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Juli 1931. tere worden Medizin 6 Viernheimer Kreditverein 3 nöddel-, opinol.(Scuwefe), Geli. Lothania-, 88l- E. G. m. b B. und Wannenbacer. Moch und fangobäder. N Der Rechner: Abgabe von Bädern an Kaſsenmitglieder Krug Geöffnet: Morgens von 9—12 Uhr, mittags Bel sauberer Ausführung und Verarbeitung von la. Eichenloh- Grubengerhung-Rernleder empfehle ich: Herrensonien nur 3.10 n. bamensonlen nur 2.30 fk. Herrenneen nur 1.- M. Damenleck nur 60-80 Pig. Sohlen genäht 50 Pfg. mehr. Schuhtärben für Damen nur 1.- far Herren nur 1.50 Auderddmt öfmpſdhſd fcff ffn ducff Hf N 2 H + beit. Der Direktor: Hofmann treiſes des Ueberweiſungsverbandes von 2—8 Uhr.— Sonntags geschlossen.— * (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheim Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fend recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. bel Widder olg Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands 1. bes Auslande Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 3. Auguſt 1931 0 Die Freigabe des Bankverkehrs Beſchränkung nur noch für Sparkonten— Kuszahlung von 50 Mk. auf Spar konten vom 3.—8. Auguſt Die 7. Verordnung über die Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs witb. Berlin, 2. Aug. Die vom Reichskabinett verabſchiodete 7. Verordnung über die Wieder⸗ aufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankſeiertagen bringt entſprechend der in vo⸗ riger Woche erfolgten Ankündigung die Auf⸗ hebunz der Beſchränkungen im Zahlungsver⸗ kehr von Mittwoch, den 5. Aug. ab. Nur für die eigentlichen Sparkonten ſind noch gewiſſe Beſchränkungen vorgeſehen. Um die von der Reichsregierung, der Reichs⸗ bank und der Wirtſchaft inzwiſchen getroffenen Maßnahmen zur vollen Auswirkung zu brin⸗ gen, iſt es notwendig, bis dahin, alſo für den 3. und 4. Auguſt die bisher geltenden Be⸗ ſchränkungen aufrecht zu erhalten; jedoch tre⸗ ten bereits für dieſe Tage Lockerungen im Ueberweiſungsverkehr ein: vom 3. Auguſt ab ſind Ueberweiſfungen innerhalb des Mitglieder⸗ in jeder Höhe zuläſſig, vom 4. Auguſt ab auch außer⸗ halb dieſes Verbandes, doch dürfen ſolche Be⸗ träge nicht auf Poſtſcheck oder Reichsbankgiro⸗ konto überwieſen werden. Hinſichtlich der Barauszahlungen ohne be⸗ ſondere Zweckbeſtimmung verbleibt es für den 3. und 4. Auguſt bei den bisher vorgeſehenen Beträgen(10 v. H. des vorhandenen Gut⸗ habens, höchſtens bis zu 300 RM. von jeder laufenden Rechnung— dies bedeutet alſo eine Verdoppelung des Betrages, bisher für vier Tage galten— bis zu 300 Mk. bürſen auf jeden Neiſekreditbrief ausgezahlt werden). da die Beträge Auch für die Einlöſung eigener Akzeptver⸗ bindlichteiten werden für den 3. und 4. Auguſt g;wie bisher höchſtens 8 000 RM. für den Tag freigegeben. Die Preſtfriſt iſt wuch für die vom 2.—6. Auguſt 1931 fälligen Wechſel verlängert worden. Eine Verlängerung der für die Auf⸗ ſtellung beſtätigter Verrechnungsſchecks bis zum 10. Auguſt einſchließlich vorgeſehenen Friſt iſt nicht erfolgt, da dies wegen der Aufnahme des unbeſchränkten Zahlungsverkehrs am 5. Aug. ! Fh öh hb nicht mehr erforderlich iſt. Eine beſondere iſt, wie eingangs erwähnt 35 wurde, vorläufig noch für ſämtliche Sparkon⸗ ten infolge ihres beſonderen Charakters vor⸗ geſehen, und zwar ſowohl für Sparkonten bei Banken, wie bei Sparkaſſen und Genoſſenſchaf⸗ ten. Die Verordnung bringt Vorſchriften hier⸗ für für die Zeit vom 3.—8. Auguſt 1931. VBar⸗ auszahlungen und Ueberweiſungen für die bis⸗ ber erwähnten beſonderen Zwecke,(Gehälter, Löhne. Abgaben usw.) bleiben unbeſchränkt zu⸗ läſſig. Ueberweiſungen nicht freigegebener Be⸗ träge ſind nur von einem Sparkonto auf ein, anderes zuläſſig, das denſelben Beſchränkungen unterliegt wie das Guthaben des Auftrag⸗ gebers. Während für die Tage vom 29. Juli bis 1. Auguſt Barauszahlungen ohne beſondere Zweckheſtimmung bis zu 10 v. 5. des Gut⸗ habens, insgeſamt höchſtens bis zu 30 RM. erfolgen dürfen, iſt für die Zeit vom 3.—8. 8. 1931 ver Höchſtbetrag uf insgeſamt 50 NM. ſeltgeſetzt worden. Danatbank öffnet ihre Schalter wib. Berlin, 2. Auguſt. Wie bereits mit⸗ geteilt worden iſt, wird die Darmſtädter und Nationalbank mit der Aufnahme des allge⸗ meinen Zahlungsverkehrs ihre Schalter öſſuen und alle Zahlungen leiſten. Wie ſerner berich⸗ let, werden 35 Millionen RM. der Vank von einem Induſtriekonſortium übernommen. Die Beſchäftsinhaber der Darmſtädter und Natio- nalbank haben, wie ſchon ſeinerzeit bei Ein⸗ ſetzung der Treuhänder, die Erklärung abge⸗ geben, daß ſie bereit ſeien, ihre Aemter zur Verfügung zu ſtellen, wenn die Reichsregierung hierauf Wert lege. Die Regierung hat ſich die Entſcheidung vorbehalten. Senkung der Koſten für ärztliche Behandlung von Kaſſenmitgliedern wib Verlin, 2. Aug. Am 31. Juli verhandel⸗ tengdie) Spitzenverbände der Aerzte und Kran⸗ kenkaſſen im Reichsarbeitsminiſterium über die ar Me H Mos mer ſich darüber einig, daß im Hinblick auf die ſchwere wirtſchaftliche Lage die Koſten für ärztliche Behandlung als— bald geſenkt werden müſſen. Da eine Dauer⸗ löſung wegen der zahlreichen hiermit zuſam— menhängenden Fragen noch eingehend beraten und vorbereitet werden müſſe, trafen die Ver⸗ bände eine vorläufige Vereinbarung, die bis zur endgültigen Regelung gelten ſoll. Es iſt vorgeſehen, daß unter Zugrundelegung der den Kaſſenärzten im Jahre 1930 pro Kaſſen⸗ mitglied gezahlten Honorare(einſchließlich Sach⸗ leiſtungen und Wegegebühren) ein Abſchlag ge⸗ währt wird, der nach der Höhe des auf den Kopf des Verſicherten entfallenden Betrages von 10 v. H. bis 20 v. H. geſtaffelt iß. Die Regelung gilt vom 1 Juli 1931 ab bis auf weiteres. Es wurde vereinbart, daß wäh⸗ rend der Dauer dieſes Abkommens die Unträze von Kaſſen auf Beſchränkung von Neuzulaſ⸗ ſungen von Aerzten ruhen, und daß von dem Recht der Vertragskündigung nach 8 70 der Reichsverſicherungsordnung kein Gebrauch ge— macht wird. Die Verhandlungen über eine endgültige Löſung werden alsbald fortgeſetzt werden. Die Notverorònung über den Zahlungsverkehr im Wortlaut: wib Berlin 2. Auguſt. Aufgrund der Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten vom 15. Juli 1931(RGB 1. S. 365) wird verordnet; Artikel 1: Am 3. und 4, Nuauſt 1931 gel⸗ ten vorbehaltlich der Sonderregelung des Ar⸗ tikels 5 für Guthaben aus Sparkonten und Sparbüchern für den Zaylungsverkehr der von den Bankfeiertagen betroffenen Inſtitute die Vyrſchriften des Ac.)% 1 der 6. Notverord— nuge über die Wiederaufnahme des Zablungs⸗ verkehrs nach den Bankfeiertagen vom 28. Juli 1931(RGB 1, S. 405) entſprechend, jedoch tre⸗ ten folgende Aenderungen ein: 1) Am 4 Auguſt 1931 ſind Ueberweiſungen auf Poſtſcheck⸗ und Reichsbankgirokonten nur unter denſelben Vorausſetzungen wie am 3. Auguſt 1931 zuläſſig. Im übrigen ſind am 4. Auguſt 1931 Ueberweiſungen unbeſchränkt zuläſſig. 2. Im 8 6 Abſatz 1 werden die Worte„für die Zeit vom 29. Juli bis 1. Auguſt 1931“ durch die Worte„für den 3. und 4. Auguſt“ erſetzt. N Artikel 2: 1) Bei Wechſeln, die am 2. 3. oder 4. Auguſt fällig werden, kann die Er⸗ hebung des Proteſdes nicht vor dem dritten Werktage und darf noch am vierten Werktage nach dem Zahlungstag geſchehen. Bei Wechſeln. die am 5. oder 6. Auguſt fällig werden, kann die Erhebung des Proleſtes nicht vor dem zwei⸗ ten Werktage und darf noch am dritten Werktage nach dem Zahlungstage geſchehen. 2) Die bſonderen Vorſchriften der Durch— führungsverordnung zur Verordnung des Reichspräſidenten über die Danatbank vom 13. 15. und 21. Juli ſowie 31. Juli(RGB 1, S. 359, 365, 368, 417) bleiben unberührt. Artikel 3: Artikel 3 der 6, Notverordnung über die Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankfeiertagen vom. Juli 1931 (RGB L S 405) bleibt unberührt jedoch werden in Nr. 1 die Worte„1. Auguſt 1931“ durch die Worte 4. Auguſt 1931 Lerſetzt. Artikel 4: Vom 5. Auguſt 1931 an unter⸗ liegt der Zahlungsverkehr der von den Bank⸗ feiertagen betroffenen Inſtitute keiner Be⸗ ſchränkung mehr, ſoweit ſich nichts anderes aus Artikel 5 ergibt. Artikel 5: Fär Guthaben aus Sparkaſ⸗ ſenkonten oder Sparbüchern(bei Banken), Spar⸗ kaſſen aller Art und Genoſſenſchaften gelten in der Zeit vom 3. Auguſt bis 8. Auguſt 1931 fol⸗ gende Beſtimmungen: 8 1: J) Barzahlungen ohne beſondere Zweck⸗ beſtimmungen dürfen nicht 10. v. H. des am 3. Auguſt 1931 vorhandenen Guthabens über⸗ ſdeigen, insgeſamt aber höchſtens bis zu 50 RM. geleiſtet werden. Die Auszahlung kann vom Nachweis eines Bedürfniſſes abhängig gemacht werden.. 2) Unbeſchränkt dürſen Barauszahlungen nach den Vorſchriſten des Artikel 1 8 1 Abſ. 3 und 4 der Notverordnung über die Wiederauf⸗ nahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankfei⸗ ertagen vom 28. Juli 1931(RGB 1 S 405) gelei⸗ ſtet werden. § 2. J)) Ueberweiſungen ſind unbeſchränkt zu⸗ läſſig: a) ſoweit ſie erforderlich ſind, um die in 8 1 Abſ. 2 zugelaſſenen Barauszahlungen zu er— möglichen; b) ſoweit dadurch Zahlungen zur Durchführung der Reichsverſicherungsordnung, des Ange— ſtelltenverſicherungsgeſetzes und des Geſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſen— verſicherung bewirkt werden: c) ſoweit Leiſtungen an einen Verſicherungs⸗ 48. Jahrgang träger zur Erfſinng ener Beitragspflicht bewirkt werden: d) aus Guthaben, über die frei verfügt werden kann. 2) Im übrigen ſind Uebetreiſungen nur auf ei- anderes Guthaben aus einem Sparkonto od einem Sparbuch zuläſſig, und zwar mit der Maßaabe, daß das neuentſtebende Guthaben des Empfängers denſelben Beſchränkurgen unter⸗ liegt wie das Guthaben des Auſtraggebers. § 3. Die Vorſchriften des Artikels 1 und 8 2 der ſechſten Verordnung über die Wiederauf— nahme des Zahlungsverkehrs nach den Bank— feiertagen vom 28. Juli 1931(RGBl. 1 S. 405) bleiben unberührt. § 4. Beauftraat ein Kontoinhaber ein Inſtitut, einen von ihm akzeptierten Wechſel. der vor dem 22. Juli 1931 ausgeſtellt iſt. ganz oder zum Teil einzulöſen, ſo ſind hierfür Barauszahlungen und Ueberweiſungen zuläſſig, ſoweit für ſolche Ein⸗ löſungen das Konto des Auftraggebers nicht mit mehr als 8000 Mark für den Tag belaſtet wird. § 5. Wer in den Fällen der§§ 1 bis 4 vor⸗ ſätzlich unrichtige Angaben macht, um eine Bar⸗ auszahlung oder eine Ueberweiſung zu erwir— ken, wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Stra⸗ ſen beltraft. § 6. Inſoweit die Kreditinſtitute nach den Vorſchriften der 88 1 bis 4 Barauszahlungen und Ueberweiſungen nicht vornehmen dürſen. gelten die Vorſchriften des 81 Abſ. 2 der Durch⸗ zübrungsverordnung vom 13. Juli 1931(RGI. 1 S 361) und des Artikels 2 der zweiten Durch- führunssverordnung vom 14. Juli 1931(Bl. 1 S 263) für die Zeit vom 3. bis 8. Anauſt⸗ 8 7. Artikel 3 der 6. Verordnung über die Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Pankfeſertagen vom 28 Juli 1931(ROM. 1. 5 405) bleibt unberührt, doch werden in Nr. J die Worte„1. 8. 1931“ durch die Worte„8. Auguſt 1937“ orſetzt. S 6. Dieſe Verordnung tritt am 2. Auguſt in Kraft. Berlin, 1. Aug. 1931.(Unterſchriften.) Blutige Straßenkämpfe in Berlin mehrere Tote und Derletzte am Antikriegstag enb. Berlin, 3. Aug. In Wittſtock an der Doſſe kam es— laut„Montagspoſt“— Sonntag nachmittag zu einem blutigen Straßenkampf zwi⸗ ſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten. Da⸗ bei wurden zwei Perſonen, ein Nationalſozialiſt und ein Unbeteiligter, durch Kopf- und Bruſt⸗ ſchüſſe getötet, drei Perſonen erlitten Verletzun⸗ gen. Der Polizei von Mittſtock, gelang es nur einen Beteiligten an der Straßenſchlacht feſtzu— nehmen. Die Nationalſozialiſten von Wittſtock und Um- gebung wollten am Sonntag abend eine Ver⸗ ſammlung zum kommenden Volksentſcheid abhal— ten. Gegen 6 Uhr verſammelte ſich eine größere Anzahl von ihnen in dem Parteilokal, Gaſthaus zum Kronprinzen in der Kröper-Straße, um von da aus nach dem Verſammlungsſaal aufzu⸗ brechen. Gleich nach dem Abmarſch begegneten ihnen größere Trußys Kommuniſten. Es kom ſo— fort zu Anrempeleien; gleich darauf war eine heftige Prügelei im Gange. Plötzlich fielen meh⸗ rere Schüſſe, die unter allen Beteiligten große Verwirrung anrichteten. Kommuniſten und Na- tionalſozialiſten liefen nach den entgegengeſetzten Richtungen auseinander. Auf dem Straßenpfla⸗ ſter blieben aber zwei Mann, der Chauffeur Schröder, Mitglied der NSDAP. und der unbe— teiligte Weberlehrling Alfreg Rünzer tot liegen. Die drei Verletzten konnten ſich noch bis in die nahen Häuſer ſchleppen, wo ſie dann zuſammen⸗ brachen. Sie haben Arm- und Beinſchüſſe davon⸗ getragen. Bei dem einen von der Polizei ver— hafteten Kommuniſten wurden keine Waffen ge— funden. Wie die Vernehmungen zahlreicher Zeu— gen ergeben haben, iſt ſowohl von Kommuniſten wie von Nationalſozialiſten geſchoſſen worden. Schieſßſerei in Berlin⸗N. enb. Berlin, 2. Aug. Ueber Zuſammenſtöße, die ſich am Samstag nachmittag kurz nach 3 Uhr in der Frankfurter Allee an der Ecke der Main⸗ zer Straße abſpielten, gibt das„Tempo“ folgende Schilderung: An der Ecke der Mainzer Straße und der Frankfurter Allee an der Lichtenberger Grenze unweit der Stelle, an der vor vier Wochen der Polizeiwachtmeiſter Kuhfeld das Opfer einer mörderiſchen Kugel wurde, wollten fünf Polizei⸗ beamte einer mehrhundertköpfigen Menge von „Kriegstags“-Demonſtranten entgegentreten. um den Zug aufzulöſen. Insbeſondere handelte es ſich um einen Mann, der vor dem Lokal„Main⸗ zer Ecke“ Hetzreden hielt. Kaum waren die Ve⸗ amten auf die Menge zugegangen, als plötzlich von allen Seiten Schüſſe fielen. Zwei Schützen hatten ſich in der Mitte der Straßenkreuzung aufgeſtellt, ein Schütze hatte ſich hinter einem Zeitungskiosk verſchanzt. Innerhalb weniger Minuten wurden etwa 20 Schüſſe auf die Beam— ten, die von der Menge eingekreiſt waren, abge— geben. Der Polizeiwachtmeiſter Viebig, verhei⸗ ratet und Vater mehrerer Kinder, ſank blutüber— ſtrömt zu Boden. Seine vier Kameraden wur— den von der Menge mit Steinen beworfen und niedergeſchlagen. Sie konnten ſich ſchließlich un⸗ ter Abgabe von Schüſſen befreien. Als einer von ihnen Nerſtärkung heranholen wollte, ſetzte plötzlich der elektriſche Strom aus. Ein unbe— kannter Täter hatte ſich in das Lokal eingeſchli— chen und die Fernſprechleitung durchſchnitten. Schließlich konnten ſich die Beamten, nachdem ſie eine Reihe von Schüſſen abgefeſtert hatten. Luft machen. Zwei Demonſtranten ſind von den Ku⸗ geln getroffen worden. Einer hatte einen Bruſt⸗ ſchuß und einen Handſchuß, ein anderer einen Kopfſchuß erhalten. Die Polizei hat die geſamte Gegend abgeſperrt und in allen benachbarten Häuſern Durchſuchungen vorgenommen. Es iſt bereits gelungen, den Haupträdelsführer. der zuerſt feſtgenommen werden ſollte, aber von der Menge mitgeriſſen wurde, feſtzuſtellen und zu verhaften. Ferner iſt eine Reihe weiterer Per⸗ ſonen ſeſtgenommen worden. Ein Revolver, aus dem gerade noch geſchoſſen worden war, wurde in einem Hausflur gefunden.— Gegen. halb 5 Uhr nachmittags verſuchten jedoch die Kommuniſten, in der Mainzer Straße neue hef⸗ tige Tumulte in Gang zu bringen. Die Polizei griff ſofort ſcharf durch. viernheimer Anzeiger 1 Zeitung Siernheimer Bürger- 31g.—. Biernh. Volksblatt) ; ĩ ͤ... ĩ˙. Zur politiſchen Cage * Die politiſche Lage in Deutſchland wird im⸗ mer zugeſpitzter. Immer größer wird die Not und immer unwahrſcheinlicher die Hilfe aus dem Auslande, die wir ſo dringend benötigen, wenn wir nicht ſchließlich dem Radikalismus und da⸗ mit dem Chaos in die Arme treiben wollen. In verzweifelter Lage erkennt man nun mehr und mehr, daß wir trotz aller Miniſterbeſuche und ſchöner Reden in der Stunde der Not allein ſind. Aus eigener Kraft muß ſich Deutſchland wie⸗ der hoch helfen, aus eigener Kraft getreu dem alten Wort:„Hilf Dir ſelbſt, ſo hilft Dir Gott!“ Und es hilſt ſich ſelbſt! Mit tief ins Wirtſchafts⸗ leben einſchneidenden Maßnahmen iſt die Reichs⸗ regierung an der Arbeit, um das deutſche Volk aus der gegenwärtigen Kriſe herauszuführen, und bereits jetzt beginnt die Wahrheit des oben angeführten Satzes ſich zu erweiſen: die anderen ſcheinen, wenigſtens zum Teil, helfen zu wollen. Das Abkommen mit dem internationalen Still⸗ haltekonſortium wird ſeinen beruhigenden Ein⸗ fluß auf die Weltöffentlichkeit ebenſo ausüben, wie es in Deutſchland ſelbſt als gutes Omen ge⸗ wertet werden wird. Das von der Bank für In⸗ ternationalen Zahlungsausgleich zu bildende Ko⸗ mitee internationaler Finanzſachverſtändiger, das Deutſchlands Finanzverhältniſſe prüfen ſoll, is ſo ziemlich zuſammengeſteilt, wobei die Tafſache be⸗ achtlich iſt, daß erſte Finanzleute des Interna⸗ tionalen Geldweſens ihre Mitwirkung nicht ab⸗ gelehnt haben. Es handelt ſich dabei immerhin um Leute, die gewöhnlich nichts unternehmen, was nicht beſtimmte Ausſichten auf Erfolg hat. Und bei der Verflochtenheit der internationalen Wirtſchaft iſt ein Erfolg nur dann gegeben, wenn dieſe Prüfung ein günſtiges Bild ergeben ſollte. Es iſt alſo ſicherlich kein Fehler, wenn nach den ſeitherigen Schutzmaßnahmen die Reichsre⸗ gierung jetzt die Zügel wieder etwas lockert. Als erſter bedeutſamer Schritt ſoll mit Beginn der kommenden Woche der Zahlungsverkehr wieder freigegeben, und es wird ſich dabei zu erweiſen haben, inwieweit ſich die Vertrauenskriſe ver— flüchtigt hat. Weniger erfreulich iſt die Nachricht. daß die Reichsbank ihren Diskontſatz auf 15 Proz. erhöht hat. War das Geld in Deutſchland bisher ſchon recht teuer, ſo wird es nun noch viel, viel koſt⸗ ſpieliger! Das Reichsbankdirektorium hatte gewiß gute Gründe für dieſe brutale Erhöhung der Zinsſätze. Auf der anderen Seite wird das deut⸗ ſche Wirtſchaftsleben, das ſowieſo ſchwer darnie⸗ derliegt, durch dieſe Maßnahme erneut hart ge⸗ troffen. Der kleinere und mittlere Gwerbetrei— bende, Kaufmann, Handwerker uſw. wird durch dieſe neue Kreditmaßnahme außerordentlich ſchwer mitgenommen. Auch ein Teil der Groß⸗ induſtrie kann dadurch leicht auf die ſchiefe Bahn kommen. Aber man denke beiſpielsweiſe auch an den Privatmann, der Jahre lang geſpart und mit Hilfe ſeiner erſparten Gelder unter Inan⸗ ſpruchnahme einer Hypothek von irgendeiner Sparkaſſe bei Zugrundelegung variabler Hypo⸗ thekenzinſen ſich ein Haus erbaut hat und nun⸗ mehr nicht weiß, woher er die Zinſen aufbrin⸗ gen ſoll! Aus dieſen Gründen haben wir ſchon die ganze Zeit über mit wachſendem eißtrauen die Bewegung derjenigen betrachtet, die mit zuneh⸗ mendem Fleiße in den allerletzten Tagen ihre Kritik an der Leitung der Reichsbank vermehrten und vor allem eine rückſichtsloſe Erhöhung des Diskontſatzes forderten. Dieſe Kreiſe ſind vielfach die Vertreter der ſchaffenden Induſtrie und des vroduzierenden Gewerbes. 7 Wir geben gerne zu, daß finanztechniſche und finanzpolitiſche Gründe und Anläſſe genug anzu⸗ führen ſind, die das Vorgehen der Reichsbank rechtfertigen. Wir möchten aber hoffen, daß mög⸗ lichſt bald wieder durch eine Senkung der Zins⸗ ſätze das Geld wieder billiger und das Wirt⸗ ſchaftsleben wieder normaler—. 9. Sonſt können die von uns an anderer Stelle bereits vorausge⸗ ſagten Auswirkungen auf die Wirtſchaft nicht ausbleiben. politiſcſe Erkrankung Briands? Paris, 1. Auguſt. Wie der„Matin“ berich⸗ tet, dürfte ſich Außenminiſter Briand, der ſich in London eine Erkältung zugezogen hat, nicht nur mehrere Wochen zur Erholung auf ſeinem Landſitz Cocherelle aufhalten, ſondern vor ſei⸗ ner Rückkehr nach Paris noch einige Zeit an der Küſte Erholung ſuchen. Briand würde ſich jedoch Anfang September zur Völkerbundsvoll⸗ verſammlung nach Genf begeben. Während ſei⸗ ner Abweſenheit würde, obwohl keine offizielle interimiſtiſche Vertretung Briands vorgeſehen ſei, die Geſchäfte des Quai d'Orſay von Mini⸗ ſterpräſident Laval gemeinſchaftlich mit dem Generalſekretär des Quai d'Orſay, Berthelot, geführt werden. Briand wird vorausſichtlich an dem Gegenbeſuch in Berlin micht teilneh⸗ men, ſodaß der Verdacht einer politiſchen Er⸗ krankung nahe liegt. wieder Ausweis⸗ Verfahren im Zahlungsverkehr der Poſt enb Berlin, 1. Aug. Wie wir zuverläſſig er⸗ fahren, hat ſich die Deutſche Reichspoſt unter Zu⸗ rückſtellung ihrer Bedenken dazu entſchloſſen, das am 20. Juli aufgehobene ſogenannte Ausweis⸗ verfahren für Poſt⸗ und Reichsbankſchecks. für die Poſt⸗ und Reichsbanküberweiſungen wieder zuzu⸗ laſſen. Bei dem Ausweis⸗Verfahren handelt es ſich bekanntlich um eine Erleichterung im Zahlungs⸗ verkehr, und zwar dergeſtalt, daß Inhaber beſon⸗ derer Ausweiſe mittels Schecks, Poſtanweiſungen und Zahlkarten einliefern, Wertzeichen kaufen, Gebühren entrichten, Poſtaufträge für Geldein⸗ ziehung und Nachnahmen einlöſen können, ohne daß die Gutſchrift der in Zahlung gegebenen Schecks abgewartet wird. Die Poſtverwaltung wird, ſicherem Verneh⸗ men nach, das Ausmeis⸗Verfahren auch für Pri⸗ vatbankſchecks wieder freigeben, ſobald die Ver⸗ hältniſſe es irgendwie geſtatten. Tagesnachrichten Politiſche Ausſchreitungen in Kreſeld. Krefeld, 1. Aug. Vor dem hieſigen Licht⸗ ſpieltheater„Atrium“, in dem der Film„Im Weſten nichts Neues“ läuft, hatten ſich geſtern abend große Trupps von Nationalſozialiſten angeſammelt. Es erſchollen Rufe wie„Deutſch⸗ land erwache“ uſw. Die Anſammlungen wur⸗ den von der Polizei zerſtreut, wobei den Be— amten Widerſtand entgegengeſetzt wurde. Ein Beamter wurde beim Betreten des Parteilokals der Nationalſozialiſten mit Biergläſern bewor⸗ fen und verletzt. Einem anderen Beamten wur⸗ de beim Eintreten in das Lokal die Windfang⸗ tür entgegengeworfen. Der Beamte trug durch Glasſplitter erhebliche Verletzungen davon. Ein Nationalſozialiſt wurde feſtgenommen. Das Parteilokal wurde von der Polizei für den Abend geſchloſſen. Vier Todesopfer einer Ehetragödie. Kaſſel, 1. Aug. In ihrer Wohnung am Kirch⸗ weg wurden heute früh der 43jährige Prokuriſt Eckſtein, ſeine 40jährige Ehefrau, ſowie ihr 13⸗ jähriger Sohn und die 7 jährige Tochter in ihren Betten erſchoſſen aufgefunden. Aus hin— terlaſſenen Briefen geht hervor, daß der Ehe- mann ſeine Familienangehörigen und dann ſich ſelbſt erſchoſſen hat, weil ſeine Frau unheilbar erkrankt war. Außerdem ſcheinen wirtſchaftliche Sorgen die Familie in den Tod getrieben zu haben. Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 2. Fortſetzung. Seine Strafrede... die er vorhatte. wie wollte er den Verſchwender aus den Lum⸗ pen ſchütteln... und nun?“ Nichts von alledem! Er geſtand ſich nicht, daß viel zu große Liebe eines Vaters zu dem Sohne da im We⸗ ge ſtand. * Nach dem Mittagsmahl begab ſich der Kom⸗ merzienrat wieder in ſein Arbeitszimmer und brannte ſich eine ſeiner ſchweren, würzigen Importen an. eee Dann überlegte er, mas er mit dem Sohne anfangen ſolle.. In Gedanken ſah er ſeinen einzigen Jun⸗ gen, den hübſchen lieben Kerl, vor ſich und mit einem Male fühlte er ſich verſöhnt. Willfried hatte mit dem Gelde gewüſtet, ja, das wohl! eee deere Aber doch nicht mit ſich, mit ſeiner Geſund⸗ heit! Er ſchien ganz der Alte geblieben zu ſein. Alles war Friſche an ihm, nichts Blaſiertes haftete ihm an. Er war ſo jung... wie er es einſt geweſen. Und.. des war ſein Sohn! Immer mehr fühlte der Mann, wie er an dem Sohne hing, daß er ihm nicht grollen konnte. Er war nicht ſchlecht. Das bewies er e„ auch damit, daß er arbeiten und ſchaffen woll⸗ te!— ee Magdeburg zahlt Gehälter nur für 8 Tage. Magdeburg, 31 Juli. Der ſtädtiſche Preſſe⸗ dienſt teilt mit, daß ſich die Stadt Magdeburg mit Rückſicht auf die völlig ungeklärte Finanz⸗ lage der Städte und Kommunalverwaltungen veranlaßt geſehen habe, entgegen der urſprüng⸗ lich für den Zeitraum von 14 Tagen beabſich⸗ tigten Auszahlung zunächſt die Gehälter und Löhne nur für acht Tage zu zahlen. Zur Zeit ſei die Stadt noch nich tin der Lage, zu überſe⸗ hen, wann die reſtliche Gehaltszahlung für die erſte Hälfte des Auguſt erfolgen kann. Von unbekannten Tätern erſchlagen. wib Berlin, 1. Aug. Nach einem voraufgegan⸗ genen Streit in einem Kaffee im Nord wurde heute früh der 23jährige Schröder von zwei un⸗ bekannt gebliebenen Tätern auf der Straße nie⸗ dergeſchlagen. Der Ueberfallene wurde dem Krankenhaus zugeführt. wo der Arzt nur noch den inzwiſchen eingetretenen Tod feſtſteilen konnte. „Nautilus“ in Bergen. wib Bergen 1. Aug. Sir Hubert Wilkins' Unterſeeboot„Nautilus“ iſt auf ſeiner Arktis⸗ fahrt hier eingetroffen. Politiſche Bluttat in Hamburg. wib Hamburg, 1. Aug. Geſtern nacht wurde der 25jährige Student Pieparas mit einer Schuß⸗ wunde in der Stormarnerſeraße aufgefunden. Der Verletzte ſtarb auf den Transport ins Krauten⸗ haus. Anwohner der Straße gaben an, daß ſie einen Schuß fallen hörten und ſahen, wie ein Mann zu Boden ſtürzte und drei Männer lüch⸗ teten. Der Erſchoſſene ſoll dem Stablheim ange⸗ hört haben. Die Kriminalpolizei nahm soso bie Unterſuchung auf. Urteil gegen Nientimp Dortmund, 30. Juli. Im Beſtechungsproze gegen den früheren Reichstagsabgeordneten Nientimp und Genoſſen wurde am Dienstag abend folgendes Urteil verkündet: Nientimf und Hundertmark erhalten je 1000 RM. Geld, ſtrafe. Horeyſack und Lindemann wurden frei geſprochen. Die Beſtechungsſummen wurden dem preußiſchen Staat für verfallen erklärt, u zwar bei Nientimp 93027 RM. und bei Hun⸗ dertmark 47584 RMk. Die Verurteilung er⸗ folgte auf Grund des Paragraphen 12 des Ge⸗ ſetzes gegen den unerlaubten Wettbewerb. Die Verhandlungen des Haager Gerichtshofes Replik des öſterreichiſchen Vertreters. Haag, 1. Aug. Bei den heute vormittag im Haager Friedenspalaſt fortgeführten Verhand; lungen über die deutſch⸗öſterreichiſche Zollunior erhielt ſofort der öſterreichiſche Vertreter Prof Kaufmann das Wort zu ſeiner Replik auf die Ausführungen der Gegenſeite. Profeſſor Kaufmann hob einleitend hervor, daß es ſich bei ſeinem heutigen Plaidoyer nicht darum handeln könne, nocheinmal einen ge⸗ nauen Ueberblick über die Anſchauung der öſterreichiſchen Regierung zu geben. Es handele ſich darum, daß in Europa, einer großen Halb⸗ inſel mit 20 000 Kilometer langen Zollgrenzen, von denen 7000 Kilometer durch die Friedens⸗ verträge geſchaffen wären,— eine Entwicklung, unter der nicht nur Europa, ſondern die ganze Welt leide,— zwei im Zentrum dieſes Erdteils liegende Länder, die mit beſonders großen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, ſich dahin geeinigt hätten, einen Teil dieſer Zollgrenzen niederzureißen. Sie wollten dies tun. nicht nur * m ihrem eigenen Intereſſe, ſondern auch un zen Anfang mit einer Neuregelung der wirt, ſchaftlichen Verhältniſſe Europas zu machen. Der internationale Sozialiſten- Kongreß witb Wien, 1. Aug. In der geſtrigen Nacht. ſitzung des internationalen Sozialiſtenkongreſſes wurde nach der Abſtimmung über die Reſolution der Vericht äber die Weltwirtſchaftskriſe und die Arheitsloſigkeit Bericht erſtattet. Berichterſtatter war Robert Grimm(Schweiz), der eine Reſolu⸗ tion vorlegte, in der es u. a. heißt: „Ohne die Vorteile zu verkennen, die ſich aus der Tätigkeit des Völkerbundes ergeben können, muß der Kongreß doch feſeſtellen, daß alle Be⸗ mſthungen des Völkerbundes, die Wirtſchafts⸗ probleme im Geſamtintereſſe anzufaſſen, bis jetzt verſagt habe. Der Völkerbund kann in ſeiner jet zien Geſtaltung die ihm geſtellte Aufgabe nicht erfüllen. Er wird erſt dann ein taugliches Or⸗ gan einer neuen Wirtſchaft ſein, wenn ſich die organiſierte Arbeiterſchaft in ſeiner Leitung eile hibrende Stellung seſichert haben wird“ Am Schluß der Reſolution heißt es:„Die Acbenec. klaſſe muß alle Möglichteiten des Klaſſenkampfes ausnutzen, um unter dem Druck der Wieiſchafts⸗ veiſe die internationale Verbundenheit für die Abwehr aller Angriffe der Reaktion und für die Verwirklichung des Sozialismus und des Völker⸗ Zu dieſer Reſolution teiedens zu wahren.“— wurde vom Bund in Polen, der Unaphängigen ſzialiſtiſchen Partei Polens, der Unabhängigen Arbeiterpartei Großbritanniens Schmidt(Holland) ein Abänderungsantrag ein⸗ gebracht. Ein Brief von heute Eine Radiohandlung in Berlin erhielt vor einem Berliner Kunden, den ſie wegen einen ſeit langem offen ſtehenden Schuld von 6.— M gemahnt hatte, die folgende Antwort: „Auf Ihr Schreiben von 22. 7. 31 ſcheinen Sie vergeſſen zu haben, daß inzwiſchen mei! 1 geſetz und erſchwerten Jagdvergehens auf eine ner vorgeſchlagenen Termine Herr Brüning auf die Reiſe gegangen iſt um Geld zu holen, nehme aber an, daß H. Brüning bis nächſten Dienstag hier iſt und werde dann meine Verpflichtungen einhalten, Sie ſcheinen kei⸗ ne Rückſicht zu haben. Wenn ich kein Geld bekomme, kann ich auch nicht bezahlen Schuld daran ſind die heutigen großen Rei ſende, augenblicklich in London. Nächſter Dienstag fange ich an wieder zu bezahlen. Erhöhte Sinsſätze bei der Stempel- Vereinigung wib Berlin, 1. Aug. Wie WTB⸗Handelsdienſt i erfährt, hat die Stempel⸗Vereinigung aus An⸗ aß der Erhöhung des Reichsbankdiskonts auf 1 5 15 Prozent per anno beſchloſſen, mit Wirkung dom 1. Auguſt 1931 die Haben⸗Zinsſätze für täg⸗ lich fällige Gelder, gültig ſowohl für„alte Kon; ten“ als auch für„freie Konnten“, in proviſions⸗ freier Rechnung auf elf Prozent per anno, in proviſionspfichtiger Rechnung auf 12 Prozent zu erhöhen. Der Zinsſatz für Sparkonten bleibt mit 8 Prozent p. a. vorläufig unverändert. Die Kreditbedingungen werden mit Wirkung vom gleichen Tage auf 16 Prozent p. a., Sollzinſen zuzüglich Kreditproviſion feſtgeſetzt. 1013 Ronkurſe im Juli witb Berlin, 1. Aug. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden am 60 Juli 1931 durch den Reichsanzeiger 1013 neu?: einſtellung Die hieſige Einnehmerei hat die Zahlungen ein⸗ Konkurſe— ohne die wegen Maſſemangel, bgelehnten Antrüge auf Konkurseröffnung end 657 eröffnete Vergleichsverfahren bekannt⸗ neheben. Die entſprechenden Zahlen für Juni 1931 ſtellten ſich auf 1034 beziehungsweiſe 677. Der Diener war geräuſchlos eingetreten. Kommerzienrat Kammerlingk hatte ihn aber doch gehört und wandte den Kopf. „Was gibt es, Paul?“ „Geheimrat Häberlein.. gen Herrn ſprechen.“ „Ja... und... 5s führen Sie ihn doch zu meinem Sohn.“ 0 „Der junge Herr iſt augenblicklich nicht zu finden und darum möchte Sie der Herr Ge⸗ heimrat einen Augenblick ſprechen.“ möchte den jun⸗ 16„Ich laſſe bitten!“ Nach wenigen Augenblicken ſtand der hü⸗ nenhafte Geheimrat, die Leuchte der Chirurgie von Berlin, vor dem Kommerzienrat. Sie kannten ſich flüchtig, waren ſich bei Geſellſchaf⸗ ten ſchon begegnet. Sehr warm drückte Geheimrat Häberlein dem Kommerzienrat die Hand und nahm in dem angebotenen bequemen Seſſel Platz. „Sie wollten meinen Sohn ſprechen, Herr Geheimrat?“ erkundigte ſich Kammerlingk nicht ohne Spannung. „Allerdings... das wollte ich! Es iſt um einen Dank abzuſtatten. Ihr Sohn hat meinen kleinen Enkel vor dem Ueberfahrenwerden ge⸗ rettet. Am Potsdamer Platz. Der kleine Kerl wollte über die Straße. Meine Tochter hatte ihn mal einen Moment losgelaſſen. Er wäre um ein Haar unter den Laſtwagen gekommen, wenn Ihr Sohn nicht geiſtesgegenwärtig da⸗ zwiſchen geſprungen wäre. Es hätte bald Ihren Sohn erwiſcht.“ Kommerzienrat von Kamerlingk hörte es ebenſo erſtaunt wie erfreut. Herr Geheimrat.“ „Das macht dem Wackeren alle Ehre!“ ſagte der Geheimrat bewegt. Sie dürfen ſtolz auf Ihren Jungen ſein. Er hatte ſich auch ge⸗ weigert ſeinen Namen zu nennen. Ich wüßte wirklich nicht, wie ich meinen Dank abſtatten ſollte, wenn nicht zufällig einer der Berufs⸗ photographen Ihren Sohn geiſtesgegenwärtig gefilmt hätte. Ich erhielt heute den Film und Bekannte vom mir erkannten in dem Helfer Ihren Sohn. Ich trete heute ekne größere Reiſe an, meine Tochter iſt vor Auf⸗ rung noch ans Bett gefeſſelt und mein Schwie⸗ gerſohn weilt in Südamerika. Drum komme ich heute noch um meinen tiefempfundenen Dank abzuſtatten. Ich bitte Sie herzlich, Ihrem lieben, wackeren Sohne meinen Dank zu übermitteln.“ „Gern, Herr Geheimrat!“ ſagte der Kom⸗ fried ein Unglück verhüten konnte.“ „Ja, und was für ein Unglück! AUnſer Sonnenſchein, der liebe kleine Kerl. Ich kann mir nicht vorſtellen, wie es mir zumute ge⸗ weſen wäre, wenn der kleine liebe Burſche tot wäre. Nein, Sie dürfen ſtolz auf Ihren Jungen ſein, Herr von Kamerlingk. Was für ein Mann, ein bildhübſcher Kerl. Man muß ihm von Anſehen gut ſein.“ Kamerlingk fühlte etwas bei dieſen Morten. „Ja, ein ſmarter Burſche iſt er. Iſt nicht zu leugnen. War lange auf Reiſen! Iſt erſt ſeit vorgeſtern wieder da.“ g „Reiſen ſoll die Jugend. Soll die Augen aufmachen und lernen. Sie arbeitet dann wie Vaterſtolz „Mein Sohn hat mir nichts davon erzählt, ein Stück Welt geſehen hat. Sie werden noch merzienrat erfreut.„Ich freue mich, daß Will⸗ i ganz anders die Jugend, wenn ſie erſt einmal viel Freude an Ihrem Jungen erleben. Ein ganzer Kerl. Unſereins hat einen Blick dafür. Nochmals herzlichſten Dank.“ Dann ging der Geheimrat. „Sie werden an Ihrem Sohn noch viel Freude erleben!“ 5 Das Wort ging dem Kommerzienrat im Kopfe herum. Er dachte darüber nach, wohin das väterlichke Großunternehmen einarbeitete und einſt ſein Erbe antreten konnte. Da kam ihm ein Gedanke. Roſenburg! Sein großes Rittergut an der polniſchen Grenze in Oberſchleſien.. das war eine Aufgabe zugleich. Er ließ Willfried rufen. * Wenige Minuten ſpäter kam Willfried „Geheimrat Häberlein war bei mir,“ ſag⸗ te Kamerlingk und betrachtete geſpannt das Antlitz des Sohnes. „Häberlein? Unbekannt, Vater!“ Vater, und es klang auch beſſer Munde. „Häberlein iſt ein weltbekannter Chirurge, Willfried. Er wollte dich ſprechen, wollte dit ſeinen Dank abſtatten. Ich habe mich ſeht gefreut, als er erzählte, daß du ſein Enkelchen vor dem Ueberfahrenwerden von einem Laſt⸗ kraftwagen gerettet haſt. Willfried war leicht verlegen. „So hat er doch erfahren, wer ich bin.“ e —: Fortſetzung folak. Werke Arbeit erfordert. und P. J.! ner Woche. für Unterſtützungsempfänger. De Gemeinderat hat beſchloſſen, die Kriſenunterſtüt⸗ zungsempfänger zu einer 8—16fsündigen Pflicht⸗ er den Jungen ſtecken könnte, damit er ſich in N Berchtesgadener Land weilen über 7000 Kur⸗ gäſte, d. h. mehr als die Hälfte aller Fremden⸗ ute Ausländerverkehr. bvBäuſer von Garmiſch⸗Partenkirchen ſind zu et⸗ wa 80 v. H. von Ausländern, an erſter Stelle Er vertauſchte jetzt den Ausdruck Papa mit in ſeinem Aus nah und Fern Frankfurt a. M, 31. Juli. 32 Stunden⸗ woche bei den Adler werken. Die Stag⸗ nation auf dem Automobilmarkt, die zum Teil auf die in der letzten Zeit eingetretenen Er⸗ ſchwerniſſe in Zahlungs, Bank⸗ und Ueberwei⸗ ſungsverkehr zurickzuführen iſt, 7 die Abler⸗ dazu veranlaßt, ab 6. Auguſt die 32⸗ Stunden⸗Woche einzuführen, nachdem ſchon ſeit einiger Zeit nur 40 Stunden in der Woche ge⸗ arbeitet werden. Die Beſchäftigung des Werkes beträgt zurzeit nur noch etwa 50 Prozent des Normalſtandes. f Klingenberg a. M., 31. Juli.(Einſturz ei⸗ ner 40 Meter langen Mauer.) Mit donner⸗ ähnlichem Getöſe ſtürzte hier die alte etwa 6 Meter hohe Mörtelmauer hinter dem Gottes⸗ hauſe in einer Länge von 40 Metern ein. Die dort beſchäftigten Arbeiter merkten, daß Ge⸗ fahr drohte, und liefen fort, um Stützungsma⸗ terial herbeizuholen. Während dieſer Zeit er⸗ folgte der Einſturz und nur dieſem Amſtand iſt es zu danken, daß die Kataſtrophe keine Men⸗ ſchenleben koſtete, denn ganz gewaltige Erd⸗ maſſen ſind abgerutſcht, deren Entfernung viel Das Ganze iſt ein wüſter Trümmerhaufen. ö Kirchheimbolanden, 31. Juli.(Wegen wil⸗ derns verurteilt.) Der 46jährige Invalide Sch. Schneider, wohnhaft en Bolanden, war von dem hieſigen Amtsgericht angeklagt, in Wäldern u. zur Nachtzeit mit verbotenen Schußwaffen(Mi⸗ litärgewehr) die Jagd ausgeübt zu haben. Durch den Polizeidiener und den Feldhüter, die ihn auf einem nächtlichen Pürſchgang beobach⸗ teten, und ferner durch Fußſpuren, ſowie fri⸗ 1 ſche Spuren von Rehblut im Ruckſack konnte Sch. überführt werden. Das Urteil lautete we⸗ gen eines Vergehens gegen das Kriegsgeräte⸗ geſetz in Tatmehrheit gegen das Schußwaffen⸗ Geſamgefängnisſtrafe von ſieben Monaten ei⸗ Militärgewehr und Munition werden eingezogen. Unterſuchungshaft wird nicht angerechnet. Ludwigshafen, 1. Aug.(Leerzug ſtößt auf fahrtbereite Abteilung.) Die Beichsbahndirek⸗ tion teilt mit: Am Freitag, dem 31. Juli gegen 17 Uhr lief im Hauptbahnhof Ludwigshafen beim Rangieren ein Leerperſonenzugpark auf den teilweiſe beſetzten Park des Perſonenzugs 256 Ludwigshafen—Neuſtadt a.d. H. Durch den Anprall wurden ſechs Reiſende unerheblich verletzt. Sie blieben ſämtlich reiſefähig. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Anterſuchung iſt ein Mißverſtändnis bei der Auftragserteilung unterlaufen. Kaiſerslautern, 31. Juli. Zigaretten⸗ papierſchmuggler. Ein Lackierer aus Kai ſerslautern wollte ein Quantum Zigarettenpa⸗ pier über die Saargebietsgrenze ſchmuggeln. Er wurde dabei ertappt und vom Amtsgericht Wald⸗ mohr zu einer Geldſtrafe von 960 RM und zu einem Monat Eefängnis verurteilt. Eppenbrunn, 31. Juli. Pflich tarbeit Der arbeit heranzuziehen. Es wird dafür eine Auf⸗ wandsentſchädigung von 2,50 RM pro 8 Stun⸗ den Arbeitszeit gewährt, wodurch eine Kürzung der Unterſtützung nicht erfolgt. Lauters heim, 31. Juli. Zahlungs⸗ einer Gemeinde faſſe. geſtellt und ſieht ſich infolge des ſchlechten Ein⸗ gangs der Gemeindegefälle gezwungen, die zwangsweiſe Beitreibung zu veranlaſſen. Die aus früheren Jahren vorhandenen Schulden und die ſich daraus ergebenden Zinſen verſchlingen alle Sparmittel der Gemeinde. Landau, 1. Aug. Unfalleiner Greiſin. In der vergangenen Nacht um 2 Uhr wurde im Hauptbahnhof Landau eine 80jährige Frau mit einer Kopfverletzung aufgefunden. Nach den vor⸗ läufigen Erhebungen hat ſich die Verletzte in der Dunkelheit velraufen, gelangte auf die Lade⸗ vampe und ſtürzte ab. Sie wurde in das hieſige Krankenhaus verbracht. ö Ober⸗Ramſtadt, 31. Juli.(Politiſche Meſſer⸗ ſtecherei.) In der vergangenen Nacht kam es auf der Straße zwiſchen dem Nationalſozialiſten Jakobi und dem Gaſtwirt Ittem wegen politt⸗ ſcher Differenzen zu einem Streit, in deſſen Verlauf Jakobi ſeinem Gegner zwei Meſſerſtiche beibrachte. Die Verletzungen Ittems ſind ſchwe— rer Natur. 0 Saarbrücken, 1. Aug. Tödlicher Auto⸗ unfall. Am Donnerstag abe: ereignete ſich im Stadtbezirk St. Johann ein ſchwerer Auto— unfall. Der Bauunternehmer Walle aus Ens⸗ heim parkte in der Nauwieſerſtraße. In dem Au⸗ genblick, in dem er knit ſeinem Sohn das Auto verließ, kam ein Lieferwagen angefahren und fuhr die beiden nieder. Vater und Sohn wur⸗ den ſchwer verletzt. Im evangeliſchen Kranken⸗ haus iſt der Bauunternehmer ſeinen Verletzun⸗ gen erlegen. Der Junge iſt außer Lebensgefahr. Nußloch, 1. Aug. Die Böſchung hin⸗ unter geſtürzt. Geſtern früh geriet ein von Stuttaart kommendes Laſtauto ſamt An⸗ hänger auf der abſchüſſigen Straße oberhalh des Fiſchweihers mit dem Vorderrad an einen Prell⸗ ſtein. Die Wagen ſtürztn die etwa vier Meter hohe Böſchung hinab und überſchlugen ſich ſeit⸗ lich. Drei Obſdbäume wurden abgeknickt. Die In⸗ ſaſſen kamen mit dem Schrecken davon, Die La⸗ dung, volle Bierfäſſer und etwa 50 Kiſten Ma⸗ ſchinenteile, blieb unverſehrt. Saarlouis, 1. Aug. Im Ein machtopf ertrunken. Ein ſchreckliches Unglück, das er⸗ neut dazu mahnt, kleine Kinder nicht unbeauſ⸗ ſichtigt ſpielen zu laſſen, ereignete ſich hier. Der dreieinhalbjährige Sohn einer Hhieſigen Familie ſpielte im Hof. Dort ſtand ein etwa 40 Liter faſ⸗ ſender Einmachtopf, der bis etwa 20 em Höhe mit Waſſer gefüllt war. Das Kind neigte ſich über den Topf, um nach dem Inhalt zu ſehen. verlor das Gleichgewicht und fiel kopfüber in das Ge⸗ fäß. Ehe Hilfe gebracht werden konnte, war der ayme Knabe ertrunken. Dippoldiswalde, 1. Aug. Heute früh wurde ein von Dresden nach Geiſing-Altenberg fah⸗ render Poſtkraftwagen in der Dippoldiswalder Heide von unbekannten Männern, die die Stra⸗ ße durch einen quergeſtellten Wagen geſperrt hatten, überfallen und beraubt. In der Nähe von Wendiſch-Carsdorf ſtand mitten auf der Straße ein Privatkraftwagen, ſodaß der Poſt⸗ autoführer halten mußte. Plötzlich kamen aus dem Walde zwei maskierte Männer mit vorge⸗ haltenen Revolvern und verlangten dem Poſt⸗ autoführer die Wagenſchlüſſel ab. Gleichzeitig brach ein Dritter am Hinterteil des Poſtautos das Vorhängeſchloß auf. Den Räubern gelang es 21000 RM., die zur Rentenauszahlung in Dippoldiswalde beſtimmt waren, zu erbeuten. Neicßokanaler uncl Reielioaußenminis let ſalizen nae Rom Oben links: Der Duce an ſeinem Schreibtisch. Anten links: Der Palazzo Venezia, die Wir⸗ kungsſtätte Muſſolinis. Oben rechts: Das Arbeitszimmer Muſſoli⸗ nis im Palazzo Venezia. eta Unten rechts: Der italieniſche Außenmini⸗ ſter Grandi. eee Bereits in der nächſten Woche werden ſich Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius nach Rom begeben, um mit Muſſolini u. dem Außenminiſter Grandi in freundſchaftlichen Geſprächen die ſchwebeaden politiſchen Probleme zu erörtern. Schneller Wechſelumlauf enb. Berlin, 2. Aug. Die Erhöhung de⸗ Dislontſatzes auf 15 Prozent hat der Reichs bank Veranlaſſung gegeben, die Reſtriktioner ihres Kredits gegenüber den Banken aufztn heben. Wie wir erfahren, iſt heute bei der Zweiganſtalten der Reichsbank ein entſprechen des Telegramm eingegangen, welches den Vor bereitungen des normalen Zahlungsverkehrs dienen ſoll. Eine der wichtigſten Maßnahmen der Reichsbank iſt die Abrechnung von Wech ſeln innerhalb von zehn Tagen zu dem zur⸗ zeit beſtehenden hohen Diskontſatz von 15 Pro⸗ zent. Die Einreicher von Wechſeln müſſen ſich verpflichten, ihre Wechſel innerhalb von 10 Tagen von der Reichsbank wieder zurückzuneh⸗ men, und zwar ohne Rückſicht auf die Laufzeit der Wechſel. Dieſe Maßnahme hat auf der einen Seite den Vorteil, daß die Einreicher von Wechſeln nur für zehn Tage mit dem hohen Diskontſatz belaſtet werden, wodurch ſich ein erheblicher volkswirtſchaftlicher Nutzen ergibt da der Zinsdruck auf die Wirtſchaft zeitlich be⸗ grenzt iſt; auf der anderen Seite wird dadurch eine Beſchleunigung des Notenumlaufs er reicht, wenn alle Wechſel bereits nach zehn Tagen wieder eingelöſt werden. Dieſe Maßnahme wird ſich umſo günſtiger auswirken, je ſchneller die zur Wiederingang⸗ ſetzung des normalen Zahlungsverkehrs an die Reichsbank herantretenden Anſprüche wieder zurückgehen. Von der Entwicklung dieſer An⸗ ſprüche hängt natürlich auch ab, wie lange der hohe Nebontſatz aufrechterhalten wird. Reſultate Süddeutſchland. Aufſtiegſpiel in Gruppe Main: in Oſſenbach: SpVg. Fechenheim 03— FC. Ger⸗ mania 1894 4:0(0:2) Süddeutſche Privatſpiele: Samstag: FSV. Frankfurt— SV. Wiesbaden Vikt. Aſchaffenburg— VfR. Fürth SV. Kleinſteinheim— 1. FC. Hanau 93 Bayern München— WAC Wien Saar Saarbrücken— Rapid Wien Phönix Karlsruhe— Phönix Ludwigshafen FC. Mannheim 08— FV. Raſtatt Wormatia Worms— FV. Frankenthal o S D n D DS de SD S Sonntag: Eintracht Frankfurt—-Kickers Stuttgart Spog. Griesheim 02— VfR. Fürth Germania Bieber Kickers Würzburg 1. Fll. Hanau 93—VfR Pirmaſens SV. Wiesbaden— Kickers Offenbach Alemannia Worms Pf Neuiſenburg VfB. Stuttgart—Rotweiß Frankfurt 1. Fkl. Nürnberg— Dresdener Sportklub 8: Wacker München Karlsruher FV. 0 Freiburger FC— SV. Waldhof FK. Pirmaſens— Rapid Wien SW Feuerbach—Teutonia München FV Zuffenhauſen— Phönix Karlsruhe FV Saarbrücken VfB Dillingen 2„7 8 59 29 fr e. 9 ff 28 8 D e N ο S f D D 5 Ulmer FV 94— DSV München Vfe Neckarau Wormatia Worms Fortuna Leipzig— 1860 München Union Hamb.⸗Altona 93— 1860 München 28 O *— 0* 1 c 22 O 2 2 Handball. Endſpiel zur ſüdd. Meiſterſchaft. Spogg. Fürth— SV. 98 Darmſtadt FF... ⁵⁵pßP(woooooooooßohwßw—ꝓ—·ã p pſppꝓꝓꝓfpvꝓfꝓ—f—ꝓf—w! pp ̃ ̃ p ̃ ̃ p———ꝙꝗG!lu——...ꝛ.ꝛ.ꝛ' ů'' ß ß ß——— ß—— Der Erfolg geſunder Preispolitik München, 1. Aug. Wie die K. V. erfährt, er⸗ 0 reuen ſich die großen oberbayeriſchen Kurorte 5 ſurzeit eines guten Beſuches. Vor allem hat ſich der Anteil der Reichsdeutſchen ſtark gehoben. In Garmiſch⸗Partenkirchen ſind zurzeit etwa 3000 Kurgäſte anweſend, d. h. der Ort iſt zu 70 bis 80 v. H. beſetzt. In Berchtesgaden und im betten iſt zurzeit belegt. Bemerkenswert iſt der Die erſten Amerikanern, in Anſpruch genommen. In Berchtesgaden überwiegen unter den Auslän—⸗ ern die Amerikaner und Holländer. Der itzt gute Beſuch iſt den bayeriſchen Kurorten, die bisher wirtſchaftlich ſehr gelitten hatten, wohl zu wünſchen. Die geſunde Preispolitik, die ſich durchgeſetzt hat und auch in einer Ermäßi⸗ zung der Pauſchalpreiſe zum Aus⸗ druck kommt, wird ſicherlich weiterhin die Ent⸗ 1 fuse der bayeriſchen Kurorte günſtig beein⸗ iluſſen. Reicher Heringsſegen aus deutſchen Fängen Der teure ausländiſche Hering war bis vor kurzem auf dem deutſchen Markt. Nunmehr iſt der deutſche Hering da, preiswert und in einer vorzüglichen Qualität wie ſelten. Täglich wer⸗ den gewaltige Mengen Heringe aus deutschen Fängen onsebracht. Die diesjährigen Herings⸗ ſchwärme zeigten ſich etwas früher als im Hor⸗ fahre. Die deutſchen Fiſcher haben zur Zeit alle Hände voll zu tun, um den reichen Heringsſegen zu bewältigen. Durch den Hering erhalten wir bekanntlich auch den Bückling(den geräucherten Hering) ſowie die verſchiedenen anderen He⸗ tingsprodukte. Bei der ſchweren Wirtſchaftslage und den Geldſorgen des deutſchen Volkes kommt der reiche Heringsfang geradezu wie ein Ge⸗ ſchenk zur Befriedigung des Ernährungsbedar⸗ fes. Jeder Groſchen, der für deutſche Heringe ausgegeben wird, kommt unſerer Wirtſchaft wieder zugute und kann die Einfuhr von aus⸗ ländiſchen Lebensmitteln vermindern. Unſere Auslandsreiſen Nach amtlichen Veröfſentlichungen ſind im Fahre 1930 annähernd 300 Millionen(nach an⸗ deren Berechnungen 320 Millionen) vom reiſen⸗ den Deutſchen im Ausland ausgegeben und un⸗ ſexer Volkswirtſchaft entzogen worden. Von die⸗ ſer Summe entfallen annähernd auf Deſterreich 39, Italien 54, die Tſchechoſlowakei 40, Schweiz 27, Frankreich 20, Polen 18, Skandinavien 10, England 8,5, Holland 8, Ueberſee 55 Millionen, der Meſt auf andere Staaten. Weizen gegen Anzüge Tauſchhandel in USA.— Wie ſich Stadt und Land uus der Krlſe helſen. In den Vereinigten Staaten hat man zwar noch keine Notverordnungen über den Zahlungs⸗ mittelverkehr erlaſſen; dafür iſt man zur Löſung der Schwierigkeiten, die das klaſſiſche Land des Kapitalismus heimgeſucht haben, im Handel zu zanz ungewohnten und für längſt überwunden * gehaltenen Formen übergegangen. In den mitt⸗ leren und ſüdweſtlichen Staaten der Union ſteht der Tauſchhandel zwiſchen Stadt und Land in vollſter Blüte. Die ſchwere Kriſe, die in einigen Gegenden durch Dürre und Mißwuchs, in an— deren wieder durch Ueberfluß an Getreide ent— ſtanden war, hat eine für die Farmer unerwar— tete Löſung gefunden; in Anbetracht des Man— gels an Bargeld fanden ſich die Städte bereit, Weizen im Austauſch gegen Waren aller Art, Kleider, Nahrungsmittel, Automobile uſw. an⸗ zunehmen. In den Städten der getreideprodu— tenden Staaten ſieht man heute ſchon unzäh— lige Garagen, die in Getreideſpeicher umgewan— delt ſind. In vielen Städten und Ortſchaften kann man beobachten, wie die Frauen der Far— mer mit Laſtautos, die mit Getreideſäcken bela— den ſind, vor den Geſchäften Halt machen und gegen einen Aufſchlag von zehn Prozent auf dis Marktpreiſe das Getreide im Austauſch gegen Kleider und Stoffe verkaufen. Dank dieſem weitverbreiteten Zahlungsſyſtem ſind die Farmer an vielen Orten vor dem völligen Ruin bewahrt geblieben. Sie hoffen, auf dieſe Weiſe bis zum Jahr 1932 durchhalten zu können. Die ſchwere Kunſt des Film kuſſes, Es iſt eine Binſenwahrheit, daß die ſcheinbar leichteſten Dinge in Wahrheit die ſchwierigſten ſind. Der Kuß auf der Leinwand erforderet nicht nur eine ſozuſagen geiſtige und pſychologi⸗ ſche Vorbereitung, ſondern darüber hinaus auch ein techniſches und wiſſenſchaftliches Studium. Jeanette Macdonald hat ſich darüber in einem In⸗ terview geäußert.„Die Kußſzene“, erklärte die bekannte Künſtlerin,„die ja das Publikum der zauzen Welt beſonders intereſſiert, will in minu⸗ tiöſeſter Weiſe vorbereitet werden, wenn ſie no⸗ türlich wirten und dem Zuſchauer den Eindruck vermitteln ſoll: So iſt es richtig, ſo hätte auch ich mich benommen. Wenn aber das Publikum annimmt, daß ſich die beiden Darſteller nur auf ein Zeichen des Regiſſeurs umarmen, während der Operateur kurbelt, ſo irrt er ſich. In Wahr⸗ heit wird das Drum und Dran der Szene im⸗ mer wieder bis zur Erſchöpfung drobiert. Zu meiner Vorbereitung für die in Betracht kommen— den Szeuen habe ich mir im Laufe der Zeit eine Bibliothek von über 3000 Bänden zugelegt, die ausſchließlich von der Liebe und von ihren Aus⸗ drucksformen handeln. Ich muß ja aatſächlich— nur zu oft Frauen darſtellen, die verſchiedene. Raſſen und Ländern angehören. Deshalb iſt es unumgänglich nötig, daß ich mich über die ver⸗ ſchiedenen Formen des Küſſens, wie ſie bei Deutſchen. Italienerinnen, Amerikanerinnen od. Schwedinnen gang und gäbe ſind, unterrichte. Jede Frau eines beſtimmten Landes hat ja ihre beſondere Nuance, die ihren Kuß von dem ihrer Schweſtern unterſcheidet. Und da es nicht wohl angeht, daß ich mich jedesmal bei einem Mäd⸗ chen der betreffenden Nation darüber unter⸗ richte:„Wie küßt man in Ihrem Vaterland?“ ſo bin ich wohl oder übel auf das thepretiſche Stu dium der Fachliteratur angewieſen.“ Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 310 Stück Verkauft 294 Stück Milchſchweine das Stück 5— 14 Mk. Läufer das Stück von 15—30 Mk. Marktverlauf ſehr gut.