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Wir erwarten vollzählige Beteiligung. Zusammen- kunft punkt ¼ä 4 Unr am Spritzenhaus. Musik nnd Spielleute haben auch an- zutzeten. Das Kommando. Alanner-Aesangverein Idas. Die Beerdigung unſerer ver⸗ ſtorbenen Ehrenmitglieder, Herrn Franz lakoh Schlosser findet morgen Samstag nachm. 4 Uhr, und die des Herrn Stephan Winkenbach am Sonntag nach der Andacht ſtatt. Die Mitglieder verſammeln ſich eine ½ Stunde vorher im Vereinslokal. Der Vorſtand. Math. Mirchenchor „Läcilla“. Der Verein beteiligt ſich an der morgen Nachmittag 4 Uhr ſtattfindenden Beerdigung unſeres Ehrenmitgliedes, Herrn Franz lakoh Schlosser Die Sängerinnen und Sänger verſam⸗ meln ſich eine ½ Stunde vorher im Lokal. Der Vorſtand. Medizin alverband An das Abholen der Krankenscheine urd erinnert. a Der Vorſtand. iernhei (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) E. täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 5 112.-— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Ams rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 223 Brüning und die Welt Zum Beſuche Lavals in Berlin. Der bekannte politiſche Journaliſt Leland Stowe, vom„Newyork Herald Tribune“ ſprach im Genfer Sender über„Laval und Brü⸗ ning“. Die neugegründete internationale Völ⸗ kerbundszeitung„Journal des Nations“ bringt in Nr. 20 dieſe Rede als ihren Leitartikel. Sie zeigt das überaus hohe Anſehen, das Brüning in der Welt genießt. In dem Artikel heißt es: „In zwei Wochen werden Laval und Briand in Berlin ſein. Ein franzöſiſcher Miniſterprä⸗ ident wird zum erſten Mal ſeit hundert Jahren offizieller Gaſt Deutſchlands ſein. Ich glaube, dieſer Beſuch wird die beſte Gelegenheit für eine deutſch⸗franzöſiſche Annäherung ſein, die es ſeit dem Krieg überhaupt gegeben hat. Ich erinnere mich an die Worte. die der Kanzler Brüning zu Laval geſagt hat, als er ihn verließ:„Es iſt tragiſch, daß während un⸗ ſerer langen geſchichtlichen Vergangenheit un⸗ ſere beiden Völker niemals zur ſelben Zeit bie⸗ ſelbe Sprache ſprechen konnten.“ In vierzehn Tagen werden Deutſchland und Frankreich zum erſten Mal verſuchen, zur ſelben Zeit dieſelbe Sprache zu ſprechen. Wird es möglich ſein? Ich kann für meinen Teil nicht umhen zu glauben, daß in Berlin ein deutſch⸗franzöftſches Arrangement zuſtande kommen muß. Warum?— Nach meiner Anſicht aus zwei Gründen. Erſtens, weil die europäiſche Lage ſo ſchwer iſt, daß ein Mißerfolg eine ſo furchtbare Verantwortung nach ſich zöge, daß kaum eine der beiden Nationen ſie auf ſich laden wollte. Ungeheure Hinderniſſe verſuchen eine vollſtän⸗ dige Uebereinſtimmung zu verhindern, aber die Folgen eines vollſtändigen Mißerfolges wären unüberſehbar. Europa tritt in einen Winter voll Arbeitsloſigkeit, Hunger und Ge⸗ jahren ein. Eurapa ſteht vor einer Konferenz, die zu einer wirklichen Abrüſtung führen muß. Der zweite Grund zur Hoffnung iſt ein Grund, der von zwei Menſchen gebildet iſt. Nämlich Pierre Laval in Frankreich und Heinrich Brüning in Deutſchland. Könnte ich doch bewirken, daß Sie dieſe Männer ſo ſehen, wie wir ſie hier in Genf ſehen. Nach Worten hohen Lobes für Laval heißt es dann über Brüning: Ihm gegenüber ſteht Heinrich Brüning, mit ſeinem ſcharfgeſchnittenen, aſzetiſchen, unbe⸗ weglichen Geſicht. Er, im Gegenſatz zu Laval, hat eine vollſtändige Erziehung genoſſen; er iſt Gelehrter aus Neigung. Laval iſt geführt durch ſeine inſtinktiven Gefühle— Brüning durch ſeine hohen religiöſen Ueberzeugangen. Brüning, der Zölibatär, lebt wie ein Prieſter; er hat kaum irgendwelche Bedürfniſſe, iſt non einer ſehr ſtrengen Sparſamkeit. Er iſt ein Heiliger Franziskus der deutſchen Politik— er gibt dem ganzen deutſchen Volk ein Beiſpiel. Ein deutſcher Journaliſt ſagte kürzlich zu mir, „obwohl alles ſchlechter geht, ſeitdem er Kanz⸗ ler iſt, iſt Brüning dennoch derjenige, der ſeit 1 1 die größte moraliſche Autorität be⸗ itzt“ Zum erſten Mal ſeit dem Krieg haben Deutſchland und Frankreich gleichzeitig zwei Führer an der Spitze, die trotz aller Verſchie⸗ denheit der Charaktere gemacht ſind, um miteinander reden zu können und— ſich zu verſtehen, was ſeit zwölf langen Jahren keinem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten gegenüber keinem deutſchen Kanzler möglich war. Man könnte hinzufügen: Wie iſt es ſeltſam, nach unſeren Clemenceau und Poincare einen fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten leiſe reden zu hören! Ich weigere mich zu glauben, daß dieſe bei⸗ den Männer nicht den Anfang finden könnten zu einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung; ſo ſchwierig die Sache an ſich ſein mag Ich bin überzeugt, daß beide nach ihren beſten Kräften dazu beitragen werden. Vor drei Wochen, als Laval erfuhr, daß Briand durch Krankheit verhindert ſei, nach Samstag, den 26. Berlin zu reiſen, ſagte man in Berlin, daß das eine„diplomatiſche Krankheit“ ſei.„Petit Pierre“(Laval) wußte es beſſer als irgend⸗ jemand. Er ließ ſofort den deutſchen Botſchaf⸗ ter bitten und eröffnete ihm, daß er Brüning in Berlin telefoniſch anrufen wolle. Der Bot⸗ ſchafter war denkbar überraſcht von dieſem Einfall ohne Präzedenzfall! And er bat nur. Brüning vorher zu benachrichtigen. Und ſo ſprach der franzöſiſche Miniſterpräſident in Paris unmittelbar mit dem deutſchen Kanzler in Berlin durch den Fernſprecher! Zeitung Anzeigenpreiſe: mer Anzeiger Viernheimer (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands September 1931 Ueberlegen Sie, was das bedeutet! Es iſt dies ein Ereignis, das noch nie in der Welt⸗— geſchichte vorkam: Laval in Paris ſpricht mit Brüning in Berlin! dieſe beiden Männer an der Macht bleiben, gibt es da nicht eine Hoffnung auf eine deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung? And deshalb ſage ich, daß der Berliner Beſuch nicht mißlingen darf, aus die— ſem Grunde und.. weil Pierre Laval und Heinrich Brüning nicht wollen, daß er miß— lingt!“ -olange Warum wurde dem nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten peter Gemeinder das kirchliche Begräbnis verſagt? Von Generalvikar Dr. (Schluß.) nun, wenn ein katholiſcher Natio— nalſozialiſt ſtirbt? Wie iſt es Iſt ihm da das kirchliche Begräbnis zu verweigern oder zu gew ähren? Kanon 1240 des kirchlichen Geſetzbuches ſagt, daß„öffentliche Sünder“ kein k ir ſch⸗ liches Begräbnis erhalten können, es ſei denn, daß ſie vor dem Tod ein Zeichen der Reue gegeben haben. Zu den öffentl. Sündern hören unzweifelhaft auch die Führer u. Agitatoren der NSDAP., die offen für ihr geſamtes Pro⸗ gramm eintreten, die ſich um das Verbot der Bi⸗ ſchöfe nicht kümmern u. ſogar noch andere auffor⸗ dern, dieſes Verbot nicht zu beachten, u. die durch ihr Verhalten den Gläubigen ein ſchweres Aerger⸗ nis geben. Dieſe können nur kirchlich begraben wer— den, wenn ſie vor ihrem Tod irgendein Zeichen der Reue über ihren Ungehorſam gegen das biſchöfliche Verbot gegeben haben. In der Mainzer A n⸗ weiſung heißt es:„Dem Nationalſozialiſten, der ſich geweigert hat, aus der NSDAP. auszutre— ten, iſt im allgemeinen das kirchl. Begräbnis zu verſagen. Wenn ein Nationalſozialiſt plötzlich ſtirbt, kann er ein kirchliches Begränis erhalten, wenn feſt⸗ geſtellt wird, daß er ſich bisher am kirchlichen Leben beteiligt, ſeine Oſterpflicht erfüllt und nicht aktiv an kirchenfeindlichen Kundgebungen teilge— nommen hat.“ Hierzu ſei bemerkt, daß ein katho⸗ licher Nationalſozialiſt ſeine Oſterpflicht nur dann in der vorgeſchriebenen Weiſe erfüllen kann, wenn wirtſchaftliche Gründe ihm einſtweilen den Aus⸗ tritt aus der Partei nicht ermöglichen. In einem Artikel„Religion und Pric⸗ ſterſchaft“ von Joſef Grohe(„Völkiſcher Beo⸗ bachter“ v. 9. September 1931) wird behauptet, in den Kundgebungen der deutſchen Biſchöfeſeivoneinem Verb ot der Zu⸗ gehörigkeit zur NSDAP. f. Katholiken nicht die Rede. Auch wenn nicht davon die Rede wäre, würde ſich das für jeden Katholiken von ſelbſt verſtehen. Wenn die Biſchöfe feſtſtellen, daß der Nationalſozialismus eine Irrlehre und mit der katholiſchen Weltanſchauung nicht in Einklang zu bringen iſt, muß den Katholiken der Beitritt zur NSDoelP. verboten ſein. Tatſächlich iſt aber von mehreren Biſchöfen ein ausdrück⸗ liches Verbot ausgeſprochen worden. Die Erklärung der Biſchöfe der Paderborner Kirchenprovinz und die des Mainzer Biſchofs habe ich ſchon oben angeführt. Ich will noch hinzufügen, was die Biſchöfe der o berrheiniſchen Kir⸗ chenprovinzz erklärt haben:„Wir Biſchöfe müſſen als Hirten und Verkünder der katholiſchen Glaubens⸗ und Sittenlehre vor dem National- ſozialismus warnen, weil und ſolange er An⸗ ſchauungen verfolgt und verbreitet, die mit der katholiſchen unvereinbar ſind. Es kann deshalb dem Katholiken nicht erlaubt ſein, dieſe Anſchauungen als wahr anzunehmen und ſie mit Wort und Tat zu bekennen.“ In demſelben Artikel des„Völkiſchen Beobach⸗ ter“, wird auch behauptet,„ein ſolches Ver⸗ bot müßte die ausdrückliche Beſtäti⸗ gung des Papſtes finden, um rechts⸗ wirkſam zu ſein“. Auch das iſt ein Irrtum. Die Biſchöfe ſind vom Hl. Geiſt geſetzt, die Kirche Gottes zu regieren. Der hl. Paulus ſagt in der Anſprache, die er in Milet an die Vorſteher von Epheſus hielt:„Habet acht auf euch und auf die ganze Erde, in der euch der Hl. Geiſt zu Biſchöfen beſtellt hat, die Kirche Gottes zu regieren“(Apg. 20, 28). Zu den Apoſteln und ihren Nachfolgern ſagt Chriſtus:„Wer euch hört, hört mich, und wer euch verachtet, verachtet mich; wer aber mich ver⸗ achtet, verachtet den, der mich geſandt hat“(Luk. 10, 16). Bekannt iſt auch das Wort des Heilandes: ge⸗ Mayer in Mainz. „Wer die Kirche nicht hört, ſei dir wie ein Heide und öffentlicher Sünder“(Matth. 18, 17). Die Biſchöfe haben alſo das Recht, in dem ihnen vom Papſt angewieſenen Bezirke(Diözeſe) Geſetze zu geben und Verordnungen zu erlaſſen und damit auch das Recht, die Uebertretung der Gebote u. Verordnungen zu ſtrafen, ohne daß ſie die Gutheißu: des Papſtes nachſuchen müßten einer Erfahrung greift d einem Teil der Kirche eine Irrlehre auf ſich ein großer Mißſtiennd zeigt nicht ſofart ſondern überläßt die Abwehr, bezw. die Bef gung den Biſchöfen u. Katholiker ef Bezirks. Erſt wenn es den Biſchöfe und der Katholiken nicht gelingt, die lehre zu überwinden und den Mißſtand tigen, greift der Apoſtoliſche Stuhl ſelbſt ein 9 eine lehramtliche Entſcheidung oder durch ein Re— form⸗Dekret. Der Papſt will eben nicht mehr tun, als unbedingt notwendig iſt; er will ſich in rein religiöſe oder kirchenpolitiſche Angelegenheiten nicht einmiſchen, wenn die Biſchöfe energiſch und mit Er— folg die Kirche ſchützen. Verwerfung einer Irrlehre oder der Beſeitigung eines Mißſtandes gehen in der Regel Entſcheidungen und Anord— nungen der Biſchöfe voraus, die auch ohne aus— drückliche Beſtätigung des Papſtes rechtswirkſam ſind. allg Dor Der Wenn in dem angeführten Artikel weiter ge wird,„die Maßnahmen der Biſch gegen den Nationalſozialismus ließenſichwederkirchenrechtlich non moraliſch rechtfertigen“, ſo iſt das Behauptung, die nach obigen Ausführungen ſtichhaltig iſt. Und wenn dann noch weiter beig fügt wird,„die kirchlichen Vorgeſetzten der Prieſter, die nationalſozialiſtiſchen Katho— liken vielfach auf dem Lande den Sakramen⸗— ten⸗ Empfang unterbinden 0 der Beerdigung ſich weigern, die Einſegnung der Leiche vorzunehmen, wenn Hakenkreusfahnen mitgeführt werden, erklärten, ein derartiges halten der unteren Geiſtlichkeit nicht billigen zukönnen“, ſo iſt auch das eine Behauptung, die mir der Wirklichkeit nicht zu entſprechen ſcheint. bei N Ve r⸗ Was hat die kirchliche Behörde in Mainz beſtimmt, dem nationalſozialiſtiſchen Abge⸗ ordneten Gemeinder das kirchliche Begräb— nis zu verſagen? Nach der Ausſage ſeiner Freunde war Gemeinder ein religiöſer Mann, der jeden Sonntag den Got⸗ tesdienſt beſuchte und auch ſeine Oſterpflicht er⸗ füllte, ein treuer Sohn der katholiſchen Kirche.— Es mag ſein, daß Gemeinder die äußeren kirchlichen Uebungen mitmachte, aber in einem Punkt war er kein treuer Sohn ſeiner Kirche. Er hat ſich über das Verbot der deutſchen Biſchöfe, der NSDalP. als Mitglied anzugehören, hinweggeſetzt; er hat ſogar vor einigen Monaten die Stelle des Gauführers von Heſſen angenommen und als ſol⸗ cher für den Nationalſozialismus geworben. Er kannte dieſes Verbot der Biſchöfe, denn noch eine Stunde vor ſeinem Tode ſprach er davon in einer Rede und ſuchte das Verhalten der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Katholiken zu rechtfertigen. Nach Schluß ſeiner Rede fühlte er ſich unwohl und erlag in kurzem einem Herzleiden, ohne zuvor ein Zeichen der Reue über ſein Verhalten gegenüber dem biſchöflichen Verbot gegeben zu haben.— Er iſt ſicher wegen ſeines Auftretens als nationalſozia⸗ liſtiſcher Gauleiter und Agitator zu den„öffent⸗ lichen Sündern“ zu zählen, denen nach Kan. 1240 des Kirchlichen Geſetzbuches das kirchl, Begräb⸗ Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr vicht übernommen werden 48. Jahrgang nis zu verſagen iſt. Die kirchliche Behörde von Mainz mußte alſo, wenn ſie ſich nicht über die irchlichen Vorſchriften hinwegſetzen wollte, d— ichliche Begräbnis verweigern. Mit Rückſicht au, Familie, die treu katholiſch iſt, wäre es ihr willkommen geweſen, wenn ſie einen Dispensgrund im vorliegenden Fall hätte finden können, aber ſie fand keinen. Wenn dem Verſtorbenen unter den gegebenen Umſtänden das kirchliche Begräbnis zugeſtanden worden wäre, hätte man mit Recht der kirchlichen Behörde vorwerfen können, ſie han— dele willkürlich; in ähnlichen Fällen, z. B. beim Tod von Arbeitern, die Mitglieder der freien Ge— werkſchaften waren und ohne Zeichen der Reue ſtarben, habe ſie das kirchliche Begräbnis abge— lehnt, hier aber, wo es ſich um einen Reichstags⸗ bgeordneten handele, habe ſie es gewährt. Eine tirchliche Behörde aber darf kein Anſehen der Per— ſon kennen, ſie muß die Geſetze der Kirche an— wenden, welchem Stand auch immer der Verſtor— bene angehört. Einer hat geſchrieben, er könne die Han d— lungsweiſe der Kirchenicht verſtehen die den Maſſenmörder Kürten, eine Veſtie in Menſchengeſtalt, beer dige, aber einem Mann wie Gemeinder, der ſein Leben für die deutſche Sache geopfert habe, den kirch hi— chen Segenverweigere. Ich antworte dar⸗ uf: Kürten hat ſich bekehrt und iſt im Frieden mit der Kirche geſtorben und hat deshalb ein kirchliches Begräbnis erhalten, Gemeinder dagegen hat kein Zeichen e gegeben. Die Kirche läßt, wenn ſich j tzter Stunde bekehrt, Milde wal— ten, göttliche Heiland am Kreuz 1 Schächer verziehen hat.— Ein an⸗ einer großen Stadt Weſtdeutſch— riftleiter, ſcher Chriſt gezeigt und och an ſeinem Todestag einen müſten Axtilel, gegen die Kirche veröffentlicht habe, unverſehens bei einem Gekage am Schlagfuß geſtorben und habe trotzdem 1 der ſich nie Is kathol feierliches Begräbnis und feierliche Ezequi erhalten. un dies wirklich der Fall war, dann betreffende Geiſtliche nicht an die Vorſchriften der Kirche gehalten. Aber auch wenn der Schriſtlei vor dem Tod ſich bekehrt oder wenigſtens chen der Reue gegeben hätte, hätte il prunkvolles Begräbnis zu Teil werden viele Jahre lang durch ſein Leben den ſchweres Aergernis gegeben hat, ſoll nicht mit der— ſelben Feierlichkeit begraben werden, wie ein guter Katholik, der ſein ganzes Leben lang Gott treu gedient und ſeinen Mitchriſten ein gutes Beiſpiel gegeben hat. Es wäre hier eine kirchliche Einſeg— nung der Leiche in aller Stille am Platze geweſen. Ueber das Schickſal des Verſtorbenen in der Ewigkeit wird durch die Verweigerung des kirchlichen Begräbniſſes nichts ausgeſagt. Nie⸗ mand kann in das Herz des Mitmenſchen ſchauen und deshalb auch nicht ſagen, ob jemand bei Gott Gnade gefunden hat oder nicht. Die kirch— liche Behörde ſieht nur auf äußere Handlungen und trifft danach ihre Entſcheidung, und ſie muß ſo handeln, weil ſie eine Rechtsgemeinſchaft iſt. Die Vorſteher in dieſer Rechtsgemeinſchaft geben Geſetze und bedrohen deren Uebertretung mit Strafe. Wenn nun dieſe Strafen, zu denen auch die Verweigerung des kirchlichen Begräbniſſes ge— hört, unter beſtimmten Vorausſetzungen vollzogen werden, kann die kirchliche Behörde kein Vorwurf treffen. Es mag ſein, daß der Betreffende ſub— jektiv für ſein Tun und Laſſen nicht verantwortlich iſt, daß vielleicht entſchuldbare Unwiſſenheit oder ein anderer Grund ſein Verhalten, das objektiv ſchwer ſündhaft iſt, in einem milderen Licht er— ſcheinen läßt. Welchen inneren Wert der Menſch hat, weiß nur Gott allein und wird dem⸗ gemäß ſein Schickſal in der Ewigkeit geſtalten. Wir können nicht einmal von uns ſelbſt ſagen, ob wir der Liebe oder des Haſſes würdig ſind.(Ekkle. ), 1). Der hl. Paulus ſagt deshalb:„Ich bin nir zwar nichts bewußt, aber darum noch nicht ge— rechtfertigt; der mich richtet, iſt der Herr“ 61. Kor. 4, 4). Um wieviel weniger können wir etwas ausſagen über einen Mitmenſchen. Hier gilt das Wort des Heilandes:„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet“(Matth. 7, 1). Der Segen des Prieſters iſt ohne Einfluß auf das ewige Los des Verſtorbenen; darüber entſcheidet Gott allein, der Herz und Nieren erforſcht und jedem vergilt nach ſeinen Werken. Ich wünſche von ganzem Herzen, daß Peter Gemeinder an Gott einen gnä⸗ digen Richter gefunden hat und daß dieſer ihn reichlich belohnt hat für alles, was er in ſeinem Dienſte zu ſeiner Ehre und zum Wohle ſeiner Mitmenſchen getan und gelitten hat. Heute 2 Blätter(8 Seiten) Lokale Nachrichten * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes hat am Sonntag die Vertretung Herr Dr. Günther. * Volkschor. Heute Samstag abend Sing- ſtunde des Männerchors. Das Rundfunkſingen er⸗ fordert vollzähliges Erſcheinen. Weitere ſchöne Erfolge im Schieß- ſport. Bei dem Landes⸗Schlußſchießen in Darm— ſtadt konnten von der Schützenabteilung des K. u. S.⸗V.„Teutonia“ die Herren Otto Albus und Michl. Kempf mit je 34 Ringen je einen 3. Preis und Herr Heinrich Kro mm mit 33 Ringen einen 4. Preis erringen. In Wahlen glückte es dem Jungſchützen Wilhelm Winkenbach den 1. Preis nach Hauſe zu bringen. Wir gratulieren! »Die Hunde werden weniger. Der treue Wächter des Hauſes, der Hund, wird zahlen— mäßig von Jahr zu Jahr immer weniger. Es iſt dies wohl in erſter Linie mit auf die Hundeſteuer zurückzuführen, die vielfach nicht mehr aufgebracht werden kann. Im Jahre 1929 betrug die Zahl der Hunde in Heſſen 69960. Es kamen da— mals auf 1000 Einwohner 52 Hunde. Im Jahre 1930 betrug die Zahl der Hunde nur noch 65025, alſo auf 1000 Einwohner nur noch 48 Hunde. * Schalterſchluß einer Volksbank. Die Volksbank Gernsheim hat geſtern ihre Schalter geſchloſſen, da ſie bei der allgemeinen Kapitalnot die täglich größer werdenden Anforderungen an Rückzahlungen nicht mehr befriedigen konnte. * Aus Lampertheim. Die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters iſt vom Miniſterium ab— gelehnt worden. Somit wird demnächſt die Neu- wahl eines Ehrenbürgermeiſters notwendig. Der Mainzer Sängertag abgeſagt! Der für den 3. bis 4. Oktober in Mainz vorge- ſehene Deutſche Sängerbundestag iſt auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden.— Der Sängerbundestag des Heſſiſchen Sängerbundes findet beſtimmt am 24. u. 25. Oktober in Aſchaffenburg ſtatt.— Der Süd- weſtafrikaniſche Sängerbund, der im nächſten Som- mer am Sängerfeſt in Frankfurt teilnimmt, wird, einer Einladung der Bad⸗Nauheimer Liedertafel Folge leiſtend, hier, in Bad⸗Nauheim, ſein Stand- quartier während des Frankfurter Feſtes nehmen. Gemeinde⸗Kreditverein. Wir werden vom Kreditverein um Aufnahme folgender Zeilen gebeten: In dem Bericht der Gemeinderatsſitzung vom 22. September iſt ein Punkt, der nach Angabe verſchiedener Gemeinderatsmitglieder nicht auf der Tagesordnung ſtand, trotzdem in öffentlicher Sitzung verhandelt wurde. In der Viernheimer Volkszeitung iſt dieſes als ſchwerer Punkt be— zeichnet. Es handelt ſich hier um ein Kapital von RM. 1563 8.—, den Reſt von den im Jahre 1924 von der Kommunalen Landesbank Darmſtadt der Gemeinde überwieſenen RM. 3000 00.—. Dieſe RM. 156 3 8.— ſind reſtlos an Viern— heimer Bürger ausgeliehen, die augenblicklich nicht in der Lage ſind, die Schuld an uns zurückzu— zahlen, obwohl wiederholt gemahnt wurde. Was die Sicherheit dieſer Gelder anbelangt, ſo kann die Gemeinde vollſtändig beruhigt ſein. Die rückſtän- dige Zinſen betragen zur Zeit RM. 33 1.—. Alle Vierteljahr wurden die Zinſen an die Gemeinde abgeführt, nur am 1. Juli 1931 hatte es der Vorſtand infolge der allgemeinen Geldkriſe unter- laſſen und wollte dies im Oktober dieſes Jahres nachholen. Wegen des Zinsrückſtandes von ca. RM. 30 0.—(wenn man hier überhaupt von Zinsrückſtand ſprechen kann, denn wir verlangen von unſeren Schuldnern nur halbjährige reſp. jährliche Zinszahlung) bringt man dieſe Sache vor das Forum der Gemeinde. Man iſt ſich offenbar an maßgebender Stelle der Tragweite dieſer Hand- lung nicht bewußt. Iſt ſchon jemals in der öffent- lichen Sitzung über die übrigen Schuldner der Ge— meinde verhandelt worden? Daß der hieſige Kre— ditverein, der ein ausgeſprochenes einheimiſches Geldinſtitut iſt, mit z. Zt. 800 Mitgliedern, Pri⸗ vatintereſſe vertritt, iſt uns ganz neu. Wie doch jeder wiſſen müßte, iſt unſer Verein auf gemein⸗ nützig, genoſſenſchaftlicher Grundlage aufgebaut. Es hat in ſeinem 61jährigen Beſtehen manchem Viern⸗ heimer aus der Not geholfen. Deshalb ſollte man unſerer Genoſſenſchaft von der Gemeinde aus etwas mehr Entgegenkommen zeigen. An anderen Plätzen haben Städte und Gemeinden Genoſſenſchaftskaſſen gegenüber mehr Verſtändnis entgegengebracht. Der gigantiſchſte aller Fußball⸗ kämpfe auf dem Waldſportplatz. Neckarau gegen Viernheim. Man kann dieſes Verbandsſpiel beſtimmt ſo nennen, denn dieſer Kampf wird für die Grünen ſchwerer und härter ſein als alle zuvor. Hier heißt es für jeden Spieler, vor allem im Sturm: Ruhe und Nerven behalten, ſpielen, nicht eigenſinnig ſein, den Ball laufen laſſen, ſchnell abſpielen u. Flanken. Trippelkünſte haben keinen Wert am Sonntag, jeder Zuſchauer weiß, daß dieſer und jener Spieler ſehr gut fixieren kann: laßt das ſein! Merkt euch die Parole: Ball weg! Mutig und elf Kameraden. Unterſtützt durch viele tauſende Zuſchauer wieder, die unbedingt die Ruhe behalten müſſen. Die Spieler können nicht kämpfen, wenn ſie durch Ge— ſchrei wirr gemacht werden. Das Gelände des Waldſportplatzes hat ſchon manch ſchweren Kampf erlebt. Dennoch erfordert ein noch härterer: Dis- ziplin an allen Stellen! Der Beſſere wird ſiegen — und: der Schiedsrichter trifft ſeine Entſcheidungen ſo, wie er das Spiel ſieht und nicht wie ihn jeder Zuſchauer geſehen hat. Die Entſcheidung des Schieds- richters als vollkommen neutralen Mann muß an- erkannt werden. Schiedsrichter ſind Menſchen wie wir auch! Ganz Viernheim wird wieder mobil ſein: alles zum Waldſportplatz ſtrömen! Die Grünen ſind in aller Mund als die größten Vertreter Viernheimer Fußballſportes! Kämpft ihr elf Spieler für Vereinigungs Ehr! Als elf Freunde müßtet ihr den Sieg an die grün-weißen Fahnen heften! Der Beſte als Sieger! Gp.⸗Vgg. Reſt.„Zur Waldſchenke“. Täglich geöffnet. Sonntag, den 27. Sept. 1931, nachmittags 3 Uhr Bezirksliga⸗verbandsſpiel gegen V. f. L. Neckar au Vorher untere Mannſchaften: 2. M. 1.15 Uhr, 3. M. 10.30 Uhr, 4. M. 9 Uhr. In Wallſtadt 10 Uhr: Viernheim A. H.— Wall- ſtadt A. H. Abfahrt um 9 Uhr per Rad ab Lokal. Der Vorſtand. N. B. Unſere Mitglieder und unſere erwerbsloſen Sportfreunde werden auf die verbilligten Preiſe im Vorverkauf aufmerkſam gemacht. Der Bor— verkauf für Erwerbsloſe im Lokal z. Stern und in der Geſchäftsſtelle zurn Traube, für Mitglieder nur in der Geſchäftsſtelle. D. O. 9 N K Lorſcher⸗Straße mit Sport⸗ ** halle und Kaffeewirtſchaft. Programm für Sonntag, 27. 9. 31. Fußball Pl. 1 Reserven Lorsch J.% Uhr 2. Privatmannſchaft— Abenheim 1. 2 Uhr Platz 2 Jugend 3— Lorſch Jugend 2 Uhr Handball Platz 2 2. M.— Bürſtadt 2. 3 Uhr Auswärts: Fußball l. Mannsch. Gundheim l. 3% Uhr 1. Jugend— Gundheim 2. 2 Uhr Die auswärts ſpielenden Mannſchaften erhalten die Abfahrtszeiten in der Spielerverſamlung am Frei— tag und in der Samstags-Nr. beider Tageszeitungen mitgeteilt. Zu recht zahlreichem Beſuche bobiger Spiele ladet ergebenſt ein. Die Sportleitung. Amicitia O09 E. V. Vhm. Sportplatz im Wald mit Sportplätze an der Gottesdienſtordunng der katholiſchen Gemeinde V'heim 18. Sonntag nach Pfingſten. 7 Uhr hl. Meſſe. ½8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jung⸗ frauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼ 7 Uhr 1., ¼8 Uhr 2. S.⸗A. für Jakob Schloſſer. Dienstag: ¾7 Uhr beſt. E.⸗A. für Phil. Hanf, Sohn Gg. und beiderſeitige Großeltern. 1/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Neudörfer, Ehe⸗ frau Barbara geb. Zöller, Tochter Eva geehl. Hanf, Schwiegerſohn Peter Bugert und Angeh. Mittwoch: /7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Stephan Winkenbach. Donnerstag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für Jak. Schloſſer. 1/8 Uhr beſt. S.⸗M. für Gg. Val. Hoock 1., Sohn Jakob Hoock 12., Schwiegereltern Joh. Heckmann, Ehefrau Kath. und Angehörige. Freitag:/ 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Gg. Beikert. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Adam Winkler 15. und Joh. Jak. Winkler. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Karl Lamberth, Eltern, Schwiegereltern Joh. Heckmann und Ehefrau Kath. geb. Haas. Samstag: ⅝7 Uhr 3. S.⸗A. für Stephan Winken⸗ bach. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für 7 Krieger Jak. Buſalt, Sohn von Adam Buſalt 2. und Krieger Martin Bauer und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. S-M. für Val. Bugert 4., Sohn 7 Krieger Franz Bugert, beiderſeitige Großeltern und Schwägerin Magd. Bugert geb. Renner. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Donnerstag 6 Uhr Beichtgelegenheit wegen Herz Jeſu Freitag. Freitag /8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Mitglieder des kath. Männer-, Arbeiter- und kaufm. Vereins, ſowie ſür die Unter- abteilung der Jünglings-Sodalität. Am Nachm. des 4. Oktober iſt Männerwallfahrt nach Leuters⸗ hauſen.(Programm an der Kirchentüre.) Abfahrt am O. E. G. Bahnhof um 1.43 Uhr mit Sonn⸗ tagskarte nach Schriesheim(bis Leutershauſen gibt es keine Sonntagskarten, es wird dort ausge— ſtiegen; ſo kommt die Karte billiger, als wenn Leutershauſen gelöſt wird). Radfahrer ſammeln ſich 2 Uhr an der alten Kirche. Es wird um eifrige Beteiligung gebeten. Am nächſten Sonntag gemeinſch. hl. Kommunion der Schüler der Herren Lehrer Kumpa, E. Lipp und Devis. Beicht Sams- tag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 27. Sept. 1931. 17, Sen Dr Vorm. 8 ½ Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9½½ Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für den Verband der ev.⸗kirchl. Frauenvereine in Heſſen. Vorm. 10½ ũ öUhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Mittwoch, den 30. September 1931. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. Kochen Ste add, Suppen Das Spart Miihe, 5 EZeit und Geld. Viele Sorten. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vörſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ u. Soldaten⸗Verein Teutonia.(Schützen. abteilung). Das Verbandsſchießen am Sonntag, den 4. Oktober findet nicht in Laudenbach ſondern auf dem Stand in Lampertheim ſtatt. Ausna hms⸗ weiſe iſt nochmals Gelegenheit dortſelbſt ſich in eine höhere Klaſſe einzuſchießen.— Morgen Sonntag Nachm. von 3½—6 Uhr Uebungs⸗ ſchießen und auf Reichsverbandsſcheibe auf un⸗ ſerem Stand. Der Vorſtand. Turnerbund. Morgen Sonntag halb 10 Uhr findet auf unſerem Platz das diesjährige Abturnen mit Vereinsmeiſterſchaften ſämtlicher Abteilungen ſtatt. Zahlreiche Beteiligung ſowie pünktliches Antreten erwartet Der Turnausſchuß. Geſang⸗Verein, Sängertreue“. Sonntag vormittag punkt 10 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. Reichsbaunner Schwarz⸗Rot⸗Gold.(Abteilung Schutzſport) Die Pflichtverſammlung am Sams⸗ tag abend, fällt dieſe Woche. Am Sonntag morgen 10 Uhr Treffpunkt aller Kameraden auf unſerem Platz. Kameraden, es gibt Wichtiges zu beſprechen. Der Sch. Chriſtl. Metallarbeiter. Sonntag, den 27 Sept., Morgens 10 Uhr, im Lokal„Germania“ Mitglieder⸗Verſammlung. Als Referennt dürfen wir den Koll. Vogt, aus Duisburg unſerer Zen- trate, hören über:„Was haben wird als Ar⸗— beiter in dieſer ſchwern Kriſenzeit zu tun“. In dieſen ſchwerbewegten Tagen muß das Pflichtbe⸗ wußtſein, für unſeren Weg, für unſere Ziele voll⸗ angeſpannt werden. Pünktliches Erſcheinen er⸗ wartet Reinhardt. Sänger⸗Einheit. Samstag Abend pünktlich um /9 Uhr Singſtunde. Mit dem jetzt beginnen⸗ den Winterhalbjahr werden neue Chöre in An- griff genommen. Es iſt daher Pflicht eines jeden Sängers, die Singſtunden regelmäßig und pünkt⸗ lich zu beſuchen. Keiner darf fehlen. Der Vorſtand. Geſangverein„Liederkranz“. Samstag abend 3 Uhr Singſtunde. Studentenchor ¼ Stunde früher. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. NB. Heute Abend 8 Uhr Theaterprobe im Prinz Friedrich. Der Spielleiter. Turngenoſſenſchaft 1893. Sonntag, den 27. Sept. 1. u. 2. Mannſchaft Handballſpiele in Großſachſen. Heute Freitag abend Spielerverſammlung im Lokal. Die Leitung. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sonn- tag, den 27. September, nachm. 3 Uhr im Kaiſerhof Mitgliederverſammlung des Bergſtraßen⸗ gau 15. Die Mitglieder, ganz beſonders die Geflügelzüchter werden gebeten vollzählig zu er⸗ ſcheinen. Geflügel zur Bewertung mitbringen. Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Unſeren Mitglie- dern zur Kenntnis, daß das Hahn eneſſen am Samstag, den 3. Oktober 1931 im Gaſthaus z. „Fürſten Alexander“ ſtattfindet. Näheres wird noch bekannt gegeben. Wir wollen nicht verfehlen darauf hinzuweiſen, daß die von den Mitgliedern gemeldeten Hähne einigermaßen ſchlachtreif zur Ablieferung kommen. Der Vorſtand. Radfahrer⸗Verein Eintracht. Samstag, den 26 September Abendausfahrt nach Ilvesheim, dort— ſelbſt Beteiligung an dem Feſtkommers anläßlich des 25jährigen Stiftungsfeſte des dortigen Rad— fahrer-Vereins. Um vollz. Beteil. wird gebeten. Erwerbsl. Mitglieder erhalten eine Vergünſtigung. Abfahrt pünktl. halb 8 Uhr am Tivoli. Der V Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Sams⸗ tag Abend halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal zur„Erholung“. Es wird um vollzähl. Erſchei⸗ nen gebeten. Der Vorſitzende. Heute 2 Blätter Der neue Leiter des Volkschors als Chorleiter und Pädagoge. Als vor einigen Wochen der Volkschor Viern— heim vor die Frage geſtellt wurde, für ſeinen er— krankten Dirigenten einen würdigen Erſatz zu finden, da ſtand neben mehreren Dirigenten auch Herr Meißenberg⸗Weinheim mit zur Wahl. Einſtimmig hat ihm der Vorſtand und die anſchließende Mit— gliederverſammlung die Leitung des Vereins über— tragen. Sein Eintreten für die neue Muſik, ſein Wirken als Chorleiter haben weit über die Grenzen von Weinheim aufhorchen laſſen. Es darf feſtgeſtellt werden, daß Herr Meißen— berg ganz im Sinne von Herrn Chormeiſter Lipp handelt, wenn er den Volkschor im Geiſte unten— ſtehender Kritiken leiten wird. Schon immer führte Herr Lipp einen Kampf gegen jede Liedertafelei, ſelbſt dann, wenn in den eigenen Reihen nicht immer Verſtändnis dafür vorhanden war. Nachfolgend bringen wir nun unſeren Mitglie- dern und Freunden einige Kritiken zur Kenntnis, aus denen erſichtlich iſt, mit welcher Liebe und Verſtändnis Herr Meißenberg ſeine Tätigkeit ausübt: Mannheimer Tageblatt, 8. Juni 1930: Mit einem lebendigen Gefühl für Bedeutung, Rich⸗ tung und Ziele der neuen Strömung in der neuen Muſik präſentiert ſich ſeit einigen Jahren der Weinheimer Cäcilienverein und ſein verdienſtvoller Leiter, Herr Muſikdirektor Meißenberg, eine wahr⸗ hafte Pioniernatur, die außerhalb der Perle der Bergſtraße mit ihrem ſprichwörtlichen„Daham is daham“ weit größere Beachtung findet, als im Wirkungsort ſelbſt... Neue Badiſche Landeszeitung, 8. Juni 1930, Morgenanusgabe: Die„Neue Muſik“, vielum- ſtrittenes Kind unſerer Zeit, hat ſich eine ſchöne Anzahl Vorkämpfer erobert. Aus dieſer tapferen Schar als einer der bedeutendſten, weil unter mannigfachen, erſchwerten Umſtänden kämpfend, ragt Muſikdirektor Alphons Meißenberg hervor. Neue Mannheimer Zeitung, 6. Juni 1930: In ſeinem rührigen Muſikdirektor Alphons Mei⸗ ßenberg beſitzt der Cälienverein einen Banner- träger moderner Muſik, der erfolgreich für das Schaffen neuzeitlicher Tonſetzer zu werben verſteht. Volksſtimme, 7. Inni 1930: Dem Cäcilienverein Weinheim, bezw. ſeinem un⸗ ermüdlich nach neuen Zielen ſtrebenden Leiter, Muſikdirektor Alphons Meißenberg, war dieſer fraglos intereſſante Abend zu verdanken Heidelberger Neneſte Nachrichten, 10. Inni 1930: Dieſes mutige Tun des kleinen tüchtigen Chors muß umſomehr anerkannt werden, als ſich auch in größeren Städten ſelten Chöre finden, die eine derartig ſchwierige Aufgabe auf ſich nehmen. Unſer heutiges Muſikgeſchehen fordert ein Eintreten für Zeitgenoſſen, ſelbſt wenn es nicht immer einſtim⸗ mige Aufnahme findet. Hierzu iſt aber eine fleißige techniſche Vorſchulung nötig und eine geiſtige Elaſtizität des Einzelnen, die das Ein— leben in Neues, noch nie Gehörtes, ermöglicht. Daß dieſe Vorausſetzungen hier erfüllt ſind, zeigte das Konzert. Alphons Meißenberg verſteht es, ſeinen Chor ſyſtematiſch in die Technik und den Geiſt neuer Muſik einzuführen, Disziplin und Sangesfreudigkeit der Sängerſchar zu wecken.. Neue Muſik⸗Zeitung: .. Alphons Meißenberg hat in unermüdlicher Arbeit ſich einen Chorkörper geſchaffen, der höchſten Anforderungen gerecht wird... Im Badiſchen Beobachter Karlsruhe heißt es u. a.: Einer der bedeutendſten Chöre iſt wohl der unter der künſtleriſchen Leitung des Herrn Muſikdirek- tors Meißenberg ſtehende gemiſchte Chor. Es kann alſo geſagt werden, daß die Diri⸗ gentenfrage für den Volkschor glücklich gelöſt iſt. Der Vorſtand wird nunmehr ſeine ganze Tätigkeit auf den Ausbau des Chorkörpers richten. Alle Freunde des mehrſtimmigen Chorgeſangs werden zum Beitritt jederzeit eingeladen. Singſtunden Dienstags für Frauen und Samstags für Männer. Wille zur Tat und Klarheit im Wollen werden auch in Viern⸗ heim einen Chorkörper erſtehen laſſen, in dem das Männer- und Frauenchorſingen zur virtuoſen Voll⸗ endung gebr. Die neue Hutmode Aus Naturſchutzkreiſen wird uns geſchrie— ben: Es iſt allgemein bekannt, daß die Verwen— dung von Vogelfedern als Ausputz für Da— menhüte für die Vogelwelt höchſt bedenkliche Folgen hat, und daß manche Vogelart der Ge— fahr der Ausrottung nahegekommen iſt. Aus dieſem⸗Grunde haben Natur- und Vogelfreun⸗ de ſeit Jahrzehnten den Kampf gegen die mörderiſche Hutmode geführt. Dem Eingrei— fen des Naturſchutzes war es zu verdanken, daß die Verwendung von Federn als Hut⸗ ſchmuck ſehr ſtark zurückgegangen iſt. Die neue Hutmode greift in größerem Umfange wieder auf die Vogelfeder zurück, ſodaß neue Gefah- ren für die heimiſche und ausländiſche Vogel⸗ welt drohen. Auch vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus kann die Einfuhr von Vo⸗ gelbälgen nicht gebilligt werden. Das beſte Mittel, um das Aufkommen dieſer neuen Hut⸗ mode zu verhindern, iſt die Verfemung der mit Federn geſchmückten Hüte durch die Frau— enwelt ſelbſt, ſofern es ſich nicht um Federn aus Straußenfarmen oder um Federn häufi⸗ ger und nicht ſchutzbedürftiger Vögel handelt. Aus Nah und Fern Oppenheim, 25. Sept.(Vermiß t.) Seit einigen Tagen wird das Dienſtmädchen Fanny Aſchenbrenner— ſie nannte ſich auch Fanny Müller— vermißt. Unter Zurücklaſſung eines Fahrrades und ihrer Wäſche hat ſie ſich entfernt, nachdem ſie aus ihrer Stellung entlaſſen wurde. Da ſie zur betreffenden Friſt ihre Sachen nicht abholte, nimmt man an, daß ſich das Mädchen ein Leid angetan hat. Mainz, 25. Sept.(Die Finanzlage der Stadt Mainz.) In einer Beſprechung mit Vertretern der Preſſe zeichnete Oberbürger— meiſter Dr. Ehrhard ein eindringliches Bild von der Finanzlage der Stadt Mainz. Daraus ergibt ſich, daß das Rechnungsjahr 1930 mit einem Fehlbetrag von rund 2½½ Millionen Mark ab⸗ ſchloß. Der Haushaltsplan für 1931, wie er vom Stadtrat feſtgeſtellt worden war, wies einen Fehl— betrag von rund 1,2 Millionen RM. auf. Nach⸗ dem die Rechnungsergebniſſe der erſten fünf Mo— nate des Rechnungsjahres vorlagen, wurde der Voranſchlag von der Stadtverwaltung noch einmal in allen ſeinen Einzelheiten durchberaten, die Einnahmen- und Ausgaben-Anſätze berichtigt und die Ausgaben-Anſätze, wo überhaupt eine Mög— lichkeit beſtand, geſenkt. Der Abſchluß des ſo be— richtigten Voranſchlages ergibt einen Fehlbetrag von rund 4,6 Millionen Mark. Dieſe Erhöhung des Defizits iſt unbedingt durch Rückgang der Einnah— men ſowie durch das weitere beträchtliche Anwach— ſen der Wohlfahrtsausgaben. Der geſamte ſtäd— tiſche Zuſchuß zum Voranſchlag der Wohlfahrts— pflege ſtellt ſich nunmehr auf über 10 Millionen Mark gegenüber rund 7 Millionen im Rechnungs— jahr 1930. Da die Steuermöglichkeiten bis zum äußerſten ausgeſchöpft ſind, iſt klar, wie Oberbür— germeiſter Dr. Ehrhard ausführte, daß die Stadt aus eigener Kraft den Fehlbetrag nicht mehr dek— ken kann. Reich und Staat müſſen eingreifen. In dieſem Zuſammenhang erwähnte der Oberbürger— meiſter, daß eine Ueberweiſung aus dem 60-Mil— lionen-Fonds des Reiches ſowie aus dem heſſiſchen Ausgleichsfonds bis jetzt nicht ſtattgefunden habe. Mainz, 24. Sept.(Beförderung von Moſt.) Wie die Reichsbahndirektion Mainz der Induſtrie- und Handelskammer Mainz mit— teilt, ſind für Moſt in geſchloſſenen Wagen (Frachtgutladungen) in dieſem Jahre wieder be— ſonders ſchnelle Verbindungen geſchaffen worden. Es empfiehlt ſich, von dieſen günſtigen Beförde— rungsgelegenheiten weitgehenden Gebrauch zu ma— men. Die Reichsbahn iſt bemüht, die vorgeſehenen Beförderungszeiten ſoweit irgend möglich einzu— halten. Haftung und Lieferfriſt gemäß Eiſenbahn⸗ verkehrsordnung. Nähere Auskunft erteilen die Verſandbahnhöfe. Die Ueberſichten über die in Betracht kommenden Stationen und die Beförde— rungsdauer ſind, ſoweit Vorrat reicht, auf der Ge— ſchäftsſtelle der Induſtrie- und Handelskammer Mainz erhältlich. enb. Fulda, 24. Sept.(Wegen Spio⸗ nage zugunſten einer fremden Macht feſtgenommen.) Unter dem Ver— dacht der Spionage zugunſten einer ausländiſchen Macht wurden hier drei Perſonen feſtgenommen. Den Verhafteten, es handelt ſich um die Kauf— leute Krauſe und Roßkopf aus Fulda und den Baumaterialienhändler Wißler aus Hünfeld, iſt bereits nachgewieſen worden, daß ſie mit Agenten eines fremden Landes in Verbindung geſtanden haben. Es ſoll ſich um militäriſche Spionage han— deln. Die Verhaftungen erfolgten bereits vor längerer Zeit, wurden aber bisher geheimgehalten, um die Feſtnahme des letzten Verdächtigen nicht zu gefährden. Vorherſage fur Samstag: Wolkig bis heiter, trocken, bei abflauenden Winden tagsüber wärmer, nachts noch recht kalt und vielfach neblig. Ausſichten für Sonntag: Im ganzen beſtändi⸗ ges Wetter wahrſcheinlich. Notzeit und Mode Von Albertine Albrecht, Düſſeldorf. (Schluß.) Diag mal gewebte Stoffe, wie ſie vor Jah⸗ ten modern waren, werden vielfach zu Herbſt⸗ nänteln verwendet. Kragen, Stulpen und Hürtel können aus karriertem oder anders⸗ farbigem Stoff gearbeitet werden. Auch wenn die mode ene Länge nicht ganz reicht, iſt es er⸗ laubt, von dieſem Material eine entſprechende Blende anzuſetzen. Derartige Mäntel können im Winter mit vorhandenem Pelz beſetzt wer⸗ den. In derſelben Weiſe kann man die belieb⸗ ten und modernen Mantelkleider arbeiten. Man läßt dann die beiden vorderen Teile zu— ſammenſtoßen und ſetzt eine Knopfleiſte auf, was ſehr hübſch ausſieht. An kühlen Tagen trägt man unter dem Mantelkleid eine bunte Bluſe in hellen Farben, ſo daß man ſeinen Anzug ſehr abwechſlungsreich geſtalten kann. Nachmittags⸗ und Abendkleider, die man die⸗ ſen Winter mit Vorliebe dunkel trägt, laſſen ſich ohne Mühe ganz beſonders reizvoll geſtal⸗ ten. Rock und Bluſe ſpielen dabei eine wichtige Rolle. Durch aufgeſetzte einfarbige Stulpen läßt ſich eine gebrauchte Bluſe herrichten und durch ein Spitzenjabot ſogar ſehr elegant aus⸗ ſtatten. Man verſäume niemals, aus gegebe— nem Stoff zu der Bluſe einen Gürtel zu arbei— ten, in den man ſonſt eingeſchlagenen Stoff hübſch einkräuſelt. Nun hätten wir eine Schoß⸗ bluſe, die durch ihre gefällige Form erfreut. Man kann auch aus einem Rock des Jackenklei— des ein ganzes Kleid herſtellen. indem man Rock und Bluſe aneinanderkomponiert und durch andersfarbige Treſſe. Sammet oder ſon— ſtigen Beſatz verziert. Ein ſolches Kleid rann ſehr harmoniſch wirken, beſonders wenn auch die Aermel entſprechend moderniſiert werden. Man nimmt z. B. einen Pliſſeeärmel oder ſetzt mehrere kleine Volants übereinander, ohne das Handgelenk zu verdecken. Dieſer Beſatz kann natürlich einfach oder auch reichlich ver— wendet werden, je nachdem es ſich um ein ſchlichtes oder um ein garniertes Kleid han— delt. Im allgemeinen darf man wohl in die— ſem Winter den Aermel als einen Schmuckträ— ger der Mode anſehen. Die Form des Abendkleides zeigt den er— weiterten Rockſaum bei einer Länge, die ſich nicht weſentlich geändert hat. Es gibt allerlei Auswege aus dieſer armen Zeit, wenn wir un— bedingt ein feſtliches Gewand beſitzen wollen. So kann man z. B. ein getragenes Seidenkleid mit gebrauchtem Spitzenſtoff verarbeiten. Das kann in der Farbenzuſammenſtellung einen ge— wählten Geſchmack bekunden und durchaus fein wirken. Vor allem muß man aber den oberſten Grundſatz der neuen Mode nicht unbeachtet laſſen, und der heißt— das feminine Kleid herrſcht. Alles Sportliche iſt abgetan, nichts ſoll mehr allzu betont unweiblich wirken. Dem entſpricht auch die große Neuigkeit der modiſchen Kopfbedeckung, das ſeltſam kleine Hütchen. Noch ſchwebt es vereinzelt und ſchüch— tern über die Straße, erregt an belebten Gaſt— ſtätten, in Theater, Konzert und Kino große Aufmerkſamkeit und wirbt mit ſeinem aufge⸗ ſchlagenen Rand, mit wallenden Straußfede und zierlichen Flügeln ſehr deutlich um dee Gunſt der Frauen. Allerdings, ſo klein und niedlich es iſt, uu groß wird es darin ſein, alle bisher beliebten Hutformen in die Flucht z ſchlagen. Und was ſagt dazu der Geldbeutel! Nun. er rechnet mit der Klugheit und Geſchick; lichkeit, mit der modiſchen Anpaſſungsfähigkeit der Dame. Aus deny Hüten der vergangenen Jahre werden Rand und Kopfform des moder- nen Hütchens herausgeholt und zuſammenge— ſtellt. Hier ſind der Erfindungsgabe durchaus keine Grenzen geſetzt. Die Arbeit wird leicht, wenn man die neue Form für wenig Geld im Geſchäft erſteht, ſie mit kundigen Händen in ei— nen Ueherzug von Sammet oder Tuch gleiten läßt und das Werk mit Federn, Band und Blumen krönt. Not macht erfinderiſch. So hat eine Dame der beſſeren Kreiſe in ihrer gänzlichen Mittelloſigkeit den guten Gedanken gehabt, eine Hütchenwerkſtube zu eröffnen. Für ein bis zwei Mark fertigt ſie aus einem Hutungetüm ein kleines, reizendes Hütchen ganz nach Wunſch und Vergnügen der Beſtel— lerin. Ihre Tür ſteht nicht ſtill. Ihre Pro— dukte ſind ſtark begehrt, und ſie ſelbſt und ihre Kinder haben Schutz vor dem Hunger gefun— den. Die Zutaten für die kleinen Modehüte, al— ſo die Federgeſtecke, ferner die ſogenannten „Hahnenſchlappen“, dann die Pleureuſen und ſonſtigen Beigaben beſchäftigen in ihrer Ver— arbeitung ein Heer von fleißigen Händen. Nur von dieſem Geſichtspunkte aus iſt ein Wande! in der Mode überhaupt zu begrüßen und zu rechtfertigen, ganz abgeſehen davon, daß die weibliche Hutmode in Gefahr war, ſich ins Groteske zu verlieren. Selbſt die vielgerühm— ten Kappen hätten dieſen Weg nicht verſtellt Das kleine Hütchen hat einem Modeunſinn ein Ende bereitet, der ſchon lange vernünftige Leute in Erſtaunen verſetzt hat. Geſchäftliches. 25jähriges Geſchäftsjubilakum. Am 26. Sept. 1931 feiert die„Textilmanufaktur Haagen, Wilhelm Schöpflin, Haagen/ Baden“ das Jubiläum des 25 jährigen Beſtehens ihres Stammhauſes. Aus alteingeſeſſener Familie ſtammend, hat der In- haber, deſſen Vorfahren ſchon in den früheſten Zei- ten das ſteuerfreie Krämerrecht von den Markgrafen hatten, die Firma zu der derzeitig hohen Blüte ge— bracht. Trotz der wirtſchaftlich ſchweren Zeit kann die„Textilmanufaktur Haagen, Wilhelm Schöpflin, Haagen/ Baden“ eines der erſten Verſandfirmen Deutſch— lands, deren Lieferungen an Private ſich ſelbſt auf Afrika, Indien und Kanada erſtrecken, erfreulicher— weiſe auch dieſes Jahr wiederum eine enorme Um- ſatzſteigerung verzeichnen. Herr Wilhelm Schöpflin feiert am gleichen Tage das Feſt ſeines 50. Ge— burtstages. auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Bekanntmachung. Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep⸗ penheim wird am Dienstag, den 6. Oktober 1931 Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 2. Okt. 1931, vormittags 11 Uhr, bei uns Zimmer 26 anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Betr. Auszahlungen der Woblfahrtsunterſtützungen. Mit Rückſicht auf die von Woche zu Woche immer größer werdenden Schwierigkeiten kann vom Laufe der nächſten Woche ab die Auszahlung nicht mehr Freitags erfolgen, ſondern muß jeweils auf Samstags der Woche verlegt werden. Die Wohl- fahrtsunterſtützungsempfänger wollen ſich hiernach bemeſſen und mit ihren Geldmitteln ſparſam haus- halten, zumal wir Anträgen auf Gewährung von Vorſchüſſen mangels verfügbarer Geldmittel nicht ſtattgeben können. Betr.: Umbau im Rathaus. Die Tüncherarbeiten ſollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Die Bedingungen liegen auf dem Baubüro offen, woſelbſt auch die Angebotsformulare erhältlich ſind. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Mittwoch, den 30. ds. Mts., vorm. 10 Uhr einzureichen. Zuſchlags⸗ und Bindefriſt 14 Tage. Viernheim, den 26. Sept. 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Als zugelaufen wurde ein junger Hund (Airedale Terrier) gemeldet Sollte ſich der Eigen- tümer nicht bis Dienstag, den 29. ds. Mts. hier melden, ſo erfolgt am gleichen Tage um 9 Uhr vorm. die Verſteigerung des Hundes. Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß in den Orten Ladenburg und Seckenheim die Maul- und Klauenſeuche ausgebrochen iſt. Viernheim, den 26. September 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Wir empfehlen feparaturen u. Gummi-Ueherschuhen Rhenania Schuhbesohlungs⸗Anstalt Rathausstraße 38 neben der Zeitung. Ortsgewerbeverein Viernheim. Geſetzl. Geſellenprüfung. Alle Lehrlinge, deren Lehrzeit jetzt beendet iſt, haben ſich ſofort zur Prüfung zu melden und zwar: Diejenigen, deren Lehrmeiſter einer Innung an⸗ gehört, bei dem betr. Obermeiſter; alle übrigen ohne Innung bei dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes des Ortsgewerbevereins, Herrn Zöller. Nächſte Prüfung im Frühjahr. Die Prüfungsgebühr beträgt 7 Mark und iſt bei der Anmeldung zu entrichten. Schluß der Meldung 4. Oktober! Viernheim, den 26. September 1931. Der Vorſtand. 29. November dingen im fundiunk! Heute Samstag abend 39 Uhr Singſtunde des Männerchors. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen er⸗ wartet. Der Vorſtand. Nach der Singſtunde Vorſtands⸗Sitzung. kinlege-Narloffeln beſte Qualität(gelbe Induſtrie) trocken, geſund und handverleſene Ware ja Birnen, Wirtschafts- und Tafeläpfel liefert äußerſt billig, frei Haus Heinrich Faltermann Tel. 76 Moltkeſtr. 15 NB. Beſtellungen nehme laufend entgegen Grundſtücks⸗ Verſteigerung Mittwoch, den 7. Oktober 1931, vorm. 8 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes die nachſtehenden Grundſtücke der Martin Baureis 2. Erben zur öffentlichen frei— willigen Verſteigerung gebracht. Die Verſteige⸗ vungsbedingungen ſowie der Auszug aus dem Grund— buch können auf dem Geſchäftszimmer des Ortsge— richts— Zimmer 25— während der Büroſtunden eingeſehen werden. 1. Flur! Nr. 836 Hofreite, Holz— ſtraße 34 836,5 Hofreitegrund, daſelbſt Grabgarten, daſelbſt 5 Aceker a. Heddes— heimer Weg, 4. Gewann 119,5 Acker a Heddes⸗ heim. Weg links 4. Gewann 103 Aeker hinter den Zäunen 2.Gew. 113 Acker Schwarz- lache, 2. Gew. Acker im Loh- feld, 1. Gew. 1744 Acker am Kir- ſchenweg rechts, 1. Gewann Acker an der Hühnerhecke Acker Die roten Morgen Acker a. Heddes-⸗ heimer Weg Acker a. Heddes⸗ heimer Weg 93 Acker Kellers- heck 908 Viernheim, den 26. September 1931. Heſſiſches Ortsgericht Viernheim. Alter, Vorſteher. f 623,8 qm 25 1 3. 1 837 2837 999 1756 2962 2131 2569 XX„ 2394 NAI 1 1881 NI „XXIII, 3400 — SAFTTADE zum grünen Laub. Sonntag abend 8 Uhr gemütliche Lau- Ualerhauung Im Tempo der Zeit. Freundliche Einladung Wirt: Beckenhach. Urginal-Hkkordion Saxophon-Hapelle Kamenzin Für Landwirtel 1 Mrättige Arbeltsstielel 2358, lu. (ſe nach Qualltät) Für Knaben! 1a Rlndbox-Sportstlefel mit wasserdichtem Futter 31— 35 Nur 8, 20 Mk. Holzschuhe und Galoschen mit und ohne Filzfutter zum halben Preis! Son in reſcher Auswahl bei billigsten Preisen Joh. Scohmeikart ru verkaufen Feinsten 1 Keſſel, 1 Pflug, dlenennomo e leitern, Kummet und in 1 Pfund. Einheits. Unterkummet, 1 Egge Gläser abgefüllt und verſch. andere. à 1.80 Mk. 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