Lokale Nachrichten §Sozial⸗ und Kleinrentner. In einer Sitzung der Fürſorgekommiſſion wurden ca. 75% der Sozial- und Kleinrentner aus der Fürſorge als nicht unterſtützungsbedürftig ausgeſchieden. Den reſt⸗ lichen 25 Prozent wurden die Unterſtützungsſätze zum Teil noch herabgeſetzt. Dieſe Maßnahmen mußten auf Grund geſetzlicher Verfügungen durch⸗— geführt werden. Gemeinderats⸗Sitzung am Mittwoch, den 23. September 1931. Zur Weiterberatung im Anſchluß an die Diens⸗ tag⸗Sitzung hatte ſich der Gemeinderat geſtern Mitt⸗ woch Abend wiederum faſt vollzählig eingefunden. Der Zuhörerraum iſt mäßig beſetzt. Zur Tages- ordnung: Punkt 1. Sicherſtellung der Wohlfahrtsunter⸗ ſtützungen. Das Kreisamt und auch das Miniſte⸗ rium ſteht auf dem Standpunkt, daß, nachdem nun die Gemeinde ihre neuen Steuerzettel herausgebracht hat, es ihr möglich ſein wird, in den nächſten Wo⸗ chen ihre Wohlfahrtsunterſtützungen aus eigenen Mitteln zu bezahlen. Zugleich wird angeordnet, daß ſämtliche Gemeinderechnungen zurückzuſtellen ſind und die vorhandenen Gelder iſt erſter Linie für die Wohlfahrtsunterſtützungen frei zu halten. Der Ge⸗— meinderat nimmt von all den geführten Verhand- lungen Kenntnis und beſteht nach wie vor darauf, daß die Gemeinde Zuwendungen aus dem Aus⸗ gleichsſtock erhält, zumal die Gemeinde durch die Steuerzettelherausgabe noch lange kein Geld hat. Punkt 2. Die Reparaturen am Heilmannſchen Anweſen, die in der Dienstag ⸗ Sitzung beſchloſſen wurden, werden wegen der hohen Koſten(2400 Mk.) zurückgeſtellt.— Weiter wird beſchloſſen, daß alle Arbeiten eingeſtellt werden müſſen, da aus laufen⸗ den Mitteln die Koſten nicht beſtritten werden können und keine Mittel hierfür gegeben werden. Punkt 3. Verkauf des Gemeindehauſes Kies- ſtraße 19. Dem Verkauf des Hauſes wird, nach- dem der Gemeinderat von den kataſtrophalen Geld⸗ verhältniſſen der Gemeinde Kenntnis hat, mit 15:4 Stimmen zugeſtimmt, und zwar zum Preiſe von 9000.— Mk. Punkt 4. Verkauf der Moenania. Von einer intereſſierten Seite wird angefragt, welche ſteuer⸗ liche Belaſtungen auf der Moenania liegen, da ein evtl. Kauf erwogen werden ſoll. Hier ſoll mitge- teilt werden, daß bei einem evtl. Kauf und Inbe⸗ triebſetzung die Gemeinde geneigt iſt, in ſteuerlicher Hinſicht weitgehendſt entgegenzukommen, und ertl. Steuerermäßigungen vorzunehmen. Punkt 5. Ueberprüfung des Gemeindevoran- ſchlag; hier Erhöhung der Einnahme und Beſchnei— dung der ſachlichen Ausgaben. Der Fehlbetrag bei dem diesjährigen Voranſchlag betrug 300 000 Mk. Dieſer wird durch das Kreisamt diktatoriſch um 46000 Mk. geſenkt und zwar werden am Rechnungsreſt 25000 Mk. geſtrichen; die Allmendauflage ſoll um 13000 Mk. erhöht werden(das wäre das öifache der Friedensauflage, ſeither wurde das Kfache er⸗ hoben) und 8000 Mk. wurde an den ſachlichen Aus⸗ gaben geſtrichen. Der nunmehrige Fehlbetrag würde noch 254000 Mk. betragen, der durch Einführung der Bürgerſteuer, durch Zuſchüſſe bezw. durch Ka⸗ pitalaufnahme(2) gedeckt werden ſoll. Der G.⸗R. beſchließt, die Erhöhung der Allmendauflage abzu⸗ lehnen, da anſonſt von einen Allmendnutzen nicht mehr geſprochen werden kann.— Zugleich wird die Einführung der Bürgerſteuer abgelehnt, da eine Beſſerung der Finanzverhältniſſe hierdurch nicht er⸗ wartet wird, zumal die anderen Steuern faſt nicht mehr eingehen. Punkt 6. Richtſätze für die allgemeine Für⸗ ſorge. Durch reichsgeſetzliche Anordnung ſieht ſich die Fürſorgekommiſſion genötigt, dem Gemeinderat folgenden Beſchluß zur Genehmigung vorzulegen: 1. Unterſtützungsempfänger mit Grundvermögen haben bis 15. Oktober 1931 eine Sicherungshypo⸗ thek zu Gunſten der Gemeinde bis zum Höchſtbe⸗ trage von 1000 RMk. auf ihren Grundbeſitz ein- tragen zu laſſen, widrigenfalls die Unterſtützung einzuſtellen iſt. 2. Alle Perſonen, die in der Lage ſind, ſich! einigermaßen ſelbſt zu helfen, ſind aus der öffent- lichen Fürſorge auszuſchließen. Zu dieſem Zwecke ſollen ſämtliche Fürſorgefälle einer Nachprüfung unterzogen werden. Im Allgemeinen muß der Rein- verdienſt der Ehefrau und Kinder, ſoweit er wöchent⸗ lich den Betrag von 4.— Mk. überſteigt, ganz zur Anrechnung kommen. Bei auswärtiger Beſchäfti⸗ gung der Angehörigen ſind 7.— RMk. pro Woche frei zu laſſen. Kleider und Schuhe werden prinzi⸗ piell nicht mehr bewilligt. Alu., Kru., Kranken, geld, Rente pp. wird voll angerechnet. Ledige Ausgeſteuerte unter 21 Jahren werden ab 1. Oktober 1931 nicht mehr unterſtützt. Aus⸗ nahmen ſind zugelaſſen, wenn dieſelben elternlos oder der Ernährer der Familie ſind. Soweit Ledige ſich im Haushalt der Eltern be⸗ finden und das Familien⸗Einkommen den Richtſatz der Allg. Fürſorge nicht erreicht, wird nur ein Unterſtützungsſatz von wöchentlich 3.— Mk. bewilligt. Die Wohlfahrtserwerbsloſen haben einen Nach⸗ prüfungsfragebogen ſelbſt auszufüllen und die er⸗ forderlichen Unterlagen zu erbringen. Der Gemeinderat ſchließt ſich dieſem Beſchluß einſtimmig an. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. Anſchließend geheime Sitzung. Bekanntmachung. Lieferung von Almoſenſärgen. Nach einem Beſchluß der Fürſorgekommiſſion können für die Folge Almoſenſärge nur dann auf die öffentliche Fürſorge übernommen werden, wenn die Genehmigung vorzeitig bei der Gemeindebehörde eingeholt wurde. Nachträglich geſtellte Anträge können nicht mehr berückſichtigt werden. Die Ab- gabe von Almoſenſärge erfolgt nur an notoriſch Ortsarme. a Viernheim, den 22. September 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Wer nient insgrierl, vie geld verfert! Betr.: n l ed barane 6 Monate Haltdarkelt. e hd fblda fe fetale valdddd ald C fliddinaaltddld add altddhd add Daueruelt- Werbe woche! Ib heute bis einschl. 15. Okt. Daueruwellen, Ropf kompleit nur 8 Mk. 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Gewann Nr. 33 Schloth Nr. 70 Almen Nr. 136 Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerung werden die Weiden von den gemeinheitlichen Gräben Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 22. Sept. 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche in Viernheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß außer den bis jetzt gemeldeten Fällen die Maul⸗ und Klauenſeuche im Faſelſtall ſowie unter dem Viehſtande des Peter Belz 1.1, Luiſen⸗ ſtraße 56 und Jakob Ringhof 4., Blauehutſtraße 11 amtlich feſtgeſtellt worden iſt. Der bereits ge⸗ bildete Sperrbezirk muß entſprechend erwei— tert werden und wird wie folgt feſtgeſetzt: a) Sperrbezirk beſtehend aus den verſeuchten Ge— höften und dem Gemarkungsteil, der begrenzt wird durch die Weinheimer-, Waſſer-, Schul-, Rathaus- bis zur Waſſerſtraße, dieſe weiter bis zur Blauehut-, Hofmann-, Wieſenſtraße und Pandurengaſſe. b) Beobachtungsgebiet, beſtehend aus dem Reſt der Gemeinde und Gemarkung. Der Faſel⸗ ſtall bleibt bis auf Weiteres geſperrt. Im Uebrigen finden die Vorſchriften unſerer bereits erlaſſenen Bekanntmachung vom 4. d. Mts. entſprechende Anwendung. Wir machen die Inter- eſſenten noch beſonders darauf aufmerkſam, daß das Durchfahren und Durchtreiben von Klauenvieh durch den Sperrbezirk verboten iſt und mit Gefängnis⸗ ſtrafe geahndet wird. Unſere Beamten ſind angewieſen, von jetzt ab unnachſichtig die Vetreffenden zur Anzeige zu bringen, die ohne unſere Genehmigung mit Klauen⸗ vieh im Sperrbezirk betroffen werden. Am 25. ds. Mts., von vormittags ab, wer⸗ den die Viehbeſtände ſämtlicher Stallungen, in denen ſich Klauenvieh befindet, einer amtsärztlichen Unter⸗ ſuchung unterzogen, da der Verdacht beſteht, daß ſich weitere Seuchenherde in der Gemeinde befinden, die verſchwiegen wurden und bei uns nicht gemeldet ſind. Auch in dieſem Falle machen ſich die Beſitzer ſtrafbar und es empfiehlt ſich daher im Intereſſe der Viehbeſitzer, die Meldung bei uns noch nachzu⸗ holen, wo der Verdacht der Seuche beſteht. Viernheim, den 23. September 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Bauernverein. Unſere elektriſche Saatreinigungsmaſchine, eine Putzmühle und Beizapparat iſt in unſerem Lager aufgeſtellt! Sorget recht⸗ zeitig für gutes Saatgut! Bringet Euer Ge⸗ treide, es wird bei uns zur Saat fertig ge⸗ Betr.: ſtellt und kann teueres Saatgut geſpart werden. L De SS S Tur Schweinezucht empfehle Viehlebertran Liter 1.20 hält Schweine geſund und mäftet Viehemulsion Liter 1.10 Futterkalk 1 Pfd. 30. Bauernfreude 1 Pfd. 65 Lysol, Inseltenpulver Chlorkalk Rathaus-Drogerie Peter Moskopp S S SS In den nächſten Tagen kommt ein Waggon Anthrazit Kohlen an der Bahn zur Verladung. Beſtellungen nimmt entgegen Lorenz Roos, Kohlenhändler. 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Sept.»Morgen 7,00 und 10 Uhr 5 ⸗Nachm. 4,00 Uhr 5„Ausgang Wochentag ⸗Abend „ Morgen viernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 0 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Viernheimer Zeitung Fernſprecher 117.-— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Ams Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Duisberg 70 Jahre Geheimrat Prof. Dr. Duisberg⸗Leverkuſen der Aufſichtsratsvorſitzende der J. G. Jarben⸗ induſtrie und Präſident des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, begeht am 29. Sept. jeinen 70. Geburtstag. Geheimrat Dutsberg gehört wiſſenſchaftlich wie wirtſchaftlich zu den taträftigſten Pionieren der deutſchen Indu⸗ ſtrie. Von 8 Fakultäten wurde er zum Ehren⸗ doktor ernannt. Ein Dialog von Volk zu Volk hebt an Die„Volonte“ zum Amtsantritt Francois Poncets. wtb. Paris, 24. Sept. Die„Volonte“ begrüßt die bei der Ueberreichung des Beglaubigungs— ſchreibens von Francois Poncet in Berlin von dem Botſchafter und von Reichspräſident von Hin⸗ denburg ausgetauſchten Anſprachen. Das Blatt iſt beſonders erfreut über die von Poncet über die Bedeutung der Preſſe für das Problem der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung gefundenen Worte. Wir müſſen aber, ſo ſagt das Blatt, da⸗ rauf hinweiſen, daß dieſe Bemerkungen Poncets ſich auch auf die franzöſiſche Preſſe beziehen. Dieſe habe bei dem Problem eine wichtige Rolle zu ſpielen. Sie könne zum Ausdruck bringen, daß die über der Welt lagernde Beunruhigung durch eine deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung, die in einer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit und po⸗ litiſchen Annäherung zum Ausdruck käme, ſtark vermindert werden würde. Sie könne betonen, daß Frankreich, und nicht allein die franzöſiſche Regierung, die Stabilität zwiſchen den Beziehun— gen der beiden Länder innig wünſche. Wir in Frankreich müſſen uns über die klare und ganz beſonders herzliche Antwort des Reichs⸗ präſidenten freuen. Seine Anſpielungen auf die beſonderen Aufgaben Deutſchlands und Frank⸗ reichs, auf ihr fruchtbringendes Zuſammenarbeiten und ihren Verſtändigungswillen gehen über den reinen Höflichkeitston hinaus. Ein Dialog von Volk zu Volkhebt an. Guter Wille, das iſt der Geiſt, mit dem der neue Vertreter Frankreichs in Berlin die Reiſe Lavals und Briands vorbereitet. Rollin über den Beſuch der franzöſiſchen Staatsmänner in Deutſchland. wib. Genf, 24. Sept. Bei der Vorlegung des Wirtſchaftsberichtes in der Völkerbundsverſamm⸗ lung ſtellte der franzöſiſche Handelsminiſter Rol⸗ lin an den Schluß ſeiner Ausführungen den Hin⸗ weis auf die zum Gelingen aller wirtſchaftlichen Anſtrengungen unerläßliche Wiederkehr des inter⸗ nationalen Vertrauens und fügte hinzu: In dem Augenblick, wo der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval und der franzöſiſche Außenminiſter Briand ſich anſchicken, die Grenze zu überſchreiten, die ſo⸗ viele Leiden geſehen hat, iſt zu hoffen, daß dieſe Reiſe, die die franzöſiſchen Miniſter trotz aller Schwierigkeiten unternehmen, von den Völkern richtig verſtanden wird und daß ſich daraus eine ehrliche, dauerhafte Annäherung als gegebenes 1 der Sicherheit und des Friedens er⸗ gibt. eee eee Cetzte Radiomeldungen Wieder ein Raubüberfall auf ein Pfarrhaus. wtb. Wickede a. d Ruhr, 25. Sept. Drei maskierte Räuber drangen geſtern abend in das Pfarrhaus in Wickede an der Ruhr ein. Nachdem ſie den Pfarrer, ſeine Haushätterin und ein Dienſtmädchen gefeſſelt hatten, ſchlepp⸗ ten ſie die Ueberfallenen in den Keller und ſchloſſen ſie dort ein. Ein Kaplan, der ſich den Räubern entgegenſtellte, wurde durch einen Schuß kampfunfähig gemacht. Die Einbrecher erbeuteten im Pfarrhaus eine Geldfumme, de⸗ ren Höhe noch nicht feſtgeſtellt werden konnte und vermutlich auch verſchiedene Wertgegen⸗ ſtände. Wie gemeldet, wurde am Montag abend von drei Männern ein ähnlicher Ueberfall auf das Pfarrhaus in der Gemeinde Herkenrath bei Bensberg verübt, und es liegt die Vermu⸗ tung nahe, daß es ſich um die gleiche RNäuber⸗ bande handelt. die den geſtrigen Ueberfall in Wickede verübt hat. Großfeuer im Frankfurter Oſthafen. witb. Frankfurt a. M., 25. Sept. Im Frankfurter Oſthafengebiet brach geſtern abend in dem Lagerhaus einer Fouragehandlung Großfeuer aus, das leicht ſchwere Folgen hätte haben können. In der unmittelbaren Nähe Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands A1 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e tember 193 EE „des Schuppens ſtanden nämlich zwei mit Ben⸗ zol gefüllte Eiſenbahntankwagen, die im letz⸗ ten Augenblick von Bahnbeamten, die Brand entdeckt hatten, weggeſchoben wurden. den Zwei Lagerhäuſer mit leicht brennbarem In⸗ halt fielen dem Brande zum Opfer. Die mit mehreren Zügen erſchienene Feuerwehr konnte den Brand nach ſtundenlanger Tätigkeit nie⸗ derkämpfen und ein Ueberſpringen auf ein be⸗ nachbartes offenes Lager alter Autoreifen ver⸗ hindern. Als Urſache wird Prandſtiftung ver⸗ mutet. Mord! wtb. Berlin, 25. Sept. Heute gegen 1 Uhr früh wurde in einem Treppenhaus in der Rheinſtraße in Schöneberg die 21jährige Eli⸗ ſabeth Rex erſchoſſen aufgefunden. Der Täter iſt flüchtig. „Graf Zeppelin“ auf dem Rückflug. wtb. Newyork, 25. Sept. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ hat heute früh um 3.15 Uhr ſeinen Rückflug nach der Heimat ange⸗ treten. Spaltung der Sp. vollzogen Gemein ſame Erklärungen der Cinken gegen den Parteivorſtand Gründung einer neuen Partei enb. Berlin, 25. Sept. Die linke Oppo⸗ ſitionsgruppe der SPD., Seydewitz⸗Noſenfeld, hat eine bisher von acht ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten unterzeichnete Erklä⸗ rung abgegeben, in der geſagt wird, daß die Behauptungen, mit denen der Parteiausſchuß den Beſchluß gegen ſonderorganiſatoriſche Be⸗ ſtrebungen der Oppoſition begründet, in keiner Weiſe zutreffen. Nicht um die Partei zu ſpal⸗ ten ſeien die„Roten Bücher“ und„Die Fackel“ ins Leben gerufen, ſondern mit dem Recht der Meinungsfreiheit. Wenn ſchon die Gründung und die Mitarbeit an einer kritiſchen Wochen⸗ ſchrift genüge, mit dem Ausſchluß bedroht zu wer⸗ den, ſo deute das auf den Beginn eines Geſin⸗ nungsterrors und einer Meinungsdiktatur hin, dem entgegenzutreten parteigenöſſiſche Pflicht ſei. An alle, die mit uns einig ſind, ſo heißt es in der Erklärung weiter, daß die Zeit ge⸗ kommen iſt, die Grundlagen für die Verwirk⸗ Japen⸗CThina⸗Konflikt lichung des Sozialismus zu legen, und daß demgemäß die Politik der Partei orientiert ſein muß, richten wir die Mahnung, ſich ohne Furcht zu ihrer Ueberzeugung zu bekennen und uns bei dem ſchweren Werk zu helfen, das wir unternommen haben in dem einzigen Gedan⸗ ken, den Weg zu ebnen für die Befreiung der unterdrückten und ausgebeuteten Klaſſe des Proletariats. Wie„Berlin am Morgen“ dazu erfährt, hat die Oppoſitionsgruppe in einer Reichs⸗ konferenz beſchloſſen, nicht vor den Parteiaus⸗ ſchußbeſchlüſſen zu kapitulieren. Der von eini⸗ gen Mitgliedern der Oppoſitionsgruppe ge⸗ machte Vorſchlag, Anſchluß an die kommuniſti⸗ ſche Partei zu ſuchen, wurde von der Mehr⸗ heit abgelehnt und beſchloſſen, eine neue Par⸗ tei unter dem Namen„Sozialiſtiſche Arbeiter⸗ partei“ zu bilden. Völkerbund in Verlegenheit Er hat keine„vorher beſtimmte Methode“— Amerika ſoll darum mithelfen Der chineſiſch⸗japaniſche Konflikt vor dem Völkerbundsrat. witb. Genf, 24. Sept. Der Vorſitzende des Völkerbundsrates, Lerroux, teilte in der heu⸗ tigen Vormittagsſitzung der Bundesverſamm⸗ lung mit, daß der Völkerbundsrat in Zuſam⸗ menarbeit mit den beiden Parteien ſich be⸗ mühe, eine Beilegung des Konfliktes herbei⸗ zuführen.„Wir hoffen“, ſo ſagte er,„zu einer befriedigenden Löſung zu gelangen. Das iſt vorläufig alles, was geſagt werden kann, doch hat mich der Rat gebeten, Ihnen möglichſt bald eine weitere Mitteilung zu machen.“ Der Präſident Titulescu erklärte hierauf, es ſei klar, daß der Konflikt, ſolange er nicht vor die Verſammlußtg gebracht worden ſei, von dieſer nicht behandelt werden könne. Aber es genüge nicht, daß der Rat tagt, der Rat müſſe in öffentlichen Sitzungen ſeine Anſtrengungen ſolange fortſetzen, bis eine Löſung gefunden ſei. Völkerbundsrat und Völkerbundsverſamm⸗ lung dürften nicht auseinandergehen, bevor nicht der Erfolg der Aktion geſichert ſei. Die Verſammlung müſſe ebenfalls Gelegenheit er⸗ halten, ihrem Standpunkt und ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.— Die Erklärungen Lerroux' und Titulescus wurden von der Ver⸗ ſammlung mit großem Beifall aufgenommen. Der Völkerbundsrat an die Regierung der Vereinigten Staaten. wib. Genf, 25. Sept. Der Präſident des Völ⸗ kerbundsrates hat geſtern abend ein vom Völker⸗ bundsſekretariat veröffentlichtes Telegramm an die Regierung der Vereinigten Staaten von Ame— rika gerichtet, worin er im Namen des Völker— bundsrates der Regierung in Waſhington für ihre dem Rat übermittelte Stellungnahme zu dem japaniſch⸗chineſiſchen Konflikt dankt und hierzu u. a. erklärt: „Der Völkerbundsrat ſchätzt ſich glücklich, zu vernehmen, daß die Regierung der Vereinigten Staaten volle und herzliche Sympathie empfindet für die Haltung des Völkerbundsrates, wie ſie in! der Japan und China übermittelten Entſchließung des Rates zum Ausdruck kommt, und daß die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten China und Ja⸗ pan ähnlich gehaltene Mitteilungen zugehen laſ⸗ ſen will. Außer ſeiner Verpflichtung,„die geeig⸗ neten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Friedens unter den Nationen zu ergreifen“, hat der Rat keine vorher beſtimmte Methode und formell bindende Verfahren, um die entſtan⸗ denen Schwierigkeiten zu löſen. Aus dieſem Grunde wird der Rat ſich glücklich ſchätzen, die Regierung der Vereinigten Staaten über alle Mafinahmen, die er ergrei en wird und alle Informationen, die ihm zugehen könnten, auf dem Lanfenden zu halten. 48. Jahrgang Er gibt ſich ſodann der Hoffnung hin, daß die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten ebenfalls geneigt ſein wird, ihm Mitteilungen zukommen zu laſſen.“ Cagesnachrichten Ein Angriff franzöſiſcher Wirtſchaftskreiſe auf Deutſchland. enb. Paris, 24. Sept. Die franzöſiſche wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung, die Induſtrie- und Han⸗ delskreiſe umfaßt, hat an den Miniſterpräſidenten ein Schreiben gerichtet, in dem behauptet wird, drei Viertel der franzöſiſchen Kaufleute und In⸗ duſtriellen könnten gegenwärtig bei den franzöſi⸗ ſchen Banken keine Kredite erhalten, während gleichzeitig das franzöſiſche Geld zu Milliarden ins Ausland gehe. An dieſe Einleitung ſchließt ſich ein Angriff gegen Deutſchland. Es wird ausgeführt, trotz der wirtſchaftlichen Schwierig⸗ keiten, in denen Deutſchland ſich befinde, habe die Reichsbank die ruſſiſchen Beſtellungen in Höhe von vier Milliarden Franken zu einem Satz diskon⸗ tiert, der unter dem offiziellen Diskontſatz liege. Es finde alſo trotz ſeiner ſchwierigen Lage Mög⸗— lichkeiten, ſeinen Export durch Kreditgewährungen zu begünſtigen, nicht allein gegenüber Rußland, ſondern auch gegenüber Amerika und anderen Exportländern. * Weitere Diskonterhöhung in Schweden. wib. Stockholm, 24. Sept. Die ſchwediſche Reichsbank hat mit Wirkung vom 25. September den Diskontſatz, der erſt am 21. Sept. um ein Prozent heraufgeſetzt worden war, um ein wei⸗ teres Prozent auf ſechs Prozent erhöht. Brandkataſtrophe in einem oberpfälziſchen Marktflecken. wib. Amberg, 24. Sept. Im en brach letzte Nacht gegen 12 Uhr Anweſen des Landwirts Roesl ein Brand aus, der ſich, durch den Wind angefacht, raſch verbreitete und auch die Anweſen von vier weiteren Landwirten in Schutt und Aſche legte. Lediglich das Wohnhaus eines der Geſchädigten konnte gerettet werden. Alles übrige verbrannte ſamt allem Inventar und ſämtlichen Erntevorräten. Die Feuerwehren waren gegen das raſende Element machtlos. Berliner Stadtrat beſchließt Kürzung non Magiſtratsgehältern. wtb. Berlin, 24. Sept. Nach längerer Debatte wurde heute in der Berliner Stadt⸗ verordnetenverſammlung ein deutſchnationaler Antrag zur Herabſetzung der Magiſtratsgehäl⸗ ter angenommen. Danach ſoll der Oberbürger⸗ meiſter ein Jahresgehalt von 27 000 Mk., da⸗ zu eine nicht ruhegehaltsfähige Aufwands⸗ entſchädigung von monatlich 1000 Mk. erhal⸗ ten. Den Bürgermeiſtern ſteht nach den neuen Beſtimmungen nur noch ein Jahresgehalt von 20 000 Mk. und den Stadträten ein ſolches von 16 000 Mk. zu. Der Vulkan Krakatau wieder in Tätigkeit. wib. Amſterdam, 24. Sept. Meldungen aus Batavia zufolge iſt der Inſelvulkan Krakatau wieder in Tätigkeit. Es erfolgten Aus⸗ brüche, die die Höhe von 200 Metern erreichten. Die Feuergarbe iſt weithin ſichtbar. Rückkehr Dr. Curtius. wib. Berlin, 24. Sept. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius traf heute vormittag 13,43 Uhr von Genf wieder in Berlin ein. Unbegründete Inflationsgerüchte wib. Berlin, 24. Sept. Nach Zeitungs⸗ meldungen ſtand die heutige Berliner Produkten⸗ börſe im Zeichen einer außerordentlichen Nervo⸗ ſität, die hervorgerufen wurde durch Gerüchte über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer Infla⸗ tion. Dieſe Gerüchte, die zweifellos nur lanciert wurden, um den Markt ſtark zu beunruhigen, ent⸗ behren jeglicher Begründung. Frühere Erklä⸗ rungen der Reichsregierung und der Reichsbank laſſen klar und deutlich erkennen, daß die mit dem Schutze der deutſchen Währung beauftragten Stel⸗ len unter keinen Umſtänden aue erneute Inflation zulaſſen werden. ver zu erlangen, iſt Balter am Dienstag gestorben. Dudweiler, 23. Sept.(Tödliche Brand ⸗ wunden.) Das neun Mongte alte Kind der Eheleute Sch. zog eine mit glühendheißem Kaffee gefüllte Kanne an ſich, ſodaß ſich der Inhalt über Trotz ſofortiger Ueberführung neues Leyramt an der Univerſität Erlangen am 1. Oktober antreten. Ludwigshafen, 24. Sept.(Kleine Ur⸗ ſachen.) Geſtern mittag verletzte ein verheira⸗ teter Schweißer aus Rheingönheim auf einem und dieſem für viele tauſend Mart unter ihnen auch eine Anzahl Blankowechſel. Walter Knell wurde vor Gericht geladen, um durch Gidesleiſtung zu beſtätigen, daß die Unterſchriften und Wechſel echt ſeien. Er gearbeitet Wechſel gegeben, Filmſchau. „Die Gaſſenhauer“ der gewaltige Tonfilm⸗ Schlager im Cefipa. Außerdem Harry Liedtke Bei längerer Lagerung müſſen die Früchte öfter durchgeſehen und faule Früchte entfernt werden. Die Sorten werden ſo gelagert, daß die frü⸗ vor ſchweren Verluſten wirtſchaftlicher und perſönlicher Art beſon⸗ ders in der gegenwärtigen Notzeit ſchützt tag abend, fällt dieſe Woche. Am Sonntag morgen 10 Uhr Treffpunkt aller Kameraden auf unſerem Platz. Kameraden, es gibt Wichtiges zu beſprechen. Der Sch. Weinzeitung Bingen, 24. Sept.(Die erſten Preiſe für 1931er.) Der erſte hier geerntete Fen- ſich derjenige, der täglich aufmerkſam eine gute Zeitung lieſt. Die Vorgänge i n Politit und Wirtſchaft verlan⸗ gen heute mehr denn je das ſtärkſte Intereſſe eines jeden Staatsbürgers. Angeſichts der ſich überſtürzenden durch die Zeitverhältniſſe notwendig werdenden Verordnungen, Negierungsmaßnahmen u. dergleichen, die für Jedermann größte Be⸗ deutung haben, iſt deren Nicht⸗Kenntnis gleichbedeutend mit ſchwerſten wirtſchaftli⸗ chen Verluſten. Das gilt namentlich für Geſchüftsleute, Gewerbetreibende, Hand⸗ werker, aber auch für Landwirte, Beamte und Arbeiter, wie überhaupt für jeden, der im Wirtſchaftsleben ſteht. Eine ganze Fülle außerordentlich wichtiger und tiefeinſchneidender Regie⸗ rungsverordnungen, die unbe⸗ dingt jeder Einzelne wiſſen und kennen muß, werden gerade in nächſter Zeit herauskommen. Wir werden darüber einge⸗ hend berichten. Wer die geringen Ausgaben für den Bezug der Zeitung unter ſolchen Verhält⸗ niſſen ſcheuen wird, oder wer glaubt, durch Abbeſtellung oder Nichtbezug der Zeitung etwa ſparen zu können, würde ſich bitter täuſchen, er würde es bald an ſeiner eige⸗ nen Exiſtenz merken. Die für den Bezug der Zeitung aufgebrachten geringen Koſten ſind im höchſten Maße produktiv, ſie ſchützen vor ſchwerſtem wirtſchaftlichen und unmittelbarem perſönlichem Schaden. Aus nah und Fern Mainz, 24. Sept.(Der Nierſt ei ner Landfriedensbruch vor Gericht.) Vor dem Erweiterten Bezirksſchöffengericht be⸗ gann geſtern die Verhandlung gegen zehn Reichs⸗ bannerleute und zehn Nationalſozialiſten aus Nierſtein wegen Hausfriedensbruch, einfachen und ſchweren Landfriedensbruchs, Beleidigung und einfacher und ſchwerer Körperverletzung. Der Verhandlung liegt der Vorfall am 25. Oktober v. Is. in Nierſtein zu Grunde, wo mehrere Natio⸗ nalſozialiſten vor nachdringenden Reichsbannec⸗ leuten in das Anweſen des Spezereiwarenhänd— lers Brinkmann flüchteten. Das Haus Brink⸗ manns wurde geſtürmt. Die Polizei ſtellte die Ordnung wieder her. Auf beiden Seiten gab es einige Leichtverletzte. Die Verhandlung dürfte drei Tage in Anſpruch nehmen. Der Verteidiger der Nationalſozialiſten lehnte den beiſitzenden Richter, der jüdiſcher Konfeſſion iſt, und nen Schöffen, in dem er ein Mitglied des Reichsban⸗ ners vermutete, aus Beſorgnis der Befangenheit ab. Das Gericht lehnte den Antrag ab. Bingen, 24. Sept.(Folgen des Fal⸗ les Lacum.) Vor einigen Tagen wurde be⸗ richtet, daß ſich in einem Frankfurter Hotel der 31 Jahre alte Weinhändler Walter Knell erſchoſ⸗ ſen habe, und zwar aus Gründen, die mit der Affäre Lacum in Zuſammenhang zu bringen ſind. Nun hat ſich herausgeſtellt, daß Knell Wechſel in einer Geſamthöhe von 250 009. Mark in Ver⸗ kehr gebracht hatte, für die nicht die geringſte Deckung vorhanden war. Geſchädigt ſind dadurch in erſter Linie kleine Landwirte und Winzer, ſo⸗ wie kleine Geſchäftsleute aus Rheinheſſen, dem Nahegebiet und Rheingau, die jetzt auf ihren Wechſeln ſitzen bleiben. Die Weingroßhandlung Peter Knell, deren Mitinhaber Walter Knell war, iſt auf Antrag der Gläubiger in Konkurs gegan⸗ gen. Walter Knell hatte mit Heinz von Lacum Rampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. (44. Fortſetzung.) „Auch nichts Gutes! Er iſt zwar ſeit Jah⸗ ren mit dem Strafgeſetzbuch nicht in Konflikt gekommen, aber er hat wegen Wechſelfäl⸗ ſchungen und anderen Delikten ein Jahr im Zuchthauſe geſeſſen.“ „Großer Gott!“ murmelte Kamerlingk. „Und dieſem Manne. gab ich mein Kind! Dieſem Manne!“ 5 „Ich verſtehe, daß Sie Herr Kommerzienrat. Wollen Sie ſich von der Wahrheit meiner Behauptungen überzeugen, dann holen Sie noch Austunft über die Famt⸗ lie Werziner ein. Es wird jedes Wort beſtätigt werden.“ Kammerlingk reichte ihm die Hand. „Ich danke Ihnen, Herr von Berghammer! Ich bin in Ihrer Schuld. Wie kann ich das ausgleichen?“ Der Beſucher ſchüttelte den Kopf, dann ſagte er:„Es gibt nichts auszugleichen, Herr Kom- merzienrat. Ich fühlte mich verpflichtet, Sie aufzuklären.“ „Vielleicht kann ich beruflich für Sie etwas un, Herr von Berghammer!“ Da ſah der Gaſt zu Boden und eine leichte Röte ging über ſein Antlitz. „Beruflich! Herr Kommerzienrat. ich. ich möchte mir erlauben, eine Bitte auszuſprechen! Sie wiſſen. der Zuſammenſchluß zweier gro⸗ ßer Banken ſteht bevor. Das wird wahrſcheln⸗ lich auch.. Perſonalgbbau mit ſich bringen. iſt aber nicht erſchienen, fuhr vielmehr nach Leip⸗ Erledigung einiger geſchäftlicher Angelegenheiten ſeinem Leben ein Ende machte. lungseinſtellung Jahren erſchüttert ſind, zig, von hier nach Frankfurt, wo er dann nach Sprendlingen(Rhh.), 24. Septbr.(Zah⸗ der Tonwerke.) Die Tonwerke in Sprendlingen haben wegen ſchlechter Wirtſchaftsverhältniſſe ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Die Werke, die in den letzten ihren Betrieb moderniſiert hatten und durch die Dachſtein⸗Fabrikation eine beſondere Stellung einnahmen, hatten beſonders ſchwer un⸗ ter der rückläufigen Bewegung am Baumarkt zu leiden, ſodaß die Zahlungseinſtellung in der ge⸗ genwärtigen Baukriſe nicht mehr zu verhindern war. a Gießen, 24. Sept.(Von der Heſſi⸗ ſchen Landes u niverſität.)„Der außer⸗ ordentliche Profeſſor in der philoſophiſchen Fakul⸗ kät der Heſſiſchen Landesuniverſität Gießen, Dr. Friedrich Maurer, erhielt einen Ruf an die Uni⸗ pelte, legte ſein Fahrrad auf einen Fußpfad. Als nun der landwirtſchaftliche i n über dieſen Fußpfad trieb, trat ein Ochſe auf das verſität Erlangen als ordentlicher Profeſſor für deutſche Sprache und Literatur. Dex Gelehrte hat die Berufung angenommen und wird ſein Kartoffelacker in der Nähe des Bahnübergangs an der Rheingönheimer Straße einen verheirate⸗ ten landwirtſchaftlichen Arbeiter aus Mutte“ ſtadt, welcher in einer chemiſchen Fabrik hier b. ſchäftigt iſt, durch mehrere Hiebe mit einer Siche) am Kopf und an der linken Hand. Der landw. Arbeiter erlitt eine zwei Zentimeter lange Wund- auf dem Kopf. Außerdem wurde ihm die Spitze des linken Mittelfingers vollſtändig abgehauen Urſache: Der Schweißer, welcher Kartoffeln ſtop Arbeiter zwei Ochſen Fahrrad, wodurch es leicht beſchädigt wurde. Odernheim a. Gl., 28. Sept.(Tödlicher Motorrad⸗Unfall.) Der 37 Jahre alte Schmiedemeiſter K. Balter aus Biſterſchied wollte am Sonntag nachmittag ſeine Eltern hier beſu⸗ chen. Auf eine noch unaufgeklärte Weiſe ſtürzte er am Ausgang von Rehborn von ſeinem Motor⸗ rad. Vorübergehende Leute fanden Balter blut⸗ überſtrömt und bewußtlos am Boden liegend. Schwer verletzt wurde er nach Odernheim zu ſei⸗ nen Eltern gebracht. Ohne das Bewußtſein wie⸗ Ariſtide Briand, der franzöſiſche Außenminiſter. — Am Sonntag, den 27. pwidern. ſchwerwiegende Verhandlungen geplant ſind. unverheiratet iſt daran glauben muß. Wenn Sie mich in einem Ihrer Betriebe unter⸗ bringen könnten. Ich.. ich bin kein Genie, und unverdroſſen.“ ̃ a Kamerlingk reichte ihm die Hand. „Gut, Herr von Berghammer! Wenn Sle abgebaut werden ſollten, dann kommen Sie zu mir! Ich verſpreche, Ihnen, daß ich Sie dann ſofort in einem meiner Betriebe unterbringen werde. Es ſollte mich freuen, wenn ich Ihnen meinen Dank auf dieſe Weiſe abſtatten könnte!“ 50 Als von Berghammer ging, ahnte er nicht, in welch tobender innerer Erregung er den Kommerzienrat der ſich ſo zu meiſtern wußte, zurückließ. 0 57 18 Baron von Berghammer, der von der plötz⸗ lichen Abreiſe ſeiner Frau überraſcht war, ſuchte ſeinen Schwiegervater am nächſten Tage auf und wurde von dem Kommerzienrat, der weilte, ſofort empfangen. „Tag Schwiegerpapa!“ „Guten Tag, Herr Baron!“ Berghammer nahm Platz und begann dann nachläſſig:„Alida iſt plötzlich vereiſt, Schwle⸗ gerpapa. Sie hat mir einen Brief zurückgelaſſen in dem ſie mich bittet, mit Ihnen zu ſprechen. Sie hätte ihre Zukunftsangelegenheiten in die Ich verſtehe den Hände des Vaters gelegt. Brief nicht!“ Tam Besuef der französiseſten Minister- in Beꝛlin Das Hotel Adlon in Verlin, in dem die Miniſter Wohnung nehmen werden. (Erſte Etage Eckzimmer&.) September, treffen der franzöſiſche Außenminiſter Briand in Berlin ein, um den Beſuch der deutſchen Miniſter in Paris zu er⸗ Da die franzöſiſchen Miniſter einige Fachexperten nach Berlin mitbringen werden, ſo geht man in der Annahme wohl nicht fehl, daß neben den offiziellen Empfängen und Veſuchen 0)) 0 5 0 Ich muß es annehmen, daß. auch 10, der. noch nicht lange bei der Deutſchen Bank iſt der aber ich bin ein gewiſſenhafter, ſolider Arbeiter Sofortige Scheidung! Das verlangte er. * im Büra der großen Buchdruckerei Kamerlingt Pierre Laval, der franzöſiſche Miniſterpräſident. Miniſterpräſident Laval und den Körper ergoß. f des ſchwerverletzten Kindes ins Krankenhaus trat infolge der ſtarken Verbrennungen nach einigen Stunden der Tod des Kleinen ein. Homburg(Saar), 24. Sept.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Straße nach Limbach rannte geſtern ein in den Her Jahren ſtehender Elektroingenieur aus Saarbrücken mit ſeinem Auto gegen einen Straßenbaum und erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Der Ver⸗ unglückte wurde ins hieſige Landeskrankenhaus verbracht. enb. Dortmund, 24. Sept.(Der drei⸗ fache Mord in Dortmund.) Die Unter⸗ ſuchung des gemeldeten Mordes an den Eheleuten Moſer geht von der Tatſache aus, daß der ermor⸗ dete Kaufmann Eduard Moſer ein leidenſchaft⸗ licher Briefmarkenſammler geweſen iſt und in ſeinem Beſitze zahlreiche ſeltene Stücke von gro⸗ ßem Wert gehabt hatte. Die Briefmarkenſamm⸗ lung iſt loſe in der Wohnung verſtreut aufgefun⸗ den worden und man vermutet, daß es dem Mör⸗ der darum zu tun war, die Koſtbarkeiten der Moſerſchen Sammlung an ſich zu bringen. Die Nachforſchungen der Kriminalpolizei erſtreckten ſich darauf, feſtzuſtellen, ob Moſer nicht in Sam⸗ melkreiſen Bekannte gehabt hat, denen die Tat zuzutrauen wäre. Moſer iſt in ſeinem Privat⸗ leben außerordentlich pedantiſch geweſen und hat alle Ereigniſſe ſorgfältig in ſeinem Kalender no— tiert. Eine Reihe von Perſonen, deren Namen auf dieſe Weiſe bekannt iſt, wurde bereits ver⸗ nommen, ohne daß irgendwelche Anhaltspunkte hätten gefunden werden können. Wiesbaden, 23. Sept.(Falſcher Fi⸗ nanzbeamter feſtgenommen.) Ein falſcher Finanzbeamter, der ſeit einigen Tagen im Rheingau und Taunus ſeine Schwindeleien ver— übte und mehrere Perſonen geſchädigt hat, konnte nunmehr von der Wiesbadener Kriminalpolize— ermittelt und feſtgenommen werden. Der Bet vii, ger— es handelt ſich um den vorbeſtraften Kauf, mann Karl Roth— hat nach der Gegenüberſtel, lung mit den Geſchädigten ein Geſtändnis abge— legt. Darmſtadt, 23. Sept.(Miniſter Schier kommt nach Darmſtadt.) Reichsernäh⸗ rungsminiſter Schiele wird Ende der Woche eine Reiſe nach Süddeutſchland antreten, um ſich dort noch einmal perſönlich über die beſonderen Be⸗— dürfniſſe der Landwirtſchaft zu unterhalten. Er wird am Samstag in Darmſtadt ſein und die Maßnahmen zur Beſeitigung der außerordent— lichen Ernteſchäden in Heſſen mit der Regierung beſprechen. Im Anſchluß daran fährt er zur Ta⸗ gung des Baheriſchen Landwirtſchaftsrats nach München. Wetter vorherſage Vorherſage für Freitag: Nach erneuter Trü⸗ bung und auch Regenneigung, die ſich noch am Donnerstag einſtellt, Fortdauer des teils wolki⸗ gen, teils heiteren kühlen Wetters mit im ganzen unbedeutender Regenneigung bei nordöſtlichen Winden. Ausſichten für Samstag: Verſtärkter Hoch⸗ druckeinfluß und bei kräftigerer Sonneneinſtrah⸗ lung tagsüber etwas wärmer, nachts kalt. Mr empfehlen fenaraturen Opanken u. Gummi-Uebherschuhen Rhenania Schuhbesohlungs⸗Anstalt 2 wünſcht— die Scheidung und hat mich gebeten alles mit Ihnen zu regeln.“ ö „Die Scheidung? Welch ein Wahnſinn! das iſt doch nicht zu glauben.“ „Doch! Alida wünſcht die Scheidung!“ „Und was führt ſie für Gründe an?“ „In erſter Linie— Vernachläſſigung.“ „Ah, Sie meinen— weil ich hin und wle⸗ der abends ausgehe— im Klub bin und ſo weiter— Iſt es das?“ „Ja, weil Sie die Nächte nicht heim ſind.“ Ja, das iſt ja geradezu kindiſch! Man iſt doch ſchließlich in der Geſellſchaft— ein gern geſehener Gaſt. Ich kann mich doch nicht den geſellſchaftlichen Pflichten entziehen. In mei⸗ nen Kreiſen—“ „— lebt man ehrenhaft!“ ſagte Kamerlingk kalt.„Damit, Herr Baron, kommen Sie mir nicht. Ich verkehre auch in Ihren Kreiſen. Ich weiß da zur Genüge Beſcheid!“ „Was wirft mir Lida vor? Das intereſſiert mich ſehr!“ „Sie gaben ſich mit Weibern ab!“ ſagte der Kommerzienrat kalt. „Das iſt doch die Höhe! Wer wagt es, dieſe wahnwitzige Behauptung aufzuſtellen?“ „Alida! Und ich unterſtreiche ſie.“ „Herr Kommerzienrat!“ brauſte der Baron auf. „Ja— ich behaupte es! Vor fünf Tagen fanden Sie Alidas Brief. Heute kommen Sie! Die fünf Tage haben Sie unter Beobachtung geſtanden. Nur fünf Tage, Herr Baron, aber ie ctaben mit die Augen geöffnet über Ihr ſchamloſes Treiben. Nein, ſo mache ich nicht meh. mit! Se haben das Haus entweiht.“ 5 Kühl entgegnete der Kommerzienrat:„Alida ſo eine heilige Sache iſt, wie anderen. — Stand verpflichtet Sie mehr als er Ihnen gütliche Einigung! Rathausstraße 38 neben der Zeitung. 27... ͤ ͤ ̃ ¶—— „Ich bitte! Schließlich bin ich doch der Baron von Berghammer— natürlich hat man ſeine Allüren von früher— man iſt dach ſchließlich ein Mann der Geſellſchaft.“ ö „Lachhaft, ich kenne ſo viele ehrenhafte Mitglieder des Adels, denen eine Ehe genau Ihr Freiheiten gibt, Herr Baron. Sie haben Alida jämmerlich betrogen. Und— wollen Sie es leugnen— Sie ſpielen“. „Nicht mehr, als ich verantworten kann!“ „Wir wollen ſagen— ich! Denn ſchließlich habe ich Sie und Alida vollſtändig unterhal⸗ ten. Sie werden nicht leugnen können, daß ich in jeder Hinſicht großzügig war. Aber jetzt hat es ein Ende. Ich verlange die Scheidung!“ „Ich weigere mich!“ „Hören Sie zu, Herr Baron! Ich will die Nehmen Sie die nicht an, dann werde ich mich nicht ſcheuen, daß die Sa⸗ che in die Oeffentlichkeit kommt. Schließlich kennt man mich— und auch Sie!“ „Was ſoll das heißen?“ ſtieß der Baron hervor und richtete ſich ſteil empor. Das ſoll heißen, daß der Kommerzienrat von Kamerlingk ſein Leben lang ein ehrenhaf⸗ ter Mann war, daß aber der— der— Baron von Berghammer von den ehrenhaften Tra⸗ ditionen des deutſchen Adels weit abweicht.“ „Ich verbitte mir Ihre Beleidigungen. Ich werde Sie dafür zur Rechenſchaft ziehen!“ „Reden Sie keinen Unſinn!“ ſagte der alte Herr verächtlich.„Hören Sie meinen Vorſchlag — ich zahle Ihnen eine lebenslängliche Rente von 500 Mark im Monat— wenn Sie mit der Scheidung einverſtanden find.“ —: Fortſetzung folat.:— nehmen: burgunder wird zu 40 Pfg. für vierzehntel Glas in den Lokalen verkauft.— In Armsheim har man den 193 1er„Notverordner“ getauft.— In einer Wirtſchaft in Bingen werden für zwei Schoppen Neuen 55 Pfg., für vier Schoppen eir⸗ Mark verlangt.— In Ingelheim werden für da. Pfund Trauben 6—7 Pfg. bezahlt.— In Met⸗ tenheim wurde für das Stück(1200 Liter) Por⸗ tugieſer 1931 Moſt 240 Mark geboten.— In Alsheim wurde die Aiche Portugi i elwa 8 Mark bezahlt. e Lokale Nachrichten * Die Wohlfahrts⸗Unterſtützungen können heute nicht zur Auszahlung gebracht werden. Die Gemeinde iſt mit Geldmitteln völlig erſchöpft. Der Herr Bürgermeiſter war in dieſer Angelegen— heit mit einem Herrn vom Kreisamt geſtern per- ſönlich beim Miniſterium in Darmſtadt vorſtellig, dadurch dürfte es möglich ſein, daß die Auszahlung der Unterſtützungen wahrſcheinlich morgen Samstag oder am Montag ſtattfinden kann. Die maßgeben⸗ den Herren in Darmſtadt ſollten den Ernſt der Lage, in der ſich unſere Gemeinde in finanzieller Hinſicht befindet, endlich einſehen, bevor es zu ſpät iſt. Sterbefälle. Zwei achtbare, angeſehene Mitbürger unſerer Gemeinde haben wieder das Zeitliche geſegnet: Herr Franz Jakob Schloſſer, Laudwirt, Lorſcherſtraße und Herr Stephan Win⸗ kenbach 2., Maurermeiſter, Friedrich Ebertſtraße. Den Angehörigen wird allſeitige Teilnahme ent— gegengebracht. Die Beerdigungszeiten ſind aus den Anzeigen der vorliegenden Nr. erſichtlich. f Schwerer Unglücksfall. Wie gefähr- lich es iſt, eine zweite Perſon mit auf ein Fahr⸗ rad zu nehmen, zeigt ein erſchütternder Vorfall, der ſich hier heute Vormittag zugetragen hat. Ein 12. jähriger Junge, der auf einem von einem Mann geſteuerten Fahrrad ſaß, kam auf unglück⸗ liche Weiſe mit einem Fuß ins Rad, ſodaß dieſer ſamt dem Radfahrer ſtürzte. Das Unglück wollte es, daß beim Sturz der Junge in den mitgeführ⸗ ten Kartoffelkarſt fiel und ſich dadurch im Geſicht ſehr ſchwer verletzte. Ein Zinken des Karſtes ſoll dem Jungen quer durch die Naſe in die Nähe des Auges gedrungen ſein, ſodaß deſſenlleberführung mittels Auto des Herrn Schloſſermeiſters Knapp in die Heidel⸗ berger Klinik notwendig wurde. Mit den ſchwer betroffenen Angehörigen wollen wir hoffen und wünſchen, daß die an ſich ſchwere Verletzung keine dauernde Nachteile mit ſich bringt und die Ent⸗ laſſung aus dem Krankenhaus wieder geſund und bald erfolgen kann. Der Winter ſteht vor der Tür. Wir alle denken noch mit Unbehagen an den herben Winter 1928/29. Nach den Vorausſagungen der Wetterkundigen iſt zu erwarten, daß dieſes Jahr wiederum eine ſehr kalte Witterung eintreten wird. Da heißt es vorſorgen und ſich rechtzeittg mit gu— tem Brennſtoff eindecken. Sie finden in dem„Union— Brikett“ einen Brennſtoff von unübertroffener Heiz- wirkung. Selbſt an den kälteſten Tagen werden Sie mit„Unionbrikrets“ eine angenehme Wärme“ erzielen. Dabei iſt von beſonderer Wichtigkeit, daß d „Union⸗Briketts“ in der Anſchaffung billig und ö im Gebrauch äußerſt bequem und ſauber ſind. Beilagen- Hinweis. Unſerer heutigen Nummer liegt eine Empfehlung der Preußiſch-Süd⸗ deutſchen Staats Lotterie bei. Da die Ziehung der erſten Klaſſe bereits am 20. und 21. Oktober ſtatt⸗ findet, iſt ſofortige Beſtellung ratſam. Die Loſe ſind erhältlich bei allen Staatlichen Lotterie-Ein- nehmern und bei der Preußiſch⸗Süddeutſchen Lotterie- Bank in Berlin W'ö 8, Friedrichſtraße 186. Der 2. Verbandsſpielſonntag in der DK. Auch am jetzt folgenden Sonntage wird auf heimiſchem und fremdem Gelände um die ſehr be— dürftigen Punkte heiß geſtritten. Viernheims 1. M. tritt einen ernſten Gang nach Gundheim an. Es iſt kein Kinderſpiel gerade dort Punkte einzu- heimſen. Gundheim iſt eine zähe und hartnäckige Mannſchaft, darum gehört ſchon ein Stück Sieges⸗ wille und Ausdauer dazu, wenn die Endſcheidung zu unſeren Gunſten ausfallen ſoll. Ein intereſſantes Treffen wird es auch hier geben. Wer kennt nicht Lorſch? In den vergangenen Verbandsſerien kämpfte L. ſtets um die Tabellenführung. Dieſesmal find als 1. unſere Reſerven die mit jenen gefährlichen Geſellen ins Gefecht treten. Immerhin wird es ſehr ſpannend werden, zumal die 2. Elf über Herns⸗ heim einen 4:0 Sieg errungen hat. Auch die Handball-Verbandsſpiele gehen los. Viernheim iſt in dieſer Runde durch die 2. Mann⸗ ſchaft vertreten. Viele D. J. K.⸗Freunde namentlich Handballſpielliebhaber können die Schwarz⸗Roten und wiſſen auch, was ſie zu leiſten vermagen. Bür⸗ ſtadt's 2. Elf kommt als erſter. Der Kampf läuft um 3 Uhr vom Stapel. Alſo Freunde der Jugendkraft! Trotz der Abweſenheit unſerer 1. Elf bürgt die D. J. K. für ein nettes Sportprogramm. Denk daran: nur noch einmal ſollt ihr's ver⸗ in„Vater und Sohn“ und„Unglücksrabe“. Dieſe Woche zeigt man einen hochaktuellen Großtonfilm„Die Gaſſenhauer“ auf den man ſchon lange geſpannt iſt. Das Filmwerk zeichnet aus dem heutigen Leben. Fünf Erwerbsloſe die als Hof⸗ oder Straßenſänger ihr Schlagerlied ſingen, das zum Gaſſenhauer wird und dabei ihr Glück machen. Es iſt ein überaus ſpannender Tonfilm⸗ ſchlager der überall einen Rieſenbeſuch aufzuweiſen hat.„Marie, Marie ſo ſchön warſt du noch nie“ iſt der Hauptſchlager des Films. Als 2. Film- werk zeigt man„Vater und Sohn“ oder„Wenn beide auf den Bummel gehen.“ Ein ganz groß angelegter Harry Liedtke Film der ſeine Wirkung beim Publikum nicht verfehlt, ſpannend und voll ſprühendem Humor. Ein Luſtſpiel⸗Schlager als Einlage„Der Unglücksrabe“ bringt den größten Lacherfolg. Man beſuche dieſe Woche dieſes Pro- gramm„Die Gaſſenhauer“ u.„Vater und Sohn“ muß man unbedingt geſehen haben. Ein Beſuch iſt das ſchönſte und billigſte Vergnügen. U. T.⸗Filmpalaſt. Ab heute Großtonfilmſchau aller erſten Ranges. „Es gibt eine Frau, die dich niemals vergißt“! „Der rote Blitz“,„Bonbons“. 5 Wir ſind gerüſtet für die diesjährige Ton⸗ filmſaiſon einer wirds dem andern ſagen: Jede Woche nur ganz erſtklaſſige Qualitätstonfilm-Pro⸗ gramme ſind im U. T. P. zu ſehen. So zeigt man ab heute Iwan Petrowitſch, Lil⸗Dagower in ihrem ergreifenden Ton-, Sprech und Geſangs-Großfilm „Es gibt eine Frau, die dich niemals vergißt“. Die Mutter, das iſt die Frau die ihre Kinder niemals vergißt. Dieſes große Mutterproblem wird alle Herzen höher ſchlagen laſſen, und ganz Viern— heim wird über dieſen brillanten Tonfilm ſprechen. Im 2. Tril ein Bomben⸗-Wildweſtſchlager Harry Carey„Der rote Blitz“, eine Kanone erſten Ranges. Der luſtige Teil„Bonbons“ bringt alles zum lachen. Filmfreunde: jetzt wohin, alles nur in den U. T. P.! Obſtgroßmarkt Weinheim. Verwertung der Spätobſternten. Das überaus ſtarke Angebot von Herbſtäpfeln drückt ſehr auf den Preis für gutes Spätobſt. Es empfiehlt ſich daher, die haltbaren Obſtſorten in'ge⸗ eignete Räume zu lagern und erſt ſpäter, nachdem die Herbſtſorten abgeſetzt ſind, zu verkaufen. Der Obſtgroßmarkt Weinheim wird mit Rück- ſicht hierauf in den Monaten November-Dezember beſondere Verſteigerungen für ſpätes Qualitätsobſt abhalten. Es ſei auf die günſtige Abſatzmöglichkeit aufmeckſam gemacht. d Für eine lohnende Lagerung von Spät— obſt ſind folgende Punkte beſonders beach- tenswert: 1. Das Obſt muß gut baumreif ſein, darf alſo nicht zu früh geerntet werden. 3. Die Ernte muß mit größter Sorgfalt aus— geführt werden. Pflück⸗ und Transportkörbe ſind zu polſtern. Größte Vorſicht beim Um- ſchütten der Früchte, jede kleine Drückſtelle fault. Zum Transport von Obſt in ungefederten Wagen iſt mindeſtens eine Lage Stroh etc. als Unterlage zu verwenden. 3. Die Lagerung muß kühl, geſund und luftig ſein, vor der Lagerung evtl. ſchwefeln. Die Früchte nicht zu hoch legen, 40— 60 em. iſt das Aeußerſte bei vorübergehender Lagerung. 5. Gefallene, beſchädigte, ſtark ſchorfige und wur⸗ mige Früchte dürfen nicht auf das Lager kom⸗ men, ſie entwerten bald die Geſamternte durch Verbreitung der Fäulnis. 5. Der Lagerraum muß beſonders in der erſten Zeit gut gelüftet ſein, wird jedoch möglichſt abgedunkelt. * Die letzten Septembertage werden die Bekanntgabe der einzelnen Notmaßnahmen ider Reichsregierung innerhalb des großen Wirtſchaftsprogramms bringen. Die Bera— dungen über die Probleme der nächſten Not⸗ verordnung ſind ſoweit fortgeſchritten, daß die Endentſcheidung des Reichskabinetts viel⸗ leicht noch in dieſer Woche, ſpäteſtens aber nach dem Beſuche der franzöſiſchen Staats⸗ männer getroffen wird. Für die neue Notverordnung ſind eine Reihe von Maßnahmen zum Teil ſchon be⸗ ſchlußfertig, zum Teil mitten in der Klärung. Es handelt ſich einmal um die bereits ange⸗ kündigte Einrichtung der Sondergerich⸗ te zum Schutze der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, zur Reinigung des Wirtſchaftsle⸗ bens und Feſtigung der Steuermoral. Was die Juſtizverbilligungsmaßnahmen anlangt, ſo begegnet die formelle Geſtaltung noch einigen Widerſtänden. Die Länder wollen aus finanziellen Gründen dieſe Regelung, aber die Reichsregierung hat noch prinzipielle Bedenken Ir der Sozialpolitik entſcheidend heſten zuerſt erreichbar ſind. Nicht durchein⸗ ander ſchütten. Friſch geerntetes Obſt darf nicht längere Zeit in Kiſten oder Körben verpackt ſtehen, ſondern muß frei lagern. „Beim Verkauf möglichſt in zwei Größen ſor⸗ tieren. Die Sortierung erleichtert den Verkauf. Martin. Briefkaſten. Herrn H., hier. Ihre Anfrage:„Wofür er⸗ hebt die Gemeinde die Sondergebäudeſteuer bezw. wofür wird dieſelbe verwendet?“ Auf dieſe Frage erhielten wir von amtlicher Seite nachſtehende Ant- wort:„Die Sondergebäudeſteuer erhebt die Ge— meinde auf Grund der 3. Steuernotverordnung vom Jahre 1924, und zwar wurde dieſe Steuer der Gemeinde zugebilligt zur Verwendung für allgemeine Ausgaben, insbeſondere aber zur Beſtreitung der der Gemeinde aufgebürdeten Fürſorgelaſten.“ Aa unser ugdeder, Soriirgunge ung Luschauer! Durch unbeſonnenes Handeln einiger Heiß— ſporne beim letzten Verbandsſpiel auf dem Wald— ſportplatz ſind unſerem Verein durch den Verband Schwirigkeiten entſtanden, die wir im Intereſſe des Viernheimer Sportes abzuwenden gezwungen ſind. Wir können es nicht dulden und mitanſehen, wie es oft auf anderen Plätzen der Fall iſt, daß Spieler, Zuſchauer ſowie Schiedsrichter auf unſerem Platze in unhöflicher Weiſe beläſtigt oder beſchrieen und ſchließlich tätlich beleidigt werden. Wir ſind haft⸗ bar für alle Handlungen vor, während und nach den Spielen, bis ſich Spieler, Gäſte und Schieds- richter in der Bahn zur Rückreiſe befinden. Wir können nur anſtändige Sportsleute bei unſeren Spielen brauchen; ungezogene Schreier dulden wir in keinem Falle und werden ſolche des Platzes ver— weiſen. Wer unſerem Verein durch unbeſonnenes Handeln Schwierigkeiten verurſacht, wodurch uns Schaden entſtehen ſollte, wird für denſelben haftbar gemacht. Unſere Ordnungsleute ſind angewieſen in jedem Falle zur Aufrechterhaltung der Ordnung einzuſchreiten. Unſere Mitglieder insbeſondere er— ſachen wir, ihren Verein in ſeinen Beſtrebungen bei ſeinen Spielen in jeder Weiſe zu unterſtützen, Unſportlichkeiten von ihren Nebenleuten nicht auf— kommen zu laſſen und Jedermann zur Ruhe und Ordnung zu ermahnen. Sp.⸗Vgg.„Amicitia“ 09 E.. Vorſtand und Spielausſchuß. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden G.⸗V.„Sängerbund.“ Uhr Singſtunde. Geſang⸗Verein„Sängertreue“. punkt 10 Uhr Singſtunde. Heute Freitag abend ½6 Der Vorſtand. Sonntag vormittag Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. ſind die Maßnahmen auf dem Gebiete der Ar⸗ Lorſch kommt! beitsloſenbetreuung. Größte Bedeutung Reichsbanner Schwarz-Rot⸗Gold.(Abteilung Schutzſport) Die Pflichtverſammlung am Sams— Was bringt die große Notverorònung? kommt hier der Zuſammenlegung der Kriſenfürſorge mit der Wohl— fahrtserwerbsloſenfürſorge zu. Bekanntlich machen die finanziellen Notſtände in den Kommunen eine ſolche Regelung not⸗ wendig. Die Beratungen über den vom Reichs⸗ finanzminiſterium vorgelegten Kleinſied⸗ lungsplan find noch nicht abgeſchloſſen. Vielmehr har das Reichsarbeitsminiſte mum einige Ergänzungen dazu in Vorſchlag ge⸗ bracht. Ueber die in der neuen Notverordnung zu treffenden Maßnahmen für die Beamten iſt das weſentliche bereits durch die preußiſche Notverordnung bekannt geworden. Sehr umſtritten iſt dagegen immer noch die Frage in der Hauszinsſteuer. Hier ge⸗ hen die Meinungen bei den einzelnen Inte⸗ reſſentengruppen begreiflicherweiſe weit aus⸗ einander. Die einen fordern einen radikalen Abbau der Hauszinsſteuer, während die an⸗ deren im Intereſſe der Bauwirtſchaft einen gegenteiligen Standpunkt einnehmen. Eine Neuregelung der Hauszinsſteuer wird aber erfolgen, nur dürfte ſie, worauf wir beſonders aufmerkſam machen, nicht den in Mieterkreiſen vielfach erwarteten fühlbaren Mietsabbau Chriſtl. Metallarbeiter. Sonntag, den 27. Sept., Morgens 10 Uhr, im Lokal„Germania“ Mitglieder⸗Verſammlung. Als Referennt dürfen wir den Koll. Vogt, aus Duisburg unſerer Zen- trate, hören über:„Was haben wird als Ar- beiter in dieſer ſchwern Kriſenzeit zu tun“. In dieſen ſchwerbewegten Tagen muß das Pflichtbe- wußtſein, für unſeren Weg, für unſere Ziele voll- angeſpannt werden. Pünktliches Erſcheinen er⸗ wartet Reinhardt. Sänger⸗Einheit. Samstag Abend pünktlich um 9 Uhr Singſtunde. Mit dem jetzt beginnen⸗ den Winterhalbjahr werden neue Chöre in An⸗ griff genommen. Es iſt daher Pflicht eines jeden Sängers, die Singſtunden regelmäßig und pünkt⸗ lich zu beſuchen. Keiner darf fehlen. Der Vorſtand. Geſangverein„Liederkrauz“. Samstag abend 8 Uhr Singſtunde. Studentenchor/ Stunde früher. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. NB. Heute Abend 8 Uhr Theaterprobe im Prinz 1 Friedrich. Der Spielleiter. Turngenoſſeuſchaft 1893. Sonntag, den 27. Sept. I. u. 2. Mannſchaft Handballſpiele in Großſachſen. Heute Freitag abend Spielerverſammlung im Lokal. f Die Leitung. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Sonn⸗ tag, den 27. September, nachm. 3 Uhr im Kaiſerhof Mitgliederverſammlung des Bergſtraßen⸗ gau 15. Die Mitglieder, ganz beſonders die Geflügelzüchter werden gebeten vollzählig zu er⸗ ſcheinen. Geflügel zur Bewertung mitbringen. Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mitglie⸗ dern zur Kenntnis, daß das Hahneneſſen am Samstag, den 3. Oktober 1931 im Gaſthaus z. „Fürſten Alexander“ ſtattfindet. Näheres wird noch bekannt gegeben. Wir wollen nicht verfehlen darauf hinzuweiſen, daß die von den Mitgliedern gemeldeten Hähne einigermaßen ſchlachtreif zur Ablieferung kommen. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein Eintracht. Samstag, den 26. September Abendausfahrt nach Ilvesheim, dort⸗ ſelbſt Beteiligung an dem Feſtkommers anläßlich des 25jährigen Stiftungsfeſte des dortigen Rad⸗ fahrer⸗Vereins. Um vollz. Beteil. wird gebeten. Erwerbsl. Mitglieder erhalten eine Vergünſtigung. Abfahrt pünktl. halb 8 Uhr am Tivoli. Der V Geſang⸗Verein„Flora“. Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen erbittet Der Vorſtand. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Sams⸗ tag Abend halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal zur„Erholung“. Es wird um vollzähl. Erſchei⸗ nen gebeten. Der Vorſitzende. Turnerbund. Heute Freitag abend 8 Uhr Turn- ſtunde aller Abteilungen(alſo Jugend, Turner, Aeltere Fechter, Sportler und Handballſpieler.) Da in nächſter Zeit das Herbſtſchauturnen ſtatt⸗ findet iſt es Pflicht, daß jeder Aktiver regelmäßig in der Turnſtunde erſcheint. Am Sonntag morgen halb 10 Uhr findet auf unſerem Platz das Abturnen ſtatt mit Vereins- meiſterſchaften ſämtlicher Abteilungen(alſo Jug. Sportler und Aeltere.) Auch hier wird dringend gebeten, daß jeder Aktiver ſich daran beteiligt. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen eines jeden wird erwartet Die Turnleitung. Heute Abend nach der Turnſtunde 10 Uhr Turnausſchußſitzung. Handel und Verkehr. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 24. Sept. Inlandsweizen 24 bis 24,50, Inlandsroggen 21,50— 21,75, Inlands- hafer neuer 17— 18,50, iul. Sommergerſte neue 17,50—19, Futtergerſte 17— 18, ſüdd. Weizen— mehl Spezial Null, neue Mahlung September— November 34,75; desgl. mit Auslandsweizen 37,25; ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mah⸗ lung und Lieferzeit 38,75; desgl. mit Auslands⸗ weigen 41,25; ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlung und Lieferzeit 26,75; desgl. mit Aus- landnsweizen 29,25; Roggenmehl 0—60proz. Ausmahlung je nach Fabrikat 29,75—31; feine Weizenkleie 9— 9,25; Biertreber 11, Erdnuß— kuchen 12. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 24. Sept. Dem heutigen Klein⸗ viehmarkt waren zugeführt: 79 Kälber, 21 Schafe, 205 Schweine, 758 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für die 50 Kilo Lebendgewicht: Kälber 38—54, Schafe 30—35, Schweine nicht notiert; Ferkel bis vier Wochen 6—10, do. über vier Wo⸗ chen 12—16. Läufer 16—20. Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt, Ferkel und Läufer ruhig. Doppelhinrichtung in Gera enb. Gera, 24. Sept. Morgen früh wird hier eine Doppelhinrichtung erfolgen. Es handelt ſich um den Raubmörder Petzold aus Schleiz, der vom Geraer Schwurgericht wegen Ermordung einer Arbeiterin aus Tanna zum Tode verurteilt worden iſt, und den in Rudolſtadt wegen Mordes an ſeiner Ehefrau und ſeiner Wirtſchafterin zwei⸗ mal zum Tode verurteilten Landwirt Koppe aus Zwabitz bei Kahla. Beide hatten Begnadigungs⸗ geſuche eingereicht, die aber verworfen wurden. Die Urteilsvollſtreckung wird auf dem Hofe des Geraer Landgerichtsgefängniſſes in Gegenwart von 12 Zeugen ſtattfinden. Die zu dieſem Zweck benötigte Guillotine wurde geſtern in Weimar ver⸗ bringen. laden, um heute von den Gehilfen des Scharfrich⸗ ters in Gerau aufgeſtellt zu werden.