»Die Fuchsjagd am 16. Auguſt 1931. Der Auto- und Motorrad Club hier ver⸗ anſtaltete am letzten Sonntag eine Fuchsjagd. Das Jagdgebiet wurde begrenzt von den Straßen Hüt⸗ tenfeld, Hemsbach, Weinheim, Großſachſen, Heddes- heim, Wallſtadt, Käfertal, Waldhof, Sandhofen u. Lampertheim. Der Fuchs begab ſich vormittags 10 Uhr in das Jagdgebiet und machte 2 Stunden Kreuz- und Querfahrten. Seine Fährte hatte er an Straßenkreuzungen und Ortsausgängen mit Sägemehl geſtreut. Punkt 1 Uhr machten ſich die Jäger auf die Suche. Der Fuchs war derart gut verſteckt, daß es von 15 Wagen und Motorrädern nur einem gelang, den Fuchs auf der Lampert⸗ heimer Heide zu ſchnappen. Sieger wurde Heinr. Rudershauſen auf Opel. Dem Sieger und dem Die unterſten Mannſchaften hatten auch ſehr harte Kämpfe durchzufechten, und konnten knapp die Punkte erobern. Die A. H. gewannen 52, die 4. M. 4:3, beide gegen MߧC Phönix, während die 1. Jugend in Lampertheim gegen VfL ein Unentſchieden herausholte. Vereins- u. Trainingsabende der Sport- vereinigung Amicitia 09 e.. Dienstag abend 6 Uhr: Tr. der 2. und 3. M. Mittwoch abend 6 Uhr: Tr. der Jug. u. Schüler Donnerstag abend 6 Uhr: Tr. der 1. M. und Erſatz⸗Leute. Freitag abend 6 Uhr: Tr. der 4. M. und AH. Sonntag, 16. Auguſt 1931 Doppelſpiel auf dem VfR⸗Platz VfR-Mundenheim ſtarken Beifall beim Schlußpfiff zum Ausdruck kam, ſtrich den Wert und die Bedeutung dieſes Treffens noch einmal ſo recht hervor. Mancher Jugendkraft⸗ ler, der ſein Hauptaugenmerk auf dieſes Spiel legte und dem Viernheimer Elite bisher unbekannt war, muß und wird auch nur eine gute Kritik abgeben. Mit 4 Erſatzleuten wurde dieſes Spiel beſtritten, wobei beſonders zu erwähnen iſt, daß Tormann B. an der Teilnahme durch eine Handverletzung ver⸗ hindert war. Wir bringen nachſtehend die Aufſtel lung aus dieſem Spiele und einen kurzen Verlauf. Jak. Menz V. Helbig Joh, Schmitt Jak. Winkenbach Hotz Ad. Effler Jos. Winkenbach Bergmann Kiß Mandel Hofmann Kurzer Bericht: In den erſten Minuten wollte Freitag: 5 Uhr Training für Junioren u. 2. Privat 5 Uhr Turnſtunde Montag: ¼7 Uhr Fußballtraining für Jugend 2. und Schüler 1. 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. AI lb dlm fh dle ah bd lh Um's Heidehaus Um's Heidehaus den jungen Birken ſtreicht rauher Herbſtwind durch das Haar. Sie ſtehen zitternd nun und trauern, weil gar ſo kurz der Sommer war. viernheimer/ Sekerkake Berka: Viernheimer 2 1 täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertatze.— Bezugspreis monatl. 1 J Zeitung 2 inzeiger (Siernheimer Bürger-Zig.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das 10 0 illuſtrierte nnahmeſchluß für t. d i. Um's Heidehaus die roten Roſen Sonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- ee en da en deen Club ein dreifaches Töff Töff Heil! Waldſportplatz. Sp. Vgg. Amicitia 09 gegen Sandhauſen 1: 1. 2. M. 1:0, 3. M. 2:1, 4. M. 4:3 A. H. M. 5:2, 1. Jugend 1:1. Am Sonntag wurden alle Papierberechnungen über den Haufen geworfen, nur 1:1 wurde her— ausgeholt. In der erſten Halbzeit wurde das Spiel entſchieden zu leicht genommen und man glaubte ſo ohne weiteres uach der Pauſe Tore er— erzielen zu können. Die Sache nahm aber einen anderen Verlauf. Es bedurfte eines Führungstor der Gäſte um die Grünen aus der Lethargie auf— zuwecken, aber der Endſpurt kam zu ſpät, denn Sandhauſen verteidigte mit aller Macht. 20 Mann waren im Gäſteſtrafraum verſammelt, ſodaß es unmöglich war ein Tor zu ſchießen, obwohl Ge— legenheiten da waren. Es wurde verſäumt, den Gegner aus ſeiner Hälfte herauszulocken, die An— griſſe waren übernervös und ſo zu Erfolgloſigkeit verurteilt. Von einer Kritik wollen wir abſehen, wir hoffen, daß es am Sonntag beſſer klappt. Wie wir ſoeben hören, findet das Spiel gegen Waldhof am kommenden Sonntag voraus— ſichtlich auf dem VfR.Platz ſtatt, jedenfalls gelegent- lich eines Doppelſpieles, bei dem der VfR gegen Mundenheim ſpielt. Waldhof— Viernheim! D. J. K.⸗Sport Der Jubiläumskampf endete mit einem knappen 1:0 Siege zu Gunſten des Heſſenmeiſters. Was kein D. J. K.-Freund für möglich hielt, iſt zur Wirklichkeit geworden. In erſatzgeſchwächter Aufſtellung wurde am vergangenen Sonntag in Edingen der Badenmeiſter beſiegt. Dieſe Tat muß, ohne hierbei Uebertreibung ins Licht zu werfen, als Glanzleiſtung markiert werden, denn die Spieler waren ſich darin einig, daß Kurpfalz nicht zu unter— ſchätzen iſt und opferten ihr Beſtes. Eine ſtattliche Zuſchauermenge war von großer Neugier gepackt, denn auch in dieſer Gegend hat ſich das Vorwärts- kommen unſerer Blau-Weißen mit der geſamten Ab— teilung in den letzten Jahren bekannt werden laſſen. Alle waren für dieſes Treffen ſehr begeiſtert. Galt es doch die große Gelegenheit auszunützen, Viern— heims Blau⸗Weißen ſpielen zu ſehen, die manchen willkommen erſchien. Weiterhin iſt es ſehr erfreu— lich, daß ſich beide Parteien zur Aufgabe geſetzt hatten, dem verehrten Publikum einen Muſter⸗Fuß⸗ ball zu zeigen, der durch die Noten fair, flüſſig und ſpannend beſonders gekennzeichnet war. Der Gegner wußte natürlich auch, wer vor ihm ſtand und ſtellte ſein Können ſchon dementſprechend ein. Der Dank der Zuſchauer, welcher durch einen es bei Viernheim nicht klappen, was auch leicht verſtändlich war, denn ſie verſtanden ſich nicht ſo— fort. Neckarau dominierte 7 Minuten. Das Bild änderte ſich gewaltig. Auf und ab wogte jetzt der Kampf. Beiderſeits wurden feine Chancen heraus— gearbeitet, jedoch eine Verwertung hierfür nicht ge⸗ funden. In der 20. Minute ſtellte ſich ein glän⸗ zender Durchbruch Viernheims ein. Eine ausge— zeichnete Vorlage von links wurde vom Halbrechten unbeſonnen aufgenommen, zum Rechtsaußen weiter- geleitet und unhaltbar verwandelt 1:0. Neckarau drängte dann gewaltig. Viernheims Hinter-Mann— ſchaft klärte ausgezeichnet und hielt die Zuſchauer ganz in Bann. Wochenplan der DK. Dienstag 7—8 Uhr Handballtraining(Jugend) 8 Uhr Turnſtunde. ½ 9 Zuſammenkuuft der 1. Handball⸗ maunſchaft im Ochſen. Mittwoch: 5 Uhr Training für die 1. Fußballmannſchaft und 1. Privat. 2—4 Uhr Schülertraining Donnerstag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde 5 Handballtraining ½ 7 Uhr Traing für die 1. und 3. Fuß⸗ balljugend. Keiner fehle! 9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Harmonie und 2. ſind bis auf eine ſchon verweht. Sie träumt— bis kalter Regenſchauer auch über ihre Blätter geht. Vom Heidehaus die ſchlanken Schwalben die zogen nach dem Süden ſchon und nahmen auf den leichten Schwingen der Heide Sommer mit davon. Im Heidehaus zur Dämmerſtunde ſchau'n ein Paar Augen wartend aus. Ein Frühling ging; früh ſchied ein Sommer Kommſt du— im Herbſt— ins Heidehaus? Berta Adam. Al ldd dung, üddagp; Aug Add ana FFC Pereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit ⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold(Abtlg. Schutzſp., Heute Dienstag abend ab 6 Uhr Training auf dem Platz. Betreffs einer wichtigen Angelegen— heit werden alle, insbeſondere aber die ſeither ſäumigen Schutzſportler erſucht, zu erſcheinen. Der Schutzſportleiter. juste danken herzlichst Danksagung. Für die wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme an unserem so schweren Ver- Frau Kath. Reinhard geb. Dietz und Kinder. Ab 1. Gemeindekaſſe. An Zahlung der Landwirtſchaftskammerbei— träge für 31 wird erinnert. Die Beiträge zur land- und forſtw. Berufs— genoſſenſchaft für 1930 können noch bis 25. ds. Mts. ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Sept. 31 werden außerdem noch 12 Prozent Verzugszinſen erhoben. .—— a 2. ——— 0 Winkenbach. ommodenſchraun— Atchlafzimmer: Braut [paare und Hausfrauen! Heute bringen wir Ihnen etwas, das Sie ſicherlich niemals erwartet hätten, noch weniger hofften, daß Sie einmal einen derarti— gen Gelegenheitskauf ma— chen können. Wir haben von einem Pfälzer Kunden, der ein Golbbirkenſchlaf— zimmer gekauft hat, ein echt eichenes Schlafzimmer zurückbekommen und zwar hat dieſes Zimmer einen großen Ztür. Romma⸗ denſchrank m. gpiegel ca 2 m brt. Es handelt ſich alſo um ein Zimmer mit dem idealſten Schrank den es überhaupt für das Schlafz. gibt. Dazu ge— hören noch 2 Bettſtellen, 1 Waſchkommode mit echt. Marmor und Spiegelaufſ. 2 Nachttiſche mit Marmor und 2 Polſterſtühle. Da wir das Zimmer uner— wartet billig hereinbe— kommen haben, bieten wir es Ihnen hiermit für RM Tabalbanverei Wabbauverein Il. 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Danksagung Für die vielen Beweise inniger Anteilnahme an dem Verluste unseres lieben, un vergeblichen Sohnes, Bruders, Enkels, Neffen und Cousins, Herrn Nikolaus Burkert Besonderen Viernheim, den 17. August 1931. Die trauernden Hinterhllebenen. Schöne zu vermieten ſagt der Verlag. Zur Einmachzeit empfehle: Ia. Speiſe⸗, Tafel⸗, Wein⸗ u. Kräuter⸗ Eſſig zu den billigſten Preiſen. Pergamentpapier 1 Rolle 10 Pfg. Cellophanpapier 1 Bogen 30 Pfg. ſowie ſämtl. Einmachgewürze billigſt. Trocken⸗Gpekta zum Bereiten v. Marmeladen u. Gelees, 1 Paket zu 25, 50 u. 1 Fl. zu 95 Eisgekühlte Matjesheringe Stück zu 10 und 12 Pfg. Verſuchen Sie den beſonders billigen Fueſers abgepackten Kaffee 100 gr. Pak. zu 50 Pfg. Weitere Mualitätsware in Kaffees/ Pfd. zu 70, 80, 90, 1.— u. 1.20 Tee, Kakao, loſe und abgepackt, nur Quali- täts care, billigſt. lakoh Winkenhach Telefon 83 Lorſcherſtraße 10 Ilte Zeitungen und Tapezieren empfiehlt Mernheimer Unzeiger Hasen mit Hecke zu verkaufen. 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Der franzöſiſche Finanz⸗ miniſter Flandin hat vor wenigen Tagen im „Echo de paris“ Erklärungen abgegeben, die l. a. dahin gehen, daß Frankreich niemals auf den„rein franzöſiſchen Anteil an den deutſchen Reparationszahlungen“ verzichten könne, weil dieſe Zahlungen„die Wiederherſtellung der Uriegsſchäden nicht ausglichen.“ wie hoch ſind die franzöſiſchen Kriegsſchäden? Die Koſten für den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete werden von den Franzoſen ſelbſt mit einhundert Milliarden Franken, alſo 16,7 Mil⸗ liarden Reichsmark angegeben. Was hat dem⸗ gegenüber Deutſchland an Reparationszahlungen bisher geleiſtet? Es iſt bekannt, daß über die Bewertung der früheren deutſchen Feiſtungen ſehr verſchiedene Sahlen in Umlauf ſind. Pro⸗ feſſor Brentano iſt im Jahre 1925 auf rund 55 Milliarden Goldmark gekommen. In den pari⸗ ſer Sachverſtändigenverhandlungen ſind die gutſchriftsfähigen Ceiſtungen auf 25 Milliarden Mark, die nicht gutſchriftsmäßigen Ceiſtungen auf 29 Milliarden Mark berechnet worden. Da⸗ zu kommen die Leiſtungen während der Ruhr⸗ beſetzung einſchließlich der Micum-⸗Leiſtungen) von 1,4 milliarden Mark, ſodaß ſich eine Ge⸗ ſamtſumme von 55—56 Milliarden Mark er⸗ gibt. Mit der Bewertung der deutſchen Leiſtun⸗ gen haben ſich auch bekannte g sländer mehr— ſach befaßt. Die Schätzung des amerikaniſchen Inſtitutes of Economics aus dem Jahre 1925 geht auf 25—26 Milliarden. Der engliſche Na⸗ tlonalökonom Meyns iſt bei ſeinen Unterſuchun⸗ gen auf denſelben Betrag gekommen. Die Diffe⸗ renz gegenüber zum Beiſpiel auf der Frage, wie der Wert bei einer Enteignung zu beziffern iſt. Selbſt wenn wir aber von den niedrigen Schätzungen aus⸗ gehen, die von neutraler Seite aufgeſtellt wor— den ſind, kommen wir mit klusſchluß der deut⸗ ſchen Sahlungen, die unter dem Dawesplan und dem Young⸗Plan erfolgten, au insgeſamt 57 Milliarden Mark, die von Deutſchland für Repa— rationszwecke aufgebracht worden ſind. Unter dem Dawesplan wurden behanntlich acht Mil⸗ liarden Mark von Deutſchland gezahlt, unter dem Young⸗plan bis zum Inkrafttreten des Hooverjahres 2,7 Milliarden. Frankreich hat von den Reparationsleiſtun⸗ gen bis jetzt roh gerechnet, 52 Prozent erhalten. Das iſt die Beteiugungszifſer, die ihm in allen Reparationen zugeſprochen iſt. Bei einer deut⸗ ſchen Kufbringungsleiſtung in Höhe von 87 Util⸗ liarden Mark wurde Frankreich alſo 18,5 Ulil— liarden erhalten haben. Wenn man dem die Koſten des Wiederaufbaue, der zerſtörten Ge— biete in höhe von 16,7 Milliarden Mark u gegen— überſtellt, ergibt ſich, daß Frankreich mehr erhalten hat, als die Koſten für den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete betragen. 17 5 Es ſteyt alſo feſt, daß die Theſe des franzöſiſchen Finanzminiſters Flanoin, nach der die deutſchen Hahlungen für die Wiederherſtellung der fran⸗ zöſiſchen Uriegsſcheden gon bisher nicht ausge— reicht hätten und weitere berzichte Hrankreichs nic möglich ſeien, unhaltbar iſt. Tagesnachrichten Der Nordwolle⸗Konkurs. Berlin, 18. Aug. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen dem Konkursverwalter und den Haupt⸗ gläubigern der Norddeutſchen Wolltämmerei und Kammgarnſpinneren Bremen haben zu einer grundſätzlichen Uebereinſtimmung ge— führt hinſichtlich der Gründung einer neuen Geſellſchaft, in welche die Hauptwerte der Nordwolle eingebracht werden. Die Beratun— gen über die Einzelheiten dieſes Projektes wer⸗ den, wie WTB. Handelsdienſt erſährt, fortge⸗ führt. Der Gläubigerverſammlung am 21. Au⸗ guſt wird näherer Bericht erſtattet werden. Wirtſchaftsausſchuß des Reichskabinetts tagt. Berlin, 18. Aug. Der Wirtſchaftsausſchuß des Reichskabinetts, an deſſen Beratungen auch der Reichsbankpräſident und ein Vertreter der preußiſchen Staatsregierung teilzunehmen pfle— gen, hat heute nachmittag zum erſtenmal ge— meinſam mit den neun Sachverſtändigen ge— tagt, die er bekanntlich zur Behandlung der großen Bankprobleme herangezogen hat. In der deutſchen Schätzung beruht der Zuſammenſetzung iſt nur inſofern eine Aenderung eingetreten, als anſtelle des ver— hinderten Geheimrat Schmitz von der J.G. Farben Clemens Lammers vom Reichsverband mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Gepahr uch ub ene die Aufnahme t an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr ni der deutſchen Induſtrie anweſend war. Die heutigen Beratungen dauerten von 4 Uhr nach— mittags bis gegen 8 Uhr abends. Kanzler und Finanzminiſter haben zunächſt über den Fra⸗ genkomplex berichtet, der hier zur Behandlung ſteht. Es entſpann ſich daraus eine allgemeine Ausſprache, in der vor allem das Problem der Bankaufſicht erörtert wurde. Eine Entſcheidung wurde jedoch nicht getroffen, ebenſo iſt des wei⸗ teren Material für die Beſchlußfaſſung über die übernommen werden FEE 48. Jahrgang Danat⸗ und die Dresdener Bank notwendig. Es wird der Reichsregierung vorausſichtlich bis Freitag nachmittag vorliegen, ſo daß dann das ſelbe Gremium am Sonnabend vormittag 10 Uhr ſeine Beratungen weiterführen kann. In politiſchen Kreiſen hält man es für möglich, daß ſie am Wochenende bereits zum Abſchluß ge— bracht werden können, ſo daß das Reichskabi— nett als ſolches dann ſeine Beſchlüſſe faſſen kann. Endlich Einigung in Baſel Kompromiß in der Frage der ausländiſchen markguthaben- Cangfriſtige Anleihe kommt nicht in Frage 0 witb Baſel, 19. Aug. Die bis in die ſpäten Nachtſtunden fortgeſetzten Verhand⸗ lungen des internationalen Sachverſtändi⸗ genausſchuſſes und des ſogenannten Still⸗ haltekonſortiums wurden kurz vor 1 Uhr zu Ende geführt. In ſämtlichen Punkten gelangte man nach langwierigen, oft unter⸗ brochenen Verhandlungen zu einer Eini⸗ gung. Dieſe gilt auch für die ſo heiß um⸗ ſtrittene Frage der ausländiſchen Markgut⸗ haben in Deutſchland. Dieſes Problem, dem von deutſcher Seite erhebliche Bedeutung beigemeſſen wurde, iſt, wie man hört, in der Weiſe gelöſt worden, daß 20 Prozent dieſer ö Guthaben sofort und der Reſt allmählich abgezogen werden können. Das Abkommen über dieſe Frage ſieht jedoch einen Vorbe⸗ halt vor inſofern, als die Reichsbank ge⸗ miſſe Maßnahmen treffen kann Fall, daß guthaben eine Gefährdung der Deviſenlage der Reichsbank ergeben könnte. Der eigent⸗ liche Bericht des Stillhalteausſchuſſes wird erſt im Laufe des Mittwoch zur Unterzeich⸗ nung und zur Veröffentlichung kommen. Auszug aus dem Bericht Laytons. wib Baſel, 19. Aug. Bank für internationalen Zahlungsausgleich in Baſel unterfertigte, von Sir Layton abge— faßte Bericht iſt nach Abſchluß der hieſigen Fk⸗ nanzverhandlungen der Oeffentlichkeit überge— ben worden. Der Bericht umfaßt 21 Seiten für den ſich durch den Abzug dieſer Mar? Schuldnerbank durch Der geſtern bei der Text und acht Anlagen und kommt in ſeinem Schlußwort zu folgender Bemerkung: „Wir ſchließen daher mit der ernſten Mah⸗ nung an alle beteiligten Regierungen, in der Ergreifung der notwendigen Maßnahmen keine Zeit zu verlieren und unverzüglich eine Lage zu ſchaffen, die es ermöglicht, Finanztrans⸗ aktionen durchzuführen, um Deutſchland und damit der Welt die ſo dringend benötigte Hilfe zu bringen.“ Dieſer Plan ſieht die Durchhaltung der dem deutſchen Schuldner gegebenen Kre⸗ dite in ihrer angenblicklichen Höhe für die Dauer von ſechs Monaten vom Zeit⸗ punkt der Unterzeichnung an vor. In voller ſachen, daß es Stabilität wahren, Würdigung der im eigenen Intereſſe der Reichsbank haben ſich die ausländiſc deuſchen Schuldner ur ein Teil ihrer eſt dagegen erſt nach u Laufzeit des Vertrages freigegeben Auf fort, der der ſoll. Vorgeſehen ſind auch zwei F ſätzlicher Sicherheit für die gerregierungen, einmal ſoll eine unm pflichtung des letzten Krediterhalts ergänzt! den, andererſeits wird vorgeſchlagen, daß die Deutſche Golddiskontbank in gewiſſen Grenzen die Schulden der ausländiſchen Gläubiger über— 0 nimmt oder garantiert. Was den Bedarf an langfriſtigen Krediten anlangt, ſo kommt der Ausſchuß zu dem endsetl— Zeppelin landet in Condon Begeiſterter Empfang— Eckener erhält eine Abfuhr vom franzöſiſchen Cuſtfahrtminiſter „Graf Zeppelin“ über Frankreich. Paris, 18. Aug. Havas meldet aus Gray (Departement Haute-Sao Saone, etwa 100 km. weſtlich von Belfort): Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ teilte durch Funkſpruch mit, daß 28 wegen der ſchlechten Witterungsverhältniſſe genötigt ſei, ſeine urſprünglich vorgeſehene Fahrtroute nach London zu ändern. Er werde Brankreich über Beſancon, Chalon⸗ur⸗Marne und Amiens überfliegen. „Graf Zeppelin“ in London. London, 18. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ traf heute abend nach 6 Uhr über Lon⸗ don ein. Nach Ueberfliegen des Häuſermeeres iſt es auf dem Flugfeld Hanworth gelandet, wo ihm ein begeiſterter und feierlicher Empfang zuteil wurde. „Graf Zeppelin ſtartet zum Rundflug über England.— Mieſige Begeiſterung. London, 18. Aug. Nach einem Aufenthalt von knapp anderthalb Stunden auf dem Flug⸗ platz Hanworth iſt das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ zu ſeinem großen Rundflug über England geſtartet. Dr. Eckener wurde vom Publikum geradezu enthuſiaſtiſch begrüßt. Die Begeiſterung nahm derartige Formen an, daß die Abſperrungs⸗ mannſchaften förmlich vom Platz gefegt wur⸗ den. Man mußte darangehen, mit ausgeſpann⸗ ten Seilen die Menge zurückzudrängen um ſo endlich wieder etwas Raum zu ſchafſen. Dr. Eckener, der in der Tür der Gondel ſtand, wink⸗ te der Menge lächelnd zu. Sich von ſeinem Luftſchiff zu trennen, war er trotz allem Drän— gen ſeiner Bewunderer nicht zu bewegen. Schließlich wurde ein Mikrophon in die Gondel hinaufgereicht, um es Dr. Eckener zu ermögli⸗ chen, von ſeinem Platz aus einige Worte an das engliſche Rundfunkpublikum zu richten. Der Empfang dr. Eckeners. wib. Hanworth, 19. Aug. Nachdem die Paſ⸗ ſagiere des Englandfluges die Gondel des Luft— ſchiffes„Graf Seppelin“ verlaſſen hatten, folgte Dr. Eckener einer Einladung des Unterſtaats— ſekretärs für Cuftweſen, Montague, der ihn un⸗ ter der Führergondel auf engliſchem Boden will⸗ kommen hieß. Montague überreichte Dr. Ecke— ner eine kleine goldene Schatulle. Franzöſiſche Abfuhr für Eckener Celegrammwechſel zwiſchen dr. Eckener und dem franzöſiſchen Luftfahrtminiſter. paris, 18. Aug. Der franzöſiſche Cuftfahrt⸗ miniſter hat heute früh vom Luftſchiff„Graf Zeppelin“ folgendes Telegramm erhalten: „Auf dem Wege nach London werden wir Baſel gegen 8 Uhr paſſieren. Wahrſcheinliche Route: Beſancon—Orleans—Te hapre. Wenn Sie wünſchen, werden wir Paris paſſieren.“ hierauf hat der franzöſiſche Luftfahrtmini⸗ ſter geantwortet: „Habe leider nicht 1 75 Ihr Telegramm be⸗ antworten können. Schlechtes Wetter über Paris. wünſche gute Reiſe.“ Dumesnil. zu- politiſchen tigen Schluß, daß als auch im Inter iſt, J) das jetzige Volumen der deutſchen Auslands— kredite aufrecht zu erhalten und 2 Teil der zurückgezoge— gen Quellen zu er— es im allgemeinen Intereſſe eſſe Deutſchlands notwendig Nauf alle Fälle einen Mittel aus ausländif ſetzen. Hinſichtlich der Umwandlung eines Tei⸗ les der kurzfriſtigen Kredite in lang⸗ friſtige ſagt der Vericht, daß in Anbe⸗ tracht der politiſchen Geſamtlage und der auf Deutſchland ruhenden Laſten es zur Zeit und auch weiterhin, wie ſchon auf der Londoner Konferenz zum Ausdruck kam, unmöglich iſt, eine langfriſtige Anleihe für Deutſchland aufzunehmen. bleiben dann noch zwei grundleg en, die aufgezeigt werden ende Schwie⸗ müſſen. Die ſt das damit verbundene politiſche Riſiko. Solange die Beziehungen zwiſchen itſchland und anderen europäiſchen Mächten nicht auf der Grundlage freundſchaf g iſammenarbeit und gegenſeitigen Verrt eruhen und da— durch nicht eine weſentliche Urſache der inneren Schwierigkeiten für Deutſchland be— ſeitigt ſind, iſd keine Gewä ür einen dauernden und friedlichen Wirtſche rtſchritt vorhanden. ie zweite grundlegende Schwierigkeit iſt die atſache, daß die Welt in den vergangenen Jah— ren verſucht hat, zwei verſchiedene ſich widerſpre⸗ chende politiſche Prinzipien zu verfolgen, indem ſie die Entwicklung eines internationalen finan⸗ ziellen Syſtems zuließ, welches die jährliche Zah— lung großer Summen von Schuldnerländern an Gläubigerländer mit ſich brachte und gleichzeitig der freien Güterbewegung Hinderniſſe in den Weg gelegt wurden. Der Ausſchuß hält es daher eine Pflicht, die Gründe auseinander zu zen, die es zur Zeit unmöglich machen, endgül⸗ tige Maßnahmen zu empſehlen, um fär Deutſch⸗ langfriſtige Kredite zu ſichern. Wenn der uß davon abſieht, in Einzelheiten gehende U ge zu machen, ſo geſchieht dies nur in der Ueberzeuaung, daß man ſich erſt zu Maß— nahmen, auf deren Ergreifung er keinen Einfluß habe, entſchließen muß. ohne die irgendwelche langfriſeigen deutſchen Anleihen, wie gut ſie auch gedeckt ſein mögen, nicht untergebracht werden können. . — — Unwetterkataſtrophe im vorderen Odenwald witb. darmstadt, 10. Aug. Ueber darm⸗ ſtadt und den vorderen Odenwald ging geſtern nachmittag ein ſchweres Un we tter nieder, das ſtellenweiſe bebeutenden Scha den anrichtete. Bei Niederramſtadt iſt die m o dau über die Ufer getreten. Wohnhäu⸗ ſer und Ställe mußten in aller Eile ge⸗ räumt werden. die Hauptſtraße wurde für den verkehr geſperrt, da die Brücke einzuſtürzen droht. die Autoſtraße Darmſtadt— heidelberg iſt unpaffierbar. Sowohl in Niederram⸗ ſtadt als auch in Eberſtadt mußten die Feuer⸗ wehren und freiwillige Hilfskräfte eingeſetzt wer⸗ den. Soweit bisher feſtgeſtellt werden konnte, ſind menſchenleben nicht zu beklagen. Noch ge⸗ gen 0 Uhr abends wurde ein weiteres Steigen der MRodau gemeldet. M. Combardſatz 12 Prozent wib. Berlin, 18. Aug. die Reichsbank hat auf Grund des Ausweiſes vom 15. Auguſt be⸗ ſchloſſen, den Lombardſatz mit Wirkung von mittwoch, den 19. Auguſt, auf 12 Prozent zu er⸗ mäßigen. Immer wieder:. Die Groß⸗Penſionäre! Wann endlich Schluß mit dem Penſionsfimmel in Deutſchland? * In der letzten Zeit iſt ſo viel von den Großpenſionären, ſowohl den früheren Mili⸗ tärs als auch den Beamten, geſprochen wor⸗ den. Es wurde verſchiedentlich angekündigt, daß dieſen Penfonären ein Schreiben des Reichsfinanzminiſteriums zugehen ſollte mit dem Erſuchen, auf einen Teil der Penſion zu verzichten. da man die in der Verfaſſung ver⸗ brieften Rechte nicht verletzen könne. In dieſer Angelegenheit iſt aber bisher nichts geſchehen, was ſich aus nachſtehendem ergibt: Dieſer Tage ging durch die Preſſe eine Mel— dung, wonach das Reichsfinanzminiſterium 175 eingeſchriebene Briefe an frühere Gene— räle geſchickt habe mit der Forderung nach einem freiwilligen Verzicht. Nur zwei Gene— rale hätten in zuſtimmendem Sinne geant— wortet, und zwar von Deimling und Schönaich ein Teil habe ſich beſchwerdeführend an den Reichspräſidenten gewandt, die anderen über⸗ haupt keine Antwort erteilt. Nun kann es ſein, daß es ſich hierbei um eine Zweckmeldung handelte. Das Reichsfinanzminiſterium teilt nun mit, daß Briefe, insbeſondere eingeſchrie⸗ bene Briefe, von ihm nicht abgeſchickt worden ſeien. Es hätten alſo auch nicht Briefe unbe⸗ antwortet oder Vorſtellungen beim Reichsprä— denten erhoben werden können. In Dautſch⸗ land gebe es noch 115 hohe Militärpenſionäre, deren Penſionen zwiſchen 12000 und 16 000 Mark liegen. Die Zahl verringere ſich immer mehr, da in der letzten Zeit im Durchſchnitt jährlich 100 Offiziere geſtorben ſeien. Weiter habe der frühere Kronprinz keinen Penſions⸗ anſpruch erhoben, noch habe er eine Penſion erhalten. Auch der frühere bayeriſche Kron— prinz habe keine Penſion bekommen. dieſe vielmehr jedes Jahr in voller Höhe an den Bayriſchen Landeskriegerverband überwieſen. Die Erklärung des Finanzminiſteriums mag zutreffen; mit Bezug auf die Großpenſionäre wird dennoch nicht das letzte Wort geſprochen ſein. Wohl noch nie hat Reichsſtelle ſoviel Erſtaunen ausgelöſt, Entrüſtung verurſacht. wie die des Reichs- finanzminiſteriums über die Großpenſionäre. Das Reichfinanzminiſterium kennt aber die Pſyche des Volkes nicht, wenn es glaubt. daß man die einfach laufen laſſen kann. daß man gegen die Großpenſionäre nichts mehr unternehmen ſoll. Es muß ſich vielmehr jetzt das Reichskabinett erneut zu der Frage Dinge der Großpenſionäre äußern- da auch das ge⸗ ſamte Kabinett vor zwei Monaten jene Aktion gegen die Großpenſionäre ankündigte. 17* durch welche dieſe zu einem freiwilligen Notopfer ſich bereit erklären ſollten. eine Erklärung einer aber auch noch nie ſoviel berechtigte Erregung und Das Volk hat ein Recht darauf. zu fordern, daß jene Aktion auch durchgeführt wird, daß, wenn die hoben Penſionsinhaber nich freiwillig auf einen Teil ihrer Penſion verzichten, ſie dazu gezwungen werden. Denn dieſe Frage iſt und bleibt politiſche Angelegenheit. Wir wiſſen, daf Reichsarbeitsminiſter gegen die Erklörung ſeines Miniſtertollegen entſchieden Stellung nimmt, daß er fordert, daß in Deutſchland end— lich einmal dem Penſionsfimmel ein Ende ge— macht wird, weil wir uns dieſen Luxus nicht mehr leiſten können, zumal wenn wir über— legen, daß nahezu allen N E eee ; der 1 eine große anderen Ländern N Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. (14. Fortſetzung.) „Herr von Kamerlingk... Ihre Worte ent— ſetzen mich! Sie haben recht... hier ſtimmt unbedingt etwas nicht. Das Melkgeſchäft... ja, ich verſtehe nicht recht... es kann aber ſicher nicht mit der erforderlichen Sorgfalt ge— ſchehen ſein. Ich... ich habe ja jeden Tag be— aufſichtigt. Ich bin immer von 3 Uhr im Sommer oder 4 Uhr im Winter auf den Bei— nen. Ich kann natürlich nicht dauernd dabei— ſtehen. wenn gemolken wird.“ Willfried nickte und fuhr mit unvermin— derter Ruhe und Freundlichkeit im Ton, der jedes Mißtrauen gegen den Inſpektor auszu— ſchließen ſchien, fort:„Ganz recht, lieber In— ſpektor, das meine ich auch. Die Schweizer ſind wahrſcheinlich nicht ſorgfältig genug mit der Milch umgegangen. Verſchüttet! Haben damit gewüſtet! Was weiß ich— wenn nicht von ihnen gar unſaubere Geſchäfte treibt.“ „Das iſt ausgeſchloſſen, lingk!“ „Dann käme nur dieſer Umſtand in Frage. Ich ſehe natürlich nicht ein, Herr Inſpektor, man kann nicht alles im Auge behalten. Sie baben Ihr gerüttelt Maß von Arbeit und es iſt daher recht und billig, wenn Ihnen die Beauſſichtigung des Melkgeſchäftes abgenom⸗ men wird. Es iſt ja ſchließlich kein Pappen⸗ ſtiel, wenn pro Tag bis zu 200 Liter verwüſtet werden— das macht im Jahre 10000 Mark gut aus. Ich will darum, daß Herr Schaffranz Herr von Kamer— einer f damit dem nur höchſtens bis zu fünfzig Prozent der Pen⸗ ſtonen bezahlt werden, wie ſie in Deutſchland heute noch üblich ſind. Seitungsverbot wib. Magdeburg, 18. Aug. der Oberprä⸗ ſident der Provinz Sachſen hat die in Erfurt er— ſcheinende kommuniſtiſche Seitung„Thüringer Volksblatt“ auf drei Wochen verboten. Das Der⸗ bot iſt erfolgt, weil in Kufſätzen der Seitung die Juſtiz als Einrichtung des Staates beſchimpft und böswillig verächtlich gemacht und die öffent⸗ liche Sicherheit und Ordnung gefährdet wurde. N 5 e Erſte praktiſche Ergebniſſe: philipp Halsmann unſchuldig „ verurteilt? Antrag auf Wiederaufnahme des Vatermord⸗prozeſſes Halsmann wib. Wien, 18. Aug. Der Prozeß gegen Ph. Halsmann, der beſchuldigt war, ſeinen Vater in den Tiroler Bergen ermordet zu haben, hatte ſeinerzeit großes Aufſehen erregt. Philipp Hals⸗ mann wurde vom Schwurgericht Innsbruck zu 10 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt, dieſes Urteil wurde jedoch vom Oberſten Gerichtshof aufgehoben. Die zweite Verhandlung, die am 19. Oktober 1929 endete, brachte die Verurteilung zu einer vierjährigen UMerkerſtrafe. Am 22. Jan. 1030 wurde dieſes Urteil rechtskräftig, da der Oberſte Gerichtshof annahm, daß Derfahrens⸗ mängel nicht vorlägen. hiernach wurden von Frauenorganiſationen und vom Roten Kreuz Arbeitszeitverkürzung unter Neueinſtellung von Arbeitern wtb. Berlin, 18. Hug. Bekanntlich haben vor einiger Seit im Keichsarbeitsminiſterium aus Anlaß der der Reichsregierung durch die Not— verordnung vom 5. Juni 193 erteilten Ermäch⸗ tigung zur Krbeitszeitverkürzung Beſprechungen mit verſchiedenen Induſtrien über die Möglich⸗ keiten einer Arbeitszeitverkürzung unter Neu⸗ einſtellung von Arbeitern ſtattgefunden. Die be⸗ teiligten Verbände der Arbeitgeber und klrbeit⸗ nehmer hatten ſich dabei bereit erklärt, in ge⸗ meinſamen Verhandlungen die Krbeitszeitfrage nochmals eingehend zu prüfen und nach möglich⸗ keit Vereinbarungen über eine freiwillige Der⸗ kürzung der Arbeitszeit herbeizuführen, um da⸗ durch eine behördliche Regelung entbehrlich zu machen. dieſe Verhandlungen haben inzwiſchen ge⸗ wiſſe Ergebniſſe gezeitigt. So iſt in der Kalk ⸗Sandſtein-Induſtrie eine vereinbarung zuſtande gekommen, nach der die regelmäßige Arbeitszeit 40 Stunden wöchentlich beträgt und die zur Kufrechterhaltung des ge— regelten Betriebes notwendigen Ueberſtunden in der gleichen, ſpäteſtens in der lgenden Woche abgefeiert werden müſſe; jeder Betrieb iſt ver⸗ pflichtet, entſprecß ond der Verkürzung der Alr⸗ beitszeit auf 40 Stunden in gleichem Ausmaße neue Arbeitskräfte einzuſtellen. Dieſe Verein⸗ barung iſt allen Bezirks⸗ und Ortsverbänden ſowie den Einzelwerken zur Zuſtimmung drin⸗ gend empfehlen worden. In der Sementinduſtrie konnte ebenfalls in einer Reihe von Betrieben die 40 ſtündige Arbeitswoche unter Neueinſtel⸗ lung von krbeitern eingeführt werden. In an⸗ deren Induſtrien ſind die verhandlungen noch im Gange. WEIT PRODUKTION DER WICHTIGSTEN METALLE 1922 AI, 285 Angaben in Jonnen 220 0 Teige. 52 Unſere Darſtellung zeigt die außerordentliche Steigerung, die die Metallproduktion der Welt ſeit 1913 aufweiſt und die auch nach der Weltwirtſchafts-Hochkonjunktur(um 1926) nicht geſtoppt wurde. So wurde an Aluminium 1929 faſt viermal mehr als in dem letzten Vor— kriegsjahr produziert. Dieſe heutigen Weltwirtſchaftskriſe, zunehmen vermag, und die ſo zu einem oder da die Wirtſchaft die Mehrmengen einfach nicht mehr verſchärften den Produzenten ruimierenden Preisſtür zen führt. hemmungsloſe Produktionsſteigerung iſt eine der Urſachen der 9 9 17. Auf- Konkurrenzkampf mit Schutzzöllen Ne 2 Der e Melkgeſchäft weiter beiwohnt. Die Auf— ſicht von Anfang bis zu Ende iſt doch nötig.“ Brucks ſchien zu überlegen. Dann nickte er ruhig und ſagte mit Würde: „Selbſtverſtändlich, Herr von Kamerlingk. Ich ſehe es ein.“ Willfried nickte ihm freundlich zu. Reichte ihm die Hand. „Ich danke Ihnen, lieber Inſpektor! Ich hoffe auf ein dauerndes gutes Zuſammenar— beiten. Aber— wir müſſen uns doch einmal über den Punkt unterhalten: Erſatz der polni— ſchen Schweizer durch deutſche.“ Bruck zuckte zuſammen. Aber er ſagte ruhig:„Gewiß, Herr von Kamerlingk! Es iſt zwar ein ſchwieriges Ding, aber vielleicht findet ſich doch ein Weg.“ „Ich hoffe es ſehr, Herr Inſpektor!“ * Am Abend kam der Inſpektor Brucks zu Willfried und ſagte:„Herr von Kamerlingk, ich muß Herrn Schaffranz ſehr dankbar ſein, daß er in die Angelegenheit hineingeſtochen hat.“ „Haben Sie etwas Neues feſtgeſtellt?“ „Zu meinem Bedauern— ja!“ „Intereſſant! Und das wäre,“ „Es ſind jeden Tag friſch vom Stall weg von ein paar verfluchten, faulen Burſchen hun⸗ dert Liter und noch mehr— gute Milch an die Schweine verfüttert worden.“ „Das iſt doch ungeheuerlich!“ „Ja!“ ſagte der Inſpektor und Entrüſtung war in ſeinen Worten.„Dieſe faulen Kerle ſollten ſich von der. Meierei regelmäßig die notwendige Magermilch, die wir im Ueberfluß haben, holen zum Füttern der Schweine. Das bißchen Weg war ihnen zu weit und da haben ſie kurzerhand friſch vom Stall die gute Voll⸗ Tree eee Bande auf den Trab gebracht. paſſieren muß! Man tut alles, was man kann — aber——“ „Tröſten Sie ſich, lieber Inſpektor! Jeder Menſch hat nur zwei Augen im Kopfe. Alſo Vollmilch an die Schweine verfüttert! Das iſt ungeheuerlich. Die Burſchen ſollte man raus— ſchmeißen!“ „Iſt ſchon geſchehen! Heute noch ziehen die Kerle ab.“ „Alſo gut! Kein Wort mehr darüber, lieber Inſpektor! Ich freue mich, daß wir die Ange— legenheit hinter uns haben.“ Viertes Kapitel. „Drei Jahre waren Sie alſo auf Reiſen!“ ſagte Katja von Waslewſki zu Willfried, der heute den Beſuch erwiderte.„Da haben Sie die Welt kennengelernt. Hat auch ein gutes Stück Geld gekoſtet.“ Willfried nickte und tat zerknirſcht. „Ueber vierzigtauſend Mark! Mein alter Herr hat mir ſchön den Kopf gewaſchen, als ich wiederkam, leergebrannt, der verlorene Sohn.“ „Was machen für den Kommerzienrat von Kammerlingk vierzigtauſend Mark aus.“ „Gott, ja, im Grunde genommen— nicht viel, aber die Sache hat noch einen Haken. Ich habe nämlich geſagt— 211000 Mark.“ „Warum denn?“ „Weil ich mich an einem Geſchäft mit 150 Mille beteiligt habe.“ „Ah ſo! Das intereſſiert! Und das haben Sie Ihrem alten Herrn verſchwiegen?“ Ja le 0 Do. X iſt um 9.15 Ne ccc// TTT 2 milch weggeholt und verfüttert. Ich habe ja die Daß mir das 20 000 Unterſchriften für Halsmanns Begnadi⸗ gung geſammelt, einige hundert Studenten und viele Profeſſoren der Univerſität Heidelberg tra⸗ ten für die Begnadigung ein, und 10 Geſchworene des zweiten Hhalsmann⸗Prozeſſes baten den Bun⸗ despräſidenten, Gnade zu üben. am 30. Sept. 1930 wurde Halsmann begnadigt und zugleich aus ganz Oeſterreich ausgewieſen. Sur Fortſet⸗ zung ſeiner Studien begab er ſich nach Paris, wo er jetzt weilt. Kurz nach der zweiten Derurteilung Hals— manns meldete ſich ein Hilfsarbeiter Schneider, der angab, den Mord an dem alten halsmann begangen zu haben. Das Wiener Landesgericht ſchenkte den Angaben Schneiders keinen Glau— ben. Schneider zog ſeine Selbſtbeſchuldigung zu— rück, wurde vom Morde freigeſprochen, aber wegen Dorſchubleiſtung verurteilt. Die Unwälte Philipp Halsmanns haben neue Strafanzeige gegen Schneider erſtattet und heute dem Straf— landesgericht in Innsbruck den Antrag über⸗ reicht, das Strafverfahren gegen Philipp Hals- mann wieder aufzunehmen. Unter anderem wird behauptet, das Aktenmaterial über Schnei— der enthalte den Nachweis der Jäterſchaft eines Dritten, derüber hinaus die Möglichkeit einer Täterſchaft Schneiders, jedenfalls aber den Nach— weis der Schuldloſigkeit Philipp Halsmanns. Gefängnisſtrafe für die Euraſia⸗ Flieger enb. Berlin, 28. Aug. Aach einer aus Urga eingegangen. Mitteilung ſoll der Führer Rathje des ſeinerzeit in der äußeren Mongclei beſchlag⸗ nahmte! Poſtilugzeuges der deutſch⸗chineſiſchen Luftverkehrsgeſellſchaft Euroſia wegen Spis— nageverdacht u fünf J. ten Gefängnis verur⸗ teilt worden ſein. Von Seiten eller beteiligten deutſchen und chineſiſchen Stellen werden Schritte unternommen, um dieſes Urteil rückgängig zu machen, da dem Flieger bei der Ueberfliegun der Mongolei jede Spionageabſicht vollkommen ferngelegen hat. Sein Begleiter, Funkmaſchiniſt Kölber, der einer Beinverletzung wegen in da; Krankenhaus eingeliefert werden mußte, befin⸗ det ſich auf dem Wege der Beſſerung. Hierzu er⸗ fahren wir von unterrichteter Seite, daß die deutſche Botſchaft in Moskau, die ſchon ſeit We chen um die Befreiung der beiden Flieger ben iſt, auch jetzt berſuche unternimmt, die Flieger wieder freizumachen. Zweifellos iſt die Behaup⸗ tung, daß die beiden Flieger Svionage betrie— ben haben, abwegig. Es hann ſich höchſtens um eine irrtümliche Ueberfliegung mongoliſchen Gebietes handeln. Haftbefehl gegen eine kommuni⸗ ſtiſche Malkolonne enb. Berlin, 18. Aug. Der Dernehmungs— richter im Polizeipräſidium hat gegen die ihm vorgeführten ſechs Mitglieder der kommuniſti— ſchen Malkolonne hentze und Genoſſen, die in der Nacht zum 11. Auguſt in Weißenſee Mord— drohungen gegen den dort tätigen Polizeiober— leutnant Bäcker angemalt hatten, wegen des berdachtes der Bedrohung mit einem Verbrechen und wegen gufreizung zu Gewalttätigkeiten Haftbefehl erlaſſen. Damit hat ſich die Sahl der im Suſammenhang mit den Bülowplatz-Krawal⸗ len verhafteten Kommuniſten auf elf erhöht. „Do&“ wieder geſtartet Para(Braſilien), 18. Aug. Das Flugſchiff Uhr wieder geſtartet. „Das Geſchäft— wäre wohl nicht ſo recht nach dem Geſchmack Ihres alten Herrn.“ „Wahrſcheinlich nicht, denn— es iſt das Riſiko damit verbunden, daß— ich mein Gels nicht wiederſehe.“ „Das iſt ſehr leichtſinnig. Um was handelt es ſich denn? Oder iſt es Geheimnis?“ „Es weiß noch niemand— aber in Ihre reizenden Ohren, Gnädigſte, will ich es flü— ſtern. Hören Sie zu, was ich gemacht habe. Ich habe für 50 000 Mark ein Gut mit viertauſend Morgen gekauft.“ „Viertauſend Morgen— 50 Mille. Lieber Freund, ich verſtehe von Landwirtſchaft nichts, aber— der Boden kann nichts taugen.“ „Unland— Moor! Weiter nichts! Mein Freund, der Ingenieur Hellmer Gothe, ſitzt nun mit hundert Mille auf dem Gute und iſt damit beſchäftigt, den Boden, der heute noch 10 7 taugt— in wertvolles Land umzuwan⸗ eln.“— „Wie will er das andrehen?“ „Mit hochgeſpannten erdmagnetiſchen Strö⸗ men!“— Sie zuckte die nackten Schultern. „Hochgeſpannte erdmagnetiſche Ströme?— Total blemblem! Verſtehe ich nicht! Von hoch⸗ geſpannten elektriſchen Strömen habe ich ſchon geleſen. Aber— erdmagnetiſch! Keine Ah⸗ nung!“ „Im Vertrauen! Ich weiß auch nicht viel mehr. Aber ich habe zu Hellmer Gothe ein un⸗ beſchränktes Vertrauen. Er iſt ein ehrlicher Junge und von ſeiner Entdeckung reſtlos über⸗ zeugt. Er hat auch in kleinem Maßſtabe be⸗ reits erfolgreich gearbeitet.“ (Fortſetzung folgt.) Ludwigshafen a. Rh., 18. Aug.(Verkehre unfall.) Geſtern abend ſtießen an der Straßen kreuzung Mundenheimer- und Waldbuſchſtraß ein Motorradfahrer und ein Radfahrer zuſam men. Der Motorradfahrer und ſein Sozius, ſo⸗ wie auch der Radfahrer wurden vom Rade ge— ſchleudert. Der Motorradfahrer blieb unver⸗ letzt, während der Mitfahrer verletzt wurde und der Radfahrer einen ſchwer Schädelbruch davon— getragen hat. Die beiden Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Limburgerhof, 17. Aug.(Vom Auto über⸗ fahren.) Beim Rinkenberger Hof zwiſchen Speyer und der Rehhütte ereignete ſich am Sonntagabend gegen 8 Uhr ein ſchweres Ver— kehrsunglück. Ein vom Limburgerhof kammen⸗ der Perſonenkraftwagen aus Schifferſtadt fuhr in Richtung Speyer, während ſich der Radfah— rer Albis aus Mannheim auf dem Heimweg befand. Als er zum Ueberholen von der linken Straßenſeite abbog, fuhr er direkt in das ent— gegenkommende Auto, wurde vom Kotflügel erfaßt, zu Boden geriſſen und eine kurze Strek— te geſchleift. Das Fahrrad wurde vollſtändig demoliert. Der Radfahrer blieb bewußtlos mit ſtarken Prellungen und empfindlichen Verlet— zungen an beiden Beinen liegen. Er zog ſich vermutlich auch innere Verletzungen zu und mußte ſofort ins Krankenhaus nach Speyer verbracht werden. Die Schuld dürfte den Nad. fahrer ſelbſt treffen, weil er nicht frühzeitig genug von der falſchen Straßenſeite abwich u. dadurch dem Perſonenkraftwagen in die Flanke fuhr. Eberſtadt, 17. Aug.(Ein Kind in der Jauchegrube ertrunken.) Das anderthalbjähr. Söhnchen des Eiſenbahnarbeiters Georg Heß aus der Heidelberger Straße ſtürzte am Sams— tagabend in die offenſtehende Jauchegrube, oh⸗ ne daß die Eltern dies zunächſt bemerkten. Erſt nach längerer Zeit kam man bei der Suche an die Jauchegrube, wo man die Leiche des Kindes fand. Lauterſchwan, 17. Aug.(Von einem Auto angefahren.) Am Sonntagnachmittag wurde in der Nähe von Lauterſchwan ein Motorradfah— rer von einem Auto von hinten angefahren u. zu Boden geſchleudert. Der Motorradfahrer wie auch ſein Sozius erlitten ſchwere innere Verletzungen. Das Auto fuhr davon, ohne ſich um die Verletzten zu kümmern, die ins Kran— kenhaus nach Dahn gebracht wurden. Recklinghauſen, 18. Aug.(Gräßlicher Selbſt— mord einer Frau.) Die in Recklinghauſen-Süd wohnende 30-jährige Frau Filipp beging am Montag nachmittag auf furchtbare Weiſe Selbſtmord. Sie begoß ihre Kleider mit Pe— troleum und zündete ſie an. Ohne einen Laut von ſich zu geben, lief ſie wie eine lebende Fak— kel auf den Boden, wo ſie kurze Zeit darauf von Hausbewohnern, die auf den Brandgeruch aufmerkſam geworden waren, aufgefunden wurde. Man wickelte die Bedauernswerte in Tücher und ſorgte für die ſchnelle Ueberfüh— rung in ein Krankenhaus. Die Frau, die noch mehrere Stunden bei vollem Bewußtſein war, iſt dann unter den ſchrecklichſten Qualen ge— ſtorben. Der Grund zu der ſchrecklichen Tat iſt noch nicht bekannt. Maudach, 17. Aug.(Die Affäre Wolf.) Zu der aus Argentinien eingetroffenen Nachricht, der ehemalige Bürgermeiſter Wolf von hier ſei wegen ſeiner Untaten mit ſeiner ganzen Familie in den Tod gegangen, erfahren wir an maßgebenden und informierte Stelle, daß über die gemeldete gräßliche Bluttat noch kei⸗ ne amtliche Beſtätigung eingetroffen ſt. Selhſt eine Nichte Wolfs, die lange Jahre in deſſen Haushalt lebte und mit Frau Wolf in ſtändi⸗ gem Briefwechſel ſtand, hat über die erſchrek⸗ kende Kunde noch keine beſtätigende Mittei⸗ lung erhalten. Wie aus einem letzten, vor et⸗ wa acht Tagen in Deutſchland eingetroffenen Brief der Frau Wolf zu vernehmen war, be⸗ fand ſich Wolf in den letzten Tagen immer noch in Unterſuchungshaft. Wolf war chon bold nach ſeinem Eintreffen in Argentinien verhaf— tet und ins Unterſuchungsgefängnis eingelie⸗ fert worden, ohne daß aber eine zuverläſſige Nachricht über ſeine Feſtnahme in Deutſchland eintraf. Er hat die Flucht unternommen, ob— wohl ihm nach zuverläſſigen Feſtſtellungen bei der Ausreiſe nur ein Betrag von etwa 25 000— 30000 Mark zur Verfügung ſtand. Dieſe Sum⸗ me dürfte durch den Reiſeaufwand ziemlich aufgezehrt worden ſein. Mit den reſtlichen Mit⸗ teln hat er ſich an den Erwerb einer kleine⸗ ren Farm gewagt, die ſich aber in ſehr ſchlech⸗ tem Zuſtand befand, weshalb Wolf ſie wieder veräußerte. Er kaufte ſich dann einen beſſer kultivierten Landbeſitz, den er jedoch nicht an⸗ trat, weil er vermutlich erneut in Geldkalami— täten geraten war. Die Veräußerung der erſten Farm hat ihm begrefflicherweiſe uner⸗ wartete Verluſte gebracht. Dieſes Spekulations⸗ eſchäft iſt Wolf wahrſcheinlich zum Verhäng⸗ ais geworden, u. wird ihn völlig mittellos ge⸗ nacht haben. Da Wolf ſich bisher noch in An⸗ lerſuchungshaft befand und eine Haftentlaſſung ehr zweifelhaft erſcheint, verliert die Nachricht 0 der gräßlichen Verzweiflungstat ſehr an Wahrſcheinlichkeit. Darmſtadt, 17. Aug.(Blutige Schlägerei in einem Cafe.) In der Nacht zum Sonntag ent⸗ ſtand im„Sportcaſe“ am Meßplatz zwiſchen ei⸗ ner Anzahl von Gäſten ein Wortwechſel, der in eine Schlägerei ausartete. Ein Beteiligter verſetzte dabei ſeinen Gegnern mehrere Meſſer⸗ ſtiche in Kopf, Bruſt und Beine. Zwei Perſo⸗ nen wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Bemerkenswert iſt dabei, daß die ſämtlichen Raufbolde mit Ausnahme eines Verletzten arbeitslos ſind, aber dennoch die ganze Nacht in dem Cafe zechten. Mainz, 17. Aug.(Die Weinernte 1931.) Gegenſtand der Beratungen einer kürzlich hier ahaebaltenen Sitzung von Vertretern des Deutſchen Weinbauverbandes, des Südweſt⸗ deutſchen Weinbauverbandes und des Bundes weſtdeutſcher Weinhändlervereine bildeten Fragen der Verwertung und Finanzierung der Weinernte 1931. Man kam u. a. darin überein, angeſichts der ungünſtigen Lage des Kapitalmarktes ſich an die Reichsſtellen um Unterſtützung zu wenden, um ſo einen Preis⸗ ſturz der diesjährigen Ernte zu vermeiden, der auch auf die Preiſe der alten Jahrgänge nicht ohne Einfluß bleiben würde. Mit den weiteren Fragen will man ſich in einer ſpäteren Sitzung befaſſen. Herxheim b. L., 18. Aug.(Schwere Meſſer— ſtecherei.) Der Tagner Joſef Müller wurde auf Neue Wendung im Fall Cacum Gerichtsärztliche Unterſuchung der noch nicht eingeäſcherten Teiche Dunkel um Cacum Frankfurt a. M., 18. Aug. Die ia der Oef⸗ fentlichkeit aufgetauchten Zweifel an der Iden— tität der in dem bei Herrenalb vers rannten Auto gefundenen Leiche mit dem Binger Mer— cedes-Benz-Vertreter Heinz von Lacum haben die Staatsanwaltſchaft von Mainz, die den myſteriöſen Fall unterſucht, veranlaßt, die Be— ſchlagnahme der Leichenreſte, die bereits frei— gegeben waren, neuerdings zu verfügen und den Frankfurter Gerichtschemiker Dr. Popp mit der Unterſuchung der Leichenreſte aa; Silber— ſpuren zu betrauen. Der Friſeur Lacums, der dieſen 23 Jahre lang bediente, gab it.„NB.“ mit Beſtimmtheit an, daß Lacum eine ſilberne Hirnplatte getragen hat, ſo daß ſich, wenn die gefundenen Reſte die des Lacum ſein ſollten, ſolche Spuren in der Aſche und in den Leichen— teilen nachweiſen laſſen müßten. Wie jetzt einwandfrei feſtſteht, hatte der Verſchwundene Verbindlichkeiten in Höhe von 1140 000 RM. Im Schreibtiſch fand man bet einer polizeilichen Unterſuchung ausgefüllte Wechſel in Höhe von 750000 RM., die von Kunden ſtammten und noch in den Vertehr ge— bracht werden ſollten. In dem ausgebrannten! Wagen fand man übrigens neben iner Kra— wattennadel noch eine Reihe von angebrann— ten Wechſelformularen, die ausgefüllt waren Es erſcheint jetzt auch ſehr zweifelhaft, ub der Anprall des Wagens an dem Chauſſeebaum le ſtark geweſen iſt, daß der Wagen Fadurch ex⸗ plodieren konnte, denn der Kühler war laum eingedrückt. Bei der Staatsanwaltſchaft haben ſich inzwi⸗ ſchen eine Reihe von Familien und Einzelper⸗ ſonen aus Bingen gemeldet, an die Lacam vor ſeiner Abreiſe am Unglückstag 17 000 RM., die er, ohne Belege zu hinterlaſſen, aus der Kaſſe entnommen hatte, verteilt hat. Die Empfänger übergaben die verteilten Gelder jetzt veſtlos der Staatsanwaltſchaft. * enb. Bingen, 18. Hug. In der reichlich ſen⸗ ſationellen Angelegenheit des Hochſtaplers von Lacum iſt eine neue Wendung eingetreten. Die Einäſcherung der in dem verbrannten Auto vorgefundenen Leichenreſte iſt noch in letz⸗ ter Minute aufgrund eines Einſpruches der Staatsanwaltſchaft verhindert worden. Die Leichenteile ſind inzwiſchen dem Frankfurter Inſtitut für gerichtliche Chemie übergeben wor⸗ den. die Unterſuchung iſt noch nicht ab⸗ geſchloſſen. Es wurde feſtgeſtellt, daß Lacum un— gefähr eine Stunde vor dem Unglück in Gagge⸗ nau zwei Glas Rotwein getrunken hat. Da von den Eingeweiden die Blaſe erhalten iſt, wire nunmehr die Identität der Leiche durch die Un— terſuchung feſtgeſtellt werden können. Die Heioelzung der ermoꝛdele n Jckuno· Ofixieie in Seilin Die feierliche Aufbahrung der Särge. 5 Unter ungeheurer kinteilnahme der Bevölkerung und unter Beteiligung der dienſtfreien polizeibeamten wurden die von den Kommuniſten erſchoſſenen Berliner Schupooffiziere zur letzten Ruhe beſtattet. 22 A Eine reiſende Recklinghauſen, 17. Hug. kommiſſariat Das 5. Mriminal⸗ in Recklinghauſen-Süd iſt nach langen und ſchwierigen Ermittelungen einer achtköpfigen Diebesbande auf die Spur gekom— men. Seit einem halben Jahre haben die Ban— diten, die als reiſende Verbrecher das Induſtriegebiet u. darüber hinaus Städte wie Möln, Bremen, Hamburg unſicher machten, auch in Recklinghauſen und Herne„gearbeitet“. Die Feſtnahme iſt in Zuſammenhang mit der Herner Uriminalpolizei erfolgt. Die Bandenmit⸗ glieder ſind durchweg mit Zuchthaus vor⸗ beſtrafte berbrecher, die in Rechling⸗ hauſen und in herne wohnen. Leider iſt es noch nicht gelungen, den Führer der Bande, den berüchtigten Schwerverbrecher Joſef Mikolaiſchach aus Recklinghauſen-Füd, der ſeit fünf Jah⸗ ren ſtechbrieflich verfolgt wird und noch eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren zu verbüßen hat, unſchädlich zu machen. Dieſer holte die Banditenmitglieder mit Kraftwagen von hauſe ab. Dann wurden die Raubzüge von Recklinghauſen aus veranſtaltet. Das geſtohlene Gut würde mit Uraftwagen abtransportiert. Bei Kusführung der Straftaten gingen die Verbrecher mit größtem Raffinement vor. Einer von ihnen hatte die gufgabe, planmäßig geeig⸗ nete häuſer und Geſchäfte aufzuſpüren und die örtlichen verhältniſſe„auszubaldowern“. Dieſer Verbrecher verſtand es, unter der Maske eines Bettlers oder eines harmloſen Straßen⸗ Räuberbande paſſanten umherzureiſen. Nicht ſelten hatte er plötzlich ein dringendes Ferngeſpräch zu führen, was aber nur ein Vorwand war, um Einblick in die betreffenden Geſchäftsräume zu bekommen. Schienen die Räume nicht geeignet, dann wurde bald zum Einbruch geſchritten. Bei der king führung führten die Banditen Schuß waf en und zum Teil Masken mit ſich. Derwegen, aber auch umſichtig, wurde zu Werke gegangen, ſo daß es lange Seit nicht möglich war, die Ban— denmitglieder zu faſſen. Bei den Feſtgenommenen konnte ein Teil des Diebesgutes, Kaffee, Krawatten, her— ren⸗ und Damenwäſche, ſowie eine Reihe anderer Gegenſtände beſchlagnahmt werden. Bis jetzt ſind 17 große Einbrüche reſt⸗ los geklärt. In dieſen Fällen beläuft ſich der entſtandene Sachſchaden auf 10000. R. Lange haben die Burſchen geleugnet, bis ſie un— ter der Lage des Beweismaterials zuſammen⸗ brachen. Die polizeilichen Ermittelungen gehen weiter, denn man iſt bei der Kriminalpolizei da⸗ von überzeugt, daß man erſt am Anfang eines langen Sündenregiſters ſteht. Das Schuld⸗ konto der Feſtgenommenen wird ſich ſicherlich nach Abſchluͤß der Ermittelungen, die ſich über mehrere pPolizeibezirke erſtrecken, ge⸗ waltig vergrößert haben. Das beſchlagnahmte Diebesgut kann durch Intereſſenten beim fünf⸗ ten Uriminalkommiſſariat in Recklinghauſen⸗ Süd, Neumarkt 51, beſichtigt werden, bvem Heimweg von dem berufsloſen Adolf Flick von hier, mit dem er tagsüber einen Wortwech⸗ ſel hatte, auf der Straße von hinten überfallen. Flick verſetzte ihm dabei mehrere ſchwere Meſ⸗ ſerſtiche in den Unterleib. Der Schwerverletzte mußte ſofort ins Karlsruher Vinzenziuskran⸗ kenhaus verbracht und operiert werden. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Regensburg, 17. Aug.(Die Suche nach den Attentätern.) Die Nachforſchungen nach den Tä⸗ tern des verſuchten Eiſenbahnanſchlags zwiſchen Wernberg und Luhe auf der Strecke Regensburg —Hof wurden durch Streifdienſt und Gendar— merie aufgenommen. Fiir die Ermittlung der Täter wurde eine Belohnung von 1000 Mart unter Ausſchluß des Rechtsweges ausgeſetzt. Augsburg, 18. Aug.(Das letzte Opfer des Dinkelſcherbener Eiſenbahnunglücks.) Die bei dem ſchweren Eiſenbahnunglück bei Dinkelſcher— ben im Juli 1928 verletzte 24jährige Dienſtmagd Schneider aus Unterelchingen bei Ulm iſt nach dreijährigem Schmerzenslager im Krankenhaus geſtorben. Die Verunglückte hatte einen kompli— zierten Oberſchenkelbruch erlitten, deſſen Be⸗ handlung ſich außerordentlich ſchwierig geſtalte— te. Schließlich ſtellte ſich Knochenfraß ein. der eine Amputation notwendig machte. Der ge— ſchwächte Körper des Mädchens war nicht meh widerſbandsfähig genug, und der Tod erlöſte e kurz nach der Operation von ſeinem Leiden. Vermiſchtes Neichsüberfall auf eine Neichsbank⸗ nebenſtelle. witb. Berlin, 18. Aug. Auf die Reichsbank⸗ nebenſtelle Schöneberg wurde heute mittag ein Raubüberfall verübt. Drei Männer drangen mit nevolvern in die Bank ein, verletzten einen Gberzählmeiſter und flüchteten mit einer größe⸗ ren Summe Geldes. Bei der Derfelgung haben die Täter auch ein Nind angeſchoſſen und eine weitere perſon verletzt. Spitzer ätigleit in einer Höchſter Fabrik. Frankiur: a M., 18. Aug. In der Arma— turen- und Maſchinenſabrik von Breuer in Höchſt vermißte man eine Anzahl Origingi— zeichnungen, die aus der übernommenen Fabrik von Geiger ſtammten. Man vermutet, daß von Angeſtellten Werkſpionage getrieben wurde. Um nun herauszubekommen, welche Angeſtellte ſich da in unlautere Dinge eingelaſſen hatten, wurde ein Spitzel mit der Sache betraut, der in ſchriftlichen Verkehr mit einigen Leuten trat und ſo tat, als wolle er eine Konkurrenzfirma eröffnen. Ein Fabrikangeſtellter, ein kriegsbe— ſchädigter Ingenieur, dem im Januar auf Ende Juni gekündigt worden war, und der danach ſtrebte, eine neue Stelle zu erlangen, kam mit dem Spitzel anfangs Juni in Korreſpondenz., deren Charakter eine Anzeige wegen Dieb— ſtanes von Zeichnungen und Werkſpionage be— wirkte. Der Angeſtellte behauptete in der Ge— richtsverhandlung, daß es ſich bei dem Mate— rial um veraltete Zeichnungen drehe und daß ihm die Abſicht, die Firma zu benachteiligen, ferngelegen habe. Das Gericht ſah ſich vor die Notwendigkeit geſtellt, den Fall zu vertagen, um einen Sachverſtändigen, der über die Zeich— nungen Auskunft geben ſoll, zu laden. Tagesnachrichten Graf Zeppelin nach England geſtartet. witb Friedrichshafen, 18. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ mit 22 Fahrgäſten iſt um 7,04 Uhr zur Englandſahrt aufgeſtiegen, Es wird noch heute abend im Flughafen non London landen und dann ſofort zu einem 24⸗ ſtündigen Nundflug aufſteigen. Alsdann fährt das Luftſchiff die Nacht bindurch mit 24 Fahr⸗ gäſten nach Friedrichshafen zurück. Nach der Nücktehr tritt das Luftſchiff eine ſiebenſtündige Schweizerſahrt an, für die auch ſämtliche Pläge belegt ſind. Rücktritt des Präſidenten von Chile. wib Santiago, 18. Aug. Der vorläufige Präſident von Chile Juan Eſteban Mon⸗ ters iſt zurückgetreten, hat ſich aber gleichzei⸗ tig von den politiſchen Gruppen, die ſeinen Vorgänger geſtürzt haben, als Kandidat für die Präſidentſchaftswahlen auſſtellen laſſen. Reue Verhandlungen über die Markguthaben. wtb Baſel, 18. Aug. Die Delegierten der Stillhaltekommiſſion ſind geſtern abend ym 22 Uhr erneut zu einer Sitzung zuſammengetreten, um einen letzten Verſuch zu machen, auch in der Frage der ausländiſchen Markguthaben eine völlige Einigung mit den deutſchen Delegierten herbeizuführen. Wie verſichert wird, hat auch dieſer letzte Verſuch kein Reſultat gebracht, ob⸗ wohl die Verhandlungen bis Mitternacht aus⸗ gedehnt wurden. Da noch von faſt jeder Gruppe ein Bankier in Vaſel zurückbleibt, beſteht im⸗ merhin noch die Möglichkeit, daß heute mor⸗ gen neue Verhandlungen ſtattfinden. Wettervorherſage Vorherſage für Mittwoch: Zunächſt vorüber, gehende Beſſerung, mit zeitweiſer Aufheiterune aber im ganzen Fortdauer des un eſtändiger Weſtwetters, bei ziemlich kühlen Weſtwinden und Schauerneigung. ö Witterungsausſichten für Donnerstag: Vor, läufig keine Aenderung des beſtehenden Wit⸗ terungscharakters abzuſehen.