Lokale Nachrichten Todesfall. Infolge längerer Krankheit und ſpäter noch hinzugekommener geiſtiger Um⸗ nachtung iſt hier ein 54 Jahre altes Fräulein frei⸗ willig aus dem Leben geſchieden. Das tragiſche Ableben dieſer ſonſt ordentlichen und arbeitſamen Ortseinwohnerin hat in weiten Kreiſen aufrichtige Anteilnahme gefunden. i * Lohnregelung. Der Bauern⸗ und Jungbauern⸗Verein hier, hat die Löhne für die heurige Einbringung des Tabaks feſtgelegt. Im Anzeigenteil ſind dieſelben erſichtlich. * Die Viehpreiſe haben in den letzten Wochen aufſteigende Tendenz. Wie bekannt, wur⸗ den dieſerwegen die Preiſe für Wurſt entſprechend erhöht. i * Und doch wieder Regen. Man hatte auf das ſchöne Wetter am Sonntag gehofft, es käme nun die Periode der Sonne und Wärme. Aber nichts wars, es regnet weiter bis zur Troſt⸗ lofigkeit. Wir hoffen— Der Rheinmeiſter Waldhof gewinnt durch Elfmeter gegen die Sportvereinigung 1:0! Das Mannheimer Stadion war mit 5000 Menſchen gefüllt, um den Meiſter Waldhof im Spaziergang gegen den Neuling zweiſtellig ſiegen zu ſehen. Das war ſo die Meinung; auch im eigenen Lager traute man nicht mehr den Grünen, daß ſie wieder ein ſchmiſſiges Spiel hinlegen werden. Mit dem neuen Rechtsaußen Kiß wurde der Kampf in alter Aufſtellung beſtritten, Pfenning Math. auf Halblinks, damit iſt endgültig die Frage des Stur⸗ mes gelöſt worden. Das Spiel begann, Viernheim in Front, Waldhof ſchiebt, trippelt, fixiert, ſchießt, aber die Mauer der Grünen ſteht. Nur vorn im Sturm werden wieder gute Chancen ausgelaſſen, wodurch bis Halbzeit nichts erreicht wurde. Bis dahin leitete auch der Schiedsrichter einigermaßen. Die 2. Spielhälfte begann mit wuchtigen Vorſtößen der Grünen, Waldhof wird zurückgedrängt, das „Mannheim⸗Waldhofer Sportpublikum“ ahnt die Niederlage. Waldhof hat nur noch 2 Mann im Sturm, die anderen helfen verteidigen. Schade, daß jetzt keine Tore fallen. Kiß K. verſchießt wieder eine Vorlage von Vallendor, Pfenning auf Halb⸗ rechts ſchießt zu ſchwach, Waldhof verteidigt mit Macht. Der„Neckardamm“ brüllt. Die„ſtädti⸗ ſchen Sportsleute“ ſchäumen vor Wut, weil ſich dieſe„Bauern“ erdreiſten, dem Meiſter den Sieg ſchwer zu macken. Endlich gibt der Schiedsrichter der„Menge“ nach: Elfmeter! Waldhof hat geſiegt 1:0, es mußte gewinnen, weil es Meiſter war. Auf Wiederſehen ihr Waldhöfer in Viernheim: auf dem Waldſportplatz hängen die Trauben höher. Und wenn ihr kommt, laßt ſolche„Sportsleute“, wie ſie am Sonntag auf dem Neckardamm brüllten, daheim und wenn ihr ſie mitbringt, mögen ſie ſich an unſerem Viernheimer Sportpublikum ein Beiſpiel von Disziplin und Anſtand nehmen. Euer Sieg bedeutet nichts mit einem ſolchen randalierenden Sportanhang. Ihr Viernheimer Sportanhänger habt es geſehen: die Sportverereinigung hat ihre Kraft wieder gefunden, die elf Leute ſpielten einen Fußball, der die Kritiker alleſamt erſchütterte. Wald⸗ hof ſpielte nicht meiſterhaft! Zum Lachen: Waldhof ſpielte beſſer als je, die Kombi-Maſchine lief wie am Schnürchen, aber: der Grünen Kampfgeiſt war ſtärker. Viernheims Fußballſport erlebte am Sonn⸗ tag gegen Waldhof ſeine Feuertaufe und Stolz er⸗ füllte die heimiſche Sportgemeinde. Es war ein großer Tag für die Heimat Viernheim: der Rund- funk ſandte die gewaltige Leiſtung abends in alle Erdteile. Wie werden ſich auch unſere Landsleute draußen gefreut haben, als Viernheimer. er. Zu erwähnen iſt noch das Schülerſpiel gegen Lampertheim, das die Vereinigungsjungens in be⸗ ſtechender Form mit dem Bombenreſultat von 8:1 erfolgreich geſtalteten. Vereins- u. Trainingsabende der Sport- vereinigung Amicitia 09 e. v. Dienstag abend pünktl. 6 Uhr: 1. M. Lauftraining Mittwoch abend 5 Uhr: Jugend- u. Schülertraining, 4. Mannſchaft ebenfalls. abends 8 Uhr: Spielausſchuß-Sitzung in der Ge⸗ ſchäftsſtelle, alle Herren wollen pünktl. erſcheinen. Donnerstag abend pünktl. 6 Uhr: 1 M. Fußball⸗Tr. ebenſo A. H. 1. u. 2.— Die Mannſchaftszu⸗ ſammenkunft der 1. M. findet pünktl ¼9 Uhr ſtatt. Sonntag, 30. Auguſt: Verbandsſpiele der 1., 2. und 3. M. in Kirchheim. Abfahrt 1. M. im O. E. G.-Omnibus 2 Uhr ab Waldſtraße.— Ab Freitag ſtehen an unſere Mitglieder u. Sport⸗ freunde etwa 15 Sitzplätze je 2.— Mk. und 8 Stehplätze je 1.50 Mk. zur Verfügung. Zu ha⸗ ben in der Geſchäftsſtelle, Lorſcherſtraße 4, da⸗ ſelbſt auch wieder Kartenvorverkauf für Erwerbs⸗ loſe. Die Sportleitung. D. J. K.⸗Sport Hauenſtein 1.— Viernheim 1. 3:2(Halbzeit 1:2) Das fällige Rückſpiel fand nun am letzten Sonntage ſeine Erledigung. Es war trotz der er⸗ littenen unverdienten Niederlage ein ſpannender und wechſelvoller Kampf, der ſeine Anziehungskraft bei der anſehnlich großen Zuſchauerzahl für ſich behauptete. Wir folgen mit einem kurzen Bericht. Der Schiedsrichter gab um 4,15 Uhr das Zeichen zum Anſtoß. V. drängte anfänglich. In der 10. Minute kommt V. durch den L. A. auf Vorlage nach glänzendem Alleingang zum Führungstor. H. ſtand ſofort zuſammen und erkannte die Situation. In der 12. Minute ſchon gleicht H. im Anſchluß an einen Eckball aus. Die Freude der Intereſſen⸗ ten wurde bald darauf vereitelt, denn wieder in Freitag abend 5 Uhr: 2. u. 3. Mannſch. Training, der 24. Min. war es V. L. A., der das Leder in die feierliele Sꝛffnung des bulgarisellen Jarlaments in Jofia die prunkvolle Eröffnungsfeierlichkeit. Unten rechts: Rönſg Boris von Bulgarien. wie alljährlich wurde mit großem Prunk die neue Seſſion des Parlaments in Sofia dur den bulgariſchen König eröffnet. die Maſchen lenkte. Der Kampf ging hin und her, aber unverändert blieb das Reſultat bis zur Pauſe. In der 2. Periode drängte H. ſofort auf Ausgleich, wurde dann bald von Erfolg gekrönt. In der 56. Minute fiel durch einen Elfmeter der Aus⸗ gleich. Dieſe Entſcheidung verdient als ungerecht angeſehen zu werden. V. arbeitet auf Sieg. Eine todſichere Chance wurde ausgelaſſen.— Seltenez Pech.— H. opferte ſich gegen Schluß vollkommen auf und erreichte auch in der 81. Minute den Führungstreffer(Strafſtoß.) V. drängte mit aller Macht auf Ausgleich. Alle Bemühungen ſcheiterten an der etwas unfairen Spielweiſe der gegneriſchen Verteidigung. V. Blau⸗Weißen ſtellten ihren Mann und das Geleiſtete wurde vom H. Publikum anerkannt. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Reichsbund der Kriegsveſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viern⸗ heim. Diejenigen Mitglieder, welche von der Firma Baaden in Worms wegen dem Nichtweiter⸗ bezug der Zeitſchrift eine Klagezuſtellung erhalten haben, wollen dieſe Schriftſtücke zwecks Einleit⸗ ung eines Strafverfahrens gegen die Firma ſo⸗ fort beim Vorſitzenden abgeben. Gleichzeitig warnen wir unſere Mitglieder vor der Beſtell⸗ ung von Zeitſchriften bei genannter Firma, die ſich bei der Werbung fälſchlich auf den Reichs⸗ bund beruft, da die Organiſation mit dem Zeit- ſchriftenvertrieb abſolut nichts zu tun hat. Geſangverein„Liederkranz“. Sämtliche Theater- ſpieler(innen), die bei der Aufführung der„Winzer prinzeſſion vom Rhein“ mitgewirkt haben, wollen ſich am Dienstag abend 8 Uhr im Prinz Friedrich einfinden. Theaterbücher, die ſich noch im Beſitze von Spielern befinden, müſſen mitgebracht werden. Damen, die ſich beteiligen wollen, ſind eingeladen. Turnerbund. Unſer diesjähriges Schauturnen findet am 18. Oktober nachmittags ſtatt. Wir bitten deshalb ſämtliche Aktiven, ſich ihren Leitern jetzt ſchon zur Verfügung zu ſtellen, damit mit den Arbeiten begonnen werden kann. Da in aller⸗ nächſter Zeit noch 2 Mannſchaftskämpfe ſowie das Vereinsabturnen ſtattfindet, wollen alle voll zählig die Uebungsſtunden beſuchen.— Nächſte Schülerturnſtunde Dienstag, den 25. Auguſt. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Mittwoch abend halb 9 Uhr findet bei Kam. Kempf zum Eich⸗ baum eine äußerſt wichtige Vorſtands⸗Sitzung ſtatt. Hierzu mögen alle Vorſtands Mitglieder pünktlich Erſcheinen Der Vorſitzende. Abteilung Schutzſport: Dienstag und Donners⸗. tag ab halb 6 Uhr Training auf dem Platz. Samstag abend ½9 Uhr Verſammlung im Lokal Brechtel. Alles muß erſcheinen. Kein Trinkzwang. Ne, e U, Ve, D, e,,, e 7 N Charlotte NMletzger Fritz Weidner geben ihre Verlobung bekannt. Neunkirchen-Saar Stein waldsiedlung 68 23. August 1981 NN NN. J Viernheirn NN e Schlafzimmer Auflegematratzen nur Mk. 145.— Ein Zimmer zu einem derartigen Preis herauszubringen iſt uns natürlich nur möglich da⸗ durch, daß wir beſtändig gut erhaltene Schlaf⸗ zimmerteile und auch kompl. 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Schiele eine Beſprechung über die Lage auf dem Kartoffelmarkt und die zu ergreifenden Maßnahmen ſtatt, an der zahlreiche Vertreter des Landwirtſchaft, des Handels und der Kar⸗ toffeln verarbeitenden Induſtrien teilnahmen. Miniſter Schiele führte u. a. aus, nach den bis⸗ her vorliegenden Nachrichten und Ernteſchät⸗ zungen müſſe damit gerechnet werden. daß die Kartoffelernte in dieſem Jahre mindeſtens ebenſo groß ausfallen werde, wie im vergange⸗ nen. Die Tatſache, daß es im vorigen Jahre gelungen ſei, dieſe gewaltigen Mengen zu be⸗ wältigen, ſollte auch in dieſem Jahre jeden Landwirt veranlaſſen, bei der Verwertung der Kartoffelernte ruhig zu disponieren und die nötige Beſonnenheit zu bewahren. Für Speiſe⸗ zwecke würden etwa 12—13 Millionen Tonnen Veſtbrigt werden. Es ſei beabſichtigt, durch bal⸗ dige Einführung von Handelsklaſſen für Kar⸗ toffeln eine geordnete Beſchickung des Speiſe⸗ kartoffelmarktes zu erleichtern. Den Saatgut— bedarf müſſe man nach ſeiner Auffaſſung mit etwa 6—6,5 Millionen Tonnen und den Ab⸗ gang durch Fäulnis uſw. im Hinblick auf das jeuchte Wetter in den letzten Wochen auf etwa 3 Millionen Tonnen beziffern. Um eine Ent⸗ laſtung des Branntweinmonopols von ſeinen übergroßen Beſtänden herbeizuführen, ſei es erforderlich; den Spiritus-Abnahmezwang ent⸗ ſprechend zu erhöhen. Dadurch werde ein an⸗ gemeſſenes Brennrecht und die Unterbringung von 2 Millionen Tonnen Kartoffeln in den Brennereien ermöglicht. Dem Kartoffeltrock— nungsgewerbe beabſichtige er durch eine mög⸗ lichſt umfangreiche Verwertung der Flocken in Verbindung mit den Gerſtebezugsſcheinen er— weiterten Abſatz zu ſichern. Nicht zuletzt müſſe auch das Kartoffelſtärkegewerbe, das etwa 7 bis 800 000 Tonnen Kartoffeln aufnehme, ſtärker herangezogen werden. Der Landwirt⸗ ſchaft müßten auch dadurch Mittel zur Bergung der Ernte zugeführt werden, daß der Beginn der Kampagnen der verarbeitenden Gewerbe beſchleunigt werde. Nach alledem blieben für die Verfütterung noch etwa 20 Millionen Tonnen übrig. Die Verfütterung dieſer Mengen iſt bereits im vori⸗ gen Jahre ohne größere Schwierigkeiten gelun⸗ gen, in dieſem Jahre müſſe aber mit einem größeren Bedarf an Futterkartoffeln gerechnet werden, da der Schweinebeſtand um 3 Millio⸗ nen Stick größer ſei und dieſer Mehrbeſtand zwangsläufig zu einem Kartoffel mehrverbrauch von etwa 2 Millionen Tonnen führen werde. Vor allen Dingen komme es aber auch darauf an, daß die Landwirtſchaft von der Einſäuerung in noch größerem Umfange Gebrauch mache als im Vorfahre. 6 f Nachdem die Vertreter der einzelnen Kartof⸗ ſelverarbeitenden Gewerbe die Lage und die Ausſichten ihrer Induſtrien ausführlich darge— legt hatten, ſtellte der Miniſter abſchließend die Zuſtimmung der Gewerbe zu ſeinen Vorſchlä⸗ gen feſt und kündigte an. möglichſt noch im Laufe dieſer Woche die Einzelheiten in internen Verhandlungen mit den einzelnen Gewerben bezw. mit den zuſtändigen Reſſorts klären zu wollen. Börſenwiedereröffnung am 3. September wtb. Berlin, 25. Aug. In der heutigen Sitzung der Börſenvorſtände erklärten ſich die verſammel⸗ ten Börſenvorſtände für die Wiederaufnahme des omtlichen Börſenverkehrs am 3. September 1931 unter Beſchränkung auf das reine Kaſſageſchäft. endgültig (Sternheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige eee toſtet 2b Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Togen kann Verörònung des Reichspräſidenten zur Sicherung der Haushalte in Cändern und Gemeinden wib. Berlin, 25. Aug. Aufgrund des Artikels 48, Abſ. 2 der Reichsverfaſſung wird verordnet: 1. die Landesregierungen ſind ermächtigt, alle Naßnahmen, die zum Ausgleich der Haus⸗ halte von Ländern und Gemeinden erforderlich end, im verordnungswege vorzuſchreiben. Sie können dabei von dem beſtehenden Landesrecht abweichen. 2. die Landesbehörden können insbeſondere beſtimmen, daß und in welcher Weiſe die perſo⸗ nalausgaben und andere Ausgaben der Länder und Gemeinden(Gemeindeverbände) herabgeſetzt werden. gaben handelt. verpflichtungen aus berträgen bleiben unberührt, ſoweit es ſich nicht um Perſonalaus⸗ Dietramszell, den 24. Auguſt 1931. der Reichspräſident: gez. von hin denburg. der Reichskanzler: gez. Ddr. Brüning. Der Stellvertreter des Reichskanzlers und Reichsminiſter der Finanzen: gez. dietrich. der Reichsminiſter des Innern: gez. Dr. Wirth. NKanzlerrede in Stuttgart Das Vorbild von Württemberg— Cänder ſollen ſich ſelbſt helfen wtb. Stuttgart, 26. Aug. Kuf einem parla⸗ mentariſchen Abend, den die Zentrumspartei im Vereinshaus St. vinzenz geſtern aus Anlaß der Tagung der Reichstagsfraktion des Sentrums veranſtaltete, richtete Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning an die Parteifreunde eine Begrüßungsan⸗ ſprache, in der er davon ausging, daß es ein Nach⸗ teil der überreichlich mit Arbeit geſegneten Seit der vergangenen Wochen geweſen ſei, daß es für die Miniſter und für ihn perſönlich nicht in dem Umfange wie früher möglich geweſen ſei, häufiger in das Cand hinauszugehen. Das habe daran ge⸗ legen, daß das Tempo der Notbeſchlüſſe und ⸗Entſchlüſſe im Sturmſchritt in den letzten Mo⸗ naten und Wochen vorangegangen iſt, und daß die Cage Deutſchlands die Verantwortlichen zwang, auch in den vergangenen Monaten in ſtärkſtem Maße in perſönliche Beziehungen und Kusſprachen mit den verantwortlichen Staats⸗ männern anderer Länder einzutreten. Der Reichs⸗ kanzler betonte, welchen Wert dieſe KAusſprachen nicht nur für Deutſchland, ſondern für die Klä⸗ rung der internationalen Atmoſphäre gehabt haben. Der Reichskanzler fuhr fort: Die Welt kann nur geſunden, wenn eine Reihe von Maßnahmen auf internationaler Baſis in dieſem Augenblick und in dieſer Seit der größten Wirtſchaftskriſis die die moderne Geſchichte zu verzeichnen hat, er⸗ folgt. Die Regierung iſt ſich bei allen Ueberlegun— gen und Maßnahmen, die ſie getroffen hat, da⸗ rüber klar geweſen, daß, wenn nicht das Der— trauen, die Disziplin des deutſchen Volkes vor⸗ handen geweſen wären, dieſe Maßnahmen nicht von Erfolg begleitet geweſen wären. Und es gibt keinen größeren Erfolg im ganzen klusland, keine größere Erhöhung der lichtung und des Preſtiges, als daß das deutſche Volk in den Wo⸗ chen, wo die Banken und die Sparkaſſen vor⸗ übergehend auf Geheiß der Regierung ihre Sah⸗ lungen einſtellen mußten, niemals zu einer Hus⸗ ſchreitung und nirgendwo zu einem Tumult ge⸗ kommen iſt, und daß die kritiſchſten Hlusländer feſtgeſtellt haben, daß das deutſche Volk noch nie ſo ruhig geweſen ſei, als in dieſem Kugenblick höchſter Rot. Und das ſoll uns die Hoffnung geben, getroſt allen Schwierigkeiten des außer— ordentlich ſchweren Winters entgegen zu ſehen. Es iſt ja ſo, daß durch die Botſchaft des Präſiden⸗ ten Hoover, wenn ſich ihre Auswirkungen auch nicht ſofort in voller Tragweite zeigen konnten, eine dauernde Beſſerung. Damit iſt es nicht allein geſchafft und viele internationale Beſprechungen und bereinbarungen müſſen folgen, wenn die böltzer der welt dieſe ungeheuerſte aller Wirt⸗ ſchaftskriſen werden überſtehen wollen. Und ich betone das ausdrücklich, um Ihnen auch zu ſagen, wo die Grenzen unſerer Möglichkeiten liegen. Und wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß wenn das deutſche volk dieſe Proben durchmacht, ſo wie es dieſe Proben in den vergangenen Mona⸗ ten zur Bewunderung der ganzen Welt durchge— macht und überſtanden hat, dann wird es ge⸗ lingen, die deutſche Wirtſchaft und das deutſche ſoziale eben bis zu dem Punkt zu bringen, wo wir mit ſicherem und begründetem Optimismus ſagen können, daß eine weitere Hilfe zur Ueber⸗ windung der Weltwirtſchaftskriſe nicht mehr nö⸗ tig iſt. In Bezug auf die geforderte Regierungs- umbildung erklärte der Kanzler u. a., daß eine Erweiterung des Kabinetts nach rechts oder links unter den gegebenen politiſchen verhältniſſen nicht möglich ſei. Er lege nach wie vor Wert darauf, mit dem Par⸗ lament zu regieren, weil er perſönlich davon über⸗ zeugt ſei, daß mit einer Diktatur auf die Dauer das deutſche volk nicht regiert werden könne. Ohne ein parlament komme auf die Dauer ein Staat nicht aus. Der Reichskanzler ſchloß mit der geſtſtellung, daß nach dem vorbild von Würt⸗ temberg, ſeiner politik und ſeiner Finanz⸗ gebarung alle deutſchen Länder wiederum aus eigener Kraft nur geneſen u. gefunden können und ſprach die Hoffnung aus, daß das deutſche Volk mit den maßnahmen, die die Regierung ge— troffen hat und zu treffen haben wird, über den ſchwerſten aller Winter glücklich hinüber komme, damit dann endlich die Grundlage für einen Auf ſtieg und für eine glücklichere Zukunft gefunden iſt.(Canganhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Die neuen Männer in Condon maecdonalds neue miniſterpräſidentſchaft das Ende ſeiner Karriere? wib London, B. Aug. Die Zuſammenſetzung des Kabinetts ſteht nunmehr endgültig feſt, die. offizielle Lite iſt die folgende: Premierminiſter: Macdonald, f Staatsſetretär des Aeußern: Lord Reading Staatsſekretüär für Indien: Sir Samuel Hyare. Lordpräüſident des Geh. Rates: Baldwin, Schatzkanzler: Snomden. J Innenminiſter: Sir Herbert Samuel. Lordtanzler: Sankey, Stantsſekretür für Dominions und Kolo⸗ nien: J. H. Thomas, Wohlfahrtsminiſter: Chamberlain, Prüſident des Handelsamtes: Philip Cun⸗ f liffe Liſter. Das neue Kabinett hat 10 Mitglieder: 4 Ver⸗ treter der Arbeiterpartei, 4 Konſervative und 2 Liberale. N Rundfunkrede Maedonalds London, 26. Aug. In einer Rundfunkan— ſprache an das britiſche Volk ſagte Macdonald geſtern abend, er ſpreche unter ungewöhnlichen und ziemlich betrübenden Umſtänden. Er habe keine ſeiner Ueberzeugungen und keines ſeiner Ideale aufgegeben. Es werde erklärt, er habe keine Ermächtigung ſeitens der Arbeiterbewe— gung für das Verhalten, was er tue. Das ſei wahr und er habe es auch nicht behauptet. Aber er ſei ſicher, daß er ſeine nationale Pflicht erfülle, wie er ſie auffaſſe. Dieſer Pflicht werde er ohne Rückſicht auf die Folgen gehorchen. Hierauf ſchilderte Macdonald die bekannten Umſtände, die zur Entſtehung der gegenwärtigen Kriſe beigetragen haben, wobei immerhin die erſte Grundlage gelegt wurde für jeboch eine Gewähr nicht übernommen werben 48. Jahrgang Ramſay Macdonald mit ſeiner Tochter Iſabell er u. a. bemerkte, die öffentliche Meinung im Auslande ſei wegen der Lage des britiſchen Budgets beſorgt worden. Aber es ſei nicht rich⸗ tig zu ſagen, daß fremde Länder vorſätzlich ſuchten, England zu ſchädigen, denn dies würde auch für ſie ſehr üble Folgen haben. Endlich wandte ſich Macdonald den Maßnahmen zu, die die Lage erfordere. Er ſagte u. a., es wür⸗ den viele Opfer gebracht werden müſſen, aber er hoffe, jeder Engländer würde nach ſeinen Mit⸗ teln das ſeinige beitragen. Ueber den Vor— ſchlag, die Arbeitsloſenunterſtützung zu ver— mindern, ſagte Macdonald, dieſe Frage ſollte im Geiſte der Gerechtigkeit geprüft werden. Es werde vorgeſchlagen, daß dieſe Unterſtützungen im Intereſſe der nationalen Sparſamkeit um 10 Prozent gekürzt werden ſollten. Das ſehe ungeheuerlich aus, aber während der letzten 2 Jahre hätten ſich die Koſten des Lebensunter⸗ haltes um 11½ Prozent geſenkt und, wenn die Arbeitsloſenunterſtützung entſprechend abgeän⸗ dert worden wäre, ſo würde ſie längſt um 11½ Prozent herabgeſetzt worden ſein. Das Ende von Mac Donalds Karriere? wtb London, 26. Aug. Wie aus unterrichte ten Kreiſen verlautet, ißt ſich Mac Donald voll— kommen bewußt. daß die Bildung des„natio— nalen Kabinetts“ das Ende ſeiner vpolitiſchen Laufbahn bedeutet. Es betrachtet es aber als ſeine Pflicht, den Sanierungsplan durchzufüh— ren. Nach Beendigung der Kriſe wird er ſich von der Regierung und von der Politik über⸗ haupt zurückziehen. Snowden wird eine gleiche Haltung einnehmen. Die engliſchen Arbeiter und die Kabinettskriſe. wib London, 25. Auguſt. Die Parlaments- fraktion der Labourparty hat zum kommenden Freitag eine Verſammlung einberufen, in deren Verlauf Mac Donald vermutlich die Parteilei⸗ tung niederlegen wird und der Nachfolger zu wählen iſt. Der Nationalrat der unabhängigen Arbeiter⸗ partei iſb zur Zeit damit beſchäftigt. eine Kund⸗ gebung abzufaſſen, in der die Regierung im ſchärfſten Tone beſchuldigt wird, ſich an den Löh⸗ nen und Arbeitsbedingungen vergangen zu ha— ben. Bülow⸗Platz⸗ Morde aufgeklärt? enb. Berlin, 25. Aug. die Ermordung der zwei polizeioffiziere am Bülow⸗platz iſt, wie Lie polizei mitteilt, reſtlos geklärt. Von den in die⸗ ſer Angelegenheit verhafteten ſteht bei fünf feſt, daß ſie am Bülow⸗platz geſchoſſen haben. Neue Zeitungs verbote wib München, 25. Aug. Der„Völkiſche Be⸗ obachter“ iſt in ſeiner Bayern⸗ und Reichsaus⸗ gabe bis 1. September ds. Is. mit ſofortiger Wirkung verboten worden. Ebenſo die in Traunſtein(Ober⸗Bayern) erſcheinende national⸗ ſozialiſtiſche Tageszeitung„Chiemgau⸗Bote“ bis zum 31. Aug. Das frühere Verbot bis zum 15. September war vom Innenminiſterium am 17. ds. Mts. aufgehoben worden. 1 Selbſtmordverſuch des Direktors der Darmſtädter Volksbank enb. Darmſtadt, 25. Aug. Direktor Weiler von der Darmſtädter Volksbank hat einen Selbſtmordverſuch unternommen. Er wurde ins Krankenhaus übergeführt. In einer geſtern nachmittag hier abgehalte⸗ nen Preſſebeſprechung in Sachen der Zahlungs⸗ einſtellung der Darmſtädter Volksbank wurden nähere Angaben über das Zuſtandekommen der finanziellen Schwierigkeiten gemacht. Aus deu Status der Bank ergibt ſich keine akute Gefahr für die Einleger und die Kunden der Bank. Bei ruhiger Abwicklung werde ſich jeder Verluſt vermeiden laſſen. Warte nur, balde. Goethes Abſchied vom Kickelhahn am 27. Auguſt 1851. Seit langem beſchäftigte den alternden Goeſhe der Gedanke an den Tod. Immer einſamer war es um den Olympier geworden, der ſich nach ſei— nen eigenen Worten„wie von einer Mauer um- geben fühlte“, die ihn vom Leben abſchloß. Über die„nacht, da niemand wirken kann“ hatte für ihn längſt alle Schrecken verloren.„Mich läßt dieſer Gedanke an den Tod in völliger Ruhe“, be— kannte der Fünfundſiebzigjährige ſeinem ge— treuen Eckermann,„denn ich habe die feſte Ueberzeugung, daß unſer Geiſt ein Weſen iſt ganz unzerſtörbarer Natur.“ Seit er ins neunte Jahrzehnt ſeines Lebens getreten war, hatte ſich dieſe Todesahnung bei Goethe beſtändig ver— ſtärkt.„Wenn einer über die 80 hinaus iſt, hat er kaum noch ein Recht zu leben, er muß jeden Tag darauf gefaßt ſein, abberufen zu werden.“ nach dem Abſchluß des zweiten Teils des„Fauſt“, der im Juli 1851 fertig vorlag, war ſein Lebens werk getan. Goethe wußte, daß ſeine Tage ge— zählt waren, und daß jeder Tag, den er erlebte, nur ein Geſchenk, eine Gnadenfriſt bedeutete. Deshalb drängte es ihn auch, am Dorabend ſei— nes 82. Geburtstages noch einmal ſtille Einkehr in das Jagdoͤhäuschen auf dem Nickelhahn zu hal— ten, an das ſich für ihn ſo teure Erinnerungen knüpften. am 27. Kuguſt 1851 begab er ſich nach dem geliebten Ilmenau, dem klusgangs— punkt des Aufſtiegs auf den ickelhahn, der ſich als einer der höchſten Berge des Thüringer Wal— des 860 Meter hoh erhebt. Eine herrliche Straße läuft zwiſchen Wiſſe und Wald nach dem Forſt— haus Gabelsbach, von dem ein kurzer Kufſtieg auf den von dem Zägerhäuschen gehrönten Kickelhahn führt. In dieſem Jagdhäuschen hatte der Dichter an einem friedlichen Septemberabend des Jahres 1785 an die Bretterwand ſeines Sim— mers die unſterblichen Verſe gehritzelt:„Ueber allen Gipfeln iſt Ruh, in allen Wipfeln ſpüreſt Du kaum einen Hauch; die bögelein ſchweigen im Walde. Warte nur, balde ruheſt Du auch.“ Und dort hat er faſt ein halbes Jahrhundert ſpä— ter in unausdenkbarem Sinne den letzten Ge— burtstag, den er erlebte, in heiliger Weiſe began— Wen. Rüſtig ſchritt der Greis von Gabelsberg zum Aickelhahn empor. In Sinnen verloren, ſtand er vor der Wand mit der Todes kündigung ſeiner verſe. Dann aber brach der Dichter, von Rüh⸗ rung übermannt, in Tränen aus. Er weinte, wie ihn Zeugen nur einmal hatten weinen ſehen, in der ſtillen Mainacht, in der er den Tod Schillers, des treuen Weggenoſſen und Freundes, beweinte. Mit tränenumflorten Augen überlas der Dichter greis immer und immer wieder die Derſe des kleinen Liedes. Ganz langſam zog er ſein ſchnee⸗ weißes Taſchentuch aus ſeinem dunkelbraunen Tuchrock und murmelte im ſanften, wehmütigen Tone:„Ja, warte nur, bald ruheſt Du auch.“ Vor ihm lag, von jenem Gedicht ſymboliſch umgrenzt, ſein ganzes tatenreiches Leben ausgebreitet. und Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 20. Fortſetzung. Willfried ſchüttelte den Kopf. „Die Leute gehen! Zahlen Sie getroſt voll aus! Daran ſolls nicht liegen. Aber ich will keine Polen mehr im Stall ſehen. Ich bin für mich genau ſo ein Menſch, der leben will, wie der Deutſche... aber mir ſteht der Deutſche doch näher. Zumindeſt.. mein Hausgeſinde.. das ſoll reſtlos deutſch ſein.“ * Schaffranz drückte ſtanden. „Ich bin noch mehr in Ihrer Schuld, Herr von Kamerlingk.“ „Bringen Sie mich nicht in Verlegenheit, lieber Freund. Würden Sie anders handeln?“ „Nein, nein, gewiß nicht! Aber... laſſen Sie mich in dieſer Stunde eine Bitte ausſpre— chen.. wenn Sie über Land reiten... nehmen Sie mich mit. Ich bitte Sie darum.“ „So wollen Sie mein getreuer Ekkehart ſein?“ „Ja, das möchte ich!“ „Abgemacht, das ſollen Sie!“ Die Polen waren aus dem Stall getreten. Acht Mann ſtark. Sie ſtanden ſtumm und blick— ten zu Boden. „Geht in eure Baracken!“ befahl Brucks finſter.„Das weitere wird ſich finden.“ Die Polen ſchlichen davon. Brucks kam zu Willfried. „Was ſoll nun werden?“ nahm ſie heftig, als Willfrieds Rechte und ſie auf dem Gutshof Noch heute ſteht nahte ihm nach dem ſanften klbendrot eines rüſti⸗ gen und glücklichen Greiſenalters die Nacht. Um Mittag des 22. März 18852 erloſch der Stern der höchſten höhe, den die Menſchheit Soethe nannte. auf nich mchte 11 Jagdhäuschen, aber es iſt nicht mehr das alte, 905 0 Jahre 1870 mit der unerſetzlichen Wand⸗ inſchrift ein Raub der Flammen wurde. Man hat das Häuschen in treuer Rachbildung des Ori⸗ ginals wieder aufgebaut und auf den Namen „Goethe-Häuschen“ getauft. Es iſt das Siel aller Goetheverehrer, die nicht verfehlen, von Weimar aus Ilmenau und den Vickelhahn zu beſuchen. Neues aus der Medizin Von Dr. med. Leo Bonnin. Queckſilber in der Nahrung. Sind kleinſte Queckſilbermengen ſchädlich? Zu dieſer Frage nimmt Direktor Dr. Borinſki vom Hauptgeſundheitsamt der Stadt Berlin in der„Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift“ Stellung. Das Problem hat über das Sonder⸗ gebiet der Gewerbehygiene hinaus längſt all⸗ gemeines Intereſſe gefunden, ſeit Stock in ſei⸗ nen vielbeſprochenen Veröffentlichungen auf die Amalgam-Zahnfüllungen als Urſache häu— figer Queckſilbervergiftungen hingewieſen hat. Tatſächlich hat man bei Leuten, die dieſe Fül— lungen tragen, in vielen verdächtigen Fällen Queckſilber in Harn und Stuhl gefunden. Nach Anſicht von Borinſki iſt jedoch durchaus nicht erwieſen, daß dieſe Queckſilbermengen wirklich genügen, um krankhafte Störungen hervorzu— rufen. Als neuer Geſichtspunkt kommt hinzu, daß in den Ausſcheidungen faſt jedes Menſchen Queckſilber gefunden wird, was nur durch die Nahrung zu erklären iſt, Die Unterſuchung der wichtigſten Lebensmittel, wie Brot, Kartoffel, Mohrrüben, Weiß- und Grünkohl, Reis und Milch, ergaben faſt durchweg die Anweſenheit von Queckſilber. Das natürliche Vorkommen des Queckſilbers in der Nahrung und dadurch im menſchlichen Organismus kann als unvbe— dingt geſicherte Erkenntnis gelten. Damit dürfte nach Borinſki die Diskuſſion über die Frage der Geſundheitsſchädlichkeit klefuſter Queßſilbermengen abgeſchloſſen ſein. Stock hat in ſeinen neueſten Veröffentlichungen dieſe Forſchungsergebniſſe beſtätigt und gleich:alls in vielen Lebensmitteln Queckſilber feſigeßellt. Bunte Seitung Stoßſeufzer eines Steuerzahlers. Die gewitterreichen letzten Tage und der Anblick des Finanzamtes bezw. des letzten Steuerzettels haben einen Landmann aus Schleswig-⸗Holſtein zu folgenden unfrommen Verſen inſipriert, die als Stoßſeufzer von Herzen und als Zeichen der Zeit weiteren Krei— ſen nicht vorenthalten bleiben ſollen. Der ge— plagte Steuerzahler dichtete alſo: „Herr Blitz, du ſlögſt int Antsgericht, Int Rathus, in de Schüün, Nu hau noch int Finanzamt rin Vörn nenngſten Stür-Termin““ Zu überſetzen braucht man dieſe plattdeutſchen Zeilen wohl nicht, jedermann wird ſie auch ſo verſtehen. Die größten und älteſten Glocken. Die meiſten und die größten Glocken befin— den ſich bezw. befanden ſich in Rußland, in. D jetzt einmal unterhalten. Bitte, kommen Sie!“ Auch Sie, Herr Schaffranz.“ Sie ſchritten nach dem Herrenhaus. Auf dem Gute war alles in Aufregung. Sie ſaßen im Jagdzimmer einander gegen— über. Brucks nahm das Wort.„Herr von Kamer— lingk... dieſe acht Schweizer ſind an die acht Jahre bei mit und haben in dieſer Zeit ihren Dienſt muſtergültig getan. Es ſind Fachleute, die ihren Kram verſtehen.“ „Daran zweifle ich nicht. Aber Sie nicht, daß ſie dem Gute in jedem Jahre durch ihre grenzenloſe Gleichgültigkeit über 10 000 Mark gekoſtet haben.“ „Das vermag ich nicht in Abrede zu ſtel⸗ len. Aber dieſer Zuſtand iſt abgeſchafft. Sie hätten ſich beſtimmt weiter muſtergültig ver— halten, wenn— wie ſoll ich ſagen— wenn 155 ihrem Ehrgefühl mehr Rechnung getragen ätte.“ „Sie meinen die Uebertragung der Beauf⸗ ſichtigung des Melkens an Herrn Schaffranz?“ vergeſſen „Ja, die war ein Fehler, Herr von Kamer⸗ lingk! Ich weiß, daß es Herr Schaffranz gut meint, ſehr gut! Ich perſönlich bin ihm genau ſo dankbar, wie zweifellos Sie, Herr von Ka⸗ merlingk— aber— es war doch nicht ganz richtig. Hin und wieder einmal Kontrolle, ja, aber zu ſtraff geſpannt reißt der Bogen.“ „Schon möglich, Herr Inſpektor, aber für mich iſt das auch ein Zeichen, daß es mit den Polen nicht mehr ſo weitergeht, daß wir deut⸗ ſches Perſonal haben müſſen.“ „Sie wollen alſo auf die Entlaſſung der acht Polen beſtehen?“ „Darüber, Herr Inſpektor, wollen wir uns Moskau allein 1700 Glocken aller Großen, von denen allein 37 auf dem 4 Stockwerke hohen Turm im Kreml hängen. Auch die größte Gloge der Welt, die Zarenglocke genannt, befand ſich ſich unter dieſen Glocken. Sie wurde 1734 aus einer noch größeren, aber beſchädigten Glocke gegoſſen. Ihr Gewicht ſchützt man auf 4000 Zentner Glocken vol beſonderer Größe befin⸗ den ſich im Dom zu Liſſabon 418 Zentner), in Aberdeen 400 Ztr.), in London St. Paul) mit 350 Ztr., in Wien dei St. Stephan(324 Ztr.), in Tou⸗ louſe und Paris mit ähnlichen Größenverhält— niſſen. Die gegenwärtig größte Glocke Deutſch— lands iſt die 1875 fertiggeſtellte 525 Zentner ſchwere ſogenannte Kaiſerglocke im Dom zu Köln. Eine der älteſten Glocken Europas iſt die unter dem Namen„Saufang“— ſie wurde ſeinerzeit durch ein Schwein aus der Erde ge— wühlt— bekannte, aus dem 6. Jahrhundert ſtammende Glocke, die heute im Städtiſchen Muſeum in Köln aufbewahrt wird und einſt auf dem Turm der Cäcilienkirche in Köln hing. Die älteſte datierte mit einer Jahreszahl(1114) verſehene Glocke iſt in Iggenbach(Niederbay⸗ ern). Die Stadtkirche in Markgröningen beſitzt. zwei Glocken mit der Jahreszahl 1272; ſie ſind wohl die älteſten Glocken in Württemberg. Geburtenabnahme. Im Jahre 1930 haben in faſt allen euro⸗ päiſchen Ländern die Geburten wieder zuge— nommen. Nur in Deutſchland und in Norwe— gen waren die Geburtenzahlen noch geringer als 1929, in welchem Jahre in ganz Europa die heftigen Grippeepidemien und die ſtarke Winterkälte Geburtenrückgänge im Gefolge hatten. Bemerkenswert iſt, daß die Zahl der Geburten in Polen nur noch um etwa 100 000 hinter der in Deutſchland zurückſteht, obwohl die polniſche Bevölkerung nur halb ſo groß iſt als die deutſche. Gebackene Antiquitäten. Das Staatsmuſeum von Miſſouri iſt eine Ra— ritätenſammlung echt amerikaniſcher Prägung. Um auf der höhe zu bleiben, hat das Muſeum jetzt ſogar die Sammlung ſeiner Sehenswürdig— keiten um einen— Hhochzeitskuchen bereichert, der auf das ehrwürdige Alter von 64 Jahren zu⸗ rückſieht. Man weiß, dez in angelſächſiſchen Cändern der Brauch beſteht, die Hochzeitstafel mit einem mehr oder weniger großen und mehr oder weniger reich dekorierten Kuchen zu ſchmücken, den die Braut anſchneidet, um jedem der anweſenden Gäſte ein Stück zu überreichen. Die Reſte dieſes Uuchens werden in klmerika ebenſo ſorgſam aufbewahrt, wie bei uns die Braut Schleier und Hochzeitskleid in Ehren zu halten pflegt. Gelegentlich einer Goldenen Hoch— zeit, die vor einem Jahre in Hollywood gefeiert wurde, hatte das Jubelpaar den ſeltſamen Ein— fall, den Hochzeitskuchen, der vor einem halben Jahrhundert die Hochzeitstafel geſchmückt hatte, ſeinen Gäſten zu ſervieren. Man kann die Un⸗ glücklichen nur bedauern, die anſtandshalber das angejahrte Backwerk koſten mußten, auf die Ge— fahr hin, ſich die Zähne auszubeißen und eine Magenverſtimmung zuzuziehen. Da iſt es denn doch beſſer, die Reliquie eines Hochzeitskuchens einem Muſeum als Kusſtellungsſtück zu überwei⸗ ſen, das man nur mit den Kugen zu eſſen braucht. perſien ſetzt das Heiratsalter herauf. Perſien iſt das Tand der Frühreife. Das Par⸗ lament in Teheran hat jetzt eine geſetzliche Her⸗ aufſetzung des Heiratsalters verfügi. Nach dem neuen Geſetz werden die Männer, die bisher ſchon mit 14 Jahren eine Ehe eingehen konnten, erf mit dem 19. Jahr eine Frau nehmen dürfen Die Pertreterinnen des ſchwachen Geſchlechts müſſen ſich gar noch 6 Jahre gedulden, denn wenn W NN den ſtarken Mann herauszukehren. Damit iſt ſchon viel Unheil angerichtet worden. Ich ſtehe vor einer Notwendigkeit, es tun zu müſſen.“ „Ja, ihre Gründe in Ehren, aber wir brau— chen— ſehr raſch acht andere Schweizer. Wir können, wenn wir das Hausgeſinde mit heran⸗ ziehen, wohl ein paar Tage das Melkgeſchäft durchhalten. Es ſoll mir nicht darauf ankom— men, ſelber mit Hand anzulegen. Aber lange geht das nicht.“ „Das ſolls auch nicht. Noch heute werde ich mit der Generalvertretung der Deutſchen Milch— maſchinen-Aktiengeſellſchaft ſprechen. Die Ap⸗ paratur kann morgen da ſein. Wir werden von jetzt ab eben unſere Kühe elektriſch melken. Da genügen drei Mann. Für die langt es, die werden mit dem An⸗ und Nachmelken fertig.“ Brucks biß ſich auf die Lippen. Er fühlte ſich geſchlagen. „Gut! Wenn Sie die ſehr hohen Koſten nicht ſcheuen— das geht. Aber vergeſſen Sie nicht— es beſteht noch eine andere Gefahr. Sobald ich die Schweizer entlaſſe, werden ſich, wie ich die Polen kenne, die anderen Polen mit ihnen ſolidariſch erklären und gemeinſam das Gut verlaſſen. Bedenken Sie die Gefahr! Jetzt kurz vor der Ernte! Wo kriegen wir da raſch fünfzig Mann her? Es ſind alles tüchtige Leute.“ Einen Augenblick war Ruhe. „So, Sie meinen, daß dann alle die Arbeit niederlegen?“ „Unbedingt, damit müſſen Sie rechnen.“ „Gut— dann ſollen ſie alle gehen! Dann habe ich das Gut mit einem Male rein.“ Da erhob ſich der Inſpektor und ſchlug mit „Allerdings! Das will ich! Wiſſen Sie, Herr! der Hand auf den Tiſch. Aufgeregt ſagte er: in Rom bei St. Peter(280 Ztr.) Inſpektor, es liegt mir gar nicht daran, etwa es ihnen visher gestattet war, ſchon mit 2 Jay. ren zu heiraten, ſo werden ſie jetzt erſt mit dem 15. Lebensjahr für heiratsfähig erklärt. Die Preſſe benutzt die. eit, um feind eine Beſchränkung der Die weib or i, die ö ſien in beſonders hoher Blüte ſteht, das Wort zu reden und ein Gaſetz zu fordern, das die Zahl der Frauen, die ein Rann heiraten dard entſpre⸗ chend herabſetzt. Aus Nah und Fern. Ludwigshafen, 25. Aug.(doppel ſelbſt⸗ mord.) die Reichsbahndirektion teilt mit: dienstag vormittag 8 Uhr wurden auf dem Bahnkörper zwiſchen Winden(Pfalz) und Schaidt (pfalz) die Leichen des Maurers Auguſt Rink und der Fabrikarbeiterin Eliſe Kuhn, beide aus Frek⸗ kenfeld, aufgefunden. Es liegt Selbſttötung durch Ueberfahren vor. g Sobernheim(Nahe), 25. klug.(Tödliche Anfallfolgen.) Seinen ſchweren Verletzun⸗ gen erle ni iſt der 64 Jahre alte penſionierte Eiſenbaynbeamte Peter Lenhard von hier, der von einem Auto überrannt worden war und da⸗ bei einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Winkel(Rheingau), 24. Aug. Zwei Le⸗ bensmüde aus dem Rhein geländet. Am Freitag waren am Rheinufer die mit Strie⸗ ken aneinandergebundenen Leichen eines Man— nes und einer Frau geländet worden. Wie nun⸗ mehr bekannt wird, handelt es ſich um den 70 Jahre alten Fabrikdirektor Adolf Gößner aus Offenbach und eine 26 Jahre alte Frau Luiſe Merz geborene Einigk aus Frankfurt a. M. Mainz, 24. Aug. Hauptverſamm lung der deutſchen Geologen. In der Zeit vom 13. bis 19. September hält die Deutſche Ge— blogiſche Geſeilſchaft hier ihre Haupwerſamm— lung ab. Während der Tagung finden neben wiſ— ſenſchaſtlichen Vorträgen im Schloß Exkurſionen in der Umgebung von Mainz, im Taunus, Oden— wald ſowie im Hunsrück ſtatt. Neuſtadt a. h., 25. klug.(Schwerer Mo⸗ torradunfall.) Der Metzgermeiſter Siegler aus St. Martin fuhr in der Nacht zum Montag mit ſeinem Motorrad, auf dem ſich auch ein So— ziusfahrer befand, im Neuſtadter Tal in der Kurve bei der Papierfabrik Hoffmann u. Engel⸗ mann gegen einen Baum. Siegler wurde ſo ſchwer verletzt, daß man ihn in bedenklichem Su⸗ ſtande ins Neuſtadter Urankenhaus brachte. Der Soziusfahrer erlitt nur einige kleinere Derletzun— gen. Oggersheim, 24. Aug. Blutiger Wirts⸗ hausſtreit. In der Wirtſchaft„Zum golde— nen Stern“ dem Stammlokal der Kommuniſten, entſſand Sonntagnacht während der Feierabend— ſtunde eine böſe Keilerei. Ein Gaſt namens Jör— der ſchlug während der Händel ſeinem Gegner namens Weimer ein„Maßerl“ ſo wuchtig auf den Kopf, daß Weimer empfindlich verletzt und mittels Sanitätswagen ſofort in ärztliche Be— handlung gebracht werden mußte. Hatznubühl, 24. Aug. Nächtlicher Ueber⸗ fall. Nachts gegen 11 Uhr überfielen vier junge Leute von hier auf der Straße nach Rheinzabern einen jungen Mann aus Rheinzabern. Der Ue— berfallene, der gegen die Uebermacht wehrlos war, wurde derartig mißhandelt, daß er zum Arzt gebracht werden mußte. Wie man hört, ſollen die Angreifer ihn mit einem anderen jun— gen Mann aus Rheinzabern verwechſelt haben, Herxheim, 24. Aug. Tödlich abgeſtürzt Am Samstag ſtürzte der 50 Jahre alte Jak. Gilb von ſeinem Tabakſchuppen, brach das Genick und war ſofort tot. Waldmohr, 24. Aug. Verkehrsunfall zit zwei Schwerverletzten. Auf der Straß nach Brücken fuhr geſtern abend ein ſaar— ländiſcher Motorradfahrer einen alten Mann von Brücken derart an, daß der Mann erheblich verletzt in das Knappſchaftskrankenhaus einge⸗— liefert werden mußte „Herr von Kamerlingk— dagegen mu ein Wort ſprechen. Ihr Herr Vater hat mir die Leitung des Gutes in die Hände gelegt, und wenn Sie dieſen Schritt auch tun wollen, ich kann ihn nicht gutheißen. Ich fühle mich immer noch verantwortlich.“ Willfried verzog keine Miene. fühlte, jetzt kam die Entſcheidung. „Herr Inſpektor“, ſagte er kühl,„ich habe Sie ſchalten und walten laſſen, wie Sie woll⸗ ten, habe Ihnen nicht dreingeredet, aber jetzt muß ich es doch einmal tun. Es hilft nichts.“ Da brachs aus Brucks hervor, aus war es mit ſeiner Selbſtbeherrſchung. Er ſchlug abermals auf den Tiſch und ſagte zornvoll:„Ich habe es zu verantworten, daß die Ernte gut unter Dach und Fach kommt. Darum laſſe ich mir von Ihnen nicht drein⸗ reden und mich zu übereilten Maßnahmen drängen!“ Schaffranz ſah auf Willfried. Er fühlte, wie es in ihm kochte. Aber gleichzeitig freute er ſich. Willfried war doch der Ueberlegene. Er blieb völlig ruhig. „Herr Inſpektor...“ ſagte er kühl,„ich mache Sie darauf aufmerkſam, daß mir mein Vater alle Vollmachten erteilt hat.“ „And trotzdem laſſe ich mir nicht drein⸗ reden. Ich bin verantwortlich, wenn was nicht klappt.“ „So., haben Sie ſich auch verantwortlich gefühlt.. wenn Sie meinem Vater die W niedrigen Ernteerträgniſſe mitteil⸗ en?“ Brucks hatte ſich mit beiden Händen an der Tiſchplatte feſtgekrallt. Seine Bruſt wogte ſchwer. Seine Augen drohten. Fortſetzung folgt. Aber er in Per⸗ g Danuſtadt, 24. Aug. Fußballerpech. Am Sonntag nachmittag erhielt der 24jährige Fuß⸗ baller Auguſt Lönig bei dem Wettſpiel mit de. Fußballverein Böhl hier einen ſolch empfind⸗ lichen Fußtritt, daß er einen komplizierten U.. terſchenkelbruch davontrug und ſoſort in das ſtädtiſche Krantenhaus nach Ludwigshafen veꝛ⸗ bracht werden mußte.. Kundſtuyl, 24. Aug. Motorradunfat“ dureh Nichtabblenden. Sonntag abe um 8.30 ht ere guete ſich vor dem alten C. wird der Unterſchlagungen im Amt beſchuldigt. Es wird vermuter, daß Graf die Verfehlungen aus Wettleidenſchaft begangen hat. Es wurde weiter feſtgeſtellt, daß Dr. Graf Wechſelverpflich⸗ tungen in höhe von 1000 Mark erfüllen konnte, die er aus Leidenſchaft zum Wetten übernommen hatte. Fränkiſch⸗Nrumbach, 25. Aug.(merkwür⸗ diger Todesfall.) Ein kleines Mind ſpielte hier mit Eierſchalen, zerdrückte dieſe und ſteckte ſie in einem unbewachten Augenblick in den Mund. Kls die Mutter es bemerkte und hinzu⸗ eilte, verſchluckte das Kind einen Teil der Eier⸗ ſchalen, wobei es ſich erhebliche Verletzungen im mund und hals zuzog. Der zu Hilfe gerufene Arzt ordnete ſofortige Ueberführung ins ſtädt. Urankenhaus Darmſtadt an, wo sofort eine Ope⸗ ration vorgenommen wurde, die aber keine Ret⸗ tung mehr brachte, da das Mind dann doch noch tarb. f Darmſtadt, 24. Aug.(5. deutſche Kus⸗ landslehrer⸗Tagung.) In der Seit vom 21. bis 23. Auguſt hielten die deutſchen Auslands- lehrer hier ihren 5. Auslandslehrertag ab. Mainz, 24. Kuguſt. Denkmalenthül⸗ lung und Wiederſehensfeier der ehemaligen 88er.) die Uameraden des ehemaligen 2. Naſſauiſchen Infanterieregiments Nr. 88 und ſeiner Feldformationen feierten am Sonntag in ihrer alten Garniſonſtadt freudiges Wiederſehen und weihten gleichzeitig den gefal⸗ lenen Kameraden ein Denkmal. Bereits am Samstag abend verſammelten ſich die ehemaligen Regimentsangehörigen im Großen Saal der Stadthalle zu einer Wiederſehensfeier. Am Sonn⸗ tag vormittag fand auf dem Ehrenfriedhof eine Gedächtnisfeier für die Gefallenen des Regiments ſtatt. Um 11 Uhr trafen ſich die alten 88er auf dem platz vor ihrer früheren Kaſerne zur Ein⸗ weihung des Denkmals, das einen Handgranaten⸗ werfer auf hohem Sockel darſtellt. Im Mittel⸗ punkt der Feier ſtand die Rede des Oberſten a. D. Kuhlo⸗Berlin über die Geſchichte des Regiments und die Weiherede des Oberſten a. D. Rogge.— nach dem Weiheakt fand auf dem Gutenberg— platz eine Parade ſtatt. a München, 24. Aug.(wei Familien⸗ tragödien an einem Tag) und zur glei⸗ chen Stunde ereigneten ſich am heutigen Montag in zwei verſchiedenen Stadtteilen Münchens, bei denen fünf Perſonen den Tod fanden. In Schwa⸗ bing erſtach der 40 Jahre alte Schloſſer Martin Limmer ſeine gleichaltrige Ehefrau bei einem Streit und ſtieß ſich dann ſelbſt das Meſſer ins Herz. Er war ebenfalls ſofort tot.— Das zweite Drama ereignete ſich in Gieſing. Dort öffnete der Gasableger Johann Reiſinger den Gashahn. heute vormittag fand man ihn, ſeine Ehefrau und die 20jährige Tochter tot auf. klls Grund zur Tat wird in einem Abſchiedsbrief ein unheil— bares Leiden der Frau angegeben. Vermiſchtes Finanzſchwierigkeiten in Steiermark. wtb Wien, 24. Aug. Wie die Blätter mel— den, erklärte der Landeshauptmann der Sten ermark, Nintelen, einer bei ihm vorſprechen den Beamtenabordnung, daß am erſten Sep— tember den ſteieriſchen Landesbeamten und Lehrern nur 70 Prozent ihres Gehaltes werd gezahlt werden können. Der Neſt ſolle im Ver lauſe des Monats nachgezahlt werden. Di: Finanzlage des Landes ſei außerordentlich un günſtig. Lokale Nachrichten * Sehr gute Tabakernte. Seit einigen Tagen iſt die Tabakernte in vollem Gange. Die hieſigen Tabakbauer die zumeiſt nur Qualitätstabake anpflanzen, ſind mit dem Ertrag der diesjährigen Ernte zufrieden. Nur eines wäre notwendig, daß wenn der Tabak unter den Dächern hängt, trockenes Wetter eintritt, da feuchtes Wetter von Schaden iſt. Mit dem Tabakeinfädeln wird wieder manche fleißige Familie ſich in der Zeit der Not etwas verdienen. * Die Gemeindearbeiterlöhne. Im Reichsarbeitsminiſterium iſt es zu einer Verein- barung über die Gemeindearbeiterlöhne gekommen. Ab 27. Auguſt wurden die Löhne der in Betracht kommenden Arbeiter bis 4 Prozent gekürzt. Gleich⸗ zeitig fällt der Frauenzuſchlag fort. Dieſe Regel- ung beginnt ab 31. Oktober 1931. * Einſchränkung bei Daimler-Benz. Es iſt eine erneute Verſchlechterung im Geſchäfts- gang eingetreten. Die Arbeitszeit im Untertürk⸗ heimer Werk wird ab dieſer Woche auf zwei Tage wöchentlich beſchränkt. Die Arbeiter ſind mit dieſer Arbeitszeit einverſtanden, da ſonſt weitere 100 Mann entlaſſen worden wären. Nächtliche Arbeit mit Schein⸗ werferlicht. Im vergangenen Jahre iſt auf dem Gut Dunkelsdorf bei Ahrenshök(Preuß.) der Verſuch gemacht worden, beim Licht von Schein⸗ werfern zu mähen und einzufahren. In dieſem Jahr hat man ſich veranlaßt geſehen, das Ver⸗ fahren zu wiederholen, weil der viele Regen am Tage die Arbeiten ſehr behindert. Es gewährt einen eigenartigen Anblick, wenn in der Nacht die Scheinwerfer über die Feldern geiſtern und die Trekker die Mähmaſchinen unaufhörlich ratternd um die Felder ziehen. Fürſorgemaßnahmen. Unter dem Vorſitz von Landrat Dr. Pfaff fand in Weinheim eine Zuſammenkunft der Gemeindebürgermeiſter des Amtsbezirks Weinheim ſtatt. Beſprochen wurden Fragen der Erwerbsloſen- und Wohlfahrtsfürſorge. Es ſollen bereits jetzt Maßnahmen für den kommen- den Winter ergriffen werden, hauptſächlich durch Lebensmittel und Kohlenausgabe ſeitens der Ge— meinden an Bedürftige. Der feſtgelegte finanzielle Anteil der Gemeinden zur Moderniſierung der Verbandsabdeckerei Ladenburg wurde als untragbar bezeichnet. Der Reſt der Beſprechung galt der Milchverſorgung und der Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft. 60 Pfennig Umlage für ein Stück Vieh. Zur Deckung des aufgrund des Viehſeuchen⸗ Zur Nubinelts umbildung in Englan Links: Lloyd George, der Führer der Liberalen, der in das neue Kabinett eintreten ſoll.— Mitte: Sir Herbert Samuel, der Führer des rechten Flügels der Liberalen, der gleichfalls als künftiger Miniſter genannt wird.— Rechts: Stanley Baldwin, der frühere Premierminiſter und Führer der Kon ſervativen. mit deſſen Eintritt in die nationale B Regierung gerechnet wird. Links: 5 5 angehören ſoll.— Rechts: 3 0 13 126 fn; Indie der Lord Irwin, der ehemalige Vize könig von Indien,* 5 f. 2 i Lord Readinglehemals Vizekönig von Indien, jetzt Präſident dem neuen Kabinelt des Chemietruſts, wird gleichfacls dem neuen Kabinett angehören. entſchädigungsgeſetzes vom 20. Oktober 1910 von den Tierbeſitzern zu erſetzenden Aufwands an Seu⸗ chenentſchädigungen für das Rechnungsjahr 1930 iſt in Baden eine Umlage von 60 Pfennig für jedes Stück Rindvieh zu erheben. * Die Tabakernte iſt nun in vollem Gange. An einzelnen Orten des nordbadiſchen Ta- bakbaugebiets wie z. B. in Plankſtadt, hat man diesmal mit dem Brechen der Sandblätter ſchon Anfang Auguſt begonnen. Im allgemeinen wird das Sandblatt in dieſen Tagen gebrochen, ſo in Seckenheim, Edingen, Neckarhauſen, Ladenburg und Heddesheim, wie auch im benachbarten heſſi⸗ ſchen Tabakanpflanzungsgebiet(Lampertheim und Viernheim). Das Sandblatt iſt zum Teil ſchon aufgehängt und von recht guter Qualität; ausſchlag- gebend für die gute Entwicklung war das ſonnige Juniwetter, während die Regenperiode dem Tabak nichts anhaben konnte. Hie und da wird bereits Mittelgut geſchnitten. Durch die Tabakernte finden überall Erwerbsloſe, wenn auch nur vorübergehend, Beſchäftigung; ſo konnte man in Heddesheim das mit rund 27000 ar eine der größten Anbau— flächen aufweiſt, 55 Arbeiter einſtellen. Hier hofft man wieder auf einen Ertrag von 10— 11000 Zentnern und mit einem Abſatz auf der Höhe der Vorjahrespreiſe, ſomit der ſtark notleidenden Be⸗— völkerung wieder geholfen wäre. Auch in Secken⸗ heim ſteht der Tabak auf der 22275 ar betragen- den Anbaufläche ſehr gut, desgleichen auf den Ge⸗— markungen der andereu tabakpflanzenden Vororte Mannheims, nämlich in Sandhofen, Feudenheim, Käfertal und Wallſtadt. Im Gegenſatz zu anderen badiſchen Tabakgebieten, wie St. Leon und andere, wo beiſpielsweiſe die ſogenannte Wildfeuer⸗ krankheit aufgetreten iſt, hat man bei uns wenig von Schädlingen und Krankheiten bemerkt; aller- dings ſoll der Spättabak infolge des kalten und feuchten Wetters der letzten Wochen etwas ungleich⸗ mäßig und zurückgeblieben ſein. Vom Viernheimer Tabakbau erfahren wir folgende intereſſante Zahlen: In der Gemeinde Viernheim beträgt die Tabakanbaufläche 14498 ar. Dieſe Fläche wird von 366 Pflanzern auf 847 Grundſtücken ange- gebaut.— Die für Viernheim zuläſſige Anbau- fläche beträgt 14790 ar, ſodaß alſo noch 292 ar Tabak in hieſiger Gemeinde hätten angepflanzt werden dürfen. J pbels- Andor für Schloſſer, Maler, Gypſer, Drell 7,50 Mk. 5 69. Martin, Kiesstr. 2 ee Denkensie daran, daß die Rhenania in der Rathausſtraße neben der Zeitung die guten u. düngen Schunrenaraturaa liefert. Sport Die Verbandsſpiele der Gruppe Main. Das bedeutendſte Verbandsſpiel der Gruppe Main brachte auf dem Platz am Riederwald die Mannſchaften von Eintracht und Rotweiß vor 12000 Zuſchauern zuſammen. Es über⸗ raſchte einigermaßen, daß die Meiſterelf der Eintracht trotz des Platzvorteils nur ein Un⸗ entlſchieden von 11 erreichen konnte. Auch in den übrigen Sipelen gab es keine eigentlichen, aber doch inſofern kleine Ueberraſchungen, als einige Ergebniſſe unerwartet hoch ausfielen. So fertigten die Offenbacher Kickers die Ger⸗ mania Bieber 5:0 ab, Iſenburg ſchlug Hanau 4:0 und Union Niederrad blieb in Griesheim 41 ſiegreich. Die beiden Neulinge Germania 94 und Heuſenſtamm trennten ſich mit einem 1.1Ergebnis. Gruppe Rhein. An dieſem Sonntag brachten die Spitzen mannſchaften recht deutliche Siege heraus. VfR. Mannheim ſchlug Mundenheim mit 511, Pf. Neckarau gab Sandhauſen mit 5:0 das Nach⸗ ſehen, während Phönix Ludwigshafen gegen Kirchheim ſogar mit 7:1 gewann. Nur Wald⸗ hof machte mit dem knappe. 1:0⸗Ergebnis ge⸗ gen Viernheim eine Ausnahme. Das letzte Spiel des Tages ſah Sandhofen gegen Mann⸗ heim 08 mit 1:0 unterlegen. Gruppe Saar. Die Gruppe Saar wird ſcheinbar auch in dieſer Saiſon wieder ihrem alten Ruf gerecht, daß ſie zu den unbeſtändigſten Gruppen des ſüddeutſchen Verbandsgebietes gehört. So muß, te der vorjährige Meiſter FK. Pixmaſens mit einem 1:1⸗Ergebnis einen Punkt auf eigenem Platz an VfR. Pirmaſens abgeben, ebenſo er ging es Saar 05 Saarbrücken, das ſich gegen SV. 05 Saarbrücken mit 010 zufrieben geber mußte. Der 1. FC. Idar verlor auf dem Idare: Klotz gegen FV. Saarbrücken mit 0:1. Aeußerf knapp wurde mit 4:3 der Sieg der Spfdr Saarbrücken gegen den 1. FC. Kaiſerslautern Boruſſia Neunkirchen fertigte Weſtmark Trie— mit 3:2 nicht minder knapp ab. die verbandsſpiele in Baden. Bombenſiege der Favoriten. In Baden gab es am dritten Spielſountag durchweg die erwarteten Ergebniſſe. Bereits am Samstag holte ſich der FC. Mühlburg eine in dieſer höhe nicht vorausgeſehene 1:4 Mieder⸗ lage durch den DfB. Kaclsruhe. Am Sonntag trennten ſich in Villingen der SC. und der Frei⸗ burger FC. 3:5 unentſchieden. Halbzeit 2:2. Der SC. Freiburg behielt über den§C. Raſtatt mit 2:0 die Oberhand. Bombenſiege gab es in Karls⸗ ruhe. Der badiſche Meiſter präſentierte ſich wie⸗ der in einer blendenden Form u. ſchlug die Sp.⸗ Ogg. Schramberg mit 9:0 vernichtend. Unver⸗ dient hoch, mit 6:2(2:1) bezwang auch der Karlsruher phönix den§C. Rheinfelden. die verbandsſpiele in Württemberg. Ueberraſchende Ergebniſſe. Der dritte Spielſonntag brachte in der würt⸗ tembergiſchen Bezirksliga recht überraſchende Er⸗ gebniſſe; wohl ſiegten in den meiſten Fällen die Favoriten, aber die Corausbeute war in keinem Falle die erwartete. Bereits am Sonntag ſchlug der§C. pforzheim den FC. Birkenfeld mit 713 Toren überraſchend hoch aus dem Felde. Am Sonntag trat der erwartete Bombenſieg des Ta- bellenführers Feuerbach nicht ein, nur mit 3:2 blieben die Sportfreunde Eßlingen im 9 05 treffen. Höher als erwartet beſiegte die Böckin⸗ ger Union den Lokalgegner Ufk. Heilbronn mit 5 4:0(2:0). Eine ſtarke Formverbeſſerung ſcheint ſich bei dem Uf. Stuttgart einzuſtellen, der dem Fb. Suffenhauſen mit nicht weniger als 6.1 das Rachſehen gab. Eine kleine Senſation leiſteten ſich die Stuttgarter Kickers, die ſich in Brötzin— gen von den Germanen 20 ſchlagen ließen. Ueberraſchungen in Nordbayern.. die verbandsſpiele in Nordbayern verlieſen nicht ohne Ueberraſchungen. Wohl konnten Spielvereinigung Fürth und der 1.§C. Nürn⸗ berg ihre ſonntäglichen Spiele gewinnen, ſchnit⸗ ten aber auf eigenen plätzen mit nur knappen Ergebniſſen wenig überzeugend ab, was beſon⸗ ders vom„Ulub“ nach ſeinen letzten Erfolgen zu ſagen iſt. Eine weitere Ueberraſchung bildet der erſte Sieg des Neulings Weiden, der den Sb. Würzburg 04 mit 3:1 bezwang. Die im Vorjahre auf dem„abſteigenden“ Aſt ſitzenden Würzburger Kickers konnten ſich auch am drit⸗ ten Spieltag mit dem Klub zuſammen als ein⸗ zige Mannſchaft ohne punktverluſt die Tabel— lenführung ſichern. Falſche Behauptungen über Maſſenentlaſſungen bei der Danat-Bank. enb Berlin, 25. Aug. Von unterrichteter Seite wird die durch die Preſſe gegangene Behauptung die Danat-Bank haben 1500 ihrer Angeſtellten gekündigt, als in dieſer Form unzutreffend be— zeichnet. Angeſichts der Tatſache, daß die Danat— bank ihren Aktionsradius verkleinert und ihren Geſchäftsbereich konzentriert hat, ſind bereits ve der Schalterſchließung eine Anzahl Kündigun gen erfolgt. Es handelt ſich jedoch nicht um 1500 Angeſtellte, ſondern lediglich 290 junge und un⸗ verheiratete Leute. Die leitenden Gehälter bei der Danat⸗Bank ſind ohne Riickſicht auf die lau⸗ fenden Verträge und mit Zuſtimmung der betei⸗ ligten Herren in ſtärkſtem Maße herabgeſctzt worden. 66000 Neu-Wohnungen Im erſten Halbjahr 1931 wurden nach einer Ueberſicht des Statiſtiſchen Reichsamts in ſämt⸗ lichen Gemeinden mit über 10000 Einwohnern 65040 Wohnungen fertiggeſtellt, gegenüber 95 250 in der gleichen Seit des Vorjahres. In den deutſchen Groß- und mittelſtädten wurden davon 54850 Wohnungen erbaut. Als ein Seichen der ſchweren Wirtſchaftslage iſt es zu betrachten, daß der Anteil der Kleinwoh— nungen mit 1—5 Simmern an der Seſamtzahl der fertiggeſtellten Wohnungen in ſtetem Steigen begriffen iſt. Im Jahre 1927 waren von je 100 neuen Wohnungen nur 34,2 Kleinwohnungen, im erſten Halbjahr 1931 aber ſchon 63,6! In gleichem Maße nimmt der Anteil der Mittel- und Großwohnungen ab. 3,2 Prozent aller neuen Wohnungen hatten im Jahre 1927 über ſechs Zimmer, jetzt ſind es nur noch 1,8 Prozent. kluch im erſten Halbjahr 1951 ergaben ſich beim Reinzugang an Wohnungen bei den einzel⸗ nen Städten auf 1000 der Bevölkerung bezogen, erhebliche Unterſchiede. verhältnismäßig am ſtärkſten war der Zugang in Frankfurt a. M., Hamburg, Bremen und Stettin, am ſchwächſten in Mainz, Erfurt, Gelſenkirchen, halle und Kaſſel. Zurückgegangen iſt der Unteil der Einfamilien⸗ häuſer an der Geſamtzahl der Bauten. Der An- teil der Einfamilienhäuſer iſt von 30,7 Prozent im Jahre 1929 auf 22,4 Prozent im Perichtszeit⸗ raum geſunken. Wettervorherſage vorherſage für Mittwoch: Nur noch leichte Schauerneigung, aber noch vorwiegend bewölkt und bei nördlichen Winden recht kühl, bei krö“ tigem Druckanſtieg Beſſerung der Geſamtwett. lage.— Witterungsausſichten für Donnerstog: Ruühigeres und wahrſcheinlic, ſchon ziemlich trok⸗ kenes Wetter mit fufheiterung.