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Die Heſſiſche dentrumspartei hielt in Offenbach unter Vorſitz von Oberregierungsrat Knoll, Darmſtadt, eine Candesausſchußſitzung ab, die der Beſprechung der Lage und der Berichterſtat— tung über den Parteitag in Stuttgart gewidmet war. In einem ausführlichen Referat ging Landesſekretär Gahr, Mainz, auf die wirtſchaftlichen und politiſchen Derhält⸗ niſſe ein. Sie hätten ſich— ſo führte er aus— ſeit dem Parteitag in Hildesheim geradezu über— ſtürzt. Der Hooverplan hätte eine viel ſtärkere und viel beſſere Wirkung für uns gehabt, wenn Frankreichs haltung eine andere geweſen und der Nordwolle-Skandal nicht im gleichen Augen⸗ blick gekommen wäre. Es war ein Meiſterſtück franzöſiſcher Diplomatie, daß Frankreich es in 14 Cagen fertig brachte, die Weltmeinung, die gegen »Hrankreich war, umzuſtimmen. Wie weit die franzöſiſche Politik an der Schmälerung des deut⸗ ſchen Uredites ſchuldig iſt, ſei ſchwer feſtzuſtellen. In der Kreditfrage hätten die letzten Wochen eine neue Anſicht gebracht: Während man bisher landläufig den Uredit als Geld, als Ware be— trachtet habe, wiſſe man nun überall, daß Kredit zu 90 Prozent vertrauen ſei. Das Schwanken und Nachgeben des engli⸗ ſchen Pfundes, dem es nicht an Golddeckung fehle, habe dies gezeigt. Länder und Städte hätten vielfach ſchlechte Wirtſchaft getrieben. Städte, die in der gleichen Lage ſich befinden, hät⸗ ten oft eine zwanzig Mal höhere Schuld, als an⸗ dere, die unter den gleichen Verhältniſſen leben mußten. Auch die Privatwirtſchaft ſei nicht frei von Fehlern. Das Kufſichts⸗ ratsweſen ſei zu einem Unweſen geworden. Es ſei ein Unding, daß die gleichen Leute in 10 und mehr verſchiebenen Kufſichtsräten verantwortlich ſäßen. hier müſſe eine Kenderung geſchaffen werden. Die Bankenauſſicht ſei eine Notwendig⸗ keit geworden, aber den Banken ſolle nicht jede Bewegungsfreiheit im Geſchäft genommen wer⸗ den. Die Mießmacher unter den deutſchen Ban⸗ ken, die nach Amerika gefahren ſeien, um für ihre Inſtitute etwas zu erreichen, ſeien mitſchul⸗ dig an der heutigen Lage. Der Kanzler habe in Stuttgart ausgefuhrt, es ginge nicht an, daß Oberbürgermeiſter und Stadträte die Finanzen des Reiches bedrohten. Württemberg und Ba⸗ den hätten es aus eigener Uraft fertig gebracht, ihre Finanzen zu ſanieren. Ueberall müßten die Finanzen in Ordnung kommen. Das ſei eine un⸗ erläßliche Vorbedingung unſerer Geſundung. In der Hauszinsſteuer müſſe etwas zur Senkung geſchehen. Man ſei ſich nur zwiſchen Reich und Ländern noch nicht ganz einig, was geſchehen ſolle. Huch unſere Genoſſenſchaften arbeite⸗ ten noch nicht durchweg ſo produktiv, wie man gerne annehme. Großgenoſſenſchaften hätten oſter Reichsgelder erhalten. Dieſe Suſchüſſe ſeien nicht immer richtig inveſtiert worden. Die Ge⸗ hälter der Leiter ſeien auch hier vielfach zu hoch. Eine Kabinettserweiterung halte der Kanzler gegenwärtig für unmöglich. Es ſei nicht leicht, ohne Parlament zu regieren, das Parlament ſei eine unbedingte Notwendigkeit. ber Kanzler freue ſich auf den Tag, an dem es wieder möglich ſei, mit dem Reichstag zu regie⸗ ren. Kuf allen ſeinen Reiſen habe Dr. Brüning den Eindruck gewonnen, daß die völker eine friedliche Kooperation wollten. Man müßte da⸗ rauf hinarbeiten, daß ſich Amerika wieder für Europa intereſſiere. Tichsarbeitsminiſter Stegerwald halte den kommenden Winter für ſehr ſchwer, vielleicht für ſchwerer als alle Kriegswinter. In der So— Ralverſicherung ſtänden wir vor einer großen Pleite. Es ſei unhaltbar, daß 20 Prozent des Grundlohnes für Sozialabgaben abgezogen wür⸗ den. Es werden noch einmal 1,5 Milliarden De⸗ fizit herauskommen. In der Privatwirtſchaft wolle man immer nur die Verluſte ſozialiſieren. Im kommenden Winter müßte die freie Karitas dem Reiche, das nicht alles allein tun könne, hel⸗ ſen, die hungernden zu ſpeiſen. Es ſei dem Staate nicht möglich, alle Unterſtützungen in Geld zu geben. Es könne wohl nicht vermieden werden, daß der Staat zur Naturalverpflegung üͤbergehe. Reichstagsabg. Dr. Bockius ergänzte dieſe Husführungen durch einen allgemeinen Ueber⸗ blick über den Eindruck, den die Tagung auf alle Teilnehmer gemacht habe. Er verſtand es vor allem, die ſchwierigen Zuſammenhänge klarzu⸗ iger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt eitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Zeitung 5— a Anzeigenpreiſe: Die eimſpaltige Petit bet Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— viernheimer Anzeiger Viernheime (Biernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) e koſtet 2b Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslande Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 5. September 1931 legen und auf eine einfache, allgemein verſtänd— liche Formel zu bringen. Er ſieht den Wert der Stuttgarter Tagung weniger darin, daß der Kanzler alle Zuſammenhänge aufgedeckt und er— klärt habe, als vielmehr darin, daß die Teilneh— mer die hoffnung des Kanzlers und des Arbeits⸗ miniſters verſpürt haben: Wir kommen über den harten Winter hinweg! Und die Antwort auf dieſe bange Frage, die alle bewege, ſei das We— ſentliche. Das Gewicht der Perſönlichkeit des Reichskanzlers überzeuge alle, auch wenn ſie die einzelnen Begründungen der ſchwierigen Dinge nicht erkannten. Brüning habe die Frage be— jaht unter der Vorausſetzuͤng, daß wir vom Aus— land nichts bekommen. das verdienſt Brünings ſei es, der Welt die Einſicht beigebracht zu haben, daß wir nur Reparationen zahlen konnten, weil der Staat Privatanleihen dazu verwendet habe. Unter Swang babe Deutſchland dieſen Betrug be— gangen. Dr. Brüning habe es fertig gebracht, daß er dies nicht zu ſagen brauchte, ſondern, daß die anderen es einſahen und verkündeten. Wenn in einem halben Jahre die weitere Stillehaltung nicht käme, dann müßten wir ſagen, wir zahlen nicht Denn jetzt weiß die Welt, daß es nicht böſer Wille iſd, ſondern daß wir es nicht können. Un⸗ ſere größte Hoffnung iſt, daß die ausländiſchen Privatgläubiger eine Macht werden und ſagen: Wir bekommen von Deutſchland unſer Geld nur, wenn es ausführen und ſich Deviſen ver— dienen kann, weun es keine Reparauionen zu zahlen braucht. Das wäre das Ende der Repa— rationen. Dieſe Erkenntnis herrſcht heute bei den Privaten der Welt und die Franzoſen, die Erpreſſerpolitik treiben, werden auch noch eines beſſeren belehrt werden: Auch ihre Leute werden ſich dagegen wehren, daß ihr Geld nur nach politiſchen und nicht nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten— vergl. die Randſtaaten!— angelegt wird. Dr. Bockius glaubt, daß das Ende der Reparationen gekommen iſt. Das Programm der Reichsregierung ſür den kommenden Winter müſſe bis ſpäteſtens zum 13. Oktober, dem Tage des Reichstagszuſammentrit— tes fertig ſein. denn der jetzige Reichstag könne ja nur negative Mehrheiten erzielen und die Ta— 625 der Regierung beſtehen laſſen, nicht aufhe⸗ en. Finanzminiſter Kirnberger: Man iſt zur Zeit in Deutſchland ſtark miß⸗ mutig. Da haben wir als kathollſche Politiker die Aufgabe immer wieder Aufklärung zu ge⸗ ben und in Verantwortlichkeit mitzuarbeiten an der Beſſerung, um den Mißmut zu beſeitigen. Man wirft uns immer wieder das Bündnis mit der Sozialdemokratie vor. Das Bündnis zwi⸗ ſchen Sozialdemoratie und Zentrum war die einzigſte Möglichkeit. Ohne dieſes Bündnis wäre es unmöglich geweſen den Bolſchewismus und Kommunismus aus Deutſchland fernzuhalten. Nur durch dieſe Koalition konnte die Maſſe an den Staat gebunden, zum Staat hingeführt werden. Heute iſt unpopuläre Politik notwendig. Unſere Partei iſt nicht Selbſtzweck, ſondern Mittel zum Zweck. Nach dem Kriege haben wir alle viele Fehler gemacht. Wir haben uns benommen, als hätten wir den Krieg gewonnen. Heute haben die Po— litiker die undankbare und harte Aufgabe, dies wieder gut zu machen. Durch die Reparations— laſt und durch die Fehler von Staat, Gemein den und Privaten ſind wir in die ſchwere Lage gekommen. Wir wären viel früher zur Beſin— nung gekommen, wenn Schacht nicht die Auf⸗ nahme von langfriſtigen Anleihen unmöglich ge— macht hätte. Dem Reich iſt es gelungen ſich endlich wirtſchaftlich zu ſanieren. Das müſſen nun auch die Länder. Unſere ſchwebende Schuld konnten wir in den letzten acht Wochen ſtark verringern. Um das Budget auch weiterhin im Ausgleich zu halten, müſſen wir in den nächſten Wochen harte Maßnahmen treffen. Es beſteht die Abſicht, durch Steuererhöhung das Budget auszugleichen. Das kann nur durch Droſſelung der Ausgaben erfolgen. Bei den ſchweren Opfern, die von allen gebracht werden müſſen, wollen wir höchſte Gerechtigkeit in der Verteilung walten laſſen. Politiſch leben wir noch viel zu ſehr in den Tag hinein. In unſerer Weltanſchauung könn- ten wir ſtarke Kraft finden. Wir könnten ein Programm aufſtellen, wie keine andere Partei. Manche Not wäre leichter zu tragen, wenn man daran dächte, daß nach der Nacht auch wieder die Sonne ſcheinen muß. Im Geiſte der Enzyklika Quadrageſimo anno ſollten wir leben. Eine ſehr ausgiebige Diskuſſion vertiefte den Eindruck der Sitzung, die trotz aller Not getra⸗ gen war von einem geſunden Optimismus. Sparveroröònung der heſſiſchen Regierung Vorläufige Maßnahmen Darmſtadt, 5. Sept. Das heſſiſche Geſamt⸗ miniſterium hat zur Verminderung des Fehlbe⸗ trages, der durch den Ausfall an Reichs⸗ und Landesſteuern beſteht, zunächſt angeordnet, daß ſachliche Ausgaben nur geleiſtet werden dürfen, ſoweit ſie aus geſetzlichen oder ſtaatlichen Grün⸗ den unbedingt zwingend ſind. Alle irgendwie vermeidbaren ſachlichen Ausgaben im Staats⸗ haushalt müſſen vollſtändig unterbleiben. Die Beratungen über ſonſtige Einſparungen, insbe⸗ ſondere über die Verminderung der Perſonal⸗ ausgaben, ſind im vollen Gange. Ein Staatskommiſſar für die Darmſtädter Voltsbank. Darmſtadt, 5. Sept. Zum Staatskommiſſar für die Darmſtädter Volksbank hat auf Vor⸗ ſchlag der Miniſterialkommiſſion das heſſiſche Geſamtlabinett im Einvernehmen mit dem Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt den früheren Miniſterialdirektor im Juſtizminiſbe⸗ rium, Miniſterialdirektor im Ruheſtand Dr. Schwarz ernannt. Miniſterialdirektor Dr. Schwar wird im Einvernehmen mit der Kom⸗ miſſion alle diejenigen Maßnahmen energiſch und zielbewußt durchſähren, die ſowohl für die Wahrung der Intereſſen von Staat und Stadt, als auch im Intereſſe der an der Volksbank be⸗ teiligten notwendig und erforderlich ſind. Die Verhandlungen mit den Organen der Volksbank wegen unverzüglicher Einberufung der Gene— ralverſammlung und diejenigen mit den Gläu⸗ bigern und Geldgebern wegen Stillhaltung der Liquidität ſind eingeleitet. ſodaß bei befriedi⸗ gender Löſung dieſer Frage alsbald nach der Generalverſammlung mit dem Inkrafttreten der Bürgſchaft von Staat und Stadt und mit der Wiedereröffnung der Volksbank gerechnet werden kann Nach Verzicht auf die Sollunion verlangt Oeſterreich nun Hilfe vom Völkerbund Schober vor dem Völkerbundsrat wtb Genf, 4. Sept. Im Völkerbundsrat ſtand heute als erſter Punkt auf der Tagesord⸗ nung das öſterreichiſche Geſuch um die Wäh⸗ rung einer Finanzhilfe. Schober erklärte hier⸗ zu u. a. Folgendes: Die ſchwere Kriſe, in der unſer Land ſich befindet, iſt bekannt, um ſo mehr, als Mitglieder des Völkerbundsſekretariats persönlich Gelegenheit hatten, ſich über unſere Verhältniſſe ein Bild zu machen. Ich bin ver⸗ pflichtet, Dank zu ſagen für die Bereitwilligeit, mit der der Völkerbundsrat unſer Erſuchen auf⸗ genommen hat. Ich erachte es als überflüſſig, Ihre Geduld durch eine detallierte Darſtellung in Anſpruch zu nehmen. In dem Bewußtſein, daß die Zuſammenarbeit mit den anderen eu⸗ ropäiſchen Staaten und dem Völkerbundsrat erforderlich iſt, um die Kriſe zu überwinden, habe ich den Zeitpunkt für gekommen erachtet, die Aufmerkſamkſeit des Rates auf unſere Lage 48. Jahrgang zu lenken. Deshalb bitte ich, unſer Erſuchen in einem Finanzkomitee bearbeiten zu wollen. nb. Genf, 4. Sept. Der Gegenſtand, zu welchem der öſterreichiſche Vizekanzler Dr. Schober in der Nachmittagsſitzung des Völker- bundsrates am 4. September das Wort ergrif— fen hat, betrifft das im Auguſt ds. Is. von der öſterreichiſchen Regierung geſtellte An— ſuchen an den Völkerbund. Die öſterreichiſche Regierung iſt von der Erkenntnis ausgegangen, daß die gegenwärtige Kriſe mit eigenen Mit⸗ teln nicht bekämpft werden kann. Der Völker⸗ bund hat bereitwilligſt eine Information über Oeſterreich eingezogen, indem er zwei Mit⸗ glieder des Sekretariats, die Herren Avenol und Loveday, nach Wien entſandt hatte. Nun⸗ mehr wurde das öſterreichiche Anſuchen in die Tagesordnung des Völkerbundsrates aufge⸗ nommen. Entgegen anderslautenden Auffaſſungen erwartet Oeſterreich wie von maßgebender Seite verlautet, von der Intervention des Völkerbundes bezw. des Finanzkomitees ledig⸗ lich einen„moral ſuppot“ für eine künftige Anleihetransaktion, die vorgenommen werden wird, ſobald die Kapitalmärkte wieder auf⸗ nahmefähig ſein werden. Die vielgenannte Frage der Emiſſion von 150 Millionen Schil⸗ ling öſterreichiſcher Schatzſcheine hat mit der heutigen Befaſſung des Völkerbundes nichts zu tun. Die Begebung dieſer Anleihe iſt, ſo weit Kontrollinſtanzen zu paſſieren waren, bereits bewilligt. Eine Entſchließung zur Mandatsfrage. witb. Genf, 4. Sept. Im weiteren Verlaufe der heutigen Ratsſitzung lenkte der Vertreter Großbritanniens Lord Robert Cecil bei der Behandlung des Berichtes der Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit, die Aufmerkſam⸗ keit des Rates noch beſonders auf eine Ent⸗ ſchließung, die dieſe Kommiſſion zur Ab⸗ rüſtungsfrage geſaßt hat und in der die Er⸗ wartung ausgesprochen wird, daß mit Rückſicht auf die künftige kulturelle Entwicklung die Laſt der Rüſtungen vermindert und die allge⸗ meine Abrüſtungskonferenz im Februar näch⸗— ſten Jahres Erfolg haben werde. Der Berichterſtatter Marxinkowitſch legte hierauf eine aufgrund der heutigen Ausſprache abgeänderte Entſchließung vor, in der es u. a. heißt: Angeſichts der dem Völkerbunde oblie⸗ genden Verantwortung ſpricht der Rat den Wunſch aus, daß entſprechend den vom Man⸗ datsausſchuß aufgeſtellten Grundſätzen, aber nur nach gründlicher Prüfung jedes einzelnen Falles, feſtgeſtellt werden ſoll, ob ein Mandats⸗ gebiet, deſſen Emanzipation vorgeſchlagen wird, zur Unabhängigkeit reif iſt. Der Völ⸗ kerbundsrat muß naturgemäß mit größter Sorgfalt alle Verpflichtungen der Mandats⸗ gebiete gegenüber der Mandatsmacht prüfen, um ſich zu vergewiſſern, daß ſie mit der ſtaat⸗ lichen Unabhängigkeit vereinbar ſind und daß insbeſondere der Grundſatz der wirtſchaftlichen Gleichberechtigung entprechend dem Geiſte des Völkerbundspaktes gewahrt iſt. Nachdem dieſe Entſchließung einſtimmig an⸗ genommen war, ſtellte der britiſche Delegierte Lord Cecil den Antrag, im Lichte dieſer Grund⸗ ſätze nunmehr die Lage des Irak durch den Mandatsaustauſch bis zur Januartagung des Völkerbundsrates prüfen zu laſſen.— Der Völ⸗ kerbundsrat beſchloß demgemäß, daß die Frage der Emanzipation des Irak im Hinblick auf die zu erfüllenden allgemeinen Vorausſetzungen bis zum Januar vom Mandatsausſchuß unterſucht werden ſoll. Haager Schiedsſpruch nach Genf übermittelt witb Haag, 4. Sept. Wie im Gegenſatz zn im Auslande vielfach in Umlauf getretene Meldungen zuverläſſig verlautet, iſt der Text des Haager Gutachtens erf geſtern ſertig ge⸗ ſtellt worden. Der erſte Teul des Textes iſt heute vormiitag in einer größeren Anzah! von Exem⸗ plaren in einem Fingzug direkt noch Gen! ge, bracht worden. Der zweite Teil des Textes iſt mit dem nächſten fahrplan mäßigen Zuge gleich⸗ falls nach Genf abgegangen.