3 besonders vorteilhafte Komplette Betten Eiserne Bettstelle Weiß lackiert, 33 mm Stahl- rohr, mit Fuhbreit und Zugfedermeſrahe 1 Zteil. Wollmatraße mit Keil, 1 Deckbett, 1 Kissen Um unser ellzugrohes Sortiment ewWas zu reduzieren, haben Wir teils zu und teils unte Dieses Angebot ist ganz besonders günstig. Es handelt sich in der MANN HE HN U% 2 E e eee e Lieferung frei Haus mit unseren Lieferaufos Mk. 75. Weitere komplette Betten 20 Ml. 50.- 58. ca. 400 Metallbettstellen r Fa brikeinkaufs preisen Heuptsache um Beſtstellen aus 33 mm Stehlrohr + Weit lackiert, 33 mm Steh- rohr, m. Fuhbreſt u. Messing- matratze Verzierung, mit Zugfeder- teilige Wollmatretze aus Jacquard-Drell mit Keil Deckbett, 2 Kissen Eiserne Bettstelle weiß lackiert, 33 mm Sſtehl- flohr, mit Fuhbreſt u. Meſſing- N verzierung, mit Zugfeder- maſratze 1 Zteil. Kapokmefrehe aus jacquerd-Dreli mit Keil 1 Decke, 2 Kissen . Mk. 125. 65 aussortiert, die ir nicht mehr führen Wollen und verkaufen dieselben Erstes und größtes Spezielheus für Beſſen und Aussteuerertike Alleinverksuf von Steiners Perediesbeſten ieee Au Zurürchwene nach Lorsch zm 8 0 f u 1 8 U. den G. und mona g. den 7. Seplember 1931 8259599222 i Hüche und Keller bieten das Beste! Neccccecceccccccccecccecce ce cceNN Gute Efbirnen verſchiedene Arten 10 Pſund 60 Pfg. ſa Hoch- u. Efäptel 10 Pfund 60 Pfg. Wir überzeugen Sie von beſter Qualität. Beſtellungen auf Helterohs Schweizerwasserhirnenu. Rumelsbirnen Ztr. 2 Mk. 10 8555255222 Näumungsausverkauf im Möbelhaus Lorscherstrage 1 8 Diese herabgesetzten Preise kann sich jeder leisten! Einzelne Bettstellen, Schränke, Waschkommoden, Blumen- ständer, Schreibtische, schwere runde Tische, eichen Toiletten mit großem geschliffenen Spiegel, Günstigste Gelegenkeit für Nänerinnen! Besichtigen Sie mein Lager ohne jeden Kaufzwang. u. Fleiſch zu haben bei Haus metzger Melteräpfel Ztr. 2.50 3.— Mk. Apfelmost Ltr. 20 Pfg Nikl. Gallei Blauehutſtr. 53. J Amer Keine Notſchlachtung! Heute Abend ab 5 Uhr 1a hausgemachte W urſt mit Küche und Zubehör, ſowie Möhl. Zimmer mit Ko ſſt zu ver— mieten. Von wem, ſagt die Exp. dieſes Blattes. Heinrich Relbig Waldſtraße 44. Morgen Sonntag öffentlicher TIN2 im großen D KARPFEN- SAAL. E ausgeführt von der bekannten Kapelle Es bitten um ge- oenone Schneider- Schmitt. neigten Zuspruch Der Wirt: Mich. Herherih Schnelder- Schmitt. 1 Zimmer und Küche an junge Leute per ſo⸗ fort zu vermieten. Waldstrae 46 Schönes Zimmer eventl. mit Kü he, ſofort zu vermieten. Die Kapelle: Verlag ds. Bl. ears la. Getränke. nach Muckensturm Zu den„Vier Jahreszeiten“. Anm uemeneenmgmuſeuunumunumnmmummummummumuumnnitng huhn Morgen Sonntag, von nachmittags ab großes Erntedankfest Musikal. und gesellige Unterhaltung Vorzügliche Küche. Zu zahlreichem Besuche ladet freundlichst ein August Sander, Frau. eee eee 1 Von wem, ſagt der Küchen sind wieder in grober Auswahl ein- getroffen. Es handelt sich vor allem um die ganz modernen, praktischen, die der Hausfrau soviel Freude machen und was die Hauptsache ist, die Preise sind so niedrig gehalten, daß Sie überrascht sein werden. Eine 160 em. breite Küche, bestehend aus: Büffet, Anrichte, Tisch, 2 Stühle und 1 Hocker zu RM. 265 ist ein schlagender Beweis für die große Leistungsfähigkeit. Ueber- zeugen Sie sich bitte, bevor Sie kaufen im Möbelhaus Hook Weinheimerstr. 43 Rathausstr. 13 5 Amumummimmmnummpamnmnmmeadmulhübeeeeeeeeeeee Wie? Selbstverständlich! Wie? Selbstverständlich! Baslhaus Zum rUnen L aud Morgen Sonntag Mittag ab 5 Uhr 1 5 Aufs Beste wiederum gesergt, für einen frohen Abend Wer kennt die beliebte Akkordion- Kapelle noch nichtꝰ, dann komme auf ein freundliches Du u. Du. Der Wirt: gerkenbach. Akkordion-Saxophon-Kapelle: Hamenzin. rr enen Alte Zeitungen 3. Einwickeln u. Tapezieren geeignel zu haben in der Geſchäftsſtelle ds. Blattes 7 g b f g Marianne Hofmann Oskar Zulian freuen sich, Ihnen ihre VERLOBUNG anzuzeigen. August 1931. Viernheim Deutschland Zürich Schweiz .“;*WʃWB—õs; Kinder⸗ modern, gut erhalten, billig Ein Freiw. Feuerwehr. Samstag, den 29. Auguſt, abends punkt 9 Uhr Fuſammenkunft ſämtlicher Aktiven Mitglieder nebſt * Muſik und Spielleute im Gaſthaus 7. zur„Friſchen Quelle“. Anzug 1. · Garnitur. Das Kommando. wagen abzugeben. Nathausstralle 21 2. Stock. inshassp des Relchsbundes der Mriegsbeschäoten Mernheim. 1 Bekanntmachung. Laut Beschluß des Vorstandes sowie die an die Mitglieder ergangene Benachrichtigungen wird unsere Kohlenkasse ab l. Sept. 1931 ͤ an unseren seitherigen Geschäftsführer Peter Benz zur selbständigen Führung übertragen. Sämtliche Ausstände sowie Guthaben werden mit übernommen. Der Vorstand. N begehdtsaurgiüe U. Fügen Teile der hiesigen Einwohnerschaft sowie Fréunden und Bekannten ergebenst mit, das ich ab 1. September 1931 den von der Hilfskasse der Kriegsbeschädigten geführten Kohlenvertrieh selbständig weiter führe Ganz besonders danke ich für das seither geschenkte Vertrauen und hoffe auch dasselbe auf mich übertragen zu wollen. streben sein meine werte Kundschaft mit nur guter Ware zu beliefern. Es wird mein eifriges Be- ch empfehle: Ia. Feti- und Flammuskohlen, nachgesieht. Mitteldeutsche Graunkohlenbrikett, rauch-, rull- und geruchlrel. Eitormhrikeit, das heste für Füllöten Zechenkoks, grob und fein für Tentralheizungen. Gleichzeitig mache ich bekannt, das ich das wöchentliche u. monatliche Kassierwesen beibehalte, was Jedermann bei Eindeckung von Winterbedarf sehr zu empfehlen ist. wollen zeichnet In der Hoffnung mein Unternehmen unterstützen zu Hochachtungsvoll Peter Benz 4. Lorscher straße 6%%0 0000000008000 Achtung! Achtung! Preisahschlag Die nledrigsten Preise am Platze in der Schunbesohlungsanstall Hansa“ f L Ludwigstrasse 21. Bel sapberer Ausführung und Verarbeitung von la. Eichenloh- Grubengerhung-Mernleder empfehle lch: Harrensonlen nur 3.10 HM. bamensonlen nur 2.30. Herrenneen Aux.- ff. bameniieck nur 80-80 Pig. Sohlen genäht 50 Pig. mehr. Schuhtfärben für Damen nur 1.- für Herren nur 1.50 ins Haus gebra .— Gratisbeilagen: wöchentl. das viernheimer — Vlriernheim tige illuſtrierte n täglich mit a d der Sonn- und Feiertage.— achſcte monatl. Sonntags latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahr 1 einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 117.— a. RN.— Ar. 200 :„Viernheim. ctonto Nr. 21677 Umnt tung rnb Belag: J. erte, Geſchäftsſtele athens Forderungen der Winzer! Eröffnung des 37. Deutſchen Weinbau⸗Kongreſſes in Bingen Bingen, 30. Aug. Der 57. Deutſche Weinbau⸗ Hongreß, der in der Zeit vom 29. Kuguſt bis 2. September in Bingen abgehalten wird, wurde am Samstag mit einem Rundgang durch die Wein⸗ bau⸗KHusſtellung eröffnet. In Anbetracht der ſchweren Wirtſchaftslage Deutſchlands und insbe⸗ ſondere des deutſchen Weinbaues iſt auf größere feſtliche Veranſtaltungen anläßlich der Eröffnung des Kongreſſes verzichtet worden Sur Eröffnung waren Begrüßungstelegramme des Reichspräſi⸗ denten, des Reichskanzlers und des Reichsernäh⸗ rungsminiſters, der heſſiſchen Geſamtregierung, des preußiſchen Candwirtſchaftsminiſters und des badiſchen Staatspräſidenten eingegangen. Die Binger Weinbau⸗Ausſtellung. Eine ſchlichte Anſprache des Bürgermeiſters von Bingen an die zahlreichen Teilnehmer des Mongreſſes bildete die Eröffnung des Kongreſ⸗ ſes und damit der Weinbau⸗Husſtellung. Unter fachmänniſcher Führung unternahmen die Non⸗ greßteilnehmer einen erſten Rundgang durch die Ausſtellung. Nach dem Urteil aller Fachleute iſt die Binger Weinbauausſtellung die beſte ſeit vielen Jahren. Sie iſt doppelt ſo ſtark beſchickt wie die vorjährige in Trier. Die KAusſtellung bie⸗ tet einen kompletten Ueberblick über alle Ge⸗ biete, die den Weinbau berühren. Bereits am erſten Tag war der Beſuch außerordentlich ſtark. Die Sitzung des Geſamtausſchuſſes. Im Kinſchluß an den Rundgang durch die Aus⸗ ſtellung hielt der Geſamtausſchuß des Deutſchen weinbau⸗verbandes ſeine erſte Sitzung ab. Su Beginn legte der langjährige Vorſitzende des Deutſchen Weinbau-verbandes, Müller⸗Karls⸗ ruhe, ſein Amt nieder. An ſeiner Stelle wurde Freiherr von Schorlemer⸗Lieſer zum 1. Porſitzenden gewählt. Damit dürfte eine Ver⸗ legung des Sitzes des Deutſchen Weinbau-Verban⸗ des notwendig geworden ſein, da der Wohnſitz des neuen Vorſitzenden außerhalb der zentralen Ver⸗ bindungspunkte liegt. Als Städte des neuen Sitzes des verbandes kommen Mainz oder Bin⸗ gen in Frage. Als Tagungsort für den nächſt⸗ jährigen deutſchen Weinbaukongreß wurde Würz⸗ burg beſtimmt. Hierauf ergriff Generalſekretär Fahrnſchon das wort zur Erſtattung des Recheneſchaftsbe⸗ richts. Dieſer klang aus in folgende Forderun⸗ gen, die der deutſche Weinbau an Reichs⸗ und Staatsregierungen richtet: berſtärkuna des Follſchutzes gegenüber aus⸗ ländiſchen Weinen. Höhere Beſteuerung des hochprozentigen Ge⸗ tränks. die Sorge um die Finanzierungsmöglichkeit der Ernte 1051. die miederſchlagung der Winzerhredite. Senkung der Rkeichsbahn⸗Frachttarife für Wein und Weinmaiſche.. Hum Schluß der erſten Hauptausſchußſitzung wurde nach einer längeren klusſprache eine Ent⸗ ſchließung einſtimmig angenommen, auf die wir noch zurückkommen werden. Entſchließung der höheren Beamten Der telegraphiſch nach Berlin einberufene Ge— ſamtvorſtand des Reichsbundes der höheren Be⸗ amten ſtellte, wie das B. T. meldet, nach den Be⸗ richten ſeiner mitglieder aus allen Teilen des Reiches feſt, daß die Erregung der Beamten über die ihnen erneut zugemuteten Opfer umſo größer ſei, als die Entwicklung der Finanzlage immer deutlicher die Ergebnisloſigkeit dieſer Opfer er⸗ kennen laſſe. Die durch die letzten Notverord⸗ nung angebahnte Entwicklung bedeute nach den übereinſtimmenden Berichten aus Ländern und Gemeinden den Beginn völliger Serſetzung der Beamtenbedeutung. Während der Cariſſchutz der Arbeitnehmer von der Regierung anerkannt werde, gebe man das Berufsbeamtentum ſchutzlos und rechtlos jedem Zugriff preis. Dadurch würde des Grundſatz der Beſoldungseinheit zwiſchen Reich und Ländern aufgegeben. Die höhere Be⸗ amtenſchaft verlange, bevor ihr weitere Opfer zu⸗ gemutet werden, die Aufnahme von Verhandlun⸗ gen, welche die gerechte Verteilung zum Siele haben müßte. Verbrechen, der Laſten Franzöſiſcher Miniſterbeſuch am 25. September Genf, 30. Aug. Der Beſuch des franzöſiſchen Minißerpräſidenten Laval und des Außen⸗ miniſters Briand in Berlin iſt lt.„N. B.L“. für den 25. und 26. September in Ausſicht ge⸗ . er Zeitung — f Anzeigenpreiſe: bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Die einſpaltige Petitzei zeiger (Sternheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) koſtet 2b Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes D rſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit beril i an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen— 1 Gew 5 FFF ydã⁊ ͥ ͥõͥ⁰²⁰;ya. GFᷓFſFꝓ;ſʒ;w Montag, den 31. Auguſt 1931 nommen und dürfte in dieſer Zeit ſtattfinden, auch wenn die Verhandlungen der Völkerbundsk verſammlung bis dahin noch nicht vollſtändig beendet ſein ſollten. Man nimmt an, daß ſowohl Curtius wie Briand kaum über den 20. September hinaus in Genf bleiben werden, falls nicht beſondere Amſtände dies notwendig machen. Die am 7. September beginnende 12. Verſammlung des Völkerbundes ſollte nach den bisherigen Diſpo⸗ ſitionen ſpäteſtens am 26. September, das heißt nach dreiwöchiger Dauer, zu Ende gehen. Politiſches Verbrechen Ermordung eines polniſchen Politikers wtb Warſch au, 30. Aug. Einer der her⸗ vorragendſten polniſchen Politiker, der Abge⸗ ordnete Taddäus Holuwko, iſt geſtern 8,30 Uhr abends im oſtgaliziſchen Badeort Truskawiecz von zwei bisher unbekannten Tätern ermor⸗ det worden. Es handelt ſich vermutlich um ein politiſches und die polniſche Preſſe nimmt als gewiß an, daß Ukrainer die Täter ſind. Holuwko gehörte zu den Führern des Regie⸗ rungsblocks und hatte ſich als ſolcher vor allem der Minderheitspolitik in Oſtpolen zugewandt. Das polniſche Regierungsblatt„Gazeta Polska“ meint, daß das Verbrechen ſchwere Folgen nach ſich ziehen werde. Auch„Kurjer Ukrainer die Täter? Polski“ glaubt, daß ſich die Folgen dieſer ro⸗ hen Tat garnicht abſehen laſſen, wenn ſich die Annahme eines Mordes beſtätigen ſollte. Die Ermordung Holuwkos. wib Warſchau, 31. Aug. Aus der bisherigen Anterſuchung ſowie der Leichenöffnung des er⸗ mordeten polniſchen Politikers Holuwko ergibt ſich, wie die Polniſche Telegraphenagentur be⸗ richtet, daß die Täter nicht, wie bisher gemel⸗ det, drei ſondern ſechs Revolverſchüſſe auf ihr Opfer abgegeben haben, die ſämtlich tödlich wa⸗ ren. Die Anterſuchung wird energiſch fortge⸗ führt. a Stegerwald iſt optimiſtiſch Eine Rede des Reichsarbeitsminiſters in Nürnberg wib Nürnberg, 30. Aug. Reichsarbeitsmi⸗ niſter Dr. Stegerwald hielt heute in der im Rahmen des Katholikentages veranſtalteten Ar⸗ beiter⸗ und Männerverſammlung eine Anſpra⸗ che, in der er u. a. ausführte, es ſei falſch. zu glauben, daß es bei der Lohn⸗ und Sozialpolitik in der Hauptſache bloß auf den Willen des Ar⸗ beitsminiſters ankäme. Der Reichsarbeitsmini⸗ ſter hätte im letzten Jahre nicht darnach handeln können, was er wolle und was er nicht wolle, ſondern er hätte lediglich zu entſcheiden gehabt, ob das, was unvermeidbar ſei, jetzt erledigt werde oder ob es verſchoben werden ſolle. Die Stellung des Arbeiters in Staat und Wirtſchaft ſei ein Problem, an dem ſo lange nicht planmä⸗ ßig gearbeitet werden könne, als Europa noch nicht wahrhaft befriedet ſei. Ohne dieſe Befrie⸗ dung Europas könne die Weltkriſe nicht, gemei⸗ ſtert und das Arbeitsloſenproblem Deutſchlands nicht bewältigt werden. Vorausſetzung für ein befriedetes Europa ſei die Anerkennung der Gleichberechtigung der europäiſchen Großſtaaten. In den letzten Jah⸗ ren, ſo fuhr der Miniſter fort, ſeien an die deut⸗ ſche Wirtſchaft Anforderungen geſtellt worden. die dieſe gar nicht habe erfüllen können, Die Siegerſſaaten ſtellte hohe Forderungen und ſuch⸗ ten dieſe zu kommmerzialiſieren. Deutſchland ſei⸗ en durch Krieg und Inflation 100 bis 150 Milli⸗ arden RM. ſeines Vermögens vernichtet oder weggenommen worden. Die deutſche Wirtſchaft ſollte außer Reparationen anſtändige Löhne zah⸗ vor dem Beainn der 64. Ratstaaung m Gent. 0 Die deutſchen Haupidelegierten: Links: Dr. Curtius, Amt.— Am 3. September beginnt in Genf die 64. Ratstagung des Völkerbundes. der Reichsaußemminiſter Mitte: Graf Bernſtorff, der deutſche Vertre— ter bei der Abrüſtungskonferenz.— Rechts: Dr. Gaus, Miniſterialdirettor im Auswärtigen Am 7. Sep⸗ tember wird dann die 12. Vollverſammlung des Völkerbundes eröffnet. Die deutſche und die üſterreichiſche Delegation in Genf eingetroffen. N wib Genf, 30. Aug. Der deutſche Außenmi⸗ niſter Dr. Curtius mit den Mitgliedern der deutſchen Völkerbundsdelegation traf heute mit⸗ tag in Genf ein. Am Bahnhof wurde der Mi⸗ niſter vom Untergeneralſekretär im Völker⸗ bundsſekretariat, Dufour⸗Feronce, u. dem deut⸗ ſchen Generalkonſul in Genf, Dr. Völkers, be⸗ grüßt. Zahlreiche Angehörige der deutſchen Ko⸗ lonie, der deutſchen Studentenſchaft. des Völ⸗ kerbundsſekretariats und der Preſſe bereiteten dem Miniſter und ſeiner Begleitung einen herz⸗ lichen Empfang. Der Miniſter begab ſich ins Hotel Metropole, das aus Anlaß der bevorſde⸗ henden Völkerbundsverſammlung die Reichs⸗ farben gehißt hat. Gleichzeitig mit Dr. Curtius iſt der öſter⸗ reichiſche Vizekanzler Dr. Schober in Genf ein⸗ getroffen. Der öſterreichiſchen Delegation gehö⸗ ren außer Dr. Schober der ehemalige Bundes⸗ miniſter für Finanzen, Dr. Juch und Sektions⸗ chef Dr. Schüller an. N t.— Für die Aufnahme r nicht übernommen werben * 48. Jahrgang len und außerdem hohe Beiträge zur Sozial⸗ verſicherung aufbringen. Das alles zuſammen⸗ genommen ſei eine Unmöglichkeit geweſen. Aber es ſei nicht alles düſter in Deutſchland. Deutſchland habe einen guten Produktionsappa⸗ rat in Gewerbe, Induſtrie und Landwirtſchaft und ein gutes Verkehrsweſen. Das deutſche Volk gehöre zu den intelligen:eſten und arbeit⸗ ſamſten Völkern der Welt und ihm ſei die Un⸗ fähigkeit gar nicht zuzutrauen, daß es ſich nicht aus der gegenwärtigen La herauszuarbeiten vermöchte. Die nächſten Monate könnten nur überſtanden werden, wenn das deutſche Volk in allen Schichten ſich als eine gegenſeitige Gemein⸗ ſchaft fühle. Man müßte ſich in Deutſchland, ſo erklärte Dr. Siegerwald weiter. von der Vorſtellung freimachen, daß zwar Kartell⸗ und Zollſchutz etwas Selbſtverſtändliches ſeien, daß aber der Lohnſchutz unzuläſſig und das freie Spiel der Krüfte hier das allein gegebene ſei. Zum Schluß führte der Miniſter aus, er habe die feſte Zuverſicht. daß Deutſchland allmählich das ſchlimmſde Unwetter hinter ſich bekäme. Jeppelins Südamerikafahrt „Graf Zeppelin“ über dem Ozean. witb Friedrichshafen, 30. Aug. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ gab um 17 Uhr ME3 eine Standortmeldung, nach der es ſich um dieſe Zeit 35 Grad 42 Minuten Nord und 6 Grad 3 Minuten Weſt befand. Eine Meldung von Vord des„Graf Zeppelin“. wib An Bord des„Graf Zeppelin“, 30. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat auf ſeiner Fahrt die Gegenden erreicht, die den Höhepunkt an landſchaftlicher Schönheit bedeuten. Ueber Carthagena ſehe man auf braungelbes Kü— ſtenland, das von den ultrablauen Waſſern des Mittelmeers umſpült war. Bei Malaga wech⸗ ſelte dieſes Bild, denn in ununterbrochener Folge zogen grüne Felder, Weingärten, zu denen ſchneebedeckte Berge einen ſtimmungs⸗ vollen Hintergrund abgaben, an den Augen der Reiſenden vorüber. Das Panorama dehnte ſich bis Gibraltar aus. Standortmeldung vom„Graf Zeppelin“. witb Friedrichshafen, 31. Aug. Ein bei dem Luftſchiffbau eingegangener Funkſpruch von Bord des„Graf Zeppelin“ beſagt: Am 23 Uhr auf 31 Grad 10 Minuten nördlicher Breite und 11 Grad 30 Minuten öſtlicher Länge, 70 See⸗ meilen Stundengeſchwindigkeit, Kurs auf Ka⸗ nariſche Inſeln. Hoffen, ſie etwa gegen 3 Uhr heute früh zu erreichen. Alles in Ordnung. Ein irüh die Kanariſchen Inſeln paſſiert hat. . beſagt, daß das Luftſchiff um 6 Uhr Letzte Radiomeldungen „Zugunfall im Bahnhof Waldkirch. wtb Freiburg(Breisgau), 31. Aug. Das Reichsbahnbetriebsamt Freiburg teilt folgendes mit: Am Sonntag, den 30. Auguſt, 6,35 Uhr früh fuhr im Bahnhof Waldkirch der einfah⸗ rende Perſonenzug 1504 infolge falſcher Wei⸗ chenſtellung auf den auf Gleis 1 haltenden Per⸗ ſonenzug 1505 auf. Durch den Aufſtoß wurden etwa zehn Fahrgäſte und ein Zugſchaffner leicht verletzt. Die Verletzten wurden von drei ſofort erſchienenen Aerzten verbunden. Der Sachſcha⸗ den iſt gering. Sämtliche Reiſenden konnten die Reiſe fortſetzen. Unfälle beim Teterower Bergrennea. Mehrere Schwerverletzte. Teterow(Mecklenburg), 31. Aug. Vei dem geſtern hier abgehaltenen Teterower Bergren⸗ nen ereigneten ſich zwei ſchwere Unfälle, Der Teterower Fahrer Hochmeiſter ſtürzte im vier⸗ ten Rennen mit ſeiner Maſchine ins Publikum und riß zahlreiche Zuſchauer zu Boden. Sieben Perſonen mußten vom Platz getragen werden. Ein Teil von ihnen wurde dem Krankenhaus zugeführt. Im darauffolgenden Rennen ſiel ein Lübecker Fahrer von der Maſchine. die allein weiter raſte und im Publikum eine Pa⸗ nit hervorrief. Ein Kind wurde von den Mo⸗ torrad ſo ſchwer verletzt, daß es von der Bahn getragen werden mußte. Matholikentag fordert entſchei⸗ dende Bekämpfung der Gottloſenbewegung Bedeutſame Beſchlüſſe in Nürnberg— Suſammenarbeit mit den 1 1 Der 70. Deutſche Katholikentag. wib. Nürnberg, 29. Aug. Die heutige Ta⸗ gung des 70. Deutſchen Katholikentages wurde durch ein Pontifikalrequiem und zwei Ponti⸗ fikalmeſſen eingeleitet. Von den vielen Feſtver⸗ ſammlungen, Konventen und Kundgebungen, ſind in erſter Linie die geſchloſſene Verſamm⸗ lung der Mitglieder des Katholikentages und die literariſche Morgenfeier zu erwähnen. Der apoſtoliſche Nuntius beſichtigte heute vormit⸗ tag die Sehenswürdigkeiten der Stadt und ſtattete der proteſtantiſchen St. Lorenzkirche einen Beuch ab. An den Papſt wurde ein Hul⸗ digungstelegramm geſandt, in dem die Katho⸗ liken dem Heiligen Vater ihren kindlichen Ge⸗ horſam und ihre unbeirrbare Treue verſichern und um den apoſtoliſchen Segen bitten. e* wib. Nürnberg, 29. Aug. In einer geſchloſ⸗ ſenen Verſammlung der Teilnehmer am Katho⸗ likentage im großen Rathaussaal wurden bei dem Bericht über den Vertretertag verſchiedene Entſchließungen einſtimmig gefaßt, die u. a. beſagen: Das deutſche Volk iſt zurzeit in biologiſchem Niedergang begriffen. Aufgabe der deutſchen Politik iſt es infolgedeſſen, die Lebensgeſetze zur Anerkennung und die Naturordnung, auf der die Erhaltung und Aufpwärtsentwicklung eines jeden Volkes beruht, zur Geltung zu bringen. Im Sinne der Enzyklika Quadrage⸗ ſimo iſt der weiteren Proletariſierung der Ar⸗ beiterſchaft und dem Abſinken des ſelbſtändigen Mittelſtandes entgegenzuwirken. Wichtige ge⸗ ſetzliche Maßnahmen zur Volksgeſundung ſind u. a. die Verbeſſerung des Bodenrechts und die planmäßige Förderung des Wohnungs⸗ baues, des Heimſtätten⸗ und Siedlungsweſens. Der Vertretertag in Nürnberg hat ſich mit den Zerſetzungserſcheinungen befaßt, die neben dem Kampf gegen die chriſtliche Ehe und Fa⸗ milie gegenwärtig unſer Volk bedrohen. Als Ergebnis dieſer Verhandlungen erheben wir folgende ö Forderungen an die Geſetzgebung und öffentliche Verwaltung: die zerſtörende Propaganda des Bolſche⸗ wismus iſt mit Entſchiedenheit zu bekämp⸗ ſen. Wirtſchafts⸗ und außenpolitiſche Rück⸗ 5 5 e 3 15 Bahn geben. Gegen die Freidenker⸗ und anderen chriſtlichen Konfeſſionen 0 1 ſichten dürfen keineswegs der planmäßigen 5 Unterwühlung unſeres Volkstums freie Gottloſenbewegung iſt die in der Reichs⸗ verfaſſung verbriefte Vorzugsſtellung der chriſtlichen Religion mit allen geſetzlichen Mitteln zu verteidigen. Die herabſetzende Propaganda gegen die chriſtliche Religion, ihre Einrichtungen und Gebräuche iſt ge⸗ mäß dem geltenden Strafrecht und der Notverordnung des Reichspräſidenten vom 5 28. März 1931 zu verhindern. Eine neue Strafrechtsordnung, die der Religion und der Volksſittlichkeit nicht den notwendigen Schutz gewährt, iſt abzulehnen. Auf ſozialem Gebiet ſind vordringlich: Die Erhaltung und Pflege echten Volkstums der Jugend ſetzt dle Freiheit der Jugendpflege und Jugendbewe⸗ gung voraus. Die Vergewaltigung des hohen Lebens nach faſchiſtiſchem oder bolſchewiſtiſchem Muſter lehnen wir, die deutſche Jugend, ent, ſchieden ab. „ Die Zuſammenarbeit der Katholiken mit den anderen chriſtlichen Konfeſſionen zur Erhaltung chriſtlich⸗ſittlichen und deutſchen 8 5 Volkstums iſt eine vaterländiſche Notwendigkeit. Die gangbaren Wege müſſen von Fall zu Fall ermittelt werden. Wir fordern insbeſondere ſchärfſte Anwendung der Verordnung des preu⸗ ßiſchen Innenminiſteriums vom 18. Juni 1931, ſofortigen Erlaß zweckdienlicher Ausführungs⸗ beſtimmungen zu§ 13 des Geſetzes zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechtskrankheiten, ſowie eine gerichtliche Behandlung und Entſcheidung der Sittlichkeitspvergehen im Sinne des Geſetz⸗ gebers. Die Verſammlung beſchloß ferner ein⸗ ſtimmig, als Tagungsort für den nächſten Ka⸗ tholikentag 1932 Eſſen zu wählen. Schließlich wurde zur Lage in Spanien ein⸗ ſtimmig ein Telegramm an den apoſtoliſchen Nuntius in Madrid geſandt, das den Glau⸗ bensbrüdern in Spanien den Ausdruck treue⸗ ſter Anteilnahme übermittelt. Zum Schluß erklärte die Verſammlung, daß die Caritas nicht mit Worten beginnen, ſondern in die Tat umgeſetzt werden müſſe. Zu dieſem Zweck wird der Katholikentag am Mon⸗ tag gegen 2000 arme Kinder ſpeiſen. ,—.— Bunte Seſtung Voltaire und Montesqieu. In den„Delices“ bei Genf hatte Voltaire eines Tages ſeine„Waiſe aus China“ aufführen laſ⸗ ſen. Der Hufführung wohnte als prominenter Suſchauer auch Montesquieu bei, der berühmte philoſophiſch-politiſche Schriftſteller, der damals das mt eines Präſidenten des Parlaments von Bordeaux bekleidete. Der Verfaſſer des„Geiſt der Geſetze“ war während der Dorſtellung ſanft entſchlummert. Voltaire war begreiflicherweiſe recht ärgerlich über die ſo deutlich bekundete Ceil⸗ nahmsloſigkeit ſeines illuſtren Gaſtes, begnügte ſich aber damit, den Schläfer mit ſtiller Verach⸗ tung zu ſtrafen. Als dann aber Montesquieu ſo ſtark zu ſchnarchen begann, daß die Schauſpieler ihr Spiel unterbrechen mußten und das publikum in gelinde Heiterkeit geriet, riß dem gekräukten Hutor ſchließlich die Geduld. Er warf Montes⸗ quieu ſeinen hut an den UMopf und rief dem jäh aus dem Schlaf geſchreckten Philoſophen die Worte zu:„Er glaubt augenſcheinlich, ſich im Paclament zu befinden.“ Ciſchgeſpräche auf der Schallplatte. In Amerika hat man eine neue Verwendungs⸗ möglichkeit für die Schallplatte entdeckt. Es kommt häufig vor, daß man Gäſte zu einem Mit⸗ tag⸗ oder Abendeſſen eingetaden hat. Je nach dem feſtlichen kinlaß werden Reden gehalten. Erinne⸗ kungen ausgetauſcht, oder es wird geiſtreiche Konverſation gemacht. Verwandte und Freunde, die ſich lange nicht geſehen haben, 8015 ſich an der Aae wieder, erzählen ſich ihre Schickſale oder Erlebniſſe, an denen die Runde lebhaften Anteil „ammt. Zu ſchnell verfliegen die Stunden, und „ mählich verblaßt das, was man in feſtlich⸗ Stimmung gehört hat. Wer möchte die Unte haltung bei einem Bankett nicht für dauernd feſt halten? Es iſt in Newnork daher üblich geworden und gilt als letzter Schick, von einem Feſtmahl platten aufnehmen zu laſſen. Die Aufnahme⸗ apparatur wird von der ausführenden Firma ſo geſchickt in der Mitte des Ciſches angebracht, daß es Niemandem auffällt, und die Unterhaltung dadurch in keiner Weiſe geawungen wirkt. Je Nürnberg nach dem kinlaß kann man die Sahl der pla ten bemeſſen; im Durchſchnitt werden ſechs bis zwölf platten beſprochen. Den Verwandten und reunden, die an der Feier nicht teilnehmen onnten, werden als Erſatz die Platten über⸗ ſandt: dies iſt die neueſte Form geſellſchaftlicher Aufmerkſamkeit. marga von Etzdorf in Tokio wtb. Tokio, 29. Aug. Die deutſche Fliegerin Marga von Etzdorf, die, wie gemeldet, als erſte Ausländerin auf dem kürzlich eröffneten Flug⸗ hafen von Tokio landete, wurde von einer gro⸗ ben Volksmenge ein überwältigender Empfang ereitet. Durch die japaniſche e. ſchaft wurde ihr ein Kimono a s Erinnerungs- gabe überreicht. im Zeichen des Natholikentages witb Nürnberg, 28. Aug. In der Stadt herrſcht heute ein außerordentlich reges Trei⸗ ben. Vormittags um 10,45 Uhr traf der apoſto⸗ liche Nuntius Vaſallo di Torregroſſa von München kommend hier ein. Er wurde in der mit Blattpflanzen geſchmückten Oſthalle emp⸗ fangen. Unter den Erſchienenen bemerkte man Erzbiſchof von Hauck, Miniſterpräſident Held, vom Präſidium des Katholikentages Oberlan⸗ desgerichtspräſident Hahn, Baron Morrau⸗ Paſſau und Stadtrat Loſſer⸗Breslau ſowie die Präſidenten der verſchiedenen Kommiſſionen und des Nürnberger Lokalkomitees. Oberlan⸗ desgerichtspräſident Hahn ſowie der Erzbiſchof von Hauck dankten dem apoſtoliſchen Nuntius für ſein Erſcheinen und hießen ihn im Namen der Katholiken Nürnbergs und des Deutſchen Katholikentages herzlich willkommen. Als der Nuntius den Bahnhof verließ, wurde ihm von der Menge ein begeiſterter Empfang bereitet. Im Kraftwagen begab er ſich hierauf nach der Frauenkirche am Hauptmarkt, wo der kirchliche Empfang ſtattfand. In der überfüllten und feſtlich erleuchteten Kirche hatte zu beiden Sei⸗ ten des Haupteingangs die katholiſche Jugend mit ihren Bannern, Fahnen und Wimpeln Aufſtellung genommen. Der Stadtpfarrer der Frauenkirche, Domherr Egenhöfer, bewillkomm⸗ nete namens der katholiſchen Geiſtlichkeit und der Katholiken Nürnbergs den hohen Kirchen⸗ fürſten und bat ihn, dem Papſte zu ſagen, daß die Katholiken Nürnbergs und Deutſchlands tieu und feſt zur katholiſchen Kirche ſtünden, worauf er den apoſtoliſchen Segen erflehie. Nach Erteilung des apoſtoliſchen Segens ver⸗ ließ der Nuntius das Gotteshaus. die erſte öffentliche verſammlung. wib. nürnberg, 29. Aug. Anläßlich der für Freitag bend anberaumten öffentlichen Per ⸗ ſammlung des Deutſchen Katholikentages war die große Feſthalle im Luitpoldhain, über deren Ein⸗ gangs⸗Portal die Fahnen ſämtlicher Kulturſtaaten wehten, ſchon eine Stunde vor Beginn bis auf den letzten Platz gefüllt. Die halle war mit den Reichs⸗, Candes⸗ und ſtädtiſchen Fahnen beflaggt, unter denen die gelbweiße Kirchenfahne vor⸗ herrſchte. guf einem Rieſenpodium hatten die Ehrengäſte, unter ihnen die Spitzen der kirchlichen und weltlichen Behörden, Platz genommen. Jo waren u. a. erſchienen Miniſterpräſident Dr. Held, Reichskanzler a. D. Dr. Marx, Oberbürgermeiſter Dr. Luppe, mehrere Reichstags⸗ und Candtags⸗ abgeordnete, ſowie viele Prälaten. Das Ganze machte auf die ſchätzungsweiſe 15000 Anweſenden einen erhebenden Eindruck. Kurz nach 8 Uhr verkündeten Heilrufe und Händeklatſchen ſowie ein Fanfarenchor den Ein⸗ zug der Biſchöfe, an der Spitze des Zuges meh⸗ rere Kebte, denen der apoſtoliſche Nuntius in München in Begleitung des Bamberger Erz biſchofs und die vier anweſenden Biſchöfe ſich an⸗ ſchloſſen.— a ae e e des Präſi⸗ denten des Lokalkomitees betrat der apoſtoliſche Nuntius das Rednerpult. Er ging in ſeiner kln⸗ ſprache rückſchauend auf die drei Enzukliken des Papſtes über die Erziehung, Ehe und ſoziale Frage ein. Herzliche Begrüßungsworte richtete ſodann der Bamberger Erzbiſchof von Hauck an die verſam⸗ melten. Unſere Seit ſei im ganzen genommen ſicherlich eine eit des Ueberganges, des Verfalls. Aber es bleibe noch Rettung in Chriſtus. Die Be⸗ ratungen des Katholikentages ſollten uns die Wege zeigen, die man einſchlagen müſſe, um der geiſtigen und sittlichen not unſeres Volkes zu be⸗ gegnen. Miniſterpräſident Dr. Held begrüßte die ver⸗ ſammlung namens der bayeriſchen Staatsregie⸗ rung. Die 70. Generalverſammlung falle in ein⸗ unheilvolle, von heftigen Uriſen durchwühlte Zeit. Meine ihrer Dorgängerinnen habe das deutſche volk in einer ſolchen ſtaatspolitiſchen und wirtſchaftlichen Rot, in einer ſolchen die Volkskraft zerreißenden, Verwirrung und der⸗ irrung anrichtenden Zeit geſehen. Das Siel der Generalverſammlung ſei in erſter Linie, ihre Teilnehmer im Gottesglauben zu erhalten und ſie zur freudigen Tat, aufopferungsfähiger Liebe für Mirche und vaterland und für unſere volks- genoſſen zu begeiſtern. Er ſei überzeugt, daß die 70. Generalverſammlung der deutſchen Uatholi⸗ ken in Nürnberg auch für den Staat, für die Staatsidee und die Heſinnung und Caten des Staatsvolkes von heilſamſtem Einfluß werden würde. Der Oberbürgermeiſter von Nürnberg, Cuppe, führte aus, nicht nur der hatholiſche Bevölke⸗ rungsteil, auch die übrige Bevölkerung begrüße den Katholikentag herzlichſt. Die ſeeliſche Not unſerer Zeit könne nur überwunden werden, wenn die ſittlichen Kräfte ſtärker ſeien als ihre Nöte. Wir müßten uns darüber klar ſein, daß wir dieſe nöte nur dann überſtehen könnten, wenn alle, die es gut meinten mit ihrem Voll und vaterlande, ohne Rückſicht auf Konfeſſion und Weltanſchauung in dieſem Kampfe um die 0 9 Erneuerung des Volkes zuſammenſtün⸗ en. Der neue Präſident Joos gab in großen Um⸗ riſſen einen geſchichtlichen Rückblick der katholi⸗ ſchen Bewegung und über die Siele der Katho⸗ likentage im allgemeinen. Er betonte mit be⸗ ſonderem Nachdruck die Pflicht der chriſtlichen Nächſtenliebe ohne Anſehung der Perſon. Durch alle Beratungen und Beſchlüſſe ziehe ſich das Bild der heiligen Eliſabeth. Schließlich wurde noch ein Huldigungstele⸗ gramm an den Reichspräſidenten von hinden⸗ burg abgeſandt, in dem der Matholikentag ſeine untertänigſten Grüße entbietet. Kampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 22. Fortſetzung. Gleichmütig entgegnete der Gemeindevor— ſtand:„Ich habe nichts wider den Brucks. Daß ich ihn nicht leiden kann... das iſt ja Neben- ſache. Mir gefällt bloß ſeine verdammte Po- lenwirtſchaft nicht. Daß der Herr die pol— niſchen Schweizer, die den.. wie heißt er denn ... den Schaffranz abkentſchern wollten, raus— ſchmeißt, das imponiert mir.“ Da ſtimmten ſie ihm alle wieder zu. „Denkt doch mal! Kaum zehn Deutſche ar— beiten auf dem Gute mit den zweitauſend Mor— gen gutem Land. Das iſt doch nicht recht. Ge— cade hier ſo dicht an der polniſchen Grenze ollte ſich der Brucks das überlegt haben. Nee, lee, ſo ſehr wie man den Brucks ſchätzt, das zefällt keinem.“ Da klingelte das Telephon. Die Stimme der Frau gellte ſchrill in den Raum. „Mann... komm fix! Der Herr vom Gut ruft an. Da iſt der Teufel los. Die Polen..!“ Aufregung unter den Bauern. Der Gemeindevorſtand ſtürzte, ſo ſchnell er konnte, zum Apparat. „Hier Kuſche!“ „Kamerlingk auf Roſenburg! Herr Vor⸗ ſtand... die Polen überfallen mein Herren⸗ haus. Wir haben uns verbarrikadiert. Schicken Sie uns Hilfe, ſonſt zerſchlagen ſie alles und wir können uns ihrer nicht mehr erwehren..“ Da brach das Geſpräch ab. „Männer...!“ brüllte der Vorſtand außer Der Draht war durchſchnitten worden. ſich in die Schenkſtube.„Auf Roſenburg iſt der Teufel los. Die Polen haben das Herrenhaus überfallen. Wir müſſen ausrücken, alle Mann. Die Schweinehunde... wir wollens ihnen zeigen.“ Die Bauern ſprangen auf und liefen nach ihren Häuſern. Riſſen die Pferde aus den Ställen. Suchten die Waffen hervor. Durch die Straße von Roſenburg gellte es: „Die Polen überfallen das Gut! Die Po⸗ len überfallen das Gut!“ Frauen und Kinder hörten es voll Auf⸗ regung. Die Bauern und Knechte warfen alles hin. Eine maßloſe Wut packte ſie alle. Einer ſtürzte hinauf auf den Kirchturm und begann die Glocken zu läuten. Ein wahrer Taumel kam über das Dorf. Da klang mitten in das aufgeregte Treiben ein heller ſchrillur Hupenton. Ein Laſtauto kam in einer Staubwolke in ſcharfem Tempo herangeraſt. Kurz vor dem Dorfe bremſte es. Fuhr in langſamem Tempo in das Dorf ein. Jetzt erkannten ſie die Soldaten. Wohl an die dreißig Reichswehrſoldaten waren es, die von einem gutbeleibten Feldwebel geführt wurden. Ein Bauer ſchrie den Soldaten entgegen: „Wohin wollt ihr?“ „Nach Roſenburg!“ „Fahrt zu, wie der Teufel!“ rief ein an⸗ ſtürmen und niederbrennen. Ihr kommt zur rechten Zeit.“ i Die Aufregung bemächtigte Soldaten. Sie faßten nach den Karabinern, mit denen ſie nur ausgerüſtet waren. Hupentöne. Schrill— raſch aufeinanderfol⸗ gend. Straße frei! Alles ſprang zur Seite. Das Auto fuhr in ſchärfſtem Tempo durch Roſenburg, dem Rittergute zu. Hinter ihm aber ritten die Bauern des Dorfes wie die wilde Jagd. apf, *„ e Die Polen hatten ſich Aexte beſchafft. Sie ſchlugen erſt die Fenſter ein, kletterten hindurch u. dann gingen ſie mit den Aexten den Türen, die nur ſchwach verbarrikadiert waren, zu Leibe. Krachend gaben die Eichentüren nach. Das Holz knirſchte. Willfried und Schaffranz retirierten mit der Waffe in der Hand den Turm hinauf. Oben ſtand Elſe mit blaſſem Geſicht, aus dem die Angſt um den Vater und Willfried deutlich ſprach, und unaufhörlich zog ſie an der kleinen Schloßglocke, deren Klang aber nicht durchdrang. Wie Erleichterung kam es über das angſt⸗ bebende Geſicht, als oben endlich der Herr mit Schaffranz erſchien. Sie hatten beide den Revolver in der Hand. Sie hörten, wie ſich die Polen unter wildem Schreien in das Haus ergoſſen, wie ſie unten hauſten. Die Aexte machten gute Arbeit. ſich auch der derer aufgeregt.„Die Polen wollen das Gut Es krachte nur ſo.. f Plötzlich hörte man, wie ſie die Turmſtufen hochkamen. Da.. ein Kopf erſchien. Es war der Gärt⸗ ner Powelka. ö Da gab Schaffranz einen Schreckſchuß ab. Schrie in polniſcher Sprache hinunter: „Eine Kugel... dem, der es wagt, hoch⸗ zukommen.“ Ein vielſtimmiger Schrei der Wut war die Antwort. Und ſie kamen heraufgeſchlichen wie die Katzen. 0 Drei, vier Köpfe wurden ſichtbar.. Da ſchoß Schaffranz abermals und gleich hinter ihm Willfried. Aufſchreie! Ein Körper polterte die Stufen hinunter. Aber ſie drängten hinten nach. Sie waten in ihrer Betrunkenheit nicht zu halten. Höher und höher kamen ſie. Abermals! Peng. peng! Die Kugeln ſuchten ihr Ziel in den unteren Gliedmaßen und jammernd brachen zwei Po⸗ len zuſammen. Da ſtürmte abermals Powelka empor. Ganz plötzlich, überraſchend. Ein anderet Pole gleich hinter ihm. ö Schaffranz hatte ſeine Kugeln verſchoſſen. Kaltblütig erwartete er die Polen. ö Schlug zu, genau berechnet. 18 Und traf wie immer gleichmäßig an det Schläfe. Powelka ſackte, ohne einen Laut zu tun, ab, polterte die Treppe herunter. Abet das Meſſer des anderen die Schulter. i — Forſezung ee ſchaftliche fuhr Schaffrang in wie wird der winter? vor kaum einem Winter iſt dieſe Frage mit mehr Beſorgnis und mit größeren Befürchtungen wohl noch niemals geſtellt worden. Wie wird der winter 1931-527 Wird er viel Kälte, viel Schnee bringen, wird er milde und erträglich werder auch die Meteorologen können keine unbeding zutreffende Antwort geben, doch ſcheint viel da⸗ für zu ſprechen, daß wir uns auf einen Winter im vollen Sinne des Wortes wappnen müſſen. Die zugvögel, die ja von jeher Wetterpropheten wa⸗ ren bezw. menſchlichen wetter⸗borherſagern und Raturkundigen Anhaltspunkte für ihre Prognoſen gegeben haben, begannen in dieſem Jahre bereits recht frühzeitig mit dem Wegzug. Das deutet auf einen frühen und kalten Winter, ſagt man im Volke. Wie dem aber auch ſei, ob der kommende winter in meteorologiſcher Hinſicht kalt und lang oder kurz und milde wird, ſchlimm wird er für uns in Deutſchland auf jeden Fall werden. Nach ſachverſtändiger Schätzung und nach Keußerungen aus berufenem Munde iſt damit zu rechnen, daß die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland nie geahnte Ausmaße erreichen wird. Nicht nur ſoll die bisher ſchon erreichte Fünf⸗Millionen⸗5ahl ganz erheblich überſchritten werden, auch die Verdienſtmöglich⸗ keiten derjenigen, die von der Erwerbsloſigkeit nicht betroffen werden ſollten, werden ſtark be⸗ ſchränkt ſein. Und es iſt eine alte Erfahrung, daß die Preiſe für die lebensnotwendigen Waren nicht in entfernt gleichem Maße der ſinkenden Uauf⸗ kraft folgen können. Das ſteigende Arbeitsloſen⸗ heer wird die Laſten ungemein vermehren, die auf den Schultern der übrigen Bevölkerungs⸗ kreiſe ruhen, es wird hart und bitter werden im kommenden Winter. Wenn der Landmann ſich Schnee wünſcht, der die Felder als Schutzdecke gegen die grimme Kälte einhüllen ſoll, ſo wünſcht ſich der Städter für die kommenden Monate milderes Wetter, keinen Schnee und keine Kälte. Ein kalter Winter würde die Nöte und Beſchwerlichkeiten der Arbeitsloſig⸗ keit ins Ungemeſſene ſteigern, die allgemeine Notlage ungeheuerlich vergrößern. Uns bleibt vorläufig neben der Vorbereitung auf Schlimmes nur die Hoffnung, daß das klller⸗ ſchlimmſte uns erſpart bleiben möge. 8 Mmundenheim, 28. Aug.(Uus dem zwei⸗ ten Stock geſtürzt.) Ein 19⸗jähriges, aus Mannheim ſtammendes iiädchen ſtürzte ſich hier in der Gartenſtadt am mittwoch aus dem zweiten Stock ihrer Wohnung. Die Betreffende hat ver⸗ mutlich Selbſtmord verüben wollen, erlitt jedoch außer einem Fußgelenkbruch kein weiteren verletzungen. Sie wurde durch die Sanitäter in das Marienkrankenhaus verbrſcht. nuchheim, 28. klug.(erhängnis volle Motorradraſerei.) kuf der Landſtraße nach Fußgönheim unternahm der in den 20er Jahren ſtehende Chauffeur Ernſt Weber aus Oggersheim abends gegen 10 Uhr noch eine kurze Motorradfahrt, vermutlich, um die Lei⸗ ſtungsfähigkeiet ſeiner Maſchine auszuprobieren. Die kurvenreiche Straße wurde ihm dabei zum verhängnis. In der Nähe der Brücke vor Fuß⸗ gönheim rannte er gegen einen Baum. Durch den wuchtigen Anprall wurde das Motorrad voll- ſtändig demoliert. Weber erlitt komplizierte Oberſchenkel⸗ und Unterarmbrüche. Er zog ſich ferner erhebliche innere verletzungen zu und mußte von der Freiwilligen Sanitätskolonne ſofort in das Ludwigshafener St. Marienkran⸗ kenhaus übergeführt werden. Landau, 28. Aug.(Eine Million Spankörbe hergeſtellt.) Die ſeit einigen Monaten beſtehende erſte pfälziſche Spankorb⸗ fabrik, ein gemeinnütziges Unternehmen zur verſoraung Erwerbsloſer hat bisher eine Million Zurück zur Einfachheit! * Ein ſchwerer Winter ſteht uns bevor. kluf allen laſtet die bange Frage, wird es der Reichs⸗ regierung gelingen, die Uataſtrophe abzuwen⸗ den werden die ſchweren einſchneidenden Maß⸗ nahmen, die zur Durchführung kommen ſollen, das Schlimmſte verhüten? Eines iſt ſicher. Wir müſſen alle umlernen. hüten müſſen wir uns vor allem in den kommenden hkritiſchen Stunden nach einem Goldapfel zu greifen, der ſich nur als hohl und faul erweiſen wird. Wir müſſen uns umſtellen lernen, zu einem einfacheren Leben entſchließen. In der öffentlichen, wie in der privaten Wirt⸗ ſchaft hat man leider in den vergangenen Jahren ſo gearbeitet, als ob es immer auf⸗ wärts ginge. Es wurde ein Tempo eingeſchlagen, das nicht im Gleichklang ſtand mit der Kufnahmefähigkeit der Welt. Staatsgelder ſind verwirtſchaftet wor⸗ den, Der Begriff des Geldes ging uns verloren. Es ſind 110 unerhörte Zuſtände, wenn landwirt⸗ 0 enoſſenſchaften z. B. Gehälter bezah⸗ en, die um ein Mehrfaches die Bezüge des Kanzlers überſchreiten. So bezieht der Leiter einer Zuckerfabrik im Oſten mit ganz minimalem Umſatz ein lebenslängliches Jahresgehalt von 80 000 mark. Gelder von angeblich gemein⸗ rien Bankinſtituten wurden zum Bau luxu⸗ riöſer Cafes, vergnügungsſtätten, zum Ausbau von Ho e 10 5 68 Dazu kommt die unglaubliche Ureditwirtſchaft in den zommunen, welche nahezu den Zuſammenbruch der Sparkaſſen verurſacht hätten, wenn nicht das Reich noch rechtzeitig eingriff.— Wir ver⸗ weiſen des weiteren auf die einfach unerträg⸗ lich hohen Oberbürgermeiſter⸗ und nen endet e end nee in einzel⸗ nen Städten. Doch gibt es Gott ſei Dank Spankörbe hergeſtellt. In neueſter Seit wird in dem Betriebe auch die Maſſenfabrikation von Craubenkörben für den pfälziſchen Traubenver⸗ ſand aufgenommen. pirmaſens, 28. Aug.(Wegen Waffen⸗ führung vor Gericht.) der ledige 20 Jahre alte Fabrikarbeiter heinrich Unierim ſtand unter der kinklage, am 22. Mai 1931 eine geladene Selbſtladepiſtole, einen Schlagring und ein feſtſtehendes Meſſer bei ſich geführt zu haben. Die Piſtole will er beim Spielen am Eisweib“ gefunden haben, den Schlagring habe ihm ein Handwerhsburſche für 50 Pfg. verkauft und das Meſſer habe er in der Fabrik zum Lederſchnei⸗ den gebraucht. Wegen eines Vergehens gegen das Schußwaffengeſetz und wegen unbefugter Füh⸗ rung von Schlagring und Dolchmeſſer wurde er zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Piſtole, Meſſer und Schlagring wurden eingezogen. Iweibrücken, 29. Aug.(Berufung im 5 weibrücker Uommuniſtenprozeß.) der am 25. Hug, vom hieſigen Amtsgericht im Schnellverfahren wegen Vergehens gegen die Ver⸗ ordnung des KReichspräſidenten zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen zu fünf Monaten ver⸗ „teilte Fabrikarbeiter Bechtel aus Pirmaſe gat auf Berufung verzichtet. Die drei Mitange klagten, die zur gleichen Strafe verurteilt wur⸗ den, haben gegen das Urteil Berufung eingelegt, die nun die Strafkammer des Candgerichtes be⸗ ſchäftigen wird. g Deutſchlands Seichtaht⸗ leten ſiegen über England und die Schweiz Zum Leichtathletikländerkampf gegen die Schweiz in Berlin konnte die Deutſche Sport⸗ behörde wieder nur ihre zweite Garnitur ſtel⸗ len, da die erſte Beſetzung am anderen Tage Ein merkwürdiges Zum verbot des„Deutſchen“ Berlin, 29. Hug. Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zur Bekämpfung politiſcher KHusſchreitungen hat der polizeipräſident— wie bereits gemeldet— die in Berlin erſcheinende Tageszeitung„Der Deutſche“ wegen der von ihr veröffentlichten Karikatur Litwinows mit ſofortiger Wirkung bis zum 2. September 1931 einſchließlich verboten. hierzu bemerkt die „Neue Bad. Landesztg.“ u. a. mit Recht: Der „Deutſche“ iſt, wie bekannt, das Blatt der chriſtlichen Gewerkſchaften und ein durchaus regierungstreues Blatt. Er hatte eine Karikatur Litwinows gebracht mit der Bemerkung: Der ruſſiſche Außenminiſter ein früherer Suchthäus⸗ ler. Der„Germania“ ſcheint das nun daraufhin erfolgte Verbot des„Deutſchen“ nicht ganz zwei⸗ felsfrei. Es iſt ſogar ſehr zweifelhaft. Es ent⸗ ſpricht in keinem Fall den bisher in demokrati⸗ ſchen Staaten üblichen Gepflogenheiten. Die eng⸗ liſche und die franzöſiſche Regierung haben im⸗ Seitungsverbot wegen Beleidigung Citwinows mer wieder anläßlich ähnlicher Vorfälle erklärt, daß ſie die Preſſeäußerungen bedauern würden, aber keine Handhabe zum Einſchreiten hätten. Kuch die deutſche Regierung hat bis vor kurzem dieſe Antwort auf offiziöſe ausländiſche Proteſte gegen deutſche Preſſeſtimmen gegeben. Iſt dies nun anders geworden? Mit der alsbald erlaſſe— nen amtlichen mitteilung, daß die Reichsregie⸗ rung die Deröffentlichung im„deutſchen“ be⸗ dauere, war eine zweifelloſe Genugtuung der ebenſo zweifelloſen groben Tahktloſigkeit gegeben. Verbot des Blattes aber wegen Beleidigung eines fremden Außenminiſters? Dies ſchmeckt zu ſehr nach Methoden, wie ſie in Italien und Rußland üblich ſind, ganz abgeſehen davon, daß nun für die Reichsregierung die Konſequenz erwächſt, in ſolchen Fällen immer verbieten zu müſſen, um nicht den Verdacht bei den betroffenen aus⸗ ländiſchen Stellen zu erwecken, als würde ſie die Ausfälle billigen. e e„Seſtigung des Friedens“ Die neue Einkreiſung Deutſchlands Saleſhi verbreitet ſich auf der Kolonialausſtellung über die Verhandlungen mit Rußland wtb. Paris, 29. lug. Der franzöſiſche Kolo⸗ nialminiſter gab geſtern zu Ehren des polniſchen Kußenminiſters Saleſki in der Kolonial⸗Kusſtel⸗ lung ein Eſſen, an dem auch Miniſterpräſident Laval und mehrere Regierungsmitglieder teilnah⸗ men. Der polniſche Außenminiſter ging in einer, bei dieſem Anlaß gehaltenen Anſprache auch auf die franzöſiſch⸗ruſſiſchen, beziehungsweiſe polniſch⸗ ruſſiſchen Richtangriffspakt⸗Verhandlungen ein. Er erklärte: Kürzlich hat in vollem Einverneh⸗ men unſerer beiden Regierungen, und zwar jede von ihrer Seite aus, mit einer dritten Macht Verhandlungen aufgenommen, um die bereits be⸗ ſtehenden Richtangriffs⸗Klbkommen durch weitere zu ergänzen. Dies war eine ganz natürliche Initiative, die unſere ſo friedlich geſinnten Län⸗ der mit größter Genugtuung begrüßt haben. Polen hat mit großem Vertrauen und großen Sympathien die Bemühungen der franzöſiſchen Regierung in dieſer hinſicht verfolgt. Ich ſehe ſie als normale Folge einer ſchon immer von Frank⸗ wieder auch Gemeinden und Gberburgermeiſter, die eine ſehr geſunde Finanzpolitik getrieben haben, das ſind aber die, die nicht dauernd in der Oeffentlichkeit klagen, ſondern eben handeln. Das Problem der kurzfriſtigen Verſchuldung der Gemeinden iſt das nächſt ſchwierige. Es ſteht in Verbindung mit den Reformen der Spar⸗ kaſſen. Dieſe ſind an ſich geſund und durchaus geſichert, ſodaß keinerlei Nervoſität berechtigt iſt. Aber es müſſen Maßnahmen getroffen werden, um Suſtände nicht wieder einreißen zu laſſen, wie wir ſie letzthin erlebten. Su der kurzfriſtigen Verſchuldung, beſonders der großen Gemeinden in höhe von 940 Millionen Mark tritt aber noch ein Defizit von weiteren 700800. Daraus iſt zu erſehen, wie ungeheuer ſchwer das Mühen des Manzlers iſt, um hier eine Sanierungsmöglichkeit zu ſchaffen, und gerade die Kommunen, welche die größten Laſten in der Betreuung der Krbeits⸗ loſen haben, über den Winter hinüberzuretten. Was für die Gemeinden gilt, gilt auch für die Länder. Es iſt zu hoffen, daß hier eine Ver⸗ trauensbaſis geſchaffen werden kann zwiſchen Reichsregierung und CLänderregierung, daß alle Länder auch zu erforderlichen eigenen Maßne! men greifen, um die Schwierigkeiten mitüberwun⸗ den zu helfen, daß ſie ſich davon überzeuegen, daß gewiſſe Hufgaben von Reich und Cändern ge⸗ meinſam zu erfüllen ſind. Banern hat hier ja mit ſeiner RNotverordnung bereits den Knfang gemacht. Die übrigen Länder werden folgen. Es ſoll nun nicht das Beamtengehaltsniveau oder das Lohnniveau generaliter überall gleichgeſtellt werden, ſondern vor allem in einzelnen Kate ⸗ gorien. wir haben uns zu Überlegen, daß 1915,14 Reich, Länder und Cemeinden für Gehälter 720 millionen ausgaben, im Jahre 1928.29 1957 millionen. Den Ländern und den Kommunen wird die be⸗ ſondere Schranke in der Finanzverwaltung zu ziehen ſein, daß nicht etwa ein Staat oder eine reich und Polen betriebenen Friedenspolitik an. Deshalb mache ich kein hehl daraus, daß die Erregung, die ſie in einem gewiſſen Lande hervor— gerufen hat, mich betroffen haben. AUnſere Siele ſind klar; unſere Bemühungen ſind nur auf die Feſtigung des Friedens gerich— tet. Deshalb gebe ich der hoffnung Kusdruck, daß trotz der unvorhergeſehenen hinderniſſe, die bisweilen auftauchen, die von unſeren beiden Re⸗ gierungen entfalteten Bemühungen nicht fruchtlos bleiben. Miniſterpräſident Laval erwiderte die An⸗ ſprache, indem er der Sympathie Frankreichs für Polen Husdruck gab und erklärte, im Laufe der jüngſt ſtattgehabten diplomatiſchen Beſprechun⸗ gen und im Caufe der Verhandlungen, die bald einſetzen würden, habe der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident niemals vergeſſen und werde nie ver⸗ geſſen, daß die freundſchaftlichen Gefühle zwiſchen beiden Ländern für ſie ſtets richtungsweiſend ſein müßten. Pemeinde eigene finanzielle Maßnahmen trifft, velche eines Tages das ganze deutſche Reich finan⸗ jiell zugrunde richten können. Für die private irtſchaft, für die Banken ſind ebenſo Beſtim⸗ mungen zu treffen, daß ſich gewiſſe Dinge der letz⸗ ten Monate nicht mehr ereignen können. Einen zweiten ſolchen Stoß würden die Banken auch gar nicht mehr ertragen. Ferner müſſen wir zu einem rückſichtskoſen Abbau in der verwaltung kommen. Es geht auch nicht an, daß eine perſon gleich⸗ zeitig 50—100 Aufſichtsratspoſten inne hat, weil es unmöglich iſt, daß er die verantwor⸗ tung für dieſe Tätigkeit vor dem Geſetz und vor der Geſellſcheſt zu tragen vermag. Wir haben bei dem Nordwolle⸗Skandal geſehen, wohin eine ſolche Wirtſchaft führt, müſſen aus ihm außerdem die Lehre ziehen, in utunft recht ſorgfältig mit dem Gelde zu wirtſchaften, vor allem wieder den Kaufman entſcheiden zu laſſen und nicht irgendeinen Techniker, der koſtbares Kapital nutzlos in Bauten inveſtiert und in Neu⸗ anlagen. Der alte Begriff von Treu und Glauben iſt wieder in der Wirtſchaft zum Leben zu bringen. nur, wenn überall rückſichtslos durchgegrif⸗ ſen wird und wenn für die nächſte seit alle Parteipolitik ausgeſchaltet wird, können volk und vaterland gerettet werden! . 1* D 1 Wein als Feüerlöſch⸗ Mittel! Gerade bei uns in Weſtdeutſchland, im Ge⸗ biet der weingeſegneten Pfalz und in den übri⸗ gen angrenzenden großen deutſchen Weinbau⸗ gebieten, iſt die durſtlöſchende Kraft des edlen Traubenſaftes bekannt, und auch anderswo weiß man den Wein ſeiner vielgeſtaltigen Kräfte und guten Eigenſchaften wegen wohl zu würdigen und zu ſchätzen. Noch nie aber dürfte in Köln gegen England antreten mußte. Aber nicht einmal die zweiet Garnitur, bie ſich faſt ausschließlich auf ſüddeutſche Athleten ſtützte, konnte in der urſprünglich vorgeſehenen Auf⸗ ſtellung antreten, verſchiedene Abſagen und Umgruppierungen ergaben eine weitere Schwä⸗ chung der Mannſchaft. Denoch hat Deutſchland im Kampf mit der Schweiz auch diesmal wie⸗ der einen klaren und einwandfreien Sieg er⸗ zielt. 0 Zum Brandausbruch im Kaiſerhof werden von der Freiwilligen Feuerwehr nachſtehende, beachtenswerte Zeilen geſchrieben: Bei dem geſtern Abend im kleinen Nebenbau des„Kaiſerhof“ entſtandenen kleinen Schaden⸗ feuer konnte man wieder ſo richtig ſehen, wie ſchwer es der Feuerwehr durch die herumſtehenden Neugierigen gemacht wird. Es war der Schlauch- wagenmannſchaft kaum möglich eine Leitung zu legen, da niemand wenden und weichen wollte. Mit Gewalt mußte die nötige Platzweite geſchaffen werden. Das Publikum ſollte doch in Zukunft mehr Disziplin zeigen und einſehen, daß ſolches Gebahren nicht angängig iſt. Einen weiteren Disput gab es, als die Wehr angerückt kam und die erſten Helfer weichen ſollten. Das iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß dies nicht anders ſein kaun. Es wird ja anerkannt, daß die Nach⸗ barſchaft und gerade Vorübergehende die erſte Hilfe bringen ſollen, aber wenn die Feuerwehr eingreift, dann müſſen dieſe erſten Helfenden weichen und kann das doch ohne Disput geſchehen. Wer einiger⸗ maßen Einſicht hat, der enthält ſich der Schimpferei. Auch wurde laut geſchimpft von einem Herrn aus der Waldſtraße, ob es der Alkohol oder er ſelber war, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Er ſchmähte und beſchimpfte die Wehr auf das allergröbſte. Hier muß geſagt werden, daß, wenn die Feuerwehr blitzartig am Brandplatze ſein ſoll, unbediugt eine Berufsfeuerwehr angeſchafft werden muß. Iſt doch andererſeits zu bedenken, daß die meiſten Wehrleute ſich im Bette beſanden, als der Alarm kam. Daß die Wehr trotzdem ſehr ſchnell ihre Ar⸗ beit erledigt, beweiſt, daß noch nicht einmal die Dachſparren verbrannt ſind, ſowie das ganze Ge⸗ bälk noch faſt unverſehrt iſt. Lediglich verbrannte das Stroh, das bei dieſen Umſtänden überhaupt nicht gerettet werden kann. Wir müſſen das Publikum in Zukunft höfl. bitten, ſich von ſolchen durchaus unnötigen Vorkomm⸗ niſſen fernzuhalten. Laßt uns freie Bahn und wir ſchaffen alles, was uns zugemutet wird. Nicht unerwähnt ſei, daß die gute Sirene wieder einmal, wie ſchon des Oefteren, verſagt hat und nicht anlief. Wir erheben darum unſeren Einſpruch, den wir bei der damaligen Anſchaffung machten, mit der Begründung, daß dieſelbe zu klein und zu niedrig eingebaut iſt, wieder und bitten die Gemeindeverwaltung, beſagte Sirene in das Türmchen des Kirchturms am Ende des Mauer- werks einbauen zu wollen mit Bedienung vom Rathaus aus. Die Sirene wird unſtreitig beſſer gehört im ganzen Ortsumkreis und die um⸗ liegenden Einwohner brauchen nicht umzufallen vor dem lauten Ton derſelben. Auch müßte Sorge getragen werden, daß die Sirene nicht eingefriert wie bei Brand Weißmann. Das elektriſche Licht war im Spritzenhaus auch nicht intakt trotz öfterer Meldung an die fragl. Stelle. Wie leicht kann ſich da ein Feuerwehrmann die Augen einrennen, wenn alles im Spritzenhaus im Dunkel iſt. Wenn dieſe unſere Ausführungen alle pünkt⸗ lich ausgeführt werden, dann iſt die abſolute Schlag- fertigkeit unſerer Feuerwehr immer geſichert. Die Zeiten ſind ja ſchlecht, aber ſo viel wird noch vor⸗ handen ſein, die Mängel abzuſtellen. es vorgekommen ſein, daß dieſem adligen Trunk die Beſtimmung wurde, anderen Brand als den in Zechers Kehle zu löſchen. Und auch der ſelige Ben Akiba dürfte hier vermutlich inkt ſeinem berühmten Satz, daß„alles ſchon da— geweſen“ ſei, in erhebliche Schwierigkeiten ge⸗ raten. Denn Wein, und zwar Wein in bedau⸗ ernswert großen Mengen, iſt vor einigen Ta⸗ gen in einem kleinen Weinbauern-Dorf Ita⸗ liens zum Löſchen verwandt worden, zum Löſchen wirklichen Feuers, das die Häuſer des Ortes zu vernichten drohte. Wie ſo etwas möglich ſein kann? Ganz ein⸗ fach! In dem fraglichen Dorf, deſſen Namen wir verſchweigen, um ſeine Bewohner vor der entfeſſelten Wut in ihrem innerſten Empfinden beleidigter Weinfreunde zu ſchützen, brach ein Brand aus. Das ſoll auch anderswo vorkom— men, ohne daß darüber viel Aufhebens ge— macht würde. Aber dieſer Brand drohte, durch heimtückiſchen Wind begünſtigt, das ganze Dorf in Aſche zu legen. Vergebens mühten ſich die Bewohner, des tobenden Elementes Herr zu werden. Die wenigen Brunnen verſiegten bald und der kleine Bach, der an ſich ſchon ſelten viel Waſſer führt, war infolge langanhaltenden heißen Wetters gänzlich ausgetrocknet. In die⸗ ſer höchſten Bedrängnis entſchloſſen ſich die Bewohner des gefährdeten Dorfes zu einem verzweifelten Schritt. Sie ſchloſſen die Waſſer⸗ ſpritzen an die rieſigen Weinfäſſer an, die in den Kellern lagerten, und begannen ſo den Kampf gegen das Rieſenfeuer. Und tatſächlich, der Wein zeigte ſich auch hier dem Brand ge⸗ wachſen. Den Bauern gelang es, des Feuers Herr zu werden und ihr Dorf vor dem völli⸗ gen Untergang zu bewahren. Todes-Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, gestern nachmittag um 3 Uhr unsere liebe Mutter, Groß- mutter, Schwiegermutter und Tante, Frau Unna Maria Schlamn nach kurzem schweren Leiden, im Alter von 78 Jahren in sein Reich aufzunehmen. Mernhelm, Mieder-Saulheim, Onlenbach, den 31. August 1931 im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Karl Hoock. Die Beerdigung findet statt, Mittwoch Nach- mittag 2 Uhr in Nieder-Saulheim(Rheinhessen). 2. am Dienstag, den 8. September 1931, vor⸗ Gräten von Berckheim sches Rönlant mdgrasber sh berg. f Das Gräflich von Berckheim'ſche Rentamt Weinheim verſteigert: 1. am Montag, deu 7. September 1931, nach mittags 2 Uhr in der Wirtſchaft von Werle in 155 der Neuzenlache das Oehmdgras der Lache gleichzeitig die Weiden daſelbſt, mittags 9 Uhr in der Wagenhalle des Gräflich von Berckheim'ſchen Schloſſes in Weinheim das Oehmdgras des Hemsbach-Laudenbacher Wieſen⸗ gutes. Weinheim, den 31. Auguſt 1931. 5 Sport u. Spiel Viernheim ſchlägt Kirchheim 3:0. Die Grünen haben nicht enttäuſcht. Auf dem gefährlichen Gelände in Kirchheim wurde durch einen prächtigen 3:0 Siege die erſten 2 Punkte eingeheimſt. Die Vereinigung war geſtern in der Gruppe Rhein der einzige Verein der geſiegt hat; alle anderen Vereine haben unentſchieden geſpielt. Stand der Tabelle vom 30. Auguſt: in die ewige Heimat rodes-Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unſern lieben, treu⸗ beſorgten Gatten und Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, rn dlenin rroschauer plötzlich und unerwartet im blühenden Alter von 38 Jahren, zu ſich Um ſtilles Gebet bitten Viernheim, Griesheim, Brooklyn, den 31. Auguſt 1931. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, Nachmittag um 5 Uhr vom Trauerhauſe, Neuhäuſerſtr. 30 aus ſtatt. abzurufen. Weber & Schwägerin und Tante, Frau geb. Ramuff kramente, im Alter von 32 Jahren. gedenken. Viernheim, den 31. August 1931. Die Beerdigung findet am Dienstag Gestern Abend um 11 Uhr verschied nach kurzer, schwerer Krankheit, meine liebe gute Frau, unsete stets treubesorgte Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwester Maria Heinz wohl vorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterbesa- Wir bitten, unserer lieben Verstorbenen im Gebete zu Die trauernden Hinterbliebenen. 4 Uhr vom Trauerhaàuse, Friedrich-Ebertstraße 38 aus statt. Vereine Sp. gew. un. verl. Tore P. SV. Waldhof 4 3„ Bauer Vf. Neckarau 4 3 1 0 10.0 7 Tele ton 31 VfR. Mannheim 4 2 2 O 11:6 6 Kraftfahr- Betrieb Phönix Ludwigshafen 4 2 1 1 14:10 5 VIERNHEI M. 08 Mannheim 4 11 ͤ% Ü 7 SpVgg. Mundenheim 4 1 2 1 8:9 4 Wir übernehmen Amicitia Viernheim 4 1 1 2 5:5 3 Arbeiten FW. Sandhauſen 4, 2 2 Jin 2(Umrüge, Transporte) Spge. Sandhofen VVV zu den billigsten Preisen FG. Kirchheim 4 0 O Yi 8 1 zr Tlehung 10. Sept. ben der DJK. vom 30. Auguſt. Taluu- Wormser Dondaw. Waldhof 1.— Viernheim 1. 1:3 E. 5 Viernheim 2.— Weiher 1. 15:0 Geld tante Viernheim 2. Privat— Weiher 2. 7.0 Kess Geldgewinne und Bürſtadt Igd. 1.— Viernheim Igd. 3. 6:0 1 Frmie Mart Viernheim 1. Sch.—Bürſtadt 1. Sch. 60 1600 Viernheim 2.„— Bürſtadt 2. Sch. 3:0 K. C. Mannſchaft— Viernheim A. H. 4:1 Höchstgewiun Marl — 8000 Bensheim 1.— Viernheim 1. 3:2 g Bensheim 2.— Viernheim Jugend O7 Dombau- Lose M. 1.—. Viernheim Sch.— Bürſtadt Sch. 14 e N Nachmittag dn J. Schweickert, stuttgart 0 8 ee In era E 0 Hund Hier in allen Verkaufsstellen machen ſich ſtets bezahlt. werden Nechungsformlare angefertigt von der Buch⸗ druckerei dieſes Blattes. Der Geſchäftsumſatz er- höht ſich und ſomit auch der Gewinn. 8 Säumen heißt verſäumen! ſchnell und billigſt 1 Zimmer und Nüche an junge Leute per ſo⸗ fort zu vermieten. Waldstrane 46 Visitkarten jn reicher Auswahl zu billigen Preisen fertigt ernneimer anzeiger. Vorein für Sport- und Mörpernilege 1898 Wir betrauern das Hinſcheiden unſe⸗ res Sportskollegen Dalenunfroschauer Die Beerdigung findet Dienstag Mittag 5 Uhr ſtatt. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Zuſammenkunft ½5 Uhr im Gaſthaus zum Prinz 0 0 Der V Zwecks Beteiligung an dem Begräbnis unſeres Schulkamera⸗ den und Altersgenoſſen Halenünfroschauer laden zu einer Besprechung ins Gaſthaus zum Eichbaum ein Mlonrere Schulkameraden. Des ganz großen Erfolges wegen Heute Montag zum letztenmale Verſäumen auch Sie nicht die allerletzte Gelegenheit. Der wahre lakoh Ein Tonfilmwerk das man unbedingt geſehen und gehört haben muß. Kommen, ſehen, hören, ſtaunen. Billige Preiſe 1. Platz 500 Sperrſitz u. Balkon 60% ———————— ³ꝗZů1ẽ2— Lokale Nachrichten Vom geſtrigen Sonntag iſt zu berichten: i Das Wetter. Der letzte Sonntag im Monat Auguſt zeigte uns ein halb freundliches und halb trübes Geſicht. Es will und will nicht beſſer Wetter werden. Ob⸗ wohl man glaubte, daß nun noch ein kurzer Som- mer komme, ſcheint es hiermit ſchlecht beſtellt zu ſein. Kaum zeigt die Sonne ihre freudig begrüßten Strahlen, da kommen auch ſchon wieder die Regen- wolken und bringen den ſo leidigen Regen mit. So auch am geſtrigen Sonntag. In aller Frühe konnte man an einen prächtigen Tag glauben. Doch ſchon gegen Mittag brannten die Sonnenſtrahlen und man wußte: es gibt heute noch Regen. Doch den ganzen Mittag ſchleppte es ſich hin, um am frühen Abend ganz gewaltig herunterpraſſeln zu laſſen. * Ein Blumentag. Die Arbeiter- Wohlfahrt veranſtaltete wie in übrigen Orten, ſo auch hier einen Blumentag, deſſen Erlös dazu beſtimmt iſt, kranken, hilfsbedürftigen armen Arveiterkindern Erholung und Geſundheit zu ermöglichen. Hoffentlich haben die Sammlerinnen, die ſich opferbereit in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatten, ein erfreuliches Ergebnis zu ver- zeichnen. * Rotes Sporttreffen. Der Verein für Sport⸗ und Körperpflege, der bekanntlich dem Roten Sport angeſchloſſen iſt, veranſtaltete auf ſeinem neugeſchaffenen Sportplatz am Wieſenweg ein rotes Sporttreffen. Am Nach- mittag fand ein Aufmarſch der roten Sportler ſo- wie zahlreicher politiſch Orientierter ſtatt, der bei den Klängen von Trommler- u. Schalmeienkapellen durch verſchiedene Ortsſtraßen ging und auf dem Sportplatz am Wieſenweg ſein Ende fand. Hier ſand eine Kundgebung ſtatt, worauf bei muſikal. — wurden. Zu Zuſammenſtößen irgend welcher Art iſt es nicht gekommen. Turner⸗Handball. Der Turnerbund hatte ſich zu einem Freund- ſchaftstreffen 3 Mannſchaften vom Turnverein 1846 Mannheim verpflichtet. Ueber die erzielten Reſul⸗ tate ſchweigt des Sängers Höflichkeit. Anſchließend fand noch gemütliches Beiſammenſein mit den Mann⸗ heimern Turnbrüdern im Lokal zum Freiſchütz ſtatt, wobei auch kräftig das Tanzbein geſchwungen wurde. Es war recht gemütlich und herrſchte froher Tur⸗ nergeiſt. a6 Die„Grünen“ in Kirchheim. Mehrere hundert Sportfreunde waren nach Kirchheim geeilt, um ihre Mannſchaft ſpielen und ſiegen zu ſehen. Die„Grünen“ ſchafften es in glänzendem Elan. 3:0 wurde Kirchheim, das auf eigenem Gelände einen Sieg herausholen wollte, niedergekantert.— Am Sonntag auf dem Wald- ſportplatz gegen Mundenheim genau ſo und in ganz Süddeutſchland wird aufgehorcht werden, wenn der Name Viernheim erklingt. * Schadenfeuer im Kaiſerhof. Gegen ½11 Uhr ertönte Alarmgeläute. Die Sirene hatte wieder einmal verſagt. Bald konnte man erfahren, daß es im Kaiſerhof brenne. Beim Näherkommen bemerkte man, daß der Seitenbau in der Waſſerſtraße in hellen Flammen ſtand. Die Feuerwehr war bald zur Stelle und ging dem Brande, der an ſich für die nahen Hauptgebäude, Wirtſchaft und Saal, ſehr gefährlich war, energiſch zu Leibe. Allerdings war die Feuerwehr in ihren Bewegungen durch die große Zahl der Neugierigen, die nicht wanken und weichen wollten, ſehr gehin⸗ dert. Trotzdem gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Der Dachſtuhl iſt ausge- brannt. Verbrannt ſind 3 Wagen Stroh, ca. 40 Zentner Holz und eine komplette Zimmermannsein⸗ richtung. Der Schaden iſt nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt.— Es wäre doch nun endlich an der Zeit, daß an der ſtets verſagenden Feuer- firene Abhilfe geſchaffen wird. Wir empfehlen der Unterhaltung einige gemütliche Stunden verbracht und verweiſen auf den Artikel der Feuerwehr in vorliegender Nummer, wo von berufenem Munde hier Verbeſſerungsvorſchläge gemacht werden.— Was das Unverſtändnis der Leute bei den Löſch⸗ arbeiten der Feuerwehr betrifft, ſo däucht es uns, als ob hier keine Abhilfe geſchaffen werden kann, die Menſchen ſind mal ſo— leider. Hier kann höch⸗ ſtens eine verſtärkte Ordnungsmannſchaft helfen.— Ueber die Entſtehung des Brandes iſt noch nichts bekannt und muß die ſchwebende Unterſuchung Klar⸗ heit ſchaffen. * Sterbefälle. Der Schnitter Tod hielt geſtern hier reiche Ernte. Drei Perſonen mußten ihm in ſein dunk⸗ les Reich folgen. Es verſtarb nach kurzem Leiden die Schwiegermutter des Herrn Sattlermeiſters Karl Hook, Frau Anna Maria Schlamp, im geſegne⸗ ten Alter von 78 Jahren.— Weiter wurde ein in der Blüte ſeiner Jahre ſtehender Mann, Herr Valt. Froſchauer, 38 Jahre alt, dahingerafft. Herr Froſchauer litt an einer Angina(Halsentzün⸗ dung), die ihm nach zweitägiger Krankheit, infolge Verſagen der Luftzufuhr, den Tod brachte.— Frau Maria Heinz geb. Kamuff verſtarb nach neun⸗ tägiger Krankheit, infolge Grippe und nachfolgender Gehirnhautentzündung im Alter von nahezu 32 Jahren. So jung noch, mußte ſie, Mutter von 2 Kindern, aus dem Leben ſcheiden.— Die Be⸗ erdigungszeiten find aus den Anzeigen in vorlie— gender Nummer zu erſehen. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 Anzeigen wegen Ver- gehen gegen das Urkundenſtempelgeſetzt. Hierunter fallen: Abhalten von Konzerten ohne Stempel uſw. * Silberhochzeit. Die Eheleute Herr Hans Gutperle und Frau, Eliſabetha geb. Beyer, feiern morgen Dienstag, den 1. Sept. Silberne Hochzeit. Wir gratulieren herzlichſt und Glückauf zur Goldenen! Cotterieglück. Nächſten Samstag, den 5. September und Donnerstag, den 10. Septem- ber finden die Ziehungen von 2 großen Geld- lotterien ſtatt und zwar die Schwarzwaldgeldlotterie. 5000 Geldgewinne und 2 Prämien mit zuſammen Mk. 28 500 kommen zur Ausſpielung. Die Höchſt⸗ gewinne betragen zuſammen Mk. 12 000. Die letzten Loſe zu Mk. 1 find noch in den durch Pla⸗ kate kenntlichen Verkaufsſtellen zu haben, ſowie bei dem Generalvertrieb A. Dinkelmann, Worms a. Rh. Poſtſchecklonto Frankfurt a. M. Nr. 20060. „Auf Trauben kein Waſſer trinken! In Elm hatte Frl. Schlichtmann auf Trauben Waſſer getrunken. Sie erkrankte ſofort und ſtarb unter unſäglichen Qualen. *KLebenshaltungskoſten. Der Reichs verband Deutſcher Hausfrauenvereine hat an den auf die ſteigende Beunruhigung hingewieſen wird, die eingetreten iſt, da ſtatt einer Angleichung der Lebenshaltungskoſten an die gekürzten Gehälter und Löhne eine Verteuerung der verſchiedenen Faktoren der Lebenshaltung feſtgeſtellt werden mußte. Es iſt der Antrag geſtellt worden, daß der Reichswirt⸗ ſchaftsrat unverzüglich in eine Erörterung der Preis- geſtaltung der wichtigſten Lebensmittel und Gegen— ſtände des täglichen Bedarfs eintritt. Filmſchau. Der wahre Jakob im Ceſipa. Bei vollbeſetztem Hauſe zeigte man geſtern im Central-⸗Theater einen Großtonfilm„Der wahre Jakob.“ Ein Tonfilmreißer wie man ſichs ſchöner nicht wünſchen kann. Gelacht wurde an einem Stück. Es iſt wirklich eine Lachkanone wie noch keine in Viernheim war und wer herzlich lachen will, der gehe noch heute Abend zum wahren Jakob. Niemand ſollte dieſen Tonfilm verſäumen. Die Preiſe ſind ſo niedrig als möglich gehalten, ſo daß ſich jedermann den wahren Jakob anſehen kam und muß. Spricht doch heute ganz Viernheim von programm noch obendrein. Alles in allem ein Großſtadtprogramm, das heute noch viele ſich au ſehen werden. Ein Beſuch überzeugt. — Vereins⸗Anzeiger. Geſangverein Liederkranz. Morgen Dienstag abend ½8 Uhr Theaterprobe im Prinz Friedrich. Gemeinde-Verwaltung hier energiſch einzugreifen ſowie die Mainz: Wormſer⸗ Dombaugeldlotterie Der Vorſtand. Reichswirtſchaftsrat ein Antrag gerichtet, in dem dieſem Tonfilm. Ein erſtklaſſiges und großes Bei⸗ See Ar. See Vom Bing angewie jeder R die Alko Dem die keimter des 37 Weingut heimiſch⸗ wurde Lagen, 2 ſorten u ordentlie ſchloſſen der mit Herſtelli war au ſondere war. Das Weinba Probe 1 Düngur Alle Te ihre ſac nen We der paa ſchen N durch d rufen 1 ſpüren eine le Ueb Weinba tätigt. Intereſ Die enb chiſche trifft a um ale und S Verhar den di, einer Völker Hat. ſolidie ten kun lionen Tranch Fällen von e günſzi intern lich n wird d figer des V Wien ſen, d. der F Cet wi 1. Se 28 G das keit b alles 0 w Preß von Cap Meile geſich Erklü W gatio