Mannheim an den Planken neben der Hauptpost. Morgen Donnerstag früh /½9 Uhr Reste von Seiden- Stoffen, Woll-Stoffen, Wasch- samten, Mantelstoffen eto. etc. 5208 1 9 Reste 5 und zwei Drittel des regulären Preises! Anzug-Steff-Reste REST E; hn lessei, Hemdentuch, Bertuchstoften, Bernuchhaldlelnen, Bettdamast, Schürzenzeuh ele, Gardinen- Reste aller Art mit ganz erheblichem Dreisnachlas! Resiposten: Nerren-Unterhosen solide Qualität Paar 68. Resiposfen: Herren-Handschuhe 25 solider Trikot, jarbi g..... Paar 0 Damen-Sportstrümpfe 1 8. Melle. Paar Resiposſien: Resipostfen: Damen- Strümpfe Seidenflor verstärkt Resiposten: Damen- Handschuhe aussoitierte Größen, zeils mit Stulpe Paat 0 Einder-Kniestrümpfe 8 3 mit bunt. Rand, Gr. 3-5, Paar Restposten: Restposten: Kinder- Kniestrümpfe teils Wolle platt und reine Wolle 0 Größe 3—5 Paar 45, Cr. 6—7 Paar Resiposien: Erstlings-Jackchen gestrickt Stück Resiposten: Erstlings-Hös chen 5 eee e gestrickt. acgggggggagggaaggggaggagagddaggdgaagdaaggngagnm Dauerwellen iſt eine Vertrauensſache, das für jeden Damenfriſeurmeiſter jahrelange Erfahrung benötigt, denn jedes Haar hat andere Eigenſchaften und jedes eignet ſich nicht für Dauerwellen und wird dasſelbe dann zu gewaltſam behandelt, ergibt Negerkrauſe und Demolierung des Haares, aber alles nur keine Welle, ſon— dern Krepp. Die in meinem Beſitz befindlichen Apparate ſind mit der neueſten Technik verſehen und werden von jahrelang geübtem Damen- friſeur bedient. Empfehle den geehrten Damen meine auf's Beſte bewährteſten Syſteme, mit 6—9 Monate Garantie, ohne Elektrizität 8 Mk., mit Elektrizität 12 Mk. 7 C. Krack, gepr. Damenfriſeurmeiſter Viernheim, Rathausſtraße 25 fachgggaagagagaagaggaggaggadaggaagagagaaaamae fuhrwerk zu ſtellen. Lieferant zu tragen. friſt 14 Tage. Bekanntmachung. Betr.: Kohlenverſorgung der Schulen. 0 Für die Schulen und den Faſelſtall werden ca. 3500 kg. Fettnuß III Kohlen i Angebot iſt auf frei aufgeladen auf das Gemeinde— Die Wiegegebühren hat der Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Frei⸗ tag, den 25. September 1931, nachmittags 6 Uhr, auf dem Baubüro einzureichen. 5 b a Die Eröffnung der Angebote findet im Bei⸗ ſein etwa erſchienener Bieter ſtatt.— Zuſchlags⸗ Viernheim, den 23. September 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Das benötigt. Saus S SO D 5 Frledrichsfelder rkraut- und Fleischständer Die Tuberkuloſe⸗ aus. Bekanntmachung. Betr.: Verſteige rung von Allmendgrundſtücken. Am Samstag, den 26. Sept. 1931, vormittags 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 15 Oberlück 12 Gew. Nr. 15 Alter Garten 3. Gew. Nr. 13 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 2 Kleine Striethen Nr. 34 Kl. Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 70 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 24 Gr. Neuenäcker im Gr. Bruchfeld Nr. 18 Allmen Nr. 93 Rothfeld 1. Gew. Nr. 29 Dreiruthen Nr. 69 Mittlere lange Theilung Nr. 27 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 33 Oberbruchweide 5. Gewann Nr. 33 Schloth Nr. 70 Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung werden die Weiden von den gemeinheitlichen Gräben Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 22. Sept. 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bauernverein. Unſere elektriſche Saatreinigungsmaſchine, eine Putzmühle und Beizapparat iſt in unſerem Lager aufgeſtellt! Sorget recht— zeitig für gutes Saatgut! Bringet Euer Ge- treide, es wird bei uns zur Saat fertig ge— ſtellt und kann teueres Saatgut geſpart werden. Der Vorſtand. Lobalin das beste flüssige Bodenreinigungs- mittel f. Parkett, Linoleum etc Ltr..- Boden- Belie offen und in Dosen 1 PId.-Dose gelb, rot, braun 50 3 an Wachse offen und in Dosen 1 Pfd.-Dose gelb, weiß bellkatell-Sauerkraul mit Weingäcung Sünbuechlinge 1 Pfund 380 Scharihüchlinge Stück 12.0 Sümiljcne Marinaden offen und in Dosen billigst Fd e d „ Scheue Grote Auswahl in Waschhürsten, Besen, Stralenbesen, Schrahber u. Stiele usw. lakoh Minkenhach 50 Jan 1 Pfund 123 Lorscherstrabe 10 ſacnganangmnmmmammme Beratungsſtunde fält heute wegen Erkrankung des Arztes CFCecc ooo N ede S 000008888 1 N in jeder Größe vorrätig. la Qualität. Aeufßerst billiger Preis. Mikolaus Effler Haushaltungswaren 4% Rabatt Rathausstr. 4% Rabatt 9 9 92 9 9 0 9 9 9 9 0 Mager much täglich frisch Milena Liter 10 Pfg. 2 mal wöchentl. frische Landhutter, Süller und sauerer Rahm, weiter Mas zu haben bei Martin Alter Wasserstraße 46. Sonderangebot. Reiner hellgelber Vieh- lebertran hält Schweine gesund und mästet Lw. 1.20 Rathaus-Drogerie Peter foskong. 77 Wo 77 bekommt man gut er- 10 3„ haltene 10 Anzüge, Mäntel 7 und Koffer 1 In der An- und Ver- 5 kaufszentrale Mennhei m J 1, 20 5 nochzeitsanzüge auch i leihweise.. Feinsten in 1 Pfund-Einheits- Gläser abgefüllt 8 1.80 Mk. zu haben bei Aa roschauer Kühnerstrage 8 Einlege-Martoffeln beſte Qualität(gelbe Induſtrie) trocken, geſund und handverleſene Ware—— a Birnen, Wirtschafts- und Tafeläpfel liefert äußerſt billig, frei Haus Heinrich Faltermann Tel. 76 Moltkeſtr. 15 NB. Beſtellungen nehme laufend entgegen. CET Verwenden Sie Schoenenbergers Pflanzenrohsäfte 2 2 1 bei Verdauungsstörungen: 0 Knoblauch, Wermut, Enzian 0 bei Nierenstörungen: Birke, Huflattich, Zinnkraut bel Nervenlelden: Johanniskraut, Schafgarbe, Brennessel Heinr. Hummel! Mannheim ... ˙ eee J Arbels- Ado für Schloſſer, Maler, Gypſer, d 0Drell 7,50 Mk. g. Martin, Kiesstr. 2 Haus„Urania“ nur Qu 3, 20 f (P- AQu) Bekanntmachung. Betr.: Maul- und Klauenſeuche in Viernheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt; nis, daß außer den bis jetzt gemeldeten Fällen die Maul- und Klauenſeuche im Faſelſt all ſowie unter dem Viehſtande des Peter Belz 1. Luiſen⸗ ſtraße 56 und Jakob Ringhof 4., Blauehutſtraße 11 amtlich ſeſtgeſtellt worden iſt. Der bereits ge· bildete Sperrbezirk muß entſprechend erwei— tert werden und wind wie folgt feſtgeſetzt: a) Sperrbezirk beſtehend aus den verſeuchten Ge⸗ höften und dem Gemarkungsteil, der begrenzt wird durch die Weinheimer, Waſſer-, Schul-, Rathaus⸗ bis zur Waſſerſtraße, dieſe weiter bis zur Blauehut⸗, Hofmann⸗, Wieſenſtraße und Pandurengaſſe. b) Beobachtungsgebiet, beſtehend aus dem Reſt der Gemeinde und Gemarkung. Der Faſel⸗ ſtall bleibt bis auf Weiteres geſperrt. Im Uebrigen finden die Vorſchriften unſerer bereits erlaſſenen Bekanntmachung vom 4. d. Mts. entſprechende Anwendung. Wir machen die Juter⸗ eſſenten noch beſonders darauf aufmerkſam, daß das Durchfahren und Durchtreiben von Klauenvieh durch den Sperrbezirk verboten iſt und mit Gefängnis⸗ ſtrafe geahndet wird. ö Unſere Beamten ſind angewieſen, von jetzt ab unnachſichtig die Vetreffenden zur Anzeige zu bringen, die ohne unſere Genehmigung mit Klauen⸗ vieh im Sperrbezirk betroffen werden. Am 25. ds. Mts., von vormittags ab, wer⸗ den die Viehbeſtände ſämtlicher Stallungen, in denen ſich Klauenvieh befindet, einer amtsärztlichen Unter⸗ ſuchung unterzogen, da der Verdacht beſteht, daß ſich weitere Seuchenherde in der Gemeinde befinden, die verſchwiegen wurden und bei uns nicht gemeldet ſind. Auch in dieſem Falle machen ſich die Beſitzer ſtrafbar und es empfiehlt ſich daher im Intereſſe der Viehbeſitzer, die Meldung bei uns noch nachzu⸗ holen, wo der Verdacht der Seuche beſteht. Viernheim, den 23. September 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. S o Tur Schtbelneiucnt empfehle Viehlebertran Liter 1.20 hält Schweine geſund und mäſtet Viehemulsion Liter 1.10 Fulterkalk 1 Pfd. 30 Bauernfreutle 1 Pfd. 65. Lysol, Insektennulver Chlorkalk Rathaus Drogerie Peter Moskopp um Donnerstag, den 24. 9. 20 Uhr pktl. interessiert im Gasthaus„Fürst Alexander“ Der Lichtbildervorirag: Die Malurpeümelode Her Rügenwart und Tuhuntt. Heferent Ed. Wallocha, Essen alle Gesunde, Leidende und Hoffnungslose. Eintritt und Beratung frei. —————— Und wieder frisch, billig, gut! Amer eee Süßbücklinge, Oelſardinen Rollmops, Brathering, neue Fettheringe pur Milchner, und davon feinſte marinierte Heringe. Prima neues Sauerkraut. Käſe in großer Auswahl Cocosfett.... Pfd.⸗Tafel 38 Pfg. Eintreffend: Margarine Pfd. 38 Pfg. Trauben— Pfirſiche— Aepfel. 5 Proz. Rabatt! Otto Wächter Waſſerſtraße 31 TTT eee Fürkirchwein Mleider Solden- ung wollstole in großer Auswahl. Ks. Crépe Marocain 100 em. breit Mk. 3,80 Robert Steiert Weinheimerstraße 62 5 N 2 7 77 O. Fre N 5 N 7 Wc viernheimer 9 2 0 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer Zeitung(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) in täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.-— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Ams Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Sondergerichte * Wie wir erfahren, iſt beabſichtigt, die bereits angekündigte Notverordnung zur Er— richtung von Sondergerichten zum Schutze der öffentlichen Sicherheit und zur Reinerhaltung der deutſchen Wirtſchaft und der öffentlichen Steuermoral ſofort fertig zu ſtellen und ſchon am 1. Oktober in Kraft treten zu laſſen. Die mmer unerträglicher werdenden Ausſchreitun— gen des politiſchen Kampfes, die Roheitsagus⸗ wüchſe laſſen tion mancher Bedenken den Plan, Sondergerichte zu ſchaffen, ſehr wertvoll er— ſcheinen Dasſelbe gilt für die Unterdrückung der leider in der Letztzeit feſtzuſtellenden ſchwe⸗ ren Fälle verbrecheriſcher geſchäftlicher Miß— wirtſchaft oder Steuer- und Deviſenhinter— ztebung. Die Sondergerichte ſollen die Rechtspflege o beſchleynigen, damit die für die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährlichſten Delikte zu ſchneller und ſtrenger Aburteilung gelan— gen. Sie gewährleiſten ferner gleichmäßige Be— ſtrafung des gleichen Deliktes, natürlich immer die Individualität des Falles berüchſichtigt. Die Richter ſelbſt, denen dieſe Fälle nunmehr zur Aburteilung übertragen werden, ſind in der Lage, die Kuliſſenvorgänge beſſer zu be— obachten und bei der Urteilsſprechung zu be— rückſichtigen, den meiſt nicht gefaßten Draht- ziehern das Handwerk zu legen. f Eine gleiche ſchnelle und wirkſame Beſtra— fung wird auch notwendig gegenüber den wirt⸗ ſchaftlichen Spekulanten, den Vermögensſchie— bern, den Deviſen⸗ und Steuerhinterziehern, damit in der deutſchen Wirtſchaft Reinlichkeit und die öffentliche Steuermoral wieder ein— kehren. Es handelt ſich dabei keineswegs um eine Ausnahmegerichtsbarkeit, welche der Verfaſſung widerſprechen würde, weil verfaſſungsmäßig niemand ſeinem ordentlichen Richter entzogen werden darf, ſondern nur um ein ſchnelleres, abgekürztes Verfahren, bei dem die Urteile aber gerade auf Grund des beſtehenden Straf— rechts getroffen werden. Eine Fühlungsnahme mit den Ländern iſt ſchon deshalb aufgenom- men, weil ja die Rechtspflege von den Län⸗ dern gehandhabt wird, und es iſt anzunehmen, daß auch die Länderregierungen das größte Intereſſe an einer ſchleunigen Aburteilung ge— nannter Straftaten haben. Die Sondergerichte ſollen bei den Landge⸗ richten errichtet werden und aus drei Berufs- richtern und zwei Schöffen beſtehen. Vorſitzen⸗ der und Beiſitzer ſollen von der Landesjuſtiz⸗ verwaltung ausgewählt werden, auch iſt die Möglichkeit,„Fliegende Gerichte“ zuſammen⸗ treten zu laſſen, in der Notverordnung vorge⸗ ſehen. Gegen die Entſcheidung der Sonderge⸗ richte ſoll es weder Berufung noch Reviſion geben. Es ſind harte Maßnahmen, aber durch⸗ aus notwendige. Sie richten ſich gegen gewiſſenloſe Geſchäftemacher und Kapital⸗ verſchieber, gegen Steuerbetrüger. Sie richten ſich gegen das politiſche Rowdy⸗ tum und ſollen nur dem einen Ziele dienen, Ruhe und Ordnung im Staate zu gewährleiſten, Sauberkeit und Nein⸗ lichkeit im Geſchäfts⸗ und Wirtſchafts⸗ leben wieder zur vollen Geltung zu bringen. Erſter Aufſtieg des Cuſtſchiffes „Akron“ wtb. Akron, 24. Sept. Das Marineluft⸗ ſchiff„Akron“ iſt nach dreiſtündiger Fahrt vom erſten Aufſtieg zurückgekehrt. Dieſe erſte Fahrt des neuen Luftſchiffes iſt ohne Zwiſchenſall verlaufen. An Vord befanden ſich 111 Perſonen. Donner Die Hamburger Fraktionsſitzung der DVP. enb. Hamburg, 24. Sept. Der Preſſedienſt der DVP. teilt mit: Die geſtrige Fraktionsſit— zung der DVP. nahm die Berichte der einge— ſetzten Fachausſchüſſe über die Fragen des öf— fentlichen Haushalts, der Geld- und Wäh— rungpolitik, der Hauszinsſteuer und des ge— ſamten Lohnweſens entgegen. Das Ergebnis wird für weitere Verhandlungen der Fraktion mit der Reichsregierung und ſonſtigen politi— ſchen Stellen die gegebene Unterlage ſein. Auf— grund eines Berichtes des Fraktionsvorſitzenden über ſeine Verhandlungen mit dem Reichs— kanzler über die erlaſſenen und geplanten Maß— nahmen der Reichsregierung und über die ge— ſamte politiſche Lage fand eine eingehende po— litiſche Ausſprache ſtatt. Die Fraktion verzeichnet mit großer Sorge und mit lebhaftem Unbehagen, daß die Reichsregierung gegenüber einer mit jedem Tage gefährlicher werdenden Geſamtlage ſich zu durchgreifenden Entſcheidungen noch nicht hat entſchließen können und daß die veröffentlichten Maßnahmen einen unver⸗ kennbar einſeitigen Charakter tragen. Dingeldey zur Stellung der Volks⸗ parteifraktion zum Kabinett Brüning. enb. Hamburg, 24. Sept. Zu dem bereits gemeldeten Kommunique über die Hamburger Fraktionsſitzung der DVP. gab der Parteifüh⸗ rer Dingeldey geſtern abend vor Vertretern der Preſſe einige Erläuterungen. Er voraus, daß es nicht die Abſicht geweſen ſei, eine programmatiſche Kundgebung hinausgehen zu laſſen. Er verhehle nicht, daß man von einem beſonderen Vertrauen zur Reichsregierung bei der volksparteilichen Frak⸗ tion nicht gerade ſprechen könne. Bei ihr herr— ſche vielmehr der Eindruck vor, daß der ent⸗ ſchloſſene Wille zur wirklichen Führung, auf den das Volk angeſichts der eigenen Unſicher— heit den drohenden Gefahren des Winters ge— genüber einen Anſpruch habe, bis jetzt nicht China lehnt eine japaniſch-chineſiſche Unter⸗ ſuchungskommiſſion ab. wib. Tokio, 23. Sept. Nach einer amtlichen Mitteilung hat die Nanking-Regierung den Vor⸗ ſchlag abgelehnt, eine aus drei Japanern und drei Chineſen zuſammengeſetzte Kommiſſion zu ſchaffen. Dieſe Unterſuchungskommiſſion ſollte die Aufgabe haben, den Mandſchureikonflikt zu prüfen. Nach Anſicht der Nanking-Regierung iſt die Entwicklung der Dinge ſchon zu weit gegangen. Telegramm des Präſidenten des Völkerbunds⸗ rats an China und Japan. witb. Genf, 23. Sept. Das Telegramm, das der Präſident des Völkerbundsrats, der ſpaniſche Außenminiſteer Lerroux, geſtern an die Regierun⸗ gen von Japan und China gerichtet hat, iſt heute veröffentlicht worden. Es nimmt Bezug auf die geſtrige Sitzung des Völkerbundsrats und die Er⸗ mächtigung, die der Rat dem Präſidenten des Ra⸗ tes erteilt hat, um vorläufige Maßnahmen zur friedlichen Beilegung des Konfliktes zu ergreifen. Das Telegramm ſchließt:„Ich hege die feſte Ueber⸗ zeugung, daß entſprechend dem an Sie gerichteten Appell, zu dem mich der Völkerbundsrat ermäch⸗ tigt hat, Ihre Regierungen alle Maßnahmen er⸗ greifen werden, auf daß keine Handlung began⸗ gen wird, die geeignet iſt, die Situation zu ver⸗ ſchlimmern oder der friedlichen Regelung des Problems borzugreifen. Ich werde andererſeits die vorgeſehenen Verhandlungen mit den Vertre⸗ tern Japans und Chinas über die Ausführung schickte der Fraktion Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden D. D. P. diſtanziert ſich von der Reichsregierung Dingelden und Hitler— Was geſchieht mit dem Außenminiſter? zu ſpüren ſei. Die beiden Hauptfragen der Ge— genwart ſeien eine durchgreifende Reform der Hauszinsſteuer und eine Auf ⸗ lockerung des Zwangsſyſtems in der geſamten Wirtſchaft. In dieſen beiden Richtun⸗ gen ſehe die Fraktion bis jetzt keinerlei Anſätze bei der Reichsregierung. Gegenüber dem bis— her verkündeten Maßnahmen habe die Frak— tion das Gefühl, daß ſie nicht lediglich durch ſachliche Ueberlegungen ſondern auch durch Rückſichten auf ſozialdemokratiſche Wünſche dik⸗ tiert worden ſeien. Dingeldey betonte, daß von der Entſcheidung der Fraktion die Exiſtenz der deutſchen Reichs- regierung abhängig ſei. Das verpflichte die Fraktion außerordentlich, verpflichte ſie jedoch auch dazu, alle anderen Möglichkeiten durch un— mittelbare Verhandlungen zu erkunden. Daß er, Dingeldey, ſich ſeinerzeit mit Hitler be— ſprochen habe, ſei nur eine Selbſtverſtändlich⸗ keit geweſen. Dieſe Verſuche m geſetzt werden mit dem Ziel, nach allen Richtungen hin eine abſolute Klärung zu ſchaffen. Im Au⸗ genblick könne er nur ſagen, daß der Grundton der gegenwärtigen Einſtellung zum Kabinett Brüning äußerſte Skepſis ſei. In der Frage des Verbleibens Reichsaußenminiſters Dr. Curtiu 5 e der Fraktion Curtius noch dem Reichskanzler gegenüber ir— gendwie aktiv geworden. Er lehne es ab, ir- gend welche Aktionen gegenüber dem Reichs- kanzler in Angelegenheiten eines Frakti mitgliedes zu unternehmen. Perſönlich habe dem Reichsaußenminiſter gegenüber ganz offe ſeine Meinung über deſſen politiſche Situation Curtius auf dieſe Ausſprache geſagt, aber lediglich mit dem Ziel, daß 2 die Entſchlü baſieren könne, die er verantworten zu können glaube. Es erſcheine ihm übrigens nicht gerade ſehr rühmlich, den Initiator der deutſch-öſter⸗ reichiſchen Zollunion, nachdem ſie einen ande— ren als den gehofften Ausgang genommen ha— be, zu ſchmähen. Er nehme an, daß der heutige Empfang des Reichsaußenminiſters beim Reichspräſidenten eine Klärung bringen werde. r. ſſe Oſtaſienkriſe und Völkerbund Thina lehnt die von Japan vorgeſchlagene Kommiſſion ab— Völkerbundsrat in Permanenz? des zweiten Paragraphen der Ermächtigung(Zu⸗ rückziehung der Truppen) beginnen. Ich hal für dieſe Verhandlungen die Vertreter Deu lands, Großbritanniens, Frankreichs und Ita— liens hinzugezogen.“ Zum Schluß erwähnt noch der Ratspräſident, daß den Vereinigten Staaten die Berichte über die Tagung des Rates übermit⸗ telt worden ſeien. Völkerbundsrat in Permanenz? enb. Genf, 23. Sept. Die heute vormittag aus Oſtaſien vorliegenden Nachrichten, die auf eine Ausdehnung der japaniſchen Beſetzung hindeuten, ſind in den hieſigen Völkerbundskreiſen mit gro— ßer Beſorgnis aufgenommen worden. Da in die— ſer heiklen Frage bisher noch nicht, wie es ſonſt üblich iſt, ein Berichterſtatter ernannt werden konnte, ſind die Funktionen des Berichterſtatters von den Vertretern der vier neutralen Mächte, Deutſchland, England, Frankreich und Italien, übernommen worden, die auch heute vormittag wieder mit den beteiligten Parteien zu einer Be— ratung zuſammengetreten ſind. Es wird hier mit einer längeren Dauer der Kriſe gerechnet und der Gedanke erwogen, den Völkerbundsrat in irgendeiner Weiſe in Permanenz zu erklären. Da die Hauptdelegierten der Großmächte ſowie der Präſident des Völkerbundsrates, der ſpaniſche Außenminiſter, nicht noch für längere Zeit in ihren Hauptſtädten ablömmlich ſind, wird daran gedacht, den Völkerbundsrat oder wenigſtens die Konfe⸗ von Genf in der FFF 48. Jahrgang renz de Großmächte außerhalb Woche zuſammentreten wurde in erſter Linie Madrid nd von anderen Delegationen mit Rückſicht auf die günſtigere Lage Paris oder Ber— borgeſchlagen wurden. zu laſſen. Dabei genannt, währ Die Völterbundsaktion im pſtaſiatiſchen Konflikt. wib. Geuf, 23. Sept. Der Präſident des Völ⸗ rats, Lerroux, hat heute vormittag ge— ut mit den Vertretern Japans und Chinas über die Beilegung des Konflikts zwiſchen den bei— den Ländern verhandelt im Sinne des Auftrags, den ihm geſtern der Völkerbund erteilt hat. Nach⸗ dem der Appell des Völkerbundsrats an die Re- gierungen von Nanking nud Tokio erfolgt iſt, er— ſtrecken ſich die weiteren Bemühungen des Rats⸗ präſidenten jetzt darauf, die Zuſtimmung der bei— den beteiligten Parteien zu praktiſchen vorläufi⸗ gen Maßnahmen zu erhalten, die der Rat zur Beilegung des Konflitts ergreifen könnte und die ſich vor allem auf einen Stillſtand der militäri⸗ ſchen Aktionen zu beziehen hätten. Weitere Verſchärfung des chineſiſch⸗japaniſchen Konfliktes. wib. Genf, 23. Sept. Die auf heute abend anberaumte öffentliche Sitzung des Völker⸗ bundsrates, in der die Erörterung des chine— ſiſch⸗zapaniſchen Konfliktes fortgeſetzt werden e iſt im letzten Augenblick abgeſagt wor— den. Vertrauliche Beſprechungen. wib Genf, 23. Sep haltenen vertraulichen B em heute abend abge⸗ echungen der Rats⸗ ineſiſch⸗japaniſchen Kon⸗ flikt waren gegen 9 Uhr beendet. Ein greifba⸗ i auch heute abend nicht er— mitglieder über den res Ergebnis wurde zielt. Die Sitzung war größtenteils ausgefüllt mit Erklärungen und Gegenertlärungen der Par- teien, aus denen der Rat ein Bild der tatſächli⸗ ö chen Lage und der im Augenblick möglichen prak— tiſchen Maßnahmen zu gewinnen ſuchte. Von chineſeſcher Seite wird nach wie vor die ſofortige glatte Zurückziehung der japa⸗ niſchen Truppen verlangt, die bei der Ge⸗ geuſeite auf erhebliche Schwierigkeiten und Bedenken ſtüßt. Dagegen hat ſich der japa⸗ niſche Vertreter nach langem Drängen der übrigen Ratsmitglieder bereit ertlärt, ſeiner Regierung telegraphiſch die Zuſtimmung zur Entſendung einer Kommiſſion neutraler Beobachter in die Mandſchurei vorzuſchla⸗ gen. Was die beſonders heikle Lage der Beteiligung der außerhalb des Völkerbundes ſtehenden Mächte an der Löſung des gegenwärtigen Kon⸗ flikts betrifft, ſo hat die Regierung der Verei— nigten Staaten mitteilen laſſen, daß ſie ſich an einer Unterſuchung des Sachverhaltes in der Mandſchurei im Augenblick nicht beteiligen würde. Dagegen verlautet, daß der Präſident des Völkerbundsrates beabſichtige, heute in ir— gend einer Form die Völkerbundsverſammlung mit der Angelegenheit zu befaſſen. Amerika ſchließt ſich dem Vülkerbundsrat in der Mandſchureifrage an. wib Waſhington, 24. Sept. Staatsſekretär Stimſon teilte mit, daß die amerikaniſche Re⸗ gierung der Entſchließung des Völkerbundsra— tes bezäglich des mandſchuriſchen Konfliktes voll— inhaltlich zuſtimme und Noten gleichen Inhalts an die Regierungen von Japan und China ſen— den werde. Er habe bereits in dieſem Sinne informelle Schritte unternommen und werde weiterhin auf baldigſte Zurückziehung der Trup⸗ pen drängen Der japaniſche Botſchafter Debuchi, der am Samstag einen Heimaturlaub antreten wollte, hat ſeine Abreiſe wegen der mandſchuriſchen Kriſe bis Mitte Oktober verſchoben. Dieſe Woche noch keine Börſe wtb. Berlin, 23. Sept. Nach einer Auslaſ⸗ jung des Börſenvorſtandes in Berlin findet in dieſer Woche noch keine Notierung von Effekten und Deviſen ſtatt. —. ͤ w Die Cage in der Mandſchurei vormarſch der Japaner auf Tharbin— Wird auch Rußland in den VNonflikt hineingezogen? wtb. London, 23. Sept. Ueber die Lage in der Mandſchurei veröffentlicht„Maily Tele⸗ graph“ mehrere Meldungen ſeiner Korreſpon— denten im Fernen Oſten. Ein Bericht aus To⸗ kio beſagt, Japan halte jetzt die ſtrategtchen Punkte in der Mandſchurei völlig unter ſeiner Kontrolle. Die japaniſche Regierung habe ſich vo: der vollendeten Ta tſache gebeugt, bor die ſie durch ihre militäriſchen Befehlshaber geſtellt worden ſei. Daß dieſe die Nation hin⸗ ter ſich haben, ſtehe außer Zweifel. Die Re⸗ gierung habe zwar geſtern verſichert, daß die japaniſchen Truppen nicht über Tſchangtſchun hinous nach Norden vorrücken würden; aber die 400 in Charbin lebenden Japanec ſeien in ernſter Gefahr, und 5 im Notſalle würden die Japaner zweifel⸗ los in vie ruſſiſche Intereſſenſphäre e'n⸗ dringen. Eine Veſetzung von Charbin würde die ruſſiſche Eiſenbahnverwaltung mi der Mandſchurei abſchneiden. Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ in Mukden meldet. die japaniſchen Militärbe— hörden träfen Vorbereitungen zur völligen Beſetzung der Mandſchurei einſchließlich der chineſiſchen Eiſenbahnen und Häfen. Die aus ländiſchen Banken in Mukden hätten bis auf weiteres geſchloſſen. Aus Schanghai wird gemeldet, in China herrſche große Entrüſtung über das Vorgehen Japans, und es ſei eine Verſtärkung des ja⸗ panfeindlichen Bpykotts zu erwarten. Die Nanking⸗Regierung ſei optimiſtiſch, da ſie an⸗ geſichts der Gefährdung der nationalen Souve— ränität eine Einigung mit der Kanton Regie— rung zu erreichen hoffe. Der japaniſche Außenminiſter zum Vor⸗ marſch nach Charbin. wtb. Tokio, 23. Sept. Der japaniſche Außenminiſter dementiert die Meldung, daß der japaniſche Konſul in Charbin uu die Ent— habe. Richtig ſei vielmehr, daß der japaniſche Konſul im Gegenteil darum gebeten habe, der Außenminiſter möge eine ſolche Aktion verhin⸗ dern, da die japaniſche Bevölkerung Charbins es vorziehen würde, die Stadt zu verlaſſen, ſalls ſich die Notwendigkeit dazu ergebe. Japaniſche Truppen auf dem Marſch nach Charbin. wtb. London, 23. Sept. aus Tokio: Geſtern abend eingetroffenen Preſſetelegrammen zufolge ſind japaniſche Truppen nach Charbin unterwegs. Abgeſehen von dieſem Vormarſche ſind im beſetzten Ge⸗ biet nu kleine Schermützel, aber keine größe⸗ ren militäriſchen Vorgänge von Bedeutung zu verzeichnen. Gegenwärtig hat Japan 14 000 Mann in der Mandſchurei, davon 3900, die in den letzten Tagen von Korea dorthin ge⸗ ſandt wurden. Vertragsgemäß darf Japan 15 000 Soldaten in der Mandſchurei zum Schutze der ſüdmandſchuriſchen Eiſenbahn ha⸗ ben. Solange dieſe Zahl nicht überſchritten wird, entſteht nach japaniſcher Auffaſſung keine internationale Frage. „Times“ meldet Japan und die Vorgänge in der Mandſchurei. wtb. London, 23. Sept. Reuter meldet aus Tokio: Die Japaner beſtehen darauf, daß die Vorgänge in der Mandſchurei nicht als Krieg. ſondern als„Zwiſchenfall“ angeſehen werden müſſen. der ſich aus der Notwendigkeit ergeben habe. Rechte und Intereſſen zu ſchützen, die China häufig verletzt habe. Demgemäß wird hier allgemein angedeutet, die Regierung werde es nicht zulaſſen, daß man von Seiten des Völkerbundes oder von anderer ſich auf den Antikriegspakt beruft. Die Angelegenheit ſei vielmehr ausſchließlich zwiſchen China und ſendung von Truppen nach Charbin erſucht Links: der chineſiſche Marſchall Tſchiangkai ſchek, der Präſident der Nankingregie— General Miami, der Woroſchi rung.— Mitte: der Mandſchurei.— Rechts: Der chineſiſch-japaniſche Konflikt weger deutſame Verſchärfung durch das Eingreifen ſchen und japaniſchen Regierung mitgeteilt, Mandſchurei nicht unbeteiligt gegenüberſtehe. Der ruſſiſche gsminiſter Woroſch ſich ſofort nach der ruſſiſchen Oſtgrenze begeben, ſodaß auch ein militäriſches Eingreifen der im Bereich Sowjetunion im Fernen Oſten Japan zu regeln. Oberbefehlshaber der japaniſchen Truppen in lo w, der ruſſiſche Kriegsminiſter. der Beſetzung der Mandſchurei hat eine be— Rußlands erfahren. Rußland hat der chineſi⸗ daß es der Entwicklung der Zuſtände in der Kriegsminiſter Woroſchilow hat Die Aufnahme Mexikos in den Völkerbund ſwtb. Genf, 23. Sept. In der heutigen Voll⸗ ſitzung der Völkerbundsverſammlung wurde der letzte Akt der Aufnahme Mexikos in den Völker⸗ bund vollzogen. Nach Annahme des Berichts des zur Prüfung der Vollmachten eingeſetzten Aus⸗ ſchuſſes nahmen die Vertreter Mexikos unter dem Beifall der Verſammlung ihre Plätze in der Reihe der Delegierten ein. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius kehrt nach Berlin zurück. wtb. Genf, 23. Sept. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat heute vormittag 10.30 Uhr Geuf verlaſſen, um nach Berlin zurückzukehren. —— Ausland Zwei Teilnehmer der Wegener⸗Expedition aus Grönland zurückgekehrt. onb. Kopenhagen, 23. Sept. Das Grönland⸗ ſchiff„Hans Egede“ traf heute vormittag aus Grönland hier ein. An Bord befanden ſich zwei der Teilnehmer an der Wegener-⸗Expedition, der Geologe Dr. Sorge und der Meteorologe Dr. Georgi aus Hamburg. Die Forſcher hatten Mitte Auguſt die Station Eismitte auf dem Grönland⸗ eis verlaſſen. Die Station iſt nicht mehr beſetzt. Die übrigen Teilnehmer der Expedition befinden ſich in Kamarajuk und werden mit„Hans Egede“ oder„Disko“ im Laufe des Herebſtes zurück⸗ kehren. 5 a Pw o Nuch keine Spur der Big Torbagyer Attentäter? wtb. Budapeſt, 3. Sept. Die polizeiliche Un⸗ terſuchung der Angaben der Julia Habli, die be⸗ hauptete, bei dem Bia Torbagyer Attentat zuge⸗ gen geweſen zu ſein, und die einen ihrer Bekann⸗ ten der Begehung des Attentates beſchuldigte, wurde beendet. Alle ihre Behauptungen ſollen ſich als Erfindungen erwieſen haben. Ein proteſt Gandhis gegen die weib. London, 23. Septbr. Auf der geſtrigen Sitzung des Ausſchuſſes für bundesſtaatlichen Aus⸗ bau der engliſchen Rundtiſchkonferenz proteſtierte Gandhi gegen das Vorgehen der engliſchen Regie— rung bei der Aufhebung des Goldſtandards, wobei die Meinung Indiens nicht eingeholt wurde. Er müſſe hiergegen im Namen des Kongreſſes prote⸗ ſtieren und ſei unfähig, die von dem Staatsſekre⸗ tär geforderten Maßnahmen zu unterſtützen. Der Gouverneur der Vank von England, der als Dele— gierter der Konferenz beiwohnte, betonte, die Maßnahmen, die der Vizekönig und der Finanz⸗ miniſter im Intereſſe Indiens getroffen hätten, ſtellten die durch die Verhältniſſe gegebene einzige Möglichkeit dar. Der erſte Börſentag in London. enb. London, 23. Sept. Die Effektenbörſe hat heute ihr Geſchäft zu der üblichen Zeit in vollem Umfange wieder aufgenommen. Es entwickelte ſich eine rege Umſatztätigkeit. Die Stimmung war allgemein ſehr zuverſichtlich. Britiſche Renten— werte lagen ſchwach, Dividendenpapiere hauſſie— rend. Die Arbitrage-Werte ſpiegelten die inter— nationale Entwertung des Pfundes klar wider. Doch Einberufung des Verwaltungsrates der B58? tb. Paris, 23. Sept. Wie Havas aus Baſel berichtet, gedenke man wegen der finanziellen Schwierigkeiten Englands und der möglichen Or— der Möglichkeiten liegt. ganiſation einer internationalen Stützungsaktion Dr. Walter Simons, der frühere Reichsgerichtspräſident, begeht ant 24. September ſeinen 70. Geburtstag. 1919 war Dr. Simons Generalkommiſſar in der deutſchen Friedensdelegation in Vereſailles, übernahm von Juni 1920 bis Mai 1921 das Außenminiſterium und wurde in der Zeit zwiſchen dem Tode Friedrich Eberts und der Wahl Hindenburgs zum Stellver⸗ treter des Reichspräſidenten ernannt. Schwere Ausſchreitungen in Oſtindien. wtb. Srinagar(Britiſch⸗Oſtindien), 28. Sept Hier iſt es zu ſchweren Ausſchreitungen gekom⸗ men, die von Mohammedanern veranlaßt wur⸗ den. Insgeſamt wurden dabei 90 Bedienſtete der Regierung verletzt, darunter einige höhere Be⸗ amte, deren Verwundungen jedoch glücklicher⸗ weiſe leichter Natur ſind. Vier Polizeibeamte er⸗ litten ſchwere Verletzungen. Bei einem Angriff von Mohammedanern auf eine Militärwache fah ſich dieſe gezwungen, Feuer zu geben, wobei vier Angreifer getötet und ſechs verletzt wurden. Die Behörden ſind Herr der Lage. Die Kriſe in England Aufhebung des Goldſtandards in Indien für das Pfund Sterling durch die BIZ. an die Möglichkeit, den Verwaltungsrat der BIZ. für Ende dieſes Monats einzuberufen. Die Frage, ob England wegen der Aufgabe des Goldſtandards weiterhin im Verwaltungsrat der BIZ. vertreten ſein könne, ſei dahin beurteilt worden, daß die Hauptbedingungen für einen Sitz im Verwal⸗ tungsrat nicht nur das Gold-⸗Stkandardſyſtem, ſon⸗ dern auch die Frage ſei, wie ſtark das betreffende Land an der Reparation intereſſiert ſei. Daher könne das Ausſcheiden Englands nicht in Erwä⸗ gung gezogen werden. Ueberdies handelte es ſich bei der engliſchen Währungsmaßnahme nur um einen vorübergehenden Verzicht auf den Gold— ſtandard. Die Sparmaßnahmen bei der engliſchen Armee. 92 wib. London, 23. Sept. Die Sparmaßnahmen der engliſchen Regierung werden, wie das Kriegs— miniſterium bekannt gibt, eine Herabſetzung Feldübungen der regulären Truppen auf Minimum notwendig machen. Die Uebungen der Infanterie ſollen in Zukunft in der Nähe des Standorts ausgeführt werden, und die bisherigen Felddienſtübungen der Artillerie werden alle ziver Jahre ſtattfinden, mit Ausnahme der Uebungen der Luftabwehrbatterien, deren Munitionsver⸗ brauch jedoch eingeſchränkt wird. Im Zuſammen— hang mit den Sparmaßnahmen werden auch die geplanten Touren nach den Schlachtfeldern in Flandern und Frankreich aufgegeben. der ein Kampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 43. Fortſetzung. „Du biſt glücklich, Will?“ fragte die Schwe⸗ ſter leiſe. „Anbeſchreiblich!“ Da traten die Tränen in Frau Käthes Augen. Sie dachte an ihre verpfuſchte Jugend und Ehe. Willfried umarmte ſie und ſagte herzlich: „Aber Schweſterchen, wer wird weinen! Biſt in die Irre gegangen. Haſt dich noch zur rech— ten Zeit beſonnen. Alles wird wieder gut werden.“ „Frau Käthe“, ſchloß ſich Hellmer an.„Sie ſind ſo jung noch und... ſo ein hübſcher Kerl! Jetzt kommt das Leben erſt! Augen auf! Jetzt den Rechten ſuchen.“ Frau Käthe hatte ſich wieder aufgerichtet und ſah die Männer dankbar an. 5 „Ja!“ ſagte ſie leiſe.„Ich bin noch jung! Vielleicht, blüht auch mir noch ein bißchen Glück! Ich bin ja ſo beſcheiden geworden.“ * „Egon von Berghammer“ ſtand auf der Karte, die ihm der alte Diener reichte. Kamer⸗ lingk betrachtete ſie erſtaunt. Ein Verwandter ſeines Schwiegerſohnes! „Ich laſſe bitten!“ Nach einer kurzen Weile trat ein hochge⸗ wachſener ſchlanker Herr, bartlos in den Dreißigern ein und grüßte. „Berghammer!“ „Kammerlingk! nehmen?“ Darf ich bitten, Platz zu 2 Der Gaſt machte eine tadelloſe Verbeugung und ſetzte ſich. „Herr Kommerzienrat!“ begann er.„Sie haben Auskünfte über die Familie Bergham— mer eingeholt.“ „Sie wiſſen..“ zienrat verlegen. „Nein! Ich wußte es nicht. daß Sie der Auftraggeber waren. Aber ich ſagte mir, wer kann es anders ſein als Sie. Ihre Auskunftef iſt verſchwiegen, die hat kein Wort geſagt. Hätte ſie es gewagt, dann wäre es auch nicht ſchlimm geweſen. Es iſt doch ſo, Sie haben Auskünfte eingeholt.“ „Ganz recht, ich gebe es zu!“ „Sie haben einen Herrn Eberhard von Berghammer als Schwiegecſohn?“ „Ja.“ „Ich glaube nicht fehl zu gehen, wenn... er Ihnen Grund gab, ſich einmal über die Familie Berghammer zu orientieren.“ „Das könnte ſein!“ Der ſympathiſche Beſucher nickte. Dann begann er:„Herr Kommetzienrat.. ich bin der Letzte des Geſchlechts oon Berghammer. Wir ſtammen aus Weſtfalen. Mein Pater iſt vor drei Jahren geſtorben Ich bin ein kleiner Angeſtellter bei einer Berliner Bank und ſchlage mich recht und ſchlecht durch, mein Vater beſaß nichts, als er ſtarb. Wir haben alſo nichts als den Adel, und der iſt in der heutigen Zeit oft eher im Wege als dienlich. „Ich glaube es! Aber. Sie ſind der letzte der Berghammer!“ „Allerdings!“ „Und mein Schwiegerſohn?“ „Iſt kein Berghammer!“ entgegnete der Kommer— Sie sagten ſoeben, Kamerlingk fuhr zuſammen.„Was wollen Sie damit ſagen? Ein Betrüger?“ „Nein.. und ja! Ein Betrüger im Sinne des Strafgeſetzbuches nicht, denn er trägt den Nannen mit Recht, denn er hat ihn ja... er⸗ lauft.“ „Erkauft? „Ja! Mein Vater., ich will es Ihnen nicht verſchweigen, er iſt durch die Inflation in die tiefſte Rot gekommen, und als ihm das Waſſer bis zum Halſe ſtieg, da trat ein gewiſſer Eber⸗ hard Werziner aus Breslau an ihn heran, Inflationsſchieber, großer Verdiener trotz ſei⸗ ner 23 Jahre. Der machte meinem Vater den Vorſchlag, ihn gegen Zahlung von ich weiß nicht mehr, wieviel es war. zu „Ah. ich begreife!“ „Meinem Vater ging es ſehr dreckig zu der Zeit, ich ſelber hatte zu würgen und da ging er darauf ein und adoptierte Eberhart Wer⸗ ziner und ſo würde aus dem Inflationsſchieber der Baron Eberhard von Berghammer. Das iſt Ihr Schwiegerſohn, Herr Kommerzienrat.“ Kammerlingk ſaß in großer Erregung, dle er mühſam verhielt, an ſeinem Schreibtiſch. Sein Beſucher fuhr fort: „Nun, was täte das ſchließlich, Herr Kom⸗ merzienrat. wenn auch in Eberhard von Berg⸗ hammer kein... wie wir ſo ſagen blaues Blut fließt, wenn er ſich den Adel und die Abſtam⸗ mung gewiſſermaßen erkauft hat, was tut das, wenn Sie nur mit ihm als tüchtigem Men⸗ ſchen zufrieden ſind.“ Kamerlingk nickte. „Gewiß, Sie haben ſchon recht, Herr von Berghammer. Ich denke in dem Punkt auch ſo. Die Hauptſache iſt doch, daß es ſich um eine adoptieren.““ ich muß es geſtehen. das iſt eben nicht der Fall“. 5 Egon von Berghammer ſeufzte auf. „Leider! Ich kann es mir denken!“ „Sie wiſſen...“ „Wiſſen? Nein, ich kenne Ihren Schwieger ſohn überhaupt nicht. Mein Leben ſpielt ſich in kleinbürgerlichen Kreiſen ab. Mein lieber Adoptivbruder. dürfte ſich in anderen Kret⸗ ſen bewegen. Ich hätte auch keine Zeit, mich um ihn zu kümmern. Aber. ich kenne das Vorleben Ihres Schwiegerſohnes kenne ſeine Familienverhältniſſe. Wollen Sie darüber hören, Herr Kommerzienrat?“ „Ich bitte Sie darum.“ „Der Vater Eberhard Werziners hat in ſeinem Leben zwölf Jahre teils im Gefängnls, teils im Zuchthauſe zugebracht. Strafen wegen Betrugs, einmal ſogar Einbruch Ueberfall und was noch alles. Er lebt nicht mehr, er iſt an Säuferwahnſinn geſtorben“ Der Kommerzienrat zuckte zuſammen. „Weiter.. die Mutter.. eine ſchwächliche Frau, ſtarb durch fortgeſetzte Mißhandlungen des Vaters. Der Ehe, die vollkommen zer⸗ rüttet war, entſproſſen zwei Kinder. Otto und Eberhard! Otto ſitzt, wie ich erfahren habe, gegenwärtig im Zuchthaus wegen Wechſel⸗ betrügereien und.. Vergehen an Minder jährigen.“ Schwer atmete der Kommerzienrat. als er das nähere erfuhr. „Und. was können Sie f meinem Schwiegerſohn berichten?“ von anſtändige, vornehme Natur handelt. Aber. —: Fortſetzung folgt.:— Aus Nah und Fern Friedberg, 22. Sept.(Ein Toter und zwei Verletzte beim Fußballſpiel.) Gelegentlich eines Fußballſpiels in Oberwöllſtadt erlitt ein Spieler einen Bluterguß, ein zweiter trug einen Bruch des Naſenbeins davon, ein drit⸗ ter Spieler aus der gleichen Mannſchaft lam mit einem Bruch der Wirbelſäule ins hieſige Kranken⸗ haus. Dort iſt er geſtern geſtorben. Friedberg, 22. Sept.(Todesſturz aus dem Fenſter.) Geſtern nachmittag ſtürzte ſich eine Hausangeſtellte aus dem zweiten Stock eines Geſchäftshauſes auf die Straße. Die Lebensmüde kam mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus. Nach kurzer Zeit iſt das Mädchen dort geſtorben. 22 Germersheim, 22. Septbr.(Gefängnis auf vier Wochen geſchloſſen.) Ab Mon⸗ tag wurde das hieſige Amtsgerichtsgefängnis auf die Dauer von vier Wochen geſchloſſen. Die Schlie— zung bedeutet eine Sparmaßnahme des Staates während der Zeit, in der ſich der Gefängnisver— walter in Urlaub befindet. Sämtliche Strafge— fangenen kommen vorübergehend ins Landauer Landgerichtsgefängnis. Neckargemünd, 23. Sept.(Tödlicher Mo⸗ torradunfall.) Geſtern abend iſt im Neckar— tal zwiſchen Rainbach und Neckargemünd der Obſt⸗ händler Theodor Mayer von hier mit ſeinem Mo— torrad geſtürzt. Er wurde dabei ſo ſchwer ver— letzt, daß er in der vergangenen Nacht in der Hei— delberger Univerſitätsklinik geſtorben iſt. Maher war 29 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Kindes. Mutterſtadt, Sept.(Ueber fahren und getötet.) Am Dienstag nachmittag 17,15 Uhr wurde zwiſchen Maudach und Mutterſtadt— Ort der 64 Jahre alte Heinrich Reimer 2. aus Mutterſtadt von der Lokomotive des Lokalzuges 1828 überfahren und getötet. Es liegt Selbſt— berſchulden infolge Trunkenheit vor. 98 23. Sept.(Dreifacher Mord.) Ein noch völlig ungeklärter Mord, der, ſoweit ſich bisher feſtſtellen ließ, vermutlich am Montag gegen 19 Uhr ausgeführt wurde, iſt ge⸗ ſtern abend hier entdeckt worden. Der 59jährige Kaufmann Eduard Moſer, ſeine Frau und ſeine Schwiegermutter ſind in ihrer Wohnung mit grauenhaften Verletzungen tot aufgefunden wor⸗ den. Die Leichen ſowie zahlreiche Gegenſtünde in der vollkommen durchwühlten Wohnung und der Fußboden ſelbſt waren mit Pfeffer beſtreut, ein Umſtand, der ziemlich rätſelhaft iſt. An dem Tage, an dem die Tat begangen wurde, hat man, kurz bevor ſie geſchah, die Schwiegermutter Moſers einholen geſehen. Man glaubt, daß ſie bei ihrer Rückkehr die Täter überraſcht hat und von ihnen niedergeſchlagen wurde. Man rechnet auch da— mit, daß zwiſchen den Ermordeten und den Tätern ein Kampf ſtattgefunden hat, bei dem die Täter ſelbſt gleichfalls verwundet worden ſein dürften. Hilferufe hat man in der fraglichen Zeit nicht ver— nommen. 98 28. jwtb. Dortmund, Sand a. M., 22. Sept.(Im Steinbruch getötet.) In einem hieſigen Steinbruch löſte ſich plötzlich ein größeres Felsſtück los und traf zwei Arbeiter. Der eine, namens Schamberger, war ſofort tot, der andere, namens Rippſtein, er— litt ſchwere Verletzungen. Billigheim, 23. Sept.(Anweſen abge⸗ orannt.) In den heutigen frühen Morgenſtun— den brannte das Anweſen des Landwirts Ferdi— nand Ritt vollkommen nieder. Feuer griff auch auf eine Holzſchuhwerkſtätte, die ſich im Ne⸗ bengebäude befindet, über, konnte jedoch durch das Eingreifen der Ortswehr und der Nachbar⸗ wehren auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Ab— gebrannt ſind das Rittſche Wohnhaus, ferner Stallung und Scheune. Das Vieh wurde gerettet. Der Schaden wird auf 30 000 Mark geſchätzt. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt unbekannt. Rülzheim, 22. Sept.(Mit Säure ver⸗ brannt.) Einen bedauerlichen Unfall erlitt der Arbeiter Ferdinand Schöneich von hier. Auf ſeiner Arbeitsſtelle in Ludwigshafen verbrannte er eee 5 Das ſich derart mit Säure, daß er in ſchwerverietztent Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Kirchheimbolanden, 22. Sept.(An einen Pfeiler gerannt.) Der 48;jährige Hand⸗ werker Karl Täffner aus Sippersfeld kam am Montag nachmittag mit ſeinem Motorrad von Albisheim hergefahren und rannte aus noch un geklärter Urſache mit aller Wucht gegen eine. Pfeiler der Marnheimer Eiſenbahnbrücke. Er blieb bewußtlos liegen. Herbeikommende Autofahrer fanden den Verunglückten und riefen Hilfe herbei. Im hieſigen Bezirkskrankenhaus wurden Schädel⸗ ſplitterungen und andere ſchwere Verletzungen feſt— geſtellt und ſofort eine Operation vorgenommen. Das Motorrad iſt nicht ſehr ſtark beſchädigt. Das Urteil wegen der Krawalle am Kurfürſtendamm Berlin, 23. Sept. In dem Prozeß vor dem Schnellſchöffengericht Charlottenburg gegen die 34 Nationalſozialiſten wegen der Kurfürſtendamm⸗ krawalle, wurde nach einer Beratung, die von 11.45 bis 3.30 Uhr morgens dauerte, das Urteil gefällt. Danach wurden beſtraft die Angeklagten Mede und Utpott zu 1 Jahr 9 Monaten Ge⸗ fängnis, der Angeklagte Kühns zu 1 Jahr 6 Monaten und der Angeklagte Schubert gu 1 Jahr 5 Monaten Gefängnis. Bei 22 Angeklagten ſchwanken die Strafen zwiſchen einem Jahr drei Monaten und neun Monaten Gefängnis. Sechs Angeklagte wurden freigeſprochen. Das Verfahren gegen den Jungſtahlhelmführer Brandt wurde abgetrennt und unter Aufrechterhaltung des Haft— befehls dem ordentlichen Gericht überwieſen. Die verurteilten Angeklagten wurden in Haft behalten. Die Urteilsbegründung. cnb. Berlin, Sept. In der Begründung zu dem heute früh gefällten Urteil gegen die 34 Nationalſozialiſten wegen der Krawalle auf dem Kurfürſtendamm ſetzte ſich der Vorſitzende des G- 32 28. geklagten und Zeugen auseinander und kam zu dem Ergebnis, daß es nicht um zufällige Anſamm— lungen und Demonſtrationen, ſondern um eine planmäßig vorbereitete Aktion unter der Tarnung richts mit den verſchiedenen Erklärungen der Aue der Unauffalligkeit gehandelt habe. Die Demon⸗ ſtration ſei auch nicht als Ult anzuſehen, wie es einige Angeklagte darzuſtellen verſucht hätten. Nach der Beweisaufnahme ſei als ſicher anzuneh⸗ men, daß niemals in einer klaren Form ein Be— fehl von der Partei ausgegeben worden ſei, daß aber in allen Stürmen gemunkelt worden ſei, was geplant wäre. Es könne kein Zufall ſein, daß die Angehörigen von 10 verſchiedenen Stürmen ſich ohne weiteres auf dem Kurfürſtendamm eingefun— den hätten. Die Lesart, die der oberſte SA-Füh⸗ rer, Graf Helldorf, als Zeuge für die Urſache der Unruhen angegeben habe, nämlich, daß es ſich ver— mutlich um Spitzelarbeit gehandelt habe, um der NSDAP. Schwierigkeiten zu bereiten, ſei nicht glaubhaft. Zur Frage des Strafmaßes erklärte der Vorſitzende, daß das Gericht über die Min— deſtſtrafe hinausgegangen ſei, obwohl ihm das ſchwer gefallen ſei aus der Erkenntnis heraus, daß es ſich zu einem großen Teil um verblendete und irregeleitete junge Menſchen handele. Man müſſe aber auch an die Opfer denken. Gerade in der jetzigen ſchweren Zeit ſei Deutſchland darauf angewieſen, beſondere Diſziplin zu üben.„Wir können es uns nicht leiſten“, ſo erklärte der Vor— ſitzende mit erhobener Stimme,„durch derartige Tumulte uns den letzten Reſt unſeres Anſehens zerſtören zu laſſen.“ Schneefall in Bayern Die ſchwäbiſch⸗bayeriſche Hochebene eingeſchneit. München, 23. Sept. Die Schneefälle, welche in den höheren Lagen der Alpen ſchon vor meh— reren Tagen einſetzten und die Berge bereits ge— ſtern bis auf 800 Meter herab in eine winterliche Schneedecke hüllten, haben bis heute früh bereits in einer großen Anzahl von Talſtationen der Ak— pen und der ſchwäbiſch-bayeriſchen Hochebene zur Bildung einer zuſammenhängenden Schneede“ geführt. Die Schneefälle haben ſich auch üb. München hinaus ausgedehnt. In der Landeshaupt— ſtadt ſchneite es von den frühen Morgenſtunden an faſt ununterbrochen bis zur Mittagsſtunde. Seit 1897 iſt ein ſo früher Termin eines Schneefalles in München nicht mehr beobachtet worden. Sꝛunfeꝛeieſis neue Bolsefiaftet maeſit dem Neiclionꝛäs identen beinen Ankrittsbesuefi 112 Votſchafter Francois Poncet verläßt das Palais des Reichspräſidenten, nachdem er dem Reichspräſidenten von Hindenburg hat. Bei der Begrüßungsanſprache betonte Poncet, daß er hoffe, ſeine Arbeit werde ſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich dienen. überreicht 297 der Ver⸗ ſein Beglaubigungsſchreiben Tetzte Radiomeldungen Rommuniſtiſche Kundgebung vor der Königin der Niederlande. enb. Amſterdam, 24. Sept. Als geſtern iachmittag die Königin in Begleitung des ßrinzgemahls und der Thronfolgerin zum Be⸗ uch in Amſterdam eintraf, ereignete ſich auf dem Platz vor dem königlichen Schloß ein Zwi⸗ chenfall. Hinter der zahlreichen Menge, die überall die Straßen und die Nachbarſchaft des Schloſſes umſäumte, befanden ſich auch mehrere jundert Kommuniſten, darunter Mitglieder zes kürzlich gebildeten Rotfrontkämpferbundes. die Kommuniſten brachen beim Herannahen der königlichen Kutſche in Notfrontrufe aus u. timmten ſpäter, als die Königin unter den Klängen der Nationalhymne von den Zuſchau⸗ ern begrüßt, auf dem Balkon des Schloſſes er⸗ ſchien, die Internationale an. Die Volksmenge wies jedoch den kommuniſtiſchen Störungsver⸗ ſuch zurück, indem ſie durch begeiſtertes Mit⸗ ingen der Nationalhymne die Internationale übertönte. Die Polizei brauchte nicht einzu⸗ chreiten. Bemerkenswert iſt, daß in der vorgeſtrigen Ausgabe des kommuniſtiſchen Organs„De Tri⸗ dune“ zu der Kundgebung aufgefordert worden var. Schwere politiſche Schlägerei. witb. Stuttgart, 24. Sept. Am Mitt⸗ woch abend kam es in einer nationalſozialiſti⸗ ſchen Verſammlung in Stuttgart⸗Gablenberg, die auch von zahlreichen Kommuniſten beſuch! war, zu einer größeren Schlägerei, bei der viele Perſonen verletzt wurden. Bei der Räu⸗ mung der anliegenden Straßen mußte die Po⸗ lizei, wie das Polizeipräſidium mitteilt, wie⸗ derholt vom Gummiknüppel Gebrauch machen. Es erfolgten über 100 Feſtnahmen. Im ſpäte⸗ ren Verlauf des Abends verſuchten zur Ver⸗ ſtärkung eingetroffene Kommuniſten heimkeh⸗ rende Nationalſozialiſten zu überfallen. Auch hier mußten Polizeiſtreifen verſchiedentlich ein⸗ greifen und Verhaftungen vornehmen. Gegen Mitternacht war die Ruhe im weſentlichen wieder hergeſtellt. Vermiſchtes Brotverbilligung für Erwerbsloſe in Berlin. enb. Berlin. 23. Sept. Im Verfolg der in letzter Zeit unter Führung von Miniſter Schiele im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft geführten Verhandlungen geben die Vertre— ter des Germania-Zentralverbandes deutſcher Bäcker-Innungen, des Verbandes deutſcher Bre fabrikanten und Konſumgenoſſenſchaft fue Berlin und Umgebung für Erwerbsloſe und ſon— ſtige Unterſtützungsempfänger in Berlin eine Ver- billigung des Brotes um vier Pfennig, für ein nor— males 2½ Pfund-Brot an. Von dieſem Angebot iſt d der Stadt Berlin Mitteilung gemacht worden. der Wichtig für jede Frau iſt das gute Ausſehen und der natürliche Glanz des Haares. Als beſonders wirkſam empfehlen wir Ihnen das Haarglanz⸗ Schaumpon„Schwarzlopf⸗Extra“ mit der Schaum⸗ brille.„Haarglanz“ erfriſcht das Haar und hält es geſund. Die neue„Schaumbrille“ hält während der Haarwäſche abſolut ſicher Schaum und Waſſer von Ihrem Geſicht fern. Haarglanz und Schaumbrille finden Sie auch bei der neuen Spezial-Sorte Ein neuer Großkampf auf dem Waldſportplatz! V. f. C. Neckarau als Spitzenverein und Anwärter auf den Meiſtertitel! Man kann beſtimmt ſagen, daß ſich die Sport vereinigung bisher in den Verbandsſpielen ſehr gut geſchlagen hat und alle Ausſicht beſteht, daß ſie ſich die Bezirksliga erhält. Darum geht ja auch der diesjährige Verbandskampf für die Grünen. Es wurde bereits bei Beginn der Spiele in der oberſten ſüddeutſchen Klaſſe betont, daß es nun auch vorkommen wird, Spiele auf dem eigenen Platze verloren gehen zu ſehen, die Hauptſache bleibt: daß durch dieſe Spiele, auch wenn ſie vorloren gehen, ein ſportlicher Wert bleibt! Verbandsſpiele ſind harte Kämpfe, ſie werden am beſten durchge- ſtanden von den Spielern, die im Kampf erprobte ſtarke Nerven und eine anerlernte Disziplin haben. So wie jeder Spieler auf dem Spielfeld Disziplin halten muß, um als Sportsmann angeſehen zu werden, ſo wird verlangt, daß jeder Zuſchauer die größte Disziplin hält! Beim letzten Großkampf gegen V. f. R. Mannheim erlaubten ſich einzelne Uebereifrige Verſtöße gegen die Platzordnung nach Schluß des Spieles. Damit iſt dem Verein und der Sache des Viernheimer Sportes nicht gedient. An ſolche ſowie auch an verſchiedene Schreier geht die Mahnung: bleibt von ſolchen Spielen weg, wenn ihr die Nerven nicht zuſammenhalten könnt! Das Spiel gegen den Altmeiſter Neckarau wird wieder an die 22 Spieler ſamt Schiedsrichter große Anforderungen ſtellen: es handelt ſich bei Neckarau um den Verbleib an der Spitze! Die Grünen Einigkeit, Kampfgeiſt, Energie, Eutſchloſſenheit und Disziplin! Von jedem Zuſchauer verlangen wir ſportliches Denken und Handeln, denn nur dadurch wird der Geiſt der 11 Vereinigungsſpieler geſtärkt. 0 0 Täglich geöffnet. Sonntag, den 27. Sept. 1931, nachmittags 3 Uhr Bezirksliga⸗Verbandsſpiel gegen V. f. L. Neckar au Vorher untere Mannſchaften: 2. M. 1.15 Uhr, 3. M. 10.30 Uhr, 4. M. 9 Uhr. In Wallſtadt 10 Uhr: Viernheim A..— Wall- ſtadt A. H. Abfahrt um 9 Uhr per Rad ab Lokal. Der Vorſtand. N. B. Unſere Mitglieder und unſere erwerbsloſen Sportfreunde werden auf die verbilligten Preiſe im Vorverkauf aufmerkſam gemacht. Der Verkauf findet nur im Lokal z. Stern und in der Geſchäfts- ſtelle ſtatt. D. O. Amicitia 09 E. V. Vhm. Sportplatz im Wald mit Reſt.„Zur Waldſchenke“. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands-, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Sonn- tag, den 27. September, nachm. 3 Uhr im Kaiſerhof Mitgliederverſammlung des Bergſtraßen- gau 15. Die Mitglieder, ganz beſonders die Geflügelzüchter werden gebeten vollzählig zu er⸗ haben ihre ſportliche Ehre zu verteidigen durch ſcheinen. Geflügel zur Bewertung mitbringen. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein Eintracht. Samstag, den 26. September Abendausfahrt nach Ilvesheim, dort— ſelbſt Beteiligung an dem Feſtkommers anläßlich des 25jährigen Stiftungsfeſte des dortigen Rad— fahrer-Vereins. Um vollz. Beteil. wird gebeten. Erwerbsl. Mitglieder erhalten eine Vergünſtigung. Abfahrt pünktl. halb 8 Uhr am Tivoli. Der V Geſang⸗Verein„Flora“. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünktliches Er— ſcheinen erbittet Der Vorſtand. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Sams— tag Abend halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal zur„Erholung“. Es wird um vollzähl. Erſchei— nen gebeten. Der Vorſitzende. Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mitglie- dern zur Kenntnis, daß das Hahn eneſſen am Samstag, den 3. Oktober 1931 im Gaſthaus z. „Fürſten Alexander“ ſtattfindet. Näheres wird noch bekannt gegeben. Wir wollen nicht verfehlen darauf hinzuweiſen, daß die von den Mitgliedern gemeldeten Hähne einigermaßen ſchlachtreif zur Ablieferung kommen. Der Vorſtand. Geſaug Verein„Sängertreue“. Donnerstag Abend punkt 8 Uhr Theaterprobe. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Spielleiter. Männergeſang⸗Verein. Donnerstag Abend 9 Uhr Singſtunde. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Präſident. Turnerbund.(Handball). Morgen Donnerstag abend 5 30 Uhr Training der 1. ſowie Jugend- mannſchaft auf dem Sportplatz. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet die Leitung. Voranzeige für Sonntag, den 27. 9. 31: Viern⸗ heim 1. und 1. Jugend gegen dieſelben von Tv. Seckenheim.— Freitag abend 9 Utr Spieler⸗ verſammlung im Lokal. Der Spielwart. Schwarzkopf„Extra-Blond“ für Blondinen. Sportplätze an der Lorſcher-Straße mit Sport- 0 0„halle und Kaffeewirtſchaft. Programm für Sonntag, 27. 9. 31. Fußball Pl. 1 Reserven Lorsch l. /%3 Uhr 2. Privatmannſchaft— Abenheim 1. 2 Uhr Platz 2 Jugend 3— Lorſch Jugend 2 Uhr Handball Platz 2 2. M.— Bürſtadt 2. 3 Uhr Auswärts: Fußball l. Mannsch. Gundheim l. 3%¾ Uhr 1. Jugend— Gundheim 2. 2 Uhr Die auswärts ſpielenden Mannſchaften erhalten die Abfahrtszeiten in der Spielerverſamlung am Frei— tag und in der Samstags-Nr. beider Tageszeitungen mitgeteilt. Zu recht zahlreichem Beſuche obiger Spiele ladet ergebenſt ein. Die Sportleitung. Wr emnlehlen Reparaturen Ipanken u. Cummi-Ueherschuhen Rhenania Schuhbesohlungs⸗Anstalt Rathausstraße 38 neben der Zeitung. Ur Acsab nen fame . Aller Art liefert die duructerd ol. Muri fadcgananmngmwmmg