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Volksblatt) e toſtet 2b Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen 1 unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Veutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr ni 1 85. men Montag, den 24. Auguſt 1931 Landesregierungen erhalten Sparermächtigung für Cänder und Gemeinden Neue Notverordnung für Mitte der Woche zu erwarten Vor dem Erlaß einer Verordnung „Zur Sicherung der Haushalte“. wib Berlin, 22. Aug. Die Sicherung der Haushalte von Reich, Ländern und Gemein⸗ den iſt das dringendſte Gebote des Augenblicks. Die Reichsregierung will darüber demnächſt ein umfaſſendes Geſamtprogramm veröffent⸗ lichen. Inzwiſchen will es die Landesregierun⸗ gen ſchon jetzt in den Stand jetzen. einſchneſ⸗ dende Saprmaßnahmen für ſich und die Ge⸗ meinden durchzuführen, ohne dabei durch be— ſtehendes Landesrecht etwa in weſentlichen Punkten behindert zu werden. Das Reichskabi⸗ Kottshat daher in der heutigen Sitzung beſchlol⸗ ſen, dem Herrn Reichspräſidenten den Erlaß einer Verordnung„Zur Sicherung der Haus— halte“ vorzuſchlagen, durch welche die Landes— reglerungen ermächtigt werden, alle Maßnah— men, die zum Ausgleich der Haushalte bei Län— dern und Gemeinden erforderlich ſind, im Ver⸗ ordnungswege vorzuſchreiben und dabei von dem beſtehenden Landesrecht abzuweichen. Die Landesregierungen können insbeſondere be— ſtimmen, daß und in welcher Weiſe die Perſo⸗ nalausgaben und anderen Ausgaben der Län— der und Gemeinden herabgeſetzt werden, wobei Verpflichtungen aus Verträgen unberührt werden, ſoweit es ſich nicht um Perſonalaus⸗ gaben handelt. Damit iſt zunächſt den Landes⸗ regierungen die Möglichkeit gegeben, auf ſchnellſtem Wege das von ihrer Seite aus Er⸗ forderliche zu einem Etatsausgleich für ſich und ihre Gemeinden zu tun. Das Reich wird die zu ſeiner Zuſtändigkeit gehörenden Programm— punkte eheſtens folgen laſſen, Damit wird ge— währleiſtet, daß das ganze Sanierungspro— gramm ſpäteſtens am 1. Oktober 1931 in Lauf geſetzt werden kann. 1½ Milliarden Defizit bei 5 Cändern und Gemeinden Gtatsausgleichung die Vorausſetzung für Wirtſchaftsprogramm und Kreditpolitik. Verlin, 24. Aug. Wie wir erfahren, iſt die vom Reichskabinett angekündigte Verordnung zur Sicherung der Haushalte für etwa Mitte der Woche zu erwarten. Die amtliche Mittei— lung ſelbſt ließ bereits erkennen, daß die Reichs- regierung das Problem, deſſen Löſung damit eingelejtet wird, für außerordentlich dringend hält. Sie wird deshalb jeden Zeitverluſt vermeiden, zumal die Sanierung der Länder- und Gemeindefinanzen bereits bis zum 1. Ok⸗ tober durchgeführt ſein ſoll. Es ſtehen alſo nur etwa 5 Wochen zur Verfügung, eine zweifellos kurze Zeit, wenn man ſich den Umfang der Aufgabe vor Augen hält, die den Ländern und Gemeinden hieraus geſtellt iſt. Nach den Unterlagen, die für den Beſchluß des Reichskabinetts maßgebend waren, beläuft ſich das Geſamtdefizit bei Ländern und Ge⸗ meinden auf 1½ Milliarden Mark. Die Höhe dieſes Fehlbetrages allein ſchon rechtfertigt nach Auffaſſung politiſcher Kreiſe die durchgreifen⸗ den Maßnahmen, ohne die es ſicher nicht abge⸗ hen wird. Die Einzelheiten dieſer Maßnahmen werden übrigens noch nicht in der Notverord— nung verzeichnet ſein. Sie wird vielmehr nur den Rahmen angeben, der durch beſondere Aus⸗ führungsbeſtimmungen ausgefüllt wird. Aber auch dieſe Anweiſungen werden darauf Rück⸗ ſicht nehmen, daß die Verhältniſſe in den einzel⸗ nen Gemeinden verſchieden liegen und daß dem⸗ entſprechend individuell vorgegangen werden muß. Eine ſolche Anpaſſung an die örtlichen Be⸗ dingtheiten wird jedoch nicht genügen, daß die Sparmaßnahmen mit aller Energie durchge⸗ führt werden. Ob ſich das Geſamtdefizit von Ländern und Gemeinden auf dieſe Weiſe be⸗ ſeitigen läßt, iſt heute noch nicht zu überſehen. Auch in Kreiſen der Reichsregierung dürfte man durchaus mit der Möglichkeit rechnen, daß das Reich ſchließlich doch noch zu einem Reſt— fehlbetrag einſpringen muß. Zunächſt aber müſſen Länder und Gemeinden einmal ihr äu⸗ ßerſtes tun, das iſt einer der Grundgedanken, die der Reichsfinanzminiſter und das Kabinett für unerläßlich halten. Des weiteren liegt die Bedeutung der jetzt; eingeleiteten Sanierung darin, daß ſie die un- erläßliche Vorſtufe für das Wirtſchaftspro⸗ gramm bildet, das das Reichskabinett dem deut⸗ ſchen Volk bis etwa Mitte September vorlegen will. Im Baſeler Sachverſtändigenbericht iſt das Gleichgewicht der öffentlichen Haushalte ausdrücklich als eine der drei Vorausſetzungen für die Kreditwürdigkeit eines Landes bezeich— net. Selbſt nach dem Stillhalte-Abkommen kön⸗ nen nun der deutſchen Wirtſchaft während des nächſten halben Jahres noch Beträge abgezogen werden, deren Schätzung zwiſchen 300 Millionen und einer Milliarde ſchwankt. Man nimmt ſchließlich noch hinzu, daß wir zum Herbſt eine größere langfriſtige Anleihe brauchen, um über die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten des Winters hinwegzukommen, ſo wird die Bedeutung der Balanzierung der Länder- und Gemeinde— haushalte vollends klar. Um ſo notwen— diger iſt nach Auffaſſung politiſcher Kreiſe aber auch das feſte Zufaſſen der Reichs⸗ regierung, deſſen Ankündigung in der Preſſe, trotz einer gewiſſen Ueberraſchung des erſten Augenblicks denn ja auch faſt von allen begrüßt wird. Vor dem Rücktritt Macdonalds? Bildung einer nationalen Regierung in England? wtb. London, 24. Aug. die geſtrige Kabinetts⸗Sitzung, die 53 Stunden gedauert hatte, fand um 22.45 Uhr ihr Ende. Wie Reuter hört, werden die in Downingſtreet geführten Beſprechungen zur Bildung einer nationalen Regierung führen. Mac Donald beim König. witb. London, 25. Aug. Premierminiſter Mac Donald begab ſich heute vormittag in den Buk⸗ kingham⸗palaſt, wo er dem Hönig Bericht über die Lage erſtattete. Die Audienz dauerte 50 Mia. Baldwin hielt heute vormittag mit den Füh— rern der konſervativen Partei eine Sitzung ab. Die Gppoſitionsführer beim Uönig. witb. London, 25. Aug. Auf Vorſchlag des Premierminiſters Mac Donald hat der Nönig die Führer der Oppoſition zu ſich berufen laſſen, um aus ihrem eigenen Munde zu hören, welche Hal⸗ tung die hinter ihnen ſtehenden Parteien zu den vorſchlägen der gegenwärtigen Regierung ein⸗ nehmen. Der Führer der Liberalen, Sir Herbert Samuel, iſt um 12,50 Uhr in Audienz einpfangen worden. Im Caufe des nachmittags ſolgt dann eine Unterredung des Rönigs mit dem Führer der Konſervativen, Baldwin. Das offizielle Uom⸗ munique über dieſe Empfänge weiſt ausdrück⸗ lich darauf hin, daß die Unterredung des Mönigs mit den Oppoſitionsführern nicht etwa ſo ausge⸗ legt werden dürfe, als ob das gegenwärtige Ka- binett praktiſch bereits zurückgetreten ſei. Fur engliſchen Regierungshriſe. wib. London, 24. Aug.„Preß Aſſociation“ meldet: Es wird geglaubt, daß die Beſprechungen zwiſchen der Regierung und den Führern der bei— den Oppoſitionsparteien ſich auf den Plan der Bildung einer neuen Regierung bezogen haben, in der alle Parteien vertreten ſein werden. Es wird erwartet, daß das Kabinett Mac Donald heute ſeinen Rücktritt einreichen wird. Der libe— rale Führer Sir Herbert Samuel und die Führer der Konſervativen, Baldwin und Neville Cham— Jberlain, waren noch in ſpäter Abendſtunde in Downingſtreet und hatten lange Unterredungen mit ulac Donald. Die konſervativen Führer ver— ließen das Haus erſt nach mitternacht durch einen Hinterausgang. Um die Herabſetzung der hohen Penſionen Reichstag ſoll entſcheiden, da verfaſſungsmäßige Rechte in Frage kommen witb Berlin, 22. Aug. In der letzten Zeit mehren ſich die Preſſeſtimmen, die der Reichs⸗ regierung den Vorwurf machen, ſie habe in der Frage der Herabſetzung der hohen Penſio- nen und der Anrechnung von Nebeneinkünften auf die Penſionsbezüge nicht das Erforderliche getan. Hierzu iſt folgendes zu bemerken: Zunächſt wurde durch das Reichsminiſter— Geſetz vom 27. März 1930 beſtimmt, daß der Reichskanzler und die Reichsminiſter keine Mi— miniſterpenſionen, ſondern nur mehr ein Ue⸗ bergangsgeld erhalten ſollen. Sodann hat der Reichsfinanzminiſter mit Zuſtimmung der Reichsregierung am 31. Au⸗ guſt 1930 dem Reichsrat den Entwurf eines Geſetzes über Kürzung von Verſorgungsbezü— gen(Penſionskürzungsgeſetz) vorgelegt. Die⸗ ſer Entwurf ſieht eine Herabſetzung der hohen Penſionen und eine Anrechnung von Nebenein— kommen auf die Penſionen vor. Nach Annahme im Reichsrat iſt der Entwurf am 2. Dezember 1930 dem Reichstag zugegangen, der ihn am 9. und 10. Dezember in erſter Leſung beraten und dem Haushaltsausſchuß überwieſen hat. Zu einer Beratung im Haushaltsausſchuß iſt es nicht mehr gekommen. Hiernach kann keinesfalls behauptet werden, daß die Reichsregierung die Regelung dieſer Frage verzögert hat, vielmehr iſt ihr Entwurf im Reichstag ſtecken geblieben. Angeſichts der Schwierigkeiten, die in die— ſer Sache inſofern liegen, als ein Eingriff in verfaſſungsmäßig geſchützte Rechte in Frage kommt, hält die Reichsregierung eine Erledi— gung durch den Reichstag für zweckmäßig. Bayern gegen Reichs⸗ reform über Preußen Eine Rede helds in Tuntenhauſen. münchen, 25. Aug. Auf einer Bauernver⸗ ſammlung in Tuntenhauſen in Gberbanern nahm — lt.„N. B. L.“— der bayeriſche Miniſterpräſi⸗ dent dr. Held zu der jetzt in Preußen aufgewor⸗ fenen Frage der Reichsreform stellung. Die politik der letzten Wochen ſei rein auf Reichs⸗ intereſſen eingeſtellt worden, ſagte er. den Ein⸗ heitsſtaatlern komme es nur auf pParteipolitik an. Die ganze Reichsreform der Sozialdemokraten gehe darauf hinaus, die Staatsaufgaben zu zen⸗ traliſieren, um ſie dann an ſich zu reißen. der größte Schwindel ſei es, der Welt weiszumachen, daß eine Reichsreſorm eine Vereinfachung bedeu⸗ ten würde. Zum Dualismus Reich⸗preußen äußerte ſich dr. held dahin, daß, wenn Preußen an das Reich Üübergehe, in Wirklichkeit das Reich an Preußen gehe, wogegen die Süddeutſchen ſich mit aller Kraft wehrten. Wenn heute die Reichsreform im Linne der Einheitsſtaatler gemacht werde, werde ſofort bie 48. Jahrgang Mainlinie aufgerichtet, wenn auch nicht durch die baneriſche Staatsregierung. 0 Solange er an der Spitze des bayriſchen Stag⸗ tes ſtehe, werde er es nicht zulaſſen, daß Nord⸗ deutſchland darüber zu beſtimmen habe, was in Bayern geſchehe. Die wirtſchaftspolitiſchen Wünſche des Einzelhandels ceub Berlin, 23. Auguſt. Die Hauptgemein⸗ ſchaft des deutſchen Einzelhandels hat dem Reichskanzler beim Empfang ihres geſchäftsfüh⸗ renden Vorſtandsmitgliedes Dr. Taburtiu ein Memorandum überreicht, in dem die Wünſche des Einzelhandels zu den altuellen Fragen der Wirtſchaftspolitit entwickelt werden. Das Schrei⸗ ben nimmt ſcharf Stellung gegen alle Gedanken⸗ gänge, die den deutſchen Außenhandel ſchwächen und damit den Arbeitsmarkt und das inländi⸗ ſche Preisniveau gefährden könnten. Zur Ueber— windung der Wirtſchaftskriſe wird ein ſtarkes Eingreifen des Staates gefordert, das die auf der Wirtſchaft und den Verbrauchern ruhenden öffentlichen und privatwirtſchaftlichen Laſten ſenken helfen ſolle. Für die Neuordnung der Kreditwirtſchaft wird unter Hinweis auf die Erfahrungen der letzten Zeit ſtärkere Einſchal⸗ tung der Erfahrungen des Einzelhandels gefor— dert, um die Kreditverſorgung insbeſondere mitt⸗ lerer und kleinerer Betriebe zweckmäßig und bit“ lig zu geſtalten. Derordnung über Hopfen⸗ verwendungszwang wtb Berlin, 22. Aug. Infolge der beſonders ſchwierigen Lage des deutſchen Hopfenmarktes und mit Rüchſcht auf die bereits im Gang be⸗ findliche Hopfenernte hat ſich die Reichsregie— rung genötigt geſehen, von der in der Notver— ordnung vom 1. Dezember 1930 enthaltenen Ermächtigung zur Einführung eines Hopfen— verwendungszwangs Gebrauch zu machen. Wäh— rend der Preis für prima Hallertauer Siegel— hopfen im Durchſchnitt des Jahres 1913 je Doppelzentner rund 324 Mark betrug, ſtellte ſich der Preis für Hopfen der gleichen Art im Juni 1931 auf 65 RM und im Juli 1931 auf 46 bis 47 RM. Damit haben die Hopfenpreiſe einen ſo außerordentlichen Tiefſtand erreicht, daß ſie hinter den Geſtehungskoſten in erheb— lichem Maße zurückbleiben und den Beſtand des deutſchen Hopfenbaues ernſtlich in Frage ſtellen. Die von dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft erlaſſene Verordnung be— zweckt daher eine Verbeſſerung der Abſatzver— hältniſſe für deutſchen Hopfen, indem ſie den Brauereien die Verpflichtung auferlegt, einen Teil des bisher verwendeten Auslandshopfens durch Inlandshopſen zu erſetzen. Sie trägt dabei den Intereſſen der Brauereien inſofern Rechnung, als ſie den Hundertſatz der Ver— wendung nicht einheitlich für alle Brauereien feſtſetzt, ſondern individuell beſtimmt je nach dem Unfall, in dem die einzelne Brauerei bis— her Auslandshopfen verwendet hat. Ueberdies bleiben in allen Fällen diejenigen Hopfenmen— gen unberückſichtigt, die zur Herſtellung von Ausfuhrbier verwendet werden. Die Verord— nung tritt mit dem 1. September 1931 in Kraft. Tagesnachrichten 15 Perſonen an Pilzvergiftung erkrankt.— 10 geſtorben. enb Karthaus?(Weichſelkorridor), 24. Auguſt. In Karthaus ſind in einem Hauſe 15 Perſonen an Pilzvergiftung erkrankt. 10 Perſonen ſind bereits geſturben. Der Zuſtand der anderen Erfranlten iſt ernſt. Schweres Kraftwagenunglück— 28 Verletzte.. wtb Wuppertal⸗Vohwinkel, 28. Auguſt. Ein mit einem Anhänger verſehener Laſtkraftwagen aus Vierſen, der mit 100 Kommuniſten beſetzt war, die zu einem Sport⸗ und Kulturtag nach Wuppertal wollten, gerieten heute früh in Voh⸗ winkel ins Schleudern. Der Anhänger ſtürzte um und wurde über 100 Meter weit mitgeſchleift. Dabei wurden 12 Perſonen ſchwer und 16 leicht verletzt. 26 von den Verletzten wurden in das Krankenhaus Wuppertal⸗Elberfeld eingeliefert. Er las ſeine Seitung! die meiſten Menſchen unſerer Uulturepoche dürften zweifellos von der Bedeutung der Sei⸗ tung und davon überzeugt ſein, daß ihr Leſen in mancherlei Hinſicht gewinnbringend iſt. man ſehe einmal von den Vorteilen ab, die direkt in die Kugen ſpringen; Leſen des Wirtſchafts⸗ und des Inſeratenteiles für denjenigen, der irgendwie mit der Wirtſchaft verbunden iſt, ſei es als Mauf⸗ mann, Bankier, Handwerker oder auch als Haus⸗ frau, die ſich ja im Inſeratenteil ihres Blattes jeweils am beſten über den Stand der Preiſe orientieren kann. Auch das Leſen des übrigen Ceiles einer Zeitung bringt oft Gewinn, der ſich in klingender Münze ausrechnen läßt. Eine Ge⸗ ſchichte, die ſich dieſer Tage in Ungarn ereignet hat, bietet für dieſe Behauptung ein gutes Bei⸗ ſpiel: In Györ(Ungarn) ſtiegen am Abend des ver— gangenen Dienstag vor dem Hotel„sum Lamm“ fünf ſoignierte Herren aus einem kluto, von denen ſich einer dem Gaſtwirt als der berühmte ungariſche Ozeanflieger Endreſz vorſtellte. Seine Begleiter, ſo ſagte der„Ozeanflieger“, ſeien eben⸗ falls Fliegeroffiziere. Wie es ſich gehört, richtete der Hotelier an die prominenten Gäſte eine Be⸗ grüßungsanſprache, in der er natürlich auch der Freude über die ſeinem Hauſe widerfahrene Ehre Ausdruck verlieh. Die Gäſte beſtellten ein opu⸗ lentes Abendmahl, bei dem es in Sektſtimmung hoch herging. Um die Mitternachtsſtunden begab man ſich zur Ruhe.(m nächſten Cage machten die angeblichen Flieger wiederum große Sechen und beſtellten für den(bend neuerdings ein Souper, zu dem ſie auch die Honoratioren, der Stadt einluden. Der Wirt leitete alle Vorberei⸗ tungen zu dem Bankett ein, als er zu ſeinem Glück ſich zwiſchendurch die 5 nahm, ſein kbendblatt zu leſen. Und da machte ihn eine Notiz ſtutzig, die beſagte, daß der Ozeanflieger Endreſz am gleichen Abend in Budapeſt in der Muſikauademie einen Vortrag über ſeinen Ozean⸗ flug halten werde. Der Hotelier verſtändigte natürlich ſofort die Kriminalpolizei, die ihm be⸗ ſtätigte, daß er Schwindlern aufgeſeſſen war. Wenn auch der bereits angerichtete Schaden erheblich war, ſo dürfte die Seitung, die der Gaſt⸗ wirt hält, auf Jahre hinaus durch die Geldſumme ſich bezahlt gemacht haben, die der Wirt an dem Abend des„Honorotioren-Banketts“ verloren haben würde. Und der Llltag bringt oft Fälle, die zwar weniger ehlatant ſind, aber doch bewei⸗ ſen, daß ein aufmerkſamer Seitungsleſer viel nutzen haben kann. Die erſten Karpfen neuer Ernte ſind wieder da! An ſich iſt ja der Karpfen in Deutſchland ein Fiſch, der mit Weihnachtsſtimmung und Weihnachtsmythus eng verbunden iſt. Freilich ſind die inneren Zuſammenhänge vielfach mehr unbewußt, aber letzten Endes bietet die leich verdauliche Fiſchkoſt dem um die Weihnachts und Feſtzeit vielgeplagten Magen eine gewiſſe Erholung von der ſchweren Verdauungsarbeit Aber warum ſoll man nicht jetzt ſchon mal e! nen Fiſchtag, und ſei es auch ein Sonntag, ein ſchieben? Bringen doch die deutſchen Teichwirt ſchaften ſchon jetzt die erſten„Frühkarpfen“ au' den Markt, die im Küchenzettel eine genuß, reiche Abwechſlung darſtellen. Die mannigfalti gen Zubereitungsmöglichkeiten des Karpfene ſind ja eigentlich ſo bekannt, daß man hierüber keine Rezepte vorzuſchreiben braucht. Da: ſchönſte iſt doch immer Karpfen blau mit But ter u. Meerrettich, aber auch Karpfen gebacker iſt nicht zu verachten und für beſonders ver, wöhnte Feinſchmecker empfiehlt ſich der Karp jen in Rotwein. Das obligate Weihnachtsge ö Rampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. (18. Fortſetzung.) „Ordnung ſchaffen? tehe ich und breit als Muſtergut.“ „Als Muſtergut, das nichts abwirft!“ Perzethung, da ver- Sie nicht. Roſenburg gilt doch weit Peter Mielitſchs Geſicht wurde immer länger.„Unmöglich... wenn das Gut richt einen Ertrag von mindeſtens... na ſagen wir 20 Mille bringt... es könnten eigentlich auch 40 ſein... bei dem glänzenden Boden. dann weiß ich nicht.“ „Da haben Sie wieder recht. Aber tun Sie mir den Gefallen und reden Sie über dieſen Punkt nicht. Das Gut müßte eine gute Rente abwerfen... aber es hat's bisher noch nicht. Und woran das liegt... das, Herr Mielitſch, das will ich feſtſtellen.“ Der Gendarm ſah hin. Dann fragte er wieder:„Aber... Thomas Brucks iſt doch ein tüchtiger Kerl. Und doch auch ehrlich?“ „Ich habe bisher keinen Grund, weder an em einen noch an dem anderen zu zweifeln. Aber irgendwo iſt ein Haken. Das muß feſt⸗ geſtellt werden. Sie kennen Brucks ſchon länger?“ „Ja!“ „Er genießt den beſten Ruf?“ „Ja!“ „Als Menſch wie als Fachmann!“ „Ja! Was glauben Sie, Herr von Kamer kopfſchüttelnd vor ſich ticht iſt Karpfen in Bier oder in polniſcher So⸗ ze. Aber letzten Endes iſt es ja eine Frage des Heldbeutels, ob man dieſe oder jene Zuberei⸗ tungsart wählt. Viel zu wenig bekannt iſt, daß man den Karpfen auch kalt mit Remouladen⸗ ſoße oder direkt als marinierten Karpfen in er⸗ ner Eſſig⸗Gewürz⸗Tunke oder ſogar in Gelee zubereiten kann. Alle dieſe feinen Rezepte fin⸗ den Sie in dem„Kochbuch für Karpfen und an⸗ dere Süßwaſſerfiſche“, das Sie gratis und fran⸗ to vom Reichs⸗Süßwaſſerfiſch⸗Ausſchuß, Berlin W. 9, Linkſtraße 31, auf Wunſch zugeſandt er⸗ halten.— Wie wäre es, wenn Sie mal einen Frühkarpfen neuer Ernte probierten? Es wird ſicher keine Enttäuſchung ſein. 4 Steht ein kalter winter bevor? ö Von Dr. Werner Reuter. l vor Antritt einer Reiſe, vor der Fahrt zum wochenende uſw. ſucht ſich der Städter über das wetter der nächſten Tage zu unterrichten. Der Landmann iſt oft in Sorge um die Entwicklung des Witterungscharakters der kommenden Wo⸗ chen, er bangt um das rechtzeitige Reifen und Einbringen ſeiner Ernte. Alle Veränderungen des Wetters ſtehen mehr oder weniger im Su⸗ ſammenhang mit den klenderungen im Luftdruck und mit der im weſentlichen von ihm abhängigen wechſelnden Richtung und Stärke der Winde. Seit mehreren Jahrhunderten iſt das wetter— glas(Barometer) als Inſtrument bekannt, das den jeweils herrſchenden Luftdruck anzeigt und faſt in jedem Haushalt anzutreffen iſt. Die Rich⸗ tung des Windes gibt die Wetterfahne an. Aus Luftdruck, Windrichtung und ſonſtigen Beobach⸗ tungen bezüglich Wolkenbildung u. a. hat früher jeder einzelne mit mehr oder weniger Glück das wetter für den nächſten Tag voran szubeſtimmen verſucht. heute haben wir das weſentlich ein⸗ facher und bequemer. Die meiſten Tageszeitun⸗ gen bringen die Witterungsvorausſagen für die nächſtfolgenden 24 Stunden. Dielfach wird auch noch die Wetterkarte mit Einzeichnung von„Hoch“ und„Lief“ abgedruckt. Sogar das Flugzeug wird für die für die Wetterprognoſe erforder⸗ lichen Meſſungen herangezogen. Wetterflug⸗ zeuge mit den verſchiedenſten ſehr empfindlichen Meßinſtrumenten ſteigen täglich bis in höhen von 5000-6000 Meter. Die vorherbeſtimmung des Wetters für einen kürzeren Zeitraum(einen oder mehrere Tage) ist nach den neueſten Erkenntniſſen der Meteorologie und unter Zuhilfenahme moderner Meßapparate mit ziemlicher Sicherheit möglich. Wie ſteht es jedoch mit einer Prognoſe auf längere Sicht? wie wird beiſpielsweiſe der kommende Winter werden? Es iſt natürlich kaum möglich, hierüber im voraus ganz beſtimmte Angaben zu machen. vielfach ſchließt man daraus, wie gewiſſe Tiere ihre Winterquartiere ausbauen und ſich mit Uah⸗ rung bevorraten, auf den Charakter des nahen— den Winters. Von beſonderem Einfluß auf uner Klima ſoll der Golfſtrom ſein. So berichtet ein ſchwediſcher Meteorologe über ſeine kürzlich abgeſchloſſenen Unterſuchungen bei Island und den Farörinſeln, daß das waſſer des Golfſtromes zur Seit die tiefſte jemals gemeſſene Temperatur aufweiſt, und zwar nur 9 Grad gegenüber 12 Grad bei frühe ⸗ ren Meſſungen. Der Forſcher glaubt, dies da⸗ 1 1 5 1 mit erklären zu können, daß es in dieſem Jahre in den Tropen weniger warm geweſen ſei und daß ſich dies auch in den nördlichen Sonen durch den Golfſtrom fühlbar mache. Er kommt zu dem Schluß, daß demnach Europa vorausſichtlich ein kalter Winter bevorſteht. Sollten angeſichts dieſer auf wiſſenſchaftlicher hrundlage aufgebauten Dorausſage Familien⸗ häter und Hausfrauen nicht rechtzeitig Dorſorge treffen und ſich mindeſtens mit einer„eiſernen lingt.. der Brucks.. das iſt der Abgott der Gegend. Wenn der ein Wort ſagt, das gilt für zehn.“ „Ich verſtehe das, der Mann iſt vorbildlich in ſeiner Ruhe, und er verfügt über ein Wiſ— ſen, als Landwirt und auch ſo, wie wenige. Alles, was recht iſt. Stammt Brucks aus der Gegend?“ „Nein! Ich glaube, er iſt aus der Gegend hinter Liſſa, wo ſeine Eltern ein größeres Gut hatten.“ „Hm! Jedenfalls eine vorzügliche Erziehung und Schule hat er genoſſen. Aber... mir ge⸗ fällt eins nicht, daß er die polniſchen Arbeiter in ſo großem Umfange herangezogen hat.“ Der Gendarm nickte. „Das... gefällt ja allen nicht. Aber... es iſt ſchon ſo. Es ſind ſchwer Landarbeiter zu erhalten. Und dann ſind auch die Löhne der deutſchen Landarbeiter weſentlich höher.“ „Ich finde das nicht, Herr Mielitſch. Ich habe die Lohnliſten nachgeſehen. Die Löhne, die die Polen auf meines Vaters Gut erhalten, ſtehen höchſtens 10 v. H. hinter den Löhnen der deutſchen Landarbeiter zurück.“ Jetzt war Peter Mielitſch ehrlich verblüfft. „Das iſt unmöglich, Herr von Kamerlingk. Ich habe über dieſen Punkt neulich mit Herrn Brucks geſprochen. Sie müſſen ſich irren. Die Löhne.. die geldlichen Löhne müſſen min⸗ deſten 35 v. H. niedriger ſein“ e „Das iſt nicht der Fall.“ 1 Der Gendarm ſchüttelte den Kopf. „Das verſtehe ein anderer. Die Angelegen⸗ heit ſtimmt dann auch nicht. Sicher nicht. Er⸗ kundigen Sie ſich einmal auf den in der Nähe liegenden Gütern, was dort den Polen gezahlt wird, und dann vergleichen Sie“““gg“ Nation“ an Brennſtoff für den nächſten Winter eindecken! It der verfügbare Platz hierfür noch ſo klein und ſind die Geldmittel auch knapp Braunkohlenbriketts laſſen ſich 75 kleinſten Raum ſtapeln und ſind zudem ſehr billig. Wei die kommenden Wintermonate, bedingt durch die allgemeine Cage, in jeder hinſicht beſonders ſchwer ſein werden, dürfte ein hinreichender Vor, rat an heizſtoffen doppelt erwünſcht ſein. 4 männer ſchlafen unruhiger als Srauen Das hat Dr. H. Johnſon vom mellon⸗Inſtitute in pitsburgh herausgebracht. Er behauptet auf Grund langjähriger, ſorgfältiger Unterſuchungen, es gebe keinen normal geſunden Menſchen, der völlig ruhig ſchlafe. Das ſei immer nur dann der Fall, wenn eine vorherige Betäubung ſtatt, gefunden habe. kber die Männer, ſo behauptet Dr. Johnſon, ſchliefen im Durchſchnitt weſentlich unruhiger als die Frauen. Durchſchnittlich än⸗ dere ein geſunder Rann mittleren filters im Schlaf alle ſieben Minuten ſeine Stellung, bei der Frau geſchehe dies dagegen nur alle dreizehn Minuten. Auf die Tiefe und Wirkung des Schla⸗ fes habe dies jedoch keinen Einfluß. c Hinter den Kuliſſen des Rundfunks Von Karls Theodor Haanen. Muſchi iſt ſchlecht gelaunt. Ein Katzenabend geht über den Sender. Ir Gedichten, Schnurren, Liedern und Anekdoten wird das hohe Lied der Katzen geſungen. Zum Schluß unterhält ſich eine Schauſpielerin mi. einer bekannten Katzenmalerin, fragte ſie nach ihren bekannten Modellen,— die Malerin ha Muſchi auf dem Arm. Muſchi iſt ein prachtvol, les Tier und aus dem Stamme derer von An— gora. Sie kann ſich mit ihrer Herrin unterhal— ten, ſie miaut laut und leiſe. Die Herrin fragt Muſchi etwas. War es die ungewohnte Umge— bung, das dräuende Mikrophon, die unheim— liche Stille oder war es eine ganz gewöhnliche Primadonnalaune: Muſchi war durch nichts zu bewegen, ihr weißbehaartes Schnäuzchen zu öffnen. Der Sendeleiter wurde unruhig, die Malerin verlegen, Muſchi unzugänglicher, die Umherſtehenden geſpannt. Die Malerin redete dem Tier gut zu, alle Hörer draußen an den Lautſprechern horchten auf,— Muſchi bewegte nicht die Lippen. Da griff der Sendeleiter zum letzten Mittel, er kniff Muſchi zart und rück— ichtsvoll in den kokett geſchwungenen Schwanz. Muſchi fühlte ſich in ihrem Innerſten getrof— fen, etwas heldiſches ſtieg in ihr auf, keinen Laut gab ſie von ſich. Aufmunternde Worte des Sendeleiters, nochmaliges Kneifen, Seuf— zen der Malerin,— Muſchi war und blieb ſtumm. Da kam dem Sendeleiter der rettende Bedanke, zweimal miaute er ſelbſt in das Mi⸗ krophon, Muſchi hätte es nicht beſſer gekonnt und die ganze Hörerſchaft freute ſich, daß es aun endlich gelungen war, Muſchi zum miauen zu bekommen. Kindliche Freude. Es war ein frohes Spiel. Mädels und Jun⸗ gens ſangen friſch und munter. Irgendwo ſtand in Manuſkript die Autorbemerkung:„Kindliche Freude!“ Auf Kommando ſich kindlich zu freu— en iſt ſchwer. namentlich für Kinder, die es in der Kunſt der Verſtellung noch nicht bis zu! Reife des Erwachſenen gebracht haben. Und deshalb klang auch alles ſo matt. ſo künſtlich, ſo auswenden gelernt. Dem Regiſſeur wurde ee egg mir nicht den Gefallen Sie kommen doch überall herum.“ „Gern will ich das. Sie paar Tage Geduld haben.“ „Aber ſelbſtverſtändlich.“ „Es iſt ja nun möglich, daß der Brucks höhere Löhne zahlt, weil er ſich tatſächlich ein nach polniſchen Landarbeitern gerechnet muſtergültiges Perſonal herausgebildet hat.“ „So muſtergültig, daß ſie im Jahre etwa 70 000 Liter Vollmilch den Schweinen verfüt⸗ tert haben.“ „Vollmilch? Das iſt doch wohl ein Irrtum?“ „Nein! Es iſt ſo! Drum ſind doch die zwei Polen fortgejagt worden.“ Peter Mielitſch ſchüttelte Kopf. „Das iſt doch kaum glaublich. Ihre Schweine ſind deswegen auch kaum fetter geworden.“ „Soviel, daß es 10000 Mark im Jahre aus⸗ trug, beſtimmt nicht!“ Mährenddeſſen war Elſe glücklich, Frau Ro⸗ ſellen tüchtig zur Hand gehen zu können. Die alte Frau— oder richtig, das alte Fräulein — war überglücklich, daß einmal ein friſches junges Blut um ſie herum war. Sie hatte das Mädel vom erſten Augenblick an ins Herz geſchloſſen. Sie ſtaunte von Stunde zu Stunde mehr. Wie dem Teufelsmädel die Arbeit von der Hand ging! Es war eine Luſt, den flinken Fingern zuzuſehen. „Man kann's nicht glauben, daß die Finger⸗ chen den ganzen Tag Schreibmaſchine tippen, tun, das feſtzuſtellen. Ihren Dienſtwegen auf müßten nur ein abermals den „Hören Sie, Herr Mielitſch, könnten Sie ſchwül und bange, er ſchnitt Grimaſſen, bewegte Arme und Beine, die Kinder wollten nicht rich⸗ tig lachen, ſich nicht von Herzen freuen. Der Regiſſeur ſteigerte ſeine Grimaſſen zu grotes⸗ ken Elownerien, die Kinder machten große Augen, aber ſie lachten nicht. Da kitzelte der Regiſſeur die Kleinen, da ging ein Lachen, ein Pruſten, ein Kichern los,— das war echte kindliche Freude. 5 5 Ruhe! Flammt im Senderaum feurig rot das Schild „Ruhe“ auf, dann weiß man, daß der Sender eingeſchaltet iſt und jeder Atemzug in der wei ten Welt gehört wird. Der Dirigent hebt den Taktſtock, das Spiel beginnt, der erſte Takt ei; nes flotten Marſches. Aber,— o Schreck,— ſtatt des harmoniſchen Akkordes geht ein wü⸗ ſter Märm durch den Raum, jeder Muſiker fie⸗ delt drauf los, die Pauken dröhnen, die Flöten plärren, die Baßgeige benimmt ſich wie ein wildgewordener Heuſchreckenſchwarm, das Saxo phon klettert auf und ab,— als ginge die muſt⸗ kaliſche Welt unter. Der Dirigent iſt entſetzt, klopft ab, hebt wieder den Taktſtock, der Lärm dauert an,— da geht das Schild„Ruhe“ aus, — tatſächlich war der Sender gar nicht einge⸗ ſchaltet, man wollte nur dem beliebten Dirk, genten einen kleinen Streich ſpielen. Zigeunerſchlauheit Dieſer Tage erſchien bei einem Kaufmann in dem Flecken Harzgerode eine Zigeunerin und verlangte ein Pfund Kaffee. Der Händler. der aus Erfahrung wußte, daß die Zigeuner für die⸗ ſes Genußmmittel immer Geld haben, wog den Kaſſee ab. Als er ihn in eine Tüte ſchütten wollte, meinte die Zigeunerin, er könne ſich die Tüte erſparen und wolle den Kaffee gleich in die Kanne ſchütten, die ſie ihm mit der Schürze hinhielt. Als es ans Zahlen geben ſollte, er⸗ klärte die Käuferin, ſie habe das Geld im Wohn wagen liegen gelaſſen, ſie wolle ſchnell zuvückge⸗ hen und es holen. Aber ſo viel Vertrauen halte der Kaufmann nicht zur Käuferin. Er erſuchte ſie die Kanne mit dem Kaffee ſtehen zu laſſen. Der Kaufmann wartete vergebens auf die Rückteh! der Zigeunerin und hatte ſich ſchließlich damit abgefunden, daß er den Kaffee wieder zurück⸗ ſchütten mußte. Aber als er die Kanne aufnahm. bekam er keinen geringen Schreck. Vom Kaffee keine Spur! Das Gefäß hatte nämlich keinen Boden. Die liſtige Zigeunerin hatte den Kaffee gleich in ihre Schürze gleiten laſſen und die wert— loſe Kanne dagelaſſen. Rundfunk⸗ Programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M. Dienstag, den 25. Hug. 1931. 5,55 Uhr: Wetter; Knſchl.: Gymnaſtik; 7.00 und 12,05: Konzerte; 15,15: Hausfrauen⸗Nach⸗ mittag; 17,00: Konzert; 18,40:„Wozu eigent⸗ lich Goldwertung?“, Vortrag; 19.30: Seit; 19,45: Akkordeon⸗Duette; 20,30: Geſpräch mit Elly Beinhorn; 21,00: Konzert 22,00: Sigeunermuſik; 22,15: Cagesnachrichten; 22,35: Sigeunermuſik. Süddeutſche Gruppe. Stuttgart. Dienstag, den 25. Aug. 1951. 5,55 Uhr: Zeit, Wetter; Knſchl.: Gymnaſtik; 12,35: Monzert; 13,30: Wetter, Nachrichten, Anſchl.: Konzert; 14,50: Sprachunterricht; 16,50: Frauenſtunde; 17,00: Monzert; 18,40: Vortrag, 19,05: Wirtſchaftliches; 19,45: Frankfurter programm(ſiehe dort). und jetzt geht ihnen das Kartoffelſchälen genau ſo fix von der Hand“, ſagte ſie zu Elſe. „In der Stadt müſſen wir auch im Haus⸗ halt mitarbeiten. Das geht nicht anders.“ Natürlich war die Mamſell auch neugierig, wollte Näheres über zu Hauſe wiſſen. Elſe hatte das ſchon erwartet und ſich ein Märchen zurecht gemacht, das ſie Frau Roſellen erzählte, Ueber Willfried... den jungen Herrn. war Roſellen ganz beſonders glücklich. Sie fühlte ſeine warme menſchliche Behandlung angenehm und... daß er den Brucks meiſterte das imponierte ihr ganz beſonders. Denn... das ſagte ſie Elſe im Vertrauen den konnte ſie nicht erriechen. Frau Roſellen war eine gutmütige, alte Seele. Sie verſtand ihren Kram, bildete ſic deswegen aber nicht ein, daß es andere nich noch beſſer verſtehen könnten. Im Gegenteil ſie war ganz Ohr für alles, was ihr Elſe Neues, Unbekanntes erzählte. Als ſie erfuhr daß ſie gut kochen könne, da war ſie Feuer und Flamme dafür, daß ihr Elſe ihre Künſte— was ſie eben noch nicht kannte— beibringe Gemeinſam wollten ſie ein Eſſen kochen, daß ſich alle die zehn Finger danach lecken ſollten 0 Am Abend traf Elſe Willfried auf dem ofe. Sie grüßte verlegen. Willfried dankte und fragte:„Nun, wie haben wir uns eingewöhnt?“ „Recht gut, Herr von Kamerlingk. Die Mam; ſell iſt ſo gut zu mir.“ Fortſetzung folgt. Freitag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. Tagesnächrichten Gattenmord. wtb. Stolberg i. Erzgebirge, 22. Aug. Der 37 jährige Strumpſwirker Weißflog hat im be⸗ nachbarten Talheim heute früh ſeiner 35jährigen Ehefrau nach vorausgegangenen Streit mit einem Küchenmeſſer die Kehle durchſchnitten. Weißflog wurde verhaftet. Die polniſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen. wtb. paris, 22. Aug.„petit Pariſien“ beſtä⸗ tigt, daß, wie geſtern„Chicago Tribune“ berich⸗ i den franzöſiſch⸗ruſſiſchen verhandlungen in Paris ſolche zwiſchen Warſchau ait tete, gleichzeitez und Moskau im Gange ſeien. waldbrände in Südfrankreich und auf Uorſiha. wtb. Paris, 22. Aug. Rieſige Waldbrände wer⸗ den aus der Gegend von Toulon und Uorſika ge⸗ Starke Truppenverbände ſind zur Be⸗ kämpfung der durch den Miſtral begünſtigten Brände, von denen namentlich auf Vorſika viele meldet. Ortſchaften bedroht ſind, aufgeboten worden. Der Flug Lindberghs. wtb. Tokio, 22. Aug. auf der nordjapaniſchen Inſel Jeſſo abgeflogen. Der Oſt⸗weſt⸗Atlantikflug enb. Deſſau, 22. Aug. Zu dem Amerika⸗Flug erfahren wir: Der Beſitzer der Junkers-Maſchine, der 24 jährige Pilot Rody, Fliegen gelernt und den Führerſchein erworben. Er iſt alſo in der Lage, dem hamburger Piloten Johannſen beim Steuern der Maſchine nützlich zu ſein. Der dritte Mann der Beſatzung, der por⸗ tugieſiſche Sportflieger, biaga, beſitzt ebenfalls den Führerſchein und wird den Flug bis Amerika mitmachen. Das Flugzeug nimmt den Weg über 99 llzoren und wird zuerſt in Südameriha lan⸗ en. Sport u. Spiel Gruppe Rhein Die„Grünen“ unterliegen Waldhof knapp 1:0 Der Rheinmeiſter Waldhof, der glaubte den Neuling Viernheim mit einer haushohen Rieder⸗ lage nach Hauſe ſchicken zu können, erlebte eine gewaltige Enttäuſchung. Viernheim lieferte ein großes Spiel, ſodaß Waldhof nur durch eine harte, ungerechte Elfmeterentſcheidung die Punkte einheim⸗ ſein konnte. Es iſt bedauerlich, die„Grünen“ haften bis jetzt großes Fußballbech, ſie liefern große Spiele, können aber nie Punkte erringen. Die Reſultate: Waldhof— Viernheim VfR. Mannheim— Mundenheim Neckarau— Sandhauſen Ludwigshafen— Kirchheim Sandhofen— 08 Mannheim 1.0 571 50 7•1 01 Stand der Tabelle vom 23. Auguſt: Vereine SV. Waldhof VfL. Neckarau VfR. Mannheim Phönix Ludwigshafen 08 Mannheim SpVgg. Mundenheim Amicitia Viernheim FV. Sandhauſen SpVgg. Sandhofen FG. Kirchheim Sp. gew. un. verl. Tore 00.1271 0 10.0 1 10.5 0 117 2 21 56 9.0 D S D ο τ ο D D 0—— s Wochenplan der DK. Montag: 5—7 Uhr Turnſtunde. 7/7 Uhr Fußballtraining für 2. Jugend u. 1 Schüler. 9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Harmonie Dienstag 7—8 Uhr Handballtraining(Jugend) 8 Uhr Turnſtunde. Mittwoch: 5 Uhr Training für die 1. und 2. Fußballmannſchaft und 1. Privat. 2—4 Uhr Schülertraining Donnerstag: 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde 5 Handballtraining 7/7 Uhr Traing für die 1. und 3. Fuß⸗ balljugend. Freitag: 5 Uhr Training für Junioren u. 2. Privat 8 Uhr Turnſtunde Montag: ½7 Uhr Fußballtraining für 2. Jugend und 1. Schüler 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. 3 Wochenplan des Turnerbundes. Montag: 8 ¼ Uhr Turnerinnen im Lokal. Dienstag: 5 Uhr Schüler auf dem Sportplatz. 8 Uhr Turner im Lokal. Mittwoch: 5 Uhr Schülerinnen auf dem Sportplatz. halb 7 Uhr Leichtathleten„„ 5 Donnerstag: 6 Uhr ſämtliche Fauſt⸗ und Handball- ſpieler auf dem Sportplatz. 3 ¼ Uhr Turnerinnen im Lokal. ö Oberſt Lindbergh und Frau ſind von der MRuroton⸗Zai nach Nemuro hat in Leipzig das Vereinbarung über die Töhne der Gemeindearbeiter wtb. Berlin, 22. Hug. Die verhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium über die Durchfüh⸗ rung des 8 7,4 im zweiten Teil Uapitel 1 der Not⸗ verordnung vom 5. 6. 51 über die Löhne im VBe⸗ reich des Reichsverbandes kommunaler und ande⸗ eer öffentlicher Arbeitgeberverbände führten aut Nachmittag des 22. Aug. zu einer Vereinbarung. hiernach werden ab 27. Auguſt die Löhne der in Betracht kommenden Arbeiter bis 4 Prozent ge⸗ kürzt. Gleichzeitig fällt der Frauenzuſchlag fort. dieſe Regelung gilt bis 51. Oktober 1951. Usg.⸗ Banken ſtimmen Baſler Beſchluß zu Neuyork, 22. Aug. Eine Gruppe Nen⸗ horker Großbanken, unter anderem die Inter⸗ national Akzeptance Bank, die Chaſe National Bank, die National City Bank und die Garan⸗ ty Truſt Company, haben beſchloſſen, dem Baſ⸗ ler Stillhalteplan, der unter Vorſitz des Ame⸗ rikaners Wiggin zuſtande kam, zuzuſtimmen. Damit würden alſo Kredite amerikaniſcher Banken im Geſamtbetrag von 600 Millionen Dollar auf ſechs Monate verlängert werden. Die offizielle Zuſtimmung des Federal Reſerve Board zum Wigginplan wird für Montag er⸗ wartet. Maiſerslautern, 21. Hug.(Unterſchla⸗ gung im Amt.) Das Erweiterte Schöffenge— cicht verhandelte gegen den Jugführer J. Herr— mann wegen fortgeſetzten Vergehens der Amts— unterſchlagung, ſowie Verbrechens der Urkun⸗ denbeſeitigung. Herrmann hatte'ich als Sug⸗ führer Eiſenbahngüter angeeignet und die Be⸗ gleitpapiere vernichtet. Obwohl der KUngelklagte hartnäckig leugnete, wurden ihm ſeine Verfeh⸗ lungen nachgewieſen. Er erhielt eine Geſamt⸗ zuchthausſtrafe von einem Jahr vier Monaten zuzüglich 300 Mark HGeldͤſtrafe. Haftbefehl wurde erlaſſen. wtb. Stralſund, 22. Aug.(Mord an ein em Hutsnachtwächter.) Im Park des Gutes Schlemmin überfiel heute früh ein vor einiger Zeit auf dem Gute beſchäftigt geweſener jugend⸗ licher Tandarbeiter den 60 jährigen Nachtwächter des Gutes, Murack. Er ſchlug dem Alten mit einer Wagenrunge den Schädel ein und verletzte ihn ſo ſchwer, daß Murack kurz darauf verſtarb. Der Täter flüchtete, konnte jedoch von Land— jägern feſtgenommen werden. Die Gründe zur Tat ſind noch nicht bekannt. 5 Das„Neine⸗Kinder“⸗ Syſtem Kürzlich hat die„Frankfurter Seitung“ aus der Feder von Ernſt Kahn einen Aufſatz über das„Ueine⸗Kinder“⸗Syſtem veröffentlicht, der ſich auf Jeft 2 der„Wirtſchaftskurve“ gründet. Da; rin wird nämlich die etwas überraſchende Feſt⸗ ſtellung gemacht, daß rund 40 Prozent der neue⸗ ren Ehen kinderlos bleiben. Ehen mit einem Kind werden mit 15 Prozent und mit zwei Kin⸗ dern mit 20 Prozent angegeben. Nach Kahn ver⸗ zichtet„rund ein Drittel aller jüngeren Eheleute bewußt auf Nachwuchs“, und dieſer Tatbeſtand witb Warſchau, 22. Aug. Wie aus Wilna gemeldet wird, kam es bei Dolrzyce an der pol⸗ niſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze zu einer Schieße⸗ rei zwiſchen polniſchen Grenzſoldaten und etwa 50 polniſchen Arbeitsloſen, die nach Sowjetruß⸗ vers wtb. paris, 22. Aug. Das Gewerlſchaftsblalt „Penple“ gibt eine für die franzöſiſche Preſſe zu⸗ rechtgemachte Statiſtik der„Newnork Times“ wieder, in der die Ausgaben der verſchiedenen Länder, und zwar in franzöſiſchen Franken be⸗ ziffert, aufgeführt werden. Danach beläuft ſich der Geſamt⸗Rüſtungsaufwand der welt auf 102 948 298950 Franken. Aufhebung der wtb. Berlin, 22. Aug. das Reichskabinett hat heute nachmittag in ſeiner Sitzung beſchloſſen, die verordnung Über die Erhebung einer Ge⸗ bühr für Auslandsreiſen vom 28. Juli 1931 mit wirkung von Mittwoch, den 26. 8 Uhr ſämtliche Turner und Sportler im Lokal. Mu auſt 151 ab aufzuheben. Einſtellung des Volkes“. Mahn meint ſehr rich⸗ tig, daß auch die Anhänger einer weitgehenden Geburtenbeſchränkung einer derartigen Familien⸗ politik gegenüber ſtutzig werden.„Niemals und nirgends“ habe ein großes Volk„ein ſolches Maß von Lebensverneinung“ geoffenbart, und zwar nicht etwa Lebensverneinung für das Individuelle (denn ihm werde das Kind„geopfert“), ſondern Lebensverneinung„für die Familie, das Ge⸗ ſchlecht, die Nation“. Sie wird und muß ſchon in nächſter seit„die merkwürdigſten Derände⸗ rungen in unſerem ſozialen und wirtſchaftlichen Leben auslöſen“. . Vermiſchtes Karolyi bleibt weiter bemüht. Budapeſt, 22. Aug. Entgegen einer früher verbreiteten Meldung ſetzt Graf Karolyi ſeine Bemühungen um eine Neubildung des unga— riſchen Kabinetts fort. Anklage wegen Aufforderung zum Mord. with. Berlin, 22. Aug. In der Nacht vom 8. zum 9. Huguſt 1931, vor der Erſchießung der bei⸗ den Polizeioffiziere Anlauff und Lenk auf dem Bülowplatz war am Hhauſe Hagenauerſtraße 18 folgende Schrift mit weißer Farbe angebracht orden:„Für einen erſchoſſenen Arbeiter fallen % chu e Ffftziere; Rot⸗§ront, Rache, RSB. fünf ben, Becker und Genoſſen, Antrag auf Dorunter— ſuchung geſtellt unter der Anſchuldigung, durch öfentlichen Anſchlag von Schriften zum Mord an zwe! Offizieren der Schutzpolizei aufgefordert zu zaben, wobei die Aufforderung die ſtrafbare Handlung zur Folge hatte.(§ 111 Abſ. 1 StcB. 147) und ſerner eine Gewalttat gegen beſtimmte Perfonen angeſtiftet zu haben(§ 2 der Notver⸗ ordnung vom 28. Nlärz 1931). Wieder Mordverſuch an Polizeibeamten. wtib. Beuthen, 22. Aug. An der Straßenkreu⸗ zung bei Beuthen in Rohittnitz wurden zwei Po— lizeibeamte heute gegen 2 Uhr morgens in un⸗ mittelbarer Nähe der Polizeiwache auf eine Ent⸗ fernung von 50 Metern dom Dominial-Teich aus beſchoſſen. Die Beamten wurden nicht getroffen, ſie ſuchten ſofort hinter einem Lichtmaſt Deckung und alarmierten die Polizeiwache. Das geſamte Gelände wurde unverzüglich von einer ſtärkeren Polizeiabteilung abgeſucht, ohne daß es gelungen wäre, die Täter zu faſſen. „Do&“ in Miami gelandet. witb. Miami(Florida), 22. Aug.„Do X“ er⸗ ſchien 10,25 Uhr öſtlicher Normalzeit über Miami und begann die Stadt zu umkreiſen. Das Flug— ſchiff iſt dann in der Biscayne-Bucht au der Süd⸗ oſtküſte von Florida auf das Waſſer niederge⸗ gangen. Weinzeitung Schwere Schäden in den Zeller Weinbergen. Fell, 22. Hug. Die hieſigen Wingerte ſteher Schießerei an der polniſch⸗ ruſſiſchen Grenze polniſche Grenzſoldaten im Kampf mit Arbeitsloſen, die nach Rußland wollten 1e e Wann Schluß mit dem Wahnſinn? 102 milliarden Sranken chleudert die Welt jährlich für Rüſtungen Eine amerikaniſche Statiſtik über die nüſtungs ausgaben gebühr ab 26. Auguſt 25. Auguſt 1951, erfolgen, kommt daher die Aus⸗ reiſegebühr nicht mehr in Frage. Eine Erſtattung gut im Caub, und der Behang iſt außerordentlick reich. Leider hat aber das letzte Unwetter in den Weinbergen ſchweren Schaden angerichtet. Den land hinübergehen wollten, weil ſie glaubten, in dem Elektrizitätswerk am Dujepr und in den Gruben des Ural Arbeit erhalten zu kön⸗ nen. Vei dem Zuſammenſtoß wurden drei Per⸗ ſonen getötet, vier verletzt; 22 Mann ſind von der Grenzwache feſtgenommen worden. vereinigte Staaten Rußland. Frankreich. England. Italien. Japan u. Indien. Deutſchland Spanien polen. 17 685 625 000 Frs. 14 475 567 675 11 674 000 000 11651575 000 6 228 662 500 5 000 000 000 4298 076 000 2814582 500 2501 825 500 Auslandsreiſe⸗ Für Grenzübertritte, die nach Dienstag, dem bereits en trichteter Husreiſegebühren kommt nur 15 die Fälle in Betracht, in denen der Grenzüber⸗ 155 nach Dienstag, dem 25. Huguſt 1951 erfolgt wirft„ein überaus grelles Licht auf die geiſtige Prund wurde ſtellenweiſe abgeſchwemmt. Durch die Weinberge ziehen vlelſacß liefe Gräben, 1 durch die Wurzeln freigelegt und viele Jungſtöcke ausgeriſſen wurden. Gegenwärtig iſt man damit beſchäftigt, den Baugrund wieder auf die Höhe zu ſchaffen, die niedergebrochenen Stützmauern wieder aufzubauen und die vielen anderen Schä⸗ den zu beheben. Um die wege wieder fahrbar zu machen, erließ der Bürgermeiſter einen Auf⸗ ruf, wonach aus jedem haus der Gemeinde ein Mann und ſämtliche Fuhrwerksbeſitzer mit ihren Geſpannen unentgeltlich zur Verfügung ſtehen müſſen. In gemeinſamer Arbeit werden nun die zerſtörten Wege hergerichtet. Drachen ſteigen! Es iſt ein ungeſchriebenes Geſetz, das im Herbſt von den Jungens verlangt, daß ſie ſich mit Kleiſtertopf, Papier und Schere bemühen, einen Drachen zuſammenzubauen. Denn drachen⸗ ſteigenlaſſen iſt dann Trumpf, in der Stadt ſowohl wie auch auf dem Lande. Und jeder echte Junge macht ſich natürlich ſeinen Papiervogel ſelbſt, anders gibt er nur die halbe Freude. Und wie ſie dann in die Luft ſteigen, die bunten Papierdrachen mit den langen, quirlen⸗ den Schweifen, erdgebunden nur noch durch eine dünne aber umſo feſtere Schnur! Reihe an Reihe ſtehen ſich über den Stoppelfeldern oder den gemähten Wieſen, einer ſchöner und größer als der andere, alle zuſammen ein harmloſes Vergnügen illuſionsreicher Jugend. Und die Alten ſtehen dabei und lächeln, freuen ſich in der Erinnerung an ihre eigene Jugendzeit, mit Drachenſteigenlaſſen und ſonſti ü Die Staatsanwaltſchaft 1 hat gegen% wein Papi 1 nch len kel Perſonen, die dieſe Anſchrift angebracht ha- als ſo ein papiervogel noch ein heiß erſtrebtes 105 1 Wollens und Wünſchens ſein zonnte. Sie freuen ſich mit ihren Uindern und ſuchen zu vergeſſen, wie ſelten man im kllltag kann „Drachen ſteigen laſſen“. Die harte, nüchterne Wirklichkeit mit ihrem immerwährenden Kampf zerſchlüge in Kürze mit jäher Wucht derartige Illuſionen.„Der Menſch muß auf der Erde blei⸗ ben“ ſagt der Volksmund. ö Aus Ciebeskummer unter den Zug geworfen Oſthofen, 22. Aug. Heute früh um 5 Uhr hat ſich ein junger Mann aus Eich namens Heinrich Hofmann ſüdlich vom Bahnhof Oſt⸗ hofen beim Uebergang 21 vom Zug überfahren laſſen. Wie aus einem hinterlaſſenen Briese hervorgeht, liegt Selbſtmord aus Liebeskumme! vor. A Erdbeben im Pamir⸗-Gebiet. otb. Moskau, B. Auguſt. Die Erdbeben⸗ warte in Pullowa verzeichnete ein kataſtrophales Erdbeben, das im Pamir⸗Gebiet ſtattgefunden 1 80 dürfte. Nähere Einzelheiten ſtehen noch aus. 121 Reſultate verbandsſpiele in Süddeutſchland: ruppe Heſſen: Alemannia Worms— Sb. Darmſtadt 98 F. Ugg. Mainz 05— biktoria Walldorf SD. Wiesbaden— Fög. 06 Kaſtel C. Cangen— biktoria Urberach Olympia Lorſch— Wormatia Worms Gruppe Main: 198 Eintracht Frankfurt—Rotweiß Frankfurt Uickers Offenbach— Germania Bieber Spogg. Griesheim— Union Niederrad Df C. Neu⸗Iſenburg— FC. Hanau 95 Germania 94— Ss. Heuſenſtamm Gruppe Nordbayern: fk. Fürth— kgisb. Nürnberg Sp. Ogg. Fürth— C. Schweinfurt J. SC. Nürnberg— Bayern Hof Sp. Ogg. Weiden— Fb. Würzburg 04 Würzburger Nichers— C. Bayreuth S i * 124 5:0 14 4:0 1551 nnn Gruppe Südbanern: Wacker München— Teutonia München 1860 München— SsSb. Ulm Bayern München— SC. Straubing Schwaben Augsburg— Dsb. München Jahn Regensbg.— bfg. Ingolſtadt-Ringſ. Gruppe Ahein: fk. Mannheim— Spogg. Mundenheim Phönix Ludwigshafen—5C. Mirchheim Sb. Waldhof— Amicitia Viernheim fL. Neckarau— Fb. Sandhauſen Spog. Sandhofen— SC. 08 Mannheim Gruppe Saar: FH. pirmaſens— Ufk. Pirmaſens Sb. 05 Saarbrücken— Saar Saarbrücken SC. Idar—§. Saarbrücken Spfr. Saarbrücken— 1.§C. Kaiſerslauter Boruſſia Neunkirchen— Weſtmark Trie Gruppe Württemberg: 1.§C. pforzheim— SC. Birkenfeld Sb. Feuerbach— Spfr. Eßlingen Union Böckingen— fk. heilbronn Germ. Brötzingen— Stuttgarter Kickers fz. Stuttgart— Sb. FSufferhauſen Gruppe Baden: FC. Mühlburg— fz. UMarlsruhe SC. Freiburg— Fb. Raſtatt MHarlsruher Fo.— Spogg. Schramberg FC. Villingen— Freiburger FC. Phönix Marlsruhe— FC. Rheinfelden Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 527 Stück Verkauft 309 Stüc Milchſchweine das Stück 8— 12 Mk. Läufer das Stück von 15—35 Mk. Marktverlauf mittelmäßig. e