Lokale Nachrichten Vom Sonntag. Rauh und trotz des Sonnenſcheins kalt und ungemütlich war geſtern der Aufenthalt im Freien. Der ſchützende wärmende Mantel wird jetzt wieder guter Freund werden.— Auf dem Waldſportplatz waren wieder ca. 2000 Beſucher, die Zeuge eines raſſigen Punktekampfes waren, der 2: 2 endete. Die Umſtellung in der Mannſchaft hat ſich ſehr gut bewährt.— Am Abend fanden 2 Schauturnen und 1 Familienabend ſtatt, die alle gut beſucht waren. Der Mitglieder- und Freundeskreis dieſer drei Vereine iſt groß, ſodaß bei jedem mit einem vollen Saale zu rechnen war.— So hielt der Männergeſangverein im Engel ſeinen traditionellen Familien⸗Abend ab, bei welchem durch erſtklaſſige Geſangs⸗ und Theaterdarbietungen die Mitglieder vortrefflich unterhalten wurden.— Der Turner⸗ bund hatte im Freiſchütz Schauturnen. Hier wur⸗ de gezeigt, in welch vorbildlicher Weiſe der Turner⸗ bund die edle Turnerei zu hegen und zu pflegen weiß. Alle Abteilungen, von den Kleinſten bis zu den ganz Großen zeigten ganz erſtaunliche Leiſtun- gen. Nach Abwicklung des Programms vereinigte ein gemütliches Tänzchen die Beſucher in froher Runde.— Die Turngenoſſenſchaft hielt im Karpfen Schauturnen. Die verſchiedenen Sparten zeigten ihr Können an den verſchiedenſten Geräten und be⸗ wieſen, daß bei der Turngenoſſenſchaft in Bezug auf Pflege der Körperkultur anzuerkennende Arbeit geleiſtet wird. Die Beſucher waren mit dem Ge⸗ botenen ſehr zufrieden.— In verſchiedenen Loka⸗ len ſchwangen die Jugend das Tanzbein. » Grumpen⸗Verkauf. Heute Vormittag werden an der Tabakwaage im Rathaushofe die Grumpen der diesjährigen Ernte verwogen. Pro Zentner wird ein Preis von 25.— bis 31.— Mk. bezahlt, je nach Qualität. *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen Fahrrad ⸗Unter⸗ ſchlagung und 2 wegen Diebſtahl und zwar von Dynamo⸗Lampen an Fahrrädern. * Fahrradlampen⸗Diebe am Werk. In der letzten Woche wurden in unſerer Gemeinde ſchon ca. 10 Dynama⸗Lampen an unbeauſſichtigt * ſtehenden Fahrrädern abmontiert. Am letzten Sams⸗ ſag wurden in einem Singſtundenlokal ſogar 4 Lam⸗ pen auf einmal geſtohlen. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Diebſtähle von einer Perſon, oder gar von mehreren gemeinſam„arbeitenden“ Perſonen aus⸗ geführt werden. Wir warnen vor den Dieben, und empfehlen zweckdienliche Mitteilungen zu ihrer Ding⸗ feſtmachung der hieſigen Kriminalpoltzei zu über⸗ mitteln. Filmſchau. Der herrliche Tonſilm⸗Schlager im Ceſipa. Noch heute zeigt man zum letzten Male den herrlichen Lilian Harvey Film nach dem populären Schlager: Wenn du einmal dein Herz verſchenkſt, dann ſchenk es mir;— Und wenn du mal an's Küſſen denkſt, dann komm zu mir;— Mein Lieb⸗ ling ich erwarte dich, por meiner Tür;— Und iſt mein Zimmer noch ſo klein, es reicht beſtimmt zum glücklich ſein;— Und wenn du mal dein Herz ver⸗ ſchenkſt, dann ſchenk es bitte mir.— Zu dieſem Ufa⸗Tonfilm wird noch heute ein großer Beſuch er- wartet. Lilian Harvey, der Liebling der ganzen Welt, muß man in dieſem reizenden Film geſehen haben. Als 2. Filmwerk zeigt man ein Kriminal- film„Der geheimnisvolle Spiegel“, ein ſpannender Ufafilm in 6 Akten. Der Luſtſpielſchlager„Liebe macht erfinderiſch“ bildet den Schluß des erſtklaſſi⸗ gen Programms. U. T.⸗Filmpalaſt. Das große Erfolgsprogramm heute zum letzten Mal. Um noch vielen die Gelegenheit zu geben, unſer ganz großartiges Spitzenprogramm zu ſehen, zeigen wir heute abend ab 7 Uhr die einzigartige Groß⸗ filmſchau allererſten Ranges zum letzten Mal. Da⸗ rum verſäume niemand die letzte Gelegenheit. Ha⸗ ben Sie ſchon gehört— das Welttonwerk kommt. „Die große Fahrt“, das größte 100% Standart- tonwerk der Weltkinomathographie. Sport und Spiel. Gruppe Rhein— Bezirksliga. Ein Remis gegen Phönix Ludwigshafen! Geſtern ſahen wir auf dem Waldſportplatz wieder einmal Fußball, ſo wie er gerne geſehen wird. Ein Kampf, raſant und hart, ein ſchwier⸗ iger Punktekampf, wobei dem ſich verzweifelt kämpfenden Phönixleuten aus Ludwigshafen einen Punkt abgenommen wurde. Beinahe wären alle zwei Punkte in Viernheim geblieben, doch mit den Geſchickes Mächten, oder mit der Macht des Schieds⸗ richters uſw. Die Reſultate: Viernheim— Phönix Ludwigshafen 272 Waldhof— Sandhauſen 11:0 Sandhofen— Neckarau 0.0 Mundenheim— 08 Mannheim 2·1 VfR. Mannheim— Kirchheim 4:0 Stand der Tabelle vom 18. Oktober: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore P. SV. Waldhof 10 39:6 17 VfL. Neckarau 10 22:5 16 Phönix Ludwigshafen 10 27:16 15 VfR. Mannheim 10 24.16 12 SpVgg. Mundenheim 10 23:17 12 Amicitia Viernheim 10 19:16 10 08 Mannheim 10 8:17 SpVgg. Sandhofen 10 11:16 FV. Sandhauſen 10 8:41 FG. Kirchheim 10 0 739 O 0 D Od to t O ο 2 2 Vorrunde um den DFB-Pokal 1 8 reslau: Südoſt⸗Weſsdeutſchland 3:0 h Verbandsſpiele in e 0 Gruppe Main: Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt Germania Frankfurt— Rotweiß Frankfurt IS Heuſenſtamm— Bfè Neu⸗Yſenburg Spogg Griesheim— FC Hanau 93 FSW Frankfurt— Union Niederrad SW 98 Darmſtadt— Vikt. Walldorf Gruppe Heſſen: Olympia Lorſch— Viktoria Urberach Fc Langen— Sp Wiesbaden FS Mainz 05— Alemannia Worms Wormatia Worms— Spogg Kaſtel 06 ——— to 22 2— — 882 Gruppe Südbayern: De München— 1860 München 1: Bayern München— SSV Ulm 3: VfB Ingoldſtadt— Wacker München 12 25 * * Schwaben Augsburg— Teutonia München Jahn Regensburg— FC Straubing Bombenerfolge in der D. J. K. bei allen Mannſchaften. ſchlägt Heppenheim 1. 6˙0 „ 5 10 Gundheim 1. 771 1 3. 1 Heppenheim 2. 6:0 e e Fehlheim 7:0 Waldhof Sch. 2.„ Viernheim Sch. 2. 2:1 Viernheim 1. führt weiter in der Tabelle. Viernheim 1.— Heppenheim 1. 6:0 Dieſes Spiel ſtand von Anfang bis Ende im Zeichen der Viernheimer. Dieſes 6:0 verrät durch- aus nicht den Spielverlauf. Vor dem Tore ver⸗ ſtanden die Stürmer es nicht, trotz haushoher Ueber- legenheit, ein höheres Ergebnis heraus zu holen. Viernheim 1. Doch das Eckenverhältnis von 14:1 ſpricht für ſie. Nun einiges vom Spiel: Sofort nach Anfang ein ſchöner Vorſtoß der Viernheimer, der im Tor endigt. 1:0 nach 2 Mi⸗ nuten. Hierauf legt ſich Heppenheim mächtig ins Zeug. Aber die blau-weißen Verteidiger ſind nicht zu ſchlagen. Immer wieder bringen Viernheims Außenſtürmer das gegneriſche Tor in Gefahr. Aber der Sturm iſt nicht entſchloſſen genug, Tore zu ſchießen. Man kombiniert faſt bis ins Tor hinein, aber Tore ſollen in der erſten Halbzeit nicht mehr fallen. Mit 1:0 geht es in die Pauſe. Nach der Halbzeit wird Viernheims Ueberlegenheit drückender. In der 3. Minute ſchon fällt das 2. Tor. Dann folgen in kurzen Abſtänden noch 4 weitere Tore. Eines noch ſchöner als das andere. Beim Schluß⸗ pfiff hieß es 6:0 für Viernheim mit 14 Ecken. Ein Lob verdienen beide Außenſtürmer der Viern⸗ heimer durch ihr eifriges Spiel. Aber einen loben hieße den anderen zurückſetzen. Alle haben Anteil an dem ſchönen Sieg. Nur hätte das Spiel etwas mehr Zuſchauer verdient gehabt. Diejenigen, die erſchienen waren, ſind voll auf ihre Koſten gekommen. Viernheims 2. ließ es ſich nicht nehmen, auch ihren Gegner mit einer 7:1 Packung nach Hauſe zu ſchicken. Auch hier war eine Ueberlegenheit der Viernheimer von Anfang bis Ende zu ſehen. Hier ſchoß man aus allen Lagen Tore. Der Sturm war ſehr gut. Nur ein Elfmeter verſchaffte den Gundheimern das Ehrentor. P. G. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz. Heute abend 8 Uhr Theaterprobe im Prinz Friedrich. Der Spiell. Ab 17. Oktober im Gaſthaus z. Stadt Mannheim 15 gute Welde⸗Bri 3 Inhaber: Ad. Miller 4. Ww. Mannheimerſtraße 7 U. I. A ee N a Heute Montag letzter 12 die Tonfilmschau Tom Mix König-COwOy 2. dal Treros Narkose 3. Mona als Auswanderer H. kmelka-Wocnenschau . k letzmals auf zu Tom Mix Anfang 7 Uhr. — Landtagswahl am 15. November 1931. Die Wahlkartei für die Landtagswahl liegt vom 18. bis einſchl. 25. Oktober 1931 während der üblichen Büroſtunden bei uns, Zimmer 26, zur Einſicht der Intereſſenten offen. An den Sonn- tagen erfolgt die Offenlage von 9— 12 Uhr. Einſprüche gegen die Richtigkeit und Vollſtän⸗ digkeit der Wahlkartei können während der Offen⸗ lage erfolgen. Viernheim, den 15. Oktober 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Lobalin das beste flüssige Bodenreinigungs- mittel f. Parkett, Linoleum etc Ltr. J. 1 7 Belze offen und in Dosen 1 Pfd.-Dose gelb, rot, braun 50 3 an Wachse offen und in Dosen 1 Pfd.-Dose gelb, weib bellkatel- Sauerkraut mit Weingätung Sunbuchlinge 1 Pfund 38 Scharihücklinge Stück 12.9 Sümiliche Marinaden offen und in Dosen billigst Siaubireles Bodend! Ltr 50,9 Leindi, Scheue fücher von 25 an Grobe Auswahl in Waschhürsten, Besen, Strallenhesen. e u Stlele usw. Lorscherstraße 10 Tel. 83 50 Zan 1 Pfund 12 Tabakbauverein Das Bindegarn kann abgeholt werden. Joſt. Möbel Verſleigerungshalle N 4, 20 Mannheim bill. Freihandverk. verſch. 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Die Vereinigung wichtiger ſtaatlicher Macht— mittel des Reiches in meiner Hand iſt heute mehr als zuvor eine Notwendigkeit, die wir zur Stär— kung und Verdeutlichung der Autorität des Staates und zur Erfüllung der ſchweren Aufgaben des Winters brauchen. Als Reichswehrminiſter habe ich darauf gehal— ten, daß die Wehrmacht als ſicherer Hort der ſtaat— lichen Ordnung unbeirrt von den Wandlungen der Tagespolitik ihren Weg geht und ſchon allein durch ihre Exiſtenz zum Ausdruck der inneren Si— cherheit des Staates und der Verfaſſung wird. An dieſer Aufgabe der Wehrmacht ändert ſich nichts. Ich lehne es ab, von dieſer Linie abzuweichen und etwa die Wehrmacht als Polizeitruppe des Reichsinnenminiſteriums verwenden zu wollen. Ihre vornehmſte Aufgabe bleibt, den Staat gegen Angriffe von außen zu ſchützen und— trotz der unzulänglichen Mittel, die uns die Verträge gelaſſen haben— der lebendige Aus— druck des Willens des ganzen Volkes zu ſein. Gbenſo wie ich als Reichswehrminiſter gegen jeden Verſuch einer Politiſierung der Wehrmacht ge— kämpft habe, werde ich als Reichsinnenminiſter dafür ſorgen, daß die perſonelle Verbindung mit einem Reſſort, das vornehmlich politiſche Aufgaben zu erfüllen hat, an der überparteilichen Linie der Reichswehr nichts verändert. Das gemeinſame Ziel erfordert aber, daß der Willkür in der politiſchen Betätigung Schranken gezogen werden, wenn ſie auf den gewaltſamen Umſturz der Verfaſſung und auf die Vernichtung unſeres Staatsweſens und unſerer Kultur im Bolſchewismus gerichtet iſt. Ich werde mich nicht ſcheuen, zur Erfüllung dieſer Aufgabe im Notfalle drakoniſche Aus⸗ nahmebeſtimmungen vom Herrn Reichspräſi— denten zu erbitten. In dieſem Geiſte werde ich die zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen erlaſſenen Verordnun— gen handhaben. Es wird meine Aufgabe ſein, die gerechte Anwendung der Beſtimmungen ſicher zu ſtellen. Die Polizeibeamten in ihrem ſchweren, aufopferungsvollen Dienſt gegen Widerſtände und Terrorakte zu ſchützen, betrachte ich als eine Pflicht des Staates, zu deren Erfüllung die ſchärfſten Handhaben geſchaffen werden müſſen. Es wird meine vornehmſte Aufgabe als Reichs⸗ innenminiſter ſein, alle Bemühungen und Ver— ſuche, die gemacht werden, um die Jugend von der Straße weg zu bringen, ſie zu Zucht und Ordnung zu erziehen, ſie körperlich zu ertüchtigen und in ihrer geiſtigen Haltung wehrhaft zu machen, ſo⸗ weit wie möglich zu unterſtützen. Die in meiner Hand vereinigten Machtmittel des Staates ſind ſtark genug, um der Betätigung der aufbauwilligen Kräfte im Volke weiten Spielraum zu laſſen. Die Jugend braucht Ideale. Sie ſoll die Freiheit haben, für ſie zu leben, wenn ſie nicht gegen den Staat gerichtet ſind, ſondern auf Deutſchlands Zutunft. Gasexploſion in Paris Ein Todesopfer. wib. Paris, 20. Okt. In unmittelbarer Nähe des Eiffelturms, wo Arbeiter mit der Ausbeſſerung von Gasleitungen beſchäftigt wa⸗ ren, ereignete ſich geſtern nachmittag eine Gas⸗ exploſion, bei der durch eine fünfzig Meter hohe Stichflamme eine Kraftdroſchkte verbrannt wurde. Der Chauffeur konnte ſich retten. Wie Havas meldet, ſollen ſämtliche Gas⸗ rohre in einem Umkreis von 100 Metern zer⸗ ſtört worden ſein. Havas berichtet auch, daß e Gasarbeiter ſchwere Brandwunden er⸗ litten haben. Das Abendblatt„Soir“ ſpricht ſogar von mehreren Toten; doch hat dieſe Nach— richt bis jetzt noch keine Beſtätigung gefunden. wtb. Paris, 20. Okt. Die Exploſion in der Nähe des Eiffelturms hat— wie ſich jetzt her— ausſtellt— ein Menſchenopfer gefordert. Ein Arbeiter der Telephonverwaltung, der mit der Ausbeſſerung einer unterirdiſchen Leitung be— ſchäftigt war, ſoll durch ſeine offene Lampe das Unglück verſchuldet haben. Dieſer Arbeiter fiel der Exploſion zum Opfer. Außerdem ſind zwei Arbeiter verletzt worden. Regelung der Beziehungen zwi⸗ ſchen Rerzten und Krankenkaſſen wtb. Berlin, 19. Okt. Vom 14.—17. Okt. verhandelten die Spitzenverbände der Aerzte u. Krankenkaſſen im Reichsarbeitsminiſterium über die Neuregelung des Dienſtes. Die Verbände haben ſich über die aufgeſtellten Grundſätze eine Erklärungsfriſt bis zum 7. November 1931 vorbehalten. Die Grundſätze bieten bei Sicherſtellung einer ausreichenden und zweckdienlichen ärzt— lien Verſorgung der Verſicherten einen gerech— ten Ausgleich der jahrzehntelangen Gegenſätze zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen. Cetzte Radiomeldungen Diskonterhöhung in USA. witb. Waſhington, 20. Okt. Die Gene⸗ ral Reſerve Bank von Richmond hat den Dis⸗ kont auf 4 Prozent erhöht. kaſſenärztlichen Wieder Zuſammenſtöße in Braunſchweig. witb. Braunſchweig, 20. Okt. Ein Trupp Kommuniſten zog geſtern Abend durch einige Geſchäftsſtraßen der Innenſtadt und ſchlug die Schaufenſterſcheiben mehrerer Ge— ſchäfte ein. Als die Polizei eintraf, waren die Täter bereits verſchwunden.— In der Nähe des Amtsgerichts wurde ein Auto mit einigen Nationalſozialiſten von einer größeren Anzahl Neue Männer in Geſterreich Dr. Schonka, bisheriger Präſident der Donau-Dampfſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft, wurde zum neuen Präſiden⸗ ten der öſterreichiſchen Bundesbahnen als Nachfolger des verſtorbenen Dr. Penzig-Franz ernannt. Dr. Weidenhoffer, der Vertreter der ſteiriſchen Induſtrie im Nationalrat, iſt von Bundeskanzler Dr. Bu— reſch mit der Führung des Finanzminiſte⸗ riums ernannt worden. Matuſchkas Ausſagen beſtätigen ſich Noch ein Verbrechen, das auf ſein Konto geht? enb Berlin, 20. Okt. ſtändniſſe Matuſchkas vorgenommenen Erhebun— gen haben— ſoweit ſie abgeſchloſſen wurden— die Beweiskette lückenlos geſchloſſen So hat Matuſchka angegeben, bereits in der zweiten Hälfte des Monats April einen Anſchlag auf der Jüterboger Strecke beabſichtigt zu haben. Er er— klärte, damals mit einem Schweißaparat in der Nähe von Jüterbog Verſuche angeſtellt zu ha⸗ ben. Die Erhebungen der Berliner Kriminal- polizei haben ergeben, daß Matuſchka in der Tat am 17. April ds. Is. einen Schweißapparat bei der Firma Autogen Gasakkumulator A. G. zum Preiſe von 285,85 RM. laufte und ſofort in bar bezahlte. Der Apparat wurde ihm durch einen 5 zum Görlitzer Bahnhof gebracht; Den Lieferſchein i er nit dem Namen Karl Hoffmann. Zehn Tage ſpäter erſchien er wieder bei der Firma und bat um Rücknahme des Ap⸗ parates, da, wie er angab, der Plan, einen Be— trieb zu eröffnen, nicht zuſtande gekommen ſei und der Schweißapparat keinen Wert mehr für ihn habe. Nun wies jedoch der Apparat Spu⸗ ren von Benutzung auf, ſodaß Matuſchka nicht mehr den vollen Kauſpreis, ſondern nur 135 Reichsmart zurückerhielt. Auch die Quittung unterſchrieb er wieder mit dem Namen Hoff⸗ mann. Beide Schriftſtücke, der Lieferſchein und die Quittung, weiſen dieſelbe Handſchrift auf, wie die von Matuſchka ausgefüllte Poſtanwei⸗ Die aufgrund der Ge- ſung an ſeine Frau. Es wurde ferner feſtgeſtellt, daß Maltuſchka in dieſem Zeitraum, wo er im Beſitze des Schweißapparates war, in einem Gaſthof bei Jüterbog gewohnt hat, wo er ſich je⸗ doch weder ins Fremdenbuch eintrug, noch ſei— nen Namen nannte. Matuſchla hat in ſeinem Geſtändnis angegeben, ſich bei der Arbeit mit dem Schweißapparat eine Verletzung zugezogen zu haben. Tatſächlich weiß man in dem Gaſthof ſich zu erinnern, daß er eines Tages von ſeinen Wanderungen mit einer Fußverletzung zuräckge— kehrt iſt. Noch ein Verbrechen Matuſchkas? enb Budapeſt, 19. Okt. Die Polizei hat im Falle Matuſchlas neue Ermittelungen eingelei— tet, um feſtzuſbellen, ob die Exploſion in den Pul— vermagazinen auf der Inſel Cſepel im Jahre 1926, deren Urheber damals nicht ermittelt wer- den konnte, nicht ebenfalls ein Werk Matuſch⸗ kas iſt. Es erſcheint nämlich als verdächtig, daß Matuſchka kurz vor dem Attentat ſeine Buda⸗ peſter Häuſer und ſein Lebensmirtelgeſchäft ver⸗ äußert hat und eiligſt nach Wien übergeſiedelt iſt. Wie die Polizeikorreſpondenz erfährt, hat der ungariſche Geſandte in Wien geſtern in Angele⸗ genheit der Auslieferung des Verbrechers im öſterreichiſchen Juſtizminiſterium vorgeſprochen. (Weitere Meldungen Seite 2. Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Maßen bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr vicht übernommen werden 48. Jahrgang Haſtbefehl gegen den früheren Direktor der Oeſterreichiſchen Kreditanſtalt Fritz Ghrenfeſt, der frühere Direktor der Oeſterreichiſchen Kredit— anſtalt, der durch ſeine Geſchäftsführung den Zuſammenbruch der Großbank mitverſchuldete, wird jetzt von der Wiener Staatsanwaltſchaft ſteck— brieflich geſucht. Gleichzeitig iſt ein Auslieferungs— antrag an Frankreich und Holland gegangen, da man vermutet, daß ſich Ehrenfeſt dort aufhält. von Leuten aus der Altſtadt mit Knüppeln und Steinen beworfen. Die Nationalſozialiſten gaben daraufhin mehrere Schüſſe ab, durch die eine Arbeiterin verletzt wurde. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Wie verlau⸗ tet, ſollen die Nationalſozialiſten im Beſitz von Waffenſcheinen ſein. „Graf 5 in Pernambuco. wtb. Hamburg, 20. Okt. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt, 9 15 die Hamburg Ameri⸗ kalinie mitteilt, um 0,30 Uhr MEZ. über dem Flugplatz von Pernambuco eingetroffen und kurz darauf glatt gelandet. Der Lohnſtreit im rheiniſchen Braun⸗ kohlenrevier beigelegt. wib. Köln, 20. Okt. In den Lohnver⸗ handlungen zwiſchen dem Arbeitgeberverband im rheiniſchen Braunkohlenrevier und den Bergarbeiterverbüänden kam geſtern vor dem Schlichter für das Rheinland eine Verſtändi⸗ gung zuſtande. Die Lohnſätze für die männli⸗ chen Arbeiter vom 18. Lebensjahr an werden um den Betrag von 5 Pfg. geſenkt. Die übrigen Sätze ermäßigen ſich um 5 v. H. Dieſe Regelung gilt bis Ende Februar 1932 und kann dann mit vierwöchentlicher Friſt gekündigt werden. Hinrichtung in Budapeſt. wtb. Budapeſt, 20. Okt. Der vom Stand⸗ gericht zum Tode durch den Strang verurteilte Bankräuber Ondi iſt bereits zwei Stunden nach Verkündigung des Urteils um 5.30 Uhr im Sammelgefängnis hingerichtet worden. Japan mit Amerikas Teilnahme an den Genfer Verhandlungen einverſtanden. wib. London, 20. Okt. Nach einer Reutermel⸗ dung aus Waſhington hat die japaniſche Regierung ihren Widerſtand gegenüber der Teilnahme der Vereinigten Staaten an den Genfer Verhandlun⸗ gen über den mandſchuriſchen Konflikt aufgegeben. Norwegen erinnert China und Japan an den Kelloggpakt. wtb. Oslo, 20. Okt. Es verlautet, daß die uorwegiſche Regierung bereits Telegramme an die chineſiſche und an die japaniſche Regierung abge⸗ ſandt hat, in denen ſie an die Verpflichtungen er⸗ innert, die ſich aus Artikel 2 des Kelloggpaktes er⸗ geben. Wieder Schüſſe auf ein nationalſozialiſtiſches Cokal enb. Berlin, 20. Okt. Ein NSDAP.⸗Lokal in der Schilling⸗Straße wurde geſtern Abend von der gegenüberliegenden Straßenſeite be⸗ ſchoſſen. Die Kugeln durchſchlugen die Schau⸗ fenſterſcheibe des Lokals. Getroffen wurde ein 23jähriger Mann, der einen Arm- und einen Oberſchenkelſchuß erlitt. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Zwei Täter wur⸗ den feſtgenommen und der Abteilung 1 A zu⸗ geführt. Beide waren im Beſitz von Piſtolen. . 2. e eee — ͤ— —— —— r ⁵˙ 2—ꝛ—ñ—ñ—. Aus Nah und Fern Schifferſtadt, 19. Oktbr.(Scheune und Stall abgebrannt.) Samstag mittag 1 Uhr brach im Anweſen der Witwe Marie Meyer in der Bäckergaſſe ein Brand aus, dem Scheune und Stall vollſtändig zum Opfer fielen. vorhandenen Erntevorräten fand das Feuer reiche Nahrung. Das Vieh konnte gerettet werden. Auch das angebaute Wohnhaus wurde durch Waſſer ſchwer beſchädigt. Dem raſchen Eingreifen der Feuerwehr iſt es zu danken, daß das Feuer keinen größeren Umfang annahm. Der Sachſchaden iſt ziemlich bedeutend, ſoll jedoch zum Teil durch Ver— ſicherung gedeckt ſein. Stuttgart, 19. Okt.(Der Glefantgeht kneipen.) Am Samstag machten in der„El⸗ ſäſſer Taverne“ die Gäſte um 12 Uhr während des Mittageſſens plötzlich große Augen. Gabel und Meſſer ſtanden mit einem Male ſtill, ſofern ſie vor Schrecken nicht im Munde ſtecken blieben. Ein le⸗ bender Elefant, ſo berichtet das„Neue Tageblatt“, hatte plötzlich von der Eßlingerſtraße aus die „Elſäſſer Taverne“ betreten. Ohne auch nur einen Stuhl umzuwerfen oder das Geringſte zu beſchädigen, durchquerte der Elefant das ganze Lo— kal. Dieſes hatte ſich in wenigen Sekunden mit neugierigen Straßenpaſſanten überfüllt, die dem Elefanten neugierig nachgefolgt waren. Der Ele— fant gehörte zu den„Requiſiten“ des Zauberkünſt⸗ 5 In den 0 lers Kaſſner, der zurzeit im Friedrichsbautheater auftritt. Zum größten Gaudium aller Anweſen— den trank der Elefant plötzlich ſehr manierlich einen Schoppen Bier aus und verzog ſich wieder auf die Straße. Willi Widmann hatte den ſelte— nen Gaſt mit größter Beſtürzung und Ueberra— ſchung begrüßt, verabſchiedete ſich aber dann in allerfreundlichſter Weiſe von ihm. wtb. Swinemünde, 19. Okt.(Drei Fr⸗ ſcher im Sturm umgekommen.) Bet dem heftigen Nordweſtſturm, der geſtern nachmit— tig in der Zinnowitzer Bucht herrſchte, ereignete ſich ein folgenſchweres Bootsunglück. In der Brandung, ungefähr 50 Meter vom Strande ent— fernt, ſchlug ein mit drei Fiſchern beſetztes Book um. Die Inſaſſen, der 69 Jahre alte Fiſcher Karl Hüſeler und die beiden 20 Jahre alten Fiſcher Krüger, ſämtlich aus Zinnowitz, ertranken. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. enb. Potsdam, 19. Okt. Jer Prozeß gegen den Schriftſteller Strecker.) Im großen Schwurgerichtsſaal des hieſigen Land— gerichts fand heute die Verhandlung gegen den Schriftſteller Karl Strecker ſtatt, der der vorſätz— lichen Brandſtiftung in Tateinheit mit Verſiche— rungsbetrug angeklagt war. Strecker hatte, wie erinnerlich, verſucht, in der Nacht zum 27. Lu— guſt eine von ihm gemietete Villa in Klein-Mach— now in Brand zu ſetzen, um durch die Zahlung der Feuerverſicherung aus ſeiner verſchuldeten Lage herauszukommen. Der Brand wurde indeſſen rechtzeitig endeckt, ſodaß er gelöſcht werden konnte, ehe allzugroßer Schaden entſtanden war. Strecker wurde in Weimar verhaftet. Wegen Brandſtif— tung in Tateinheit mit Verſicherungsbetrug wurde Strecker zu einem Jahr Zuchthaus ver⸗ urteilt. Die Unterſuchungshaft wird voll ange— rechnet. Darmſtadt, 18. Okt.(Fetter Die bſtahl.) Am Samstag wurden einem Händler aus God⸗ delau, der ſich mit ſeinem Pferdefuhrwerk auf dem Wege zum Darmſtädter Wochenmarkt befand, etwa 120 Pfund Landbutter, 200 Eier und ein Korb geſchlachteten Geflügels vom Wagen geſtohlen. Die Diebe konnten bisher nicht ergriffen werden. Darmſtadt, 18. Okt.(Bankier We i ler begeht Selbſtmord.) Der kürzlich ſeines Amtes enthobene Direktor der in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Darmſtädter Volksbank, Bankier Weiler, hat geſtern nachmittag ſeinem Le— ben ein Ende gemacht. Nachdem Weiler bereits am Tage des Schalterſchluſſes der Darmſtädter Volksbank einen mißglückten Selbſtmordverſuch unternommen hatte, fanden ihn heute nachmittag Spaziergänger auf dem Dachsberg in einem Ge— hölz erhängt auf. Weiler hatte ſich außerdem die Pulsadern geöffnet. Als die Mordiommiſſion an Ueberraſchende im Calmette⸗ Wendung Prozeß Profeſſor Deycke gibt einen groben wiſſenſchaſtlichen Irrtum zu— Er fühlt ſich als killeinſchuldiger wtb. Lübeck, 19. Okt. In der heutigen Verhandlung des Tuberkuloſe-Prozeſſes kam es zu einer überraſchenden Ausſage Prof. Dr. Deyckes. Dr. Deycke erhob ſich, um u. a. folgen⸗ des auszuſagen: „Ich möchte aufſtehen, weil ich etwas ſehr Ernſtes zu ſagen habe. Damals, bei der Ein⸗ führung des Calmette⸗Verfahrens in Lübeck war ich der felſenfeſten Aeberzeugung, daß das Calmetteverfahren nicht nur unſchädlich, ſon⸗ dern daß es nützlich war. Ich bekenne offen und frei, daß das ein wiſſenſchaftlicher Irrtum geweſen iſt, u. zwar ein wiſſenſchaftl. Irrtum, der ſich mir aufgedrängt hat durch das, was nach der Fütterung in Lübeck geklärt worden iſt, was ich aufgrund 1½ ⸗jähriger Studien ſeſtgeſtellt habe. Wenn man mich wegen die⸗ ſes wiſſenſchaftlichen Irrtums ſtrafrechtlich belangen kann, ſo ſoll man mich verurteilen. Ich ſcheue keine Verantwortung. Für das, was ich getan habe, ſtehe ich ein. Ich habe mich ſeit Jahren bemüht, den kranken Menſchen und be⸗ ſonders den Tuberkuloſekranken zu helfen, und deshalb bin ich tief erſchüttert, daß gerade ich dieſes Unglück hervorgerufen habe. Wenn das Gericht dazu kommt, meinen Irrtum als Grundlage für eine Verurteilung zu halten, f. bitte ich, mich allein ſchuldig zu ſprechen, abe nicht die anderen Angeklagten. Ich ſtehe allein für meinen wiſſenſchaftlichen Irrtum ein.“ Matuſchka über den Hergang der Attentate Wien, 17. Okt. Die Polizeidirektion gibt jetzt eine ausführliche Darſtellung des bereits gemelde⸗ zen Geſtändniſſes Matuſchkas, aus der her⸗ vorgeht, daß ihm Ende Dezember v. Is. plötzlich der Gedanke gekommen ſei, Anſchläge auf Eiſen⸗ bahnzüge zu unternehmen. Zunächſt habe er an eine Stelle in der Nähe von Anzebach gedacht, weil er ſelbſt dort in der Nähe wohnte. Mit der Idee ſei er alsbald zur Tat übergegangen. Matuſchka ſchildert nun eingehend die Vorberei— tung zu dieſem Anſchlag am Orte der Tat. Ma⸗ tuſchka ſchilderte auch die Vorbereitungen zu dem Attentat von Jüterbog. Er erzählte, daß er ſich in der Umgebung von Ji terbog einige Zeit aufgehalten habe. In einer Nacht ſei er auf die Strecke hinausgegangen und habe mit dem Schweißapparat Verſuche unter⸗ nommen, die aber nicht gelangen. Bei dem unge— wohnten Hantieren mit dem Apparat habe er ſich an beiden Beinen Brandwunden zugezogen. Tat⸗ ſächlich weiſen die Beine Matuſchkas Narben auf, die von Brandwunden herrühren. Er erklärte bei dem Verhör ferner die bisher gemachten Angaben über das Häuschen bei Potsdam, in dem er an⸗ geblich gewohnt haben will für unrichtig. Er habe ſich hier Ekraſit, bezw. die Erlaubnis zum Ekraſit⸗ bezug verſchaffen wollen und ſei dann wegen Pacht eines Steinbruches in Unterhandlung getreten. Mit Hilfe des Sprengbuches habe er ſich Ekraſit und an⸗ dere Sprengmittel gekauft. Anfangs Auguſt ſei er nach Berlin gefahren, habe dann dort Röhren und Draht gekauft und Verſuche mit Sprengkapſeln un⸗ ternommen. Ju dieſer Zeit habe er ſich auch eine Nummer der Zeitung der„Angriff“ gekauft und auf das Blatt die Worte„Revolution, Attentat, Sieg“ geſchrieben. Als er das ganze Sprengmate⸗ rial beiſammen hatte, ſei er am 8. Auguſt von Berlin wieder nach Jüterbog gefahren und habe alles für den Anſchlag vorbereitet. Dicht am Bahn⸗ gleiſe nahm er Aufſtellung und wartete das Heran— kommen eines Zuges ab. Als er den Zug heranbrauſen hörte, habe er die Zündung eingeſchaltet. Er habe dann die Exploſion gehört und geſehen, wie mehrere Wagen umgeworfen wurden. Es gelang ihm noch, den Zündapparat an ſich zu nehmen und die Flucht zu ergreifen. Am 9. Auguſt ſei er nach Wien zurückgefahren, und als ſein Zug bei ſeiner Rückfahrt Jüterbog 3— Rampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 65. Fortſetzung. Der Kommiſſar wieder auf. Er ließ die Knechte und Soldaten rufen. die zum Erntefeſt auf dem Gut geweſen waren. Fragte ſie nach allen Richtungen, beſonders den Knecht Adam Selber, der die meiſten Inſpektionsgänge durch Stall und Scheune ausgeführt hatte. Der Knecht gab ihm willig Auskunft. „Sie haben alſo in der großen Scheune, die niederbrannte, nichts Verdächtiges bemerkt?“ „Nein! Wo ich durchging, nicht. Da war alles, wie es ſein muß!“ „Sie meinen alſo, daß ſich der Brandſtifter erſt eingeſchlichen hat, als die Feldſcheune und die Schober brannten!“ „Ja, das wird wohl ſo ſein!“ „Wunderten Sie ſich nicht, als der Herr mit Herrn Schaffranz ſo plötzlich zurückkam?“ „Nein!“ ſagte der Knecht erſtaunt.„Iſt doch der Herr, der kann tun und laſſen, was er will!“ „Das ſchon! Aber waren Sie nicht befrem⸗ det! Der Herr war zum Erntefeſt gefahren und verließ es, ehe das Feſt ſeinen Höhepunkt erreicht hatte!“ a Der Knecht grinſte.„Tcha— Herr Kom⸗ miſſar— vielleicht hat der Herr den Höhe⸗ punkt nicht mit ſehen wollen, Der Höhepunkt, nahm dann das Verhör paſſierte, habe er ſelbſt die Wirkungen der Explo⸗ ſion ſehen können. Angeſichts dieſer Folgen habe er ſich vorgenom⸗ men, ſo etwas nie mehr wieder zu tun. Dieſem Vorſatz entgegen ſei ihm doch wieder der Gedanke aufgeſtiegen, ein neues Attentat, diesmal in der Nähe Budapeſts, auszuführen. Die Nachrichten, die beſagten, daß das Attentat mit einer Taſchen⸗ lampenbatterie ausgeführt wurde, hätten ihn auf den Gedanken gebracht, für dieſen Anſchlag ſolche Batterien zu verwenden. 5 Matuſchka iſt dann am 3 September nach Bu⸗ dapeſt gefahren und hat dort Röhren gekauft, die er in die Nähe von Bia Torbagy brachte. Er hatte dann in der Nähe des Tatortes Verſuche gemacht, das Ekraſit in die Röhren zu tun. Am 8. Septem⸗ ber iſt er nach Nagy Teteny gefahren und hat dabei den Koffer mitgenommen, in dem ſich die Batterien und der Lampendraht befanden. Am 9. September fuhr er nach Via Torbagy um den Verkehr der Züge zu beobachten. Er wollte angeblich, wie er erklärte, keinen Perſonenzug, ſondern einen Laſtzug zerſtören. An dieſem Tage gelöſt und habe die Karte beſchmutzt, damit man habe er ſich auch ſeine Schnellzugskarte nach Raab das Ausſtellungsdatum nicht ſehen könne. Am 11. September habe er aber beobachtet, wie die Züge verkehren und geſehen, daß der Laſt⸗ zug dem Perſonenzug folgte. Auch am 12. 9. hat er ſich den ganzen Tag über in der Nähe von Bia Torbagy verſteckt aufgehalten. Dann begab er ſich wieder zur Stelle hin und gelangte zum Eiſen⸗ bahnviadukt, den er als Ort für die Verübung des Attentats auserſehen hatte. Fahrplanmäßig raſte der Perſonenzug vorüber. Und nun hat Matuſchka den Apparat raſch auf die Schienen ge⸗ bunden und den Zettel mit den ungariſchen Wor⸗ ten und der Unterſchrift:„Der Ueberſetzer“ in der Nähe angebracht. Dann hat er gewartet und ge⸗ hört, wie die Exploſion erfolgte. Matuſchka eilte dann zur Stelle, an der ſich die abgeſtürzten Wa⸗ gen befanden und brachte ſich mit ſeinem Taſchenmeſſ.“ die Verletzungen im Geſicht bei, die ihn ſelbſt als Opfer des Attentats erſchei⸗ nen laſſen ſollten. Bei dieſer Stelle riß das Ge⸗ ſtändnis Matuſchkas ab. Es folgten nur noch die bereits gemeldeten Aeußerungen, daß er noch einige andere Eiſenbahnattentate geplant hatte. Zum Tode Ediſons. Die letzte Aufnahme des greiſen Erfinders. Juſammenſtöße im Sklarek-Prozeß enb. Berlin, 19. Okt. Im Fortgang der Ver⸗ handlung des Sklarek⸗Prozeſſes kam es heute zu Zuſammenſtößen zwiſchen den Brüdern Sklarek auf der einen, den Angeklagten Stadtbankdirektor Hoffmann und ſeinem Verteidiger auf der ande⸗ ren Seite. Hoffmann ſuchte die Behauptungen Sklarels über den Verkehr der beiden zu entkräf⸗ ten und erzählte, er ſei mit ſeiner Familie in Zinnowitz geweſen und habe Leo Sklarek gebeten, ihm dort einen Beſuch zu machen. Er ſelber ſei, von den Sklareks eingeladen, nach Misdroh gefah⸗ ren und habe dem Söhnchen Sklareks ein kleines Geſchenk für 8,50 Mark mitgenommen. Leo Sklaret wendet ſich gegen dieſe Darſtellung, ſagte, Hoffmann verſuche ſich als Jungfrau von Orle⸗ ans aufzuſpielen. Hoffmann habe veranlaßt, daß Sklarek mit dem Obermagiſtrat Clementz Bluts⸗ brüderſchaft trank. Man habe Hoffmann betrun⸗ ken zu Bett bringen müſſen. Wie ſich in der weiteren Verhandlung her⸗ ausſtellte, iſt dem verſtorbenen Direktor Kieburg außer den bereits bekannten etwa 700 000 Mark auf Veranlaſſung des Stadtrats Schüning noch ein weiterer Betrag von 400 000 Mark zur Aus⸗ gleichung eines Defizits zur Verfügung geſtellt worden. Wie Staatsanwalt Weißenberg hierzu feſtſtellt, hat Kieburg ſeiner Frau ein anſehnliches Vermögen hinterlaſſen. Bunte Seitung Ein Toter wird zur ärztlichen Unterſuchung befohlen. Es iſt gewiß kein alltäglicher Fall, daß ein Toter fünfmal hintereinander kategoriſch aufgefor⸗ dert wird, ſich zur ärztlichen Unterſuchung einzu⸗ finden, wie es kürzlich in Paris einem gewiſſen Ri⸗ gal geſchah, der im Mai dieſes Jahres aus dem Leben geſchieden iſt. Kurz nach ſeinem Tode hatte ſich die Witwe an die Sterbekaſſe ſeiner Gewerl⸗ ſchaft mit dem Erſuchen gewandt, ihr das fällige Sterbegeld zu überweiſen. Nach ein paar Tagen erhielt ſie die Antwort, Rigal ſolle ſich ſofort bei der Kaſſe einfinden, um ſich ärztlich unterſuchen zu laſſen. Die Witwe berichtigte in ihrem An wortſchreiben den augenſcheinlichen Irrtum, erhielt aber die erneute Aufforderung, daß die Regulie⸗ rung erſt erfolgen könne, wenn Rigal ſich habe ürztlich unterſuchen laſſen. Dreimal hintereinan⸗ der berichtigte ſie den Irrtum mit dem Erfolg, daß die Kaſſe dreimal die Aufforderung in immer kategoriſcherer Form erneuerte. Im fünften Brief teilte ihr die Kaſſe mit, daß der Anſpruch erlöſche, N der is nämlich, wenn ſie alle einen im Kreuze haben!“ Stenglein wurde plötzlich ärgerlich.„Mann, reden Sie nicht ſo dummes Zeug! Sie ſollen mir klar und präziſe Antwort geben— ver— ſtanden?“ Nein, der Knecht hatte nicht verſtanden. Er muckte jetzt auf. „Was woll'n Sie denn!“ ſagte er grob. „Wenn Sie mir ſo anſchnauzen— dann unterhalten Sie ſich mit's Rindvieh im Stall und nicht mit mir.“ Stenglein wurde immer wütender. Er ſchlug mit der Fauſt auf den improvi⸗ ſierten Tiſch und ſagte ſcharf:„Mann— neh⸗ men Sie ſich zuſammen! Ich habe die Voll⸗ macht, Sie ſofort zu verhaften.“ Da erklang plötzlich hinter Stimme. „Nein, das haben Sie nicht, Herr Kommi— ſſar Stenglein,“ ſagte der Inſpektor ſcharf. Ich möchte Sie dringend bitten, Ihren Feld⸗ webelton zurückzuſtellen. Er iſt hier nicht am Platze. Der Mann hat Ihnen ganz recht be⸗ richtet, der Höhepunkt des Feſtes iſt, wenn ſie alle einen im Kreuze haben— wollen wir nicht ſagen, wenn ſie beſoffen ſind.“ Stenglein fixierte Gothe ſcharf. „Herr Inſpektor— Sie greifen in eine Amtshandlung ein.“ „Und wenn ich das tue. Es wundert mich Herr Kriminaloberkommiſſar Stenglein, daß Sie ſo wenig mit Ihren Dienſtvorſchriften be⸗ kannt ſind.“ „Herr Inſpektor— ich muß Sie bitten!“ „Ich muß Sie auch an den Erlaß der Juſtiz⸗ miniſters bitten, der den Polizeiorganen auf⸗ ihm Gothes gibt, in taktvoller und menſchlicher Weiſe bei den Vernehmungen vorzugehen.“ „Ich werde Sie anzeigen.“ „Das dürfte Ihnen ſehr ſchlecht bekommen! Bitte, verhören Sie weiter. Aber in einem anderen Tone. Dann entfernte ſich Gothe. Das Verhör ging nach einer kruzen Atem- pauſe weiter. „Alſo jetzt berichten Sie mal— als Herr von Kamerlingk mit Herrn Schaffranz kam, da. „Wir ſaßen im Hofe und tranken ein Glas Bier. Der Herr hatte uns Zurückbleibenden ein Fäßchen geſpendet. Und wir ſpielten einen Skat— ich hatte gerade einen haushohen Grand, Herr Kommiſſar.“ „Das intereſſiert mich nicht. Alſo der Herr begrüßte Sie und dann?“ „Dann hat er mit dem Herrn Schaffranz zuſammen alles inſpiziert! Sie wiſſen doch, Herr Kommiſſar, man hat mal unſer Vieh vergiften wollen!“ „Ich weiß, ich weiß! Wie lange kann die Inſpektion gedauert haben?“ „So eine reichliche Viertelſtunde“ „Waren Sie auch in der Scheune, die niedergebrannt iſt?“ a „Natürlich, die gehört doch dazu.“ „Und dann?“ 5 „Dann ſind ſie beide ins Schloß gegangen nud— der Nickel hat ſie zuſammen auf dem Altan ſitzen ſehen. Da haben ſie eine Flaſche Wein getrunken.“ „Wie lange ungefähr?“ „Es wurde ſchon dunkel. Ich weiß die Zeit nicht mehr genau.“ „Weiter! Herr Schaffranz hat dann alles noch einmal inſpiziert.“ „Ja! Er iſt plötzlich noch einmal über den Hof gegangen, und durch die Gebäude.“ „Herr Schaffranz war es, der Sie zur Brandſtätte rief?“ „Ie „Wie lange mochte die Inſpektion des Herrn Schaffranz gedauert haben?“ „Nu, eine gute halbe Stunde gewiß.“ ö „Alſo länger als die erſte Inſpektion mit Herrn von Kamerlingk zuſammen?“ „Ja, bald doppelt ſo lange.“ Der Kommiſſar ſchloß die Vernehmung. * Dann ſchloß ſich eine abermalige Verneh⸗ mung Willfrieds und Schaffranz', der auch Gothe beiwohnte, an. „Warum verließen Sie ſo plötzlich das Erntefeſt?“ fragte der Kriminaliſt. Willfried, der genau wußte, daß dem Kom⸗ miſſar ein Verdacht gegen ihn und Schaffranz beigebracht wurde, antwortete ruhig: „Ich hatte mich an dem Tage mit Katja von Waslewſki, der Tochter unſeres Nachbars, verlobt. Meine Braut war mit ihrem Vater heimgefahren.“ „Sie begleiteten Ihre Braut nicht?“ „Nein, ſie wollte allein ſein, ſie bat mich drum.“ Der Kommiſſar machte ſich eine Notiz. „Und Sie—?“ Fortſetzung folgt. wenn ſich der Verſtorbene nicht zur Unterſuchung ſtelle. Die Witwe Rigal hofft, daß ihr ſechſter Brief endlich den Erfolg haben werde, die Bureau⸗ traten der Gewerkſchaftskaſſe endlich eines Beſſeren zu belehren! Die Wirtſchaftskriſe durch Pfeifen überwunden. Der Paſtor der Methodiſtenkirche am Broad⸗ way glaubt, daß die Wirtſchaftskriſe nur durch gene Laune überwunden werden kann, und weil gutge⸗ launte Menſchen gerne pfeifen, riet er ſeinen Pfarrkindern, nicht mehr zu ſingen, ſonbern zu pfeifen. So pfiff kürzlich in der Kirche die Ge⸗ meinde fröhlich die Melodie des„Vorwärts, Sol⸗ daten Chriſti“ und zeitgemäße Hymnen wie „Meine Seele iſt voll Sonnenſchein“. Die Gläu⸗ bigen erklären, daß dies ihnen große ſeeliſche Er⸗ leichterung verſchafft habe. Gewehre gegen Tanks. An Seeſchiffen wird jetzt eine neuartige Schiffs⸗ ſchraube ausprobiert, deren Flügel von vorn nach rückwärts durchbohrt ſind. Die Neuerung hat den Zweck, dem Waſſer einen kleinen Durchlaß zu ſchaffen, ſodaß ſtörende Wirbel und Saugwirkun⸗ gen an der Rückſeite vermieden werden. Ein Er⸗ finder entdeckte ein Verfahren, um aus Zucker oder Melaſſe und Formalin ein helles, klares Kunſt⸗ harz herzuſtellen. Endlich ſei noch neuartiger Ge— wehre gedacht, die angeblich eine Mündungsge⸗ ſchwindigkeit des Geſchoſſes von 1,5 Kilometer in der Sekunde aufweiſen. Die Kugel würde dabei eine Durchſchlagskraft gewinnen, die ausreichte, um ſelbſt Tanks außer Gefecht zu ſetzen. a Schulklaſſen in leerſtehenden Läden. Die Wohnungsnot in Paris wirkt jetzt immer empfindlicher auf das Unterrichtsweſen zurück. Klaſſenzimmer, die urſprünglich für 25 Schüler be— ſtimmt waren, beherbergen häufig mehr als 50, und in vielen Fällen hat ſich die Aufnahmefähigkeit ganzer Schulgebäude als unzulänglich erwieſen. Aus dieſen Schwierigkeiten hat man einen Aus— weggefunden. In den beſonders dicht bevölkerten Vororten der Hauptſtadt iſt eine Reihe von Häu⸗ ſerblocks errichtet worden, deren Erdgeſchoſſe als Läden ausgebaut wurden. Während die Wohnun— gen ſelbſt raſch vermietet wurden, fanden die Lä— den nur geringe Nachfrage. Man hat ſich deshall entſchloſſen, die Läden zeitweilig zu Unterrichts; räumen auszugeſtalten und zur Entlaſtung der ee ſtädtiſchen Schulen dort Unterricht zi erteilen. Soziales Lohnſenkungsverhandlungen bei der Reichsbahn. witb. Berlin, 19. Okt. Heute begannen zwiſchen der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahnge— ſellſchaft und den am Lohntarif beteiligten Gewerk— ſchaften die Verhandlungen über Lohnſenkungen. Bekanntlich hat die Reichsbahn aufgrund der Not⸗ verordnung vom 5. Juni 1931 kürzlich die Pa⸗ ragraphen 4 und 5 des Lohntarifvertrages gekün⸗ digt. Nach ausführlicher Erörterung wurden die K auf Donnerstag, den 22. Oktober ver⸗ agt. Sport⸗Neuigkeiten in Rürze Helmut Körnig gewann in Offenburg beim Hallenſportfeſt den Sprinterdreikampf und ſiegte am Sonntag in Straßburg gegen die Brüder Heiſe-Colmar ganz überlegen. Im Tenniskampf gegen die ITſchecho— lowakei führte Italien in Prag nach dem er— ſten Tage bereits mit 3:0 Punkten. Die amerikaniſche Box⸗Zeitſchrift„The Ring“ veröffentlicht wieder ihre Weltrangliſte der Boxer. Max Schmeling rangiert im Schwergewicht vor Sharkey an 1. Stelle. Die Spiele der anderen Gruppen Die Spiele in der Gruppe Main. Die Eintracht vergrößert ihren Vorſprung. Die Gruppe Main hatte am Sonntag wieder einige ſehr intereſſante Kämpfe auf dem Pro⸗ gramm. Die Hauptſpiele brachten leichte Ueber⸗ raſchungen. Unerwartet ſicher gewann die führende Eintracht ihr Spiel in Offenbach gegen die Kickers in großem Stil 5:2(4:1). Da FSV. und Nieder⸗ rad in ihrem 1:1⸗Spiel je einen Punkt einbüßten, liegt nach Verluſtpuntten gerechnet, die Eintracht wieder mit drei Punkten klar in Front. Der FS. Frantfurt hätte allerdings ſein Spiel gegen Union Niederrad gewinnen können, wüßten ſeine Innen⸗ ſtürmer beſſer zu ſchießen.— Iſenburg verlor auch wieder einen Punkt, die Mannſchaft mußte ſich in Heuſenſtamm mit einem 1:1 begnügen. Germania 94 Frankfurt zeigte eine weitere Formverbeſſerung, mußte aber den Sieg Rot⸗Weiß Frankfurt mit 1:3 04 1) überlaſſen. Griesheim 02 verbeſſerte ſeine Poſition durch einen 4:2⸗Erfolg über Hanau 98. SV. Waldhof allein in Führung. Während SV. Waldhof an dieſem Sonntag mit einem Bombenſieg gegen den FV. Sandhauſen ſeine augenblicklich gute Verfaſſung und ſeine Be⸗ rechtigung zur Tabellenführung nachdrücklichſt un⸗ ler Beweis ſtellte, mußte ſein Rivale, der Vf. Neckarau, gegen SpVgg. Sandhofen einen wert⸗ vollen Punkt einbüßen. Neckaraus Sturm brachte es nicht fertig, auch nur eine der zahlreichen Tor⸗ chancen auszuwerten. Wirklich keine günſtige Prog⸗ 5 für die Zukunft. Unentſchieden, und zwar mit 2:2, endete auch die Begegnung zwiſchen Amici⸗ tia Viernheim und Phönix Ludwigshafen. Mun⸗ denheim ſchlug Mannheim 08 mit etwas Glück 21 und Bft. Mannheim triumphierte über JC. Kirchheim mit 40. i Kundgebung der Reichsbahn⸗ Beamten verhängnisvolle Kuswirkung der Kriſe 600 Millionen Berlin, 19. Okt. Der Zentralgewerkſchafts⸗ bund Deutſcher Reichsbahnbeamten und-anwär⸗ ter, der etwa 120 000 Mitglieder umfaßt, veran⸗ ſtaltete heute in den Räumen des Reichswirt⸗ ſchaftsrates anläßlich ſeiner ordentlichen Hauptver⸗ ſammlung eine große Kundgebung. Der wiſſen— ſchaftliche Fachmann für Eiſenbahnfragen Prof. Dr. Blum von der Techniſchen Hochſchule Hanno⸗ ver hielt einen Vortrag über„Reichsbahn und Wirtſchaft“. Er belegte zahlenmäßig die große Bedeutung, daß die Verkehrsentwicklung in ge— ſunde Bahnen gelenkt werde. Die Fracht- und Perſonentarife brauchten bei weitem nicht ſo hoch zu ſein, wenn die Reichsbahn nicht Reparations— zahlungen und politiſche Laſten zu tragen hätte. Die Reichsbahn habe 37 Prozent der Reparations— koſten aufzubringen, nämlich 660 Millionen Mark jährlich und außerdem 640 Millionen Mark jähr⸗ Rm Defizit — Sür 1931 mindeſtens lich an politiſchen Laſten zu tragen. Die Kriſe be— ginne ſich für die Reichsbahn verhängnisvoll aus⸗ zuwirken. Die Reichsbahn müſſe für 1931 mit einem Defizit von mindeſtens 600 Millionen Mark rechnen. Da ohne Schädigung der Leiſtungsfähig⸗ keit und Betriebsſicherheit die Sparpolitik nicht weitergetrieben werden könne, ſeien ſofort zwei Maßnahmen notwendig: Die Entlaſtungen aus dem Hooverplan müßten auch der Reichsbahn voll zugute kommen, und die Reichsbahn müſſe vor Ver⸗ kehrsverluſten geſchützt werden, die ihr durch Kon— kurrenzauswüchſe anderer Verkehrsmittel entſtehen. — Ruſch, der ſtellvertretende Vorſitzende der Zen— trumsgewerkſchaft, ſtellte die Uebereinſtimmung ſeiner Organiſation mit den ſachlichen Darſtellun— gen und Forderungen des Redners feſt. Die For— derungen wurden in einer einſtimmig angenom— menen Entſchließung niedergelegt. Der Anscfilag auf das Sebäude des„ Nasoelei Vollꝛsblatlo“ uon kommunistiseſiei eite verübt? Das Verlagsgebäude des„Kaſſeler Volksblatts“ nach dem Bombenanſchlag. Auf das Gebäude des ſozialdemokratiſchen„Kaſſeler Volksblatts“ iſt ein Bombenatten— tat verübt worden, durch das ſchwere Schäden angerichtet wurden. Der Anſchlag war durch einen mit„Rotfront“ unterſchriebenen Brief angekündigt worden, in dem mit weiteren Attentaten gedroht wurde, falls die Zeitung nicht ihre„Lügen Partei“ einſtellen würde. 2 über die kommuniſtiſche Parteitag des heſſiſchen Zentrums am Sonntag, 18. Okt. 1931 in Mainz. *Der am Sonntag in Mainz abgehaltene Parteitag des heſſiſchen Zentrums war ein glänzender Auftakt für die kommenden Land- tagswahlen. Die Tagung begann mit der Vertreter-Verſammlung am Vormittag im großen Saal des„Frank— furter Hofes“. Der Beſuch war ausgezeichnet. Die Eröffnungsworte ſprach als Verſamm— lungsleiter Reichstagsabg. Dr. Bockius. Er wies auf die doppelte Aufgabe der Tagung hin: Auftakt zum Landtags-Wahlkampf und Be⸗ kenntnis zu Brüning und ſeiner deutſchen Auf— gabe der Wegbereitung und Volksgemeinſchaft auf chriſtlicher Grundlage. Die Impondera— bilien bei der Reichstagsabſtimmung faßte er dahin zuſammen, daß die Gegner Brünings und ſeiner Politik wohl innerlich erleichtert aufgeatmet hätten, nicht als„Sieger“ aus dem Kampfe hervorgegangen zu ſein, da för eine Regierung der nationalen Oppoſition ja gar kein gemeinſames poſitives Programm da— geweſen und ihre Front ſo bei dem erſten Verſuch der Machtausübung wieder auseinan— dergebrochen wäre. Von den Referaten ſtand an erſter Stelle der Organiſationsbericht des Landesſekretärs Gahr-Mainz. Aus⸗ gehend von dem Satz, daß das politiſche Le⸗ ben des Volkes ſich im Rahmen der Partei⸗ politik vollziehe, wurden all die Maßnahmen und deren Auswirkungen, die die Parteilei— tung zur Aktivierung der Zentrumswähler in der rückliegenden Periode ergriffen hat, beſpro— chen. Die beſondere Beachtung galt der Jung— wählerſchaft durch die Windthorſt⸗ und Jung⸗ zentrums⸗Arbeit, wobei genannte Gruppen nicht als Maſſen-, ſondern als Zellen-Organi⸗ ſationen zu bewerten ſind. Mit einem Mini⸗ mum an Mittel wurde getan, was möglich war, um die Wähler nicht nur im Augenblick einer Wahl zu mobiliſieren zu können, ſondern ſie fortlaufend politiſch zu intereſſtieren und zu unterrichten. Die politiſchen Referate begannen mit den Darlegungen des Führers der Heſſiſchen Zen— trumsfraktion, Miniſterialrat Hoffmann⸗ Darmſtadt über die politiſche Lage in Heſſen, die wir in Anbetracht deſſen, daß es ſich um eine klare nüchterne Schilderung der heſſiſchen Politik in den letzten vier Jahren nicht zuletzt im Hinblick auf die kommenden Wahlen in den nächſten Tagen im Wortlaut veröffentlichen werden. Als letzter Redner ſprach der Führer der Heſſiſchen Zentrumspartei, Reichstagsabg. Dr. VBockius über die politiſche Lage im Reich. Eingehend berichtete er, vorher erſt aus Berlin zurückgekommen war, über das, was bei der Regierungsumbildung ſich ſo mehr im Hintergrund abſpielte. Das Flugblatt, das der nationalſozialiſtiſche Reichs— tagsabg. Münchmeyer— verſteht ſich: ano— nym und auch auf direkte Anfrage die Ver— faſſerſchaft noch ableugnend— gegen den Prä— laten Leicht losgelaſſen hatte, zeigte offen, was die Fraktion und mit ihr der Kanzler auch ohnedies wußten, daß man es in gewiſſen einflußreichen Kreiſen nicht ertragen konnte, daß die ſich allmählich anbahnende Rettung Dautſchlands Katholiken zugeſchrieben wird. Auch nachdem die beiden Zentrumsminiſter Wirth und v. Guerard zurückgezogen waren, ruhte man nicht eher, bis am zweiten Tage der Reichstagsverhandlungen der Herr Reichsprä⸗ ſident den Briefwechſel zwiſchen ihm und Dr. Brüning veröffentlichen ließ, in dem er ſich — ein Novum in der politiſchen Geſchichte— bereit erklärte, in dem von dem Kanzler vor⸗ bereiteten Wirtſchaftsrat in geeigneten Fällen perſönlich den Vorſitz zu übernehmen. Damit par der Unterminierungskampf gegen Brüning abgeſchnitten. Was die Rechte mit„der Aenderung des Syſtems“ eigentlich wollte, iſt poſitiv nicht auf einen Nenner zu bringen, jede der beteiligten Gruppen verſteht etwas anderes unter dem zu ändernden„Syſtem“. Da ihren Abſichten aber nach der negativen Seite die Störung des ſich anbahnenden volksorganiſchen Aufbaues ge⸗ meinſam iſt, entſchloß ſich das Zentrum, klipp und klar die Nichtunterſtützung eines etwaigen Oppoſitions⸗Kabinetts zu erklären und ent⸗ ſchied damit den Kurs der Reichspolitik zu der wenige Stunden Die weiteren Ausführungen über das, was nun zu geſchehen hat, deckten ſich naturgemüß weitgehend mit dem, was am Nachmittag Reichsarbeitsminiſter a. D. Brauns aus⸗ führte. Dr. Bockius ſchloß mit dem Hin⸗ weis, daß gegenwärtig, wo niemand den Gang der Dinge auf weite Sicht dem Tatſächlichen nach überſehen könne, alles auf die Perſönlich⸗ keit des Führers ankomme und hier haben ja auch die verſchiedenen Redner der Oppo⸗ ſition erklärt, daß ſie den lauteren Charakter des Reichskanzlers Dr. Brüning unbedingt on⸗ erkennen. Im Vertrauen auf ihn müſſen da⸗ rum wir, die wir dazu auch noch ſeine ſach⸗ liche Leiſtung billigen, alles tun, um ihm die Weiterarbeit zu ermöglichen. Nach außen ſicht⸗ bar bietet dazu die Landtagswahl die nächſte Gelegenheit. Die Kundgebung in der Stadthalle. Im Anſchluß fand nachmittags im großen Saal der Stadthalle eine von vielen Tauſenden beſuchte Kundgebung ſtatt, in der der frühere Reichsarbeits⸗ miniſter Dr. Brauns eingehende Ausführungen über die politiſche und wirtſchaftliche Lage machte. Dr. Brauns ſtreifte kurz die Beſtrebungen und Erfolge des Zen⸗ trums in der Vergangenheit, wobei er beſonders hervorhob, daß das Zentrum ſich ſtets als demo⸗ kratiſche und ſoziale Partei bewährt habe. Zu den Verhältniſſen und Aufgaben der Gegenwart über⸗ gehend, ſetzte ſich der Redner zunächſt mit den Parteien der Rechtsoppoſition auseinander. Das Zuſammengehen der Nationalſozialiſten mit den Deutſchnationalen ſei teine vorübergehende Koali— tion, ſondern beruhe auf einer weitgehenden Gei— ſtesgemeinſchaft. Von den Deutſchnationalen. meinte der Redner, daß davon nicht mehr viel mehr als das Firmenſchild übrig geblieben ſei. Hugenberg ſei nichts anderes mehr als der Zet— tungs⸗ und Kinomagnat. Der Landbund ſei eine Schar von Intereſſenten, die ſich auszeichneten durch ihre antidemokratiſche und antiſoziale Ge— ſinnung. Einer eingehenden Kritik unterzog Dr. Brauns die Haltung der Deutſchen Volkspartei, die er im eigenen Intereſſe davor warne, auf dent eingeſchlagenen Wege fortzuſchreiten. Der Red⸗ ner wandte ſich dann gegen die Vorwürfe, das Zentrum ſei in Abhängigkeit von den Sozialdemo⸗ kraten geraten, und erklärte: Wir ſind bereit mit jeder Richtung zuſammenzuarbeiten, die offen und ehrlich, poſitiv ſchaffend für das deutſche Volk und das Deutſche Reich und ſeine Zukunft ſich einſetzt, oh ſie von rechts oder links kommt. Die Reichs- ſierung unter Brüning habe mit ihrer Repar tionspolitik recht behalten. Sie habe richtig vor⸗ ausgeſehen, daß die wirtſchaftliche Entwicklung für uns ſein würde. Die Notverordnungen könn⸗ ten gewiß keine Dauerregelung gewähren, aber die gegenwärtige Art der Regierung, die nicht ganz! am Parlament vorübergehe, ſei einer Diktatur doch vorzuziehen. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen beſchäftigte ſich Dr. Brauns mi in in der nächſten Zukunft zu löſenden Proble men. Er lehnte die von gewiſſer Seite vorgeſchla⸗ gene Planwirtſchaft ab, von der wir während des Krieges eine genügende Probe geſehen hätten. Er wandte ſich auch ſcharf gegen die Währungsexperi⸗ mente, die in Beſtrebungen inflationiſtiſcher Art zum Ausdruck kämen. Der Fortſchritt der Technik ſei nicht aufzuhalten und mit kommuniſtiſchen Me⸗ thoden ſei der Kriſe nicht abzuhelfen. Das Zen⸗ trum ſei nicht blind gegen Auswüchſe des Kapita⸗ lismus. Beſſerung müßte bringen die Verkürzung der Arbeitszeit in Verbindung mit einer weitſchau⸗ enden Siedlungspolitik. Dr. Brauns wandte ſich gegen das Eindringen der Frauen in alle Gebiete der menſchlichen Tätigkeit, auch wo es der Natur der Frau nicht mehr entſpreche. In dieſem Zu⸗ ſammenhang beſchäftigte er ſich mit dem Doppel⸗ verdienertum und kündigte einen Zentrumsantrag über die verheirateten weiblichen Beamten an. Als Aufgabe für die nächſte Zukunft bezeichnete der Redner die Umwandlung der kurzfriſtigen Kre⸗ dite in langfriſtige. Im Zuſammenwirken zwiſchen den kapital- und goldkräftigſten Ländern müſſe eine Bank geſchaffen werden, die in gemeinſamer Garantie Kredite vermittle. Die Vorausſetzung dafür ſei die poli⸗ tiſche Verſtändigung. Zum Schluß betonte der Redner, daß das Zentrum wie bisher weiterarbei⸗ ten wolle für Religion und Kirche, für Volk und Vaterland. Zwiſchenrufe einiger jugendlicher Kom— muniſten wurden von dem Redner mit großer Schlagfertigkeit pariert. Der Vorſitzende, Reichstagsabg. Dr. Bockius, konnte die glänzend verlaufene Verſammlung mit einem machtvollen Appell an die Zentrumswähler ſchließen. eee eee Mar kiberichte. Mannheimer Pr auktenhericht. Mannheim, 19. Okt. Weizen inl. 24— 2,25, Roggen inl. 21,50—21,75, Hafer inl. 16,25 bis 18, Sommergerſte inl. 16,75— 18,75, Futter- gerſte 16—17, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null, neue Mahlung, per Oktober-November 34,80, d: mit Auslandsweizen 36,50, ſüdd. Weizena mehl, gleiche Mahlung und gleiche Liefe bezw. 40,50, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleich lung und gleiche Lieferzeit 26,50— 28,50. 9. Mannheimer Groſviehmarkt. Mannheim, 19. Okt. Zufuhr und Preite: 220 Ochſen 32—39, 251 Bullen 20—30, 285 Kühe 12— 28, 413 Färſen 28—40, 701 Kälber 28—48, 51 Schafe 26—30, 3240 Schweine 65 bis 51, acht Ziegen 10—22 Mark. Marktverlauſ Großvieh ruhig, geringer Ueberſtand; Kälber ruhig, langſa mgeräumt; Schweine ruhig, gerin⸗ ger Ueberſtand. Nier fängt's amn. beuge vor— gurgle trocken Gunſten der Weiterarbeit Brüninas. an die kapitalſchwachen Länder — — —.