Lokale Nachrichten Sur Nachahmung empfohlen. Die Schuhmacher⸗Innung hat in ihrer geſtrigen Ver⸗ ſammlung beſchloſſen, während der Wintermonate den in Not befindlichen Ausgeſteuerten die Schuhe umſonſt zu ſohlen und zu flecken. Die Gutſcheine hierfür werden dem Ortshilfsausſchuß und der Fürſorgekommiſſion zur Verfügung geſtellt, an welche ſich die Bedürftigen zu wenden haben. Dieſes vor⸗ bildliche Vorgehen der Schuhmacher ⸗Innung wird zweifellos überall die gebührende Anerkennung finden. „Familienabend des Männerge⸗ ſangvereins. Der traditionelle Bierabend des Männergeſangvereins, diesmal Familienabend ge⸗ nannt, erfreute ſich wie immer eines großen Zu⸗ ſpruches. Wußten doch die zahlreichen Beſucher von vornherein, daß ſie im alten Männergeſang⸗ verein keine Enttäuſchung erlebten und voll auf ihre Rechnung kommen. Herrliche aparte Chöre, unter der bewährten Stabführung des neuen Dirigenten Herrn Oberlehrer Pfeiffer Mannheim aufs ſtimmungsvollſte vorgetragen, wechſelten mit ein⸗ drucksvollen Melodramen, komiſchen Soloſcenen und packenden Sololiedern. Der Verein hat zu ſeinen vielen guten Solokräften einen neuen erfreulichen Zuwachs erhalten in dem Kölner Herrn Mierſch, der ſich durch ſeine glänzende Rezitationsweiſe im Sturme die Herzen der Zuhörer eroberte. Eine Kanone! Der Baritoniſt J. Adler erfreute mit ſeiner herrlichen metalliſchen Baritonſtimme durch prächtige Liedergaben die Erſchienenen. Dazwiſchen ſtimmungsvolle Muſikweiſen der Kapelle Schnei- der⸗Schmitt. So erlebten denn die Gäſte bei gutem Heidelberger Gambrinusſtoff und ſehr preis- wertem Pfälzer 30 Pfg. Wein einige wirklich ſchöne Stunden, eine Oaſe in den Alltagsſorgen des Lebens. * Herbſtſchauturnen des Turner⸗ bundes. Zum 9. großen Schauturnen hatte der Turnerbund am 18. Oktob. ſeine Mitglieder ſowie Freunde und Gönner der alten deutſchen Turnſache eingeladen. Und trotz der ernſten, ſchweren Zeit, war dieſer Veranſtaltung ein Beſuch beſchieden, der nur zu deutlich bewies, wie gerade dieſe Herbſt⸗ ſchauturnen beliebt geworden ſind. Steigt doch von Jahr zu Jahr die Beſucherzahl, und mit ihnen aber auch die Leiſtungen aller Abteilungen des Vereins. Pünktlich konnte deshalb auch der erſte Vorſitzende, Herr Lamberth, die Begrüßung vorneh⸗ men, die durch einen ſchön geſprochenen Prolog von einer Schülerin vorbereitet wurde. Als erſte Darbietung folgten drei Volkstänze der Schüler- innen, die viel Liebe und Luſt zur Sache erkennen ließen. Die Geſchicklichkeitsübungen der Schüler am Pferd ſtellten auch in dieſem Jahre die Lach⸗ muskeln der Zuſchauer auf die große Probe. Es folgten Freiübungen der Turner exakt und ſchneidig! Volkstänze der Schülerinnen Abteilung 2, wobei beſonders der Tanz der Hoſenmädchen zu loben wäre, ein voller Erfolg unſerer Turnlehrerin Frl. Jennewein. Eine beſondere Formverbeſſerung konnte man in dieſem Jahre bei den Geräteturnern feſt⸗ ſtellen, die mit ihren ſchwierigen, ſchönen Uebungen wahre Beifallsſtürme hervorriefen. Nicht zuletzt ſei auch der Sportler gedacht, die mit ihrer man⸗ nigfachen Uebung Auge und Herz der Zuſchauer erfreuten. Mit den Tänzen der Turnerinnen, die mit einer Wiederholung auf die Bühne mußten, ging es zum 2. Teil über. Mit einigen kurzen Erläuterungsworten, ſowie Worte des Dankes an alle Abteilungsleiter und ſämtliche Mitwirkende ſchloß hierauf Vorſtandsmitglied Karl Hook den turneriſchen Teil der Veranſtaltung. Ein gemüt⸗ licher Tanz, bei dem alle Anweſende auch eine gute Ausdauer zeigten, hielt Mitglieder und Gäſte in froher Stimmung bis zum Schluß des 2. Teils zuſammen. Ortshilfsausſchuß für freie Liebestätigkeit. Geſtern Nachmittag um ½5 Uhr fand in dem Sitzungsſaale des Rathauſes eine Beſprechung ſtatt, mit dem Zwecke der Bildung eines Ortsausſchuſſes der freien Wohlfahrtspflege für die Winterhilfe 1931/32. Veranlaſſer dieſer Beſprechung war Herr Bürgermeiſter Lamberth. Es nahmen daran teil: Hochw. Herr Dekan Wolf, Herr Pfarrer Roos, die Kreisfürſorgeſchweſter, die Herren Rektoren der Schulen, Vertreter der Preſſe, Herr J. Wunderle für den Ortsgewerbeverein, Herr Konrad Brechtel für die Bäckerinnung, Herr Beikert für das Rote Kreuz und Herr Aloys Schmitt für die Arbeiter⸗ Samariter⸗Kolonne. Verſchiedene Herren ließen ſich entſchuldigen, haben aber ihre Mithilfe an dieſem Liebeswerk zugeſagt. Der Herr Bürgermeiſter gab einen allgemeinen Ueberblick über die unverſchuldete Notlage, in welche ſoviele unſerer Mitbürger ge⸗ kommen ſind. Für über 600 Wohlfahrtsempfänger zahle die Gemeinde wöchentlich mehr als 7000.— Mk. aus. Auf die Dauer iſt die Gemeinde nicht mehr in der Lage, all den Anforderungen gerecht zu werden, weshalb es am Platze ſei, einen Orts- hilfsausſchuß zu bilden, der durch Anregung der freien Liebestätigkeit eine Hausſammlung abhält und dann die geſammelten Gaben nach Prüfung der Bedürftigkeit gerecht verteilt. Geſammelt ſoll wer⸗ den: Kleidungsſtücke, Bedarfsartikel, Heizmaterial, Holz und Kohlen, Lebensmittel, Kartoffel, Brot uſw. ſowie auch Geldſpenden; kurzum alles was geeignet iſt, die große Not in den Kreiſen der Ausgeſteuer⸗ ten zu lindern. Die Anweſenden erklären ihren Beitritt zu dieſem Hilfsausſchuß; den Vorſitz über⸗ nimmt Herr Bürgermeiſter Lamberth. Die vorge⸗ ſehene Hausſammlung ſoll in der zweiten Hälfte des November vorgenommen werden und wird durch- geführt von den Mitgliedern des Roten Kreuzes und den Arbeiter⸗Samaritern. Die Verteilung der Gaben ſoll dann kurz vor Weihnachten erfolgen. Es wurde auch empfohlen, daß ſich evtl. Familien bereit finden ſollen, dem Kind eines Ausgeſteuerten Mittagstiſch zu geben uſw. Auf jeden Fall ſollen alle, denen es möglich iſt, an dieſem Hilfswerk mit⸗ helfen und nach Kräften beizuſteuern, um die Not und das Elend zu bekämpfen, damit der bevorſte⸗ hende Winter überſtanden wird. Sport und Spiel. Phönix Ludwigshafen erzwingt ein Unentſchieden auf dem Waldſportplatz. 1. M. 2:2, 2. M. 2:2, 3. M. 2:0, 4. M. 01:3, Schwarzweißelf 3:2. Ein äußerſt intereſſanter und flotter Kampf, fair auf beiden Seiten und ſpannend bis zum letz— ten Moment. Bei etwas mehr Glück hätten die Viernheimer leicht als Sieger aus dem Rennen hervorgehen können. Die Phönixleute hatten rieſigen Duſel, denn nur dem Schiedsrichter haben ſie es zu verdanken— genau wie bei Waldhof,— daß ſie wenigſtens einen Punkt gerettet haben. Der Spielführer von Ludwigshafen konnte ſich freilich beim Schiedsrichter für ſeine gute Leiſtung bedan⸗ ken. Im großen Ganzen hätte das Spiel ſchon vor der Pauſe entſchieden werden können, wenn man im Sturm etwas ſelbſtändiger geweſen wäre. In der Nähe des Tores muß geknallt werden, Kom— bination iſt hier abſolut nicht am Platze. Mit der Arbeit des Schlußtrios konnte man zufrieden ſein, während die Läuferreihe nicht immer die Situation erfaßte und in den Leiſtungen ſehr ſchwankte, vor allem gab es Mängel im Aufbau, die auszumerzen ſind. Im Sturm fehlte es an Schußſicherheit, ſonſt gingen die Leiſtungen an. Das 1. Tor fiel in der 9. Minute durch den Linksaußen, dem aber ſofort der Ausgleich durch den Rechtsaußen der Gäſte folgte. Kurz vor der Pauſe holte der Viernheimer Rechtaußen nach wunderſchönem Lauf in prachtvoller Manier die Führung und ſo blieb es bis 12 Mi⸗ nuten vor Schluß. Ein abſolut unfreiwilliges Hände an der Strafraumgrenze gab der Schiedsrichter Kratzenberg⸗Sprendlingen dem Ex⸗DFB⸗Dritten Ge⸗ legenheit, in Viernheim wenigſtens einen Punkt zu retten. Die unteren Mannſchaften ſchnitten durch⸗ weg ganz gut ab. Die Schwarzweißelf trat zum erſten Male offiziell in Aktion. Das erſtmalige Auftreten geſtaltete ſich ſehr erfolgreich, denn auf dem heißen Phönixgelände wurde ein 3:2 Sieg her⸗ ausgeholt, nachdem die Partie 3 Minuten vor Schluß ebenfalls 2:2 ſtand. Vereins- u. Trainingsabende der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e. v. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb. Dienstag abend /5 Uhr: Lauftraining der 1. und 2. Mannſchaft. Mittwoch abend Balltraining der Jugend u. Schüler abends ½9 Uhr Spielausſchuß in der Geſchäftsſt. Donnerstag ½5 Uhr: Fußballtr. der 1. u. 2. M. Freitag abend ½5 Uhr: Fußballtr. der 3. u. 45 M. Dienstag ¼5 Uhr Fußballtr. der Schwarzweißelf. Vorſchau für Sonntag, den 25. Oktober: Ver⸗ bandsſpiel in Sandhauſen. Fahrgelegenheiten nach Sandhauſen: Omnibus, Sitzplatz 2.— Mk. Omnibus, Stehplatz 1.50 Mk. Laſtwagen 1.20 Mk. Karten nur im Vorverkauf in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Schutzſport des Reichsbanners Handball: Worms 1.— Viernheim 1. 2:2 Wochenplan der DIR. Dienstag 8 Uhr Turnſtunde. 11 2— 4 Uhr Schülertraining. —87¼ Ubr Training der 1. Schülerm. und 9 1 8½—10 Uhr Training 1. und 2. Mannſchaft und 1. Privat. Donnerstag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. 8½— 10 Uhr Tr. 1. Handballm. und Jug. Mſchft. Freitag: 2— 5 Uhr Platztr. 8 Uhr Turnſtunde. Montag 5— 7 Uhr Schülerturnſtunde. Dienstag: 2—5 Uhr Platztraining. Bereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. 1 u.. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 22. Okt., abends 8 ½ Uhr, findet im Lokal zum „Goldenen Stern“ 0 8 Monats verſammlung ſtatt. Da wichtige Punkte zur Tagesordnung ſtehen, iſt vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. Odenwaldklub(Ortsgr Viernheim). Mittwoch, den 21. Oktober, abend 8½ Uhr wichtige Vor- ſtandsſitzung im Tannhäuſer. Der Vorſitzende. Krieger⸗ u. Soldaten⸗Verein Teutonia. Mittwoch den 21. Oktober, abends 8 Uhr Verſammlung im Lokal und Uebungsſtunde durch Jugendführer Kam. Kromm. Sonntag, den 25. Oktober, von 3 Uhr ab Schlußſchießen auf Vereinsmeiſterſchaft. Der Vorſtand. die ſind jetzt hoch. Gefahren des Geldhamſterns Die Entwicklung der Ein⸗ und Auszah⸗ lungen bei den Geldinſtituten zeigt in den letzten Monaten ein gegenüber der bisherigen Entwicklung abweichendes Bild. Spareinlagen werden ganz oder teilweiſe abgehoben, recht häufig, ohne daß ſie wirklich gebraucht wer⸗ den. Einzahlungen dagegen unterbleiben. Das Geld iſt zu Hauſe keineswegs ſicherer als etwa auf der Sparkaſſe; im Gegenteil, wie die häu⸗ figen Verluſte von zu Hauſe aufbewahrten Erſparniſſen durch Feuer, Diebſtahl, Betrug, beweiſen. Ferner iſt zu bedenken, daß das Geld das zu Hauſe liegt, keine Zinſen bringt, und Das Geldhamſtern führt aber auch zu einer allgemeinen Erhöhung der Arbeitsloſigkeit und Verminderung des Volks⸗ einkommens, wovon natürlich auch die Geld⸗ hamſterer betroffen werden. Je mehr Geld eingezahlt und je weniger Geld abgehoben wird, umſomehr Kredite können die Sparkaſ⸗ ſen und andere Geldinſtitute an die Wirtſchaft (Fabriken, Handwerker, Landwirte uſw.) ge⸗ ben. Dadurch kann die Wirtſchaft umſomehr Aufträge erteilen und Arbeitskräfte bezahlen; damit ſteigen wieder Löhne, Gehälter und die anderen Einkommen. Wird dagegen Geld ge⸗ hamſtert, alſo unnötig abgehoben u. nicht ein⸗ gezahlt, ſo tritt die entgegengeſetzte Entwick⸗ lung ein; es müſſen Kredite gekündigt und zurückgezogen werden, damit geht die Beſchäf⸗ tigung der Wirtſchaft weiter zurück, und die Arbeitsloſtgkeit wächſt. Dieſe Zuſammenhänge zeigen. worauf es ankommt: Nicht hamſtern, ſondern im Gegenteil jedes entbehrliche Geld, auch wenn es nur kurze Zeit nicht benötigt wird, einzahlen. Praktiſche Winke Wie beſeitigt man Milchflecken? Friſche Milchflecken laſſen ſich leicht mit war⸗ mem Waſſer oder verdünntem Seifenſpiritus reſp. Seifenwaſſer herausſpülen, Alte Flecken laſ⸗ ſen ſich manchmal nur ſchwer aus den verſchie— denen Stoffen entfernen. Zur gründlichen Be— ſeitigung behandelt man die betreffenden Stellen zunächſt mit einem Fettlöſungsmittel, z. B. Y ther, Alkohol u. a. um die Fettbeſtandteile he. auszulöſen. Dann wird das unlösliche Kaſein mit verdünntem Salmiakgeiſt, warmer Borax⸗ löſung oder warmer, verdünnter Sodalöſung aufgeſchloſſen(d. h. in Löſung gebracht) und ſchließlich der veſtierende Milchzucker durch wie- i Auswaſchen mit warmem Waſſer ent⸗ ernt. Fettflecken zu entfernen. Fettflecken laſſen ſich verhältnismäßig einſach entfernen. Man ſtellt ſich mim einem Fleckwaſſer einen Brei aus Magneſiumkarbonat her, den man auf die betreffende Stelle aufträgt. Neben Benzin eignen ſich hierfür auch eine Reihe ande- rer Löſungsmittel wie Tetrachlorkohlenſtoff., Trichloraethylen uſw., die Sie in jeder Fach- drogenhandlung erhalten. Aufgeſprungene Hände. Nach jeder Küchenarbeit müſſen Hände, die leicht rot und rauh werden, gründlich mit einer Bürſte und milder Seife bearbeitet werden. Nach dem gründlichen Abtrocknen verreibe man einige Tropfen Glyzerinöl mit einem Tropfen beſten Weineſſig. Das einfache Mittel macht die Hand weiß und 1 trotz täglicher Küchenarbeit. Delikateß⸗ Sauerkraut mit Weingärung Pfd. 11 Vfg. Sämtliche Marinaden offen u. in Doſen billigſt Oelſardinen, nur beſte Ware Doſe 22, 30, 35, 40 Pfg. uſw. Echter Räucherlachs, 1 Doſe 1,20 Mk. Seelachs, offen/ Pfd. 40 Pfg. Kaviar, Maponaiſe, Pumpernickel uſw. villigſt. lakoh Winkenhach Telefon 83 Lorſcherſtraße 10. Volkschor 2 des Deutschen Arheitersängerbundes 29 November: Singen im fundlunk! Heute Dienstag abend, 3/49 Uhr Singſtunde des Frauenchors. Es wird erwartet, daß vor dem Rundfunkfingen keine Sängerin mehr unentſchuldigt fehlt. Der V. Achlafzimmer neu mit großem Ztür. Spiegelſchr. kompl. RM. 160.—. „Wie iſt dies möglich“, werden Sie ſagen. Ganz einfach. Ein bahnamtl. Spediteur hatte ſchon über ein Jahr einen größeren Poſten Möbel liegen und wurde die Annahme vom Empfänger verweigert. Wir haben dieſen Poſten billig erwiſcht, natürlich ſollen Sie den Hauptvor⸗ teil davon haben Das aparte Schlafzimmer be⸗ ſteht aus 1 großen Ztür. Spiegelſchr., 180 breit, ¼ f. Wäſche, 27 für Kleider und 3 Schubkaſten, 2 Bett⸗ ſtellen, genau dazu paſſ, ebenſo die Nachttiſche und Waſchkomm. mit Spiegel⸗ aufſatz und zwei Stühlen. Selbſtverſtändlich findet der Verkauf nur geg. bar ſtatt. Jetzt haben Sie aber tatſächlich eine Ge legenheit Ihr kleines un⸗ mod. Zimmer durch ein nagelneues großes zu er⸗ ſetzen. Candes Mannheim⸗Lindenhof, Bellenſtraße 2(Alte Oel⸗ fabrik) direkt hint. Haupt⸗ bahnhof, durchgehend ge⸗ öffnet non 8 bis 7 Uhr. Guterhaltenes Damenrad ſowie weißer Kinder⸗ Sportwagen billig zu verkaufen Von wem, ſagt der Verlag. Bei dem Fuſſballſpiel Viernheim Ludwigshafen am 18. Oktober wurde auf dem Sportplatz der Amicitia ein Giegelring mit Zeichen MB und Innenſchrift H. S. V. 1896 verloren. Es handelt ſich um eine Meiſterſchaft⸗ Erinnerung eines Sportlers. Der Finder wird um Rück⸗ gabe gegen Belohnung auf der Redaktion gebeten. Weinkraut Zentner Rotkrant Zentner Kelter- betet hat laufend abzugeben Kempf Einen faſt neuen Ofen und eine Zuglampe preiswert abzugeben. Viernheim Weinheimerſtr. 9. Zu verkaufen für Kanarienzüchter: Weinneimer sr. 49 1 Zuchthecke und 2 Flughecken nebſt Einſaßbauer Verlag. Zu mieten gesucht Zwei Zimmer und Küche. Von wem, ſagt der A Aid affdd ses ald Klldd Fr Niere he 23 l.— call H damm o fl alfi lh ff Dauleruel- Werbe- Woche! uh heute his einschl. 18. Nov. Dauerwellen, Ropf omplett nur 8 Mk. daran 6 monate Haltbar keſt. Helne Vorbrennungsgelahr. Dauerwell- Institut Salon Weggler p e- ua Ag Mudan, ftp ulld g-& Alddh unnd apud fes mpfehle mich im Georg Haas Metzger Lampert- 2 Zimmer und Küche zu vermieten. 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Ar. 244 Japaniſche Antwort an die Mächte wib Tokio, 20. Okt. In ihrer Beontwortung auf die Hinweiſe bezüglich des Kelloggpaktes wird die japaniſche Regierung, wie verlautet, die Gründe wiederholen, aus denen ſie den Kellogg— pakt in der mandſchuriſchen Frage für unan⸗ wendbar hält. Sie wird ferner geltend machen, daß China durch die antijapaniſche Agitation und den Boykott, die durchaus keinen friedlichen Charakter hätten, ſeine Verpflichtungen verletzt habe. 20 000 Nankinger Studenten demonſtrieren gegen Japan. wib Paris, 21. Okt. Wie die Agentur Indo Pacific berichtet, haben geſtern in Nanking etwa 20000 Studenten vor dem Gebäude der natio⸗ nalen Regierung demonſtriert. Sie haben der Regierung eine Denkſchrift überreichen laſſen. In dieſer wird gefordert, daß die chineſiſche Re⸗ gierung nicht direkt nit Japan verhandeln ſolle. Die Studenten verlangen die Aufſtellung von freiwilligen Formationen. Die Regierung wird aufgefordert, endlich die nationale Einigung Chinas herbeizuführen. Die Nankinger Studenten wünſchen ferner, daß die diplomatiſchen Beziehungen mit Sow⸗ jetrußland wieder aufgenommen werden. Die gleiche Forderung wird von einem Teil der chi— neſiſchen Preſſe vertreten. Dazu iſt zu bemerken daß die dimomatiſchen Hesteßungen zwiſchen China und rmfetruß— land ſeit zwei Jahren infolge des Konfliktes we⸗ 0 der oſtchineſiſchen Eiſenbahn unterbrochen ſind. Tagesnachrichten Erhöhung der Hochſchulgebühren. enb. Berlin, 21. Okt. Das Kultusminiſte⸗ rium hat in dieſen Tagen einen Erlaß an die Hochſchulen herausgegeben, der für die Studenten eine beträchtliche Gebührenerhöhung verfügt. Schon für das beginnende Winterſemeſter wird die Stu— diengebühr von 85 Mark auf 100 Mark herauf⸗ geſetzt, die Aufnahmegebühr, die bisher bei der erften Immatrikulation 25 Mark und beim Ueber— gang auf eine andere Hochſchule 15 Mark betrug, wird künftig einheitlich auf 30 RM. feſtgeſetzt. Neberdies nimmt der Staat einen weiteren Anteil an den Kelloga-Geldern der Profeſſoren für ſich in Anſpruch. Zu dem bisherigen Abzugsverfahren das nach der Höhe der Kelloggelder-Einnahme ge⸗ ſtaffelt war, kommt für alle planmäßigen Profeſ⸗ ſoren eine allgemeine Kürzung von 20 v. H. hinzu. Die amerikaniſche Flotte gibt ein zweites Zeppelinluftſchiff in Auftrag. wib. Waſhington, 21. Okt. Der Staatsſekre⸗ tär für die Flotte, Adam, hat geſtern Auftrag für den Bau eines zweiten Luftſchiffes, gleich der Acron, erteilt. Er verfügte gleichzeitig die offi⸗ zielle Uebernahme der Acron. Die Vertreter der Pariſer Stadtverwaltung bei Severing. enb. Berlin, 20. Okt. Der preußiſche Miniſter des Innern, Severing, empfing heute den Präſi⸗ denten des Pariſer Stadtrates, Latour, ſowie die mit ihm augenblicklich in Berlin weilenden Herren der Pariſer Stadtverwaltung. Bei dieſem Empfang waren u. a. zugegen der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois Poncet, Oberbürgermeiſter Dr. Sahm mit anderen leitenden Herren der Ber⸗ liner Stadtverwaltung, Vertreter des Auswär⸗ tigen Amtes und der Präſident des Städtetages, Dr. Mulert. Eine amerikaniſche Dar⸗ ſtellung der Pläne Cavals b wib. Newyork, 21. Okt. Der Vertreter der Aſſociated Preß berichtet von Bord der„Isle de France“, Miniſterpräſident Laval habe zu ver⸗ ſtehen gegeben, daß er bereit ſei, dem Präſidenten Hoover auf dem halben Wege entgegen zu kommen, wenn Hoover irgend welche Vorſchläge mache, die für das franzöſiſche Parlament annehmbar ſeien. Wenn er(Laval) die Zuſage amerikaniſcher Zu⸗ ſammenarbeit erhalten könnte, die vom franzöſi⸗ ſchen Standpunkt aus eine Einſchränkung der Rü⸗ Gungkeausaaben rechtfertigen würde, ſo würde der Spielraum für ſeine Waſhingtoner Verhand⸗ lungen erweitert werden. In Zuſammenhang hiermit verlaute, daß Laval bereit ſei, ein Ablom⸗ kommen vorzuſchlagen, daß im Falle eines Krie⸗ ges, in den eines der beiden Länder verwickelt würde, keiner der beiden Vertragspartner die Ver⸗ Anzeigenpreiſe: 5 nzeiger Clernheimer Vurger- Stg.—. Bierub. Volksblatt) Die einſpaltige Petit, e koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr vicht übernommen werden ume en Bitober 5 wendung ſeiner Hilfs mittel gegen den anderen ge— ſtatten würde. Die franzöſiſche Auffaſſung gehe dahin, daß ein derartiges Abkommen ſcharf um— riſſen ſein und möglicherweiſe noch andere Mächte als Unterzeichner einſchließen ſollte. Falls dann Frankreich oder die Vereinigten Staaten oder eine andere Signatarmacht angegriffen werden ſollte, würde keine dem Abkommen beigetretene neutrale Macht den Angreifer durch Lieferung r von Muni⸗ tion oder andere Vorräte unterſtützen. Das Haager Gericht würde zu entſcheiden haben, wer der An— greifer ſei. Berufungsverhandlung gegen Or. Goebbels enb. Berlin, 20. Okt. Vor der Großen Straf⸗ kammer des Landgerichtes III begann heute eine Buſſe und verſchiedener Beamten des mehrtägige Berufungsverbandlung gegen den na— tionalſozialiſtiſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Joſef Goebbels, der zu dieſer Verhandlung erſchie— nen war. Dr. Goebbels iſt als verantwortlicher Redakteur des„Angriff“ verſchiedener Artikel we— gen angeklagt, und e wegen Beleidigung des Berliner Poligeipräſidenten Grzeſinſki, des ehema— ligen Polizeipräſidenten Zörgiebel, des Polizei— vizepräſidenten Weiß, des Kommandeurs der Schutzpolizei Heimannsberg, des Kriminalkommiſ— ſars Busdorf, des Potsdamer Polizeiwachtmeiſters Bezirksamtes Schöneberg. Außerdem hat ſich Dr. Goebbels we— gen Beſchimpfung der jüdiſchen Religionsgemein— ſchaft zu verantworten. In dieſem letzten Punkt hatte die Vorinſtanz, das Schöffengericht Charlot— tenburg, auf Freiſprechung erkannt, während in den anderen Fällen Dr. Goebbels zu einem Monat Gefängnis und 1500 Mark Geldſtrafe verurteilt Ein Maler und Der Maler Leſſer Ury, einer der bedeutendſten Pioniere des Natu— ralismus in den 80er Jahren iſt kurz vor Vollendung des 70. Lebensjahres geſtorben. In den letzten Jahren trat Leſſer Ury haupt⸗ ſächlich durch ſeine Darſtellungen des alten Berlins hervor. ein Dichter ſtarben Der Dichter Georg Engel, Verfaſſer der Romane„Die Herrin und ihr Knecht“,„Claus Störtebecker“,„Der Reiter auf dem Regenbogen“ u. a., ſtarb 65jährig in Ber⸗ lin. Georg Engel hatte den Vorſitz des Verban⸗ des Deutſcher Erzähler u. des Verbandes deut⸗ ſchen Schrifttums inne. Auch ſeine Dramen, dar— runter beſonders„Ueber den Waſſern“, hatten großen Erfolg. e e der Gemeinden Dr. Mulert über die kommunalen Wohlfahrtslaſten enb. Berlin, 20. Okt. Die Arbeitsgemeinſchaft der kommunalen Spitzenverbände hielt heute im Städtehaus in der Alſenſtraße eine Beſprechung über die kommunale Finanzlage ab. Der Präſident des Deutſchen Städtetages Dr. Mulert ging aus von dem ungeheuren Fehlbetrag der Gemeiden und Ge— meindeverbände nach der Zahlungskriſe im Juli ds. Is., den man für das Rechnungsjahr 1931/32 auf 800 Millionen Mark berechnet habe. Reich, Länder und Gemeinden hätten ihre Haushalte im Juli auf die Deckung dieſes gewaltigen Defizits einſtellen müſſen. Die Gemeinden ihrerſeits haben auf dem Weg der Selbſthilfe eine rückſichtsloſe Droſſelung aller Ausgaben eingeleitet und allen Gebieten kommunaler Arbeit ſchwerſte Opfer auf— erlegt. Damit iſt die Grenze des Trag ⸗ baren erreicht worden. Die Reichsregie— rung hat durch die Notverordnung vom 6. Oktober einen Betrag von 175 Millionen für die Gemein— den und die Gemeindeverbände bereitgeſtellt, die mit ihren durch Notverordnung vom 5. Juni gege— benen 60 Mill. eine weſentl. Entlaſtung her⸗ beiführen ſollten. Es ſtellt ſich aber jetzt heraus, daß die von der Reichsregierung beabſichtigte Hilfe keineswegs eingetreten iſt. Denn die Reichsregierung hat eine Reihe eigener Maßnahmen beſchloſſen oder durch andere Organe durchführen laſſen, die die Gemeinden aufs neue ſchwer bela⸗ ſten und die Reichshilfe illuſoriſch machen. Dieſe neuen Belaſtungen werden auf folgenden Gebieten geſehen: In der durch die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung eingeführten Kür⸗ zung der Unterſtützungsdauer, durch die den Ge⸗ meinden eine Neubelaſtung von rund 30 Millionen Mark auferlegt wird, und der Möglichkeit für die Länder, die Landesbeihilfen durch den Gemeinden deſtens 70 Millionen Mark erwächſt, im weiteren Anſteigen der Wohlfahrtserwerbsloſen, das vor— ausſichtlich 40 Millionen Mark erfordert, im Rück⸗ gang der Gemeindeeinnahmen aus Ueberweiſungs— und eigenen Steuern und in der Nichtbefolgung des vorgeſchlagenen Leiſtungsabbaues in der ſogen. ge— hobenen Fürſorge, durch die die Gemeinden mit der erwarteten Erſparnis von etwa 25 Millionen Mark in dieſem Winterhalbjahr nicht rechnen können. zurückzunehmen, wo— Insgeſamt werden die Gemeinden durch die jetzigen Maßnahmen der Reichsregierung um die Wirtſchaftsentwicklung mit rund 250 Mil⸗ lionen Mark mehr belaſtet. Dieſe Summe deckt ſich faſt ganz mit der Reichshilfe. Die Gemeinden und Gemeindeverbände erwarten auf das beſtimmteſte die zugeſagte Entlaſtung ihrer Finanzen, die nur vom Reich aus geſchehen kann. Es wird dem Reich nichts anderes 88 bleiben, als auch ſeinerſeits alle Kräfte auf d nährun g der Arbeitsloſen zentrieren und Aufgaben, die in Rahmen nicht unbedingt notwendig ſind, abzu— bauen. Außerdem wird das Reich organiſa— toriſche Reformen in der Arbeits⸗ loſenhilfe und Arbeitsloſenfürſorge durch— führen müſſen. Die von den Gemeinden und Ge— meindeverbänden immer wieder geforderte Zu— ſammenlegung der Kriſenfürſorge und der Wohlfahrtserwerbsloſen⸗ fürſorge zu einer einheitlichen Reichsarbeitsloſenfürſorge würde die Verwaltung weſentlich vereinfachen und nen⸗ nenswerte Erſparniſſe erzielen. Vor allem aber iſt die Zeit des Nebeneinander und Gegeneinander vorbei: die immer ſtärker wachſenden Schwierig⸗ leiten erfordern ein vorbehaltloſes Zuſammenar⸗ beiten von Reich, Ländern und Gemeinden. eine Mehrausgabe von min⸗ die Er⸗ zu kon⸗ dieſem 48. Jahrgang worden war, wogegen Dr. Goebbels auch die Staatsanwaltſchaft Berufung eingelegt hatten. Die Verhandlung wird mindeſtens zwei Tage dauern. Zuſammenſtöße in Eſſen wib Eſſen, 21. Okt. Gegen 1 Uhr wurde im Stadteil Borbeck eine Schug holizeiſtreiſe, Esſte— hend aus acht Beamten, an der Eiſenbahneinter⸗ führung in der Borbecker Straße von etwa 200 Perſonen angegriffen, mit Stei zen heworzen und mit etwa 15 Schuß befeuert. Die Beamten wur— den durch die Schüſſe nicht vertent mohl aher von Steinen getroffen. Die Beamten erwider— ten das Feuer. Als kurz daraur etwa 24 Beamte zur Verſtärkung eingetroffen waren, wurde die Menge zerſtreut, und die Ordnung wieder herge— delt. Verletzt wurden drei junge Männer. Die Verletzten wurden dem Kr ankenhaus zuge⸗ ſeihrt. Fünf Perſonen wurden ſeſtgenommen. 30 weitere Perſonen wurden zwecks Feſtſbellung der Perſonalien der Wache vorgeführt und dar—⸗ nach wieder entlaſſen. ſelbſt als Ausbruchverſuch Scheringers enb Berlin. 21. Okt. Der frühere Reichswehr⸗ leutnant Scheringer, der von den Nationalſozia⸗ liſften zu den Kommuniſten übergegangen iſt, hat— wie das„B. T.“ berichtet— einen Aus— bruchsverſuch aus dem Unterſuchungsgeſängnis in Moabit unternommen. Scheringer verſuchte mit einer Nagelfeile einen Gitterſtab in ſeiner Zelle durchzufeilen, doch wurde der Ausbruchs⸗ verſuch frühzeitig von einem Wärter bemerkt. Nachdem die Direktion des Gefängniſſes benach⸗ richtigt war, wurde Scheringer alsbald umquar⸗ tiert und in einer beſonders ſicheren Zelle un— tergebracht. Derbeſſerte Reichsſinanzen enb Berlin, 21. Okt. Die Befürchtungen über eine ungünſtige Entwicklung der Einnah— men des Reiches find— der„Voſſiſchen Zeitung“ zufolge— durch die neueſten Berichte der Fi— nanzämter an das Reichsfinanzminiſterium nicht beſtätigt worden. Die Eingänge aus den Steu- ern, Zöllen und Verbrauchsabgaben ſind in der zweiten Woche des Oktobers erheblich beſſer ge— weſen als in der erſten. Wenn dieſe Entwicklung anhält und äußere Ereigniſſe nicht eine völlig neue Lage ſchaffen, kann angenommen werden, daß der neue Vorſchlag, der vor Erlaß der letz⸗ ten Notverordnung aufgeſtellt worden iſt, ein⸗ gehalten wird. Cetzte Radiomeldungen Mißglückter Eiſenbahnanſchlag in der Tſchechoflowakei. wtb. Prag, 21. Okt. Bei dem Strecken⸗ märter der Eiſenbahnbrücke, die bei Komorn über die Donau führt, erſchien kurz vor Mit⸗ ternacht ein Mann, der ſich erkundigte, ob der internationale Schnellzug Budapeſt— Prag Verſpätung hätte. Als der Streckenwärter dann die Strecke abging, fand er auf der Vrücke 2 auf den Gleiſen liegende Steinblöcke von etwa je 70 Kilo Gewicht. Durch Lichtſignale gelang es dem Wärter, den Schnellzug im letzten Au⸗ genblick zum Halten zu ingen. Die ungari⸗ ſchen und tſchechiſchen Grenzwachen wurden von dem Vorfall benachrichtigt. Die tſchechoſlo⸗ wakiſche Grenzwache hat bereits eine beſtimmte Spur aufgenommen. Kein Moratorium für ruſſiſche Zahlungs⸗ verpflichtungen in Deutſchland. enb. Berlin, 21. Okt. In einem Teil der Preſſe werden Gerüchte verbreitet über eine Zahlungseinſtellung Sowjetrußlands bezw. über Anträge auf ein Moratorium für fällige Zahlungsverpflichtungen in Deutſchland. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, entbehren dieſe Nachrichten jeder Begründung. Erneute Diskonterhöhung in Amerika. wtb. Newyork, 21. Okt. Die Federal Neſerve Bank of Dallas hat die Nediskontrate von 3 auf 4 Prozent erhöht. —.—— „„TVTT0TT7TdT0T0TdT0TdTdT0TCTfT7TCTCTdTCTfTTCTCTCTꝙTdßbßbßbpßPßpbpbfTPTPTfTfTffTTfßeßeee. Das Fieberthermometer In jeden Haushalt gehört ein gutes Fieber⸗ thermometer, denn oft hängen Leben und Geſund⸗ heit davon ab, daß man ſofort die Temperatur eines Kranken beſtimmen kann. Ein Kind ſollte immer bei den kleinſten Anzeichen eines Unwohl⸗ ſeins, wenn ſich ſeine Händchen und ſeine Stirn heiß anfühlen, gemeſſen werden. Bei Fieber kommt es natürlich gleich ins Bett und der Arzt wird be⸗ nachrichtigt. Iſt dann eine ernſtliche Krankheit im Anzuge loft fängt ſie ganz harmlos an), dann kann der Arzt aus der Fieberkurve viel er⸗ ſehen und viel ſchneller eine ſichere Diagnoſe ſtel⸗ len. Das iſt bei einem Kinde oft lebensrettend. Auch bei erwachſenen Kranken iſt es von gro⸗ zer Wichtigkeit, immer den Verlauf der Tempera⸗ tur genau zu kennen und bei vielen Erkrankungen mit großen Temperaturſchwankungen iſt eine or⸗ dentliche Behandlung ohne Hilfe des Thermome⸗ ters gar nicht möglich. In Deutſchland muß ein Fieberthermometer amtlich geprüft und abgeſtempelt ſein. Dadurch hat der Käufer aber leider noch keine Gewähr, ein tadellos arbeitendes Inſtrument zu erhalten und nur ein ſolches hat überhaupt Zweck. Das Ther⸗ mometer iſt natürlich ein ſehr feines, empfind⸗ liches Inſtrument. Billig und ſchlecht ausgeführt, iſt es von geringer Haltbarkeit und oft ſchon un⸗ brauchbar beim Einkauf. Bei ſeiner Wichtigkeit iſt darum nicht dringend genug abzuraten, ein be⸗ liebiges, billiges Fieberthermometer zu kaufen. Man kaufe ſich in geſunden Tagen, d. h. wenn es nicht gerade gebraucht wird, bei einem Drogiſten das Thermometer. Wenn man nicht ganz genau mit ihm umzugehen weiß, dann ſoll man ſich ſeine Handhabung, das Einlegen, das Ableſen der Kur⸗ ven und das Herunterſchlagen der Queckſilberſäule, ſofort gründlich zeigen laſſen. Wenn der Verkäu⸗ fer einwandfrei feſtgeſtellt hat, daß das Inſtru⸗ ment tadellos funktioniert, dann tragen ſie es vor⸗ ſichtig nach Hauſe und heben es an einem Orte auf, wo es vor Erſchütterungen, Stoß und Fall bewahrt bleibt. Sachgemäß behandelt hält ein gutes Ther⸗ mometer viele Jahre lang, darum ſollte man die kleine Ausgabe nicht ſcheuen, denn nichts iſt ſchlimmer, als im Bedarfsfalle zu allen Sorgen auch noch ſolch kleines Hilfsmittel beſorgen zu müſſen, ganz abgeſehen von der koſtbaren Zeit, die verloren geht. Fieberthermometer. —— Der Hund als Gerichtszeuge Der ſeltene Fall, daß ein Hund ſelbſt als Be⸗ weisſtück vor Gericht erſcheinen mußte, iſt vor dem Etrafrichter in Wetzlar paſſiert. Eine Bauersfrau Als dem Kreiſe Wetzlar war zu einer Geldſtrafe verurteilt worden, weil ihr Hund jemanden gebiſ⸗ ſen hatte. Sie erhob Einſpruch und beteuerte vor Gericht, ihr Hund wäre das ſanftmütigſte Weſen der Welt; er müſſe unbedingt geärgert worden ſein. Der fragliche Hund wurde herbeigeholt und ſollte nun eine Probe ſeiner philantropiſchen Welt⸗ auffaſſung geben. Das tat er. Schweifwedelnd ſpazierte er zum Richtertiſch, machte Männchen And legte ſeine Vorderpfoten mit einem rührenden Hundeblick auf die Tiſchkante, als wollte er ſagen: Denk an die Notverordnung— weg mit den Klecker⸗Prozeſſen! Dieſem ergreifenden Appell konnte ſich der Richter nicht entziehen. Was viel⸗ leicht ein Verteidiger nicht vermocht hätte, be⸗ Arkte der„hündiſche Beweis“. Die Strafe wurde zer Bauersfrau erlaſſen, die darüber hocherfreut zit ihrem Hund den Gerichtsſaal verließ. Alſo: in jeden Haushalt gehört ein N U 0 a U * ö Die fliegenden Fiſche fliegen wirklich Die Naturwiſſenſchaftler neigen dazu, die Frage, ob die in den wärmeren Meeren lebenden heringähnlichen Fiſche, die von Zeit zu Zeit aus dem Waſſer emporſchnellen, bei der Fortbewegung in der Luft von ihren als Schwingen wirkenden Bruſtfloſſen vorwärts getrieben werden, glatt zu verneinen. Für ſie handelt es ſich bei der Luft⸗ reiſe dieſer ſogenannten fliegenden Fiſche um einen vorgetäuſchten Flug, der tatſächlich nur die Bewe⸗ gung des Schnellens und Segelns iſt. Anders der beobachtende Laie, der ſich nicht ausreden läßt, daß das, was er als Augenzeuge geſehen, eine wirk⸗ liche Flugleiſtung darſtellt. Die bekannte eng⸗ liſche Fachzeitſchrift„Nature“ veröffentlichte kürz⸗ lich einen Artikel, in dem dieſe Anſchauung der Laien eine wiſſenſchaftliche Beſtätigung findet. „Ein wiſſenſchaftlicher Mitarbeiter“, ſo heißt es dort,„hat auf Grund perſönlicher Beobachtung, die er bei windſtillem Wetter im Arabiſchen Meer gemacht hatte, über fliegende Fiſche berichtet. Seine ſorgfältige Beobachtung, bei der er ſich eines ſchar⸗ fen Prismenfernrohres bediente, führte ihn zu dem Schluß, daß die gleichförmigen Bewegungen durch den in kurzen Zwiſchenräumen einſetzenden Gebrauch der Bruſtfloſſen geſtützt und aufrecht er⸗ halten wurde. Obgleich die Entfernung vom Schiff zu groß war, um zuverläſſig feſtſtellen zu können, ob die flügelartigen Floſſen der Fiſche wirklich flatterten, ſchien es dem Beobachter doch, daß ein Flug, der ſich zuweilen bis auf eine Strecke von 136 Metern ausdehnte und in einer Höhe von etwa 30 Zentimetern über dem Waſſerſpiegel ver⸗ lief, nicht durchgehalten werden könnte, wenn er nicht durch die Floſſen einen fortgeſetzten Antrieb erhielte. Das war auch der Eindruck, den der Schreiber dieſer Zeilen auf Grund der wiederhol⸗ ten Studien, die er in derſelben Gegend mit blo⸗ ßen Augen anſtellte, erhalten hat. Die Fiſche ſchienen gelegentlich mit ihren Floſſen zu vibrieren, ſowohl wenn ſie vom Waſſer losgelöſt waren, wie auch, wenn ſie das Waſſer mit dem Schwanz ſchlu⸗ gen. Der Eindruck, den ihr Flug hinterließ, war der eines Moorhuhnes, das mit Geflatter und Pladdern ſchwerfällig auffliegt, um nach dem Auf⸗ ſchwung den Flug wie ein Rebhuhn gleitend und ſchwirrend fortzuſetzen.“ Das dichteſte Straßennetz der Welt Von den 35,8 Millionen Kraftfahrzeugen, die es nach den letzten Ermittlungen am 1. Januar 1931 auf der Welt gab, entfielen 26,74 Millio⸗ nen oder 74,7 Prozent auf die Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika. Amerikaniſchen Statiſtiken zu⸗ folge, die die„Verkehrstechnik“ wiedergibt, beläuft ſich die Länge des Straßennetzes in den Vereinig⸗ ten Staaten auf 4,1 Millionen Kilometer. Einen richtigen Ueberblick über dieſes ungeheure Wegenetz, das die ausgedehnten Landgebiete der Vereinigten Staaten durchquert, ergibt ſich erſt, wenn man die Einwohnerzahlen zum Vergleich heranzieht. Dann entfallen in Nordamerika auf je 100 000 Einwoh⸗ ner 3887 Km. Straßen, eine Zahl, die von keinem der wichtigſten europäiſchen Länder auch nur an⸗ nähernd erreicht wird. Unter den Staaten Euro⸗ pas beſitzt(nach amerikaniſchen Quellen) Groß⸗ britannien das wetiverzweigteſte Landſtraßennetz mit einer Geſamtlänge von 285 300 Km. Frank⸗ reich mit 281 000 Km. und Deutſchland mit rund 211 000 Km. folgen an 2. und 3. Stelle. Alle drei Länder aber werden hinſichtlich der Dichte de Straßennetzes— gemeſſen an der vorhandenen Bevölkerung— übertroffen durch die nordiſchen Länder Schweden und Dänemark, in denen nei einer Geſamtlänge des Ueberland⸗Straßennetzes von nur 67 700 bezw. 45 800 Km. auf je 100 000 Einwohner 1141 bezw. 1339 Km. Landſtraßen⸗ ſtrecken entfallen. Die entſprechenden Verhältnis⸗ zahlen ſtellen ſich demgegenüber in Großbritannien auf 667, in Frankreich auf 589 und in Deutſch⸗ land auf 334 Km. auf das Hunderttauſend der Bevölkerungszahl umgerechnet. Belgien, das zwar das ausgedehnteſte Eiſenbahnnetz Europas beſitzt, weiſt ſogar mit insgeſamt 9979 Km. Landſtraßen auf 100 000 Einwohner nur 134 Km. Km. Land⸗ ſtraßen auf. Gefahren der Garage Bedeutſame Feſtſtellungen des amerikaniſchen . Geſundheitsamtes. 1 Die Verheerungen, die das Gehirn durch das Einatmen giftigen Gaſes erleidet, wurden im Staatlichen Geſundheitsamt der Vereinigten Staa⸗ ten eingehend unterſucht. Es handelt ſich dabei um das Gas, das man populär als„Garagengift“ bezeichnet, weil es ſich in den Auspuffgaſen der Automobile findet und alljährlich Hunderten von Perſonen das Leben koſtet, die ſich in kleinen, ſchlechtventilierten Garagen unvorſichtigerweiſe an einem Automobil mit laufendem Motor betätigen. Die Unterſuchungen der Aerzte des genannten Ge⸗ ſundheitsamtes bezogen ſich auf die Gehirne von vier Hunden, von denen jeder weniger als eine halbe Stunde einen kleinen Prozentſatz der mit dem tödlichen Gas geſättigten Luft eingeatmet hatte. Bei der Sektion zeigte es ſich, daß lebens⸗ wichtige Teile des Gehirns vollſtändig zerſtört waren. Manche der Zellen waren geplatzt und zum Teil verflüſſigt. Andere wieder waren zuſam⸗ mengeſchrumpft und verzerrt, als wären ſie einem Kochprozeß unterworfen geweſen. Die Blutgefäße in den vergifteten Gehirnen zeigten ſich geſchwol⸗ len und mit ſtagnierenden roten Blutkörperchen überfüllt, als hätte der Organismus verſucht, den beſchädigten Gehirnzellen, b tödliche Wirkung tat, größere Mengen des leben⸗ ſpendenden Sauerſtoffes zuzuführen. Gerichtszeitung 1930 bis März 1931 wurden in den rheinheſſi⸗ ſchen Orten Ober⸗Ingelheim, Wackernheim, Kemp⸗ ten, Groß⸗Winternheim, Appenheim, Schwaben⸗ heim und Bubenheim bei Landwirten und auch in Geſchäfte eingebrochen und Lebensmittel, Weine, Stoffe uſw. im Geſamtbetrage von ungefähr 10 000 Mark ſowie auch Bargeld erbeutet. Erſt Anfang April gelang es der Polizei, in dem be⸗ reits erheblich vorbeſtraften 37 Jahre alten Stein⸗ brecher Johann Walther und dem bisher unbeſtraf⸗ ten Tüncher Karl Saalwächter die Täter zu er⸗ mitteln und feſtzunehmen. In der geſtrigen Gerichtsverhandlung hatten ſich außer den beiden Tätern noch der Arbeiter Karl Albus, die Mutter des Saalwächter, die Frau des Walther, die Ehefrau Fritz Kuhn, alle aus Ober⸗Ingelheim, und die Ehefrau Auguſt Jochim aus Mainz⸗Kaſtel wegen Hehlerei zu ver⸗ antworten. Nach umfangreicher Beweisaufnahme verur⸗ teilte das Gericht den Haupttäter Walther wegen elf ſchwerer, einem einfachen und einem verſuchten Einbruchsdiebſtahl zu ſechs Jahren Zuchthaus, zehn Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Po⸗ lizeiaufſicht. Saalwächter wurde wegen ſieben ſchweren, einem einfachen und einem verſuchten Einbruchsdiebſtahl zu einem Jahr Gefängnis ver⸗ urteilt. Von den übrigen Angeklagten wurde die Ehefrau Walther wegen fortgeſetzter Hehlerei zu ſechs Monaten Gefängnis, Karl Albus zu drer bevor das Gift ſeine Diebes⸗ und Hehlerbande vor Gericht. Mainz, 20. Okt. In der Zeit von Dezember Monaten Gefängnis und die Ehefrau Jochim zus drei Wochen Gefängnis verurteilt. Die Mutter des Angeklagten Saalwächter wurde wegen Man⸗ gels an Beweiſen freigeſprochen. Rundfunk⸗ Programm Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M. Donnerstag, 22. Oktober. 6.15 Uhr: Wettermeldung; Anſchl.: Morgen⸗ gymnaſtik; 7.20: Frühkonzert; 9.00: Schulfunk: 12.05: Schallplattenkonzert; 15.30: Stunde der Jugend; 17.00: Wirtſchaft; 17.05: Nachmittags⸗ konzert; 18.30: Wirtſchaft; 18.40: Zeitfragen; 19.05: Vortrag: Die politiſche Situation; 19.30: Sonderwetterdienſt, Wirtſchaft; 19.45: Muſikali⸗ ſche Grundbegriffe; 20.00: Aktueller Dienſt; 20.15: Alt⸗Lieder; 20.50: Fiſchzug in Freilingen, Mikrophonbericht; 21.10: Eine Stunde Unterhal⸗ tung; 21.10: Tagesnachrichten, Sportbericht. Süldeutſche Gruppe. Stuttgart. Donnerstag, 22. Oktober. 6.15 Uhr: Zeitangabe, Wetter; Anſchl.: Gym⸗ naſtik; 10.00: Schallplatten; 12.35: Die Staats- kapelle Berlin ſpielt(Schallpl.); 14.30: Spani⸗ ſcher Sprachunterricht; 15.30: Stunde der Ju⸗ gend; 16.30: Schallplatten; 17.05: Konzert, 18.40: Oskar Ludwig Brandt lieſt aus Jack Lon⸗ don; 19.05: Vortrag: Die politiſche Situation; 19.45: Muſikaliſche Grundbegriffe, Vortrag; 20.15: Alt⸗Ungariſche Lieder; Ab 20.50: Pro⸗ gramm von Frankfurt. München. 1 Donnerstag. 22. Oktober. 12.30 Uhr: Unterhaltungskonzert; 15.00: Konzert des einhändigen Zithervirtuoſen J. Zach⸗ meier; 15.40: Leſeſtunde; 16.20: Konzertſtunde; 16.55: Land und Leute der Saarpfalz, Vortrag; 17.20: Veſperkonzert; 18.30: Vortrag: Lebens- fragen der deutſchen Eigenheim⸗Bewegung; 18.50: Für unſere Landwirtſchaft; 19.10: Der moderne Empfängerbau, Geſpräch; 19.30: Unterhaltungs- konzert; 20.50: Erlebnis am Ladentiſch; 21.10: Symphoniekonzert; 22.20: Nachrichten. Wandeinſturz Zwei Tote, ein Verletzter. Allmendshofen(Amt Donaueſching.) 20. Okt. Beim Legen von Gebälk für inen Neubau des Oekonomiegebäudes des im Som⸗ mer dieſes Jahres abgebrannten Gaſthauſes Schorpp ſtürzte geſtern abend gegen 5 Uhr ein⸗ ſtehengebliebene Giebelwand ein. Von den Zim⸗ merleuten, die an dem Neubau arbeiteten, be⸗ merkte nur ein Lehrling das Wanken des Gie⸗ bels und konnte noch beiſeite ſpringen, Zwei Zimmerleute wurden unter den Schuttmaſſen begraben und konnten nur noch als Leichen ge⸗ borgen werden. Es ſind dies der 20 Jahre alte Karl Riegler und der 50 Jahre alte Zimmer⸗ meiſter Emil Hall, der Frau und fünf Kinder hinterläßt. Der Lehrling erlitt erhebliche Ver⸗ letzungen. Weinzeitung 210 Erad! Bud Dürkheim, 20. Okt. Eine Trogendeer⸗ Edelausleſe aus den beſten Lagen ver Es⸗ wein'ſchen Weinguter in Deidegheim ergab filteiert das ſeltan hohe Gewicht von 210 Erad, ein Beweis, daß die Sonne der letzten Wochen doch noch ihre Schuſdigkeit getan dat! ———.. p 7—.. c———'... ⅛—PFä»....;t,.—:?Üʃ¼ẽ..——— 8 Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 66. Fortſetzung. „Ich hatte genau ſo das Bedürfnis, von der lauten Feſtlichkeit fortzukommen und dann war in mir ein ſo niederträchtiges Ge- fühl des kommenden Unheils. Drum nahm ich auch Schaffranz mit. Wir haben die Ställe und die anderen Gebäude nachgeſehen und fanden alles in beſter Ordnung. Nirgends etwas Verdächtiges. Darauf haben wir ge— meinſam eine Flaſche Wein auf dem Altan getrunken.“ „Der Altan liegt nach hinten raus. „Fal“ „Die anweſenden Dienſtleute und Soldaten konnten Sie nicht auf dem Altan ſehen?“ „Eigentlich nicht, doch ſie wußten es, denn ein Soldat kam wohl nach dem Garten.“ „Stimmt! Dann ging alſo Herr Schaff⸗ ranz noch einmal einen Inſpektionsgang. Wie lange blieb Herr Schaffranz weg?“ „Sie meinen— bis er mir den Brand meldete?“ „Ja li“ Eine gute halbe Stunde.“ Wie lange dauerte der erſte gang?“ Länger als eine Viertelſtunde kaum.“ „Die Ausſage ſtimmt mit der anderen überein. Gut! Sagen Sie, Herr Schaffranz — warum haben Sie zu dem zweien Inſpek⸗ tionsgang mehr als die doppelte Zeit ge⸗ braucht?“ Inſpektions⸗ Schaffranz ſah den Kriminaliſten an. Durchdringend. „Ich habe hinter der Scheune wohl eine Viertelſtunde geſtanden. Die letzten Sonnen⸗ ſtrahlen huſchten über die Felder. Es war ein ſchönes Bild.“ „So! Sie ſind empfänglich für Naturſtim⸗ mungen, Herr Schaffranz?“ „Das bin ich!“ „Nun ſagen Sie, Herr Schaffranz— Sie bemerkten plötzlich Rauch?“ „Ja!“ „War es aber zu dem Zeitpunkt nicht ſehr dunkel?“ „Gewiß, war es das! Aber der Tag ſonſt war klar, die Luft durchſichtig. Ich habe oft an demſelben Flecke geſtanden und an dem Anglückstage fiel mir auf, daß die Feldſcheune in dieſer Dämmerung—!“ „Dunkelheit!“ „Dämmerung!— daß die Feldſcheune ſo ver⸗ ſchwommen in der Ferne erſchien. Und ich merkte, wie ſich das verſchwommene Bild aus⸗ dehnte und da kam mir der Gedanke: Rauch! Die Feldſcheune brennt!“ „Sie haben das Feuer alſo nicht mit Be⸗ e gleich erkannt? Sie ahnten es nur?“ „Ja!“ „Wie weit war von Ihrem Standplatz nach der Feldſcheune zu laufen?“ „Ich brauche nie länger als neun bis zehn Minuten.“ „Wenn man rennt, kann man in fünf Mi⸗ nuten dort ſein.“ „Ungefähr!“ „Sie rannten in den Hof, benachrichtigten die Dienſtleute und holten zwei Pferde aus dem Stall.“ Ja!“ „Mich wunderts, daß Sie nicht gleich in⸗ ſtinktiv mitgelaufen ſind?“ „Ich mußte doch den Herrn benachrichtigen. Die Pferde aus dem Stall— nicht eine Mi⸗ nute dauerte es.“ „Und Sie eilten ſofort ans Telephon, Herr von Kamerlingk?“ Willfried nickte. „Ja! Aber man hatte den Draht durch⸗ geſchnitten. Da ſchickte ich Herrn Schaffranz zu Pferde nach Roſenburg, dem Dorf.“ „Sie ritten nach der Brandſtätte! Sind dort Löſchverſuche unternommen worden?“ „Nein! Die Scheune war verloren! Das ſahen wir auf den erſten Blick. Die Nauch⸗ entwicklung war ſo ſtark und Waſſer war nicht da. Wir konnten kaum an den Btand⸗ herd heran.“ 0 „Es war kein Waſſer da? So iſt eine Feldſcheune immer dem Feuer ausgeliefert?“ „Mehr oder weniger— ja! In der Nähe der Scheune iſt ja ein Tümpel, der ſonſt ge⸗ nügend Waſſer zum Löſchen hat, aber in dieſem Sommer war er ausgetrocknet. Die Schonane brannte auch an allen vier Ecken Nie Flam⸗ men ſchlugen rieſig empor. Wir hatten auch mit Waſſer nichts machen können „Möglich! Das kan ich nicht ſo beurteilen Nun weiter— Sie nehmen an, Herr von Kamerlingt— daß es ſich um einen Rachea't handelt?“ „Ich rermute es! Ich wüßte wirklich nicht, wer ſonſt ein Intereſſe daran hätte die Scheu⸗ nen anzuzüngen“ „Hm! Sie waren verſichert?“ „Ja le „Sie batten die Verſicherung erſt vor kur⸗ zem abgeſchloſſen?“ „Allerdings!“ „So war das Gut vorher verſichert?“ „Das war es! Ein Fehler, den mein frühe⸗ rer Inſpektor Thomas Brucks verſchuldet hatte. Er hat das Gut unverſichert gelaſſen. tatſächlich un⸗ Es war geradezu ein Glücksfall, daß ich darauf kam. Ich glaube, meinem Freund und Inſpek⸗ tor Gothe ſtieß es auf und er drängte auf die Verſicherung.“ Der Kommiſſar nickte. „Aber— Sie waren überverſichert?“ „Möglich! Ich wollte ja eigentlich nur auf „00 000 abſchließen, aber der Agent überredete mich auf 700 000.“ „Der Agent hat Sie überredet? Hm! Sie haben ſich bei der Ueberverſicherung nichts ge⸗ dacht?“ „Nein! Bei einer Aeberverſicherung iſt ja die Verſicherungsgeſellſchaft meiſt der Nutz⸗ nießer. Die Geſellſchaft zahlt ja immer nur den tatſächlichen Schaden, alſo in 999 von 1000 Fällen nur einen Bruchteil der ganzen Verſicherungsſumme.“ „Zweifellos, das ſtimmt! Aber— Sie haben auch eine Einbruchsverſicherung dabei. Haben 100 000 Mark Bargeld verſichert. Warum taten Sie das?“ Weil hin und wieder ſehr viel, ſehr viel Geld in dem Geldſchrank liegt. Die Bank iſt in Bialkowitz, alſo nicht ſo ganz nahe. Und mein Getreidehändler, der ſeit Jahren das Getreide von Roſenburg erhält, der alte Barbe in Breslau—.“ i —: Fortſetzung folgt.— Bensheimer Uraſtwagen bei mainz ſchwer verunglückt Bei offener Bahnſchranke vom Güterzug zer⸗ trümmert.— Fabrikant Schönherr⸗ Bensheim ſchwer, der Wagenlenker leichter f verletzt. Bnsheim, 20. Okt. Heute morgen um 8.20 Uhr überfuhr der Durchgangsgüterzug 2406 bei dichtem Nebel auf dem bewachten Bahnübergang 38 der Wiesbadener Straße in Kilometer 34,0 zwiſchen den Bahnhöfen Wies⸗ baden—Biebrich⸗Oſt und Mainz⸗Kaſtel den Perſonenkraftwagen VS. 2833. Der Beſitzer des Wagens, Adolf Schönherr, Zigarrenfabri⸗ kant aus Bensheim, ſowie der Lenker des Wagens, Franz Ludwig von Zſchok aus Wein⸗ heim ſind verletzt.— Der Mainzer Anzeiger berichtet hierzu u. a.: Den Bahnübergang paſ⸗ ſierte ein Auto, als im ſelben Augenblick aus der Richtung Wiesbaden ein Güterzug heran⸗ kam. Die Bahnſchranke war um dieſe Zeit nicht geſchloſſen, da der Bahnhilfswärter das Auto noch über den Bahnübergang fahren laſſen wollte. Dieſem Auto folgte als nächſter Wagen die Sechsſitzerlimouſine VS. 2833, die von Franz Ludwig von Zſchok geſteuert wurde und mit dem Zigarrenfabrikanten Adolf Schön⸗ herr aus Bene eim a. d. B. beſetzt war. Der Bahnwärter giot an, keine Zeit mehr zum Schließen der Schranken gehabt und dem Chauffeur zugewinkt und Zeichen gegeben zu haben, ſeinen Wagen anzuhalten.. Es beſteht die Möglichkeit, daß der Chauf⸗ feur die Warnungen und Signale des Bahn⸗ wärters in dem am Rhein um dieſe Zeit herr⸗ ſchenden dichten Nebel überſehen hat und das Auto nun über den Bahnübergang führte. Im gleichen Moment kam der Güterzug heran und das Auto des Bensheimer Zigarren⸗ fabrikanten fuhr mit voller Wucht gegen die Lokomotive. Der Perſonenkraftwagen wurde vollſtändig demoliert, der Moior iſt völlig auseinandergeriſſen worden. Auffallenderweiſe iſt der Führer des Wa⸗ gens, Herr von Zſchok aus Weinheim, nur leicht verletzt. Er hat am linken Oberſchenkel eine tiefe Fleiſchwunde erlitten. Schwer ver⸗ letzt iſt dagegen der Beſitzer des Wagens, Fabrikant Schönherr aus Bensheim. Ihm ſoll bei dem Anglück die ganze Oberlippe abgeriſ⸗ ſen worden ſein. Er wurde in bewußtloſem Zuſtand in das ſtädtiſche Krankenhaus ver⸗ bracht, ebenſo der Chauffeur. Ob und in welchem Grade hier Fahrläſſig⸗ keit des dienſttuenden Hilfsbahnwärters vor⸗ liegt, wird die Unterſuchung ergeben müſſen. Drei Schwerverletzte des Zechenunglücks bei Herne geſtorben. wtb. Herne, 20. Okt. Die ſchwerverletzten Bergleute Koſin, Tucholkſi und Steinkamp ſind heute Nacht im Krankenhaus Bergmannshei“ geſtorben. Hierdurch hat ſich die Zahl der To. desopfer des Grubenunglücks auf der Zeche Mont Cenis auf 12 erhöht. Vier weitere Schwerverletzte befinden ſich noch in bedenkli⸗ chem Zuſtand. Gelbe Raucherzähne Nach langem Suchen endlich das Richtige für meine Nach dreimaligem Gebrauch blendend mah H hn 9 5 dieſelben durch vieles Rauchen braun und unſchön wirkten. Ich Hofe erg. 1 0 mehr 1 Chlorodont. B., 5 n verlange nur die echte Chlorodont⸗Zahnpaſte, Tube 54 Pf. und 90 Pf., und weiſe jeden Erſatz daftir url Aus nah und Fern Rüdesheim, 20. Okt.(Schwerer Auto⸗ unfall.— Ein Toter). Der 23jährige Küſer Philipp Lill von hier fuhr mit ſeiner Frau im Auto nach Preßburg. Das Auto kippte um und begrub Lill unter ſich, der auf der Stelle getötet wurde. Die Frau kam mit leichten Ver⸗ letzungen davon und wurde ins Rüdesheimer Krankenhaus gebracht. witb. Paris, 20. Oktbr. opfer der Exploſion in (Zwei geſtern abend in der Nähe des Eiffelturmes erein⸗ nete, hat das Leben von zwei Arbeitern gefordert, da einer der Verletzten nunmehr geſtorben iſt. einer von ihnen ſehr ſchwer. wib. Paris, 20. Okt. Paris.) Vergangene Nacht ſtieſßen ſonenwagens wurden getötet, Autobus ſchwer verletzt. iſt ein Schulbeiſpiel dafür, dabei nichts aufgefallen, daß Leiſtungen, ſo hohe Vergütungen gab? nichts gefunden. pakets der Vereinigten Berliniſchen Verſicherungsgeſellſchaft ſellſchaften, bei denen die Favag ebenfalls die Mehrheit beſaß, an die Röchlingbank. Bei dieſem Geſchäft hatten Generaldirektor Dumcke und die Angeklagten Becker, Schumacher, Lindner und Maedje zuſammen die anſehnliche Summe von 500 000 RM. als Sondervergütung in die Taſche geſteckt, während der Gewinn der Favag im günſtigſten Falle buchmäßig etwas über 460 000 RM. betrug. Dazu kam, daß in jenem Jahre 1924, wie die Angeklagten zugeben, die Favag bei einem Sprit⸗ geſchäft ſehr anſehnliche Verluſte, die mit 1,8 Millionen Goldmark geſchätzt werden, erlitten hat. Wenn der Angeklagte Maedje für ſich in An⸗ ſpruch nimmt, daß er bei dem Verkauf des Pakets entſcheidend mitgewirkt hat, ſo fällt für die ande⸗ ren Angeklagten auch jeder Hinweis auf eine Ge⸗ genleiſtung für die Vergütungen vollſtändig weg. Dem Aufſichtsratsvorſitzenden wurde vorgetäuſcht, Todes der Nähe des Eiffelturmes.) Die Cxploſion, die ſich Fünf Arbeiter ſind bei dem Unfall verletzt worden. (Autounfall bet auf dez Landſtraße Paris—Senlis ein Perſonenkraftwagen und ein mit Beſuchern der Kolonialausſtellung be⸗ ſetzter Autobus zuſammen. Drei Inſaſſen des Per⸗ ſechs JIuſaſſen des Es handelte ſich um den Verkauf eines Aktien⸗ Preußiſchen und zweier anderer Ge⸗ Cokales Falſche Hundertmarkſcheine. Die Behörden ſind einer neuen Fälſchung der Reichsbanknoten zu 100 Mark auf die Spur gekommen. echte. violetter Striche vorgetäuſcht. Das Waſſerzeichen iſt durch Aufdruck deckender Farbe nachgeahmt. Die Vorderſeite macht einen verſchmutzten Eindruck. Die Beſchriftung iſt durch Ueberzeichnung mit ſchwarzer Tuſche verſtärkt und daher auffallenv dunkler als die Unterſchriften und der Stempel des Reichsbankdirektoriums. Die Rückſeite ergibt gleichfalls ein ſchmutzig⸗verwiſchtes Geſamtbild. Die Beſchriftung iſt außer der Strafandrohung völlig unleſerlich und mit Tuſche überzeichnet. Die Wertzahlen„100“ ſtehen nicht alle in der Mitte ihrer Felder. Warnung vor einem Betrüger. Der Kaufmann Friedrich Albert Dages, 1909 in Karlsruhe gebo⸗ ren, inſeriert in verſchiedenen Tageszeitungen und bietet Heimarbeit an. Den ſich meldenden Intereſ⸗ ſenten verſpricht er die Alleinvertretung von Toten⸗ gedenkmappen. Bei ſeinen Vorſprachen gibt er ſich als Vertreter der Firma Dages aus und bedient Eine halbe Million Proviſion Sondereinnahmen der Favagdirektoren Frankfurt a. M., 19. Okt. Der erſte Betrugs⸗ fall, der heute im Favagprozeß verhandelt wurde, mit welcher Skrupel⸗ loſigkeit die Angeklagten bei ihren Rieſengehältern ohne jede Gegenleiſtung hohe Gewinne in die Ta— ſche ſteckten Die typiſche Antwort der Angeklagten auf die Frage des Vorſitzenden: Iſt Ihnen denn man Ihnen ohne lautete in der Regel übereinſtimmend: Dabei habe ich daß ein Viertel der Vergütung an Berliner Ver⸗ mittler zu zahlen ſei. Auch wurde ihm eine um 25 Prozent niedrigere Verkaufsſumme genannt. Im Jahre 1924 wurden übrigens den Vor⸗ ſtandsmitgliedern zuſammen 100 000 RM. an Gehaltszulagen und Gratifikationen für entgan⸗ gene Tantiemen bewilligt. Lindner erzählt, eines Tages ſei der Generaldirektor Dumcke ins Zim⸗ mer gekommen, habe von dem glänzenden Röch⸗ linggeſchäft erzählt und mitgeteilt, daß auf ſeinen Antrag hin der Aufſichtsratsvorſitzende Hoff eine Sonder⸗ leiſtung von 100 000 RM. an die Direk⸗ toren der Favag bewilligt habe. Becker bekommt davon den Hauptanteil mit einem Drittel, ich(Dumcke) will mich diesmal mit einem kleineren Anteil begnügen(25 000 RM.), die verbleibenden 42 000 RM. werden auf Lindner und Schumacher verteilt. Als die 100 000 RM. zur Auszahlung kommen ſollten, waren ſie nicht einmal in bar vorhanden. Sie mußten zu dem 1924 beträchtlich hohen Zinsfuß erſt geliehen werden. Auf den Vorbehalt des Vorſitzenden, daß doch auch bei ſolchen Transaktionen innerhalb des Konzerns die Vorſtandsmitglieder, die für ihre Dienſte im Intereſſe der Geſellſchaft reichlich hoch entſchädigt wurden, gar keine Sondervergütung zu beanſpruchen hätten, gibt Lindner die Anr⸗ wort: Wenn ein Mitglied des Vorſtandes ein beſon⸗ deres Geſchäft bringt, habe er das Recht, ſich nuch an den Tiſch zu ſetzen. N 1. 7* 2 4 L 1 keiureiner verliallun Die 2. Internationale Hugieneausſtellung in Dresden hat eben ihre Pforten geſchloſſen. Vieles Neue, Wunderbare hat die Wiſſenſchaft und die Induſtrie uns gezeigt— ſehr vieles. Die höchſte Auszeichnung aber, die Medaille der Reichsregierung, wurde Kathreiner verliehen, unſerm guten alten Kneipp⸗Mah kaffee. Wie hätte ſich Kneipp darüber gefreut- der Erfinder des Nathreiner. der unvergeßliche Vorkämpfer der modernen Ernährungslehre. Der Falſchſchein iſt in der Höhe etwa 2 Millimeter kleiner als der Die Pflanzenfaſern ſind durch Aufdruck 760 ſich auch falſcher Namen. So nannte er ſich Fried⸗ rich und an anderer Stelle Waubert. In den mei⸗ ften Fällen überträgt er die Alleinvertretung aber gleich mehreren Perſonen, und es kommt ihm nur darauf an, auf leichte Art und Weiſe Geld zu ver⸗ dienen. Es wird daher vor ihm gewarnt, zumal er bereits in Frankfurt verſchiedene Straftaten verübt hat. Die Staatsanwaltſchaft Karlsruhe ſucht ihn ſeit geraumer Zeit. Es bedarf keiner Aberlegung ob das Halten einer guten Zeltſchrift wie Weſter⸗ manns Monatshefte eine zwingende Notwendig⸗ kelt iſt. Das Leben ſplelt ſich mehr als früher in der Häuslichkeit ab. Weſtermanns Monats⸗ hefte können IhnenErſatz für viele Entbehrungen, dle Sie ſich auferlegen müſſen, ſein und Ihnen die ſchönſten und reichſten Stunden verſchaffen. 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Die Luftkrankheit, die als Gegenſtück zur Seekrankheit bisher bei vielen Luftreiſenden einſtellte, iſt gegenwärtig ſo im Abnehmen begriffen, daß der Bedauernswerte, der von ihr befallen wird, in Amerika bereits als alt⸗ modiſcher Menſch gilt. Der Grund, dank wel⸗ chem die Luftkrankheit innerhalb der letzten Jahre tatſächlich ſtark abgenommen hat, liegt hauptſächlich darin, daß die Menſchen jetzt viel mehr fliegen als früher und infolgedeſſen an die Luftreiſen mehr gewöhnt ſind, denn das Auftreten der Luftkrankheit beruht bis zu 90 Prozent auf rein nervöſen Urſachen, während, wie neuerdings feſtgeſtellt wurde, nur 10 Prozent aller Fälle durch die Bewe⸗ gungen des Luftfahrzeuges verurſacht werden. Dazu kommt allerdings auch, daß die Flugzeu⸗ ge heut viel beſſer ventiliert ſind als noch vor wenigen Jahren. Luftkrankheit als Folge der Flugzeugbewegungen tritt faſt nur bei ſtür⸗ miſchem Wetter auf. Die Bewegungen der Flugzeuge ſind ganz anders als die eines Schiffes, die viele Perſonen, auch wenn das Meer leidlich ruhig iſt, nicht vertragen können. Daher kann ſich der Menſch auch viel leichter an das Fliegen gewöhnen als an das Fahren auf der See. manu g e Mugge Aus Nah und Fern Mainz, 19. Okt.(Spaltung in der Mainzer SPD). In der geſtrigen Mitgliederverſamm⸗ lung der SPD., an der u. a. Reichstagsabge⸗ ordneter Dittmann, Mitglied des Reichspartei⸗ vorſtandes Berlin, Staatspräſident Adelung und andere führende Mitglieder teilnahmen, wurde die vom örtlichen Vorſtand vorgelegte Entſchließung, die ſich ſcharf gegen den Aus⸗ ſchluß der oppoſitionellen Reichstagsabgeord⸗ neten wandte, abgelehnt. Daraufhin erklärte der Ortsvorſtand ſeinen Rücktritt. Der Redak⸗ teur Ohlof hatte ſchon vorher in ſeinem Schlußwort erklärt, daß er keine Möglichkeit mehr ſehe, ſeine Auffaſſungen in der SPD zu vertreten. Wie wir hören, iſt auf Samstag von der aus der SPD ausgeſchiedenen Oppo⸗ ſition eine Verſammlung zur Gründung einer Ortsgruppe der SAP einberufen, auf der der Führer der Oppoſition, Reichstagsabgeordneter Max Seydewitz, ſprechen wird. Frankenthal, 20. Okt.(Abgeſtürzt). Ein hie⸗ ſiger Gipſermeiſter ſtürzte bei Reparaturarbei⸗ ten an einem Anweſen im Oſtring von einer ſieben Meter hohen Leiter herab und erlitt ei⸗ nen ſchweren, komplizierten Schulterbruch. Er me ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden. Speyer, 19. Okt.(Autorohlinge überfahren Paſſanten). Heute nacht gegen 11,30 Uhr wurde auf der Strecke Dudenhofen⸗Speyer in der Nähe des Moos'ſchen Bierkellers ein ge⸗ wiſſer Jakob Handermann, der mit ſeiner Frau von Dudenhofen hierher ging, von einem Per⸗ ſonenkraftwagen angefahren und etwa 15 bis 20 Meter weit mitgeſchleift. Er erlitt dabei inen Aiutesrauß im linken Nun und weitere Verletzungen im Geſicht und mußte ins Vin— zentiuskrankenhaus verbracht werden. Lebens⸗ gefahr beſteht nicht, Die Autonummer konnte leider nicht feſtgeſtellt werden. Der Führer iſt unbekümmert um den Unfall, weitergefahren. Das Auto ſoll in übermäßig ſtarkem Tempo gefahren ſein und auch kein Signal gegeben haben. Sachdienliche Nachrichten erbittet die Kriminalpolizei. a Landau, 20. Okt.(Selbſtmord oder Ver- brechen?). Zu dem Todesfall des 60jährigen Korbwarenhändlers Georg Riegel wird he⸗ kannt, daß aufgrund beſonderer Tatortum⸗ ſtände inzwiſchen der Verdacht eines Verbre⸗ chens laut wird. Die Staatsanwaltſchaft Lan⸗ dau hat die Leiche beſchlagnahmt und ihre Un⸗ terſuchung angeordnet. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß der Selbſtmord nur vorge⸗ täuſcht wurde. Das Polizeiamt erklärt auf An⸗ frage, daß die Anterſuchung zur Aufklärung des Falles noch nicht beendet iſt. Idar, 19. Okt.(Exploſion eines Pulver⸗ hauſes). Das Pulverhaus der Firma Stein⸗ 8 heider u. Kaiſer auf dem Rilchenberg, iſt am * Samstag nachmittag in die Luft geflogen. Das Haus iſt gänzlich zerſtört. Das Dach wurde 60 Meter weit fortgeſchleudert. Einige junge Bur⸗ ſchen hatten ſich vorher am Exploſionsort her⸗ umgetrieben, und es wird angenommen, vaß dieſe die Exploſion verurſacht haben. wib. Konſtanz, 20. Oktbr.(Bodenſee⸗ dampfer rammt Fiſcherboot. Zwei Tote.) Auf der Höhe von Meersburg bei der Einfahrt in den Ueberlinger See rammte heute vormittag der Kursdampfer nach Ueberlingen in dichtem Nebel ein Fiſcherboot. Das Boot wurde in der Mitte durchſchnitten und die beiden Inſaſſen, der Friſeur Heinrich Wenk und ſeine Tochter er⸗ tranken. Ihre Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Frankfurt a. M., 20. Okt.(D⸗Zug⸗Dieb er⸗ hängt ſich im Gefängnis). Am Samstag vor⸗ mittag machte der 27jährige Metzger Anton Breithecker im Strafgefängnis in Preunges⸗ heim ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Breithecker war ein reiſender Einbrecher and ein gefährlicher D-Zug⸗Dieb. U. a. konnte er verſchiedener Diebſtähle in den Zügen Frank— furt a. M.— Baſel überführt werden. Auch Oberammergau hat er heimgeſucht. Trier, 20. Okt.(Schalterſchließung einer Trierer Privatbank.) Das Bankhaus Rauten⸗ ſtrauch, Clemens u. Co., in Trier hat ſich ge⸗ zwungen geſehen, ſeine Schalter einſtweilen zu ſchließen. In einer Erklärung des Bank⸗ hauſes wird geſagt, daß es ihm nicht möglich geweſen ſei, den anhaltenden ſtarken Anſprü⸗ chen der Kundſchaft zu genügen, da das in Au⸗ ßenſtänden feſtgelegte Geld zurzeit ſehr ſchwer hereinzubekommen ſei. Man ſei im Augenblick mit der Aufſtellung eines Status beſchäftigt. Bei ruhiger Entwicklung dürfe mit einer gün⸗ ſtigen Befriedigung der Gläubiger zu rechnen ſein. wib. Düſſeldorf, 20. Ott.(Das Urteil im Falk⸗ Prozeß.) In dem zweiten Falk⸗ Prozeß, im ſogenannten Hammel⸗Lieferungsprozeß wurde heute vormittag um 10 Uhr das Urteil ver⸗ kündet. Der Angeklagte Wolff wird aus Mangel an Beweiſen freigeſprochen. Das Verfahren gegen Falk und Noblot wird eingeſtellt, weil die Straf⸗ tat als eine fortgeſetzte Handlung der bereits im erſten Falk⸗Prozeß abgeurteilten Straftat anzu⸗ ſehen ſei. wib. Hamburg, 20. Oktbr.(Ruſſiſcher Schleppzug bei Borkum⸗Riff in Seenot.) Bei dem ſchweren Weſtſturm, der in der Nacht an der deutſchen Nordſeeküſte ein⸗ ſetzte, iſt bei Borkum⸗Riff der ruſſiſche Schlepp⸗ dampfer„Atbos“ mit einem in Gnaland erbauten Hohlenheber im Tau auf der Fahrt nach Leningrad in ſchwere Seenot geraten. Auf die Notſignale des bei der ſchweren See treibenden Dampfers iſt der deutſche Bergungsdampfer„Wotan“ zur Hilfelei— ſtung abgegangen. Buchen, 20. Okt.(Mit dem Motorrad töd— lich verunglückt). Auf der Landſtraße ſind zwei Mechaniker bei einer Probefahrt mit dem Mo⸗ torrad verunglückt. Sie rannten mit ſolcher Wucht gegen einen Baum, daß der eine Fah⸗ rer, der 24jährige Adolf Umgelder aus Stutt- gart, ſchwere innere Verletzungen erlitt und kurz nach ſeiner Einlieferung im Krankenhaos ſtark. Der andere kam mit leichtern Verlet— zungen davon. Der Cübeck⸗Prozeß Ein Gutachten des Reichsgeſundheitsamtes. wib. Lübeck, 20. Okt. Am heutigen Tage des Tuberkuloſe⸗Prozeſſes wurde Profeſſor Dr. Deycke nochmals gehört. Zunächſt kam ein Schreiben des Schwediſchen Reichsgeſundheitsamtes zur Sprache, in dem auf Wunſch des Gerichtes mitgeteilt wurde, daß die Abgabe der Impfſtoffe in Schweden durch ſtändige Tierverſuche kontrolliert wird. Der Vor⸗ ſitzende fragte Dr. Deycke, weshalb ſolche Verſuche nicht auch in Lübeck gemacht worden wären und ob nicht dadurch der Fehlſchlag vielleicht ſich hätte früher feſtſtellen laſſen. Dr. Deycke erwidert, er glaube nicht, daß man den Fehlſchlag früher hätte erkennen können. Außerdem hätte man damals annehmen müſſen, daß es ſich um ein durchaus erleichtertes Verfahren handelte. Eine längere Er⸗ örterung folgte dann über das Gutachten des Reichsgeſundheitsamtes, in dem geſagt wird, daß in dem zur Unterſuchung eingeſandten Material humane Bazillen gefunden worden find. Auf eine dahingehende Frage erklärte Profeſſor Dr. Deycke, daß es ſich nach ſeinere Anſicht bei den in dem Ma⸗ terial gefundenen ſogenannten humanen Bagillen um zurückgeſchlagene bevine Bazillen handele. eee e — 9 — ſ(——— ä—