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Teil des Programms zeigt man: Ein Monumental-Filmwerk, ein Heldenlied der deutschen Frau Ein Film den alle sehen müssen Deutsche Fraben- Deutsche Traue Zum erstenmal stehen unsere deutschen Frauen im Mittelpunkt eines grossen filmischen Geschehens. Der Film ist ein Denkmal für alle deutsche Frauen. Im 3. Teil: Der Lustspiel- Schlager der Woche um Fugs: fend Lachen ohne Ende. 0 Vorzugskarten haben Gültigkeit 50 Freitag und Samstag Erwerbslose 1 Samstag Mittag u. Sonntag Mittag aue Jugend- u. Hindervorstellungen N groß, daß ſich der Poſt- und Gepäckwagen des D-uges in iernheimer Serbe— Bternhelmer Nachrichten) Viernh eimer 120 45 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis monatl. D „frei ins Haus gebracht.— Gratisb eila ent wöchentl. das achtſeltige illustrierte Gonntagsblatt„Sterne und Blumen“, balbſahrlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalenber. 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Auguſt 1931 Schweres Eiſenbahnunglück in Steiermark Schnellzug Rom— wien fährt auf Güterzug— Signal ſtand falſch 12 Tote, 10 Schwerverletzte wib. Wien, 16. Aug. Auf der Südbahn⸗ ſtrecke fuhr heute bei Göß(Steiermark) ein von Italien kommender Schnellzug auf einen Güter⸗ zug. drei Wagen ſtürzten in die Rur. Bisher wurden 12 Tote gezählt. verletzt wurden vier perſonen lebensgefährlich, ſechs ſchwer, etwa 40 leicht. wib. Wien, 16. Aug. Ueber das Eiſenbahn— unglück von Coeben wird weiter gemeldet: Das Unglück ereignete ſich in einer Uurve. Da der D⸗sug Rom— Wien mit voller Geſchwindig— leit in den vor ihm fahrenden Güterzug hinein— fuhr, war die Wucht des Suſammenſtoßes ſo den erſten Perſonenwagen hinein— ſchob. Die Lokomotive ſtürzte über eine drei Meter hohe Böſchung in die an der Unglücksſtätte vorüberfließende Mur. Wie durch ein Wunder blieben der Cokomotivführer und der Heizer da⸗ bei faſt unverletzt. Der Bremſer des letzten Wa— gens des Güterzuges konnte ſich durch Abſprin⸗ gen im letzten Augenblick retten. Unter den Toten und Schwerverletzten befin— deen ſich keine Reichsdeutſchen; es handelt ſich zum größten Teil um Geſterreicher und Ungarn. Die deim Fnnaul haben Sie öhelhaus Lorscher straße Larlel! an. Der verkehr ißt unterbrochen, da die Schie— Beste Qualität, Niedrigste Preise D SBröllte Auswahl — das sind die Kennzeichen unserer grolen Leistungstähigkeit! 5 wie gemeldet, von der Zevener polizei verhaftete Alois Walter. Achtung! Achtung! Preisahschlag bie niedrigsten Freise am Platze in der 8 Kchunbesohlungsanstall Mans“ 9 Ludwigstrasse 21. Bel sauberer Ausführung und Verarbeltung von Ia. klehesleh- Grubengerhung-Aernleder empfehle ſeh: Herrensonlen aur 3. 10 fn. bamensotlen mur 2. 20 M. Herrenneen Au 1.- x. Damenlech nur 80-50 Fb. Sohlen genäht 50 Pig. mehr. 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An der Un⸗ fallſtelle ſpielten ſich fürchterliche zenen ab. Sum! Glück fuhr in dem Suge als RKeiſender ein Wie⸗ ner Chirurg mit, der an Ort und Stelle den Schwerverletzten erſte Hilfe leiſtete und ſie durch Reitungsabteilungen der Umgegend in die näch⸗ ſten Spitäler bringen ließ. zum Eiſenbahnanſchlag bei Jüterbog. wtb. Hamburg, 10. klug. Wie das„Bambur⸗— ger Fremdeneblart“ aus Seven meldet, hat der Landſtreicher nichts mit dem Eiſenbahnattentat in Züterebog zu tun. Er iſt zwar in Unterſu⸗ chungshaft behalten worden, jedoch lediglich we⸗ gen Landſtreichens. Eiſenbahnunfall im Rheinland. wtb. Wittlich, 17. Aug. Der den hieſigen Bahn⸗ hof um 21,55 Uhr verlaſſende perſonenzug nach Wengerohr fuhr am Samstag abend kurz nach der Ausfahrt auf einen leccen Wagenparn, der ich aus noch unbekannter Urſache von dem Ne⸗ bengleis auf das Hauptgleis verſchoben hatte. öwel wagen des Wagenparks und die Lokomo⸗ tive des Perſonenzuges entgleiſten. perſonen wurden nicht verletzt, doch iſt der Sachſchaden be⸗ deutend. Das Gleis der Strecke Wittlich⸗Wen⸗ gerohr war bis Sonntag früh geſperrt. Die übendzüge in Richtung Urier⸗Bernnaſtel erlitten durch den Unfall erhebliche Verſpätungen. Um die Stillehaltung Die geſtrigen Beratungen in Baſel. wtb Baſel, 17. Aug. Das von Albert H. Wiggin präſidierte Finanzkomitee für die Prü⸗ jung der Finanzlage in Deutſchland hielt ge⸗ tern eine überaus lange Sitzung ab. Die Bera⸗ tungen dauerten bis 20,40 Uhr. Daneben nah⸗ men die Verhandlungen der verſchiedenen Bankiergruppen, welche im Stillhaltekomitee vereinigt ſind, ihren Fortgang. Das Finanz⸗ komitee nahm in erſter Linie Kenntnis von den im Stillhaltekonſortium aufgetauchten Schwie⸗ rigkeiten, ſpeziell, was die Frage der ausländ:⸗ ſchen Markguthaben in Deutſchland betrifft. Weiter ſetzte das Finanzkomitee die Beratungen des von Sir Walter Layton erſtatteten Verich⸗ tes fort. Der Bericht befaßt ſich ſpeziell mit der Frage der Gewährung neuer Kredite an Deutſchland, ſowie der Umwandlung kurzfriſti⸗ ger in langfriſtige Kredite. Beſchlüſſe wurden noch nicht geſaßt. Die entſprechenden Entſchlie⸗ kungen ſollen erſt heute in einer Sitzung, die auf 16 Uhr angeſetzt iſt. durchberaten werden. Das Komitee hält ſich ſtreng an den von der Londoner Konſerenz gegebenen Auftrag, vas aus dem Bericht mit aller Deutlichkeit hervor⸗ geht. einer Reiſe nach Berlin verzichtet, und ſie hof⸗ fen, ſofern es dem Stillhaltekomitee gelingt, die noch beſtehende Hauptdifferenz bezüglich der Markguthaben bis Dienstag aus der Welt zu ſchaffen. ihre Arbeiten am Mittwoch abſchließen zu können. tag vormittag, ſeine Arbeiten fortſetzen bis dahin werden die deutſchen Delegierten im Beſitze neuer Inſtruktionen bezüglich ihrer Stel⸗ Taauna der Deutſchen Staats vartei enb. Berlin, 16. Aug. In den Räumen des Reichswirtſchaftsrates tagte beute die Deutſche Staatspartei. An der Tagung, die ſehr ſtark be— ſucht war, nahmen u. a. teil: der preußiſche mi⸗ württembergiſche Mirtſchaftsminiſter Maier. Bür⸗ germeiſter Elſaß-Berlin, der Berliner Polizei— vizepräſident Dr. Weiß und die früheren Mini⸗ ſter hamm und Ceers. Fünf Verhaftungen wegen des Schupomordes Neue Todesdrohungen gegen die Polizei enb Berlin, 17. Aug. Gegen fünf von den im Zuſammenhang mit der Unterſuchung wegen der Bülow⸗Platz⸗Krawalle feſtgenommenen 28 Kommuniſten ſind vom Unterſuchungsrichter Haftbefehle erlaſſen worden. Dabei handelt es ſich in erſter Linie um vier Mitglieder der kom⸗ muniſtiſchen Malkolonne, die in dringendem Verbacht ſteht, daß ſie von der beabſichtigten Ermordung der Schupo⸗Offiziere vorher ge⸗ wußt, ſich alſo der Vorbereitung eines ſolchen Verbrechens ſowie der Unterlaſſung einer An⸗ zeige ſchuldig gemacht haben. Der Fünfte iſt ein gewiſſer Zacho, der bei den Unruhen am Bü⸗ low⸗Platz einen Schuß in den Fuß erhielt, in eine Wohnung in der Nähe flüchtete und ſchließ⸗ lich entdeckt wurde. Dabei fand man eine Ort⸗ gies⸗Piſtole, deren Gebrauch bei Kommuniſten vielfach feſtgeſtellt wurde. Zacho wird ich we⸗ gen Landfriedensbruchs und unbefugten Waſ⸗ fenbeſitzes zu verantworten haben. enb Berlin, 17. Aug. In der Suarez⸗Straße in Charlottenburg haben unbekannte Täter auf den Fahrdamm folgende Aufſchrift gemalt: „Schupo ſchieß nicht! RF ſchießt wieder. Für jeden erſchoſſenen Arbeiter zehn Schupos.“ Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Vverſicherungsbetrug koſtet zehn Menſchen das Ceben Die Urſache des Hauseinſturzes in Cnon wib Pars 16. Aug. Nachforſchungen nach den möglichen Urſachen des Hauseinſturzes in Vil⸗ leurbonne, bei dem 10 Perſonen ums Leben ge⸗ kommen ſind, haben zur Entdeckung folgender Tatſachen geführt: Unter den Leichen fand man auch die eines Fräuleins namens Sangois, die das eingeſtürzte Haus zwar nicht bewohnte, aber Eigentümerin des Hauſes war. Es ſcheint nicht als ob Fräulein Sangois rein zufällig des nachts um 2 Uhr die Straße paſſierte, an der ihr Haus, das um dieſe Stunde durch eine Ex⸗ ploſion vernichtet wurde, lag, zumal ihr eigener Wohnſitz ſich in einem ganz anderen Stadtviertel befand. Man vermutet, daß Fräulein Sangois, die ſich in Geldverlegenheiten befunden haben ſoll, die Exploſion ſelbſt herbeigeführt hat, um ſich die Verſicherungsſumme zu beſchafſen, und daß ſie dabei ihr Leben eingebüßt hat. witb Paris, 17. Auguſt. In der Angelegen⸗ heit der Lyoner Exploſion, die zehn Perſonen das Leben getoſtet hat, iſt geſtern nachmittag von der Mutter der— wie bereits gemeldet bei der Exploſion gleichfalls ums Leben gekomme⸗ nen Beſitzerin des eingeſtürzten Hauſes ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt worden. Darnach hat ihre Tochter die Abſicht gehabt, ihr Haus in Brand zu ſtecken, angeblich, weil die Mieter nicht zahl⸗ ten tatsächlich aber, um die Verſicherun sſumeme zu erhalten. Nach einem gemeinſamen Spazier⸗ gang ſei die Tochter ins Haus gegangen. Kurz darauf erfolgte die Exploſion. Die weiteren po⸗ lizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß an dem betreffenden Abend ein Nachbar die Beſitzer:n des Hauſes mit einem beträchtlichen Paket geſe⸗ hen hat. Durch die ärztliche Unterſuchung der Leichen wurde ſeſtgeſtelt, daß die Hausbeſitzerin um mittelbar durch den Eroloſionskörrer, die üh⸗ rigen Perſonen aber durch den Einßßurz des Haufſes getötet worden ſind. Ein neuer Fall Tetzner? enb Berlin, 17. Aug. Vor einigen Tagen wurde auf dem Dobel zwiſchen Herrenalb und Wildbad der ausgebrannte Wagen des Beſit⸗ zers der Mercedes⸗Benz⸗Niederlaſſung in Bin⸗ gen, Heinz von Lacum, mit der angeblichen Leiche des Wagenbeſitzers aufgefunden. Nach⸗ träglich waren jedoch Bedenken laut geworden, daß die Leiche die des Lacum ſei. Nach einer Meldung der„Montagspoſt“ habe ſich jetzt herausgeſtellt, daß Lacum Wech⸗ ſelſchiebungen und wahrſcheinlich auch Wechſel⸗ betrug begangen und Jahrzehnte hindurch eine Anzahl Firmen hinters Licht geführt hat. Er habe ſich als Akademiker ausgegeben, was eben⸗ ſowenig zutreffe, wie ſein angebliches Ingeni⸗ eurexamen. Für die Autopſie war von Wichtig⸗ keit, daß der Schädel der gefundenen Leiche eine aus dem Kriege ſtammenden Silberplatte trug. Der Schädel war jedoch völlig zertrümmert, und es fanden ſich nicht die mindeſten Reſte der Sil⸗ berplatte vor. Lacum hatte— ſo schließt die Verlautbarung der„Montagspoſt“— Schulden in Höhe von einer Million Mark gehabt, denen nur etwa 2500 RM Aktiven gegenüberſtanden. Die Experten haben endgültig auf den Plana Das Stillhaltekonſortium wird hente, Mon⸗ und lungnahme zu den umftrittenen Punkten fein. niſter höwker⸗Aſchoff ſowie Dr. Sc eiber, der 48. Jahrgang Die deutſchen Städte warnen vor der Finanz⸗Kataſtrophe Dr. Mulert, der Präſident des deutſchen Städtetages, hielt bei der Vorſtandsſitzung in Berlin ein aufſe— henerregendes Referat, in dem er die Notlage der deutſchen Städte ſchilderte. Man muß mit einem Defizit von 800 Millionen rechnen, von dem nur 300 Millionen durch Reichshilfe ge— deckt ſind. Die fehlende halbe Milliarde muß durch rigoro'e Sparmaßnahmen eingebracht werden. Reichsfinanzminiſter Dietrich behandelte die Entwicklung der Reparationsfrage, die Kriſe im Banhweſen und die Finanzhkriſis, in die das Reich, mehr noch die Tänder und Gemeinden, ge— kommen ſind. Tandungsfahrt des Zeppelin Friedrichshafen, 7. Allg. Tuftſchiff „Graf Zeppelin“„ternasnn geſtern ein: Fayr: nach Münſter, Eſſen und(Amſterdam. Um 7 Uhr jand eine Landung in Eſſen ſtatt. Das Das Luftſchiff iſt heute früh wieder in Friedrichsha⸗ fen gelandet, ſtieg aber ſogery zu einem neuen Rundflug auf. Warum der Stahlhelm den Volksentſcheid anficht Eine Zuſchrift der Bundesführer des Stahlhzelms an den Landeswahlleiter. enb. Berlin, 15. Aug. Die Bundesführer des Staieims, detore und Duſterverg, gaben heute an ben preußuchen Tandeswahlleiter, Geheimrat Dr. Saenger eine guſazriſt geriqgtet, im oer ſie auf Jenlerqueuen minweiſen, die oie vevorſtehende Amtliche Feſtſtenung bes toſtimutungsergebulſſes des Dorkseniſcheides vom 9. os. Uils. zu beein⸗ fluſſen geeigner ſeien. Im einzernen ſaurel lie u. a. an: Die Geſamrzaht der 8ummverechtigten ei visger niaſt zurreſſeno angegeben. Verpor⸗ vene ſeien miaht geſtriaſen, Derzogene doppelt ein⸗ gerragen, Behinderre(Geiſtesſahwache und Ent⸗ mundigre), ars timmvereqqtigr aufgefuyrt, bei Herſonen oes Dotoatenſtandes ei das Ruhen des dummrechts nicht verucſichrigr worden, kuslan⸗ der ſeien als ſtuumbverechrigr angegeben. Nach einer auf Stichproben begründeten Be— rechnung wurde nach ber weiteren Darlegung allein die Berichtigung diefer Fehler die Geſamt⸗ zahl der Stimmverechagten um erdoa zwer ulil⸗ nonen Menſchen, und damit die nach rertikel 0 Ho]. 4 und o oer preußiſchen Derſaſſung erſoroer? uche Sahl um erwa eine zuuhon gerager ſein. kinoererſeits ſei die Hahl der ouſtuamenden ba⸗ durch zum Nachtert des Volksentſcheides geſenkt worden, daß in den Summliſten zaulkeiche Stimmverecheigte wioerrechtuch gestrichen ſeien, die ſich noay beim Volasbegehren eingetragen hätten. Uaaſ einer auf Stichproven begründeten Berechnung wurde die periaigung oieſes Fehters die Hahl der Ja-Stimmen um etwa eine Alitlion ſteigern. Enduch kommen zu dem auf den utan⸗ geln der Liſtenfunrung uno der ortlichen Feſeſsei⸗ tung veruhenden Kengerungen des Wahlergeb⸗ niſſes noch oie ungezahlten tenderungen, die durch Behinderung oder Beeinftuſſung der ttoſtimmung, insveſondere durch) verfaſſungswidrigen Cerror herbeigeführt worden ſino.— Die Suſchrift ſchließt mir den Worten: Wir haben Grund, dieſe Einwirkungen insgeſamt ſo einzuſchätzen, daß bei ihrer Berückſichtigung das Hbſtimmungsergebnis den Erfolg des Volksentſcheids bedeuten würde. . Forderungen des Mittelſtandes Berlin, 15. Aug. Das Keichskartell des ſelbſt⸗ ſtändigen Mittelſtandes veranſtaltete heute im ehemaligen Berliner Herrenhaus eine ſtark be⸗ ſuchte Kundgebung zur gegenwärtigen Wirt⸗ ſchaftskriſis. Nach den mit großem Beifall auf⸗ genommenen Vorträgen wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen, in der von der Ke⸗ gierung gefordert wird: J) Dem Reichstag ein Ausführungsgeſetz zu Art. 164 der Rb. unverzüglich vorzulegen; 2) die Linanz⸗ und Verwaltungsreform ſofort durchzu⸗ führen; 3) Ablehnung aller Zwangs- und ſtaat⸗ lichen planwirtſchaftsbeſtrebungen; 4) Förderung der Bankinſtitute, die ihr Ureditkapital vor⸗ nehmlich in Ulein- und Mittelbetrieben anlegen; 5) ſofortige Liquidierung aller aus einem Kllge⸗ meinbedürfnis nicht unbedingt erforderlichen Be⸗ triebe der öffentlichen hand; 6) Teilnahme der Fachorganiſationen des ſelbſtändigen Mittelſtan⸗ des an allen vorbereitenden Beratungen der für den Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft und Finan⸗ zen erforderlichen Maßnahmen und dem von geforderten Wirtſchaftsprogramm. Rundfunkrede Walkers enb Berlin, 14. Auguſt. In einer Sonder— veranſbaltung der Reichsrundfunkgeſellſchaft in Verbindung mit der National Broad Caſting— Company von Amerika ſprach geſtern am ſpäten Abend vom Hotel Adlon aus der Bürgerneiſter von Newyork, James Walker über alle deutſchen Sender zu den deutſchen Bürgern, über alle amerikaniſchen Sender zu den Amerikanern. Die Rede, bei der ſich James Walker ſeiner Heimat- ſprache bediente, ſodaß natürlich ihre Verſtänd— lichkeit und damit ihre direkte Eindringlichkeit für die meiſten deutſchen Hörer verloren gehen mußte, wurde von Dr. Jordan überſetzt. Er babe das Gefühl, ſo erklärte er u. a. daß das amerikaniſche Volk dem deutſchen Volke Dank ſchulde. Deutſche hätten mitgewirkt beim Auf— bau und Ausbau ſeiner großen Heimatſtadt Newyork. Die Newyoyryhker und alle Amerika— ner ſollten aber noch mehr von Deutſchland wiſ— ſen, um den Mut und die Widerſtandskraſt d deutſchen Volkes in dieſer ſchweren Kriſe, die es augenblicklich durchlebe, richtig würdigen zu kön— nen. Zum Schluß betonte Walker, er habe das feſte Vertrauen, daß Deutſchland wieder hochkom— men werde und ſe'ner Beſtimmung gerecht wer— den würde. Der Raubüberfall in Hamburg weib. Hamburg, 14. klug. Der Raubüberfall zuf die beiden Boten einer heeſigen Reederei am Dovenfleth iſt, wie die Augenzeugenberichte er⸗ geben, mit einer ungewöhnlichen Dreiſtigkeit aus⸗ geführt worden. Der borfall, der ſich innerhalb weniger Sekunden abſpielte, wurde von den Paſ— ſanten trotzdem ſofort erfaßt. Ein junger Rad⸗ fahrer hatte die Geiſtesgegenwart, der Limouſine ſein Fahrrad in den Weg zu werfen, über das der wagen aber glatt hinwegfuhr. Ein Straßenkeh⸗ rer konnte mit ſeinem Beſen noch ſchnell eine wagenſcheibe einſchlagen. Die Beraubten ſelbſt ſprangen auf das Huto zu, wurden jedoch zu⸗ rückgeſchleudert. Die Räuber, die das Auto, das ſpäter verlaſſen aufgefunden wurde, morgens an der Alſter entwendet hatten, gaben auf die Verfolger eine Reihe von Schüſſen ab. Der ältere Bote ſoll nicht, wie es zuerſt hieß, durch einen Streifſchuß verletzt worden ſein, ſondern durch Glassplitter blutende Verletzungen erlitten haben. Bei dem Verhafteten Ernſt Schulz fand man eine Photographie ſeines Sohnes, der an dem Raub—⸗ überfall beteiligt ſein dürfte. Raubüberfall in der Zementfabrik Rüdersdorf. wtb. Berlin, 14. Aug. Zwei junge Burſchen brachen beute mittag in der Sementfabrik Rü⸗ desdorf um Arbeit vor. Als ſie abgewieſen wur⸗ den, ſchienen ſie wegzugehen, kehrten jedoch plötz⸗ lich um, drangen ins Büro ein und ergriffen eine Kaſſe mit ungefähr 200 Mark. kluf die Kaſſiererin, die ſie verfolgten, gaben die Verbre⸗ cher zwei Schüſſe ab, die jedoch fehlgingen. Die Burſchen konnten auf einem Motorrad entkom⸗ men. Ein nachſetzendes Auto wurde durch mehrere Schüſſe gezwungen, von der verfolgung Abſtand zu nehmen. Die Erleichterung der Erntebewegung wib Berlin, 14. Aug. Für die Durchfüh⸗ zung der vom Reichskabinett beſchloſſenen und dom Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ pirtſchaft in ſeinem Rundfunkvortrag ange⸗ kündigten Maßnahmen zur Bewegung und Fi⸗ nanzierung der Getreideernte ſind eine Reihe oon Verordnungen bezw. Ausführungsvor⸗ ſchriften vorgeſehen. a Zur Förderung der Bewegung der Weizen⸗ ernte wird die Ausfuhr durch eine bereits ver⸗ öffentlichte Verordnung geregelt, und zwar wird der Export bis zum 31. Dezember ds. Is. gegen Erteilung von Ausfuhrſcheinen ermög⸗ licht, die zum Reimport zu einem Zollſatz von 2 RM e je Doppelzentner berechtigen. Die zur Ingangſetzung des Austauſchexports notwen⸗ dige Feſtſetzung der Vermahlungsquote iſt durch eine am 13. Auguſt im„Reichsanzeiger“ veröffentlichte Verordnung bekannt gegeben. Die Vermahlungsquote iſt auf 97 Prozent far das ganze Jahr feſtgeſetzt; dabei iſt vorgeſehen daß Austauſchweizen bis zu 27 Prozent im Rahmen dieſer Vermahlungsquote verwardt werden kann. Den an der Verwendung von Auslan'a⸗ meizen intereſſierten Mühlen iſt ſomit ins zum 31. Dezember die Möglichkeit gege! en, durch den Export der entſprechenden Me'ige Intandsweizen ſich Ausfuhrſcheine in dem gewünſchten Umfange zu beſchaſſen. Da die Exportmöglichkeit bis zum 31. Dezember begrenzt iſt und die Feſtſetzung der Vermaß⸗ lungsquote von 97 Prozent für das ganze Jahr eine anderweitige Verſorgung mit Auslards⸗ weizen nicht zuläßt, wird dieſe Regelung des Austauſchgeſchäftes und der Vermahlungsquot⸗ den im Intereſſe der Erntebewegung notwendi gen Anreiz zur ſaiſonmäßigen Entlaſtung de; inländiſchen Weizenmarktes durch Ausfuh! ſchaffen. Die Neuregelung des Vermahlungszwange: tritt am 16. Auguſt, die Ausfuhrregelun; mit Rückſicht auf die techniſchen Durchfüh⸗ rungsvorbereitungen am 24. Auguſt i Kraft. Bei den Sondermaßnahmen für die Bewegung der Roggenernte ſteht die ſtagtliche Magari⸗ nierung einiger hunderttauſend Ztr. Roggen im Vordergrunde. Die hierfür notwendigen finan. ziellen Vorausſetzungen ſind durch Uebernahme einer entſprechenden Reichsgarantie und ir Verhandlungen mit den Banken geſchaffen. Der Erlaß der Ausführungsbeſtimmunger für die im Rahmen der allgemeinen Ernte finanzierung vorgeſehene Ingangſetzung des Lagerſchein⸗Weſens und die Bereitſtellung von Mitteln für die Zinsverbilligung für Ernte⸗ bewegungskredite ſteht unmittelbar bevor. Raubüberfall in hamburg Hamburg, 14. Aug. Zwei Voten einer hieſigen Schiffahrtsgeſellſchaft wurden heute vormittag am Dovenfleth von drei Männern überfallen und beraubt. Sie hatten 12 000 Mk. bei ſich, die ſie von der Commerz⸗ und Privat⸗ bank geholt hatten. Zwei der Täter flüchteten mit einer bereitſtehenden rotbraunen Limou⸗ ſine, der dritte, ein der Polizei nicht unbekann⸗ ter 42jähriger Ernſt Schulz konnte auf dem Boden des Hauſes Dovenfleth 31 feſtgenommen werden. Einer der Boten wurde bei dem Ueber⸗ fall durch einen Streiſſchuß am Kopf verwun⸗ det. Wiederanſteigen des Steueraufkommens Berlin, 14. Aug. Nachdem im Juli infolge der Stockung des Zahlungsverkehrs und der Schließung der Banken ein Minderaufkommen an Steuern in Höhe von etwa 180 Millionen Oeltanladamfiſer verbꝛennt mit A0 οοο Lilenn Benzin Blick auf das deck des Dampſers nach dem Brand. Murz vor der Einfahrt nach Rewnork geriet ein Oeltankdampfer, der mit 400 000 Titern Benzin beladen war, in Brand und wurde völlig vernichtet. Da ſich ſolche Unglücke mehr⸗ fach ereignet haben, beſtehen für Schiffe mit derart ſeuergefährlicher Tadung die ſtrenoſten Vorſchriften, die jedoch von der Beſatzung nur allzu oft übertreten werden. ä unn... Rampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 12. Fortſetzung. „Sie möchten zum Herrn kommen! Herr von Waslewfki und Tochter ſind zu Beſuch.“ Ich muß mich erſt umkleiden!“ „Unſinn, Inſpektor! Der Hert wünſcht, daß Sie kommen wie Sie ſind. Er hat Sie vom Fenſter geſehen. Keine Etikette!“ „Gut!“ * Willfried hatte den Inſpektor vom Fenſter aus geſehen. Katja desgleichen. „Sie kennen meinen Inſpektor?“ fragte er das Mädchen. 101 „Ja! Ich habe ihn ſchon öfters geſehen.— Ein intereſſanter Menſch!“ „Zweifellos! Noch mehr als das! Er iſt ein ſchöner Mann!“ Sie ſah ihn mit glänzenden Augen an. „Das iſt ſehr ehrlich von Ihnen!“ „Würden Sie das nicht auch von einer Geſchlechtsgenoſſin ſagen, wenn Sie... es wird ja kaum einen ſolchen Fall geben... ſchöner wäre als Katja von Waslewſki?“ Katja ſchüttelte den Kopf. „Nein, nein, Nein! Beſtimmt nicht! Keine Frau würde das tun.“ Willfred lachte hell auf. „Das iſt auch ſehr ehrlich, Gnädigſte. Aber was meinen Sie.. Herr Brucks gehört an den Tiſch. Es iſt Ihnen doch recht, wenn ich ihn rufen laſſe?“ So wurde Brucks gerufen. Brucks kam. Mit vollendetem Anſland Katja und ihren Vater. i „Immer noch wohl und munter, lieber Brucks?“ N Es war beinahe ein vertraulicher Ton, den Katja dem Inſpektor gegenüber anſchlug. „Gewiß. gnädiges Fräulein! Ich freue mich, daß Sie unſere ſtille Grenzecke wieder einmal beehren.“ „Ein wenig Heimatſehnſucht Herr Brucks.“ „Ein ganzes Jahr waren Sie nicht da!“ Katja überlegte.„Stimmt, ein Jahr iſt's nun her. Weihnachten wollte ich kommen, aber da hatte ich eine Einladung an die Riviera. begrüßte er rr „Ein raſſiges Mädel!“ ſa Es waren ein paar wundervolle Wochen. Wir waren auch in Monte. Ich habe auch geſpielt.“ „Und hatten Sie Glück, Gnädigſte?“ warf Willfried lächelnd ein. „Nein, ich habe verſpielt. Ein Glück, daß meine Ferien nur zwei Wochen dauerten, ſonſt hätte ich Papa um Geld telegraphieren müſ⸗ ſen.“ „Ja, wenn Sie auch noch Glück haben würden verſchwenderiſch vom Schickſal.“ Katja drohte mit dem Finger. „Herr von Kamerlingk...“ Flott wurde das Geſpräch geführt. Ueber zwei Stunden hielten ſich die Gäſte auf, dann verabſchiedeten ſie ſich herz⸗ lich, nicht vergeſſend, Willfried das Verſpre⸗ chen abzunehmen, den Beſuch recht bald zu er⸗ widern. Willfried ſagte nicht ungern zu. Als ſie aus dem Hofe hinausſprengten, ſahen ihnen Willfried und Brucks nach. im Spiel 1 das wäre doch ein wenig l 2 NM. feſtzuſtellen war, iſt, wie wir aus Krei, ſen des Reichsfinanzminiſteriums erfahren, be, reits in der erſten Dekade des Auguſt ein en, heblicher Teil des Ausfalles den Steuerkaſſen wieder zugefloſſen. Da die Stockung des Za, lungsverkehrs wieder aufgehört hat, rechne man an zuſtändiger Stelle damit, daß der Jul, Ausfall in der zweiten Hälfte des Auguſt in noch ſtärkerem Maße wieder aufgeholt wird. Wirtſchaſtsgloſſen Unſinnige Welt! Drei Nachrichten aus dem Ausland ſind harakteriſtiſch für die gegenwärtige Zeit: In Amerika hat man den Pflanzern nahegelegt zin Drittel der bevorſtehenden, außerordentlic zuten Baumwollernte einfach zu vernichten. Weiter hat man vor kurzem vernommen, daf ein größerer Teil der amerikaniſchen Weizen, zrnte, weil die Abſatzmöglichkeiten auch wer zerhin ſtark beſchränkt ſind, einfach verbrannt vird. Und zum Dritten haben wir aus Braff ien gehört, daß wegen der ſinkenden Preiſe au den Kaffeemärkten tauſende und abertauſend, Sack Kaffee einfach ins Meer geſenkt worden ind! Eine unſinnige Welt! Dort Ueberfluß, hie Mangel! Dort vernichtet man Baumwolle, i, in anderen Stellen der Welt gebraucht wes zen könnte. Naheungsmittel, namentlich Bro zetreide, wird vecocannt, während in anderen Ländern die Weizeapreiſe in die Höhe klettert und der Hunger herrecht! Was iſt das für ein; inſinnige Welt! Mar ſieh“ aber, wie der gar wirtſchaftliche Oiganismus der Welt aus der Fugen geraten iſt. Lehren ſolche Beispiele, vor denen man doch aus dec Geſchichte weiß, daß ie oft genug die„iſten Anfänge großer Bh. ter urd Länder vernichtender Revolutionen ge weſen ſind, nich“ klar und deutlich, daß may endlich einma! aus der Epeche des Debattie rens herauskommen und ſich zuſammenfinden muß zu gemeinſchaftlicher Akt'on der Mächte und Völker... 2 * Das Reich als Großbankaktionär. Um die Danatbank und die Dresdener Ban iſt es in letzter Zeit ſtiller geworden. Das be deutet aber nicht, daß hinter den Kuliſſen in zwiſchen wichtige Dinge vorbereitet wurden Die durch die Entwicklung der Verhältniſſe ge gebene Linie: Teilung der Banken in Depoſ ten⸗ und Geſchäftsbanken, wird beibehalten und in der Geſtaltung der künftigen Organiqa tion der Dresdener Bank einerſeits wie de Danatbank andererſeits durchgeführt werden Die Dresdener Bank wird vorausſichtlich nad dem Stande, den die Dinge jetzt haben, au privatwirtſchaftlicher Grundlage weitergeführt und zwar in derſelben Form wie die Reichs kreditgeſellſchaft, von der ja viele bisher noc nicht wußten, daß ſie bereits eine reichseigen, Bank iſt. Das Reich wird bei der Dresdener Bank mit 300 Millionen Mk. Vorzugsaktien 5, teiligt ſein, die bisher freilich noch nicht 9, zahlt ſind. Aber die Tatſache dieſer Beteiligung wird ſich in der Entſendung von Perſönlichken ten ausprägen, die vom Reich her in die Le tung der Dresdener Bank delegiert werden Daß mit einer ſolchen Umgruppierung auß weitgehende perſonelle Veränderungen verbun⸗ den ſind, verſteht ſich von ſelbſt. Der Reichs, bung von Schatzanweiſungen zu beſchaffen. Da⸗ gte Brucks. Der Inſpektor verbeugte ſich und ſagte etwas ſteif::„Gewiß, Herr von Kamerlingk.“ Am Abend. Schaffranz ſuchte Willfried im Zimmer auf. „Was machen wir, lieber Schaffranz? Klappt's in der Meierei?“ „Kommen Sie mit den Polen aus?“ „Sehr gut! Sie ſind ganz willig und wenigſtens auch ſauber.“ „Das iſt erfreulich!“ „Ja! Aber.. ich habe eine Entdeckung ge— macht.“, Willfried horchte geſpannt auf. „So? und die wäre?“ „Die Meierei erhält zu wenig Milch ge⸗ liefert.“ Willfried ſah Schaffranz bedeutſam an und pfiff durch die Zähne. „Aha.. ein Fingerzeig! Setzen Sie ſich Schaffranz. und brennen Sie ſich eine Zi⸗ garre an. Hier iſt Feuer! So und jetzt berichten Sie.“ Schaffranz zog kräftig, die Zigarre brannte. Dann begann er wieder. „Die vierundvierzig Milchkühe müſſen zirka 600 Liter Milch geben. Der alte Burger ſagt es. Er rechnet da einen Durchſchnitt von 14 Liter. Ich erhalte aber nur 380 bis 420 Liter pro Tag.“ „Nicht möglich!“ „Ich habe mir nun heute die Ställe an⸗ geſehen, die Milchkühe betrachtet Ein Durch⸗ ſchnitt von 14 Liter bei dem Staatsvieh.. iſt beſtimmt nicht zu hoch gerechnet.“ „Ergo müſſen alſo ſo zirka 200 Liter Milch den Tag verſchwinden?“ Willfried an.„Guten Morgen.. „Ja!“ Willfried erhob ſich und ging kopfſchüttelnd im Zimmer auf und ab. „Das ſoll man nicht für möglich halten. Was gedenken Sie nun zu tun?“ Schaffranz überlegte. „Ich möchte mir von Ihnen die Eriaus nis erbitten, dem Melkgeſchäft früh um fünf 5 und abends um 5 Uhr beizuwohnen.“ „Ohne weiteres bin ich damt eipperſtan den.“ * Am nächſten Morgen früh um 5 Uhr ſtand Karl Schaffranz im Stall und ſah dem Mell— geſchäft zu. Schaffranz hörte unterdrückte Flüche. Aber ſonſt blieb ales ruhig. Melkeimer um Melkeimer füllte ſich. Von einem Stall patrouillistte Schaffranz zum anderen, ohne ein Wort zu ſagen Er mochte wohl eine Viertelſtunde in Stalle ſein, da öffnete ſich plötzlich die Stall tür und mit finſterem Geſicht erſchien Tho— mas Brucks, der Inſpektor. Grußlos herrſchte er Schafſranz an:„Was tun Sie hier?“ Schaffranz ſah den erregten Vrucks ruhig Herr Inſpektor.“ „Guten Morgen, was tun Sie hier?“ „Ganz ruhig entgegnete Schaffranz:„Ic ſehe dem Melkgeſchäft zu, Herr Inſpektor.“ Wortlos erſtaunt betrachtete Schaffranz den Aufgeregten. Je mehr ſich Brucks Aufregung ſteigerte, um ſo ruhiger wurde er. Der kalte, klatſehende Kriminaliſt wurde in ihm wieder lebendig. 5 b(Fortſetzung folgt.) kenkaſſen zahlung. ö Zuſchläge im eigenen Intereſſe pflichtigen liegt, ihre Steuern pünktlich zu be— Zahlen. Steuerbeträge, die in der erſten Auguſt⸗ hälfte fällig geworden ſind(dazu gehört auch verwirkt. nicht vor dem Ablauf des 15. Auguſt 1931 be⸗ zahlt, ſo wird für die zweite Auguſt⸗Hälfte und vürde auch dem Reich die Möglichkeit geben, licht das geſamte Kapital in bar einzahlen 3u nüſſen, ſondern es würde ein Teil davon durch hingabe von Schatzanweiſungen bezahlt. Die ganze Organiſation der Dresdener Bank pird ſo geſtaltet werden, daß ſie als Depoſiten⸗ bank ein Gegengewicht zur Danatbank at Industriebank wird, deren Funktion alſo daren heſteht, daß ſie Hausbank der Induſtrie wird der von Seiten des Reiches an die Danatbanl! zegebene Kredit wird ſelbſtnerſtändlich verzinſt und zwar bildet für die Bemeſſung der Quote der jeweilige Reichsbankdiskontſatz die Norm. maſſenkundgebung der Spd im Sportpalaſt enb. verlin, 15. Aug. Die Dsd. hielt geſtern abend aus Unlaß des Volksentſcheidsergebniſſes eine Maſſenkundgebung im Sportpalaſt ab, an der führende ſozialdemokratiſche Abgeordnete teilnahmen. Den Mittelpunkt der Fahnen, die den Saal ſchmückten, bildete ein rieſiges RKeichs⸗ banner in den ſchwarz⸗rot⸗goldenen Farben mit dem Reichsadler. Nach muſikaliſchen Darbietun⸗ gen der Reichsbannerkapelle begrüßte dann zu⸗ nächſt der Ubgeordnete Künſtler die Erſchienenen Er betonte, daß Nationalſozialiſten und Mom⸗ muniſten als politiſche Faktoren verſchwinden müßten. Sein Gruß galt dann dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun und dem Parteifüh⸗ rer Wels. Miniſterpräſident Dr. Braun, der mit ſtürmi⸗ ſchem Beifall begrüßt wurde, hielt alsdann eine Rede über den Dolksentſcheid, in welcher er vor allem die Preſſekundgebung verteidigte. Aus Nah und Fern Mainz, 14. Hug.(Derleihung des Bürgermeiſtertitels.) Zum diesjähri⸗ gen Verfaſſungstag hat der heſſiſche Innenmini⸗ ſter dem beſoldeten Beigeordneten der Stadt Mainz, Dr. Emil Braus, die Amtsbezeichnung Bürgermeiſter verliehen. Mainz, 14. Aug. Dertretertag des gauptverbandes deutſcher Kran ⸗ kenkaſſen.) Heute vormittag iſt hier der bertretertag des hauptverbandes deutſcher Kran⸗ unter dem Vorſitz des Stadtrats Ahrens⸗Berlin zuſammengetreten. Etwa 300 De⸗ egierte aus allen Teilen des Reiches werden an den Beratungen, die ſich bis zum Sonntag hi ſtrecken, teilnehmen. Da in dieſem Jahre de Deutſche UKrankenkaſſentag auf Wunſch des Reichsarbeitsminiſters wegen der allgemeinen Notlage nicht ſtattfindet, kommt dieſem Vertre— teretag erhöhte Bedeutung zu. Am Sonntag wird der Leiter der Abteilung Sozialverſicherungswe⸗ ſen im Reichsarbeitsminiſterium Miniſterialdirek⸗ zor Grieſer über die Probleme der Sozialverſiche— cung in der gegenwärtigen Seit und der ge— ſchäftsführende Dorſitzende des Verbandes hel— muth Lehmann-Perlin über die Aufgaben der HUHrankenkaſſen in der jetzigen Notzeit ſprechen. Kaiſerslautern, 13. Aug.(Verhaftete Wil derer.) Johann Geib, ein gewiſſer Wagner und Strottner von hier wurden am 11. ds. Mts. von drei Forſtbeamten des Forſthauſes„Jagdhaus“ abends gegen 7 Uhr zwiſchen Weilerbach und Kindsbach auf friſcher Tat beim Wildern er⸗ tappt. Einer von ihnen war im Beſitze eines Flobertgewehres. Sie wurden verhaftet der zuſtändigen Polizeibehörde zugeführt. Speyer, 13. Aug.(Die Störche ziehen ab.) Acht Störche in einer geſchloſſenen Reiſegeſell⸗ ſachft ſah man geſtern über Speyer von Oſt nach und PWeſt fliegen. Sollten die Langſchnäbler ſchon ihre Auslandsreiſe, kanzler hatte ſie ja vor kurzem angekündig: Die Mittel für den Erwerb der Vorzugsaktien denkt ſich das Reich auf dem Wege der Bege, 1 eee angetreten haben, dann wäre es das böſe Vorzeichen eines kalten Win⸗ ters. Wieder normaler Zahlungsverkehr Berlin, 15. Aug. Dem heutigen Stichtage! für den erſten Reichsbankausweis nach der Diskontermäßigung kommt eine erhöhte Bedeu⸗ tung zu; wird doch der neue Ausweis, der am Dienstag veröffentlicht wird, zum erſtenmal das Bild des völlig normalen Zahlungsverkehrs wiederſpiegeln. Während der letzte Ausweis in die Periode der Wiedereröffnung der Banken fiel, umfaßt der neue Ausweis auch die Wie⸗ deruufnahme des normalen Zahlungsverkehrs bei ſämtlichen Sparkaſſen und Girozentralen. Aber trotz der Anforderungen, die aus den erwähnten Gründen an die Reichsbank geſtellt wurden, wird der neue Ausweis ein günſtiges Bild zeigen. Der Deviſenzufluß, der ſich ſchon in der letzten Ausweisperiode gezeigt hat, ha! ſich auch in den letzten Tagen weiter ſort⸗ geſeht. Nach Abſetzung der Deviſenanſprüche, die an die Reichsbank geſtellt wurden, dürfte ſich ein Saldo zugunſten des Noteninſtituts von etwa 8—10 Millionen RM. täglich ergeben. Andererſeits iſt der Notenumlauf weiter zurückgegangen, eine Tatſache, die zum großen Teil auf Weiß ſelrückkäufe zurückzuführen iſt, da die Wirt⸗ ſchaft kein Intereſſe daran hat, die noch mit einem Diskont von 15 Prozent ausgeſtatteten Wechſel zu prolongieren. Infolgedeſſen hat ſich natürlich auch die Noten deckung weiter verbeſſert. Während am letzten Stichten die Deckung der Reichsbanknoten durch Gold u. Deviſen um 2,1 auf 38,2 Prozent geſtiegen war, vermutet man jetzt eine weitere Aufbeſſeruno. die ſich ſchon der 40prozentigen Detunn beträchtlich nähern dürfte. grenz⸗ . Putſchpläne im Ruhrgebiet Die kommuniſtiſche Generaloffenſive Bochum, 15. Aug. Die Vernehmung der in Recklinghauſen verhafteten zahlreichen Kommu⸗ niſten, ſowie die Sichtung und Ueberprüfung des beſchlagnahmten umfangreichen Uorreſpondenz⸗ und Agitationsmaterials dürfte vorausſichtlich mehrere Tage in Anſpruch nehmen. Schon jetzt ſteht lt. Blättermeldungen ſeſt, daß es ſich bei der neuerlichen kommuniſtiſchen Aktion im Revier um die Durchführung hochverräteriſcher Pläne handelt. die Funktionäre der pd. haben von ihrer Zentrale Inſtruktionen zu erhöhter Tätig⸗ heit in den Betrieben und unter den Erwerbs⸗ kloſen erhalten. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die pon den Sentralen ausgegebene parole der Bewaffnung der Arbeiterſchaft, die zur Geltung zu bringen die Funktionäre Rrikte Anweiſungen erhalten haben. Im ganzen Revier konzentriert ſich die Tätigkeit der kom— — muniſtiſchen Agitatoren auf Mobiliſierung des Streiks im hinblick auf die im Septem⸗ ber zu erwartende Lohn- und Krbeitszeitbewe— gung in der Montan-Induſtrie. Auf Anfrage beim Polizeipräſidium in Aachen erfährt unſer Bochumer Mitarbeiter, daß die Ver— nehmungen der in Eſchweiler verhafteten 47 Mitglieder des„Roten Schützenbundes“, von denen inzwiſchen 15 wieder freigelaſſen worden ſind, noch nicht abgeſchloſſen ſind. Die Erhebun⸗ gen haben auch hier wichtiges Material ergeben. Feſtgeſtellt wurde, daß die Apd. die Bildung ſogenannter Schützen⸗ bünde als Erſatz für den verbotenen Rotfront⸗ kämpferbund weiterhin eifrig betreibt. Die Bekleidung der Rotſchützen beſteht aus ſchwarzem hemd, ſchwazer Mütze und rotem Schlips. J Am die Aufklätung des Bisenbaflnatienkats bei Jütetbog der entgleiſte Eiſenbahnzug wird wieder auf die Schienen gehoben, da die Sachverſtändigen eine ö genaue Rehonſtruhtion des Tatbeſtandes vornehmen wollen. Mainz, 14. Auguſt.(12 000 Flaſchen Sete beſchlagnahmt.) Gegen die Carolus⸗Kellerei in Mainz ſchwebte ſeit längerer Zeit ein Verfah⸗ ren wegen Verfälſchung von Traubenweinſekt. In der geſtrigen Verhandlung wurde feſtge⸗ ſtellt, daß die Kellerei den gelieferten Sekt mit Obſtwein verſchnitten hatte. Es wurden im ganzen 12 900 Flaſchen Sekt beſchlagnahmt. Der Inhaber der Kellerei wurde zu einer Geld⸗ ſtrafe von 15000 Mark und zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Monaten und drei Wochen verurteilt. Der beſchlagnahmte Wein und Sekt wurde einbezogen. Mainz, 13. Aug.(Ein Rückfälliger.) Dem vielmals vorbeſtraften 28-jährigen Arbeiter L. Heil aus Mohrlautern(Pfalz) war vor dem hieſigen Bezirksſchöffengericht Rückfallsdiebſtahl und Widerſtand zur Laſt gelegt. Er ſchlug nimlich in der Nacht auf 1. Juni in Alzey ei⸗ non Schaukaſten ein und ſtahl daraus 2 Hoſen und drei Hemden. Bei dem dadurch entſtande⸗ nen Lärm wurden Polizeibeamte auf den Vor— fall aufmerkſam, die ſofort die Verfolgung auf⸗ nahmen und den Einbrecher verhafteten, wobei er Widerſtand leiſtete. Der Angeklagte gab den Diebſtahl zu. Das Gericht erkannte gegen ihn wegen Rückfalldiebſtahls und Widerſtands auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr abzüglich der verbüßten Unterſuchungshaft. Frankfurt a. M., 13. Aug.(Erſt erſchoſſen, dann erhängt.) In der Gartenhütte ſeines Kleingartens auf dem Flughafengelände har ein 72jähriger Fuhrmann aus der Koblenzer⸗ ſtraße einen ſeltſamen, nicht alltäglichen Selbſt— mord verübt. Der alte Mann ſchoß ſich mit et nem Gewehr eine Kugel in den Topf und hängte ſich dann auf. Neben der Leiche wurde ein Zettel gefunden mit der Aufſchrift:„Ge— ſtern war der Todestag meiner Mutter, heute t mein Tadestaa.“ Filmſchau. Das herrliche Tonfilm Programm im Ceſfipa. Fritz Schulz, Jenny Jugo und Siegfried Arno Heute Montag zeigt man auf vielſeitiges Verlangen zum letzten male das erfolgreiche Ton⸗ film-Programm. Alle Beſucher freuten ſich, was ſchönes und erbauendes geſehen und gehört zu ha— ben. Zuerſt zeigte man das ergreifende Monu⸗ mental-Filmwerk„Deutſche Frauen— Deutſche Treue“. Cin Heldenlied der deutſchen Frau, ein Schickſals-Gemälde das markant Geſchehniſſe zeich- net, die jeder kennt, an denen er aber zumeiſt achtlos vorübergegangen iſt. Kein Kriegsfilm, aber ein Film, deſſen Handlung ergreift, rührt und in einem Hohelied auf die deutſche Frau ausklingt. Ein Film gegen den Krieg. Ein Film für Alle— den alle ſehen müßten. Alsdann zeigt man als Hauptfilm den Tonfilm-Schlager„Heute Nacht— eventuell“ der große Begeiſterung hervorrief. Der Film hat jedem Beſucher gut gefallen und alles ſich köſtlich amüſiert. Die Hauptatraktion war Fritz Schulz. Auch Jenny Jugo und Siegfried Arno waren ausgezeichnet. Noch iſt jedem Gele- genheit geboten das köſtliche Tonfilm-Programm noch heute zu ſehen und zu hören. Ein Beſuch iſt beſtens zu empfehlen und das ſchönſte und bil- ligſte Vergnügen. Alle Vorzugskarten haben Gül— tigkeit. Erwerbsloſe 1. Platz 50 Pfg. Weinheimer Schweinemark Zugeführt: 384 Stück Verkauft 363 Stück Milchſchweine das Stück 8— 12 Mk. Läufer das Stück von 18—50 Mk. Marktverlauf ſehr gut. Lokales Verzugszuſchläge bei Das Reichsfinanzminiſterium nert erneut daran, daß es wegen der der verſpäteter Steuer⸗ erin⸗ hohen Steuer⸗ die Vermögensrate vom 15. 8. 31), müſſen pä⸗ teſtens bis zum Ablauf des 15. Auguſt gezahlt werden, da ſonſt für jeden halben Monat eln fünfprozentiger Verzugszuſchlag verwirkt wird. 5 Für Steuerbeträge, die ſchon vor dem 1. Aug. 1031 fällig geworden und bis pünktlich gezahlt waren, war bereits für die dahin nicht erſte Juguſthälfte ein fünfprozentiger Zuſchlag Werden dieſe Rückſtände nun auch für jeden weiteren halben Monat ein weiterer Zuſchlag von je fünf Prozent verwirkt. Verregneter Sommer Sonnenſchein gehört nach landläufiger An⸗ ſchauung zum Sommer wie etwa der Frack zum Ball. Ein Sommer ohne viel Sonne, ein Som⸗ mer, der mit ſeiner Regenmenge einen Herbſt beſchämen könnte, iſt eben kein Sommer, und wenn ſich der Kalender noch ſo Mühe gibt, uns vom Gegenteil zu überzeugen. Wie iſt es doch in dieſem Jahre? Ein paor warme Tage zu Beginn, Regen in der Mitte und noch mehr Regen als Abſchluß; ſo präſen⸗ tierte ſich in dieſem Jahr die Jahreszeit, die heiße Tage zu bringen ihrer Tradition eigent⸗ lich verpflichtet wäre. Alle Welt war mit dieſer Umordnung der Dinge nicht einverſtanden. Der Städter machte ſchiefe Augen zum regengrauen Himmel, wenn er Dispoſitionen für die Aus⸗ geſtaltung ſeiner Ferien treffen wollte, der Landmann tat es ihin nach, wenn er an die Ernte dachte, die teilweiſe durch Hagelſchlag niedergedroſchen und— ſoweit es ſich um die Getreidernte handelte— ſehr fragwürdig ge— worden war. Die Kurorte und Sommer— aufenthalte ſind ebenſo mißgeſtimmt wie die Seebäder, denen der ewig naſſe Sommer dle Zahl der Gäſte erheblich dezimiert hat. Und da die Natur ſchon einmal ſo mieſes Geſicht aufſetzte, blieben die aͤbrigen Gewalten, die beſtimmend in das Leben der Menſchen ein— greifen, wenigſtens bei uns in Deutſchland nicht zurück. Seit den unſeligen Tagen der er⸗ ſten Nachkriegsjahre mit ihrer Inflation und ihren inneren Anruhen waren wir in Deutſch— land einer Kataſtrophe nicht mehr ſo verzwei— felt nahe, wie dieſen Sommer. Mit letzter An⸗— ſtrengung und unter äußerſter Anſpannung al; ler Kräfte gelang es zwar doch noch, das Letzte und Schlimmſte zu verhindern und die Grund lagen für neue Beſſerung unſerer Verhältniſſe vorzubereiten, aber es bedurfte auch tatſächlick dieſes Letzten. Eine Notverordnung jagte die andere, tief einſchneidende Maßnahmen waren nötig, um ein Chaos zu verhüten. Und als üble Begleiterſcheinung dieſer Ereigniſſe hielten die jenigen ihre Zeit für gekommen, die gerne poli⸗ tiſch im Trüben fiſchen. Tote und zahlreiche Verletzte forderte dieſes Treiben, dac auch hier blieb die Vernunft ſiegreich. Der Sommer iſt bald vorbei! Er hat une wahrhaftig nicht durch allzuviel Gutes ver wöhnt, aber wenn die Wetterpropheten nicht ſchwindeln, wird ſein Ende beſſer ſein als die Mitte es geweſen iſt, in der Natur und auch in anderer Hinſicht. g Nerabſetzung der Gebühr für Zahnbehandlung bei den Krankenkaſſen tb. Berlin, 31. Aug. Am 10. Auguſt ver⸗ handelten die Spitzenverbände der Zahnärzte und der UMrankenkaſſen im Reichsarbeitsminiſterium über die Herabſetzung der Vergütungen für die zahnärztliche Tätigkeit. Die Verhandlungen führ— ten zu einer Vereinbarung, aufgrund deren die Hahnärzte den Urankenkaſſen Abſchläge gewäh— cen, die je nach der Höhe der bisherigen Moſten 10—15 Prozent betragen. Soweit ſchon bisher weitergehende Ermäßigungen vereinbart worden ind, verbleibt es bei dieſen. Es wurde weiter feſtgelegt, daß während der Dauer des Abkom mens Sahnärzte, die im Dertragsverhältnis. den Kaſſen ſtehen, nur aus einem wichtigen runde(§S 626 BGB.) von der Kaſſentätigheit zusgeſchloſſen werden können. Ferner werden die Kaſſenverbände ſich bei ihren Mitgliedern dafür einſetzen, daß dort, wo UMaſſenkliniken be— ſtehen, die Verſicherten nicht zur ausſchließlichen Benutzung dieſer Uliniken gezwungen werden. Um 12. Kuguſt führten die Verhandlungen zu einer entſprechenden Senkung der Gebühren der Sahntechniker. Vermiſchtes Geſtändnis eines Frauenmörders. enb. Berlin, 15. aug. Im Dorſe Grannitz bei Mloſterheide wurde, wie gemeldet, am Dienstag vormittag ein Frauenmord entdeckt. Nach dem Brande einer Scheune fand man in dem Gebäude die in Decken eingewickelte Leiche einer 22 Jahre alten Fr. Malwitz, die, wie die Spuren ergaben, erſchlagen worden war. Der Täter hatte verſucht, die Leiche bei dem Brande der Scheune zu ver⸗ nichten. Unter dem dringenden Verdacht der Täterſchaft war ein 28 Jahre alter Mann namens Schattſchneider verhaftet worden. Schatt⸗ ſchneider hat jetzt ein Geſtändnis abgelegt. Er „ hat, wie er angibt, die Frau Ulalwitz im einem Streit mit einer Saunlatte erſchlagen und die, Leiche in die Scheune hinübergetragen. An dem Feuer will er keine Schuld haben, er behauptet, ihm müſſe ſeine Tabakspfeife aus der Caſche gefallen ſein und den Brand entfacht haben. Der Mörder iſt dem zuſtändigen Gericht zugeführt worden. Flugzeug ſtürzt in Wohnlaube. Berlin, 15. Aug. Das fahrplanmäßige Poſt⸗ flugzeug D 2009 der Lufthanſa Berlin Köln London mußte am Freitag abend gegen 10 Uhr kurz nach dem Aufſtieg im Tempelhof im Vor⸗ ort Lankwitz-Süd wegen Motordefekts notlan— den. Hierbei ſtürzte es auf eine Wohnlaube u. durchſchlug deren Dach. Der Kapitän des Flug zeugs und der Pilot blieben unverletzt. Die Laube wurde vollſtändig zertrümmert. Der Motor des Flugzeugs hatte das Dach durchbro— chen und die Bewohner, ein Arbeiter-Ehepaar Becker, die bereits zu Bett gegangen waren, feſtgeklemmt. Auf ihre Hilferufe eilten Nach— barn herbei und befreiten das Ehepaar aus ihrer furchtbaren Lage. Die Frau erlitt eins ſchwere Wirbelſäulenverletzung und mußte in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Die Urſache iſt noch ungeklätt. Wahrſcheinlich handelt es ſich um einen Steger defekt. „Nautilus“ an der Bäreninſel geſichtet Oſlo, 14. Aug. Ein aus Spitzbergen heim⸗ kehrender Walfiſchfänger hat durch Funkſpruch mitgeteilt, daß das Unterſeeboot„Nautilus“ di: Bäreninſel bei ſchwerer See in ſchneller Fahrt paſſiert habe und daß an Bord alles wohl ſei.