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Wir haben ſowohl die wirtſchaſtliche Weltlage erörtert wie die alſfi⸗ zierenden politiſchen Beziehungen ſowie die be⸗ vorſtehende Abrüſtungskonſerenz. den Einfluß der Depreſſion auf die internationalen Regie— rungsſchulden, die Stabiliſation der nternatio⸗ nalen Währungen und andere ſinanzielle und wirtſchaftliche Fragen. Wir hatten nicht die Ab⸗ ſicht, Bindungen einzugehen, ſondern haben durch die Diskuſſion die Natur jedes Problems klarer fixiert, ſodaß jede der beiden Regierungen von ſich aus beſſer in ihrem Gebiete helfen kann. Wir hoffen daßt die Abrüſtungskonferenz den Frieden auf feſter Grundlage organiſieren wird. Bezüglich der internationalen Schulden er⸗ ennen wir au. daß vor Ablauf des Hoover⸗ bnotyvinms eine Nerapbvedung fetroffen nerden müſſe welche ſich auf die Perinde der Deureſſion bezieht. Einzelheiten behalten wir uns vollſtändig vor. g Die Initiative ſollte jedenfalls bald von den europäiſchen Mächten ergriffen werden, die mit dem Gerüſt der Abkommen, welche vor dem 1. Juli 1931 geſchloſſen wurden. hauptſächlich zu tun haben. Wir halten die Währungsſßa⸗ bilität für ſehr wichtig und insbeſondere die Erhaltung des Goldſtan dards in Amerika und Fraukreich. Dieſe Frage werden wir weiter ſtudieren. Unſere Anſichten bezüglich der finanziellen und wirtſchaftlichen Problene ſtimmen überein, und dieſe Ueberein— ſtimmung dürfte den Weg ebnen für eine Hilfs— aktion ſeitens unſerer beiden Regierungen. Borah über ſeine Erklärungen Paris, 26. Okt. Senator Borah hat dem Vertreter einer franzöſiſchen Nachrichtenagen⸗ tur ein Interview gewährt und darin ſeine bereits bekannten Erklärungen beſtätigt bezw. präziſiert. Botah ſagte u. a.: 0 Bei der gegenwärtigen Einſtellung des amerikaniſchen Volkes kommt der Beitritt der Vereinigten Staaten zu heitspakt in Frage. Unſer Land muß das im⸗ mer wieder ohne Umſchweife betonen und Frankreich würde ein großes Unrecht begehen, wollte es das Gegenteil glauben machen. Be— treffend die Reparationen kann ich nur wie— derholen, was ich ſchon ausgeführt habe, näm— lich, daß Deutſchland den direkten angerichte— ten Schaden bezahlen muß. Es fehlen uns aber genaue Angaben und deshalb beabſichtige ich, Laval zu empfehlen, feſtzuſtellen, ob die bis⸗ her bezahlten Summen ausreichen, um ſeine Ausgaben für den Wiederaufbau der Kampf⸗ gebiete völlig zu decken. Wenn Nein, dann muß Deutſchland natürlich ſeine Zahlungen ſortſetzen 5 Unterredung Javals mit Borah. kwtb. Washington, 26. Okt. Wie von Senator Borah naheſtehender Seite verlautet, hat er und Senator Reed am Samstag mit Laval in einer ein⸗ ſtündigen Unterhaltung die Frage des polniſchen Korridors und der Abrüſtung erörtert. Man iſt je⸗ doch zu keiner Einigung gelangt, da Laval erklärt hat, die Politik ſeiner Regierung verlange gemü⸗ gende Sicherheiten für den Frieden in Europa als Vorbedingung für eine Diskuſſion der erwähnten Fragen. Vorah und Reed— ſo heißt es weiter— haben erklärt, hierauf nicht eingehen zu lönnen, da Amerikas traditionelle Politik ein Eingehen auf Bedingungen zur Garantierung des Status quo Dr. von Bülow einen Beſuch ab. Reichskanzler keiner Art Sicher Prüſident Hoover fordert nicht Reviſion des polniſchen Korridors. wib. Waſhington, 26. Okt. Präſident Hoover dementierte, daß er eine Reviſion des pol⸗ niſchen Korridors vorgeſchlagen habe. Völkerbund richtet nichts aus Die Entſchließung durch Japan zu Fall gebracht. Genf, 24. Okt. Der Völkerbundsrat hat heute ſeine Verhandlungen über den Konflikt in der Mandſchurei vorläufig abgeſchloſſen und ſich auf den 16. November vertagt, um dann erneut zu der Lage Stellung zu nehmen. Es iſt dem Völker⸗ bundsrat nicht gelungen, einen Beſchluß im Sinne der bekannten Entſchließung des Rates herbeizu— führen. Der japaniſche Vertreter hat bei der na— Muſſolini fordert in einer Grandis Ankunft in Verlin. Berlin, 25. Okt. Der italieniſche Außen⸗ miniſter Grandi traf heute vormittag kurz nach 9.30 Uhr mit ſeiner Gattin und den Herren ſeiner Begleitung auf dem Anhalter Bahnhof ein. Reichskanzler Dr. Brüning der Gattin bei der Ankunft einen Strauß roter Roſen. Im Empfangszimmer des Bahnhofs richtete der italieniſche Außenminiſter Grandi durch den Rundfunk einen Gruß an das deutſche Volk. Die offiziellen Beſuche. Berlin, 25. Okt. Kurz nach 11 Uhr ſtattete der italieniſche Außenminiſter Grandi in Be— gleitung des hieſigen italieniſchen Botſchafters Orſini Baroni dem Reichskanzler Dr. Brüning und im Anſchluß hieran dem Staatsſekretär Dr. Brüning und Staatsſekretär Dr. von Bü— low erwiderten hierauf die Beſuche. Frühſtück zu Ehren des italieniſchen Außenminiſters. Berlin, 25. Okt. Der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes gab heute zu Ehren des italieniſchen Außenminiſters Grandi und Frau Grandi ein Frühſtück im Hotel Adlon, an dem auch der Herr Reichskanzler teilnahm. Die erſte politiſche Unterhaltung mit Grandi. Berlin, 25. Okt. Wie wir erfahren, iſt es bereits heute Vormittag zur erſten politiſchen Unterhaltung zwiſchen dem Reichskanzler und dem italieniſchen Außenminiſter Grandi ge⸗ kommen. Grandi, der dem Kanzler, wie bereits gemeldet, in Begleitung des hieſigen italieni⸗ ſchen Botſchafters Orſini Baroni bald nach der Ankunft einen Beſuch abſtattete, hat bei dieſer Gelegenheit in einer dreiviertelſtündi⸗ gen Unterredung mit dem Kanzler die einzel⸗ nen politiſchen Probleme beſprochen. Das Feſtmahl beim Reichskanzler. witb. Berlin, 25. Okt. Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning gab heute zu Ehren des italieniſchen Außen- miniſters Herrn Grandi und ſeiner Begleitung ein Abendeſſen, zu dem die Mitglieder des Reichskabi⸗ netts, der Doyen des diplomatiſchen Korps, der ita⸗ lieniſche Botſchafter, der Präſident des Reichstages, Vertreter des Reichsrates ſowie einige Mitglieder oder des Friedens in Europa verbiete. des Reichstages und Vertreter aus Wirtſchaft, Wiſ⸗ mentlichen Abſtimmung, die heute nachmittag ſtatt⸗ fand, gegen die Eniſchließung des Rates geſtimmt und ſie dadurch, da zu ihrer Annahme Einſtim⸗ migkeit erforderlich war, zu Fall gebracht. Die Entſchließung ſah bekanntlich für Japan Verpflichtung vor, bis zur nächſten Tagung am 16. November ſeine Truppen vollſtändig aus der Mandſchurei in die Eiſenbahnzone zurückzu⸗ ziehen. Für die Ratsentſchließung ſtimmten ſämt⸗ liche anderen Ratsmitglieder. Die japaniſchen Ge⸗ genvorſchläge wurden gegen die Stimme Japans von den anderen Ratsmitgliedern abgelehnt. Der Vertreter der Vereinigten Staaten, Prentiß Gil⸗ bert, hat an der Abſtimmung nicht teilgenommen, da die Vereinigten Staaten nicht Mitglied Völkerbundes ſind. Vor der Abſtimmung teilte Briand mit. daß er heute nachmittag noch einmal in einer Unterredung mit Noſhiſawa einen letzten Verſuch gemacht habe, zu einer Verſtändigung mit dem Vertreter Japans zu kommen. Dieſer habe ihm aber erklärt, daß ſeine Inſtruktionen es ihm nicht erlaubten, über ſeine dem Rat bereits gegebenen Erklärungen hin— auszugehen. Briand gab ſeinem Bedauern dar⸗ über Ausdruck, daß es dem Rat nicht gelungen iſt, den Konflikt zu beendigen und er ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß in der nächſten Sitzung des Rates am 16. November der Vertreter Japans dem Rat mitteilen könne, daß Japan ſeine Truppen zurück⸗ die genommen habe. Grandis Beſuch in Berlin großangelegten Rede in Neapel Reviſion der Verträge ſenſchaft und Preſſe geladen waren. Eſſens brachte Reichskanzler Dr. Brüning einen Trinkſpruch aus, in welchem er u. a. erklärte: Mit ehrlicher Bewunderung ſehen wir das mit jugend— licher Energie aufſtrebende italieniſche Volk zur überreichte 6 freien Einen ſeiner 1 Kräfte fortſchrei⸗ 11 2 1417 ten, wir ſehen, daß auch dort derſelbe unbeugſame des italieniſchen Außenminiſters ten, wir ſehen daß auch dort derſelbe unbeugſame Lebenswille herrſcht, wie bei uns, und daß auch dort das Heil der Menſchheit in der lebendigen Fortentwicklung geſucht wird. Das läßt uns Deutſche hoffen, jenſeits der Alpen volles Verſtänd— nis zu finden für unſeren Kampf gegen die wirt— ſchaftliche Not und für unſer Streben nach Frei— heit und Gleichberechtigung. In dieſer Hoffnung erhebe ich mein Glas auf das Wohl Seiner Majeſtät des Königs von Italien, auf das Wohl Seiner Exzellenz des Herrn Chefs der italieniſchen Regierung, auf das Wohl Eurer des Während des; t übernommen werden F 48. Jahrgang Exzellenz 8 Volkes.“ und auf die Zukunft des italieniſchen Der italieniſche Außenminiſter Grandi er⸗ widerte in ſeinem Trinkſpruch u. a. Italien hat ſtets genau verſtanden, welcher wichtige Anteil Deutſchland in der Geſchichte und dem Leben der Welt zukommt und wie Deutſchland einen unver⸗ zichtbaren Faktor unſerer Kultur darſtellt. Wir alle haben die Gewißheit„daß Ihr großes Volt nach Ueberwindung der gegenwärtigen Schwierig⸗ keiten mit erneuter Kraft und voller Vertrauen ſeinen Weg einer beſſeren Zukunft entgegen fork⸗ ſetzen wird. Muſſolini fordert Reviſion der Verträge. witb Neapel, 26. Okt. Vor einer nach vielen Zehntauſenden zählenden Volksmenge hat geſtern nachmittag Muſſolini im Rahmen der„Marſch⸗ auf⸗Rom⸗Feier“ eine großangelegte Rede gehal⸗ ten, in der er zu den außenpoliitſchen Fragen Stellung nahm. Schon vor neun Jahren, ſo ſagte er, hat das faſchiſtiſche Italien in London das Problem der Reparationen und Kriegsſchul⸗ den in den Grundgedanken aufgeworfen, die heu⸗ te an der Tagesordnung ſind. Und kann man ſagen, daß unter den Völkern Gleichberechtigung herrſcht, wenn der eine Teil bis zu den Zähnen bewaffnet daſteht, und der andere zur Wehrloſig⸗ keit verurteilt iſt?(Stürmiſche Zuſtimmung.) Wie kann man von dem europäiſchen Wieder⸗ aufbau ſprechen, wenn nicht einige Beſtimmun⸗ gen gewiſſer Friedensverträge abgeändert wer⸗ den, die ganze Völker an den Abgrund des ma⸗ teriellen Zuſammenbruches und der moraliſchen Verzweiflung gebracht haben. Letzte Radiomeldungen Zuſammenſtoß mit einem ſowjetruſſiſchen U⸗Boot. Moskau, 26. Okt. Durch den Zuſammen⸗ ſtoß eines ruſſiſchen U⸗Bootes mit dem deut⸗ ſchen Dampfer„Gratia“ im Finniſchen Meer⸗ buſen wurde das U⸗Boot unbedeutend beſchä⸗ digt, während der Dampfer ein kleines Leck er⸗ hielt. Das Unterſeeboot iſt mit eigener Kraft nach Kronſtadt zurückgekehrt und auch der deut⸗ ſche Dampfer hat ohne fremde Hilfe Leningrad erreichen können. A⸗Boot wie Dampfer benö⸗ tigen nur unbedeutende Neparaturen. Die Rückfahrt des„Graf Zeppelin“. Hamburg, 26. Okt. Nach einer Mittei⸗ lung der Hamburg⸗Amerika⸗Linie befand ſich das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ um 22 Uhr M. E. Z. auf 25 Grad nördlicher Breite und 24 Grad 19 Minuten weſtlicher Länge, alſo etwa 100 Seemeilen ſüdweſtlich der Kanariſchen In⸗ ſeln. Kommunalwahlen in Anhalt Auch hier das gleiche Bild— Sunahme der Nationalſozialiſten auf Koſten der bürgerlichen Parteien wib Deſſau, 26. Okt. Die geſtrigen Wahlen zu den ſtädtiſchen Körperſchaften und den Kreis— tagen ſind im allgemeinen überall ruhig verlau— fen. Nur in Deſſau kam es im Laufe des Ta⸗ ges wiederholt zu Zuſammenftößen, hervorgeru⸗ fen durch Angehörige der Linksparteien die na⸗ tionaliſtiſchen Plakatträgern die Plakate 3u entreißen verſuchten. Bei einem ernſteren Zu⸗ ſammenſtoß wurden mehrere Perſonen verletzt. Das Ueberfallkommando ſtellte die Ruhe wieder her. Die Wahlbeteiligung betrug durchſchnitt— lich 90 Prozent. Das Ergebnis der anhaltiſchen Wahlen. wib Deſſau, 26. Okt. Die Ergebniſſe der an⸗ haltiſchen Wahlen, die kurz vor Mitternacht aus allen Kreiſen und Gemeinden vorlagen, werden gekennzeichnet durch die Tatſache, daß in ſämtli⸗ chen Kreisſtädten bürgerliche Mehrheiten zuſtan⸗ de gekommen ſind. In Deſſau, wo die Demokra⸗ ten bisher den Ausſchlag gegeben haben, iſt die bisherige Mehrheit, die von Sozialdemokraten, Kommuniſten und Demokraten gebildet wurde, gebrochen. Bemerkenswert iſt. daß gegenüber der Reichstagswahl 1930 die Sozialdemokraten durchweg ſtarke Verluſte erlitten haben. Pro⸗ zentual noch ſtärker hat die Staatspartei an Stimmen eingebüßt, die in den Kreistagen über⸗ haupt nicht mehr und von den fünf Kreisſtädten nur noch in Köthen vertreten iſt. Gegenüber der Reichstagswahl haben die Kommuniſten mit Ausnahme von Deſſau überall um 1000 Stimmen und darüber gewonnen. Die ſtärkſten Verluſte erlitten die Sozialdemokraten in Kreis und Stadt Deſſau. Die Nationalſozialiſten, die zum erſten⸗ male mit eigenen Liſten auftraten, haben chren Erfolg zum größten Teil auf Koſten der bürger⸗ lichen Parteien errungen. So haben die Deutich⸗ nationalen, die bisher in Deſſou mit 5 Sitzen ver⸗ treten waren, keinen einzigen Sitz mehr erhalten. Die Volkspartei iſt von 6 auf 2 Sitze zurückge⸗ gangen. Aehnlich iſt es im übrigen Lande Ein großer Teil der bürgerlichen Stimmen giag darch Zerſplitterung verloren. Stadtverordnetenwahl in Deſſau. wib. Deſſau, 26. Okt. Stimmen: Sozialde⸗ mokraten 17 898(Reichstagswahl 1930: 21 466), Nationaler Block 2519(DVP. 8677 u. WP. 1708), Demokraten 1227(1270), Kommuniſten 5449(4092), Nationalſoz. 21 149(11776), Hausbeſitzer 2764, Deutſchnationale 1306(1660). Die Verteilung der Sitze. Sozialdemokraten 13(bisher 14), Nationaler Block 2(0), Staatspartei 0(3), Kommunisten 4 (4), Nationalſozialiſten 15(0), Haus⸗ u. Grund⸗ beſitzer 2(4), Deutſchnationale 0(5). Außer⸗ dem gab es bisher zwei Aufwertler und ſechs Deutſche Volksparteiler. eee eee 2223STTTTT0T0T0T0T0T0T0T0T0T0TTCTC—TC—T—T— —— r ß( Sr P P P—————ĩ . ͤ—. ‚ ‚ Pelzwerk und Nebel Wie die gefährliche Schmutzſchicht entſteht. Nach den Mitteilungen eines engliſchen Fachmannes, der den Einfluß verſchiedener Witterungen auf Pelzwerk unterſuchte. beein⸗ flußt beſonders ſtarker Nebel den Pelz inſo⸗ fern ungünſtig, als durch die Feuchtigkeit, die ſich auf den Pelz legt, der an den Haaren feſt⸗ ſitzende Staub ſich an dieſen förmlich feſttlebt. Auf dieſe Weiſe entſteht dann oft eine Schmutzſchicht, die den natürlichen Glanz des Pelzes ſchädigt, außerdem aber auch im Som⸗ mer die Motten anlockt. Aus dem gleichen Grunde iſt es aber auch nicht gut, wenn der Pelz von Regen oder Schnee durchfeuchtet wird, weshalb ſich empfiehlt, Pelzwerk, das im Nebel oder ſonſt bei naſſem Wetter getra⸗ gen wurde, mit einem Tuch leicht abzureiben und hernach mit einer weichen Bürſte zu überbürſten. Gefräßige Aktinien Wenn eine See⸗Anemone Verdauungsſtö⸗ rungen hat. In den Waſſerbecken der Aquarien erfreuen ſich die herumſchwimmenden Aktinien oder See⸗Anemonen wegen ihrer mit den ſchönſten Blüten wetteifernden Farbenpracht beim Publikum allgemeiner Beliebtheit. Dieſe See⸗ Anemonen ſind Lebeweſen, die auf einer pri⸗ mitiven Entwicklungsſtufe ſtehen und nicht viel mehr ſind als ein Magen, der von Ten⸗ takeln umgeben iſt, die ausgeſtreckt werden, wenn den Tieren etwas Eßbares in die Nähe kommt. Wähleriſch ſind dieſe See⸗Anemonen durchaus nicht, ſie verſchlingen alles, was ih⸗ nen in den Weg kommt, und die Aufnahme⸗ jähigkeit wird allein durch die Größe der Ane⸗ monen beſtimmt. Ihre Gefräßigkeit iſt unbe⸗ grenzt. So ſchluckte im Londoner Aquarium eine Anemone einen Schlüſſel, der zufällig in ihr Becken gefallen war. Die Folge war eine unausbleibliche Verdauungsſtörung, die aber leicht behoben wurde, denn die Anemone ſtülp⸗ te einfach, wie es bei ihresgleichen in ſolchen Fällen Brauch iſt, den Magen nach Außen um, wobei nicht nur der verſchluckte Schlüſſel, ſon⸗ dern auch die Schalen zahlreicher Mollusken zutagegefördert wurden, die ſie vorher ver⸗ ſchluckt hatte. Eine große Anemone kann ſich eine voll⸗ ausgewachſene Muſchel einverleiben, deren Schale wieder herausgebracht wird, nachdem der eßbare Inhalt aufgeſogen wurde. Eine der merkwürdigſten Erſcheinungen dieſer Ane⸗ monen bildet die Gemeinſchaft, in der ſie mit verſchiedenen Fiſchen oder Kruſtentieren le⸗ ben. Ein bemerkenswertes Beiſpiel dafür iſt das einer kleinen oſtindiſchen Krabbe, Melia genannt, die unweigerlich ſtets zwei kleine Anemonen mit ſich herumſchleppt, von denen ſie jede in einer Schere hält. Nimmt man ihr eine der Anemonen, ſo zeigt die Krabbe gro⸗ ße Unruhe, und wenn man die weggenomme⸗ ne Anemone in kleine Stücke ſchneidet, ſo wird ſie nie unterlaſſen, dieſe Stücke zuſammenzu⸗ leſen und zu einem Bündel zu vereinigen. Eine rieſige Anemone des Barrierriffs, die eine Größe von 60 Zentimeter im Durchmeſ⸗ ſer zeigt, iſt gewohnheitsmäßig das Heim ei⸗ mer Anzahl kleiner, barſchähnlicher Fiſchchen, die in Uebereinſtimmung mit dem Gaſtgeber lebhaft gefärbt ſind und in der Verdauungs⸗ 1 ——.— 25 2 Kampf um Rosenb urg Roman von Johannes Hollſtein. (70. Fortſetzung. 7 „Es iſt ſo, Frau Käthe! Wir Männer glau⸗ ben immer, daß uns ein Weſen, das wir an uns ketten, immer gehörte, auch zu der Zeit da wir es nicht kannten. Aber wollen Sie einmal nit Willfried ſprechen?“ Aber auch auf die Zurufe Frau Käthes reagierte Willfried nicht. Er ſtand am Fenſter und ſah über das weite Land. Seine Gedanken waren bei Katja! Er litt entſetzlich darunter, daß es einer gewagt hatte, Häßliches über ſie— die er wahrhaft liebte und die ihm ihr ganzes Herz geſchenkt hatte, zu ſprechen. Was kümmerte ihn, was einſt geweſen! Er hatte doch gewußt, daß ſie jahrelang im Leben ſtand— allein. Mit den Sehnſüchten der Jugend im Herzen. Wenn ſie einſt in die Irre ging! Durfte er Richter ſein?“ Nein— und abermals nein! Ihre unend⸗ liche Liebe war wie ein Meer, das alles Ver⸗ gangene hinwegſchwemmte. * Stunden vergingen. Abends gegen 10 Uhr rief plötzlich Herr von Waslewſki an. Gothe war am Apparat. „Iſt meine Tochter auf Roſenbun g, Herr Gothe?“ fragte er. „Nein!“ entgegnete Hellmer betroffen. „Aber— ich meine, Fräulein Katja muß „ eee höhle der Anemone leben. Die Erklärung hierfür iſt wohl darin zu ſuchen, daß die Fiſch⸗ chen dadurch der Mühe der Nahrungsſuche überhoben ſind und von dem leben, was der Gaſtgeber ausſcheidet. Bunte Seitung Muſik hilft gegen Bankkriſen. Die„Union Savings Bank“ in Davenport im nordamerikaniſchen Staate Jowa iſt auf ein originelles Mittel verfallen, um den Sturm auf ihre Schalter zu beſchwichtigen. Man engagierte ein Orcheſter und ſtellte es im Kaſſenraum auf, wo es heitere Weiſen ſpielte, während in den Pauſen der Muſik pro⸗ minente Bürger die Sparer ermahnte, beſon⸗ nen zu bleiben und Vertauen zu der Bank zu behalten. Merkwürdigerweiſe hatte dieſe neue Methode, einer Panik vorzubeugen, vol⸗ len Erfolg. Der engliſche Schriftſteller Bos⸗ well hatte ſeinerzeit ſeinem gelehrten Freun⸗ de Johnſon eine bewegte Schilderung der hef⸗ tigen Eindrücke entworfen, die das Anhören von Muſik bei ihm auslöſte.„Verehrter Freund“, bemerkte der Gelehrte,„an Ihrer Stelle würde ich dann doch lieber darauf ver⸗ zichten, mein Ohr Eindrücken zu leihen, die mich in ſolche Erregung verſetzen.“ Die Spa⸗ rer in Davenport haben durch ihr Verhalten gezeigt, daß ſie in dieſer Beziehung anderer Meinung ſind als der engliſche Gelehrte des 18. Jahrhunderts. Primitivſtes Naſenatmen iſt das beſte. „Nahezu 1,1 Liter Waſſer wird im Laufe von 24 Stunden von der Naſe geliefert, um die Luft, die wir einatmen, anzufeuchten,“ er⸗ klärte der engliſche Naſenſpezialiſt Harold S. Barwell in einem Vortrag, den er kürzlich im Londoner Hygieniſchen Inſtitut hielt.„Die Naſe erwärmt und befeuchtet mindeſtens 10 000 Liter Luft in 24 Stunden und befreit ſie von rund 30 000 Krankheitskeimen. Chro⸗ niſche Naſenkatarrhe ſind hierzulande zwar eine Alltäglichkeit, aber die meiſten Leute hal⸗ ten ſolche Katarrhe für geſundheitsſchädlicher. als ſie in Wahrheit ſind. Heftiges Atmen bei geſchloſſenen oder einſeitig geſchloſſenen Naſen⸗ löchern iſt nutzlos und läſtig zugleich. Die pri⸗ mitivſte Atmungsmethode, die Lungen durch tiefes Einatmen durch den Mund zu füllen. ein Naſenloch zu ſchließen und die Luft durch das andere durch heftiges Ausblaſen zu ent— fernen, iſt noch immer das beſte.“ Wie Gandhi am Blind⸗ darm operiert wurde In London traf Gandhi kürzlich mit dem britiſchen Oberſtabsarzt Maddock zuſammen. Die Sache wäre kaum der Erwähnung wert, wenn man nicht wüßte, daß der Mahatma die Fortſetzung ſeiner Propagandatätigkeit und ſeine Reiſe nach London keinem anderen als dieſem Arzt zu danken hat. Gandhi ſaß als Gefangener in Poona, als er eines Tages von einer heftigen Blinddarmreizung befal⸗ len wurde. Dr. Maddock, der als Mitglied des britiſchen Sanitätsdienſtes als Gefänig⸗ nisarzt Dienſt tat, hätte von rechtswegen erſt um die Erlaubnis der Oberbehörde nachſuchen müſſen, um den Patienten aus dem Geſung⸗ nis nach dem Lazarett überführen zu können. Da der Fall aber keinen Aufſchub duldete, ließ der Arzt ohne Rückſicht auf die Gefäng⸗ nisordnung Gandhi eigenmächtig und auf ſei⸗ ne eigene Verantwortung nach dem Kranken⸗ haus bringen, um ihn dort ſofort zu operie⸗ ren. Während des chirurgiſchen Eingriffe erloſch das elektriſche Licht, und der Arzt ſa⸗ ſich genötigt, beim Schein einer Taſchenlaterne ſeine Operation fortzuſetzen, die vollen Er⸗ folg hatte. Gandhi begrüßte den Arzt, den er zufällig traf, mit tiefer Bewegung und be⸗ zeugte ihm nochmals ſeinen herzlichen Dank für das, was er für ihn getan hatte, und den vaſchen Entſchluß, dem er die Rettung ſeines Lebens zu danken hatte. Neues aus der Medizin Von Dr. med. Leo Bon nin. Krankheitsgefahren durch Haustiere. Aus dem Umgang mit Haustieren können den Menſchen geſundheitliche Schäden erwach⸗ ſen, denen durch hygieniſche Maßnahmen wirk⸗ ſam vorgebeugt werden kann. Wie Profeſſor Köhler in den„Fortſchritten der Medizin“ berichtet, führt z. B. die verbreitete Perſucht⸗ krankheit des Rindes leicht vom Euter der Kuh her durch Verunreinigung der Milch zu einer Erkrankung, die ſich beſonders bei Kin⸗ dern zu der gefährlichen Darmdrüſentuberku⸗ loſe entwickeln kann. Man ſollte daher die Milch nur von gutüberwachten Molkereien be⸗ ziehen und den Genuß roher Milch einſchrän⸗ ken oder überhaupt zu Gunſten der gekochten aufgeben. Ebenſo wichtig iſt die reinliche Her⸗ ſtellung der Butter. Die ſogenannte Bangſche Krankheit, eine Seuche, die die Rinder be⸗ fällt, kann ebenfalls auf den Menſchen über⸗ tragen werden; ſie äußert ſich bei ihm in Ty⸗ phus ähnlichen Erſcheinungen. Bei der Bang⸗ ſchen Krankheit handelt es ſich um einen Reiz⸗ zuſtand der Gebärmutterſchleimhaut trächtiger Kühe, die zu einem vorzeitigen Ausſtoßen des Kalbes führt. Während dieſe Krankheit beim Menſchen glücklicherweiſe äußerſt ſelten iſt, verdienen die im Rind lebenden Finnen des Rinderbandwurms umſomehr Beachtung. Man ſollte daher kein rohes oder halbrohes Rind⸗ oder Schweinefleiſch eſſen. Es iſt ja hinlänglich bekannt, daß die gefährliche Trichinenerkran⸗ kung durch Schweinefleiſch auf den Menſchen übertragen wird. Die in der Muskulatur des Tieres eingekapſelte Trichine gelangt mit dem Schweinefleiſch in den menſchlichen Magen, wird dort gelöſt und kann eine tödliche Er⸗ krankung zur Folge haben. Heute hat jedoch die amtliche Fleiſchbeſchau gegen dieſe Gefah⸗ ren einen wirkſamen Schutzwall errichtet. Im Hundekörper kommen nicht weniger ats vier verſchiedene Bandwurmarten vor, deren ge⸗ fährlichſte der bekannte Echinokokkus iſt. Er kann ſich beim Menſchen in Leber und Gehirn einkapſeln. Hautkrankheiten können von pflanzlichen Schmarotzern hervorgerufen wer⸗ den, die auf der Haut oder im Haarkleid des Hundes leben. Durch Streicheln des Hundes kann ſtörendes Ungeziefer leicht übertragen werden. Daß die Handetollwut den Men'then beſonders bedroht, iſt ſchon in Altertum von Ariſtoreles beich neben worden, der darauf hinwies, daß vor gilem das Nervenſyſtem da⸗ durch in Mitleidenſchaft gezogen wird. Das Blut des Hundes iſt von Tollwutgift frei, nur der Speichel des erkankten Tieres wird dann für den Menſchen gefährlich, wenn der Biß tief in die Muskulatur oder in die Nerven eindringt. Schließlich iſt noch eine weitver⸗ breitete Hundekrankheit die Staupe, zu u nen⸗ f langſt heim ſein. Ich weiß, daß ſie mit Will⸗ fried zuſammen war. Vor Stunden ſchon!“ Gepreßt klang Waslewſkis Stimme. „Das verſtehe ich nicht! Ich— verſtehe das nicht! Sie kam ſonſt ſtets pünktlich, wie ſie es mir ſagte.“ Gothe hatte plötzlich das Gefühl des Un— heils. „Herr von Waslewſfki“ raſch mit Will reden! Ich bin beſorgt um Fräulein Katja! Wir werden uns ſofort um Ihre Tochter kümmern.“ Er hängte an und ſtürmte nach Willfrieds Zimmer. Er klopfte heftig an. Nach einer Weile meldete ſich Stimme. „Wer iſt draußen?“ „Ich, Will! Mach' auf! Waslewſki hat eben angerufen! Katja iſt daheim noch nicht einge⸗ troffen! Ich muß fürchten—!“ Da ging die Tür raſch auf und mit er⸗ ſchrockenem Geſicht ſtand Willfried im Rahmen. Er faßte den Freund an den Schultern. Katja— iſt noch nicht daheim?“ „Nein! Ich bin in Sorge!“ Willfried atmete ſchwer. „Als ich ſie verließ— ſie war ſo von Angſt erfüllt! Es wird ihr doch nichts zugeſtoßen ſein? Wir wollen ſofort reiten! Schaffranz ſoll auch mit!“ ö „Ja! Die Pferde ſtehen ſchon im Hofe. E Sie traten raſch hinunter. 1 Unten ſprachen die Hofleute aufgeregt mit⸗ einander. Einer brachte eben die Nageln her⸗ bei. 9 Die Fackeln flammten auf. „ſagte er.„Ich muß Willfrieds Nichts Menſchliches war in dem Schrei. 2 Forſcher Uffenrode und Gieſe im nen; 1655 Stele er e e ob ſie auf Auf den Menſchen übertagen werden kann, iſt—95 nicht geklärt.. ee e 2— ee 1 dir Zahl der Halserkrunkuugen vom 1 Wetter ab? 0 Am Material zur Beantwortung dieſer viel erörterten Frage zu erhalten, haben die „Zentral⸗ blatt für Laryngologie“ eine Statiſtik ange⸗ legt, aus der hervorgeht, wieviel Prozent von 56000 am Hals operierten Kranken in den verſchiedenſten Spezialkliniken als Folgeer⸗ ſcheinung der Operation Halsentzündungen bekamen. Es ſtellte ſich heraus, daß die größ⸗ te Anzahl auf die Zeit zwiſchen Januar und März fällt, die Hälfte auf die Zeit von Juni bis Auguſt. Die Erklärung iſt ſehr einfach. Die Abkühlung der Schleimhäute des Nachens durch die Einflüſſe der Witterung vermindert ganz bedeutend die Widerſtandsfähigkeit ge⸗ gen eindringende Krankheitserreger. Eine große Rolle ſcheint außerdem der Beginn und das Ende der Jeweiligen Heizperiode zu ſpielen. Hitler über die Bestrebungen des Nationalſozialismus Ein Artikel in Saturdy Neview. cnb London, 24. Okt. Die„Saturday Re⸗ vies“ hat Adolf Hitler veranlaßt, in ihren Spalten ſich über die Beſtrebungen des Natio⸗ nalſozialismus zu äußern. Hitler betonte u. a., daß der Nationalſozialismus es ablehne, fremde Völker oder Nationen zu beherrſchen oder auszunutzen, verlangt aber hinreichenden Lebensraum für die deutſche Nation. Das junge Deutſchland, deſſen Unterſchrift nicht unter dem Bekenntnis zur Schuld am Kriege ſtehe, habe ſein Schickſal in die Hände des Nationalſozialismus gelegt, um es von der furchtbaren Laſt der Schulden zu befreien. Hitler erklärt, daß die große Aufgabe des Nationalſozialismus den Kampf gegen den Bolſchewismus nicht erlaube, die finanziel⸗ len Verpflichtungen zu übernehmen, die das wirtſchaftlich ausgebeutete und verarmte deut⸗ ſche Volk nicht zahlen könne. Er betonte, daß die privaten Schulden an das Ausland unter einer nationalſozialiſtiſchen Regierung ſicherer ſeien, als unter dem gegenwärtigen Regime, das er in dem Artikel„Unverantwortliche Mißwirtſchaft“ bezichtigt. ö 1 Treviranus über die Cage enb Berlin, 24. Okt. Auf einem Vortrags- abend der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Ge ſellſchaft im preußiſchen Oberverwaltungsge⸗ richt ſprach Reichsminiſter Treviranus vor ei⸗ nem zahlreichen und intereſſanten Publikum über Gegenwartsprobleme. Der Miniſter er⸗ klärte u. a.: Deutſchland werde im geeigneten Augenblick dem Auslande einen Tilgungsplar vorlegen und verlangen, daß die Gläubiger⸗ ſeite ihre ſelbſtverſtändliche Pflicht als Gläu⸗ biger tue und bei erträglichem Zinsfuß ein⸗ Zurückerſtattung der Schulden in beſtimmten Raten ermögliche, und daß Deutſchland ein gewiſſer Zeitraum mit einer Jahresqoute von nicht über 1 bis 1,5 Milliarden zugebilligt werde. Das A und O der künftigen Regie⸗ rungspolitik bleibe die Frage der Hilfe 0 die Wirtſchaft. —— 8 N 10 nd Sie ſtiegen zu Pferde. Ritten eilends hin⸗ aus.— Die Fackeln leuchteten durch die Nacht, warfen ihren Glanz über die Stoppelfelder. Sie ritten den Rain entlang. Kamen bis zu der einſamen Pappel. „Hier habe ich ſie getroffen! Noch ein Stück begleitete ich ſie. Weiter! Nur weiter!“ ſagte Willfried. Eine entſetzliche Angſt ſchnürte ihm die Kehle zu. 7 5 Sein Herz ſchlug ſchnell. a 0 8 Sie trabten den Feldweg ſcharf besuchten Kamen auf den breiteren Weg, der rechts und links von Brombeerbüſchen eingeſäumt war. Willfried trieb die Unruhe an der Spitze nur ſo. Das Angſtgefühl, der Druck auf ſeinem Herzen, das raſend ſchlug, ſteigerte ſich mit je⸗ dem Schritt der Pferde. Da— ein eiskalter Schreck peitſchte die 8 0 Männer auf, um ſie gleich wieder erſtarren zu laſſen. . Willfried ſchrie auf. Dort— mitten auf dem Wege— da lag ö hingeſtreckt ein Menſch! Näher— näher! Lag ein Menſch in ſeinem Blute, Ein Weib Näher— näher! Willfried mußte ſich mit Gewalt auf dem A feſthalten. Er fiel 1 herab, als er ſtieg Katja— lag am Boden! Katja— das geliebte Weſen. Er ſchrie wie ein Wahnſinniger auf in ſei⸗ nem Schmerz. er faßte die geliebte Geſtalt u. r eee. 7900 fle 1 1 das wachsbleiche Geſicht. Sie war eiskalt. 10 Die Augen halb geſchloſſen. „Tot!“ ſchrie Willfried!„Sie iſt tot! Er⸗ mordet!“ Den beiden anderen Männern war, als müßten ſie bei dem furchtbaren Schmerze des Mannes ſelber wahnſinnig werden. Helmer Gothe riß ſich mit aller Gewalt zu⸗ ſammen. Er ſprang zu. Fühlte nach dem Herzen. Es war ihm, als wenn es noch leiſe ſchlüge. „Schaffranz—“ ſchrie er keuchend,„ich glaube— ſie lebt noch! Nach Waslewſkis Gut! Den Arzt— reiten Sie— reiten Sie!“ Während Schaffranz mit ſeinem Rappen wie der Teufel davonritt, öffnete Hellmer die leichte Bluſe. Sah— dicht beim Herzen war die Kugel hineingegangen— hatte das Herz geſtreift oder— getroffen. Er nahm ſein ſeidenes Taſchentuch und preßte es gegen die Wunde. Willfried ſtarrte mit gläſernen Augen auf Er begriff das alles nicht— dachte immer noch, es müßte ein wü⸗ ſter Traum ſein, der ihn quälte! Wartete dar⸗ auf, daß er jeden Augenblick aus dem Traum erwache— daß der Alp weiche—. Aber der Traum wich nicht! Es war Wahrheit! Eine frevelhafte Mör⸗ derhand hatte ſie, das blühende junge Weib, niedergeſtreckt Er wagte nicht, auf die weiße, halbentblößte Bruſt zu blicken. 5. Mit allen Fiebern warteten die Männer auf Hilfe. Gortſetzung folgt) eee Gehortetes Geld Ein erfreulicher Brauch iſt es, zu dem ſich augenblicklich weite Teile unſeres Volkes bekennen: Das Hamſtern von Bargeld. Man ge⸗ swöhnt ſich offenbar daran, ſowohl im Geſchäft wie im Privathaushalt größere Barmittel zu halten, als es die wirtſchaftlichen Bedürfniſſe erfordern. Verfügbares Geld wird nicht mehr regelmäßig zur Bank oder Sparkaſſe getragen, es wird vielmehr daheim aufbewahrt, im Schrank oder in der Schub⸗ lade. Ja, man geht ſogar ſoweit. Erſparniſſe ab⸗ zuheben, Konten aufzulöſen, nicht, weil man ſein Geld in allen Fällen benötigt, nein, weil man es zu Hatuſe ſicherer glaubt. Der alte Sparſtrumpf aus der Zeit unſerer Großväter ſcheint demnach wieder zu Ehren zu kommen. Der Betrag an Zahlungs⸗ mitteln, der auf dieſe Weiſe dem Verkehr entzogen wird, kann bereits auf mehr als eine Milliarde Reichsmark geſchätzt werden. Ueber eine Milliarde Reichsmark— das be⸗ deutet etwa ein Sechſtel des geſamten Geldum⸗ lauſes in Deutſchland. Der Umlauf an Reichsbank⸗ noten, Nentenbankſcheinen und Münzen belief ſich Ende September 1931 insgeſamt auf 6,3 Mil⸗ liarden Reichsmark, iſt alſo etwas geringer als zur gleichen Zeit des Vorjahres und ſteht hinter dem Stande von Ende September 1929 um rund 200 Millionen zurück. Im ganzen geſehen, kann dieſer Zahlungsmittelumlauf— das ſei allen geſagt, die in völliger Verkennung der wahren Sachlage nur zu leichtfertig von Inflation ſprechen— als berhältnismäßig niedrig angeſehen werden. Es ſind noch nicht einmal einhundert Reichsmark, die guf den Kopf der Bevölkerung entfallen, im Gegen⸗ ſatz zu anderen vergleichbaren Ländern, die erheb⸗ lich höhere Kopfquoten zu verzeichnen haben. Wenn alſo von dieſem Umlaufbetrag ein Sechſtel gehortet wird, ſo bedeutet das eine ſpürbare Einengung der der Wirtſchaft zur Verfügung ſtehenden Geld— mittel. * Nun iſt das Geldhamſtern zwar keine che deutſche Erſcheinung. Auch in anderen Ländern kann man es beobachten, ſo namentl. in Frankreich. Für unſer armes Land iſt es jedoch beſonders nach⸗ teilig. Nicht, daß es währungspolitiſch bedenklich wäre,— andere Gründe ſind es, die das Geld⸗ hamſtern als volkswirtſchaftlich unzweckmäßig er⸗ ſcheinen laſſen. Geld iſt der Betriebsſtoff der Wirtſchaft. Durch die Hortung von Barmitteln werden wertvolle Teile dieſes Betriebsſtoffes brach⸗ gelegt, mit anderen Worten: unfruchtbar gemacht. Würden ſie den großen Sammelbecken, den Banken, Sparkaſſen und Genoſſenſchaften, wieder zugelei⸗ tet werden, ſo könnte das, volkswirtſchaftlich und treditpolitiſch geſehen, nur von Nutzen ſein. Banken und Sparkaſſen lagern das ihnen zu— strömende Geld ja nicht in ihre Keller ein, ſie ſtel— len es vielmehr— ſoweit ſie es im Augen⸗ blick nicht ſelbſt dazu benützen würden, die ihnen von der Reichsbank gewährten Kre⸗ dite ihrerſeits abzudecken— in der Regel der produktiven Wirtſchaft in Form von Krediten zur Verfügung. Je größer die Mittel, über die ſie verfügen, deſto beſſer kann auch die Kredit— verſorgung der Wirtſchaſt ſein. Umgekehrt: werden unnötig Mittel von den Kreditinſtituten abgezo⸗ gen, dann müſſen dieſe Inſtitute früher oder ſpäter zu Kreditkündigungen ſchreiten, um ſich liquide zu halten. Kreditkündigungen bedeuten aber gegenwärtig oft nichts anderes als: ſchwer⸗ ringenden Betrieben den Todesſtoß verſetzen und die darin Schaffenden brotlos machen. Das ſollte jeder bedenken, der heute aus falſchem Mißtrauen unnötigerweiſe Geld von den Kreditinſtituten ab⸗ hebt und verfügbare Barmittel zu Hauſe behält. Aus Nah und Fern Darmſtadt, 23. Oktt.(Selb ſtmor d.) In der Stinkbach an der Pallaswieſenſtraße wurde am Freitag früh die Leiche einer alten Frau geländet. Es handelt ſich um eine 70-jährige Frau Rahn au⸗ Darmſtadt, die den Tod freiwillig geſucht und ge⸗ funden hat. Darmſtadt, 23. Okt.(Stadtrat Dr. Nöllner geſtorben.) In Darmſtadt ſtarb am Freitag der 67 Jahre alte Sanitätsrat Dr. Nöllner, der langjährige Fraktionsvorſitzende der OP. im Darmſtädter Stadtparlament. Nöllner — ein gebürtiger Darmſtädter, Studium und ſeiner Ausbildungszeit im Jahre 1892 als praktiſcher Arzt in Darmſtadt nieder. Von 1902 bis 1929 war er ununterbrochen Mit⸗ glied des Stadtrates und in zahlreichen Ausſchüſ⸗ ſen tätig. Infolge ſeines markanten Ausſehens war er ſtadtbekannt und eine allgemein geſchätzte Perſönlichkeit. Schifferſtadt, 23. Olt.(Vom Auto über⸗ rannt und ſchwer verletzt.) Auf der Staatsſtraße zwiſchen Rheingönheim und dem Limburgerhof trug ſich am Donnerstag abend ge— gen 8 Uhr ein ſchwerer Verkehrsunfall zu, bei dem der 28 Jahre alte Arbeiter Joſef Alt von hier lebensgefährlich verletzt wurde. Während Alt um die genannte Zeit mit ſeinem Fahrrad heimwärts fuhr, wurde er von einem entgegenkommenden Perſonenkraftwagen aus Frankfurt überrannt und ſo wuchtig auf die Landſtraße geſchleudert, daß er bewußtlos liegen blieb. Alt zog ſich be: dem Sturz eine Schlageraderverletzung, Knochenbrüche u. auch ſchwere innere Verletzungen zu. Er mußte ſofort in das Städt. Krankenhaus verbracht werden, wo er jetzt noch nicht vernehmungsfähig in hoffnungs⸗ loſem Zuſtande darniederliegt. Die Schuld an dem Unglück ſoll den Autolenker treffen, der auf der falſchen Straßenſeite fuhr und trotz des angerich— teten Unheils unbekümmert davonraſte. Nach einer weiteren Mitteilung iſt es mit Hilfe eines ihm begegnenden Laſtkraftwagenlenkers gelungen, den gewiſſenloſen Verkehrsſünder zu ermitteln. ließ ſich nach ſeinem KRommuniſtiſches Spreng⸗ ſtofflager aufgedeckt wtb. Berlin, 24. Okt. Der Polizeipräſident teil: mit: Eine Durchſuchung bei einem bekannten Ber. liner kommuniſtiſchen Funktionär tigen Tage zur Auffindung eines bedeute n— den Sprengſtofflagers. Außer deut reinen Sprengſtoff wurden noch Vorrichtungen zur Herrichtung von Sprengſtofftörpern ſuwi⸗ Sprenganweiſungen vorgefunden. Da der Funktio- när hier insbeſondere auch durch ſeine illegale Tätigkeit in den Jahren 1921 bis 1923 bek/ un: iſt, wurde zur Auffindung und Sicherung von Be⸗ weisſpuren das kommuniſtiſche Parteihaus, das ſogenannte Karl Liebknechthaus, einer Durchſuchung unterzogen. Was verdienen die Bergarbeiter? Nach einer Erhebung des Statiſtiſchen Reichsamtes für die Zeit vom Januar 1930 bis Juli 1931 ſind die tatſächlichen Arbeits⸗ verdienſte im deutſchen Steinkohlenbergbau ganz erheblich zurückgegangen. Die Lohnſum⸗ me iſt von 104,26 Millionen RM im Januar 1930 um rund 42,7 v. H. auf 59,79 Millionen RM im Juli 1931 geſunken. Der monatliche Barverdienſt iſt von 200 RM. im Januar 1930 auf 169 RM. im Juli 1931 zurückgegan⸗ führte am her liche Schichtverdienſt in der gleichen Zeit um 7,8 v. H. auf 7,87 RM. zurückgegangen iſt, kommt in dem weſentlich ſtärkeren Rückgang des monatlichen Barverdienſtes der Ausfall durch Feierſchichten zum Ausdruck. Unter den Arbeitergruppen iſt der Lohn für die jugend⸗ lichen männlichen Arbeiter um 9. v. H., für die Kohlen- und Geſteinshauer um 8,4 v. H. geſunken. Von den einzelnen Gebieten iſt der ſtärkſte Rückgang des durchſchnittlichen Schicht⸗ verdienſtes in Sachſen mit 9,8 v. H. feſtzuſtel⸗ len, es folgt das Ruhrgebiet mit einer Sen⸗ kung um 7,8 v. H. Die gerinſte Senkung haben die Schichtverdienſte in Niederſchleſien erfah— ren. Dies iſt darauf zurückzuführen, daß hier ohnehin die niedrigſten Schichtverdienſte er⸗ reicht werden. Bei der Beurteilung der tat⸗ ſächlichen Schichtverdienſte der Arbeiter im deutſchen Steinkohlenbergbau muß berückſich— tigt werden, daß vom 1. Oktober ab in ſämt⸗ lichen Steinkohlengebieten eine weitere Lohn— kürzung um 7 v. H. eingetreten iſt. Im Braunkohlenbergbau betrug der mo— natliche Barverdienſt im Auguſt 1930— 191 RM., Ende Juli 1931 dagegen nur noch 169 RM, ging alſo um 11,5 v. H. zurück. In den einzelnen Gebieten iſt die größte Lohnſenkung im mitteldeutſchen Kernrevier um Halle. Bit— gne, alſo um 15,5 v. H. Da der durchſchnitt⸗ terfeld, Meuſelwitz und Borna eingetreten. Der Rückgang beträgt hier 9,8 v. H. Das Ge⸗ biet der niedrigſten Schichtverdienſte und im allgemeinen auch der geringſten Lohnſenkun⸗ gen ſtellen die oſtelbiſchen Landreviere um Forſt in der Oberlauſitz und um Frankfurt a. d. O. dar. Hier ſind die Schichtverdienſte vom jeweils höchſten Stand bis Juli 1931 um 5,2 v. H. geſunken. Der Cadenſchluß am Heiligabend wib Berlin, 24. Okt. Zum Ladenfrühſchluß am Heiligenabend erfahren wir, daß das Neichsarbeitsminiſterium aufgrund der ab⸗ weichenden Beſchlüſſe des Reichsrats dem Reichskabinett eine Doppelvorlage unterörei— ten wird, die die Wünſche des Reichsrats ent⸗ hält Der Reichsrat hat verlangt, daß die Schankſtätten völlig aus der Regelung ausge— ſchloſſen werden, und daß die Beſchäftigu⸗ng der übrigen Ladenangeſtellten bis 5,30 Uhr ſtatt 5 Uhr zu geſtatten ſei. Es iſt anzuneh⸗ men, daß das Reichskabinett nach Erörterung des Wirlſchaftsprogramms den Ladenſchluß am Heiligen Abend durch Notverordnung re— gelt. Verlängerung der Kriſenfürſorge.— Neue Beſtimmungen für die Bedürfig⸗ keitsprüfung. Berlin, 24. Okt. Amtlich wird mitgeteilt: Die Höchſtdauer der verſicherungsmäßigen Ar⸗ beitsloſenunterſtützung iſt bekanntlich mit Wirkung vom 5. Oktober 1931 ab auf 20 Wo⸗ chen, bei berufsüblichen Arbeitsloſen auf 16 Wochen herabgeſetzt worden. Zum Ausgleich hierfür hat der Reichsarbeitsminiſter nun⸗ mehr die Dauer der Kriſenfürſorge entſpre— chend verlängert und zwar in der Weiſe, daß die Geſamthöchſtdauer der verſicherungsmäßi⸗ gen Arbeitsloſenunterſtützung und der Kriſen⸗ unterſtützung wie bisher 58 Wochen, bei über 40 Jahre alten Arbeitsloſen 71 Wochen be⸗ tragen kann. Bei der finanziellen Notlage des Reiches, der Gemeinden und Gemeindeverbände mußte ſichergeſtellt werden, daß nur wirkliche Bedürf⸗ tige die Kriſenfürſorge erhalten. Es war da⸗ her notwendig, die Beſtimmungen über die rPüfung der Bedürftigkeit noch mehr als bis— her der Regelung anzupaſſen, die in der öf— fentlichen Fürſorge gilt. Um eine möglichſt zu⸗ verläſſige Prüfung der Bedürftigkeit zu ge⸗ währleiſten, ſind über die Zuſammenarbeit zwiſchen den Arbeitsämtern einerſeits, den Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden anderer— ſeits neue Beſtimmungen getroffen. Auch iſt die Entſchädigung der Gemeinden für ihre Mitarbeit bei dieſer Prüfung allgemein feſt— geſetzt. Die neuen Beſtimmungen werden in Num- mer 30 des Reichsarbeitsblattes, die am 25. ds. Mts. erſcheint, veröffentlicht. Sie treten am 9. November in Kraft. Sozialdemokratiſche Gegenkundgebung in Braunſchweig. Braunſchweig, 25. Okt. Die ſozialdemokra⸗ tiſche Partei, der Gewerkſchaftsbund und das Reichsbanner veranſtalteten in der Stadthalle eine Kundgebung als Antwort auf den natio— nalſozialiſtiſchen Aufmarſch am vergangenen Sonntag und als Proteſt gegen die Polizei— maßnahmen des braunſchweigiſchen Innen— miniſters. 8 1 Die Totenmaſke O ewiges Geſicht, das ſich enthüllt, Das Gott gebildet hinter allem Leben, Nicht mehr mit Welt und Diesſeits angefüllt, Nun es ſich eigener Wahrheit ganz ergeben. De. ns und des Werdens Fieberglut, Die dia, lendeten, ſie ſind verglommen, So tauchſt du, reines Bild, aus dunkler Flut, Und alle Schleier ſind von dir genommen. Dein kleines Lächeln, dein verzagtes Leid Verſanken. Nun du zu dir ſelbſt geneſen, Steigſt groß empor du, aller Zeit befreit, Als das, was du für dich und Gott geweſen große Reſultate Fußball. Nordbayern: 1. FC. Nürnberg— 1. FC. Vayreuth 370 SpVg. Fürth— Bayern Hof 35 Würzburger Kickers— ASV. Nürnberg 212 22 FV. Ok Würzburg— Bft. Fürth 222 Südbayern: Teutonic München— Wacker München 1: DSV. München— Schwaben Augsburg SSV. Ulm— 1860 München FC. Straubing— Bayern München VfB. Ingolſtadt— Jahn Regensburg Württemberg: FC. Birkenfeld— Stuttgarter Kickers VfB. Stuttgart— Germania Brötzingen VfR. Heilbronn— Union Böckingen SV. Feuerbach— 1. FC. Pforzheim SpFr. Eßlingen— FV. Zuffenhauſen den: FC. Mühlburg— Phönix Karlsruhe Karlsruhe FV.— FV. Raſtatt FC. Rheinfelden— FC. Villingen Freiburger FC.— Spvg. Main: Union Niederrad— Eintracht Frankfurt 0:1 Germania Bieber— FSV. Frankfurt 021 Rotweiß Frankfurt— Griesheim 02 40 Kr. u. Schrerntberg eſſen: 5 B. 98 Darmſtadt— Alemannia Worms 3 ziktoria Walldorf— FSV. 05 Mainz 889 Kaſtel— SV. Wiesbaden Viktoria Urberach— 1. FC. Langen Wormatia Worms— Olympia Lorſch Rhein: SV. Waldhof— Phönix Luldibigshafen Ufa. Maſuen— FC. 08 Mannheim Sp 67 Sandhofen— SpVg. Mundenheim fe. Neckarau— G. G. Kirchheim FV. Sandhauſen— Miecitia Viernheim Saar: FV. Saarbrücken— 1. Vfg. Pirmaſens— SV. 05 FC. Kaiſerslautern 4: Saar 05 Saarbrücken 0:2 Saarbrücken— Bor. Neunkirchen 5: Gewiannauszug 1. Klaſſe 38. Preußiſch⸗Sübdeutſche (264. Preuß.) Staats- Lotte rie Düne Gewähr Nachdruck verboler Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich bohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den deiden Abteilungen J und II 2. Ziehungstag 22. Oktober 1931 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinn über 300 M. gezogen 4 Gewinne zu 10000 M. 296338 372544 2 OGewinne zu 5000 M. 293330 4 Gewinne zu 3000 A. 75813 354287 12 Gewinne zu 2000 M. 328799 347811 582 30 Gewinne zu 1000 M. 27481 53242 36843 184482 273088 324200 331431 335667 353322 363067 38 Gewinne zu 800 M. 12006 50215 135417 161430 231254 243519 248418 284743 302237 332190 332426 333915 380209 386770 393079 397851 50 Gewinne zu 500 M. 529 7 75 77946 87982 115724 130017 160216 186165 201017 206752 222777 242478 261989 287088 271273 273477 335211 361991 393248 232217 275553 18195 20154 292397 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinns über 300 M. gezogen 4 Gewinne zu 5000 M. 74278 366986 2 Gewinne zu 3000 M. 291282 25 Gewinne zu 2000 M. 284833 2 Gewinne zu 1000 Mm. 24096 82954 93324 168540 170589 196725 243392 278248 289419 357398 371355 36 Gewinne zu 800 M. 7759 30105 50267 152588 177729 203485 203934 220715 222442 233005 242457 242605 258916 259940 284664 302098 345340 348128 wi 00 M. 13374 78 52614 58658 46 Gewinne zu 5 38147922 262345 399682 282928 311187 927255 353265 en el. r Wet U Die Zehung der 2. Klöſſe ber 38. Preußilch Süddeutſchen(264. Preußischen) Staats L Lotter inder am 20. und 21. November 1901 ſtatt, Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 510 Stück Verkauft 312 Stüc Milchſchweine das Stück 3—8 Mk. Läufer das Stück von 10—25 Mk. Marktverlauf mäßig. . 4 0 0 N 1 D 1 e 5 1 da Daru . Milde sien und Frische paaren, gibt es einen guten Hang. m die“ SALE 14 Marken“ Wahren sieh immer ihren ersten Rang. SALEM Asstel Ualitätomarhon