5 Lokale Nachrichten Selbſthilſe. Die ſchweren Wochen der Zahlungskriſe, die das deutſche Volk hat durchmachen müſſen, ſind überwunden; überall läuft wieder der normale Zahlungsverkehr. Die Ueberwindung iſt ohne be⸗ ſondere ausländiſche Hilfe gelungen, im weſentlichen aus der eigenen Kraft der beutſchen Wirtſchaft und durch das Selbſtvertrauen des deutſchen Volkes. Da auch in der nächſten Zeit mit einer Anleihe des Auslandes nicht zu rechnen iſt, wird die Selbſt- hilfe weiter die Leitparole beim wirtſchaftlichen Wiederaufbau bleiben. Hierbei ſällt den Sparern eine ungemein wichtige Rolle zu. Von ihnen hängt es nicht zuletzt ab, ob der deutſchen Wirtſchaft an— nähernd das kurz- und langfriſtige Kapital zuge⸗ führt werden kann, das zur Wiederbeſchäftigung der Millionen Arbeitsloſen und zur Wiederingang⸗ bringung der Betriebe unbedingt notwendig iſt. Je mehr Sparkapital gebildet wird, umſo weniger nötig werden ausländiſche Kredite. Was das bedeutet, haben die vergangenen Wochen gezeigt, deren Schwierigkeiten nicht zuletzt durch die Abziehung der kurzfriſtigen ausländiſchen Kredite hervorgerufen worden waren. Selbſtverſtändlich hilft nur das richtige Sparen bei berufenen Inſtituten, nicht das Geldhamſtern; mit Geld, das im Strumpf ſteckt, kann kein Kredit für Lohnzahlungen oder Material- käufe gegeben werden. Das Sparen bietet in der jetzigen Zeit einen beſonderen Anreiz. Offenkundig 7 ſteigt die Kaufkraft des Geldes, ſo daß alſo der gleiche Geldbetrag ſpäter eine gößere Kaufkraft hat als jetzt. Die Notwendigkeit der wirtſchaftlichen Selbſthilfe wie auch das Eigenintereſſe der Sparer raten alſo einem jeden, von ſeinem Guthaben ſo wenig wie möglich abzuheben, vielmehr es ſo weit es irgend geht, es durch Sparen zu vergrößern. * Der 2. Bezirksligakampf gegen Sandhauſen. Sandhauſen muß am Sonntag in Viernheim antreten und hoffentlich werden es ſich die Grünen nicht entgehen laſſen, dieſe Punkte zu ergattern. Der Sturm tritt in veränderter Auf⸗ ſtellung an, von der man mehr Durchſchlagskraft erhofft. Samstag abend ½7 Uhr ſpielt die A. H. gegen die 1. A. H. des M. F. C. Phönix, worauf be⸗ ſonders aufmerkſam gemacht wird. Mitglieder, be⸗ nützt den Vorverkauf, verbilligte Preiſe. Erwerbs— loſe nur im Vorverkauf. Die geerdigung des auf ſo tragiſche Weiſe um das Leben gekommenen Nikl. Bugert findet morgen Freitag nachmittag um 6 Uher, vom Trauerhauſe, Bürſtädterſtraße 16 aus ſtatt. »albjährige Generalverſammlung der Turngenoſſenſchaft. Einen harmoniſchen Verlauf nahm die am Freitag abend im Karpfen— ſaale ſtattgefundene halbjährige Generalverſammlung der T. G. Mehrere wichtige Beſchlüſſe fanden ein— ſtimmige Annahme. Bei den Ergänzungswahlen des Vorſtandes haben ſich wieder Männer gefun- den, die für den weiteren Aufſtieg der T. G. ſichere wichtige Aenderung wurde Gewähr bieten. Eine in der Beitragsregelung getroffen. Der ſeither aus dem Mitgliedsbeitrag beſtrittene Bundesbeitrag von 25 Pfg. pro Vierteljehr wird durch einſtimmigen Beſchluß der General-Verſammlung ab 1. Juli 31 durch Extrabeitrag von den Mitgliedern erhoben. Wir bitten unſere werten Mitglieder, hiervon Kennt⸗ nis nehmen zu wollen.— An unſere Mitglieder und insbeſondere an die Aktivität richten wir den dringenden Appell, den neuen Vorſtand in ſeiner Arbeit durch rege Teilnahme am Vereinsleben zu unterſtützen. Pünktliches und vollſtändiges Erſcheinen aller Turner, Sportler und Spieler muß wieder Ehrenſache jedes Einzelnen werden Alle angeſetz⸗ ten Trainings⸗ und Turnſtunden ſind regelmäßig zu beſuchen. Die Vorbereitungen zu einem groß⸗ angelegten Herbſtſchauturnen beginnen in Kurzem. Dieſe Veranſtaltung muß wieder— wie früher— einen Beweis der Leiſtungsfähigkeit der T. G. ab⸗ geben Deshalb Mitglieder, folgt dem Ruf der Vereinsleitung. Nutzt Eure paar Stunden Freizeit zu frohem Sport und Spiel, zu Nutzen Eurer Ge— ſundheit, zu Nutzen der Geſamtheit und des Vereins. * Durch Starhſtrom getötet. Am Montag abend gegen 6 Uhr war der Metzhgergehilfe Philipp Knobloch von Worms bei einem Metz— ger in Lampertheim mit dem Entleeren eines Schlamm— behälters beſchäftigt Während dieſer Arbeit erhielt die Abwaſſerleitung aus bis jetzt unbekannte Urſache Kurzſchluß und wurde der Bedauernswerte hierdurch ſofort getötet. Ueber die Urſache des Unglücks ſind Unterſuchungen im Gange.(Das bedauerliche Hin- ſcheiden dieſes äußerſt ſtrebſamen jungen Mannes erweckt auch hier aufrichtige Teilnahme. Seine Eltern . waren vormals Inhaber des Gaſthauſes zum Kaiser. hof hier. D. Red). Heidelberger Schloßbeleuchtung und Hakenkreuz. Alljährlich findet in Heidel⸗ berg am Verfaſſungstag eine Schloß und Brücken. beleuchtung ſtatt. Zu dieſer Schloßbeleuchtung ſtrömen Tauſende von Menſchen aus nah und fern herbei, um ſich das impoſante Schauſpiel anzuſehen. Den Zuſchauern, die ſich auch dieſes Jahr wieder in ge. waltiger Menge eingefunden hatten, bot ſich dieſes Jahr ein eigenartiges Schauſpiel. Als das Heidel⸗ berger Schloß plötzlich im roten Lichte aufflammte, gewahrte man auf dem Gaisberge ein großes weit⸗ hin leuchtendes Hakenkreuz, das während der ganzen Dauer der Schloßbeleuchtung zu ſehen war. Aus der Menſchenmenge ertönten darauf fortgeſetzte Heilrufe, ſowie der Ruf„Deutſchland erwache“. Als dem anweſenden nationalſozialiſtiſchen Reichstagsabgeordneten Lenz. Mannheim von einem Polizeibeamten bedeutet wurde, daß dieſe Rufe am Verfaſſungstage eine Provokation darſtellten, ſang 15 die Menge das Lied„O, Deutſchland hoch in Ehren!“ Zu irgend welchen Zwiſchenfällen iſt es nicht ge— kommen 15 Zeitungen Mernheimer Anzeige, Zum Broteinschlagen Der Verein beteiligt sich an der am Freitag nachmittag 4 Uhr statt- findenden Beerdigung unseres ver- storbenen Mitgliedes, Herrn felar gon Hal. Meinnar Restlose Beteiligung ist Ehrensache. Der Vorstand. W e 1 5 Bekanntmachung. Betr.: Zuſchläge für Steuerrückſtände. Wir verfehlen nicht, unſere Ortseinwohner erneut auf die Beſtimmungen über die hohen Ver— zugszuſchläge aufmerkſam zu machen und bemerken, doß dieſe vom 16. ds. Mts. ab 10% betragen. Viernheim, den 10. Auguſt 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Kath. Männer verein Sonntag, den 16. Auguſt, nachm. 4 Uhr, Monats⸗Verſammlung im Saale des Gaſthauſes zur„Vorſtadt.“ Die Mitglieder werden gebeten, pünktlich und zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand * A Oeffentliche Ver Steloeruno im Casino- Saal [Markinlatz Mannheim] Im Auftrage des Herrn flschtsanwalls Dr. B. u. à. Ver- steigere bezw. verkaufe ich: Herren-, Schlal- und Speise- zimmer, Hlavler. Biedermeier, Barok- Einzelmöbel. Flügel, Auf- stellgegenstände, Sllherbesteche, Schränke, Küche, Salon, gold. Uhren, Belllapt-Familienstück, echte Perlohrringe, Flurgarde- robe, Standuhr, antike u. mod. Sessel, 2 Waschkommeden, 2 Hücherschränke. Büromôbel, Chaiselongue, Kommoden, Giram- mophon, Dielengarnitur, Jelge- mülde erster Meister, wie Def- regger, Prof. Dill, Scheurer usw. Porzellane, Frankenthal. Meißen etc., Schreibmaschine, Fahrrad, 3 Zimmerteppiche, 3 Vorlagen, 2 Brücken, 2 Fetsertesnſehe. Gobelin, Holzskulptufen, Roß nasrmatratze, Nähmaschine ver- senkbar. Silbergegenstände, 4 Clubsessel, Sofa, Flügel und viele andere Gehrauehsmöbel u. AHunsigenensiäade Schecks u. Sparbücher werden in Zahlung genommen. Vorverkauf und Besichtigung: Froliag, den 1d ds. 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Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 13 Auquſt 1931. Köhler Gerichtsvollzieher in Lampertheim. N. J. K. da, Mannheim ⸗ Neckarau 1. pfalz gegen Viernheim 1.1 Beginn: 4 Uhr. Wir bitten, daß ſich eine ſtattliche Zahl an der Fahrt nach Edingen beteiligt. Die Sportleitung. N. B. Die Spiele der unteren Mannſchaften werden in der Freitags-NRummer und im Aushängekaſten veröffentlicht.— Freitag Abend Spieler⸗Verſamm⸗ lung im Lokal. D. O. Fußball-⸗Jubiläumsſpiel in Edingen eee Bei Bedarf von Zum Einmachen von Steinzeugtöpfe hnnununidsgehinnittuntagsutsan ng hännunppnmigamideukgin np Bohnen, Gurken uſw. Haſenfütterer u. Milchhäſen ſowie erderne Kochtöpfe Tabaks⸗ Garn bitte bei mir Preis und Qualität anzuſehen. 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Die Ernte iſt durchweg zeborgen. nusgeglichen gute, Menge und Beſchaffenheit. derum lung. gehoben. Konſumenten Kaufkraft, wie des Bauernſtandes überhaupt gzeſucht werden. tbolen, iernheimer Anzeiger Viernheimer (Wiernheimer Tageblatt— Viernheilmer Nachrichten) b täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 5 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ntfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 187 Sitzung des Zentrumsvorſtandes Berlin, 12. Hug. Heute vormittag hielt im Reichstag der geſchäftsführende Kusſchuß der Zentrumspartei eine Sitzung ab, an der auch die Zentrumsminiſter im Reich und in Preußen teil⸗ nahmen. Die ſtreng vertraulichen Verhandlungen dauerten bis in den Nachmittag. Ueber die Sitzung wurde am ſpäten Nachmit⸗ 0 tag folgender Bericht ausgegeben: „Unter dem Vorſitz von prälat Kaas fand heute im Reichstag eine Sitzung des geſchäftsfüh⸗ renden Kusſchuſſes der Deutſchen Zentrumspartei in Gegenwart des Reichskanzlers und der dem Zentrum angehörenden Reichsminiſter und preu⸗ ßiſchen miniſter ſtatt. In ſehr eingehender Hus⸗ ſprache wurden die geſamte innen⸗ und außen⸗ politiſche Lage, die mit dem bollsentſcheid in berbindung ſtehenden Vorgänge und die ange— ſichts ſeines Ergebniſſes gebotenen Folgerungen erörtert. Der Vorſtand dankt der§entrumswäh⸗ ſtaatspolitiſche Hal⸗ tung, die ſie im Fernbleiben vom Dolksentſcheid bewieſen hat. Gewiſſen Preſſeäußerungen gegen⸗ über bekundet er, daß die Leitung der preußi⸗ ſchen Zentrumsfraktion der Politik des Reichs⸗ kanzlers ſtetige und wertvollſte Unterſtützung hat zuteil werden laſſen. Als einmütige Ueberzeugung aller wurde feſtgeſtellt, daß für eine wirkſame ö Durchführung der äußerſt ſchwierigen ſtaatspoli⸗ tiſchen Aufgaben im Reich und in Preußen not⸗ wendige ſachliche und methodiſche Handlungsein⸗ heit ſowohl bei den verantwortlichen Inſtanzen der Partei wie bei ihren Vertretern in den bei⸗ den Kabinetten nach jeder Richtung bin gewähr⸗ (Wie die„Germania“ mitteilt, zum gefunden.) leiſtet ſein muß. maria Himmelfahr! Ein hohes, ein herrliches Feſt: Maria Man mag über die Rangocd⸗ iſt Mariä Himmelfahrt ein für die Ernte, Die Kirche ſegnet zur Wohlfahrt der Menſchen Wir hatten eine gute Ernte, eine in allen Fruchtarten, ing Die Sonne entſchied und regulierte wie⸗ die ganze volkswirtſchaftliche Einſtel⸗ Der Vermahlungszwang für Weizen hat ſich eewährt; er iſt ein Schutz geweſen gegen die Ueberflutung des Inlandsmarktes mit aus— ändiſchem Weizen. Die Ernährung iſt davei ö licht zu Schaden gekommen. Allerdings haben zoll und Vermahlungszwang den Weizen⸗ reis weit über den des Weltmarktes hinaus Der Erſatz für die Belaſtung der muß in der Erhaltung der Wie wirkſam ſind doch wirtſchaftliche Pa⸗ wenn ſie allgemein befolgt werden: „Baut Weizen an!“ Die Umſtellung des An⸗ haues von Roggen auf Weizen überall da, wo es bodentechniſch möglich iſt, hat tatſächlich den Erfolg gehabt, daß Deutſchland ſeinen Weten⸗ bedarf in dieſem Jahre bis auf wenige Pro⸗ jente ſelber erzeugt hat. Behalten wir Sonne dis zum Ernteſchluß, kann auch eine hohe Ver⸗ mahlungsquote für inländiſchen Weizen feſtge⸗ ſtellt werden. Roggen hat in dieſem Jahre nur eine Mittelernte. Dadurch und durch Minderung des Anbaues wird ein Ueberangebot an Rog⸗ zen kaum eintreten.„Martha, Martha, Du nachſt Dir Sorge um ſehr viele Dinge ſo ieſt uns die Kirche im Evangelium. Gewiß zat unſere Zeit Martha⸗Sorgen in allen Ständen und Verhältniſſen. Marien⸗Einſtel⸗ ung und Martha⸗Sorgen ſind da vereinigt, iber der Marien⸗Betätigung wird der Vorzug zegeben; ſie iſt die Vorbedingung, die Grund⸗ age für die Berechtigung und den Erfolg der Martha⸗Arbeiten, der Martha⸗Sorgen. Damit ſt der Volkswirtſchaft aller Zeiten eine Lehre, eine Zielrichtung gegeben. Der beſte Teil iſt e Marieneinſtellung, die Gründung allen 1 volkswirtſchaftlichen Arbeit auf Gottes- und Nächſtenliebe. Raum für alle hat die Erde. Die Geſamt— menſchheit iſt einem Volkskörper gleich, in dem auch ein kleines krankes Glied ſamten Körper ſchwächt und ſchädigt, Wehe dem Beſiegten, aber noch mehr: wehe den Sie— 2 den ge⸗ gern, wenn ſie Siege und Erfolge mißbrau⸗ chen. Man mußte eine neuzeitliche Miſſionar⸗ 7 einſtellung ſchaffen, um die Gewiſſen der Staatsmänner zu wecken. Dieſe Form Kanzler Brüning gefunden und mit Erfolg in Anwendung gebracht. Wie monnumental iſt ſeine Einſtellung:„Kein Politiker kann meg die Richtigkeit des Satzes bezweifeln, daß die Not eines Volkes nicht der Vorteil der ande⸗ ren ſein dann. Das iſt chriſtliche Wahrheit und Klugheit. Und weiter:„Deutſchland und ſeine Wirtſchaft iſt vorerſt auf Selbſthilfe und auf das Vertrauen ia leine eigene Kraft ange- wieſen.“ Selbſthilfe iſt immer die Voraus ſek⸗ zung für Gotteshilf. Auch hier ſehen wir Ma⸗ rien⸗Einſtellung mit Martha-Sorgen verbun⸗ den. So ſehen wir dieſem Himmelfahrtsfeſte Mariä mit besonderem Vertrauen, mit beſoa⸗ derer Hoffnung nrgegen. Die Landwirte tra⸗ gen die Kräuter unnd die Blumen des Feldes in das Gotteshaus. brengen ſie geſegnet in Dankbarkeit heim und befeſtigen ſie an dem hiſtoriſchen Platz über dem häuslichen Herd. Da werden ſie aufvewahrt, damit ſie nicht weit haben bis zum Feuer, wenn ſchwere Unwet⸗ ter verderbendrohend über Felder und Wäl⸗ der und über Lond und Stadt dahinziehen. Zur Himmelsmutter hinauf blickt die Chriſten— heit. hat „Wir haben hoch im Himmelreich eine Mutter allzugleich. Im Himmel iſt ſie Königin, auf Erden Schutz und Tröſterin. Gelobt ſei die Dreifaltigkeit, ein ein'ger Gott in Ewigkeit. Alleluja“. (Comer 16,25) Hugenberg dementiert Verhandlungswünſche odz. Berlin, 12. Aug. Die deutſchnationale Preſſeſtelle teilt mit: Eine volksparteiliche Zeitung ſchreibt, daß man bisher von deutſchnatoinaler Seite dem noch nicht widerſprochen habe, daß Hugenberg den Reichspräſidenten gebeten habe, ihm eine Unter⸗ redung mit dem Reichskanzler zu vermitteln. Wir verweiſen demgegenüber auf unſere Er⸗ ulärung vom 3. Auguſt, in der wir mitteilten, daß die Tatſache des Empfanges Dr. Hugenbergs beim Reichspräſidenten richtig iſt, daß aber alles wei⸗ tere über Veranlaſſung und Inhalt der gepfloge⸗ nen Unterhandlungen Gemeldete unzutreffend iſt. eitung bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 Pfg., mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Wir haben dieſer Erblärung nichts mehr hinzu⸗ zufügen. Unruhen in Irland Der Sonderkorreſpon⸗ meldet aus Neubliß London, 13. Aug. dent des„Daily Expreß“ (Grafſchaft Monagham), daß Freiſchartruppen und Irreguläre ſich geſtern Abend bei Cootſchill in der Nähe der Ulſtergrenze gegenübergeſtanden hätten. die Gegend um die Stadt herum ſei mit Schützengräben durchzogen. Alle Eiſenbahnſtrek⸗ ken ſind in die Luft geſprengt oder aufgeriſſen und die Telegraphen⸗ und Celefondrähte abge⸗ ſchnitten. die Stadt habe geſtern drahtlos um Entſendung von Truppen gebeten. die Unruhen ſind zurückzuführen auf den verſuch einſger po⸗ litiſcher Gruppen, eine Kundgebung der Orange⸗ männer zu verhindern. Eine große Streitkraft von Regierungstruppen aus Cavan wurde in Eile herbeigerufen. Es ſoll bisher hein Suſam⸗ menſtoß erfolgt ſein, da die Stadt vollkommen abgeriegelt ſei. Neun republikaniſche Führer ſeien verhaftet worden. Deutſchlandflug 1931 19 Maſchinen zum Start bereit. Am Montag mittag 12 Uhr war auf dem Flugplatz Berlin⸗Staaken Landungsſchluß der Teilnehmer des Deutſchlandfluges 4931. Insge⸗ ſamt haben ſich 19 Beſatzungen mit ihren Flug⸗ zeugen bis zu dieſem Seitpunkt bei der Sport⸗ leitung mit ihren Flugzeugen geſtellt, der 20. hatte Pech. Es iſt dies Kern, der langjährige Begleiter Udets, der am Montag vormittag 10 Uhr in Frankfurt a. M. ſtartete, aber erſt eine halbe Stunde nach 12 Uhr in Staahen eintraf, ſodaß ihn die Sportleitung nicht mehr zulaſſen konnte. Es werden alſo 19 Flugzeugführer und ⸗führerinnen die einzelnen Prüfungen des Wett— bewerbs beſtreiten, der am Dienstag mit den Geringſtgeſchwindigkeits-⸗, Anlaß⸗ und Ausrü⸗ ſtungsprüfungen begann. Heſſen feiert den Verfaſſungstag Darmſtadt, 11. Aug. Die Anteilnahme der Bevölkerung an der Feier des Verfaſſungsta— ges, die von Staat und Stadt auch in dieſem Jahre gemeinſam veranſtaltet wurde, war über Erwarten groß. Die Feſtanſprache hielt Mini⸗ ſterialrat Dr. Meller. Sie war auf den Ernſt der Zeit und die deutſchen inneren und äußeren Schwierigkeiten geſtimmt. Mehefack von Beifall unterbrochen, wurde die Forderung geſtellt, gerade an die Arbeitſchaft, ſich nicht ab⸗ drängen zu laſſen, ſondern an der Verfaſſung weiter mitzuarbeiten, bis auch der Teil des Bürgertums, der ihr noch feindlich gegenüber, ſtehe, für Verfaſſung und Staat gewonnen ſei Eine Stunde vorher hatte auf dem Marien⸗ platz die hieſige Polizei Aufſtellung genommen Innenminiſter Leuſchner hielt vor dem Mikro— phon eine Anſprache, zu deren Eingang er auck Neue Peifasoungsnostarten mit dem Zilduis des Sieifleii uam Stein * 7 05 2 785 e 8 2 4 7 2 kt 0 um diesjährigen Verfaſſungstag hat die Reichspoſt neue Poſtkarten in beſchrän . laſſen, die eine Bildnisdarſtellung des Freiherrn vom Stein tragen. 48. Jahrgang II 2 auf den Volksentſcheid in Preußen zu ſprechen kam Am Vorabend hatte Staatspräſident Dr. Adelung im Staatsminiſterium den Büchner⸗ Preisträgern eine Urkunde überreicht. In ei⸗ ner Anſprache betonte er, Notzeiten wie heute ſeien im allgemeinen nicht günſtig für alle An⸗ gelegenheiten, die Dinge des Geiſtes, der Kunſt und der Wiſſenſchaft berühren, aber gerade in den Zeiten der Not ſei es eine Notwendigkeit, nicht zu vergeſſen, daß auch die Kunſt Lebens⸗ werte darſtelle. Die Sybille von Martinique Drei hübſche, blutjunge Franzöſinnen, die auf der Inſel Martinique erzogen wurden, gingen eines Tages zu einer Wahrſagerin, um ſich ihre Zukunft künden zu laſſen. Swiſchen dem Beſuch der erſten und dem der beiben anderen liegen zwar an die 130 Jahre, und auch die zwei ſind längſt tot— aber die Bewohner der Inſel ſpre⸗ chen noch heute davon.„Sie werden einmal faſt Königin werden“, ſagte die ſchwarze Sybille zur erſten. Es war Francoiſe d'KAubigne, die ſpäter Frau de Maintenon und Gattin Ludwigs 14. wurde. Die beiden anderen, die entfernt ver⸗ wandt waren, traten zuſammen vor die Wahr— ſagerin.„sie werden eine Königin mit dem Schleier werden“, verkündete die Zauberin Fräu⸗ lein Dubuc de Revery. Und ſo geſchah es auch: Die junge Dame wurde von türkiſchen Seeräu⸗ bern gefangen und ſpäter die Lieblingsfrau des Sultans.„Und Sie“, ſagte die Kartenlegerin zur Dritten,„Sie werden mehr als Königin ſein Ein ungläubiges Cächeln war die Antwort der jungen Schönen mit den verſchleierten blauen Kugen, die von den ſchönſten Wimpern beſchattet waren. Und ſie wurde tatſächlich mehr als Kö⸗ nigin, dieſe Joſephine de la Pagerie, die Napo⸗ leon zur Kaiſerin machte. Nurioſerweiſe wur⸗ den der Sultan und der Kaiſer der Franzoſen auf dieſe Weiſe Verwandte. Abdul kAiziz, der Enkel des Sultans, in deſſen harem Fräulein Dubuc de Rivern verkauft worden war, erinnerte hier⸗ an lächelnd Napoleon 5., als er zum Beſuch in paris weilte. Ein Meiſter der Gemſenjagd „Der Gemsjäger“, ſchreibt Friedr. v. Tſchudi in ſeiner„Tierwelt in den Alpen“, muß ein adlerſcharfes Auge, einen ſchwindelfreien Kopf, einen gegen alle Unbill der Eisregion gefeiten Körper, einen tollkühnen Wagemut, eine uner⸗ ſchütterliche Kaltblütigkeit und darüber hinaus gute Lungen und eine Mushelnkraft beſitzen, die Anſtrengungen geraume Seit durchhalten kann.“ Alle dieſe Erforderniſſe beſitzt der franzöſiſche Marquis de St. Severin, ein auch publiziſtiſch hervorgetretener MReiſter der Gemſenjagd. Der Marquis iſt nicht nur ein echter Waidmann, ſon⸗ dern auch ein kühner Alpiniſt, deſſen Land⸗ ſchaftsſchilderungen gern geleſen werden. Die Schießliſte des franzöſiſchen Jägers verzeichnet 200 erlegte Gemſen, darunter ſind manche, die ihm ums Haar das Leben gehoſtet hätten. Denn die Felſen und Gletſcher bieten dem Wild tau⸗ zend Unterſchlupfe, die dem Jäger zu Fallgruben werden.„Bei keinem Tier,“ erzählt der Mar⸗ quis,„einen ſich in ſolchem Maß Kraft und Ele⸗ ganz. Elaſtiſcher und vor allem gewandter als der Steinbock, ihr berwandter und Kamerad im Hochgebirge, und kräftiger als die Gazelle über⸗ trifft die Gemſe ſie alle durch den vollendeten Adel ihrer Formen wie durch ihre unglaubliche Beweglichkeit. Ihr Mörper, deſſen gerundete Konturen verbergen, was eine ſtarke Muskula⸗ tur an Unſchönem birgt, wird durch nervöſe Beine, deren Feinheit gleichwohl nicht übertrie⸗ ben wirkt, getragen und verjüngt ſich in harmo⸗ niſch fließenden Linien zu einem wohlproportio⸗ nierten halſe. der Kopf, der im derhältnis zum Ganzen klein iſt, als wenn er dem Motor, den er belebt, ſeine ganze Energie überließe, iſt mit gerade aufſteigenden, an der Spitze rück ⸗ wärts gebogenen Hörnern, den reizvoll gezeich⸗ neten Arickeln“ gekrönt. Kurz, die Antilope der pen iſt ein wahres Wunder von Kraft und Anmut, die ſich in untadeligem Gleichmaß er⸗ gänzen. Die Gemſen haben nicht den flach Rücken und die geſchloſſenen Unie des 99 noch auch die gebrechlichen Beine des Rehs oder der Gazelle. Sie ſind ſchön und harmonisch in jeder Einzelheit der Linienführung des Mörpers.“ 5 17