Haben Sie schon den nerrhehen Tonfilm-Schlager gesehen und gehört 7 Einfach tabel Fritz Schulz, Luele Englisch, Trude Berliner u. Adele Sandrock in„Ein Malzer im Schlafcoupe Außerdem das große Beiprogramm„Der Kampf um die Todesstrahle haft! Kommen sie noch heute in den cetins· 44 0.„Wenn zwei Hochzeit machen“ — e ̃ ̃. ̃ nnn...——„ mii u.„Liebe und Kochkunst“! Alle Vorzugskarten haben Gultigkeit u, Erwerbslose 1. Platz 50 Zwangsberſteigerung. Das untenſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der a) Ringhof, Johann der Vierte, b) Ninghof, Margareta geb. Lammer, deſſen Ehefrau, Geſamtgut der Errungenſchaftsgemeinſchaft im Grund- buch eingetragen war, ſoll Donnerstag, den 24. September 1931, nachmittags 2½ Uhr durch das unterzeichnete Gericht im Rathaus von Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 5 November 1930 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 9. Juli 1931. Heſſiſches Amtsgericht. Bezeichnung der Grundſtüche Grundbuch für Viernheim Band 30, Blatt 2098 Flur X, Nr. 291/1000 Hofreite(Friedrich⸗Ebert⸗ ſtraße 30), Gewann das kleine Bruchfeld, 203 qm., Betrag der Schätzung Grabgarten daſelbſt, 254 qm. Betrag der Schätzung.. Mk. Mk. 5750.— 250.— Bekanntmachung. Betr.: Den Feldſchußz. Der Gemeinderat hat in ſeiner Sitzung vom 21. ds. Mts. mit Rückſicht auf die vielen Feld⸗ diebſtähle einſtimmig beſchloſſen, 10 Hilfsfeldſchützen zu ernennen und den zuſtändigen Feldſchützen bei⸗ zuordnen. Es iſt Vorſorge getroffen, daß das Feld zu jeder Tages- und Nachtzeit bewacht wird. Die Ortsbürgernutzungskommiſſion hat in ihrer geſtrigen Sitzung weiter angeordnet, daß die wegen Felddiebſtahl veranzeigten Perſonen in der Zeitung veröffentlicht werden und außerdem die geſtohlenen Feldfrüchte ſelbſt auf das Rathaus zu verbringen haben. Wir warnen dringend vor der Begehung von Felddiebſtählen, umſsmehr als ein großer Teil der Feldfrüchte von bedürftigen Ortseinwohnern zur Beſtreitung des Lebensunterhalts angebaut iſt. Viernheim, den 27. Juli 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Er lacht denn ihn quälen keine Schnaken u. Mücken Fly Tox ist wohlriechend und wirkt tödlich. Handspritzen, Kannen u. lose für Ställe nur Hooco-Tox bedeutend billiger— /10 Ltr. 50 Rathaus- Drogerie Peter Moskopp Telefon 198 j lte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt hiernheimer Unzeiger Dr. Al. Winter Beratender Volkswirt R. D. V. Steuerbevollmächtigter gem. 8 88 A. O. Zugelassen beim Finanzamt, Finanz- gericht Darmstadt und beim Reichs- finanzhof München Beeidigter Bücherrevisor der Industrie- und Handelskammer Darmstadt Fernruf 104/ Postschließfach 161 Fehlheimerstraßbe 42. Bensheim a. d. 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Auch der geſtrige Sonntag wurde eifrig zum Einfahren von Frucht benutzt. Muß man doch dauernd in der Angſt leben, daß es wieder zu regnen beginnt, zumal faſt kein Tag vergeht, an dem es nicht ein wenig ſpritzt.—Am frühen Vormittag hielt die Freiw. Feuerwehr eine Aebung ab. Um ihre Betriebeſicherheit zu erproben, wurde mittels Alarmſirene zur Uebung gerufen. Und ſo heulte um 5 Uhr die Sirene über unſeren Ort, manchen unliebſam aus dem Schlaf ſtörend. Die abgehaltene Uebung erbrachte wiederum den Beweis daß unſere Feuerwehr gut gerüſtet daſteht. Gut Wehr.— Größere Veranſtaltungen wurden nicht abgehalten. In verſchiedenen Sälen herrſchte reger Tanzbetrieb. In einzelnen Lokalen wurden Konzerte abgehalten.— Der Turnerbund weilte mit ſeiner Schar in Neckarau beim Gauturnen und konnte im Vereinsriegenturnen der Turner und Turnerinnen ſehr gut abſchneiden. Auch im Einzelwetturnen wurde mancher Preis und Kranz errungen. Der tapferen Turnerſchar unſere beſten Wünſche. Gut Heil. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 4 wegen Ruheſtörung; 3 wegen Vergehen gegen das Urkundenſtempelgeſetz; 2 wegen Verſtoß gegen die Kraftfahrzeugbeſtimm⸗ ungen und 2 wegen Betrug. * Die uene Heſſiſche Gemeindeord⸗ unng wird beim Verlagshaus Darmſtadt, Wolf⸗ gang Schröter in Darmſtadt, erſcheinen. Dieſe Aus⸗ gabe umfaßt außer der Gemeindeordnung ſelbſt, das Gemeindebeamten-Geſetz, das Wahlgeſetz, das Zweck- verbandsgeſetz und die kleinen Nebengeſetze, ſodaß nun alle für die Gemeinde in Betracht kommenden Geſetze handlich in einem Bande zusammengefaßt ſein werden. Als Herausgeber zeichnet Anwalt Sturmfels, M.d. L. in Darmſtadt, der, als Bericht⸗ erſtatter des Landtags für die Gemeindeordnung, wohl als beſter Sachkenner anzuſprechen iſt. Er hat auch die einzelnen Artikel mit Erläuterungen verſehen, ſodaß irgendwelche Zweifelsfragen ſtets ſofort aufgeklärt werden können. Das Buch koſtet 1 1 nur 2.50 RM. Der billige Preis ermöglicht es, jeder Gemeinde, die Gemeindeordnung, dieſe wich- tigſte Grundlage unſeres Gemeinſchaftslebens, jedem Beigeordneten, jedem Rat und jedem Gemeinde— rechner in die Hand zu geben. * Krieftaubenſport. Am 1. Auguſt d. Is. veranſtaltet der Verband Deutſcher Brieftauben⸗ züchter dem ca. 8000 Vereine angeſchloſſen ſind, den erſten großen Nationalflug und zwar ab Debreczin 1100 Km. An dieſem Fluge beteiligt ſich auch die hieſige R.⸗Vereinigung. Die Züchter der R.⸗B Viernheim werden gebeten. es an der regen Be⸗ teiligung mit dem beſten Material nicht fehlen zu laſſen, damit der große Flug dem Anſehen der R.⸗W Viernheim entſpricht.„Gut Flug!“ SFaiſon⸗ Ausverkauf. Wir machen un⸗ ſere Leſer darauf aufmerkſam, daß die Firma Engelhorn u. Stur m, Mannheim größtes Haus für Herren-, Knaben, und Sportkleidung Badens und der Pfalz, am 25. Juli bis 7. Auguſt ihren diesjährigen Saiſon⸗Ausverkauf zu ganz bedeutend ermäßigten Preiſen veranſtaltet. Jedes Stück am Lager iſt der Ausverkaufsermäßigung unterworfen. Filmſchau. Fritz Schulz, Lucie Engliſch, Trude Verliner u. Adele Sandrock, des großen Erfolges wegen, heute Abend nochmals im Ceſipa. Noch iſt es Zeit einen der neueſten u. ſchönſten Tonfilme zu ſehen und zu hören. Alle Beſucher die bis jetzt da waren freuen ſich noch lange über die⸗ ſen Film. Eine kleine Freude muß der Menſch haben und ein Beſuch iſt ſtets das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Ein Beſuch überzeugt. Fritz Schulz, Lucie Engliſch, Adele Sandrock beſtbekannt von„Drei Tage Mittelarreſt“ und Trude Berliner bekannt von„Rheinlandmädel“ in„Ein Mädel von der Reeperbahn“. Dieſe vier Namen ſagen alles. Außerdem zeigt man noch ein vollſtändig ſtummes Programm. 1.„Der Kampf um die Todesſtrahlen“ mit Richard Talmadge und 2. ein Luſtſpielſchlager „Liebe und Kochkunſt“. Ein Beſuch heute kann beſtens empfohlen werden. Vorzugskarten haben Gültigkeit und Erwerbsloſe zahlen 1. Platz 50 Pfg. Vereins⸗Anzeiger. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter V'heim. Dienstag, den 28. ds. Mts. Einſetzen der Tauben zu dem großen Nationaflug ab Debreczin 1100 Km. Zusammenkunft der Züchter am Tivoli beim 2. Vorſitzenden Ph. Babylon. Abfahrt 5 Uhr nach der Sammel-Einſatzſtelle Jeudenheim, Lokal zum Stern. Der Vorſtand. Aus Nah und Fern Darmſtadt, 25. Juli. Redeverbot für Oberleutnant Schulz. In einer Ver⸗ ſammlung der Nationalſozialiſten, die als Mit⸗ gliederverſammlung für den 25. Juli angekün⸗ digt war, ſollte der bekannte Oberleutnant Schulz ſprechen. Die Verſammlung iſt vom Polizeiamt Darmſtadt aufgrund der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten verboten worden. In der Begvün⸗ dung heißt es, daß die Verſammlung nach den dem Polizeiamt zugegangenen Mitteilungen als reine Mitgliederverſammlung anzuſehen iſt. Es handele ſich um eine Erſatzveranſtaltung für eine ſeinerzeit verbotene Verſammlung, in der Ober⸗ leutnant Schulz ebenfalls ſprechen ſollte. Eine Genehmigung würde auch gegen die Polizeiferi⸗ enverfügung des heſſiſchen Innenminiſters ver⸗ soßen. 5 Darmſtadt, 24. Juli.(Nationalſozialiſtiſche zeitung verboten.) Auf Grund der Vorord⸗ ung des Reichspräſidenten zur Bekämpfung zolitiſcher Ausſchreitungen in Verbindung mit der heſſiſchen Ausführungsverordnung iſt die in Nierſtein erſcheinende periodiſche Druck⸗ chrift,, Nierſteiner Warte“ auf die Dauer von bier Wochen bis einſchließlich 21. Auguſt ver⸗ boten worden. Das Blatt hatte eine Reihe Schlagzeilen gebracht, ſo:„Warum ſind wir nach Paris gefahren? Damit die NSDAP. zufgelöſt und Hitler ausgewieſen wird, damit der Stahlhelm zerſchlagen wird, damit Deutſch⸗ ands Zölle in die Taſchen der Franzosen fließen, damit der Panzerkreuzer ausgeliefert vird, damit die Zollunion aufgegeben wird, und das alles um 30 Silberlinge!“ Weiter purde in einem Artikel in Fettdruck geſchrie⸗ den:„Wir trauen einem ſolchen Syſtem alles zu, laufen doch genug Leute in Deutſchland herum, die behaupten, ſie hätten kein Vater⸗ land, das Deutſchland heißt, und wenn ſo was in der Regierung ſitzt, braucht man ſich über die Folgen nicht zu wundern!“ Dieſe Ausfüh⸗ rungen werfen dem Reichskanzler und dem Reichsaußenminiſter vor, daß ſie nach Paris gefahren ſeien, um eines geringen materiellen Vorteiles wegen, und um ein Judasgeld die deutſchen Intereſſen zu verraten. Von der Reichsregierung wird behauptet, daß in ihr Männer ſäßen, die ohne jede vaterländiſche Geſinnung ſeien. Derartige Behauptungen ſei⸗ en ihrem Inhalt nach eine beſonders ver⸗ hetzend rohe Aeußerung der Mißachtung. Durch dieſen Inhalt werde deshalb die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet. Offenbach b. K.„3 Juli. Den Gerichts ⸗ vollzieyer mi yande ll. Ler Gerichtsvou. zieher Seibert von Landau hatte mit Hilfe des dem hieſigen Auguſt Schuh auftragsgemäß eine 55 Pfändung durchzuführen. Er pfändete einen auf dem Hahn ſtehenden Acker Gerſte. Dabei wurden Jeldhüters Landwirt Meſſerſchmidt bei die Vollzugsbeamten von Schuh und deſſen 19. jährigem Sohne tätlich angegriffen und mit Prügeln und Wagenſcheiten auf ſie eingeſchlagen.“ Der alte Schuh bedrohte den Gerichtsvollziehern außerdem mit einem Meſſer. Die Angegriffenen erlitten beträchtliche Verletzungen und mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Die Unter⸗ 1 N ſuchung iſt eingeleiett. Bad Dürtheim, 25. Juli. zu Boden geworfen. Die Frau wollte die Straße verletzungen und mußte bracht werden. Oggersheim, 25. Juli.(Eine Siedlungs⸗ willige Streben des Bezirkswohnungsverban⸗ des Ludwigshafen hat die örtliche Bautätigkeit in den letzten Jahren eine ſolche Belebung er⸗ 5 fahren, daß ſie als ſozialwirtſchaftliche und kulturelle Großſtadt angeſprochen werden kann. Der Bezirkswohnungsverband hat ſeit 1924 Wohnbauten im Geſamtwerte von etwa zwei Millionen Mark errichtet. Die etappenweiſen 0 Bauvorhaben ſicherten alljährlich dem Hand⸗ werk Arbeit und Verdienſt. In welchem Maße ſich der Siedlungsgedanke hier durchgeſetzt hat, 0 beweiſt die von der Handwerksvereinigung in Zuſammenwirken mit dem Bezirkswoh⸗ nungsverband veranſtaltete Wohnungsausſtel⸗ nung, die der bandsvorſitzenden, Oberregierungsrat Dr. Le⸗ derle, und des geſchäftsführenden Architekten entſprungen iſt und unter der fachkundigen Mithilfe von Profeſſor Dietrich von der Lan⸗ desgewerbeanſtalt Kaiſerslautern geſchmackvoll ausgeſtattet wurde. Die Beſichtigung der neuen Wohnungen und der Ausſtellung führte! zu dem einhelligen Urteil, daß die Siedlungs⸗ bauten zu den ſchönſten und zweckmäßigſten der Pfalz zählen. Ausſtellungsräume gelten in der jetzigen geldarmen Zeit als ein Weg⸗ weiſer, wie man zweckmäßig— auch mit gerir⸗ gerem Geldaufwand— eine Wohnung unter Nutzung der neueſten Errungenſchaften zu e. nem behaglichen Familienheim machen kann. England Henderſon. Der der engliſchen Miniſter ſtattfand, brachte zunächſt Reichskanzler Dr. Brüning einen Toaſt auf den Herrn Reichs⸗ präſidenten und S. M., den König von Eng⸗ land aus. gen vollen Zeit. wiederholten Begegnungen im Laufe der letz⸗ ten Zeit Gelegenheit gehabt, Ihnen die Lage in Deutſchland und die ſchweren Probleme, die uns gegenwärtig beſchäftigen, ausführlich zu ſchildern. Verkehrsun⸗ fall. Auf der Wachenheimer Straße wurde Frei⸗ tag nachmittag die Ehefrau Kathar. Wieſer von einem Motorradfahrer aus Forſt angeſahren u. Wir erkennen dankbar an, was Ihre Regierung durch vorbehaltlose überqueren, als im gleichen Augenblick der Mo- torradfahrer in ziemlich raſchem Tempo angefah⸗ ren kam, ſodaß er ſein Fahrzeug nicht mehr zum Halten bringen konnte. Durch den Zuſammen⸗ prall erlitt die Frau Kopf⸗ und ſchwere Bein⸗ ins Krankenhaus ge. Initiative des Wohnungsvor⸗ kanzler an ihn gerichtet hatte, iernheimer Anzeiger (Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung —.— e täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim an recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 173 ee Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichti t.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr ni t übernommen werden Dienstag, den 28. Juli 1931 hat weiterhin Vertrauen zu Deutſchland Empfangsabend zu Ehren Maedonalds und Henderſons—. Der Sinn des engliſchen Beſuches Anſprachen des Reichskanzlers und des Premierminiſters wtb. Berlin, 27. Juli. Die Deutſch-engliſche Geſellſchaft veranſtaltete heute Abend im Hotel„Kaiſerhof“ einen Empfang zu Ehren des engliſchen Miniſterpräſidenten Macdo⸗ nald und des engliſchen Staatsſekretärs Vorſitzende der Geſell— ſchaft, Geheimrat Cuno, begrüßte die eng⸗ liſchen Gäſte in einer kurzen Anſprache. U. a. bemerkte man unter den Gäſten: Reichskanzler Dr. Brüning, Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ itius, Reichsminiſter Treviranus, von der bri⸗ tiſchen Botſchaft den Botſchafter Rumbold u. a. Sir Horace Bei dem Eſſen, das heute abend zu Ehren in der Reichskanzlei Der Reichskanzler 5 5 hielt ſodann folgende Anſprache: Im Namen der Reichsregierung heiße ich Sie, Herr Miniſterpräſident, und Sie, Herr Henderſon, in der Reichshauptſtadt aufs herz⸗ lichſte willkommen. Das deutſche Volk hat ein lebhaftes und dankbares Gefühl für die Bedeu⸗ tung dieſes erſten Beſuches der führenden eng⸗ liſchen Staatsmänner in Deutſchland. Sie kommen nach Deutſchland in einer ſor⸗ Ich habe bei unſeren Deutſchland ſetzt alle ſeine Kräfte daran, der Kriſe Herr zu werden. Es muß aber auch darauf rechnen, daß das Ausland, das durch Zurückziehung kurzfriſtiger Kredite die Kriſe auf die Spitze getrieben hat, an dieſem Ziele mitarbeitet. und pünktliche Annahme des Hooverplanes ſowie durch ihre Bemühun⸗ gen um das Zuſtandekommen und das Ergeb⸗ nis der Londoner Konferenz bereits für uns getan hat. Wir wiſſen, daß auch Sie in Eng⸗ land ſchwere Zeiten durchmachen. Der Grund hierfür liegt nicht zuletzt in der gegenwärtigen fimnanziellen Kriſe Deutſchlands, die heute i n⸗ Ausſtellung i ersheim. fer⸗ g Re ee hat Wir ſind daher auch überzeugt davon, daß eine wirkliche und gründliche Sanierung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Europas nur durch ternationale Bedeutung gewonnen loyale Zuſammenarbeit aller Nationen und durch gegenſeitige Hilfe möglich ſein wird. Der Grundſtein für die Zuſammenarbeit iſt in London gelegt worden. Die weitere Aufbau⸗ arbeit muß hier beginnen. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl Ew. Exz., auf eine glückliche Zukunft Groß⸗Britan⸗ 11 und auf die engliſch⸗deutſche Freund⸗ ft. Nachdem Herr Macdonald jür die freundlichen Worte, die der Herr Reichs⸗ ſeinen Dank ausgesprochen hatte, erklärte er folgendes: Der engliſche Außenminiſter und ich ſind nach Berlin gekommen, um dem Herrn Reichs⸗ kanzler und dem Außenminiſter einen Gegen- beſuch abzustatten. Wir ſind jedoch auch nach Berlin gekommen, um der Welt zu zeigen, daß trotz der Schwierigteiten der gegenwärtigen Lage unſer Vertrauen zu Deutſchland unvermin⸗ dert fortbeſteht. Deutſchland macht ſchwere Zeiten durch, und wir ſind voller Mitgefühl für den ſchweren Kampf, den dieſes Land im jetzigen Augenblick durchzuführen hat. Laſſen Sie mich gleich eins hinzufügen: Wir ſind voller Bewunderung für Deutſch⸗ land, und wenn auch ſeine Schwierigkeiten noch nicht überwunden ſind, ſo ſind wir doch der feſten Ueberzeugung, daß, wenn Deutſchland in ſeinen Anſtrengungen fortfährt, daß, wenn es ſeine intellektuellen, moraliſchen und wirtſchaft⸗ lichen Kräfte anſpannt, um wieder auf die Füße zu kommen, die anderen Länder ihm Hilfe leiſten werden und das deutſche Volk nicht un⸗ tergehen laſſen. Ein freies und ſich ſelbſt achtendes Deutſchland iſt für die Gemeinſchaft der Ziviliſation unent⸗ behrlich. Die Gedanken und Gefühle der jungen Generation müſſen von Feindſeligkeiten und Argwöhnen abgewendet und auf das gegenſei⸗ tige Verſtändnis und die gegenſeitige Hilfe⸗ leiſtung gerichtet werden. Das iſt unſere ge⸗ meinſame Aufgabe: Dieſen Idealismus, der in der jungen Generation ſteckt, dazu zu verwen⸗ den, daß er ſich den großen internationalen Aufgaben der Verſtändigung und der Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen den großen Völkern der Welt zuwendet. „Graf Seppelin“ über dem ewigen Eis Das Sranz⸗Joſephs⸗Cand erreicht. „Graf Zeppelin“ über dem Oſt⸗Spitzbergener Meer. wtb. Friedrichshafen, 27. Juli. Ein auf Umwegen beim Luftſchiffbau Zeppelin einge⸗ troffenes Funktelegramm gibt den Standort des Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ um 10 Uhr Mz. als halbwegs zwiſchen der Inſel Kolgu⸗ jes und Franz⸗Joſephs⸗Land öſtlich von No⸗ waja Selmja an. Die Funkſtatian des Luft⸗ ſchiffbaues ſelbſt hat mit dem Luftſchiff infolge der beſchränkten Verwendungsmöglichkeit der für den Funkverkehr vorgeſehenen Kurzwelle noch keine Verbindung. Die Arktisfahrt des„Graf Zeppelin“. wib. Mostau, 27. Juli. Der Eisbrecher„Ma— login“, der heute um 21 Uhr vor der Hooker— Inſel Anker geworſen hat, nahm die Verbin— dung mit der geophyſiſchen Station auf. Alle Vorbereitungen für die Begegnung mit dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſind getroffen. „Graf Zeppelin“ über dem Franz⸗Joſephs⸗Land. wtb. Friedrichshafen, 27. Juli. 23,45 Uhr Mz. hat das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ das Franz⸗Joſephsland erreicht. Wiederaufnahme der Wirtſchaft Diskontſchraube ſoll weiter angezogen werden— g Neue Hotverordnung gegen Kapitalflucht Das von den Großbanken eingeſetzte Komi— tee, das unter Führung der Reichsbank ſteht und in dem auch das Bankhaus Mendelsſohn vertreten iſt, hat— lt.„N. B. L.“— die Füh⸗ lungnahme mit den ausländiſchen Ban⸗ kiers aufgenommen, die zur endgültigen Bil⸗ dung des Stillhaltekonſortiums nach Berlin ge— kommen ſind. Die direkten Verhandlungen der deutſchen mit den ausländiſchen Banken unter Ausſchaltung der Regierung entſprechen den in London geäußerten Wünſchen der Auslands— gläubiger. Daneben laufen die Verhandlungen darüber, von wann ab der volle Bankverkehr wieder eingeführt werden kann. Es beſteht all⸗ ſeitig der Wunſch, ſchon von Mittwoch ab zu einer vollſtändigen Oeffnung aller Bankſchalter, einſchließlich der Danatbank, zu gelangen. Die Vorbedingung hierfür iſt aber ein günſtiger Verlauf der Stillhaltevesc⸗ handlungen mit den ausländiſchen Ban⸗ tiers. Weiter müſſen auch bis zum Tage der vollen Oeffnung der Bankſchalter ſeitens der Reichsbank alle Vorbereitungen getroffen wer⸗ den, um jedem Anſturm der Bankenkundſchaft gewachſen zu ſein. Wenn auch das Publikum, beſonders in den letzten Tagen, große Ruhe bewahrt hat und die Ne u⸗ Einzahlungen bei den Banken einen beträchtlichen Umfang angenommen haben, ſo kann es immerhin noch hier und da zu größeren Abhebungen kommen, die im Intereſſe einer völligen Wiederherſtel⸗ lung des Vertrauens voll befriedigt werden müſſen. Erſt wenn die Reichsbank erklärt, daß ſie voll gerüſtet iſt, kann daher die Banken⸗ ſperre aufgehoben werden. Um eine unnötige Inanſpruchnahme der Banlen zu vermeiden, wird die Reichsbank vor⸗ ausſichtlich einen Tag vor der nollſtändigen Schalter⸗Exöffnung die Diskontſchraube weiter anziehen. Eine Entſcheidung über dieſe Diskont⸗ erhöhung iſt noch nicht gefallen. Man glaubt, daß zum mindeſten ein Diskontſatz von 15% in Frage kommt. Der Zentralausſchuß der Reichsbank iſt aber bisher noch nicht einberufen worden. Man nimmt an, daß die Geſchäftsführung der Ga⸗ rantiebank in irgend einer Form mit der der Reichsbant verknüpft ſein wird. Mit den Spar⸗ kaſſen, die die Gründung eines gemeinſchaft⸗ lichen Garantie-Inſtituts anſtreben, das ihnen mit öffentlicher Hilfe eine volle Auszahlung aller angeforderten Beträge ermöglichen ſoll, wurden die Verhandlungen heute fortgeſetzt. Notverordnung Verordnung des Neichspräſidenten über die Anmeldung von Zahlungsverpflichtungen ge⸗ genüber dem Aussland. Vom 27. Juli 1931. Auf Grund des Artikels 48 Ab]. 2 der Reichsverfaſſung wird verordnet: 48. Jahrgang S 1. Die Reichsregierung iſt ermächtigt, Vor⸗ ſchriften über die Anmeldung von Zahlungs- verpflichtungen aller Art gegenüber Perſonen, die ihren Wohnſitz, Sitz oder den Ort der Lei— tung im Ausland oder im Saargebiet haben, zu erlaſſen und Verſtöße gegen dieſe Vorſchrif⸗ ten mit Strafen zu bedrohen. S 2. Dieſe Verordnung tritt am 27. Juli 1931 in Kraft. Berlin, den 27. Juli 1931 Unterſchriften. Notverordnung über die Beteiligung des Reichs. wib. Berlin, 27. Juli. Durch eine Notver⸗ ordnung des Reichspräſidenten iſt die Reichs- regierung ermächtigt worden, im Intereſſe der Wiederherſtellung eines geordneten Zahlungs- verkehrs das Reich an geſellſchaftlichen Unterneh- mungen zu beteiligen und die erforderlichen Einlagen zu leiſten, ferner Sicherheiten zu La⸗ ſten des Reiches zu übernehmen. Dieſe Verord- nung ſteht im Zuſammenhang mit der Errichtung der Aczept- und Garantiebank, von deren Aktien- kapital in Höhe von 200 Millionen Reichsmark das Reich Zweifünftel übernimmt. Die Akzept⸗ u. Garantiebank bildet das vermittelnde Glied, mit deſſen Hilfe ein geordneter Zahlungs- verkehr hergeſtellt werden ſoll. Die Bedeutung dieſer Aufgabe iſt ſo groß, daß die Reichsregie⸗ rung ihre Mitwirkung durch Kapitalbeteiligung und Sicherheitsübernahme für unerläßlich ange⸗ ſehen hat. Durch die Mitwirkung des Reiches konnte das Kapital auf eine Höhe gebracht wer— den, die eine ausreichende Unterlage für umfaſ— ſende Kredite an die Aczept- und Garantiebank bietet. ö England rückt weiter von Frankreich ab wtb. London, 27. Juli. In der Preſſe kommt die Enttäuſchung über die negative Haltung Frankreichs auf der Londoner Siebenmächte⸗ Konferenz deutlich zum Ausdruck. Dieſe Ent⸗ täuſchung wird noch erhöht durch Frantreichs Zurückziehung großer Geldmengen vom Londo⸗ ner Geldmarkt. Dem Beſuch Stimſons und der engliſchen Staatsmänner in Berlin wird große Aufmerkſamkeit geſchenkt und der Erwartung Ausdruck gegeben, daß durch enge Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen Amerita und Großbritannien die Lage gerettet werden kann. „Obſerver“ ſchreibt zu dem Beſuch Maedo⸗ nalds und Henderſons in Berlin: Beide werden empfinden, daß die Vorſtellungen, die man ſich in Paris von Deutſchland macht, von der Wahr⸗ heit entfernt ſind. Das britiſche Volk iſt unbedingt und un⸗ abänderlich entſchloſſen. niemals wieder mit Frankreich gegen Deutſchland zu kämpfen. Die alte profranzöſiſche und anti⸗ deutſche Einſtellung iſt für immer tot. In einem Hauptleitartikel Garvins uimmt er auf die Anſicht der Pariſer Preſſe Bezug, dat Großbritannien und Amerika nichts ohne Frant— reich tun könnten, und ſieht in den rieſigen Zu— rückziehungen franzöſiſcher Gelder aus der Eity von London ein franzöſiſches Druck⸗ mittel auf England, um dieſes zu zwingen, der franzöſiſchen Politik beizupflichten. Garvin wendet ſich nachdrücklich gegen die Auffaſſung, daß ſich Deutſchland zu politiſcher Uebergabe zwingen laſſen werde. Er macht für die geſamte augenblickliche Notlage die franzöſiſche Anſicht verantwortlich, daß 2 merika und Großbritan- nien zu machtlos ſind, um Sonderaktionen zu unternehmen. und iſt überzeugt, daß, ſobald Amerika und Großbritannien vor Ablauf von drei Monaten bereit ſein werden, geſondert vor zugehen, Frankreich gezwungen ſein wird, ſich ihnen anzuſchließen. Ein neuer und entſchei⸗ dender amerikaniſcher Plan wird nach Garvins Anſicht den kommenden Ereigniſ⸗ ſen entſpringen. —— — Bootsunglück auf der Oder wtb. Frankfurt a. d. Oder, 27. Juli. Auf der Oder ereignete ſich geſtern ein ſchweres Bootsunglück. Der Berliner Kegelklub„Rand oder Sand“ weite zu einem Wochenendaus⸗ flug in Zäckerick. Gegen 5.45 Uhr abends un⸗ ternahm eine Gruppe von ſieben Perſonen eine Spazierfahrt auf dem Strom mit einem Außenbord⸗Motorboot. Durch den ſtarken Wellenſchlag des Dampfers„Merkur“ wurde das Boot umgeworfen, und alle Inſaſſen ſie⸗ len ins Waſſer. Der Bücherreviſor Schmer⸗ bauch aus Berkin⸗Kaulsdorf, der Bankbeamte Ernſt Schüler aus Berlin-Hoppegarten und die 31jährige Frau Heinzmann, gleichfalls aus Berlin, ertranken Während die Leiche der Frau ſofort geborgen werden konnte, trieben die beiden anderen ab. Eine der beiden Lel⸗ chen konnte heute mittag bei Alt⸗Küſtrinchen geländet werden. Die Unruhen in Santiago de Chile wtb. Paris, 27. Juli. Wie Havas aus Santiago de Chile meldet, ſollen im Laufe der Zuſammenſtöße am 24. Juli 120 Perſonen verwundet worden und mehrere ums Leben gekommen ſein. Vorgeſtern nachmittag ſei es zu neuerlichen Zuſammenſtößen zwiſchen Poli: zei und Manifeſtanten gekommen, wobei eben⸗ falls eine Perſon getötet und mehrere verletz. worden ſein ſollen. wegen Fälſchung von Reichs⸗ bahnkarten verurteilt enb Berlin, 27. Juli. Das Schöffengericht Ver⸗ lin⸗Mitte verurteilte den Ingenieur Dubielzig zu einem Jahr vier Monaten Zuchthaus und den Kaufmann Arnim Schmidt zu acht Mona⸗ ten Gefängnis wegen fortgeſetzter ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung in Tateinheit mit fortgeſetztem Betrug im Rückfall. Dubielzig wurde ſofort in Haft genommen. Beide Angeklagten hatten Rei⸗ ſen mit gefälſchten Reichsbahnkarten unternom⸗ men. Verhandlungen zwiſchen Spar⸗ kaſſen und Reichsbank enb Berlin, 27. Juli. Wie WTB-⸗Handels⸗ dienß erfährt, haben zwiſchen dem Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband und der Reichs⸗ bank und den anderen in Frage kommenden be— hördlichen Stellen intenſive Verhandlungen ein- geſetzt, die ſich darauf beziehen, daß auch den Sparkaſſen bei Wiederaufnahme des normalen Auszahlungsverkehrs genügend Zahlungsmittel zur Verfügung geſtellt werden. Dabei iſt nicht etwa an die Schaffung einer neuen Organiſation für die Sparkaſſen gedacht, ſondern es handelt ſich bei den Beſprechungen in erſter Linie darum, auf welcher Unterlage den Sparkaſſen die not⸗ wendigen Geldzeichen gegeben werden. Von den Effektenunterlagen der Sparkaſſen iſt bekanntlich nur ein geringer Teil als lombardfähig bei der Reichsbank anzuſehen. Man wird alſo nicht um⸗ hin können, das feſtliegende Sparkaſſenkapital. von dem etwa die Hälfte in erſtklaſſigen Hpothe⸗ ken angelegt iſt, in geringem Umfange zu mobi⸗ liſieren und auf einer geeigneten Kreditunterlage (Wechſel) über die Reichsbank den Sparkaſſen die notwendigen Mittel zu geben. Tragiſcher Abſchluß eines Sonntags⸗Husfluges wtb. Osnabrück, 27. Juli. Ein tragiſches Ende nahm ein Bootsausflug, den der Osna— brücker Notburga-Verein geſtern veranſtaltet hatte. Als die 18 Teilnehmer mit einem Fahr⸗ Kind, zeug unweit von Damme die Mitte des Jüm⸗ merſees erreicht hatten, kenterte das Boot plötz⸗ lich infolge des hohen Wellenganges. Die In⸗ ſaſſen ſtürzten ins Waſſer und trieben hilfe⸗ rufend in den Wellen. Da der See infolge des ſchlechten Wetters wenig beſucht war, dauerte es eineinviertel Stunde, bis man auf den Unglücksfall aufmerſam wurde. Ein 25⸗ jähriges Mädchen aus Düſſeldorf ertrank, während es unter großen Anſtrengungen ge⸗ lang, die übrigen 17 Perſonen zu retten. Aus Nah und Sern Rodalben, 27. Juli. Tödlicher Unfall eines Kin des. Bei dem Verſuch, die Straße zu überqueren, wurde die dreijährige Hilda Brö⸗ del von hier am Samstag abend von einem Per⸗ ſonenauto erfaßt und getötet. Zu dem Unfall erfahren wir auf Erkundigung: Das kleine Mädchen hatte von einem Bekannten 10 Pfg. ge⸗ ſchenkt erhalten und eilte, voll Freude in den nächſten Krämerlaben, um ſich Zuckerzeug zu kau⸗ fen. Ohne ſich um die Mitwelt zu kümmern, hüpfte es äber die Straße, auf der aus einer Kurve das Dienſdauto des Bezirksamts Pirma⸗ ſens herankam. Der Lenker gab Signal, auf welches das Kind jedoch nicht achtete. Bei dem Verſuch, auszuweichen, erfaßte der Kotflügel das das mehrmals herumgeſchleudert wurde und unter ein Hinterrad zu liegen kam, An den ſchweren Verletzungen iſt die Kleine gleich dar⸗ auf geſtorben. Wie die Unterſuchung ergab, liegt ein Verſchulden des Wagenlenkers nicht vor. Siegelbach b. Kaiſerslautern, 2. Juli.(Haus eingeäſchert.) Im Anweſen des Schneider⸗ meiſters Schwehm brach Feuer aus, durch das das Gebäude bis auf die Grundmauern vernich⸗ tet wurde. Der Brandleider iſt verſichert. enb. Rohrbach b. St. Ingbert, 27. Juli 1931. (Mordtat eines Italieners.) Nach vorhergegangenem Streit im Wirtshauſe hat in der Nacht zum Sonntag ein 27 jähriger Italie⸗ ner, der an dieſem Tage ſeine Hochzeit mit der Tochter eines in Rohrbach lebenden Arbeiters feierte, die Ehefrau Babette Weiß aus Rohrbach durch einen Schuß ins Herz getötet und deren Ehemann, den Schloßer Weiß und den zu Hilſe eilenden Arbeiter Becker ſchwer verletzt. Der Italiener hat acht bis neun Schuſſe abgeſeuert. Er iſt nach der Tat geflohen und hat bisher nicht ergriffen werden können. enb. Berlin, 27. Juli.(Tödlicher Ab⸗ turz eines Segelfliegers.) Auf dem Ruinenberg bei Wünsdorf ſtürzte der Büroan⸗ zeſtellte Eugen Kölgen beim Segelflug aus 15 Metern Höhe mit ſeinem Segelflugzeug ab. Er war auf der Stelle tot. enb. Berlitz, 26. Juli.(Eine dritte Ver⸗ haftung.) Im Verlaufe der Ermittlungen zur Klärung bes Raubmordes an Frau Silber⸗ zweig iſt geſtern nacht noch eine dritte Verhaſ⸗ tung vorgenommen worden. Es konnte ſeſtge— ſtellt werden, daß etwa drei Stunden vor dem Morde an Frau Silberzweig drei Burſchen, der in Ponicken ſeſtgenommene Möbert, der in Spandau verhaftete Licht und ein 19 Jahre alter Burſche aus Spandau. in einem anderen Kleidergeſchäft in der Nätze des Silberzweig'ſchen Ladens ſich Kleidungsſtücke vorlegen liegen. Es iſt kaum daran zu zweifeln, daß bereits in dem erſten Laden ein Ueberfall geplant war und daß die Tat nur durch das Eintreten anderer Kun⸗ den nicht zur Ausführung kam. Der dritte Feſt⸗ genommene beſtreitet jeden Zuſammenhang mit dem Morde, gibt aber zu, in dem erſten Geſchäft geweſen zu ſein. Zum Verpacken ſeiner Sachen hat er Möbert einen Koffer geliehen. Ob er den Silberzweig'ſchen Laden betreten oder nur auf der Straße den Aufpaſſer gemacht hat, wird noch nachgeprüft. Er iſt vorläufig unter dringenden Verdacht der Mitwiſſer- bezw. Mit⸗ täterſchaft in Gewahrſam genoramen worden. Mannheim, 2. Juli.(Tödlicher Un⸗ fall.) Geſtern nachmittag kurz nach 3 Uhr, ver⸗ unglückte ein 57 Jahre alter, in der Augarten⸗ ſtraße hier wohnhafter Eichmeiſter dadurch, daß er, als er mit ſeinem Fahrrad von der Kronprin⸗ zenſtraße in die Uhlandſtraße einfahren wollte, mit einem Straßenbahnzug der Linie 10 zuſam⸗ menſtieß, von dieſem erfaßt und etwa 12 Meter weit geſchleiſt wurde. Der Verunglückte kam dabei unter den Bahnräumer und erlitt derart ſtarke Verletzungen, daß er auf dem Transport nach dem Allgemeinen Krankenhaus geſtorben iſt. Nach den Feſtellungen trifft die Schuld den Verunglückten ſelbſt, weil er auf der falſchen Zeite der Straße gefahren und in unverſtänd⸗ cher Weiſe vor den in Fahrt befindlichen Stra⸗ zenbahnzug gefahren ſein ſoll. ſmr. Gernsheim, 25. Juli.(Gekentert) Nachmittags kenterte beim Anfahren an ein Schiff ein Nachen mit mehreren Inſaſſen. Der Vorfall wurde durch den Krahnenführer Heß be⸗ mertt, und ſo wurde Rettung in der Nähe der Zuckerfabrit durch Herrn Schubert ermöglicht, der mit einem Kahn den Ertrinkenden nachge⸗ eilt ma. ſtw. Groß⸗Gerau, 25. Juli.(Verkehrs⸗ unfall.) Auf der Straße nach Rüſſelshein, unweit des Schönauer Hofes, ſuhr heute nach mittag ein älteres Perſonenauto in ein Gemüſe⸗ fuhrwerk. Beide Fahrzeuge wurden umgewor⸗ fen. Das Fuhrwerk wurde zertrümmert, daz Pferd veletzt. Eine Dame, die in dem Auto ſaß, erlitt Schnittwunden im Geſicht und an den Händen und weitere Geſichtsverletzungen. Der Unfall iſt vermutlich auf Steuerbruch des Autoz zurückzuführen. ſtw. Raunheim, 25. Juli.(Kind bein Spielen verunglückt.) Beim Spiel er litt ein ſiebenjähriger Schüler von hier durch Sturz einen Unterarmbruch. Er Mainz ins Krankenhaus gebracht. Darmſtadt, 26. Juli. Duplizität Ereigniſſe. In der vorigen Woche war der Motorradfahrer Fröhlich der Heidelberger Straße haltenden Laſtkraftzug aufgefahren und dabei getötet worden. Genau 16 Monate vorher, auf den gleichen Tag, hat ſich faſt an der gleichen Stelle ein Unfall ereignet, dem ein junger Mann namens Walter zum Op- fer fiel. Sowohl Walter als Fröhlich wohnten im gleichen Hauſe in der Karlſtraße. Der Zu⸗ ſtand des ſchwer verletzten Germann iſ⸗ ſehr be⸗ denklich. Frankfurt⸗Main, 26. Juli. Ex p loſion in einer Frankfurter Fabrik. In dem Fabrikationsraum einer kleinen Werkzeugfabrit in der Adalbertſtraße entſtand Samstag morgen dadurch eine Expoſion, daß ſich das einem Gas⸗ glühoſen entſtrömte Gas entzündete. Der ganze Raum ſtand ſofort in hellen Flammn, doch konnte die ſofort eintreffende Feuerwehr ein weiteres Vor dem Flug ins eiuige Bis ein hutxer Malt in Beilin Dr. Sahm, der Oberbürgermeiſter der Reichshauptſtadt 228 Die Polizei hält den Luftrie ſen nach der Landung begrüßt Dr. Eckener bei der Landung in Staaken. Des Lebens seltsames Spiel. Roman von Eliſabeth Ney. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(S) 37. Fortſetzung. Am liebſten hätte ſie auf das Frühſtück verzichtet, um die Kranke ſofort aufzuſuchen. Irgendeine innere Unruhe trieb ſie mit aller Macht nach der Stelle des Parks, aus der ihr der rote Schirm entgegenleuchtete. Doch, ſie mußte ſich beſcheiden. Während des Frühſtücks führte Ernö Karo⸗ lany das Geſpräch. Er erzählte gemeinſame Jugenderinnerungen, die er mit Emmerich Takats, ihrem toten Gatten, gehabt hatte. Erſt zum Schluß gelang es Ilona Takats, das Geſpräch wieder auf die geheimnisvolle Kranke zu lenken. „Die junge Dame iſt eine Verwandte von Ihnen?“ forſchte ſie angelegentlichſt. „Eine Verwandte?“, entgegnete der alte Herr etwas zögernd.„Nein, gnädige Frau. Es iſt dies eine merkwürdige Geſchichte; ich muß geſtehen, daß ich ſelbſt nicht weiß, wen ich da in jener Unglücksnacht mit den Matroſen der„Viktoria“ aus dem Waſſer fiſchte. Die Schiffbrüchige kam mir ſo bekannt vor; ſie erinnerte mich an eine Frau die ich einſt in jungen Jahren ſehr geliebt habe. Deshalb wurde ich bei der Behörde vorſtellig, und er⸗ hielt die Erlaubnis, die vorläufig völlig Na⸗ menloſe bei mir aufzunehmen Wie geſagt, ſie iſt mir eine Fremde, und dennoch habe ich oft das Gefühl, als ſtünde ſie meinem Her⸗ zen ſchon lange nahe, wie mir, dem einſamen Wonne, ſonſt niemand im Leben nahegeſtan⸗ den hat.“ Ilona Takats hatte Ernö Karolanyis Wor⸗ ten mit immer wachſenderer Erregung ge— lauſcht. Jetzt erhob ſie ſich plötzlich. Ihr Atem ging ſchneller, ſie war ſeltſam bleich, und ihre Augen eilten ihrem Schritt voraus, dem Platze zu, wo man die Kranke gebettet hatte. „Was iſt Ihnen denn, was bedeutet das alles, gnädige Frau!“ rief Miſter Karolanyi erſtaunt und von Ilonas ſeltſamem Gebaren befremdet aus. „Es iſt nur, weil ich ja auch jene furchtbare Nacht auf der„Margarete“ miterlebte, und weil mich, zuſammen mit einem jungen Mäd⸗ chen, auf das die Beſchreibung jener Kranken da unten paßt, ein deutſcher Matroſe mit Auf⸗ bietung einer letzten Kraft über Waſſer hielt, bis die Rettung nahte. Mich hob man ins Bgot. Was dann geſchah, weiß ich nicht zu jagen. Ich nehm an, daß die beiden ums Leben gekommen ſind!“ ſtieß Ilona Takats in fliegender Haß bervor. „Sie, gnädige Frau, Sie alſo befanden ſich ebenfalls auf dem AUnglücksſchiff, und Sie wa⸗ ren demnach eine der beiden Frauen, die ich in den Wellen mit dem Tode ringen ſah? Ich bemerkte ein Rettungsboot, das aber von einer Sturzwelle abgetrieben wurde. Unſerem Boot. Was dann geſchah, weiß ich nicht zu retten, während der Matroſe vor unſeren Augen verſank.“ „Oh, mein Gott, mein Gott“, ſtammelte Ilona Takats, in haltloſes Schluchzen aus⸗ brechend.„Wenn es wahr wäre, wenn dieſes junge Mädchen da unten——!“ Sie vermochte nicht weiter zu ſprechen. Dann aber um⸗ krampfte rief: „Kommen Sie ſchnell, lieber Freund, noch wage ich ja nicht an das große, unausdenkbare Glück zu glauben. Wenn ſie es wäre, wenn Chriſta Wald lebte! Kommen Sie, ich muß Gewißheit haben“, ſchluchzte die junge Frau und eilte Karolanyi voraus, die Treppe hinab, quer über den Raſen, zu der Stelle, wo die Kranke ſchlummerte. Ernö Karolanyi vermochte ihr aber nicht ſo ſchnell zu folgen. Er vernahm gleich darauf einen lauten Freudenſchrei, und, als er endlich ebenfalls die Stelle erreicht hatte, lag Ilona Takats unter Weinen und Lachen vor dem Rollſtuhl u. hielt die Kranke feſt umſchlungen. „ie iſt es, ſie iſt es! Chriſta Wald lebt! Oh, mein Gott, iſt es denn wahr!“ rief ſie in überouellender Seligkeit immer wieder aufs neue aus. Die Kranke aber hatte ſich aufgerichtet und ſtarrte in gleich⸗großer Erregung auf die vor ihr kniende, ganz in Tränen aufgelöſte, ſchöne junge Frau. „Meine Chriſta, mein Liebling, erkennſt du denn deine Freundin nicht, weißt du nicht, daß ich Ilonas Takats bin, die ich auf der Reiſe nach Trieſt begleitete?“ fragte die Ungarin weinend. „Ilona— Ilona Takats“ klang es da zit⸗ teend von des jungen Mädchens Lippen, und in ihren ungen glomm es hell und glücklich auf. Sie hatte mit einem Schlage das verlorenge⸗ gungene Gedächtnis wiedergefuunden. „Weißt du nun wieder, wer du biſt, mein armes Herz?“ fragte Ilona erſchüttert und angſtlich „Ja Ilona, ich weiß es wieder„Oh, ich ſie Miſter Karolanyis Arm, und habe ja ſo entſetzlich gelitten“, auf dem Flugplatz Staaken bei Berlin. Chriſta, und ſie begann leiſe zu weinen. „Weine nicht, kleines, liebes tete. loren zu haben?“ „Matthias, Matthias“, ſtammelten Chriſt⸗ 1 Walds bleiche Lippen. Dann aber ſank die Wiedergefundene, über f mannt von der furchtbaren Umwälzung u. bewußtlos in die in ihrem armen Kiſſen zurück. Man trug ſie ins Haus. Kopfe, 8 90 ee e Der ſchnell herbeigerufene Stadtarzt brachte die Ohnmächtige bald wieder zu ſich, die nul einmal mit glücklichem Lächeln zu Ilona Ta kats aufſchaute, um dann in einen mehrſtündi⸗? gen tiefen Schlaf zu verfallen, den Schlaf der völligen Genesung. Still gingen Ernb Karolanyi und Ilona Takats aus dem Zimmer, treuen Obhut der Schweſter überlaſſend. Ste traten auf die Terraſſe und sahen aus auf das Meer, und Ilona Takats erzäh! Erns Karolanyi andächtig, hatte, Frau Ilonas Hand küſſend. In ſeinen Augen ſchimmerte es feucht. „Chriſta Wald heißt ſie alſo, die ſchöne, junge Deutſche“, fügte er dann, traurig lächelnd hinzu.„So iſt ſie alſo nicht Bebe Milton Tochter. Schade, es wäre ſo ſchön geweſen.“ Ilona Takats ſah erſtaunt zu ihm auf. ebenfalls überaſückt! Fortſetzung folgt. wurde nach der von hier mit ſeinem! Freund Germann als Soziusfahrer auf einen in ſtorradfahrer worden, beſteht. Der ſchuldige Motorradfahrer, ein jun⸗ ger Landwirt wurde feſtgenonmmen und dem Gefängnis zuge⸗ antworten Mädelchen“ danke Gott, daß Miſter Karolanyi dich ret Du biſt nicht weit von Kairo enfernt Weißt du, wer bald ſtirbt vor Weh, dich ver Chriſtc Wald del als ſie geendel Kusbreiten des Brandes verhindern. Ein Arbei⸗ ter erlitt ſchwere Brandwunden, die ſeine Ver⸗ bringung ins Krantenhaus erforderlich machten. Frankfurtqfain, 26. Juli Ein gemeiner Schwindlertrick,. Der Arbeiter Schnuz hat mit einem neuen Schwindlertrick zahlreiche Be⸗ trügereien ausgeführt, bis er dieſer Tage verhaf⸗ tet werden konnte. Er ſtudierte die Todesanzei⸗ gen in den Zeitungen und ſchrieb dann an die betreffende Witwe einen Brief, den er mit dem Namen des Pfarrers, der die Beerdigung vor⸗ genommen hatte, unterzeichnete, In dieſem Brief aviſierte er den Beſuch eines ſehr bedürftigen braven jungen Mannes und bat die Witwe, die⸗ ſen einige Kleibungsſtücke des Verſtorbenen, viel⸗ leicht auch einen Geldbetrag auszuhändigen. Der „bedürftige junge Mann“ war ein Komplize des Schwindlers. Das Geſchäft ging ſolange gut, bis ine Witwe Verdacht ſchöpfte, den Pfarrer anrief u. dadurch den Schwindel aufdeckte. Der Kom⸗ plize befindet ſich noch auf freiem Fuß, Bodenheim(Rhh.), 27. Juli. Schwerer Unglücksfall. Ein ſchwerer Unglücksfall er⸗ eignete ſich geſtern abend, in den hieſigen Wein⸗ bergen. Der 24 Jahre alte Landwirt Joſ. Kirſch⸗ ner wurde von einem plötzlich ſcheuenden Pferd das er am Kopf führte, zu Boden geriſſen. Das Pferd ſelbſt ſtürzte auf den Landwirt und ver⸗ letzte ihn ſehr ſchwer. Herbeieilende Landwirte befreiten Kirſchner von der ſchweren Laſt und brachten ihn in die elterliche Wohnung. Ein her⸗ beigerufener Arzt veranlaßte die ſofortige Ueber⸗ führung in das Mainzer Krankenhaus. Kirſch⸗ ner ſcheint außer ſehr ſchweren inneren Verlet⸗ zungen einen Genickbruch erlitten zu haben. Der Zuſtand des Verletzten iſt ſehr bedenklich. Oggersheim, 27. Juli. Unter ein Pferd geraten. Das 10jährige Söhnchen eines hie⸗ ſigen Arbeiters geriet aus noch unbekannter Ur⸗ ſache auf der Mutterſtadter Landſtraße unter ein Pferdefuhrwerk. Der Junge erhielt von einem Pferd ſo empfindliche Huſtritte, daß er innere Verletzungen davontrug und ſofort in das Lud⸗ wigshafener Krankenhaus verbracht werden mußte. Maudach, 27. Juli. Durch umſtüär zenden Heuwagen ſchwer verletzt. Dem Land⸗ wirt Johann Schalk von hier ſtieß in der Brei⸗ teſtraße ein ſchwerer Unglücksfall zu. Als plötz⸗ lich ein mit Frucht beladener Heuwagen ſeines Bruders Balthaſar Schalk umſtürzte, wurde Jo⸗ hann Schalk von dem Gefährt ſo wuchtig zu Bo⸗ den gedrückt, daß er ſich ſchwere innere Verlet⸗ zungen zuzog und in das Ludwigshafener Kran⸗ kenhaus überführt werden mußte. Freinsheim, 27. Juli. Durch Auto töd⸗ lich verletzt. Auf der Straße Groß⸗Karlbach —Laumersheim fuhr am Sonntagabend zwiſchen 10 und 11 Uhr das Auto des Obſthändlers Os⸗ wald von Weiſenheim am Sand, 1 die auf der Straße ſpazierengehenden Knechte Aul und 5 Schneider an. Schneider iſt ſeinen Verletzungen 5 W während die von Aul leichterer Natur ind. Rotenfels(Amt Raſtatt), 27. Juli. Ein O p. fer des Berufs. Ein ſehr ſchwerer Un gläicksfall ereignete ſich geſtern Nachmittag 2.30 Uhr bei der Turnhalle. Dort flog dem Angeſtell; ten eines Schiffsſchaukelbeſitzers die Schaukel vor die Bruſt. Es handelt ſich um den ledigen 25. ñjährigen Friedrich Grohe, Weſtfalen. Schwerverletzten ins Raſtatter Krankenhaus. we er um 7 Uhr abends verſchicd iſt. einen gebürtigen Die Sanitätsmannſchaft brachte den Heidelberg, 27. Juli. Betrunkener Mo⸗ verurſacht ſchweren Unfall. Am Sonntag abend wurde zwiſchen Heidelberg und Rohrbach die Krankenſchweſter Lina Bender, die am Stadtteil Rohrbach wirkt, von einem betrunkenen Motorradfahrer angefah⸗ ren und ſchwer verletzt. Im Krankenhaus mußte ihr ein Bein unterhalb des Knies amputiert werden. Auch das andere Bein iſt ſchwer verletzt ſodaß bei der Schweſter Lebensgefahr aus der Umgebung Heidelbergs, ö Rnigger lächeln uns an Deutſche Muſiker ſind brotlos, und in Kaba⸗ Fretts erhalten Ausländer Rieſengagen Berlin, 24. Juli. Im Künſtlertheater in Berlin gaſtiert zur Zeit eine Negertruppe, die allenthalben Freudengeſchrei und verzückte Lo⸗ beshymnen auslöſt. Und es iſt nicht die einzige ſchwarze Truppe, die dem„hlaſierten Europäer neuen Lebensmut“ bringen ſoll: überall, in Ca⸗ ſes, Hotels, Kabaretts und Theatern„lächeln uns Nigger an“,„wirbeln ſchwarze Beinchen“—. Fund was man ſonſt in der ganz aus dem Häus⸗ chen geratenen Preſſe lieſt. Wie wohl bekommen einem da die nachfolgenden Zeilen: „Man braucht nicht ein fanatiſcher Patriot zu ſein, braucht nicht von Unkultur und Raſſen⸗ entartung zu reden, denn ſingen uns keine Ne⸗ gerboys an, dann ſind es unter Garantie Aus⸗ änder, Sie brauchen auch nicht gerade zu ſingen. denn wer heute noch in Deutſchland eine ſchluch⸗ zende Geige ſpielt oder einen ſchmalzigen Ref⸗ rain ſingt, iſt in neunundneunzig Fällen auch ein Ausländer. Ich habe nichts gegen die Aus⸗ länder, ſie ſind Menſchen wie wir. Sie ſind be⸗ abt, manchmal ſchön gewachſen und haben eben⸗ falls das Bedürfnis, ſich geziemlichſt ſattzueſſen und zu leben Es fragt ſich aber dennoch, ob es ſich ge⸗ gerade und ausgerechnet Deutſchland leien kann, in ſeinen muſikaliſchen Hafen Aus⸗ länder zu importieren. Hewiß, die Menſchen begehren das, was ſie nicht haben. Einen deutſchen Cafegeiger hören ſie ja Un jedem Eecklokal, in jeder Teſtille. Sie wollen den ſchwarzhaarigen Zigeunerprimas, den ſchlei⸗ migen„Kiß⸗die⸗Hoand⸗Ungarn“, ſie wollen den amerikaniſchen Refrain⸗Boy und den argentini⸗ chen Eimbalſpieler. Sie wollen nicht Fräulein Lehmann oder Fräulein Schulze ſingen hören, ſendern es muß Miß Mabel Goldwayn ſein. Die afetiers und Direktoren der Kleinkunſtbübnen führt. Sein Soziusfahrer kam mit leichteren Verletzungen ins Krankenhaus. Jlgesheim, 27. Juli. Todesurteil rech ts⸗ kräftig. Wegen Ermordung des(65jährigen Gemeindedieners Gravius hatte das Schwurge⸗ richt Koblenz am 21. April ds. Is. den 22 Jahre alten Landwirt Alfred Müller von hier zum Tode verurteilt. Müller legte gegen dieſes Urteil Reviſion beim Reichsgericht ein, deſſen Ferien⸗ ßprafſenat jedoch zu einer Beſtätigung des aus⸗ gesprochenen Todesurteils kam. In der Urteils⸗ begründung des Reichsgerichts wird feſtgeſtellt, ſachlich⸗rechtlich ſei im Schwurgerichtsurteil kein Rechtsirrtum zu erblicken. Die Ueberlegung bei der Tat ſei einwandfrei erwieſen und Notwehr daher zu verneinen. Amerita Sieger in der Schach⸗Olympiade. Die Schach⸗Olympiade, die unter Beteiligung von 19 Länder⸗Mannſchaften ſeit zwei Wochen in Prag ausgetragen wurde, iſ⸗ heute beendet worden. Olympia⸗Sieger wurde die Mannſchaft der Vereinigten Staaten mit 48 Punkten. Die Reihenfolge der übrigen iſt: 2. Polen(der vor⸗ jährige Olympia⸗Sieger) 47 Punkte, 3. Tſchecho⸗ ſlowakei 46½, 4. Südflawien 46, 5. bis 1 Deutſch⸗ land, Lettland. Schweden, je 45½, 8. Oeſterreich 45, 9. England 44, 10. Ungarn 39½, 11. Holland 35, 12. Schweiz 34, 13. Litauen 307. 14. Frank⸗ reich 29½, 15. Rumänien 28, 16. Italien 24, 17. Dänemark 19, 18. und 19. Norwegen und Spa⸗ nien je 15½.— Der ſiegreichen Mannſchaft wur⸗ de der Hamilton-Ruſſell⸗Pgkal, der Wanderpreis der Internationalen Schach⸗Föderation, äber⸗ reicht. Mit einem Bankett wurde die iesjährige Schach⸗Olympiade abgeſchloſſen. Fürſten⸗Hhochzeit in Sinaja wtb. Sinaja, 26. Juli. Vermählungs⸗ feierlichkeiten anläßlich der Hochzeit der Prinzeſ⸗ ſin Ileana von Rumänien und des Erzherzogs Anton von Habsburg wurden hier geſtern abend mit einem großen Empfang und Ball eröſſnet. Heute morgen fand im Beiſein der königlichen Familie die Ziviltrauung ſtatt, an die ſich eine Stunde ſpäter die kirchliche Trauung im Zroßen Empfangsſaale des Schloſſes Peleich anſchloß. Dieſe wurde von dem klatholiſchen Erzbiſchof Cizar vollzogen, während die Traurede von dem Bruder des rumäniſchen Außenminiſters Abbe Wladimir Ghika ehalien wurde. Nach der Trauung begab ſich das junge Paar zum Mili⸗ tärfriedhof, wo es Blumen an den Gräbern der Gefallenen niederlegte. Am Nachmittag erſolgte die Abfahrt nach Blan. wo die Neuvermählten einige Tage verweilen werden, um ſich dann nach München zu begeben. Wieder Ruhe in Sevilla. Sevilla, 27. Juli. Der geſtrige Tag iſt ruhig verlaufen. Die Straßenbahnen verkehrten und zwar ohne daß, wie in den kritiſchen Tagen, Zivilgardiſten die Wagen begleiteten. Nur die öffentlichen Gebäude wurden noch von der Pyl. zei überwacht, ebenſo die Zugangsſtraßen nach der Stadt. Man nimmt an. daß die meiſten Ar⸗ beiter heute die Arbeit wieder aufnehmen wer⸗ den. Die Bunte Seitung Mondlicht ſtört die Radioübertragung. Das Licht ſowohl des Mondes als auch des g ſprahlenden Sonnenſcheins beeinträchtigt die Radioübertragung, wie Dr. Harlan Stetſon von der Wesleyan Univerſität Ohio in einem Vortrag ausführte. Die Radioäbermittlung zwiſchen Chicago und Boſton ſei nach Ausweis der in den letzten Jahren gemachten Erfahrua⸗ gen um 100 Prozent beſſer und deutlicher ge⸗ weſen, wenn der Mond verſchwunden wer. Der ungünſtige Einfluß des Mondes auf die Radio übertragung wurde auch von Offizieren der qmerikaniſchen Kriegsmarine auf Grund per— ſönlicher Wahrnehmungen beſtätigt. Neue„Säuberung“ in Sowjetrußland. In allen Auszahlungsſdellen der ſtaatlichen Sozialverſicherungsanſtalten der Sowjetumon ſind, wie die„Kransnaja Gazeta“ ſchreibt, Sonderausſchüſſe eingeſetzt worden. Ihre Auf— gabe iſt die„Säuberung der Nutznießer vo Staatspenſionen“. Die Ausſchüſſe haben An⸗ weiſung erhalten, allen Perſonen die Penſion zu entziehen, die früher Senatoren, Abtei⸗ lungsvorſteher in den Miniſterien, Schalinſpek⸗ toren. Staatsräte, Staatsanwälte. Beamte des Synods und der Kirchenbehörden und Gerichts⸗ präſidenten waren oder als Freiwillige der za⸗ riſchen Armee angehört haben. Eine Ausnahme ſoll nur bei denen gemacht werden, die minde⸗ ſtens drei Jahre in der Roten Armee gedient haben und vor dem Dezember 1919 in den Dienſt getreten ſind.„Die Zahl der den ge— nannten Kategorien entſtammenden Reuten⸗ empfänger iſt noch recht groß“, ſchreidt die „Krasnaja Gazeta“,„man nuß ſie alle ſeſtſtel⸗ len und ihnen ohne Unterſchied die Penſion entziehen. Die Erſparniſſe, die durch den Fort⸗ fall dieſer Renten gemacht werden, dürften eine bedeutnde Summe erreichen.“ Eine rätſelhafte Blume. Die Hinterlaſſenſchaft des„Zauberers“ Luther Burbank. Die ſeinerzeit von dem Lekannten kaliforniſchen Pflanzenzüchter Luther Burbank angelegten Pflanzungen bieten den Botanikern immer noch eine Fülle der eigenartigſten Naturbeobachtungen, da in jedem Jahr neue, noch von Burbank ge— züchtete, der Wiſſenſchaft aber völlig unbekannte Gewächſe aufſprießen. So wächſt gegenwärtig dort eine Blume, die allen Botanikern bis jetzt ein Rätſel iſt und zunächſt wohl auch bleiben wird, weil man in der Sinterlaſſenſchaft Bur— banks keine auf ſie bezügſchen Angaben finden kann. Es handelt ſich um eine aber ganz geruchloſe Pflanze grasartigen Blättern, die im Laufe weniger Monate eine Höhe von faſt zwei Meter erreicht hat. Trotz allen eingehenden Unterſuchungen waren die amerikaniſchen Botaniker bisher nech nicht im— ſtande, die geheimnisvolle Blame zu beſtenemen. nelkenblütige, mit für die Schönheitspflege auf der Reise 1. Zur natürlichen Bräunung der Haut fette man vor undnach der Be⸗ ſonnung die Haut, insbeſondere Geſicht und Hände mit Creme Leodor gründlich ein; man erzielt dann ohne schmerzhafte Rötung eine geſunde, ſonnengebräunte Hautfärbung. Creme Leodor- fettfrei in roter Packung: fetthallig in blauer Packung— Tube 60 Pf. und 1 Mk., Leodor⸗Edelſeife 50 Pf. In allen Chlorodont⸗Verlaufsſtellen zu haben. werden dieſen Neigungen und Wünſchen der ſo—⸗ genannten mondänen Welt gerecht; ſie engagie⸗ ren zu Willen und zu Liebe einiger launiſcher, überlebter, mit exotiſchen Komplexen ausgeſtat⸗ teter Weiber eine ganze Zigeunerhorde, Und was bietet ſich auf der anderen Seite für ein Bild? Tauſende von tichtigen, ſeriöſen und be⸗ gabten Muſikern brotlos. Sie bevölkern die Stempelſtellen und ſind ſeit Einführung des Tonfilms noch weiter zu einem Heere angewachſen. Sie haben Erwerbsloſen-Orcheſter gebildet. Ge⸗ meinſchaſten notleidender Künſtler. die hier und da verſuchen, für einen kärglichen Verdienſt Gaſt⸗ ſpiele zu geben. Aber in den Cafes, in den Bars Und Dielen ſitzen die Ausländer, quittieren eine wage von Tauſenden, die unſeren hieſigen Kräf⸗ zen zugute kommen könnten. Das Ausland en⸗ gagiert ſich keine deutſchen Muſiker. Dort iſt man nicht ſo verdreht wie bei uns zu Lande, daß man die Städte zum Tummelblatz fremdländi⸗ ſcher und exotiſcher Czardaskavaliere macht. Wer will behaupten, daß es in Deutſchland unter den erwerbsloſen Muſikern nicht ebenſo viele Beſä⸗ higte gibt, wie die. die man nach hier importiert, und die unſer weniges Geld noch zum Lande hinausſchleppen. Oder nennt man das neuerdings in Deutſchland auch ſchon— Fremdenwer⸗ b 1 n 9 78 alt mückenſtiche, die zum Einbruch treiben Ein Apotheker in Lyon wurde kürzlich tor⸗ gens durch die Hiobspoſt geweckt, daß in der Nacht in ſeinem Laden eingebrochen worden ſei. In aller Eile zog er ſich an und ſtürmte in die Apotheke. Dort mußte er ſich leider von der Wahrheit der Meldung überzeugen. Die Schub⸗ käßen waren erbrochen, ihr Inhalt auf den Bo⸗ den verſtreut Aber es war ſchwer, feſtzuſtellen, was und ob überhaupt etwas geſtohlen war. n Es ſchien vielmehr, als ob ſich der Einbrecher 2. Zur Erlangung schöner weiner Zähne putze man früh und abends die Zähne mit der herrlich erfriſchen⸗ den Zahnpaſte Chlorodont, die auch an den Seitenflächen, mit Hilfe der Chlorodont⸗ Zahnbürſte einen elfenbeinartigen Glanz erzeugt.— Chlorodont⸗Zahnpafte, Tube 54 Pf. und 90 Pf., Chlorodont⸗Zahnbürſte 1 Ml., Kinderbürſſe 60 Pf., Chlorodont⸗ Mundwaſſer 1 Ml. 100 mim vergeblich bemuht hatte. Schließlich entdeckte der Apotheker einen Brief, der das Geheimnis auftlärte.„Ich konnte heute Nacht kein Auge zu tun“, ſchrieb der anonyme Briefſchreiber, „wegen der Mücken, gegen deren eiche ich be⸗ fonders empfindlich bin. Sie ſtachen mich ohne Erbarmen, und auf meinem Geſicht und au. dem Kopf bildeten ſich kleine Beulen, während ein Ohr anzuſchwellen begann. Unter dieſen unerträglichen Umſtänden mußte ich mir um jeden Preis eine Salbe gegen Mückenſtiche ſi⸗ chern, und deshalb habe ich mir die Freiheit genommen, in Ihre Apotheke einzubrechen. Ich ſehe, daß der Preis der mitgenommenen Salbe 10 Franes beträgt, die ich Ihnen anbei zugehen laſſe.“ Produktionsſteigerung durch die Muſik Iſt die Muſik wirklich berufen, zur Löſung der Wirtſchaftskriſe beizutragen? Nach der Re⸗ ſolution, die auf der Tagung des Kongreſſes des Fabrikverbandes von Illinois angenommen wurde, muß die Frage leicht werden. Dieſe Entſchließung gipfelt nämlich in der Feſtſtel⸗ lung, daß muſikaliſche Darbietungen in indu⸗ seriellen Betrieben die Moral von Angeſtellten und Arbeitern ſtützen und kräftigen und da⸗ durch zur Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit bei⸗ tragen.„Man kann“, heißt es in dem Sitzungs⸗ protokoll,„die Wirkung der Muſik in den Fa⸗ britbetrieben mit jener vergleichen, die die Mi⸗ litärmuſik bei Paraden und auf eymüdenden Märſchen ausübt. Dieſe Wirkung zeigt ſich in der aufflammenden Begeiſterung und Belebung des müden Organismus der erſchöpften Solda⸗ ten“. Man hat in 430 Fabrikbetrieben von Jili⸗ nois nach dieſer Richtung eingehende Verſuche gemacht, die ausnahmslos erfolgreich warer Auf Grund dieſer günſtigen Ergebniſſe hat de obengenannte Verband die Ausdehnung Syſtems auf die geſamten Induſtriebe triebe des Staates empfohlen. Nur in einem einzigen Fall Notwendigkeit eines neuen Kurſes der Reichsbank Die Köln. Ztg. ſchreibt: Bis in die letzten Tage hinein hat die A n⸗ ſicht des Reichsbankpräſidenten bei der Abfaſſung der Notverordnungen den Ausſchlag gegeben. Wenn der fünftägige Abſchnitt, für den die letzte Notverordnung über den Zahlungsverkehr gelten ſoll, abgelau⸗ fen ſein wird, trennen uns nur noch die letzten Tage vor dem Monatsende, und damit von einem Termin, der ſelbſt bei Halbierung der Bezahlung für Beamte und viele Privat⸗ angeſtellte einen Bargeldbedarf von 1½ Mil⸗ liarde Mark bringen wird. Reichsbankpräſi⸗ dent Dr. Luther war um die Jahreswende 1923—24 der Kanzler der Stabiliſierung. En überträgt die damaligen Erfahrungen auf die heutige Lage. Er will durch Droſſelung der Zahlungsmittelausgabe und durch Aushun⸗ rung des Geldumlaufs die Hamſier⸗ beſtände lockern und bedenkt nicht, daß die von ihm gewollten Beſchränkungen des Zahlungsverkehrs eine Mobiliſierung der Ham⸗ ſterbeſtände verhindern. Der Reichskanzler wird ſich ernſtlich überlegen müſſen, ob er im Namen der Regierung an den Reichs ⸗ bankpräſidenten in aller Form die Forderung auf Einſchlagung eines neuen klaren Kurſes ſtelten ſo ll. Wettervorherſage Vorherſage für Dienstag: Meiſt bewölttes und nur mäßig warmes Wetter bei lebhaften ſüdweſtlichen Winden, noch immer Schauerneigung, die aber nicht allzu heftig auf⸗ tritt. Ausſichten für Mittwoch: Nach kur⸗ zer Beruhigung und auch etwas Erwärmung wieder Fortdauer der unbeſtändigen Witterung wahrſcheinlich. Weinzeitung Ungſtein, 24. Juli. Bei der heutigen Weinverſteigerung, durchgeführt von der Ang⸗ ſteiner Winzergenoſſenſchaft, konnte alles ab⸗ geſetzt werden, doch erreichten die Preiſe nur teilweiſe die feſtgelegten Taxen der Erzeuger von 600—1 000 Mark. Die Erzeuger trugen den heutigen Verhältniſſen in weiteſtem Maße Rechnung und erteilten in entgegenkommender Weiſe den Zuſchlag. Ausgeboten wurden zirka 30 000 Liter 1930⸗er Weißwein. Ein guter Be⸗ ſuch bewirkte einen flotten Verſteigerungsgang. Erzielt wurden für die 1000 Liter in RM.: 570 590 600 610 630 650 700 710 720 750 790 Handel und Induſtrie Mannheimer Produttenbörſe. Mannheim, 27. Juli. Weizen inl. 28.00 29,00 ausl. ohne Notiz. Roggen inl. ohne Notiz, Hafer inl. 19,00— 20,00; Braugerſte ohne Notiz, Futter⸗ gerſte 18,00—19,00; ſüddeutſches Weizenmehl. Svezial Null Juli⸗Auguſt 41,50, dto. ver Sept.⸗ Oktober 36,00; ſüdd. Weizenbrotmehl, leiche Termine 29,25, bezw. 24,00; Roggenmehl 0—60⸗ proz. Ausmahlung je nach Fabrikat 31.00—32,50; Weizenkleie, feine 10,75; Biertreber 10.25—11,00; Leinſaat geſtrichen. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 27. Juli. Zufuhr und Preiſe: 190 Ochſen 37—47, 179 Bullen 27-35, 181 Kühe 14 bis 35, 400 Färſen 35-48, 656 Kälbr 38—57, 23 Schafe 30—32, 3197 Schweine 40—52, 64 Arboeits⸗ pferde 7001700, 40 Schlachtpferde 40150, 5 Ziegen 10—20 RM. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine lebhaft. geräumt; Arbeits- und Schlachtpferde ruhig. hat ſich bei dieſen muſikaliſchen Experimenten eine Ausnahme von der Regel feſtſtellen laſſen, und zwar in einer Fabrik, die zuſammen mit Ar⸗ beitern auch zahlreiche Frauen beſchäfigt. Bei den erſten Takten der Muſik hatte hier das ge⸗ ſamte Perſonal die Arbeit im Stich gelaſſen. Ein Zufall, der zur Welt. berühmtheit verholfen hat Frau Bruce, die wagemutige Fliegerin, die in ihrem kleinen Eindecker allein die Reiſe um die Welt machte, erzählte kürzlich einem Be⸗ kannten, unter welchen Umſtänden ſie ſich für die Laufbahn entſchied, der ſie ihre Weltbe⸗ rühmtheit zu danken hat. Als ſie eines Tages ziellos in den Londoner Straßen herumflanier⸗ te, führte ſie ihr Wag an einem Laden vorbei. in deſſen Schaufenſter ein Flugzeug ausgeſtellt war. Sie ging gleichgültig weiter, denn ſie hatte nicht das geringſte Intereſſe für die Luftſchiff⸗ fahrt und hatte ſelbſt geſchworen, nie mals in die Luft aufzuſteigen. Als ſie zurückkam, fiel ihr Blick wieder auf das Flugzeug im Fenſter. Sie bemerkte erſt jetzt, daß die Maſchine ein Pla⸗ kat mit der Aufchrift trug:„In Bereitſchaft. ganz gleich wohin, zu gehen.“ Dieſe Auſſchrift erregte Frau Bruces Neugierde. Sie betrat den Laden und ſah ſich einem redegewandten Ver⸗ käufer gegenüber, der ihm mit ſchwungvollen Worten verſicherte, daß die kleine Maſchine ge⸗ gebenenfalls ſelbſt den Flug um die Welt ma⸗ chen könnte. Unter dem Eindruck dieſer verfüh⸗ reriſchen Auseinanderſetzungen kaufte Frau Bruce den Apparat. Sie beſorgte ſich Flugkar⸗ ten und alles erforderliche Material und trat dann in eine Fliegerſchule ein, um ſich dort zur Pilotin ausbilden zu laſſen. Inſerieren bringt Gewinn!