Lokale Nachrichten „ 75. Geburtstag. Herr Georg Winkenbach, Weinheimerſtraße 71, kann morgen Sonntag in noch körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 75. Geburtstag feiern. Wir gratulieren dem greiſen Geburtstagskinde und wünſchen ihm im Kreiſe ſeiner Lieben noch einen langen, geſunden Lebensabend! „ Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat morgen die Vertretung Herr Dr. med. Kienle. * Guang Gemeinde. Am Sonntag, den 9. Auguſt l. J. wird in der Kirche ein Miſſionsgottesdienſt gehalten. Der der Gemeinde wohlbekannte Miſſionar Rottmann von der Gold- küſte wird die Predigt halten. Die Kollekte kommt der Heidenmiſſion zugute. Die Gemeinde iſt zu dieſem Gotlesdienſt herzlichſt eingeladen. »Verfaſſungstag geſetzlicher Feiertag. Das Polizeiamt weiſt darauf hin, daß nach dem Geſetz vom 20. Juni 1929 in Heſſen der 11. Auguſt ſtaatlich anerkannter Feier⸗ tag und Feſttag im Sinne des Artikels 139 der Reichsverfaſſung und der ſonſtigen reichs- und landesrechtlichen Vorſchriften iſt. * Volkschor. Heute Abend Singſtunde des gemiſchten Chors. Das Erſcheinen iſt für jedes Mitglied Pflicht, da in nächſter Zeit der geſamte Verein bei einer größeren Veranſtaltung mitwirken muß.(Siehe Inſerat.) „1. Verbandsſpiel in der Bezirks- liga. Morgen Sonntag treten die„Grünen“ im 1. Spiel in der Bezirkskiga gegen„Phönix“ Lud wigshafen an. Beginn 4 Uhr.— Wichtig für Er- werbsloſe! Die verbilligten Eintrittskarten für Erwerbsloſe werden nur im Vorverkauf für 40, abgegeben und zwar iſt die Vorverkaufsſtelle hier bei Johann Klee, Schillerkaffee, Lampertheimerſtr. Gemeinderats⸗Sitzung am Freitag, den 7. Auguſt 1931. Kurz nach 9 Uhr war das Plenum beſchluß⸗ fähig. Der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Lam berth, gibt bekannt, daß nach der neuen Landge— meinde-Ordnung, die am 1. Juli ds. Js. in Kraft getreten iſt, die Anweſendheit der Hälfte der Ge⸗ meinderatsmitglieder zur Verhandlungsfähigkeit ge— nügt. Hierauf wurden einige Kommiſſionsbeſchlüſſe bekannt gegeben, von welchen wir hier die wichtig- ſten anführen: Das Walzen der Loniſenſtraße wurde zum Preiſe von 6.— Mk. pro Stunde ver— geben.— Bezüglich Entwäſſerung der Wieſenſtraße ſoll vorerſt eine Beſichtigung ſtattfinden.— Das Standesamt und Ortsgericht wurde in die oberen Räume des Rathauſes verlegt.— Zur Durchfüh— rung der Gabelsbergerſtraße werden die Arbeiten ausgeſchrieben.— Im Faſelſtall wird ein Ventila- tor angebracht und verſchiedene Veränderungen vor— genommen.— 10 Hilfsfeldſchützen wurden einge⸗ ſtellt und bereits geſtern verpflichtet. Dieſelben er- halten an Vergütung 2.— Mk. pro Tag und ihre ſeitherige Erwerbsloſenunterſtützung.— Da von der vorjährigen Kirchweihe noch Platzgeldrückſtände zu verzeichnen ſind, wird beſchloſſen, in dieſem Jahre die 3 größten Plätze Karuſſell, Schiffſchaukel und Schießbude öffentlich zu verſteigern.— Ein Antrag der Herren Aerzte um Extra-Vergütung bei Be— handlung der Wohlfahrtserwerbsloſen wird erneut abgelehnt.— Ueber einen Antrag des Bauernver— eins betr. Strompreisermäßigung während der Dreſchzeit wird noch entſchieden werdeu.— Zur Tagesordnung: Punkt 1. Endgültige Anſtellung der Hand— arbeitslehrerin Barbara Hettergott an der Berufs— ſchule zu Viernheim. Es handelt ſich hier um Schweſter Philomena im Inſtitut der Engl. Fräulein, die bereits 9 Jahre hier tätig iſt. Der G.-R. hat gegen die Anſtellung nichts einzuwenden. Punkt 2. Unterhaltung der Fußſteige in der Zeppengaſſe und Ringſtraße. Die Zugänge zur evang. Kirche ſind ſehr ſchlecht, weshalb ſchon des öfteren proviſoriſche Verbeſſerungen vorgenommen wurden, die ſich jedoch als nicht haltbar erwieſen. Der G.-R. beſchließt deshalb, die Fußſteige der Zeppengaſſe bis zur evang. Kirche feſt herzurichten und falls noch Mittel bezw. Material vorhanden ſei, die Herrichtung bis zum O. E. G. Bahnhof zu erſtrecken. Punkt 3. Finanzlage der Gemeinde und Punkt 4. Ausführung von Notſtandsarbeiten; hier Einſtellung derſelben mangels Geldmittel. Dieſe beiden Punkte wurden miteinander beraten. Die Gemeinde hat für 86000 Mk. Rechnungen zu be— zahlen und zwar hauptſächlich für Kriſenunterſtützung, die an das Arbeitsamt in Mannheim abzuführen ſind, und für Gas-, Waſſer- und Stromgelder, und weiß nicht, woher ſie hierzu die Mittel nehmen ſoll. Weiter mangelt es dauernd an dem Gelde zur Aus- zahlung der Wohlfahrtserwerbsloſen, wozu wöchent⸗ lich 6000 Mk. notwendig ſind. Der Gemeinderat beſchließt das Vorgehen der Verwaltung zu unter⸗ ſtützen, wonach der Staat für evtl. Weiterungen verantwortlich gemacht wird, da es ſeine Pflicht iſt hier zu ſorgen, daß immer genügend Mittel zur Auszahlung der Unterſtützungsempfänger vorhanden ſind. Notſtandsarbeiten müſſen unter dieſen Um⸗ ſtänden ſelbſtverſtändlich unterbleiben. Weiter wird beſchloſſen, daß die Gas-, Waſſer- und Stromgelder von den Verbrauchern allmonatlich zu bezahlen ſind. Punkt 5. Regelung des Verkehrs mit Milch. Der Gemeinderat beſchließt eine polizeiliche Anord⸗ nung über Konzeſſionierung des Milchhandels her⸗ nach Viernheim eingeführt werden darf, um die hieſige Landwirtſchaft zu ſchützen. Punkt 6. Erhebung von Zinszuſchlägen für rückſtändige Steuern. Hierzu iſt die Gemeinde auf Grund der Notverordnung verpflichtet. Der G.⸗R. wird hierüber informiert.— Hierauf wurden noch verſchiedene kleine Vorlagen behandelt, worauf die öffentliche Sitzung beendet war. Filmſchau. 1. Die Nibelungen 2. Teil Kriemhilds Rache. 2. Das Ufa⸗Spitzenfilmwerk„Jugendrauſch“. Ein ganz ausgezeichnetes Programm zeigt man wieder ab heute den Beſuchern des Central-⸗ Film⸗Palaſtes. 1. Kriemhilds Rache. Wer den erſten Teil von den Nibelungen geſehen hat, wird ſich beſtimmt auch den 2. Teil anſehen, denn der 2. Teil ſoll noch ſchöner ſein als der 1. Teil. Als 2. Film zeigt man den Ufa-Spitzenfilm„Jugend- Rauſch“ mit Camilla Horn, Guſtav Fröhlich, Warwick Ward, Bruno Kaſtner, Hans Mierendorf und Hertha v. Walther. Der Film behandelt die Geſchichte eines fleißigen und eines leichtſinnigen Mädchens Ein Film von Leichtſinn, Liebe, Zucht haus und verzeihender Güte. Um auch diesmal Allen den Beſuch des Nibelungenfilms zu ermög- lichen, iſt der Eintritt auch diesmal nur 40 Pfg. Das ſchönſte und billigſte Vergnügen finden Sie ſtets im Cefipa. Demnächſt wieder erſtkl. Tonfilm⸗ Schlager. Für die Kinder iſt am Sonntag nachm. ½4 Uhr wieder eine extra große Jugend- und Kinder-⸗Vorſtellung vorgeſehen und die Eltern werden gebeten ihre Kinder auch zu dieſer Vorſtellung zu ſchicken. Daher gehen alle Kinder zu den Nibelungen 2. Teil„Kriemhilds Rache“. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſang⸗Verein Sängertreue. Sonntag vormittag um 9 Uhr für den 1. u. 2. Tenor und für alle übrigen Stimmen um 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. Krieger⸗ u. Soldaten⸗Verein Teutonia(Schützenab teilung). Sonntag, den 9. Auguſt, von 3½ bis und ſonſtiges Schießen auf dem Stand. Der Schießleiter. 6½ Uhr Uebungs- auf Reichsverbandauszeichnung schsche Suppen, Soßen ½⁹ d 9% Flejschgefjchtę erhaſten dgenbſichlich unvefgleichlighen gchgeschmac durch einige ſropfen fis Mee. MAG6ls Würze ist billiger geworden Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Abtlg. Schutzſp.) Samstag abend halb 9 Uhr Pflichtverſammlung, Sonntag, den 9. Auguſt, beteiligen wir uns an den Verfaſſungswettkämpfen in Ludwigshafen (Ebertpark). Abfahrt vorm halb 8 Uhr per Rad am Anker.— Dienstag(Verfaſſungstag) nehmen wir ebenfalls an den Schutzſportwettkämpfen und Aufmarſch in Mannheim teil. Alles Nähere in der Verſammlung. Der Schutzſportleiter. Geſangverein„Liederkranz“. Heute Samstag Abend Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen er⸗ wartet Der Vorſtand. Männergeſaug⸗Verein. Sonntag Abend 1/9 Uhr Zuſammenkunft im Lokal, wie in der letzten Singſtunde beſprochen. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Präſident. N. J. K. Vereinswettkämpfe Abteilungsmeiſterſchaften u. Reichsjugendwettkämpfe (Läufe, Hoch- und Weitſprung, Ballweitwurf, Dis- kus, Speerwerfen), turneriſche Vorführungen, Fauſt⸗ ball und Preiskegeln. 2½ Uhr gemeinſamer Abmarſch von der Drehſcheibe zum Sportplatz am Lorſcherweg. Eintritt: 30 Pfg. für Zugteilnehmer, Damen und Erwerbsloſe 20 Pfg. Alle Mitglieder, Freunde und Gönner unſere Abteilung werden zum Beſuche der Veranſtaltung herzlichſt eingeladen. Die Sportleitung. Bekanntmachung. Als Gefunden wurde ein Herrenregenſchirm hier abgegeben. Viernheim, den 8. Auguſt 1931. Heſſ. Polizeiamt J. V.: Kraus. Sonntag, den 9. Auguſt nachmittags 3 Uhr „Sanitätsrat Worms, den 6. Aug. 1931. Ein guter Fang iſt geſtern der„Wormſer Kriminalpolizei“ geglückt. Der ſeit 1925 von vielen Polizeiſtationen geſuchte, berüchtigte Gentlemangauner Jacobi, ein„Mei⸗ ſter von Format“, konnte, nachdem er auch in Worms ſein übliches Gaſtſpiel gegeben hatte, gefaßt und hinter ſchwediſche Gardinen gebracht werden. Jacobis Spezialität beſtand im weſentlichen darin, in irgendeiner größeren Stadt als Arzt. Sanitätsrat oder dergl. mit Vorliebe bei älteren Damen, deren Adreſſe und deren Abſicht, Zimmer zu vermieten, er vor⸗ her ausgekundſchaftet hatte, vorzuſprechen, um dann mit allen erreichbaren Wertgegenſtänden zu verſchwinden. Mit immer fabelhaftem Elan hat er überall ſeine„Bravourſtückchen“ abſol⸗ viert und mit derſelben Genialität hatte er es bisher verſtanden, der Polizei durch die Ma⸗ ſchen zu ſchlüpfen— bis hier in Worm 81 Ueber das Auftreten Jacobis gab vor einigen Tagen der Frankfurter„General⸗ Anzeiger“ folgende Schilderung: „Ein„älterer, beſſerer, würdiger Herr“ in guter Aufmachung. Er tritt in irgendeiner Stadt auf, notiert ſich die Adreſſen von älteren Damen, Heimen, Penſionen. die Zimmer zu vermieten haben. Er erſcheint als Arzt, Sanitätsrat, Profeſſor der Medizin, der ein Zimmer mieten will, und zwar meiſt für ſeine Tochter, die als Lehrerin in die betreffende Stadt verſetzt iſt, womöglich auch für ſeine reiche, anſpruchsvolle Schwieger⸗ tochter. Er verſteht glänzend zu plaudern, der liebenswürdige Herr Doktor, die Vermieter freuen ſich, in der heutigen Zeit gut vermie⸗ ten zu können, unterhalten ſich mit dem würdigen Herrn, der ſogar ärztliche Ratſchläge gibt, den Blutdruck unterſucht. dann ein Glas Waſſer verlangt oder Tinte und Feder, und das momentane A l⸗ leinſein benützt, um alles, was nicht niet⸗ und nagelfeſt i ſt, zu klauen. Uhren, Geld, Loſe, Schmuck, alles verſchwindet in ſeinen Taſchen. Er hat Hun⸗ derte von Tricks. Ueber Karlsruhe, Heidelberg iſt er jetzt in Mannheim erſchienen und wahrſcheinlich auf dem Weg nach Frankfurt, wo er immer gute Feſchäfte machen konnte.“ Die Mainmetropole hat Jacobi nicht meh! erreicht, aber dafür hat ihn das Schickſal hien in Worms beim Kragen gepackt: Bei der Familie Pfälzer in der Mar auszugeben, wonach keine auswärtige Milch mehr tinsgaſſe ſprach geſtern vormittag Dr. Lan Dr. Candau“ hinter ſchwediſchen Gardinen Gentlemangauner von der Wormſer Kriminalpolizei gefaßt dau alias Jacobi vor, um ein Zimmer zu mieten. Er gab an im hieſigen Krankenhaus als Facharzt für Krebsforſchung angeſtellt or⸗ den zu ſein. Im Laufe der Unterhandlungen bat der liebenswürdige Gaſt um ein Glas Waſſer. Während ihm die dienſteifrige Frau Pfälzer dieſen Wunſch erfüllte, ſt ahl der im Zimmer allein zurückgebliebene Jacobieine Geldbörſe mit 38 Mark Inhalt. Bei Rückkunft der Frau war der „Gentleman“ verſchwunden. Dadurch. daß ein Student, ein Neſſe der beſtohlenen Frau. den Hochſtapler aufgrund eines vor etlichen Tagen in der Preſſe erſchienen Bildes bei einer Begegnung ſofort erkannte, war es der ſofort alarmierten Kriminalpolizei ein Leichtes, den Täter in einem hieſigen Reſtaurant. wo er an⸗ ſcheinend ſeinen eben gehabten„Erfolg“ ge⸗ bührend feiern wollte, zu faſſen und auf„Num⸗ mer Sicher“ zu bringen Hierzu meldet der Der langgeſuchte und vielſeitige Schwindler Jacobi verhaftet! Am 5. Aug, gelang es der hieſigen Kriminalpolizei mit Unterſtützung einer alleinſtehenden Frau und ihres Neffen, den bis jetzt von 16 Staatsanwaltſchaften und Behörden geſuchten Betrüger Jacobi aus Kö⸗ nigsberg bei Verfolgung auf friſcher Tat in einem hieſigen Bierreſtaurant, kurz vor der Abfahrt nach Frankfurt a. M. feſtzunehmen. Jacobi hatte bei dieſer Frau wegen Ermietung eines Zimmers vorgeſprochen und ſie veran⸗ laßt, ihm ein Glas Waſſer zu holen. Ihre Ab⸗ weſenheit benützte er, eine gefüllte Geldbörſe aus der Handtaſche an ſich zu nehmen und zu verſchwinden. Die Frau verſtändigte die Kri⸗ minaloplizei; ihr Neffe blieb dem Täter auf den Ferſen und war der Polizei bis zur Feſt⸗ nahme behilflich. Jacobi hatte ſein Tätigkeits⸗ feld auf das ganze Reich ausgedehnt. Seine Opfer, in der Mehrzahl alleinſtehende Frauen, ſuchte er in allen Schichten der Bevölkerung. Selbſt die kleinſten Beträge waren ihm will⸗ kommen. Durch ſeine angeblich hohen Stellungen und ſein gewandtes Auftreten mißbrauchte er das ihm entgegengebrachte Vertrauen auf gröblichſte Art und Weiſe. In ſeinem Gepä führte er Bade⸗ und Strandanzug ſowie Teile von der Bekleidung eines Rabbiners bei ſich. Außerdem hatte er Photographien als Rabbl⸗ ner und einen Funktionärausweis der Roten Hilfe im Beſitz. Seine Kleidung und ſein per⸗ ſönliches Ausſehen wechſelte er nach Bedarf. Jacobi wurde dem Amtsgericht zugeführt Polizeibericht: unter Haftbefehl geſtellt. und Gotlesdienſord rung der katholiſchen Gemeinde V'hein 11. Sonntag nach Pfingſten. ½7 Uhr hl. Meſſe. f ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt. 11 Uhr Kindermeſſe in der neuen Kirche. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht.. 4 Uhr Verſammlung für die 2. Abteilung da 8 Jungfrauen. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr beſt. Amt für Elisabeth 9% geb. Greſchbach, beſtellt von Schulkameraden. 3¾7 Uhr beſt. E.-A für Jakob Gutperle, Vata Niklaus und Angehörige. Dienstag: ¼7 Uhr 1., ¾7 Uhr 2. S.A. ff Georg Beikert 2. Mittwoch:/ 7 Uhr 1., 7 Uhr 2. S.⸗A. fuß Franz Wilhelm Klee. Donnerstag: 7 Uhr 2., ¼7 Uhr 3. S.A. fu + Schulkind Katharina Maria Kempf. Freitag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Maria Winke bach, geb. Haas. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig 7 Magd, lena Martin und f Kath. Martin. 3%7 Uhr beſt. Amt für Jakob Müller 4. Groß, 5 eltern und Schwiegereltern. Am Montag und Mittwoch iſt um/ 7 un bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Dore Barmherzigen Schweſtern un nerstag bei den 7 Uhr hl. Meſſe. Am Samstag wird das Feſt Maria Himmel Die Weihe der Kräuter findet u fahrt gefeiert. der Kindermeſſe um 11 Uhr ſtatt. Am Feſte Marin Himmelfahrt iſt von 3—5 Uhr Gelegenheit zur Für die Kinder det. Fräulein Hofmann und Hanſt iſt Beichtgelegenheit um 6 Uhr Am Sonntag iſt Kommunion für die 3. Ab Beichte für die Erwachſenen. Herren Lehrer Schmuck und Höllfritſch, der Jungfrauenkongregation. Heute iſt Kollekte für den Kath. Fürſorge Verein. das Marienwaiſenhaus in Neuſtadt. des Arb. Sekretärs im Kettelerſälchen. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernhein Sonntag, den 9. Auguſt 1931. 10S. n. Vorm. 9½ Uhr: Miſſionsgottesdienſt. Miſſionar Rottmann von der Goldküſte. Kollekte für die Heidenmiſſion. Vorm. 10 ½½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund 1 Donnerstag, den 13. Auguſt 1931. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. T. G. wichtige Beſprechung betr. Handbal ſerie, ſowie Bezirks wettkampf Speyer. Die 1. und 2. Fauſtballmannſchaft ſpiel Sonntag mittag in Heddesheim. am Anker. Die Mannſchaften werden morgen fr auf dem Sportplatz geſtellt. Bekanntmachung. Betr.: Abgabe von Gaskoks. Die ermäßigten Kokspreiſe und zwar: 2.„ 40/0 mm 1,80 3.„ 20/40 mm 1,60 haben noch bis Ende Auguſt l. 7 77 77 decken. Viernheim, den 30. Juli 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth⸗ Aebardur en an Fahrrädern un Rähmaschinen werden prompt, reell und billig ausgeführt Nikolaus Effler. Schwere Vorwürfe gegen Diſziplinarverfahren mit dem Ziel der Dienſt— Stadt Berlin unermeßlichen Schaden zugefüg: An Maria Himmelfabrt iſt Kollekte u 5%%% preſſedienſt meldet: Am Donnerstag von 6—8 Uhr Sprechſtunde landbund“, Organ der gleichnamigen Organiſa— tion, Fziſche Miniſterpräſident hat die vom Vorſitzenden des Reichslandbundes. Graf Kalckreuth, erhobe— nen Vorwürfe gegen die preußiſche Staatsregio— Tatſachen und Belegen und durch genaues Zah- eenmaterial nachgewieſen war, daß die preußiſche Prediger 5 bund hat in ſeiner Antwort auf dieſe Entgeg— nung den Vorwurf der bewußten Sabotage der Oſthilfe durch Preußen, verbunden mit ſchweren Beleidigungen und Verächtlichmachung der preu— holt und ausdrücklich noch erweitert, die ein Ver— Morgen früh ab 9 Uhr Train bot unumgänglich notwendig machten. Der preu— für ſämtliche Sparten. Anſchließene iſche? Schriftleitung des„Reichelandbundes“ Strafan— trag ſtellen. Abfahrt 1 ln 9 Vankräuber konnten in der Nähe der Ortſchaft Dannenberg verhaftet werden. um den 22ſährigen Kontoriſten Mibes und den Der Sportleiten — bei ihnen noch 1916 Mark vorgefunden. Sie ha— ben alſo von dem geraubten Gelde kaum etwas verbraucht. 1. Sorte 600 mm 1,70 RM. pro Zentner Ein Kommuniſt aus der Sportpalaſtverſammluno 10„ Js. Gültigkei. Wir machen die Intereſſenten darauf auß merkſam, im Monat Auguſt ihren Bedarf noch u teten nach den Ausſührungen ein Mann, der in der Nähe des Rednerpultes ber Frankfurter Allee verhaftet. Dadurch ent⸗ herpult aus ſtark dagegen proteſtierte. Wie be⸗ teits oben gemeldet, wurde jedoch ein Berliner (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,50 Mk. frei ins Haus gebra Erſcheint täglich mit ed der Sonn- und Feiertage. t.— Gratisbeila — Bezugspreis monatl. en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 4 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim dean Nr. 183 ern den Oberbürgermeiſter von Magdeburg Berlin, 6. Aug. Die ſeit Wochen andauern⸗ den Verdächtigungen gegen den früheren Ber— liner Stadtrat und Vorſitzenden der Berbener Verkehrsgeſellſchaften, Reuter, jetzt Obethür— zermeiſter von Magdeburg, haben zu einer Aktion des Senatspräſidenten Grützner geführt. Hrützner, der ſich durch ſein Auftreten gegen den früheren preußiſchen Innenminiſter Erze— inſki bekannt gemacht hat, hat jetzt an den Oberpräſidenten von Magdeburg den Antrag zerichtet, gegen Oberbürgermeiſter Reuter ein entlaſſung zu eröffnen. Außerdem ſoll Reuter ſofort vom Amte ſuspendiert werden. Das Diſziplinarverfahren ſoll die Nolle klarſtellen, die Reuter bei dem Abſchluß des 150 Millionen-Kredits der Danatbank an die 3G zeſpielt hat. Grützner wirft Reuter vor, daß c die Bedingungen des Vertrags eigenmächtig zum Nachteil der Stadt Berlin verändert habe und dadurch Deutſchland, Preußen und der hätte. Tagesnachrichten Verbot der Zeitſchreft„Reichslandbund“ wib Berlin, 6. Aug. Der Amtliche Preußiſche Das Wochenblatt„Reichs- iſt von der preußiſchen Staatsregierung auf drei Wochen verboten worden. Der preu— rung, ſie habe die Oſthilfe ſabotiert, mit einer Entgegnung beantwortet, in der an Hand von Staatsregierung mit allen ihr zu Gebote ſtehen— den Mitteln tätig geweſen iſt, um den deutſchen Oſten in den vollen Genuß der von der Oſthilie angeſtrebten Hilfe zu bringen. Der Reichsland— ßiſchen Staatsregierung in einer Weiſe wieder— ſiſche Minſſterpräſident wird außerdem gegen die Die beiden Hagenower Bankräuber verhaftet. mib Schwerin, 6. Aug Die beiden Hagenower Es handelt ſich 21 Jahre alten Kaufmann Haus Nohr, Die bei den Verbrecher ſtamnen aus Lübeck, Es wurden heraus verhaftet. enb Berlin, 7. Aug. Geſtern abend veranſtal— g die Kommuniſten im Sportpalaſt eine Kundgebung für den Volksentſcheid, die nur ſehr ſchwachen Beſuch aufwies. Nach dem kommuniſsi⸗ ſchen Reichstagsabgeordneten Remmele ſprach der franzöſiſche Kammerdeputierte und Bürger, meiſter von St. Denis, Jacques Doriot. Sofort des Franzoſen wurd— tand, von Beamten der Abteilung la und uni⸗ ormierten Schutzpoliziſten wegen dringenden Verdachts der Beteiligung bei der Schießerei in tand im Sportpalaſt das Gerücht, daß ber Fran⸗ ſoſe verhaftet worden ſei, zumal der Vorſitzende der kommuniſtiſchen Partei, Gau Brandenburg, der auch dem Irrtum verfallen war, vom Red⸗ ee verhaftet, der heute früh dem Ver⸗ iehmungsrichter zugeführt werden ſoll. Herdun und Pangborn in Tokio Aude Tokio, 6. Aug. Die beiden amerikaniſchen Flieger Herdon und Pangborn ſind heute vor⸗ N itiaa bier gelandet. recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Deviſenfreigabe für den Warenverkehr Berlin, 7. Aug. Die Reichsregierung hat die Deviſenbewirtſchaftungsſtellen angewie⸗ ſen, bis auf weiteres den Firmen, die eine entſprechende Handelskammerbeſcheinigung nor⸗ weiſen können, allgemein die Genehmigung zum Erwerb von Deviſen und zur Verſchiebung dieſer Devieſen zu erteilen, ſoweit dieſe Devi⸗ ſen zur Finanzierung der Ein⸗ und Ausfuhr und des Tranſithandels von Waren verwendet werden ſollen. Die Neichsregierung erwartet u zer von der Verbraucherſchaft, Handel und Banken, daß ſie bei der Eindeckung insbeſon⸗ dere von Luxuswaren und Genußzmitteln ſich die durch die Wirtſchaftslage gebotene Zurück⸗ haltung auſerlegen. Eine Kontrolle der Verwendung der für die Einfuhr in Anſpruch genommenen Deviſen wird nachträglich durch die Deviſenbewirtſchaſ⸗ tungsſtellen ſtattfinden. Die ergänzenden Vor⸗ ſchriften treten ſofort in Kraft. Schweres Eiſenbahn⸗ unglück in Polen 5 Tote und 25 Verletzte. Warſchau, 7. Auguſt. Ein ſchweres Tiſen: bahnunglück ereignete ſich heute morgen 14 km vor Bialyſtok. Ein Perſonenzug, der von War ſchau nach Baranowice fuhr, blieb auf freier Strecke ſtehen, um einen Wagenſchaden zu he⸗ heben. Das Ende des Zuges wurde durch rote Lichter kenntlich gemacht. Da jedoch der Stel— lenwärter keine Kenntnis davon nahm, daß der Zug wartete und dem D⸗Zug Warſchau—Zem⸗ gale freie Fahrt gab, fuhr dieſer einige Minu⸗ ten ſpäter eintreffende D⸗Zug in voller Fahrt auf den haltenden Zug auf. Die D⸗Zug⸗Loka⸗ motive zertrümmerte zwei Wagen des Perfo⸗ nenzuges, wurde dann ſelbſt durch den Anprall zurückgeſchleudert und ſtürzte einen Wagen mit⸗ reißend die Böſchung hinab. Fünf Perſonen wurden getötet und etwa 25 Perſonen verletzt, eine von ihnen lebensgefährlich. Der Stellen- würter der Station Lape wurde verhaftet, da er ſich von der Durchfahrt des Perſonenzuges hätte überzeugen müſſen, bevor er dem D-Zug die Weiterfahrt geſtattete. Vermiſchtes Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— eile koſtet 25 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- viernheimer Anzeiger Viernheimer Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 Pfg., mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in u Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands 15 bes Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt ür die Aufna rſch 7*.— 1 me an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nich we nb den 1 4355 9 3 N 1 Attentate in einem Kraftwagen gekommen wa— ren, wurde Befehl gegeben, alle Kraftwagen zu überwachen. Im Laufe dieſer Aktion iſt ten nicht gefolgt, mit abgeblendeten tet. Die Inſaſſen gaben auf die ſie verfolgen— entkommen. Demonſtrationsverſuche in der Berliner Citi rotteten ſich in der Leipziger⸗ und Friedrich⸗ ſtraße ruheſtörende Elemente zuſammen; ſie zo— gen aus den Neben- in die Hauptſtraßen hinein und verſuchten hier. Demonſtrationen zu bilden. Infolge der Saiſonverkäuje herrſchte in den Ge— ſchäftsſtraßen ziemlich reger Publikumsverkehr Trotzdem gelang es der Polizei, die ſofort meh— rere berittene Bereitſchaften und Ueberfauwa— gen in die genannten Straßen entſandte, die Ruhe bald wieder herzuſtellen. Einige Geſchäfte, beſonders Gold- und Juwelierläden, haben je— doch vorſichtshalber früher geſchloſſen. Die Ar— beit der Polizei wurde dadurch etwas erſchwert, ſtrömte, nicht ſofort weiterging, ſondern neugie— rigerweiſe beſonders an den Straßenkreuzungen ſtehen blieb. * enb Berlin, 7. Aug. Wie bereits gemeldet, rotteten ſich heute abend lurz vor Geſchäfts— ſchluß in der Berliner Citp, hauptſächlich in der Friedrich⸗ und Leipzigerſtraße, Demonſtranten zuſammen. Ihr Vorgehen ließ erkennen, daß die Ruheſtörungen planmäßig organiſiert orden waren. Die Demonſtranten ſtürmten plötzlich aus den Nebenſtraßen, beſonders der Friedrich— ſtraße, ſchlugen einige Fenſterſcheiben ein und verſuchten, aus den Schaufenſterauslagen zu rau— ben. Die Polizei hatte kurz vorher von dem Vorhaben aber Kenntnis belonmen und war mit einem größeren Aufgebot erſchienen, ſodaß es ihr in kurzer Zeit gelang, die Ruhe wieder herzuſtellen. Einige vorſichtige Geſchäftsinhaber beſonders Goldweͤren- und Oßptikergeſchäfte ſchloſſen vorzeitig ihre Läden. Ein größeres Polizeiaufgebot ſorgt zur Zeit für die weitere Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung, Unfälle durch das Unwetter Darmſtadt, 7. Aug. in der Nacht auf Donnerstag fuhren drei Händler von hier, die auf dem Heimwege von Mainz mit einem Auto voll Kartoffeln waren, zwiſchen Mainz und Groß-Gerau gegen einen 6 * Höllenmaſchinen in Madrider Telegraphen⸗ ümtern. ö Madrid, 7 Aug. In der vergangenen Nacht ſind in verschiedenen Telegraphenämtern ins— geſamt fünf Höllenmaſchinen explodiert. Da Baum. Die drei Händler Armverletzungen, Kopfverletzungen! Oberſchen— kelbruch. Ein Perſonenauto brachte die Ver— unglückten in der Nacht ins Krankenhaus Hroß— die Polizei annahm, daß die Urheber dieſer Gerau, von wo ſie heute früh durch die fret— Me Abreise der deulseſien Minister nac Nom Die Abfahrt von Am Fenſter links Reichsaußenminiſter Dr. Cur tius, Berlin. rechts Reichskanzler Dr. Brüning beim Abſchied von Staatsſekretär Pünder(vorn). 0 Um alle Extraausgaben zu erſparen, haben der Reichskanzler und der Reichsaußenminiſter für ihre Fahrt nach Rom den ſahrplanmäßigen Schlafwagen benutzt und auf die Einſtellung eines beſonderen Salonwagens ausdrücklich ver zichtet. 5 1— a ein Automobil dem Haltkommando der Beam die in dem angeſchwemmten Schlamm mit ihren Scheinwerfer in voller Geſchwindigkeit geflüch⸗ daß das Publikum, das aus den Geſchäftslokalen einem vorbeifahrenden 7 11 f Am Freitag vormittag wurden verle, ieee eee Jahrgang willige Sanitätswache überführt wurden. In r⸗Ramſtadt verunglückten in vergangenen Nacht zwei Motorradfahrer ins Herz-Jeſuhoſpital be der Dek Maſchinen ſtecken blieben. Ein Fahrer aus Traiſa verunalückte in der Nähe des Marktes, den Poliziſten Schüſſe ab, die einen der Be. amten verletzten. Dem Auto gelang es, zu gegen einen Zaun geſchleudert, kam aber glück— licherweiſe mit geringen ein zweiter Motorradfahrer in der Nähe der Bahnhafſtraße. Die Soziusfahrerin wurde Verletzungen Die Obſtbäume wurden von dem Wetter ſchwer heimgeſucht. In Maſſen lag das Obſt in der Frühe am Boden. Das Getreide wurde ſoweit es noch nicht eingebracht werden konnte, zuſammengeſchlagen. In den bergi— ſchen Landgemeinden wurde der Schlamm in den Straßen hoch angeſchwemmt. Bäume wur— den entwurzelt oder ſchwere Aeſte abgeſchlagen. Verſchiedentlich verſagte auch für einige Zeit das elektriſche Licht. Ankunft der deutſchen Miniſter in Rom Rom, 7. Aug. Der deutſche Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ tius ſind in Begleitung des deutſchen Botſchaf⸗ navon. ters in Rom, von Schubert, um 8.15 Uhr hier eingetroffen Zum Empfang hatten ſich der na⸗ lieniſche Miniſteryräſident Muſſolini. Außzen⸗ miniſter Grandi und andere hohe Perſönlich⸗ keiten eingefunden —— — Speyer, 7. Aug.(Zwei Perſonen im Rhein 'rtrunken.) In der Nähe der hieſigen Schwimm⸗ chule haben ſich heute vormittag gegen 11.30 Uhr im Rhein zwei Badeunfälle tödlicher Art zreignet. Der bekannte hieſige Kaufmann Fritz Kaufmann, 25 Jahre alt, und Hauptſtraße 25 wohnhaft. wollte mit einer 26 Jahre alten Da⸗ me aus München, die hier zu Beſuch weilte, zu Schleppzug hinüber⸗ ſchwimmen. Beide Schwimmer ſind anſcheinend non dem ſtarken Wellengang oder durch die Schraube des Schleppers ſo ſtark unter Waſſer gedrückt worden, daß ſie ertranken. Die Leichen konnten noch nicht geländet werden. Die Kri⸗ Durch das Unwetter minalnolizei machte am Unolücksort die natwendigen Teſtſtellungen. Nürnberg, 7 Aung.(Furchtbare Bluttat.) gab in einem alten Hauſe in der Färberſtraße der 26 Jahre alte Erwerbsloſe Johann Högner vier Revolver⸗ ſchüſſe ab. von denen die 48-jährige Schnei⸗ derin Käthe Froſchauer in den Bauch getroffen wurde, mährend die 26 Jahre alte Schneiderin Paula Weinzterl einen tödlichen Herzſchuß er⸗ hielt. Der Täter, der mit der Getöteten ein bereits Liebesverhältnis unterhielt, das von dieſer in lehter Zeit zu löſen verſucht wurde. Brachte ſich hierauf einen Kopfſchuß bei. Er wurde durch bie Sanitäter in das Krankenhaus überee⸗ führt, desgleichen die ſchmerverletzte Froſchauer, an deren Aufkommen gezweifelt wird. Weitere Erklärungen Profeſſor Dr. Kahls enb. Berlin, 7. Aug. Korreſpondenz meldet: Geheimrat Dr. Kahl, Mitglied des Reichstags, teilt auf unſere An— frage mit, daß er in ſeinem Telegramm an die „Kölniſche Zeitung“ lediglich ſeiner perſönlichen Ueberzeugung Ausdruck geben wollte, aus dem Gefühl heraus, einer inneren Pflicht zu genü— gen. Er hat aber nicht im Entfernteſten daran gedacht, ſeinen Freunden der Deutſchen Volks— partei, die nach reiflichem Entſchluß die Beteili— gung am Volksentſcheid für wichtig hielten, ir— zendwie eine Verletzung vaterländiſcher Inte— teſſen zu unterſtellen. Wer Herrn Geheimrat Dr. Kahl kennt, weiß ohne weiteres, daß ihm ſolche,- Gedankengänge völlig fernliegen. Geheimrat Dr. Kahl teilt uns ferner mit, daß er von dem Aufruf der preußiſchen Staatsregie⸗ cung mit größtem Befremden Kenntnis genom⸗ men habe, und daß er beſonders den Zwang berurteile, den ſie der Preſſe gegenüber anwen⸗ det, um rein parteipolitiſche Verlautbarungen zu unterbreiten Die nationalliberale Was die Woche brachte Freigabe des Zahlungsverkehrs— Follunion vor dem Haag— Sozialiſtenkongreß und Abrüſtung Langſam, aber doch mit merklichem Fort⸗ ſchritt geht die Entwicklung unſeres Finanz⸗ und Wirtſchaftsweſens wieder aufwärts. Die Maß⸗ nahmen der Reichsregierung haben ſich, wenn ſie auch wech Anſicht vieler Fachleute erſt verſpätet gekommen ſind, als richtig und zweckentſprechend erwieſen, die Beunruhigung der Bevölkerung iſt dem wiederhergeſtellten Vertrauen in die Zu⸗ kunft unſeres Landes gewichen. Eine der erfreu⸗ lichſten Auswirkungen dieſer Beſſerung iſt die Aufhebung des eingeſchränkten Zahlungsverkehrs, zumal ſich dieſe Aufhebung auch auf die Schal⸗ ter der Danat- und der Dresdener Bank und ſeit Samstag auch auf die Sparkaſſen erſtreckt. Wenn Reichskanzler Dr. Brüning gelegentlich ſeiner großen Rede im Rundfunk, die auch auf ausländiſche Sender übernommen wurde und ihren zuverſichtlichen Eindruck nicht verfehlt ha⸗ ben wird, erklärte. die Verflochtenheit der deut⸗ ſchen mi der Wirtſchaſt der ganzen Welt mache es notwendig, daß ſich die anderen Staaten ernſthaft mit den Problemen der deutſchen Kriſe beſchäftigten und mit ihrer Hilfe nicht zurück⸗ hielten, ſo kann man dem nur voll und ganz beiſtimmen. Der ſeitherige Gang der Ereigniſſe hat zudem nachhaltig bewieſen, daß Deutſchland ſich nicht, wie man dies in gewiſſen franzöſiſchen Kreiſen gerne als Tatſache hingeſtellt hat, nur ausſchließlich auf die Hilfe von außen verläßt. Die von der Reichsregierung durchgeführten und begonnenen Maßnabmen reden eine allzu deut⸗ liche Sprache von Dentſchlands Selbſthilſe-Wil⸗ len als daß irgend jemand den Franzoſen ihre Behauptungen glauben könnte. In mancherlei Hinſicht hat dies natürlich ſein Gutes. Einmal werden die franzöſiſchen Hoff- nungen, für finanzielle Hilfe von Deutſchland weitgehende politiſche Zugeſtändniſſe erpreſſen zu können, von vornherein zunichte gemacht, zum anderen gewinnt das übrige Ausland bei objek⸗ tiver Beurteilung der Lage und bei auch nur einigermaßen gerechter Berückſichtigung der Le⸗ benskraft und der Fähigkeiten des deutſchen Volkes unbedingt wieder das Vertrauen zurück. das es ſeither zu Deutſchlanv gehabt hat. Und die Bemühungen der Franzoſen, auch auf andere Länder wirtſchaftliche und finanzielle Preſſio⸗ nen auszuüben, um ſie dadurch in eine antideut⸗ ſche Front hineinzuzwängen werden dem fran⸗ zöſiſchen Anſehen und den antideutſchen Abſich⸗ ten von Paris wohl kaum nützlich ſein können. Allerdings. eine Auswirkung direkter Art wird dies kaum für uns haben, aber eine drohende Iſolierung kann und wird auf die Haltung und Einſtellung der franzöſiſchen Politik Deutſchland gegenüber ſicher nicht ohne nachhaltigen Einfluß bleiben. Das umſo mehr. als Frankreich ſich ohnehin nicht mehr der großen und geſchickt ge⸗ ſteigerten Sompathien erfreut, wie etwa in den letzten Jahren vor und den erſten Jahren nach dem großen Krieg. Deutſchlands Kampf um ſeine wirtſchaftliche Eriſtenz geht alſo weiter. Ohne direkte Unter⸗ ſtützung des Auslandes, wenn auch geſtärkt und gefördert durch die Sympathien und guten Wünſche der geſamten ſachlich und vernünftig denkenden Welt. Daneben aber läuft das Rin⸗ gen um die politiſche Anerkennung. Sichtbaren Ausdruck dieſes Ringens bildete die Prozeßver⸗ handlung um die Berechtigung einer Zollunion zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich, die auf Betreiben Frankreichs. Italiens und der kleine⸗ ren mitteleuropäiſchen Mächte vor dem Ständi⸗ gen Internationalen Gerichtshof im Haag ge⸗ genwärtig durchgeführt wird. Es geht hierbei erſter Linie weniger um die Zollunion an ſich als um eine Antwort auf die Frage. ob Deutſchland und noch mehr Oeſterreich berechtigt ſind, wirtſchaftliche Verträge abzuſchließen, die Rampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 7. Fortſetzung. „Burger— ich habe einen Gedanken. Der junge Herr kommt heute oder morgen. Sehen Sie doch zu, daß Sie ihn mal ſprechen können. Als ganz junger Menſch war er einmal da. Ein lieber und guter Menſch wars damals. Ich weiß nicht, wie er jetzt iſt, aber— wenn er aufs Land kommt, um hier zu wohnen, da muß er doch auch die Blumen lieben. Zeigen Sie ihm den Garten, wie er jetzt blüht und grünt. Vielleicht macht der die Kündigun rückgängig.“ Eine Hoffnung glomm in des Alten Augen auf.— „Mamſell— das werd ich tun.“ * Der alte Burger hatte die Neuigkeit, daß der Sohn des Herrn komme, noch an die weni⸗ gen deutſchen Knechte und Mägde, die auf dem Hofe dienten, weitergegeben, dann ſchlurfte er langſam die breite Chauſſee, die nach dem et⸗ wa 20 Minuten Fußweg entfernt liegenden Orte Roſenburg führte, zu. Erinnerungen überkamen ihn. Vierzig Jahre lebte er nun ſchon ſein be⸗ ſcheidenes, zufriedenes Leben auf dem Gute, er hatte dem etzten Roſenburger, dem Baron Landeck, deſſen Kutſcher er war, die Augen zugedrückt. Kinderlos ſtarb er. Das Gut wurde erbteilungshalber verkauft. Es ging in die DHDallde eine? 14 Auf, aus dem Rahmen der allgemein üblichen Han⸗ dels⸗ und Wirtſchaftsverträge herausfallen. Alle erwähnten Staaten beſtreiten dieſe Berechtigung mit Nachdruck und führten durch ihre Vertreter im Haager Prozeß Gründe mannigfachſten Art für ihre Theſe an. Der italieniſche Politiker Scialoja, der ſeine Regie⸗ rung vor dem Haager Gerichtshof mit vertrat, erörterte ſogar in unverblümter Form die Frage einer eventuellen Kriegsmöglichkeit für den Fall, daß Deutſchland und Oeſterreich ihre Zoll⸗ union abſchlöſſen. Zwar behauptete er nachträg⸗ lich, er ſei mißverſtanden worden. aber ſelbſt dann würden ſeine Ausführungen in keiner Weiſe ihren Charakter als Drohung verlieren. Wie er, ſo verſuchten auch die Anwälte der übri⸗ gen Klage⸗Staaten, moraliſchen und politiſchen Druck auf die internationalen Richter auszu⸗ üben, und kaum einer fühlte ſich bewogen, mit ernſthaften, rein juriſtiſchen Argumenten die beiden deutſchen Länder zu bekämpfen. Sie verlangen uniſono Ueberweiſung an den„allein zuſtändigen“ Völkerbund, was natürlich mit einer Nichtgenebmigung der Zollunions⸗Pläne identiſch ſein würde. Die Abrüſtungsfrage, die ja bekannt⸗ lich im Frühjahr des kommenden Jahres zur endgültigen Entſcheidung gebracht werden ſoll. war im Verlauf der Woche Gegenſtand von Er⸗ örterungen des internationalen Sozia⸗ liſtenkongreſſes. Wie nicht anders zu er⸗ und Anſichten der warten, forderte man mit allem Nachdruck Durch⸗ führung der allgemeinen Abrüſtung. Vom deut⸗ ſchen Standpunkt aus iſt dieſe Forderung natür⸗ lich nur vorbehaltlos zu unterſtreichen. Ob ſie durchdringen wird, iſt eine andere Frage, deren Beantwortung wohl nicht allzu ſchwer fallen dürfte. Weiterhin forderten die Sozialiſten in Wien, daß man Deutſchland in ſeiner Bedräng⸗ nis helfe. die Härten der beſtehenden Friedens⸗ und Reparationsverträge mildere uſw., aber Der Empfang in ebenſo wie hinſichtlich der Abrüſtung wird auch, dieſer Forderung von denjenigen Ländern, die ſie noch am eheſten erfüllen könnten, ſchwerlich zugeſtimmt werden. Es iſt, wie der Kanzler am Rund in“ ſagt hat: Deutſchland muß ſich ſelbſt helfen, mit ihm die anderen helfen! Wir ſind wirf ſchaftlich und politiſch auf uns allein angewie⸗ ſen, und wenn dieſe Erkenntnis ſich durchſetzt, iſt ſchon viel erreicht. der Deutſchen Rom Herzliche Begrüßung durch Muſſolini am Bahnhof— Eine Erklärung Dr. Brünings Rom, 7. Aug. Muſſolini hat ſich, wie ſchon kurz gemeldet, nicht damit begnügt, dem deutſchen Reichskanzler und Dr. Curtius ſeinen funkelnagelneuen und ſelbſt noch nicht benützten Extrazug an Stelle des zuerſt vorgeſehenen ein⸗ fachen Salonwagens entgegenzuſenden. ſondern er gab auch durch ſeine Anweſen heit auf dem römiſchen Bahnhof beim Eintreffen der Gäſte ihrem Empfang die entſcheidende Note. Der Vorplatz des Bahnhofs wurde, wie wir einem Bericht der„N. B. L.“ entnehmen, bereits in den frühen Morgenſtunden allmählich ge⸗ räumt und dann bis auf einen ſchmalen Raum hinter einem Kordon von Karabinieri in Ga⸗ launiform abgeſperrt. Anter die zahlreichen neugierigen Römer, die ſich auf dem Wen zu ibren Geſchäften dahinter anſammelten. miſchten ſich auch einige Dutzend Europa hat zehn Monate Friſt zur Beſinnung Shurman: Reparationen nie mehr auf alter Grundlage wib. Newyork, 7. Aug. Der frühere Bot⸗ ſchafter Shurman. der mit dem Lloyddampfer „Europa“ aus Deutſchland zurückgekehrt iſt, erklärte, die Welt habe nur noch 10 Monate zur Durchführung der Maßnahmen. die den Zuſammenbruch Deutſchlands verhindern könn⸗ ten, der im Intereſſe keiner Nation läge. Shurman ſprach die Ueberzeugung aus, daß die Reparationen nie mehr auf der alten Grundlage zu leiſten ſein würden, ſondern den wirtſchaftlichen Wirklichkeiten, vor allem der deutſchen Zahlungsfähigkeit angepaßt werden müßten. Dieſe Anpaſſung liege ebenſoſehr im Intereſſe anderer Nationen. wie im Intereſſe Deutſchlands. Neutſchland könne jedoch Repa⸗ rationen nur dann zahlen, wenn die Zollſätze anderer Länder zu ſeinen Gunſten ſo weit herabgeſetzt würden, daß Deutſchland ein Aus⸗ fuhrüberſchuß erzielen könne. Botſchafter Shur⸗ mann betonte ſchließlich in dieſem Zuſammen⸗ hang zwiſchen Reparationen, Kriegsſchulden u. Abrüſtung, die bei der Behandlung der gegen⸗ wärtigen Lage Europas zuſammen zu berück⸗ ſichtigen ſeien. Hindenburg für Aenderung der Preſſe⸗Notverordnung Neuregelung für nächſte Woche zu erwarten wib. Berlin, 7. Aug. Der Reichs⸗ präſident läßt auf die ihm heute zugegan⸗ genen zahlreichen telegraphiſchen An⸗ fragen mitteilen, daß die Anordnung der Veröffentlichung der geſtrigen Kundgebung der peußiſchen Staatsregierung ihm Ver⸗ anlaſſung gegeben hat, die Reichsregie⸗ rung um Vorſchläge zur Aenderung der Verordnung vom 17. Juli 1931 zur Be⸗ tämpfung politiſcher Ausſchreitungen zu erſuchen. Die Reichsregierung wird unverzüglich ſolche Vorſchläge dem Reichspräſidenten unterbreiten. man furchtbo impfte, der aber gar nicht ein ſo übler Mann war. Immer, wenn er kam, da gabs ein Faß Bier und ein paar Kiſten Zigar⸗ ren und dann, als er ſich in Berlin eine neue Villa kaufte, da mußte Burger zu ihm und er⸗ hielt eine Maſſe geſchenkt. Möbel, alte Sa⸗ chen und den ganzen Garten durfte er aus⸗ räumen. Die Noſenſtöcke, die Büſche, die Stau⸗ den, alles durfte er mitnehmen. Und er ſtaf⸗ fierte damit ſeinen Garten aus. Dann machte der Mann pleite. Abermals wechſelte das Gut den Beſitzer, um zuletzt, wohl vor zehn Jahren, in den Be⸗ ſitz des Kommerzienrats überzugehen. Der Kamerlingk! Donnerwetter— war das ein reſpektabler Mann. So anſtändig.— Wenn Weihnachten kam, da ſchickte er aus Ber⸗ lin eine große Kiſte mit allen möglichen ſchö⸗ nen Sachen. Keinen vergaß er. Nee, nee, alles was recht iſt, ein Herr war er, wie er ſein ſollte. Ein feiner Mann! Der Hupenton eines Autos weckte ihn aus ſeinen Träumen. Er wich ſcharf nach rechts aus, das Auto kam näher und näher um dicht bei ihm zu hal⸗ ten. Die Inſaſſen winkten ihm zu. Erſtaunt blickte Burger auf die beiden Männer im Auto und grüßte. Sie erwiderten ſeinen Gruß. Der jüngere der beiden Männer fragte: „Sind wir auf dem richtigen Wege— nach dem Rittergut Roſenburg?“ „Jawohl, Herr! Dort liegt es. Sie ſind gleich da!“ f Plötzlich beim Betrachten des Geſichtes ſiel ihm eine Aehnlichkeit auf und er dachte daran, 0 mſe lt t lung ſorgfältig vorzubereiten. Die Aenderung der Preſſe⸗Notverordnung. nb. Berlin, 7 Aug. Das Reichskabinett hat ſich, wie wir erfahren, bereits in ſeiner heutigen Beſprechung mit dem Wunſche des Reichspräſidenten auf Aenderung der Preſſe⸗ Notverordnung vom 17. Juli ds. Is. beſchäf⸗ tigt. Es ſteht feſt. daß eine Aenderung er⸗ folgen wird. Vorausſichtlich wird das Kabinett dieſe Aenderung in einer Sitzung am Montag beſprechen, wenn Reichskanzler Brüning aus Rom wieder in Berlin eingetroffen ſein wird. Inzwiſchen ſoll mit den beteiligten Organiſa⸗ tionen der Preſſe uſw. Fühlung genommen werden, um eine zweckentſprechende Neurege⸗ von Nationalſozialiſten, die ſich ſeit mehreren Tagen zum Studium der faſchiſtiſchen Einrichtungen in Rom aufhalten. Sie waren in ihren braunen Uniformjoppen erſchienen. Als dann ſpäter die Miniſter den Bahnhof verlie⸗ ßen, brachen ſie in die Rufe:„Heil Hitler!“ und „Deutſchland erwache!“ ſowie in Hochrufe auf den Faſchismus aus. Für den erſten Beſuch eines deutſchen Reichs⸗ tanzlers in Rom waren die Beamten in Schwarz und mit Zylindern am Bahnhof erſchienen. Muſſolini war ſchon um 8 Uhr in ſeh, auf⸗ geräumter Stimmung auf dem Perron erſchie⸗ nen. Als der Sonderzug einfuhr, eilte Muſſo⸗ lini ſofort auf den Wagen zu dem der Keichs⸗ lanzler Dr Brüning und Dr. Cuezius im Reiſe⸗ anzug entſtiegen. Grandi nahm als Bekannter von Dr. Curtius die gegenſeitigen Vorſtellungen vor. worauf eine herzliche Begrüßung erfolgte. Kurz vor 10 Uhr batten ſich die beutſchen Miniſter in den Palazzo Chiai veneben, wo die erſte Beſprechung mit Grand ſtattfand. Die Fahrt der deutſchen Miniſter von den Brenner⸗Grenze nach Rom iſt völlig ungeſtört verlaufen. Ertlärungen des Necchzkaiezlers. witb Rom, 7. Aug. Anläßlich der Ankun⸗! des Reichskanzlers und des Reichsaußen⸗ miniſters in Rom hat Reichskanzler Dr Brü⸗ ning der„Agencia Stefani“ folgende Erklä⸗ rung übergeben: Die Tatſache. daß mein Kollege Curtius und ich die Reiſe nach Rom in einer Zeit angetre⸗ ten haben, in der Deutſchland unter Aufbie⸗ tung aller Kraft um Sicherung ſeiner wirtſchaft⸗ lichen und volitiſchen Exiſtenz ringt. zeigt. wie ungemein wichtig uns der perſönliche und der vertrauensvolle Gedankenaustauſch mit den lei⸗ tenden Männern des heutigen Italiens ins⸗ beſondere dem bervorragenden Cbef der italie⸗ niſchen Regierung, erſcheinen. und ich möchte ſchon hier meinen Dank dafür zum Ausdruck bringen. daß die Anſicht der italieniſchen Re⸗ gierung unſerem Wunſch nach dieſem verſk'alichen Gedankenaustauſch in ſo beſonders freundlicher und gaſtfreien Weiſe entgegengekommen iſt. Das deutſche Volk hat in ſeiner ſchweren wirtſchaftlichen und volitiſchen Lage die italieni⸗ ſche Anteilnahme warm empfunden, die ſich in der ſofortigen und bedingungsloſen Annahme und praktiſchen Durchführung des Hoover⸗Ge⸗ dantens gezeigt hat. Im Zuge der freundſchaft⸗ lichen internationalen Ausſprache, die in Che⸗ quers begonnen und ja auch bereits zu einem Zuſammentreffen mit dem Herrn Außenmini⸗ ſter Grandi geführt hat, wollen wir ſowohl die Fragen beſprechen, die Deutſchland und Ita⸗ lien gemeinſam intereſſieren als auch alle jene Probleme erörtern, die zu löſen ſind, um nicht Deutſchland allein, ſondern ganz Europa die Möglichkeit zu gemeinſamer friedlicher Arbeit, zu wirtſchaftlichem Gedeihen und zur Heilung der Wunden zu geben, die die ſchweren Ereig⸗ niſſe der letzten zwei Jahrzehnte hinterlaſſen haben. In dieſem Sinne hoffe ich auf einen glücklichen Verlauf der bevorſtehenden Aus⸗ ſprache zwiſchen italieniſchen und deutſchen Staatsmännern.“ „Herr— von Kamerlingk!“ ſtotterte er verlegen. „Der bin ich!“ entgegenete Willfried freund⸗ lich.„Sie wiſſen, daß ich komme?“ „Die Mamſell hats mir geſagt, Herr von Kamerlingk. Ich— freu' mich ſo, daß ich den gnädigen Herrn treffe.“ „Papperlapapp— hat ſich was mit dem gnädigen Herrn. Alter Herr, wenn wir gute Freunde bleiben wollen— dann bitt' ich mir aus— Herr von Kamerlingk— nicht gnädi⸗ ger Herr. Haben Sie was auf dem Herzen?“ „Ich— hätt' eine Bitte, Herr von Kamer⸗ lingl— aber nichts für ungut.“ „Was haben Sie denn? Immer reden Sie!“ „Ich möchte ſo gern auf dem Gut bleiben!“ „Sind Sie auf Roſenburg beſchäftigt?“ „Ja!“ „Und Inſpektor Brucks hat Sie entlaſſen?“ „Ja!“ run denn? Er muß doch einen Grund haben.“ „Einen Grund! Ja, Herr von Kamerlingk, der Grund iſt der— er ſagt, er braucht das Häuschen in dem ich mit meiner Thekla wohne. Da kommen doch jetzt zwei Eleven und die ſollen da drin wohnen!“ „Verſtehe ich nicht! Im Herrenhauſe iſt doch ſo viel Platz. Da mag er ſie doch dort drin unterbringen.“ „Er ſagt— das hat der gnädige Herr— Ihr Vater, Herr von Kamerlingt— verbo⸗ ten.“— „Unſinn! Das kann aber nicht, warum. Sind doch ſo wenig deut, ſche Arbeiter auf dem Gute.“ „Faſt alles Polen, Herr von Kamerlingk“, ſagte der Alte bedrückt. „Alſo lieber Alter— wie heißen Sie denn?“ „Burger— Paul Burger!“ „Herr Burger— machen Sie ſich keine Sot⸗ gen— Sie bleiben auf dem Gute!— Wie lange ſind Sie denn ſchon auf Roſenburg?“ „Fünfundvierzig Jahre!“ Willfried wechſelte einen Blick mit Schafſ⸗ tanz.— „Und da will Sie der Inſpektor jetzt ſo kurzerhand abſchieben“, ſagte Willfried empört. „Gibts nicht, Sie bleiben. Ich rede mit dem Inſpektor.“ Ehe ſich der Alte richtig beſann, war der Wagen ſchon ſeinen Blicken entſchwunden. Lange blickte ihm der alte Burger nach und dann faltete er die Hände, als wolle er ein Dankgebet ſprechen. Es war ein unendlich glücklicher Augenblick in ſeinem armen und doch ſo reichen Leben. * Auf dem Gutshof war alles in Bewegung. Die Aufregung hatte ſogar auf die Polen übergegriffen. Wohl verrichteten ſie weiter in gewohnter Apathie ihre Arbeiten, aber man merkte doch, daß ſie neugierig waren. Plötzlich ein Hupenton. Das Geſinde ſah ſich an. „Der junge Herr!“ ſtöhnte die Mamf l. „Um Gottes willen— ich habe die Zimmer noch nicht in Ordnung.“ 5 griſches Weißkraut iſt nahrhaſt Neue Forſchungen der Ernährungswiſſenſchaft. Beim Anblick eines großen zartgelblich⸗gränen Weißkrautkopfſes denkt man heute wohl kaun. mehr daran, welche gärtneriſche Leiſtung es war, aus der einſt wahrſcheinlich im Norden einhei⸗ miſchen, unſcheinbaren Wildpflanze die feſten, ſchweren und doch ſeinrippigen Köpfe zu züchten, die unſerer Gemüſeküche ſo unentbehrlich gewor⸗ den ſind. Wem dieſe Zucht gelang, wiſſen wir allerdings nicht. In Deutſchland taucht der Weißkohl erſt vom 12. Jahrhundert ab auf, und um dieſe Zeit ſcheint auch die Züchtung des Rat⸗ kohls aus dem Weißkohl gelungen zu ſein. Wie bei allen Gemüſen, ſo beſteht auch beim Weiß⸗ traut der Hauptnährwert in ſeinem Gehalt an Mineralſtoſſen, die ſich ihrerſeits wieder aus Säuren und baſiſchen Beſtandteilen zuſammen⸗ ſetzen. Außerdem enthält das Weißkraut auch Eiweiß, Zucker, etwas Fett und Kohlehydrate und kleine Mengen des wachstumfördernden Vi⸗ tamins A und des antineuritiſchen Vitamins B. Da nach den Feſtſtellungen des bekangten Nah⸗ rungschemiters Ragnar Berg eine Nahrung nur dann„geſundheiterhaltend“ wirkt, wenn ſie dem Körper mehr baſiſche als ſaure Beſtandteile zu⸗ jührt, ſollte man den der Geſundheit unzuträg⸗ lichen Säureüberſchuß des Fleiſches dadurch aus⸗ gleichen, daß man es zuſammen mit Gemüſe ver⸗ zehrt, weil die Gemüſe wieder mehr baſiſche Be⸗ ſtandteile enthalten. Daraus ſolgt, daß ſich, wenn man ewa zu 100 Gramm Fleiſch, 200 Gramm Weißkraut ißt, die Rährſtofſe des Flei⸗ ſches wie auch des Krautes voll auswirken kön⸗ nen und daduch das Eſſen erſt wirklich geſund wird. Weil ſowohl die Stiele wie auch die Rippen der Blätter mehr Zucker und Eiweiß ent⸗ halten als die Blätter ſelbſt, in denen ſich dage⸗ gen wieder mehr Fett und Kohlehydrate finden, ſoll man Stiele und Rippen unbedingt mitko⸗ chen. Der Zuckergehalt der Krautblätter wechſelt übrigens mit der Jahreszeit; er iſt im Juni ſtärker als im Auguſt, wie denn überhaupt der Nährwert und die Menge der eßbaren Beſtand⸗ teile im Weißtraut im Sommerkraut höher ſind als die im Herbſtkraut. Beim Krauteinkauf ſoll man die Köpfe mit allzudicken Strünken lieber meiden, weil in dieſem Falle die Blätter oft locker ſitzen und dickere Rippen aufweiſen. Der Abſchluß des vanderbilt⸗Skandals Der Scheidungsprozeß der Vanderbilts, der ſeit Wochen das Tagesgeſpräch der Scheidungs⸗ kolonie in Reno bildet, iſt jetzt beendet. Frau Mary Vanderbilt wurde von ihrem Gatten Cor— nelius Vanderbilt junior, dem Erben einer der reichſten Familien Amerikas, endgültig geſchie⸗ den. Das Scheidungsurteil ſtützt ſich auf den bei amerikaniſchen Gerichten traditionellen Grund der„grauſamen Behandlung“. Die An⸗ gelegenheit geht auf einen Skandal zurück. der im Juni in Reno das Tagesereignis bildete. Vanderbilt hatte um Mitternacht den bekannten Newyorker Karikaturiſten Peter Arno mit vor⸗ gehaltenem Revolver durch die Straßen gejagt. Er verteidigte ſich damit, daß Arno ſeiner hüb⸗ ſchen Frau Aufmerkſamteiten erwieſen habe, die den Verdacht eines Verhältniſſes gerechtſertigt hätten. Er erklärte auch ohne Weiteres, daß er Arno erſchoſſen hätte, wenn der Revolver ge⸗ laden geweſen wäre. Arno beſtritt entſchieden, daß zwiſchen ihm und Frau Vanderbilt irgend welche Beziehungen beſtanden hätten; er ſei auschließlich nach Reno gekommen, um für ſeine eigene Scheidung den Wohnungsnachweis zu erbringen. Unmittelbar nach dem Nachtſkandal ſtrengte Vanderbilt die Scheidungsklage an, die ſeine Frau mit einer Gegenklage erwiderte. Ueberdies hatte auch Frau Arno gegen ihren Gatten die Scheidungsklage wegen bös willigen Verlaſſens angeſtrengt. Frau Vanderbilt wurde in dem Urteil eine monatliche Rente von 400 Dollars zugeſprochen. Prozeß gegen einen „weißen Neger“ Das Gericht in Johannesburg hatte ſich die⸗ er Tage mit einer ſeltſamen Klage zu beſchäf⸗ tigen. Angeſchuldigt war der engliſche Staats⸗ angehörige Thomas Webſter, der unter der An⸗ klage ſtand, eine Negerin gehiratet zu haben, ob⸗ wohl in Südafrika ein ſtreng gehandhabtes Ge⸗ ſetz jede eheliche Verbindung zwiſchen den Ange⸗ hörigen der beiden Raſſen kategoriſch verbietet. Webſter bekannte ſich ſchuldig, erzählte zu ſeiner Verteidigung aber den Richtern die Geſchichte ſeines Lebens. Er hatte vor etwa 30 Jahren England verlaſſen und war nach mannigfachen Wechſelfällen in ein weltabgeſchiedenes Dorf Südafrikas, das ausſchließlich von Zulus be⸗ wohnt wurde, verſchlagen worden. Da er nie— mals wieder einen Landsmann zu Geſicht bekam, hatte er allmählich ſein Engliſch vergeſſen und die Lebensgewohnheiten der Neger angenom- men. Eines ſchönen Tages hatte er ſich denn auch mit einer der Töchter des Dorſälteſten ver⸗ heiratet, für die er der Landesſitte gemäß den üblichen Kaufpreis von 10 Kühen erlegt hatte Vor einigen Monaten führte der Zufall einen engliſchen Beamten ins Dorf. Als dieſer den „weißen Neger“ erblickte, entbrannte er in heſ— tigem Zorn gegen den Landsmann, der ſich ſo weit vergeſſen konnte. Nach ſeiner Rückkehr nach Johannesburg erſtattete er Anzeige, und man ſchickte Poliziſten ab, die Webſter verhafteten. Her Angeklagte war genötigt, ſich bei den Ver— handlungen eines Dolmetſchers zu bedienen, de er ſich engliſch nicht mehr ausdrücken konnes Die Richter fanden ihn einſtimmig ſchuldig und verurteilten ihn unter Berückſichtigung der mil⸗ dernden Umſtände, die hier in Frage kamen, zur Mindeſtſtraſe von einem Tag Geſängnis. Nach Verbüßung der Haft konnte der„weiße Neger“ ſreudeſtrahlend zu ſeiner ſchwarzen Familie zu⸗ rücktehren. Das wetter der nächſten Woche Geſunde Küche im Kuguſt Sommerhitze verlangt Sommerkoſt. Das gilt beſonders in den heißen Tagen des Auguſt. Dar⸗ um wird die Hausfrau zweckmäßig Eiweiß und Fett, die Wärmeſpender unſerer Nahrung,(alſo Butter, Fette, Oel und Schmalz auf der einen, und Fleiſch auf der anderen Seite), im Speiſe⸗ zettel in den Hintergrund treten laſſen. Leichte Koſt vor allem Obſt und Gemüſe, ge⸗ hört jetzt auf den Tiſch. Ueberfluß herrſcht im Auguſt an Kirſchen. Pflaumen und Beerenfrüch⸗ ten, die in vielgeſtaltiger Art Verwendung fin⸗ den können. Unter den Gemüſen erfreuen ſich als „Saiſongericht“ die Pilze großer Beliebiheit. Ihr Nährwert iſt indeſſen gering: 1 Kilogramm fri⸗ ſcher Pilze enthält ſoviel verdauliches Eiweiß wie 100 Gramm Fleiſch! Auch die Verdaulich⸗ teit der Pilze iſt nicht groß. Was uns aber die Pilze angenehm macht, das iſt ihr Gehalt an Salzen und Geſchmacksſtoffen, die den Appetit auregen und die Verdauung fördern. Da Pilze leicht in Fäulnis übergehen, ſoll man ein Pilz⸗ gericht nie von einem zum anderen Tage aufbe⸗ wahren. Ueberhaupt iss die Vergiftungsgeſahr bei den Pilzen nicht zu unterſchätzen. Wer Pilze nicht genau kennt, der ſollte niemals ſeloſtgeſam— melte Pilze eſſen. Wenig bekannt iſt, daß die in getrocknetem Zuſtande ungiftigen Lorcheln und Morcheln friſch genoſſen ſehr giftig ſind. Wer ſie friſch verzehren will, der muß daſair ſorgen, daß Morcheln mindeſtens 2 Minuten im Waſſer ge⸗ kocht werden und daß, im Gegenſatz zu ſonſtigen Gemüſen, das Kochwaſſer unbedingt weggeſchüt⸗ tet wird, denn der Giftſtoff der Morſchel, die Hevellaſäure, geht ins Kochwaſſer über. Wichtig iſt es auch an heißen Tagen die Koſt möglich reizlos, alſo gewürzarm, zu geſtalten, um das Trinkbedürfnis nicht unnötig zu ſteigern. Deſſen geſundheitlich⸗zweckmäßige Befriedigung gehört gleichfalls zu den Aufgaben einer tüch⸗ tigen Hausfrau. Als durſtſällendes Getränk ſteh: fraglos friſches Waſſer obenan, dem man Frucht⸗ ſäfte aller Art zur Erhöhung des Geſchmacks und der erfriſchenden Wirkung zuſetzen kann. Kalt getrunken wirken z. B. Tee, Kaffee oder Milch, die aber ſicherheitsbalber vorber abgekocht und Junächſt ſckwül mit Gewitterneigung (Bericht der Meteorologiſchen Korreſpondenz.) Die große Hitze, mit der der Auguſt begonnen hat, bildete eine nicht geringe Ueberraſchung, da noch am letzten Julitag keinerlei Anzeichen für dieſe Entwicklung erkennbar geweſen waren. Erſt am Sonnabend, dem 1. Auguſt, ſchuf allgemeiner und anhaltender Druckanſtieg über dem nörd— lichen Europa die Vorausſetzungen für die Aus— bildung der hochſommerlichen Hochdruckwetter— lage, aus der ſich dann raſch eine Periode großer Hitze entwickelte. Bedeutungsvoll in dieſer Hinſicht wurde be— ſonders ein Kaltlufteinbruch aus dem Oſt⸗Spitz⸗ bergen⸗Meer nach Nordrußland, der dort ſchon um die Mitte der Vorwoche ein kräftiges Hoch aufbaute. Da dieſes aber durch eine Tiefdruck— furche mit hohen Temperaturen an ſeiner Oſt⸗ ſeite, kühler Witterung am Weſtrand von dem mitteleuropäiſchen Witterungsbezirk abgeriegelt war, ſo ſchien es für die Witterung in Mittel⸗ europa überhaupt nicht in Betracht zu kommen. Durch den ſchon erwähnten Druckanſtieg über dem nördlichen Europa entſtand jedoch eine Hoch⸗ druckbrücke von Nordrußland über die Oſt⸗ und Nordſee hinweg nach dem Azorenmaximum, ſo— daß die atlantiſche Wirbelkette weit nach Norden bis an den Rand des Eismeeres abgedrängt und für uns einflußlos wurde. Bedeutung erhielt dagegen nunmehr ein flaches Tiefgebiet über Südweſteuropa, nach dem ſich das dem Hochdruck⸗ gürtel entſtammende Luſtgefälle mit öſtl. Win⸗ den erſtreckte. Dieſe Oſtſtrömung reichte bis in große Höhen; infolgedeſſen konnte die entgegen⸗ geſetzte, kühlere Strömung des ſüdweſteuropäi⸗ ſchen Tiefdruckſyſtems zunächſt nur ſehr langſam in der Richtung nach Mitteleuropa Raum ge— winnen. Die innerhalb des Hochs abſinkende Luft erwärmte ſich ſtark, und in Verbindung mit der intenſiven Sonneneinſtrahlung wurden, vom Küſtengebiet abgeſehen, ſchon Sonntag überall hohe Temperaturen erreicht, am Rhein und Main bereits 30 Grad Celſius. Montag ſtieg auch in Nord- und Oſtdeutſchland das Queckſilber überall auf 28 bis 30 Grad Wärme; in Magdeburg wurden an dieſem Tag 32, am Mittwoch ſogar 34 Grad Wärme erreicht, wie überhaupt um die Wochenmitte im ganzen nord- deutſchen Binnenland 30 Grad Celſius über— ſchritten wurden. Nur in Oſtpreußen ſtieg das Thermometer inſolge der kühleren, von der Oſt— ſee ſtammenden Luftzufuhr nicht über die nor— malen Temperaturwerte. Am Mittel- und Niederrhein, in Baden und Württemberg ſowie in einzelnen Teilen Mittel⸗ deutſchlands entluden ſich bei der Annäherung des ſüdweſteuropäiſchen Tiefdruckgebietes ver⸗ breitete, z. T. ſchwere Gewitter, die an einzelnen Orten mit ſehr ſtarken Regengüſſen verbunden waren. So wurden in Aachen 24, in Karlsruhe 42 Millimeter Niederſchlag gemeſſen. Auch Süd⸗ england hatte Mittwoch abend ſchwere Gewitter mit wolkenbruchartigen Regenfällen. Das weitere Vorrücken der aus zahlreichen eng begrenzten Tiefdruckkernen beſtehenden, fla⸗ chen ſüdweſteuropäiſchen Depreſſion nach Oſten wird bis zum Wochenſchluß auch in ganz Nord— und Oſtdeutſchland zu Gewitterſtörungen füh⸗ ren. Trotzdem wird zunächſt eine erhebliche Ab— kühlung nicht erfolgen, da ſich die Luftmaſſen in⸗ nerhalb des Tiefgebiets auf ihrem nordoſtwärks gerichteten Weg über das erhitzte Feſtland ſchon ſtart erwärmt haben. Ob es in der nüchſten Woche, nach dem Rückzug des Hochdruckkerns auf den Atlantiſchen Ozean, wieder zu kühlerem und veränderlichem Wetter kommt, das dleibt noch abzuwarten, iſt aber nicht unwahrſchein⸗ lich. Zunächſt wird aber wohl bei ziemlich ſtar⸗ ker Bewölkung und beträchtlicher Schwüle die Neigung zu Gewittern noch fortbauern. Mög⸗ licherweiſe erfolgt dann eine raſche Regeneration der Hochdruckwetterlage, da zurzeit wieder ein Kaltlufteinbruch aus dem Oſt⸗Spitzbergen⸗Meer nach Rußland vor ſich geht, der auch bisher d⸗⸗ noch über dem Kontinent verbliebenen Teil d.. Hochdruckgebiets gegen raſchen Abbau geſtütz: hat. In dieſem Fall würde es in der kommen⸗ den Woche wieder ſehr warm werden. Im Augen— blick läßt ſich aber die weitere Entwicklung noch nicht überſehen. dann gekühlt werden muß, in hohen Maße durſt ſtillend. Mit eiskalten Getränken ſei man beſon, ders vorſichtig und genieße ſtets nur langſam ſchluckweiſe, da ſonſt leicht Magen⸗ und Darm erkrankungen entſtehen kennen. Beſonders Herz kranken kann eiskaltes Trinken gefährlich werden ſind doch bei dieſen Kranken infolge der von den Kälte hervorgerufenen, raſchen Blutdruckſchwan. kungen ſchon plötzliche Todesfälle beobachtet wor, den. Ganz zu verwerfen ſind an heißen Tager alkoholiſche Getränke, da dieſe nur neue Wärme neuen Schweiß und damit neuen Durſt erzeu⸗ gen. Die genormte öffentliche Meinung Die öffentliche Meinung der Vereinigten Staaten iſt immer mehr genormt worden, da der Einfluß der Preſſe auf die Pſychologie der Maſ— ſen nur von wenigen Perſonen beſtimmt wird Welche Gefahren dieſe Entwicklung für die indi— viduelle Gedankenarbeit haben wird, kann man heute noch nicht entſcheiden. Das Verſchwinden der„New York World“, eines der bedeutendſten liberalen Blätter der letzten 50 Jahre, und der Verkauf des„Liberty Magazine“ trugen weſent⸗ lich dazu bei, die fortſchreitende Gleichmacherei in der amerikaniſchen Preſſe zu verſchärfen, und weiterhin ſorgt auch der wirtſchaftliche Nieder⸗ gang dafür, die Neigung zu Fuſionen, Verſchmel⸗ zungen und journaliſtiſchen Kombinationen zu verſtärken. Es gibt in den Vereinigten Staaten heute nur 1940 täglich erſcheinende Blätter, de⸗ ren Verkauf an Wochentagen auf 40 Millionen Exemplare ſich beläuft; dieſe Ziffer erhöht ſich an Sonnabenden noch mehr durch den Verkauf der Sonntagsblätter(28 Millionen Exemplare). Wo⸗ chen⸗ und Monatsſchriften haben einen Abſatz von 120 Millionen Exemplaren im Monat. Am Sonntag liefert allein William Randolph Hearſt den fünften Teil aller Blätter, die in den Ver⸗ einigten Staaten vertauft werden. Beſitzt er doch 28 Zeitungen in 18 verſchiedenen Städten ſowie 11 periodiſche Zeitſchriften, er beſchäftigt ein Per“ ſonal von 50 000 Perſonen 1 . wie ſoll der 13. Monat heißen? Wenn den zwölf beſtehenden Monaten des Jahres wirtlich ein dreizehnter zugefügt werden ſollte, ſo wie es eine Richtung der Kalender⸗ reſorm vorſchlägt, würde auch die Frage aktuell, wie dieſer eingeſchobene Monat genannt: werden ſoll. Obgleich ſich die ganze Kalenderreform vor⸗ läufig noch im Stadium der Erwägungen befin⸗ det, ſo hat doch George Eaſtman, der Präſident des amerikaniſchen Ausſchuſſes für die Kalender⸗ reform, bereits an die 40 Namensvorſchläge er⸗ halten. Einige ſchlagen als Namen Medium, Mitte, Mittiſommer vor, Namen, die gewähli wurden, weil nach Maßgabe beſtimmter Pläne der Zuſatzmonat zwiſchen den Juni und Juli eingeſchoben werden ſoll. andere wieder ſind da⸗ für, daß man ihn Erſtmonat oder Frühlingsmo⸗ nat nennt, im Gegenſatz zu anderen, die ihn als letzten Monat bezeichnet wiſſen wollen. Es fehl auch nicht an Leuten. die für eine aſtronomiſche Bezeichnung ſind und deshalb die Namen Sonne Helios, Mondmongat vorſchlagen. Andere wieder, die für die Antike ſchwärmen, treten für Mi⸗ nerva, Venus, Ceres ein. Einer ſchlägt ſogar den Namen Trecember vor. Aus neligiöſen Kreiſen wird gefordert, daß der neue Mona, Ehritus. Erlöſer, Benedikt oder Pius genannt werde.— Der Täter bringt ſich und ſeiner Frau 1 tödliche Schüſſe bi. 10 wtb. Aachen, 7. Aug. Die Schweſter des Ober⸗ pfarrers von St. Nikolaus, Fräulein Fiſcher, die allein im Pfarrhaus in der Kleinen Kölner Straße anweſend war, wurde am Donnerstag nachmittag von einem jungen Burſchen überfal⸗ fen. Sie erhielt mit dem Knauf ſeines Rev vers mehrere wuchtige Schläge über den Kopf. Dabei löſte ſich ein Schuß, der jedoch glücklicher⸗ weiſe nur in eine Tür drang. Fräulein Fiſcher erlitt Verletzungen, die jedoch nicht lebensgefäht⸗ lich ſind.* Wettervorherſage Vorherſage für Samstag: Meiſt wolki⸗ ges, zeitweiſe zu Schauern neigendes Wetter, bei lebhaften Winden aus Südweſt bis Weſt nur mäßig warm, aber noch immer etwas ſchwül. Ausſichten für Sonntag: Fortdauer der unbeſtändigen Witterung, aber von vorüber⸗ gehender Aufheiterung unterbrochen. Es gibt kein Merken Sie sich das quf! Werden Sie miß- 1 N „loses Persil! rauisch, wenn mem Ihnen derqrfiqes unter dem Deckmantel des quten„Persil“ qufreden will. Persil ea u¹ν,ẽizü Oriqinalpackunq! Aus Näh und Fern Darmſtadt, 7. Aug.(Die Zinſen für rückſtändige heſſiſche Landesſteuern.) Amtlich wird mitgeteilt: Es iſt bekannt, daß zu⸗ folge einer Verordnung der Reichsregierung ab 1. Auguſt 1931 für rückſtändige— nicht geſtun⸗ dete— Grundſteuer, Gewerbeſteuer und Sonder⸗ gebäudeſteuer des Landes und der Gemeinden Verzugszuſchläge zu entrichten ſind, die ſür je⸗ den angefangenen halben Monat fünf Prozent betragen. Es ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß auch hinſichtlich der ſonſtigen Länder- und Gemeindeſteuern(3. B. die Hundeſteuer, Ver— gnügungsſteuer, Getränkeſteuer. Wertzuwachs— ſteuer ſowie landesrechtliche Stempelſtener uſw. erhebliche Nachteile angedroht ſind. Die Reichs— regierung beſtimmt, daß im Falle nicht rechtzei— liger Zahlung dieſer Steuern von der Fällig— keit der Verzugszinſen zu zwei Prozent monat— lich(pro Jahr alſo 24 Prozent) zu entrichten ſind Eppſtein, 6. Aug.(Rabiater Selbſt⸗ mordkandidat.) Der verheiratete erwerbs— loſe Fabrikarbeiter Stephan Schollenberger ver— ſuchte ſich durch Erhängen das Leben zu nehmeg, konnte aber noch rechtzeigtig abgeſchnitten wer— den. Bald darauf geriet er aus geringfügiger Urſache mit mehreren Perſonen in Streit, in deſſen Verlauf er dem Dreher Otto Ziehl mit einem jeſtſtehenden Meſſer einen Stich in den linken Oberarm beibrachte. Der Meſſerheld, der auch noch andere Perſonen bedrohte, konnte ſpäter in der elterlichen Wohnung durch die Gendarmerie verhaftet werden. Kirn a. d. N., 6. Aug.(Einbruch in eine Kirche.) In die katholiſche Kirche von Kirn— Sulzbach drangen des Nachts Kirchenräuber ge— waltſam ein und durchwühlten alle Behältniſſe nach wertvollen Gegenſtänden. Sie konnten je— doch nichts vorfinden. Die Diebe nahmen ledig— lich einige Werkzeuge, Hammer und Meiſel, an ſich end verübten damit zwei weitere Einbrüche in Priwathäuſer, wo ſie Lebensmittel mitgehen hießen. Die Diebe konnten unerkannt entkom— men. Langen i. H., 6 Aug.(Selbſtmord eines Lehrers.) Mittwoch Nachmittag wurde der 69 Jare alte im Ruheſtand lebende Lehrer Jung im Dachsteich erſchoſſen aufgefunden. Jung hatte ſich in dem Teich einen Schuß beigebracht und war darauf ins Waſſer geſtürzt. Die Ur— ſache zu dem Selbſtmord des beliebten Lehrers iſt in geiſtiger Trübung zu erblicken. Koblenz, 6. Aug.( Wein und Sekt eflie⸗ ßen auf die Straße.) Am Mittwoch vor⸗ mittag ſtießen beim Ueberholen auf der Lauh— ſtraße Andernach— Koblenz bei Urmitz am Rhein ein Lieferwagen und ein Möbeltransportauta mit furchtbarer Wucht zuſammen. Der Anprall war derartig ſtark. daß eine guf dem Lieferwagen befindliche Ladung geſüllter Wein- und flaſchen in hohem Bogen auf die Straße ge— ſchlendert wurde, ſodaß Wein und Sekt auf die Straße floſſen. Die drei Inſaſſen des Lieier— wagens, ein Vater mit ſeinen beiden Söhnen, wurden teils mehr oder weniger ſchwer verletzt; auch der Fahrer des Möbelwagens erlitt Ben— letzungen. Alle Vier mußten ärztliche Hilſe Anſpruch nehmen. Die beiven Motorfahrzeuge ſind ſtark beſchäͤdigt. Wer die Schuld an der Unglück trägt, konnte noch nicht ermittelt wer— den. Kaiſerslautern, 6. Aug.(Tödlicher fal.) Auf dem Wittelsbacher Platz wollte an— häßlich des heutigen Wochenmarktes der Chaui— fenr des Händlers Heigarich Koob 2. aus Fuß⸗ gönheim einen Radrelfen des Laſtkraftwagens Da an der Preßluftfloſche mit Preßluft füllen. kein Manometer war, wurde der Reiſen anſchei⸗ erploſionsartig aus- nend überfüllt und plöt einandergeriſſen. Die herausgeſchleuderten Gum— mi⸗ und Eiſenteite trafen den in der Nähe ſtehen⸗ den 10 Jahre alten Erwin Gaß aus Biſſershein derart ſchwer, daß er tot zu Boden fiel. Der Autobeſitzer wird ſich wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten haben. Nieder- Ingelheim, 7. Aug.(Beim Baden erlrunten.) Beim Baden im freien Rhein an der Klauſe ertrank der 28 Jahre alte Fritz Spälh aus Nieder-Ingelheim. Sof! Sol- Un⸗ Durmſtadt, 6. Aug.(Das Gehalt des Darmſtädter Intendanten.) In einen Teil de: Preſſe und in der Bevölkerung lauſen über die Jahresbezüge des neugewählten Gene— ralintendanten des Heſſiſchen Landestheaters, Guſtav Hartung, die verſchiedenſten Gerüchte um. Dabei wird auch der geradezu phantaſtiſche Betrag von 40000 Mark genannt. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß Hartung aus der Einſicht heraus. daß das Theater bei allen ſeinen Aus— gaben ſparen muß, ſeine Anſprüche von vornhe ein ſo bemeſſen hat, daß ſie die Bezüge ſein Vorgängers, und zwar um eine beträchtliche Diſſerenz, nicht erreichen. Darmſtadt, 6.(Heſſen und die Reichswinzerkredite.) Die Nichtlinien für die Rückzahlung der Winzerkredite in Heſſen ſind vom Miniſterium ſür Arbeit und Wirtſchaft dahin geändert worden, daß der 4proz. Zinsſatz bei Darlehen über 600 Mark bleibt, daß abe: im Gegenſatz zur früheren Anordnung bei Feſt— ſetzung der 600 Mark⸗Grenze bei Winzern mit mehreren Darlehen aus Reichswinzerkrediten verſchiedene Darlehen nicht mehr zuſammenge⸗ zählt werden, mit Ausnahme des Haupt⸗ und Zuſatzdarlehens 1995, die als ein Darlehen gel⸗ ten. Die ſeither unverzinslichen Darlehen bis 350 Mark aus dem Reichswinzerkredit bleiben auch weiterhin un verzinslich. Aug. Wer Inſeriert nie Geld verliert. Auswirkungen der Ausreiſe⸗ beſchränkungen Der Prozentſatz der Deutſchen am Reiſever⸗ kehr der Schweiz beträgt 30—40 Prozent und ſteht an zweiter Stelle neben den Schweizern ſelbſt. Es iſt daher natürlich, daß ſich die Notver⸗ ordnung nach der für Reiſen aus Deutſchland 100 Mark zu bezahlen ſind, durch ſeine prohi⸗ bitive Wirkung in der Schweiz ſtark fühlbar macht. In der ſchweizeriſchen Tagespreſſe wird dreſe Frage lebhaft erörtert; Schritte zur Be— ſeitigung oder Milderung dieſer Maßnahme ſind auch ſchon getan oder eingeleitet. Es iſt absolut verſtändlich, daß die ſchwei— jeriſchen beteiligten Wirtſchaftskreiſe(Ver⸗ lehrsinſtitute, Gaſtwirtſchaftsgewerbe und de⸗ ren Lieferanten) ſich durch die deutſchen An⸗ ordnungen beſchwert fühlen. Zu„moraliſchen Verſtimmungen“, wie es in der ſchweizeriſchen Preſſe heißt, iſt aber nicht der geringſte Anlaß gegeben. Die Erlaſſe richten ſich in keiner Weiſe gegen die Schweiz, überhaupt gegen kein ein⸗ zelnes Land, ſondern ſind einfach der Ausfluß der unbedingt nötigen, durch die ſchwere Lage Deutſchlands gerechtfertigten Selbſthilfe. Es iſt zu hoffen, daß, ſo unangenehm die Sache für einen Teil der ſchweizeriſchen Volkswirtſchaft icher ſein mag, bei der Objektivität, ie den Schweizer muszeichnet, bald eine ruhigere Be⸗ urteilung platz greift. u. Nomꝛzeise der de Hsefien Minioter b. Blick auf das Zentrum von Nom mit dem pompöſen Reiterdenkmal Viktor Emanuels., rechts dahinter das Capitol. Das folländiseßſe Veikeftoflugzeug Lonclon- Amsteicdam ubges kürzt Die Trümmer des Flugzeuges in der Nähe von Rutterbam. Das holländiſche Verkehrsflugzeug London-Amſterdam ſtürzte inſolge eines Motorendefekts 8 2 mit 13 Paſſagieren kurz nach der Zwiſchenlan dung in Rotterdam ab. 7 Perſonen, darunter der Pilot und der Mechaniker werden mußten. „wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht In atis: Aulo fällt in einen Anlergrunlbafinseliaeſlt 25 nun muß der Wagen mühſam über die Treppen der Untergrundbahnſtation wieder herauf, geſchaſſt werden. b Dieſes Unglück ereignete ſich in einem der belebteſten Stadtteile von Paris, am Boule⸗ vard des Italſen. Mie durch ein Wunder wurden weder Paſſanten noch Inſaſſon det Uutos verlttzt. Vorauszahlung auf die Aufbringungsumlage 1931. Das Reichsfinaszminiſterium teilt mu: Am 15. Auguſt 1931 wird die erſte Rate der Aufbringungsumlage für das Rechnungsjahr 1931 fällig. Da bis dahin die Einheitswert nach dem Stande vom 1. Januar 1931 noch nicht feſtgeſtellt ſind, iſt bis zum 15. Auguſt 1931 e ne Vorauszahlung in Höhe des Betrages zu entrichten, den der Aufbringungspflichtige am 15. Februar 1931 als zweiten Teilbetrag ver! Aufbringungsumlage für das Rechnungsjahr 1930 zu leiſten hatte. Den Aufbringungspflich⸗ tigen wird ein entſprechender Beſcheid in den erſten Tagen des Auguſt zugehen. Eine dies bezügliche Verordnung wird in den nächſten Tagen im Reichsgeſetzblatt verkündet werden. Deviſenbewirtſchaftung. Die Induſtrie- und Handelskammer Mainz ſchreiobt uns: Nach der Verordnung des Reichspräſidenten über die De— veſenbewirtſchaftung vom 1. Auguſt, deren In— halt in der Tagespreſſe veröffentlicht und hin— reichend erörtert worden iſ, ſind als Siellen für die Deyiſenbewirtſchaftung die Landesfinanz. nter beſtimmt. Bei ihnen ſind in Zukunft die Anträge auf Erteilung einer Genehmigung zum Erwerb von ausländischen Zahlungsmitteln und Forderungen in auständiſcher Währung oder zur Verfügung über ſolche für den Warkabezug aus dem Auslande einzureichen. Irdrucke hier für ſind bei den Induſtrie- und Handelstammern erhältlich. Da die Beſtimmungen über Deviſen— bewirtſchaftung nur dann ohne ere Schäds⸗ gung des Außenhandels durchgeführt werbe: lönnen, wenn ſie in einer Weiſe gehandhabt den, die den Beſonderheiten des Außenhande Rechnung trägt, hat die Induſtrie- und Har kammer Mainz als Vorort des Heſſiſchen J: ſtrie- und Handelskammertages an das Landes finanzamt Darmſtadt das Erſuchen gerichtet, be der Deviſenſtelle einen Beirat, der aus Sachder. ſtändigen der Wirtſchaft beſtehen ſol, zu bilde, damit auf dieſe Weiſe die nötige Füblung mn der kaufmänniſchen Praxis hergestellt wird. Runôfunk⸗ programm Frankfurt— Kalle! Südweſtdeuiſche Gruppe. Sonntag, 9. Auguſt. 700 Uhr: Hafenkonzert; 8.15: Katholiſche Morgenzeier; 12.00: Schallplattenkonzert; 13.50: Landwirtſchaſtliches; 14.00: Zwiegeſpräch; 15.00: Stunde der Jugend; 1600: Nachmittagskonzert; 17.30: Volkstümliche Lieder; 18.00: Erlebte Ge⸗— ſchichten; 18.30: Die Kulturgeſchichte des deut— ſchen Weines; 19.00: Wanderliedex der Völler; 19.45: Rechtshändel des Alltags; 20.15: Wie werde ich reich und glücklich?; 22.00: Tagesnach— richten; 22.30: Deutſche Radmeiſterſchaſten in Wuppertal-Elberſeld; 22.50: Zigeunermuſitk. Montag, 10. Auguſt. 5.55 Uhr: Wettermeldung; Anſchl.: Morgen— gymnaſtit; 7.00: Frühkonzert; 12.05: Schallplat— tenkonzert; 13.00: Schallplattenkonzert; 13.50: Nachrichtendienſt; 1400: Werbekonzert; 17.00: Konzert; 18.40: Dreizehn Jahre; 19.05: Engli— ſcher Sprachunterricht; 19.30: Wirtſchaſtsmel— dungen; 19.45: Unterhaltungskonzert; 20.45: Der Kucuck und die 12 Apoſtel; 21.15: Der Muſie⸗ feind; 22.10: Tagesnachrichten; 22 30: Tanzmußt. Suddeurſche Gruppe. Mühlager. Sonntag, 9. Auguſt. 7,00 Uhr: Bremen: Hafentonzert; 800: Gym⸗ naſtit; 8.20: Morgentonzert; 10.15 Evangeucſche Wbrgenſeier; 11.00: Aus Freiburg: Kon zere 11.45: Unterhaltungskonzert; 43.00: Kleines Ka— pitel der Zeit; 13.10: Schauplattenkonzert; 14.50: Zweckmäßige Ernteverſahren; 15.00: Stunde der Gugend; 16.60: Nachmittagstonzert; 17.30: Vos lieder; 18.00: Raoul Auernheimer lieſt aus eige— nen Werken; 18.30: Aellere Tanzmuſik; 19.20: Sportbericht; 19.45: Rechtshändel des Alltags; 20.15: Wie werde ich reich und glücklich!; 22 00: Nachrichten; 22.30: aus Köln: Ausſchnitte aus den deutſchen Radmeiſterſchafen; 22,50: Tanz⸗ muſik. Montag, 10. Auguſt. 5,55 Uhr: Wetterbericht; 10.00: Schallplatten: 1100 Nachrichten; 12.35; Unterhaltungsmuſik; 13.00: Schallplattenkonzert; 13.30: Nachrichten; 14.30: Engliſcher Sprachunterricht; 15 30: Brieſ⸗ markenſtunde; 16.00: Blumenſtunde; 16.30: aus Karlsruhe: Deutſche Dichter als Maler; 17.00: Nachmittagskonzert; 18.40: Anton Fendrich lieſt aus ſeinem Roman„12 Jahre“; 19.05: Engliſcher Sprachunterricht; 19.45: Unterhaltungskonzert; 2045; Der Kuckuck und die 12 Apoſtel; 21.15: Der Muſitfeind; 22.10: Nachrichten; 22.30: Tanze muſik. München. Sonntag, 9. Auguſt. 1000 Uhr: Alte Meiſtex; 10.45; Glocken läuten von der Münchener Frauenkirche; 11.00: Die Probe, 11.25: Lieder zur Gitarre; 13.15: Der deutſche Hopſenbau in Not; 13.35: Bekannte deutſche Kapellen; 14.30: Schachſunk; 15.15: Für die Frau; 15.35: Unterhaltungskonzert; 1645: Ein Lungauer Volksſeſt; 1735: Konzertſtunde: 1805: Neue Beobachtungen am Fiſchreiher; 18.30: Ueber Berg und Tal; 19.30: Grauer Stein— blaues Meer; 20.00: Stunde zeitgenöſſiſcher Mu⸗ ſil; 20.30: Abondkonzertz 22 20: Nachrichtendienſt, Montag, 40. Auguſt. 12.30 Uhr: Mittagskonzert: 14.00: Nachrich⸗ tendienſt; 1540: Zwei heitere Geſchichten von Max Braun; 16.20: Konzertſtunde: 17.00: Bü⸗ cher zum Programm der Woche; 17.20: Unter⸗ haltungskonzert; 18.30: Ein vergeſſener Vorgän⸗ ger Oswald Spenglers; 18.50: Die moderne Vererbungsforſchung; 19.05: Stunde der Arbeit: 19.30: Unterhaltungskonzert; 20.45: Verunufthei⸗ rat; 21,0: Muſikaliſche Tiere: 21.55: Wie werd man Schauſpieler?; 22 20: Nachrichtendienſt, zuden Pereinswelltänpjen der dJ —— —ĩñ— Morgen Sonntag nachmittag ab 3 Uhr. Eintrittspreis 20 und 30 Pfg. Bekanntmachung. Betr.: Fuſchläge für Steuerrückſtände. a) Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten über Zuſchlöge für Steuerrückſtände vom 20. Juli 1931(R. G. Bl. 1, Nr. 37, S. 385) ſind: 1. für Steuer⸗Zahlungen, die vor dem 1. Auguſt 1931 faͤllig geworden find, oder fällig werden und nicht bis zum 31. Juli 1931 enrichtet ſind, für jeden auf den Monat Juli 1931 folgenden angefangenen halben Monat ein Zuſchlag in Höhe von 5 v. H. des Rück⸗ ſtandes zu zahlen. für Steuer⸗Zahlungen, die nach dem 31. Juli 1931 fällig werden und nicht rechtzeitig ent⸗ richtet ſind, für jeden auf den Zeitpunkt der Fülligkeit folgenden angefangenen halben Monat ein Zuſchlag in Höhe von 5. v. H. des Rückſtandes zu zahlen. b) Für die Zeit, für die ein rückſtändiger Betrag geſtundet iſt, wird ein Zuſchlag nicht erhoben. Ein Zuſchlag wird ferner nicht erhoben, wenn der rückſtändige Betrag 10 RM. nicht erreicht. c) In den Fällen zu b ſind nach§ 7 der oben erwähnten Verordnung von der Fälligkeit an Verzugszinſen zu 2 v. H. jährlich zu entrichten. wenn die zu leiſtenden Zahlungen nicht rechtzeitig entrichtet werden. d) Die Behörde, die zur Bewilligung von Stundung (insbeſondere auf Grund des§ 127 der Reichs- abgabenordnung vom 22. Mai 1931) zuſtändig iſt, beſtimmt, wenn ſie nicht zinsloſe Stundung gewährt, bei Bewilligung der Stundung den Zins⸗ fuß, zu dem der geſtundete Betrag zu verzinſen iſt. Der Zinsfuß beträgt mindeſtens 5 v. H. und höchſtens 12 v. H. jährlich. Wie hoch innerhalb dieſes Rahmens der Zinsfuß zu bemeſſen iſt, richtet ſich nach den beſonderen Umſtänden des einzelnen Falles. In der Verfügung, durch die Stundung gegen Verzinſung bewilligt wird, iſt, wenn nicht der Zinsfuß auf 12 v. H. jährlich beſtimmt wird, die Heraufſetzung des Zinsfußes für die Zukunft vorzubehalten Für Beträge, die bereits vor dem 1. Auguſt 1931 rückſtändig waren, greift, ſofern Verzugs zinſen zu entrichten ſind, für die Zeit vom 1. Auguſt 1931 ab der im§ 7 beſtimmte Zinsſatz Platz. Für Beträge, für die vor dem 1. Auguſt 1931 Stundung gegen Verzinſung bewilligt worden iſt oder bewilligt wird, kann die zuſtändige Behörde für die Zeit nach dem 31. Juli 1931 den Zins- fuß innerhalb der Grenzen des§ 9 Abſ. 2 her— aufſetzen. N e Die obigen Vorſchriften gelten ſowohl für Zah— lungen auf dem Gebiete der Reichsſteuern als auch für Zahlungen auf den Gebieten der Steuern der Länder, der Gemeinden und der Gemeinde⸗ verbände(Kreiſe und Provinzen). 1) Die rückſtändigen Steuerzahler ſind zur Zahlung der Zuſchläge, Verzugszinſen und Stundungs- zinſen verpflichtet. Heppenheim, den 29. Juli 1931. Pfeiffer. Die vorſtehende Bekanntmachung des Kreis- amts Heppenheim bringen wir hiermit zur Kennt⸗ nis unſerer Ortseinwohner und fügen an, daß hier⸗ nach von Berechnung und Erhebung der hohen Zu— ſchläge unter keinen Umſtänden Abſtand genommen werden kann. Viernheim, den 3. Auguſt 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Vieruheim. Lamberth Sportplatz im Wald mit Reſt.„Waldſchenke“ Sonntag 9. Auguſt 31 Gp. Vgg. 1. Bezirksliga⸗Berbandsſpiel gegen JC. Phönix Ludwigshafen. 1. M. Beginn 4 Uhr, 1 M.„ 2,15 7 7 7. e,, 4. M. 9 7. 7 1 5„ Abfahrt OEG. 2,16 Uhr 12,16 Uhr 9,16 Uhr 7,16 Uhr Sämtliche Spieler haben im tadel. Sport anzutreten. */ Vorverkauf für Erwerbsloſenkarten. Karten zu 40 Pfg. können bei Vorzeigen der Stempelkarts gelöſt werden zum Spiel in Ludwigshafen bei Herrn Joh. Klee(Schillerkaffee) Freitag u. Sams- tag vormittag nur von 11—1 Uhr. Unſere Mitglieder und Freunde wollen fich recht zahlreich beim 1. Spiel in der Bezirksliga beteiligen. Der Vorſtand. Am Lager ſind alle Gtoppelſaaten wie: Königsberger⸗Saat⸗ wicken, Erbſen, Frühhlee⸗ ſamen und Rübſamen in beſter Qualität. Chriſt. Adler a zun Alte Zeitungen J. Einwickeln 1. Tapezieren geeignel u haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes Zur Einmachzeit empfehle: la. Speiſe⸗, Tafel⸗, Wein⸗ u. Kräuter⸗ Eſſig zu den billigſten Preiſen. Pergamentpapier 1 Rolle 10 Pfg. Cellophanpapier 1 Bogen 30 Pfg. ſowie ſämtl. Einmachgewürze billigſt. Trocken⸗Opekta zum Bereiten v Marmeladen u. Gelees, 1 Paket zu 25, 50 u. 1 Fl zu 959 Eisgekühlte Matjesheringe Stück zu 10 und 12 Pfg. Verſuchen Sie den beſonders billigen Fueſers abgepackten Kaffee 100 gr. 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