1 N ine ume 0 . le 1 SD 1502, S Ks 1504 Schößchen⸗ kleid aus beige-xot kariertem Wollstoff mit einseitigem Kra— genschal. Als Erganzung Weste und Tasche aus dem gleichem Stoff. Erforderlich Größe I: Etvra 3,50 m Stoff 150 cm breit. Bazar-⸗Schnitte in den Größen J, II. III 102 om) vorrätig. Preis 1 Mark (Oberweite 90, 86, S D 1514 Kleid aus schiefer⸗ blauem Wollgeorgette. Schlan⸗ ke Form. Zwischengesetzte Tei- le, unten zu Glocken erweitert. Kragen aus weißem Kunstsei⸗ denpikee. Erforderlich Größe I: Etwa 2,70 m Stoff 130 cm breit. Bazar- Schnitt in den Größen 1.611, III 102 cm) vorrätig. Preis 1 Mark (Oberweite 90, 96 S D 1530 Flotter Laufmantel mit Directiorerevers. Aus ge⸗ ripptem Wollstoff oder Tweed. Pelzverbrämung. Hche Stul⸗ pen. Ledergürtel. Erforderlich 150 cm breit. Bazar-Schniu OGrößbe J, II, III(Oberweite 9. 96, 102 cm) vorr. Preis! Mark. Oröße III: Etwa 3,10 m Stoff N 0 flir den II. bs 1 SE 1528 Kasakbluse aus Wolltrikot. Inter- essante Nahtteilungen. Ledergürtel. Erf. Größe I: Etwa 1,20 m Stoff 130 cm breit. Bazar⸗Schnitt in den Größen J, II, III (Oberweite 90, 96, 102 cm). Preis 75 Pf. VII. den neuen Kleidern und Mänteln ist zu sagen, daß ziemlich gerade, nicht zu enge Schnittformen mit Gürtel bevorzugt werden. Längsgeführte Teilun⸗ gen, durchgehende Falten, zwischengesetzte Blenden, nicht selten unten zu Glocken erweitert, bleiben weiter beliebt. Neu ist das Schößchenkleid S D 1502. Es ist zweiteilig gearbeitet, das Schößchen steht nur ganz wenig ab. Ein Kragenschal aus Blenden in dep Farben des Schottenmusters- beige- rot- zusammengesetzt, gibt den so modernen einseitigen Garnitureffekt. Apart sind auch die Armel, durch Teilungen werden hohe Stulpen angedeutet. Eine sehr hübsche Ergän- zung: ärmellose Weste und Tasche aus gleichem Stoff, schnell und leicht herzustellen. Die Mäntel zeigen tiefgehende Directiorerevers. Der Pelzbesatz wird sparsamer, nicht nur weil es die Zeitverhältnisse vor- schreiben, sondern auch weil es so jugendlicher wirkt. Die Kragen werden kleiner, oft sind sie nur mit Pelz verbrämt. Die neuen Stoffe, kräftige Gewebe mit starken Rippen und Diagonalmusterung, geben längs und quer verarbeſtet, immer interessante Wirkungen. f Sämtliche Bazar⸗Schnittmuſter und Modejournale ſind erhältlich durch den Seiſchriftenvertrieb Sch audet, Mainz, Flachsmarktſtraße Nr. 17 g S SS Doe Und wieder frisch, billig, gut! Aüumuumanummuuae eee Süßbücklinge, Oelſardinen Rollmops, Brathering, neue Fetther inge pur Milchner, und davon feinſte marinierte Heringe. Prima neues Sauerkraut. Käſe in großer Auswahl Cocosfett.... Pfd.⸗Tafel 38 Pfg. Eintreffend: Margarine Pfd. 38 Pfg. Trauben— Pfirſiche— Aepfel. 5 Proz. Rabatt! Otto Wächter Waſſerſtraße 31 S S oe Ute Zeitungen Zum Broteinschlagen ö 1 5 l 1 l 1 und Tapezieren empfiehlt die Buchdruckerei ds. Blattes. eee Frledrichafelder Sauerkraut- und Fleischständer in jeder Größe vorrätig. la Qualitat. Keuferst billiger Preis. 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Darum bringen Sie lhre Schuhe an die richtige Quelle, wo der Fachmann sitzt. ücgnpgee neee viernheimer (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 100 eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. ek. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand— 1 kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger e Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal-Anzeigeblatt in Viernheim Viernheimer 0 5 Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Ame Frankfurt a. M.— Schriſtleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Außerkraftſetzung der Goldwährung in Die Kreditabzüge Frankreichs und Amerikas— Urſache: ere 28 Zeitung g nzeiger (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ 2 mittags d Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer 5 Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bür germeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e eee eee England gang 272 Die Londoner Börſe geſchloſſen— Diskont⸗ erhöhung von 4 auf 6 Prozent— Erneute Schließung auch der deutſchen Börſen Eine Entſcheidungsſtun⸗ de der europäiſchen Wirtſchaft wtb. London, 20. Sept. Reuter veröf⸗ ſentlicht folgendes Kommunique: Die Regierung iſt ſich nach Zurateziehung der Bank von England darüber klar geworden. daß es notwendig iſt, ab Sonntag, den 20. Sep⸗ tember mitternacht, die Goldwährung außer Kraft zu ſetzen. Ein Geſetzentwurf, der die Bank von Eng⸗ land ermächtigt, die Einlöſung der Banknoten in Gold einzuſtellen, wird dem Parlament am Montag zugeleitet und fofort in allen Leſun⸗ gen erledigt werden. Seit Mitte Juli ſind Summen, die ſich auf über 200 Millionen Pfund belaufen, vom Lon⸗ doner Platz weggezogen worden. Dieſen Anfor⸗ derungen iſt man teilweiſe mit Hilfe der Ve⸗ ſtände an Gold und fremden Waren nachgelom⸗ men, teilweiſe mit Hilſe der in Frankreich und Amerika eingeräumten Kredite. Durch die oben angeführten Beſchlüſſe wor⸗ den Verpflichtungen der engliſchen Regierung oder der Bank von England, die in fremden Mährungen zahlbar ſind, nicht berührt. Eine Unterbrechung des gewöhnlichen Bauk⸗ geſchäftes wird morgen nicht eintreten und es beſteht kein Grund, daß ſolche Transaltionca, die ſich in Sterling vollziehen, durch die neuen Maßnahmen in Mitleidenſchaft gezogen wer⸗ den. Die Börſe wird morgen nicht geöffnet ſein, da morgen das Parlament die Annahme der notwendigen Geſetzentwürfe erledigen muß. Die Regierung iſt der Anſicht, daß die gau⸗ genblicklichen Schwierigkeiten nicht auf Kapi⸗ talexport durch engliſche Staatsangehörige zu⸗ rückzuführen ſeien, da die große Maſſe der Ka⸗ pitalzurückziehungen auf fremde Rechnung er⸗ folgte. Die Banken haben ſich verpflichtet, ihre Mit⸗ wirkung bei der Einſchränkung der Käufe von fremden Deviſen durch engliſche Staatsbürger zur Verfügung zu ſtellen. Ausgenommen ſind nur ſolche Deviſenan forderungen, die zur Er⸗ füllung beſtehender Verpflichtungen oder durch die tatſächlichen Bedürfniſſe des Handelsver⸗ kehrs ſich ergeben. Die Regierung wird, wenn es rätlich erſcheint, nicht zögern, noch weitere Maßnahmen zu ergreifen. ö Diskonterhöhung der Bank von England wtb. London, 20. Sept. Die Bank von England hat ihren Diskontſatz von 4½% auf 6% erhöht. Dieſer Satz kommt mit Beginn des Geſchäftes am Montag, den 21. September, zur Anwendung. Die Aufhebung des Goldſtandards in England. wib. London, 21. Sept. Die Tatſache, daß England von mitternacht ab vom Goldſtandard ab⸗ gehen wird, hat in allen Kreiſen tiefſten Eindruck hervorgerufen. ö Ueber die Vorgeſchichte dieſer Maßnahme kann folgendes mitgeteilt werden: „Mac Donald hatte während der ganzen Kriſe die engſtmögliche Fühlung mit ſeinem Hauptbera⸗ ter aufrecht erhalten und war am Freitag nachmit⸗ tag von Downingſtreet nach Chequers gefahren in der Annahme, daß die Dinge normal blieben. Kurz nach ſeiner Abreiſe trafen jedoch neue Infor⸗ mationen ein, die den Premierminiſter bewogen, ſofort zurückzukehren. Er hatte in Downingsſtreet ſoſort Beratungen mit ſeinen Hauptratgebern und Kabinettskollegen und kehrte am Abend nach Che⸗ quers zurück, wo dann der Beſchluß, vom Gold⸗ ſtandard abzugehen, gefaßt wurde. In der Sitzung die von 4— 6 Uhr dauerte, beſtand völlige Ueber⸗ einſtimmung unter den Miniſtern. Die nationale Regierung hatte bisher geglaubt, daß der Sterling-Kurs nicht ernſtlich gefährdet ſei. Als der Premierminiſter am Freitag nachmittag nach Chequers abgefahren war, gingen auch alle Informationen dahin, daß die Börſen einen nor— malen Gang gehabt hätten. In Chequers erhielt Mac Donald jedoch kurz vor 19 Uhr eine telepho— niſche Mitteilung, daß eine Einbuße von 17— 172 Millionen Pfund Sterling, davon zwei Millionen Gold und der Reſt in Anleihen und Kredite, zu verzeichnen geweſen ſei. Wie verlautet, wurde dem Premierminiſter mitgeteilt, daß die Bank von England zu der Feſtſtellung gelangt ſei, daß ſie das Pfund Sterling nicht auf ſeiner Goldbaſis decken könne, daß ſie aber noch die Gelegenheit nehmen wollte, die Märkte am Samstag zu ſondieren. Man hatte geglaubt, daß der Samstag ein ziemlich ſicherer Tag ſei, da die Börſen nur einen halben Tag offen ſind, und daß, ſelbſt wenn die Operation gegen das Pfund ausfallen würde, der Verluſt nicht fehr ernſt ſein werde. Mac Donald erhielt jedoch am Samstag den Bexicht, daß an dem halben Tage 10 Millionen Pfund verloren gegangen waren. Die Suspenſions-Vorlage kann nicht vor her abend Geſetz werden, da die Bank von Engla jedoch bereits von der Regierung ermächtigt 1 den iſt, ſofort nach dem neuen Geſetz zu han wird die Vorlage der Bank Indemnität geber Oberhaus iſt ebenfalls einberufen worden Maßna n in beiden Häuſern heute durch alle Leſu Beſetze 81 gs erhalten, nigt hat. Die Fo einen Tag geſchloſſen eueramneſtie und Re ſteuerfreier Keichsvbahnanl 4 der Rotverordnungen àber die yr und Altienrechesre zppir bereits eingehend 9 FN „ über die tet haben, ſind auch umungen über ſt i die neue Rei 2 der Notverordun; Steueramneſtie: gewährte Steu— beabfichtigten Er- folge gehabt. Immerhin glaubte die Reichsre— gierung, htige Auhaltspunite dafur zu haben, daß bei weitem noch nicht alle Kreiſe der Bevöl— kerung den ernſten Willen gehabt haben, ihren ſteueruuchen Verpflichtungen nachzutommen und die verſchwiegenen Vermögenswerte ſteuerung wieder zuzufüchren. Selbſtanzeige cranneſtte zwar nicht die Be⸗ Die Reichsreierung wird dafür ſorgen, daß die bisher hinterzugenen Werte ſteuerlich erfaßt werden; ſie iſt entſchloffſen, dieſen ihren Willen mit allen ihr zu Gebote ſte⸗ henden Mittel durchſetzen. Zu dieſem Zweck verlängert ſie noch- mals die Steueramneſtiefriſt bis zum 15. Oktober und ſieht zur Erlangung der Steu— eramneſtie neben der Selbſtanzeige der bisher verſchwiegenen Werte auch noch einen neuen Weg, nämlich den Er werbeerner ſteuer⸗ freren Reichsbahnanleihe in Höhe der noch nicht angegebenen Werte ohne Anzeige⸗ pflicht vor. Dafür ſoll aber gegen diejenigen, die von dieſer nochmaligen Gelegenheit, wieder ſteuerehrlich zu werden, keinen Gebrauch machen, mit den ſchwerſten Strafen vorgegan⸗ gen werden. Wer nunmehr weiterhin ſeine Vermögen vor— ſätzlich nicht richtig deklariert, oder das ſchon an⸗ gegebene Vermögen nicht entſprechend berichtigt oder auf Befragen unrichtige Auskünfte gibt, wird auf jeden Fall mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten, in ſchweren Fällen mit Zuchthaus bis zu 10 Jahren beſtraft. Außerdem ſollen im verſtärkten Umfange ei⸗ ichsbah 144K. 4 15 8 1 91 e 1 15 7* 4 55 A 1 na NRle Le 8 Verlängerung der Amneſtiefriſt bis eihe anſtatt Anzeigepfli desſtattliche Verſicherungen darüber eingefordert werden, daß anderes als das angegebene Vermö⸗ d. b. bis die Notgeſetzgebung durchg die Fonds-VBörſen in den P e! falls am Montag geſ en bleil Die rung iſt de 1 wenn und Kaltblütigkeit bewahrt, die Gefahrpexiode ab— gekürzt werden wird, und daß das Land bald wie⸗ der ins Gleichgewicht Von maß⸗ gebender Seite 1 z kein Anlaß zur Panik beſteht. Es wird geben, daß er genauer jeder die Ruhr jeder die Ruhe r r Meinung, daß wird. Die Rückwirkungen der engliſchen Kriſe in Deutſchland Erhöhung des Reichsbankdiskonts? Sn u is zum 15. Oktober— Erwerb gen nicht vorhanden iß— Auslande erer eg mit aus! moögens per zogene Einton Gewerbeertrag oder 5 pet der Jahre 1930, 1929 Anleihe in Höhe dieſes B s erwirbt. Wer die- ſen Weg der Amn l Jahre ununterb f geht er der Vorteile der Ammeſtie mit der Kraft verluſtig. Die Anleihe ſoll e ſteuerfrei ſein. Das war nötig, deun ſonſt hätte der Steuerpflichtige bisher hinterzogene Um⸗ ſätze und die Erträge daraus bereits im nächſten Jahr in ſeiner Steuererklärung aufnehmen jen und dann wäre gerade das nicht erreicht, was mit der Amneſtie durch Zeichnung von Anleihen erreicht werden ſollte. Um aber den Steuerpflich— tigen für die Zurunft keine ungerechtfertigten Vor— teile zuzuwenden, iſt der Zinsfuß auf 4% pCt. be- meſſen. Darin liegt gleichſam eum vorweg nge⸗ nommener Abzug. der in Frage kommen⸗ den Steuern von Eintommen und Vermögen. Die Anleihe ſoll auch von anderen Perſonen als ſol— chen, die bisher ihre S rn nicht richtig bezahlt haben, erworben werden können. Ein gewiſſer An⸗ reiz liegt trotz niedrigen Zinsfußes in d. Steuer- freiheit. Da dieſe Perſonen die Anleihe ſelbſt⸗ verſtändlich übertragen können, ſind ſie auch von vornherein in der Lage, ſie ſteuerfrei zu verſchen⸗ len, während diejenigen, die die Anleihe zu Steuer⸗ amneſtiezwecken erworben haben, ſie erſt nach fünf Jahren ſteuerfrei verſchenken können. Wlionon R vorliegen, Sie ßerdem liegt die Erhöhung des Reichs, ankdiskontes durch⸗ aus im Bereich der Möglichkeit. Schließung der Kopenhagener Börſe. zwtb. Kopenhagen, 21. Sept. Mit Rückſicht auf die vorübergehende Schließung der Londoner Börſe hat der Vorſtand der Kopenhagener Börſe beſchloſ— ſen, bis auf weiteres die Kursnotierungen für Ob⸗ ligationen und Aktien an der Kopenhagener Börſe a en einzuſtellen. Siſtierung des Deviſenverkehrs in Geſterreich? wib. Wien, 21. Sept. Wie der„Morgen“ erfährt, beabſichtigt das Finanzminiſterium. (Montag um 8 Uhr früh die Siſtierung des freien Deviſenhandels in ganz Oeſterreich an— zuordnen. Es wird daher nicht mehr erlaubt ſein, ausländiſche Banknoten. Wechſel oder Schecks auf ausländiſche Banken. Gutſchriften auf ausländiſche Banken gegen Schillinge zu erwerben. Ausländiſche Zahlungsmittel ſollen nur bei Nachweis des Verwendungszweckes und nur, wenn die Behörden die Erwerbung von Deviſen für den angegebenen Zweck für not— wendig erachten. zugeteilt werden. Man er⸗ wägt darüber hinaus auch eine Sperre der Einfuhr von Deviſen. Durch dieſe Maßnahme. die allerdings noch nicht am Montag in Kraft treten dürfte, ſoll eine Zunahme der Verſ dung Oeſterreichs an das Ausland verhindert den. Die Wiener Börſe bleibt Montag woe— gen des jüdiſchen Verſöhnungstag Es iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, daf ſenrat den Beſchluß faſſen wird. die E börſe von Dienstag an bis auf weiteres ge— ſperrt zu halten. da man die Auswirkungen der Ereigniſſe in England abwarten will. Tagesnachrichten Den Vermieter erſtochen. Mannheim, 20. Sept. Ein bei einen: [Chepaar als Untermieter in den G-Quadraten wohnender 445jähriger Schlafgänger, der von der Fürſorgeunterſtützung lebte, die Miete nur unter Drohungen bezahlte und auch ſonſt übel beleumun⸗ det war, ſtieß dem Kleinrentner J. Jung, als die⸗ ſer feinen Mieter zur Rede ſtellte, ein Meſſer in die Hersgegend. Nach der Tat blieb er kaltblütig in feinem Zimmer. Jung ſtarb an ſeiner Verletzung im Krankenhaus. Mutter und Geſchwiſter ermordet wib. Görlitz, 20. Sept. In der letzten Nacht ſtellte ſich der 15jährige Mühlenbeſitzers⸗ ſohn Georg Klein aus Troitſchendorf, Kreis Görlitz der Görlitzer Kriminalzolizei mit der Selbſtbezichtigung, ſeine Mutter und ſeine beiden Geſchwiſter, einen neun Jahre alten Knaben und ein neunjähriges Mädchen, ein Zwillingspaar, mit der Axt erſchlagen zu ha⸗ ben. Die polizeilichen Nachforſchungen ergaben die Richtigkeit der Selbſtbezichtigung. Die Mutter des Täters wurde in der Stube, der Knabe im Keller und das Mädchen auf dem Hausboden erſchlagen aufgefunden. Die Tat iſt bereits in der Nacht zum Dienstag geſchehen. Was ſie veranlaßt haben kann. iſt noch nicht bekannt. Die Staatsauwaltſchaft hat ſich an den Tatort begeben. Feppelin in Pernambuco gelandet wib. Newyork, 21. Sept. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß iſt das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ geſtern abend 10,30 Uhr (Srennwicher Zeit) i Pernambuco gelandet. Nommt die Naturalunterſtützung? Berlin, 19. Sept. In den beiden letzten Wochen haben in den Reichsminiſterien mit den beteilig⸗ ten Kreiſen zahlreiche Beſprechungen ſtattgefun⸗ den mit dem Ziele, eine Verbilligung der notwen⸗ digen Lebensmittel für die Arbeitsloſen im kom⸗ menden Winter zu erreichen. Bei den Verhand⸗ lungen haben ſich Handel und Konſumgenoſſen⸗ ſchaften zur verbilligten Lieferung von Kartoffeln und Brennſtoffen bereit erklärt. Sie haben zu⸗ geſagt, auf ihre Mitglieder einzuwirken, damit ſie ſich zu örtlichen Verhandlungen mit den Gemein⸗ u über die Verbilligung weiterer Lebensmittel dereit finden. Der Handel fordert, daß auch die Erzeuger zu dem Opfer beitragen. Verhandlun⸗ gen ſind in dieſer Richtung mit dem Reichsverband der Induſtrie und anderen Verbänden aufgenom⸗ men worden. Die Zuführung der verbilligten debensmittel ſoll nach Möglichkeit durch denEin⸗ zelhandel und die Konſumgenoſſenſchaften erfol⸗ gen. Es wird noch unterſucht, inwieweit Barun⸗ erſtützungen noch durch Naturalleiſtungen erſetzt erden konnen, mit dem Ziele, die Kaufkraft der Arbeitsloſen zu heben. Völkerbund ſoll handeln web. Genf, 19. Sept. Die deutſche Delegation hat im Wirtſchaftsausſchuß der Völkerbundsver— ſammlung zwei Anträge eingebracht, die ſich auf den Bericht der Wirtſchaftsſachverſtändigen des Europa⸗Ausſchuſſes und auf den ſogenannten Francqui⸗Plan beziehen. Die Entſchließung über den Bericht der Wirtſchaftsſachverſtändigen hat fol— genden Wortlaut: „Eine engere wirtſchaftliche Zuſammenarbeit bildet eine weſentliche Vorausſetzung für Milde— rung und Behebung der gegenwärtigen Wirt— ſchaftskriſe. Die geeigneten Mittel zur Erreichung dieſes Zieles gibt der Bericht des Ausſchuſſes der Wirtſchaftsſachverſtändigen vom 29. Aug. 1923 an. Der Ernſt der Kriſe und die Not der kom— menden Monate fordern die beſchleunigte Durch— führung aller Maßnahmen, von denen eine Abhilfe erwartet werden kann. Aus dieſen Erwägungen nimmt die Völkerbundsverſammlung Kenntnis von der Entſchließung des Europa-Ausſchuſſes, die europäiſchen Regierungen aufzufordern, möglichſt vor dem 1. Januar 1932 ihre Bemerkungen zu dem erwähnten Bericht einzureichen und empfiehlt allen beteiligten Regierungen, bei ihren künftigen Beſchlüſſen den Grundſäben dieſes Berichtes Rech— nung zu tragen.“ Völkerbundsrat genehmigt Saaranleihe. wtb. Genf, 19. Sept. Der Völkerbundsrar hat heute die von der Regierungskommiſſion des Saargebiets zu Umbildungszwecken beautragte Anleihe von 150 Millionen franzöſ. Franken ge— nehmiat. Verbot der„Arbeiterzeitung“ in Frankfurt a. M. wib. Frankfurt a. M., 19. Sept. Der Oberprä— ſident der Provinz Heſſen-Naſſau hat die in Frauk⸗ furt a. M. werktags erſcheinende kommuniſtiſche „Arbeiterzeitung“ auf vier Wochen verboten. Grund zu dem Verbot gab der Abdruck des kom— muniſtiſchen Telegramms an die meuternden eng— liſchen Matroſen. Verbot des„Völkiſchen Beobachters“ aufgehoben. München, 19. Sept. Nachdem das Reichsgericht das Verbot des„Völkiſchen Beobachters“ aufgeho⸗ ben hat, wird das Blatt, das bis zum 22. Septem⸗ ber verboten war, am heutigen Samstag wieder er— ſcheinen. Begründung dieſer Maßnahme erfolgt ſpäter. eee eee Zwei neue Notverorödnungen Ein Reichskommiſſar für das Bankgewerbe— Die kleine Aktienrechtsreform Die Notverordnung über die Bankenaufſicht Berlin, 19. Sept. Die heute im Reichsgeſetz⸗ blatt erſcheinende Notverordnung über die Banken⸗ aufſicht, die am 1. Oktober in Kraft tritt, beläßt den deutſchen Banken weiterhin die volle privat⸗ wirtſchaftliche Verantwortlichkeit für ihre Geſchäfts⸗ führung im einzelnen. Andererſeits haben Reichsregierung und Reichsbank die Möglichkeit, ſich über die Lage des deutſchen Bankgewerbes zu unterrichten und die allgemeine Bankpolitik vom Standpunkt der geſamtwirtſchaftlichen Intereſſen zu beeinfluſſen. 5 Die Verbindung zwiſchen dem Reichskommiſſar für das Bankgewerbe(It.„N. B. L.“ iſt Miniſte⸗ rialdirektor Dr. Ernſt bereits gewählt), der Veichsregierung und der Reichsbank ſtellt das Ku⸗ ratorium für das Reichsbankgewerbe dar, deſſen Vorſitz der Reichsbankpräſident führt. Das Kura⸗ torium ſtellt die Richtlinien auf, nach denen der Bankkommiſſar zu arbeiten hat. Es hat ferner zu entſcheiden, ob allgemeine Grundſätze für die Ge⸗ ſchäftsführung des Bankkomiſſars durchzuführen ſind, ferner darüber, ob ein Bankinſtitut als unter die Verordnung fallend aufzufaſſen iſt. Damit iſt dem Bankkommiſſar die Möglichkeit gegeben, ſich auch mit den Privatbankiers zu befaſſen bezw. mit den Bankinſtituten, die keine Monatsbilanzen ver— öffentlichen. Der Bankenkommiſſar erhält ſehr weitgehende Vefugniſſe hinſichtlich der Auskunftserteilung. Er kann Bücher einſehen, Nachprüfungen vexranſtalten, Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsſitzungen veranlaſſen und auch die Einberufung einer Generalverſamm— lung beantragen. In der Praxis wird ſich der Ver— kehr allerdings für gewöhnlich in Ausſprachen mit den Mitgliedern des Vorſtandes abwickeln. entſprechende Verpflichtung zur ſtrengſten Ver⸗ ſchwiegenheit des Bankkomiſſars und ſeines Perſo⸗ nals gegenüber. Der Bankkommiſſar hat nach der Notverordnung auch das Recht, von denjenigen Perſonen, die nicht das Bankgewerbe betreiben, Auskunft über ihre ausländiſchen Zahlungsver⸗ pflichtungen und Anſprüche zu verlangen. Das Reichsbankgeſetz wird durch die Verord⸗ nung über die Bankenaufſicht nicht berührt. Verordnung über die Aktienrechtsreform Verlin, 19. Sept. Die in der heutigen Num— mer des Reichsgeſetzblattes ey heinende Verord— nung über die Reform des Aktieurechts ſieht zu— nächſt eine Erweiterung der Publizi⸗ tätspflichten vor, vor allem durch Einfüh⸗ rung der Pflichtreviſion. Durch eingehende Vor— ſchriften über die Bilanz, die Gewinn- und Ver⸗ luſtrechnung und den Geſchäftsbericht ſoll eine er⸗ hebliche Publizität ſichergeſtellt werden, durch die ein Schutz gegen mißbräuchliche Geſchäftsführung geſchaffen wird. Damit iſt auch eine Klarlegung der durch die Konzernverflechtungen bedingten Verhältniſſe ver⸗ bunden. Die Geſchäftsprüfungen ſind durch un⸗— abhängige Geſchäftsprüfer vorzunehmen. Die Re— gierung ſieht hierin eine der wichtigſten Maßnah⸗ men, die von großer wirtſchaftlicher und morali⸗ ſcher Bedeutung iſt. Man rechnet damit, daß be⸗ reits im Herbſt ein Stab von 200 öffentlichen Wirtſchaftsprüfern für die Durchführung der Pflichtreviſion vorhanden iſt. Die Verordnung ent⸗ hält ferner ein grundſätzliches Verbot der Kredit— gewährung für die Mitglieder des Vorſtandes. Es beſteht die Abſicht, ſpäterhin ein einheitliches Geſetz über die Aktienrechtsreform unter Einſchluß der Dieſem umfaſſenden Auskunftsrecht ſteht eine jetzt verfügten Verordnung zu ſchaffen. —— Die Beiselzung der Offer des ungaxiselien Sisenbafin. 24 Sürge in einer Reihe. bergen die Opfer des entſetzlichen Eiſenbahnattentats bei Biatorbagy, ſeine Aufklärung gefunden hat. In der Stunde der Beiſetzung ruhte in gantz das noch immer nicht Ungarn für eine Minute der Verkehr. Neben ſämtlichen ungariſchen Würdenträgern nahmen alle Vextreter der ausländiſchen Regierungen an der Feier teil. Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 40. Fortſetzung. „Ja!“ antwortete ſie feſt.„Ich muß dir ſchon dankbar ſein, daß du mir den Inſpektor ſandteſt! Ein— ganz vorzüglicher Menſch. Der Humor hat mir wohlgetan. Du biſt mit ihm gut befreundet?“ „Jawohl, das bin ich! Hellmer iſt ein tadel— loſer Junge. Der reißt mit ſeiner Stimmung ganz Roſenburg mit. Ich wußte, daß du keine Ausnahme machen würdeſt. Aber jetzt komm — ich habe einen kleinen Imbiß zubereiten laſſen. Jetzt will ich dich erſt einmal der Mam— ſell und Fräulein Elſe, die unſerem Hauswe— ſen ſo muſterhaft vorſtehen, vorſtellen.“ Sie ſchritten nach der Küche. Willfried ſtellte vor und freute ſich, daß der Kontakt gleich hergeſtellt war. Lida wechſelte mit Frau Roſellen und Elſe herzliche Worte. Elſe brachte ſie dann auf ihr Zimmer. Licht und weit waren ſie. „Sonne! Sonne!“ reckte ſich die junge Frau. „Sie können ſich nicht denken, Fräulein Elſe, wie ich ſie brauche.“ Elſe entgegnete freundlich:„Ich verſtehe Sie, gnädige Frau. Ich bin auch aus der Großſtadt hergekommen. Sie wiſſen vielleicht, daß mein Vater hier iſt— und ich fühle mich jetzt erſt glücklich und zufrieden.“ „Ich glaube es.“ * Sie ſpeiſte mit Willfried und dem Inſpek⸗ tor zuſammen. dich umtaufen, Lida! Hellmer hat mir verra— ten—“. „Biſt du gleich ſtill!“ warf Gothe ein. Eine leichte Verlegenheit war auf ſeinen Zügen. „Was denn? Was denn? Immer ausreden laſſen, Herr Inſpektor! Ich bin ſehr neugierig!“ „Alſo— Hellmer, erröte nicht wie ein jun— ges Mädchen— dem Hellmer gefällt dein Vor— name nicht.“ „Aber Will!“ „Jawohl! Er hat geſagt— Alida— brr— ſo heißt allenfalls ein Pferd, aber nicht eine hübſche Frau.“ Die Baronin lachte, kamen. „Ich muß um Abſolution bitten, Frau Ba— ronin!“ ſagte Hellmer zerknirſcht.„Ich habe— meine Meinung geändert. Mir gefällt— jetzt Alida beſonders gut.“ „So, wie kommt das?“ „Darin ſind Sie ſelber daran ſchuld, gnä⸗ dige Frau. Ich habe wieder feſtſtellen müſſen, einer ſchönen Frau ſteht alles— auch der Na⸗ me, wie er auch gewählt ſein mag.“ „Wie wollten Sie mich den umtaufen?“ „Rücke raus mit deinen Vorſchlägen!“ ſagte Willfried lächelnd. „Werde mich hüten! ſchönen Namen!“ „Warum gefiel Ihnen denn Alida nicht?“ „Das, gnädige Frau, will ich Ihnen nicht verbergen. Alſo— ich bin vor zehn Jahren, als ich Will noch nicht kannte, ein einziges Mal im Leben auf dem Rennplatz geweſen.“ „Und da gab es ein Pferd, das hieß Alida?“ daß ihr die Tränen Ich weiß ja keinen Im Laufe des Geſprächs ſagte Willfried zue der Schweſter:„Du— übrigens, wir werden l „Ja!“ 2 ND ee. 905 „Und Sie haben auf das Pferd geſetzt?“ „Ja!“ „Und es hat verloren?“ „Nein, gewonnen!“ „Ja— aber—!“ „Denken Sie gnädige Frau! Alida gewann und ich kriegte für meinen Zehnmarkſchein über dreihundert Mark ausbezahlt.“ „Und da waren Sie nicht froh?“ g„Nein— denn— im Gedränge hat eln fixer Junge meinen ganzen Mammon und was ich ſo noch in meiner Brieftaſche trug, geklaut. Ich ſtand buchſtäblich ohne einen Groſchen ein der Antergrundbahn! Stimmung— das wer⸗ den Sie verſtehen, gnädige Frau, und werden auch begreifen, daß ich gegen den Namen— Alida urſprünglich etwas hatte.“ „Sehr begreife ich das! Aber— aber— wie ſind Sie denn ohne Geld nach Hauſe ge⸗ kommen?“ „Das war nicht ſchwer. In Berlin bin ich ein Stück zu Fuß gegangen und habe einen Eid abgelegt, nie wieder auf denn Rennplatz zu gehen. Der Dieb war übrigens anſtändig! Er hat mir die Brieftaſche mit den Papieren und fünfzig Mark wieder zugeſchickt.“ „Mehr haſt du vermutlich auch nicht in der Brieftaſche gehabt— außer deinem Gewinn!“ „Nein, es waren bloß 30 Mark!“ „Das war ja bald 100 Prozent Verzinſung! Da hat ſich der Rennplatz doch gelohnt.“ „Na, ja— nach ein paar Tagen dachte ich auch milder.“ „Alſo nun zur Sache— wie wollen Sie mich nennen, Herr Gothe?“ fragte Alida luſtig. „Frau Baronin oder gnädige Frau— ich werde gar nicht in Verlegenheit wegen des Namens kommen.“ C0000 Rus Nah und Sern Karlsruhe, 18. Sept.(Die„Arbeiter⸗ zeitung“ auf vier Wochen verboten.) Auf Grund der Notverordnungen des Reichspräſi⸗ denten vom 28. März und 17. Juli ds. Is. hat der Miniſter des Innern die in Mannheim erſcheinende kommuniſtiſche Arbeiterzeitung auf die Dauer von vier Wochen verboten. Anlaß zu dem Verbot ga⸗ ben Artikel in der Nummer 160 vom 17. Septem⸗ ber, in denen das aufrühreriſche Verhalten der engliſchen Matroſen offen gebilligt und verherrlicht wird. Die„meuternden“ Mannſchaften werden zu weiterer Gehorſamsverweigerung und zu Ge⸗ walttätigkeiten gegen die Offiziere aufgefordert. Ihr Verhalten wird als nachahmenswertes Beiſpiel verherrlicht. Speyer, 18. Septbr.(Jugendlicher Brandſtifter.) Am Donnerstag abend gegen halb 11 Uhr iſt eine dem Deutſchhof gehörende hinter dem„Eſel“ gelegene Feldſcheune vollſtän⸗ dig niedergebrannt. Die Scheune war größtenteils aus Holz hergeſtellt und diente zur Aufbewahrung landwirtſchaftlicher Maſchinen. Auch lagerte ein größeres Quantum Stroh dort. Der feſtgeſtellte Schaden beläuft ſich auf 3000 Mark. Als Brand⸗ ſtifter wurde der ledige Gärtner Deffner von hier ermittelt, der geſtand, den Brand gelegt zu haben. Er war neun Jahre im Erziehungsheim Queich⸗ heim als Zögling untergebracht und zuletzt bei einem Bauern in Hainfeld tätig. Dort iſt er an⸗ geblich wegen ſchlechter Behandlung vor drei Ta⸗ gen ſeinem Dienſtherrn entlaufen. Um zu ver⸗ hindern, daß er nochmals in Fürſorgeerziehung gebracht werde, legte er dieſen Brand an. Er hatte ſchon einige Tage in der Scheune genächtigt. Saarbrücken, 19. Sept.(Vor der Auf⸗ klärung des Poliziſtenmordes?) Die Landeskriminalpolizei hat einen angebli⸗ chen Heinrich Blöſſer feſtgenommen, der ſich ſeit drei Wochen im Saargebiet unangemeldet auf⸗ gehalten hat. Blöſſer ſteht in dem Verdacht, au der Ermordung der beiden Berliner Polizei offiziere im Auguſt aktiv beteiligt geweſen zu ſein. Der Verhaftete, der Kommuniſt ſein ſoll, wurde heute vormittag dem Amtsrichter vor⸗ geführt, der nach kurzer Venehmung die Auſ— rechterhaltung des Haftbefehls angeordnet hat. Breslau, 19. Sept.(Abſturz eines Sportflugzeuges.) Zwiſchen Banau und Hennersdorf im Kreis Frankenſtein ſtürzte heute vormittag der Eindecker„D 2022“, ein Sport⸗Uebungsflugzeug, mit zwei Inſaſſen ab. Die Maſchine war in der Luft in Brand ge⸗ raten. Der Führer verſuchte eine Notlandunse. Bevor das Flugzeug auſſetzte, ſprang der In ſaſſe heraus; er verunglückte tödlich. Das Flug⸗ zeug zerſchellte bei der Landung. Der Führer Diplomingenieur Werner Badke aus Breslau blieb unverletzt. Der Name des Toten iſt noch nicht ermittelt. Das Flugzeug war auf dern Wege von Breslau nach Mittelwalde. wil, Labhiau, 19. Sept.(Totſchlag an einem Polizeibeamten.) Heute nach! wurde hier der Pelizeihauptwachtmeiſter Wendt von zwei Einbrechern, die er auf ihrem Motorrad als verdächtig anhielt, erſchoſſen. Die Verbrecher, deren einer als der Arbeiter Altrock aus Königs⸗ berg feſtgeſtellt iſt, flüchteten unter Zurücklaſſung des Motorrads und der Einbruchswerkeende. Bingen, 19. Septbr.(Abſturz von der Eiſenbahnbrücke.) Am Freitag mittag gegen 12 Uhr ſtürzte der mit Anſtreicherarbeiten beſchäftigte Kaminſki von der Eiſenbahnbrücke über die Nahe und ertrank. Angeſtellte Wiederbele— bungsverſuche wurden nach zweiſtündiger Dauer aufgegeben. Der Bruder des Abgeſtürzten, der aus dem Ruhrgebiet ſtammt, iſt vor drei Jahren von der Hindenburgbrücke bei Anſtreicherarbeiten ebenfalls tödlich abgeſtürzt. Nierſtein, 19. Sept.(Lerurteilte Mo⸗ torrad⸗ und Weindiebe.) Sechs junge Leute von hier im Alter von 18 bis 20 Jahren „Das klingt beides ſo kalt! Sie ſind Wills guter Freund. Ich bitte ergebenſt, daß ich— ſoweit es den Herren möglich iſt— in den Freundſchaftsbund mit eingeſchloſſen werde— alſo Sie werden ſagen— Frau— nun, wie denn, bringen Sie den Namen! Haben Sie noch nie ein Mädel gehabt, deſſen Namen Ihnen gut gefiel?“ i „Ich bleibe dann bei Frau Alida!“ „Gibt es nicht. Im Vertrauen, mir gefällt Alida— oder ſchon Lida auch nicht, alſo finden Sie einen anderen Namen.“ „Haben gnädige Frau nur den Namen zu: Taufe bekommen?“ „Nein— ach ſo, da wollen Sie ſich einen anderen herausſuchen. Ich heiße noch— Käthe. 15„Käthe— keinen weiteren Namen, gnädige Frau! Frau— Frau Käthe— das klingt ſo friſch und munter und meine Mutter heißt auch ſo.“ Alida ſah Willfried an.„Und du biſt auch damit einverſtanden?“ „Gemacht, Käthe— alſo wir jetzt um.“ Gothe ſtieß mit der Baronin an. „Ihrer Geſundheit, Frau Käthe!“ „Ihrem Humor, Herr Hellmer!“ Hell klangen die Gläſer. f ö Danach ſagte Hellmer:„Alſo Frau Käthe Sie wollen ſich auf Roſenburg erholen?“ „Ja, das möchte ich!“ „Bon! Sie werden viel Milch trinken!“ „Ich gehorche!“ „Jeden Tag mindeſtens ein Stündchen aus⸗ reiten!“ „Haben Sie ein frommes Tier für mich?“ taufen dich —: Fortſetzung folgt. haben im Fruhjahr in Mainz eine gieihe von Mo⸗ korrädern geſtohlen und nach einer Spazierfahrt irgendwo wieder ſtehen laſſen. Aber wie immer: der Krug geht ſo lange zum Brunnen, bis er bricht. So wurden auch dieſe Burſchen ermittelt und feſt⸗ geſtellt, daß von ihnen ein Teil auch die Weindieb⸗ ſtähle zum Nachteil der Firma Gärtner und Blum auf dem Kerbholz hat. Das Gericht verurteilte die Angeklagten zu Gefängnisſtrafen von drei Mo⸗ naten und drei Tagen bis zu einem Jahr ſechs Mo⸗ naten und rechnete die Unterſuchungshaft an. Schwarzenacker, 18. Sept.(Unfalloder Mord?) Am Mittwoch nachmittag wurde in der Nähe von Bierbach an der Blies eine weibliche Leiche angeſchwemmt, die als die 20jährige Luiſe Bellaire aus Schwarzenacker erkannt wurde. Das Mädchen wurde zum letzten Male Montags auf der Schwarzenacker Kirchweihe(vor etwa vier Wochen) geſehen und war ſeitdem verſchwunden. Ob dem Mädchen ein Anfall zugeſtoßen iſt oder ob 2s Selbſtmord verübt hat, ſteht bis jetzt noch nicht feſt. Die Leiche wurde zur Sektion in das Landeskrankenhaus Homburg gebracht. wib. Dortmund, 19. Septbr.(Politiſche Auseinanderſetzung zwiſchen Schü⸗ lern.) Bei einem Streit zwiſchen drei Schulkna⸗ ben zog einer der Schüler plötzlich einen Teſching aus der Taſche und ſchoß einem anderen Knaben in die Hüfte. Wie der Schütze auf der Polizeiwache erklärte, habe er die beiden Schüler auf der Straße getroffen, die an ihn mit der Frage herangetreten ſeien, ob er im Reichsbanner ſei. Als er dies be⸗ jahte, ſollen die beiden ſich auf ihn geſtürzt und ihm mit Schlägen gedroht haben. Darauf habe er die Piſtole gezogen und geſchoſſen. Frankfurt a. M., 19. Sept.(Ein Opfer des Lacumſchen Zuſammenbruchs.) Geſtern früh erſchoß ſich hier ein junger Wein⸗ händler aus Bingen. Sein Tod dürfte im Zuſam⸗ menhang mit dem Zuſammenbruch des Lacum⸗ ſchen Unternehmens ſtehen. Nachdem ſchon im Laufe der vorigen Woche ein Binger Geſchäft den Konkurs anmelden mußte, iſt dieſer Selbſtmord der zweite Fall, in dem der Zuſammenbruch von Lacums ſchlimme Folgen hatte. Mannheim, 18. Septbr.(Gekündigte Lohnabkommen.) Der Verband der Me— tallinduſtriellen Badens, der Pfalz und angrenzen⸗ der Induſtriegebiete e. V. teilt uns mit, daß er ſich infolge der Entwicklung der Verhältniſſe ge⸗ zwungen geſehen hat, das Lohnabkommen für die Bezirksgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen vorſorg⸗ lich zum 31. Oktober ds. Is. zu kündigen. Gleich⸗ zeitig ſind auch die Lohnabkommen für die Bezirks⸗ gruppen Frankenthal und Seekreis zum gleichen Zeitpunkt vorſorglich gekündigt worden. Das Lohn⸗ abkommen für die Bezirksgruppe Freiburg wurde bereits zum 30. September gekündigt. Die Zahl der hiervon betroffenen Arbeiter läßt ſich im Augenblick nicht genau angeben; der Durchſchnitt des Jahres 1930 hat 26— 27 000 betragen. Dieſe Zahl dürfte ſich aber zur Zeit um ca. 7— 8000 vermindert haben. Heidelberg, 19. Sept.(Eiſenbahnar⸗ beiter überfahren und getötet.) Heute vormittag kurz nach 8 Uhr wurde auf dem O. G. G.-Bahnhof Wieblingen der 28 Jahre alte verheiratete Eiſenbahnarbeiter Wilhelm Guck, der durch Ausgleiten infolge der Näſſe geſtürzt war, von einem Güterwagen überfahren und ſofort ge— tötet. Guck ſtammte aus Edingen, wohnte aber ſeit einigen Jahren in Wieblingen. Leeheim, 17. Sept.(Unglücksfall.) Auf einem ſchlechten Feldwege wollte ein Radfah⸗ rer einem entgegenkommenden Fuhrwerk aus⸗ weichen, ſtürzte und erlitt derart ſchwere Verlet⸗ zungen, daß er nach Frankfurt ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Erfelden, 18 Sept.(Leich enländung.) Wom Rhein wurde vor einigen Tagen eine tote Frauensperſon geborgen. Wie feſtgeſtellt wer⸗ den konnte, lag die Leiche ſchon längere Zeit im Waſſer und handelt es ſich um eine ältere Frau aus Ludwigshafen, die dort den Tod im Waſſer geſucht unh bis hierher getrieben worden iſt. Die Tote wurde nach dort zurückbefördert. Goddelau, 17. Sept.(Unglücks fall.) Ein dreijähriges Kind, das von ſeinen Eltern zum Abernten von Obſt an der Landſtraße mitgenom⸗ men wurde, wurde von dem Kotflügel eines des zeges kommenden Autos erfaßt und zu Boden geworfen. Der Beſitzer des Autos brachte das Kind nach der in der Nähe befindlichen Heilanſtalt. Ein fideles Frauengefängnis Newyork hat eine weſentliche Bereicherung des Stadbildes durch ein großes Gebäude er⸗ fahren, das äußerlich betrachtet wie ein moder⸗ nes Hotel oder Sanatorium ausſieht, tatſäch⸗ lich aber das neue Frauengefängnis der Hud⸗ ſon⸗Metropole iſt. Fenſter und Balkons des Gebäudes gehen auf die Straße und ſind nicht einmal mit Gitter verſehen. Die weiblichen Gefangenen leben in Räumen, die ſich in kei⸗ ner Hinſicht von Hotelzimmern unterſcheiden. Die Möbelausſtattung beſteht aus einem Schreibtiſch, einem bequemen Lehnſtuhl und einem nicht minder komfortablen Bett. Au⸗ ßerdem befindet ſich in jedem Zimmer ein Waſchtiſch mit fließendem kalten und warmen Waſſer. Auch iſt in jedem Stockwerk ein Ra⸗ dioapparat inſtalliert. Dieſer ſteht den gefan⸗ genen Frauen ebenſo zur Verfügung wie ein angegliederter Turnſaal. Die Skeptiker kön⸗ nen ſich freilich nicht der Sorge verſchließen, daß ein ſolches Gefängnis nur dazu angetan ſein kann, die Zahl der Verbrechen zu ſteigern, während die Gefängnisverwaltung ganz im Gegenteil der Anſicht iſt, daß die Behaglichkeit des Strafvollzuges ihren günſtigen Einfluß auf die moraliſche Beſſerung der Inſaſſen nicht ve ſehlen wird. Bunte Seitung Traugebühren in Naturalien. Die Mittel, deren man ſich in den Vereinigten Staaten zur Bekämpfung der Wirtſchaftskriſe be⸗ dient, ſchwanken zwiſchen zwei Extremen: dem pri⸗ mitiven Tauſchhandel und der Proklamierung des Standrechts. Die größte Aktion dieſer Art iſt vom„Federal Farm Board“ ausgegangen, der 25 Millionen Buſhel amerikaniſchen Weizens gegen 1 050 000 Sack braſilianiſchen Kaffees umtauſchte. Neben den offiziellen Tauſchgeſchäften im Großen geht in Kanſas ein privater Tauſchhandel von Hand zu Hand einher und die landwirtſchaftlichen Erzeuger bezahlen Kleider, Automobile, Nahrungs⸗ mittel und andere Lebensbedürfniſſe mit Natur- produkten. Selbſt die Traugebühren kann man dem Geiſtlichen in Weizen entrichten, wobei der übliche Satz 10 Buſhel Weizen für jede Trauung iſt. Ein Teil der amerikaniſchen Getreideüber— ſchüſſe ſoll dazu dienen, der Hungersnot zu ſteuern, von der China infolge der Ueberſchwemmungskata⸗ ſtrophe bedroht iſt. Präſident Hoover hat bereirs dem Plane zugeſtimmt, der chineſiſchen Regierung 15 Millionen Buſhel Weizen auf langfriſtiges Ziel zu verkaufen. Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Eines Tages erhielt Marc Twain, der damals noch Herausgeber einer Zeitung in Miſſouri war, von einem Leſer, einem Kaufmann, einen Brief, in dem der Schreiber mitteilte, er habe in der Zei⸗ tung eine Spinne gefunden, und er würde, da er abergläubiſch ſei, gern wiſſen, was dies wohl zu bedeuten habe. Er bekam folgende Antwort: „Verehrter alter Abonnent! Daß Sie eine Spinne in Ihrer Zeitung fanden, bedeutet für Sie weder Glück noch Unglück. Die Spinne wollte le⸗ diglich in unſerem Blatt nachſehen, welcher Kauſ— mann darin kein Inſerat hat, um dann deſſen La⸗ den aufzuſuchen, ihr Netz quer vor die Tür zu ſpannen und dort bis an ihr ende ein Leben unge⸗ ſtörten Friedens führen zu können.“ Enoch Arden— Wiederſehen an der Garderobe. An der franzöſiſchen Riviera erzählt man ſia) eine Geſchichte, die aus einem Filmmanuſkript ge⸗ ſtohlen ſein könnte— aber ſie iſt wahr, buchſtäb⸗ ich wahr. Ihr Held iſt ein ruſſiſcher Ariſtokrat, der vor dem Krieg in Nizza eine ſtadtbekannte Er⸗ ſcheinung war. Er lebte dort mit ſeiner Frau und den Kindern und war ein Stammgaſt im Kaſino. Eines Tages verſchwand er mit der Erzieherin ſeiner Kinder. Der Ausbruch des Weltkrieges machte jeden Verſuch einer Verſöhnung der Ehe— leute unmöglich, und als die zurückgebliebene Frau, die ſich durch die Revolution in Rußland welle: Mittel beraubt ſah, mußte ſich in Nizza ſchlectz und recht durchs Leben ſchlagen. Darüber sergbg die Zeit, und die verlaſſene Frau hatte ſo diele Jahre nichts mehr von ihrem Manne gehört, dat ſie annehmen durfte, ihr Gatte ſei geſtorben. ü trug deshalb auch kein Bedenken, mit einem reuchen Garagenbeſitzer, der um ihre Hand ange- zalten hatte, eine neue Ehe einzugehen. Kürzlich deſand ſie ſich mit ihrem zweiten Gatten im H. zino, als ſie beim Verlaſſen des Saales die nieden zehmetternde Entdeckung machte, daß einer der Garderobenhüter niemand anderes als ihr erſter Satte war. Keiner von Beiden redete ein Wort und die Frau begnügte ſich, dem Mann ſtumm ihre Garderobenmarke zu übergeben und ihm nach Empfang der Sachen ein ungewöhnlich hohes Trinkgeld einzuhändigen. Die beiden ſchieden doneinander, ohne durch ein Zeichen verraten zu haben, daß ſie ſich erkannt hatten. Verbot des„Echo des Oſtens“. lwtb. Königsberg, 19. Sept. Der Oberpräſtb ent der Provinz Oſtpreußen hat gemäß der Verord— nung des Reichspräſidenten zur Bekämpfung poli— tiſcher Ausſchreitungen das„Echo des Oſtens“ in Königsberg auf die Dauer von vier Wochen ver— boten. Kum Abslunx eines deulseſien Flugzeugs in Jeſuaueden Der Typ des abgeſtürzten Meſſerſchmidt⸗-Flugzeugs D 1812. A * meſſungen aufgeſtiegen. 1 Jönköping in Schweden ſtürzte ein deutſches Flugzeug, das die D 1812 der Bayriſchen Flugzeugwerke trug, aus großer Höhe Die vier Inſaſſen, darunter zwei Reichsdeutſche, wurden getötet. Zulaſſungsnummer ab und zerſchellte am Boden. Das Flugzeug war zu Ver⸗ Ein trauriges Gedenken Vor zehn Jahren: Exploſionsunglück bei Oppau Ludwigshafen, Sept. Am heutigen Sonntag wird ſich die Gemeinde Oppau vor dem Denkmal verſammeln, das 1926, fünf Jah— re nach der Kataſtrophe, für die Toten jenes Exploſionsunglückes errichtet wurde, das im Umkreis von 200 Kilometern vom Wirtſchafts⸗ gebiet Mannheim-Ludwigshafen hörbar und verſpürbar war. Am Morgen des 21. September 1921, in der frühe zwiſchen 7 Uhr 31 und 7 Uhr 32 Mi⸗ nuten erzitterte die Erde unter einem gewal— tigen Stoß und einem Sprühregen von Eiſen— teilen und Mauerwerk fiel auf die Häuſer und Menſchen herab. Was war geſchehen? Die Menſchen kamen verſtört aus den Wohnungen, in den Straßen der Städte und Dörfer lagen dichtgeſät die Fenſterſcheiben, Häuſer hatten Riſſe bekommen, und je näher man dem Ur- ſprungsherde, dem Orte der Exploſion kam, dem Induſtriedorf Oppau, das eng mit dem Namen und Werden der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik(der heutigen J. G.-Farben⸗ Induſtrie) verknüpft war, umſo furchtbarer wurden die Verwüſtungen. Von den 1050 Wohngebäuden und den 2700 Nebengebäuden Oppaus wurden damals 800 Wohngebäude ſo gänzlich zerſtört, daß ſie abgetragen und neu errichtet werden mußten; rund 2000 Ne⸗ bengebäude mußten gleichfalls vollkommen neu errichtet werden. Die reſtlichen Wohn- und Nebengebäude mußte man mit großem Koſten— aufwand wieder inſtandſetzen. Schlimmer noch als dieſer Sachſchaden, der auf eine halbe Million Goldmark geſchätzt wurde, waren jedoch die Opfer an Menſchen⸗ leben. Als der Silobau 110 des Stickſtoffwer⸗ kes der BASF, in dem 4000 Tonnen Ammon⸗ ſulphatſalepter(das bisher nicht als exploſibel galt) lagerten, in die Luft flog aus niemals zu klärender Urſache, fanden 561 Menſchen den Tod. 177 Werksangehörige und 384 nicht Werksangehörige wurden Opfer jener Rieſen⸗ kataſtrophe in Opapu. 1952 Männer, Frauen und Kinder wurden in den Gemeinden Oppau und Edigheim und in der Fabrik ſelbſt ſchwer verwundet. Um die Toten trauert eine gan— zu Gemeinde, und es gibt kaum Ergreifenderes als jene ſchlichten Tafeln, die wie in Ehren— friedhöfen gehalten ſind, einfach und ſchmuck— los, nur mit dem Namen der Toten. Faſt ſiebenzig dieſer Erinnerungstafeln, tragen die Inſchrift:„Unbekannt, Geſtorben am 21. Sep— tember 1921. Tagelang mußte ſeinerzeit nach den Opfern geſucht werden; wochenlang dauerten die Auf⸗ räumungsarbeiten. Der Wiederaufbau der zerſtörten Gemeinden währte bis ins Jahr 1924 hinein. Anter der Leitung des jetzigen bayeriſchen Innenminiſters Schützel wurde da— mals das„Hilfswerk Oppau“ ins Leben geru— fen, das dieſen ganzen Wiederaufbau durch⸗ führte und auch die ſchwere Aufgabe hatte, die Hinterbliebenen und die Verwundeten zu entſchädigen. Viele dieſer Entſchädigungen wurden ein Opfer der einſetzenden Inflation und die BAS nahm die Hinterbliebenen der Opfer vom 21. September 1921 wie diejenigen ihrer Werksangehörigen in dauernde Renten- fürſorge bezw. gewährte ihnen eine der Zeit entſprechende Geldabfindung. Es würde ungerecht ſein, wollte man in dieſem Zuſammenhang nicht der aufopfernden Hilfe gedenken, die wenige Stunden nach Be⸗ kanntwerden des Unglücks von Zehntauſenden geleiſtet wurde. Das Rote Kreuz, die Aerzte der Umgebung. Sanitäter, Feuerwehren. Heilsarmee, Polizei und Gendarmerie wie auch nicht zuletzt die damals noch in der Pfalz weilende franzöſiſche Beſatzung ſtellten ſich zur Hilfeleiſtung zur Verfügung und fieber⸗ haft wurde gearbeitet. Am Sonntag, den 25. September, wurden die Toten zur letzten Nuhe beſtattet, für ganz Deutſchland war dieſer Tag ein nationaler Trauertag! Sämtliche kommuniſtiſche Zeitungen in dern Provinz Sachſen verboten. wib. Magdeburg, 19. Sept. Der Oberprä⸗ ſident hat die Magdeburger komumniſtiſche Zei⸗ tung„Die Tribüne“ mit Wirkung ab heute auf vier Wochen verboten. Anlaß zum Verbot gab das bekannte Telegramm des Z. K. der KPD. au die meuternden engliſchen Matroſen, das auch von der Tribüne veröffentlicht wurde. Aus dem gleichen Grunde ſind auch alle übri— gen kommuniſtiſchen Zeitungen in der Provinz Sachſen verboten worden. Der Zeppelin Abſtecher des„Graf Zeppelin“ nach braſilianiſchen Waſſerfüllen. wotb. Newyort, 19. Sept. Nach einer Mel⸗ dung der Aſſociated Preß aus Pernambuco wird „Graf Zeppelin“ vor ſeiner Rückfahrt zwei Fahe⸗ ten über den Paolo Affonſo-Fällen des Sao Fran⸗ cisco⸗Fluſſes ausführen. Der von dieſen müch⸗ tigen Fällen aufgeworfene Waſſerſtaub iſt 16 Kilo— meter weit ſichtbar. Das Luftſchiff hat 13.30 Uhr 04 1 Uhr Mz.) die Kapverdiſchen Inſeln paſ⸗ ſiert. Wettervorherſage Ausſichten für Dienstag: Trocken, keine we⸗ ſentliche Aenderung. ee fung ref ken vnp)ͤß mnnuud ne Splitter und Balken Von Karl Vogler. Den meiſten Menſchen fehlt, was der Narr um Ueberfluß hat. * An ſtumpfen Klingen ſchneidet man ſich ſchnel— ler als an ſcharfen — 2 * Freiheit gibt es wohl nur Tun. in ſchöpferiſchem * Es gibt Früchte, die ſind aus Reife— faul. * Man kann auch in Beſcheidenheit zerſtören. Das Eichhörnchen frißt auch nur den— Samen. * „Ich bin ohne Fehler“ ſagt der eine und ge— ſteht in dieſer Uebertreibung lächelnd mindeſtens ein Dutzend ein. „Ich habe tauſend Fehler“, und beſtreitet in dieſer hundert. ſagt der andere Selbſtüberhebung ſeine * Je weniger eigene Gedanken mancher hat, deſto mehr macht er ſich über andere. 3* Revolution der vielen Revolutionäre ſcheint nur ein nach außen gerichteter Kampf gegen ihre eigene innere Unklarheit zu ſein, vielleicht ſogar: Kampf gegen den Spießhürger in ihnen ſelbſt. ** ch glaube, Heimweh iſt nichts als Flucht in efilde der Kindheit. neee die G Rundfunk⸗ programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M. Dienstag, 22. September. 5.55 Uhr: Wettermeldung; Anſchl.: Morgeu— gymnaſtik; 7.00: Frühkonzert; 12.05: Schall⸗ plattenkonzert; 15.00: Wochenſchau des Frankfur⸗ ter Hausfrauenvereins; 15.05: Stunde der Haus— frau; 17.05: Nachmittagskonzert; 18.40: Reiſe durch deutſches Land am Viktoria-See(Oſt-Afri⸗ ka); 19.05: Vortrag: Das Schaffen des Künſt⸗ lers; 19.30: Sonderwetterdienſt; 19.45: Unter⸗ haltungskonzert; 20.:80: Moraliſche Geſpräche; 21.15: Studien⸗Konzert; 22.15: Zeithericht; 22.55: Tagesnachrichten. Süddeutſche Gruppe. Stuttgart. Dienstag, 22. September. 5.55 Uhr: Zeitangabe, Wetter; 10,00: Schall⸗ platten; 12.35: Operettenmuſik; 14.30: Engl. Sprachunterricht; 15.00: Stunde der Hausfrau; 16.30: Frauenſtunde; 17.05: Konzert; 18.40: Reiſe durch deutſches Land in Oſt-Afrika; 19.05: Das Schaffen des Künſtlers; Ab 19.45: Progr, von Frankfurt. München. Dienstag, 22. September. 12.30 Uhr: Mittagskonzert; 15.05: Stunde der Hausfrau; 16.20: Richard Staab ſpielt Kla⸗ vier für die lernende Jugend; 16.45: Eine Vier⸗ telſtunde Weltgeſchichte; 17.00: Kinderbaſtelſtun⸗ de; 17.20: Veſperkonzert; 18.30: Zeitſchriften⸗ ſchau; 18.50: Moderne Raſſe⸗Theorien; 19.10: Ein ehrwürdiges bayeriſches Kloſter; 20,55: Vor⸗ trag für Funkhelfer; 22.20: Nachrichtendienſt. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 379 Stück Verkauft 268 Stüc Milchſchweine das Stück 4—8 Mk. Läufer das Stück von 10— 24 Mk. Marktverlauf mittelmäßig.