Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Der erſte kalendermäßige Herbſt⸗Sonntag war ein ſelten ſchöner Tag. Den ganzen Tag über er— ſtrahlte die Sonne am blauen Firmament, eine wohlempfundene Wärme verbreitend. Nach all den rauhen, unſchönen Tagen ein wirklicher Genuß.— Infolge der Geldarmut wagt faſt kein Verein mehr eine Veranſtaltung abzuhalten. So war auch der geſtrige Sonntag ſehr ruhig. Außer dem Fußball⸗ großkampf auf dem Waldſportplatz war nichts, das die Maſſen anzog. Hier waren es auch über 3000 Menſchen, die ein mäßiges, wenig energievolles Spiel ſahen. Dem Spiel mangelte etwas Kampf⸗ geiſt, Begeiſterung. Selbſtverſtändlich iſt dieſe Nie⸗ derlage noch lange kein Grund, an dem Können der elf„Grünen“ zu zweifeln. Wir wollen froh ſein, wenn ſie die Stellung halten und ihren Ver- bleib in der Bezirksliga ſichern und— das wer— den ſie.— In verſchiedenen Lokalen herrſchte Tanz— 1 betrieb. * Todesfälle. In der Nacht vom Sams⸗ ſag auf Sonntag verſtarb am Tivoli die 78 Jahre alte Frau Suſanna Umhauer geb. Kiß nach längerem ſchweren Leiden.— In Mannheim iſt die Frau des vor einigen Jahren dorthin verzogenen Herrn Georg Aug. Adler geſtorben. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Vergehen gegen die Straßenverlehrsordnung; 1 wegen Ruheſtörung; 2 wegen Verſtoß gegen die Kraftfahrzeuggeſetze u. eine wegen Betrug.— In der letzten Woche wurde ein Burſche, 18 Jahre alt, von Weinheim hier feſtgenommen als er dabei ertappt wurde wie er die Wirtſchaftskaſſe im Deutſchen Haus ein wenig erleichtern wollte. Der junge Dieb wurde dem Amtsgericht zugeführt. * Ein Bimmelsſchreiber. Ein Flieger war geſtern Mittag in mächtiger Höhe über unſerem Ort ſichtbar. Es war ein Reklameflugzeug, das im blauen Himmelszelt das Wort ſchrieb: iMi. Dieſe Niederſchrift iſt unſern Hausfrauen allen bekannt. Es iſt damit das gute Putz⸗, Spül⸗ und Reinig⸗ ungsmittel gemeint, für das die bekannte Perſil- fabrik Henkel u. Cie A.⸗G, Düſſeldorf, von Zeit zu Zeit auf dieſe neuzeitliche Art Reklame macht. Der Flieger war in gigantiſcher Höhe, dem Auge kaum ſichtbar. Seine Arbeit hatte er großartig verſtanden. Das Wort i Mi ſtand im Nu am Himmel, von Tauſenden beobachtet und bewun⸗ dert. Bewundert deshalb, weil unſere Technik und Wiſſenſchaft ſo Großartiges leiſtet. Und erſt die Flieger, die todesverachtend, in dieſer ſchwindelnden Höhe ihr gewiß nicht leichtes Handwerk mutig be⸗ treiben. Vielen wird es wieder einmal klar geworden ſein, daß Reklame ein guter Wegweiſer und zum geſchäftlichen Erfolge führt. * 85 Jahre alt. Morgen Dienstag, den 29. Sept. feiert Frau Anna Maria Faltermann geb. Burkert ihren 85ſten Geburtstag. Die Jubi⸗ larin iſt körperlich u. geiſtig wohlauf u. geht heute noch in ſeltener Friſche ihrem Obſthandel nach. Zum Wiegenfeſte auch unſeren herzlichen Glück⸗ wunſch. Seinen 70. Namens- und Geburts⸗ tag feiert morgen unſer verehrter Mitbürger Herr Gg. Mich. Kühner. Ein Leben der ſteten Arbeit liegt hinter dem noch ſo rüſtigen Mann. In Ge⸗ meinſchaft ſeiner allzeit treubeſorgten Frau Marga⸗ rete geb. Niebler hat er 8 Kinder wohlerzogen. Im Alter von 16 Jahren fand ein Sohn den Tod beim Baden. Gemäß der Tradition des Hauſes Kühner betrieb er die Landwirtſchaft und ſtand in dem ſchweren Exiſtenskampf unſeres Bauernſtandes in vorderſter Reihe. Seine Sach- und Ortskennt— niſſe befähigten ihn ſchon ſeit Jahren das Amt eines Ortsgerichtsmannes zu verſehen. Nach dem Tode des Herrn Schuchmann führte er das Orts- gericht. Seine allzeite Hilfsbereitſchaft hat ihm auch hier viele Freunde geſchaffen. Möge ihm der gü— tige Gott mit einem langen angenehmen Lebens- abend im Kreiſe der Seinen beglücken! Dies iſt unſer Geburtstagswunſch. * Warnung vor Wäſchedieben. In der letzten Zeit ſind in Weinheim und Umgebung mehrere nächtliche Wäſchediebſtähle ausgeführt worden. Es fällt dabei auf, daß die Diebſtähle immer in Gärten, Höfen uſw. am Ortsrand verübt wurden. Den Hausfrauen kann nur dringend geraten werden, ihre zum Trocknen aufgehängte Wäſche nachts ins Haus zu nehmen. » Lebhafter Straßenverkehr. Das geſtrige Fußballſpiel auf dem Waldſportplatz brachte hier in den Nachmittagsſtunden einen großen Fremdenverkehr. Es hat ſich gezeigt, daß der V. f. L. Neckarau ſeine Mannſchaft mit ſtarkem Auf⸗ gebot auf den Kampfplatz bringt und dieſe zu be⸗ geiſtern verſteht. Wahlreſultat. Geſtern fanden in Ham⸗ burg die Bürgerſchaftswahlen ſtatt. Auf das Reſultat war man in politiſchen Kreiſen überaus geſpannt. Unſere Leſer finden das Wahlergebnis auf der erſten Seite dieſer Ausgabe. § SZeitungsverbot. Die„N. B. L.“ in Mannheim hat gegen die Notverordnung ver⸗ ſtoßen und wurde dieſerhalb vom bad. Innen- miniſterium bis k. Donnerſtag verboten. In einer Sonderausgabe wurde dies geſtern auch den hieſigen Leſern bekannt gegeben. Sport u. Spiel Gruppe Rhein— Bezirksliga. Viernheim— Neckarau 1.4 Beim geſtrigen Verbandsſpiel gegen den Vfe. Neckarau mußten die„Grünen“ trotz ihrem aufopfernden Kämpfen eine 1:4 Niederlage hin⸗ nehmen. Das Spiel hat Neckarau als die beſſere Mannſchaft verdient gewonnen, wenn auch nicht in dieſer Höhe. Das Fehlen des rechten Verteidigers, dieſes alten erfahrenen Kämpen macht ſich ſehr bemerkbar und nimmt faſt der ganzen Mannſchaft die gewohnte Sicherheit. Die Reſultate: Viernheim— Pf Neckarau 1:4 VfR Mannheim— Phönix Ludwigshafen 0:1 Sandhofen— Waldhof 1:5 Mundenheim— Sandhauſen 5.0 Kirchheim— 08 Mannheim 1·2 Stand der Tabelle vom 27. September: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore P. SV. Waldhof 8 111 2515 13 VfL. Neckarau 8 1 20:4 13 Phönix Ludwigshafen 1 21:13 12 2 19:13 10 2 2 4 8 VfR. Mannheim 8 SpVgg. Mundenheim 8 20:14 10 08 Mannheim 8 7:12 Amicitia Viernheim d 14:13 FV. Sandhauſen 8 SpVgg. Sandhofen FG. Kirchheim 8 DJ K.⸗Sport. Gundheim 1.— Viernheim 1. 3:6 5 7:26 6 5:16 8 7229 O—- E88 O Filmſchau. „Die Gaſſenhauer“ heute letztmals im Ceſipa. Ein großartiges Tonfilmprogramm ſahen u. hörten geſtern die Beſucher des Central⸗Film⸗Palaſtes. Die Darbietungen ſind ſtets erſtkl. und reichhaltig ſowie das ſchönſte und billigſte Vergnügen. Der Eintrittpreis iſt ſo niedrig gehalten, da man immer mit einem großen Beſuch rechnet. 1. Platz nur 50 Pfg. Spieldauer 2— 3 Stunden. So ſehen Sie noch heute 1. Die Gaſſenhauer, ein Tonfilm in 11 Akten. 2. Vater und Sohn, ein Schauſpiel in 7 Akten. 3. Der Unglücksrabe, ein Luſtſpiel⸗ Schlager in 2 Akten. Wer dieſes Tonfilmprogramm noch nicht geſehen hat, der beſuche noch heute den Cefipa. Ein Beſuch lohnt ſich. U. T.⸗Filmpalaſt. Heute Montag! Nur 1 Tag große Sonderſchau und Volksabend. Eintritt 40 Pfg. Ein ge⸗ waltiges Großſtadtprogramm. Die Direktion veranſtaltet heute mit einem vollſtändig neuen Programm einen einmaligen Volks- abend mit dem billigen Eintrittspreis von 40 Pfg. Zur Aufführung kommt der gewaltige Südſee⸗ Abenteuerfilm„Die Inſel der Geſtrandeten“. Ein ſtummes Spitzenwerk allererſten Ranges. Im 2. Teil der Schlager, auf den alle warten.„Der Todesritt“ Caſano vas Erbe. Ein brillantes aus⸗ gezeichnetes Prachtwerk, das alle ſehen müſſen. Zum Schluß der Lachſchlager. Heute Montag wird mit dieſem einzigartigen Großſtadtprogramm ein großer Beſuch erwartet. Darum alles geht, ſtrömt heute für 40 Pfg. ins U. T. zum Volksabend. Vereins ⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Klub der Geflügelzüchter 1926. Mittwoch, den 30. Sept., abends 8 Uhr im Fürſt Alexander Vorſtandsſitzung mit Ausſtellungsleitung. Pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Unſern Mitgl., welche Hahnen zum Hahneneſſen ge- meldet haben, geben wir bekannt, daß dieſe bis Donnerstag, den 1. Oktober im Fürſt Alexanderr abgeliefert ſein müſſen. Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Heute abend 8 Uhr Theaterprobe für Alle im Prinz Friedrich. bölbra Füüm- Palast Achtung! Heute Montag letztmals Das grobartige Tonfilm Programm. 1. Die Gassenhauer Marie, Marie, so schön warst du noch nie 2. Vater und Sohn Wenn beide auf den Bummel gehn. 3. Der Unglücksrahe Die Lachkanone der Woche. Man besuche noch heute den Cefipa. B*VV Freibank. Heute nachm. von 5 Uhr ab la hausmacher Wurſt und Bratwurſt. 1 Hraluge Arbetsstiefel 1350. Ma. (je nach Qualltat) Für Knaben! 1a Rindbox-Sportstlefel mit wasserdichtem Futter 31— 35 Nur 3, 20 Mk. MHolzschuhe und Galoschen mit und ohne Filzfutter zum halben Preis! Seb, Für Landwirte! Schlafzimmer, echt Eiche, ganz mod. gehalten und ſchwarz pol. Füßen nur NM. 375. gegen ſofort. Kaſſe. Eine Gelegenheit wie ſie wohl ſelten wieder vorkommt Wir haben das Zimmer vor einigen Ta⸗ gen von einem höheren Bankbeamten in Zahlung genommen, der ſeine Woh⸗ nung verkleinerte. Das Zimmer hat einen großen 2tür. 180 brt. Spiegelſchr. 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Nr. 28 Dreiruthen Nr. 110 Mittlere Lange Theilung Nr. 48 Krottenwieſe(Acker) Nr. 120 Oberbruchweide 6. Gew. Nr. 6 Schloth Nr. 51, 70 und 72 In den Erlen 6/41. Viernheim, den 28. Sept. 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Ortsgewerbeverein Viernheim. Geſetzl. Geſellenprüfung. Alle Lehrlinge, deren Lehrzeit jetzt beendet iſt, haben ſich ſofort zur Prüfung zu melden und zwar: Diejenigen, deren Lehrmeiſter einer Innung an⸗ gehört, bei dem betr. Obermeiſter; alle übrigen ohne Innung bei dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes des Ortsgewerbevereins, Herrn Zöller. Nächſte Prüfung im Frühjahr. Die Prüfungsgebühr beträgt 7 Mark und iſt bei der Anmeldung zu entrichten. Schluß der Meldung 4. Oktober! Viernheim, den 26. September 1931. Der Vorſtand. eee 6. I.- Filmpalast e N Achtung! Heute Montag neues Programm. Großer Volnsabend Fintritt a0 fig. Dis ssl der G88 trandgien Der Löns (Casanovas Erbe) 3. Donbons Alles auf zum Volks abend. Heute nu 1 Tag 40 Pfg. Bekanntmachung. Betr.: Gemeindewohnhaus 12(Heilmann). Die Herſtellung der Einfriedigung(Zimmerer- arbeiten) ſoll im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Die Bedingungen liegen auf dem Bau— büro offen, woſelbſt auch die Angebotsformulare erhältlich ſind. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis Freitag, den 2. ds. Mts., vormittags 10 Uhr auf dem Baubüro einzureichen. Zuſchlags⸗ und Bindefriſt 14 Tage. Viernheim, den 28. Sept. 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. i Und wieder frisch, billig, gut! önnen Süßbücklinge, Oelſardinen Rollmops, Brathering, neue Fetther inge pur Milchner, und davon feinſte marinierte Heringe. Prima neues Sauerkraut. Käſe in großer Auswahl Cocosfett... Pfd.⸗Tafel 38 Pfg. Eintreffend: Margarine Pfd. 38 Pfg. Trauben— Pfirſiche— Aepfel. 5 Proz. Rabatt! Otto Wächter Waſſerſtraße 31 W täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1, 13 110 ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand— kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗-Anzeigeblatt in Viernheim Sonntags Fear 117.—-— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Ame. rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Sur politiſchen Cage * Die parlamentariſche und geſamtpolitiſche Konſtellation iſt geradezu verhängnisvoll zu nen— nen. Schon um deswillen, weil wir kurz vor dem Wiederzuſammentritt des Reichstages ſtehen. Wir haben einen Rechts- und Linkradikalismus. Beide werfen ſich gegenſeitig die Bälle zu. Beide erſtreben weitere Zerſetzung im Volke, kennen nur ein Ziel, das mühſam Aufgebaute wieder zu zerſtören, um dann, wenn die Volkserregung aufs höchſte geſtiegen iſt, ſich zur Macht emporzuringen. Und daß der Radikalismus noch weitere Fort— ſchritte macht, haben die Hamburger Wah— len aufs neue gezeigt. Zeichen, die zu denken geben und über die wir uns nicht hinwegtäuſchen dürfen! Nun dürfen wir allerdings nicht glauben, daß z. B. bei den Deutſchnaionalen alle Mitglieder oder Anhänger den Kurs Hugenbergs billigen. Denn das gerade Gegenteil iſt feſtzu— ſtellen. Nach außen hin ſcheint wohl Hugenberg zu herrſchen, weil er eben in den führenden Stellen der Partei nur Perſönlichkeiten duldet, welche ſich ihm willenlos unterwerfen, weil er die ge— ſamte deutſchnationale Preſſe geradezu tyran— niſiert. Aber im Lande draußen ſieht man mit wachſendem Erſchrecken, wohin dieſer Kurs führt. Man will ſich gern trennen, wenn man nur wüßte, wohin. Es fehlt noch der Mut zum Ent⸗ ſchluß.Und dann darf man nicht außer acht laſſen, daß das vielfache Schwanken und Zaudern bei den Parteien, die ſich aus früheren deutſchnatio— nalen Parteianhängern heute zuſammenſetzen, mit Schuld daran iſt, wenn ein größerer Zuſam⸗ menſchluß der poſitiven Kräfte in den Rechtskreiſen noch nicht gelungen iſt. Die Volkskonſervativen ſtehen in unbeabſichtigter Konkurrenz mit den Chriſtlichſozialen, der Chriſtlichen Landvolk- und Bauernpartei und umgekehrt. Hier müßte vor allem erſt der Zuſammenſchluß möglich gemacht werden, wenn auch nicht in einer gemeinſamen Partei, ſo doch in einer engen Arbeitsgemeinſchaft. Dann würden die guten konſervativen Kräfte im Reiche viel leichter auch den Anſchluß an dieſe neue Front ſuchen und finden können.— Ganz undiplomatiſch wagte ſich in den letzten Tagen die Deutſche Volkspartei vor. Dort iſt von einer Führung überhaupt nichts mehr zu ver⸗ ſpüren. Der Abg. Dingeldey iſt ängſtlich beſorgt, ja wieder die Wählergruppen zur Partei zurück⸗ gewinnen, die am 14. September 1930 nach rechts davongelaufen ſind. Er ſieht aber immer noch nicht ein, warum jene Gruppen aus der Partei flüchteten. Sie hatten die Halbheiten ſatt. Wenn ſchon die Partei dauernd nach den Rechtsparteien ſchielte, obwohl ſie zu gleicher Zeit verantwortlich in der Regierung mit vertreten war, dieſen Kurs auch nicht aufzugeben beabſichtigte, glaubten eben dieſe Anhänger, dann aufs Ganze gehen zu ſollen und ſich mit denen zu verbünden, um deren Gunſt die voltsparteiliche Führung unabläſſig buhlt. Auch die Sozialdemokratie hat ſchwe⸗ ren häuslichen Kummer. Es wird ſich zeigen müſ⸗ ſen, ob die ſozialdemokratiſche Führung ſtark genug iſt, ohne der Geſamtpartei ſelbſt nennens⸗ werten Schaden zuzufügen, die Sonderaktionen ſo zu unterbinden und unmöglich zu machen, daß auch keine neue ſozialiſtiſche Arbeiterpartei ge⸗ bildet werden kann. Der Vorſtand ſucht noch alle Möglichkeiten zu nutzen, die Parteieinheit zu wahren, ohne das Ausſchlüſſe aus der Partei er⸗ folgen müſſen. Das Geſamtbild der parteipolitiſchen Kon⸗ ſtellation iſt wirklich böſe. Anſtatt ein Zuſam⸗ mengehen ſehen wir überall ein Auseinander⸗ gehen, ein Gegeneinanderſtürmen. Dieſe Tatſachen erſchweren ſelbſtverſtändlich auch die Lage der Zentrumspartei. Wir haben die Sammelparole ausgegeben. Auf uns ruht ohnehin die größte politiſche Verantwortung. Aber die Politik kann nun einmal nicht auf die Dauer er⸗ folgreich ſein, wenn es nicht gelingt, gleich ver⸗ antwortungsbewußte Parteien zur Vertretung dieſer gleichen Politik zu beſtimmen, eine par⸗ lamentariſche Plattform zu ſchaffen, auf die das Reichskabinett ſich auch dann unbedenklich ſtellen lann, wenn es härteſte Maßnahmen zu treffen gilt, wenn Entſcheidungen zu fällen ſind, welche eine Zuſtimmung erfordern, die unter Umſtänden zur Exiſtenzfrage einer Partei werden könnte. Wir müſſen in dieſen wenigen Tagen vor dem Zuſammentritt des Reichstages darum anhaltend an das Volksgewiſſen appellieren und zu gleicher Zeit die Sammlung unter den Parteien mit allen nur erdenklichen Mitteln fördern. N e Dienstag, ne 7 2 84 2 Streiflichter durch die heſſiſche Politik Iſt die heſſiſche Notverordnung ſozial? Aus Darmſtadt wird uns geſchrieben: Durch die heſſiſche Preſſe gehen eben Artikel zur heſſiſchen Notverordnung, die zum Teil den Eindruck erwecken, daß die Verfaſſer ihre Keunt⸗ nis wahrſcheinlich nur der verfrühten Veröffent— lichung im„Darmſtädter Tagblatt“ und nicht der eigentlichen Notverordnung verdanken. Sonſt könn— ten nicht Forderungen aufgeſtellt werden, die in der Notverordnung bereits verwirklicht ſind. So iſt es nicht richtig, daß die Gehaltskürzung 5 bis 10 Prozent beträgt, ſie beläuft ſich in Wirt— lichkeit auf O0 bis 10 Prozent, weil die Gehälter bis zu 1500 Mark jährlich von der Kürzung ganz freigelaſſen ſind und die Gehälter bis zu 1900 Mark bei verheirateten Beamten mit Kindern in der Kürzung noch unter 1 Prozent bleiben. Be⸗ züge von 2000 Mark werden 1,25 Pr von 3000 Mark um 2,5 Prozent, von 4000 Mark um 17 Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., viernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer N 5 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— unnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeig an beſtimmt vorgeſchriebenen n Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 19 3 e höchſten Bezüge um ge eindeutig her⸗ vor, daß eine wirklich ſoziale Staffelung vorhan⸗ den iſt. d U 4 4 N Prozent, bei V zent und bei Ve Da außerdem es 1500 Mark ſüberſtei i Ledigen die Kürzung nden Gehaltsanteiles 10 ten ohne Kinder 8 Pro— rheirateten mit Kindern 5 Prozent beträgt, iſt auch die Forderung erfüllt, daß bei Le⸗ digen und Kinderloſen Weder die Kürzungsvorſchriften nommen werden. noch die gehen in der& beſondere Aözüge vorge— Reichsvorſchriften anderer Länder zung der Großgehälter und da— mit der Großpenſionen ſo weit, wie die heſſiſchen Beſtimmungen. Es aunlich, daß man nicht anderen Ländern zum Vorbild dienen licht umgekehrt. Wenn wegen benſionen geſagt w können, müſſe nit aller Deutlichkeit iſt desha der Id, auch in Heſſen möglich ſein, rigermaßen er⸗ ane ut, daß Heſſen hier könnte und 1 Spitzer und Groß⸗ und Baden ſo muß chülter geſagt werden, daß die ſtaat⸗ lichen Spitzengehälter in Heſſen weit ſtärker gekürzt ſind als in Preußen und Baden. Deukb bei aber an die Spitze Jer fianzösiseſie Ainiskerbesuefi in man da⸗ ngehälter bei Dem Andenken Guſtav Streſemauns. Außenminiſter Briand beſuchte in Begleitung des franzöſiſchen Botſchafters Poncet das Grab des ehemaligen deutſchen Außenminiſters Guſtav Streſemann. —— Die Ankunft der Miniſter am Bahnhof Friedrichſtraße in Berlin. Von links nach rechts: Reichsaußenminiſter Dr. Curtius, der franzöſiſche Außenmitstter Vriand, der franzöſiſche Miniſterpräſident Laval und Reichskanzler Dr. Brüning. en werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 48. Jahrgang hörden, ſo wird die in den nächſten Tagen erſcheinen. man in der Kürzung der Spitzengehälter minde⸗ ſtens ſo weit gehen wie in Baden. Wenn man das Gewicht der Kürzung nur auf die Gehälter über 10 000 Mark gelegt hätte, ſo wäre das finanzielle Ergebnis, wie ja jeder einſehen muß, ſo gering, daß von einer Sanierung der heſſiſchen Finanzen keine Rede mehr ſein könnte. Die Aufrückungsſperre für ein Jahr bedeutet eine gewiſſe Härte, weil die Beamten in der höch— ſten Gehaltsſtufe von dieſer Sperre nicht betroffen werden können. Aber die Regierung hat ja doch erklärt, daß ſie die Erwägungen, wie dieſer Schön⸗ heitsfehler zu beſeitigen iſt, noch nicht abgeſchloſ⸗ ſen hat. 0 Die Zuckerſteuer ſoll fallen! Ein Zentrumsantrag zum Schutze der Winzer. Im Hinblick auf die Notlage im Weinbau und in Anbet ſache, daß infolge der ungün— ſtigen!? ichtlich die weitaus mei⸗ ſten Weine ſſigen Höchſtgrenze ge— die Zentrums⸗ zuckert werden 1 beantragt fraktion des Heſſiſchen Landta Der Landtag möge beſchließen, die Regie⸗ rung zu erſuchen, bei der Reichsregierung da⸗ hin zu wirken, daß die Zuckerſteuer für den zur Wein verbeſſerung benötigten Zucker in Fortfall kommt. löſen tändnis mit der er Abg. Weſp eingebracht, auf die arbeitet, rechnet wird. ſen Wortlaut: wolle beſchließen, die Regle⸗ j bei der Reichsregierung vorſtellig zu werden, daß ſie bei der Reichs⸗ bahn ihren Einfluß dahin geltend macht, daß Arbei die gezwungen ſind, verkürzt zu arbeiten, ihre Eiſenbahnfahrkarten nicht mehr nach dem alten feſtgelegten Kurzarbeiter— ſyſtem zu bezahlen haben, ſondern daß die Tage der Kurzarbeit im einzelnen berückſich⸗ tigt werden. Erhöhte Aktivität der Chriſtlichen Weſwerk⸗ ſchaften. Wic wir hören, werden die chriſtlichen Gewerk— ften im Landesarbeitsamt Heſſen am Sonntag, den 11. Oktober rund 18 Verſammlungen abhal⸗ ten. In ſämtlichen Verſammlungen wird das Thema:„Die chriſtlichen Gewerkſchaften, ihre Forderungen und Aufgaben in der Gegenwart“ be⸗ handelt werden. Namhafte Arbeiterführer haben die Referate übernommen. Ein genauer Ver— ſammlungsplan wird demnächſt veröffentlicht. Wertpapierbörſe bis auf weiteres geſchloſſen wtb. Berlin, 28. Sept. Dem Börſenvor⸗ ſtand lag bei ſeiner heutigen Sitzung ein Er⸗ laß des preußiſchen Miniſters für Handel und Gewerbe vom 28. September 1931 vor, in wel⸗ chem dieſer im Einvernehmen mit der Reichs⸗ regierung und dem Reichsbankpräſidenten es aus dringenden allgemeinen Intereſſen für notwendig erklärt, die Börſenverſammlungen bis auf weiteres ausfallen zu laſſen, und den Börſenvorſtand erſucht, einen entſprechenden Weſchluß herbeizuführen. Der Vörſenvorſtand hat dieſem Erſuchen entſprochen. Die Feſtſtel⸗ ing der Deviſenkurſe erfolgt in der Reichsbank. Lohnabbau bei der Reichsbahn. enb. Berlin, 29. Sept. Die Reichsbahnge⸗ ſellſchaft hat— den Blättern zufolge— im Ein⸗ verſtändnis mit der Reichsregierung den drei ver⸗ tragsſchließenden Organiſationen die 88 4 und 5 des Lohntarifvertrages zum 31. Oktober gekündigt, um die in der Notverordnung vorgeſehene Lohn⸗ ſenkung auch bei der Reichsbahn durchzuführen. entſprechende Notverordnung, In ihr wird .::... 10 wenn KAN DER seinen volksfüm- lichen Herbstmarkt eröfinet, und vor ————— aller Augen Leistungsproben —:. 7“... 7. seiner unvergleidilichen Einkaujsor ga- Noch sind unsere Noch sind hinter verschlossenen Türen Hunderie fleißiger Hände damit beschäftigt, die nisation vor jührt. Schaufenster verhängt. Läger mit Waren zu wahrheit volks- fümlicken Preisen auszustalfen. Mor- gen aber werden die Vorbereiftungen fertig sein! Morgen können Sie kom- men und staunen! Morgen Nittwoch, den 30. Seplember, beginn der große volkstümliche MANN Handwerks- und Gewerbever⸗ bandstagung in Bensheim ol. Bensheim, 28. Sept. Am Sonntag nach— mittag fand in Bensheim die heſſiſche Handwerks— und Gewerbeverbandstagung ſtatt, die aus Heſſen zahlreich beſucht war. Generalſekretär Hermann (Berlin) hielt einen längeren Vortrag über„Das Handwerk in den heutigen Notzeiten“. Der Red— ner gab einen Ueberblick über die politiſche und wirtſchaftliche Entwicklung Deutſchlands, nament— lich unter Verückſichtigung des Handwerks. Der Jahresbericht des Direktors Schüttler wurde nicht erſtaktet, da er demnächſt im Druck erſcheinen ſoll. p! von Johannes Hollſtein. (47. Foriſetzung.) „Meinetwegen auch das! Montag iſt ein Wechſel in Höhe von Mark fällig.“ „Der Schuft!“ rief Frau Käthe erregt.„Ich weiß, wie oft Papa Geduld mit ihm gehabt hat. Was er ihm in letzter Zeit immer wie— der gab. Zu Beteiligungen und nichts davon iſt angelegt. Iſt alles am Spieltiſch unter ſeinen Fingern zerronnen.“ „Ich habe es ihm nicht gegeben, das iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Jetzt fährt er nach Ber⸗ lin, um ſich von Papa die Erlaubnis zu ho⸗ len, daß ich ihm 35 Mille leihe— gegen Wech— ſel.— „Der nie bezahlt wird! Ich will ſofort mit Papa telephonieren. Unter keinen Umſtänden ſoll er ihm auch nur einen Pfennig geben. Er ſoll nicht aus noch ein können, dann wird er wohl gegen eine Abfindung bereit ſein, ſich ſcheiden zu laſſen.“ „Du haſſeſt ihn ſehr, Käthe?“ „Ja, ich haſſe ihn. Zu ſehr hat er mich er⸗ niedrigt.“ Jedenfalls— 35 000 ** Käthe telephonierte ſofort mit dem Vater. Der Kommerzienrat beruhigte ſie und ſagte ihr, daß er nicht daran denken werde, die Er⸗ nicht ſorgen i ſo lle. Er hätte jet t genügend Be⸗ technung, die auf der Ausgabenſeite mit 15 521 RM. abſchließt und deren Deckung durch die Handwerkskammer übernommen wird, wurde einſtimmig genehmigt. Man ſchritt dann zur Wahl von verſchiedenen Ausſchußmitgliedern. Mehrere Anträge, die eingereicht wurden, fanden ihren Niederſchlag in der folgenden Entſchließung, die einſtimmig Annahme fand: Mit am härteſten betroffen von der heutigen Not, fordert das heſſiſche Handwerk anläßlich ſei⸗ ner Tagung in Bensheim: 1. Eine Wirtſchaftsordnung, innerhalb deren Die Jahres zu erteilen. letzten Tagen die Leichen von 27 gefallenen Deut⸗ Lebensraum geſichert iſt für Handwerk und Mit⸗ telſtand als den beſten Kräften der Nation. weismaterial geſammelt, das zur Scheidung genüge. Notfalls müſſe eben der Prozeß an⸗ hängig gemacht werden. Käthe war mit allem einverſtanden. Achtes Förſter Bayer mit ſeiner Familie, Frau, Sohn und Tochter, die horchten an dem Sonn— abend vor dem Erntefeſt nicht ſchlecht auf, als durch den Wald um die Mittagsſtunde plötz— lich fröhlicher Soldatengeſang klang und im⸗ mer näher kam. Jetzt traten ſie aus dem Walde. Sechs Mann ſtark rückten ſie an. Bayer rief ſeine Hunde, die ihnen kläffend entgegenliefen, zurück und hieß ſie willkom⸗ men. Gefreiter Kilian mit fünf Mann!“ ſtellte ſich der Führer mit ſeiner Truppe vor.„Be⸗ ordert nach dem Forſthauſe, um den unter⸗ irdiſchen Gang auszuſchaufeln.“ Förſter Bayer ſchüttelte den Kopf. „Schön, willkommen— Mutter, wir haben Einquartierung! Sechs Mann ſtark wollen ſte dem unterirdiſchen Gang zu Leibe rücken. Wer hat denn das auf Roſenburg angeſtellt?“ „Herr Gothe!“ antwortete Kilian.„Und der weiß, was er will.“ „Na, wegen mir, buddeln Sie los, meine Herren, nach Belieben. Wir werden im übrl⸗ gen alles tun, damit es Ihnen bei uns ge⸗ fällt. Iſt uns auch wohler, wenn noch ein paar Kapitel. lich gung der Sondergebäudeſteuer, die es dem Haus⸗ beſitz ermöglicht, dringliche Reparaturen alsbald 2. Sofortige produktive Arbeit durch Beſeiti⸗ 3. Durchführung des öffentlichen Vergebungs⸗ weſens nicht unter fiskaliſch-egoiſtiſcher Ausnüt⸗ zung des heutigen Notſtandes der Betriebe und unabhängig von der Willkür des Einzelfalles, ſondern planmäßig nach dem Grundſatz: Jedem das ſeine. Zur Erreichung dieſes Zieles iſt der ſachverſtändige Handwerksmeiſter einzuſchalten. 4. Steuerliche Atempauſe für das vollkommen erſchöpfte Handwerk. Verteilung der Realſteuer⸗ laſt je nach den Koſten, die die Betriebs⸗ und Grundſtücksgruppen den Ländern und Gemeinden verurſachen. Beſeitigung der Steuerverzugszu⸗ ſchläge bei nicht böswilliger Verſäumnis, entgegen— kommende Stundungsbehandlung. 5. Senkung der Zinſen auf einen Satz, der den heutigen Wirtſchaftsverhältniſſen angepaßt iſt. 6. Beſeitigung der Konkurrenz von Schwarz⸗ arbeitern, die ſich in einem durch die ſoziale Ge⸗ ſetzgebung geſicherten Arbeitsverhältnis befinden. 7. Nach den heſſiſchen Wahlen wird der Lan⸗ desausſchuß des Verbandes der neuen heſſiſchen Regierung ein Programm über die dringendſten Forderungen vorlegen. In der folgenden Ausſprache platzten die Mei⸗ nungen ſehr heftig aufeinander, namentlich bei der Anfrage der Ortsgruppe Mainz, ob der Be⸗ trag von 80 000 RM., der aus der Reichsweſt⸗ hilfe dem Handwerk zur Verfügung geſtellt wurde, bei der Darmſtädter Volksbank ſichergeſtellt ſei. Es wurde erklärt, daß man einem Nachlaß von dieſem Betrag in keinem Falle zuſtimmen werde. In einem vorliegenden Antrage wurde dem durch Krankheit abweſenden derzeitigen Vorſitzen⸗ den Nohl allgemeines Mißtrauen ausgeſprochen Geſchäftsführer Direktor Schüttler erklärte im Namen des Vorſitzenden, daß dieſer im Falle, daf ein ſolcher Antrag in der Verſammlung geſtell! werde, ſeinen Vorſitz ſofort niederlegen werde Dadurch, daß der Antrag zur Verleſung kam, iſi die Stelle des erſten Vorſitzenden vakant. Der Mißtrauensantrag wurde ſpäter zurückgezogen Lokale Nachrichten * Volkschor. Der am 20. September abgehaltene„Bunte Abend“ wird am Sonntag, den 11. Oktober, wiederholt werden. Wenn der Vor— ſtand in dieſer Kriſenzeit dieſen Beſchluß gefaßt hat, dann nur, um den Wünſchen aus Mitglieder- und Freundeskreiſen Rechnung zu tragen. Alle diejeni⸗ gen, die am 20. September wegen Ueberfüllung des Saales umkehren mußten, haben ſomit Gele- genheit, dieſes einzigartige Programm in ungekürzter Form zu ſehen. Der Eintritt beträgt 30 Pfg. Zum Ausſchank gelangt Bier.— Die Singſtunde des Männerchors am Samstag muß umſtändehalber ausfallen. Dafür findet heute Dienstag abend eine gemiſchte Singſtunde ſtatt, wozu in Anbetracht der kommenden Veranſtaltungen pünktliches Erſcheinen ſämtlicher Sänger und Sängerinnen notwendig iſt. Spät gefunden. Auf den Weltkriegs⸗ ſchlachtfeldern von Souchez bei Arras ſind in den Drei Leichen konnten bis⸗ Wer werden die anderen ſchen gefunden worden. her identifiziert werden. ſein?— Die Sportvergg. Amicitia unterliegt gegen Neckarau 1:4. 2. M. 6:4, 3. M. 10:2, 4. M. 3:1, A. H. M. 911 Nachdem die unteren Mannſchaften teilweise ganz große Reſultate aufgeſtellt hatten,(die 3. M. war in einer beſtechenden Form und ſpielte ein Katz⸗ und Mausſpiel mit Neckarau) konnte mau annehmen, daß es auch bei der 1. Mannſchaft zu evtl. Sieg kommen könnte. Es kam aber nicht ſo oder es konnte nicht ſo kommen, weil die einfach- ſten Vorbedingungen zu einem Siege fehlten und dieſe ſind ein ausgeſprochenes Kameradſchaftsgefühl und gegenſeitiges Verſtändnis. Zu einem Sports mann gehört nicht nur, daß er ſpielen kann, ſon⸗ dern, daß er ſich einerſeits den Regeln des Fuß⸗ ballſpiels unterwirft und andererſeits dadurch er⸗ kennt, daß er nur ein Glied einer Fußballmann⸗ ſchaft iſt. Das Spiel zu berichten hat wohl keinen Zweck, denn die meiſten Viernheimer Sportler waren ja auf dem Waldſportplatz. Neckarau konnte nur ſiegen, die Elf der Grünen ohne Zuſammenhang ſpielte, und wir hoffen, daß ſie aufwacht und zur Einſicht kommt, an der es fehlt. Die Kritiken der Spieler wird wohl jeder Intereſſent in den Mann⸗ heimer Zeitungen geleſen haben und wollen wir dieſen nichts hinzufügen. Vereins- u. Trainingsabende der Sport- vereinigung Amicitia 09 e. v. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb. Dienstag abend ¼5 Uhr: Lauftraining der 1. M. Mittwoch abend/ 5 Uhr: Jugend u. Schülertrain. abds. 8 Uhr: Spielausſchuß⸗ u. Vorſtandsſitzung im„gold. Stern.“ Donnerstag abend 5 Uhr: 1. M. gegen 3. M. (Leitung Schiedsrichter Wunder.) Freitag abend /5 Uhr: 2. M gegen 4. M. (Leitung Schiedsrichter Beyer.) NB. Der neueſte„Kicker“ iſt eingetroffen und in der Geſchäftsſtelle erhältlich. Wochenplan der DK. Dienstag 8 Uhr Turnſtunde. Mittwoch /9— ½¼ö211 Uhr Schülertraining. 78.15 Ubr Hallentraining für 1. 3. Fußballjug. und Handballjugend 8.15—10 Uhr Pflichttraining für 1. u. 2. Fuß⸗ ballmannſchaft und 1. Privat. Donnerstag: 7.15—8 Uhr Hallentraining 1. und 2. Fußballjugend. 8.15—10 Uhr 3. Fußballm. Handballmannſchaft. Bekanntmachung. Als gefunden wurde hier abgegeben: eine Kiſte Handkäſe. eine braune Aktenmappe mit Bücher Schüler 2. Privat und Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß in den Orten Ladenburg und Seckenheim die Maul- und Klauenſenche ausgebrochen iſt. Viernheim, den 29. September 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Ludwig. Ob Haushalt oder industrie, „Unionbrikeiis“ enttäuschen nie! evtl mit Geſchäft od. ſonſt. Anweſen hier oder Umge— bung? Nur Angeb direkt vom Beſitzer unter V. 47 an den Verlag der„bör- Miet. u. Verhants- Zentrale Frankfurt a. l., Goethepl. 22 22 Max Stulprich, der Partie war, machte der Förſtertochter, einem einfachen freundlichem Mädchen, gleich verliebte Augen. Elſe hatte er wehmütig aufgegeben. Die Soldaten wurden gut untergebracht, ſie verſtauten ihr Gepäck und dann mußten ſie zu Tiſche. Frau Förſter Bayer und ihre machten ſich eilends daran, für die Einquar⸗ tierung etwas zu bräteln. Als ſie gemütlich ſchmauſend zuſammen— ſaßen, meinte der Förſter:„Na, und morgen zum Erntefeſt in Roſenburg?“ „Bleiben zwei von uns auf dem Forſthaus. Die anderen vier ſind beurlaubt.“ „Recht ſo! Ich bleibe auch heim! Aber dann bitte ich mir aus, daß die vier von Ihnen meine Tochter mitnehmen und ſie fleißig her⸗ umſchwenken!“ „Aber Vater!“ rief das Mädchen verlegen dazwiſchen. „Was haſt du denn, Marie! Zier' dich doch nicht ſo! Biſt doch ein junges Blut, das auch mal tanzen möchte und mal was anderes ſehen will. Na, und unſere Gäſte, ich denke, das ſind alles hochanſtändige Leute, da rührt dich kei⸗ ner an. Da biſt du in guter Hut!“ „Bravo!“ rief Kilian.„Bravo, Herr Förſter! Na, klar, Ihre Tochter kommt mit, es ſoll uns ein Vergnügen ſein und— na, darüber kein Wort. Ehrenmänner ſind wir alle.“ Mann uns Geſellſchaft leiten Man ſah es der Förſterstochter an, wie ſi ch freute a 8 natürlich mit von der Tochter Freitag und Sonnabend waren noch an⸗ ſtrengende Arbeitstage. Aber am Sonntag, da ſollte es zum Ernte— feſt gehen und Inſpektor Gothe hatte allen im Voraus für den anſchließenden Montag Abſolution erteilt. Er werde am Montag zudrücken. Am Sonntag früh, da ſchliefen alle einmal länger. Bis gegen 7 Uhr. Dann ging in den Baracken ein lebhaftes Treiben los. Als Elſe zuſammen mit den Mägden den Morgenkaffee brachte, den ſie wie das Mittag- eſſen in der großen Baracke einnahmen, da ſa⸗ hen ſie, wie die Soldaten eifrig bemüht wa⸗ ren, ſich ſchön zu machen. Da wurde raſiert gebürſtet und gewaſchen. Ja, ſogar die Knöpfe wurden angeflickt, dle. abgegangen waren. Jeder wollte einen adret⸗ ten Eindruck machen. „Fräulein Elſe!“ rief der Reichswehrſoldat Nitſche.„Aber einen Erntetanz bitte ich mit aus.“ „Wir auch!“ riefen andere.„Wir wollen Sie auch mal ſchroenken.“ Elſe wehrte lachend ab. „Um Gottes willen— was ſollen dann die Dorſſchönen von Roſenburg ſagen, die darauf warten, daß die ſchmucken Soldaten ſie fleißig im Tanze drehen!“ Nitſche rief mit verklärten Augen:„Fräu— lein Elſe, Sie ſind die Allerſchönſte! Sie müßten eigentlich den Erntetanz mit dem immer ein Auge Herrn tanzen.“ 0 Tagesnachrichten tandortmeldung des Graf Zeppelin. wtb. Friedrichshaſen, 28. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat um 24 Uhr Ali⸗ cante paſſiert. Um 4.45 Uhr heute früh über⸗ flog es das Vorgebirge Creus am Golf von Lyon. Oettinghaus zur KPD. übergetreten. enb. Berlin, 27. Sept. Wie die„Note Fahne“ meldet, hat der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Oettinghaus heute ſei⸗ nen Uebertritt zur Kommuniſtiſchen Partei er⸗ klärt. Attentat auf den chineſiſchen Außen miniſter. wtb Nanking. 28. Sept. Leute die mit der Haltung des Völkerbundes im mandſchuriſchen Konflikt unzufrieden ſind, überfielen den Außen— miniſter Wang in ſeinem Arbeitszimmer, brachten ihm am Kopf und am Körper ſchwere Verletzungen bei und hätten ihn möglicher Weiſe getötet. wenn ihm nicht das Perſonal des Mini⸗ ſteriums zu Hilfe getommen wäre. Das Leben 54 Miniſters iſt durch die Verletzungen gefähr— 0 i Diskonterhöhung in Italien. wtb. Rom, 28. Sept. Das Amtsblatt ver⸗ öffentlicht heute ein Dekret des Finanzmini⸗ ſters, wonach die Bank von Italien mit ſofor⸗ tiger Wirkung den Diskont von 5½ auf 9% herauſſetzt. Kataſtrophe bei einem Schweizer Flug⸗ meeting. wib. Luzern, 27. Sept. Ein heute vom Zentral⸗Schweizeriſchen Verein veranſtaltetes Flugmeeting in Luzern mußte infolge eines ſchrecklichen Unglücks vorzeitig abgebrochen merden. Als der Kunſtflieger Gerber⸗Zürich ſeine Akrobatenflüge unternahm und nieder⸗ gehen wollte, flog er in ſo geringer Höhe, daß der Apparat einen Teil der Zuſchauer ſtreiſte. Drei Perſonen wurden getötet, 20 Perſonen verletzt, darunter 3—4 ſchwer. * Zurückziehung der japaniſchen Truppen in die mandſchuriſche Eiſenbahnzone. witb. Tokio, 27. Sept. Der Kriegsminiſter erklärte, nach Rückſprache mit dem Großen Ge⸗ neralſtab ſei beſchloſſen worden, keine Entſen⸗ dung von Truppen zum Schutze der Japaner außerhalb der mandſchuriſchen Eiſenbahnzone mehr vorzunehmen und die Truppen, die ſich gegenwärtig außerhalb dieſer Zone befinden, zurückzuziehen. Dieſe Operation werde wahr⸗ ſcheinlich innerhalb zweier Tage beendet wer⸗ den, worauf die aus Korea kommenden Kräſte dorthin zurückkehren werden, ſowie die Lage es erlauben werde. Architekten fordern Abbau der Bauverwaltungen Denkſchrift des Bundes Deutſcher Architekten betreffend Sicherung der öffentlichen Haushalte und Sparmöglichkeiten durch Auflöſung der Bauverwaltungen als bauende Verwaltungen. In einer Denkſchrift des Bundes Deutſcher Architekten heißt es: Die letzten Notverordnungen der Reichsregierung, insbeſondere auch die Ver— ordnung vom 24. 8. 1931 zur Sicherung der Haushalte von Ländern und Gemeinden in Ver— bindung mit den Beratungen der Reichsregierung und der Länderregierung über Einſchränkungen und Erſparniſſe in den öffentlichen Haushalten zeigen die Wege zu den drungend nötigen Spar- maßnanhmen innerhalb der öffentlichen Verwal- tung. Der Bund Deutſcher Architekten hält ſich für verpflichtet, erneut darauf aufmertſam zu machen, daß auch in dem ausgedehnten Aufgabengebiet der öffentlichen Bauverwaltungen ſehr erhebliche Spar⸗ möglichkeiten vorhanden ſind. Die Bürokratie iſt ungeheuer angewachſen und droht die deutſche Wirtſchaft zu erſticken. Dies gilt auch für das Ge⸗ biet des öffentlichen Bauweſens. Ein ſtarter Abbau iſt hier nötig, wenn nicht unproduktive Kräfte und Stellen die Haushalte weiter belaſten ſollen. Der Bund Deutſcher Architekten beantragt unter aus⸗ drücklichem Hinweis auf die erheblichen Erſpar⸗ niſſe, die erzielt werden können, und gleichzeitig unter Hinweis auf dringende Notwendigkeit, die Bürokratie einzuſchränten, folgendes: Die Bauverwaltungen als bauende Verwal⸗ tungen ſind aufzulöſen. Auch die Bauverwaltung iſt, wie es in anderen Verwaltungsgebieten üblich iſt, auf die Verwaltung und Erhaltung des be⸗ ſtehenden baulichen Beſitzes der öffentlichen Hand und auf ſachkundige Vertretung des Staates in ſeiner Eigenſchaft als Bauherr zu beſchränken, Aus Nah und Fern Karlsruhe, 28. Sept.(Die Bleag in Konkurs.) Die Verwaltung der Badiſchen Lokaleiſenbahn A.⸗G. in Karlsruhe hat am Sams⸗ tag ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Der furcht⸗ bare Einnahmenrückgang ſowohl im berſonen⸗ als auch im Güterverkehr mußte die ſtill gehegte Hoff⸗ nung, daß die Bleag die Kriſe überwinden werde, zuſchanden machen. Der hohe Zinſendienſt beſchleu⸗ nigte zum Schluß noch die Kataſtrophe. Karlsruhe, 28. Sept.(„N BL.“⸗-Verbot aufgehoben!) Der Miniſter des Innern hat das gegen die in Mannheim erſcheinende„Neue Badiſche Landeszeitung“ ausgeſprochene Verbot Bettfedern u. Daunen r Bitte betrachten Sie sich uns H 1, 2 H 1, 4 1,18 H 1,14 . A NN HE I unsete seit dahrzehnten gepflegten Spezialartikel Graue Weihe 1 Sraue Bettfedern per Pfund 4.50 3.30 Weihe Bettfedern per Pfund 4.95 4.25 Weite Sänsehalbda 785 8% 8.95 per Pfund 7.75 Daunen „ per Pfund 13.— 8.75 Daunen 5 per Pfund 15—11.— 20 50. 3.25 1.50 95. ederbetten Kissen 80/80 mit 2 Pfund Federn 3 25 gefüllt 18.— 1275 9.95 7.50 5.95 4.50 J. 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Münch— meyer war zu der Verhandlung nicht erſchienen. Eltville, 27. Sept.(Tod auf den Schie— nen.) Auf dem Bahnkörper zwiſchen Eltville und Niederwalluf wurde geſtern früh die Leiche des 22 Jahre alten ledigen Hans Wurzenhan aus Niederwalluf aufgefunden. Der Kopf war vom Rumpf getrennt. Ueber die Motive, die den jun— gen Menſchen in den Tod getrieben haben, iſt bis jetzt nichts bekannt. wtb. Waldenburg, 28. Sept.(Todes⸗— fahrt zweier Brüder.) Fünf Waſſerſport⸗ ler machten am Sonntag in vier Faltbooten eine Fahrt auf der Weiſtritz. Am Wehr bei Würben kam das mit zwei Mann beſetzte Boot dem Strudel zu nahe, ſodaß die beiden Fahrer in Gefahr ge— rieten, über das Wehr hinabgeriſſen zu werden. Die Gefahr erkennend, ſprangen ſie aus dem Boot, wurden jedoch von der Strömung mitgeriſ— ſen und gingen unter. Alle Bemühungen der Ka— meraben, ſie zu retten, waren ergebnislos. Die Ertrunkenen ſind die Brüder Herden aus Walden— burg. Frankenthal, 27. Sept.(Beim Einbruch erwiſcht.) In der Nacht auf Samstag wurden drei Männer aus Worms feſtgenommen, in dem Augenblick, als ſie in den Konſumvereinsladen in der Friedhofſtraße einzubrechen verſuchten. Ein im Hofe dieſes Anweſens ſtehendes Fahrrad hat— ten ſie bereits beiſeite geſchafft. Als ſie ſich darauf nochmal an ihr Diebeshandwerk machten, wurden ſie von der Polizei überraſcht und feſtgenommen. Flomersheim, 28. Sept.(Auto rennt gegeneinen Baum.) Am Sonntag ereignete ſich hier ein ſchwerer Verkehrsunfall, indem ein in Richtung Frankenthal fahrendes Perſonenauto aus Worms, anſcheinend infolge Verſagens der Steuerung, gegen einen Baum rannte. Von den drei Inſaſſen wurde eine Frau ſchwer verletzt, während die beiden anderen Mitfahrenden mit leichten Verletzungen davonkamen. Das Auto wurde ſchwer beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Ludwigshaſen, 28. Sept.(Motorrad raſt in Fußgängergruppe.) Am Sonn⸗ tag abend gegen 8 Uhr fuhr in der Maudacher— ſtraße(Gemarkung Maudach) ein in Richtung Gartenſtadt fahrender Motorradfahrer mit So— ziusfaͤhrerin in eine Gruppe von fünf Fuß— gängern. Ein 23 Jahre alter Knecht aus Mun— denheim erlitt dabei einen Schädelbruch, ein lediger Schmied, gleichfalls aus Mundenheim. eine ziemlch ſchwere Oberſchenkelverletzung. Die übrigen drei Fußgänger kamen mit dem Schrecken davon. Der Motorradfahrer und ſeine Begleiterin erlitten leichte Verletzungen. Die beiden Erſtgenannten, Thomas Maier u. Oskar Beck, wurden durch die Unfallwache in das Marienkrankenhaus eingeliefert. Der Unfall iſt darauf zurückzuführen, daß der Mo⸗ torradlenker durch ein entgegenkommendes Au— to geblendet wurde. Oggersheim, 27. September.(Von poli⸗ tiſchen Gegnern überfallen.) In der Nacht auf Samstag wurde auf den 26 Jahre alten Karl Harterd, Ludwigshafen, in der Mann⸗ in Ueberfall liſten und betätigte ſich am Freitag wiederum po— litiſch in Oggersheim. Auf dem Heimweg wurde er vermutlich von Andersdenkenden überfallen und ſchwer mißhandelt. Er mußte, am Kopfe empfind— lich verletzt, mit einem Sanitätswagen in ſeine Behauſung transportiert werden. Da die Täter noch unbekannt ſind, hat die Polizei eine Unter— ſuchung eingeleitet. Haßloch, 27. Sept.(Motorradfahrer überfährt drei Perſonen.) Abends fuhr der Motorradfahrer Lenz aus Meckenheim auf der Straße von Haßloch nach Meckenheim in eine Gruppe von drei Fußgängern hinein. Die drei Perſonen wurden erheblich, jedoch nicht gefährlich verletzt. Die ſchwerſten Verl erlitt der 70-jährige Prediger Ohler aus Mecken heim. Die Sanitätskolonne brachte ihn in ärztliche Behandlung. Die Schuld an dem Unglück ſoll bei dem Motorradfahrer liegen. Neuſtadt a. d. H., 27. Sept.(Tödliche Schußfolgen.) Der bei Mietſtreitigkeiten am Mittwoch abend durch einen Revolverſchuß von ſeinem Gegner Götz ſchwerverletzte Friedrich Sehl iſt am Freitag mittag geſtorben. Götz wurde auf freien Fuß geſetzt, da feſtgeſtellt wurde, daß er die verhängnisvollen Schüſſe in Notwehr abgegeben hat. Edesheim, 27. Sept.(Tödlicher Stra— ſßſen unfall.) Am Freitagabend 9.30 Uhr wurde der 54-jährige Spengler Gottfried Keh— ler von hier von einem Laſtauto überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf im Eden— kobener Krankenhaus ſtarb. Der Führer des Laſt— autos wurde verhaftet. Neuſtandt a. 5., 28. Sept.(Schwere Verkehrsunfälle.) In der Umgebung Neuſtadts ereigneten ſich am Sonntag abend zwei ſchwere Verkehrsunfälle. Auf der Straße Neuſtadt-Mußbach, in der Nähe des Sport— platzes, wurde der Küfer Bäder von Mußbach durch das Motorrad des Alois Göbel aus Lud— wigshaſen angefahren. Bäder wie Göbel, ſo— wie deſſen Soziusfahrer ſind ſchwer verletzt und wurden die beiden erſteren bewußtlos durch die Sanitätskolonne ins Neuſtadter Krankenhaus verbracht.— Am gleichen Abend wurde auf der Straße von Forſt nach Deides— heim an der Abzweigung nach Niederkirchen der Radfahrer Ißler von Deidesheim von ei— nem unbekannten Auto angefahren und auf Veranlaſſung des herbeigerufenen Arztes durch die Sanitätskolonne nach dem Krankenhaus Deidesheim übergeführt. St. Jugbert, 28. Sept. Selbſtmord wegen verſchmähter Liebe.) Am Samstag wurde im Hochwald zwi— ſchen St. Ingbert und Schnappach unweit des Rothellſchachtes die Leiche eines zunächſt unbe— kannten Mannes im Alter von etwa 25 Jahren aufgefunden. Der ganze Körper wies ſchwere Brandwunden auf, die Kleidung war faſt vollſtän— dig verkohlt. Etwa vier Meter von der Leiche ent— fernt lagen zwei leere Oelkannen mit der Auf— ſchrift„Mobilöl“, wie ſolche Kannen im Kraft— wagenbetrieb Verwendungn finden, des weiteren zwei angebrannte Streichhölzer und eine gefüllte Streichholzſchachtel. Alle Anzeichen ſprachen dafür, daß der Verlebte den Verbrennungstod durch Verwendung von Benzin geſtorben war. Vor— gefundene Spuren angekohlten Laubes ließen er— kennen, daß er von der Stelle der Inbrandſetzung bis zur Fundſtelle brennend noch etwa 12 Meter zurückgelegt hat. Durch angeſtellte Erhebungen konnte der unbekannte Tote als der arbeitslos geweſene Schloſſer Robert Neurohr aus Fried⸗ richstal einwandfrei feſtgeſtellt werden. Einem übermittelten Abſchiedsbrief zufolge, in dem der Verlebte dieſe fürchterliche Art des Selbſtmordes ſogar mitteilte, hat verſchmähte Liebe den Unglück⸗ lichen in den Tod getrieben. „Hens lebens- in den Stockholmer Motorſchi 1 Larviks te (Gräß licher! Exploſion des Oelbehälters in Brand. Das ganze Schiff, das bald in hellen Flammen ſtand, wurde völlig zerſtört. Die 33 Mann ſtarke Beſatzung, die in die Rettungsboote gegangen war, wurde von einem finniſchen Dampfer aufgenommen. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 28. Sept. Es wurden notiert: Inlandsweizen 24— 24,75; Inlandsroggen 22, Inlandshafer 16,25—18,50; Sommergerſte 17—— 19; Futtergerſte 16,50—17; ſüddeutſches Wei— zenmehl, Spezial Null, neue Mahlung Sept.-Nov. 35,75; desgl. mit Auslandsweizen 37,75; ſüd— deutſches Weizenauszugsmehl gleicher Mahlung und gleicher Lieferzeit 39,25; desgl. mit Auslands⸗ weizen 41,75; ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlung und gleiche Lieferzeit 27.25; desgl. mit Auslandsweizen 29,75; Roggenmehl 0-60 prozentige Ausmahlung je nach Fabrikat 31—32; feine Weizenkleie 8,75; Biertreber 10,75— 11,50; Erdnußkuchen 12,25. Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 28. Sept. Es wurden notiert: 261 Ochſen, 214 Bullen, 180 Kühe, 358 Färſen, 620 Kälber, 37 Schafe, 3013 Schweine, 75 Ar— beitspferde, 30 Schlachtpferde, 7 Ziegen. Bezahlt wurden für die 50 Kg. Lebendgewicht: Ochſen 32— 44; Bullen 24—32; Kühe 14—32; Färſen 32—45; Kälber 34—54; Schafe 30—84; Schweine 44—60; Arbeitspferde 700—1700 das Stück(ruhig), Schlachtpferde 40—150 das Stück(ruhig), Ziegen 12— 22. Großvieh ruhig, geringer Ueberſtand; Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine ruhig, ge— ringer Ueberſtand; fette vollfleiſchige Schweine über Notiz, * Soziales Das rheiniſch-weſtfäliſche Kohleuſyndikat zur Frage der Kohlen-Winterhilfe. wib. Eſſen, 28. Sept. Die heutige Mitglie⸗ derverſammlung des rheiniſch-weſtfäliſchen Koh— lenſyndikats befaßte ſich mit der Frage der Kohlen— Winterbeihilfe und faßte nachſtehenden Beſchluß: „Der im rheiniſch-weſtfäliſchen Kohlenſyndi— kat zuſammengeſchloſſene Ruhrbergbau erklärt ſich bereit, in dem bevorſtehenden Winter aus ſeinen Haldenbeſtänden verbilligte Kohle für bedürftige Erwerbsloſen abzugeben. Dieſe Erwerbsloſen— kohlen kommen nicht in Anrechnung auf die Ver— kaufsbeteiligung, ſind aber umlagepflichtig. Alles weitere wegen der Durchführung dieſes Beſchluſ— ſes beſtimmt ein ſechsgliedriger Ausſchuß im Ein— vernehmen mit dem Syndikatsvorſtand.“ „Graf Seppelin“ wieder im Heimathafen jotb. Friedrichshafen, 28. Sept. Um 11.10 Uhr erſchien das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ in ziemlicher Höhe ſchätzungsweiſe 1600 Meter— am weſtlichen Horigont. Um 11.15 Uhr kam es über dem Flugplatz an. Nachdem es noch einige Schleifen über dem Bodenſee gezogen hatte, fie— an um 11.43 Uhr die Taue. Das Schiff landete „att um 11.46 Uhr. Es brachte ſieben Paſſagie und 170 Kilo Poſt mit. Um 12.10 Uhr ruhte da- Luftſchiff wieder auf ſeinen Gondelböcken. Das Schiff brauchte zur Hinfahrt 69 Stunden, zur Rückfahrt 79 Stunden. Die Fahrtzeiten des letz⸗ ten Fluges ſind 72 und 82 Stunden. Die Fahr— gäſte ſind voll des Lobes und der Begeiſterung. Gurgle trocken * 20 N. 1.— und 80 1 f KG tung und