. zung! urg ſſen Abdruck nſere werte onders auf⸗ 1 ffend: sſtraße vom ſen. Nr. 1 nir Anfrage, der ob da⸗ en, die das ten. Wenn ganz einver⸗ traße Nr. 3 Wald ldſchenke“ im für 2.8.31 mit nheim A. H. O. E. G. 2. Mannſch. G hlheim 1. M. ortleitung. er Woche hat u Slehlried. e zerein. 15 ges Erſcheinen or ſtand. N N zeiger ä gen Einkauf 5 Ser Liter Glas kel 42 Pfg. rößen sowie 1. Ser batt 11 — — —— amuunpnunnſmumn je ut geeignet, wird dlich icke zum Füllen eller — 5 iernheimer Anzeiger (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer 8 eitung(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das 1 illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, 1 705 kalender.— Annahme von Abonnements täg Ar. 17 Tagesnachrichten Zugunfall in Altenhundem. wtb. Eſſen, 31. Juli. Durch einen leichten Zugunfall in der Nähe von Kirchhundem bei Ultenhundem wurde geſtern nachmittag in dem Zug Eſſen⸗Frankfurt, der hauptſächlich mit Fe⸗ kienreiſenden beſetzt war, eine große Anzahl Perſonen verletzt. Der Unfall entſtand dadurch, daß beim Halten des Zuges vor dem Blockſignal Kirchhundem die Schiebelokomotive auf den Zug drückte, während die Zuglokomotive hielt. Bei dem Anprall wurden die Koffer aus den Ge⸗ päcknetzen herabgeſchleudert und etwa 40 Per⸗ ſonen leichter verletzt. In der Hauptſache han⸗ delt es ſich um Armquetſchungen oder leichtere Verletzungen durch Glasſplitter. Kommuniſten ſtürmen S. A.⸗Heim in Neumünſter. Neumünſter, 31. Juli. Kommuniſten ftürm⸗ en geſtern das SA⸗Heim der hieſigen National⸗ ſozialiſten, drangen in das Gebäude ein, zer⸗ trümmerten die ganze Einrichtung, ſowie ſämt⸗ 8 liche Fenſterſcheiben. Bei dem Sturm auf das Haus, das kurz vorher von der Polizei nach Wafſen durchſucht wurde, wurden 10 Perſonen chwer verletzt. Vermiſchtes Selbſtmord aus Liebeskummer. wib Düſſeldorf, 31. Juli. Auf der Eiſendahn⸗ ſtrecke Düſſeldorf Köln wurden heute früh unter der Eiſenbahnbrücke bei Düſſeldorf— Garath eine männliche und eine weibliche Perſon verſtümmelt aufgefunden. daß die beiden Perſonen— es handelt ſich um auswärtige Wandervogel im Alter von etwa 20 Die Erhebungen haben ergeben, Jahren— aus Liebeskummer Selbſtmoed began— gen haben. Hitler behält Röhm als Staatschef. München, 31. Juli. Der„Völkiſche Beob— achter“ veröffentlicht zu den Meldungen ver⸗ ſichedener Blätter Erklärungen Hitlers, in de⸗ nen betont wird, die Behauptung, daß Hitler ſich von ſeinem bisherigen Staatschef Röhm trennen und den Major Pabſt an ſeine Stelle ſetzen wolle, ſei vollkommen erfunden. Ebenſo unwahr ſeien die Meldungen, daß Hitler die Abſicht gehabt habe, nach Italien zu fliehen. Der Anleihe⸗Vorſchlag der franzöſiſchen Kunſthändler. Berlin, 31. Juli. Der von der Agentur 5 Havas veröffentlichte Vorſchlag der franzöſi⸗ chen Kunſthändler, Deutſchland eine größere Anleihe zu gewähren, wenn es einen Teil ſei⸗ ner Kunſtſchätze Frankreich als Pfand überlaſſe, wird in Berliner politiſchen Kreiſen als ab— ſurd und eine Diskuſſion nicht lohnend be— zeichnet. Schweres Autounglück bei Augsburg. Augsburg, 31. Juli. Ein aus Dillingen kommender mit 6 Perſonen beſetzter Schnell⸗ Lieferwagen, der einer Münchener Firma ge— hört, ſtürzte beim Ueberholen eines anderen Lieſerwagen mit voller Wucht in den Stra⸗ gengraben und wurde vollſtändig zertrüm⸗ mert. Von den Inſaſſen wurde ein neunjähn Mädchen aus Dillingen ſofort getötet, ein 5 Jahre altes Mädchen aus Dillingen und ein Ahejähriger Maler aus Halle ad. S. wurden lebensgefährtech verletzt. Die übrigen Infaſ⸗ en kamen mit leichteren Verletzungen davon. Ein neuer Sparkaſſenſkandal. Bielefeld, 31. Juli. Der frühere Rendant Schwarz der Kaunitzer Spar- und Darlehens⸗ kaſſe wurde verhaftet und nach Bielefeld ins Unterſuchungsgefängnis geöracht. Schwarz ſoll die Kaunitzer Kaſſe durch Unterſchlagungen u. ſchwere Urkundenfälſchung um mehr als zwei⸗ hunderttauſend Mark geſchädigt haben. Die Landeszentralkaſſe will nur einen Teil des Fehlbetrages übernehmen. Von den etwa 400 Cenoſſen ſoll jeder 250 Mark zur Deckung des Fehlbetrages aufbringen. Die Genoſſen wol⸗ len den Vorſtand und den Auſſichtsrat für den entſtandenen Schaden haftbar machen. ährlich einen Fahrplan in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim . recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. — owie einen Wanb⸗ Aus Nah und Fern Kaiſerslautern, 31.Juli.(Zigarettenpapier⸗ ſchmuggler.) Ein Lackierer aus Kaiſerslautern wollte ein Quantum Zigarettenpapier über die Saargebietsgrenze ſchmuggeln. Er wurde dabei ertappt und vom Amtsgericht Waldmohr zu einer Geldſtrafe von 960 RM. und zu ei⸗ nem Monat Gefängnis verurteilt. Eppenbrunn, 31. Juli.(Pflichtarbeit für Unterſtützungsempfänger.) Der Gemeinderat hat beſchloſſen, die Kriſenunterſtützungsemp— fänger zu einer 8—16⸗ſtündigen Pflichtarbeit heranzuziehen. Es wird dafür eine Aufwands— entſchädiaung von 2.50 Mk. pro 8 Stunden Samstag, den 1. Auguſt 1931 —— bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Arbeitszeit gewährt, wodurch eine Kurzung an der Unterſtützung nicht erfolgt. Hochſtätten, 31. Juli. Neuer Reblausherd.) In dem Weinberg von Landwirt und Metzger Fr. Schmidt in den Sauwieſen wurde ein größerer Reblausherd feſtgeſtellt. Offenbach a. M., 30. Juli.(Paddelboot⸗ unglück.) In der Nähe des ſtädt. Strandbades kenterte ein Paddelboot bei dem Verſuch, ſich an einen zu Tal fahrenden Schleppzug anzu— hängen. Dem einen Inſaſſen glückte es noch, auf den Schleppzug zu klettern, während der zweite, ein 19jähriger junger Mann namens Weitzel aus Sachſenhauſen, in den Fluten ver- ſank. Die Leiche des Ertrunkenen wurde in der Nähe der Unfallſtelle geborgen. Das Wetter der nächſten Woche Mäßig warm und wechſelvoll (Bericht der Meteorologiſchen Korreſpondenz) Die kurze Hitzeperiode am Ende der Vorwoche iſt, wie erwartet, nur eine vorübergehende Er⸗ ſcheinung geblieben, und die vergangenen acht Tage waren gemäß unſerer Vorausſage in ganz Mitteleuropa wieder veränderlich. Dabei waren die Temperaturen nicht unerheblichen Schwan- kungen ausgeſetzt. So wurden Montag, vom äu- ßerſten Weſten Deutſchland abgeſehen, faſt durch⸗ weg beträchtliche Wärmegrade erreicht; in Nord— und Oſtdeutſchland ſtieg das Thermometer viel⸗ fach auf 28 bis 29, in Oberſchleſien ſogar auf 30 Grad Wärme. Hier war es auch Dienstag zu— nächſt noch ſehr warm; Gleiwitz brachte es bis auf 31 Grad C. Dann machte der kühle Weſeſtrom auch in öſtlichen Mitteleuropa dem ſchönen Wet— ter mit Gewittern und heftigen Regengäſſen ein Ende. Die Niederſchläge dauerten vielfach auch Mittwoch noch fort, wobei in Oberſchleſien mehr als 50 nm, in Oſtpreußen über 20 mm Regen fielen. In den übrigen Landesteilen prägte ſich der veränderliche Witterungscharakter weniger durch ergiebige Niederſchläge als durch ſtarke Be⸗ wölkung bei Winden aus weſtlichen Richtungen aus, ſodaß nach den erſten wärmeren Tagen der Woche die normalen Temperaturwerte meiſt nicht mehr erreicht wurden. Wenn nicht alles trügt, wird die veränderliche Witterung auch weiterhin vorherrſchend bleiben, obwohl das letzte Drittel des eigentlichen Som⸗ mers noch bevorſteht, erſcheint es nicht allzu kühn dem Sommer 1931 ſchon jetzt, wenn auch vorläu⸗ fig, die Note eines veränderlichen und mäßig warmen, alſo normalen Sommers zuzuerteilen. Das entſpricht auch den im Frühjahr auf Grund der frühzeitigen großen Hitze gehegten Erwar— tungen. Denn auf ausgeſprochene Hitzeperioden im Mai und Juni folgen faſt immer regneriſche Hochſommermonate, eine Erfahrung, die ſich erſt im vergangenen Jahr mit ſeinem heißen Juni Prof. Wagemann wieder bewährt hatte, und die ſich nach dem hei⸗ ßen Mai dieſes Jahres anſcheinend auch im ge⸗ genwärtigen Sommer beſtätigt. Der jetzt beendete Juli war zwar nicht ſo außerordentlich regne⸗ riſch wie der von 1930, aber ſein Geſamtcharakter war doch der eines veränderlichen Hochſommer— monats, in dem heiße Tage nur vereinzelt auf— traten. Es ſieht jedenfalls nicht ſo aus, als ob der Auguſt weſentlich anders werden wollte. Viel— leicht kommt es in der zweiten Monatshälfte noch einmal zu einer Periode warmen und beſtändi⸗ gen Hochdruckwetters ähnlich, wie wir ſie im ver⸗ gangenen Jahre als zeitigen Abſchluß des Som⸗ mers in der letzten Augußßwoche hatten. Vor— läufig ward eine langgeſtreckte Wirbelkette, die vom europäiſchen Nordmeer weſtwärts über den ganzen Atlantik bis nach Amerika reicht, beſtim— mend für die europäiſche Großwetterlage bleiben.) Auf der Südſeite dieſer Zyklonenkette erſtreckt ſich, ebenſo einheitlich ein mächtiger Gürtel ho⸗ hen Luftdrucks von den Alpen weſtwärts über den Ozean bis zur Weſtküſte des Golfs von Mexi— lo. Am weſtlichen Ausläufer der beiden Luft- körper, im mittleren Weſten der Vereinigten Staaten, herrſcht zurzeit ſehr große Hitze mit Temperaturen bis zu 37 Grad C, und wir wer— den wohl nächſter Tage wieder von der nach den Oſsſtaaten der Union ſich fortpflanzenden Hitze⸗ welle hören. Für die Witterung in Europa iſt das aber belanglos, und das Schwergewicht des hohen Luftdrucks wird wohl auch weiter über dem Atlantiſchen Ozean verbleiben. Auch der jüngſte Vorſtoß des Azorenmaximums nach Mit- teleuropa iſt durch ein neues Tiefdruckgebilde, das von den Britiſchen Inſeln oſtwärts vor- dringt, ſchon wieder dem Abbau verfallen, ſodaß vorwiegend trübes und nur mäßig warmes Wet— ter mit Neigung zu Regenfällen bei Winden aus weſtlichen Richtungen auch der kommenden Woche ihr Gepräge geben wird. gegen Diskonterhöhung Berlin, 29. Juli. Mit den Vorausſetzungen und Wirkungen einer Diskonterhöhung beſchäf— tigt ſich Proſeſſor Dr. Wagemann im neu⸗ eſten Heft des Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung. An einer Prüfung der einzelnen Argu⸗ mente, die von den Befürwortern einer rück⸗ ſichtsloſen Heraufſetzung des Diskontſatzes vor— gebracht werden, wird gezeigt, wie wenig eine jübevmäßige Diskonterhöhung die gegenwärtige Situation zu erleichtern vermöge, ja wie bedenk⸗ lich ein allzu ſcharfes Anziehen der Diskont⸗ ſchraube ſein könne. Den beſten Schutz gegen un⸗ begründete Deviſenkäufe ſieht Profeſſor Dr. Wa⸗ gemann in einem Ausbau der Deviſenverordnung und der Kapitalfluchtverordnung bei gleichzeiti⸗ ger, Beruhigung herbeiführender Erleichterung des inneren Zahlungs- und Kreditverkehrs. Der Aufſaſſung, daß durch den hohen Zinsſatz bei allen Warenbeſitzern ein Druck ausgeübt wer⸗ den und dadurch Senkung der Preiſe und damit des Geldbedarfs erreicht werden ſoll, wird entge⸗ gengehalten, daß dies nur inſofern geſchehen könne, als in der Wirtſchaft tatſächlich noch große Lagerbeſtände vorhanden ſeien. Dies ſei aber nicht der Fall, da die Lagerbeſſände im Ver⸗ lauf des Konjunkturrückganges während der letz⸗ ten Jahre ziemlich kräftig abgebaut worden ſeien. Ueber umfangreiche Lager verfügten zur Zeit in der Hauptſache nur noch die Grundſtoffindu⸗ ſtrien, bei denen die Preiſe zum größten Teil ge— bunden ſeien. Bezüglich der Notwendigkeit einer rigoroſen Diskontpolitik zwecks natürlicher Ausleſe der Kreditnehmer bezw. Erſchwerung unproduktiver Kapitalanlage wird erklärt, daß dieſes Argument für eine Periode der Hochkonjunktur und bei freier Wirtſchaft eine gewiſſe Berechtigung babe; in einer Zeit der Depreſſion aber würden Kre— dite ohnehin nur für die dringendſten Aufgaben aufgenommen und bei der gegenwärtigen Kon— junkturlage ſei es wirklich nicht erforderlich, Ge— fahren einer Ueberinveſtition zu bekämpfen. Zuſammenfaſſend ſtellt Profeſſor Dy. Wage— mann feſt, daß jede zu ſcharfe Diskonterhöhung gegenwärtig den Nachteil mit ſich bringe, den lau— fenden Produktionsprozeß zu ſtören und die ſchon jetzt hohe Zahl der Erwerbsloſen noch weiter zu vergrößern. Das erzeuge die Gefahr, diß die öf— fentlichen Ausgaben für Arbeitsloſenunterſtüt— zung ſprunghaft wachſen, während auf der ande— ren Seite die Einnahmen aus Steuern, Zöllen und Abgaben infolge des ſinkenden Geſchäftsvolu. mens ſich weiter vermindern. Es ſei daher zu überlegen, ob die Nachteile einer rigoroſen Dis⸗ kontpolitik nicht ſo groß ſeien, daß ſie die von ihr erwarteten Vorteile ſelbſt im günſtigſten Falle mehr als aufheben. Anzeigen 5 reiſe: Die einſpaltige in koſtet 25 — Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., i 6 8 nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Aten een bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e dee hee er ag 48. Jahrgang Erbach, 31. Juli.(Vermißt.) Der bei dem Schreinermeiſter Eberhard Müller hier be— ſchäftigte 19 Jahre alte Schreinergeſelle Jof. Hehner aus Lützel-Wiebelsbach iſt ſeit zehn Tagen vermißt. Am Samstag vor acht Tagen reiſte Hehner von hier ab in der Abſicht, nach Hauſe zu gehen, traf aber dort nicht ein. Er galt als ruhiger und zuverläſſioer Arbeiter, trug graubraunen Sportanzug, ſchwarze Ak— tentaſche und Tellermütze in der Farbe des Anzugs. Ludwigshafen, 31. Juli.(Motorrad gegen Fahrrad.) Geſtern abend um 8 Uhr ſtießen an der Kreuzung Rupprecht- und Platenſtraße ein Motorradfahrer und ein Radfahrer zu— ſammen, wobei beide zu Boden ſtürzten. Der Radfahrer erlitt durch den Sturz eine bluten⸗ de Verletzung am Kopf und Hautabſchürfun⸗ gen an den Händen. Sonſtige Perſonen kamen nicht zu Schaden. Der Verletzte wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus verbracht. Ludwigshafen, 31. Juli.(Fahrraddiebſtahl im Großen.) Geſtern wurde ein 21 Jahre al⸗ ter lediger arbeitsloſer Laborant von hier feſtgenommen, der in letzter Zeit 25 Fahrrä⸗ der geſtohlen hat. Ludwigshafen, 30. Jult.(Das Arbeitsamt betrogen.) Der Schloſſer Jakob Angele, geb. 1907 zu Aſch in Württemberg, verſchaffte ſich eine Arbeitsbeſcheinigung, lautend auf den fingierten Namen Jakob Abdorf. Er legte die— ſe dem Arbeitsamte vor und erhielt im gan— zen über RM. 474.— Unterſtützung; auch vom Wohlfahrtsamt bekam er unter ſeinem Namen wöchentlich RM. 11.—. Er wurde we— gen Urkundenfälſchung und Betrugs zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Germersheim, 30. Juli.(Schändlicher Be⸗ trug.) Eine hieſige Landwirtsfrau hat ein ſparſames Dienſtmädchen ſchändlich betrogen. Das Mädchen hatte ſich für ſeine Ausſteuer 2600 RM. erſpart, die ihr von der Landwirts⸗ frau als Leihkapital abgeſchwatzt warde. Als jetzt die Bedienſtete mit dem entliehenen Gel— de die Ausſteuer beſchaffen wollte, ſtellte ſich heraus, daß ſie ſchwer betrogen wurde. Da kei⸗ nerlei Sicherheit für das Geld vorhanden iſt, hat die Betrogene das Nachſehen. Gegen die Betrügerin wurde Anzeige erſtattet. Kaiſerslautern, 30. Juli.(Wilddiebe vor Gericht.) Der Metallſchleifer Jakob Spieß u. ſein Bruder, der Steinbrecher Wilhelm Spieß, waren beobachtet worden, als ſie im Walde zwei Rehe ſchoſſen. Trotzdem beide hartnäckig leugneten, wurden ſie auf Grund von Hips⸗ abdrücken ihrer Schuhe überführt und zu je ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Höhfröſchen(Wſtpf.), 31. Juli.(Handſtand mit 90 Jahren!) Ein Unverwüſtlicher ſcheint der Privatmann Johann Raquet von hier zu ſein, der am letzten Sonntag in ſeltener körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 90. Geburtstag begehen konnte. Trotz dieſes bibliſchen Alters macht der Alte heute noch jedem, der es ſehen will, auf einem Stuhl den Handſtand vor, der manchen Jungen beſchämen würde. Dies iſt umſo verwunderlicher, weil der ats Serr im letzten Jahre einen Rippenbruch erlitten hat, der ihm aber ſcheinbar abſolut nicht nachträg— lich war. Franzöſiſche Gemäldehändler wollen Deutſchland 1 Milliarde SFranes leihen Paris, 31. Juli. Die Agentur Havas ver— öffentlicht folgende Mitteilung: Gegenwärtig iſt ein Konſortium der haupt⸗ ſächlichſten Gemälde⸗ und Antiquitätenhändler von Paris in Bildung begriſſen, das Deutſch⸗ land eine Summe von 1 Milliarde Francs zu leihen bereit ſein würde, wenn dafür alte Mei⸗ ſterwerke, die ſich in deutſchen Muſeen befinden, als Pfand nach Frankreich übergeführt und dort bis zur völligen Rückzahlung verbleiben würden. Die Gemälde ſollen in Paris ausge⸗ ſtellt werden und könnten gegen Erhebung von Eintrittsgeld vom Publikum beſichtigt werden Die Anleihe von 1 Milliarde Francs ſelbſt ol zu vorteilhaften Bedingungen angeboten wer⸗ den. J 1 1 1 Was die Woche brachte Die Stillhalteverhandlungen— Vor Freigabe des Sahlungsver⸗ kehrs— Der Kampf um die Jollunion * Sind wir bereits über dem Berg? Iſt der Kern der Schwierigkeiten, die vor kurzem unſere labile Kriſe zu einer eklatanten haben werden laſſen, bereits eliminiert? Es wäre leicht, dieſe Fragen in Bauſch und Bogen zu verneinen. und der äutzere Anſchein wäre vielleich: einer derart negativen Stellungnahme garnicht einmal ſo ungünſtig. Immer noch leiden wird unter den Einſchränkungen des Zahlungsverkehrs. die Kre⸗ ditſchwierigkeiten ſind durchaus noch nicht reſt⸗ los behoben und auch die große Auslandsanleihe. die man in Deutſchland erhofft, ja teilweiſe ge⸗ radezu erwartet hatte. iſt bis jetzt noch nicht Ta⸗ ſache geworden. Im Gegenteil, wir ſcheinen ihr ferner denn je zu vor zu ſein. Die Franzoſen. die ja derzeit zumindeſt den europäiſchen Ka⸗ pitalmarkt nahezu unbeſtritten beherrſchen— die Verhandlungen zwiſchen den Notenbanken von Frankreich und England in Paris heſeitigen auch den letzten Zweifel gegenüber dieſem Fak⸗ tum— denken offenſichtlich nicht daran, Deutſch⸗ lands Lage erleichtern zu helfen, und die ande⸗ ren europäiſchen Staaten einſchließlich Amerikas ſind beſtrebt, es im Augenblick wenigſtens nicht mit Frankreichs Kapitalgewalt zu verderben. Und trotzdem zeigen ſich Augenblicke auf ein Beſſerwerden unſerer Lage. Nachdem ia Paris die Verhandlungen nit dem angelſächſiſchen Still⸗ haltekonſortium zu einem erfolgreichen Abſchluß geführt und wenigſtens nach dieſer Richtung hin unſeren Geldmarkt beruhigt haben, dürften wei⸗ tere Erleichterungen von außen her in abſehba⸗ rer Zeit nachfolgen. Die Reichsregierung hat ſich denn auch entſchloſſen. den Zahlungsverkehr in Deutſchland zu Beginn der kommenden Woche wieder freizugeben, eine Maßnahme, von der man ſich eine nachhaltige Einwirkung auf un⸗ ſere wirtſchaftlichen Verhältniſſe mit Pecht ver⸗ ſprechen darf Ueberhaupt ſind die letzten Be⸗ ſchlüſſe des Kabinetts darauf abgeſtimmt, dem normalen Zuſtand im Finanz- und Wirtſchafts⸗ leben wieder näherzukommen. Zwar fürchten manche Ueberänaßliche. die Freigabe des Zah⸗ lungsverkehrs könne zu übermäßigen Abhebun⸗ gen eingelegter Gelder führen, aber dieſe Be⸗ fürchtungen dürfen mit ziemlicher Sicherheit als unbegründet oder übertrieben angeſehen werden. Neben der allgemein ruhiger und ſachlicher ge⸗ wordenen Betrachtung unſerer Lage wird der gegenwärtig hohe Zinsfuß ſein Teil dazu bei⸗ tragen. Abhebungen im innerdeutſchen Verkehr auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Da nun auch wie erwähnt, die Verhandlungen mit den haupt⸗ ſächlichſten ausländiſchen Kreditgebern zu einem befriedigenden Abſchluß geführt haben, ſtellt ſich die Situation am Wochenende als merklich ge⸗ feſtigt dar. Zu dieſer Feſtigung hat, insbeſondere im Hinblick auf die außenpolitiſchen Verhältniſſe⸗ zweifellos auch der engliſche Miniſterbeſuch in der Reichshauptſtadt weſentlich beigetragen. Die außerordentlich optimiſtiſchen Aeußerungen un⸗ ſerer engliſchen Gäſte nach Erledigung dieſer Beſprechungen und die kluge Rede. die Maedo⸗ nald in Berlin gehalten hat, verſehlten ihren Eindruck ebenſowenig, wie ſie von den Gehäſſig⸗ keiten haben abſorbiert werden können. die man im Laufe der Woche wieder aus Fraakreich zu hören bekam. Im Haag ſuchen ſich beim Kampf um die Zollunion die Prozeßgegner Deutſchland im Gerade. der Unlogik und Uebertreibung geradezu zu über⸗ bieten. Seialoja, der italieniſche Rechtsberater im Zollunionsprozeß vor dern Haager Weltgericht erklärte in ſeinem Plaidoyer, daß die Ge⸗ fahr eines Krieges heraufbeſchwo⸗ ren würde, wenn der Gerichtshof feſtſtelle, der Streit ſei für den Völkerbund erledigt, das heißt, es ſei gegen die Zollunion zwiſchen Deutſchland und Oeſserreich vom recht⸗ lichen Standpunkt aus nichts einzuwenden. So Kampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 1. Fortſetzung. Er war ein dürrer mittelgroßer Mann, gekleidet mit peinlicher Eleganz, das Einglas im Auge und um ſeine Lippen der abſtoßende Zug von Geringſchätzung, der Willfried ſchon immer aufgebracht hatte. „Morjen, Schwiegerpapa!“ grüßte der Ba⸗ ron.„Morjen, Herr Schwager. Rieſig er- freut, Sie wieder zu ſehen. Zurück von der Weltreiſe?“ Willfried ſah den Sprecher ſpöttiſch an. Das Gefühl des Aergers hatte er raſch nieder— gekämpft. „Wie ſie ſehen. Herr Baron! In Perſona grata! Ja, einmal muß man wieder heim.“ „Wenn der Mammon alle iſt!“ „Nein, wenn das Heimatgefühl zu ſtark wird“, entgegnete Willfried kühl, der die Falte in ſeines alten Herrn Geſicht ſah und ſpürte, daß ihn Berghammers Ton verletzte. „Im übrigen, Herr Baron... auf meiner Reiſe habe ich ſehr viele Ariſtokraten kennen gelernt. Sie waren unterſchiedlich... aber eins zeichnete ſie alle aus, was Ihnen unbe- kannt zu ſein ſchein... ſie hatten Takt.“ Ein böſer Zug lag auf des Barons Geſicht. „Meine Offenheit paßt Ihnen wohl nicht?“ „Mir paßt nur nicht, daß Sie ſich in meine Angelegenheiten hineinmiſchen, die Sie einen Schmarren angehen.“ „Mein Herr...!“ verſuchte Berghammer 75 ſehr auch zu verſtehen, wenn die geaneriſchen Rechtsvertreter in ihren Ausführungen und Be⸗ gründungen nicht gerade wähleriſch ſind und öf⸗ ters über das Ziel hinausſchießen, muß doch ge⸗ ſagt werden, daß derartige Entgleiſungen mit offenen und einſeitigen Drohungen eine unzu⸗ läſſige Beeinfluſſung des Richterkollegiums be⸗ deuten, die vom deutſchen und öſterreichiſchen Standpunkt aus unbedingt zurückzuweiſen iſt. Sicher wird der Gerichtshof ſelbſt dazu Stellung nehmen und ſeine abſolute Unabhängigkeit und Unparteilichkeit wie ſeine Stellung gegenüber dem Völkerbund klarlegen. Ganz abgeſehen da⸗ von, daß in Deutſchland und Oeſterreich kein ver⸗ nünftiger Menſch enit dem Gedanken eines neuen Krieges auch nur ſpielt. würde wohl auch der Lölkerbund im Intereſſe ſeines Anſehens und ſeiner Selbſterhaltung irgendwelche kriegeriſchen Verwicklungen aus ſolchem Anlaß nicht zulaſſen. Entſcheidet das Haager Gericht zu Gunſten der Mittelmächte hat ſich der Völkerbund damit ab⸗ zufinden, andernfalls wäre die Anrufung des Schiedsgerichts nichts weiter als eine Farce gewe⸗ ſen. Nach den unerhörten Opfern des Weltkrie⸗ ges deſſen Wunden und Narben beute noch friſch ſind, mußte ſich die ganze ziviliſierte Welt mit Abſcheu gegen diejenigen wenden, die aus ſol⸗ chen Urſachen zu einem neuen Kriege hetzen. Das ſollen die Chauviniſten hüben wie drüben wohl bedenken. Eine andere Frage iſt die, ob die Zoll⸗ unjon für Deutſchland und Oeſterreich ge⸗ genwärtig derart wichtig und vordringlich iſt. daß davon das Wohl und Wehe der beiden Länder abhängt. Gewiß wünſchen alle guten Deutſchen, daß nichts unverſucht gelaſſen wird, die beiden Bruderſga⸗ ten zu einer Einheit zu verſchmelzen. Das Volk würde es begrüßen, wenn durch den endgültigen Abſchluß der Zollunion ein erſter richtiger Schritt auf dieſern Wege gemacht werden könnte. Die Friedensverträge von Verſailles u. St. Ger“ main werden aber leider von einigen Staaten des früheren Feindbundes anders ausgelegt als unſerer Auffaſſung von Recht und Gerechtigkeit entſpricht. Heute laſten auf dem deut⸗ ſchen Volk ganz andere, viel ſchwe⸗ rere Sorgen, gegen die die Vor⸗ dringlichkeit einer Zollunion ver⸗ blaß. Wir brauchen die weitgehendſte Hilſe und vertrauensvolle Mitarbeit des Auslandes, nicht zuletzt auch Frankreichs, um bald aus den ungeahnt großen und drückenden wirtſchaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten herauszukom⸗ men. Denjenigen Kreiſen, die angeſichts der ge⸗ genwärtigen großen Gefahren im Intereſſe des Volksganzen und der Erhaltung unſerer Exiſtenz als freies Land die Auffaſſung vertreten, daß die Frage der Zollunion ſolange zurückgeſtellt wird. bis Deutſchland wieder geſund und munter den Völtern ein Zuſtand wirklichen Vertrauens her⸗ geſtellt iſt, kann und darf niemand die nationale Geſinnung und den ehrlichen Willen abſprechen. Wenn einmal eine ſolche Atmoſphäre des Ver⸗ trauens und verſtändnisvoller Zuſammenarbeit geſchaffen iſt, kann die Angelegenheit der Zoll⸗ union, wie die des Anſchluſſes überhaupt. mit größerer Ausſicht auf Verſtändnis und Erfolg wieder aufgegriffen werden. Aufgeſchoben ißß nicht aufgehoben. g J.C..C(.üͥũͥũ ũ ã⁰ydſ d Wiederaufrichtung der Danatbank Für 43 millionen Am neue Mittel— Unbeſchränkte Sahlungs⸗ leiſtung nach den Bankfeiertagen wib Berlin, 31. Juli. Die Darmſtädter⸗ und Nationalbank wird bei Wiederaufnahme des allgemeinen Zahlungsverkehrs hre Schal⸗ ter öffnen und alle Zahlungen unbeſchränkt leiſten. Durch eine Verſtändigung mit der In⸗ duſtrie iſt erreicht worden. daß dieſe die von der Bank und ihr naheſtehenden Kreiſen auf⸗ genommenen Attien, die unentgeltlich zur Ver⸗ fügung geſtellt werden, im Nennwert von 35 Millionen RM zum Kurſe von 125 Prozent übernimmt. Dadurch werden der Bank neue Mittel im Betrage von rund 43 Millionen RM zugeführt. Die Ausfallbürgſchaft des Reiches für die alten und neuen Gläubiger⸗ forderungen beſteht fort und wird auf alle Wechſelverbindlichkeiten und Bürgſchaftsver⸗ pflichtungen der Bant ausgedehnt werden. Die Aufſtellung des Statuts der Bank hat erge⸗ ben. daß die notwendig gewordenen Abſchrei⸗ bungen durch die offenen und ſtillen Reſer⸗ ven voll abgedeckt ſind. Für ſpäter iſt eine Ver⸗ breiterung der Kapitalbaſis der Vank vorgeſe⸗ hen. Die Ausführung dieſer Abſicht wird ge⸗ ſchehen. ſobald die Verhältniſſe in der Wirt⸗ ſchaft eine klare Beurteilung zulaſſen. Durch die Beſprechungen mit der Reichsregierung und der Reichsbank iſt die Gewißheit geſchaf⸗ fen, daß die Bank allen Anforderungen, die durch die volle Aufnahme des Zahlungsver⸗ verkehrs an ſie herantreten können, zu ent⸗ ſprechen vermag. in Ruhe. Ich „Laſſen Sie mich gefälligſt habe mich damit abgefunden, daß Sie meine Schweſter mit ihrer Hand beglückt hat, mehr können Sie nicht erwarten.“ Er wandte ſich ſeiner Schweſter zu und reichte ihr die Hand. „Tag, Lida!“ „Tag, Willfried! Du biſt wenig nett heute, gleich am Tage deiner Ankunft.“ „Was wirfſt du mir denn vor, Lida“, wehrte Willfried ab.„Daß ich mit deinem Gatten vom erſten Tage an nicht harmo⸗ niere, das weißt du. Aber ich laſſe Baron Berghammer in Ruhe und weiter verlange ich auch von ihm nichts.“ Der Baron warf nachläſſig ein: „Mein Beſter... vergeſſen Sie nicht, daß ich jetzt mit zur Familie gehöre und damit ein Recht habe, in Familiendingen mitzureden. Und hier wird es zu reden geben.“ „Ich wüßte nicht, über was.“ „Ihre ſinnloſe Verſchwendung...!“ „Hat mein mütterliches Erbteil zehrt.. weiter nichts. Oder wollen Sie des⸗ wegen beantragen, mich unter Kuratel zu ſtel⸗ len?“ „Es wäre das Beſte! Jetzt iſt es leider zu ſpät! Papa hat ja erklärt, daß er...!“ Jetzt fiel der Kommerzienrat ein. Ruhig ſagte er:„Ich habe nichts erklärt, als daß ich ſo nicht mehr mitmache. Im übri⸗ gen, lieber Schwiegerſohn, wäre es beſſer, wenn Sie ſich tatſächlich nicht in dieſe Sache ein⸗ miſchen würden. Ich kann Willfrieds Ver⸗ ſchwendung nicht gutheißen oder entſchuldigen, aber.. es geht uns nichts an. Es war ſein Geld, mit dem er a en ko aufge⸗ Eine neue Notverordnung Vierte Notverordnun o zur Durchführung der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten über die Darmſtädter und National⸗ bank vom 381. Juli 1931 Aufgrund der Verordnung des Reichspräſi⸗ denten vom 13. Juli 1931(R. G. Bl.1 S. 359) wird verordnet: Artikel 1: 1) Die Reichsregierung übernimmt namens des Reichs über die Vorſchrift des Artikels 1 Abſ. 1 der Verordnung zur Durchführung der Verordnung des Reichspräſidenten über die Darmſtädter und Nationalbank vom 13. Juli 1931 (R. G.=Bl.1 Seite 359) hinaus die Ausfallbürg⸗ ſchaft für die Erfüllung der Wechſelverbindlich⸗ keiten der Darmſtädter und Nationalbank, Kom⸗ manditgeſellſchaft auf Aktien, auch ſoweit es ſich nicht um eigene Akzepte der Bank handelt. Die Ausfallbürgſchaft erſtreckt ſich ferner auf Bürg⸗ ſchaftsverpflichtungen der Bank einſchließlich der Verbindlichkeiten aus Wechſelbürgſchaften. 2) Die Vorſchriften in Artikel 1 Abſ. 2 und in Artikel 2 der Verordnung zur Durchführung der Verordnung des Reichspräſidenten über die Darenſtädter und Nationalbank vom 13. Juli 31 (R. G. Bl. 1 S. 359) gelten entſprechend. Artikel 2: Dieſe Verordnung tritt am 31. Juli 1931 in Kraft. Berlin, denz1. Juli 1931. Der Reichskanzler: gez. Dr. Brüning Der Stellvertreter des Reichskanzler und Reichs⸗ miniſter der Finanzen: gez. H. Dietrich Der Reichswirtſchaftsminiſter(mit Wahrneh⸗ mung der Geſchäfte beauftragt) gez. Trendelenburg Staatsſekretär. Handwerker an Brüning Eine Eingabe des Deutſchen Handwerks an Reichskanzler Dr. Brüning. enb Berlin, 31. Juli Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag und der Reichsverband des Deutſchen Handwerks haben an den Reichs⸗ kanzler eine Eingabe gerichtet, in der es u a. heißt: „Die Reichsregierung beabſichtigt nach Preſſe. nachrichten die Beſtellung eines Reichskommiſ⸗ ſars für Finanzen und Wirtſchaft. Die Namen, die im Zuſammenhang hiermit in der Preſſe ge⸗ nannt werden, laſſen erkennen, daß der Kommiſ⸗ ſar wiederum aus den Kreiſen der Großwirt⸗ ſchaft entnommen werden wird. Dem Herrn Reichskanzler unterbreiten wir die dringende Bitte, darauf bedacht zu ſein, daß bei allen Maßnahmen, die in der Reichsregierung für die Ueberwindung der Wirtſchaftstriſe vor⸗ bereitet werden, ein ſachverſtändiger Vertrauens⸗ mann der mitielſtändiſchen Wirtſchaft beteiligt wird.“ 97 prozentiger Vermahlungs- zwang für Inlandsweizen Die Erleichterung für die Erntebewegung. wtb Berlin, 31. Juli Der Vermahlungszwang ſür Inlandsweizen iſt für das Erntejahr 1931⸗32 auf 97 Prozent feſtgeſetzt worden. Da den Müh⸗ len die Verſorgung mit Auslandsweizen nicht möglich iſt, ſolange der Export und Reimport noch nicht funktioniert, tritt der erhöhte Veymah⸗ lungszwang erſd am 15. Auguſt in Kraft und für die Zeit vom 1. bis 15. Auguſt gilt ein Vermah⸗ lungsſatz von 60%, die ſonſtigen Pläne der Regie⸗ rung für eine weitere Erleichterung der Ernte⸗ bewegung beziehungsweiſe Ernteverwertung ſind, wie WTB⸗Handelsdienſt erfährt, auch der Verwirklichung nahe. Das Export⸗Ventil für Weizen und Roggen wird ſobald wie irgendmöglich geöffnet werden. Das für den Vermahlungsſatz gegebene Datum des 15. Auguſt bietet hinſichtlich des ſpäteſten Zeitpunktes einen gewiſſen Anhalt. Augenblick⸗ lich iſt nur noch die Höhe der Jollzahlung bei dem Reimport fraglich. Um einerſeits die Finan⸗ zierung der Exportſcheine zu erleichtern anderer⸗ ſeits aber einen Druck auf den Inlands markt zu vermeiden, ſoll innerhalb der erſten Monate des Erntejahres nur die Verwertung einer gewiſſen Quote der in dieſer Zeit verteilten Exportſcheine zugelaſſen werden. Das Lagerſcheingeſetz. das die Getreidelombardierung erleichtern ſoll, wird, wie verlautet, nicht durch Verordnung in Kraft ge⸗ ſetzt werden. Es iſt vielmehr mit einer Zwiſchen⸗ löſung zu rechnen. Getreide⸗Standards werden dagegen aufgrund der im Handelsklaſſengeſetz ge. gebenen Ermächtigung baldigſt ſeſtgelegt werden. Deutſches Schiff geſunken London, 31. Juli. In Kirkwall wurde heute bekannt, daß der deutſche Trawler „Ludwig Sanders“ Mann wurden gerettet, nachdem ein Boot, in dem ſie ſich ans Ufer begeben wollten, geſun⸗ 45 ken war. Noch keine Aufhebung der Aus reiſegebühr? Berlin, 31. Juli. gebühr von 100 Mark in der nächſten Woche aufgehoben werden ſollte, erhält die Frank. Ztg. von zuſtändiger Seite die authentiſche Ausreiſegebühr ert wenn Erklärung, daß die dann aufgehoben werde, der Zahlungsverkehr in völlig normale Bahnen zurückgekehrt ſei. Da dies vorerſt noch nicht der Fall ſei, 1 könne auch vorerſt mit der Aufhebung noc nicht gerechnet werden. bitte um ein wenig Takt und Rückſichtnahme, zumindeſt auf mich!“ „Lieber Schwiegervater.. mich verſtehen!“ „Es iſt gut, Eberhard! Willfried nicht vertragen.. Gegenſeitige Abneigung, gegen die nichts zu tun iſt. Aber in meiner Gegenwart möchte ich doch bitten, einen anderen Ton anzu⸗ ſchlagen und ein wenig Zurückhaltung zu üben.“ „So! Gut, ich werde künftig ſchweigen! Fällt mir natürlich ſchwer! Zweihunderttau⸗ ſend Mark ſind ſchließlich kein Pappenſtiel!“ Sarkaſtiſch entgegnete der Kommerzienrat: „Das habe ich damals auch gedacht, lieber Schwiegerſohn. Damals, als ich Sie ſanierte.“ Dem Baron war mit einem Male die Rede verſchlagen. Er murmelte etwas vor ſich hin. Dann wandte er ſich zu ſeiner Frau. „Komm, Lida, es iſt beſſer ſo! Papa hat eben eine Vorliebe für den verlorenen Sohn.“ Sie verließen das Zimmer. Willfried wechſelte einen Blick mit ſeinem Vater, dann ſagte er und es kam ihm aus dem Herzen:„Flegel!“ Kommerzienrat von Kamerlingk lachen. „Diesmal haſt du recht, aber kommen wir jetzt auf deine Rede zurück. Du willſt arbei⸗ ten! Hm, das klingt nicht übel. Aber ſage mir einmal, wie dachteſt du dir das?“ „Stecke mich in einen Betrieb von dir! Haſt doch drei große Buchdruckereien, Papier⸗ fabriken und was weiß ich alles.“ Der K i t il 5 Sie müſſen Daß Sie ſich mit ich bedaure es. mußte be, da würde dich ein Lehrling beſchämen! 5 blamierſt du dich und mich nur.“ „Das wäre abzuwarten, Papa! Weißt du an ſich habe ich für einen Büropoſten augen blicklich noch nicht ſo die rechte Luſt. Ich meine, einen Poſten, da man mich in meiner Eigen ſchaft als Sohn des Chefs, gewiſſermaßen als Chef reſpektiert, wo ich aber doch noch nichs recht zu ſagen habe. Mich reizt eine Aufgabe Haſt du nicht eine Aufgabe für mich, zuſchaffen?“ Kamerlingk ſchüttelte den Kopf und muſterte 1 den Sohn verwundert. „Junge, ob du dir da nicht zuviel zumuteſt?“ „Das weiß ich nicht, Papa! Ich glaube je denfalls an mich und meinen Willen. Al Energie mangelts mir nicht. Lernen muß ſe— der, aber man ſchafft manchmal in Wochen, wozu andere Jahre brauchen.“ „Zweifellos!“ ſagte der Kommerzienrat Gedanken.„Weißt du, Willfried, ich will ein mal überlegen, was ich mit dir anfange. In⸗ Büro möchte ich dich jetzt, da du ſo friſch aus der Freiheit kommſt, nicht einſperren. Das würde dir kaum gut tun! Ich werde überlegen!“ „Schön, Papa! Alſo. nach Tiſch,“ „Gut, Willfried, nach Tiſch ſage ich dir Be⸗ ſcheid.“ Willfried verließ des Vaters Arbeitszin mer. Der zurückbleibende Kommerzienra aber wunderte ſich über ſich ſelber. an der engliſchen Küſte 0 bei North Ronaldshay geſtrandet iſt. Vier Be Gegenüber Meldungen verſchiedener Zeitungen, wonach die Ausreiſe deren reſtloſe Bewältigung ein Einſetzen aller Kräfte erfordert? Haſt du nicht einen heruntergekom menen Betrieb, den es ſich lohnte wieder hoch Bunte Seitung Pläne um das Schloß Chambord Das Schloß Chambord, das durch Erbſchaft dem Prinzen Elias von Bourbon⸗Parma zuge⸗ fallen war, hatte der franzöſiſche Staat ſeiner⸗ zeit als Eigentum eines Angehörigen eines frü⸗ herden Feindesſtaates enteignet. Der Staat hat nun ſein Vorkaufrecht geltend gemacht und das Schloß einſchließlich der koſobaren Inneneinrich⸗ tung und des anliegenden Grundbeſitzes für die Summe von 11. Millionen Franes angekauft, Die Frage iſt nur, was man mit dieſer Erwerbung beginnen will. An Vorſchlägen nach dieſer Art fehlt es nicht. Man denkt an einen National⸗ park, an einen Wildpart, Umwandlung des Schloſſes in ein Aſyl für Kriegsbeſchädigte, an ein Heeresmuſeum uſw. In einer franzöſiſchen Kunſtzeitſchrift verwirft Marchesne alle dieſe Projekte als unzweckmäßig. Er ſchlägt vor, aus dem Schloß ein Muſeum der franzöſiſchen Tep⸗ pichweberei zu machen. Es ſehlt an einem ſolchen. und man würde eine Lücke im franzöſiſchen Mu⸗ ſeumsweſen ausfüllen. Die alten Biſchofsſitze Aix und Angers bergen zwar viele Sehenswür⸗ digkeiten, aber die dortigen Ausſtellungen ver⸗ mitteln nur Ausſchnitte. Gleichwohl beweiſt nach Marchesne der ſtarke Zuſtrom der Beſucher, die ſich alljäh⸗lich zur Beſichtigung der Kunſtſchätze drängen, daß die Schaffung eines großen Mu⸗ ſeums der Teppich und Gobelinweberei Frank⸗ reichs geradezu ein Bedürfnis iſt, und einen beſ⸗ ſeren Platz könne ran kaum finden als das Schloß Chambord,„ganz zu ſchweigen davon, daß die ſtarten Mauern der Säle und die nicht min⸗ der ſtarke Unterkellerung der Nationalſchätze Frankreichs in dem nicht ausgeſchloſſenen Falle einer neuen Bedrohung ſichen Schutz bieten würden.“ Dſchingis Khans Nachkommen. Mohammedaner ohne Fanatismus. In China gibt es die Stämme der ſog. Pan⸗ thals oder Panſi. Sie wohnen in der ſüdöſdlichen von Gebirgen durchzogenen Provinz Jünnan. Ihre Abſtammung leiten ſin von den mongoli: ſchen Scharen her, die unter der Herrichaft und Führung der Dſchingis Khan und Kublai Khan im 13. Jahrhundert in China einfielen und große Teile des ungeheuren Reiches der mongoliſchen Herrſchaft botmäßig machten. Heute ſind dieſe heroiſchen Zeiten vorüber. Die Panthais treiben meiſt irgendeinen Handelszweig. Sie ſind aber härter und männlicher als die Chineſen— ein Zeichen der Erobererraſſe— und zugleich ge⸗ fürchtete Kämpfer. Freilich halten ſie ſich heute im allgemeinen zurück und gehen harmloſeren Beſchäftigungen als ihre Vorfahren nach. Unter ihnen leben einige Vornehme, die ſich der unmit⸗ telbaren Abſtammung von den großen maongoli⸗ ſchen Fürſten, ja von Dſchingis Khan ſelbſi⸗ rüh⸗ men. Das Leben der Panthais als Maultier⸗ treiber in den wilden Bergen von Jünxnan iſt voller Gefahren und unbeſchreiblich hart. Die Panthals und Mohammedaner und haben eine Anzahl von Schulen in der Provinz Jünnan er⸗ richtet, in der die Schüler in der Lehre des Ko⸗ ran unterwieſen werden. Da die Panthazs von der übrigen Welt des Islam abgeſchnitten ſind — Mekka liegt weit!— fehlt es ihnen an jenem Fanatismus, der den Moslemin ſonſt eigentüm⸗ lich iſt. In Fragen des Dogmas ſind ſie von ei⸗ ner Duldſamkeit, die oft an Laxheit grenzt. Eine einzige Ausnahme machen ſie jedoch; ihre Gleich⸗ gültigteit findet eine Grenze an den Speiſevor⸗ ſchriften ihrer Religion, die ſie auf das Grwiſ— ſenhafteſte beobachten. Honig⸗ und Wachseinfuhr 1930. Das Jahr 1930 hat nicht nur einen Still⸗ ſtand, ſondern einen erheblichen Rückſchritt der Honigeinfuhr aus dem Auslande gebracht. Seit 1925 iſt die Einfuhr von Jahr zu Jahr ge⸗ ſtiegen, bis ſie 1929 die beträchtliche Höhe von 98515 Dz. erreichte. 1930 aber verzeichnete nur eine Einfuhr von 57 263 Dz. über 40 000 Dz., ſind alſo weniger über die Grenze gekom⸗ men, haben ſo den Markt nicht belaſtet und damit den Preis für den deutſchen Honig nicht noch weiter gedrückt. Von dieſer Einfuhr ſind noch 28 086 Dz. in den Monaten Januar und Februar zum alten Zollſatz von 40 RM. einge⸗ führt worden. Wertmäßig iſt die Einfuhr um rund 50 v. H. geſunken, nämlich von 8 609 060 RM. auf 4 654 000 RM. Die Einfuhr an Wachs iſt von 6492 auf 6 956 Dz. geſtiegen, wertmäßig iſt aber eine Minderung um rund 100 000 RM. erfolgt. Die Ausfuhr betrug 18 Dz. Das Straußenei als Waſſerſpeicher. Ein Südafrika bereiſender Forſcher machte kürzlich die Beobachtung, daß ſich die Buſchleute ganz eigenartige Waſſerſpeicher für die Trocken⸗ zeit anlegen. Während der Regenzeit ſammeln ſe nämlich in ſorgfältig ausgehölten leeren Straußeneiern Waſſer, verkleben hierauf die Aus⸗ flußlöcher in den Schalen mit Ton und vergra⸗ ben die Eier tief im Boden. Das Waſſer, das ſich in den Eiern gut halten ſoll, wird bei großer Waſſersnot als Trinkwaſſer verwendet. Richter müſſen Altertumsforſchung treiben. Ein Pariſer Wäſchefabritant hatie zur Beleh⸗ rung der geplagten Herren, die ſich frühmorgens mit dem Zuknöpfen abquälen, ein knopfloſes Hemd erfunden, deſſen untadeliger Sitz nichts zu wünſchen übrig ließ. Aber wie es Erfindern ſo geht, mußte auch der menſchenfreundliche Wäſche⸗ fabrikant die Erfahrung machen, daß ein Konkur⸗ rent ſeine Erfindung kopierte und in den Han⸗ del brachte. Der in ſeinen Geſchäftsintereſſen geſchädigte Erfinder klagte, wie recht und billig auf Schadenerſatz. In der Verhandlung erprob⸗ ten Richter und Anwälte die verſchiedenen Hem⸗ den, die auf einem Tiſch ausgebreitet waren Der Anwalt des Beklagten führte in ſeinem Plaidover aus, ein knopfloſes Hemd ſei durchaus keine neue Erfindung. denn es ſei ſchon im Alter. um getragen worden. Es ſtehe deshalb jeder⸗ mann frei, eine unſeren Vorfahren aus grauer Vorzeit bekannte Sache nachzuahmen. Von un⸗ lauterem Wettbewerb könne unter dieſen Um⸗ ſtänden keine Rede ſein. Das Gericht hat ſich einſtweilen mit dem Beſchluß geholſen, durch eine weitere Unterſuchung die Frage zu klären, welches Volt des Altertums ſich bereits der Wohltat des knopfloſen Hemdes zu erfreuen ge— habt habe. Was iſt ein vierfüßiger Artiſt wert? Das Gericht in Pontoiſe bei Paris wird demnächſt die ſchwierige Frage zu entſcheiden haben, welchen Wert ein ſorgfältig dreſſierter Hund für ſeinen Beſitzer hat. Die Kläger ſind Herr und Frau Bury, die ſich in allen Zirkuſſen der Welt durch eine unvergleichliche Hundenun⸗ mer bekannt gemacht haben. Sie fordern einen Schadenerſatz von einer Million Frances für den Verluſt eines ihrer beſten Hunde, der bei einem Autounfall die Flucht ergriff und nicht mehr aufzufinden war. Frau Bury ſelbſt iſt bei dem Unfall ſo ſchwer verletzt worden, daß ſie für ab⸗ ſehbare Zeit nicht mehr auf der Bühne erſchei⸗ nen kann. Der Unfall ereignete ſich im Dezember vorigen Jahres, als das Ehepaar mit ſeinen dreſſierten Hunden in der Nacht im Auto nach Paris fuhr, wo es in einem großen Varietee auftreten ſollte. Bei der nächtlichen Fahrt ſtieß ihr Auto mit einem unbeleuchteten Wagen zu— ſammen, der auf der Straße ſtand. Dabei geriet das Auto in Brand, und obwohl ſich das Ehe— paar aus den Flammen retten konnte, erlitt doch ſpäter die Frau bei dem Verſuch, die wertvollen Hunde zu retten, ſchwere Brandwunden. Einer, und zwar der beſte der Hunde, rannte in pani⸗ ſchem Schrecken in den benachbarten Wald und wurde nicht wieder aufgefunden. Die Burys ha— ben ihre Hunde jahrelang dreſſiert und ſie zt einer Leiſtungsſähigkeit erzogen, die ihre Hun⸗ denummer zu einer begehrten Spezialität von internationalem Rang machte. Durch den Ver— luſt des wertvollſten der Tiere und die Verletzun— gen der Frau Bary hat die Erwerbsfähigkeit des Artiſtenpaares empfindliche Einbuße erlitten. Der älteſte Angeſtellte der Welt. John Voorhis, der Vorſteher des Wahlbureaus der Stadt Newyork, dürfte den unbeſtrittenen Anſpruch darauf haben, der älteſte Angeſtellte der Welt zu ſein. Trotzdem erſchien er auch an dieſem Tage im Bureau, um ſeine Arbeit zu er⸗ ledigen. Kollegen und Vorgeſetzte beglückwünſch⸗ ten den Alten herzlichſt zu dem ſeltenen Wiegen⸗ feſt und überreichten ihm einen entſprechend gro⸗ ßen Geburtstagskuchen. Aber der drängenden Bitte, eine Rede zu halten und das Geheimnis der Langlebigkeit auf der Regelmäßigkeit der Lebensführung und der Enthaltung von allen Exzeſſen beruhe. Der größte Hund der Welt. Ein kaliforniſcher Farmer kann ſich rühmen, den größten Hund der Welt zu beſitzen. Dieſer Rieſe, ein iriſcher Wolfshund, iſt. wenn er ſich auf die Hinterbeine ſtellt, mehr als zweieinhalb Meter hoch, während ſein Gewicht 175 Pfund be⸗ trägt. Das Tier iſt ſo kräftig, daß man auf ihm wie auf einem Ponny reiten kann. neues aus der Medizin Von Dr. med. Leo Bonnin. Neue Heilungsmöglichteiten für Migräne. Es gibt wohl kaum ein Leiden, deſſen Ent⸗ ſtehungsurſachen ſo ungeklärt wären wie gerade die Migräne und ihre Folgeerſcheinungen. Dr. C. E. Irvin ſtellt in der„American Medicine“ die Theſe auf, daß eine große Anzahl von Mi⸗ gräneſällen beſonders in der Zeit der Pubertät mit Menſtruationsſtörungen zuſammentrifft. Als zebenerſcheinungen findet der genau unterſu⸗ chende Arzt eine Gallenausſcheidung.“ Berner klagen ſehr oft geiſtig tätige Frauen über Mi⸗ gräneanſälle. Hier ergibt genaue Nachforſchung ſehr oft noch andere Leiden, wie z. B. Schild⸗ drüſenvergrößerung und Eierſtockſtörungen. Ge⸗ rade dieſe Drüſenſtörungen rufen dann neben den Kopfſchmerzen eine außerordentliche Vermin⸗ derung der Arbeitskraft und Nervenerſchöpfung hervor. Irvin hat bei allen dieſen Fällen ſehr gute Erfolge erzielt durch Einſpritzungen eines Eierſtocksextraktes. Bei ausgeſprochenen Gallen⸗ ſtörungen mußte er allerdings dieſe Behandlung noch durch gallentreibende Mittel unterſtützen. Bei der ſchweren Verhandlungsmöglichteit der Mi⸗ gräne iſt dieſer neue Weg unbedingt zu beachten, wenn er natürlich auch nicht bei allen Migräne— fällen anzuwenden iſt. Die Behandlung friſcher Schnittwunden. Ju der„Zeitſchrift für Aerztliche Fortbil⸗ dung“ zeigt Dr. Hayward, daß Bakterien, die in die friſchen Wunden gelangen, mindeſtens ſechs Stunden bis zur Entwicklung gebrauchen. und daher der Arzt, der rechtzeitig hinzugezogen wird, durchaus in der Lage iſt, dieſe Entwicklung noch aufzuhalten und ſomit der ſo gefürchteten Ver⸗ eiterung der Wunde vorzubeugen. Am beſten vernichtet man die etwa eingedrungenen Bakte⸗ rien durch desinfizierende Spülungen. Tuberkuloſe und Induſtrie. In der Zeitſchrift der amerikaniſchen Aerzte— vereinigung berichtet der Forſcher Shipman von der Kaliforniſchen Univerſität über die Um⸗ ſtände, die bei Fabrikarbeitern beſonders leicht Tuberkuloſe hervorrufen können. In erſter Linie wird viel zu wenig daran gedacht, daß jede grö⸗ ßere Verletzung eine Tuberkuloſe zur Folge ha⸗ ben kann. Durch die Verletzung wird nämlich das betroffene Gewebe oft derart beſchädigt, daß es ſeine normale Widerſtandsfähigkeit verliert und ſich die Tuberkelbazillen, denen ja ſchließlich jeder Geſunde ausgeſetzt iſt, an dieſen Stellen beſonders leicht entwickeln können. Die Wunde kann ſchon längſt verheilt ſein. wenn die Ein⸗ wirkung der in dem geſchwächten Gewebe ent⸗ ſtandenen Tubertuloſe ſich bemerkbar macht. Na⸗ türlich ſind gewiſſe Berufsgruppen einer Tuber⸗ kuloſe⸗Ertrankung beſonders ausgeſetzt. Allge⸗ mein bekannt iſt ja die häufige Verbreitung die⸗ ſer Krankheit bei den Steinhauern. Jeder Me⸗ diziner kennt den Begriff der„Steinhauerlunge“, bei der durch das Eindringen furchtbare Verwüſtungen hervorgerufen werden. Auch ſonſt kann Arbeiten in beſonders ſtaubiger Umgebung leicht gefährlich werden. Fernerhin ſind Erkrankungen noch durch Dämpfe von Am⸗ moniak, Schwefel und gewiſſe Säureeinwirkun⸗ gen feſtgeſtellt. Entfernung von Tätowierungen kann gefährlich ſein! In reiferen Jahren bereuen viele Menſchen ihre Jugendtorheiten, und ſo mancher hat ver— ſucht, die Tätowierung loszuwerden, durch die er ſich in einer leichtſinnigen Stunde verunſtal⸗ ten ließ. Hier iſt aber größte Vorſicht ange— bracht! Nicht jede Methode der Entfernung von Tätowierungen kann empfohlen werden! Hierzu berichtet Dr. Martin Bab in der„Mediziniſchen Klinik“ über einen bemerkenswerten Fall. Ein Patient hatte ſich als beſonderen„Schmuck“ eine Schlange vom Ellenbogen bis zur Hand anbrin⸗ gen laſſen. Als er dieſer Verzierung überdrüſſig war, ließ er ſie von nicht ſachverſtändiger Seite wegätzen. Dieſe Wegätzung wurde ſo radika: vorgenommen, daß die ganze Haut des Unter armes nur noch eine papierdünne Schicht dar— ſtellte. Bei jedem naſſen und kalten Wetter litt der Patient daher an bedeutenden Armſchmer— zen und zu ſeinem bisherigen Handwerk voll— kommen untauglich, da ſeine dünne Armhaut überaus leicht zu Riſſen, Schuppenbildungen und zerletzungen neigte. 5. Sistes Originalbil l oom Statt des 2. Booles„ Aautilus“ zur Moꝛdnolfaſuc Ausfahrt des„Nautilus“ aus dem Hafen von Plymouth. Unter der Führung von Sir Hubert Wilkins hat das U-Boot„Nautilus“ jetzt aus den Hafen von Plymouth ſeine Nordpolreiſe angetreten. Urſprünglich war ein Zuſammentrefſen des„Nautilus“ mit dem„Graf Zeppelin“ in der Arktis geplant, doch mußte der„Nauti⸗ lus“ wegen ſchwerer Havarien ſeine Austeiſe verſchieben. kleiner Steinteile ren hingewieſen werden, Attentat auf den elinesisefen Aatscfiall Jsefi 0 g· Kai- beßelk 2 Marſchall Tſchiang⸗kai⸗ſchek, der Präſident der Nanking⸗Regierung, auf den in Schanghai von Anhängern der kommuniſti⸗ ſchen Nanking⸗Regierung ein Revolveratten⸗ tat verübt wurde. Die Schüſſe gingen glück⸗ licher Weiſe fehl, die Täter wurden verhaftet und ſofort hingerichtet. Cokale Nachrichten Auguſt Wie der Juli als Monat der größten Hitze zilt— wenigſtens in unſeren Breitegraden— ſo glaubt man vom Auguſt, daß er der„abge⸗ klärte“ Sommermonat ſei. Gleichbleibend ſchö⸗ nes, nicht übermäßig heißes Wetter, verbunden mit teilweiſer nächtlicher Abkühlung ſollen dieſen Monat auszeichnen. Da erfahrungsgemäß in der Mehrzahl der Fälle der Auguſt dieſen Er⸗ wartungen auch entſpricht, hat man ihn allge⸗ mein zum Ferien⸗ und Reiſemonat gewählt. Wer wegen der großen Schulferien nicht ſchon im Juli ſeinen Urlaub hat, ſucht ihn möglichſt irt Auguſt zu bekommen. Der Auguſt bringt aber neben dem„ſtets“ ſchönen Wetter andere Dinge, die ihn bei den Menſchen in Gunſt geſetzt haben. Die Obſtern⸗ ten ſetzen im Auguſt erſt ſo richtig ein, Getreide und andere Feldfrüchte werden eingebracht, der Wein beginnt zu reiſen. In allen Dörfern iſt Ernteſtimmung und geſteigerte Erntetätigkeit, will doch der Landmann im Auguſt ernten, was Boden und Wettergunſt ihm für Mühe und harte Arbeit beſcherten. Begreiflich, daß man dieſem entſcheidenden Monat mit Hoſſen und Bangen entgegenſieht. zumal er durch gutes ſonniges Wetter manche Schäden auszuheilen vermag, die Juni⸗ und Juli⸗Unwetter angerichtet haben. Wird er es in dieſem Jahre tun, wo Wetterglüch dem Landmann mehr denn je zu gönnen wäre? Wird er aber auch für anſer Land und Voll ein entſcheidender Monat ſein? Werden wir im Laufe des Auguſt aus der Ungewißheit und Bangnis herauskommen können. in die uns der Juli geworfen? Es wäre unſer ſehnlichſter Wunſch! Vorſicht beim Waſchen mit Benzin. Von fachmänniſcher Seite wird uns geſchrieben: Die große Gefahr und die vorkommenden vie⸗ len ſchweren Verletzungen durch Benzin⸗Ex⸗ ploſionen und Brände beim Waſchen mit Benzin ſind in der Fachwelt bekannt. Dagegen iſt das Laienpublikum über dieſe Gefahr nicht genügend unterrichtet. Nicht allein durch Feu⸗ er können Benzinbrände entſtehen, ſondern es können auch ohne jede Einwirkung von of⸗ jenem Feuer(Licht-, Ofen-, Herd⸗, Streich⸗ holzflammen usw.) Exploſionen infolge Selbſt⸗ entzündung durch Reibungselektrizität eintre; ten. In zahlreichen Fällen iſt bewieſen, daß beim Waſchen von wollenen oder ſeidenen Stoffen mit der Hand oder in Gefäßen durch Reibung elektriſche Ströme entſtehen, die be⸗ ſonders bei trockener Luft infolge Ueberſprin⸗ gens des elektriſchen Funkens das Benzingas Luftgemiſch in offenen Schüſſeln, Behälte uſw. zur Exploſion bringen und das Benzin in Brand ſetzen. In einer großen Anzahl von Verſuchen hat beſonders Profeſſor Dr. Richter⸗ Karlsruhe mit eigener Lebensgefahr ſolche Selbſtentzündungen hervorgerufen u. ſtudiert und der Fachwelt vorgeführt. Es kann das Publikum nicht genug auf die großen Gefah⸗ die beim Waſchen von Stoffen in Benzin durch Selbſtentzündung auch in Räumen ohne Licht, Feuer uſw. ſogar im Freien entſtehen können. Wettervorherſage Vorherſage für Samstag: Im gan zen ziemlich trocken und warm, aber noch wolkig, ſchwache ſüdweſtliche Winde, ſpäterhin nach ſtär⸗ lerer Erwärmung etwas Gewitterneigung. Ausſichten fär Sonntag: Ziemlich warmes und vielfach auch aufgeheitertes Wetter wahrſcheinlich, aber nicht ganz beſtändig. Alte Zeitungen 3. Ein wickeln u. Tapezieren geeignei zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes