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Es handelt ſich um die Arbei⸗ ter Klohs. Reifers. Beckmann. Becker und Ber⸗ negau, die alle Funktionäre der KPD. ſind. Reifſers, Becker und Beckmann wurden bereits ſeſtaenommen; die anderen beiden ſind flüch⸗ tig. Als Haupttäter kommt Klohs in Frage. Zuazuſammenſtoß. wtb. Leipzig, 29. Okt. Am Mittwoch Abend gegen 21 Uhr fuhr auf Bahnhof Zwen⸗ kau ein aus Leimig kommender Perſonenzug auf ein falſches Gleis und ſtieß auf eine Ma⸗ genarupne auf. 24 Perſonen wurden leicht verletzt. Der Sachſchaden iſt gering. Der Be⸗ trieb wurde nicht geſtört. Die Urſache des Zu⸗ ſammenſtoßes iſt noch nicht geklärt. Die Werkſnionage in Bitterfeld.— Weitere Einzelheiten. witb. Bitterfeld, 29. Okt. Zu den ge⸗ meldeten Verhaftungen aus Anlaß einer Werk⸗ ſpionage bei der J. G. Farben wird noch in Er⸗ fahrung gebracht,. daß es ſich um vier Kommu⸗ niſten. die Angehörige der R. G. O. ſind, han⸗ delt. Sie waren als Arbeiter im Betriebe be⸗ schäftigt, und ſpielten im kommunalpolitiſchen Leben eine Rolle. Die Angelegenheit ſcheint weitere Kreiſe zu ziehen. Inzwiſchen hat be⸗ reits eine Anzahl Hausſuchungen ſtattgefun⸗ den. Einzelheiten werden zur Zeit im Inte⸗ reſſe der weiteren Unterſuchung noch geheim gehalten. Drei franzöſiſche Kriegsſchiffe überfüllig. London, 29. Okt. Ein franzöſiſches Kriegs⸗ fahrzeug und 2 franzöſiſche Unterſeebvote ſind, wie aus Karatſchi gemeldet wird, auf der Fahrt von Aden nach Karatſchi verſch wunden. Man be⸗ fürchtet, daß in den Stürmen oder Seebeben vom 25. bis 27. ds. Mts. die Schiffe untergegangen ſind. Tagesnachrichten Zahlungsſchwierigkeiten in der Stadt Rotterdam. Amſterdam, 28. Okt. Wie„Telegraaf“ er⸗ fährt, iſt die Stadt Rotterdam infolge der durch die Verſchärfung der Wirtſchaftskriſe ver⸗ urſachten unerwartet ſtarken Senkung ihrer Einkünfte plötzlich in ernſte Finanzſchwierig⸗ keiten geraten.. Notlandung eines franzöſ. Mllitärflugzeuges auf deutſchem Boden. Kenzingen(Baden), 29. Okt. Ein franzö⸗ ſiſcher Kampfeindecker nahm geſtern Abend, etwa 2½ Kilometer von der Stadt entfernt, auf einem Wieſengelände eine Notlandung vor. Die Rhein. Bauernbank A.⸗G., Köln, ſchließt ihre Schalter. Köln, 28. Okt. Die Rheiniſche Bauernbank A.⸗G., Köln, die Filialen in München⸗Glad⸗ bach und Cleve unterhält, hat ſich genötigt ge⸗ ſehen, ihre Schalter zu ſchließen und das ge⸗ richtliche Vergleichsverfahren zu beantragen. Ausſchuß der Wirtſchaſtspartei billigt Reichstagsabſtimmung Berlin, 29. Okt. Vom Vorſtand des Reichs⸗ ausſchuſſes der Wirtſchaftspartei wird folgender Bericht ausgegeben: „Der aus allen Teilen des Reiches ſtark be⸗ ſuchte Reichsausſchuß der Wirtſchaftspartei nahm in ſeiner Sitzung am Mittwoch Kenntnis von den Gründen, die die Haltung der Reichstags⸗ fraktion bei den Abſtimmungen im Reichstag beſtimmt haben. Er äberzeugte ſich, daß die Hal⸗ tung der Reichstagsfraktion von der Rückſicht auf lag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. die weltpolitiſche, innenpolitiſche und die wirt— ſchaftliche Geſamtlage vorgeſchrieben war. Der Reichsausſchuß erwartet, daß die Fraktion ihre einer von allen nationalen Kräften des Volkes getragenen Re— gierung fortſetzt. um ſichtbare Maßnahmen Wahlen in England Der Nekorcſieg Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen- Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr vicht übernommen werden zur Belebung der ſchwer darniederliegenden deutſchen Geſamtwirtſchaft durchzuſetzen Abſtimmung ergab bei einer Stimmenthaltung, daß der Reichstagsfraktion das volle Vertrauen für ihre Haltung, bei der ſie das Vaterland über die Partei ſtellte, ausgeſprochen wurde.“ der Konſervativen von 608 Gewählten 555 für die Regierung— Maedonald wiedergewählt wtb. London, 29. Okt. Der Nekord⸗ ſieg der Konſervativen ſteht in der Geſchich⸗ te der engliſchen Wahlen inſofern einzig da, als die Konſervativen keinen Wahlkreis verloren haben, was ſich vorher wahr⸗ scheinlich noch bei keiner Partei ereignet hat. Im neuen Parlament werden die Ab⸗ geordneten der Oppoſition kaum zwei von den vier Bänken der Oppoſition beſetzen, ſodaß ein großer Teil der regierungs⸗ freundlichen Abgeordneten im Sitzungsſaal des Unterhauſes auf der Seite der Oppo⸗ ſition wird Platz nehmen müſſen. Die Zahl der Abgeordneten der Arbeiterpartei wird ſogar geringer ſein als diejenige der klei⸗ nen Gruppe von Liberalen im alten Par⸗ lament, die ſich auf 60 belief. Letzter Stand der engliſchen Wahlergebniſſe. London, 29. Okt. Der Stand der Parteien war um 9.45 Uhr deutſcher Zeit wie folgt: Konſervative 472 Nationale Arbeiterpartei 13 Liberale 70 darunter 25 Simon-Liberale Arbeiteroppoſition 50 Kommuniſten— Neue Partei— Unabhängige 5 Insgeſamt gewählt: 608 hiervon für die Regierung 555, gegen die Re⸗ gierung 50. Unabhängige 3. Es ſtehen noch drei Ergebniſſe aus. Der Oppaſitionsarbeiterführer Kirkwood iſt wiedergewählt worden. Seine Mehrheit iſt jedoch von 7968 auf 997 zurückgegangen. Premierminiſter Maedonald wiedergewählt wib. London, 28. Okt. Premierminiſter Mac⸗ Donald iſt in ſeinem Wahlkreis Seahan mit 28 978 gegen 28 027 Stimmen des Kandidaten der Oppoſitions-Arbeiterpartei Die Mehrheit Mae Donalds 5 951 Stimmen. gewählt worden. beträgt demnach Lloyd George gewählt. wib. London, 28. Okt. Lloyd George wurde in ſeinem Wahlkreis Carnavon gewählt. Seine Mehrheit über den Konſervativen Kandidaten be— trug 5 387. Der Eindruck in Berlin enb Berlin, 28. Okt. In Berliner volitiſchen Kreiſen beſpricht man lebhaft den Ausgang der engliſchen Wahlen, die der Nationalen Reyie⸗ rung, vor allem aber den Konſervativen einen geradezu phantaſeiſchen Erfolg gebracht haben. Ihre Mehrheit iſt ſo groß, wie ſie noch in keinem Parlament war und überſteigt damit wohl ouch das, was die Konſervativen ſelbſt erwartet ha⸗ ben. Trotzdem rechnet man damit. daß Macdonald dem Kabinett auch weiter angehören wi d wenn auch nicht als Premierminißer. Es iſt wohl an⸗ zunehmen, daß das Kabinett zunächſt d miſſionie⸗ ren wird, und daß dann eine vorwiegend kon⸗ ſervative Regierung folgt. Being(lich iſt ſür den morgigen Donnerstag nachmittag eine Ka⸗ binettſitzung angeſetzt. Ihre F uſcheidung mird man zunächſt abwarten müſſen. Die Größe des konſervativen Sieges iſt in er⸗ ſter Linie durch die Eigenheit des engliſchen Wahlſyſtems bedingt. Das geht ſchon aus der Tarſache hervor, daß die alte Acheit rparte: zwar immer noch halb ſoviel Stimmen bekommen hat wie die Parteien der Nationalen Regierung, aber nur einen unverhältnismäßig geringen Teil der Mandate. Was die Auswirkung der engliſchen Wahlen auf Deutſch'land anlangt, ſo rechnet man in unterrichteten Kreiſen mit keiner Aenderung der bisherigen Beziehungen. Anders iſt es dagegen mit der engliſchen Zollvolitik. In wird das Wort Wird Schutzzollpolitik! verwirklicht, ſo kann das natürlich auch nicht ohne der engliſchen Oeffentlichkeit Schutzzoll bereits ſehr laut ausgeſprochen. eine geſteigerte Rückwirkung auf die deutſche Abſatzmöglichkeit in England bleiben. Der Ausgang der engliſchen Wahlen wird alſo bei den bevorſtehenden Ver⸗ hiubrungen des Wictſchaftsbeirates ine erheb⸗ liche Rolle ſpielen. Das Rernproblem der Wirtſchaftsverhandlungen Billigerwerden bei ſtabiler Währung enb. Berlin, 29. Okt. Das Reichskabinett hat in ſeiner geſtrigen Abendſitzung die Vorbereitungen für die heutige Eröffnung der Verhandlungen des Wirtſchaftsbeirates abgeſchloſſen Im Mittelpunkt des ganzen ſecht natürlich die Frage, welche Wege wir gehen müſſen, um den Schwierigkeiten zu begegnen, die ſich für unſere Ausfuhr aus der Tatſache herleiten, daß in etwa zwei Dutzend Ländern ein Währungsverfall einge⸗ treten iſt. Er bewegt ſich in der Größenordnung von 10 bis 60 Prozent und beträgt z. B. bei Dä⸗ nemark 10, bei Uruguay 60 Prozent; die ſüdame⸗ rikaniſchen Länder ſind überhaupt am ſtärkſten be⸗ troffen, ſo Argentinien mit 54 Prozent. Da eine neue Inflation für Deutſchland deshalb vollkom⸗ men ausgeſchloſſen iſt, weil ſie den Sparbetrieb und damit die Kapitalbildung auf Jahrzehnte hin⸗ aus vernichten würde, bleibt nur der andere Weg übrig, bei ſtabiler Währung ein möglichſt billiges Land zu werden. Das iſt nach Auffaſſung maßgebender Kreiſe aber nicht mit Lohn- und Gehaltsſenkungen getan, viel⸗ mehr wird der Schwerpunkt zu einem erheblichen Teil zunächſt bei der Preisbildung liegen müſſen. Neben Belgien und England hat Deutſchland unter den Ländern Europas den größten Prozentſatz an Lohn⸗ und Gehaltsempfängern. Unter dieſen Umſtänden erſcheint es kaum nötig, die Rückwirkungen einer Politik auszumalen, die die Wirtſchaftsmaßnahmen der nächſten Zeit nicht auf breiter Front anſetzt. Die Schwierigkeiten un⸗ ſerer wirtſchaftlichen Situation haben ſich in der letzten Zeit von England her in einem ſolchen Maße verſchärft, daß nach Auffaſſung unterrichte⸗ ter Kreiſe nur ſehr überlegte Schritte die Gefahren der Zukunft zu beſeitigen vermögen. Deshalb wird die Reichsregierung zu den Ausſchußberatungen, die nach der allgemeinen Diskuſſion in den Voll⸗ ſitzungen Anfang nächſter Woche beginnen, noch weitere beſondere Sachverſtändige für Spezialfra⸗ gen heranziehen, damit ja alle Möglichkeiten aus⸗ ieee eee 48. Jahrgang FFF geſchöpft werden, die zu einer ſerung führen können. wirtſchaftlichen Beſ— Keine Maßnahmen gegen Warenhäuſer und Einheitspreisläden. enb. Berlin, 29. Okt. Ein Berliner Blatt will wiſſen, daß die Reichsregierung auf Antrag eines deutſchen Landes ſich mit Maßnahmen beſchäftigte, ſich gegen die Warenhäuſer und Einheitspreisläden richten. Wir glauben zu wiſſen, daß derartige Dinge im Kabinett bisher nicht zur Sprache gekommen und daß keine Schritte zu erwarten ſind, die irgend— wie geeignet ſein könnten, dem Preisabbau ent— gegen zu wirken. Der Schwerpunkt aller wirt⸗ ſchaftlichen Dinge liegt außerdem in der nächſten Zeit zunächſt beim Wirtſchaftsrat. Schon deshalb kann im Augenblick von irgend welchen Maßnahmen jener Art nicht die Rede ſein. Reichskommiſſar für Kleinſied⸗ lung nimmt ſeine Tätiakeit auf wib Berlin, 28. Okt. Der Reichskommiſſar für die vorſtädtiſche Kleinſiedlung hat am heutigen Tage ſeine Tätigkeit aufgenommen. Die Amts⸗ räume befinden ſich im Reichsarbeitsminiſterium. Berlin NWö40, Scharnhorſtſtraße 35, Telephon Norden(Di) 0011. Die Richtlinien für die Durchführung der vor⸗ ſtädtiſchen Kleinſiedlung und die Bereitſtellung von Kleingärten für Erwerbsloſe werden ſofort nach Fertigſtellung veröſſentlicht werden. Die Aufſtellung der einzelnen Siedlungspläne wird im Intereſſe möglichſter Beſchleunigung des Verfahrens durch die Gemeinden und Gemeinde verbände oder die von dieſen beauftragten Sied— lungsgeſeilſchaften, in deren Händen auch die Auswahl der Siedler liegt, erfolgen. Es liegt deshalb im Intereſſe aller Beteilig⸗ ten, ſich nicht unmittelbar an den Reichskommiſ— ſar, ſondern an die vorgenannten Behörden zu wenden, denen die Richlinien für das Verfah⸗ ren baldigſt zugehen werden. Telegrammwechſel zwiſch en Grandi und dem Reichskantler wib. Berlin, 28. Okt. Der italieniſche Außen⸗ miniſter Grandi hat an Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning folgendes Telegramm gerichtet: „Beim Verlaſſen deutſchen Bodens möchte ich auch im Namen meiner Frau Ew. Exzellenz meinen lebhafteſten Dank für die uns gewährte außergewöhnliche Gaſtlichkeit und für den uns mit ſo viel Herzlichkeit und im Geiſte aufrich⸗ tiger Freundſchaft bereiteten Empfang meinen herzlichſten Dank erneuern. Ich habe die feſte Ueberzeugung, daß die Atmoſphäre der Herz⸗ lichkeit, in der unſer Meinungsaustauſch über die verſchiedenen Probleme des gegenwärtigen Augenblicks ſtattgefunden hat, nicht nur die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern fördern, ſondern auch zu jedem Werk vertrauensvoller internationaler Zuſam⸗ menarbeit beitragen wird, von dem die Völker die ſicheren Vorausſetzungen für eine dauernde Wohlfahrt erwarten.“ Der Reichskanzler hat mit nachſtehen⸗ dem Telegramm erwidert: „Aus den herzlichen Abſchiedsworten, die Ew. Exzellenz die Liebenswürdigkeit hatten, beim Verlaſſen deutſchen Bodens an mich zu richten, erſehe ich zu meiner freudigen Genug— tuung, daß der Aufenthalt in Berlin Ew. Exzsel— lenz von der Aufrichtigteit und Herzlichkeit der Gefühle erneut überzeugt hat, die dem großen italieniſchen Volk in Deutſchland entgegen ge— bracht werden. Auch ich bin der Auffaſſung, daß unſere offene Ausſprache nicht nur der Feſtigung dieſer freundſchaftlichen Vetziehungen dienlich ſein wird, die zwiſchen unſeren beiden Ländern beſtehen, ſondern darüber hinaus auch die At⸗ moſphäre internationalen Vertrauens zu ſchaf— fen geeignet iſt, in der allein die großen Pro⸗ bleme der Gegenwart ihrer Löſung zugeführt werden können. Ich darf bitten, auch Ihrer Exz. Frau Grandi noch einmal meinen Dank für die große Freude zu übermitteln, die ſie uns durch ihren Beſuch bereitet hat.“ Japan nimmt Abrüſtungs⸗ vorſchlag an wtb. Tokio, 28. Okt. Die japaniſche Regie⸗ rung hat den Vorſchlag des Völkerbundes auf Unterbrechung der Rüſtungen für eine Zeit von 12 Monaten unter den Bedingungen angenommen, daß bereits gebilligte Pläne nicht rückgängig ge⸗ macht werden und daß benachbarte Staaten, ins⸗ beſondere diejenigen, die nicht Mitglieder des Völ⸗ kerbundes ſind, den Völkerbundsvorſchlag eben⸗ falls annehmen. 71... ². j§ê[⁊2...—— Nach den Wahlen in England Ueberwältigender Sieg der Nonſervativen * Macdonalds und der Nationalen Regie⸗ rung Appell an die engliſche Wählerſchaft hat am Dienstag dieſer Woche einen überraſchend nachhaltigen Erfolg gezeitigt. Die Konſeroa⸗ tiven als die Hauptträger der Nationalen Re⸗ gierung haben einen Erfolg zu verzeichnen, nie ihn die Geſchichte der engliſchen Wahlen kaum vorher kannte. Die Oppoſition der Ar⸗ beiterpartei, die unter Henderſons Führung ſich von der Mitarbeit in der Nationalen Re⸗ gierung ausſchloß, hat nach den bisher vorlie⸗ genden Ergebniſſen rund 115 Sitze verloren und iſt damit im neuen Parlament faktiſch zur Bedeutungsloſigkeit herabgeſunken. Von dem früheren Dualismus Konſervative— Arbeiterpartei kann jetzt keine Rede mehr ſein. Zwar liegen die endgültigen Ergebniſſe der Wahlen, beſonders die Reſultate aus den Provinzwahlkreiſen und denjenigen, in denen ſich drei und mehr Kandidaten um die Wäh⸗ lerſtimmen bemühten, noch nicht reſtlos vor, aber ſoviel läßt ſich zur Stunde doch bereits feſtſtellen: Der Wahlſieg der Konſervativen iſt ein ganz durchſchlagender. Sie haben keinen Wahlkreis nahezu hundert hinzugewonnen, ſodaß ſie mit einer Abgeordnetenzahl ins Unterhaus einziehen werden, die wahrſcheinlich knapp die Hälfte aller Mandate ausmachen wird. In⸗ tereſſant iſt bei dieſer Wahl die Tatſache, daß ſich die Splitterparteien, die erſtmals eine Abkehr vom engliſchen vielgerühmten Drei⸗ parteienſyſtem bedeuteten, kaum durchzuſetzen vermochten. Auch die Mosley-Gruppe, der in manchen ausländiſchen Kreiſen bedeutende Chancen zugebilligt worden waren, hat vom Schickſal der übrigen Splitter keine Ausnah⸗ me gemacht. Mosley ſelbſt, der frühere Freund Macdonalds, iſt in ſeinem Wahlkreis durchgefallen, und es iſt mehr als fraglich, ob ſeine Gruppe überhaupt im neuen Unterhaus vertreten ſein wird. Es iſt eine andere Frage, die gegenwärtig das größte Intereſſe nicht nur in England be⸗ anſprucht: Wird man in London bei der Nationalen Regierung mit vorwiegend konſervativem Einfluß bleiben oder langt es den Konſer⸗ vativen zur Bildung einer eigenen Re⸗ gierung ohne die Mithilfe der Liberalen und der um Macdonald geſcharten poſitiv 4 Regierung ſtehenden Arbeiterpar⸗ eiler. Man glaubt allerdings, und es beſteht auch wenig Anlaß, das Gegenteil anzunehmen, daß die Konſervativen ſelbſt dann, wenn ſie allein die Mehrheit im Unterhaus bekommen wer⸗ den, an der Nationalen Regierung feſthalten dürſten. Ob Macdonald allerdings wiederum Regierungschef werden wird, iſt noch fraglich, denn die ſtärkſte Partei im Parlament wird wohl kaum darauf verzichten, ihren Regie- rungseinfluß auch durch Stellung des Pre— mierminiſters nach außen hin zu dokumentie⸗ ren. Furcht vor der Verantwortung dem Lan⸗ de gegenüber war zudem etwas, was engliiche Partelen ſeither kaum oder garnicht gekannt ha ben. verloren und Mac Donald über das Ergebnis der Wahlen. th. unden, 8. Okt. Mac Donald erklärte Preſſevertreteru, die Ergevniſſe der Mahlen eien zucht nur üüberraſchend. ſondern guch Heſtirzend. Der wrfoig Tuts und d-rj-⸗ nine Sir Herbert Samuel ſeien erfreulich. Nichts zeige deutlicher, daß es ſich hierbei um den Sieg der nationalen Regierung und nicht um den Sieg einer politiſchen Partei handele. Die Sprengſtoffunde in Berlin Berlin, 29. Okt. Der Unterſuchungsrichter des Reichsgerichts wird vorausſichtlich noch im Laufe des heutigen Tages ſeinen Sitz im Polizei⸗ präſidium aufſchlagen, um mit der Vernehmung des kommuniſtiſchen Funktionärs Ueberbrück im Zuſammenhang mit dem gegen ihn wegen des Sprengſtoffundes einzuleitenden Hochverratsver⸗ fahren zu beginnen. Inzwiſchen ſind aufgrund des Adreſſenmaterials das ſowohl im Karl Lieb⸗ knechthaus wie bei den bisherigen Hausſuchungen in Berlin gefunden wurde, Ermittelungen auch in Schleſien und Schleswig⸗Holſtein aufgenommen worden, da der dringende Verdacht beſteht, daß Teile des beſchlagnahmten Sprengſtoffmaterials aus dieſen Gegenden ſtammen. Ob dieſe Nach⸗ forſchungen ſchon zu einem poſitiven Ergebnis geführt haben, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen, da die Aktion noch im Gange iſt. Bezüglich der Durchſuchung der Räume des Zentralkomitees der KPD. im Karl Liebknechthaus iſt die Tatſache von Intereſſe, daß man das Geheimzeichen, das anſtelle einer Unterſchrift unter dem Empfehlungs⸗ brief für„Genoſſen Otto“ alias Ueberbrück ſtand, auch auf einer ganzen Reihe ſonſtiger Schreiben der Parteileitung gefunden hat. Man verſucht jetzt feſtzuſtellen, wer ſich hinter dieſem Geheim⸗ zeichen verbirgt. Anſcheinend hat Ueberbrück die gefährlichen Sprengkörper in ſeiner Wohnung ſelbſt hergeſtellt, denn man fand bei ihm u. a. auch einen elektriſchen Lötkolben. Die geſtrigen Ausſuchungen in Berlin betrafen keine Abgeord⸗ Was wird nach dem I. Februar? Die Vorbereitung der neuen Stillhalteverhandlungen hat bereits in den beteiligten Miniſterien unter Führung der Reichsbank eingeſetzt. Wie ſich die Dinge zwiſchenzeitlich entwickelt haben, iſt nicht damit zu rechnen, daß bis zum 1. Februar, dem Tage, an welchem das jetzige Stillhalteabkommen friſtgerecht ablaufen würde, die geldmarktpolitiſche Situation in Deutſchland eine derartige wäre, daß nun die Rückzahlung der kurzfriſtigen deut⸗ ſchen Auslandskredite möglich wäre. Es muß aber beizeiten für die Beordnung der Dinge nach dem 1. Februar 1932 Sorge getragen werden. Im übrigen hat das Stillhalteabkommen in der in Baſel geſchloſſenen Form die Beſtände der Reichs⸗ bank ſehr ſtark in Mitleidenſchaft gezogen, weil die in dieſem Abkommen zugeſagten Vergünſti⸗ gungen in weiteſtem Umfange vom Auslande in Anſpruch genommen worden ſind. Darüber hinaus hat ſich herausgeſtellt, daß die Lücken der Beſtim⸗ mungen dazu benutzt wurden, um über deutſche Mithelfer Auslandseffekten an den Markt zu bringen, deren Erlös dann in Deviſen wieder zu⸗ rückgezogen wurde. Hier liegt auch der tiefere Grund dafür. daß die Börſe geſchloſſen werden mußte, da der zu erwartende Verkaufsandrang von Effekten Rückwirkungen auf die Deckungsgrund⸗ lage der deutſchen Reichsbank haben würde, die unter den gegebenen Verhältniſſen nicht ertragen werden können. Vor der Eröffnungsſitzung des Wirtſchaftsbeirates Die letzten Kabinetts vorbereitungen— Donnerstag Reden des Reichspraſidenten und des Reichskanzlers enb Berlin, 28. Okt. Das Reichskabinett iſt heute nachmittag um 5 Uhr zu einer Si⸗ tzung zuſammengetreten, in der die geſtern be⸗ gonnenen Betaiungen zur Vorbereitung der Verhandlungen des Wirtſchaftsbeirates fort⸗ geführt werden ſollen. Inzwiſchen haben die hauptbeteiligten Miniſterien Programmvor— ſchläge ausgearbeitet, die dem Kabinett nun heute vorliegen. Die Reichsregierung legt natürlich Wert darauf, die Führung der Ver⸗ handlungen von vornherein feſt in der Hand zu behalten, damit verhindert wird, daß ſie auf Nebengebiete abgleiten. Uebrigens haben heute die Gewerkſchaftsführer aller drei Rich⸗ tungen bereits beraten, wie ein möglichſt ge⸗ ſchloſſenes Vorgehen ihrer Vertreter im Wirt— ſchaftsbeirat erzielt werden kann. Die Be— ſprechung hat aber über das Grundſätztliche hinaus noch kein poſitives Ergebnis erbracht, da man naturgemäß zunächſt einmal abwar⸗ ten muß, was von der Regierungsſeite geſagt wird und wie die Verhandlungen ſich weiter⸗ tntwickeln. Die Eröffnungsſitzung des Reichswictſchaftsbeirates he⸗ giant nun am Oenderstag vocmittag um 11 3 Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. (73. Fortſetzung.) „Unverändert!“ ſagte er ernſt zu den Män⸗ nern.— Da ſchraken ſie empor. Ein Hupenton. „Die Aerzte aus Breslau!“ ſagte Doktor Bottyrs. Er lief die Treppen hinunter und begrüßte die Kollegen. Willfried wollte ihm folgen, aber es ſchien ihm, als habe er Blei an den Füßen. Waslewſki ſaß kein Wort. Die Aerzte kamen. Begaben ſich ſofort ohne Begrüßung in das Zimmer der Todkranken. Wohl über eine Stunde unterſuchten und berieten ſie. Dann kamen ſie aus dem Krankenzimmer. Doktor Bottyrs ſtellte vor, Sagte:„Meine Kollegen ſind wie ich der Meinung, daß die Kranke vielleicht zu retten iſt, wenn eine Bluttransfuſion erfolgt.“ Ein Hoffnungsſchimmer. Ungeſtüm ſtieß Willfried hervor:„Ich— ſtehe den Herren ſofort zur Verfügung.“ Der alte Geheimrat Markus ſagte freund⸗ lich, väterlich zu Willfried:„Herr von Kamer⸗ lingk— es kommt darauf an, ob ſich Ihr Blut eignet. Es muß eine beſtimmte Zuſammenſet⸗ zung haben. Ich will eine Blutprobe entneh⸗ men— dann können wir weiterreden.“ im Lehnſtuhl und ſagte Die Blutunterſuchung ergab. daß Willfried nichts für die Geliebte tun konnte. Es iſt ſchade, daß wir die Patientin nicht in Breslau haben“, ſagte der Geheimrat.„Da würde ſofort Rat geſchafft.“ „Ein Transport—2“ „Iſt heute und morgen, wenn nicht über⸗ haupt ganz ausgeſchloſſen. Die geringſte Er⸗ ſchütterung muß vermieden werden.“ „Auch mit dem Krankenauto geht es nicht?“ Die beiden Geheimräte ſahen ſich an. „Es iſt ſehr gefährlich. Wir wollen bis morgen warten. Vielleicht hat ſich das Befin⸗ den der Kranken etwas gebeſſert.“ „So kann ich nichts— für meine tun?“ Braut fen und glauben!“ war des Geheimrats Ant⸗ wort. * Oberſt Kaden beſuchte, als er in Breslau angekommen war, ſofort den Polizeipräſiden⸗ ten, Herrn Dr. Sibelius, einen feingebildeten, ebenſo humanen wie energievollen Mann, knapp Anfang der Vierzig. Sie kannten ſich bereits ſeit längerer Zeit, waren ſich auf Geſellſchaften begegnet und ſchätzten ſich. So kam es, daß Oberſt Kaden ſofort vorge⸗ laſſen wurde, juſt zu der Stunde, da Ober⸗ kommiſſar Stenglein dem Polizeipräſidenten alles vorgetragen hatte und um die Haftbe⸗ fehle bat. f Sibelius ging dem Oberſten entgegen und begrüßte ihn herzlich.. „Nichts, Herr von Kamerlingk, als— hof⸗ 5 Uhr. Sie wird mit einer Rede des Reichs⸗ präſidenten eingeleitet werden. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß der Reichspräſident den Beteiligten den gan⸗ zen Ernſt der gegenwärtigen tuation eindringlich vor Augen führen wird. Daran wird ſich eine Rede des Reichskanzlers über die politiſchen und wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ hänge anſchließen. Der Kanzler wird dem Wirtſchaftsbeirat gleich damit die Aufgaben vorzeichnen, an denen er mitarbeiten ſoll. Vermutlich werden morgen bereits auch die Reſſortminiſter ſprechen. Die Sitzun⸗ gen der Vollkonferenz werden am Freitag und Sonnabend fortgeführt werden, ſodaß voraus⸗ ſichtlich ſchon mit dem Anfang der neuen Woche die Ausſchußberatungen beginnen können. Der Reichspräſident wird übrigens nur in der Eröffnung und in der Schlußſitzung den Vorſitz führen. Ein weiteres Eingreifen hat er ſich nur vorbehalten für den Fall, daß ſich Schwierigkeiten zeitigten, die durch ſeine Ver— mittlung behoben werden können. Si⸗ „Führt Sie etwas Kriminelles zu Herr von Kaden? fragte Dr. Sibelius. „Allerdings, nicht in eigener Sache, — der Fall Roſenburg intereſſiert mich.“ Die beiden Kriminaliſten ſahen ſich an. „Ah— das iſt intereſſant.“ „Ich komme von Roſenburg, habe Herrn von Kamerlingk geſprochen. Sie wiſſen doch, daß ich rund 50 Soldaten dorthin kommandiert habe.“ „Allerdings, ich bin im Bilde.“ „Auf Roſenburg wurde mir nun von Herrn von Kamerlingk erzählt, daß man ge⸗ gen ihn und ſeinen Mitarbeiter Schaffranz Verdacht geäußert habe, von wegen Brandſtif⸗ tung, Verſicherungsbetrug und ſo.“ „Leider!“ „Lieber Doktor Sibelius— Sie kennen doch den Kommerzienrat von Kammerlingk! Ein Mann von vielleicht zehn Millionen— um das muß es her ſein. Es wäre doch ein Wahn⸗ ſinn, wenn deſſen Sohn— ſich auf dieſe Weiſe Geld verſchaffen wollte.“ Dr. Sibelius warf dem Oberkommiſſar einen Blick zu, der verſtand und verließ das Zimmer. Als ſich die Herren gegenüber ſaßen, ſagte der Polizeipräſident:„Herr Oberſt— eben hat mir Oberkommiſſar Stenglein Bericht er⸗ ſtattet. Gewiß gebe ich zu, daß man kaum ei⸗ nen Verdacht gegen Herrn von Kamerlingk faſſen kann, aber— die menſchliche Seele geht oft Irrwege. Halten Sie es nicht für möglich. daß die Triebfeder zu dieſer Tat in— fal⸗ 5 Ehrgeiz 1 iſt? Es ſtiehlt nicht W. 0 1 ö 0 1 1 mmer einer Hunger hat aber mir, Der neue Seiter der Zivilrechts. Abteilung im Reichs juſtizminiſterium Geheimrat Volkmar, der bekannte Kommentator der Zivilprozeß ordnung, wurde zum neuen Leiter der Cäwil⸗ Rechtlichen Abteilung im Reichsjuſtizminiſterium ernannt. neten mehr, ſondern einige Funktionäre der KPD., bei denen aber auch in der Hauptſache nur Adreſ⸗ ſenmaterial beſchlagnahmt wurde. Außenminiſter Grandi auf der Rückfahrt in München wib. München, 28. Okt. Der italieniſche Außenminiſter Grandi traf heute vormittag 9.02 Uhr mit ſeiner Gattin und ſeiner Begleitung mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug Berlin⸗Rom in München ein. Am Bahnhof erwarteten die Dele⸗ gation zahlreiche hervorragende Perſönlichkeiten der hieſigen italieniſchen Kolonie. Als Vertreter der Staatsregierung begrüßte Freiherr von Sten⸗ gel den Außenminiſter. Der Miniſter verweilte während des halbſtündigen Aufenthalts außerhalb des Waggons im Geſpräche und äußerte ſich ſehr befriedigt über die Berliner Reiſe. Die Berliner Tage würden ihm unvergeßlich bleiben. Um 9.20 Uhr ſetzte der Zug die Fahrt nach Rom fort. Heſſens Innenminiſter gegen Ausſchreitungen Darmſtadt, 28. Okt. Der heſſiſche Innenmini⸗ ſter hat in einem Ausſchreiben an die Kreisämter und Polizeiämter Anweiſungen zur energiſchen Bekämpfung der antichriſtlichen und antiſemiti⸗ ſchen Ausſchreitungen der radikalen Elemente ge⸗ geben. Darin heißt es: Seit einiger Zeit mehren ſich die Anzeichen dafür, daß die radikalen poli⸗ tiſchen Parteien und Organiſationen verſuchen, die infolge der Wirtſchafts⸗ und Finanzkriſe ge⸗ ſpannte Stimmung durch planmäßige Beunruhi⸗ gung der Bevölkerung zu verſchärfen. Selbſt die friedliche religiöſe Betätigung iſt durch das un⸗ verantwortliche Treiben radikaler Gruppen wie⸗ derholt gefährdet worden. Dieſem Treiben iſt mit aller Tatkraft entgegenzuwirken. Die Verord⸗ nungen des Reichspräſidenten zur Bekämpfung politiſcher Ausſchreitungen bieten geeignete Hand⸗ haben zu Verboten oder Beſchlagnahmen. Ins⸗ beſondere iſt die Erweckung und Schürung von Gegenſätzen zu antichriſtlichen oder antiſemitiſchen Zwecken als Gefährdung der öffentlichen Sicher⸗ heit und Ordnung anzuſehen. Es muß jede Vor⸗ ſorge getroffen werden, daß die geſetzmäßige reli⸗ giöſe oder weltanſchauliche Betätigung jede⸗ shürgers unbedingt gewährleiſtet iſt. „Sicher gibt es das, aber Willfried von Kamerlingk— nein, nein, Herr Präſident, der iſt geſund bis ins Mark, der leidet nicht au ſeeliſchen Hemmungen und— wie ſagt man ſo ſchön— an Koncplexen.“ „Ihr Urteil iſt mir wertvoll, Herr Oberſt! Man müßte dieſen Herrn von Kamerkingl ken⸗ nen. Er ſoll aber doch mit ſeinem Vater zer⸗ fallen ſein.“ „Iſt ihm nicht eingefallen. Glauben Sie. daß ihm ein Vater, der nichts mehr von ihm wiſſen wollte, die Kommandogewalt von Roſenburg gibt? Das ift ein Rittergut von 2000 Morgen beſtem Boden.“ „Hm, das ſtimmt wohl! Aber Tatſache iſt doch, daß Herr Willfried von Kamerlingk auf einer Weltreiſe ſein ganzes mütterliches Erb⸗ teil in Höhe von 200 000 Mk. verbraucht hat.“ „Om, das ſtimmt!“ „Das wirft nicht das beſte Licht auf ihn.“ „Wenn er es verſchwendet hätte, ja, aber das iſt nicht der Fall. Ich kann Ihnen berich⸗ ten, daß er das Geld angelegt hat, und wie mir der Betreffende, der es angelegt hat, ver⸗ ſicherte, nicht ſchlecht, Herr Dr. Sibelius.!“ Ueberraſcht hörte es der Polizeipräſident. „Das— erſchwert mir die Entſcheidung ganz beſonders. Wenn dem ſo iſt, müſſen wir ja Herrn von Kamerlingk— vorläufig aus dem Spiele laſſen. Dann käme noch dieſer Schaffranz in Frage. Kennen Sie die Veraan⸗ genheit dieſes Mannes?“ „Ja! Ich weiß nicht, ob es ganz ſo ie es mir Herr Gothe und Herr von Kamerlin erzählten, aber— dieſer Schaffranz macht en nen ausgezeichneten Eindruck“ ſo⸗ er habe ſich aber mit den von den Profe 7. Jahrgang torben war, ſoll f 1 beſchreibung ausdrück⸗ 5 da er nur eine Privatanſtalt be⸗ tudiums Herrmanns iſt ſehr war Herrmann kaum im Be 5 erſten 8, außer der zöſiſchen a den wir auch in deſn über ihn vorhandenen Akten 0 s in der heiligen Schrift Geleſene ſehr tändig auszudrücken. Als der Vater ge Peter angeblich dann doch noch auf eine Aniverſität ge⸗ eifezeugniſſes R gangen ſein verf zen vorgetragenen Dingen nicht zurechtfinden können, jabe allem, was er mit ſeinen Anſichten nicht in Ein⸗ lang zu bringen wußte, widerſprochen und ſei dann von dem Studium unbefriedigt wieder zu ſeinem Landwirts⸗ beruf zurückgekehrt. Dieſe auf mündlicher Aeberlieferunng S cht hatte und wie in ſeiner Leben beruhende Annahme eines anzuzweifeln, denn jederzeit über da iitze de 8 des ſten Ja ſidle JU ret volle Bern — 0 Oktober 1931 n erſt di Von Adolf Völker“. Offenbach war zu wiederholten Malen der Schauplatz ſektiereri S enfür Der„Parre Herrmann“, wie die alten Offenbacher den angeblich vom göttlichen Geiſte übergoſſenen Landwirt Weſe Herrmann erſchöpfende— „Parre Herrmann“ 8 m Tulpenho Jeruſalem, der geheimni Proli, über d chrift von Archivdir Aufſchluß gab. t. Neben dem End eſſen wahre Ende der 20er Jahre des folgenden ektor Dr. Jahrhunderts beſonders der auf de rende Herzog von hard Müller — D cher Tätigkei hier aufgetauchten Polack 0 Das alte Heimatkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ ſohn Peter Herrmann nannten, war eine weit harmloſer. 18. Jahrhunderts kob Frank war es e Ii * lte, für die ganz: 1 1 iat 5 e Leute ſtarb Niemand fand ſich, eine verſtorbene Judenfrau ein mit Namen Kleeblatt zu beerdigen, deren Sargkiſte man ſch 3 ſchen Reich zuſammengeſchmie— tand⸗ 5 Stell eſtat⸗ fi teten, S s dauerte bis zum Kriegsende. 5 Ende. Au unterricht ferde, 5— dem deutſchen 7 0 Die Krank⸗ inen Kran⸗ n die Blattern ſein friſ Hier herrſchen Menſchenblattern! „die ſie dann auf der he riff. Leuten wurde die Beete nach err Bene s in Deutſchland 8 in Gärten ein tadt ihr klägliche genommen wurden 2 8 genf ß dieſe Deutſchlands Eini dieſer kurzen ßen 3 von ſo gewaltiger Bedeutung werden ſo Einwohnerſchaft unſrer Stadt ein gan Einig ſchildern am Eingang für Mit ihren Reitherren wur⸗ den wir Buben auch bald Freund und durften ſtolz faſt s dem Geſchicht bensweiſe und jedenfalls auch daher nicht verwunderlich er nd Preußen und Süddeut ſtlichen und dem Arzt g der uns allerlei Kurzweil und 5 nein gereicht. Bei eude dauerte jedoch nicht lange, als terreich war aus def Staatenbund ausgeſchieden u land zu einem einigen deut det worden. erde in den Main reiten. d auch au Die Verproviantierung der Soldaten war ſchlecht, und ſche Artellerie in Seli E neugebauten Scheuer ſtanden zwei P ö Smauer aufgeſetzt und einfach hinunterge— ſin 1 5 Auf den Warnungs wo die Unglücklechen ihr Da tand die Aufſchrift: eußi ſie efreiungsfr hinreichend bekannt. ß die Cholera ausbrach und Quartiernehmer chen, die nur den Gei 6 tet waren, wurde auch der Hochwürdige Folge einer ſolchen Le andrer Umſtände konnte e chon pr Ganze Straßen wurden geſperrt, den ſtadt von der Seuche erfaßt. 0 ſu ainf daran. 8. 8 artier nahm. Infre B In 2 So ahm der Feldzug, ſtiegen mit dem Rufe: Gurken, Gurken, Unterhaltung geboten hatte und den„Kummern“ abſuchten roh verzehrten. wie Quartiergeber in großem Umfange erg heit war moch nicht erloſchen, da brache gung und die Vormachtſtellung Preu Welche territorialen Aenderungen vor gehört weiter nicht in den Rahmen Schimmel und ein Brauner. das Eſſen zum Fenſter hi qu unſrer jeden Tag die? ſcheinen, da aus. kenb auf die Kirchhof ſtoßen hatte. der Straßen führungen; f einmal konnte ich beobachten, da 1 * „Er(ſie) gäit hinne rum wie die Fraa vun Benßem“ 8 0 haken vor 12 * 7 8 1 ö f Be ol⸗ t umſtellen gen und wollen den Fuhrmann ſaren Fahrdienſte zu tun; er aber ſchlägt mit Feld Es war e gel — — — f ſie von württembergiſchen ld verſchanzt hatten, ein regelrech f tes Gewehrfeuer eröffnet wurde. Au viele Toten und Verwundete. n. Ich auch hegen 5 0 auf die Bruſt ſetzte und fragte, ob Feinde hier wär verneinte in meinem r, alles ferd an⸗ t war. ſen Sie ka⸗ ienſten des N 4 s auf di 2 i 5 2 fnen, um auf da achen Ueber⸗ chen Hu Da wagt es daß ſie ganz 7 U 8 erbittert Hilfe herbeirufen und in ihrer viell ſi e hinunte n geſinn for — 5 1 te, mir den Karabiner beiden Siten gab e orm war b herzlich froh. e 8455 zu holen. f reußen ein, ir ranſpreng f us angrenzt. So f die P r legte den Karabiner an und be ort loszulaſſen. An einem Flei ſchaft zum„Frankfurter Hof“ war ein P gebunden, einige Zügel und wollte den Reiter her⸗ Schrecken ſeine Frage, obgleich mit cht einmal ganz klar war, ob er ein verbündeter oder preußiſcher Soldat ſei. Die Uni Hoftor zu 5 ftruppen in Fuhrwerken nachgefahren ahrzeuge waren unterwegs. ſein Burſchen banden es ab und führten sbeute die Wolfsgaf wie„hold“ man den Preuße nur ſo auf * e faſt überrei „der Vater von Dominik Horn, des ſitztum an das Einhardsha einige Soldaten den Wa zwingen, für ſie ſeiner Peitſche ſten Tag war das Schlachtfeld„unſer“. Wir rimm der Bewohner legte ſich nur ſehr langſam. bewaffneten uns mit Helm, Gewehr und ſonſtigen Wa le verfügbaren Lebensmittel wurden requiriert und Paris verlebt hatte und ſpäter in D mußten den Kamp Alle F Hilgenreiner. ein Seligenſtädter Bürger, der längere ein Lanndwirt Zeit in Als ſie weiterzogen waren w Der G u fahren, di Franz Horn men garnicht weit, da au Am näch Fürſten von Löwenſtein in Klein⸗Heubach ſtand, faßte ein Huſarenpferd am unterreißen. Dieſer a fahl ihm, ſof der Wirt Nr. l ſtände auf dem Rathaus abgeliefert werden müßten. macht den Beſitzer von ſeinem Wagen herunterholen und fenſtücken. Unſrer Beute konnten wir aber nicht recht froh ſich des Fahrzeugs bemächtigen. werden; denn es wurde ausgeſchellt, daß alle ben Schnüre der unſrer verbündeten kurhe ganz gleich. daten, die ſich im Wa ſchon ein Reiter an un es als ihre Krieg Beweiſe, werden. 2 2 3 üblichen Volksſchulfächern nur tgelegt iſt fei lich Erſcheinung. wie die beiden Vorgenannten, er war ein von 7 che unterrichtet worden iſt, zwei⸗ Spra in der fran lens fin ahren für ſeine Mit J ſonders in ſeinen jüngeren 0 bürger nur das Be ſeiner göttlichen Berufung durchaus überzeugter Menſch der be Eben andſchrift keineswegs den mit der Feder te wollte. n tudien 8 e ff — D Aecker bewirtſchaftet ha— angeblichen Jahre 1834 gewe dem ſeiner ſeine Nach den mündlichen Ueberlie⸗ * nach liſ Die Schriftzüge ſind plump und un⸗ errmann muß aber eine Zeitlang von Offen⸗ E le einen diesbezüglichen Hinweis. eſen ſein. 7 H müßte dies da nämlich während gewandten Ma; beholfen. te chweſter 72 — gew — — Jahre 1834 führte, wie aktenmäßig feſtgeſtellt keiner ſeine for * Im iſt, aber noch die — errät bach 5 1 1 ferungen ein, zeit ſeine ben ſoll. an lam war 8 18 chte den Un und le nbach zahlrei ö dwirts Chriſtop! fe wohlhabenden Lan Er bes Zeit in O * Stille auferzogen. 5 ſer ſchen Sprache unterrichtet wurde. beim Unterricht außerordentlich fleißig und aufmerkſam und überflügelte raſch alle ſeine Mitſchüler. Sohn de chslo in anſpru franzöſ Johann Peter Hermann wurde am 19. Mai 1810 ab einziger chen Privatſchulen, wo er im Rechnen, Schreiben und in Herrmann und deſſen Ehefrau Anna Eliſabethe, geborene Groß in dem Hauſe Großer Biergrund 33 geboren, und terricht in der deutſchreformierten Volks darnach in eine der zu jener der ge⸗ eſer nshei 5 t be⸗ daß man ohne Schwierigkeit durch Hau Herren ln di. u ſpä 2 Denſelben s Blutbad ſtatt; aber 3 wurden an jener Dieſen Wink benutz nd drangen durch das enge Gäß— ie Stadt ein. 1 1 hern durch eine Be Kroaten waren bald unter einem ziemlich langen n die Ueberrumpelung ch ein ſchreckliche — telle fand natürli ten vor der Kirche ſtanden ſchnell erledigt. die Franzoſen hatte wölbe in die Stadt kommen könne. ten die Bayern ſogleich u chen längs des Steinerhofes in d merkt, und die Bayern und mer Frau verraten, den Mühlgraben, S der Abend wurde nun aber den Ba Rutter Peters die Landwirtſchafft. N Sein efallenen, Säbel, tadt.(Bei ſpäteren Umgrabungei Stelle weit über 100 Schädel von G eſer i⸗ chrieben wird, eine öffent⸗ süben, es iſt daher chloſſen., daß er irgendwie Anſchluß an eine un beſchreibt dieſes „wie im Verlauf di An einem Frühlingsmorgen 0 liche Predigertätigkeit nicht mehr au nicht au 5 * raus dann ein Univerſitätsbe⸗ n. Herrma Herrmann en ſei 8 Jaber doch nicht gefunden hat. erbſt 1834 durfte gef ßgebend geweſ Vorkommnis, wie folgt 8 9 Für ſeine Berufung zum Gottesmann ſoll nun eine V lbhandlung noch näher be eit ſuch gemacht. ſion ma — Im Volksmund wurde hie Sekte außerhalb geſucht S S 2 2 — * * e, ſetzt ichtete, wie ich oft meinem Hau mich in den Sonnenſchein nieder und verri befand ich mich in dem Garten bei mich darüber nd mein kör e dunkle Wolke us welcher ſich leuchtende en u nach einiger Zeit einmal ein ich entſetzte Sinne ſchwand oſſen; tat, ein Gebet, währenddem auf vor meinen Augen ſchwebte, a Strahlen über mich erg dermaßen, daß mir die ſt ſchien; erliches Daſein wie aufgelö lte mich näher über⸗ jeder zu mir ſelbſt und wo 5 kam ich w g au Her⸗ Nach Theologie Sollte er ſich jedoch Peter, der ſchon als erend in einer Ecke der ſtill und ſinni en, was aus Peter werden könne. 3 zenswunſch war von Kind an, einſtmals ſtudieren oder ſich dem Handelsſtand zu widmen. ände kämen, Peter zum Landwirt. zum Bauern nicht eignen, dann werde man ja immer noch ind gar oft gan; 0 9 väterlichen Scheune ſaß und nach dem Urteil der alten der nicht wollte, daß ſeine Güter ſpäter einmal in fremde Abſolvierung der Schule beſtimmte jedoch ſein Vater, 3 8 K 0 a. m. aufge⸗ der im Kampf der Flammen. ten Soldatenſcharen von Offizieren Ganz furchtbar die, durch„die Frau vun Stadt gekommen Brand, Opfer Kroaten, ſer ein zum Plündern. 2 wurde nun von Bayern wie von hauſt, chenden Dunkelheit waren na⸗ in den Beſitz der 0 ge 0 herr die nächſte Veranlaſſung Bei * der türlich Fackeln nötig, und bei dem Lanzen, Speere, Sicheln, Gewehrſtücke u. entſtand, wurden viele Häu Der Brand wieder war den verwilder wie von Mannſchaften Benßem hinne rum waren. funden Leute ein ſogenanntes„übergeſcheites“ Kind geweſen ſein ſoll, fügte ſich dem väterlichen Beſchluß und verrichtete trotz ſeines ſchmächtigen Körperbaues die mühſamſten Arbeiten ſeines Berufs. H. ſtraße die ruppen, bald — 2 dieſes Krieges nicht jagte den andern; bald waren's ſchwediſche f Und ſchließlich— um das Maß fanden ſich auch noch die Franzoſen auf dem Schlacht bei Nördlingen(1634). Ein Schrecken ſchauplatz ein. 2 2 Im 30jährigen Krieg blieben auch der Berg furchtbaren Greuel und Schreckni ſucht. Die Franzoſen gingen mit mehreren Regi⸗ So wurde die Stadt Bensheim im Jahre 1644 ſchwer mentern bei Oppenheim über den Rhein, drangen bis kaiſerliche Heere, die die Bergſtraße heimſuchten und heimge furchtbar brandſchatzten. zu füllen— U 1 erſpart. Ganz beſonderes Unheil brachte aber die Zeit Kriegs nach der den ſie ſo wur enug nachkommen, und 2 en Abend ſie zu erſteigen. Aber die Maſſe von den Franzoſen, die hinter den Mauern im Pfarrgar⸗ en ſie und brachten hauptſächlich zwiſchen der Kirche und dem Steinerhofe mehrere Lücken in die 4 er geg lonnte nicht ſchnell g f ß dicke Stadtmauer. Einzelnen gelang es ſogar am 21. vember f der Stadt Bensheim. Die bayriſchen Generäle von Werth und von Mercy rückten mit ihren Regimentern zu Fuß und zu Pferd zum Entſatz heran und belagerten die Stadt. zur Bergſtraße vor und bemächtigten ſich unverſehens Sie beſchoſ aum der Er nahm an keiner der üblichen Beluſtigungen teil, ging auch nicht zu den Geſellſchaften, wie ſie unter den jungen Leuten üblich waren, genteil, er benutzte ſeine Mußeſtunden zum Stud mat, ei Blätter des Of⸗ reichen Inhalts itſchrift„Die enbach“, ihres lehr 1866“ iſt der Heimatze Herrmann“,„Alt Off sveteins, entnommen. Beide Heimatſchriften werden ligenſtädters De d Heſſenland“, der Beitrag„Parre — unſerer Leſer empfohlen. dem Intereſſe Schriftleitung Dr. Ed. Berlet. Lorich(Hellen.. Inde rechtater, Mache nf Der Beitrag„Erinnerungen eine Mittelrhein und fenbacher Geſchicht wegen Literatur. Bibel, die er faſt auswendig konnte. Er ſtellte eingehende Betrachtungen über die Religion an, und er wußte ſich