Lokale Nachrichten Der erſte Auguſtſonntag. Der erſte Sonntag im Auguſt war voll ſtrah- lender, hochſommerlicher Hitze. Den ganzen Tag über ſtand die Sonne am Himmel und brannte un- barmherzig auf die ſchwitzende Menſchheit. Dem Landmann iſt dieſes Wetter recht und angenehm. Das Einbringen der Ernte wird hierdurch erleich- tert. Heute Nacht fiel wohl, die Auswirkung der brütenden Hitze des Tages, etwas Regen.— Der Geſangverein„Sänger Einheit“ veranſtaltete im Garten ſeines Vereinslokals zum„Freiſchütz“ ein Gartenfeſt, das ſich eines außerordentlich guten Be- ſuches erfreute. Der geräumige Freiſchützgarten war belebt von einer froh pokulierenden Menge, die bei einem guten Tropfen, den Klängen der Feuer⸗ wehrkapelle und den Geſangsvorträgen des feſtge⸗ benden Vereins und anweſender Brudervereine recht vergnügte und angenehme Stunden froher Unter- haltung verbrachten. Auf der Kegelbahn und auf dem Schießſtand war auch reger Betrieb. Am Abend war Tanz und Fortſetzung des Gartenwirt— ſchaftsbetriebes.— In den Tanzlokalen huldigte die Jugend der Göttin des Tanzes Terpſichore.— Die Jugendgruppe des chriſtl. Gewerkſchaftskartells machte mit verſchiedenen Nachbarjugendgruppen einen Ausflug nach Rüdesheim bezw. Niederwald— denkmal, der jedem Teilnehmer Befriedigung und Freude gab. * Gottesdienſtorduung. Freitag 7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Johann Bläß, Ehefrau Eliſabetha geb. Martin, Tochter Barbara geehl. Brechtel und Schwiegerſohn Adam Schneider. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Verfehlungen gegen Recht u. Geſetz: 1 gegen die Gewerbeordnung; 1 wegen groben Un- fug; 1 wegen Betrug; 3 wegen Diebſtahl(wieder Fahrräder); 1 wegen Unterſchlagung; 1 wegen Körper- * Kirchenſtener. Morgen Dienstag nach- mittag von 3 bis 5 Uhr werden im Pfarrhaus Steuer⸗Reklamationen bezüglich der Kirchenſteuer entgegengenommen. Wie machen die Intereſſenten hierauf aufmerkſam. * Leben und Tod in Viernheim. Im Monat Ju li ſind in unſerer Gemeinde 24 Kinder zur Welt gebracht worden; ferner iſt 1 Tod⸗ geburt zu verzeichnen. 9 Perſonen ſind geſtorben, mithin Bevölkerungszuwachs 15. 13 Paare ſchloſſen den Bund fürs Leben. „Büro-Veränderungen im Rathaus. Die Parterre-⸗Räume im Rathaus, die ſeither das Standesamt und Ortsgericht inne gehabt hatten, werden, da die Gemeinde dieſe beiden Aemter in die Verwaltung übernommen hat, umgeändert. Die Räume der Gemeindekaſſe werden etwas vergrößert, ſodann wird ein Raum für das Baubüro und ein Raum für das Fürſorge- u. Wohlfahrtsamt(Pfützer)geſchaffen. Die hierdurch freiwerdenden oberen Räume werden, das ſeitherige Baubüro als Trauungs-u. Kommiſſionszim⸗ verletzung und 1 wegen Einbruchdiebſtahlverſuch. mer das ſeitherige Büro Pfützer für die Rechnungs— ſtellung für die wirtſchaftlichen Produkte verwendet. Der geplante Rathausumbau erfolgt in dieſem Jahre doch nicht mehr und evtl. in den nächſten Jahren nicht gleich, ſodaß ſich dieſe Einteilung als recht zweckmäßig erweiſt. Mit den Arbeiten wurde be— reits begonnen. * Frühobſtuerſteigerung. Die hieſige Gemeinde verſteigert morgen Dienstag Vormittag Erträge von Frühobſt, worauf hingewieſen ſei. (Siehe Bekanntmachung). Filmſchau. „Die Nibelungen“ heute letztmals im„Cefipa“. Wie voraus zu ſehen war, hat der deutſche Sagefilm von Worms„Die Nibelungen“ ſich eines großen Beſuches zu erfreuen gehabt. Der Preis des Eintritts iſt auch ſo niedrig gehalten, daß ſich auch jedes erlauben kann, den Vorſtellungen beizu— wohnen. Was hat man da alles für ſeine 40 Pfg. geſehen. Wahrhaflig ein Kinobeſuch iſt und bleibt das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Noch iſt allen die Gelegenheit geboten den Nibelungenfilm nebſt dem übrigen ſchönen Programm ſich anzuſehen. Der weiteſte Weg lohnt ſich, verſäume man nicht die letzte Gelegenheit. Programmfolge: 8—9 Uhr „Das Fräulein von Kaſſe 12“ mit Werner Fütterer und Dina Gralla, 9— 9 Uhr der Luſtſpielſchlager, von 920— 11 Uhr„Die Nibelungen“, von 11 Uhr nochmals„Das Fräulein von Kaſſe 12“. Schluß. Sport und Spiel. Das Rückſpiel gegen den Kreisligaverein„Pfalz, Ludwigshafen konnten die neugebackenen Bezirks- ligiſten von hier nicht gewinnen. Die„Grünen“ waren allerdings ſtark erſatzgeſchwächt bezw. wurde die Befähigung der jüngeren Kräfte erprobt. 4:2 mußte ſich die Mannſchaft geſchlagen bekennen. Am nächſten Sonntag beginnen nun die ſo lang erſehn⸗ ten Spiele in der Bezirksliga. Der erſte Gegner iſt„Phönix“ Ludwigshafen, die Mannſchaft, die den Münchener Bayern, dem Südd. Vertreter um die Deutſche Meiſterſchaft 2 Unentſchieden abtrotzte. Die Chancen für einen Sieg ſind alſo nicht groß. Doch auch mit einer ehrenvollen Niederlage wollen wir uns vorerſt zufrieden geben. Caracciola gewinnt das Avus⸗Rennen. Der Mercedesfahrer Caracciola errang einen neuen großen Erſolg, indem es ihm gelang, das AvusRennen in Berlin vor Bugatti zu ge— winnen. Das Rennen war von ca. 100 000 Zu⸗ ſchauern beſucht. Caraciola hatte im Hauptren— nen einen ſehr ſchweren Kampf gegen den Bugattifahrer von Morgen zu beſtehen, den er zwar knapp aber ſicher gewann. Bei dem Ren⸗ nen der deutſchen Fahrer auf deutſchen Wagen ſiegte May auf DKW. Spezialkonſtruktion. In der Klaſſe der mittelſtarken Motoren, die nur von Auslandswagen beſetzt war, ſiegte Levy auf Bugatti mit einem Stundenmittel von 150.30 Km. Darmſtadt, 31 Juli.(Heſſens Borſten. tiere.) Nach den Mitteilungen des Landesſta⸗ tiſtiſchen Amtes betrug die Zahl der Schweine⸗ haltungen in Heſſen bei der Schweinezwiſchen⸗ zählung am 1. Juni 103 160(gegen 81 206 am 2. März). Die Zahl der Zuchteber bis ein Jahr alt betrug 677(634), über ein Jahr alt 769 (750⸗, Zuchtſauen 30 873(27848), Schweine überhaupt 373 998(350 623). Die Zahl der nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen von Schweinen in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai 1931 betrug 18 549. Mainz, 30. Juli.(Beſchränkte Ausgabe von Sonntagsrückfahrkarten am Verfaſſungs⸗ tage.) Die Reichsbahndirektion Mainz teilt mit: Am Verfaſſungstag(11. Auguſt) werden im Bezirk der Reichsbahndirektion Mainz von den in Baden und Heſſen liegenden Bahnhoö⸗ fen Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben. In Preußen und Bayern iſt dieſer Tag kein ge⸗ ſetzlicher Feiertag. Von zen im Bereich dieſer Länder liegenden Bahnhöfen werden daher am Verfaſſungstage keine Sonntagsrückfahr⸗ karten verabfolgt. Harthauſen, 30. Juli.(Kind tödlich ver⸗ brüht.) Das 3⸗jährige Söhnchen des Arbeiters Kilian fiel vor den Augen ſeiner Mutter in neißes Maſſer und verbrühte ſich ſöolich. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Frühobſt. Morgen Dienstag, vormittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes verſchiedene Loſe Frühobſt an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 1. Auguſt 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Alte Zeitungen J. Elnwickeln u. Tapezieren geeignei zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes Das gewaltige Standarifilmwerk, die deutsche Sage von Morms, sowie Werner Fütterer und Dina Gralla heute letzimals im W Die Mibelungen tei: Siegfried. Das Fräulein v. Kasse 12. Celipa. Eintritt 1. Platz 40 Pig. 3. Ein Lustsniel-Schlager 2 0 ä— sagen wir für die liebevolle Anteilnahme 1 5 N 570 7 7 6 N. N N 770 0 N 1 W. 7 5 75 7 N42 .——̃ — sowie den Stiftern von Seelenmessen. ——— — ————— .— — S—————— 2.— f 5 1 810 Bauern-UVerein Zurückgekehrt vom Grabe unserer nun in Gott ruhenden, unvergeßlichen Tochter und Schwester Hätchen Kempf Krankheit und beim Hinscheiden, sowie für die Kranz- und Blumenspenden unseren tiefgefühlten Dank. Ganz besonderen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwes- tern für die aufopfernde Pflege, ihren Schulkameradinnen für die erwiesene letzte Ehre und Kranzniederlegung Viernheim, den 3. August 1931. Die tieflrauernd Minterhliehenen. FFF ——— Konkurrenzlos in P um Lager: Walen d Salinen⸗Viehſalze Gerſte, Mais und ſind unſere Futtermittel Kleie, Futtermehl, Treber, Trockenſchnitzel, Soja, Mais, Gerſte und Haferſchrot,— Rapskuchen, Erdnuß⸗ u. Palmkuchen u. Kartoffelflocken. Für lungvieh: Maisflocken, Milchana, gew. Futterkalke, Hühnerfutter: Goanclen, NB. Kückenköruerfutter, Kückenerſtlingsfutter Neue und getragene Maßanzüge, Leder- jacken Gummimäntel Joppen, Kittel, Hosen Schuhe, Koffer, Hochzeits anzüge (auch leihweise), gebr. Schallplatten In- u. Verkauis- Centrale Mannheim, JI. 20. andels arkthalle Zum dentſchen Michel Tel. 186 empfiehlt tägl.ſtets friſches reis und Qualität Haferflocken, Weizen⸗ keime, Bruchreis, Muskator, Weizen, Miſchfutter. Pfd. 16 Pfg. Acker 25 ar(am Mannheimer⸗ weg) zu verkaufen. Wo, ſagt der Verlag. ———— Zwangsverſteigerung. Die Anteile der Chelente Noſchauer an untenſtehend bezeichneten Grundſtücken, die zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der a) Rößling, Georg der Zweite b) Rößling, Margareta geb. Kühlwein, deſſen Ehefrau c) Roſchaner, Heinrich der Erſte d) Roſchauer, Auna Margareta geb. Kühl- wein, deſſen Ehefrau zu je/ im Grund— buch eingetragen waren, ſollen Donnerstag, den 1. Oktober 1931, nachmittags 2½½ Uhr durch das unterzeichnete Gericht im Rathaus von Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt Zwangsvollſtreckung. zum Zwecke der Der Verſteigerungsvermerk iſt am 24. Juni 1931 in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 30. Juli 1931. Heſſiſches Amtsgericht. Bezeichnung der Siundfüche: Grundbuch für Viernheim Band 13, Blatt 892 Flur XI, Nr. 11781/1000, Hofreite am Lorſcher Weg, 299 qm., Betrag der Schätzung Flur XI, Nr. 11788/1000, 179 qm., Betrag der Schätzung Mk. 9300.— Grabgarten daſelbſt, Zur Einmachzeit e Ia. Speiſe⸗, Tafel-, Wein⸗ u. Kräuter⸗ Eſſig zu den billigſten Preiſen. Pergamentpapier 1 Rolle 10 Pfg. Cellophanpapier 1 Bogen 30 Pfg. ſowie ſämtl. Einmachgewürze billigſt. Trocken⸗Gpekta zum Bereiten v. Marmeladen u. Gelees, 1 Paket zu 25, 50 u. 1 Fl. zu 955 Eisgekühlte Matjesheringe 1 Stück zu 10 und 12 Pfg. Verſuchen Sie den beſonders billigen Fueſers abgepackten Kaffee 100 gr. Pak. zu 50 Pfg.— Weitere Qualitätsware in Raffees/ Pfd. zu 70, 80, 90, 1.— u. 1.20 Tee, Kakao, loſe und abgepackt, nur Quali tätstware, billigſt. Jakoh Winkenhach Telefon 83 Lorſcherſtraße 10 Neparauuren an Fahrrädern und Rähmaschinen werden prompt, reell und billig ausgeführt Del U. Comod ſa Jaipg Raspe 10 Pfd. 45 Pfg. 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Wo ſind unſere Wirtſchaſtsführer heute?— Sie verſagen genau ſo wie das Bürgertum 1918! Emma Kromer, Mitglied des Vor- ſtandes des Reichsverbandes der deutſchen Hausfrauenvereine und Vorſitzende des Landesverbandes Baden, ſendet der„Neuen Bad. Landesztg.“ aus Berlin folgendes Stienmungsbild, welches auch wir voll und ganz unterſchreiben können. Die Frage nach dem Führer der Wirtſchaft, der die Leitung des ſchon allzu lange verwaiſten Poſtens des Wirtſchaftsminiſteriums übernehmen will, lenkt die Blicke wieder auf das Gremium der„Arbeil“, auf den Reichswirtſchaftscat. Schal⸗ iet er ſich in den Zeiten höchſter Not der Wirt⸗ ſchaft ſelbſß aus,— ſchläft er? Es wird immer wieder und wieder geredet en offiziellen Verſammlungen, im Rundfunk, in Preſſeaufrufen und in den ernſten und bedrück— ten Unterhaltungen weiter Kreiſe des Volkes, wir müſſen Vertrauen haben, nur wenn wir Vertrauen haben, können wir uns ſelbſt helfen! Aber es kommt uns vor, wie in jenen Tagen des November 1918, als die„Führer“ des Bürger⸗ tums in ihrer Mehrheit, nicht„da“ waren; als man ſie, die verantwortlichen Männer der Na— lion, die nationalgeſinnten Kreiſe nicht ſah und hörte Wo ſind unſere Wirtſchaftsführer heute? Wo iſt ihre Hilfe, die poſitive Hilfe. die ſie der Reichsregierung. die ſie Brüning, die ſie Dietrich bringen? Viel Kritik hört man, vieles, was„man“ viel beſſer gemacht hätte, aber wo waren zur rechten Der wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrats hat ſeit dem 1. Januar eine einzige Sitzung gehabt! Bedeutet das, daß er ſeine Ohnmacht erkannt hat? In Paris ſpricht ein Mitglied des Reichswirt⸗ ſchaftsrates, ein Führer der Wirtſchaft, auf der Tagung der internationalen Handelskammer.— das kapitaliſtiſche Syſtem ſei unmöglich ohne Pertrauen und ohne Kredite, dasſelbe hör— ten und laſen wir von den Tagungen der gro— ben induſtriellen Verbände. Wir wiſſen das jetzt. wir dir haben es begriffen, nachdem man es uns täglich morgens, mittags und abends vorbetet, aber wir wiſſen auch, daß man Vertrauen nicht erzwingen, nicht erflehen kann, und nicht diktie⸗ ren! Die Führer der Wirtſchaft, die ja in dem Reichswirtſchafisrat vereinigt ſind. hätten nach meinem kleinen Laienverſtand in einem etwa fünſ⸗ bis ſechsköpfigen Ausſchuß in Perma⸗ nenz tagen müſſen. Sollten die Führer am Ende gar keine richtigen Führer ſein? Sollten ie es ſich nicht zutrauen, zu führen? Vertrauen kann inan nicht diktieren! Iſt ſich der Reichswirtſchaftsrat klar, daß er ſich durch dieſe Haltung kein beſonderes Vertrauen erwor— ben hat? In einer Zeit, in der man notgedrungen und wohlüberlegt das politiſche Parlament uusſchalten mußte, in einer Zeit, in der man hätte beweiſen müſſen, daß die Wirr⸗ ſchaftler frei von den Bindungen einſeinnger Parteipolitit, frei von den Hemmungen der Wähler und ihrer Macht ſind, hätten Ar⸗ beitgeber⸗ und Arbeitnehmerſeite nur die Wirtſchaft und Lie Verflechtung dieſer deutſchen Wirtſchaft mit dem Volke und ſeiner Exiſtenz vor Augen haben dürfen, und ſo die notwendige Stütze des Kabinetts f Brüning bilden müſſen. Gerade wer zu Brüning und ſeiner Tatkraft 5 ein Vertrauen, das er ſich erworben hat, der muß es von gan⸗ zem Herzen bedauern, daß die Führer der Wirt⸗ cchaft, daß der Reichswirtſchaftsrat— ſchläft. Der Kampf um die Zollunion Der Vertreter Oeſterreichs hat das Wort. Haag, 3. August. In der heutigen Vormit⸗ kagsſitzung des ſtändigen internationalen Ge⸗ ichtshofes ſetzte der öſterreichiſche Vertreter, Profeſſor Kaufmann, ſeine am Samstag begon⸗ ene Replik fort. Er befaßte ſich u. a. mit den Darlegungen des italieniſchen Vertreters Pi⸗ lotti, die von ihm Punkt für Punkt widerlegt vurden. Wenn der italieniſche Vertreter u. a. die Theſe aufgeſtellt habe, Oeſterreichs Unab⸗ heimrat Schmitz, der frühere Reichsfinanzmini⸗ hängigkeit werde in Gefahr gebracht, weil es nach dem Abſchluß der Zollunion den Intereſ— ſen einer beſtimmten Staatengruppe Rechnung zu tragen habe, ſo müſſe er hierauf erwidern, daß ſogar die Großmächte Bündnisverträge ab⸗ geſchloſſen hätten, durch die ſie auf die gegen⸗ ſeitigen Intereſſen hätten Rückſicht nehmen müſſen, ohne daß von einer Bedrohung der Unabhängigkeit auch nur die Rede ſein konnte. Das gleiche gelte in noch viel höherem Maße für kleine und ſchwächere Länder. Man könne übrigens nur dann von der Unabhängigkeit Kreditverlängerung für Deutſchland Zuſtimmung des Verwaltungsrates der BI5 zur Verlängerung des 100 Millionen Dollar-Kredits Baſel, 3. Auguſt. In ſeiner heutigen Sitzung hat der Verwaltungsrat der BIZ. den Präſidenten ermächtigt, im Einvernehmen mit den beteiligten Zentralbanken den der Deut⸗ ſchen Reichsbank gewährten Kredit für den Zeitraum von höchſtens drei Monaten zu ver⸗ längern. Der Anteil der BIZ. in dieſem Kre⸗ dit, deſſen Rückzahlung am 6. Auguſt fällig war, beträgt 25 Millionen Dollar. Kabinett berät in Permanenz um das Geſicht des neuen Wirtſchaſtsprogramms— Einzelheiten noch nicht bekannt Beſprechungen über das wirtſchtftliche Aufbauprogramm CNB Berlin, 3. Aug. In der Reichskanzlei wurden heute abend die Beſprechungen zwiſchen Mitgliedern des Reichskabinetts, des preußiſchen Kabinetts, dem Reichsbankpräſidenten Dr. Lu⸗ ther, Vertretern der Wirtſchaft und anderen Sachverſtändigen fortgeſetzt. So nahmen Ge⸗ ſter Dr. Hilferding, Reichstagsabgeordneter Dernburg, der Präſident der neuen Akzept⸗ und Garantiebank, Prof. Warmbold, Geheimrat Bü⸗ cher und Dr. Silverberg daran teil. Der Kanzler hatte die Abſicht, in dieſen Krei⸗ ſen noch einmal das wirtſchaftliche Aufbaupro⸗ gramm durchzubeſprechen, das das Kabinett: in der nächſten Zeit wirkſam machen will. Von unterrichteter Seite wird die Beſprech⸗ ung als informatoriſch bezeichner. Es liegt auf der Hand, daß ſie keinen anderen Charakter ha⸗ ben konnte, denn Beſchlüſſe können natürlich in dieſem Gremium nicht gefaßt werden. Sie ſind auch nicht vor der Romreiſe des Kanzlers und des Außenminiſters zu ertcarten. Vielmehr glaubt nan, daß für die Kabinettsberatungen auch noch die nächſte Woche benötigt wird und Entſcheidungen deshalb früheſtens Ende der nächſten, vielleicht aber auch in der übernächſten Woche fallen können. Ueber den Inhalt des Wirtſchaftsprogram— mes ſind in der Preſſe bereits Einzelheiten an⸗ gegeben worden. Von unterrichteter Seite wird jedoch gewarnt, dieſe Darſtellung als richtig hin⸗ zunehmen. Bei all dem könne es ſich nur um Vermutungen handeln, die zum Teil ſogar falſch ſind. So wird in einem Berliner Blatt heute abend eine Senkung der Mieten ange⸗ kündigt. Auch dabei handelt es ſich um eine Kombination, die wohl aus der Annahme her⸗ aus entſtanden iſt, daß das Problem der Haus⸗ zinsſteuer bei den Beratungen mitbehandelt wird. Ebenſo iſt es zum mindeſtens zweifelhaft. daß die in dem Blatt weiter angekündigten Maßnahmen auf dem Kartellgebiet durchgeführt werden. Richtig dürfte dagegen ſein, daß man ſich in Kreiſen des Kabinetts in den letzten Tagen wie⸗ der lebhaft mit der finanziellen Lage der Ge⸗ meinden befaßt hat, bei denen ſich die Entwick- lung der letzten Wochen auch fühlbar machte. Es iſt anzunehmen, daß das Kabinett ſchon recht bald zu Beſchlüſſen kommt, die die Situ⸗ ation der Gemeinden erleichtern. Dabei dürfte es allerdings fraglich ſein, ob eine ſolche Er⸗ leichterung möglich iſt, ohne daß die Gemeinden ſelbſt zu ſehr draſtiſchen Mitteln greifen, die ein⸗ mal auf dem Gebiete der Ausgabenſenkung, zum anderen in der Veräußerung eigener Vermö⸗ genswerte liegen könneten. Da der Kanzler übermorgen, am Mittwoch, bereits nach Rom fährt, ſo dürfte die zweite Hälfte der Woche in erſter Linie weiteren Be⸗ ſprechungen der Reſſorts vorbehalten bleiben. Bis zur Rückkehr Dr. Brünings könnte eine Reihe von Teilfragen immerhin ſoweit vorwärts getrieben werden, daß die Beratungen der näch⸗ en Woche dann umſo ſchneller vonſtatten ge⸗ hen. Der Sahlungsverkehr nb. Berlin, 3. Aug. Ueber die Abwick⸗ lung des Zahlungsverkehrs liegen folgende Meldungen vor: Lübeck: Die Banken berichten, daß die Einzahlungen die Auszahlungen überſtiegen haben. Einzelne Banken haben eine Verbeſ⸗ ſerung ihrer Liquidität zu verzeichnen. Hannover: Die Lage wird ſehr zuver— ſichtlich beurteilt. Bei den Banken ſind heute ſehr erhebliche Beträge eingezahlt worden, während die Abhebungen allgemein ſtark nach⸗ laſſen. Bei der Reichsbank überwogen die Ein⸗ zahlungen die Auszahlungen um eine halbe Million. Die Saiſonausverkäufe bringen viel Geld aus der Hand des Publikums in Bewe⸗ gung. Es heißt, daß der Handel die eingenom⸗ menen Summen in erſter Linie zur Abdeckung ſeiner Schulden verwenden wird. Die Wechſel⸗ diskontierungen gehen beträchtlich zurück. Potsdam: Die Banken haben für die teilweiſe Wiederaufnahme des Zahlungsver⸗ kehrs gut vorgeſorgt und befürchten keinerlei Schwierigkeiten. Roſtock: Der Zahlungsverkehr iſt rei⸗ bungslos verlaufen. Die Einzahlungen ſind im ganzen größer als die Auszahlungen. Helmſtadt: Die Abhebungen bewegen ſich in normalem Ausmaß. Bei den Sparkaſſen haben die Kündigungen erheblich nachgelaſſen. Stillehaltung und Kus⸗ landsreiſegebühr Zürich, 3. Aug. Aus der Antwort des deut⸗ ſchen Reichsfinanzminiſters Dietrich an den ſchweizeriſchen Wirtſchaftsminiſter über die Aufhebung der Ausreiſegebühr geht hervor, daß eine Lockerung oder Aufhebung erſt dann erfolgen kann, wenn die Abtragung unſerer kurzfriſtigen Auslandsverpflichtungen geklärt und der deutſche Bankverkehr wieder in Ord⸗ nung ſei. Miniſter Dietrich bedauert außer⸗ ordentlich, daß die Notlage Deutſchlands zu ſol⸗ chen Maßnahmen geführt hat und daß auch dre Nachbarländer darunter leiden müßten. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 5 6 nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 1 bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 48. Jahrgang eines Staates ſprechen, wenn ein höherer Wille dem Staatswillen auferlegt werde. Dieſes Prinzip ſei bereits in einer alten Formel des italieniſchen Staatsrechts des 13. Jahrhunderts aufgeſtellt worden. Verträge aber, die auf der Reciprozität der beiderſeitigen Vertragsver— pflichtungen und Rechte beruhten, ließen die Unabhängigkeit der betreffenden Staaten un— berührt. Bei der deutſch⸗öſterreichiſchen Zoll⸗ union müßte man auch berückſichtigen, daß ei— gentlich die Rechte, die Oeſterreich dadurch er— werbe, größer ſeien als diejenigen Deutſch— lands. In der geſtrigen Nachmittagsſitzung beendete der öſterreichiſche Vertreter Prof. Dr. Kaufmann ſein Plaidoyer. Er wies noch mehrere Einwände der Gegenſeite zurück. Vorher hatte Prof. Dr. Kaufmann noch eine den Parteien von den holländiſchen und deutſchen Mitgliedern des Gerichtshofes vorgelegte Frage, ob neben dem Artikel 88 noch andere Teile des Vertrages von St. Germain für die Entſchei⸗ dung der Frage der Unabhängigkeit Oeſterreichs maßgebend ſeien, dahin beantwortet, daß andere Beſtimmungen des Vertrages von St. Germain für die Entſcheidung des vorliegenden Problems nur von untergeordneter Bedeutung ſeien. Prof. Kaufmann beſaßte ſich zum Schluß ein⸗ gehend mit der aus der Textauslegungsmethode der Gegenſeite ſich ergebenden Forderung, wo— nach Handlungen Oeſterreichs, wie die hier zur Debatte ſtehenden, nicht abſolut verboten ſeien, ſondern nur von der vorherigen Zuſtimmung des Völkerbundsrates abhängig gemacht werden müßten. Bei der Auslegung der umſtrittenen Texte dürfe nicht überſehen werden, daß durch eine Auslegung, wie die von der Gegenſeite ge— forderte, die Unabhängigkeit Oeſterreichs nicht nur beeinträchtigt werden, ſondern ſogar der Errichtung eines weiteſtgehenden Protektorats über Oeſterreich Platz gemacht würde. Sie dürfe von der Unabhängigkeit Oeſterreichs nur noch die Freiheit zum Sterben übriglaſſen. Die franzöſiſche Theſe. wtb. Haag, 4. Aug. In der geſtrigen Nach⸗ mittagsſitzung des Ständigen Internationalen Gerichtshofes nahm nach der Beendigung des Plaidoyers des öſterreichiſchen Vertreters Prof. Dr. Kaufmann noch der franzöſiſche Anwalt Paul Boncour zu kürzeren Darlegungen das Wort. Er hielt gegenüber den in den Repliken der Ver— treter Deutſchlands und Oeſterreichs gemachten Ausführungen die franzöſiſche Theſe aufrecht, daß das Wiener Protokoll vom 19. März 1931, da es nicht von der Zuſtimmung des Völkerbunds— rates abhängig gemacht worden ſei, mit dem Ar⸗ tikel 88 des Vertrages von St. Germain und dem erſten Genſer Protokoll vom September 1922 unvereinbar ſei. Er betonte zur nochmaligen Begründung dieſer Theſe, daß ſich die Gegner der Zollunion gerade dagegen wenden müßten, daß Oeſterreich dieſe Zollunion mit Deutſchland ab- geſchloſſen hätte, während Oeſterreich ſeinerzeit der ausdrückliche Rat erteilt worden ſei, ein der— artiges Abkommen mit den übrigen Nachſolge⸗ ſtaaten der früheren Donaumonarchie abzuſchlie— ßen. Die Tatſache, daß der Vertragspartner Oeſterreichs gerade Deutſchland ſei, trage bereits einen Grund zu ſtarker Beunruhigung in ſich, die einer Bedrohung der öſterreichiſchen Unab— hängigkeit gleichkomme. Paul Boncour berief ſich ſerner noch zur Er— läuterung der franzöſiſchen Auffaſſung u. a. auf eine Völkerbundsratsentſchließung vom 9. De— zember 1925, ſowie ferner auf einige Beſtimmun— gen des Teiles des Vertrages von St. Germain, insbeſondere die Artikel 217 bis 220 und 224. Nach der Beendigung des Plaidoyers wurden die Verhandlungen auf heute vormittag vertagt. Es wird zunächſt der franzöſiſche Vertreter, Prof. Basdevant, ſprechen. Großfeuer in Saloniki. wib. Saloniki, 4. Aug. Durch Großfeuer zerſtört wurde geſtern die Zigarettenfabrik Arditti, die für 83 000 Pfund Sterling ver⸗ ſichert war. In der zerſtörten Fabrik befanden ſich Steuerbanderolen im Werte von 600 000 Drachmen. 5 3 65 15 Die Sanierung der Danatbank Jon einem unſerer wirtſchaftspolitiſchen Mit⸗ arbeiter wird uns geſchrieben: Was ſchon vor drei Wochen hätte kommen ſollen, und was uns dreiwochenlange unſagpare Sorgen und Bedrängniſſe in der privaten wie in der geſamten Volkswirtſchaft erſpart haben würde, nämlich: die ernſte und poſitive Mithilſe der unmittelbar intereſſierten Kreiſe an der Sa⸗ nierung der ſchwach gewordenen Danatbank, iſt jetzt und zwar mittels Reichshilſe zuwege ge⸗ kommen. Die Danatbank wird wieder zu dem, was ſie urſprünglich war, zur Bank der Induſtrie. Und die unmittelbaren Induſtrieintereſſenten haben ſich zuſammengefunden, um der Danat⸗ bank dieſen Charakter, den ſie durch ihre Ge⸗ ſchäftsgebarung im Laufe der Jahre fark ver⸗ wäſſert hatte, wiederzugeben. Unter Führung der J. G.⸗Farbeninduſtrie, die auch durch ſtarke materielle Intereſſen mit der Danatbank verknüpft iſt, hat ſich ein Konſor⸗ tium zuſammengefunden, das in der Hauptſache von der Rheiniſch-Weſtſäliſchen Großeiſenindu⸗ ſtrie gebildet wird, die zum tnindeſten mit einem Viertel an der neuen Aufbringungsſumme be⸗ teiligt iſt. Dieſe Summe beläuft ſich auf etwa 44 Millionen Mark, und dieſe Summe erklärt ſich aus der Uebernahme von 35 Millionen Mark Danatbank⸗Aktien zu einen Kurſe von 125 Pro⸗ zent. Dieſe Sanierung der Danatbank geſchieht auf dem Wege der Vorfinanzierung durch das Reich, wie überhaupt, was man immer wieder feſtſrellen muß, die Danatbank heute nicht mehr exiſtierte, wenn nicht das Reich damals, als Banken und Induſtrie verſagten, in die Breſche geſprungen wäre. Es iſt deshalb ſelbſtverſtänd⸗ lich daß das Reich den ihm durch den Wirbel der Dinge zugefallenen Einfluß auch weiterhin gel⸗ tend machen muß, und es iſt nötig, das auszu⸗ ſprechen, da ſich ſchon Tendenzen bemerkbar ma⸗ chen, die dahin gehen, das Reich aus dieſer Ein⸗ flußnahme wieder auszuſchalten. Es wird vor allen Dingen Aufgabe der Reichsaufſicht ſein, darüber zu wachen, daß die Danatbank nun auf ihren ihr zugewieſenen Auf⸗ gabenkreis, nämlich der Finanzierung der Groß— induſtrie begrenzt wird, und das wird natur- gemäß von ſtarken organiſatoriſchen Umänderun— gen innerhalb der jetzigen Geſtaltung der Danat⸗ bank begleitet ſein, im weſentlichen alſo dahin führen, daß das ſeitherige Depoſiten⸗ und Pri⸗ vatkundengeſchäft eingeſchränkt und tunlichſt im Laufe weiterer Entwicklung völlig aufgegeben wird, denn es iſt nicht mehr weiterhin tragbar, daß der größte Teil des Finanzierungsriſikos für die Induſtrie den Schultern der Sparer und kleinen Einleger aufgebürdet wird. Wir werden ohnehin gerade bezüglich des Privatbankweſens in eine neue Epoche der orga⸗ niſatoriſchen Geſtaltung ſolcher Banken eintreten müſſen, und es wird ſich nach ausländiſchem Mu⸗ ſter und zumal auf Grund der letzten Erfahrun⸗ gen garnicht mehr vermeiden laſſen, daß eine ſcharfe Trennung durchgeführt wird zwiſchen den Bedürfniſſen der Finanzierung der Induſtrie ei⸗ nerſeiis und den den allgemeinen privaten Wirt⸗ ſchaftsbedürfniſſen dienenden bankmäßigen Inſti⸗ tuten andererſeits. Der ehrliche ſolide Privat⸗ Lankier, der ſeine Kundſchaft und ihre Bedürf⸗ niſſe unmittelbar kennt und der auch deren un⸗ eingeſchränktes Vertrauen hat, muß wieder zur Gefzung nme. politik des mißtrauens Franzöſiſche Sorgen um den Dolksentſcheid Paris, 3. Aug. Senator de Jouvenel hielt geſtern in Boulogne⸗ſur⸗Mer auf dem Kongreß ehemaliger Kriegsteilnehmer des Departements Nord eine große Rede über die Organiſation des Friedens. Die Aera der„territorialen Po⸗ litik“ ſei heute vorbei, begann der Redner. Das wichtigſte ſei jetzt die Wirtſchaftspolitik. Mit gutem Willen allein aber werde es nicht gelin⸗ gen, das wirtſchaftliche Gleichgewicht und den Wohlſtand in Europa wiederherzuſtellen. Was uns allen nötig ſei, ſei eine gerechte, unter ſtaatliche Kontrolle zu nehmende Entente zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Induſtrie. 1 „Mit ſeinem Sieg bei den Reichstagswahlen im September 1930 hat Hitler nicht etwa die Franzoſen in die Flucht geſchlagen, ſondern die deutſchen Kapitalien. Durch die Anſchlußbewe⸗ gung wurden nicht die Intereſſen Frankreichs in erſter Linie gefährdet, ſondern das Vertrau⸗ en zu Deutſchland iſt dadurch vernichtet wor⸗ den.“ Es ſei heute noch an der Zeit, durch ge⸗ meinſame, überlegte Aktionen dieſe Schäden wieder gutzumachen. Deutſchland muß heute einſehen, erklärt Stephan Lanzanne im„Matin“, daß es die „Diktatur des Vertrauens“ nicht abſchütteln könne. Es nütze nichts, wenn es jetzt den Bemil⸗ hungen Dr. Brünings gelingen ſollte, das deur⸗ ſche Wirtſchaftsſchiff wieder flott zu machen. Wenn bei der Volksabſtimmung am 9. Auguſt die Hitler⸗Leute ſiegen ſollten, werde das Schiff doch wieder an neuen Klippen ſcheitern. „Das Vertrauen kann man nicht mit techniſchen Mitteln feſthalten. Man kann mit ihm nicht umſpringen, wie mit er Diskontſchraube odea ſonſtigen banktech⸗ niſchen Mitteln.“ Die„Ere Nouvelle“ will wiſſen, daß der Reichspräſident v. Hindenburg in ſeiner Unter⸗ redung mit Hugenberg den nationaliſtiſchen Politiker inſtändig gebeten habe, auf die Volks⸗ abſtimmung vom 9. Auguſt zu verzichten.„Soll der Schatten Hitlers noch lange über Deutſch⸗ land laſten?“, fragt das Blatt weiter. Dieſer Abenteurer iſt das ſchwerſte Hindernis für die Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich. Höllenmaſchinen im Expreßzug München Belgrad wieder ein Eiſenbahnanſchlag bei Braunſchweig Buda peſt, 3. Aug. Laut Nachrichten, die aus Jugoſlawien ſpät nachts hierher gelangten, wurde Sonntag abend um 10 Uhr auf den Ex⸗ preßzug, der aus Paris über München in Bel⸗ grad eintreffen ſollte, in der Nähe der Station Schemule Lepolje ein Attentat verübt. In den drei direkten Pariſer Wagen kamen drei Höllenmaſchinen zur Exploſion, die unter den Sitzen verborgen waren. Die Wagen wur⸗ den gänzlich zerſtört. Es ſoll zahlreiche mehr oder weniger ſchwer Verletzte gegeben haben, die in der Nacht nicht mehr abtransportiert werden konnten. Ob der Anſchlag auch Todes⸗ opfer gefordert hat, iſt zur Stunde noch nicht bekannt. Die Zahl der Verwundeten ſowie nä⸗ here Einzelheiten fehlen. Eiſenbahnanſchlag bei Braunſchweig. Magdeburg, 3. Auguſt. In der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag iſt auf der Strecke Braunſchweig Magdeburg in der Nähe des Bahnhofs Weddel wieder ein Bahnfrevel be⸗ gangen worden. Ein Werkzeugkaſten der Bahn⸗ meiſterei Schandelah, der auf die Schienen ge⸗ legt war, wurde von der Lokomotive eines Per⸗ ſonenzuges erfaßt und bis zum Bahnhof Wed⸗ del mitgeſchleift. Hier erſt ging die Kiſte in Trümmer. An dem Zuge wurde ein Schaden nicht angerichtet. Aus Anlaß dieſes Attentats bemerkt die Reichsbahndirektion Magdeburg, daß die für Aufklärung der früheren Anſchläge gegen Reichsbahnanlagen in der Braunſchweiger Ge⸗ gend ausgeſetzte Belohnung von 10000 RMk. auch heute noch Gültigkeit hat. Suerſt Cuxusbau, dann Erhöh⸗ ungen der Beiträge Nöte der Frankfurter Ortskrankenkaſſe Frankfurt a. M., 1. Aug. Vor einigen 17 gen hat der Vorſtand der Frankfurter Orts⸗ krankenkaſſe mit Genehmigung der Verſiche— rungsbehörden die Kaſſenbeiträge erhöht und die vertraglichen Leiſtungen gekürzt. Sie hat dieſe Maßnahme, lt.„NB.“ damit begründet, daß die Einnahmen in den letzten Monaten zu einem Defizit geführt hätten, das unbedingt abgetragen werden müſſe. Nun hat das Verſicherungsamt eine einge⸗ hende Prüfung der Geſchäfts⸗ und Rechnungs⸗ büros der Frankfurter Ortskrankenkaſſe ange⸗ ordnet, um die Urſachen der ſchwierigen Fi⸗ nanzlage der Kaſſe aufzuklären. Bekanntlich hat die Ortskrankenkaſſe in Frankfurt a. M. vor wenigen Monaten einen Neubau bezogen, der einige Millio⸗ nen gekoſtet hat. Rampf um Ros enbuf; Noman von Johannes Hollſtein. 1 3. Fortſetzung. „Ja, durch einen Filmphotographen Haſt deinen Namen nicht genannt. Junge, ich hätte es auch ſo getan. Ich glaube, dir gehts wie mir: ich werde nur verlegen, wenn ſich je— mand bei mir bedankt.“ „So iſt es, Vater!“ entgegnete Willfried verließ aber ſchnell das Thema und fragte: „Haſt du dir überlegt, wohin du mich ſtecken willſt?“ „Ja!“ antwortete der Kommerzienra“ be⸗ dächtig.„Ich hätte eine Aufgabe für dich.“ „Ausgezeichnet!“ 79 „Hör zu, verſtehſt du was von Landwirt⸗ ſchaft, „Nein, noch nicht! Aber es darf kein Hin⸗ derungsgrund ſein.“ „Soll's auch nicht. Du wirſt tüchtig lernen. Alſo höre und entſcheide dich. Du weißt, daß ich an der polniſchen Grenze in Oberſchleſien ein Rittergut beſitze.“ 4 „Iſt mir bekannt, Vater!“ 0 „Das Rittergut— Roſenburg heißt es— iſt in denkbar beſtem Zuſtande, Gebäude, Ma⸗ ſchinen, alles, was du dir wünſchen kannſt. Zu ihm gehören rund 200 Morgen Feld, guter Boden und 800 Morgen Wald, der weniger wertvoll iſt, denn der größte Teil iſt erſt ſeit zwanzig Jahren aufgeforſtet.] Jungholz!“ „Ich bin im Bilde!“ f „Weiter: auf dem Rittergut ſchafft der Inſpektor Brucks ein aroßer. breitſchultriger Mann, noch etwas maſſiger als ich, mit einem Der Kommerzienrat ſah vor ſich hin. nicht gefallen iſt. Auch die Finanzierung dieſes Neubaues ſoll Gegenſtand der Nachprüfung durch das Finanz⸗ amt ſein. Profeſſor Everling kündigt ſeinen Vertrag Berlin, 3. Aug. Der Profeſſor an der Tech⸗ niſchen Hochſchule Charlottenburg, Dr. Ever⸗ ling, der bekanntlich ein Gutachten im Inte⸗ reſſe von Ford gegen die Firma Junkers er⸗ ſtattet hatte, hat— wie die„Montagspoſt mel⸗ det— durch ſeinen Rechtsbeiſtand dem Reichs⸗ verkehrsminiſter von Guerard mitgeteilt, daß er ſeinen Privatdienſtvertrag mit dem Reichs⸗ verkehrsminiſterium kündige. Zu dem Kündi⸗ gungsſchreiben erfahren wir von unterrichteter Seite, daß eine Entſcheidung des Miniſters noch Wegen der gegen Profeſſor Miniſter nach Rom Die deutſche Botſchaft in Rom, in der die Miniſter wohnen werden. Oben rechts: Botſchafter von Schubert. Die Nomreiſe des Kanzlers. des Reichskanzlers befindet ſich der Oberregie, rungsrat in der Reichskanzlei zurückkehren. ſtatt. lungsverkehrs auf Sparkonten Berlin, 3. Aug. Der Zentralverband dez Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes e. U, der Deutſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband dei Genoſſenſchaftsverband e. V. haben im Inte reſ⸗ ſe einer ruhigen und reibungsloſen Wiede rauf kehrs nach Maßgabe der am 1. Auguſt ergan⸗ enthalten. die dem Zwecke Gruppen, dienen. Im Intereſſe der Wirtſchaſt und des Publikums iſt es wünſchenswert, daß entſpricht. tiefſchwarzen Vollbart und mit einer wunder⸗ baren Ruhe begabt. Der Mann iſt eine Per⸗ ſönlichkeit, er tritt auf wie ein Grandſeig⸗ neur.“ „Iſt er tüchtig?“ Auf die Frage kam nicht gleich die Ant⸗ wort. 5 „Ja... das iſt der wunde Punkt. weiß ich nicht. Der Mann hält Roſenburg wundervoll im Schuß. Er knackt nur ſo. Und doch wirft das Rittergut kaum einen Ueber⸗ ſchuß ab.“ „Das iſt doch unmöglich, Papa.“ Du haſt recht! Es iſt eigentlich unmöglich, aber ich habe trotz aller Mühe, die ich mir ge⸗ geben habe, nicht ergründen können, woran das liegt Die Bücher ſind muſtergültig in Ordnung. Alles geht klar und ſicher ſeinen Gang. Es iſt nichts feſtzuſtellen. Wenigſtens ich habe nichts feſtſtellen können!“. „Stimmen denn die Ernteerträge?“ 5 Der Kommerzienrat zuckte die Achſeln.„Ja, das iſt ſchwer zu ſagen. Ich bin kein Landwirt, um den Boden nach ſeiner Klaſſe richtig zu beurteilen. Ich habe mit dem Nachbar, dem Rittergutsbeſitzer Herrn von Waslewſti Rück⸗ ſprache genommen...“ „Ein Pole?“ „Scheinbar nicht! Er bezeichnet ſich als guten Deutſchen und ihm iſt nichts Polniſches anzumerken. Alſo mit ihm nahm ich Rück⸗ ſprache, und der jammerte mir vor, daß die Erträgniſſe dort allerdings ſchlecht ſeien. Brachte verſchiedenerlei Gründe vor. Aber Das ich bin doch nicht ganz überzeugt.“ komme gegen dieſen Brucks nicht auf Willfried ſchüttelte verwundert den Kopf. „Seltſam, ſeltſam, Papa! Ich meine... zu Roſenburg gehört ſoundſoviel Land, das muß wenn man einen Durchſchnittsertrag an⸗ nimmt, ſoundſoviel bringen. Mit dem Vieh iſt es nicht anders. Milchkühe... Anzahl mal Durchſchnittsertrag. Wenn da was nicht ſtimmt, da weißt du ja, wo du einhaken mußt.“ „Ja, das wohl, aber., lerne erſt mal dieſen Brucks kennen... der rechnet, ich ſage dir, er iſt ein Genie, der rechnet und ſetzt dir haarklein auseinander, daß eben ein Muſtergut, das glänzend in Stand gehalten wird, nicht mehr abwerfen kann. Unrentabili⸗ tät der Landwirtſchaft. Willfried gingen die Worte nicht ſo recht ein. „Ich hätte an deiner Stelle längſt einmal einen ausgekochten Fachmann zur Beobachtung nach Roſenburg geſchickt.“ „Hm! Da haſt du ſchon recht, aber... ehr⸗ lich geſagt, ich getraue es mir nicht.“ Willfried ſah den Vater erſtaunt an.“ „Nanu! Wegen des Inſpektors Brucks?“ „Ja!“ geſtand Kamerlingk ehrlich. „Das klingt, als wenn du vor dem Mann einen hölliſchen Reſpekt haſt?“ 910 „Ich kanns nicht leugnen... es iſt ſo!“ Ungläubig blickte Willfried den Vater an. „Du... der mit Miniſtern, Millionären, überhaupt mit den Spitzen der Geſellſchaft zu tun haſt?“ Kamerlingk nickte verlegen. „Es iſt ſonderbar, aber es iſt doch ſo. Ich aus. Er iſt auch ein ſchöner Mann. den Mund auftut, da fliegt alles nur ſo. Einen hölliſchen Reſpekt haben ſie auf dem Gute?“ haupt Polen. ſind kaum zehn Deutſche auf dem Gute.“ „Eigentlich ein unmöglicher Zuſtand!“ 2 ſagt, aber brachte ſo einleuchtende Gründe vor, gleich ſtill war.“ Willfried ſah ſtill vor ſich hin. „Alſo gut, Vater! Du übergibſt machten.“ „Ja!“ „Und wenn ich die Aufgabe löſe...“ Kamerlingk reichte ihm die Hand 1 Mille in drei Jahren verſchleudet! ſt.“ „Abgemacht, Vater!“ Vater und Sohn reichten ſich die Hand. Eil Bund war geſchloſſen. Fortſetzung folgt. Es geht vor der neiſ der deutſchen Berlin, 3. Aug. Wie angekündigt, werden Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußen⸗“ miniſter Dr. Curtius ihre Reiſe nach Rom am kommenden Mittwoch antreten. In Begleitung Dr. Plank. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius wird begle tet von Legionsrat Thomſon. Montag vormit⸗ 1 tag werden die beiden Miniſter nach Berlin Everling erhobenen Vorwürfe, durch ein Gub achten in dem Patentſtreit Ford⸗Junkers gegen das Reich Stellung genommen zu haben, findet heute mittag eine diſziplinariſche Vernehmung Zur Regelung des Sah, deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften (Raiffeiſen) e. V. ſowie der Deutſche Beamte nahme des Zahlungs⸗ und Ueberweiſungsver genen Verordnung ihren Mitgliedern ans Heu gelegt, ſich in dieſer Zeit aller Maßnahmen eines Einlagen Wettbewerbs auf Koſten anderer Kreditinſti⸗ tute, ſei es der eigenen Gruppe, ſei es andern in dieſer Zeit Geldabhebungen zwiſchen Kred⸗ inſtituten nur inſoweit ſtattfinden, als es den Bedürfniſſen des normalen Zahlungsverkehr etwas Zwingendes von dieſer Perſönlichte Wenn er den. Gute vor ihm. Ein Blick von ihm genügt. du ſollſt ihn ſehen, wie er mit den Polen umgeht „Du haſt viel polniſche Erntearbeiter auf 1. „Ja, nicht nur Erntearbeiter, ſondern über 5. Auch das ganze Melkgeſchäſt wird von Polen durchgeführt. Ich glaube, es der im Lande „Das habe ich Brucks auch ſchon einmal ge ich bin nicht aufgekommen. E daß ich mir die Verwaltung von Roſenburg mit allen Voll i „Dann will ich vergeſſen, daß du über zwei Ausdehnung der Friſten zur Beantragung von Konkurs⸗ verfahren witb Berlin, 3. Aug. Nach 8 240, Abſ. 2 des HGB. hat der Vorſtand einer zahlungsunfähigen Akiengeſellſchaft ſpäteſtens binnen zwei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit die Er⸗ öffnung des Konkursverſahrens oder die Eröff⸗ nung des gerichtlichen Vergleichsverſahrens zu beantragen. Es hat ſich gezeigt, daß dieſe Friſt von zwei Wochen oft zu kurz bemeſſen iſt. Eine Verlän⸗ gerung auf drei Wochen erſchien daher angezeigt. Dieſe Verlängerung iſt durch die Verordnung des Herrn Reichspräſidenten vom 1. Auguſt 1931 (Reichsgeſetzblatt 1, Seite 419) angeordnet. Die Verordnung hat folgenden Wortlaut: Aufgrund des Artikels 48, Abſ. 2 der Reichs— verſaſſung wird verordnet: § 1. In 8 240, Abſ. 2, Satz 1 des Handels— geſetzbuches in der Faſſung des Artikels 3 des Geſetzes vom 25. März 1930(Reichsgeſetzblatt 1. Seite 93) werden die Worte„zwei Wochen“ er⸗ ſetzt durch die Worte„drei Wochen“. 8 2. Dieſe Verordnung tritt am 1, Auguſt 1931 in Kraft. Die neuen Sinsſätze der Preußiſchen Staatsbank wtb. Berlin, 3. Aug. Die neuen Zinsſätze der Preußiſchen Staatsbank(Seehandlung) für den Verkehr mit Banken und Bankiers lauten: Für zeitlich fällige Einlagen werden 11½ Pro⸗ zent(bisher 8½ Prozent) vergütet; ſoweit täg⸗ liche Gelder über Ultimo Auguſt bei der Bank ſtehen bleiben, werden 13 Prozent(bisher 9½ Prozent) gezahlt. Für Guthaben auf ein bis drei Monate feſt iſt der Satz auf 14 Prozent(bis her 10 Prozent) erhöht worden. Bunte Seitun g Michelangelos„Pieta“ wird ſein Grabmal. Auf Anregung von Frau Camille Mallarme, die ſeit Jahren bemüht iſt, der letztwilligen Ver⸗ fügung des großen italieniſchen Meiſters zu ihrem Recht zu verhelfen, wird jetzt jene„Pieta“, die Michelangelo teſtamentariſch für ſein Grab⸗ denkmal beſtimmte, und die nach dem Urteil Vie⸗ ler noch ſchöner als die berühmte„Pieta“ von St. Peter in Rom iſt, aus der Kathedrale in Florenz, wo man ſie nie ſah, entfernt werden, um auf dem Grab Michelangelos ihren endgül— tigen Platz zu finden. Das Grabmonument wird zu dieſem Zwecke erneuert, und die„Pieta“, das letzte Werk Buonarottis, in ſeierlichem Zuge aus der Kathedrale nach Santa Croce in Florenz. wo der Schöpfer des„Moſes“ ſeine letzte Ruhe— ſtätte fand, überführt werden. N Die größte Bibel der Welt. Seit zwei Jahren arbeitet ein Zimmer maun in Los Angeles namens Waynai Tag und Nach: am Druck der größten Bibel der Welt. Er hat jetzt ſeine Arbeit beendet, für die ihm nur ein kleiner Handdruckapparat primitivſter Art zur Verfügung ſtand. Auf die 90 Zentimeter hohen Seiten druckte er Buchſtaben für Buchſtaben. Um keinen Irrtum zu begehen und kein Interpunk⸗ tionszeichen auszulaſſen, verfolgte er gewiſſen⸗ haft jeden Buchſtaben in der ihm als Vorlage dienenden Familienbibel. Dieſes größte Vuch der Welt enthält 8048 Seiten, hat ein Gewicht von 900 Kilogramm und mißt geöffnet 2 Meter. Der Hausarzt für Eheglück. Ein reicher Bürger von Los Angeles hatte einen Gelehrten, der in Fragen der Pſpchologie als Autorität gilt, als ſeinen Hausarzt ver⸗ pflichtet und ihm ein Wochenhonorar von 1500 Mark ausgeſetzt. Dafür hatte ſich der pſychologi— ſche Experte verpflichtet, durch ſeine ſorgliche Betreuung und ſeine Ratſchläge der ehelichen Gemeinſchaft Ruhe und Frieden zu ſichern. Und es ſcheint, daß er dabei eine glückliche Hand be⸗ wieſen hat. Der unverheiratete Gelehrte, dem die heikle Rolle des Hausfreundes übertragen wurde, hat, der allgemeinen Anſicht zum Trotz, keinerlei Verwirrung angerichtet, ſondern im Gegenteil als beruhigendes Element gewirkt und damit die Eintracht im Familienleben er⸗ halten. Von dieſer kaliſorniſchen Einzelbera— tungsſtelle bis zu einer der Gemeinſchaftsbe— handlung dienenden Eheklinik iſt nur ein Schritt, der unbegrenzten Möglichkeiten bald getan ſein dürfte. Die deutſchen Großſtädte wachſen nicht mehr. Während noch vor einigen Jahren unſere Großſtädte durch Geburtenüberſchuß, Zuwande⸗ rung und Eingemeindung an Bevölkerungszahl immer mehr zunahmen, hat dies in den letzten Jahren aufgehört. Im Jahre 1927 betrug noch der Wanderungsüberſchuß ſämtlicher Großſtädte in Preußen über 103 000 Perſonen; im Jahre 1930 dagegen iſt, nachdem ein Volkszuwachs durch neue Eingemeindungen nicht mehr ſtattgefunden hat, der Wanderungsverluſt auf mehr als 50 000 Perſonen angewachſen. Da dieſer durch den noch beſtehenden Geburtenüberſchuß in Höhe von 43000 Menſchen im Jahre 1930 nicht aufgewo⸗ gen werden konnte, iſt, ſo leſen wir in der„Um⸗ ſchau“, die tatſächliche Einwohnerzahl der vreu⸗ ziſchen Großſtäde im letzten Jahr um mehr als 7000 Köpfe zurückgegangen, für die Wohnungs⸗ und Sozialpolitit eine bemerkenswerte Tatſache. 2 Aamelge für die Schönheitspflege auf der Reise 1. Zur natürlichen Bräunung der Haut ſeſte man vor undnach der Be⸗ ſonnung die Haut, insbeſondere Geſicht und Hände mit Creme Leodor gründlich ein; man erzielt dann de eee Rötung eine geſunde, ſonnengebräunſe Hautfärbung. Creme Leodor fettfrei in roter Packung; ſeithallig in blauer Packung— Tube 60 Pf. und 1 Mk., Leodor⸗Edelfeife 50 Pf. In allen Chlorodon⸗Verlaufsſtellen zu haben. 2. Zur Erlangung schöner weiber Zühne putze man früh und abends die Zähne mit der herrlich erfriſchen⸗ den Zahnpaſte Chlorodont, die auch an den Seitenflächen, mit Hilfe der Chlorodont⸗ Zahnbürſte einen elfenbeinartigen Glanz erzeugt.— Chlorodont⸗Zahnpaſte, Tube 54 Pf. und 90 Pf., Chlorodont⸗Zahnbürſte 1 Ml., Kinderbürſte 60 Pf., Chlorodont⸗ Mundwaſſer 1 Mi. Das neue Tuſftſchiff„Cs 129“ Das neue Luftſchiff„L Z 129“, das im Bau iſt, iſt als Verkehrsgroßluftſchiff für Poſt- und Perſonenbeſörderung über lange Strecken ange— legt.„L 3 129“ wird bei einem Inhalt von 200 000 ebm. mit Helium gefüllt und 248 Meter lang bei einem größten Durchmeſſer von 41,2 Me— ter. Die Maße von„Graf Zeppelin“ ſind 236.6 Meter Länge, 30,5 Meter größter Dicke und 105 000 ebm. Gasinhalt. Das neue Luſftſchiff ſoll ausgeſprochene Stromlinienſorm erhalten und von 4 Motoren getrieben werden, nämlich Dieſel— motoren, die über eine Unterüberſetzung auf Luftſchrauben arbeiten. Das Gerippe wird aus Duraluminium hergeſtellt, die Hauptringe ſind verſpannte Stahlringe. Das Kielgerüſt wird Mannſchaſtsräume, Fracht, Poſt, Treib- und Schmieröl, ſowie Waſſerbehälter enthalten und dient gleichzeitig als Hauptbedienungsgang. Das Leitwerk im Heck ſetzt ſich aus zwei feſten Flächen mit unmittelbar daran abgelenkten beweglichen Ruderflächen für Höhen- und Seitenſteuerung zuſammen. Während die Führergondel mit Steuer- und Navigationsraum unterhalb des Schiffes angebracht iſt, befinden ſich die Räume für die Paſſagiere zum größten Teil im Innern des Schiffes mit einem großen Speiſeſaal, geräu— miger Halle, Schreib- und Leſezinmer und Schlaftabinen für 50 Fahrgäſte. Aus Nah und Fern. Dannheim, 3. Aug. Schwerer Motor⸗ radunfall. An der Straßeneinzweigung nach Neuſtadt auf der Staatsſtraße Speyer Landau rannte in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Motorrad mit Sozius gegen eine Telegra⸗ phenſtange. Dabei wurde das Motorrad zertrüm⸗ mert und die Telegraphenſtange umgeworfen. Der Motorradfahrer, der 23jährige Kupfer⸗ ſchmied Karl Deubert aus Rheingönheim, erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Er wurde in be⸗ wußtloſem Zuſtand in das Landauer Krankeu⸗ haus eingeliefert. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Bis heute früh har er das Bewußtſein noch nicht wieder erlangt. Seine Mitfahrerin, die Laborantin Maria Hoffmann von Limburger⸗ hof, mußte ebenfalls in das Krankenhaus ver⸗ bracht werden, doch ſind ihre Verletzungen leich⸗ zerer Natur. Sie erlitt Prellungen und Fleiſch⸗ wunden am Körper. Wörrſtadt, 3. Aug.(Neue Reblausherde.) Die Reblauskommiſſion hat wieder neue Reb— lausherve feſtgeſtellt. So wurde in einer Ve⸗ markung in drei Weinbergen die Reblaus feſt⸗ geſtellt. In der Gemarkung WMöllſtein wurde in der Gewann„Im Feldwingert“ ein Reblaus⸗ herd ermittelt. Dortmund, 3. Aug.(Verkehrsunfall.) Ain Sonntag vormittag ſtießen in einer Straßen- kreuzung in Dortmund zwei Perſonenkraftwa⸗ gen mit voller Wucht aufeinander, ſodaß beide Fahrzeuge ſchwer beſchädigt und alle 10 Inſai— ſen teils ſchwer, teils leichter verletzt wurden. Ludwigshafen, 3. Aug. Vereitelte Brandſtiftung. In der Nacht auf Montag gegen 3 Uhr legte ein Unbekannter in der Tor⸗ einfahrt eines Hauſes in der Oggersheimerſtraße an dort aufgeſtapelten Verſandkiſten, die mit Packmaterialien gefüllt waren, Feuer. Eine Poli— zeipatrouille, die um dieſe Zeit am Tatort vor— beikam, konnte das Feuer rechtzeitig löſchen. Der Täner, bei dem ſich noch ein zweiter Mann(e— ſand, konnte zuſammen mit dieſein flüchten. Bad Dürkheim, 2. Aug. Selbſtnord we⸗ gen unheilbarer Erblindung. Der dem Stadtrat mehrere Perioden als Vertreter der Sozialdemotratiſchen Partei angehörende penſio— nierte Bahnſekretär Berntz hat ſich Sonntag früh gegen 7 Uhr in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Dem Vorſtorbenen, der in den 50re Jahren ſtand, erloſch im Vorjahr plötzlich das Augenlicht, worauf er Heilung in einer Münchener Klinik ſuchte. Durch Operation gelang es, für kurze Zeit einen leich— ten Sehſchimmer wieder herzuſtellen Die Hofji— nungen auf einen Wiener Spezialiſten waren leider vergeblich; das Augenlicht war vollkommen erloſchen. Seit etwa acht Tagen befand ſich Ber— natz wieder zu Hauſe. Das unheilbare Leiden dürfte die Urſache des Selbſtmordes geweſen ſein. Kaiſerslautern, 3. Auguſt. Schlimmes Ende einer Schwarzfahrt. In der Nacht zum Sonntag unternahmen der 20 Jahre alte Elektriker Friedrich Kraus und der 19 Jahre alte Schloſſer Karl Daunderer mit einem Motorrad, das ſie vor einer Wirtſchaft wegnahmen, eine Schwarzfahrt. Kraus verlor in der Donnersberg— ſtraße die Herrſchaft über das Rad, ſtürzte und zog ſich einen ſchweren Schädelbruch zu. Der als Sozius fahrende Daunderer erlitt geringfügige Hautabſchürfungen und Prellungen. Kraus wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Kaiſerslautern, 2. Aug. Einbrecher ſteh— len den Sparſtrumpf. Eine hochbetagte Witwe hatte ihre Erſparniſſe von 1200 Mark auf Anraten von Verwandten zu Hauſe liegen laſſen. Das ganze Geld wurde nun von Einbre— chern geſtohlen. Die Kriminalpolizei Kaiſerslau— tern iſt mit der Ermittelung der Täter beſchäf— tigt. Landau, 2. Aug. Motorrad geſtohlen. Auf der Kreuzmühle wurde in der Nacht auf Sonntag eingebrochen und ein DaW-Motorrad (Zulaſſungs-Nr. 2 D 021541) geſsohlen. Impflingen b. Landau, 3. Aug. Brandſiftung verhaftet. Der Dreſch⸗ maſchinenbeſitzer Beeringer aus Aufhauſen bei Geislingen an der Steige, der hier während der Erntezeit einen Dreſchbetrieb unterhielt, wurde unter dem Verdacht, in Aufhauſen ein Anweſen am Donnerstag voriger Woche angeſteckt zu ha— ben, verhaftet und in das Unterſuchungsgefäng⸗ nis Landau eingeliefert. Nach anfänglichem Leugnen hat er nun die Tat eingeſtanden. Er lebte mit ſeiner Mutter in Feindſchaft und war am Donnerstag abend stit ſeinem Motorrad von Impflingen nach Aufhauſen gefahren, zuindete dort das Anweſen an und fuhr wieder nach Impflingen zurück. Der Verdacht fiel auf ihn, da er in Aufhauſen geſehen worden war. Die Gendarmerieſtation war telefoniſch verſtändigt worden und nahm Boeringer zwei Stunden nach ſeiner Ankunft in Impflingen feſt. Er verſuchte dabei, einen Ipflinger Gaſtwirt für ein Alibi für die in Frage kommende Nacht zu veran— laſſen. Neuſtadt a, d. Hdt., 3. Aug. Selbſamord. Am Samstag abend erſchoß ſich der in der Rar— Wegen Jer Staat lützt die deulseſlen Zanken 7 444 2 N 1 Zur Stützung der deutſchen Großbanken hat der Staat umfaſſende Maßnahmen ergrif— fen. Neben Garantieübernahmen für die Danatbank ſind auch größere Kredite für die Dresdner Bank beſchloſſen worden. Damit hat die Regierung weſentlich zur Beruhigung der deutſchen Wirtſchaftskriſe beigetragen. Der Staat ſtützt die Wirtſchaft; denn die Wirtſchaft iſt die Stütze des Staates. Bioliende Worle Jeialojas bei den Verhandlungen des Haager Schieds⸗ gerichtshofes um die Zollunion, hielt eine außerordentlich ſcharfe Rede, in der er betonte, daß Italien den Streitfall nicht als juriſtt⸗ ſches, ſondern als politiſches Problem ſähe. (Franzöſiſche Karikatur.) hausſtraße wohnende Bauhilfsarbeiter Joſeph Geiger. Die Urſache dürfte in ehelichen Ausein— anderſetzungen und wirtſchaftlicher Notlage zu ſuchen ſein. enb Berlin, 3. Aug. Luſtmord in der Mark. In der kleinen Ortſchaft Alexanderdorf im Kreiſe Teltow in ber Mark wurde am Sonn⸗ tag vormittag ein ſurchtbares Verbrechen ent— deckt. In einer Schonung dicht an einer Thauſſee fand man die vierjährige Elfriede Braun im Erdboden verſcharrt tot auf. Das kleine Mäd— chen war erwürgt worden. Der Verdacht der Täterſchaft richtete ſich gegen den 53 Jahre alten Fahrradſchloſſer Guſſav Lohſe aus Alexander⸗ dorf, einen verheirateten Mann, der ſchon mehr⸗ fach wegen Sittlichkeitsverbrechen vorbeſtraft worden iſt. Lohſe wurde feſtgenommen und wird am Montag dem Amtsgerichtsgefängnis Zoſſen zugeführt werden. Er beſtreitet, den Mord be— gangen zu haben. Vermiſchtes Volksbegehren in Anhalt erfolglos. wib Deſſau. 3. Aug. Die Friſt für die Ein⸗ tragung zum Volksbegehren zur Durchführung eines Volksentſcheides mit dem Ziel der Auflö⸗ ſung des Anhaltiſchen Landtags iſt geſtern ab⸗ gelaufen. Nach dem bis heute mittag vorliegen- den amtlichen Endergebnis haben ſich rund 73000 Perſonen in die Liſten eingezeichnet, in welcher Zahl die vorausſichtlichen Ergebniſſe von fünf noch ausſtehenden Gemeinden eingeſchloſſen ſind. Rund 77000 Eintragungen hätten aber erfol⸗ gen müſſen, wenn das Volksbegehren hätte er⸗ folgreich ſein ſollen. Es ſehlen ſomit rund 4000 Einzeichnungen. Die Kommuniſten haben ſich an dem Volksbegehren nicht beteiligt. Unfall eines Fallſchirmpiloten. witb Salzburg, 3. Aug. Bei den am Sonntag auf dem Flugplatz Maxglan veranſtalteten Kunſt⸗ und Schauflügen ſprang der 23jährige Fallſchirmpilot Wilhelm Markgraf aus München aus einer Höhe von 500 Meter programmäßig aus dem Flugzeug, um mit dem Fallſchirm nie— derzugehen. Der Fallſchirm öffnete ſich aber nicht ſogleich, ſondern erſt in einer Höhe von 90 Me— tern über dem Erdboden, was aber den ſcharfen Sturz nicht mehr aufhalten konnte. Markgraf blieb bewußtlos liegen und wurde mit mehreren Knochenbrüchen und inneren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Handel und Induſtrie Diskonterhöhung der Bayeriſchen Notenbank München, 3. Aug. Die Bayeriſche Notenbank teilt mit, daß ſie vom 1. Auguſt ab den Diskont⸗ ſatz für Wechſelankauf auf 15 Prozent und den Zinsſatz für Lombarddarlehen auf 20 Prozent feſtgeſetzt hat Mannheimer Produttenbericht. Mannheim, 3. Aug. Weizen inl. ſofortige Lieferung 23,75, dto. achttägige Lieferung 23, Weizen ausl. 31—32, Roggen inl. disponibel 15 bis 19,50; dto. achttägig 18,50, Hafer inl. 18.45 bis 19.50; Braugerſte nicht notiert; Futtergerſte 17,75—18,25; ſüddeutſches Weizenmehl Spez. Null per Auguſt 41,25, dto, per September-Oktober 35.25; ſüidd. Weizenauszugsmehl gleiche Termine 45,25 bezw. 39.25. ſüdd. Weizenbrotmehl gleiche Termine 29,25 bezw. 23,25; Roggenmehl je nach Fabrikat 27,50—31,00; Weizenkleie 10-40.25; Biertreber 10,50—14,00 und Leinſaat, geſtrichen. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 3. Aug. Zufuhr und Preiſe: 202 Ochſen 34—46, 246 Bullen 2735, 253 Kühe 14 bis 34, 412 Färſen 35—48, 711 Kälber 38—57, 19 Schafe 30—33, 3225 Schweine 46—57, 4 Ziegen 10—20, Marktverlauf: Großvieh ruhig, UMeber— ſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine lebhaft ausverkauft. Wettervorherſage Vorherſage für Dienstag: Aufklä⸗ rend. vorwiegend trocken, zunächſt bei üſtlichen Winden recht friſch, raſche Erwärmung Ausſichten für Mittwoch: Zunächſt warmes und vielfach heiteres Werter wahrſchein⸗ lich