daß Aben⸗ rachten iſt. urchſchlags⸗ is ja auch quittierte. nd geachtete Im Vor⸗ gewinn für rs ausfallen er Eifer und aber das itiger Flan⸗ das Erſtere neuer Kraft Natürlich iben ſie er⸗ es auch nicht Hälfte drauf zegners Netz rt, der das ltig ſteigerte. inem ausge⸗ s 2. Elf und Dew. b. ttwoch, den ſt Alexander tung. Pünkt⸗ orſitzende. bend pünkt⸗ angprobe der rich. Spielleiter. . g der Sozial- kammerumlage e ohne Mahn- Winkenbach. fer! 1 ekannt inseres in en bhen jeder- aus! mer 8 2,6 ten! ———• e) trocken, re—— d Tafeläpfel 18 mann Moltkeſtr. 15 ntgegen. rein. g. RM. 12.— tr.„ 6.20 tr.„ 5.80 ler Art. r Vorstand. viernheimer Anzeiger (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer 8 eitung(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 2 k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte onntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 117.—— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Ams rantfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. a täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 227 Der franzöfiſche Miniſterbeſuch Der Beſuch der franzöſiſchen Staatsmänner in Berlin darf zumindeſt in ſeiner großen morali⸗ ſchen Wirkung nicht unterſchätzt werden. lich den Empfang beim Reichspräſi⸗ denten ſowie die Ehrung Streſemanns durch Vriand haben in dieſer Beziehung ihre beſondere Bedeutung. Auch der Beſuch bei Reichspräſident von Hindenburg, deſſen Name bekanntlich auf der inzwiſchen annullierten„Liſte der Kriegsverbrecher“ ſland, war, wie die ganze Berliner Reiſe der fran⸗ zöſiſchen Miniſter, mehr als ein bloßer Akt der Höf⸗ Nament⸗ lichkeit, es war der Auftakt einer neuen freund⸗ licheren Atmoſphäre der deutſch-franzöſiſchen Be— ziehungen. Ueber den Beſuch Lavals und Briands bei Hin- denburg, über deſſen Verlauf in der deutſchen Preſſe bisher nur kurze Mitteilungen zu leſen waren, veröffentlichen die Pariſer Havasbericht, in dem es u. a. heißt: Sofort nach ihrer Ankunft wurden die franzö— ſiſchen Staatsmänner in das Arbeitszimmer des Reichspräſidenten geführt, der ſie mit großer Freundlichkeit empfing. Feldmarſchall von Hinden— burg erklärte den Herren Laval und Briand, daß er von ihrem Beſuch angenehm berührt ſei. Er ſprach dann einige Worte auf Franäsöſiſch, fuhr jedoch deutſch fort, wobei Staatsſekretär Meißner die Ueberſetzung ins Franzöſiſche übernahm. Der Reichspräſident betonte, daß die allgemeine Welt— not die Annäherung aller Völker unerläßlich mache, und daß alles, was dazu beitragen könne, die Be— ziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland freundſchaftlicher zu geſtalten, von einer unge— wöhnlichen Bedeutung ſei. Er drückte dann den Wunſch aus, daß die Berliner Beſprechungen von Erfolg gekrönt ſein und zu fruchtbaren Ergebniſſen führen würden. Laval und Briand unterhielten ſich darauf kurze Zeit mit dem Reichspräſidenten, wobei der franzöſiſche Botſchafter Francois Poncet die Ueber— ſetzung ins Deutſche übernahm. Laval ertlärte, daß er auf den Beſuch beim deutſchen Staatschef großen Wert gelegt habe, und Briand brachte zum Ausdruck, daß dieſer Beſuch für ihn im Hin⸗ blick auf die Friedenspolitit, die er als franzö⸗ ſiſcher Außenminiſter ſeit Jahren verfolgt habe, eine ganz beſondere Bedeutung habe. ** Blätter einen Die franzöſiſchen Miniſter haben inzwiſchen deutſchen Boden verlaſſen; der Beſuch, der in die Geſchichte der deutſch⸗franzöſiſchen Be— ziehungen als ein bemertenswertes Exeignis ein⸗ geht, iſt damit zu Ende. Es iſt tein Geheimnis, daß eine Sorge wegen dieſes Beſuches beſtand. Aber es iſt ohne Zwiſchenfall abgegangen, und darüber kann man ſich aufrichtig freuen. Ueber das prattiſche Ergebnis der Reiſe wird noch ſpäter zu reden ſein. Der Beſuch war von der Reichsregierung ſehr ſorgfältig vorbereitet und iſt, ſoweit ſich von hier⸗ aus beurteilen läßt, in tadelloſer Ordnung durch⸗ geführt worden. Wer das ſogenannte praltliſche Ergebnis gering anzuſchlagen verſucht iſt, muß der pſychologiſch⸗politiſchen Seite einen Gewinn an⸗ rechnen. In Zukunft wird ſich alles, was Deutſchland und Frantreich einander zu ſagen haben— und dies iſt noch viel— in einer beſſeren At⸗ moſphäre ſagen laſſen. Von heute auf morgen läßt ſich nun einmal ein ganz großer Fortſchritt in den Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern nicht erreichen; ſo muß man zu den kleinen Mitteln greifen, die eine beſſere Zutunft vorbereiten helfen. Die Berliner Reiſe der Franzoſen hat geholfen, und man ſoll jede Gelegenhen, einen kleinen Fortſchritt zu machen, nützen. Es beſteht ein Unterſchied zwiſchen dem Verſuch, mit dieſen Mitteln zur Entſpaunnung beizutragen, und der Anbiederung. Die Regierung hat die richtige Form gefunden; man kann nur feſtſtellen, daß die Franzoſen ſich dieſer Form klug bedient haben. Ein neuer Tag ruft zu neuen Ufern. Dieſe Zeit fordert mehr als jede andere Kraft und Anſtrengungen. Es iſt die Aufgabe die⸗ ſer Generation, unter ungeheuren Opfern zu kämpfen und den Weg zur endgültigen Befreiung und Befriedung zu finden. Donne 5 Neue Tarifnotverordnung Der Lohnſchiedsſpruch für den Ruhrbergbau für verbindlich erklärt witb. Berlin, 30. Sept. Wie an an⸗ derer Stelle mitgeteilt, hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter den geſtern ergangenen Schiedsſpruch über die Arbeitszeit im Ruhrbergbau für verbindlich erklärt. Die Verbindlichkeitserklärung des gleichzeitig ergangenen Lohnſchiedsſpruchs begegnete inſofern Schwierigkeiten, unter den obwaltenden wirtſchaftlichen Verhältniſſen nicht möglich erſchien. Bei dieſer Sachlage hat der Reichspräſident den Reichsarbeitsminiſter durch eine heute ergangene und durch WTB. und durch den Rundfunk verkündete neue Notverordnung ermächtigt, bei der Verbindlichkeitserklä⸗ rung des aufgrund der Notverordnung vom 27. September 1931 ergangenen Schiedsſpruches die Laufdauer abzuändern. Der Reichsarbeitsminiſter hat von dieſer Ermächtigung Gebrauch gemacht und nun⸗ mehr auch den Lohnſchiedsſpruch unter Verkürzung ſeiner Laufdauer auf die Zeit als die darin vorgeſehene Laufdauer von vier Monaten bis zum 30. November 1931 für verbindlich erklärt. Die bereits genannte Verordnung des Reichspräſidenten ermächtigt weiter die Reichsregierung, die Untertagearbeiter des Steinkohlenbergbaues u. ihre Arbeit⸗ geber von der Beitragspflicht zur Arbeits⸗ loſenverſicherung zu befreien, was eine we⸗ ſentliche Entlaftung beider Seiten er⸗ möglicht. Die neue Notverordnung im Rundfunk. nb. Berlin, 1. Okt. In einer Pauſe der Unterhaltungsmufik der Funkſtunde Berlin wurde über Berlin, Königswuſterhauſen und die angeſchloſſenen deutſchen Sender die neue Notverordnung des Reichspräſidenten nicht lediglich als Nachricht, ſondern offiziell be⸗ kannt gegeben mit dem Bemerken, daß durch dieſe Bekanntgabe im Rundfunk ſich eine Ver⸗ öffentlichung im Reichsgeſetzblatt erübrigt. Dies iſt darauf zurückzuführen, daß die Not⸗ verordnung bereits am Donnerstag, den 1. Oktober 1931 in Kraft treten ſoll. Reichsregierung und Sozialdemokratie Beſprechungen beim Nanzler Berlin, 1. Oktober. Am Mittwoch nachmittag 4 Uhr begannen die angekündigten Beſprechun⸗ gen der ſozialdemokratiſchen Parteivertreter Wels, Dr. Breitſcheid und Dr. Hilſerding mit dem Reichskanzler. Im Laufe des Vormittags hatten die Freien Gewerkſchaften den Parlamen⸗ tariern einen offiziellen Proteſt gegen die von der Regierung ausgeſprochene Abſicht, die Ta⸗ rifverträge elaſbiſcher zu geſtalten, ausgeſprochen und ihnen entſprechendes Material unterbreitet, das, wie wir zuverläſſig hören, als Grundlage der Beſprechungen beim Reichskanzler diente. Ueber dieſen Beſuch beim Reichskanzler geben in den Abendſtunden die ſozialdemokratiſchen Unterhändler folgende Mitteilung heraus: In einer Beſprechung beim Kanzler Dr. Brüning am Mittwoch brachten die ſozialdemo— kratiſchen Vertreter die in der neuen Notver— ordnung zu regelnden Fragen zur Sprache. Sie unterrichteten den Kanzler nochmals eingehend über ihren Standpunkt namentlich in Bezug auf die Frage der Neuregelung der Arbeitsloſenver— ſicherung und der reſtloſen Aufrechterhaltung des Tarifrechtes. Sie legten insbeſondere Gewicht darauf, daß eine weitere Herabſetzung der Un⸗ terſtützungsſätze in der Arbeitsloſenverſicherung nicht zu tragen ſei. Im Zuſammenhang damit wurde nochmals betont, daß die zugeſagte Beſei⸗ tigung der ſchlimmſten ſozialen Härten aus der Juni⸗Notverordnung nunmehr in der kommen⸗ den Notverordnung erfolgen müſſe. Der Reichskanzler nahm dieſe Ausführungen zur Kenntnis und erklärte, daß das Reichskabi⸗ nett ſich bereits in den nächſten Tagen abſchlie⸗ ßend mit dem Inhalt der neuen Notverordnung befaſſen werde.— Im Verlauf der Ausſprache erklärte der Reichskanzler, daß die Preſſemeldun⸗ gen, wonach ſich die Reichsregierung mit dem Programm der Wirtſchaftsverbände identifiziere und die daraus gezogenen Schlußfolgerungen der Begründung entbehrten. Wirtſchaſtspartei gegen den Reichskanzler odz. Berlin, 30. Sept. Die Parteileitung der Wirtſchaftspartei hielt heute eine Sitzung ab, über deren Ergebnis dem Nachrichtenbüro des Vdg. folgendes mitgeteilt wird: Die Parteileitung beſchäftigte ſich eingehend mit der Erklärung des Reichskanzlers auf der Sparkaſſenkundgebung, in welcher er behauptete, daß die deutſche Wirtſchaft in einem Reinigungs⸗ prozeß großen Umfanges ſich befinde. Der Herr Reichskanzler hat bei dieſer Gelegenheit weiterhin erklärt, daß es falſch und unmöglich wäre, dieſen Prozeß aufzuhalten. Gegen dieſe Auffaſſung über die ungeheure wirtſchaftliche Not in Deutſchland erhebt die Wirtſchaftspartei energiſchen Wider- ſpruch. Die heutige Kriſe iſt nicht mehr ein Rei⸗ nigungsprozeß, der längſt abgeſchloſſen iſt, ſondern ein Zuſammenbrechen der Betriebe aller Axt in⸗ folge überhöhter ſteuerlicher und ſozialer Laſten und aufgrund der geſunkenen Kaufkraft breiteſter Volksſchichten. Bei der kataſtrophalen Entwick⸗ lung iſt kein Ende abzuſehen, wenn nicht eine grundſätzliche Umkehr und Abkehr von unſerer bisherigen Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik erfolgt, wie ſie von der Wirtſchaftspartei nun ſchon ſeit Jahren gefordert wird.“ In der Sitzung der Parteileitung wurde weiter beſchloſſen, für den kommenden Winter eine Not- hilfe des Mittelſtandes durchzuführen. Kartoffelverbilligung für Unterſtützungsempfanger ytb. Berlin, 30. Sept. Die im Reichsminiſte⸗ rium für Ernährung und Landwirtſchaft mit dem Einheitsverband des Deutſchen Kartoffel⸗ handels, dem Reichsverband Deutſcher Obft⸗ und Gemüſehändler und dem Zentralverband der Lebensmittelhändler Deutſchlands gefloge⸗ nen Verhandlungen über die Verbilligung von Kartoffeln für Anterſtützungsempfänger ſind heute zum Abſchluß gebracht worden. Danach haben ſich der Kartoffel⸗Groß⸗ und ⸗Klein⸗ handel bereit erklärt, vom November dieſes Jahres an bis auf weiteres Eßkartoffeln an Unterſtützungsempfänger(Erwerbsloſe, Kri⸗ ſen⸗ und Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger) in Berlin zu einem weſentlichen verbilligten Preiſe abzugeben. Bei dem gegenwärtigen Preisſtand der Speiſekartoffeln iſt daraufhin mit einer Verbilligung um annähernd eine Reichsmark je Zentner zu rechnen. Bevorſtehende Derſchärfung der Deviſenbeſtimmungen enb. Berlin, 30. Sept. Die Deviſenabzüge bei der Reichsbank haben in den letzten Tagen ziemlich ſtark zugenommen, was vor allem auf die Ablöſung der Markguthaben aufgrund des Stillhalteabkommens zurückzuführen iſt. Um die Deviſenanforderungen einer genauen Kon⸗ trolle zu unterwerfen, will man eine entſpre⸗ chende Verſchärfung der Deviſenbeſtimmungen vornehmen. Die Veröffentlichung der verſchärf⸗ ten Beſtimmungen ſteht in Kürze bevor. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Zinsverbilligung für Weinerntekredite Darmſtadt, 30. Sept. Das Reichsminiſte⸗ rium für Ernährung und Landwirtſchaft hat zur Finanzierung der Weinernte aus den Mit⸗ teln des landwirtſchaftlichen Notprogramms 1931 Beträge zur Verfügung geſtellt, die zur Senkung des Zinsſatzes für diejenigen Darlehen Verwendung finden ſollen, die von den Winzer— genoſſeuſchaften zur Bevorſchuſſung der Ernte 1931 aufgenommen worden ſind. Die Zinsſätze für dieſe Darlehen ſollen um 4 Prozent, läng⸗ ſtens für die Dauer von dreiviertel Jahren, ver— billigt werden. Dahingehende Anträge von Winzergenoſſenſchaften ſind einer von dem geld⸗ gebenden Geldiuſtitut zu unterſchreibenden Dis⸗ kont⸗ bezw. Zinsabrechnung beizufügen, aus der insbeſondere die Höhe des Darlehens, Zins⸗ ſatz und Zinslaufzeit zu erſehen fein müſſen, ſowie ferner eine Erklärung über die Menge der aufgenommenen Trauben, der Moſte und über den für die Bevorſchuſſung zu Grunde ge⸗ legten Herbſtpreis. Ferner hat das Reichsminiſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft Mittel zur Zinsverbilli⸗ gung für diejenigen Darlehen bereitgeſtellt, die vom deutſchen Weinhandel einſchließlich der wein⸗ verarbeitenden J ſtrie aufgenommen werden, um von Winzern oder Winzergenoſſenſchaften Trauben, Moſt oder Wein(aus den Ernten 1930 und 1931) in der Zeit von Beginn der diesjähri⸗ nte bis 1932 aufzukaufen. Zinsver⸗ 5zuſck wird nur dann gewährt, wenn Schlußſcheine über den Kauf⸗ hweis erbracht iſt, daß zum An⸗ zuben, Moſt oder Wein ein Geſamtbe— deſtens 6000 Mark aufgenommen 0 1iſt. Auch dieſe Zinsverbilligung erfolgt um 4 Prozent auf die Dauer von längſtens dreiviertel Ja eſſenten können die Antragsformu⸗ lare von den zuſtändigen Handelskammern be⸗ ziehen. Als Unterlage ſind den Anträgen beizu⸗ fügen: Eine vom geldgebenden Kreditinſtitut zu unterſchreibende Diskont⸗ bezw. Zinsabrechnung, aus der insbeſondere die Höhe des Darlehens, der Zinsſatz und die Zinslaufzeit zu erſehen ſein muß. ub Rren Inte Fahren. Inter Cetzte Radiomeldungen Streikbewegung im Wurm⸗Revier. wib. Eſchweiler, 1. Okt. Der Lohn⸗ kampf im Steinkohlenbergbau wurde von Mit⸗ gliedern der KPD. dazu benutzt, die Belegſchaf⸗ ten der Zechen zu einem Generalſtreik aufzu⸗ fordern. In der Grube Eſchweiler Reſerve wurde geſtern der Obmann der kommuniſtiſchen Ge⸗ werksſchaftsoppoſition friſtlos entlaſſen, weil er die Frühſchicht zur Arbeitsniederlegung auf⸗ forderte. Auf einer kommuniſtiſchen Beleg⸗ ſchaftsverſammlung wurde geſtern abend be⸗ ſchloſſen, heute früh in den Streik zu treten. Da heute Beläſtigungen der Arbeitswilligen zu be⸗ fürchten ſind, wird die geſamte Polizei und Landjägerei des Bezirks alarmbereit gehalten. Auch in Alsdorf wurden im Laufe des Tages 13 Bergarbeiter friſtlos entlaſſen, weil ſie zum Streik aufforderten. Telegramm des Reichskanzlers und Reichs⸗ außenminiſters an den franzöſ. Miniſter⸗ präſidenten und Außenminiſter witb. Berlin, 1. Okt. Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußenminiſter Dr. Curtius haben an den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Laval und den franzöſiſchen Außenminiſter Briand das nachſtehende Telegramm gerichtet: Für Ihr liebenswürdiges Telegramm aus Aachen bitten wir unſeren beſten Dank entge⸗ gen zu nehmen. Es war uns eine große Ge⸗ nugtuung, Sie hier haben begrüßen zu können. Wir ſtimmen mit Ihnen aufrichtig in dem Wunſche überein, daß unſeren gemeinſamen Bemühungen ein voller Erfolg beſchieden ſein möge. Brüning. Curtius. „Eine Atmoſphäre des Vertrauens“ Dr. Curtius über das Berliner Ergebnis wib. Paris, 30. Sept. Dr. Curtius hat einem nach Sonderberichterſtatter Organs „La Republique“, folgende ſchriftliche abgegeben: „Wenn wir heute auf die beiden Tage zuxrück— blicken, in denen der Reichskanzler und ich die Freude hatten mit dem franzöſiſchen Regierungs- chef und dem franzöſiſchen Außenminiſter in einen eingehenden Meinungsaustäuſch zwecks ſtändiger Zuſammenarbeit über die beide Länder intereſſie— renden Fragen einzutreten, ſo kann ich mit Genug— tuung feſtſtellen, daß wir einen bedeutenden Schritt auf dem Wege der Entſpannung zwiſchen Deutſchland und Frank— reich vorangekommen Reichsaußenminiſter Berlin entſandten Daladiers, Erklärung des ſind. Wir waren uns der Tatſache bewußt, daß das Ziel, dem wir gemeinſam zuſtreben, nicht von heute auf morgen erreicht werden kann, ſondern daß hierzu eine ſtändige, vorſichtige den gegen— ſeitigen Notwendigkeiten Rechnung tragende Zu— ſammenarbeit erforderlich iſt. Es handelt ſich in dieſem Gedankengang— Laval und Briand haben Gelegenheiten, das häufig feſtzuſtellen— nicht um einen einfachen Höflichkeitsbeſuch, ſondern um die Fortſetzung und Erweiterung der in Paris begonnenen Verhandlun⸗— gen. Das beſondere Intereſſe unſerer heutigen Begegnung beſteht nicht nur in der Tatſache, daß wir vertrauensvoll und freimütig die verſchjede-⸗ nen Fragen geprüft, ſondern auch gleich das Mit— tel gefunden haben ſchnell das zu verwirklichen, was als erreichbar anerkannt wurde. Wir haben einen Organismus geſchaffen, der die Wirtſchaftsbeziehungen beider Länder er— leichtern ſoll und der durch die Zuſammen⸗ arbeit der Regierungen und der Wirtſchafts⸗ kreiſe die Gewißheit für ein poſitiv praktiſches Ergebnis bringen muß. Wenn die natürlichen Möglichkeiten ſich derart aus— wirken, daß die Wirtſchaften beider Länder ſich im Hinblick immer engerer Zuſammenarbeit ergänzen, wird daraus eine Atmoſphäre entſtehen, in der im gegenſeitigen Vertrauen und auf bem Fuße völliger Gleichheit die üb⸗ rigen, unſere beiden Länder beſchäftigenden Fra— gen gelöſt werden können.“ ** Dank des Miniſterrats an Laval und Briand. wib. Paris, 30. Sept. Heute vormittag fand unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik, Doumer, im Elyſee ein Miniſterrat ſtatt, in dem Miniſterpräſident Laval u. Außenminiſter Briand ihre Miniſterkollegen über ihre Reiſe nach Deutſch— land unterrichteten. Der Miniſterrat beglück⸗ wünſchte einſtimmig, wie es in dem offiziellen Kommunique heißt, die beiden Miniſter zu der Art und Weiſe, wie ſie ihre Aufgabe gelöſt haben. Im übrigen beſchäftigte ſich der Miniſterrat mit der Erledigung laufender Angelegenheiten.— Wie Havas berichtet, habe ſich in den heutigen Be— ſprechungen des Miniſterrats ergeben, daß die fran— zöſiſche Abteilung des deutſch-franzöſiſchen Aus⸗ ſchuſſes für Zuſammenarbeit in ſehr kurzer Zeit gebildet werde. Die Pfundkriſe und Deutſchland enb Berlin, 30. Sept. Eine Berliner Reu⸗ termeldung beſchäftigt ſich mit den Auswir⸗ kungen der Pfund⸗Kriſe auf die deutſche Wirt⸗ ſchaft und verzeichnet unter Hinweis auf die Schließung der deutſchen Börſen als Alarm⸗ digna! auch in deutſchen Finanzkreiſen angeb⸗ lich gehegte Zweifel, ob Deutſchland in der Lage ſein werde, den Goldſtandard aufrecht zu erhalten, wenn das gegenwärtige Stillhalte— abkommen ablaufe. Demgegenüber iſt feſtzu— Goldwährung nicht in Frage kommt, ſondern daß auch jede Beurteilung der Wirkung der Pfundkriſe auf Deutſchland verfrüht iſt; denn es iſt noch nicht einmal zu überſehen, ob Eng⸗ land ſelbſt dieſe Wirkungen wird durchhalten können. Die„Times“ weiſen z. B. in ihrem Annoncenteil darauf hin, daß mit Preisſtei⸗ gerungen zu rechnen iſt. Auch die große Ein⸗ fuhr, auf die England angewieſen iſt, läßt es fraglich erſcheinen, ob es gelingen wird, das innerengliſche Preis- und Lohnniveau zu hal⸗ ten. Scheitert dieſes Bemühen, ſo iſt England aller Vorteile der Maßnahmen beraubt, die ſchädigende Einwirkungen auf die Einfuhr aus anderen Ländern haben kann. Erdbeben Erdbeben in Belutſchiſten. wib Sima, 30. Sept. Am 4,45 Uhr nachmit⸗ tags wurde in Quetta(Belutſchiſten) ein ſtar⸗ tes Erdbeben wahrgenommen, das 30 Sekun— den dauerte. Ausland Beginn des Prozeſſes wegen des Attentats auf König Zogu. witb. Ried(Niederöſterreich), 20. Sept. Unter außerordentlich ſtarkem Andrang des Publikums begann heute vor dem hieſigen Schwurgericht der Prozeß wegen des am 20. Februac ds. Is. in Wien verübten Mordverſuches an König Achmed Zogu von Albanien. Nach Eröffnung der Verhand⸗ lung wurden die Angeklagten Aziz Cami und Ndok Gjeloſki vorgeführt. Aziz Cami gibt an, im Jahre 1893 geboren und mohammedaniſchen Belenntniſ— ſes zu ſein und als Hauptmann en albaniſchen Dienſten geſtanden zu haben. Ndok Gjeloſki erklärt, daß er im Jahre 1893 geboren und albaniſcher Gendarmerieoberleutnant geweſen ſei. Beide Ange- klagte ſprechen deutſch. Der Gerichtshof hat beſchloſſen, für diejenigen Teile der Hauptverhandlung, in der die Motive der Tat und die Beweiſe erörtert werden, die Oef— fentlichkeit aufzuheben. Separatiſtiſche Beſtrebungen in der Mandſchurei. wib. London, 30. Sept. Der Korreſpondent der „Times“ in Tokio meldet: In der Mandſchurei ſind drei Selbſtändigkertsbewegun⸗ gen in Erſcheinung getreten, die neueſte davon in Kirin, wo eine Gruppe früherer Beamter eine proviſoriſche Regierung gebildet und in Telegrammen an Tſchanghſüliang und Tſchiang⸗ kaiſchek die Unabhängigkeit von Kirin erklärt hat. Die Japaner haben erklärt, daß ſie proviſoriſche Regierungen nicht anerkennen werden. Der Korreſpondent fügt hinzu, die Bedeutung der Bewegung, zu der Lokalpatrioten, einige ehrgei⸗ zige Offiziere und eine kleine Gruppe von Rohali⸗ ſten gehörten, ſei noch nicht zu erkennen. — Deutſches Reich Haftbefehl gegen Graf Helldorf. enb. Berlin, 30. Sept. Gemäß dem Antrag der Staatsanwaltſchaft hat der Vernehmungsrich⸗ ter beim Amtsgericht Charlottenburg gegen den Grafen Helldorf und den Stabsführer Ernſt Haft⸗ befehl erlaſſen, da ſie verdächtig ſeien, die Aus⸗ ſchreitungen am Kurfürſtendamm geleitet zu ha⸗ ben. Das Manifeſt der Wirtſchaftsverbände und die Reichsregierung. enb. Berlin, 30. Sept. Von unterrichtete Seite wird die Darſtellung eines Berliner Mittags⸗ blattes, daß das geſtern verbreitete Manifeſt der Wirtſchaftsberbände einen Sturm auf Reichskanz⸗ ler Brüning darſtelle, als völlig unzutreffend be⸗ zeichnet. Die Reichsregierung empfinde im Gegen⸗ teil das Manifeſt als eine Unterſtützung ihrer eige⸗ nen Pläne. Wilde Teilſtreiks im Ruhrgebiet wtb. Eſſen, 30. Sept. In der heutigen Früh⸗ ſchicht haben auf einzelnen Schachtanlagen kommu⸗ niſtiſche Elemente verſucht, die Belegſchaften zum Streik zu veranlaſſen. Nur in den Bergrevieren Krefeld, Eſſen 2 und Eſſen 3 ſind geringe Teile der Belegſchaft der Arbeit ferngebkieden, nämlich auf Zeche Verwelheim 103 von 735 Mann, Zeche Friedrich⸗Erneſtine 211 von 397 Mann, Zeche Matthias 1—2 66 von 864 Mann, Zeche Fried⸗ rich Thyſſen 4—8 77 Mann von 587, Schachtanlage Norddeutſchland der Zeche Friedrich Heinrich 296 von 309 Mann. In den übrigen Revieren ſind die Belegſchaften faſt vollſtandig eingefahren. Doch eine neue U. S. P.? Die Ahſplitterungsbeſtrebungen innerhalb der 8. P. D. Berlin, 30. Sept. Der Ausſchluß der Abge— ordneten Roſenfeld und Seydewitz aus der Sozial⸗ demokratiſchen Partei und die Ausſchlüſſe von Par— teimitgliedern in Sachſen wegen Zugehörigkeit zur Oppoſition haben innerhalb der Partei eine Lage geſchaffen, die ſich wohl mit der Bildung der Un- abhängigen Sozialdemokratiſchen Partei während des Krieges vergleichen läßt. Schon wird— lt.„NB.“— in den beteilig⸗ ten Kreiſen ganz offen von der Gründung einer neuen Partei, die ſich um Roſenfeld und Seydewitz herum gruppieren würde, geſpro— chen, doch liegen Beſchlüſſe nach dieſer Richtung einſtweilen nicht vor. Sicher iſt nur, daß die Abge— ordneten Roſenfeld und Seydewitz für Sonntag eine Konferenz nach Berlin einberufen haben, zu der alle mit der Oppoſition ſympathiſierenden Führer und Funktionäre eingeladen ſind. Tagungs- ort und Tagesordnung der Verſammlung ſtehen noch nicht feſt. Daß der Ausſchluß nicht die Billigung der Geſamtpartei findet, erhellt aus der Reaktion, die das Vorgehen des Parteivorſtandes im Lande gefunden hat. Die Breslauer Partei hat bereits einen Delegierten für die Sonntagsverſammlung itellen, daß nicht nur eine Aenderung unſerer in Berlin ernannt. Der Vezirksvorſtand Berlin der Sozialdemokratiſchen Partei erläßt dagegen einen Aufruf, in dem er Geſchloſſenheit und Ginheit der Partei als erſte Vorausſetzung für jede erſprießliche aktive Betätigung betzeichnet. Im Kampfe für die Partei und die Arbeiterklaſſe müſſe ſtrengſte Diſziplin gewahrt werden. Die Demokra⸗ tie gebe allen Mitgliedern Rechte, aber ſie ver⸗ pflichtet zugleich. Von den Ausgeſchloſſenen dage⸗ gen kommt eine Darſtellung, daß ſie im ganzen Verlauf des Verfahrens über die gegen ſie erhobe— nen Anſchuldigungen weder gehört noch daß mit ihnen verhandelt worden iſt. 4 Der Breslauer SpꝰDVorſtand ſeiner Aemter enthoben. witb. Breslau, 30. Sept. Der Bezirksvorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei hat den Vorſtand der Ortsgruppe Breslau einſchließlich des Partei⸗ ſekretärs Rauſch vorſäufig ſeiner Aemter ent⸗ hoben. Der Vorſitzende der Breslauer Ortsgruppe, Rechtsanwalt Dr. Eckſtein, hatte ſich ebenſo wie der Breslauer Reichstagsabgeordnete Ziegler und der Parteiſekretär Rauſch mit den ausgeſchloſſenen Oppoſitionellen ſolidariſch erklärt. Zum geſchäfts⸗ führenden Bezirksſekretär iſt Bretthorſt⸗Breslau ernannt worden. Trotz volksentſcheid: Der Rigaer Dom wird den Deutſchen weggenommen Der Dom von Riga, der erſt vor kurzem durch Volksentſcheid der deutſchen Gemeinde als rechtmäßiges Eigentum belaſſen werden mußte, wird jetzt, wie gemeldet, durch Notverordnung den Deutſchen enteignet und auf den Namen Mara⸗Kathedrale umgetauft werden. Der deutſchen Domgemeinde ſollen im Verwaltungsrat von zehn Stimmen nur drei Stimmen bleiben. Auch die Mittagsſchicht teilweiſe nicht eingefahren. wtb. Eſſen, 30. Sept. In der heutigen Mittags⸗ ſchicht feierten auf der Zeche Friedrich-Erneſtine von 177 Mann 104, auf Vereinigte Welheint fuhren von 255 130 Mann nicht ein. Auf der Schachtanlage Friedrich Thyſſen 4—8 blieben von 348 133 Mann der Arbeit fern. Auf Schachtan⸗ lage Norddeutſchland der Zeche Friedrich-Heinrich ſind von den in der Morgenſchicht Streikenden 47 Mann in der Mittagsſchicht angefahren. Soziales Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruchs über die Arbeitszeit im Ruhrbergbau. wtb. Berlin, 30. Sept. Der Reichsarbeits⸗ miniſter hat den geſtern ergangenen Schiedsſpruch über die Arbeitszeit im Ruhrkohlenbergbau im öffentlichen Intereſſe für verbindlich erklärt. Eine Verbindlichkeitserklärung des Lohnſchiedsſpruches iſt nicht erfolgt. Wie von unterrichteter Seite mit⸗ geteilt wird, iſt jedoch anzunehmen, daß die Frage der Lohnregelung im Ruhrbergbau durch eine vor⸗ ausſichtlich noch heute ergehende Notverordnung geregelt werden wird. Frankfurter Arbeitgeberverband kündigt Gehaltstarif. wib. Frankfurt a. M., 30. Sept. Das Kartell der Frankfurter Arbeitgeberverbände hat, wie der DV. mitteilt, den Gehaltstarif des Frankfurter Ortstarifvertrages zum 31. Oktober gekündigt. Beſtimmte Forderungen hinſichtlich des Neuab⸗ ſchluſſes ſind bisher von Arbeitgeberſeite noch nicht aufgeſtellt worden. Tarifkündigung auch in der Berliner Metallinduſtrie. enb. Berlin, 30. Sept. Der Verband Berliner Metallinduſtrieller hat den Lohntarifvertrag, der für die Arbeiter und Arbeiterinnen der Berliner Metallinduſtrie mit dem Deutſchen Metallarbeiter⸗ verband abgeſchloſſen war, zum 31. Oktober 1931 gekündigt. Von dieſer Kündigung werden rund 114 000 Beſchäftigte in 270 Betcieben betroffen. une Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 49. Fortſe gung.) „Feldwebel“, ſagte die Mamſell,„Sie tan— zen noch wie ein Junger, und dabei ſind Ste doch auch Mitte vierzig!“ „Stimmt! 48 Jahre, Mamſell.“ „And immer noch intnännig?“ „Wie Sie, Mamſell! zie müſſen doch auch viermal genullt haben?“ „Stimmt, Feldwebel! alt!“ i „Gut gehalten, Frau Roſellen! Warum haben Sie denn nie Luſt gekriegt zu heira⸗ ten?“ „Mir gings wie Ihnen, Herr Feldwebel!“ „Ich— ja, ich habe die Rechte nicht gefun- den! Wiſſen Sie, Mamſell, bis Dreißig rum — da war ich ein lockerer Junge und da habe ich den Anſchluß verpaßt. Und nach Dreißig, du lieber Himmel, da waren die Augen, vor denen in den jungen Jahren, immer eine ro⸗ ſenrote Brille ſchaukelte, mit einem Male ſo klar! Wenn ich ſchon mal wollte, mir paßte dann immer was nicht. Vor allen Dingen— daß die Weiber immer bloß auf eins guck⸗— ten.“ „Auf die Schönheit!“ „Nee, bewahre! Da wars mit dreißig Jah⸗ ren auch nicht weit her. Ich ging da nämlich ſchon ein bischen auseinander.“ „Was war es dann?“ „Die Verſorgung! Alle wollten bloß ver⸗ ſorgt ſein! Von wegen 1 und ſo! Nee, ir nie in ei Ich bin 43 Jahre Kerl, meine Frau— die hätte es nicht ſchlecht gehabt!— daß ich für ſie geſorgt hätte? Ehrenſache! Auch wenn ich mal nicht mehr da wäre, wäre geſorgt geweſen. Aber— bloß jemanden heiraten, damit er verſorgt iſt. „Meinen Sie nicht Mamſell, es muß auch ein bißchen herzliche Zuneigung da ſein.“ „Ja, Feldwebel! Da ſprechen Sie mir aus der Seele!“ entgegnete die Mamſell warm. „Alſo, wie wäre es denn?“ Frau Roſellen ſah ihn erſtaunt an. „Was denn?“ „Nun mit uns beiden!“ „Wohl— heiraten!“ rief die entſetzt. „Ja, freilich!“ Da lacht Fraue Roſellen herzlich auf.„Feld⸗ webel— mich altes Weibel!“ „Was denn, was denn! Sie haben ſich ſo gut gehalten! Ich bin Ihnen gut! Wir ver⸗ ſtehen uns! Wenn ich den Dienſt beende— dann bekomme ich an die 12 000 Mark raus. Wir kaufen uns ein kleines Gütchen.“ Frau Noſellen wurde über und über rot. „Machen Sie doch nicht ſolche Scherze, Feld⸗ webel. Wir wollen doch gute Freunde bleiben!“ „Natürlich, doppelt und dreifach, wenn wer erſt verheiratet ſind.“ „Ach, reden Sie nicht mehr davon. Herr Feldwebel— ich muß Ihnen die Kornflaſche entziehen. Sie haben heute ſehr mit ihr ge⸗ liebäugelt“. „Frau Roſellen— nicht Ausflüchte ma⸗ chen! Sagen Sie mir gut und ehrlich— ja oder nein.“ 0 Mamſell „Jetzt merkte die Frau, daß es ernſt ge⸗ in Verlegenh U bin Ihnen ja ſo gut!“ „Aber was ſoll ich denn ſagen?“ „Ja! Dann verkünde ich unſere Verlobung!“ „Nee, nee, das geht nicht ſo ſchnell— er⸗ ſtens— ich— ich könnre von Roſenburg nicht mehr weg. Ich würde Heimweh kriegen.“ „Ich rede mit dem Herrn! Er wird mich ſchon gebrauchen können. Mamſellchen— ich „Heute ſage ich nichts, Herr Lehmann!— Nee, nee, Sie haben in mir alles in Ordnung gebracht— in Unordnung— wollte ich ſagen. Nee, daß man mir noch einen Antrag macht! Kinder! Mir iſt ganz drehend.“ „Dann hören wir auf zu tanzen, Mamſell! Trinken ein Schnäpschen!“ „Nein, nein, Sie wollen mich nur über⸗ rumpeln!“ Lehmann warf ſich in die Bruſt.„Mamſell — ich bin ein Ehrenmann— mein Wort— heute reden wir kein Wort mehr darüber.— Aber morgen ſagen Sie mir Beſcheid!“ Sie nickte ihm zu und nahm das Angebot zu einem Schnäpschen an. * „Ich kann nicht mehr!“ ſtöhnte Elſe nach dem elften Tanz und dankte Gott, daß die Tänze nicht zu lang waren. Aber die anderen Soldaten Ruhe. Sie drängten. „Nachher—! Jetzt muß ich mich erſt ein⸗ mal erholen.“ Sie entzog ſich ihnen und ſchlüpfte hinun⸗ ter, ſchritt nach dem Tiſch, an dem Willfried, ließen nicht Die Waslewſkis. Elſe empfand einen Stich gend, als ſie Willfried haltung mit Katja ſah. Jetzt hoben ſie die Gläſer und ſtießen an, Willfried ſprach zu Herrn von Waslewſkis etwas. Der Gutsnachbar nickte freundlich. Waslewfki erhob ſich und ſagte laut, daß es alle im Garten hörten:„Meine Freunde, es iſt mir eine Herzensfreude, Ihnen allen mitzuteilen, daß ſich meine Tochter Katja mit Herrn von Kamerlingk verlobt hat. Ich bitte Sie, mit mir das Glas zu erheben und auf das Wohl des jungen Paares zu trinken. Das junge Paar— es lebe hoch!“ Alle brüllten begeiſtert mit. Elſe ſtand wie gelähmt. Der Herr. hatte ſich verlobt Sie jah ihn am Tiſche ſtehen, mit glück⸗ ſtrahlendem Geſicht die Glückwünſche entgegen⸗ nehmend. Die Braut Elſe neidlos. Jetzt gratulierte Elſe trat näher. Willfried bemerkte ſie und ſühlte, wie die Augen der Braut auf ihr ruhten Sie hatte keine Ahnung, wie unſagbar lieblich und ſchön ſie in dem Augenblicke, da eine liebliche Ver⸗ wirrung auf den ſchönen Zügen lag, war. „Wollen Sie mir auch Hlück wünſchen, Fräulein Elſe? Katja., du kennſt ſie noch nicht! Die Tochter von Herrn Schaffranz. ein guter Hausgeiſt auf Roſenburg.“ in der Herzge⸗ in angeregter Untec⸗ war ſchön! Das geſtand ſich eben Inſpektor Brucks. mit ſaß. 3 U te 8* die Herrſchaft von Noſenburg, auch ihr Vater Aus Nah und Fern Darmſtadt, 29. Sept.(Schwerer Un⸗ glücksfall auf dem Bah nſteig.) Zwei Frauen, die ſeither in der Irrenauſtalt Philippo⸗ Hoſpital in Goddelau untergebracht waren, haben ſich am Montag von dort entfernt. Sie begaben ſich auf den Darmſtädter Bahnhof und beabſichtigten, nach Langen zu fahren, wo eine der beiden Frauen beheimatet iſt. Als die beiden auf dem Bahnſteig waren, befand ſich der Zug bereits in Bewegung. Die eine der Frauen— aus Darmſtadt ſtam⸗ mend— kam zu Fall. Es wurde ihr ein Bein über dem Knie abgefahren, das zweite Bein wurde verletzt. Durch den grauſigen Anblick erlitt die zweite Frau einen Nervenchok. Beide kamen ins Krankenhaus. Guntersblum, 30. Sept.(Sel b ſt mord eines Jugendlichen.) Der 13 jährige Sohn des Arbeiters Albert Frädert hat ſich auf dem Speicher der elterlichen Wohnung erhängt. Der Junge war zur Kirchweihe nach Gimbs⸗ heim gefahren, kam ſpät abends heim und hatte ſeine Schularbeiten noch nicht gemacht. Er wurde deswegen von ſeinem Vater geſtraft. Der Junge nahm ſich das ſo zu Herzen, daß er die Tat ausführte. Mainz, 30. Sept.(Die den Tod ſu⸗ chen.) In Kaſtel hat ſich die Frau eines pen⸗ ſionierten Eiſenbahners in ihrer Wohnung er⸗ hängt. Eine etwa 45—50jährige Frau hat ſich geſtern abend an der Waſchbrücke bei Ka⸗ ſtel im Rhein ertränkt. Die Leiche wurde bald geländet, doch ſind die Perſonalien der Toten noch nicht bekannt. Man fand nur im Ta⸗ ſchentuch die Buchſtaben E. M oder E. W. eingezeichnet. Wiesbaden, 29. Sept.(Einbre⸗ cher auto ſprengt eine Polizeikette.) Drei bis vier Einbrecher, die mit einem geſtohle⸗ nen Auto(I T 56179) von Frankfurt nach Wies⸗ baden gekommen waren, haben in der vergange— nen Nacht mit einer Hacke die beiden Schaufenſter der Tuchhandlung Becker zertrümmert und Stoffe im Geſamtwert von 800—1000 RM. geſtohlen. Ihrer Feſtnahme durch das alarmierte Ueberfall⸗ kommando entzogen ſich die Verbrecher durch raſen⸗ de Flucht in der Richtung Frankfurt. Verſtän⸗ digte Höchſter Polizeibeamte ſtellten ſich den Flücht⸗ lingen entgegen, mußten aber ausweichen, da ſie ſunſt zweifellos überraunnt worden wären. 29. Sept.(Eine Feld⸗ ſche une niedergebrannt.) Außerhalb bes Ortes, im Banne von Jockgrim, brannte nachts die Feldſcheune der Brüder Joſef und Her— mann Gebhard aus Jockgrim vollſtändig nie— der. Es lagerten in ihr etwa 450 Zentner Stroh und Tabat, ſodaß die Löſchverſuche erfolglos blie— ben. Man nimmt an, daß Handwerksburſchen in der Scheune nächtigten und durch Fahrläſſigkeit den Brand verurſacht haben. Pirmaſens, 30. Sept.(UAufgegriſfſene Marokkaner.) Geſtern nachmittag wur⸗ den von Spaziergängern in der Gegend von Orlenbrunn zwei uniformierte Marokaner, die in Bitſch von ihrem Regiment deſertiert waren; aufgegriffen. Man brachte ſie nach Pirmaſens und übergab ſie der dortigen Poli— zei, die ſie vorläufig internierte. Lahr, 30. Sept.(700 Mark im Mül!l⸗ eimer.) Bei der Müllabfuhr fanden die Ar⸗ beiter eine Kaſſette, die ſie auf der Sparkaſſe ablieferten. Dort wurde feſtgeſtellt, daß ſich in der Kaſſette für etwa 700 Mark Papfer⸗ und Silbergeld befand. Es gelang den Eigen— tümer der Kaſſette zu ermitteln, der ſich nicht erklären kann, wie ſeine Gelbdkaſſette in den Mülleimer gekommen iſt. Rheinzabern, 29. Sept.(Erhängt.) Ter 67 Fahre alte Landwirt Jakob Gilb von hier hat ſich im Stalle ſeines Schwiegerſohnes, des (Aaſtmirtes Gauli erbänat.“ Rheinzabern, Karlsruhe, 30. Sept.(Zum Vorgehen gegen die„N. B. L.“). Das vom badiſchen Innenminiſterium gegen die„Neue Badiſche Lau⸗ deszeitung“ ausgeſprochene Verbot iſt am Montag dieſer Woche bereits wieder aufgehoben worden. Ueber die Vorgeſchichte dieſer Verbotsaufhebung erfahren wir aus Berliner gewöhnlich gut unter⸗ richteten Kreiſen, daß im Reichsinnenminiſterium die Verbots⸗Begründung offenbar nicht für gang ausreichend gehalten worden ſei. Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Wirth habe jedenfalls perſönlich ſchon am Somitagabend, nachdem ihm der Artikel der „Neuen Vadiſchen Landeszeitung“ zu Geſicht ge⸗ kommen ſei, ſich mit den zuſtändigen badiſchen Stellen in Verbindung geſetzt und den badiſchen Staatspräſidenten gebeten, das Verbot ſchon mit dem Montag enden zu laſſen. Lingenfeld, 29. Sept.(Schon 10 Tage vewußtlos. Mit einem Latten⸗ ſtückniedergeſchlagen.) Das Opfer einer heimtückiſchen Tat wurde der hieſige 28 Jahre alte verheiratete Telegraphenhandwerker Kart Schwarz. Dieſer hatte mit Verwandten und Be⸗ kannten bereits am vorletzten Samstag die Kirch⸗ weih in verſchiedenen Wirtſchaften vorgefeiert, Als er die dritte Wirtſchaft„Zum Lamm“ aufge— ſucht hatte. gerieten mit ihm Weſtheimer Leute in eine politiſche Auseinanderſetzung. Als die Weſt⸗ heimer, auf der Heimfahrt befindliche Schichtarbei⸗ ter, die Wirtſchaft ſpäter verließen und im Hofe ihre Räder zurecht machten, war ihnen Schwarz gefolgt. Er ſuchte ſich draußen mit dem in Disput mit ihm geratenen Johann Herrmann aus heim wieder zu einigen. Während ſich Schwarz mit Herrmann unterhielt, wurde er nun vol dem 25 Jahre alten Fabritarbeiter Albert Schädler aus Weſtheim rücklings mit einem größeren Latten⸗ ſtück niedergeſchlagen. Schwarz brach ſofort ze⸗ wußtlos zuſammen. Er lag zunächſt drei Tage zu Hauſe und mußte ſchließlich in das Germershei⸗ mer Krankenhaus verbracht werden, wo er an einer ſchweren Gehirnerſchütterung noch inuner be⸗ wußtlos und in bedenklichem Zuſtande darnieder⸗ liegt. Birkenfeld, 30. Sept.(BVom Tang in den Tod.) Der 25 Jahre alte Gregor* von hier beſuchte am Sonntag abend im benachbarten Hoppſtädten eine Tanzmuſik. Auf der Heimkehr, nachts gegen 1.30 Uhr entleibte ſich der junge Mann dann am Wegesrande durch einen Schuß in den Kopf. Man ſchaffte den Lebensmüden ins Krankenhaus, wo er ſtarb. Ueber die Peweggründe iſt nichts bekannt. Woeſt⸗ Räuberiſche Angriffe auf Geldinſtitute Raubüberfall auf eine Bank. wib. Meißen, 30. Sept. Der 315jährige Ver⸗ ſorgungsanwärter Willi Wagner drang heute vormittag gegen 11 Uhr in den Kaſſenraum der Stadtbank in Meißen ein und raubte ein Geld— ſäckchen mit 100 Mark. Einem ihm entgegentreten⸗ den Beamten ſchoß der Räuber durch die Hand. Er verſuchte dann mit einem Motorrad zu entkommen. Dies wurde jedoch von mehreren Paſſanten ver⸗ eitelt, die das Rad umwarfen. Es gelang ſchließ⸗ lich, den Räuber, der mit der Waffe ſeine Ver— folger abzuſchrecken ſuchte, zu überwältigen und feſtzunehmen. Die Verletzungen des angeſchoſſenen Beamten ſind leicht. Das Motorrad war geſtohlen worden. Zwei Gemeindekaſſen ausgeraubt. witb. Berlin, 30. Sept. Nachdem geſtern nach— mittag der Ueberfall auf die Lichterfelder Zweig— ſtelle der Teltower Kreisſparkaſſe ausgeführt war, wurden heute die Gemeindekaſſen der Vorortge— meinden Schöneiche und Kleinſchönebek(Kreis Niederbarnim) von Berliner Geldſchrankknackern heimgeſucht. Es gelang den Verbrechern in beiden Fällen, die Geldſchränke mit einem Gebläſe auf— zuſchneiden. In Schöneiche raubten ſie 500, in Kleinſchönebeck 1000 Mark. Wahrſcheinlich haben ſie in Anbetracht der bevorſtehenden Gehalts- und träge vermutet. Die Täter ſind entkommen. Karlsruhe, 30. Sept. Seine Frau ermordet.) Heute vormittag gegen 9 Uhr wurde im Hauſe Kapellenſtraße 66 die dort in Un— termiete wohnende Ehefrau Schnaiter er mor- det aufgefunden. Der Tüter hatte ihr mit einem Raſiermeſſer die Halsſchlagader durchſchnitten. Die Tat wurde ſofort ent⸗ deckt durch die gellenden Hilferufe der Frau. Die herbeigeeilte Polizei fand die Frau bereits tot vor. Als Mörder vermutet man den eigenen Mann, den 30 Jahre alten Mechaniter Karl Schnaiter, der geſucht wird. Die Stgatsanwalt— ſchaft iſt bereits am Tatort erſchienen. Jer Absefiied der fꝛanzös iselen Ainioles uon Beilin Ahſchied am Coupee⸗Fenſter. Im Zuge Außenminiſter Vriand und Miniſterpräſident Laval. Auf dem Bahnſteig links Reichstanzler Dr. Brüning, rechts Reichsaußenminiſter Dr. Curtius. Rentenzahlungen in den Behältniſſen größere Be- Tetzte Radiomeldungen Streikbewegung im Wurm⸗Revier. wtb. Eſchweiler, 1. Okt. Der Lohn⸗ kampf im Steinkohlenbergbau wurde von Mit⸗ gliedern der KPD. dazu benutzt, die Belegſchaf⸗ ten der Zechen zu einem Generalſtreik aufzu⸗ fordern. In der Grube Eſchweiler Reſerve wurde geſtern der Obmann der kommuniſtiſchen Ge⸗ werksſchaftsoppoſition friſtlos entlaſſen, weil er die Frühſchicht zur Arbeitsniederlegung auf⸗ forderte. Auf einer kommuniſtiſchen Beleg⸗ ſchaftsverſammlung wurde geſtern abend be⸗ ſchloſſen, heute früh in den Streik zu treten. Da heute Belüſtigungen der Arbeitswilligen zu be⸗ fürchten ſind, wird die geſamte Polizei und Landjägerei des Bezirks alarmbereit gehal ien. Auch in Alsdorf wurden im Laufe des Tages 13 Bergarbeiter friſtlos entlaſſen, weil ſie zum Streik aufforderten. Telegramm des Reichskanzlers und Reichs⸗ außenminiſters an den franzöſ. Miniſter⸗ präſidenten und Außenminiſter wtb. Berlin, 1. Okt. Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsaußenminiſter Dr. Curtius haben an den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Laval und den franzöſiſchen Außenminiſter Briand das nachſtehende Telegramm gerichtet: Für Ihr liebenswürdiges Telegramm aus Aachen bitten wir unſeren beſten Dank entige⸗ gen zu nehmen. Es war uns eine große Ge⸗ nugtuung, Sie hier haben begrüßen zu können. Wir ſtimmen mit Ihnen aufrichtig in dem Wunſche überein, daß unſeren gemeinſamen Bemühungen ein voller Erfolg beſchieden ſein müge. Brüning. Curtius. Politiſcher Roheitsakt. enb. Duisburg, 1. Okt. In der Nacht zum Mittwoch wurden von Rheinhauſen nach Duisburg zurückkehrende Nationalſozialiſten von mehreren Kommuniſten angegriffen und mit Steinen beworfen. Zwiſchen den beiden Parteien kam es daraufhin zu einer Schlägerei, in deren Verlauf die Kommuniſten die Flucht ergrifſen. Einer der Flüchtenden wurde von den Nationalſozialiſten eingeholt und durch Schläge und Meſſerſtiche ſchwer verletzt. So dann ſchlepp⸗ ten ſie den Verletzten auf die Hochfelder Rhein⸗ brücke und warfen ihn über das Brückengelän⸗ der auf das Eiſenbahngleis. Hier wurde der Ueberfallene ſpüter aufgefunden und dem Krankenhaus zugeführt. Die Polizei nahm ſechs Nationalſozialiſten feſt und liefen ſie ins Polizeigefängnis ein. Die Streikbewegung in Duisburg. wtb. Duisburg, 1. 10. Auf den Duis⸗ burg-Hamborner Zechen war die Anfuhr ge⸗ ſtern abend mit Ausnahme der Zeche Weſtende normal. Ich bringe Innen Gludt! Bestellen Sie S sofort ein Los de Dreußiscm-Südd. Slaals-Lofferie Ziehung 1. Klasse: 21. u. 22. Oktober bei einem Staatl. Lotterie-Ein- nehmer oder bei der Preußisch- Süddeutschen Lotteriebank, Berlin W 8, Friedrichstraße 186 / Los S RM, /. 10 RM ½ 26 KM, ½/1 AO RM Lokale Nachrichten * Sterbefall. Die Familie des Anker- wirts, Herrn Valentin Brechtel 4., wurde in tiefe Trauer verſetzt. Das 5 Jahre alte Töchterchen, das ſich geſtern während des Tages im Kreiſe der Kinder noch wohl und munter fühlte, erlitt geſtern Abend noch bevor es im Bett war, einen Schlag⸗ anfall, dem das Kind erlag. Der ſchwer betrof⸗ fenen Familie wird aufrichtige Teilnahme entgegen⸗ gebracht. 279. Geburtstag. Herr Schneidermeiſter Georg Baureis, Bismarckſtraße, begeht heute in noch ſeltener körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 79. Geburtstag. Unſeren herzlichen Glück⸗ wunſch! * Grumpen-Verkauf. Die Grumpen der 3 hieſigen Tabakbauvereine von der 1931er Ernte, wurden geſtern gemeinſam zum Preiſe von 31.— Mk. pro Zentner verkauft. * Laßt Euere Anſprüche aus der Invalidenverſicherung nicht verfallen! Immer wieder ergeht dieſer Mahnruf. Verſäume niemand, ſeine Quittungskarte nachzuprüfen, ob die Zweijahresfriſt abgelaufen iſt. Die Nachteile eines Verſäumniſſes find groß und können zum größten Teil nicht mehr gutgemacht werden. Die Bürger⸗ meiſterei, Zimmer 24, iſt zur näheren Auskunft gerne bereit. „Reicher Obſtſegen Hochbetrieb herrſcht eben bei dem Abtransport des Obſtes. Mehr als 40 Laſtautos fahren tägl. im Odenwald durch, auch die Bahn wird noch teilweiſe benutzt, aber nicht mehr in dem Maße wie in ſrüheren Jahren. Für Kelterobſt wird durchſchnittlich 1.50 Mk. bezahlt, für Brechobſt je nach Sorte 4— 5 Mt. * * Die Kartoffelernte geht hier ihrem Ende zu. Dieſe war in Quantität und Qualität gut. Der Preis bewegt ſich für gute Speiſekar— toffel zwiſchen 2.50 bis 3.— Mk. Stand der Erwerbsloſigkeit am 30. September 1931. Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen iſt zur Zeit folgende: 265 männliche und 74 weib- liche, die Alu— Arbeitsloſenunterſtützung beziehen; 357 männliche und 55 weibliche, die Kru— Kri— ſenunterſtützung beziehen und 545 männliche und 7 weibliche Perſonen beziehen Wohlfahrtsunterſtützung, insgeſamt alſo 1303 Perſonen. Lorſcher⸗Straße mit Sport- D. J. K. halle und Kaffeewirtſchaft. Programm für Sonntag, den 4. Okt. 1931. Fußball: Bensheim l.— Viernheim l. 3,30 Uhr. Bensheim 2.— Viernheim 1. Jugend 1,45 Uhr. Bensheim Jugend— Viernheim 3.„ 12,30 Uhr. Lorſch 2.— Viernheim 2. Privat 1,45 Uhr. Viernheim Schüler 2.— Unter⸗Flockenbach Schüler 3,30 Uhr. Handball: Unter Flocken hach 2. Viernheim 3,30 Uhr Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt— genannten Vereinen ſtatt. Den auswärts ſpielenden Mannſchaften werden die Abfahrtszeiten in der Spieler⸗Verſammlung am Freitag Abend bekannt gegeben. Auch erfolgt die Veröffentlichung derſelben im Aushängekaſten an der Drehſcheibe. Zu recht zahlreichem Beſuche ladet ein die Sportleitung. Sportplätze an der Amicitia 09 E. V. Vhm. U. Vg Sportplatz im Wald mit 5„ Reſt.„Zur Waldſchenke“. Täglich geöffnet. Sonntag, den 4. Okt. 1934, nachmittags 3,30 Uhr Freundſchaftsſpiel gegen. Fußballvereinigg Eppelheim in Eppelheim. Abfahrt wird noch bekannt gegeben. In Mannheim 4,30 Uhr: Phönix Mannheim 4. M. — Viernheim 4. M. Abſahrt 3,16 Uhr O. E. G. In Neckarau: Vf. Neckarau B-Igd.— Viern- heim B-Igd. Abfahrt wird Freitag bekannt gegeben. In Viernheim vorm. ½10 Uhr: Viernheim A. H.— VfL. Lampertheim Privat M. Anſchließend 11 Uhr: Viernheim A-Igd. 09 Weinheim A-Igd. Samstag abend 4.30 Uhr in Neckarau: Viernheim Schüler— VfL. Neckarau Schüler. Abfahrt um 3 Uhr ab Lokal. Der Spielausſchuß. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Männergeſang⸗Verein. Donnerstag Abend/ Uhr Singſtunde. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Präſident. Geſanug⸗Verein,Sängertreue“. Sonntag vormittag punkt 9 Uhr Singſtunde. Kein Sänger fehle! Der Vorſtand. Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Sonn- tag, den 4. Okt., nachm. ½3 Uhr Generalver⸗ ſammlung im Lokal zum Kaiſerhof. Dringen⸗ des Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder iſt erfor- derlich. Kaſſier ſowie Kaſſenreviſor wollen ſich bitte um 2 Uhr einfinden. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Der Vorſtand. G.⸗V.„Sängerbund.“ Freitag abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. N Turnerbund. Turnerinnenabt. Heute Donnerstag fällt die Turnſtunde umſtändehalber aus. Turner und Sportler. Morgen Freitag abend vollzäh- lige Turnſtunde für das Herbſtſchauturnen. Fauſt⸗ ballſpieler. Sonntag vorm. Meiſterſchaftsſpiele der verſchiedenen Mannſchaften innerhalb des Vereins. Ab morgen Freitag nachm. 5 Uhr im Lokal zum Freiſchütz wieder regelmäßige Schüler- Turnſtunde. Die Turnleitung. Hur für Herren welche Wert auf elegante Garderobe legen, bietet ſich Gelegenheit in der Bekleidungs⸗ Etage Ringel, nur Planken, O 3, 4a, 1 Treppe kein Laden, mit wirklich gutſitzender mod. Kleidung zu verſehen. Infolge Erſparung ungeheurer Ladenmiete ſind wir imſtande, billig, fabelhaft billig zu verkaufen und dabei wirklich gute Qualitäten zu liefern. Kommen Sie und nutzen Sie dieſe Vorteile ſteigen Sie eine Treppe. Sie ſparen Geld! 75 1 1— 9* Cle. Mintel u. Anzüge 16, 25, 35, 45, 50 N. Ganz besond. Aufmerksamkeit verdienen unsere guten Qualitäten in blauen und Schwarzen Anzügen aus reinwollenem Kammgarn in erstklassiger Verarbeitung. Bekleidungs- Etage Jakob Ringel Mannheim nur Planken 0 3, 48 1 Treppe— Kein Laden— Neben Hirschland 1 Atte ausschneiden unt auſvewahren ———