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Otio Wächte Wasserstraße 31 5 Ar. 247 Bunte Seitung 6 Uhr abends, die Stunde für Verlehrsunfälle. Nach amerikaniſchen Statiſtiken ereignen ſich die meiſten Auto⸗ und Motorradunfälle zwiſchen ſechs und ſieben Uhr abends. Von tödlichen Un⸗ jällen werden dreimal mehr Männer als Frau⸗ en betroffen, wogegen Verletzungen infolge von Auto⸗ oder Motorradunfällen beide Geſchlechter in gleicher Weiſe betreffen. Man har errechnet, daß ein Menſch, der unbedingt ein Flugzeug⸗ unglück erleben will, 3 500 000 Meilen weit flie⸗ gen muß, um einigermaßen auf ein ſolches rech⸗ nen zu können. Eine glückliche Gemeinde. Das Dorf Klein⸗Wanzleben in der Mart Brandenburg, das 2500 Einwohner zählt, kann ſich wohl glücklich preiſen, denn es hat zurzeit auch nicht einen einzigen Arbeitsloſen. Byron unterm Hammer. An dem Tage, an dem Napoleon die erſte Ab⸗ dankungsurkunde unterzeichnete, ſetzte ſich Byron an den Schreibtiſch und ſchrieb ſechzehn neun⸗ zeilige Stanzen, denen er den Titel„Ode an Napoleon gab. Sie wurden 1814 von dem Lon⸗ doner Verleger Murray veröffentlicht, der gleich— zeitig Byron aufforderte, noch drei weitere Stan⸗ zen zu ſchreiben. Das Manuſkript der ſechzehn zuerſt veröffentlichten Stanzen erbrachte im Jah⸗ re 1910 320 Pfund Sterling. Man wird indeſſen angeſichts der ſchlechten Wirtſchaftslage in den Veveinigten Staaten nicht erwarten dürfen, daß ſich bei der jetzt angekündigten Londoner Auk⸗ tion die Byronbegeiſterung der Amerikaner ſo ſtürmiſch äußern wird wie bei der Newyorker Verſteigerung im Jahre 1929, wo das vollſtän⸗ dige Manuſkript von Byrons„Marino Faniero“ die Rekordſumme von 27000 Dollars erbrachte. Allerdings ſind die der Ode zugefägten Stro⸗ phen ganz beſonders dazu angetan, dem Natio⸗ nalgefühl der Amerikaner zu ſchmeicheln, weil dieſe Verſe des engliſchen Dichters in einer glü⸗ henden Huldigung an den Nationalhelden Waſ⸗ hington ausklingen. Ein Serum gegen Pilzvergiftung. Ein in Paris tagender Kongreß der Pilz⸗ freunde hat ſich eingehend enit der Möglichkeit beſchäftigt, die Wirkung giftiger Pilze durch ein Serum zu bekämpfen. Es beſtehen in Frankreich, wo ja die Pilze eine beſonders bevorzugte Rolle in der Küche ſpielen, über 80 Vereine, die ſich mit dem Studium der Pilze beſchäftigen. In den letzten Jahren hat ſich die Zahl der Vilzvergiftun⸗ gen in Frankreich ſtändig erhöht, und wenn auch ſtatiſtiſche Zahlen nicht vorliegen, ſo glaubt man doch, daß die Zahl der durch Pilzvergiftung ver⸗ urſachten Todesfälle im vergangenen Jahre ge⸗ radezu einen Rekord darſtellt. Dr. Dujarrie de la Riviere vom Paſteur⸗Inſtitut hat ſeit zehn Jahren dieſe Frage ſtudiert und auf Grund ſei— mer Unterſuchungen ein Serum hergeſdellt, das ſeine günſtige Wirkung in einer Zahl von Ver⸗ giftungsfällen erprobt haben ſoll. Gleichwohl glaubt er ſelbſt nicht daran, damit ein unbedingt zuverläſſiges Heilverfahren gefunden zu haben. Dr. Dujarrie wendet ſich deshalb an ſeine Kol⸗ legen mit der Mahnung, der Angelegenheit er⸗ höhte Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Inzwiſchen empfiehlt er, die Schüler in Pilzktunde zu unter⸗ richten, damit die Kinder ſelbſt in die Lage ver⸗ ſetzt werden, die eßbaren Pilze von den Schäd⸗ lingen zu unterſcheiden. Ein japaniſcher Robinton Nach Blättermeldungen aus Tolio ſteht die japaniſche Kriegsmarine im Begriff, ein Torpe⸗ doboot auf die Suche nach einem Matroſen aus⸗ zuſenden, der ſich ſeit neun Jahren auf einer weltverlorenen Inſel im Stillen Ozean befindet. Sie liegt, 200 km von Saipan entfernt, im Ma⸗ rianenarchipel. Der moderne Robinſon, der den Namen Urafi Waraſhina führt, gehört zur Be⸗ ſatzung des japaniſchen Kriegsſchiffes„Matſu“. Während eines ſchweren Sturmes wurde er von einer großen Welle über Bord geſpült. Die hoch⸗ gehende See verhinderte jede Rettungsaktion, und man nahm an, daß der Matroſe ertrunken ſei. Vor etwa zwei Monaten wurde ein ſapani⸗ ſches Schiſſerboot in der Nähe des Archipels von den merkwürdigen Fall zu melden. Heimgekehrt machte ſich der Kapitän Vorwürfe wegen der ver⸗ einem Sturm überraſcht und ſuchte in der Bucht einer augenſcheinlich unbewohnten Inſel Zu. flucht vor dem Unwetter. Als aber die Fiſcher an Land kamen, ſtießen ſie auf einen mit Fellen bekleideten Mann der nach ſeiner Erklärung der Samstag, den 24. Oktober 1931 verſchwundene Matroſe Waraſhina war. Der Kapitän des Bootes weigerte ſich aber, den Schiffbrüchigen an Bord zu nehmen, mit der Begründung, daß ſein Schiff zu klein ſei, um auch nur einen einzigen Mann mehr an Bord zu nehmen. Er verſprach aber bei der Abfahrt, nach ſeiner Rückkehr nach Japan den Behörden weigerten Hilfeleiſtung, und da er befürchten mußte, deshalb zur Rechenſchaft gezogen zu wer⸗ den, unterließ er jede Anzeige und verpflichtete ſeine Mannſchaft zum Stillſchweigen. Trotzdem plauderte ein Matroſe aus der Schule. und ſeine Erzählung kam zu Ohren eines Marineofftziers. der ſich beeilte, das Miniſterium in Tokio von dem Fall in Kenntnis zu ſetzen. Sofort wurde ein Schiff auf die Suche nach dem modernen Ro⸗ binſon entſandt. Der gewiſſenloſe Kabitän wur⸗ de ſeſtgenommen und wird demnächſt vor Gericht geſtellt werden. Aufforſtung— durch Touriſten In Toulon hat man ſich nicht begnügt, die Anlagen dem„Schutze des Publikums zu em— pfehlen“, der dortige Naturſchutzverein iſt noch einen Schritt weiter gegangen, indem er die Rei— ſenden zur Mithilfe bei der Aufforſtung der Wälder aufruft. So werden die Beſucher des „Maures“, der anmutigen Hägelekeite längs der Küſde des Mitteländiſchen Meeres, erſucht. ſich in den Dienſt der Aufforſtung zu ſtellen. Das Reiſebüro in Toulon hat zu dieſem Zweck einen Führer für dieſen Teil der Riviera herausgege— ben, und jedem Exemplar ein kleines Säckchen mit Fichtenſamen beigegeben. Die Reiſenden werden dringend erſucht, wo immer ſie gehen und ſtehen Raſt zu halten, dieſen Samen auszu⸗ ſtreuen. Wo eine nackte Erdſtelle im Felſengebier gefunden wird, ſoll die Erde ein paar Zentimeter tief aufgelockert, drei Löcher mit dem Zeigefinger ausgegraben und in jedes dieſer Löcher Samen geſtreut werden. Darauf werden die Löcher zu⸗ geſchüttet und die Erde darüber feſtgeſtampft. Um dieſe„Pflanzung“ vor den Vögeln und den Sonnenſtrahlen zu ſchützen, um ferner die Lage für andere Pflanzer zu kennzeichnen, ſoll Buſch— werk äber die Anpflanzung gelegt werden. Es wird in der beigegebenen Anweiſung für die An- pflanzung darauf verwieſen, daß die beſde Zeit zum Säen der Frühling oder die Zeit nach dem Herbſtregen iſt. Die Wanderer, die der Auffor— derung folgen und den Anweiſungen nachkom— men, werden damit den durch Waldbrände ver⸗ urſachten Schaden gutmachen, den ſie oft genug ſelbſt durch ihre Sorgloſigkeit angerichtet haben. Der Flugrieſe„Graf Jeppelin“ als Romparſe Was beſeimmt keiner Fihm⸗Geſellſchaft gelun⸗ gen iſt, glückte, man kann ruhig ſagen, fiel der Ufa vom Himmel Das Luſftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt in einem nun geſtarteten Ufa⸗Tor'm, mitten in einer Spielhandlung feſtgehalten. Hans Herbert Ulrich, der jüngſte Produkti⸗ onsleiter der Ufa, dreht init einigen hundert Komparſen unter der Regie von Ph. Lothar Mayring„Die Schlacht von Bade- müände“. Am Tag des Zeppelin⸗Arktisflugs wurde au/ dem großen Ufa⸗Gelände die impoſante Brun⸗ neneinweihung des„Götterſprudels“ vorgenom- men. Sämtliche Honoratioren von Bademünde, mit den„aufrechten Jungfrauen“ an der Spitze, ſtanden. Spannung im Geſicht, und warteten auf die feierliche Einweihung des Kurbrunnens. Bürgermeiſter Hans Waßmann, vom Rein⸗ hardt⸗Theater, hält die Sektflaſche in der Hand. Nummerntafel und Synchroniſationsklappe ſind verſchwunden, die Aufnahme ſoll beginnen. Da hörte man ein leiſes Surren. Der Tommei⸗ ſter in ſeiner Box telefoniert: „Ich höre Geräuſche“. Der Regieſtab ſchaut links, rechts, nach unten und oben und bemerkt die Störung. Aus den Wolken hervor, majeſtätiſch, ſchwirrt Deutſchlands Stolz, der Zeppelin, in ſeiner ſil— bernen Hülle. ü „Die Aufnahme geht weiter“, ruft Mayring, und Hans Waßmann erfaßt die Situation, und in ſeinen vom Manuſkript vorgeſchriebenen Ein⸗ weihungsſpruch flechtet er, ohne daß ihm jemand eiwas geſagt hat, die Worte: „In dieſem glorreichen Augenblick, wo über uns der berühmte Zeppelin in den Lüften win— delt, pardon, in den Winden lüftet, taufe ich dich auf den Namen ‚Götterſprudel'.“ Und als hätte der Luftſchifführer geahnt, daß von ihm die Rede war, fuhr er äber die Dekora— tionen, ſo daß beide Kameras die rieſenroße Sil— berzigarre im Einweihungsfeierbild feſthalten konnten. Selbſtverſtändlich wäre eine Nachaufnahme oder Wiederholung nicht möglich geweſen, denn am nächſten Tage, als wir uns die Muſter an— ſahen, war unſer unfreiwillig, begeiſtert empfan⸗ gener Komparſe ſchon am Nordpol. Ich glaube, daß kein anderer Film einen ſol— chen ſeltſamen Komparſen aufweiſen kann. „Unangenehm aber wäre es geweſen“, meinte ein ſehr bekannter Produktionsleiter,„wenn der Zeppelin über die Prachtbauten von dem Groß— Film:„Der Kongreß tanzt' geflogen wäre, denn — ach, zur Zeit Metternichs gab es noch keine Zeppeline.“ — Geſundheitspflege iu November Novemberwetter— Nebel, Regen. Wind und Kälte, da fühlt man ſich am wohlſten zu Hauſe, in der behaglich⸗warmen Stube. Sie darf nicht: zu kalt, aber auch nicht zu warm ſein. Beſonders die Ueberhitzung eines Raumes, die gewöhnlich zu unvernünftigem Oeffnen eines Fenſters zwecks vermeintlichen Temperaturausgleichs Anlaß gibt, kann unſerer Geſundheit gefährlich werden. Die Temperatur eines Wohnraumes ſoll im allgemeinen 17 bis 18 Grad Celſius be' ragen. ee eee 48. Jahrgang für einen Arbeitsraum dagegen je un Akt der Beſchäfrigung 17 bis 20 Grad, Wichtig iſt es. zur Vermeidung von Erkältungen für genügende Erwärmung des Fußbodens zu ſorgen. Da die erwärmte Luft in die Höhe ſteigt, iſt der Fußbo⸗ den häuſig trotz ausreichender Heizung kalt. zu⸗ mal wenn unter dem beheizten Zimmer etwa eim Keller oder ſonſt ein ungeheizter Raum liegt. 155 ieſem Falle bewahre man ſich vor kalten Füßen ind Erkältungsgefahr durch Legen von Fußmat⸗ ten. Teppichen oder durch Verwendung einer um die Füße geſchlagenen Decke. Bei etwa vor⸗ handener Zentralheizung ſind dieſe Vorſichts⸗ maßregeln äberflüſſig, hier gilt es aber, die häu⸗ fig in der Luft vorhandene, die Schleimhäute der Naſe und des Rachens reizende Trockenheit der Luft zu bekämpfen. Sie rührt weniger von der Heizung ſelb': her, als von dem durch die Wär⸗ me emporgetriebenen Staub. Durch Aufſtellen flacher, mit Waſſer gefüllter Schalen oder durch Aufhängen feuchter Tücher kann dagegen wirk⸗ ſame Abhilfe geſchaffen und der Luft jener Feuch⸗ tigkeitsgrad verliehen werden, der für unſer kör⸗ perliches Wohlbefinden unerläßlich iſt. Jede Art von Heizung, vor allem die Ofen⸗ heizung, erfordert für unſere Geſundheit auch eine ausreichende Lüftung, denn die brennende Flamme des Ofens verzehrt viel Sauerſwff, und außerdem trägt die im November notwendige oft lang dauernde künſtliche Beleuchtung durch Gas- oder Lampenlicht zur Luftverſchlechterung bei. Ein ausreichender Luftwechſel wird nicht erreicht durch einfaches Fenſteröffnen, es kommt vielmehr darauf an, die ſchlechte, erwärmte, an der Zimmerdecke geſammelte Luft möglichſt reſt⸗ los zu entfernen. Zu dieſem Zwecke öffne man, wenn möglich, den höchſtgelegenen Teil des Fen⸗ ſters oder ſorge, wo dies nicht angängig iſt, für Herſtellung von Gegenzug. In beiden Fällen ge⸗ nügen fünf bis zehn Minuten mehrmals täglich. mindeſtens aber morgens und abends, um einen Raum ausreichend mit friſcher Luft zu verſor— gen. Die friſche Luft erwärmt ſich viel raſcher als die alte, verbrauchte, ſo daß unſere Haus— frauen nicht fürchten müſſen, durch ſolche Art des Lüftens unſparſam mit ihrem Heizmaterial umzugehen. Ganz beſonderen Wert lege man auf ausgiebige Lüftung des Schlafraums. Geſunde Menſchen ſollten, wenn das Wetter nicht gar zu ſchlecht iſt, möglichſt bei offenem Fenſter ſchlafen. Wer für ſo geſundheitsgemäße Beheizung Durch⸗ lüftung und ausreichende Luftdurchfeuchtung der Wohn- und Arbitsräume ſorgt, wird mancher November-Erkältung entgehen. Iſt es doch zwei⸗ felsfrei erwieſen, daß die Mehrzahl von Erkäl⸗ tungen nicht im Freien, ſondern in geſundheit— lich nicht einwandfreien Wohnräumen erworben wird. Dr. C. K. Was iſt bei der Ausſaat des Weizens zu berückſichtigen? Die im vorigen Jahre vielf ich erſolſte Um⸗ ſtellung hatte einen vermeheten Weizenbau zur Folge. Leider wurde aber von vielen Landmir⸗ ten trotz der Auffordern eig der amtlichen Stel⸗ len oft das Beizen des Saatgutes unterlaſſen. Die Folgen haben ſich in dieſem Jahre nur zu deutlich bemerkbar gemacht. Ein großer Prazent— ſatz des Weizens iſt von Steinbrand befallen. Es iſt deshalb für das kommnede Jahr ein Jie Perfiandlungen xcuisefien Noober und Laboal Präſident Hoover. Das Weiße Haus in Waſhington. Der franz. Miniſterpräſident Laval. Miniſterpräſident Laval iſt in Amerika gelandet und hat die Beſprechungen mit dem Präſidenten Hoover aufgenommen. Jetzt wartet die ganze Welt, die unter dem Druck der Wirtſchafts⸗ und Geldnot leidet, auf das Ergebnis der Verhandlungen. Sind doch Amerika und Frankreich heute die müchtigſten Länder, von denen allein aus eine Wiederbelebung der Weltwirtſchaft ausgehen kann. r ſtarkes Auftreten des Steinbrandes zu befürch⸗ ten, wenn nicht das Saatgut mit einem bemähr⸗ ten Beizmittel behandelt wird. Der Lanſ wir muß ſich deshalb darüber klar ſein, welche Ei⸗ genſchaften eine gute Saatbeize beſitzen muß, da⸗ mit er bei der großen Zahl von Zeizmittein, die heute im Handel ſind, für ſein utes Geld auch gute Ware erhält. Das einfachſte und bequemſte iſh zweifellos eine Trockenbeize. Von einer guten Trocke tbeize verlangt man neben einer abſolut ſicheren Wirkung möcglichſt niedrige Beizkoſten bei angenehmer ſtaubfreier Arbeit. Alle dieſe Anſprüche erfüllt die Tracken⸗ beize Abavit⸗B der Chemiſchen Fabrik Ludwig Meyer in Mainz, von der nach der amtlichen Empfehlung des Deutſchen Pflanzenſchutzdienſtes ſogar ſchon 100 g auf 1 Zentner Saatgut genü⸗ gen, um den Weizenſteinbrand abſolut ſicher zu bekämpfen. Dabei bietet Abavit-B noch den Vor⸗ zug, daß es mit der gleichen Sicherheit auch ge— gen alle anderen mit chemiſchen Mitteln bekämpf⸗ baren Getreidekrankheiten wirkt. Heute, wo gerade an die Qualität des Wei⸗ zens höchſte Anforderungen geſtellt werden, iſt da— her die Verwendung der Trockenbeize Abavit-B ein wertvovlles Mittel zur Erzielung einer er— trags- und qualitätsreichen Weizenernte. Aus Nah und Sern Mainz, 23. Okt.(Selbſtmord oder Verbrechen?) Am Mittwoch wurde im Rhein die Leiche eines 30—40 Jahre alten Mannes ge— ländet, der vermutlich dem Matroſenſtande ange— hörte. Am linken Handgelenk des Toten war feſt— verknotet ein längerer Strick befeſtigt. Da die linke Geſichtshälfte Spuren von Verletzungen auf— weiſt, liegt der Verdacht nahe, daß der Geländete an beiden Händen gefeſſelt war und vielleicht einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt.— Es wurde angenommen, daß ſich im Laufe der Zeit— die Leiche dürfte 8—10 Wochen im Waſſer gelegen haben— die Feſſel an der rechten Hand gelöſt hat. Irgendwelche Ausweispapiere oder Wäſche— tzeeichen wurden bei dem Toten nicht gefunden. Mainz, 23. Okft.(Vor führungsbe⸗ fehl gegen Redakteur Lattreuter⸗ Nierſtein.) Der Verleger und Redakteur der „Nierſteiner Warte“ Ernſt Lattreuter aus Nier⸗ ſtein, ſollte ſich geſtern vor dem hieſigen Bezirks⸗ ſchöffengericht wegen Beleidigung des preußiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Braun, die in einem Artikel des Blattes erblickt wurde, zu verant⸗ worten haben. Der Beſchuldigte war zur Verhand⸗ lung nicht erſchienen, ſchickte aber ein ärztliches Zeugnis, wonach er infolge Erkrankung nicht er⸗ ſcheinen könne. Das Gericht hielt das ärztliche Zeugnis nicht für ausreicheng und erließ zu einem moch zu beſtimmenden Termin Vorführungsbe— fehl gegen Redakteur Lattreuter. Rheingönnheim, 23. Okt.(Schwerer Verkehrsunfall.) Ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall ereignete ſich geſtern abend gegen 8 Uhr am Ortseingang von Rheingönnheim auf der Straße nach Limburgerhof. Der 28 Jahre alte Joſeph Alt von Schifferſtadt, der ſich von ſeiner Arbeitsſtelle mit dem Fahrrad nach Hauſe begeben wollte, wurde von einem Frankfurter Perſonen— wagen erfaßt und zu Boden geworfen. Alt, der die rechte Straßenſeite eingehalten haben ſoll, er— litt ſehr ſchwere innere Verletzungen und wurde in das St. Marienkrankenhaus eingeliefert, wo er zur Stunde noch bewußtlos darniederliegt. Der gewiſſenloſe Autofahrer, der flüchten wollte konnte von einem im gleichen Augenblick kommenden Lieferwagen eingeholt und geſtellt werden. Freinsheim, 22. Okt.(Hohe Moſtge⸗ wichte.) Die Moſtgewichte ſind hier in den letzten Tagen bedeutend geſtiegen. Der hieſige Winzerverein konnte ſolche von 120—135 Grad nach Oechſle feſtſtellen. Kaiſerslautern, 22. Okt.(Erhängt.) In der Nähe des Hundeübungsgeländes auf dem Bet⸗ zenberg wurde geſtern gegen abend ein 68 Jahre alter penſionierter Eiſenbahner an einem Baum erhängt aufgefunden. Der Lebensmüde wurde ſeit Montag vermißt. Schwermut ſoll den Grund der Tat geweſen ſein. Ingenheim, 22. Okt.(Vorſicht im Gärkeller.) Trotz der mehrfachen Hinweiſe auf die Gefahr des gärenden Weines ereignen ſich immer wieder ſolche Unfälle. Hier begab ſich ein Landwirt in den Keller, um Wein zu holen. Als er nach längerer Zeit nicht zurückkam, ſah man im Keller nach und fand ihn bewußtlos vor. Wie⸗ derbelebungsverſuche hatten Erfolg. Völkersweiler, 22. Okt.(Tödlicher Sturz.) Bei der Heimkehr von der Kirchweihe ſtürzte der verwitwete Peter Ehrhardt vor dem Hauſe ſeines Kollegen Joſef Hammer die Staffel hinunter. Am Dienstagmorgen fand ihn Hammer tot im Bette vor. Landau, 23. Okt.(Feuer in einer Gärtnerei.) In der vergangenen Nacht brach im Anweſen des Gärtners Blätzer, anſcheinend durch Selbſtentzündung der aufgeſtapelten Heu⸗ vorräte, Feuer aus, dem Scheune und Stallung zum Opfer fielen. Der Brandherd konnte durch das ſofortige Eingreifen der Feuerwehr einge⸗ dämmt werden. Das Wohnhaus wurde gerettet. Der Sachſchaden iſt beträchtlich, aber durch Ver⸗ ſicherung gedeckt. Mainz, 23. Okt.(Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen.) In zweitägiger Verhandlung beſchäftigte ſich das Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen mit dem Eiferſuchts⸗ drama im hieſigen Elektrizitätswerk. Angeklagt war der 41 Jahre alte Büroangeſtellte Ernſt Bert⸗ hold Vogelſang, der am 6. Mai dieſes Jahres im Glektrizitätswerk ſeine Verlobte, die 26œjährige Stenotypiſtin Elſe Meurer durch Meſſerſtiche lebensgefährlich verletzte. Die Verletzte konnte im Krankenhaus nur durch einen operativen Eingriff gerettet werden. Das Gericht verurteilte nach kurzer Beratung Vogelſang wegen Totſchlagsverſuchs zu zehn Mo⸗ naten Gefängnis unter Anrechnung von fünf Mo⸗ naten der erlittenen Unterſuchungshaft. Es ſei in der Verhandlung feſtgeſtellt worden, daß der An⸗ geklagte die Tat in berechtigter Eiferſucht ausge⸗ führt habe. Außerdem ſei dem Angeklagten ſein guter Leumund als Milderungsgrund anzurech— nen. ſwtb. Berlin, 23. Okt.(Doppel ⸗ mor d.) In der Kadinerſtraße 6 wurde heute die vierköpfige Familie Loge tot aufgefunden. Der Vater des 25 jährigen Arbeiters Loge wollte ſeinen Sohn beſuchen, fand aber keinen Einlaß. Er ſchöpfte Verdacht und benachrichtigte die Polizei, die die Wohnnna gewaltſam öffnete. Man fand die 27 Jahre alte Frau Martha Loge und ihre beiden Kinder im Alter von vier Jahren und von ſieben Monaten, die Frau und das ältere Kind mit ſchwe⸗ ren Kopfwunden tot in ihren Betten. Der Ehe⸗ mann hatte ſich erhängt. Nach dem erſten Befund der Leichen iſt anzunehmen, daß ſie ſchon am Dienstag ermordet wurden. Das ſieben Monate alte Söhnchen hatte keine Verletzungen. Wahr⸗ ſcheinlich iſt das Kind verhungert. Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß ſich der Ehemann erſt in der Nacht von geſtern auf heute erhängt haben muß. Wirt⸗ ſchaftliche Schwierigkeiten ſcheinen die Urſache zu der grauenvollen Tat geweſen zu ſein. Bickenbach(Bergſtr.), 23. Okt.(Schie⸗ menbruch.) Heute morgen entdeckte ein Strek⸗ kenwärter aus Bickenbach auf ſeinem Dienſtgange in der Nähe des Bickenbacher Bahnhofes einen Schienenbruch. Glücklicherweiſe wurde der Schaden rechtzeitig entdeckt und der Zug aus der Richtung Darmſtadt— Heidelberg konnte zum Stehen ge⸗ bracht werden und ein größeres Unglück verhütet werden. Großer Erfolg der deutſchen Amateurboxer Mit 10:6 Punkten werden Amerikas Almateur⸗ boxer im ausverkauften Berliner Sportpaiaſt geſchlagen. Der Länderkampf im Amateurboxen zwiſchen Deutſchland und U. S. A. hatte am Montagabend in Berlin einen außerordentlich großen Publi⸗ kumserfolg. Seit Jahren hat der Berliner Sport⸗ palaſt auch bei Berufsboxkämpfen nicht einen derartigen Andrang geſehen, über 9000 Zuſchauer füllten die rieſige Halle und Hunderte enußten vor den Toren wieder umkehren, da die Polizei die Halle wegen Ueberfüllung ſchloß. Auch der Sport des Abends befriedigte in hohem Maße, umſomehr, als es der deutſchen Mannſchaft ge⸗ lang, die Amerikaner einwandfrei mit 10:6 Punkten zu ſchlagen. Schönen Sport gab es gleich im einleitenden Fliegengewichtstreffen, wo der Amerikaner Burns, ein glänzender Techniker, über den Berliner Ball hoch nach Punkten ſiegte. Den Ausgleich für Deutſchland holte Zig ⸗ larſti⸗München im Bantamgewicht. Der Mün⸗ chener lieferte eine große Ueberraſchung. Sein Gegner, der in 76 Kämpfen erſt einmal geſchla⸗ gene Amerikaner M. J. Beloiſe, wurde von dem Deutſchen glatt ausgevunkte! Cavals Amerikabeſuch Amerikaniſche Preſſe iſt peſſimiſtiſch jotb. Waſhington, 23. Oktober. Miniſter⸗ präſident Laval legte heute am Grabe des Un⸗ bekannten Soldaten einen Kranz nieder. In der franzöſiſchen Botſchaft führte er längere Beſpre⸗ chungen mit dem franzöſiſchen Botſchafter, mit franzöſiſchen Bankiers ſowie mit den ihn beglei⸗ tenden Sachverſtändigen der franzöſiſchen Regie⸗ rung. Im Laufe des Nachmittags überſiedelte er mit ſeiner Tochter in das Weiße Haus, wo er bis mor⸗ gen wohnen wird. Dort werden Präſident Hoover und Laval in vertraulichen Ausſpra⸗ chen alle aktuellen, politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Weltprobleme behandeln. Vermutungen der amerikaniſchen Preſſe über das Ergebnis der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Beſprechungen. wtb. Washington, 23. Okt. Die amerikaniſche Preſſe beſchäftigt ſich heute eingehend mit dem Beſuche Lavals. Trotz der geſtern von Laval ge— zeigten Zurückhaltung ergibt ſie ſich weiter in Vermutungen über die Beſprechungen. Angeſichts der geſtrigen Rede Lavals in Newyork ſind die mei⸗ ſten Blätter auf einen gewiſſen Peſſimis⸗ mus geſtimmt. Sowohl„Waſhington Poſt“ als auch andere Zeitungen erklären, Hoover könne ſich unmöglich auf einen formellen Konſultativpakt einlaſſen, den der Senat ablehne. Ein Verſprechen der Neutralität im Falle von Maßnahmen des Völkerbundes gegen einen an⸗ greifenden Staat werde ſich ſchwer durchſetzen laſ⸗ ſen, da in den ſeltenſten Fällen darüber Einmütig⸗ keit erzielt werden könnte, welcher Staat der An⸗ greifende ſei. In amerikaniſchen Kreiſen, wird als ein 3 ig mögliche Konzeſſion eine einſei⸗ tige Erklärung Hoovers bezeichnet, daß die amerikaniſche Regierung im Falle von Kriegs⸗ gefahr mit den anderen Mächten alsbald über geeignete Maßnahmen in Beratung treten werde. Sollte ſich Laval mit einer derartigen Er⸗ klärung nicht begnügen, die von dem Senat nicht ratifiziert zu werden brauchte, und ſollte er ſich aus dieſem Grunde in der Frage der Abrüſtung zu keinen Konzeſſionen verſtehen, ſo würde, wie„Baltimore Sun“ erklärt, die amerikaniſche öffentliche Meinung nur ſchwer davon zu überzeugen ſein, daß man auf die alliierten Kriegsſchulden verzichten könne, um dem ſchwer rüſtenden Europa den Verzicht auf die deutſchen Reparationen zu ermöglichen. Einen bedauerlichen Ausgang nahm das Tref⸗ fen im Federgewicht. Der deutſche Meiſter Schlein kofer⸗München war in blendender Verfaſſung und führte gegen den Amerikaner Paeino bereits nach Punkten, als dieſem ein Tiefſchlag unterlief. Pacino wurde ſofort disqua⸗ lifizert und Schleinkofer erhielt den Sieg. Im Leichtgewicht war Herbert Donner⸗ Berlin dem Amerikaner Salek in jeder Hinſicht klar überlegen und ſein Punktſieg fiel auch dem⸗ entſprechend klar aus. Eine ſehr erfreuliche Vorſtellung gab auch der deutſche Weltergewichtsmeiſter Ernſt Kurth⸗ Köln, der nach anfänglicher Unſicherheit gegen den Amerikaner Cravatta ſtets dominierte und zu einem glatten Sieg nach Punkten kam. Als ein großer Techniker entpuppte ſich der einzige Farbige der amerikaniſchen Mannſchaft, der Neger Hough, im Mittelgewicht. Hough verriet ein ganz großes Können, und ſo tapfer ſich auch der deutſche Meiſter Rennen zur Wehr ſetzte, Hough gewann beliebig glatt nach Punk⸗ ten. Eine Enttäuſchung brachte der Kampf in Halbſchwergewicht zwiſchen Polter⸗Leipzig u. J. Mel ham⸗USA. Polter zog gleich heſtig los und brachte die erſte Runde auf ſein Konto. Der Amerikaner wartete auf eine k. o.⸗Chance, die ihm aber Polter nicht bot. Als aber der Leipzi⸗ ger zu ſiegesſicher und ungeſtüm wurde, unter⸗ lief ihm ein Tiefſchlag, der zur Folge hatte, daß Polter disqualifiziert und der Amerikaner zum Sieger erklärt wurde. Im Schwergewicht fiel die Entſcheidung, da hier Deutſchland ſeinen Vorſprung von 8:6 auf 10:6 ausdehnen und damit den Sieg ſichern konnte. Ramek⸗Berlin war dem Amerikaner Sather körperlich überlegen. Der Amerikaner glich dieſes Manko zwar durch die größere Reich, weite aus, aber den wirkungsvollen Treffern des Deutſchen war er nicht gewachſen. Er mußte be⸗ reits in der erſſen Runde dreimal zu Boden, und als er ſich nach dem dritten Niederſchlag nur ſchwer erheben konnte, brach der Ringrichter den Kampf ab und erklärter den Berliner zum Sie⸗ ger. * Die deutſche Amateur⸗-Boxmannſchaft hat alſo ihren glänzenden Erfolgen über faſt alle Natio⸗ nalvertretungen Europas nun auch einen Sieg über die boxeriſch hochſtehenden Amerikaner hin⸗ zufügen können und damit den hohen Stand des deutſchen Amateurboxens erneut unter Beweis ſtellen können. egal teer b 44. —— Schmeling wieder geſund Eine neue Schaukampftvurnee durch USA Joe Jacobs, der außer Max Schmeling auch den Fliegengewichts-Weltmeiſter Frankie Genaro betreut und am 26. Oktober in Paris dem Kampf ſeines Schützlings gegen Young Perez beiwoh⸗ nen wird. äußerte ſich vor ſeiner Abreiſe nach Paris über ſeine nächſten Pläne mit Schmeling. Schmeling hat ſich von ſeiner Augenverletzung erholt und die Spezialiſten, die ihn behandelten, erklärten, daß die Heilung ſehr ſchnelle Fort⸗ ſchritte macht. Der Weltmeiſter wird ſich aller⸗ dings noch einige Monate Ruhe gönnen, wäh⸗ rend Jacobs noch in dieſem Monat nach Ame⸗ rita zurückfährt. um dort eine Schaukampftour⸗ nee vorzubereiten. Dieſe Tournee ſoll 20 der größten Städte berühren und Schmeling will ſich dabei für ſeinen Kampf mit Mickey Walker, der in Miami oder Los Angeles ſtattfindet, lang. ſam in Form bringen. Der Welbmeiſter wird ſich vorläufig noch in Bad Saarow ausruhen und Ende November die Ueberfahrt antreten, Rundfunk⸗ Programm Südweftdeutſche Gruppe. Frankfurt a. M. Sonntag, 25. Oktober. 7.00 Uhr: Bremer Hafenkonzert; 8.15: Eo. Morgenfeier; 10.30: Laienmuſik; 11.30: Kau⸗ tate von Joh. Seb. Bach:„Gott der Herr iſt Sonn und Schild“: 12.00: Overnkonzert: Rampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. (69. Fortſetzung.) Sie ſah ihn verſtört an und nickte. Dann weinte ſie plötzlich auf. Ihr Körper zitterte unter der Wucht des Gefühlsaus— bruchs, N „Liebe kleine Katja!“ bat er erſchrocken. Sie weinte hemmungslos. Unter Tränen ſtieß ſie hervor:„Ich— ich liebe dich ſo— du mein Geliebter! Ich will nichts, als an deiner Seite gehen! Aber ich— ich habe ſo Angſt vor dem Kommenden— ſo entſetzliche Angſt! Ich möchte immer bei dir bleiben! Nimm mich mit zu dir— ich bitte dich— ich ſorge mich ſo!“ „Habe nur ein klein wenig Geduld!“ bat er„Bald ſind wir vereint— und ſorge dich nicht! Und trennf nichts! Hörſt du—? Nichts Katja! Ich glaube an deine Liebe wie an meinen Gott!“ Sie nickte ihm unter Tränen zu. So rüh— rend war das ſchöne Antlitz, daß er erſchüt⸗ tert ſtand. Wie gewaltig iſt die Liebe! ſo dachte er. Sie formt einen Menſchen um, geſtaltet ihn ſo ganz anders! Was iſt von der Katja von einſt übrig geblieben?— nichts, nichts— Unfaßbar iſt ihm, daß ſie einſt auf der Bühne die Rollen der großen Verführerinnen dar⸗ ſtellte. Sie iſt nichts mehr als ein liebender, ſeh⸗ nender Menſch. Er gab ihr noch ein Stück das Geleit, half ihr aufs Pferd und ſah ihr lange nach, bis ſie in der Dämmerung verſchwand— dann beſtieg er ſeinen Fuchs, und„Hektor“ ſtürmte dem Stalle zu. Als Willfried ankam, ſofort in Beſchlag. „Du— es iſt Beſuch da!“ „Wer?“ „Ein Herr Mario Patajki— ein Schau⸗ ſpieler! Hübſcher Burſche— aber nicht mein Fall! Ganz der polniſche Typ. Ich laſſe mich freſſen, er iſt Pole.“ nahm ihn Gothe „Was er will— weißt du nicht?“ 1 „Keine Ahnung! Aber— rein gefühls⸗ mäßig geurteilt— er will nichts Gutes!“ Willfried begab ſich ſofort in das Jagd⸗ zimmer, in dem der Schauſpieler auf ihn wartete. Die beiden Männer ſahen ſich an. „Sie wünſchen mich zu ſprechen, Herr Patajki!“ ſagte Willfried kühl.„Was führt Sie zu mir?“ f „Ich komme wegen Katja!“ „Sie meinen wegen Fräulein von Was— lewſki!“ „Auch das! Ich kenne ſie nur— für mich — als Katja!“ „Ich möchte Sie darauf aufmerkſam ma⸗ chen. Herr, daß ich mit Fräulein von Was⸗ lewſki verlobt bin. Der Schauſpieler lächelte grauſam „Noch— Herr von Kamerlingk— ich denke aber, wenn ich Ihnen über Katja von Was⸗ lewſki die Augen geöffnet habe, dann—!“ Willfried unterbrach ihn. „Genug, mein Herr! Sie kommen mir nicht ganz unerwartet. Katja hat mich auf Ihren Beſuch vorbereitet. Ich will nichts mehr an⸗ hören.“ „Sie werden mich anhören!“ ſagte der Schauſpieler drohend.„Ich habe ein Recht auf Katja, denn mir hat ſie—!“ Willfried ſchloß ihm mit der Hand den Mund. „Kein Wort weiter, Sie erbärmlicher, ehr⸗ loſer Geſelle! Oder ich prügele Sie mit der Reitpeitſche aus dem Hauſe.“ Der Schauſpieler wurde bleich und wich einen Schritt nach der Tür zurück. „Herr von Kamerlingk— dieſer Augen⸗ blick wird Ihnen teuer zu ſtehen kommen.“ „Gehen Sie! Ich rate es Ihnen!“ Seine Hände hielten die Neitpeitſche um⸗ ſpannt. Da machte Mario Patajki eine kurze Ver⸗ beugung und ging. a f Aufregung auf dem Gute. Denn— ein Schrei klang aus dem Her⸗ renhauſe. Im Abgehen hatte der Schauſpieler noch geſagt:„Glück zu. Herr von Kamerlingk— zur Hochzeit mit ihrer— feinen Dame—!“ Das Wort war kaum heraus, da hatte Willfried, außer ſich vor Wut, zugeſchlagen. Die Hofleute ſahen den Fremden aus dem Herrenhauſe, beide Hände vor das Geſicht haltend, ſtürzen. Hinter ihm kam Willfried, deſſen Antlitz vor Wut verzerrt war. Als der Schauſpieler in den Wagen ſtieg, da rief er mit lauter Stimme über den Hof: „Wenn dieſer Schurke ſich noch einmal auf Roſenburg wagt— die Hunde auf ihn— der iſt ſchlimmer wie ein Hund!“ Da rollte der Wagen ſchon davon. Die Sodaten und das Geſinde ſtanden geduckt. Was war da vorgegangen? * Willfried ſchloß ſich kurz danach in ſein Zimmer ein. Gothe hatte ihn aufſuchen wol⸗ len, aber Willfried reagierte nicht auf die Zurufe. W Da ging Gothe zu Frau Käthe. Die junge Frau ſah ihn mit angſtvollen Augen an, als er ihr ſo ernſt gegenübertrat. „Frau Käthe—“ ſagte Hellmer ernſt. 110— mir tut der arme Junge ſo ei* „Was iſt denn geſchehen?“ fragte Frau Käthe bebend. 0„„ Ein Schauſpieler war da— ein Herr Mario Patajki— wohl ein Partner Katjas auf der Bühne. Er— hat Katja— ich ver⸗ mute es wenigſtens, verunglimpfen wollen. Hat alle Dinge ans Licht zerren wollen! Will jagte ihn mit der Reitpeitſche aus dem Hauſe. Jetzt hat ſich Will eingeſchloſſen! Er liebt Katja— und es iſt ſo ehrenhaft ven ihm! Er hat einen Strich unter alles Ver⸗ gangene gemacht! Er iſt nicht kleinlich und engherzig— er hat, als er ſich verlobte. daran gedacht, daß Katja eine Schauſpielerin war, daß ſie das heiße Blut in den Adern hatte. Aber es jammert ihn doch— es kränkt ihn ſo namenlos, daß man es wagt—“ Frau Käthe ſah traurig auf Gothe. „Ja, ich verſteh' das! Und— gerade darum bewundere ich meinen Bruder, denn ſelten überwindet ſich ein Mann.“ 115 —: Fortſetzung folgt.: 13.60: Landſvirtſchaftsdienſt; 14.00: Stunde des Landes; 15.00: Stunde der Jugend; 16.00: Nachmittagstonzert; 17.00:„Das unerfahrene Geſpenſt“; 17.30:„Die Wanderbühne in unſerer Zeit“, Vortrag; 18.00; Ein Geſellſchaftsabend beim Intendanten von Dalberg; 19.00:„Die Hochſchule für Politik“, Vortrag; 19.40: Unter⸗ haltungskonzert; 20.40:„Der unſterbliche Land⸗ ſtreicher“, eine Hörfolge; 21.25: Stunde der Kammermuſik; 22.25: Tagesnachrichten, Sport; 22.40: Tanzmuſitk. Montag, den 26. Oktober. 6.15 Uhr: Wetler; Anſchl.: Gymnaſtik; 7.20 und 12.05: Konzerte; 15.20: Zur Deutſchen Woche; 17,05: Konzert; 18,40: Zweimal Al⸗ gier; 19,05: Engl. Sprachunterricht; 19,80: Wetter; 19,40: Der Panamakanal; 20,05: Kon⸗ zert; 21,35: Deutſche Humoriſten; 22,15: Nach⸗ 6 richten, Sport; 22,35: Eiſenbahn-Attentat. 0 ö Süldeutſche Gruppe. Stuttgart. Sonntag, 25. Oktober. 7.00 Uhr: Bremer Hafenkonzert; 8.00: Gym⸗ naſtit; 8.20: Morgenkonzert; 10.00: Katholiſche Morgenfeier; 10.45: Lieder; 11.30: Kantate von Joh. Seb. Bach; 12.10: Mittagskonzert; 13.30: Kleines Kapitel der Zeit; 13.45: Emil Heß lieſt; 14.15: Chorgeſang; 15.00: Stunde der Jugend; 16.00: Konzert; 17.00: Hat es noch Sinn, Theater zu ſpielen?; 17.30: Autoren- ſtunde; 18.00:„Ein Geſellſchaftsabend beim In⸗ tendanten von Dalberg“; 19.00: Sportbericht; 19.20: Anekdoten; 19.40: Populäres K. zert; Ab 20.40: Programm von Frankfurt. Montag, den 26. Oktober. 6.15: Zeit, Wetter; Anſchl.: Gymnaſtik; 12,35 und 13,00: Konzerte; 14,30: Span. Sprach⸗ unterricht; 15,00: Engl. Sprachunterricht; 16,30 Blumenſtunde; 17,05: Konzert; 18,30: Vortrag; 18,40: Zwei Algier; 19,05: Engl. Sprachunter⸗ richt; 19,40: Der Panamakanal und ſeine Legen— 77 den; 21,35: Deutſche Humoriſten; 23,10: Muſik. U 8 München. Sonntag, 25. Oktober. 10.00 Uhr: Konzertſtunde; 10.45: Glocken⸗ läuten von der Münchener Frauenkirche; 11.00: Franziska Hager lieſt aus„Herdflamme der Hei— mat“; 11.30: Kantate von Joh. Seb. Bach: 12.10: Mittagskonzert; 13.15: Für unſere Landwirtſchaft; 13.35: Unterhaltungsmuſik deut— ſcher Komponiſten; 14.00: Zitherſoli; 14.30: Schachfunk; 15.15: Jagdfunk; 15.35: Veſper⸗ lonzert; 16.55: Für die Kinder; 17.15: Kir⸗ chenkonzert; 18.30: Unterwegs im Speſſart, ein Reiſebild; 19.05: Konzert auf zwei Klavieren; 19.50: Sportvorbericht; 19.40: Weiß Ferdl; 20.00:„Wo die Lerche ſingt“, Operette; Anſchl.: Konzert- und Tanzmuſik; 22.20: Nachrichtendienſt. Candwirtſchaftsfunk. Sonntag, den 25. Oktober 1931, 13.50—14,00 Uhr: Zehnminutendienſt der Landwirtſchafts⸗ kammer Wiesbaden: 1. Vorbeugende Maßnah⸗ men zur Verhütung von Auswinterungsſchäden durch ſachgemäße Bodenbearbeitung. 2. Die Be⸗ handlung ſchümmeliger Fäſſer. 3. Was iſt beim Pflanzen eines Baumes zu beachten:(2. Teil) 1,400—15,00 Uhr: Stunde des Landes: Dringende Aufgaben der Wirtſchaftsberatung. Vortrag von Dr. Wilhelm Hudde, Bonn. Das Sparen am falſchen Ort. Betrachtungen von Oberlandwirt⸗ ſchaftsrat Dr. Grauer. Wolfsanger. Zweibrücken, 23. Okt.(Vie Zylinder⸗ demonſtration vor Gericht.) Gele⸗ gentlich einer Parteiverſammlung in der Feſt⸗ halle erſchien eine größere Anzahl von Hitler⸗ anhängern zur Verhöhnung des Uniform⸗ verbots in Gehrock und Zylinder. Sie begrüß⸗ ten durch Abnehmen der Angſtröhren uſw. die aufgeſtellten Schupoleute in feierlicher Weiſe. Ein Verfahren wegen groben Unfugs führte jetzt fünf der Teilnehmer aus Zweibrücken und Irheim vor den Strafrichter, der aber zu einer Freiſprechung kam, da er in dem Verhal⸗ ten weniger die Tatbeſtandsmerkmale des groben Unfugs als politiſche Kinderei er⸗ 1 0 Die Koſten fallen der Statskaſſe zur aſt. 6 ——— Die Vermahlung von Auslandsweizen tb. Berlin, 23. Okt. Nachdem, wie bereits gemeldet, am 19. Oktober 1931 das Konſortium deutſcher Weizenmühlen mit dem Sitz in Berlin errichtet worden iſt, zu dem jeder Mühle der Bei⸗ tritt offenſteht, hat der Reichsminiſter für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft durch eine in der nächſten Nummer des Deutſchen Reichsanzeigers und des Reichsgeſetzblattes erſcheinende Verordnung be— timmt, daß nur diejenigen Mühlen berechtigt ſind, die über den allgemein zugelaſſenen Satz von drei Prozent hinaus weitere 27 Prozent Aus⸗ landsweizen zu vermahlen, die Mitglied des Kon— ſortiums deutſcher Weizenmühle geworden ſind oder werden. Die Satzung dieſes Konſortiums verpflichtet die Mitglieder, eine beſtimmte Quote ihrer Auslandsweizenvermahlung in dem unmit- telbar oder mittelbar durch Händler oder Genoſ— ſenſchaften von der Deutſchen Getreidehandels— geſellſchaft zu erwerbenden amerikaniſchen Hart— Winterweizen zu vermahlen. An der ſchon ſeither beſtehenden Beſtimmung, daß es ſich bei den 27 Prozent Auslandsweizen nur um ſogenannten Austauſchweizen handeln darf, iſt durch die neue Verordnung nichts geändert worden. , UU ui de dann, wenn man Bohnen kaffer mit 0 Kathreiner. und das ſchmeckt auch ſehr gut/ 8 Neuhinzutretende Gebrauch zu machen. Abonnenten erhalten unſere Zeitung bis Ende des Monats gratis ins Haus geliefert. Von dieſer Vergünſtigung bitten wir regen Unſere Geſchäftsſtelle und unſere Zeitungsboten nehmen jeder- zeit Neubeſtellungen entgegen. „Vieruheimer Anzeiger“ Telefon 117— Rathausſtraße 36. Damentaſchen (neueſte Mode) Kindertäſchchen, Einkaufs⸗ beutel, Geldbeutel und Treſor in gvoßer Auswahl bei „Gchweihart Sitte Schaufenſter beachten. CC eee — Schlafzimmer. 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Wieder, wie faſt während des gan— zen Monat September, verlagerte ſich der Schwerpunkt des Luſtdruckes im Bereich der Bri— tiſchen Inſeln und des Nordatlantik; die ozea— niſchen Zyklonen umwanderten im Norden dieſes Hochdruckgebier und lenkten in Wechſelwirkung mit ihm einen anhaltenden Polarluftſtrom nach Mitteleuropa, ſodaß hier die Temperaturen überall beträchtlich unter die ohnedies jetzt ſchon nicht mehr hohen normalen Werte ſanken. Durch vorübergehende Vorſtöße des nordweſtlichen Ma- ximums nach den zentralen Gebieten des Feſt⸗ landes kam es ſchon ſeit dem Ende der Vorwoche in Mittel-, Oſt⸗ und Süddentſchland zu ſchärfe⸗ ren Nachtfröſten mit Minimaltemperaturen bis zu 5 Grad unter Null.(3. B. in München und Karleruhe), da hier der nächtliche Wärmeverluſ“ durch Ausſtrahlung bei der unbewegten Luft ſehr bedeutend war. Auch tagsüber blieb das Queckſilber vielfach unter 10 Grad; ſo betrug in der Gegend des Fichtelgebirges zu Beginn der Woche ſelbſt die Hööchſttemperatur nur 7 Grad C. In Norddeutſchland, wo Montag im weiteren Bereich der Nordſeeküſte bei trübem und ſtürmi— ſchem Wetter die Temperaturen noch verhältnis— mäßig hoch lagen, wurden 10 bis 12 Grad Wär— me erreicht. Dieſer Witterungsgegenſatz zwiſchen Norden und Süden wurde durch einen kräftigen Warm— lufttransport auf der Südſeite einer Sturm— zyklone verurſacht, die Montag von den Lofo— ten ſüdoſtwärts bis in die Gegend von Stock— holm vordrang, ſich dabei außerordentlich ver— tiene und infolge der großen Druckunterſchiede zwiſchen Mittel- und Nordeuropa die weſtlichen Winde zum Sturm anwachſen ließ. Derſelbe tobte ſich zwiſchen der pommerſchen und ſchwedi⸗ ſchen Küſte aus. Infolge Uebergreifens des Druckfalls auf Mittelenropa verlagerte ſich der Hochdruckkern von zeitweilig 780 mm Luftdruck tach dem Ogee tandmeer; das nach dem Jn— nern Finnlands abbiegende Minimum zeigte hier Dienstag abend einen niedrigſten Deuck non 725 mm. In der mit großer Vehemenz zwiſchen den beiden Luftkörpern ſüdwärts fließenden Kaltluft kam es um die Mitte der Woche zu zahl— reichen Regen-, Granpel und Schneeſchauern, wobei die Temperaturen auch in Norddeutſch— land bis in unmittelbare Nähe des Gefrierpunk— tes ſanken. In Weſteuropa, namentlich in Schott⸗ land und England ſowie im Innern Irlands, wo, im Bereich des nordweßlichen Maximums, die Luftbewegung nur ſchwach war, ſanken in der Nacht zum Mittwoch die Temperaturen faſt überall unter Null, und noch morgens herrſchten auf den Britiſchen Inſeln 1 bis 3 Grad Kälte. Durch den fortdauernden Zufluß von Kalt— luft begann ſich Mit: woch das Sturmtief über Finnland aufzufüllen und der atlantiſche Hoch— druck erneut ſüdoſtwärts auf Mitteleuropa aus— zubreiten, ſodaß ſich nach einer wieder ſehr kalten Nacht Donnerstag das Wetter raſch beruhigte und aufklärte. Eine dauernde Beſſerung iſt aber nicht zu erwarten, da um das mit einem Kern augenblicklich etwas nach Süden abgedrängte Hoch im Norden ſchon wieder eine neue Zyklone herumſchwenkt, die ihren Weg gleichfalls in Richtung nach Skandinavien und den Oſtſeelän— dern fortſetzt. Nach vorübergehender geringer Erwärmung, Trübung und Regenfällen, die ſich im Weſentlichen auf Norddentſchland beſchrän— ken und nicht erheblich ſein werden, wird aber— mals ein Kaltluftvorſtoß nach Mitteleuropa er— folgen, ſodaß die Witterung auch weiterhin rauh. im Norden veränderlich, in Süden trocken und beſtändiger, aber beſonders in den Nächten kalt bleiben wird. Ausſchlaggebend für die Fortdau— er des ſpätherbſblich falten Wetters wird in erſter Linie die Umkehr der»ormalen Druckverhältniſ— ſe auf dem Atlantiſchen Ozean bleiben, wo in mittleren Breiten an Stelle des hier ſonſt verla— gerten ſtändigen Azorenmaximums zurzeit ziem— lich ſtationäre Zyklone lagern, wogegen der Nordatlantik von hohem Druck bedeckt iſt, der ſich dort durch den Abfluß von Kaltluft aus dem Polargebiet immer wieder ſtabiliſiert. ** Einzahlen, nicht Hamſtern Die Mahnungen, die gegenwärtig an die brei— ten Schichten des Volkes gerichtet werden müſſen, beziehen ſich weniger darauf, daß überhaupt ge— ſpart werden ſoll, als darauf, daß ſie richtig, ver— nünftig ſparen. In ſchlechten Zeiten denken die Menſchen meiſt eher an die Sicherung ihrer Zu— kunft als in guten, und ſo kann man mit Recht annehmen, daß die Not der Gegenwart für den, der überhaupt noch ſparen kann, auch ein genügen— der Antrieb dazu iſt, daß er es tut. Die Tatſache, daß in der ganzen wirtſchaftlichen Notzeit ſeit 1928-29 bis in dieſes Jahr die Spareinlagen immer noch von Monat zu Monat weitergeſtiegen ſind, iſt der beſte Beweis dafür. Und da die wirt⸗ ſchaftliche Not etwa vor einem halben Jahr oder vor einem Jahr auch nicht weſentlich geringer war als zur Zeit, iſt es ſicher, daß auch jetzt noch geſpart wird. Die Spareinlagen aber gehen trotz— dem ſeit dem Sommer zurück, in der Hauptſache, weil die Einzahlungen zurückgehen. Dieſe Ver— änderung der Spareinlagenentwickelung läßt deutlich erkennen, daß nicht überall vernünftig geſpart wird. Es wird vielmehr gehamſtert; manche Leute zahlen nicht mehr ein oder heben ſo— gar ab, um das Geld zu Hauſe aufzubewahren. Gerade dadurch aber ſchaden ſie ſich am meiſten, direkt wie indirekt. Direkt dadurch, daß ihr Geld zu Hauſe allen möglichen Gefahren ausgeſetzt iſt, leichter ausgegeben wird und keine Zinſen bringt. Indirekt, weil durch das Hamſtern das Geld in ſeinem befruchtenden Lauf durch die Wirtſchaft gehemmt und ſo die alle berührende Wirtſchafts— not und Arbeitsloſigkeit vergrößert wird. Das Geld iſt wie eine Maſchine, die nur dann Nutzen bringt, wenn ſie läuft. Die sparkaſſen benutzen die ihnen anvertrauten Gelder, um gerade den Klein- und Mittelſtand, die Handwerker, Bauern uſw. finanziell zu fördern; das ſind die breiten Schichten des Volkes. Wenn die Einzahlungen ausbleiben, müſſen die Geldinſtitute dieſe Kredite an die Kleinwirtſchaft kündigen, um die Auszah— lungen befriedigen zu können. Sparen und EGin— zahlen bei den Sparkaſſen iſt alſo wirkliche Selbſthilfe des Volkes. Darauf will beſonders auch der diesjährige Weltſpartag hinweiſen, er vill aufrufen gegen das Hamſtern, aum Sparen. e hdl es ſcoh beim Ihen Ja, das ist oſt die Frage beim Kauf der schönen Sachen aus Wolle, Seide und Kunst- seide. Wer lange Freude daran immer Persil% per sf haben will, sollte ein Waschmittel waschbar ist. nehmen, das wirklich erprobt und zuverlässig ist. Die Persil-Kaltwäsche ist das millionenfach bewährte Er- neuerungsbad für alles, was ffn ————— eee ä—————— SAF T—T—T—T—T—TP—P—TPTPTPTPTPTFT—T—T—T—TTTT— — ———ůůů — ů— ——— .—T—..