Lokale Nachrichten * Ein ſchöner Herbſtſonntag. Der Herbſt ſcheint wettmachen zu wollen, was der Som⸗ mer uns verdorben hat. Das prächtige Wetter der letzten Tage wird wohltuend empfunden.— Die Kath. Vereine hatten geſtern eine Männerwallfahrt nach Leutershauſen. Die Beteiligung war recht zahlreich.— Am Abend hielt die Mar. Jünglings⸗ ſodalität im Freiſchütz eine Theateraufführung ab, die einen gutbeſetzten Saal ſah. Das gebotene Stück:„Wenn dein Mütterlein noch lebt“ war wir⸗ kungsvoll in Scene geſetzt, wurde von den Spielern mit Liebe und Aufopferung geſpielt und war für die Zuſchauer außerordentlich belehrend. Die Be⸗ ſucher waren mit dem Gebotenen ſehr zufrieden.— Sonſt war es im Orte, abgeſehen von den einzelnen Tanzveranſtaltungen, ruhig. * Vom Standesamt. Im Monat Sep⸗ tember 1931 ſind in unſerer Gemeinde 20 Kinder zur Welt gebracht worden. 7 Perſonen ſind ge⸗ ſtorben, mithin Bevölkerungszuwachs 13 Perſonen. 7 Paare ſchloſſen den Bund für das Leben. »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Diebſtahls⸗Ver⸗ ſuch; 1 wegen Gasdiebſtahl, 1 wegen Haſendiebſtahl und 1 wegen Betrug.— Ferner wird ein Motor- radzuſammenſtoß zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Fuhrwerk regiſtriert, wobei der Motorrad- fahrer und auch der Soziusfahrer ſchwere Verletz⸗ ungen davontrugen. 5 * Wiedereröffnung des„Apollo“ in Mannheim. Das Mannheimer Künſtlertheater Apollo, das längere Zeit ſeine Pforten geſchloſſen hatte, eröffnete am Samstag wieder, und zwar unter der Deviſe, in Hinkunft als Volkstheater der Maſſe die Kunſt zu vermitteln. Zur Aufführung gelangt„Mein Leopold“, ein Stück das zur deut⸗ ſchen Volksseele ſpricht und ſie zu begeiſtern ver⸗ ſteht. Die Darſteller ſind tüchtig beim Zeug und leiſten Vorzügliches. Ein Beſuch kann wärmſtens empfohlen werden. Die Eintrittspreiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß ein Beſuch jedem möglich iſt. Filmſchau. Du biſt nicht die Erſte, du mußt ſchon verzeih'n Aber meine Letzte, die könnteſt du ſein uſw. Dieſer herrliche Tonfilm hat geſtern alle Be⸗ ſucher begeiſtert. Ein bezaubernder, charmanter Ton⸗ film⸗Schlager, bisher unübertroffen. Alles ſtaunte, alles lachte, alles lauſchte der zündenden Muſik, ſo⸗ wie der launigen und ſpannenden Handlung. Schöp⸗ fer dieſes wunderbaren Films iſt der deutſche Meiſter⸗ Regiſſeur Joe May. Im 2. Filmwerk zeigt man Ramon Novarro in ſeinem neueſten und gewaltigen Fliegerfilm„Die fliegende Flotte“ oder„Flugtag in Viernheim“. Dieſes Filmwerk zeigt mehr, als man geſtern in Mannheim zu ſehen bekam. Des halb iſt ein Beſuch noch heute beſtens zu empfehlen. Dieſer obengenannte Tonfilmſchlager mit dem groß⸗ artigen Fliegerfilm iſt eine Sehenswürdigkeit aller⸗ erſten Ranges. Beſtimmt iſt noch heute ein großer Beſuch zu erwarten. Der weiteſte Weg lohnt ſich. Parole: Niemand verſäume dieſes Prachtprogramm. U. T.⸗Filmpalaſt Die 100% Großton⸗Filmſchau von erſter Qualität, das Tagesgeſpräch überall iſt.—„Der falſche Feldmarſchall“.„Verheimlichte Sünden“(Küſſe, die töten).„Die geheimnisvolle Drohung“.— Ab heute zeigt man den mit Hochſpannung erwarteten 100% Standart ⸗Großtonfilm allererſten Ranges. Das Lied vom Feldmarſchall: Schon beim erſten Hahnenſchrei f weckt dich ein Signal, es wird Reveille geblaſen, das iſt doch ein Skandal. Raſch in die Montur geſchlüpft, Donner Element, a und bald ſteht im Kaſernenhof das ganze Regiment. Quält dich auch der Schlaf noch, brav doch ans Gewehr. Refrain: Habt acht, da rückt er an, der Feldmarſchall, er iſt ein ſtolzer Mann, der Feldmarſchall. Es blinkt ſein Schwert, die Glatze auch, groß iſt ſein Mut und groß ſein Bauch. Er ſchwärmt für Weib u. Wein, der Feldmarſchall, ſperrt die Soldaten ein, der Feldmarſchall. Grün iſt ſein Federbuſch und rot die Naſe, doch uns gefällt er ganz koloſſal. Ein Schlager wie Privatſekretärin. Als Hauptdar⸗ ſteller die Konkurrenz von Felix Breſſart. Ganz Viernheim auf zum Feldmarſchall. Grundſtücks⸗ Verſteigerung mittwoch, den 7. Oktober 1931, vorm. 8 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes die nachſtehenden Grundſtücke der Martin Baureis 2. Erben zur öffentlichen frei⸗ Die Verſteige⸗ willigen Verſteigerung gebracht. rungsbedingungen ſowie der Auszug aus dem Grund⸗ buch können auf dem Geſchäftszimmer des Ortsge⸗ richts— Zimmer 25— während der Büroſtunden eingeſehen werden. 1. Flur! Nr. 836 Hofreite, Holz⸗ ſtraße 34 1 836,5 Hofreitegrund, daſelbſt 1 837 Grabgarten, 5 daſelbſt V 5 Acker a. Heddes⸗ heimer Weg, 4. Gewann 119,5 Acker a. Heddes⸗ heim. Weg links 4. Gewann 103 Acker hinter den Zäunen 2. Gew. Acker Schwarz- lache, 2. Gew. Acker im Loh- feld, 1. Gew. 152 Acker am Kir- ſchenweg rechts, 1. Gewann Acker an der Hühnerhecke Acker Die roten Morgen Acker a. Heddes⸗ heimer Weg Acker a. Heddes⸗ heimer Weg 93 Acker Kellers- hek. 2806 Viernheim, den 26. September 1931. Beſſiſches Ortsgericht Viernheim. Alter, Vorſteher. 14,2„ 113 290 XVI„ 104 XX„ 356 XXI 31 1881 XXI„ 32 8400 „XXIII, 623,8 qm Central- Film- Palast. Achtung heute Montag 1. Fim Das wunderbare Tonfilm- Programm 22 Akte. Inre Majestät die liebe Du bist nicht die Erste). N 1 2. Film Die liegende flotte Mit Ramon Novarro, d. Liebling aller. Achtung! Heute niemand versflumen. Schlafzimmer, echt Eiche mit echt Marmor, großer dreitür. 180 em. breiter Spiegelſchr. RM. 325 gegen ſofort. Kaſſe. Es Eichenſchlafz., das die beſte Das Zimmer haben wir vor einigen Tagen v. ein. Auslandsdeutſchen über⸗ nommen, der es ſogar in den Tropen gehabt hat. Es iſt daher ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß wenn ein Zimmer die Tropenhitze ausgehalten hat, daß es etwas ganz beſonderes ſein muß. Das Zimmer hat 1 groß. Spiegelſchr., 2 Bett⸗ ſtellen, 2 Nachttiſche, 1 Waſchkomm., 2 Stühle, u. 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Allen unseren Freunden und Bekannten, die uns in den Tagen unseres schweren Verlustes so hilfreich zur Seite gestanden, sei auf diesem Wege herzlich gedankt. Besonders danken wir der Hochwürdigen Geistlichkeit und den Schwestern der kath. Kinderschule für ihre trostreichen Worte, Kinderschule für das Geleite zur letzten Ruhe und den überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspendern. Viernheim, den 5. Oktober 1931. im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Familie Val. Breehtel 4. lieben Nachbarn, Verwandten, sowie auch den Kindern der Angebote mit Preis an die Exp. ds. Bl. eee ae Medlalnglwarand Viernheim. ELerzitien für weibliche Angestellte finden statt im Herz. Jesu Heim gad Schwalbach i. Is. in der Zeit vom 31. 10. 31 abends bis 4. 11. 31 morgens lüreitägig) 31. 10. 21 abends his 0. 11. 31 morgens tachttägig) Die Kosten betragen für den 3tägigeu Kurs 15.—, für den Stägigen Kurs 30.— Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 15. ds. 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Winkenhach, 5 (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feierta Sprei t onn⸗ ge.— Bezugspreis monatl. a ei ins Haus gebra t.— Gratisbeila en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 5 latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ ender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.—— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſch kr. 21577 5b—Telegra 3 5 ſcheckkonto Nr. 21577 Ams Kea e a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Dienst Die neue Notverorònung Erleichterung der Wohlfahrtslaſten der Gemeinden i ö 0 0*-Sachleiſtungen in der Krbeitsloſenunterſtützung— Herabſetzung hoher 5 955 in der Privatwirtſchaſt— Förderung des Siedlungsweſens— Senkung der Hauszinsſteuer— Sparkaſſenreform enb. Berlin, 5. Okt Die neue Norperord⸗ nung, die am Mittwoch en Kraft treten ſoll und an Umfang gicht hi,ter der Verordnung vom 1. Dezember 1930 zurücktehen dürfte, wird ſich im wesentlichen mit folgenden Ma— terien befaſſen: Ueber die Erleichterung der Wohl— fahrtslaſten der Gemeinden wird be— ſtimmt: Die Reichshilfe von 60 Millionen, die nach der Notverordnung vom Juni aus den Lohnſteuererſtattungsbeträgen gezahlt werden ſollte, wird auf 150 Millionen er⸗ höht. Hiervon erhalten die ſtädtiſchen Für⸗ ſorgeverbände drei Viertel, die ländlichen ein Viertel. Für Anterſtützung von Gemeinden in beſonderen Fällen werden weitere 80 Mil- lionen Reichsmark bereitgeſtellt, ſo daß die Geſamtaufbringung des Reiches 230 Millonen erreichen wird. Auf dem Gebiete der Arbeitsloſen⸗ verſicherung wird inſofern eine ein ſchneidende Aenderung getroffen. weil der Vorſtand der Reichsanſtakt für Ar⸗ beitsloſenverſicherung anordnen kann, daß die Anterſtützung bis zu einem Dritte ün Sachleiſtungen gewährt werden 0 Die Kürzung der Unterſtützungsdauer iſt be— reits durch Beſchluß des Vorſtandes der Reichs⸗ anſtalt angeordnet worden. Weſentliche Einſchränkungen werden an öffentlichen Ausgaben beſtimmt. So dürfen bis zum 31. März 1934 Neubauten von Ver- waltungsgebäuden für Zwecke der öiſentlichen Verwaltung nicht in Angriff genommen wer— den. Ausnahmen ſind unr in beſonderen Fäl⸗ len mit Zuſtimmung der Reichs- und Landes⸗ regierung möglich. Die Senkung der Hauszinsſteuer, die ab 1. April 1932 erfolgen ſoll, hürfte, wie bereits gemeldet, zwiſchen 20 und 25 Prozent betragen. Sie ſoll nach dem vollen Jahres- ertrag ohne Berückſichtigung der niedergeichla— genen oder erlaſſenen Beträge, berechnet wer— den. Durch dieſe Ermäßigung ſoll der den Eigentümern zur Verzinſung aufgewerteter Hypotheken und des Eigenkapitals zu belaſ⸗ ſende Betrag als abgegolten gelten. Ein umfangreicher Teil der Notverordnung wird ſich mit den Vorſchriften für das Sied⸗ lungsweſen befaſſen. Beſondere Förde⸗ rung ſollen die landwirtſchaftliche Siedelung, die vorſtädtiſche Kleinſiedelung und die Er⸗ richtung von Kleingärten für Erwerbsloſe er⸗ fahren. Die Mittel ſollen dadurch aufgebracht werden, daß die Länder ab 1932 von der Reichsregierung feſtzuſetzende Beträge aus dem Hauszinsſteueraufkommen an das Reich abliefern und Kreditmittel des Reiches ſtüſſig gemacht werden. Zwecks einheitlicher Durch— führung der landwirtſchaftlichen Siedelung ſoll in jedem beteiligten Lande ein Staats— kommiſſar beſtellt werden. Die vorſtädtiſche Kleinſiedelung ſoll dem dem Reichsarbeitsmi— niſter unterſtellten Reichskommiſſar obliegen. Er hat dafür Sorge zu tragen, daß geeignetes Siedelungsland, beſonders durch öffentliche Körperſchaften, zur Verfügung geſtellt wird. Enteignung ſoll u. U. möglich ſein. Das für die vorſtädtiſche Kleinſiedelung benötigte Land ſoll in der Regel ohne erhebliche Barzahlungen erworben werden können. . Ueber die Herabſetzung hoher Be⸗ züge in der Privatwirtſchaft wird u. a. be⸗ ſtimmt: Dienſtverträge, die eine Vergütung vorſehen, die mit der Vermögenslage des Dienſtberechtigten oder der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftslage nicht übereinſtimmen, können durch ſchriftliche Erklärung gegenüber dem Dienſt⸗ verpflichteten auf einen angemeſſenen gerin⸗ geren Betrag abgeändert werden. Die Friſt zwiſchen der Erklärung und ihrer Wirkſamkeit muß wenigſtens drei Monate betragen. Der 11 darf Klage erheben, ein Schiedsgericht anrufen oder das Dienſtverhältnis vorzeitig kündigen. . Weitere Beſtimmungen bezwecken die Be— ſchleunigung der Prozeßführung. Dies alles gilt nur für Dienſtvergütungen oder Penſions- und ſonſtige Bezüge, die jährlich 15 000 Mark überſchreiten. Weitere Beſtimmungen bezwecken eine Beſchleunigung der Prozeßführung. Reviſionen in Strafſachen können durch das Ober— landesgericht verworfen werden, wenn dieſes dieſe einſtimmig für offenſichtlich unbegründet erachtet, Auch für das Privatklageverfahren iſt Verein- fachung und die Möglichkeit einer Einſtellung des Verfahrens durch Beſchluß vorgeſehen. Die Wert— grenze für die Zuſtändigkeit der Amtsgerichte in Zivilſtreitigkeiten wird generell auf 1000 Mark erhöht. Die Beſtimmungen über die Bewilligung des Armenrechts erfahren aus Erſparnisgründen weitgehende Aenderungen. Die gebühren werden erhöht. B Gerichtsvollzieher— ezüglich der geplanten Sondergerichte beſchränkt ſich die Notverordnung auf eine Er tigung an die Reichsregi beſtimmter ſtrafbarer denen ein Bedürfnis dafür hervortritt, 7 richte zu bilden. Die Reichsregierung wird ermäch— tigt, über die Zuſammenſetzung der Sondergerichte, ihre Zuſtändigkeit und das Verfahren Vorſchriften zu erlaſſen. Weſentliche Beſtimmungen auf wirtſchaftlichem Gebiet getroffen. So wird eine rung, zur Handlungen in werden Reform des Sparkaſſenweſens in die Wege geleitet, indem die Verordnung die Landesregierungen ermächtigt und verpflichtet, die Organiſation und den Geſchäftsbetrieb der Spar— und Girokaſſen, der kommunalen Kreditinſtitute, der Giroverbände und Girozentralen mit den neuen Vorſchriften, die von Reichswegen erlaſſen Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— viernheimer Anzeiger Viernheimer (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) . koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen i 0 Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands 1 5 Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkei ückſichti i orſchrif i Anzeigen we) Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr uicht een werden, in Eintlang zu ternehmungen ſind zu perſönlichkeit un recht eine Sparkaſſe Darlehen meindeverbände uſn Darlehen 25 Prozent der ges Einlagen nicht überſteigen. Darlehen höchſtens bis zu 50 Prozent langfriſtig ſein. Die Girokaſſen haben 30 und 50 Prozent der Liquiditätsreſert dürfen dieſe N Prozent der Spareinlagen zent der Sr legt werden. ſetzlichen Vo ſind, iſt mindeſtens bank⸗lombardfähigen Kein Kreditnehmer der 1 Prozent der Wertpapieren Sparkaſſen darf me Einlagen bezw. nicht mehr 20 000 Mark als Perſonalkredit erhalten. Girozentralen haben als Liquiditätsreſerve einem von der Deutſchen Girozentrale zu beſtim— menden Teil dieſer als Guthaben zu unterhalten und den Reſt in anderen völlig flüſſigen Wertpa⸗ pieren, vorzugsweiſe in Privatdiskonten, gen. Die Liquiditätsreſerven dürfen Gewährung von! ehen verwendet werden. Deutſche Girozentrale nen Liquidität Guthaben bei der durch dieſe anzu anzule⸗ nicht Die Umſchuldung kurzfriſtiger Schulden von Ländern und Gemeinden 22 mird urch 111 Urck mmen* ierfür in den nächſten vier? Prozent verwendet und ei 71 jed mächtigt, ge ſchreibungen bende telle für die Verzin und Tilgung Ga⸗ rantien mſchuldungsſtelle 5 Beding 1 abhängig zu me 5 Reiche gegenüber ten Betrages. em Drittel des garantier⸗ Sin d dl 5 2 iii Schließlich wird der Reichsfinanzminiſter er— mächtigt, Garantien auf dem Gebiete der Kredit— Umbildung der Reichsregierung noch vor Reichstagsbeginn? Rücktritt des Außenminiſters ziemlich ſicher— Eine Entſchließung der D. D. P. 5 enb Berlin, 6. Okt. Wie die„Germania“ in ihrer Dienstag⸗Morgenausgabe mitteilt, darf als ſicher angenommen werden, daß das Reichskabinett in ſeiner heutigen Zuſammen⸗ ſetzung nicht mehr vor den Reichstag treten wird. Doch ſei nicht mehr daran zu zweifeln, daß der Reichsaußenminiſter in den allernäch⸗ ſten Tagen ſeinen Rücktritt nehmen werde. Darüber hinaus ſei damit zu rechnen, daß noch im Laufe der Woche eine Umbildung der Reſchs regierung ſtattfindet. Es ſtehe aller⸗ dings noch nicht feſt, ob es ſich hierbei nur um eine Neubeſetzung der ſeit langem unbeſetzten Miniſterien handele— Wirtſchafts⸗ und Ju⸗ ſtiz— zu denen noch das Außenminiſterium treten würde— oder ob nicht noch weitere perſonelle Veränderungen erfolgen. In jedem Fall ſei aber anzunehmen, daß dieſe Entſchei⸗ dungen noch in dieſer Woche getroffen werden. * Deutſche Volkspartei und Reichsregierung Entſchließung auf dem Schleswiger Parteitag. enb. Schleswig, 5. Okt. Der 5 Provinzial⸗ parteitag des Landesverbandes Schleswig⸗ Holſtein der DVP., der hier zum erſtenmal nach neunjähriger Pauſe am Sonntag zu⸗ ſammentrat, faßte nach eingehender Aus⸗ ſprache folgende Entſchließung: „Am 13. Oktober iſt die der Reichsregie⸗ rung geſetzte Bewährungsfriſt abgelaufen. Die Dienſtverpflichtete kann gegen die Kürzung Reichstagsfraktion der DVP. iſt vor die ſchwe⸗ re Verantwortung geſtellt, zu entſcheiden, ob die heutige Reichsregierung noch imſtande iſt, ſich durchzuſetzen. Sollte die Fraktion zu der Entſcheidung kommen, daß das nicht der Fall iſt, ſo muß von ihr erwartet werden, daß ſie mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln da⸗ hin ſtrebt, daß das Kabinett in ſeiner jetzigen Zuſammenſetzung abgeht und an ſeine Stelle Männer treten, die frei von jeder Bindung und unbeeinflußt von un verantwortlichen Ne— benſtrömungen alles das tun, was zur Ret⸗ tung des deutſchen Volkes und des Vater— landes nötig iſt.“ In der vorausgegangenen Ausſprache hatte Parteiführer Dr. Dingeldey u. a. erklärt, die Partei werde bei der kommenden Entſchei— dung, die von hiſtoriſcher Bedeutung ſein wer— de, keine Rückſicht auf Wahlreſultate nehmen. Was die Heranziehung der Nationalſozialiſten zur Regierungsarbeit anbelange, ſo komme dies für die DVP. nur in Frage, wenn ſie ſicher ſei, daß die Nationalſozialiſten den Weg gehen, den die DVP. für richtig erkannt habe, d. h. die Führer der NSDAP. müßten ihre Anhänger aus den ſozialiſtiſchen Wahnideen löſen. Eine zweite Frage ſei, ob die DVP. es angeſichts des kommenden ſchweren Winters riskieren dürfe, die Sozialdemokratie und die gewerkſchaftlichen Organiſationen der Ar⸗ beiter in die Oppoſition zu drängen. Dr. Dingeldey ſprach am Sonntag nach⸗ mittag noch in einer öffentlichen Kundgebung über das Thema:„Wo iſt die Rettung?“ Er übte Kritik an der Regierung Brüning, die im letzten Jahre ſtändig hinter der Entwick⸗ lung zurückgeblieben ſei Spar- und der KPD., die folgende Aufſchrift aufzuheben! Die Täter konnten in allen Fällen unerkannt 17 48. Jahrgang verſicherung mit der Maßgabe zu übernehmen, daß das Reich daraus höchſtens mit 30 Millionen Mk. zuzüglich der von ihm vereinnahmten Rückverſiche⸗ rungsprämien in Anſpruch genommen werden darf. Der Reichsfinanzminiſter erhält die Vollmacht, für leine Finanzzwecke bis zu 300 Millionen im Wege des Kredits zu beſchaffen. Neuwahlen in England wib London, 6. Okt. Das Kabinett hat be⸗ ſchloſſen, Neuwahlen aufgrund eines Manife⸗ ſtes abzuhalten, das vom Premierminiſter er⸗ laſſen wird. Es wird keine offizielle Mittei⸗ lung erfolgen, bevor Mac Donald vom König empfangen worden iſt. und möglicherweiſe auch nicht, bevor das Haus am Mittwoch zu⸗ ſammengetreten iſt. Reuter erfährt indeſſen, daß das Manifeſt im weſentlichen darauf hi⸗ nauslaufen wird, daß der Premierminiſter freie Hand fordert. Die Neuwahlen ſollen am 28. Oktober ſtattfinden. Tagesnachrichten Geplante Fuſion der öſterreichiſchen Banken. wib. Wien, 5. Okt. Das chriſtlich⸗ſoziale Wie⸗ ner 57 SSHA A“ 57„ zu N; 0 ner„Montagsblatt erfährt, daß in Wien Nach⸗ id 0 9* 97 10 1 7 Air richten eingetroffen eien, nach denen franzöſiſche Fmanzgruppen ſich mit der Abſicht tragen, eine Fuſion aller Wiener Großbanken anzuregen. Es 7 8 7. 2. ſoll der Plan beſtehen, einen derartigen Zuſammen— ſchluß finanziell zu fö Erdbeben in der Südſee. wb. Sidney, 5 Im hieſigen O im wurde ein langanhalte net, das am Sonntag von 5 örtlicher Zeit dauerte. der Gegend der 0 1—— 1 Okt. Dſerbato— 8 Uhr bis 11.30 Herd würde ſich Salomon-Inſeln befinden Ediſon in Agonie. N Newyork, 5. Okt. Ediſons Befinden iſt hoffnungslos. Wenn auch nach ſchweren An— fällen immer wieder das Leben aufflackert. wird doch ſtündlich mit ſeinem Ableben ge⸗ rechnet. f Senator Dwight W. Morrow geſtorben. wtb. Newyork, 6. Okt. Nach Mitteilung der Aſſociated Preß wurde der frühere Botſchafter in Mexiko, Senator Dwight W. Morrow, der ehemalige Partner des Bankiers Morgan und der Schwiegervater Lindberghs geſtern in einem Heim in Englewood aufgefunden eingetreten. (New Jerſey) im Bett tot Der Tod war durch Gehirnblutung Anſchlag auf einen italieniſchen Konſulats— bheamten in Nizza. wtb. Ni z z a, 6. Okt. Ein italieniſcher Arbei— ter gab auf den Beamten des hieſigen italieniſchen Konſulats, Di Luca, zwei Revolverſchüſſe ab, die den Beamten ſchwer verletzten. Der Täter be— ging Selbſtmord. Politiſche Suſammenſtöße Politiſcher Zuſammenſtoß in Krefeld. wib Krefeld. 6. Okt. Nach Schluß einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung, in der Goebbels geſprochen hatte, ereignete ſich auf der Marktſtraße ein politiſcher Zuſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten und heimkehrenden Nationalſozialiſten. Hierbei wurde ein Na— tionalſozialiſt von einem Kommuniſten ins Knie geſchoſſen. Sofort herbeigeeilte Polizei— beamte nahmen die Suche nach dem Täter auf. Bisher jedoch ohne Erfolg. Der verletzte Nationalſozialiſt wurde ins Krankenhaus ge— bracht. g Kommuniſtiſcher Schaufenſterſturm. enb Berlin, 6. Okt. Geſtern zwiſchen 11 und 12 Uhr nachts wurden in verſchiedenen Gegenden Groß⸗Berlins Schaufenſterſcheiben von Zeitungsfilialen der Verlage Scherl und Ullſtein durch Steinwürfe zertrümmert. Meh⸗ rere Steine waren eingewickelt in Handzettel trugen: „Das Verbot der„Roten Fahne“ iſt ſofort Der Rote Frontkämpferbund!“ entkommen. 8 2 — ĩ˙——— — — 1228 . ———————— . 9 Aus Nah und Fern Darmſtadt, 5. Okt.(Von der Darmſtädter Volksbank.) Die Darmſtädter Volksbank teil mit, daß der frühere Vorſtand ſeiner Aemter enthoben und vom neuen Aufſichtsrat friſtlos entlaſſen wurde. Die Vorarbeiten für die Gel⸗ tendmachung der Regreßanſprüche gegen den früheren Aufſichtsrat und die früheren Vor⸗ ſtandsmitglieder wurden gefordert. Die Ge⸗ haltsbezüge des neune Vorſtandes wurden ſo bemeſſen, daß ſie gegenüber den Bezügen des früheren Vorſtandes um zirka 25 000 RMk. er⸗ mäßigt wurden. Außerdem wurden alle er— forderlichen Sparſamkeitsmaßnahmen einge— leitet, die zur Sanierung der Volksbank erfor⸗ derlich ſind. Die Stillhalteverhandlungen mit dem Gläubigerausſchuß dauern noch an. Fürth(Wald), 5. Okt.(Schwerer Auto⸗ mobilunfall.— 1 Toter, 6 Schwerverletzte.) An einer abſchüſſigen Stelle der Straße Rütt— ſteig—St. Katharina verlor der Führer eines mit Sportlern beſetzten Automobils infolge Verſagens der Bremſen die Gewalt über den Wagen. Das Automobil ſtürzte einen tiefen Abhang hinab, überſchlug ſich und begrub die Inſaſſen unter ſich, von denen einer nur als Leiche und ſechs in ſchwerverletztem Zuſtande unter dem Wagen hervorgezogen werden konnten. Altenkirchen(Weſterw.), 5. Okt.(Sohn erſchlägt ſeinen Vater.) Eine furchtbare Blut— tat ſpielte ſich am Freitag abend in Elgenroth bei Gebbardshain ab. Der Arbeiter Mocken⸗ haupt geriet in betrunkenem Zuſtande mit ſei⸗ nem 22⸗jährigen Sohn in Streit und bedrohte ihn mit Halsabſchneiden. Der junge Mann griff in der Bedrängnis zu einem Beil und ſchlug damit auf ſeinen Vater ein. Ee Hieb ihm die Halsſchlagader durch. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Sohn ſtellte ſch ſofost nach der Tat der Polizei. Neuburg(Donau), 5. Okt.(Die To ch ter erſchoſſen.) Der Gütler Kreitmeier in Sten⸗ gelheim hat ſeine 18jährige Tochter, die einen Liebhaber in ihrer Kammer hatte, erſchoſſen. Kreit— meier duldete das Verhältnis der beiden nicht und hatte vor der Tat mit dem Geliebten ſeiner Tochter eine heftige Auseinanderſetzung. Dann holte er ein Gewehr und gab einen Schuß ab, durch den das Mädchen mitten in die Stirn getroffen wurde. Der Vater wurde verhaftet. Mannheim, 5. Okt.(Schwerer Mo⸗ torradſturz.) Auf dem Neckarauerüber— gang geriet im Samstagabend ein 25 Jahre alter Motorradfahrer in die Straßenbahnge— leiſe und kam zu Fall. Er erlitt eine ſchwere Kopfverletzung, einen Knöchelbruch links und Hautabſchürfungen im Geſicht. Der Verletzte fand Aufnahme im Krankenhaus. Dieburg, 5. Okt.(Schutzpolizei gegen Feld⸗ diebe.) In der letzten Zeit haben ſich die Feld— diebſtähle in der hieſigen Gegend ganz außer⸗ ordentlich vermehrt. Trotz einer Verſtärkung des freiwilligen Feldſchutzperſonals kam es vielfach vor, daß meiſt auf Rädern erſcheinen⸗ de Felddiebe mit ihrer Beute entkommen konnten. Auf Anforderung des Kreisamts Dieburg wurde jetzt ein Schutzpolizeikomman⸗— do aus Darmſtadt eingeſetzt, das auf Groß— zimmern, Kleinzimmern, Semd, Habitzheim u. Georghauſen verteilt worden iſt. Die Schutz⸗ polizei geht mit dem Feldhüterperſonal ge— meinſame Streifen. In Dieburg wurden zwei Feldhüter von einer 7 köpfigen Diebesbande geſtellt. Während der eine Feldhüter nieder⸗ geſchlagen wurde, erhielt der andere einen Stich in den Hals. Die ſofort aufgenommenen polizeilichen Ermittlungen haben bisher noch nicht zur Ermittlung der Täter geführt. Landau, 5. Okt.(Wegen Amtsanterſchla⸗ gung verurteilt.) Vor dem Laudauer Schöfſen⸗ gericht hatte ſich in einer außerordenklichen Sitzung am Samstag der Stadtoberſekretär O. Acker aus Annweiler wegen forigeſetzten Ver⸗ gehens der Amtsunterſchlagung zu verantwor⸗ ten. Es handelt ſich um Beträge in einer Ge⸗ g ſamthöhe von rund 500 Mk. Es lag ihm zur Laſt, vereinnahmte Gelder aus der Verwal- tung der Gemeinde Bindersbach, ferner Gel⸗ der der Sozial- und Kleinrentnerfüztorge für ſich behalten zu haben. Das Gericht erkannte auf vier Mogate Gefüngnis. Waldmohr, 4. Okt.(Tödlicher Motorrad⸗ unfall.) Der 20 Jahre alte Sohn des Bild⸗ hauers Emil Cullmann ſtieß mit ſeinem Mo⸗ torrad auf einen Autobus. Dabei wurde er von letzterem etwa 30 Meter weit geſchleift und blieb mit tödlichen Verletzungen liegen. Auch ein Soziusfahrer aus Breitenbach wurde ſchwer verletzt. Erlenbach, 5. Okt.(Jäher Tod.) Die Ehe⸗ frau des penſionierten Eiſenbahnbedienſteten und Kriegsbeſchädigten Karl Bachmann ging mittags in den Wald, um Holz zu ſammeln. Im Wald klagte ſie plötzlich über Unwohlſein und ehe ihr ſie begleitender Mann helfen konnte, brach ſie, einem Herzſchlag erlegen, tot zufammen. Pirmaſens, 5. Okt.(Schwerer Verkehrs⸗ unfall.) Geſtern vormittag ſtießen an einer Straßenkreuzung in Pirmaſens ein Perſonen⸗ kraftwagen aus Stuttgart und ein Kleinkraft⸗ rad aus Pirmaſens zuſammen. Dabei wurd. die Soziusfahrerin des Kraftrades auf das Pflaſter geſchleudert und ſehr ſchwer verletzt. Sie wurde in eine hieſige Privatklinik ver⸗ bracht. Die Schuldfrage liegt nach den ponzet— lichen Ermittlungen an dem Lenker des Kleig⸗ kraftrades. Dudweiler, 4. Okt.(Ein frecher Raub⸗ überfall.) Ein überaus dreiſter Banditen⸗ ſtreich iſt am Freitag abend gegen 7.30 Uhr hier verübt worden. Zwei maskierte Mäaner drangen in das Ladenlokal des Bäckermeiſter Wilhelm Gerwert ein. Der eine griff ſofort nach dem Behälter, in dem ſich die Tagesein⸗ nahme befand. Zu gleicher Zeit wurden von der Straße aus durch das Schaufenſter meh⸗ rere ſcharfe Schüſſe abgegeben, die aber nie⸗ mand verletzten. Der Bäckermeiſter ſetzte ſich mit aller Kraft zur Wehr und verſuchte den Räubern das Geld wieder zu entreißen. Die Spitzbuben flüchteten jedoch, wobei ihnen die Scheine teils im Laden teils auf der Straße verloren gingen. Die Polizei verfolgt einige Spuren. Zweibrücken, 5. Okt.(Nach den Särgen auch der Leichenwagen unterm Hammer.) Nachdem vor acht Tagen in einer Zwangsverſteigerung vier Särge als Verſteigerungsobjekte angekün⸗ digt waren, folgte am Samstag ein Leichen⸗ wagen, der zwangsweiſe unter den Hammer kommen ſollte. Außerdem waren noch weitere Wagen ſowie Zugtiere auf der Verſteigerungs⸗ liſte. Die zahlreich erſchienen Liebhaber harr⸗ ten aber vergeblich, denn es erſchienen weder Verſteigerer noch Objekte. Ein Erdbeben Karlsruhe, 5. Okt. Die Seismographen des Naturwiſſenſchaftlichen Vereins im Geodäti⸗ ſchen Juſtitut der Techniſchen Hochſchule Karls- ruhe regiſtrierten in der Nacht auf Sonntag ein ſtarkes Fernbeben in einer Herdentfernung von ca. 13 000 km. Die erſten Wellen errein ten um 2032,43 Uhr die Station, der Einſatz der langen Wellen erfolgte um 21,20 Uhr. Das Beben ging 0,10 Uhr in ein kleineres Nachbeben über. Gegen 2.30 Uhr kamen die Apparate wieder zur Ruhe. Jet deuloeſe Neielioliegeibund„ Nafflluoer! feiert clen gebuꝛlstag des Neicſisãs identen Blick auf die Feſtverſammlung im Berliner Sportpalaſt. Vorn von links nach rechts: General von Horn, der Präſident des Kyffhäuſerbundes, Generalleut— nant a. D. von Metzſch, und General von Hammerſtein, der Chef der Heeresleikung. Der deutſche Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“, veranſtaltete anläßlich des 84. Geburtstage des Reichspräſidenten von Hindenburg, vaterländiſchen Abend im Berliner Sportpalaſt. 2 N- be Kampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. (53. Fortſetzung.) Er rannte wie ein Gehetzter die Treppen hinunter nach dem Gutshofe, wo Schaffranz mit den zwei Pferden ſtand. „Eine Schurkerei!“ ſchrie er laut.„Schaf— franz.. reiten Sie ſofort nach Roſenburg. holen Sie Hilfe heran. Das Telephon geht nicht mehr! Ich reite nach der Feldſcheune zu!“ Schaffranz ſprang aufs Pferd, gab ihm die Sporen, daß es wie ein Pfeil davonſchoß, wäh— rend Willfried im ſchärfſten Galopp nach der Feldſcheune ritt. In der Gaſtſtube von Roſenburg war der Teufel los. Brucks hatte Streit mit einem Bauern ge— kriegt, und jetzt ſagten ſie ſich gehörig die Mei— nung. Wie zwei, die auf ſich ſtanden ſie ſich gegenüber. Draußen im Garten ſangen zechende Sol⸗ daten, die eine Tanzpauſe machten. Nitſche war der Luſtigſte! Mit ſeinem trockenen Stimmung in den Kreis. Da ſah Nitſche plötzlich, wie Schaffranz zu Pferde heranſprengte. Das Geſicht verzerrt! Der Gaul triefſte vor Schweiß. Sofort ahnte Nitſche Unheil. Er lief dem Reiter entgegen und fragte: „Was gibt es.. Herr Schaffranz., ſo reden Sie doch!“ losgehen wollten, Humor brachte er Doch der brachte vor Aufregung und Er— ſchöpfung kaum ein Wort heraus. „Feuer..!“ ſagte er heiſer.„Auf Roſenburg brennt's! Die große Feldſcheune. Sofort alle kommen!“ Nitſche hatte entſetzt begriffen. Mit lauter Stimme rief er durch den Gar⸗ ten:„Feuer auf Roſenburg! Kameraden.. Feuer auf Roſenburg! Sofort anrücken!“ Sah den Kameraden Quietzſch, der das Auto führte. Warf ihm einen Blick zu und während Quietzſch nach dem Laſtauto lief und den Mo— tor laufen ließ, da ſtürmte Nitſche die Staken zum Tanzſaal hinauf. Die Muſiker brachen den Tanz ſofori ab, als ſie den ſchreckensbleichen Soldaten herein⸗ ſtürmen ſahen. „Feuer auf Roſenburg!“ gellte es durch den Saal Wilde Aufregung. Die Soldaten wandten ſich aus den Armen ihrer Tänzerinnen und ſtürmten hinunter. Das Laſtauto ſtand ſchon bereit Quietzſch hatte es gewendet. Sie ſprangen hinauf. Quietzſch gab Gas und in raſendem Tempo gings nach Gut Roſenburg. * In die Gaſtſtube gellte der Ruf „Feuer in Roſenburg!“ Schaffranz ſchrie es in den Raum hinein. Kuſche warf ſofort die Karten hin und befahl:„Ausblaſen im Dorf! Anrücken muß die Spritze ſofort!“ der dem Bund als Ehrenpräſident vorſteht, einen großen N MN* Die Baue en ßich raſch und de „Weiße Lamm“ glich einem Ameiſenhaufen, der nur ſo durcheinanderquirlte. Die Weiber drängten ſich um Schaffranz und ſprachen auf ihn ein. Eine deutete nach Oſten.. da. tender Schein erſchien. „Die große Feldſcheune brennt!“ * Willfried ritt nach der brennenden Scheune. Holte die Läufer ein. Immer näher kam er und ſah ſofort, daß nichts zu retten war, denn im Umkreis von zwanzig Metern war alles verqualmt. ein leuch⸗ Sein Atem ging wild. Mit geballten Fäu⸗, ſten ſtand er neben ſeinem Pferde. Die Leute kamen atemlos heran. Willfried winkte ihnen. „Hier iſt nichts zu retten! Das Feuer iſt gut angelegt, an allen Ecken angebrannt.“ In dem Augenblick ſchlug rechts aus der Feldſcheune eine helle Flamme empor und er— leuchtete weithin alles. Der Funkentegen ſtob hoch in die Luft Es war ein furchtbares und grandioſes Feuerwerk. Sie ſtanden machtlos. Doch da ſchrie Wiilfried auf. Deutete nach der anderen Seite! Die beiden Schober flammten eben auf. Eine entſetzliche Angſt packte Willfried! Das Gut war jetzt von allen verlaſſen. Wenn die hundsföttiſchen Schufte auch das Gut in Brand ſteckten? Die neue Partei Erklärungen Dr. Roſenfelds. vdz. Berlin, 5. Okt. Ueber das Programm und die Organiſation der am Sonntag in Berlin neugegründeten„ſozialiſtiſchen Arbei⸗ terpartei Deutſchlands“ gab der Reichstags⸗ abgeordnete Dr. Rosenfeld am Montag früh der Preſſe einige Aufklärungen. Als Arſache für die Abſplitterung von der S Pd. bezeichnete er den ſchon ſeit Jahren innerhalb der Partei geführten Kampf um die Meinungsfreiheit. Der Ausſchluß von Dr. Noſenfeld und Seydewitz aus der Partei ſei wegen angeblicher Geheimbündelei erfolgt, Dieſe ſei vom Parteiausſchuß in der Grün⸗ dung der„Freien Verlagsgeſellſchaft“ für die Zeitſchrift„Die Fackel“ und der„marxiſtiſchen Büchergemeinde“ erblickt worden. Daß tatſüch⸗ lich die Parteiführung aber die Meinungs⸗ freiheit habe unterdrücken wollen gehe z. B auch daraus hervor, daß nicht das übliche ſchiedsgerichtliche Verfahren beim Ausſchluß der Oppoſition angewendet worden ſei, ſon⸗ dern eine Beſtimmung, wonach in beſtimmten Fällen der Parteivorſtand Mitglieder aus⸗ ſchließen kann. Uebrigens habe die Oppoſition den Verhandlungsweg vollkommen erſchöpft Der innere Zwiſt habe ſich beſonders kraß ſchon gezeigt, als ſechs ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete gegen den Panzerkreu⸗ zer ſtimmten. Jetzt ſei auch noch die Bildung des Kabinetts Brüning hinzugekommen, die von den ſechs Opponenten nicht gebilligt wurde. In dieſem Zuſammenhang wies Dr Roſenfeld darauf hin, daß die ſozialdemokrati⸗ ſche Fraktion am 16. Juni bereits den Be⸗ ſchluß gefaßt hatte, die Regierung Brüning nicht weiter zu unterſtützen, daß dann aber in einer Mittagspauſe neue Verhandlungen mit Dr. Brüning geführt wurden. nachmittags zu einem Umfall der Fraktion führten. Die Konferenz am Sonntag hat ein vorläufiges Programm beſchloſſen. Das endgültige Aktionspro— gramm ſoll in Kürze auf einen Parteitag feſtgelegt werden. In dem vorläufigen Programm wird erklärt, die neue Partei ſichere der Sowjetunion ihre Unterſtützung gegenüber kriegeriſchen Angrif— fen zu. Der Kampf um den Sozialismus wird als unmittelbare Tagesaufgabe geſtellt. Die Tak— tik der ſozialdemolratiſchen Partei, die vielfach nur einer Kuliſſe für die Herrſchaft des Bürgertums bilde, wird in dem Programm ebenſo abgelehnt wie die„kommuniſtiſche Revolutionsſpielerei“. Für die Arbeiterklaſſe ſtehe nicht die Staatsform, ſon— dern der ſoziale Inhalt des Staates im Vorder— grund des Intereſſes. Zu Vorſitzenden der neuen Partei ſind am Sonntag die Reichstagsabgeordneten Seydewitz, Ströbel und Dr. Roſenfeld gewählt worden. Die parlamentariſche Vertretung der neuen Arbeit partei beſteht aus den Abgg. Seydewitz, Ströbel, Dr. Roſenfeld, Portune, Dr. Siemſen und Zieg— ler. Zweifelhaft iſt noch die Haltung des Reichs— tagsabg. Bergmann, der augenblicklich ſchwer krank darniederliegt. Ueber die parlamentariſche Taktik hat die Gruppe noch keine Beſchlüſſe gefaßt. Auch zu einem etwaigen Anſchluß an die zweite Inter— nationale hat die Partei noch keine Stellung ge— nommen. Freundſchaftliche Beziehungen beſtehen bereits zur Unabhängigen Arbeiterpartei in Eng— land und zu polniſchen Organiſationen. Als Ge— gengewicht gegen das Reichsbanner Schlparz-Rot⸗ Gold beabſichtigt die ſozialiſtiſche Arbeiterpartet einen„Schutzbund“ nach Oeſterreichiſchem Muſter zu gründen.„Für uns gibt es nur eine Farbe und eine Fahne— und das iſt die rote Fahne“, ſo erklärte Dr. Roſenfeld. Das ſchließe allerdings nicht aus, daß die neue Partei bei einem Putſch von rechts her die heutige Republik verteidigen würde. 10 E ee e e Weit leuchtete der Brandſchein über die Felder. Da ſahen Willfrieds ſcharfe Augen einen Mann von dem Schober, der da brannte, lau— fen. „Bleibt hiert! Dort... ſeht den Brand— ſtifter.. dort rennt er. Ich will den Burſchen faſſen!“ Er ritt über die Stoppeln, lenkte das Pferd auf den Feldrain und im ſcharfen Ga⸗ lopp verfolgte er den Fliehenden. * Quietzſch hatte Gas gegeben, daß das Lan auto mit höchſter Geſchwindigkeit die Chauſſee herunterraſte. Der Lichtſchein und näher. Erleuchtete weithin die Landſtraße und das war ein Glück, denn auf einmal mußte Quietzeih bremſen, ſo raſch und ſtark, daß die Soldaten nur ſo durcheinandergeſchüttelt wurden. Starke Drahtſeile waren über die Straße geſpannt. Ein unüberſehbares Unglück war verhütet worden. Die Soldaten ſprangen herunter. Was tun? Ee war nicht mehr weit bis zum Gut. Qietzſch hatte in ſeinem Werkzeugkaſten einen Drahtſchneider. Nach wenigen Augen blicken war der Weg frei. Gas! Vorwärts nur vorwärts! Das Gut war erreicht. Die Soldaten rannten in wilder Eile der brennenden Scheune zu. Feldwebel Lehmann konnte kaum mit. Jetzt war ihm ſein Bau“ im Wege! vom Brande kam näher Fortſetzung folat. dient ——— 2 Aus den ſüddeutſchen Gruppen Die Verbandsſpiele in der Gruppe Main. Eintracht und Sportverein ſpielen unentſchieden. Auch in den übrigen Spielen Ueberraſchungen. Die Gruppe Main hatte am erſten Oktober— intereſſantes Programm. Es wurde durch die Spiele ſelbſt noch inſofern ge— eine Ueberraſchung Das Haupttreffen, die Begegnung Ein⸗ tracht gegen Fußballſportverein endete vor 20 000 ſonntag ein ſehr würzt, als faſt jedes Treffen brachte. Zuſchauern am Riederwald mit einem Unentſchie— den von 1:1(0:0). Das Ergebnis beweiſt, wie ſtark der FSV. wieder„im Kommen“ iſt. Rot⸗ Weiß Frankfurt trat am Bieberer Berg gegen die Kickers Offenbach wieder in alter Friſche an und gewann überraſchend mit 3:1(3:0). Union Nie⸗ derrad ließ ſich in Hanau 2:4(0:1) ſchlagen, man hatte hier mindeſtens mit einem Unentſchieden ge— rechnet. Eine Ueberraſchung war auch der glatte 3:1⸗Sieg, den Griesheim über Iſenburg erzielte. Germania 94 ſcheint ſchon ziemlich verloren zu ſein, die Mannſchaft ließ ſich auf eigenem Platze von Germania Bieber 2:4 ſchlagen. Die allgemeine Situation iſt nach dieſen Spielen ſo, daß die Ein— tracht zwar weiſer den erſten Platz behauptet, daß, aber in dem FSV. eine Mannſchaft erſtanden iſt, die, zwenigſtens für den zweiten Platz die beſten Chuncen hat. Spielausfälle in der Gruppe Rhein. In Mannheim fand am Sonntag ein großer Flugtag ſtatt. Um dieſer zugkräftigen Konkurrenz zu entgehen und um nicht vor ganz leeren Bänken zu ſpielen, wurden bereits im Laufe der Woche mit Einverſtändnis der Behörde die in Mannheim an— geſetzten Verbandsſpiele auf einen ſpäteren Ter— min verſchoben. Dieſem Beiſpiel ſchloß ſich nun auch Kirchheim an, ſodaß am Sonntag nur die eine Begegnung zwiſchen Sandhauſen und Phönix Ludwigshafen vor ſich ging. Erwartungsgemäß holte ſich Phönix Ludwigshafen mit einem glatten 4:1⸗Ergebnis Sieg und Punkte. Punktkümpfe in der Gruppe Saar. FC. Kaiſerslautern ſchlägt Vfg. Pirmaſens. Auch dieſer Sonntag verlief in der Gruppe Saar nicht ganz ohne Ueberraſchung. Dafür ſorgte der Neuling FC. Kaiſerslautern, der mit etwas Glück Bft. Pirmaſens mit 1:0 ſchlagen konnte und ſich damit wenigſtens vorläufig etwas aus der Gefahrzone des Abſtiegs rettete. Erwartungsge— mäß blieb FK. Pirmaſens mit 4:1 gegen Weſtmart Trier erfolgreich, ebenſo FV. Saarbrücken mit 4:0 gegen SV. 05 Saarbrücken. Boruſſia Neunkirchen unterlag gegen Saar 05 Saarbrücken knapp mit 2:3, wie auch der FC. Idar mit demſelben Ergeb— nis gegen Sportfreunde Saarbrücken die Punkte einbüßte. beiden Die Verbandsſpiele in Württemberg. Feuerbach erneut geſchlagen.— heim rücken vor. VfB. und Pforz⸗ Der Sonntag brachte die dritte Niederlage des anfangs ſo erfolgreichen Neulings Feuerbach; dies— mal mußte er ſich in Pforzheim von dem FC. ver— mit 2:0 ſchlagen laſſen. Auch die Kickers mußten im Lokalkampf gegen den VfB. Stuttgart mit 1:2 erneut Haare laſſen und kommen nun für die Spitzengruppe endgültig nicht mehr in Frage. Der VfB. Stuttgart errang dagegen gleichzeitig mit den Pforzheimern die Tabellenſpitze, ſteht aber relativ noch ungünſtiger wie Union Böckingen und vor allem Germano die 115 besw. 1123 Punkte haben, während VfB. und Pforzhenm je 12:6 Punkte aufweiſen. Der Bfgi. Heilbronn konnte auch gegen Eßlingen auf eigenem Gelände nicht ſiegen, und mußte mit 1:2 die Punkte abge— ben. Eine leichte Ueberraſchung gab es in Birken— feld, wo Zuffenhauſen mit 3:2 Sieger blieb. „Klub“ ſchlägt„Kleeblatt“ 1:0. Das wichtigſte Ereignis in der Gruppe Nordbayern war das„Derby“ zwiſchen dem J. FC. Nürnberg und der Spielvereinigung Fürth, die ſich zum 101. Male gegenüberſtan— den. Der„Klub“ gewann den Kampf vor 16 000 Zuſchauern nur knapp mit 110 und wurde damit klarer Tabellenführer. Kickers Würzburg, die gegen Bayern Hof 2:0 gewan⸗ nen, kamen dadurch dicht an die Spielvereini⸗ gung heran, Eine Ueberraſchung war noch die 3:1⸗Niederlage des ASV. Nürnberg in Schweinfurt, während der VfR. Fürth in Wei⸗ den den dortigen Neuling 311 beſiegen konnte. . Gruppe Südbayern. Neuer Punktverluſt von München 1860. Die vier Verbandsſpiele der Gruppe Süd⸗ bayern brachten am Sonntag nur ſehr knappe Erfolge, darunter eine große Ueberraſchung. München 1860, der Finaliſt der deutſchen Mei⸗ ſterſchaft, konnte gegen den Lokalgegner Teu— tonia nur ein 111 erzielen und liegt damit jetzt 3 Punkte hinter den führenden„Bayern“ zuſammen mit Wacker an zweiter Stelle. Teutonia München und der DSV. München, der gegen Ingolſtadt 2:0 gewann, ſchoben ſich an die nächſte Stelle. Jahn Regensburg ver— lor in Augsburg 1:0 und im Treffen der bei⸗ den Neulinge unterlag Straubing auf eigenem Platze dem SVV. Alm ebenfalls 011. Die Verbandsſpiele in Baden. Freiburger FC. geſchlagen! Sonſt normaler Verlauf. Die Spiele des Sonntags brachten inſofern eine Ueberaſchung, als ſich der Tabellenzweite, Freiburger FE. von dem wiedererſtarkten FV. Raſtatt mit nicht weniger als 4:1(2:0) ſchlagen ließ.ſſ Unerwartet hoch blieb auch der Karlsruher Phönix über Villingen mit 5:0 erfolgreich. Den knappſten aller Siege landete der FC. Mühlburg, mit 110 behielt er über die SpVgg. Schramberg die Oberhand. Der Karlsruher FV. hatte ſeine liebe Mühe und Not, um in Rheinfelden gegen den FC. 210 zu ſiegen. In einem Privatſpiel unterlag der SC. Freiburg gegen den Vfe. Neckarau mit 0:3. Karlsruher FV. führt klar vor dem Pf Karlsruhe und dem Freiburger FC 2 Europameiſterſchaſten im Gewichtheben Fehlentſcheidungen gegen die Deutſchen. Die diesjährigen Europameiſterſchaften im Gewichtheben begannen am Samstagabend vor twa 2000 Zuſchauern in Luxemburg. Das Schiedsgericht benachteiligte die Deut— ſchen durch Fehlentſcheidungen, wodurch in er— ſter Linie der Olympiaſieger Helbig uns Hintertreffen geriet. Auch der Federgewicht— ler Schäfer wurde durch falſche Entſchei— dungen aus dem Konzept gebracht. In der Halbſchwergewichtsklaſſe konnte Bierwirth aus Eſſen nur den 5. Platz belegen. Der Weſt— deutſche konnte aber im beidarmigen Stoßen eine neue deutſche Höchſtleiſtung mit 235 Pfd. aufſtellen. Ergebniſſe: Federgewicht: 1. Mohammed- Aegypten 282,5 Kg., 2. Mühlberger-Deutſchland 270 Kg. Leichtgewicht: 1. Haas-Oeſterreich 317,5 Kg., 2. Helbig⸗Deutſchland 302,5 Kg. Halbſchwer— gewicht: 1. Huſſein-Aegypten 357,5 Kg., 2. Scheidler⸗Luxemburg 350 Kg. Fußballkampf Ungarn⸗Geſterreich 2:2 Dr. Bauwens muß von der Polizei geſchünt werden. a Die öſberreichiſche Fußballnationalmannſchaf: konnte in ihrem Länderkampf gegen Ungarn zwar ihre Siegesſerie nicht fortſetzen, immerhin gelang es ihnen auf dem gefährlichen Budapeſter Boden ein Unentſchieden herauszuholen. Da— Reſultat entſpricht den gezeigten Leiſtungen. i der Pauſe lagen die Ungarn durch einen vor Szabo verwandelten Elfmeter in Führunz. Kintsaußen Vogel erzwang nach der Pauſe den Ausgleich. Spitz garbalf den M ren erneut zur Führung. Sieben Minuten Schluß glich Ziſchek abermals ans. Ein von Turay für Ungarn erzieltes drittes Tor wurd von Dr. Bauwens wegen angeblich„Abſeits“ nicht gewertet. Er hatte ſich dodurch die Sym⸗ pahie der Magyaren verſcherzt. Dr. Bauwens mußte unter polizeilicher Bedeckung nach Schluß des Spieles zum Umkleideraum gebracht werden, da die leidenſchaftlich erregte Menge tätlich ge⸗ gen ihn vorgehen wollte. 35000 Zuſchauer wohnten dem Kampfe bei. Schmeling ſorgt für arme Kinder Boxweltmeiſter Max Schmeling, der ſchon wie⸗ derholt, ohne daß auf ſeinen Wunſch die Oeffent— lichkeit etwas erfuhr, ſich in den Dienſt der Wohl— tätigkeit geſtellt hat, läßt vom 15. Oktober ab ſechs Monate lang 150 armen Berliner Kindern täglich auf ſeine Koſten ein warmes Mittageſſen verabfol— gen. Schmeling hat zu dieſem Zweck der Berliner Winterhilfe 10 000 Mark überwieſen. Dieſe edle Tat ſtellt ſchönſte Zeugnis aus. dem Weltmeiſter das Cetzte Radiomeldungen dung Senator Dwight W. Morrow geſtorben. jotb. Newyork, 6. Ott. Nach Mitteilung der Aſſpciated Preß wurde der frühere Botſchafter in Mexiko, Seuator Dwight W. Morrom, der ehemalige Partner des Bankiers Morgan und der Schwiegervater Lindberghs geſtern in einem Heim in Englewood(New Jerſey) im Bett tot aufgefunden. Der Tod war durch Gehirnblutung eingetreten. Anſchlag auf einen italieniſchen Konſulats— beamten in Nizza. jotb. Nizza, 6. Okt. Ein italieniſcher Arbei— ter gab auf den Beamten des hieſigen italieniſchen Konſulats, Di Luc, zwei Revolverſchüſſe ab, die den Beamten ſchwer verletzten. ging Selbſtmord. Streik in Cadix. lotb. Madrid, 6. Okt. In Cadirx iſt ein 24 ſtündiger Proteſtſtreik gegen die Lebensmittelteue— rung und die Erhöhung der Mieten ausgebrochen. Die öffentlichen Gebäude werden von Militär be— wacht. Wiederholt iſt es zu Zuſammenſtößen ge— kommen. Syndikaliſten haben von den Dächern aus die Polizei beſchoſſen. In La Paz wurden bei Arbeitsloſenkund— gebungen zwei Perſonen getötet und viele verletzt. Die Menge verſuchte, die Warenhäuſer zu plün— dern. Eigene parlamentariſche Gruppe in England. jtb. London, 6. Okt. 22 liberale Unter— hausmitglieder, die zur Gruppe Sir John Simon gehören, haben geſtern in einer gemeinſamen Ver— ſammlung einſtimmig nachſtehende Entſchließung angenommen: „Dieſe Verſammlung liberaler Unterhausmit— glieder beſchließt die Bildung einer eigenen Gruppe, die den Premierminiſter als den Führer der natio— nalen Regierung tatktrüftig unterſtützen und ſich für Neuwahl des Parlaments einſetzen wird.“ Sir John Simon wurde beauftragt, den Pre— mierminiſter Macdonald von dieſem Beſchluß zu unterrichten. Kommuniſtenüberfall auf Nationalſozialiſten. 1 Toter. lotb. Eſſen, 6. Okt. In Eſſen-Weſt überfie— len geſtern kurz vor Mitternacht etwa 20— 25 Kommuniſten 2 Nationalſozialiſten, Angehörige der Schutzſtaffel. Die Kommuniſten ſchleuderten Steine gegen die beiden Leute und gaben ſchließlich 4—5 Schüſſe auf die Flüchtenden ab. Der 33 Jahre alte Schutzſtaffelführer Erich Gathe wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurze Zeit darauf ſtarb. Die Täter ſind unerkannt entkommen. Die Polizei hat auf ihre Ergreifung eine Belohnung von 3000 Mark ausgeſetzt. Die Atlantikübungen der engliſchen Flotte beginnen nun. wtb. London, 6. Okt. Blättermeldungen zu— folge iſt die atlantiſche Flotte jetzt zu den Uebun— gen ausgelaufen, die infolge der bekannten Vor— gänge bis zur Regelung der Löhnungsfrage aufge— Der Täter be— 1 Rundfunk⸗ programm Südweſtdeutſche Oruppe. Frankfurt a. M. Mittwoch, 7. Oktober. 6.15 Wetter, Gymnaſtik, 7.20 Frühkonzert, 12.05 Schallplattenkonzert, 15.15 Stunde der Jugend; 17.00 Wirtſchaftsmeldungen, Nach- mittagskonzert, 18.00 Liederſtunde, 18.40 Vor⸗ trag, 19.05: 100 Minuten Funkhaus in Neck⸗ hork, Vortrag, 19.30 Wetter, 19.45 In einem Kali⸗Bergwerk, 20.30 Konzert, 21.15 Krlegz⸗ lieder, 22.15 Tagesnachrichten, Sportberich“. Sücdeutſche Gruppe. München. Mittwoch, 7. Oktober. 6.10 Zeit, Wetter, Gymnaſtik, 10.00 Schall platten, 12.35 é Schallplattenkonzert, 12 55 Nauener Zeitzeichen, 13.00 Ständchen u Sere— naden, 15.30 Baſtelſtunde, 16.30 Liederſtunde, 17.05 Nachmittagskonzert, 18.40 Vortrag. Ab 19.45 Uhr: Programm von Frankfurt. Stuttgart. Mittwoch, 7. Oktober. 12.30 Unterhaltungskonzert, 15.40 Zwei Tiergeſchichten, 16.25 Kinderſtunde, 17.20 Pe— ſperkonzert, 18.30 Engliſch, 18.50 Vorttag, 19.10 Für die Frau, 19.30 Der bunte Abend, 21.20„Zum Winterprogramm“, 21,40 Kaim mermuſikſtunde, 22.20 Nachrichten, 22.45 Kon: zert- und Tanzmuſik. Vermiſchtes Geburtstagsſpende des Reichsprüſidenten. wtb. Berlin, 5. Okt. Der Reichspräſident ließ anläßlich ſeines Geburtstages durch die von ihm geſchaffene Stiftung„Hindenburgſpende“ rund 2200 ſchwer notleidenden Kriegsbeſchädigten, Kriegshinterbliebenen und Veteranen insgeſamt 425 000 Mark auszahlen. Steinwürfe gegen das polniſche Konſulat in Berlin. cub. Berlin, 5. Okt. Im hieſigen polniſchen Konſulat in der Kurfürſtenſtraße wurden heute vormittag drei Fenſterſcheiben eingeſchlagen. Die Täter konnten unerkannt entkommen. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 5. Okt. Inlandswelzen 24— 24,5, Julandsroggen 21,50—22, Inlandshafer 16,25 bis 18,25, inl. Sommergerſte 17—19, Futter- gerſte 16,50—17, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null neue Mahlung Oktober/ November 34,75, desgl. mit Auslandsweizen ſüdd. Weizenaus⸗ zugsmehl gleiche Mahlung und gleiche Termine 38,75, desgl. mit Auslandsweizen 41,25, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlung und gleiche Ter— mine 26,75, mit Auslandsweizen 29,25, Roggenmehl 0—86proz. Ausmahlung, je nach Fa— hrikat 30,75— 31,75, feine Weizenkleie 8,50, Biertreber 10,75— 11,50, Erdnußkuchen 12,25. 27 5 37,25, desal. Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 5. Okt. Zum heutigen Viehmarkt waren aufgetrieben: 298 Ochſen, 195 Bullen 175 Kühe, 393 Färſen, 712 Kälber, 25 Schafe und 3114 Schweine. Für die 50 Kg. Lebendgewickt Arden bezahlt: Ochſen 30—43, Bullen 22— 31, ahe 14—30, Färſen 30—44, Kälber 30——5 Schafe 28—32, Schweine 45—58. Ma lauf: Großvieh ruhig, erheblicher Ueberſtand, K ber ruhig, langſam geräumt. Schweine ruhig kleiner Ueberſtand, Speckſchweine über Notis. geben worden waren. Gurgeln Sie mal im Konzert! 5 229 natörlich trocken 5 N das ist angenehmer ond gehf öberall! 8%. 1— und 50 2 mach man Sich das Use leiolii- mil Hen nur wird eingeweicu nicht mehr nötig haben, die Wäsc 1 6557 8 zum Einneichen der- Wäsche! W'as sich seit 50 Jahren bew/ährt haf, muß guf sein! U 9————— — ö . ———