Lokale Nachrichten * Regen nichts als Regen. Nach dem mehr als unbeſtändigen und keineswegs ſommer⸗ lichen Wetter der letzten Tage, das uns ſogar wär⸗ mere Kleidungsſtücke hervorholen ließ, regnete es die ganze Nacht und den Vormittag teilweiſe ſogar in großen Strömen. Dieſes Wetter iſt am aller- ungünſtigen für den Landwirt, der jetzt mitten in der Tabakernte ſtehen könnte; aber auch die noch ſpäten Urlauber und Ferienreiſenden können dieſem Wetter abſolut keinen Geſchmack abgewinnen. Der Wetterbericht kann uns vorerſt kein beſtändiges Wetter verſprechen.— Durch die überall nieder- gegangenen ſtarken Regenfälle dürfte wieder etwas Hochwaſſer zu erwarten ſein. * Pom füddentſchen Tabahkbau. Auf der ſoeben in Nürnberg abgehaltenen Jahres- verſammlung des Deutſchen Tabakverbandes, Sitz Karlsruhe, die von Pflanzern aus Baden, Bayern und Württemberg ſehr gut beſucht war, wurde eine Entſchließung angenommen, in der auf ſchnellſtem Wege die Wiederherſtellung der alten Verordnung über den ſteuerbegünſtigten Feinſchnitt ſchon vor April 1932 ab verlangt wird, um ſchwere Erſchüt⸗ terungen beim Abſatz der 1931er Tabakernte zu verhüten. Andernfalls würden rund 30000 Ztr. Schneideguttabak ſo gut wie unverkäuflich bleiben. In letzter Stunde bitten und fordern die im Deut ſchen Tabakbauverband organiſierten rund 17000 Tabakpflanzer, daß die Wiederherſtellung der Ver⸗ ordnung über den ſteuerbegünſtigten Feinſchnitt ver- fügt werde. * gunter Abend des Volkschors. Nach längerer Unterbrechung findet am 20. Sept ds. Is. auf Drängen weiter Mitglieder- und Freundeskreiſe einer der von allen Schichten der Bevölkerung gern beſuchten„Bunten Abende“ ſtatt. Dieſe Abende, die durch gute Programmgeſtaltung und niedrige Eintrittspreiſe von den Mitgliedern und Freunden des Vereins auch in trüben Zeiten als angenehm empfunden wurden, hatten ſtets eine Beſucherzahl aufzuweiſen, die man anderwärts nur bei ganz großen Anläſſen vorfindet. Der nächſte „Bunte Abend“ findet unter der Deriſe ſtatt: „Den Mitgkiedern und Gönnern des Vereins nur das Allerbeſte zu bieten.“ Der Eintrittspreis be⸗ trägt für Mitglieder 25 Pfg. und für Nichtmit⸗ glieder 40 Pfg. Neben einigen jüngeren Kräften wirken u. a. ſämtliche aus den Operetten und Schwänken bekannten Perſonen mit, ſodaß die Ge⸗ währ für einen genußreichen Abend in jeder Hin- ſicht gegeben iſt. Alles Weitere werden wir zt. eingehender berichten.(Die Frauen werden auf die am Mittwoch und die Männer auf die am Samstag ſtattfindende Singſtunde aufmerkſam ge— macht, mit der Bitte um reſtloſes Erſcheinen. Gemeinderats⸗Sitzung am Dienstag, den 18. Auguſt 1931. Kurz nach ¼9 Uhr war das Plenum beſchluß⸗ fähig. Den Vorſitz führte Herr Bürgermeiſter Lam— berth; das Protokoll Herr Verw.-Inſp. Alter. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurde eine Reihe von Kommiſſionsbeſchlüſſen bekannt gegeben, von welchen wir hier die wichtigſten anführen: Der Freiwilli— gen Feuerwehr wird für den Beſuch einer Tagung 30.— Mk. und für 78 Putzſtunden à80 Pfg. ver— gütet.— Bezüglich des Einkaufsgeldes ſollen Be⸗ rechnungsunterlagen beſchaffen werden.— Verſchie⸗ dene Utenſilien, Schrank eic. wurden angeſchafft.— Den Dreſchmaſchinenbeſitzern wurde eine Strompreis— ermäßigung abgelehnt, da die Stundenzahl 3000 Klw. nicht erreicht wurde.— Ein Antrag des Herrn G.-R. Klee zur Geſchäftsordnung bezüglich der Er— hebung von Zuſtellungsgebühren uſw. von 20 Pfg. durch den Amtsdiener Benz, wird dahin erledigt, daß amtlich feſtgeſtellt werden ſoll, ob die Gebühren weiter erhoben werden dürfen, da Herr Benz jetzt bei der Gemeinde als Amtsdiener feſt angeſtellt iſt. Dem G.-R. wird hierüber Vorlage gemacht.— Zur Tagesordnung: Punkt 1. Feſtſtellung der Umlage ⸗Ausſchlag- ſätze für 1931. Die Ausſchlagſätze für die Gemeinde-, Kreis- und Provinzialſteuern bleiben die gleichen wie im Vorjahre. Lediglich bei der Grundſteuer tritt lt. Verordnung des Reiches eine Ermäßigung von 69% und bei der Gewerbeertragſteuer eine ſolche von 12% ein, ſodaß alſo von einer kleinen Steuer— ſenkung geſprochen werden kann. Punkt 2. Beſchlußfaſſung über die Weiterer⸗ hebung der einfachen Bierſteuer. bung der bereits eingeführt und erhobenen einfachen Die Weitererhe⸗ Bierſteuer wird beſchloſſen. Die Einführung der erhöhten Bierſteuer wurde bereits bei der Voran⸗ ſchlagsberatung abgelehnt. Die Bierſteuer wird durch die Gemeinde von den Brauerelen erhoben und nicht, wie von den Brauereien zu erſtreben verſucht wird, von den Wirten. Herr G.-R. Klee gibt namens ſeiner Fraktion die Erklärung ab, daß ſie nach wie vor gegen die Einführung der Bierſteuer ſind. Punkt 3. Teerung der Provinzialſtraßen. Die für Anfang Auguſt vorgeſehene Teerung der Pro- vinzialſtraßen durch die Provinz ſoll nun wegen Geldmangel zurückgeſtellt werden. Der G.-R. er- hebt hiergegen Einſpruch und dringt darauf, daß die Teerung vorgenommen wird. Punkt 4. Wohlfahrtslaſten. Et. beſtehender Notverordnung ſind die ſtaatlichen Stellen verpflich⸗ tet zu helfen, daß die Mittel zur Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen allwöchentlich zur Verfü⸗ gung ſtehen. Die Gemeinde kann keine Selbſthilfe ergreifen und iſt deshalb auf die ſtaatl. Zuſchüſſe angewieſen. Wenn dieſe Woche die angeforderten 5500 Mk. nicht eintreffen, kann keine Auszahlung erfolgen. Für etwaige Folgen muß dann dem Staat die Verantwortung zugeſchoben werden. Punkt 5. Regelung des Verkehrs mit Milch. Um der Landwirtſchaft wirkſamen Schutz in der Milchwirtſchaft angedeihen zu laſſen, wurde beſchloſ- ſen, eine Polizei-Verordnung zu erlaſſen, wonach: in der Gemeinde Viernheim nach Möglichkeit nur einheimiſche Milch verkauft werden ſoll; nur ſolche Perſonen Milch verkaufen dürfen, die in Viernheim wohnhaft ſind; für die Ausübung des Handels mit Milch eine Konzeſſion notwendig iſt. Die Erteilung der Konzeſſion kann von der Geeig— netheit der Bewerber und der zur Verfügung ſte— henden Räumen abhängig gemacht werden. Für neu zu konzeſſionierende Geſchäfte muß nachgewieſen werden, daß täglich mindeſtens 200 Liter verkauft werden. Die beſtehenden Milchgeſchäfte ſind der Konzeſſionierung nicht unterworfen.— Den Ver— tretern der Bauernſchaft wird anheim gegeben, doch Sammelſtellen zu errichten, um dadurch ihres Milch— überfluſſes ledig zu werden. Dieſes wird von den Landwirten auch erſtrebt werden. Punkt 6. Verkauf eines Gemeindehauſes. Der G.⸗R. ſtimmt bem Verkauf des Gemeindehauſes, Kiesſtraße 19, im Prinzip zu. Es liegt hier ein Angebot zu Kauf vor. Hiermit war die öffentliche Sitzung geſchloſſen. D. J. K.⸗Sport (Schluß vom geſtrigen Artikel.) Wenige Minuten vor Halbzeit wieder ver⸗ teiltes Spiel. Halbzeit 1:0. Nach Seitenwechſel ſah man V. immer beſſer werden. Kein planloſes Kicken ſondern nur ge⸗ naues und durchdachtes Zuſpiel erregte ſeltene Be⸗ wunderung. Jeder ohne Ausnahme ſpielte eine Klaſſe für ſich. In den erſten 10 Minuten wurde V. Sturm öfters gefährlich. Sehr viele Latten⸗ ſchüſſe und ein ſchönes Zerſtörungsſpiel der eifrigen N. Hintermänner beſeitigten einen weiteren Erfolg V. N. wacht auf! Das vorerwähnte ſchlich ſich auch bei ihnen ein. Der verdiente Ausgleich bleibt aus. Ein ſcharf getretener Strafſtoß wird von M. fabelhaft ins Außen gelenkt. V. Hinter-Mann⸗ ſchaft hat den größten Anteil an dieſem wertvollen Sieg. ö D. Voranzeige! Am kommenden Sonntag gegen den Pfalzmeiſter„Hauenſtein“ in Hauenſtein. Vereins⸗Anzeiger. Geſang Verein„Sängertreue“. abend um 8 Uhr Leſeprobe bei Schützenhof. Donnerstag Englert im Der Spielleiter. Bekanntmachung. Betr.: Obſtverſteigerung. Am Samstag, den 22. ds. Mts., vormittags 9 Uhr wird im Saale des Gaſthauſes zum Engel ſämtliches Spätobſt der Gemeinde öffentlich ver— ſteigert. Viernheim, den 19. Auguſt 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem schmerzlichen Verluste unserer lieben, unvergeßlichen Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau largareta Ringhof geb. B ä her ferner für die vielen Kranz- und Blumenspenden und für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte sagen wir hier durch herzlichen Dank. Besonders innigen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmb. Schwestern für die liebevolle aufopfernde Pflege, der Mannheim. sowie dem Gastwirteverein für die ehrenden Kranz: niederlegungen, sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 19. August 1931. ie Irduernden Hilerduebeneg. Futtermehl W. Kleie grob W. Kleie fein Bauernverein. Wicken and Frühkleesamen wieder eingetroffen. Kaufen Getreide jeder Art. 75 kg. RM. 12.— 1 Ztr.„ 8.20 1 Ztr.„ 5.80 Der Vorstand. Donnerstag Abend freundlichſt einladet Unterhaltungs- in der„Vorſtadt“, wozu Der Vorſtand. Eichbaumbrauerei Einjährige das Stück 2,50 zu verkaufen Moltkeſtraße 91 Tivoli I-Hünner Schöne zu vermieten Wo, ſagt der Verlag. Inſerate machen ſich ſtets bezahlt. Der Geſchäftsumſatz er— höht ſich und ſomit auch 9 der Gewinn. 8 Säumen heißt verſäumen! Danksagung Zurückgekehrt vom Grabe meiner nun in Gott ruhen— den unvergeßlichen Gattin, unserer treubesorgten guten Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwä⸗ gerin und Tante, Frau argareta Munsch sagen wir für die wohltuende Anteilnahme während der langen Krankheit und für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die grobe Kranzspende unseren tiefgefühlsten Dank. Ganz besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit für die trostreichen Krankenbesuche, den ehrw. barmherzigen Schwestern für die aufopfernde liebevolle Pflege, den Stif- tern von Seelenmessen sowie den Bierkutschern der Eich- baumbrauerei Mannheim tür die der teueren Verstorbenen erwiesene letzte Ehre und Kranzniederlegung. Viernheim, den 18. August 1931]. —— —B—— = —— ä— geb. Kühl wein ä ——ů— ——ů Die trauernden Hinterhliehenen. Bekanntmachung. Als gefunden wurde eine ſilberne Jamen⸗ armbanduhr abgegeben. Viernheim, den 18. Auguſt 1931. Heſſ. Polizeiamt J. V.: Kraus. Gemeindekaſſe. Die Auszahlung der Wochenunter⸗ ſtüzungen an Mohlfahrtserwerbsloſe kann diesmal erſt nach Ueberweiſung eines Staatszuſchuſſes erfolgen. Dies⸗ bezügliche Lgekauntmachung wird noch ergehen. Winkenbach. —. Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes.— Heute Mittwoch abend Singſtunde des Frauenchors. Bitte pünktlich erſcheinen. Die Vorſitzende. Luholznele rang (Schnittmaterial) Bauholz nach Liste.— Rahmen, Latten und Bretter in div. Stärken. Hopelwape Sep e ec Oregon, schwed. u. deutsche Riemen, in liegenden und aufrechtstehenden Jahren, sowie Baumpfähle, Rosenpfähle (kyanisjert) ebenfalls in div. Stärken. Brennholz ofenfertig, übernimmt August Manf, Vertretungen und Commissionslager Am Frohnberg 8. Se nlüh-Aenarauren gut, billig u. schnell liefert aenana Schunbeschlanstad Rathausstraße, neben der Zeitung. Visitkarten in reicher Auswahl zu billigen Preisen fertigt Uerhneimer Anzelgef. eee Wir gewähren aus eignen Mitteln ohne Vorkoſten Soeben erschienen. 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Ar. 191 Deutſchland muß ſich ſelbſt helfen »Die perſönlichen Ausſprachen der führenden Staats- und Finanzmänner der Welt mit den Leitern der deutſchen Politik und Finanzen haben wohl eine Atmoſphäre der verſtändigung und des Vertrauens angebahnt und dazu geführt, daß die noch in Deutſchland befindlichen kurzfriſtigen Auslandskredite in abſehbarer Seit nicht zurück⸗ gezogen werden, doch wurde trotz aller Be⸗ mühungen nicht erreicht, daß uns an Stelle des bereits gekündigten und zurückbezahlten in die Milliarden gehenden Kapitals neue langfriſtige Kinleihen gewährt werden. In nächſter Seit kann deshalb nicht damit gerechnet werden, daß wir vom Ausland her praltiſche Finanzhilfe erhalten. Das Deutſche Reich und ſeine Wirt⸗ ſchaft ſind nun darauf angewieſen, zunächſt aus eigener Kraft zu ver⸗ ſuchen, die noch andauernde Kriſis zu überwinden. Bei dem allgemein herrſchenden Kapitalmangel und der großen Arbeitsloſigkeit, die ſich im Laufe der nächſten Monate noch erheblich ver mehren wird, bedarf es äußerſter Anſtrengungen und größter Sparſamhkeit, um das auf den Wogen treibende Schiff wieder flott zu bekommen. Eine erhöhte Produktion mit geſteigerter Ausfuhr iſt ſchon deshalb unmöglich, weil der Exportinduſtrie das nötige Mapital fehlt und die Abſatzſchwierig⸗ keiten im Ausland ganz erheblich ſind. Ruch in England und Amerika liegt die Wirtſchaft dar⸗ nieder und wird bereits über Notmaßnahmen beraten. Die Kaufkraft unſerer inländiſchen Be⸗ völkerung iſt bald auf den Nullpunkt geſunken. Es bleibt deshalb nichts anderes übrig, als daß Reich, Länder und Gemeinden, wie auch die Wirtſchaft und jeder Einzelne alle nicht unbedingt notwendigen Ausgaben ſtreichen u. zu ſpartaniſcher Einfachheit zurückzukehren. Die Einfuhr aller nicht lebensnotwendigen Ar⸗ tikel muß unterbunden werden. Wir müſſen da⸗ nach ſtreben, den ſo herabgedrückten Lebens- ſtandard durch vermehrte und verbilligte Eigen⸗ produktion auszugleichen und daneben, wenn irgend möglich auch noch eine Kapitalsneubildung zu verwirklichen ſuchen. So ſchwer es den Ein⸗ zelnen auch treffen mag, wird es unvermeidlich ein, auch an die Senkung von Löhnen und Ge⸗ haltern ſowohl der Arbeitnehmer der Staats- undo Privatbetriebe, ſowie der geſamten Beamten⸗ chaft heranzugehen.. Der Verwaltungsapparat bei Behörden und ſonſtigen Grganisauonen, auch zum Leil bei großen Privatunternehmen iſt immer noch zu ſehe aufgebläht, er kann und muß noch weſentlich vereinfacht und verbilligt werden. Es darf nicht gewartet werden, bis die Not noch größer wird. Klle beteiligten verantwortlichen Steuen müſſen rasche und ganze Arbeit leiſten unter KAusſchaltung aller parterpoli⸗ tiſchen Romenre. Sonderwünſche haben zu⸗ ruckzutreten, alles muß Opfer bringen, denn es geht um die Exiſtenz des Ganzen. Neben all dieſen Maßnahmen darf die Reichs⸗ regierung in nachſter Zeir nichts unverſucht laſſca, um eine ſtarke Senkung der uner⸗ träglichen Reparationsverpfluch⸗ rungen zu erreichen. Die Welt har eingesehen, daß ein wirtſchaftlich zu Grunde gertaneres beutſchtand auch die ubrigen Stagren in harke und verhängnisvolle Mitleidenſchaft ziehn. tuch im Ausland mehren ſich die Stimmen, weiche auf die Notwendigkeit einer Reviſion tanweiſen. Wir wollen hoffen, daß die weiteren Kus⸗ ſprachen und bergandlungen zwil⸗ ſlchen den führenden Sraarsman⸗ nern bald zu dieſem Siel fuhren. Unertaßlich bei der Wiederaufvauarbeit ind Ruhe und Ordnung im Innern. Es geht nicht, daß ſic) das deutſche boln weitermn wie in der jungſten Vergangenheiet durch ſchärſſte, ofters ſogar gewalttätige Austragung politiſcher Ge⸗ genſätze zermürbt. Wer ſich nicht in das Dolks⸗ ganze einfügen und dieſem dienen will, muß mit den Machtmitteln des Staates bekämpft und gur Einſicht und Vernunft gebracht werden. Drohun⸗ gen mit gewaltſamem Umſturz nach ruſſiſchem Vorbild, wie ſolche von gewiſſen Rednern und Zeitungen mit zyniſcher Offenheit immer wieder geäußert werden, dürſen weiterhin nicht geduldet Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Ausland Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ee bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr ni Donnerstag, den 20. Auguſt 1931 werden. Das iſt ſicher nicht der Sinn der Demo⸗ kratie und Volksgemeinſchaft, daß ſich ein ganzes volk dem Diktat und Machtwillen einer ein⸗ ſeitig orientierten, auf den blutigen Umſturz abzielenden, jede gemeinſame Zufbauarbeit ſabotierenden Klaſſenpartei fügt. Deren Treiben tatenlos zuzuſehen, würde ſich in abſehbarer Seit bitter rächen und zum politiſchen und wirt⸗ t übernommen werden FEC 48. Jahrgang ſchaftlichen Ruin Deutſchlands führen. Auch dieſe Fanatiker werden dem Dolk nicht den Himmel auf Erden verſchaffen können, wohl aber die Not und das Elend ins Unermegßliche ſteigern. Baſel, ein fauler Kompromiß Deutſchland zur Seit kreditunfähig— Befürchtungen in Wirtſchaſtskreiſen Ei i V it ki 9 5— Ein Erfolg: Der Hin⸗ weis der Sachverſtändigen auf die Untragbarkeit der Meno aon gelung— Werden die politiker enb Berlin, 19. Aug. In Berliner po⸗ litiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſen iſt der Bericht der Baſeler Sachverſtändigen mit dem Intereſſe erwartet worden, das der au⸗ ßerordentlichen Bedeutung der Verhandlung entſpricht. Mit der Veröffentlichung findet nun die dritte Phaſe der Entwicklung des Reparationsproblems ihren Abſchluß, die mit dem Plan des Hoover⸗Jahres begann und dann in der großen Londoner Konfe⸗ renz ſortgeſetzt wurde. Bei den Baſeler Derhandlungen muß man zwiſchen dem jetzt erzielten Stillhalteabkommen und dem Bericht unterſcheiden, deſſen Wirkung über die Bedürfniſſe des Augenblicks hinausfüh— ren ſoll. Das Stillhalteabkommen wird von un⸗ terrichteter Seite als eine Hilfskonſtruktion be— zeichnet. Das kommt auch darin zum Ausdruck, daß dieſe Aktion die Form einer Anlage zum Sachverſtändigenbericht hat. Dabei handelt es ſich übrigens nicht um einen Vertrag in juriſti⸗ ſchem Sinne des Wortes, ſondern um Empfeh⸗ lungen, die von den Delegierten der beteiligten Bankengruppen der verſchiedenen Länder aus— gehen. Die Empfehlungen werden ſchon deshalb unter allen Umſtänden wirkſam werden, weil ſie von deutſcher Seite durchgeführt werden. Es werden alſo keine Zahlungen geleiſtet werden, die über die Baſeler Richtlinien hinausgehen. Die Sachverſtändigen ſelbſt haben zum Ausdruck ge— bracht, daß ihre Formel den 5weck hat, zu einer „dauernden Lö ſung des Problems“ hinüberzu— führen. Volle Befriedigung findet dieſes Abkom⸗ men ſchon deshalb nicht, weil die ſchließlich er⸗ reichte bereinbarung über die Markguthaben nicht ohne gewiſſe Gefahren iſt. Im Einzelnen iſt dieſe Frage ſo geregelt worden, daß die Gläubi— ger ſofort 25 Prozent(nicht 20 Prozent) und dann monatlich je 15 Prozent zurückziehen kön⸗ nen. Immerhin hat die Reichsbank Dorbehalte eingeſchaltet, die ihr die Möglichkeit geben, die Raten durch Vereinbarungen mit den anderen Notenbanken hinauszuſchieben. Mit dem eigentlichen Sachverſtändigenbericht haben die Bankiers eine Teilantwort auf die Fragen gegeben, die die Londoner Konferenz ihnen vorgelegt hatte. Sie haben betont, daß die Beeinträchtigung der deutſchen Kreditwürdig⸗ keit ihren Grund nicht in der deutſchen Wirt⸗ den Ruf der Wirtſchaſt hören? ſchafts⸗ oder Staatsführung hat, ſondern in der zu ſtarken Belaſtung von außen her. Sie haben damit unmißverſtändlich auf die Not⸗ wendigkeit einer tragbaren Reparationsrege⸗ lung hingewieſen und die ihnen geſtellte Auf⸗ gabe, ſoweit ſie politiſcher Natur iſt, in die Hände der Politiker zurückgelegt. Es wird ſogar ein äußerſter Termin für die Her⸗ beiführung einer ſolchen Cöſung angegeben, näm— lich das Ende der Stillhaltezeit, alſo ein halbes Jahr. Dieſe Feſtſtellungen, die die Unterſchrif— ten der Sachverſtändigen aller Länder tragen, werden in politiſchen und wirtſchaftlichen Xrei⸗ ſen immerhin als außerordentlich beme wert bezeichnet. Ueber die weitere Entwi iſt zu ſagen, daß der Sachverſtändigenb den nächſten Tagen nun zunächſt der U lichkeit reichlich Stoff zur Erörterung ern wird. Dann wird ſich zweifellos auf der Septem— bertagung des Völkerbundes Gelegenheit zu wei— teren Unterredungen der Staatsmänner bie und ſchließlich dürfte die Londoner Konf irgendeiner Form wieder aufleben, um 8 terial auszuwerten, das die Sachverſtändigen den politikern jetzt unterbreiten. 5 Der Eindruck in deutſchen Wirtſchaftskreiſen enb Berlin, 20. Aug. In Bank⸗ und Wirt⸗ ſchaftskreiſen erblickt man, wie die„Börſenzei⸗ tung“ ſchreibt, in dem Baſeler Stillhalte⸗Ab⸗ kommen ein Kompromiß, das die deutſche Wirt⸗ ſchaft keineswegs befriedigen könne. Der ge⸗ ringe Teil der Hoffnungen, der in Baſel erfüllt worden ſei, habe noch erhebliche Einſchränkun⸗ gen erfahren. Angeſichts der in Baſel getrofſe⸗ nen Abmachungen, wonach den ausländiſchen Banken, die Markguthaben in Deutſchland be⸗ ſitzen, zugeſtanden worden iſt, ein Viertel dieſer Beträge ſofort und den Reſt nach und nach in⸗ nerhalb von ſechs Monaten abzuziehen, ſei be⸗ reits eine Verſteifung am Diskontmarkt einge⸗ treten. Es werde befürchtet, daß der Wirtſchaft erhebliche Gelder, die ſie notwendig zum Arbei⸗ ten braucht, verloren gingen. Geſpannt ſieht man in Bank⸗ und Wirtſchaftskreiſen den Zins⸗ Zeppelins Englandfahrt Sturmwetter bei der Swiſchenlandung in Banworth London, 19. Aug. Nach einer Rundfahrt über England erſchien„Graf Zeppelin“ heute abend um 18 Uhr wieder über London. Er zog über dem Parlamentsgebäude einige Schleifen und neigte den Bug zum Gruße. „Graf Zeppelin“ auf der heimfahrt. wtb. London, 19. Hug.„Graf Zeppelin“ iſt heute um 19.54 Uhr zur Heimfahrt nach Fried⸗ richshafen geſtartet. Stürmiſches Wetter in Hanworth. wib London, 20. Auguſt. Die Zwiſchenlan⸗ dung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ in Han⸗ worth wurde durch das böige Wetter beträchtlich erſchwert. Die Ausſchiffung der Paſſagiere des England⸗Fluges und die Anbordnahne der 26 Fahrgäſte für Friedrichshafen wurde deshalb be⸗ ſchleunigt. Mehrſach wurden die Haltemann⸗ ſchaften, wenn einzelne Sturmſtöße das Luftſchiff ſeitlich trafen, um mehrere Meter von ihrem Standplatz weg gegen das Publikum gedrängt, das eiligſt ausweichen mußte. Dr. Eckener hatte einen Kranz an Bord. der über dem Grab der Opfer des„R 10!“ abgewor⸗ fen werden ſollte Mit Rückſicht auf die Wetter⸗ lage mußte die Ehrung in dieſer Form unter⸗ bleiben. Der Kranz wu de in Hanworth zurück⸗ gelaſſen und wird mit der Eiſenbahn Friedhof in Cardington abgehen. Tagesnachrichten Prof. Bredt übernimmt die Leitung der Wirtſchaftspartei. wtb. Berlin, 19. Aug. In der FHraltions⸗ ſitzung der Wirtſchaftspartei wurde die politiſche Lage eingehend beſprochen. Der ſtellvertretende Parteivorſitzende Profeſſor Bredt teilte mit, daß ihm der Parteivorſitzende Drewitz die Führung dab parteigeſchäfte bis auf weiteres übergeben abe. zwiſchenlandung Frau von Etzdorfs in Wolodarrſk. wib. Moskau, 19. Aug. Die deutſche Fliegerin Marga von Etzdorf iſt 0 ihrem Oſtaſienflug um 10,25 Uhr in Wolodarrſk gelandet. Um 11.50 Uhr ſtartete ſie zum Welterflug nach UMaſan. nach dem Mehrere hundert Todesopfer der Hochwaſſer⸗ Kataſtrophe in China. Hankau, 19. Aug. Die Zahl der Todesopfer der Hochwaſſerkataſtrophe in China beträgt mehrere hundert. Die Bevölkerung flüchtet nach Schanghai. vereinbarungen von Baſel entgegen, da bisher über die Höhe der Sätze nichts bekannt gegeben wurde. Die letzten Arbeiten des Stillhalte⸗Konſortiums Baſel, 19. Aug. Die Mitglieder des Still⸗ haltekonſortiums ſind heute vormittag in der BIZ. erneut zuſammengekommen, um die Aus- wirkungen der geſtrigen Beſchlüſſe nochmals durchzuſprechen und ihren Meinungsaustauſch fortzuſetzen, ſoweit ein ſolcher noch nötig iſt. Ob eine Erledigung in Form eines Berichtes über den geſamten verhandelten Fragenkomplex in Ausſicht ſteht, wie man heute nacht hörte, iſt ſehr fraglich geworden. Sicherem Vernehmen nach iſt für die allernächſte Zeit mit einer ſol⸗ chen Veröffentlichung nicht zu rechnen, zumal es ſich hierbei vorwiegend um rein banktech— niſche Fragen handelt. Jedenfalls gehen aber auch die Beſprechungen des Stillhaltekonſor— tiums ihrem Ende entgegen, nachdem die be— deutungsvollen Fragen ihre Bereinigung ge— funden haben. Lebhaftes Intereſſe haben die Bemerkungen des Studienausſchuſſes in den Kreiſen der BIZ. gefunden, die Anſpielungen auf das Reparationsproblem enthielten. Eine der diesbezüglichen Bemerkungen heißt wört— lich:„Wir möchten nur betonen, daß, wenn man weiter den Pelion auf den Oſſa türmt und die alljährlichen Verpflichtungen zu der Schuld hinzukommen, die Laſt der Zinſen und Tilgungsverpflichtungen als kommerzielle Schuld ſtändig zunehmen muß, und wenn ein größerer Teil der wachſenden Schuld kurzfriſtig aufgenommen iſt, Deutſchland in ſteigendem Maße Kriſen in der Art ausgeſetzt ſein wird, wie es ſie gegenwärtig durchmacht.“ Die Unwetterſchäden in Heſſen Darmſtadt, 20. Aug. Die durch das Un⸗ wetter und die Ueberſchwemmungen im Modau⸗ Tal und im Sandbachgebiet des Riedes ange⸗ richteten Schäden an Straßen. Uferböſchungen, Brücken, Gebäuden und Feldern werden von kundiger Seite auf 100—150 000 NM geſchätzr. Die gefährdeteſte Stelle iſt 24 Stunden nach dem Wolkenbruch immer noch die Dammbruchſtelle des Sandbaches bei Eſchollbrücken. Hier verſu⸗ chen Ortsbevölkerung, Schutzpolißei und Tech⸗ niſche Nothilfe in gemeinſamer Arbeit, durch Abdämmen das linke, von den Fluten ſtark an⸗ genagte Dammufer zu halten, um größere Ue⸗ berſchwemmungen zu verhindern. Auf der rech⸗ ten Seite, wo Atzt ſchon infolge des Dammbru⸗ ches 100 Morgen Feld tief unter Waſſer ſtehen, ſucht man das Waſſer durch Sprengungen ab⸗ zuleiten. Höhere Beamte des Kulturbauamtes, der Landwirtſchaftsabteilung des Miniſteriume und der Provinzialdirektor wohnen den Arbei⸗ ten bei. In den Ortſchaften des Modautales im Oden⸗ wald iſt man eifrig beim Aufräumen. Allgemein findet die Tätigkeit der Feuerwehren, die in der ſchweren Nacht das geſamte Vieh oft im letzten Augenblick retten konnten, Anerkennung. Die Modau ſchießt noch immer wie ein breiter Wild⸗ bach talwärts, abgeriſſene Obſtbäurie und Fruchtgarben auf ihren lehmgelben Fluten mit ſich führend. Das Waſſer hat infolge des Re⸗ gens heute früh noch Anſtieg, kommt aber ge⸗ gen Abend langſam zum Sinken. Am Donners⸗ tag früh wird Staatspräſident Dr. Adelung das Unwettergebiet aufſuchen. 1 Die Beſoldung der Gemeindebeamten Eine Antwort an das Reichsfinanzminiſterium. Gelegentlich einer Preſſebeſprechung beim Reichsbund der Kommunalbeamten und Ange⸗ ſtellten Deutſchlands, dem über 200 000 Kom⸗ munalbeamte als Mitglieder angehören, teilte geſtern in Berlin Bundesdirektor Ehrmann u. a. folgendes mit: Er wandte ſich zunächſt gegen die aus dem Reichsfinanzminiſterium ſtammenden Behaup⸗ tungen, die Gemeinden könnten durch Reduzie— rung der Gehälter ihrer Beamten und Ange— ſtellten auf den Beſtand der Beſoldungen des Reiches namhafte Erſparniſſe erzielen. Behauptung entbehrte jeder ſachlichen Grund— lage. In Preußen ſeien alle Beſoldungen durch die Staatsaufſichtsbehörden nachgeprüft, in den übrigen deutſchen Ländern lägen die Dinge nicht viel anders. Der Redner ging beſonders auf die Verhältniſſe in Preußen ein und er— wähnte, daß im November 1930 779 Beſol— dungsordnungen von den preußiſchen Staats— inſtanzen abgeändert worden ſeien. 462 davon zu Ungunſten, 317 zu Gunſten der Beamten. Schon hieraus ergebe ſich, daß den Gemeinden keineswegs allgemein mangelnde Sparſamkeit vorgeworfen werden könne. Man ſage, daß da und dort die Gehälter von leitenden Beamten ungewöhnlich hoch feſtgeſetzt ſeien. Der Reichsbund der Kommunalbeamten habe nicht die Auf⸗ gabe und nicht die Abſicht, ſich in ſolchen Fällen ſchützend vor unvertretbare Ge⸗ haltsfeſtſetzungen zu ſtellen. Mit aller Entſchiedenheit aber vexwahre er ſich dagegen, daß aus einzelnen derartigen Ueberſteigerungen, die übrigens ſtark übertrie— ben würden, auf die Geſamtheit des Gemeinde— perſonals geſchloſſen werde. Durch die Reichs— finanzſtatiſtik, die jetzt eben vollendet ſei. wer— de der unangreifbare und umfaſſende Zahlen— beweis hierfür amtlich erbracht. Dieſe Statiſtik, die ſich auf den 1. April 1928(nach der letzten Beſoldungserhöhung) bezieht, ermögliche zum erſten Male eine zuverläſſige Geſamtverglei— chung der Perſonalkoſten in Reich. Ländern u. Gemeinden, und dabei ergebe ſich, daß das Reich(ohne Militär) an Beamte und Ange— ſtellte im Kopfdurchſchnitt jährlich 4623 RMk. zahle, die Länder 4289 RMk., die Gemeinden 4275 RMk. Insbeſondere ſei die Behauptung unrichtig, die Angeſtellten ſeien in den Ge— meinden beſſer bezahlt als im Reich. Die Ge— meinden zahlten in Wirklichkeit im Durchſchnitt 2800 RMk., das Reich aber 3553 RMk., alſo zahle das Reich ſeinen Angeſtellten jährlich 753 RMk. mehr als die Gemeinden. Bedauerlich ſei, daß der Reichsfinanzmini— ſter dieſe Tatſachen völlig unberückſichtigt ge— laſſen habe. Auch die Nachprüfung der Behaup— tungen, in Ländern und Gemeinden betrügen die Perſonalausgaben 75 Prozent der Geſamt— ausgaben, ergebe. daß derartige Aufſtellungen unrichtig ſeien. In Wirklichkeit betrügen die entſprechenden Ausgaben bei den Gemeinden 25.7 Prozent, in den Ländern aber 56,4 Pro⸗ zent. Die Beamten ſeien durchaus nicht blind gegenüber der allgemeinen Notlage, es müſſe aber alles geſchehen, um es nicht zu einer unberechtigten Stimmung gegen die Beamten kommen zu laſſen. Nur auf Vertrauen könne eine Beſſerung und Hilfe beruhen. Man ſollte auch die vielfach im Auslande be— Dieſe e Kampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 15. Fortſetzung. „Hat er ſchon über die Ergebniſſe geſchrie— ben,“— „Nein! Ich habe geſagt, daß er vor drei Jahren nichts mitzuteilen braucht. Aber nun ſind drei Jahre um, und ich werde ihm bald einmal eine Anfrage ſchicken.“ „Jedenfalls war es eine gewagte Spekula— tion!“ „Ja! Aber wenn die Sache klappt, dann ge— hört das Gut mir, und ich bin an Hellers Ent— deckung mit der Hälfte beteiligt.“ Katja ſah überlegend vor ſich hin. Willfried betrachtete aufmerkſam das ſchöne Geſicht. Das junge Weib war raſſig. Es hatte et⸗ was Katzenhaftes an ſich. Schon in den dunk— len Augen lag es, die hin und wieder ſtill und friedlich wie Kinderaugen waren. Ein ſtändi⸗ ger Wechſel. Ihre Hände waren Meiſterwerke. Willfried, der für alles Schöne tief emp⸗ fänglich war, ſtellte es feſt. Ihre Stimme war paar Tagen kommt es! Oh, das iſt netr. Da eigentlich nicht ſchön, aber doch ſo nuancenreich, daß man immer gefeſſelt lauſchte, wenn ſie ſprach. Nur eins ſtörte ihn. Katja war ihrer Schönheit, ihres Eindrucks auf die Männer zu bewußt. Vielleicht brachte das aber ihr Beruf als Schauſpielerin mit ſich. „Haben Sie auch auf Ihrer Reiſe— die ſtehenden falſchen Auffaſſungen über die deut⸗ F ie zn einen gewiſen Grade. ſche Gemeindewirtſchaft zurückweiſen, wozu die Reichsregierung jetzt auch das neue ſtatiſtiſche Material verwenden müßte. Die neuen plakate zum Attentat von Jüterbog enb. Berlin, 19. Aug. An den Berliner Kn⸗ ſchlagſäulen ſind heute die neuen Fahndungs⸗ plakate zum Jüterboger Eiſenbahnattentat er⸗ ſchienen, mit deren Hilfe die Unterſuchungskom⸗ enb. Bingen, 10. Aug. Nach den neueſten polizeilichen Ermittelungen iſt als ſicher anzu⸗ nehmen, daß Heinz von Laeum beim Autobrand am Dobel den Tod gefunden hat. Ob es ſich um einen Selbſtmord oder Unglücksfall handelt, wird witb. Berlin, 10. Aug. Die Dereinigung Cari Schurz veranſtaltete Dienstagnachmittag anläßlich der kinweſenheit des bekannten Deutſch-kimerika— ners Guſtav Oberländer, der im Februar eine Stiftung im Betrage von einer Million Dollar für Studienreiſen nach Deutſchland gemacht hat, einen Tee. der Reichskanzler hatte dafür die Repräſentationsräume u. den Garten der Reichs⸗ kanzlei zur Verfügung geſtellt. Der Dorſitzende der vereinigung, Anton Erkelenz würdigte den Ehrengaſt und den gleichzeitig anweſenden Schatzmeiſter der amerikaniſchen Carl Schurz⸗Ver⸗ einigung, den Newyorker Bankier James Speyer, in einer Anſprache, auf die Guſtav Oberländer in launiger Weiſe erwiderte. bizekanzler und Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Dietrich gab zugleich im Na⸗ Deutſchlands verſtändigen— Die wtb. Baſel, 19. Aug. Der vom nalen Sachverſtändigenausſchuß, dem Kusſchuß zum Studium der deutſchen Ureditlage, geſtern unterfertigte Bericht, deſſen Verfertiger das eng⸗ liſche Ausſchußmitglied Sir Walter Canton iſt, verweiſt in ſeinem erſten Teil auf die außerge⸗ wöhnliche Depreſſion in Deutſchland und in der ganzen Welt, die durch den ſtarken Sturz der Großhandelspreiſe auf den Weltmärkten, durch einen ſcharfen Rückgang des Welthandels uſw. ge— kennzeichnet wird. Für Deutſchland als eine der größten welthandelsnationen ſei es unver⸗ meidlich geweſen, daß es die Auswirkungen der Depreſſion in ganz außergewöhnlichem Grade zu verſpüren bebam. Die Arbeiten des Klusſchuſſes hätten nur einen Abſchnitt des Problems umfaßt, welches in allen Cändern der Erde aufgetreten ſei. Eine dauernde Beſſerung der Lage deutſch⸗ lands ſei nicht eher zu erwarten, bis die Ur⸗ ſachen dieſer allgemeinen Depreſſion beſeitigt ſeien. Andererſeits ſpiele Deutſchland im wirt⸗ schaftlichen Leben der welt und beſonders Europas eine ſo bedeutſame Rolle, daß, ſo⸗ lange ſich die Lage in Deutſchland nicht beſſere es auch keine allgemeine Erholung von der gegenwärtigen Depreſſion geben könne. Der Bericht gibt genaue kingaben über die finan⸗ zielle verſchuldung Deutſchlands. die Geſamt⸗ ſchuld ſei in den Jahren 1924 bis 1050 ein⸗ internatio⸗ miſſion Fingerzeige aus dem Publikum zu erlan⸗ gen hofft. Die Uriminalpolizei hat diesmal eine Form gewählt, die ſofort die Kufmerkſamkeit er⸗ regen muß. Die auf dem Plakat ſichtbaren Dar⸗ ſtellungen beſonders wichtiger Einzelheiten ſind geeignet, das Kugenmerk der Vorübergehenden auf ſich zu ziehen. Man erwartet, daß auf dieſes neue Plakat hin der Kriminalpolizei neue Mit⸗ teilungen aus dem publikum zugehen werden.— Der D⸗Sug, dem das kittentat galt, iſt jetzt voll⸗ ſtändig auf dem Bahnhof in Jüterbog ſicherge⸗ ſtellt und wird noch unterſucht. Der Fall von Cacum aufgeklärt? Kein verſicherungsbetrug— Cacum im Auto verbrannt ſich wohl nie klären laſſen. Es wurde feſtgeſtellt, daß Lacum nie eine ſilberne Birnplatte getragen hat. Die Stagtsanwaltſchaft hat nunmehr an einer weiteren Unterſuchung kein Intereſſe mehr. Empfang im Garten der Reichskanzlei Ehrung des Deutſch⸗Amerikaners Guſtav Oberländer men des durch Umtspflichten verhinderten Reichs⸗ lkanzlers ſeiner Freude über den Beſuch und der Hoffnung Kusdruck, daß die von Oberländer ver⸗ folgten Siele der Annäherung land⸗Erkenntnis in Amerika in vollem Um⸗ fange erreicht werde. Ein Geſang des Schulmeyer⸗ ſchen Kinderchors im Garten der Reichskanzlei ſchloß die Veranſtaltung ab, an der zahlreiche führende Perſönlichkeiten des öffentlichen Le⸗ bens, darunter Reichsgerichtspräſident a. D. Dr. Simons, die Staatsſekretäre Gutbrod und Feyerabend, Miniſterialdirektor Dieckhoff, Ge⸗ ſandter Freytag, Oberbürgermeiſter Dr. Sahm und eine Anzahl Abgeordneter, Reichs- und Staatsbeamte und Gelehrte teilnahmen. ausländiſche Vverſchuldung weitere Einzelheiten aus dem Bericht der internationalen Sach⸗ Urſachen der Wirtſchaſtskriſe ſchließlich auf 25,5 Milliarden RM. geſtiegen. Der Rettokapitalzuſtrom in höhe von 18,2 Mil⸗ liarden ſowie 3 Ntilliarden Ri., die für Dienſt⸗ leiſtungen der deutſchen Schiffahrtsun ernehmun⸗ gen und ſonſtige Dienſtleiſtungen des Auslandes eingegangen ſeien, hätten Peutſchland in den Stand geſetzt, sinſen in höhe von 2,5 Milliarden RM. auf ſeine kommerzielle Kuslandsſchuld während dieſer ſieben Jahre zu entrichten, ſeinen Beſtand an Gold und Deviſen um 2, Milliarde RM. zu erhöhen, Reparationen in höhe von ins⸗ geſamt 10,3 Milliarden zu zahlen und einen Ueberſchuß der Einfuhr über die Ausfuhr lein⸗ ſchließlich Sachlieferungen) in höhe von 6,5 Mil⸗ liarden zu erreichen. Die deutſchen kinlagen im Auslande beziffern den Bericht bis Ende 1950 auf insgeſamt 9,7 Milliarden RM., ſodaß die Netto⸗ verſchuldung an das Husland 15,8 Milliarden RM. betragen habe. Ein vergleich der kluslandsguthaben und Aus⸗ landsverbindlichkeiten der deutſchen Banken zeigt nach dem Bericht, daß die deutſchen Banken im Auslande zu Ende des Jahres 1930 kurzfriſtige Aktiven in höhe von 2,6 Milliarden beſeſſen haben, während die Verbindlichkeiten zum glei⸗ chen Zeitpunkt mit 7,2 Milliarden angegeben werden. Hinsichtlich der Sage im Jahre 1951 ſagt der Bericht: „Sie meinen, ſo halb aus der Ferne?“ Fal- Sie ſchüttelte den Kopf.„So kann man dle Frauen nicht ſtudieren!“ girrte ſie mit leiſem Lachen. „Vielleicht— beſſer, als Sie glauben, Gnä— digſte.“ Sie warf ihm einen vielſagenden Blick zu, dann lachte ſie. „Sagen Sie nicht immer Gnädigſte, lieber Freund! Das klingt ſo— ſo kalt! Schließlich ſind wir doch Nachbarn!“ „Allerdings, das ſind wir, Fräulein Katja! Iſt es ſo recht?“ „Es iſt ſo recht, lieber Freund. Sagen Sie — ſind Sie muſikaliſch? Spielen Sie ein In⸗ ſtrument?“ „Jo! Am liebſten Grammophon!“ Ste lachte abermals.„Schade! Ich dachte, wir könnten öfter zuſammen muſizieren.“ „Ein wenig Cello ſpiele ich. Aber ein ſol— ches Inſtrument werden Sie kaum beſitzen.“ „Doch! Sogar ein ſehr werwolles Stück! Es it zur Zeit nur in Reparatur! Aber in an kommen Sie, ſolange ich hier bin, öfter her⸗ über und wir muſizieren zuſammen. Einver⸗ ſtanden?“ „Ich habe drei Jahre nicht gespielt!“ „Was tut das! Wir proben! Es wird ſchon gehen“ Willfried war einverſtanden. Der Herr von Waslewſti kam nach wenigen Frauen ſtudiert?“ fragte Katja plötzlich. Minuten und lud zu Tiſch. Bei flotter Unter⸗ haltung wurde gegeſſen. Danach machte man ein Spielchen. Gegen 9 Uhr abends verabſchiedete ſich Willfried und ritt nach Roſenburg zurück Eine ſeltſame Stimmung hielt ihn umſan⸗ gen. Der Tag war ſo intereſſant vergangen, die Unterhaltung mit dem ſchönen Mädchen hatte wie Champagner auf ihn gewirkt, prickelnd, aufreizend und jetzt— da er durch die ſtillen Fluren heimritt, da war er doch unbefriedigt, war alle Stimmung mit einem Male verflo⸗ gen.— Gleichmäßig, ruhig, trabte der Fuchs den Feldrain entlang. Es ging heim. Sie erreichten die Fluren Roſenburgs. Wie Heimatgefühl empfand es der Mann. Er dachte nicht mehr an die Pracht des Sü⸗ dens. Vergeſſen waren die traumhaft ſchönen Bilder der letzten Jahre, ſie verblaßten vor der Heimat. Erdgeruch ſtieg zu ihm empor und er atmete die würzige Abendluft tief ein. Plötzlich... peng— peng! Er fühlte, wie etwas an ihm vorbeiflog, die Wange ſtreifte. Ein Schuß! Der Fuchs ſtieg kerzengetade in die Höhe und dann ſchoß er davon, querſeldeln Willfried war zu überrascht. um ſcgend et⸗ was zu unternehmen. Empörung quoll in ihm auf. Ein Mordanſchlag! Die Kugel war fehlgegangen Seig erſter Gedanke war— zurück und nach vem feigen und der Deutſch— ö Obwohl während der ſechs Monate dieſes Jahres Deutſchlands KHusfuhr zurückging, ſanl die Einfuhr in noch ſtärkerem Maße, ſodaß der Warenhandelsüberſchuß eine Milliarde Rm. be⸗ trug, wozu noch 0,1 Milliarden RI. für unſicht⸗ baren Export hinzuzurechnen iſt. Alus den An⸗ lagen ergibt ſich für die kurzfriſtige verſchuldung — ohne die von der Reichsbank hürzlich aufge⸗ nommenen Uredite— für Ende Juli 1951 im Vergleich zu Ende 1930, daß die hurzfriſtige Schuld von 10,53 Milliarden Rm. Ende dezember 1950 auf 7,4 milliarden Um. Ende Juli 1951 zurückgegangen iſt, ſodaß in dieſen ſieben Mona⸗ ten etwa 2,9 milliarden kurzfriſtiger Gelder zu⸗ rückgezogen worden ſeien. Außerdem habe das Ausland kurgzfriſtige kin⸗ lagen in deutſchland erworben, ebenſo umge⸗ kehrt Deutſchland lang⸗ und kurzfriſtige kin⸗ lagen im fluslande. Dieſe Bewegungen dürften insgeſamt etwa 3,5 Milliarden R. ausmachen. Der Ausſchuß habe ſich vorwiegend mit der Frage befaſſen müſſen, ob es möglich ſei, eine weitere Zurückziehung von Mitteln aus Deutſch⸗ land zu verhindern und die fällig werdenden kurzfriſtigen Uredite zu erſetzen, und ob es not⸗ wendig ſei, das bereits zurückgezogene Kapital ganz oder zum Ceil aus ausländiſchen Quellen zu erſetzen. Was den Erſatz der zurückgezogenen Gelder betreffe, ſo ſei es ſelbſtverſtändlich, daß die geſamte Wirtſchaft Deutſchlands weiterhin ſolange unter äußerſtem Drucke ſtehen werde, bis die Reichsbank entlaſtet und wenigſtens ein Teil des umlaufenden Kapitals, das plötzlich aus der deutſchen Wirtſchaft herausgezogen worden ſei, erſetzt worden ſei. Aus aller Welt Das ungariſche Nabinett bietet ſeine demiſſion an. witb. Budapeſt, 19. Aug. Das ungariſche Te⸗ legraphen⸗ und Vorreſpondenzbüro meldet: Im geſtrigen Miniſterrat hat ſich die Regierung ein⸗ gehend mit der allgemeinen Cage beſchäftigt und iſt zum Entſchluß gekommen, mit Rückſicht auf die veränderten Verhältniſſe ihre Demiſſion zu geben. Infolge dieſes Entſchluſſes iſt Miniſter⸗ präſident Graf Bethlen heute vormittag 10 Uhr beim Reichsverweſer in Audienz erſchienen und hat die Demiſſion des Mabinetts angeboten. * Graf Narolyi übernimmt die Kabinettsbildung. wtb. Budapeſt, 19. Aug. Graf Julius Marolyi hat die Bildung des neuen Uabinetts übernom⸗ men und will das Portefeuille des Miniſters des Keußern beibehalten. Gerüchte um einen franzöſiſch⸗ruſſiſchen Nicht⸗ Angriffspaht. wtb. paris, 19. Aug.„Rewyord Herald“ gibt eine kigenturmeldung aus London wieder, in der das Gerücht verzeichnet wird, Frankreich und Sowjetrußland hätten in paris einen RNichtan⸗ griffspakt abgeſchloſſen, durch den beide ſich, falls eines von ihnen durch eine dritte Macht oder eine Machtgruppe, ohne dieſe provoziert zu haben, an⸗ gegriffen würde, zu ſtrikteſter Neutralität ver⸗ pflichten.„Rework herald“ betont, daß mau in offiziellen franzöſiſchen Kreiſen für dieſe Ge⸗ rüchte bisher keine Beſtätigung habe erhalten können, hält es jedoch für möglich, daß die plötz⸗ liche Abreiſe des Miniſterpräſidenten Taval aus vichy, wo er zur Mur eingetroffen war, mit die⸗ ſem Gerücht in verbindung gebracht werden könnte. Laval iſt Montag abend wieder in pa— ris eingetroffen. „Nautilus“ läuft zur Probefahrt aus. wib. Long Year City, 19. Aug. Sir hubert Wilkins Unterſeeboot„Nautilus“ lief geſtern um 16 Uhr zu ſeiner Probefahrt aus, allerdings nicht in Begleitung eines Robbenfängers, wie ur⸗ ſprünglich vorgeſehen. Die kibfahrt, die ſchon für 9 Uhr morgens vorgeſehen war, hatte ſich um mehrere Stunden verzögert, da einer der Motoren nicht in Ordnung war. Ueber die vorausſichtliche Dauer der Probefahrt iſt hier nichts bekannt, aber nach Mitteilungen der Mitglieder der Ex⸗ pedition rechnet man mit einer Fahrtdauer von etwa drei Wochen. Mäeuchelmörder ſuchen, der ihm aufgelauert hatte Aber als er den Fuchs wenden wollte, da weigerte ſich das Tier, als wenn cs die Gefahr ahne, in die ſich ſein Herr begeben wolle. Da ließ ihn Willfried traben, lenkte ihn aus dem Felde wieder auf den ſchmalen Rain und in ſcharfem Trabe ging es heim. Er fühlte es heiß über ſeine Wange rinnen Blut! Er zog das Taſchentuch und drückte es ge⸗ gen die Wange. Viel konnte es nicht ſein. Nur eine kleine Schramme. Auf Roſenburg wartete mit fieberhafter Spannung Karl Schaffranz auf ſeinen Herrn, auf Willfried. Endlich ſah er ihn über die Felder getrabt kommen. Kurz darnach hielt er vor der Freitreppe. Der Knecht Andreas Janke ſprang hinzu und nahm das Pferd in Empfang, führte es nach dem Stall. Willfried erkannte Schaffranz. „Ah... guten Abend, Schaffranz! munter, Sie warten auf mich?“ Schaffranz erwiderte den Gruß. Da fiel ſein Blick auf Willfrieds Wange und Kragen. Sah das geronnene Blut. Erſchrocken fragte er:„Sie bluten, Herr?“ „Ja! Man hat unterwegs auf mich ge⸗ ſchoſſen! Die Kugel ſtreifte mich nur!“ Man wollte Sie morden!“ ſchrie Schaf franz entsetzt.„Um Gottes willen, Herr! Wer iſt der Schurke?“ Noch 1 1 ö— 8 Fortſetzung folat. Herbſtvorzeichen der Sommer hat ſeinen höhepunkt überſchritten. Der volksmund ſagt:„Nach Maria himmelfahrt iſt der Morgen länger als der Abend.“ Die frühe Dämmerung bricht ae das raſche Wachſen der nächtlichen Schatten bringt den verkürzten Abend. Dieſes erſte kin⸗ zeichen des Jahresabſtiegs wird verſtärkt durch das allmähliche Abwandern der Zugvögel, Schon ging die Curmſchwalbe auf die große Südland⸗ reiſe. Der Ortolan, unſere Gartenammer, und der Wieſenſchmätzer, das Braunkehlchen haben ihre leſter verlaſſen. Schwalben und Staren üben auf die große Südlandreiſe. Ende Auguſt nimmt der storch Abſchied:„Lorenz(10. Huguſt) ſchlägt hie Störch auf die Schwänz; Bartolomä(24. Hug.) aimmt ſie beim Wort, jagt ſie alle fort.“ Ceiſe Wehmut erfüllt uns: im Walde gelbt der 00 und ſchon zeigen auch andere Bäume runzelige, zelbe Blätter. Ueber leere Felder bläſt der stoppelwind. Im Garten öffnen die feurigen, iber duftloſen Herbſtblüher, Dahlien und Alſtern, hre rote, gelbe, blaue und weiße Farbenpracht. auf den Triften und heiden der klb blüht das heidekraut; die Brombeere duftet, und der Wach⸗ zolder blaut im Nebel ſeine würzigen Beeren. Aus Nah und Sern Mannheim, 19. Aug.(Selbſtmord.) Geſtern vormittag wurde ein in der Innenſtadt wohn— hafter 54 Jahre alter verwitweter Friſeur auf einem Zimmer tot aufgefunden. Die Feſtſtel⸗ ungen ergaben, daß der Mann eine giftige Früſſigkeit eingenommen hat, die den Tod her⸗ eiführte. Die Tat dürfte ſchon einige Tage zu⸗ rückliegen. Albersweiler, 18. Aug.(Kind ertruaken.) Am Samstag abend ſtarb der Hammerſchmied peter Beck. In der allgemeinen Aufregung ent⸗ ſernte ſich unßemerkt das vierjährige Söhnchen Ludwig usd konnte trotz ſtundenlangen Su⸗ hens am gleichen Tage nicht gefunden werden. Am Sonne wurde es an der Kanalſhleaſe tot aus der Queich gezogen. Das Kind wac in die am elterlichen Hauſe nerbeifließende hoch⸗ zehende Queich gefallen und von den Fluten abgetrieben worden. Neuſtadt a.d. H., 19. Aug.(Lebensmüde). die in den 40er Jahren ſtehende ledige Büg⸗ lerin Eliſabeth Reber aus Mußbach verſuchte, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Als ihre etwas jüngere Schweſter von einer Beſorgung nachhauſe kam, bemerkte ſie aus einem Zimmer ſtarken Gasgeruch. Bei gewaltſamem Eindrin⸗ gen in das Zimmer wurde Fräulein Neber be⸗ wußtlos augefunden. Sie wurde ſpäter ins Krankenhaus Hetzelſtift überführt und dürfte mit dem Leber davonkommen. Laufersweiler(Hunsrück), 19. Aug.(Vom Treibriemen erſaßt.) Von dem Treibriemen ſei⸗ nes Benzinmotors wurde der 40jährige vand⸗ wirt Ernſt Fehlinger erfaßt und einige Meter veit fortgeſchleudert. Dem Verunglückten wur— de der rechte Fuß abgeriſſen. Zudem erlitt er noch ſchwere innere Verletzungen. In hoff nungsloſem Zuſtand wurde er ins Krankenhaus gebracht. Darmſtadt, 18. Aug.(Ein„Braunes Haus“ auch in Darmſtadt.) Wie der„Heſſenhammer“ mitteilt, haben ſich die Nationalſozialiſten jetzt auch in Darmſtadt ein„Braunes Haus“ zuge⸗ legt. Die Villa des Rechtsanwalts Dr. Neu⸗ ſchäffer an der Ecke der Frankfurter Straße wurde ihnen zu dieſem Zweck vermietet. Das Haus erhält den Namen„Erich Joſt⸗Heim“ nach dem gleichnamigen jungen Mann aus Lorſch, der eines der erſten Opfer der NSDAP. in Heſſen war. 5 Darmſtadt, 19. Aug.(Heſſens Kohlenpro, duktion im Juli.) Die monatliche Kohlenpeg— duktion für den Volksſtaat Heſſen weiſt für Juli 1931 folgende Ziffern aus: Förderung an Rohbraunkohle 84 574 Tonnen; zu Schwele⸗ reiprodukten weiterverarbetet wurden 77231 Tonnen. Hieraus wurden gewonnen 4 908, Tonnen Rohteer, 554 580 Liter Leichtöl an: Schwelgaſen und 12 040 Tonnen Koks. Oggersheim, 18. Aug.(Einbruchsdieb⸗ ſtäh e.) hier wurde zum Nachteil eines Kauf⸗ mannes ein lederner Reiſekoffer mit Anzug, Schuhen ete. heimlich aus einer Manſarde ent⸗ wendet. Der Jäter iſt unbekannt.— Dem Gärt⸗ ner Ernſt Kämmerer wurden auf dem Felde etwa drei Zentner Kraut geſtohlen. Pon dieſen Dieben führte eine Spur nach) Tudͤwigshafen. neuhofen, 18. Aug. o hühner ge⸗ ſtoh len.) Einem hieſigen Tandwirt wurden von unbekannten Dieben, dis gewaltſam in die Hüh⸗ nerfarm eindrangen, etwa 30 Leghühner ge⸗ ſtohlen. Die von der Gendarmerie angeſtellten Er⸗ mittelungen verliefen bisher ergebnislos. Für Mitteilung, die zur Feſtſtellung der Diebe füh⸗ ren, hat der Geſchädigte eine Belohnung ausge⸗ ſetzt. Starkes Fernbeben Karlsruhe, 19. Aug. Die Seismographen dis Naturwiſſenſchaftlichen Vereins im Geodä⸗ tiſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſthule Karlsruhe regiſtrierten Dienstag nachmittag ein ſtarkes Fernbeben in einer Herdentfernung von ca. 5600 km. Die erſten Vorläuferwellen erreichten um 15,30,19 Uhr die Station. Da Maximum der Bewegung fiel auf 15,49 Uhr. Die Ausſchläge an den Dord⸗Süd⸗Komponenten waren ſo ſtark, daß die Regiſtriernadel aus dem Geſtänge geworfen wurde. Gegen 18 Uhr kamen die Apparate wieder zur Ruhe. vorſchußkredite auf Getreidelieferungsverträge wtb. Berlin, 19. gug. Sur weiteren Erleich⸗ terung der Finanzierung der Getreideernte iſt die Möglichkeit eröffnet worden, daß auf abge⸗ ſchloſſene Lieferungsverträge über Roggen, Wei⸗ zen und Gerſte inländiſcher herkunft neuer Ernte borſchußkredite gewährt werden, und zwar, ſo⸗ weit Lieferungen und Vorſchüſſe über Waren⸗ genoſſenſchaften in Frage kommen, durch die Ge⸗ treide⸗Induſtrie und ⸗Rommiſſion A.⸗G. und, ſo⸗ weit Lieferungen und Vorſchüſſe über den Ge⸗ treidehandel in Frage kommen, durch die Sen⸗ trale deutſcher Getreidekreditbanken k.⸗G., Ber⸗ lin. Die Ddeutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt iſt ſeitens des Reiches in die Lage verſetzt worden, für Wechſelkredite, die für derartige Bevorſchuſ⸗ fungen auf Lieferungsverträge im Rahmen der hierfür eröffneten Rediskontmöglichkeiten in An⸗ ſpruch genommen werden, die gleiche Sinsrüchver⸗ gütung zu gewähren, wie ſie für die Wechſelkre⸗ dite über Getreidelieferungen an Mühlen und andere getreideverarbeitende Betriebe bereits ge⸗ leiſtet wird. Die Sinsrückvergütung beträgt ſechs Prozent der Wechſelſumme, auf das Jahr berechnet, für die Dauer der Laufzeit der Wechſelabrechnung ſoweit ſie nicht über ſechs Wochen hinausgeht. Wird der derzeitige Reichsbankdiskontſatz von Schwere Folgen 10 prozent herabgeſetzt, erfährt der Rückvergü⸗ tungsſatz die gleiche Ermäßigung. Die Verbilli⸗ gung erfolgt bis auf weiteres, zunächſt für Wech⸗ ſel, die ſpäteſtens am 20. September 195 von der Getreideinduſtrie und Nommiſſionen.⸗G. oder der Zentrale Deutſcher Getreidekredit⸗Ban⸗ gen H.-G. abgerechnet worden ſind. Die Anträge ind binnen einer Woche nach Diskontierung de beutſchen Rentenbankkreditanſtalt einzureiche. Die beteiligten Vorſchußnehmer haben die ver⸗ pflichtung zu übernehmen, die Zinsrückvergütung an den letzten landwirtſchaftlichen Lieferanten in voller höhe weiterzugeben. Die Entſcheidungen der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt über die Anträge ſind endgültig und können im Prozeß⸗ wege nicht angefochten werden. Vier polniſche Militärflieger verbrannt wtb Warſchau, 20. Aug. Ein mit drei Motoren ausgerüſtetes Militärflugzeug der Fliegerſchule Graudenz, das geſtern Nacht wäh⸗ rend eines Uebungsfluges wegen einer Motor⸗ ſtörung landen wollte, rutſchte dabei ab und geriet in Brand. Die Inſaſſen, zwei Offiziere und zwei Unteroffiziere büßten dabei das Le⸗ ben ein. Zwei Perſonen, die den Verunglückten Hilfe bringen wollten, erlitten ſchwere Brand⸗ wunden. 5 der Regenperiode Ueberſchwemmungen und Ernteſchäden— Schwere Unwetter in ganz Süd weſtdeutſchland Schwere Ernteſchäden durch Regengüſſe Die nun ſchon beinahe fünf Wochen dauern⸗ den, oft kaum unterbrochenen ſchweren Nieder⸗ ſchläge haben im ganzen Rhein⸗Main⸗Gebiet, in Starkenburg, in der wetterau ſowie in den übrigen Gebieten Südweſtdeutſchlands an der Ernte zum Ceil erheblichen und uneinbringlichen Schaden angerichtet. Während in dem leichten Boden es vielfach möglich war, an den wenigen ſchönen Tagen der letzten Wochen die Frucht not⸗ dürftig in die Scheunen zu bringen, iſt es 3. B. im Odenwald vielfach ſchon zum Kuswachſen der aufgeſtellten Garben gekommen. Streckenweiſe mußte die Frucht noch auf dem Halm ſtehen und iſt durch die ſchweren Regengüſſe vielfach gewalzt zu Boden geriſſen worden. Auch bei den Hackfrüch⸗ ten machen ſich die Schäden beſonders in ſchweren Böden ſtark bemerkbar. den Wieſen iſt der Regen allerdings teilweiſe recht gut bekommen und der zweite Schnitt dürfte bei einer klenderung des Wetter— was jetzt anſcheinend eintreten wird— recht gut ausfallen. An den Trauben haben hagelniederſchläge vielfach Faulanſätze hinterlaſſen. während bei ſonnigem Wetter dieſe geplatzten Trauben abgefallen wären, ſtecken ſie nun ihre Umgebung an. Auch beim Obſt, das vielfach reichen Behang aufweiſt, iſt der Abfall durch die Regenmaſſen und den Sturmwind ganz außerordentlich beträchtlich, ſodaß den Landwir⸗ ten auch hier fühlbarer Schaden entſtehen wird. Ebenſo zeigen vielfach ſchon die auf den Feldern ſtehenden Kartoffeln Fäulnisanzeichen. Neue Unwetter über Bergſtraße und Odenwald ſl. Bensheim, 19. Aug. Die ſeit Wochen an⸗ haltenden Regengüſſe haben wiederum in vielen Gemein den der Umgebung ſchwere Schäden ange⸗ richtet. Da der Waldboden der Odenwaldhöhen vollſtändig mit Waſſer durchtränkt und daher zur weiteren Hufnahme des Regens nicht mehr fähig iſt, ergießen ſich die Waſſermengen in Sturzbächen in die Cäler, wodurch die Felder zerwühlt und die Ernte erheblich gefährdet wird. Am geſtrigen Dienstag ſchwollen bereits die Odenwaldbäche zu reißenden Flüßchen an; in der Nacht und am heu⸗ tigen Mittwochmorgen wurde bereits aus ver⸗ ſchiedenen Orten des Lautertals hoch waſſer gemeldet. So war der Ort Elmshauſen im Lautertal heute morgen auf weite Strek⸗ ken vom Waſſer überflutet, das alles mit ſich riß„was nicht niet- und nagelfest war. In Sell bei Bensheim trat der Meerbach über die Ufer u. drang in die Gehöfte ein. In der Stadt Bensheim ſelbſt war man infolge der immer gefahrdrohender werdenden Waſſermaſſen heute vormittag 10 Uhr gezwungen, die Alarm⸗ ſirenen in Funktion zu ſetzen und die Feuerwehr auf den Plan zu rufen. Innerhalb der Stadt iſt größerer Schaden glücklicherweiſe nicht entſtan⸗ den. Die Regengüſſe haben inzwiſchen aufgehört. Regierungsbeſuch im heſſiſchen Unwettergebiet. Darmſtadt, 19. Aug. Anſtelle des ſeit einigen Tagen erkrankten Miniſters Norell hat Winiſte⸗ rialdirektor Rößler heute morgen eine Fahrt durch das Unwettergebiet angetreten, um ſich ein Bild von den angerichteten Schäden zu machen. Unwetter über der Vordereifel. Trier, 10. Kug. In den frühen Nachmittags. ſtunden des geſtrigen Dienstag ging über der Vor⸗ dereifel ein wolkenbruchartiger Regen nieder. Im Kreiſe Bitburg und in den Ortſchaften heſſerich, Ingendorf, Dockendorf, Woelfeld, Birtlingen wurde ſchwerer Schaden angerichtet. Die Felder wurden in den tiefer gelegenen Stellen vollkom— men unter Waſſer geſetzt, die noch ſtehende Frucht zu Boden gedrückt und zum Teil vernichtet. kluch in den Ortſchaften ſelbſt drang das Waſſer wie⸗ der in die Keller ein und es bedurfte großer kln— ſtrengungen um das Waſſer wieder zu entfernen. Auf den Moſel⸗, Eifel⸗ und Saarbahnſtrecken ſowie an der Strecke Wengerohr-Bernkaſtel wur⸗ den an einigen Stellen die Gleiſe von Waſſer und Geröll überſchwemmt. Die Züge wurden ge— zwungen, an einigen Stellen für kurze Seit mit verminderter Geſchwindigkeit und teilweiſe auf falſchem Gleis zu fahren. Größere Derſpätungen ſind jedoch nicht entſtanden. Amerikas Alaeſit zul Jee und in der Luft Das Rieſenluftſchiff„Akron“ überfliegt das größte amerikaniſche Schlachtſchiff„New Hampfhire.“ Ein Gemälde, das die Macht der Vereinigten. Staaten zur See und in der Luft veran⸗ ſchaulicht. Der neue Rieſenzeppelin„Akron“, der faſt zweimal ſo groß iſt wie der„Graf Zeppelin“, wird in dieſen Wochen ſeinen erſten Flug unternehmen. * Unfall des Zirkus Fratellini. wtb. paris, 19. Aug. Der Zirkus der auch in Deutſchland bekannten Fratellini befindet ſich gegenwärtig auf einer Vorſtellungsreiſe in Frank⸗ reich. Beim Durchzug durch einen kleinen Ort im Süden ſchlug ein Wagen der Menagerie um, in dem ſich 12 Füchſe, zwei hyänen und zwei Dachſe befanden, und wurde teilweiſe zertrüm⸗ mert. Mehrere Füchſe und die Hyänen konnten entweichen und erſt nach längerer Jagd konnte man einige dieſer Tiere wieder einfangen, wäh⸗ rend die anderen ſich noch in Freiheit befinden. Tetzte Radiomeldungen Der Fernflug Berlin— Tokio. witb Mos au, 20. Aug. Die Fliegerin Marga von Etzdorf iſt geſtern in Kaſan gelan⸗ det und wird heute früh nach Swerdlowſk ſtar⸗ ten. Der Raubüberfall auf die Reichsbankebenſtelle. Vier Verhaftungen. enb Verlin, 20. Aug. Am Mittwoch abend wurden in einem Lokal in Wilmersdorf vier Perſonen feſtgenommen, die im Verdacht ſtehen an dem Raubüberfall auf die Reichsbankneben⸗ ſtelle in der Innsbrucker Straße beteiligt gewe⸗ ſen zu ſein. Die Ermittlungen werden erſt im Laufe des heutigen Donnerstag ergeben, ob ſich der Verdacht beſtätigt. „Do X“ in Port of Spain(Trinidad) wtb Port of Spa in, 20. Aug. Das Flugſchiff„Do 4k“ iſt geſtern, von Para kom⸗ mend, hier eingetrofſen. Ausſchreitungen gegen Japaner in Tſingtau. witb London, 20. Aug. Blättermeldungen zufolge iſt es am 18. Auguſt in Tſingtau zu ſchweren Ausſchreitungen gegen Japaner gekom⸗ men. 3000 Chineſen ſollen mehr als 60 Häuſer zerſtört haben. Viele Einwohner ſollen ſchwer⸗ Verletzungen erlitten haben. Drei engliſche Touriſten abgeſtürzt witb Lauterbrunn, 20. Aug. Drei eng⸗ liſche Touriſten, die geſtern die Jungfrau vom Jungfraujoch aus beſtiegen, ſind beim Abſtieg vom Gipfel oberhalb des Rotthal⸗Sattels am Südhang der Jungfrau abgeſtürzt. Von Lau⸗ terbrunn wurde eine Bergungskolonne abge⸗ ſandt. Man vermutet, daß die drei Touriſten tödlich verunglückt ſind. Soziales Strelkabſtimmung in den Berlinte Speditionsbetrieben. Berlin, 10. Aug. Im Berliner Speditions- gewerbe iſt ein Lohnkonflikt ausgebrochen, der ſich ſo zuſpitzte, daß die Funktionäre eine Streikabſtimmung in den Betrieben beſchloſſen. Neuer Antrag auf Arbeiter- und Angeſtel ten⸗ Entlaſſung im Nuhrbergbau. Dortmund, 19. Aug. Die Harpener Bergbau AG. erklärt ſich wegen Abſatzmangels gezwun⸗ zen, die Schachtanlage Recklinghauſen 1 zum 15. September ſtillzulegen. Der entſprechende Antrag beim Demobilmachungskommiſſar iſt bereits geſtellt. Zur Entlaſſung ſollen kommen 326 Arbeiter und 64 Angeſtellte. Wettervorherſage borherſage für Donnerstag: Sunächſt er⸗ neut verbreitete Niederſchläge, bei warmen ſüd— weſtlichen Winden, teilweiſe gewittrig auftretend, dann einſetzende Beſſerung. Witterungsausſichten für Freitag: Sunächſt Beruhigung, Nachlaſſen der Niederſchläge wahr⸗ ſcheinlich, aber kein beſtändiges Wetter abzuſehen. Rundfunk⸗ programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M. Freitag, den 21. Auguſt 1951. 5.55 Uhr: Wetter; kinſchl.: Gymnaſtik; 7.00: 12,05 und 15.00: Monzerte; 15,50: Nachrichten; 14,00 und 17,00: Konzerte, 18,40: Vortrag; 19,05: Swiegeſpräch; 19,50: meldungen; 19,45: Bayriſch Blau auf Schallplatten; 20,00: Pro— gramm von Stuttgart. Süddeutſche Grun ge. Stuttgart. Freitag, den 21. Auguſt 1951. 5.55 Uhr: wetter; Anſchl.: Gymmaſtik; 10,00: Aonzert; 1100: Nachrichten; 12,55: Monzert; 15,50: Nachrichten; Anſchl. und 17,00: Konzerte; 18,35: Tiere als Wetterpropheten; 19,00: Vor⸗ trag; 19,25: Eſperanto: 19,30: Dichtungen; 20,00: Sinfonien; 21,50: Japaniſche Cieder; 22,15 Nachrichten; 22,50: Tanzmuſik. München. Freitag, den 21. Kuguſt 1951. 12,30 Uhr: Monzert; 14,00: Nachrichten; 15,05: Stunde der Frau; 16,20: Hausmuſik⸗ ſtunde; 16,50: Vortrag; 17,20; Konzert; 19,30: Der Bodenſee im Laufe der 51iten; 19,10: Cech⸗ nik; 19,30: Militärkonzert; 20,40: Der Autor lieſt; 21,15: Sinſoniekonzert; 22,20 Nachrichten.