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Um stilles Gebet für unsere Ib. Verstorbene bitten Viernheim, den 15. August 1931. Die Henrauernd Minterpstebenen. Die Beerdigung findet heute Montag, den 17. Aug. ee 5 Ubr vom Trauerhause, Weinheimerstr. 73 aus statt. Schöne zu vermieten Wo, ſagt der Verlag. Günstige Gelegenheit für Mleinauto- Besitzer Sie können sich mit lhrem Wagen eine Lebensexi- stenz gründen. Ohne Mittel. Ohne Risiko, aber viel Fleiß. Offerten unter B. M. 915 durch Rudolf Mosse, Mannheim erbeten. Reparaturen an Motor⸗ u. Fahrräder werden gut und billig ausgeſührt. Autogene Schweißungen Karl Helfrich Alicenſtraße 8. S Scheuer zum Unterbringen von Stroh, Heu, Frucht Zum Broteinschlagen Ilte Zeitungen und Tapezieren 1 hiernheimer Unzeiger Am Lager ſind alle Gtoppelſaaten oder Taha zu ver⸗ mieten. Auskunft durch die Geſchäftsſtelle ds. Bl. mit Hecke zu verkaufen. Miesstralle 2 Billige Kinderſtiefel! Braun, Schwarz, Lackbeſatz, in 75 Rindbox 85. 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Der Tag war zudem ein lokaler Feiertag; die auswärts in Arbeit ſtehenden gingen ihrer Beſchäftigung nach. Der Sonntag hingegen war bedeutend freundlicher. Wenn auch den ganzen Tag über die Sonne mit den Wolken und der Wind mit dem Regen zu kämpfen hatte, und es am Nachmittag etwas regnete, konnte man doch mit dem Wetter zufrieden ſein. War es doch möglich, einen kleinen Spaziergang zu unternehmen, um ſich in Feld und Wald ein wenig von den Mühen und Sorgen des Alltags zu erholen. Die Natur fängt ſchon an herbſtlich zu werden. Schon färbt ſich das ſatte Grün der Blätter gelblich. Ein ſicheres Zeichen, daß der Sommer zur Neige geht und der Herbſt, wenn auch langſam aber ſicher, die Herrſchaft übernimmt.— Die Freunde des runden Leders, die geſtern auf dem Waldſportplatz außer⸗ ordentlich zahlreich vertreten waren, hatten einen zweifelhaften Genuß. Der ſicher erwartete Sieg gegen Sandhauſen blieb aus. Nur ein Unentſchieden 1:1 konnte von den„Grünen“ herausgeholt werden. Es iſt bedauerlich, daß die Mannſchaft in der 1. Halbzeit das Spiel im Vorgefühl ſicherer Ueber- legenheit zu leicht nahm, was ſich zum Schluß durch einen Punktverluſt ſchwer rächte.— In verſchie⸗ denen Lokalen herrſchte am Abend Konzert- und Tanzbetrieb. Im Allgemeinen jedoch war es ruhig. Die geerdigung des nach ſo kurzer Krankheit vom unerbittlichen Tode dahingerafften achtbaren Bürgers unſerer Gemeinde, Herrn Heinrich Nikl. Reinhard geſtaltete ſich zu einer mächtigen Kundgebung ber Liebe und Verehrung, die dieſer populäre Mann in ſeiner Heimatgemeinde genoſſen hat. Durch ſeinen offenen Charakter, ſeine Mild⸗ tätigkeit und Gerechtigkeit, hat ſich Herr Reinhard Sympathie und Achtung ſeiner Mitbürger in größtem Maße erworben. Zahlreiche Vereine gaben * Freiwillige Fenerwehr. Die geſtern dem Dahingeſchiedenen das letzte Ehrengeleite. Die wie: Königsberger ⸗ Saat⸗ ſamen und Rübſamen in 5 ehrenvollen Nachrufe und die Kranzniederlegungen gaben beredt Zeugnis von dem Anſehen, das der Verblichene hatte. Möge ihm, der in der Blüte ſeines Mannestum dahinſcheiden mußte, die Erde leicht ſein. R. J. P. Sterbefälle. Am Maria Himmelfahrts— tage, nachmittags 3 Uhr, verſchied nach längerer Krankheit Frau Margaretha Munſch geb. Kühl- wein im 55. Lebensjahre und heute Nacht um ½12 Uhr Frau Margaretha Ringhof geb. Bähr nach kurzer ſchwerer Krankheit im 70. Lebensjahre. Die Beerdigungen ſind aus den Todes-Anzeigen erſichtlich. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 4 wegen Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung; 2 wegen Ruheſtörung und 1 wegen Körperverletzung. 70. Gebnrtstag. Frau Berta Salmon, Bahnhofſtraße, kann am Mittwoch, den 19. Auguſt, in noch körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 70. Geburtstag feiern. Dem greiſen Geburtstagskind unſeren herzlichen Glückwunſch! * ·portunfall— Beinbruch. Bei den Spielen gegen Sandhauſen ereignete ſich geſtern ein bedauerlicher Unfall. Bei dem Spiel der 3. Mann- ſchaft am Vormittag erlitt ein Spieler von Sand- hauſen bei einem Zuſammenſtoß einen Beinbruch. Dem Verletzten wurde von Arbeiter⸗Samaritern die erſte Hilfe geleiſtet. D. Sport. Die 1. Elf der Blau- weißen weilte zur Austragung eines Jubiläums“ ſpiels in Edingen und beſiegte Kurpfalz Neckarau in ſchönem fairen Spiel 1:0 * Hilfe den Hilfsbedürftigen! Dieſe und kommende Woche läßt die Anſtalt für Epileptiſche und Krüppel in Nieder ⸗Ramſtadt ihre diesjährige Haus ⸗Sammlung durch ihren Kollektanten er⸗ heben. Da es ſich um ein Liebeswerk an den Aermſten der Armen handelt, werden die Einwohner von Viernheim gebeten, den Kollektant nicht leer von der Tür gehen zu laſſen. Die Anſtalt will bekanntlich allen Fallſüchtigen unſeres Heſſenlandes jeden Standes, jeder Konfeſſion und jeden Alters ein Heim bieten, das ſie um ihrer Anfälle willen draußen im freien Leben nicht finden können. Wer ein Blick getan hat in dieſe Anſtalt, wird doppelt dankbar ſein für ſeine und ſeiner Kinder Geſund⸗ heit und ſeinen Dank durch eine Gabe der Liebe beweiſen. Der Sammler iſt mit Ausweis und be⸗ l hördlich g Sonntag, in der Schillerſchule abgehaltene Ver- ſammlung war ſehr zahlreich beſucht. 76 Kame— raden waren anweſend, darunter der Ehrenkomman— dant Herr Nikolaus Müller. Der gehaltene Vortrag war ſehr lehrreich und konnte man ſſch manches merken, was ſehr wichtig iſt bei vor— kommenden Bränden. Hierauf wurde zur Wahl geſchritten und wurde Kamerad Herr Joh. Peter Alter zum 2. Kommandanten gewählt. Das Amt als Zeugwart behält er ebenfalls. Als Führer der Ordnungsmannſchaft wurde Kamerad Herr Heinrich Buſalt gewählt. Nachdem noch einige interne Angelegenheiten der Feuerwehr durch den Kommandanten beſprochen war, wurde noch bekannt gegeben, daß nun doch die Wehr das bad. Landesfeuerwehrfeſt in Mannheim am 6. Sept. beſucht. Daran beteiligt ſich die ganze Wehr mit Muſik und Spielleuten unter Zurücklaſſung eines Sicherheitskommandos für den Ort ſelbſt. Um ½4 Uhr ſchloß Kommandant Herr Joſ. Kempf die ſo rege verlaufene Verſammlung. J. K. * Kriſenergebnis in ſteigenden Spar erfolgen. Trotz Wirtſchafts-, Finanz- und Geld- kriſe iſt auf Grund wachſender Sparergebniſſe die Bauſparkaſſe Deutſche Bau- und Sied- lungsgemeinſchaft(DBS) in Darmſtadt noch vor Kriſenende zu einer neuen Darlehensvergebung geſchritten. Von der Kriſe völlig unberührt hat bei ihr ſelbſt während der Kriſenzeit das Sparen einen derartigen Fortgang genommen, daß ſie zur Aus- ſchüttung von weiteren 3 Millionen RM. zur Er- ſtellung von 214 Eigenheimen ſchon jetzt genötigt iſt. Die Geſamtzahl der vergebenen Darlehen für Eigenheime ſteigt damit auf 2946 oder rund 3000, und die Geſamtſumme der Darlehensvergebungen auf 42,5 Millionen. Selbft iu ſchwerſter Kriſen⸗ zeit gibt es alſo noch vertrauenerweckende Aufſtieg⸗ ergebniſſe. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vürſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnerbund. Heute Montag ab 8 ½ Uhr voll⸗ zählige Turnſtunde der Turnerinnen im Lokal. Die Turnleitung. Sport u. Spiel Fußball. 2 Gruppe Rhein. Waldſportplatz Statt des erwarteten überlegenen Spieles ſahen die Anhänger ein zerfahrenes plan⸗ u. ziel loſes Spiel, ſtatt des Sieges ein dürftiges 11 Unentſchieden. Die„Grünen“ waren geſtern von allen guten Geiſtern verlaſſen. Zuerſt wurde das Spiel zu laß genommen und zum Schluß konnte es trotz allem Drängen nicht mehr gewonnen werden. Es iſt ſehr bedauerlich, aber leider nicht zu ändern. Hoffen wir, daß wir in den kommenden Spielen durch ein forſches zielbewußtes Kämpfen entſchädigt werden— Der Leitung möchten wir empfehlen, doch einen 2. Ausgang zu ſchaffen, damit nach Schluß der Spiele das unnötige Drängen an dem ohnehin ſchmalen Hauptausgang vermieden bleibt. Hier kann mit wenig Mittel wirkſame Abhilfe geſchaffen werden. Vorſchau für Sonntag den 23. Auguſt: SB. Waldhof— Amicitia Viernheim. Das Spiel findet 0 im Mannheimer„Stadion“ ſtatt. Die Reſultate: Amicitia Viernheim— Sandhauſen 11 Phönix Ludwigshafen— SV. Waldhof 15 08 Mannheim— VfR. Mannheim 149 FG. Kirchheim— Pf. Neckarau 0 SpVgg. Mundenheim— SpVgg. Sandhofen 40 Stand der Tabelle vom 16. Auguſt: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore SV. Waldhof 8 1111 Vfe. Neckaran 2 5·1 Vfg. Mannheim 2 574 SpVgg. Mundenheim 41 Phönix Ludwigshafen 2 476 08 Mannheim 2 121 Amicitia Viernheim 2 2:4 FV. Sandhauſen 2 1:7 FG. Kirchheim 5 37 SpVgg. Sandhofen 2 1:5 Bauernverein. Tabaks garn (feiner Faden) zu haben. r 277 do e 2 9982808 Der Vorſtand f eee 117.— ſramme: iger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 4. N.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martm, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 189 Staats partei für ſofortige Reichsreform Berlin, 18. Aug. Der Hauptvorſtand der Deutſchen Staatspartei beſchloß, ſich mit ſtärk⸗ tem Nachdruck für eine ſofortige Inangriff⸗ nahme der Reichsreſorm einzuſetzen. Die jetzige Lage des deutſchen Volkes verlange gebieteriſch Staatsaufbau und Staatsorganismus, die das Reich zur ſtärkſten Zuſammenfaſſung der poli⸗ liſchen, ſtaatlichen und wirtſchaftlichen ſtungskraft des deutſchen Volkes mache. Ein beſonderer Ausſchuß wird ſofort die ge⸗ ſetgeberiſchen Vorſchläge fertigſtellen. Lei⸗ Unruhen in Irland wib London, 18. Aug. An der Grenze zwi⸗ ſchen dem Iriſchen Freiſtaat und dem Staate Ulſter iſt es in jüngſter Zeit zu Unruhen gekom⸗ men. Beſonders in Portsdown ſind ſchwere Ausſchreitungen zu verzeichnen. Geſchäfte wur⸗ den mit Steinen beworfen; ſtellenweiſe kam es ſogar zu Plünderungen. Die erregte Menge ver⸗ ſuchte, ein Kloſter zu ſtürmen. Der Polizei ge⸗ lang es erſt. die Herrſchaft in der Stadt wieder in die Hand zu bekommen, als Verſtärkungen aus Belfaſt und Ulſter eintrafen. Obwohl die Polizei alle wichtigen Teile der Stadt beſetzt hält, flackern die Unruhen immer wieder auf. In Armagh iſt die Nacht im großen und gan⸗ zen ruhig verlaufen. In einem Pericht der„Times“ aus Dublin wird darauf hingemieſen. Extremiſten im Jriſchen Freiſtoat worden ſind In großen Teilen Südirlands fin⸗ den geſetzwidrige militäriſche Ausbildungen ſtatt. Die Regeerung des Iriſchen Freiſtgates ſieht dieſe Lage als ernſt an. Möglicherweiſe mird das iriſche Parlament noch vor Ende der Sommerferien zuſammenberufen werden. Man vermutet, daß es in gewiſſen Fällen der Er⸗ ſetzung von Geſchworenengerichten durch Mili⸗ tärgerichte zuſtimmen wird. Tondon erwartet den Zeppelin Lon don, 17. Aug. Der Ankunft des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ ſieht die Oeffentlichkeit mit geſpannteſtem Intereſſe entgegen. Die Lan⸗ dung wird lt.„N. B. L.“ für Dienstag abend 7 Uhr erwartet und ſchon zwei Stunden ſpäter wird das Luftſchiff zu einer 24 ſtündigen Rund⸗ fahrt über England mit 25 engliſchen Paſſagie⸗ ren an Bord ſtarten. Als CLandungsmannſchaft werden 200 Mann einer Eiſenbahngeſellſchaft verwandt werden, die unter dem UHommando der Offiziere Booth und Meager, dem Uapitän und dem erſten Offizier des engliſchen Cuftſchiffs „K 100“ ſtehen. Dr. Eckener wird bei dieſer Gelegenheit eine goldene Büchſe überreicht werden,— eine Erinnerung an die„Büchſe der Pandora“, die alle böſen und guten Winde enthält, auf der ein Spruch des engliſchen Hiſtorikers Edward Gibbon eingraviert iſt:„Winde und Wogen ſind immer auf der Seite des geſchickten Steuermannes“. Zahlung der Auguſt⸗Reparations⸗ rate Jugoflawiens Ablehnung des Hoover⸗ Moratoriums. Baſel, 17. Aug. Die monatliche Zahlung der ungeſchützten Annuität im Betrage von 51 Mil⸗ lionen Reichsmart iſt am 15. Auguſt von der Big. überwieſen worden. Da ſämtliche Regie⸗ rungen mit Ausnahme der jugoflawiſchen auf dieſe Annuität verzichtet haben, wurde dieſer Betrag nicht weitergeleitet. Es kann aber feſt⸗ geſtellt werden, daß auch die jugoſtawiſche Re⸗ gierung den ihr zukommenden Teil noch nicht abgerufen hat. Von der überwieſnen Rate wur⸗ den 47 Millionen der deutſchen Reichsbahn zur Verfügung geſtellt. Von zuſtändiger Stelle in Waſhington wird zur Weigerung der jugoſlawiſchen Regierung, am Hoovermoratorium teilzuneh⸗ mn, erklärt, die Note der jugoflaviſchen Re⸗ gierung— die bekanntlich ebenſo wie die grie⸗ daß die nolitiſchen kühner ge⸗ mc eee bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dienstag, den 18. Auguſt 1931 chiſche Regierung das Londoner Protokoll un— terzeichnet habe— ſtelle zwar eine Weigerung dar, auf den Hooverplan einzugehen; dieſe Ab— lehnung ſei aber in der Form eines ſtarken Ve⸗ duerns abgeſaßt mit der Begründung, die Bud⸗ getlage Jugoſlawiens ermögliche es nicht, auf die Reparationszahlungen in der von Hoover vorgeſchlagenen Form zu verzichten. Man hoffe daher, daß ſich ein Weg finden laſſen werde, dieſe Bedenken innerhalb der nächſten Monate aus dem Wege zu räumen. Der Anteti Jugo— ſlawiens an dem ungeſchützten Teil der Repa⸗ rationen ſei gering. Es beſtehe die Möglichkett, daß dieſer Betrag in Höhe von 1,29 Millonen Dollars aus dem franzöſiſchen Garantiefonds bei der BIZ. bezahlt werde. Es ſei aber au! keinen Fall möglich, daß die Weigerung Jugo⸗ ſlawiens den Hooverplan umwerfe oder die Ergebniſſe der Londoner Konferenz gefährden könne. Abſchluß der Bafler Stillhalte⸗ verhandlungen Wiggins⸗Hluſchuß empfiehlt Verlängerung der kurzfriſtigen Kredite um ſechs Monate— Keine vollſtändige Einigung witb Baſel, 18. Aug. Der von Albert H. Wiggin präſidierte Ausſchuß für die Prü⸗ fung der Kreditlage in Deutſchland führte am Montag nachmittag und Montag abend ſeine Arbeiten zu Ende. Er hat den von Sir Walter Lanton erſtatteten Bericht ſamt Re⸗ jolutionen durchberaten und angenommen. Die Unterzeichnung des Berichts, der in deutſcher, franzöſiſcher, italieniſcher und eng⸗ liſcher Sprache abgefaßt iſt, erfolgt am Dienstag nachmittag 2,35 Uhr. Nach der Unterzeichnung wird der Bericht, der, wie früher bereits erwähnt, Empfehlun⸗ gen zu Händen der Regierungen erhält, der Leitung der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich übergeben, die ihn hierauf denjenigen Regierungen übermitteln wird, welche auf der Londoner Konferenz vom Jult vertreten waren. daß die Marko ſen Kredit ebenfalls um ſechs Monate verlän⸗ gern. Die Friſt für die ſechs Monate beginnt mit dem Datum der Unterzeichnung, d. h. m 18.Au⸗ guſt 1931. Der Bericht wurde abgeſchloſſen, ohne Schoße des internationalen Stillhalte ums eine vollſtändige Einigung erzielt wäre. Umſtritten iſt nac ie vor die F oher dieſe Frage Zeit ein Vermittlungsvorſchlag in den thaben bis Mitte November ſperrt bleiben ſollten. Die meiſten Mitglieder des internationaler Stillhaltekonſortiums verlaſſen f zug von Montag auf Di itſchen Del i Berlin Fühlung e Möglichkeit beſ noch eine Verſtändigr der Markguthaben erzielt kompliziert ſind, hat tagsblatt es darſtellt, Hunter der Vorausſetzung, daß die Zentralban— ken von Frankreich, England und Amerika ſo— Der Bericht, welcher die verſchiedenen Sei— ten der Kreditlage in Deutſchland eingehend behandelt, empfiehlt die Verlängerung der kurzfriſtigen Kredite im Geſamtbetrage von ca. fünf Milliarden Reichsmark um ſechs Monate könnte Die übrigen Punkte, welche Verhandlung im Schoße des Stillhal ums bildeten, werden in einem ſamnmengefaßt, das dem Bericht Laytons ben wird. Dieſes Abkommen dient nunm verſchiedenen Bankgruppen. welche 2 kurzfriſtige Kredite gewährt haben, als Grund— lage für direkte Agreements von Bankgruppe zu Bankgruppe. Tetzte Fahrt der ermordeten Polizeioffiziere Große Beteiligung— Severing hält die Trauerrede wtb. Berlin, 17. gug. Die beiden Schupo⸗ Die Trauerrede bielt dann der preußiſche Hauptleute Anlauf und Lenk, die am 9. Auguſt] Innenminiſter Severing, der betonte, am Bülowplatz erſchoſſen wurden, wurden he: daß nach Beendigung des Krieges noch bis in das nachmittag zur letzten Ruhe geleitet. An der letzte Jabr hinein Deutſche in Oſt und weſt im Trauerfeier, die von der Schutzpolizei in der[ Mampfe für deutſche Kultur gefallen ſeien. Die Turnhalle der Schutzpolizei⸗Unterkunft in der[Feinde hätten im Kriege nicht grauſamer hau⸗ Marlſtraße veranſtaltet wurde, nahmen u. a. ſen können, wie in bieſem Falle bei dem Bruder⸗ Reichsinnenminiſter Dr. Wirth, der als Dertreter mord, der von eigenen Dolksgenoſſen gegen des Reichskanzlers und der Reichsregierung zwei Dolksgenoſſen geſchehen ſei. Wir leben in ſchwe⸗ Kränze an den Särgen niederlegte, der preußiſche[ren Seiten; die Not iſt ein ſchlechter Berater und Innenminiſter Severing, Staatsſekretär Dr.] die verzweiflung ein ſchlechter Bundesgenoſſe. Abegg, der Berliner Polizeipräſident Grzeſinſki,] man muß ſich hier an das Zibelwort halten: Polizeipräſident Dr. Weiß, ſowie zahlreiche an⸗J„herr vergib ihnen; denn ſie wiſſen nicht was ſie dere hohe Reichs- und Staatsbeamte, vertreter[tun.“ Jedoch die intellektuellen Urheber, die in des Heeres und der Marine und zahlreiche Offi⸗] Wort und Schrift erſt den Boden ſchaften, auf ziere und beinahe alle dienſtfreie Mannſchaften[dem dann Fanatiker aufbauten, und derartige der Schutzpolizei teil. Der Reichskanzler war ſer⸗ Taten vollbrachten, ſeien die Hauptſchuldigen. ner noch durch den Miniſterialdirektor in der Doch Leidenſchaften hätten an der Bahre der Co⸗ Reichskanzlei von Hagenow vertreten. Der preu- ten zu ſchweigen. Uein Racheſchwur, ſondern nur ßiſche Polizeiverband, die Berufsvereinigung der[[die Mahnung an unſere Pflicht dürfe hier unſer höheren Beamten, die großen Beamtenverbände, J Inneres beherrſchen. Das Blut der Gefallenen die Schutzpolizei der änder, das Reichsbanner] ſolle die preußiſche Polizei nicht zur Nache auf— hatten Übordnungen entſandt. Die Feier begann rufen, ſondern ſie müſſe, wie ſie es irnwer getan um 14.30 Uhr mit dem Largo von Händel. habe, die Bevölkerung als ihre Brüder in Not nach Beginn der Trauerfeier widmete der] betrachten. evangeliſche Geiſtliche, Pfarrer eiter Hauptmann Lenk einen Nachruf, in dem er auf den ſchweren Beruf der polizeibeamten hinwies, die ihr Leben einſetzen müßten, um das Leben und Eigentum ihrer Mitmenſchen zu hüten. Für Hauptmann Anlauf ſprach Monſig⸗ note Rennoch, der beſonders auf das tra⸗ giſche Geſchick hinwies, von dem die Kinder des Getöteten betroffen worden ſeien. Vor einigen Wochen hätten ſie die Mutter verloren und ſtän⸗ den nun an der Bahre ihres Vaters. wie die BJ, welche den 100 Millionen Dollar⸗ kredit der Deutſchen Reichsbank gewährte, die— Beratung mit Sachverſtändigen über die Bankprobleme enb. Berlin, 17. Augu. Wie wir erfahren, beſchäftigt ſich der Wirtſchaftsausſchuß der Reichsregierung dem außer den beteiligten Reichs⸗ miniſterien auch Vertreter der Reichsbank und der preußiſchen Staatsregierung angehören, wei⸗ ter vorwiegend mit der Frage, wie die Verhält⸗ niſſe im Bankgeſchäft geregelt werden ſollen. 48. Jahrgang Dabei handelt es ſich bekanntlich um die Schaf fung einer Bankenaufſicht. Da alle hiermit zu⸗ ſammenhängenden Probleme außerordentlich der Wirtſchaftsausſchuß jetzt eine Reihe von Sachverſtändigen herangezo— gen, die ihr bei der Ausarbeitung der Dorlagen beraten ſoll. Es handelt ſich dabei um ſolgende Perſönlichkeiten: Geheimrat Schmitz von der J. G. Farben, den früheren Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Hilferding, den Bankier Pferdmenges-Köln, den Genoſſen⸗ ſchaftler profeſſor Stein, den Münchener Natio⸗ nalökonomen Adolf Weber, Staatsſekretär a. D. Dernburg, den Direktor Friedrich Reinhart von der Commerz und Privatbank, den Präſidenten der Pommerſchen Candwirtſchaftskammer von Flemming und den badiſchen Induſtriellen hak⸗ kelsberger. Bei der Zuziehung dieſer Sachverſtändigen handelt es ſich keineswegs, wie ein Berliner Mit— um einen„Neuner-Aus⸗ ſchuß für das Bankgewerbe“, ſondern nur um die ſachverſtändige Vorbereitung der Regelung die das Reichskabinett ſpäter beſchließen wird. Tagesnachrichten verhandlungen mit den Gemeindearbeitern. enb. Berlin, 17. Aug. 8 Die Verhandlungen mit den Gemeindearbeitern haben heute im Reichsarbeitsminiſterium begonnen. Es handelt ſich um Schlichtung der Gegenſätze zwiſchen dem Kommunalarbeitgeberverband und dem Geſamt⸗ verband der Arbeitnehmer der öffentlichen Be— triebe. Den differenzen liegt zugrunde die auf der Notverordnung vom 5. Juni ds. Is. be⸗ ruhende Erklärung der Arbeitgeber, daß die Cöhne der Gemeindearbeiter denen der Reichsar⸗ beiter angeglichen werden ſollen. Der Reichsar⸗ beitsminiſter hat beide Parteien geladen und will verſuchen, unter bermeidung von härten eine Tarifregelung herbeizuführen. e noch kein Termin für Börſenwiedereröffnung. enb. Berlin, 17. Aug. Unter dem Dorſitz des preußiſchen Miniſters für Handel und Gewerbe, fand heute eine Beſprechung mit den Vorſitzen⸗ den der Berliner, Frankfurter und Hölner Bör⸗ ſen und mit den bertretern des Privatbank⸗ gewerbes über die Wiedereröffnung der Wert⸗ papierbörſe ſtatt. Es beſtand allgemeines Einver⸗ ſtändnis darüber, daß das deutſche Wirtſchafts⸗ leben eine möglichſt baldige Wiedereröffnung der Börſen erfordert. nach eingehender Ausſprache kam der Mini⸗ ſter für Handel und Gewerbe zu der Auffaſſung, daß dringende allgemeine Intereſſen eine Er⸗ öffnung der Börſen im Monat Auguſt noch nicht zulaſſen. Es iſt noch nicht möglich, ſchon heute einen genauen Termin für die Wiedereröffnung der Börſen anzugeben. der„Mülheimer Generalanzeiger“ verboten. wtb. mülheim a. d. Ruhr, 17. Aug. Der Ober⸗ präſident der Rheinprovinz hat den in Muülheim- Ruhr erſcheinenden„Hülheimer Generalanzei— ger“ wegen Deröffentlichung eines Wahlinſerates zum volksentſcheid auf die Dauer von acht Tagen verboten. Eine ungewollte Wirkung der Ausreiſe⸗ Notverordnung. enb. Baſel, 17. Aug. Wie die National⸗ zeitung berichtet, iſt der deutſche Delegierte bei den Baſeler Finanzverhandlungen Dr. Melchior am Sonntagnachmittag an der deutſch⸗ſchwerze⸗ riſchen Grenze angehalten worden. Als er och von Baſel nach Cörrach begeben wollte, ſtellte der dienſttuende deutſche Grenzbeamte in Stetten feſt, daß Dr. Melchior bei ſeiner kusreiſe die 100 Rnf.⸗Kusreiſegebühr noch nicht entrichtet heute. Da am Samstag ſamtliche Amtsſtellen geſchloſſen waren, verging langere Seit, bis eine obere Amtsſtelle in Lörrach die Auskunft gab, daß Dr. Melchior als deutſcher Delegierter eine KAusreiſegebühr nicht zu zahlen habe. Dann erſt wurde Dr. Melchior C attet, die Reiſe nach Cör⸗ rach fortzuſetzen. Fyklon über F araquan. witb. London, 17. Aug. Ein Suklon hat in Paraguay ungeheuren Schaden angerichtet. In Dilla Rica und in anderen Gebieten ſind etwa 400 Häuſer zerſtört worden. Ran zählt mehrere Tote und Hunderte von Verletzten. Der Verkehr iſt unterbrochen. Soll die Börſe wieder eröffnet werden? Immer noch die Gefahr neuer Beunruhigung * In der Frage der Wiedereröffnung der Börſe ſtehen mit Ausnahme der Frankfurter Börſe alle übrigen deutſchen Börſen in Gegen— ſatz zu den Auffaſſungen der Berliner Böre. Dieſe hält die geldliche Situation ſoweit für geklärt, daß nach ihrer Meinung die Börſen⸗ eröffnung am 20. Auguſt erfolgen könnte. Es iſt nur merkwürdig, wie wenig man die anormale Zinslage ber Beurteilung dieſer Fra⸗ ge berückſichtigt. Gewiß iſt der gegenwärtige Reichsbankdiskontſatz ſozuſagen eine Tendenz⸗ quote, nur dazu bheſtimmt. dem wirklich nurma— len Funktionieren des Geld- und Kreditver— kehrs den Weg zu bereiten. Aber man muß doch auch daran denken. daß unter dem Herrſchen eines ſolch hohen Zinsſatzes eine wirklich nor— male Kursbildung ſowohl für Aktien wie ins⸗ beſondere aber für die feſtverzinslichen Papiere garnicht möglich iſt. Das Kursniveau dieſer Werte, namentlich der feſtverzinslichen, wird weit unter der am 11. Juli 1931, dem letzten Börſentage vor der großen Banken- und Geld— kriſis, erreichten Grenze liegen. Allerdings wird von Berliner unterrichteter Seite geltend gemacht. daß nach den vorgenom— menen eingehenden Ueberprüfungen mit Be— ſtimmtheit angenommen werden kann, daß die für die Abwicklung des Börſenverkehrs in den erſten Tagen benötigten Gelder zweifellos vor- handen ſind, das gleiche gelte auch für diejeni⸗ gen Beträge, die für die Lombardabwicklungen erforderlich werden. Im übrigen haben die Prüfungen in der Tat ergeben, daß die Enga— gements bei weitem nicht ſo groß ſind, als man vielfach bisher angenommen hat. Da die Ban— ken ſich zudem verpflichtet haben, Exekutionen, insbeſondere gegenüber dem privaten Publikum möglichſt nicht vorzunehmen, jedenfalls alle zur Regulierung des Effektenverkehrs dienenden Maßregeln zu unterſtützen, alſo auch nicht rigo— ros Nachſchüſſe und ſelbſt Exekutionen zu ver— langen, ſo glaubt man, wenigſtens den Ver— ſuch der Börſeneröffnung machen zu ſollen. Man wird auf dieſe Weiſe auch insbeſondere dem mehr und mehr ſich herausbildenden ſogenann— ten„ſchwarzen“ Effekthandel ein Ende berei— ten.— Natſrlich müßte für geraume Zeit. und zwar mindeſtens bis zum 1. Oktober, jeglicher Ter— minhandel verboten werden. Es könnten bet Aktien alſo nur Kaſſekäufe vorgenommen wer— den, und tatſächlich würde deren Abwicklung ſofort zeigen. wie die Dinge ſtehen. Nicht zu verkennen ſind die Schwierigkeiten bezüglich der Ingangſetzung des Geſchäftes für die feſtver— zinslichen Papiere, die nachdem, was ſich wirt— ſchafts- und geldpolitiſch ereignet hat und zu— mal unter den jetzt herrſchenden Geldſätzen zweifellos erheblich unter dem letzten Kurs no— tieren würden, wobei auch noch zu berückſichti⸗ gen iſt, daß zurückgehaltener Geldbedarf viel— leicht durch das Abſtoßen gerade von Papieren dieſes Marktes befriedigt werden ſoll. In dieſem Zuſammenhang möchten wir auf das ernſteſte davor warnen, wahllos ſolche feſt— verzinslichen Papiere, insbeſondere Gold— pfandbriefe, abzugeben. Der bei der ganzen Si— tuation zu erwartende niedrige Kursſtand darf nicht ängſtlichen Gemütern zum Anlaß werden, nun ihre guten Papiere um jeden Preis abzu— geben. Die Goldpfandbriefe ſind abſolut geſt— chert. und ſie ſind ja in erſter Linie Anlage— papiere, die man um einer ſicherer Roman von Johannes Hollſtein. (13. Fortſetzung.) „Sie verbieten mir den Aufenthalt im Stall? Das können Sie nicht! Ich habe mir geſtern Abend von Herrn von Kamerlingk die Erlaubnis erbeten, dem Melkgeſchäft jeden Tag beiwohnen zu dürfen. Wenn es mir Herr von Kamerlingk wieder verbietet...!“ „Vorläufig bin ich der Leiter des Ritter— gutes. Herr von Kamerlingk hat es mir extra beſtätigt.“ „Ich muß ſehr bedauern!“ „Gut, dann werde ich mich bei dem Herrn beſchweren.“ 21 „Das ſteht Ihnen frei, Herr Inſpektor.“ Brucks verließ zornſchnaubend den Stall. Schaffranz merkte, wie ſich die Wut der Schweizer ſteigerte. Aber ſie hielten Ruhe und melkten unver— droſſen weiter. *** Als Brucks aus dem Stall kam, ſah er Willfried auf der Freitreppe des Herrenhau— ſes ſtehen. Er überquerte in raſchen Schritten den Gutshof, ſchritt durch die Pforte, die Guts⸗ hof und Schloßhof trennte, zwiſchen den An⸗ lagen hindurch auf Willfried zu. „Guten Morgen, Herr von Kamerlingk!“ „Morgen, lieber Inſpektor!“ „Ich muß mich beſchweren, Kammerlingk! Sie haben Herrn Schaffranz erlaubt, daß er früh dem Melkgeſchäft bei⸗ wohnte. Ich... möchte Sie bitten, dieſe Maß⸗ Herr von len, nicht zu Spekulationsgeſchäften kauft. Wer jetzt ſeine guten Pfandbriefe abgäbe, würde ſehr viel Geld daran verlieren und müßte ſie dann, wenn die Dinge ſich wieder geordnet ha⸗— ben— und ſie werden ſich umſo eher ordnen, ſe ruhiger das Publikum bleibt— nur unter Ver— luſten wieder zurückkaufen. Im Ganzen geſehen bedarf die Frage. ob die Vörſe geöffnet werden ſoll, tatſächlich noch der ernſteren Nachprüfung. Lieber warte man ein paar Tage länger. als daß neue Beunruhigung und Unſicherheit Platz greifen. witb. Dresden, 17. Hug. Wie das Preſſeamt des Polizeipräſidiums mitteilt, iſt heute am frü— hen Morgen, nachdem es der politiſchen Abtei— lung des Polizeipräſidiums Dresden in letzter Zeit gelungen war, eine ganze Reihe ſogenannter Serſetzungsſtellen aufzudecken und die Schuldigen dem Gericht zuzuführen, zur weiteren Klärung auch Zahlreicher anderer politiſcher und kriminel— le Straftaten mit politiſchem Einſchlag eine größere Polizeiaktion unternommen worden. Bei zahlreichen insbeſondere in der kommuniſti— ſchen Wehrbewegung tätigen Funktionären wur— den Durchſuchungen, die ſich zum Teil auch auf Schrebergartenlauben erſtreckten, vorgenommen. Auch das Parteibüro der KPD. u. die Geſchäfts⸗ ſtellen verſchiedener kommuniſtiſcher Unterorga— niſationen wie auch ein ſogenanntes„Pervielfäl— tigungsinſtitut“ und eine Schanhwirtſchaft wur⸗ den einer gründlichen Durchſuchung unterzogen. Bierbei wurde neben außerordentlich umfangrei- chem, zum Teil ſehr belaſtendem Material eine für die kommuniſtiſche Tätigkeit beſonders be— zeichnende Wandtafel, auf der zur Inſtruktion enb. Berlin, 17. Aug.„petit Parſien“ be⸗ richtet, daß der franzöſiſche Botſchafter de Mar⸗ gerie dem Reichspräſidenten ſeinen offiziellen Abſchiedsbeſuch abgeſtattet hat. Dabei habe der Reichspräſident ihm einen franzöſiſchen Degen überreicht, den er im Kriege 1870-71 erbeutet habe. Don unterrichteter Seite wird dazu mit— geteilt, daß Botſchafter de Margerie noch nicht ſeinen offiziellen Abſchiedsbeſuch gemacht und ſein Abberufungsſchreiben auch noch nicht über— reicht hat. Die Darſtellung über die Ueber— reichung des franzöſiſchen Säbels trifft in dieſer Form nicht zu. Dem Reichspräſidenten wurde an— läßlich ſeines 85. Geburtstages von privater Seite ein franzöſiſcher Säbel zum Geſchenk an— geboten. Da feſtgeſtellt wurde, daß es ſich nicht um einen Mampfſäbel, ſondern um einen Ehren— degen handelte, den 1870 ein inzwiſchen verſtor— bener preußiſcher Teutnant einem franzöſiſchen ee nahme zurückzuziehen.“ Gener 1 abgenommen hatte, ſtellte ſich der Reichs⸗ 254 Millionen Rm. Ausfuhrüberſchuß die deutſche Handelsbilanz für Juli ſchließt mit einem tatſächlichen Ausfußrüberſchuff von 254(im Juni 106) Millionen Am, ab und ein⸗ schließlich der 35(im Juni 55) Millionen Am. Reparationsſachlieferungen mit einem Ausfuhr⸗ überſchuß von 289(159) Milfſonen Mark. Im einzelnen geht die Einfuhr gegenüber dem Vormonat um 69 mill. Um. auf 558(607) Mill. Nm. zurück, wührend die Ausfuhr um insgeſamt 80 Mill. Rm. 792(715) Mill. um. ſtieg. Die Zunahme der Ausfuhr, die ſtärker iſt als ſaiſonmäßig zu erwarten war, entfällt faſt ausſchließlich auf die Fertigwaren, deren Abſatz um 75 Millionen Rm. geſtiegen iſt. von dem Einfuhrrückgang um 69 Millionen Rm. entfallen 40 millionen Rm. auf die Roh⸗ ſtoffe, 17 Millionen Nm. auf die Fertigwaren u. 12 Millionen Rm. auf die Lebensmittel. Der Rampf gegen die kommu⸗ niſtiſche Serſetzungsarbeit Große Polizeiaktion in Dresden mehrere Einſatzformationen der Polizei aufge— zeichnet waren, vorgefunden. Außerdem wurden allerlei Hieb-, Stich-, Schlag- und Feuerwaffen beſchlagnahmt. Fünf Gewehre, ein Säbel, ein Trommelrevolver, ein geladenes Terzerol, ein ge— ſchärftes Schlageiſen, ein geladener Trommel— revolver, eine geladene Schreckſchußpiſtole, fünf Gummiſchläger, eine Schachtel mit Munition und eine Gasmaske wurden als regelrechtes Waffen— lager in einem Schrebergarten und in einer Woh— nung vorgefunden. 14 Perſonen wurden feſtge— nommen. Feſtnahme des Leipziger Meſſerſtechers. wtb. Leipzig, 17. Aug. Die ununterbrochen fortgeſetzten Ermittelungen der politiſchen Po— lizei führten heute zur Feſtnahme des 18 Jahre alten Arbeiteres Kroll, Leipzig-Cindenau. Nach den übereinſtimmenden Angaben mehrerer Seu— gen hat Kroll am Sonnabend nachmittag den ſozialdemokratiſchen Flugblattverteiler Markus erſtochen und zwei weitere Sozialdemokraten ver— letzt. Ein ritterlicher Akt des Reichspräſidenten Hindenburg übergibt dem franzöſiſchen Botſchaſter einen erbeuteten Degen von anno 70 präſident auf den Standpunkt, daß dieſer Säbel den Erben gehöre. Uls dann der Ehrenſäbel dem Reichspräſidenten nochmals angeboten wurde mit dem kinheimſtellen, ihn den franzöſiſchen Erben zuzuleiten, hat der Keichspräſident ihn unter dieſer Bedingung angenommen. Anläßlich des Beileidsbeſuches, den der franzöſiſche Bot— ſchafter de Margerie im Oktober vorigen Jahres wegen der Alsdorfer Grubenkataſtrophe beim Reichspräſidenten unternahm, hat Reichspräſi— dent von hindenburg dem Botſchafter den Degen übergeben mit der Bitte, ihn den franzöſiſchen Erben zuzuleiten. Da jedoch die Erben nicht feſt⸗ zuſtellen waren, hat die franzöſiſche Regierung dann den Ehrenſäbel dem Muſee des Invalides zugewieſen. Botſchafter de Margerie hat dem Reichspräſidenten für ſeine ritterliche und kame⸗ radſchaftliche Geſinnung ſeinen beſonderen Dank ausgeſprochen. Willfrieds Geſicht blieb gleichmäßig freund— lich. „Herr Schaffranz bat mich darum. Ja, ich dachte mir, der Mann gibt ſich Mühe, leitet die Meierei. Warum ſoll ich's ihm verbieten.“ „Herr von Kamerlingk... das ganze Schweizerperſonal beſteht aus Polen...“ „Ja, leider!“ „Ich... ich habe Ihnen neulich erzählt, daß es ſchwierig iſt, mit den Polen auszukommen. Das verſteht nicht jeder. Ich habe ſie mir ge— zogen, wie ich ſie brauche und ich glaube, es hat weit und breit keiner ein ſo williges Per⸗ ſonal.“ „Daran zweifle ich nicht, Herr Inſpektor.“ „Der Pole hat ein verdammt feines Ehr— gefühl, Herr von Kamerlingk. Wenn auch die Anweſenheit des Herrn Schaffranz rein gar nichts zu ſagen hat... ſie empfinden ihn doch nur als Aufpaſſer und das kränkt ſie. Ich möchte Sie darum bitten, im Intereſſe der guten Abwicklung Herrn Schaffranz die Be— aufſichtigung des Melkgeſchäfts zu entziehen. Es iſt im Intereſſe des Gutes.“ Willfried tat, als ob er überlege. „Hm!“ ſagte er ſcheinbar nachdenklich.„Ihre Worte haben etwas für ſich, lieber Inſpektor. Es iſt möglich, daß ich Gelegenheit nehme, den Dienſteifer des Herrn Schaffranz, der ja nur gut gemeint iſt, etwas zu dämpfen. Im In⸗ tereſſe der Sache natürlich. Heute mag Herr Schaffranz dem Melkgeſchüft beiwohnen und heute abend unterhalten wir uns noch einmal darüber. Ich ſage Ihnen dann Beſcheid. Mir liegt natürlich daran, daß eine abſolute Har⸗ monie ſowohl zwiſchen Ihnen und mir, wie auch zwiſchen Ihnen und Herrn Schaffranz herrſcht.“ „Ich bin davon überzeugt, Herr von Ka⸗ merlingk“. Wie Erleichterung klang es aus dem Wortgebilde des Inſpektors des Inſpektors. „Gut, mag Herr Schaffranz jetzt bleiben. Heute abend werde ich mir Ihre endgültige Entſchei⸗ dung holen. Ich danke vielmals, Herr von Kamerlingk!“ „Aber ich bitte, lieber Inſpektor, was getan werden kann, wird getan.“ * Das Melkgeſchäft war zu Ende. Die Milch war verladen und ſchon jetzt ſtellte Schaffranz feſt, daß bedeutend mehr Milchkannen auf den Wagen ſtanden. a 5 In der Meierei waren es über dreihun⸗ dert Liter. Schaffranz ſagte kein Wort. Ruhig und gleichmäßig ging alles ſeinen Gang. Beim Nachmittagsmelken war er abermals im Stall. Diesmal kam auch Intereſſierten mimte freundliche Worte ſagte. Nach Beendigung des Melkens verteilte er an die Schweizer eine Kiſte Zigarren und ermahnte ſie, ihre Obliegenheiten weiter recht gut zu erfüllen. Dann werde ihnen auch ſein Wohlwollen gewiß ſein. Man konnte aber bei den Polen, die ſtumpf und ſtill ſtanden und die Worte hörten— nur einige verſtanden Deutſch— nicht feſtſtel⸗ len, ob ſie ſich freuten oder nicht. Das Nachmittagsmelken ergab 284 Liter. Da war es Schaffranz klar, daß hier jahrelang ein ungeheuerlicher Beteug vorge⸗ legen hatte. b 1 Willfried, der den und den Schweizern Gehaltskürzung in Oldenburg Proteſt der Beamten.— Die Plüne der norddeutſchen Länderkonferenz. Oldenburg, 17. Aug. Die Länderkonferenz, die am Dienstag in Oldenburg ſtattfinden wird und an der die Miniſterpräſidenten und Fi⸗ nanzminiſter der Länder Thüringen, Braun⸗ ſchweig. Mecklenburg-⸗Strelitz. Mecklenburg Schwerin, Lübeck. Anhalt, Schaumburg⸗Lippe und Oldenburg teilnehmen werden, wird ſich laut„NBe.“ u. a. mit der Frage von Sonder⸗ gehaltskürzungen in den Ländern befaſſen. In einer Oldenburger Beamtentagung wur— de dieſe Tatſache mitgeteilt und von dem Mi⸗ niſterpräſidenten auf Anfrage auch beſtätigt. Oldenburg will ſeine endgültige Entſcheidung über eine Sondergehaltskürzung bis nach der Konferenz zurückſtellen. Die Pläne der Oldenburger Regierung ſe— hen eine Freigrenze bis zu 2000 RMk. vor, dann eine Kürzung um 4 Prozent der Gehälter von 2—3000 RM., um 5 Prozent von 3—6000 RM., um 6 Prozent von 6—12 000 RM., um 7 Prozent von 12—14 000 RM. und um 8 Proz. über 14000 RM. Die Gehälter der Beamten der oldenburgiſchen Polizei ſollen nicht gekürzt werden, weil 75 Prozent der Ausgaben für die Polizeigehälter vom Reich geleiſtet werden. Die Angeſtellten ſollen ebenfalls keine Kür⸗ zung im Gehalt erfahren, weil man nicht glaubt. daß man mit einer Landesnotverord⸗ nung in Tarifrechte eingreifen kann. Die oldenburgiſchen Beamten haben ſich auf ihrer Tagung gegen dieſe Sondermaßnahmen energiſch gewehrt und beſonders darauf hinge⸗ wieſen, daß man den Beamten nicht eine Son⸗ derlaſt aufbürden könnte für die Erhaltung der Selbſtändigkeit des Staates. Im übrigen mein⸗ te der Beamtenreferent, daß die Finanzlage des Staates gar nicht ſo bedrängt ſei, daß man die Beamten des Landes wegen 200000 RM. — dies ſei der finanzielle Erfolg der Kürzun⸗ gen— der Gleichſtellung mit den Reichsbeam⸗ ten berauben müſſe. Appell Hitlers an das Sentrum enb. münchen, 17. flug. Die Preſſeſtelle der Reichsleitung der Nsdiip. veröffentlicht im „bölkiſchen Beobachter“ einen längeren Artikel unter der Ueberſchrift„Wahrheit und Klarheit“, der in verhältnismäßig abgewogenen Worten an das Derantwortungsbewußtſein des Sentrums appelliert, ſich dem angeblich vorhandenen Volks⸗ willen nicht zu verſchließen, der die Sozialdemo⸗ kratie ſpäteſtens im mai nächſten Jahres bünd⸗ nisunfähig machen werde und die Regierung da⸗ von überzeugen müſſe, daß die Spekulation auf ein Abebben der nationalſozialiſtiſchen Sturm— flut fehlgeſchlagen ſei. Es würde alſo, ſo wird weiter ausgeführt, lediglich der Ausdruck einer Notwendigkeit ſein, wenn die Sentrumsregie— rung Brünings, wie man behaupte, ihre Fühler nach rechts ausſtrecke, um das Terrain nach die⸗ ſer Richtung hin zu ſondieren. Wir Nationalſozia⸗ liſten, heißt es danach weiter, können es uns leiſten, die Problematik der Situation offen auf⸗ zuzeigen und in aller Ruhe zu betrachten, ohne fürchten zu müſſen, daß es uns als ein Annähe⸗ rungsperſuch ausgelegt wird, zu dem wir nicht die geringſte Veranlaſſung haben. Denn wenn die Regierung Brüning etwa der Meinung ſein ſollte, daß der Ausgang des Volksentſcheids einen pſychologiſch günſtigen Seitpunkt darſtellt uns goldene Brücken zu bauen zum Eintritt in ein „KHonzentrationskabinett“, auf das wir keinen unſerer Stärke entſprechenden Einfluß haben, um der deutſchen Politik endlich die Wendung zu bieten, die das ganze Volk erwartet, dann würde ſie die Lage falſch einſchätzen. Die Voraus⸗ ſetzungen, die die Rs dap. an eine Regierungs⸗ bildung knüpft und die ſie von einer Regierung im Reiche fordern muß, an der ſie führend be⸗ teiliat iſt. ſind bekannt. Am Abend ließ Willfried den Inſpektor Thomas Brucks zu ſich bitten. Als Brucks in das Jagdzimmer, in dem ſich Willfried am liebſten aufhielt, kam, fand er auch Schaffranz vor. »Bitte nehmen Sie Platz, Herr Inſpektor!“ bat Willfried mit ruhiger Freundlichkeit,„Ich muß mit Ihnen über eine wichtige und un⸗ angenehme Angelegenheit ſprechen.“ Brucks verzog keine Miene. Schweigend ver⸗ beugte er ſich und nahm Platz. „Herr Inſpektor“, nahm Willfried das Wort.„Herr Schaffranz hat ſeit zwei Wochen die Leitung der Meierei inne. Er hat laut dieſes Melkzettes pro Tag durchſchnittlich 398 Liter Milch erhalten, die er ordnungsgemäß verarbeitete zu Butter, Käſe uſw. Herr Schaf franz ſtellte bei Beſichtigung der Ställe feſt daß 45 Stück Milchvieh vorhanden ſind.“ „Das ſtimmt, Herr von Kamerlink!“ 1„Das Vieh iſt prima! Herr Schaffranz als Fachmann kam daraufhin die Menge der ab⸗ gelieferten Milch ſehr niedrig vor. Er bat mich daher um die Erlaubnis, das Melkgeſchäft ein⸗ mal zu beaufſichtigen. Das Reſultat war, daß die Menge der abgelieferten Milch an dem Tage... über 600 Liter betrug.“ „Das iſt nicht möglich!“ fuhr „Es iſt wirklich an dem, lieber Inſpektor— Meinen Sie nicht, daß hier etwas nicht Brucks auf. ſtimmt? Wie kommt es, daß bisher ſo wen g Milch abgeliefert worden iſt?“ Thomas Brucks ſaß blaß im Seſſel. —Fortſetzung folat.— Aus Nah und Fern Mainz, 16. Aug.(Vertretertagung des Hauptverbandes deutſcher Krankenkaſſen.) In den Tagen vom 14.—16. Auguſt hielten hier die Vertreter des Hauptverbandes deutſcher Kranlenkaſſen eine nichtöffentliche Tagung ab. Der erſte Verhandlungstag war ausgefüllt mit organiſatoriſchen Fragen, insbeſondere wurde dem Hauptverband eine neue Satzung gegeben. Zum Vorſitzenden des Verbandes wurde Stadt⸗ rat Ihrens-Berlin einſtimmig wiedergewählt. Am zweiten Verhandlungstag nahm die Ver⸗ ſammlung ein Referat des Leiters der Sozial- verſicherungsabteilung im Reichsarbeitsmini⸗ ſterium, Miniſterialdirektor Dr. h. c. Grieſer, über„Die Krankenverſicherung in der Wirt⸗ ſchaftskriſe“ entgegen. Das zweite Referat des Tages hielt der geſchäftsführende Vorſitzende des Hauptverbandes deutſcher Krankenkaſſen, Liehmann-Berlin, über die Auswirkungen der Notverordnung. Wiesbaden, 16. Hug.(Aufregende berbrecherjagd.) Eine aufregende Ver⸗ brecherjagd erfolgte in der Samstagnacht in der Uirchgaſſe. Dort war ein Einbrecher, es handeit ſich um den ſchon mehrfach vorbeſtraften Adolf Bender aus Offenbach, in ein Cafe eingebro⸗ chen, war dabei aber von einem Nachbar be⸗ obachtet worden. Dieſer verſtändigte den Cafe⸗ hausbeſitzer, der ſeinerſeits das Ueberfallkom⸗ mando zur Hilfe rief. Bei der Durchſuchung des hauſes wurde der Derbrecher auf dem Dache ent⸗ decht, das aber nur einen ſchmalen Sugang hat. Da ſich der Verbrecher weigerte, die hände hoch— zuhalten und ſich vom Dache herabzubegeben, konnte angenommen werden, daß er über Waffen verfügte und ſich auf dem Dache verteidigen wollte. Erſt nachdem zwei Schüſſe auf ihn abge⸗ feuert worden waren, durch die er am Arm und am Rücken verletzt wurde, konnte er feſtgenom⸗ men und nach dem Krankenhaus transportiert werden. Da er hier ſpäter einen Tobſuchtsanfall 1 mußte er in die Swangszelle geſteckt wer— en. Kirchberg(Hunsr.), 16. Aug.(Großfeuer.) Aus bisher noch ungeklärter Urſache entſtand im Anweſen des Land- und Gaſtwirtes Gu mm in Rödern ein Brand. Es gelang nur mit größter mühe, das Vieh aus den Flammen zu retten, dagegen wurde das Mobiliar vernichtet. Dem Feuer fielen Wohnhaus und Oekonomiegebäude zum Opfer. Die Flammen fanden an den teil⸗ weiſe ſchon eingebrachten Erntevorräten reiche nahrung. Der Schaden ſoll durch Verſicherung größtenteils gedeckt ſein. Frankenthal, 16. Aug.(Schwer verletzt liegengelaſſen.) Am Samstag abend ge⸗ gen 11 Uhr wurde in der Nähe der Suckerfabrik der Arbeiter Johann Schreiber von hier, der auf der Flomersheimer Landſtraße ging und ſein Fahrrad ſchob, durch ein Perſonenauto von hin— ten angefahren und ſchwer verletzt. Der KHuto⸗ lenher fuhr, ohne ſich um den Ueberfahrenen zu kümmern, in raſender Fahrt davon, doch konnte feſtgeſtellt werden, daß ſein kluto die Nummer VS 9951 trug. Der verletzte wurde bewußtlos mit einem ſchweren Schädelbruch durch das Sa— nitätsauto ins Städtiſche Krankenhaus ver— bracht.— Derſelbe kutolenker hat auf der wei⸗ teren Fahrt zwiſchen Bürſtadt und Lorſch(heſſ.) — wie bereits an anderer Stelle gemeldet— ein weiteres Unglück verurſacht, bei dem ein junger Mann aus Lampertheim namens Wegerle ſein Leben einbüßte. Nackenheim, 17. Aug.(Im Rhein ertrunken) der vermißt gemeldete 59jährige Strommeiſter Hofmann war mit einem Fahrrad zum Rhein geſahren, hatte dann das Rad in einen Nachen geſtellt und war nach ſeiner Wohnung auf der Inſel Kiſſelswörth hinübergerudert. Beim Her— iusnehmen des Fahrrades muß er das Ueber⸗ gewicht bekommen haben und ſturzte in den Rhein. Der Anfall ereignete ſich des Abends. Nach langem Suchen fand man am anderen Morgen die Mütze und ſpäter auch Fahrrad u. Leiche des Ertrunkenen unterhalb der Inſel im Geſtrüpp. Landſtuhl, 16. Aug.(Abgeſtürzt und das Genick gebrochen.) Am Freitag nachmittag nach der Schicht wollte der Arbeiter Alois Wien von hier an ſeinem Haus an der Römerſiedlung Ausbeſſerungsarbeiten vornehmen. Wien ver— wendete dabei eine Leiter, die aber bei der Ar⸗ beit ins rutſchen kam. Dabei ſtürzte Wien aus geringer Höhe ab und blieb bewußtlos liegen. Im Krankenhaus konnte nur noch der Tod des Verunglückten feſtgeſtellt werden, er hatte bei dem Sturz das Genick gebrochen. Wien war 36 Jahre alt und verheiratet; er hinterläßt Frau und ein Kind. N e Pirmaſens, 16. Aug.(Mit Schußverletzun⸗ gen aufgefunden.) In der Nacht auf Samstag wurde in der Schulſtraße der Fabrikarbeiter Friedrich Balzer mit einem Bauchſchuß bewußt⸗ los aufgefunden. Man brachte ihn in das Kran⸗ kenhaus, wo feſtgeſtellt wurde, daß ſeine Ver⸗ letzung lebensgefährlich iſt. Balzer hatte, wie die Kriminalpolizei ermittelte, vorher mit eint⸗ gen Burſchen in einer Wirtſchaft gezecht und 1 vermutet in einem dieſer Zechgenoſſen den äter. Freinsheim, 17. Aug.(Tot aufgefunden.) Am Sonntagmittag war der Apfelweinhändler Ort von hier mit dem Reinigen ſeiner Jagd⸗ gewehre beſchäftigt. Als ſein Söhnchen um 74 Uhr das Büro betrat, fand es den Vater im Blute liegend tot auf. Ob ein Unglücksfall vor⸗ liegt, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Darmſtadt, 17. Aug.(Munitions⸗ diebſtahl.) In der Racht zum Samstag wurde in den Schießſtänden in der Nähe des Karlshofes eingebrochen. die Täter ſtahlen meh⸗ tere hundert Patronen, während ſie die Gewehre uͤnperſebrt liegen ließen. 5 Vermiſchtes Selbstmord eines Wiener Fabrikdireltors. Wien, 17. Aug. Der Direktor der„Sempe⸗ it“(Oeſterreichiſch-amerikaniſche Gummiwerke A. G.), Ludwig Goldner, hat ſich vom Balkon der Wohnung ſeiner Verwandten am Rathaus⸗ platz aus dem dritten Stockwerk auf die Straße zeſtürzt, wo er tot liegen blieb. Abſturz eines Segelflugzeuges. 11 Verletzte. Philadelphia, 17. Aug. Bei einem Schauflie— gen in einer kleinen Stadt in Pennſylvanien ſtürzte ein Segelflugzeug in die Zuſchauermen— ge von mehreren tauſend Perſonen. Hierbei wurden 11 Perſonen verletzt. Der Pilot, der ebenfalls Verletzungen erlitt, wurde verhaftet, da ihm grobe Fahrläſſigkeit vorgeworfen wird. Schweres Bootsunglück in der Schweiz Zürich, 17. Aug. Auf dem Zürichſee er⸗ eignete ſich bei Küsnacht heute ein ſchweree Motorbostunglück, das ſieben Tote ſordecte Ein Arbeiter⸗Radfahrerverein war mit meh reren Motorbooten auf den See hingasgefah ren. Vei dem hohen Wellengang füllte ſich ein Boot mit Waſſer und ſchlug um. Sieben Perſo⸗ nen, die des Schwimmens unkundig waren, er tranken, wührend vier gerettet werden konnten Italieniſche Opern als Tonfume. Eine Gruppe von italieniſchen Finauzleu— ten hat unter Führung von Anſaldo der Re— gierung ein Projekt unterbreitet, das darauf abzielt, die beliebteſten Werke des italieniſchen Opernrepetoires zu Tonfilmen zu verarbe—— ten. Zur Mitwirkung an dieſer großgedachten Opernverfilmung ſollen das Orcheſter der Mai— länder Scala und erſtklaſſige Soliſten herange— zogen werden. Wie verlautet, will man mi der Verfilmung der bekannteſten Merke vog Roſſini, Bellini. Donizetti und Verdi begen nen, um dann die neueren Werke von Vente, Ponchielli, Puccini, Mascgni und anderer mo— dernen Komponiſten folgen zu laſſen. Rundfunk⸗Programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M. Mittwoch, den 19. Aug. 1931. 5,55 Uhr: Wetter; Anſchl.: Gymnaſtik; 7.00: Frühkonzert; 10,20: Schulfunk; 12,05 und 15,00 Konzerte; 13,50: Nachrichten; 14,00: Mongert; 15,15: Stunde der Jugend; 16,30: Konzert; 18,40: Vortrag; 19,05: Der Arbeiterjugendtag: 19,50: meldungen; 19,45: Unterhaltungskon⸗ zert; 21,15: Streichquartett; 22,00: Tanzmuſik; 22,50⸗ Fortſetzung der Tanzmuſih. Süddeutſche Gruppe. Stuttgart. Mittwoch, den 19. Aug. 1931. 5,55 Uhr: Wetter; Kinſchl.: Gymnaſtik; 10,00 Monzert; 11,00: Nachrichten; 12,35: CTändler⸗ muſik; 13,00: Operettenmuſik; 15,0: Nach⸗ richtenmuſik; 15,50: Kinderſtunde; 16,50: Hon⸗ zert; 18,00: geltere Tanzmuſik; 18,40: Vortrag; 19,05: Eſperantokurſus; 19,45 und 21,15: Mon⸗ gerte; 22,00: Tanzmuſik; 22,30: Nachrichten; 22,50: Fortſetzung der Tanzmuſik. München. Mittwoch, den 19. Hug. 1951. 12,50 Uhr: Monzert; 15,40: Leſeſtunde; 16, Kinderſtunde; 17.20 und 17.50: Konzerte; 18.50 Vortrag; 19,50: Monzert; 21/00: Kleine Sachen Anſchl.: Monzert; 22,20: Nachrichten; 0,30: Nachtkonzert. uölner Fordwerh geſchloſſen. Die Ford Motor⸗Company wird in ihren Produktionsbetrieben in Köln entgegen der ur ſprünglichen Abſicht ihre Vollproduktion in die⸗ ſem Monat nicht mehr aufnehmen. Der Zeit⸗ punkt für die volle Wiederaufnahme der Arbeit iſt zunächſt auf unbeſtimmte Seit vertagt wor⸗ den. Zur Seit werden nur etwa 250 Arbeiter mit den notwendigſten Arbeiten und der Erledigung einiger kleinerer Beſtellungen beſchäftigt. Der Reſt der bei Eröffnung der Ford-Werke etwa 1000 mann betragenden Belegſchaft iſt nach der bisherigen Beurlaubung zur Entlaſſung gekom— men. — 2 Wettervorherſage Vorherſage für Dienstag: Wechſelnd bewölkt, zeitweiſe auch aufheiternd, noch etwas Schauer— neigung, bei weſtlichen Winden nur mäßig warm. Witterungsausſichten für Mittwoch: Noch aicht beſtändig. Witterungsablauf im einzelnen doch nicht überſehbar.. Handel und Induſtrie Mannheimer Produßtenbörſe. Mannheim, 17. Aug. Weizen 25—25,25; Roggen inl. 20,75—21, Hafer inl. alter 18—19; dto. neuer 16,50—17, Braugerſte nominell 16,50 18,50; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, alte Mahlung per Kuguſt 40,25; dto. neue Mahlung 97⸗prozentig per Auguſt 36,50 dto. per Septem⸗ ber⸗November 36; Roggenmehl je nach Fabrikat 5—60⸗prozentige Ausmahlung 29—51; feine weizenkleie 9,75—10, Biertreber 10,50—10,75; Erdnußkuchen 12,50; ſüdd. weizenauszugsmehl gleiche Termine und Mahlung wie Weizenmehl 44,25; bezw. 40,50; Weizenbrotmehl, gleiche Ter⸗ mine und Mahlung 28,25; bezw. 24,50 und 24. Amtl. Frankfurter Getreidebericht vom 17. Auguſt. Weizen, neuer, 247,50—250; Roggen, neuer 210—212,50; Wintergerste, neue, 170—175, Hafer, inl. alt, 195-205; Weizenmehl, ſüdd. Spez. Null, 40.25—40.75; niederrhein. 40,25 Roggenmehl 29—30,50; Weizenkleie 9.60— 9.75; Roggenkleie 9.60— 9.75. mannheimer Großviehmarlkt. mannheim, 17. Aug. Sufuhr und Preiſe in Rm. 224 Ochſen 57—46, 175 Bullen 50—50, 101 Mühe 15—34, 345 Färſen 36—48, 574 Käl⸗ ber 44—64; 25 Schafe 30—34, 5579 Schweine 48—60, acht Siegen 12-24. Marktverlauf: Großvieh mittel, geräumt; Kälber mittel, ge⸗ räumt: Schweine mittel, geringer Ueberſtand. Cokales warnung. Es kommt ab und zu vor, daß ein⸗ zelne Freimarken auf den mit der poſt beförder⸗ ten Brieſſendungen nur geringfügige oder ſchwache Entwertungszeichen, oftmals nur Striche odere ſchwärzliche Flecken tragen, weil ſie beim Abſtempeln in der Eile nicht voll getroffen worden ſind. Selbſtverſtändlich iſt es verboten und auch ſtraffällig, ſolche unvollſtändig entwer⸗ tete Freimarken, nachdem ſie von den Umſchlä⸗ gen abgelöſt worden ſind, nochmals zur Freima— chung anderer poſtſendungen zu benutzen. Trotz⸗ dem geſchieht dies in der falſchen Vorausſetzung, der Betrug würde nicht bemerkt. In den meiſten Fällen werden dieſe Gebührenhinterziehungen aber bei den Poſtanſtalten, die angewieſen ſind, hierauf beſonders zu achten, entdeckt; gegen die übſender wird dann von der oberen Poſtbehörde die dafür in dem Poſtgeſetz vorgeſehene Geld⸗ ſtrafe verhängt. Allem kinſchein nach werden der⸗ artige ſchwach entwertete Freimarken auch viel⸗ fach in betrügeriſcher Abſicht als Erſatz für Klein⸗ geld in verkehr geſetzt. Darum tut Jedermann, der ſich Unannehmlichkeiten erſparen will, gut, Freimarben, die er nicht ſelbſt am Poſtſchalter gekauft hat, vor ihrer Verwendung genau zu beſichtigen. Bei verdächtigen Wahrnehmungen, insbeſondere auch beim Fehlen des Alebſtoffes auf der Rückſeite empfiehlt ſich eine Anfrage über ihre Gültigkeit am Poſtſchalter. Ausgang der hühnerjagd in heſſen. Der heſſiſche Miniſter des Innern hat den klusgang der hühnerjagd für das ganze Tand auf Mon⸗ tag, den 24. kluguſt 1931! feſtgeſetzt. Jie Rincler uon Diel rams zell begrüßen den Neielismiäsicenten Für ein paar kurze Urlaubswochen iſt der Reichspräſident jetzt auf dem bapriſchen Gut Dietramszell eingetroffen. ö 1 ſeit Jahren eine große Liebe entgegenbringen, aufs herzlichſte. Die Minder des Ortes begrüßten den Reichspräſidenten, dem ſie Neue heſſiſche Beſtimmungen über die Fürſorgepflicht Darmſtadt, 17. Auguſt. Das Geſamtminiſte⸗ rium hat mit Wirkung vom 15. Auguſt in Voll⸗ zug der Reichsverordnung vom 5. Juni 1931 das Geſetz vom 17. Juni 1926 über die Fürſorgepflicht abgeändert. Gegen Verfügungen, die den An⸗ trag auf Gewährung von Fürſorge ganz oder teilweiſe ablehnen oder die Fürſorge entziehen. ſteht dem Antragſteller und der Gemeinde bin— nen zwei Wochen nach Bekanntgabe der Ent⸗ ſcheidung der Einſpruch zu. Will die verfügende Behörde dieſem Einſpruch nicht entſprechen, ſe iſt derſelbe beim Spruchausſchuß vorzulegen, der bei jeder Bezirksfürſorgeſtelle zu bilden iſt. Ge— gen den Beſchluß des Spruchausſchuſſes seht den Antragſteller, der verfügenden Stelle und der be— teiligten Gemeinde binnen zwei Wochen Be— ſchwerde an den bei jeder Provinz zu beſtellen⸗ den Beſchwerdeausſchuß zu. Der Ausſchuß ent; ſcheidet endgültig. Gegen ſeine Entſcheidung ſtehl nur der ordentliche Rechtsweg offen. Am 15. Auguſt 1931 von den Beſchwerdeausſchüſſen nock nicht erledigte Beſchwerden werden nach der neu— en Verordnung behandelt und durchgeführt. Geht zum Arzt! Mein Menſch iſt gerne krank und ein jeder, den es doch ſchon einmal packt, iſt nach beſten Vermögen beſtrebt, baldmöglichſt wieder geſund zu werden. Eine andere Frage iſt allerdings die, ob jedermann von vornherein gleich die richtigen Wege zum Geſundwerden einſchlägt. Und da muß feſtgeſtellt werden, daß die Dinge noch ſehr im Argen liegen. Nicht nur vor dem Sahnarzt ha⸗ ben viele Menſchen Kngſt, es gibt welche, d auch in ernſthaft ſcheinenden Fällen, die es dann natürlich zumeiſt auch wirklich ſind, geradezu eine Scheu vor der Konſultierung eines klrztes haben. Die Gründe hierfür können ganz unter⸗ ſchiedlich ſein. Bei Bauersleuten 3. B. findet man auch heute noch oft die Anſchauung, daß das, was„von alleine“ krank geworden ſei, auch von ſelbſt wieder geſund werden könne. Oder man behauptet— auch dieſe Auffaſſung findet man nicht allzu ſelten— daß man ſelbſt ſeinen Hör⸗ per doch beſſer kenne, als der Fremde, der kirzt, und man verzichtet auf ſeine Befragung. Finan⸗ zielle Gründe dürften eigentlich in unſerer Seit wo die Krankenkaſſen und ſonſtigen Inſtitute die Arztkoſten auf eine ſo große Zahl von Mit⸗ gliedern verteilen, daß ſie den einzelnen nicht mehr ſo ſchwer treffen, daß er ohne Arzt bleiben müßte, keine Rolle mehr ſpielen, aber man weiß, daß in manchen Fällen doch die Finanzfrage mit⸗ beſtimmend iſt. Wie aber die Gründe auch alle heißen mögen, ob ſie nach Berechtigtſein ausſehen oder nicht, ſie verlieren ihre Stichhaltigkeit in dem Hugen⸗ blick, in dem der Menſch krank wird. Dann gibt es nur eines: Sobald als möglich zum kirzt. Eine frühzeitige Erkennung der Krankheit iſt oft aus⸗ ſchlaggebend für die Rettungsmöglichkeit, Ver⸗ zögerungen können gefährlich werden und ſind ſehr oft nicht wieder gut zu machen. Aus der kath. Welt Mainz, 14. Aug. Es können in dieſem Jahr ihr„Silbernes Prieſterjubiläum“ begehen: am 10. Auguſt Herr Pfarrer Bernhard Platz in Ober-Flörsheim und am 12. Auguſt die hochw. Herren Johannes Adler, Pfarrer in Butzbach; Johanes Betz, Pfarrer in Dietesheim(Krei Offenbach); Valentin Hain, Pfarrer in Obere Erlenbach; Heinrich Hötzel, Pfarrer in Froſch⸗ hauſen; Georg Jakob, Pfarrer in Klein⸗ Steinheim; Joſef Kindhäuſer, Benefiziat in Heppenheim a. d. B. und Valentin Schorn, Studienrat in Darmſtadt. 0 Mainz, 14. Aug. Vor kurzem feierte die Ge⸗ noſſenſchaft der Barmherzigen Brüder von Montabaur ihr 75jähriges Beſtehen. Zur Zeit zählt die Genoſſenſchaft, die ſich dem Dienſte der leidenden Menſchheit opfert, 31 Niederlaf⸗ ſungen mit 450 Brüdern und Poſtulanten, welche ſich auf Deutſchland, Holland und Ame⸗ rika verteilen. Ihre Ordensſatzungen erhielten 1909 ihre endgültige Beſtätigung von Rom. In der Diözeſe Mainz beſtehen drei Nieder laſſungen, und zwar in Mainz, Petersſtraße 8 Brüder. Mainz-Dom 3 Brüder und Worms⸗ Dom 3 Brüder. E Nürnberg. 14. Aug. Der Bayeriſche Rund— funk verbreitet folgende Veranſtaltungen bes diesjährigen Katholikentages in Nürnberg: Donnerstag, 27. Auguſt 20 Uhr:„Legende der hl. Elizabeth“, Oratorium von Franz Liſzt; Sonntag, 30. Auguſt 9 Uhr: Hörbericht vom Feſtgottesdienſt im Stadion, 16.30 Uhr: Oef⸗ fentliche Schlußverſammlung des Katholiken⸗ tages im Stadion. * Rom, 14. Aug. Se. Heiligkeit Papſt Pius 11. hat dem Herausgeber des Staatslexikons der Görres-Geſellſchaft, Dr. Hermann Sacher⸗ Freiburg i. Br. in Anbetracht ſeiner großen Verdienſte um die katholiſchen Belange in Deutſchlands das Ritterkreuz des Gregorfius⸗ ordens verliehen. Schöne weiße Zähne Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen meine größte Aner⸗ kennung und vollſte Zufriedenheit über die„Chlorodont ⸗ Zahnpaſte“ zu übermitteln. Ich gebrauche„Chlorodont“ ſchon ſeit Jahren und werde ob meiner ſchönen weißen Zähne oft be⸗ neidet, die ich letzten Endes nur dürch den b Gebrauch rer Chloro n aſte erreicht habe. C. Reichelt, Sch. e e n verlange nur te Chlorodont⸗Zahnpaſte, Tube 54 pf. und 90 Pf., und weiſe jeden Erſatz dafür zurück. 5