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Wie er gelebt, so ist er gestorben, fromm und gott ergeben, öfters gestürkt durch die Tröstungen unserer hl. Religion. Wir bitten, für ihn um das Almosen des Gebetes. VIERNHE IM, Haigerloch und Mainz, 29. 10. 31. In tiefer Trauer: Die Hinterhliebenen. Die Beerdigung ist am Sonntag, 1. November(Aller- heiligen) 12 Uhr vom Sterbehaus Bismarckstraße 11. fertige Herren- und Knaben- Ulster Ulster-Paletats— Marengo-Paletots Die neuesten Anzüge Damen- und Mädchen- Mäntel ernhard Unnenheimer. zu neuen billigeren Preisen verwogen. Tabakbauverein 1 Montag Vorm. von 8 Uhr ab werden die und 9 Sandblätter i Der Dickrüben MHohlrahen Zentnerweiſe abzugeben. Wasserstralle 28 füänzerinnen für Süd Amerika grsvell oder: Das Land ohne Frauen. In der Hauptrolle: Dita, Parlo. Als 2. Film Das herrlichſte und ſchönſte Filmwerk. 55 USchlebten as denn Mulengr walg Ernſtes und heiteres aus dem goldenen Wien, vom lieben Wiener Mädel, von ſüßen Walzerklängen und Herzensaben⸗ teuern im Wiener Wald. 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Wettſpiele für Sonntag, den 1 11. 31: im Lokal. kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117. Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Ams 0 130 a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 252 Ein Appell Shurmans Newyork, 29. Okt. Der frühere Berliner Bot⸗ ſchafter Shurman appellierte— It.„N. B. L.“ — in einer Auſprache in Newyörk an die Mächte, die Wiederherſtellung der Gleichberechtigung Deutſchlands zu unterſtützen. Zur Frage des pol⸗ niſchen Korridors erklärte er, wenn ſich keine friedliche Löſung finden laſſe, ſo würde der Kor⸗ ridor zu einem neuen Elſaß⸗Lothringen werden. Frankreich und Deutſchland müßten ſich die Hand reichen, damit die Welt wieder aufleben könne. Ueberall Cohnkonflikte Die Verhandlungen mit den Gemeindearbeitern geſcheitert.— Der Konflikt nunmehr vor dem Schlichter. enb. Berlin, 29. Okt. Die im Hauſe des Deutſchen Städtetages heute fortgeſetzten Ver⸗ handlungen über die Neuregelung der Gemeinde— arbeiterlöhne ſind nach mehrſtündiger Dauer am nachmittag ergebnislos abgebrochen worden.— Die Vertreter des Reichsverbandes kommunaler und anderer öffentlicher Arbeitgeberverbände Deutſchlands blieben bei ihrer Forderung einer Lohnſenkung um 9 Prozent, und zwar unter Hin⸗ weis auf die Beſtimmungen der Notverordnungen, aber auch auf die ſich immer ſchwieriger geſtalten⸗ de Wirtſchafts⸗ und Finanzlage der öffentlichen Arbeitgeber, insbeſondere der Gemeinden. Die (hee. chaftsvertreter erklärten demgegenüber eine Lohntürzung in dieſem Ausmaße für untragbar. Trotz aller Bemühungen konnte ein Ausgleich nicht erzielt werden. Vereinbarungsgemäß wird nunmehr morgen vormittag um 11 Uhr ein Schlichtungsver⸗ fahren unter dem Vorſitz des Stettiner Schlichters, Regierungsdirektor Dr. Friedländer, im Reichs— arbeitsminiſterium eingeleitet. Schiedsſpruch im Lohnſtreit der Arbeiter bei den Reichsverwaltungen. wib. Berlin, 29. Okt. Im Lohnſtreit der Ar⸗ heiter bei den Reichsverwaltungen(mit Ausnahme der Reichspoſt, über die am Dienstag, den 3. Nov., bor dem Schlichter verhandelt werden ſoll) wurde heute Abend der Schiedsſpruch gefällt. Die Stun— denlohnſätze, Tabellengrundlöhne, der unter den Tarif(Tar) fallenden, über 24 Jahre alten männlichen Arbeiter werden geſenkt in Lohnklaſſe 3 der Lohnſtaffel 1—5 um je 2 Pfg., 1 ſämtlicher Lohnſtaffeln, 2 der Lohnſtaffel 1—10 und 3 der Lohnſtaffeln 6—15 um je 3 Pfg., im übriges um 4 Pfennig. Die Lohnſätze der Arbeiter unter 24 Jahren und der weiblichen Arbeiter beſtimmen ſich nach dem üblichen Schlüſſel. Die Neuregelung tritt am 1. November in Kraft und iſt erſtmalig künd⸗ bar zum 31. März 1932. Die Auswirkung des Schiedsſpruches iſt die, daß unter Berückſichtigung der Ortslohnzulagen eine Senkung der einzelnen Lohnſätze von 26 bfg. eintritt. Die Geſamtlohnſenkung beträgt im Durchſchnitt 4½ Prozent. Die Erklärungsfriſt läuft bis Dienstag, den 3. November, 12 Uhr. mittags Die Reichsbahn lehnt den Schiedsſpruch ab. wtb. Berlin, 29. Okt. Wie wir erfahren, hat die Reichsbahn den Schiedsſpruch abgelehnt, zen die Schlichterkammer am 27. ds. Mis. in dem nohnſtreit zwiſchen Reichsbahnverwaltung und den am Reichsbahn⸗Lohntarif beteiligten Gefellſchaften gefällt hat. Lohnkonflikt bei der Deutſchen Reichspoſt. enb. Berlin, 29. Okt. Von Arbeitnehmerſeite wird mitgeteilt: Die Verhandlungen der Tarif⸗ parteien über ein neues Lohnabkommen ſind heute vormittag endgültig geſcheitert. Die Reichspoſt hat auf ihrer Forderung beharrt, ab 1. November die Arbeiterlöhne allgemein um 4%½ Prozent zu kürzen. Von den Tarifgewerkſchaften iſt die For⸗ derung einmütig abgelehnt worden mit der Be⸗ gründung, daß bereits ſeit dem Frühjahr dieſes Jahres Lohn⸗ und Arbeitszeitverkürzungen Lohn⸗ verluſte zwiſchen 19 und 23 Prozent verurſacht haben. Angeſichts der bereits eingetretenen Be⸗ laſtung könne das Tarifperſonal weitere Kürzun⸗ Fr gen ſeines äußerſt geringen Einkommens nicht mehr tragen. Nachdem nunmehr die Verhandlun— gen der Tarifparteien endgültig geſcheitert ſind, hat die Reichspoſt das Schlichtungsverfahren beim Reichsarbeitsminiſterium beantragt. Von der kom⸗ muniſtiſchen Gewerkſchaftsoppoſition iſt während der ſchwebenden Lohnverhandlung, an denen ſie mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berück each Aber die Aufnahme r an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä nicht beteiligt iſt, der Verſuch unternommen wor⸗ den, über einen Streik der Telegraphenarbeiter der am 1. November beginnen ſoll, abſtinunen zu laſſen. Die Obexpoſtdirektion Verlin hat darauf⸗ hin verfügt, daß Arbeiter, die einem derartigen Streikbeſchluß Folge leiſten, friſtlas entlaſſen wer- den. Die japaniſche Demarche Antwort der Moskau, 29. Okt. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet zu der Demarche der japaniſchen Regierung in Moskau: Karachan hat den japaniſchen Botſchafter heute zu ſich gebeten und ihm im Auftrage der Regierung der Sowjetunion eine Erklärung abgegeben, in der die Regierung der Sowjet⸗ union ihr Erſtaunen über die Erklärung Hi⸗ rota's ausdrückte, die ſich auf Erfindungen ſtütze, die jeder Grundlage entbehren und auf Gerüchte, die von verantwortungsloſen Perſo⸗ nen japaniſcher oder chineſiſcher Kreiſe aus⸗ gingen, die bei der gegenwärtigen Lage in der Mandſchurei an der Verbreitung provokatori⸗ ſcher Gerüchte intereſſiert ſeien. Die japaniſche Regierung müßte wiſſen, daß es keine Sowjetinſtruktoren bei den Truppen der Mandſchurei gebe, und daß die Sowjet⸗ union keiner einzigen der kämpfenden Partei⸗ en in der Mandſchurei irgend eine Anterſtüt⸗ zung zuteil werden laſſe. Die Regierung der Sowjetunion verfolge die Politik ſtrengſter Neutralität und zwar nicht deshalb, weil eine in Moskau Sowjetunion ſolche Politik dieſem oder jenem genehm oder nicht genehm ſein könnte, ſondern weil ſie die mit China geſchloſſenen internationalen Ver⸗ träge reſpektiere und das Souveränitätsrecht und die Anabhängigkeit anderer Staaten achte. Die Sowjetregierung ſei der Anſicht, daß die Politik der militäriſchen Okkupation, auch in der Form ſogenannter Unterſtützung, mit der Friedenspolitik der Sowjetunion und den Intereſſen eines allgemeinen Friedens unver— einbar ſei. Die Regierung der Sowjetunion drücke die Hoffnung aus, daß durch dieſe ihre Antwort alle jene Fragen erſchöpfend erledigt ſeien, die in der Erklärung des japaniſchen Botſchafters Hirota am 28. Oktober aufgewor— fen worden ſeien. Der chineſiſch⸗japaniſche Streitfall. wib. Schanghai, 29. Okt. Wie aus Tokio ge— meldet wird, wird die japaniſche Regierung in die Eiſenbahnzone herein erſt dann zurückziehen, wenn die chineſiſch⸗japaniſchen Streitpunkte durch direkte Verhandlungen geregelt ſein werden. Geht Maedonald? Das Rätſelraten um die Beſetzung des engliſchen Kabinetts enb London, 29. Okt. Die Mitglieder des na⸗ tionalen Kabinetts traten heute nachmittag zum erſtenmale ſeit den Neuwahlen zu einer Stzung zuſammen. Sir Herbert Sanuel, der liberale Führer, hatte eine halbſtündige Unterredung mit dem Premierminiſter vor der Kabinettſitzung. In politiſchen Kreiſen Londons herrſcht heute allgemein die Anſicht, daß eine gründliche Um⸗ bildung des Kabinetts notwendig iſt, und das Macdonalds Rede auf dem Guildhall-Banlett am 9. November angeſichts der lürzlichen Ereigniſſe von außerordentlicher Bedeutung ſein wird. Das Rätſelraten über die Beſetzung der Miniſterpoſten hat bereits begonnen, und man fragt ſich bei⸗ ſpielsweiſe, ob Neville Chamberlain, der Bruder Auſtens Chamberlains, Schatzkanzler werden wird oder der bekannte liberale Wirtſchaftler Sir Walter Runeman. Man glaubt auch, daß Sir John Simon einen Platz in der Regierung fin⸗ den und daß die kleine Gruppe der tionalen Arbeitermitglieder des Unterhauſes im Kabinett vertreten ſein wird. Eine andere Frage, die politiſche Kreiſe lebhaft beſchäftigt, iſt die der Führung der Oppoſitionspartei im Unterhaus. Dieſe Frage iſt angeſichts der Tatſache, daß die Lawine der für die Kandidaten der nationalen Regierung abgegebenen Stimmen alle führenden vormaligen Miniſter der Arbeiterpartei wegge⸗ fegt hat, von beſonderer Bedeutung. Man er⸗ wartet, daß Henderſon bald eine Sitzung der Arbeiterpartei einberufen wird, um die Frage der Führung ſowie verſchiedene andere Proble⸗ me zu regeln, die ſich infolge der Wahlniederlage der Arbeiterpartei ergeben haben. Nach Blättermeldungen wird ſich Snowden, obwohl er den Schatztanzlernoſten aufgeben wird, nicht von der aktiven Politik zurückziehen, ſondern nach Verſetzung ins Oberhaus einen neuen Kabinettspoſten erhalten. Auch die beiden konſervativen Churchill und Amery werden in Zuſammenhang mit der Beſetzung von Kabi⸗ nettspoſten genannt. Zwei Nationalliberale in Inverneß(Schottland) gewählt. wib London, 30. Okt. Bei den Wahlen zum Unterhaus wurden in den beiden Wahlkreiſen der Graſſchaft Inverneß in Schottland zwei Na⸗ tionalliberale gewählt, ſodaß ſich die Regierungs⸗ mehrheit im Unterhaus auf 557 erhöht, während ſich die Zahl der Oppſitionellen nach wie vor auf 55 beläuft. Die Ergebniſſe aus drei Wahlkrei⸗ ſen sehen noch aus. Für 120 millionen Mark neue Silbermünzen dz. Berlin, 29. Okt. Der Reichsrat geneh⸗ migte in ſeiner Vollſitzung am Donnerstag gwei Vorlagen über die Ausprägung neuer Reichsſilber— münzen. Es handelt ſich um die Ausprägung von Zweimarkſtücken für zuſammen 30 Millionen Mark und von Dreimarkſtücken für zuſammen 90 Millionen Mark. Insgeſamt werden alſo 45 Mil— Gol 0 4 übernommen werden Silbermünzen im Geſamtwerte n Mark ausgeprägt. lionen S von 120 Million genehmigte weiter eine V nung zur Verhütung der Einſchleppung der der Apfelfruchtfliege. Verordnung faßt bisher erlaſſenen Einzelan— ordnungen zuſammen und vermehrt die Zahl überſeeiſchen Länder, aus denen die Einfuhr leben— der Pflanzen verboten und die Unterſuchun— ein⸗ geführter Obſtſendungen zwei weitere Länder,»ämlich Neuſeeland Südafrika. 14 Wahlvorſchläge in Heſſen Darmſtadt, 29. Okt. Für die heſſiſche Landtags— wahl am 15. November ſind folgende 14 Wahlvor⸗ ſchläge eingegangen, und 3 kraten, 2. Zentrum muniſtiſche Opp 6. Staatspartei, 7 lich⸗Sozialer Vo! 10. Heſſiſcher La Volkspartei, 12 Nationalſozialiſten, Joſé⸗Schildlaus vorgeſchrieben iſt, unt 5 8 Volkspartei, ifa lo! 77 1 3 5 1 dikaldemokraten, 8. Chriſt jaliſtiſche Arb Wirtſcha Liſtenverbindungen haben niſtiſche Oppoſition und partei, ferner die Deutſche V recht⸗Partei, Heſſiſches Landvolk und Wir partei. Die Liſten 5 und 9(DVP. und recht⸗Partei) ſind enger verbunden. 4 R Ir Nr re Cetzte G81 een! 1 e Grubenbrand auf der Zeche Conſtanlin Keine größere Gefahr. wib. Bochum, 30. Okt. In den Abendſtunden des Mittwoch brach im unterirdiſchen Betrieb der Zeche Conſtantin, Schacht 67/7, im Revier 6 auf der fünften Sohle ein Grubenbrand aus, der aber auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Mit den Abdämmungsarbeiten wurde ſofort begonnen. Perſonen ſind bei dem Brande nicht zu Schaden gekommen, doch werden 100 Maun um feiern gezwungen werden. Die ruſſiſchen Delegierten für die Beratung des wirtſchaftlichen Nichtangriffspaktes nach Genf abgereiſt. wib. Moskan, Tagung der 's von der Sow⸗ ftlichen Nicht⸗ der Sowjet⸗ union Sokolnikoff 1 ndigen Stein und Roſenblum geſtern nach Geuf abgereiſt. Sonderkommi wie kommen wir heraus aus der Kriſe?— Ein bedeutungsvoller Vorſchlag des Geheimrats Schmitz Berlin, 29. Okt. Geheimrat Dr. Hermann Schmitz hat einer Reihe ſachverſtändiger Per⸗ ſönlichkeiten der internationalen Finanzwelt eine Denkſchrift zum Goldproblem und über das Problem der internationalen kurzfriſtigen Verſchuldung zugeſtellt. In dieſer Denkſchrift ſagt er: Wenn man ſeine Anregung von 1929 aufgreifen und Goldbons zur Ergänzung der in der Welt vor⸗ handenen Vorräte an monetärem Gold ſchaf⸗ fen würde, ſo könnte man mit deren Ausgabe und Verwaltung die BI3. in Baſel betrauen. Der Betrag der auszugebenden Goldbons müſſe ſo hoch gewählt werden, daß er zur Aebernah⸗ me entſcheidender Teile der gegenwärtigen internationalen kurzfriſtigen Verſchuldung auf die Bg. als zentralen Kreditgeber ausrei⸗ chen würde. Man könne an einen Emiſſions⸗ betrag von etwa 5 Milliarden RM. denken. Durch die Bereitſtellung von Goldbons könnte die BIZ. für Deutſchland die Rückzahlung eines ſo großen Teiles ſeiner kurzfriſtigen Verpflichtungen an das Ausland ermöglichen, daß damit nicht nur Deutſchland, ſondern auch ſeine Kreditgeber aus der immer mehr zerfahrenen Lage mit einem Schlage befreit ſein würden. Die Goldbons wären mit 4 Prozent zu ver— zinſen und mit 1 oder 2 Prozent zu amortiſie⸗ ren, ſodaß ſie nach 28 oder 41 Jahren durch die BIZ. wieder eingelöſt werden könnten. Sollte die Schaffung von Goldbons neben den vorhandenen monetären Goldvorräten auf Schwierigkeiten ſtoßen, ſo ließe ſich der gleich⸗ Plan auch ſo durchführen, daß die Länder mit Goldüberfluß jeweils einen Teil der für hei⸗ miſche Notendeckung nicht benötigten Goldbe⸗ ſtände der BIZ. als Deckung für von dieſen auszugebende Goldnoten zur Verfügung ſtel⸗ len. Das Gold könnte an den bisherigen Plätzen bleiben. Als Gegenleiſtung würde die BIZ. die bereitgeſtellten Goldbeträge verzin⸗ ſen. Die Denkſchrift betont, daß auch die Gold⸗ überſchußländer das größte Intereſſe an der mit der Hergabe von Gold verbundenen Mög⸗ lichkeit einer Ankurbelung der Weltwirtſchaft hätten. Bunte Seitung Immer längere Eiſenbahnſchienen. Die Länge der Schienen die Transportfähigkeit und durch die 7 keit bedingt, daß das Gleis in gewiſſen ſtänden Wärmelücken aufweiſen muß, in ote ſich die Schienen bei Wärme ausdehnen kön⸗ nen. Der durch die Wärmelücken erforderliche Schienenſtoß iſt jedoch ein ausgeſprochen ſchwa⸗ cher Punkt des Gleiſes. Daher hat, ſo leſen wir in der„Reichsbahn“, die Entwicklung des Oberbaus im Laufe der Jahre zu immer län⸗ geren Schienen geführt, durch die die Zahl der Stöße bewußt herabgemindert werden ſollte. Zunächſt wurden 15 Meter lange Schienen verwandt; bei Brücken, Ueberwegen und Tun⸗ neln ging man bis 18 Meter Länge; in den letzten Jahren wurden 30 Meter lang ge— walzte Schienen(Langſchienenoberbau) ver⸗ legt, die ſich im Betriebe durchaus bewährt ha— ben und auf den wichtigſten Strecken, die dem internationalen und dem FD.⸗Zugverkehr die— nen, eingebaut worden ſind. Auch bei ihrer Be— förderung haben ſich Schwierigkeiten nicht er— geben. Der ruhige Lauf des Fahrzeugs bei 30, Meter-Schienen infolge Herabminderung der Schienenſtöße um die Hälfte gegenüber 15 Meter-Schienen bietet großen Vorteil. Bis Ende 1930 waren etwa 3800 km. Strecke mit 30-Meter-Schienen ausgerüſtet. Die neueſten Verſuche der Reichsbahn, 30-Meter-Schienen auseinanderzuſchweißen, um ſo eine durchge— hende Schiene von 60 Meter zu erhalten, laſ— ſen Gutes erhoffen. Mit Schienen von 60 Meter Länge waren Ende 1930 60 km. und mit ſolchen von mehr als 60 Meter Länße et⸗ wa 10 km. vorhanden. ur Rübenblattfütterung Das im Herbſt mit der Rübenernte reich— lich anfallende Rübenblatt(Rübenblätter und löpfe) iſt in der Milchviehhaltung ein ge— ſchätztes Futtermittel, deſſen Nährwert bei ſauberer Gewinnug den beſten Futterpflanzen wit Klee, Gras Weide, gleichkommt. Die Ver⸗ abreichung entſprechender Rübenblattgaben bewirkt eine günſtige Milchleiſtung. Ein Zu— viel in der Rübenblattfütterung kann jedoch Fallen der Fettmenge und eine nicht unwe— ſentliche Abmagerung der Tiere, bedingt durch ſtarken Durchfall, zur Folge haben. Be⸗ ſonders trockenſtehende oder friſch abgekalbte Milchkühe erfahren durch ausſchließliche Rü⸗ benblattfütterung, da ſie hierdurch zu wenig Erſatz für die verausgabten Mineralſtoffe, vor allem Kalk und Phoſphorſäure, finden, eine Schädigung. Nicht ſelten tritt die gefürchtete Knochenweiche als unmittelbare Folge ſolch eineitiger Fütterung auf. Die wichtigſte Vor— ausſetzung für die Bekömmlichkeit iſt die Ver⸗ fütterung des Rübenblattes in ſauberem Zu⸗ ſtand, da es feſtſteht, daß weniger die in den Rübenblättern befindliche Oxalſäure als viel⸗ mehr die Beſchmutzung des Rübenblattes die Hauptſchuld am Durchfall der Tiere und da⸗ mit am Rückgang des Milchertrags trägt. So ging z. B. in einer Herde der Milchertrag bei Verfütterung ungewaſchener Rübenblätter durchſchnittlich um 1 kg zurück, konnte aber durch Verabreichung ſauberen Rübenblatts wieder auf den alten Stand gebracht werden. Es iſt ſomit Sauberkeit des Rübenblattes er⸗ ſtes Gebot, und wenn infolge ungünſtiger Witterungsverhältniſſe nicht ſchon bei der Ernte hierauf Riickſicht genommen werden kann, ſo iſt Waſchen des Rübenblatts uner⸗ läßlich. Täglich ſollten keinesfalls mehr als 60 kg Rübenblatt je Kuh verabreicht werden, wodurch 10—12 kg Milch erzeugt werden kön⸗ nen. Um die ungünſtige Wirkung einſeitiger Rübenblattfütterung einzuſchränken, iſt Rauh⸗ futter zuzufüttern, etwa 5 kg Futterſtroh oder noch vorteilhafter 2—3 kg gutes Rotklee⸗ oder Luzerneheu. Für jede weitere Erzeugung von zwei bis zweieinhalb Liter Milch iſt ein halb kg Kraftfutter zuzulegen. Um den Kalk⸗ und Phosphorſäuremangel auszugleichen, muß Schlämmkreide(kohlenſaurer Kalk), darch⸗ ſchnittlich 100 g je Kuh und Tag, verabreicht werden. aufgeſchloſſenem Knochenmehl, wodurch Phos— phorſäure zugeführt wird. Peinlichſte Sauber⸗ keit iſt während der Rübenblattzeit auch bei der Milchgewinnung zu beobachten, da es ſich gezeigt hat, daß die Geſchmacksbeeinträchti⸗ gung der Milch vielfach nur eine Folge un⸗ ſauberen Melkens iſt. In der Praxis hat es Rübenblattfütterung unter Beobachtung größ— ter Sauberkeit Milch und Milchprodukte ein⸗ wandfrei erhalten werden können. Beſteht nicht die Möglichkeit, ſämtliches anfallendes Rübenblatt friſch zu verfüttern, ſo kann durch Einſäuerung in einfacher Weiſe ein gutes, haltbares und milchtreibendes Futter gewon— nen werden. Vermiſchtes Qualitätsverbeſſerung im Krautbau. Zur Zeit iſt die Krauternte auf den Fil⸗ dern in vollem Gange. Der Ertrag wird hin— ter der Ernte des vorigen Jahres zurückblei— ben. Die Krauterzeuger wenden alle Sorgfalt auf, um erſtklaſſige Ware auf den Markt zu bringen. Von Handel und Fabriken werden dieſe Beſtrebungen ünterſtützt. Dabei hat es ſich gezeigt, daß die Quslitätsverbeſſerung im Krautbau durch Einführung der Krautmarke Bewährt hat ſich die Beigabe von und der Herkunftsbezeichnung für Filderkraut ſtark gefördert wird. Es wird den Abnehmern von Kraut angeraten, wegen einwandfreierer Belierferung Markenkraut und Filderkraut mit Herkunftsbezeichnung zu verlangen. Die Darlehenskaſſenvereine, die ſich mit der Lie⸗ ferung von Kraut befaſſen, und der Kraut⸗ handel ſind bereit, durch Beibringung der er⸗ forderlichen Beſcheinigungen den verlangten Qualitäts- und Herkunftsnachweis zu erbrin⸗ gen. Das betreffende Kraut iſt nach dem Kopf⸗ gewicht ſortiert und ungeſchädigt. Bei der Her⸗ kunftsbezeichnung wird außerdem der Nach⸗ weis erbracht, daß das Kraut aus dem Filder⸗ krautgebiet ſtammt. Die Ueberwachung des Verladens des Krautes erfolgt durch Sachver⸗ ſtändige. a Einfuhrrückgang der Milcherzeugniſſe. Die Entwicklung des deutſchen Außenhan⸗ dels ſteht im erſten Halbjahr 1931 im Zeichen der wirtſchaftlichen Not des deutſchen Volles. Gegenüber dei Vorjahren hat auch die Ein⸗ fuhr von Milch und Milcherzeugniſſen einen ſcharfen Rückgang erfahren. Insbeſondere ha⸗ ben die Butterzufuhren, die wert⸗ wie men⸗ genmäßig den größten Anteil an der Geſamt⸗ einfuhr darſtellen, ihre rückläufige Bewegung beibehalten. Gleichzeitig iſt innerhalb der Bezugsländer eine Verſchiebung eingetreten, da die däniſchen und holländiſchen Zufuhren auf Koſten der eſtländiſchen, polniſchen und litauiſchen um nahezu ein Viertel bezw. über ein Drittel geſunken ſind. Rus Nah und Sern Darmſtadt, 28. Okft.(rkundenfäl⸗ ſchung.) Das Bezirksſchöfengericht verur— teilte am Mittwoch einen ehemaligen Lehrer, wegen Urkundenfälſchung in Tateneinheit mia Betrug und verſpäteter Konkursanmeldung zu insgeſamt ſechs Monaten Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe, ſeinen Schwager, einen Gaſt— wirt, wegen mangelhafter Buchführung undo Anterlaſſung der Bilanzziehung zu einer Geld⸗ ſtrafe von 50 Mark. Die beiden hatten wäh⸗ rend der Inflation zuſammen mit zwei Bochu⸗ mer Brüdern eine Obſtwein⸗ und Sektkellerei in Lindenfels gegründet. Bei Einſetzung der Goldwährung war ihr Geld aber in nichts zerfloſſen. Die beiden Bochumer ließen ſich ihren Geſchäftsanteil auszahlen und traten aus, die jetzigen Angeklagten wurſtelten bis 1930 weiter. Oppenheim, 29. Okt.(Leichenlän⸗ dung.) Geſtern wurde hier im Rhein die Leiche einer 40—50 Jahre alten Frau gelän⸗ det, die mit ſchwarzem Plüſchmantel, ſchwar⸗ zen Spangenſchuhen, beigen Strümpfen und grünlichem Hut aus Filz bekleidet war. Die Perſonalien drr Toten konnten noch nicht er⸗ mittelt werden. Mainz, 29. Okt.(Einbrecherbande unſchädlich gemacht.) Im Laufe der Monate Februar, März und April ds. Is. wurde hier eine Reihe von Einbrüchen in Kellern, Büros und Geſchäftsläden verübt. Der Polizei gelang es, als Täter den vorbe— ſtraften 30jährigen Arbeiter Beſt, den vorbe— ſtraften 22jährigen Bäcker Degenhardt, den vorbeſtraften 32jähr. Arbeiter Groß, den 29. jährigen Gärtner Steinringer, den vorbeſtraf— ten 30jähr. Arbeiter Buſchmann. den 25jäh. Arbeiter Drießen und den 30 Jahre alten Ar— beiter Behringer, alle hier wohnhaft zu er— mitteln. Sämtliche Beſchuldigten hatten ſich heute vor dem Bezirksſchöffengericht zu ver— antworten. Das Gericht verurteilte: Degen— hardt drei Jahre ſechs Monate, Groß zwei Jahre ſechs Monate, Steinringer ein Jahr drei Monate, Buſchmann ein Jahr, Drießen fünf Monate und Behringer zwei Monate Gefängnis. Gegen Groß erging erneut Haft— befehl. Spener, 28. Okt.(Selbſtmord.) Am Mittwoch vormittag kurz nach 8 Uhr hat ſich een f Für Allerheiligen Kränze! in reicher Auswahl. 7 Tens, A8 lern zu haben bei Faller mann. wassers. 20 J 8 cee α⏑,LE eee SEẽCcecceee e 7 FürAerheingen empfehle: Kränze Aslern, Fensc. Ronen Una berpigmelantent Mandel Hoxstrase d eee Rampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. (74. Fortſetzung.) Dr. Sibelius wiegte den Kopf. „Ich will Ihnen was ſagen, lieber Doktor Sibelius. Sie machen einen Fehler in dieſer Sache, Sie komplizieren den Fall zu ſehr. Die gegebenſte Spur, die beſteht, die verfolgen Sie nicht, bezw. verfolgen Ihre Leute nicht.“ „Und die wäre?“ ee,, „Polniſcher Racheakt. Sehen Sie, ich kenne den Beamten Ihres Präſidiums nicht, den Sie geſchickt haben, aber ſicher iſt, daß er ſich aus⸗ gerechnet von dem Inſpektor Brucks, der den Roſenburger wie den Tod haßt, einen Floh ins Ohr ſetzen ließ u. die ihm gegebene Fährte verfolgte, zurechtkonſtruierte, wie es ihm paßte. aber die Anterſuchung dabei nicht vernunfts⸗ mäßig betrieb.“ „Wie meinen Sie das, Herr Oberſt?“ „Ich bin kein Kriminaliſt. aber das hätte ich ſoſort geſehen, nach all dem Vorgefallenen kommt ein Racheakt der Polen in erſter Linie in Frage. Ich hätte Streifen ausgeſchickt, nach Spuren juchen laſſen. Polizeihunde losgelaſſen. Herr von Kamerlingk ſah ja einen der Brand⸗ ſtifter flüchten, er konnte ihn nur nicht ver⸗ folgen, weil er in dem Augenblick merkte, wie die Gutsſcheune brannte.“ „Hm!“ ſagte der Polizeipräſident nach⸗ denklich.„Das iſt ſchon richtig.“ „Tatſache iſt aber, daß der betreffende Beamte ſich um dieſe Sachen nicht gekümmert hat. Man hat ferner die Ueberreſte eines verbrannten Menſchen ſagt Ihr Beamter. Ein Kunde, der drin über⸗ nachtet hat. Damit iſt es abgetan. Ich meine das läßt ſich leicht machen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube, Sie haben in dieſem Beamten doch nicht den klarſten Kopf ihres Präſidiums geſandt. Der Polizeipräſident überlegte eine Weile, dann klingelte er. „Die Akten Roſenburg!“ befahl er, und nach wenigen Minuten hielt er ſie in den Händen, blätterte darin und wies dem Ober- ſten dann zwei Briefe. „Wollen Sie einmal leſen, Herr Oberſt? Zwei annonyme Briefe, die zu denken geben.“ Oberſt von Kaden las: „Die hochwohllöbliche Polizei mag beden⸗ ken, daß der falſche Ehrgeiz manchen Menſchen auf eine ſchiefe Bahn lockt. Man ſoll nicht daran denken, daß Herr von Kamerlingk auf Roſenburg einen Millionär als Vater hat. Er hat auf einer Weltreiſe über 200 Mille ver⸗ ſchwendet, ſein Vater wollte ihn unter Kuratel ſtellen, hat ihn dann aber nach Roſenburg abgeſchoben. Dort hat Willfried Kamerlingk den Ehrgeiz gehabt, aus dem alles herauszu⸗ wirtſchaften, um neue Mittel für ſein ver⸗ ſchwenderiſches Leben zu gewinnen, als ihm das nicht gelang, was blieb anders übrig? Er hat ſich das Geld ſtehlen laſſen und zün⸗ dete Roſenburg an. Die wohllöbliche Polizei mag alles genau unterſuchen. Es wird ſich alles ſo beſtätigen.“ Der Oberſt ſagte Brief?“ „Aus Berlin! Gibt das nicht zu denken?“ „Wie man's nimmt, Herr Präſident! Feinde hat jeder Menſch.“ Dann las er den kalt:„Woher kam der gefunden. Ein Kunde! zweiten Brief, der in reſcher Auswahl bei billigsten Preisen Joh. Schweikart Rathaustraße 16 VCFV***VC beilehe Auswahl in Manzel Aller Art., Von 1.50 Mk. an. Gasthaus Am waluschlönchen.„ —————— Bauernverein. Futtermehl 75 gg. Nm. 10.50 Kleie fein 1 Ztr. Rm. 5.20 Kleie grob 1 Ztr. Rm. 5.50 Der Vorſtand. Email. Immer nousste Modelle Schwarze bis zu den allerbilligsten empfiehlt Meinheimerstr. 53 mit gr Zügen geſchrieben war. Er lautete:„Ein Zuchthäusler iſt der Vertraute von dem Roſenburger. Schaffranz hat alles angezündet und wahrſcheinlich iſt ſein ſauberer Herr damit einverſtanden ge⸗ weſen.“ ee „Kommt aus Breslau.“ 1 „Die beiden Briefe beſagen doch eigentlich nichts, Herr Präſident. Sie bringen lediglich Anſchuldigungen, ohne neues Tatſachenmate⸗ rial zu ſein.“ „Gewiß, Herr„Oberſt, aber— es hilft nichts, ich komme um die Verhaftung— zu⸗ mindeſt dieſes Schaffranz nicht herum.“ „Das überlegen Sie ſich genau, Doktor Sibelius. Laſſen Sie Ihre Beamten doch ein⸗ mal gründlich der anderen Spur folgen.“ „Gewiß, das auch! Natürlich iſt ein Rache⸗ akt nicht von der Hand zu weiſen. Auf alle Fälle danke ich Ihnen für die Aufklärung, Herr Oberſt.“ Kommerzienrat Kamerlingk wurde in früher Morgenſtunde von Roſenburg aus angerufen. Hellmer Gothe war am Apparat. „Herr Kommerzienrat!“ hörte er die er⸗ regte Stimme.„Kommen Sie um alles in der Welt ſofort nach Roſenburg!“ „Was iſt geſchehen?“ fragte Kamerlingk betroffen. 5 „Sie haben von dem Brand geleſen! Ja! Ja! Denken Sie, es beſteht die Gefahr, daß man die Perſon Willfrieds mit der Brand⸗ ſtiftungsangelegenheit in Verbindung bringt.“ „Das iſt ja heller Wahnfinn!“ brauſte Ernſt von Kamerlingk auf,„Wer kommt auf dieſe verrückte Idee— mein Sohn— ein Brandſtifter!“ 1 7 f ben, ungelenken e „Wir wiſſen es alle, daß es Wahnſinn iſt! Aber es iſt nicht nur das! Ein anderes Un⸗ glück iſt geſchehen— Wills Braut— Katia von Waslewſkii iſt niedergeſchoſſen worden und liegt hoffnungslos darnieder. Kommen Sie, Herr Kommerzienrat, Willfried iſt gänz⸗ lich gebrochen. Ihre Anweſenheit iſt dringend nötig!“ Kamerlingks Aufregung war ſo ſtark, daß er ſich halten mußte, ſo wankte er. Anfaßbar erſchien ihm alles. „Ich komme ſofort! Ich fahre mit dem Wagen in zehn Minuten los.“ Einen Augenblick ſtand er ganz ſtill, als er den Hörer abgelegt hatte und ſammelte die Gedanken. i Dann hatte er ſich wieder inder Gewalt und rief das Polizeipräſidium an. Er war mit Polizeirat Wulff gut bekannt und bat ihn um Unterſtützung. Wulff ſagte erfreut:„Das trifft ſich groß⸗ artig. Breslau hat uns heute gebeten, einen ganz beſonders tüchtigen Mann nach Roſen⸗ burg zu ſenden. Inſpektor Selle iſt beſtellt worden, er will in einer Stunde reiſen.“ „Inſpektor Selle, den kenne ich doch! Kann er nicht gleich mit mir fahren? Ich ſthicke meinen Wagen hin und laſſe ihn holen.“ „Selbſtverſtändlich, Herr Kommerzienrat! Schicken Sie den Wagen, es wird Herrn Sell, angenehmer ſein! Ich unterrichte ihn!“ *. i Um die Mittagszeit desſelben Tages, da Gothe fiebernd auf den Kommerzienrat war⸗ tete, kam plötzlich der Gefreite Kilian aus der Förſterei. 75 —: Fortſetzung folgt.— Vergleich der Speyerer Schupokaſerne n erſchoſſen, und zwar mit einer Brow⸗ J⸗Piſtole. Ueber den Beweggrund zu der wllfeligen Tat iſt noch nichts genaues bekannt. Es ſcheint indeſſen feſtzuſtehen, daß ein rein privater, kein dienſtlicher Anlaß zu Grunde liegt. Landau, 29. Okt.(Wegen Amtsun⸗ lerſchlagung verurteilt.) Der Bür⸗ germeiſter der Gemeinden Silz und Münch⸗ weiler, der Bäckermeiſter und Wirt Ludwig Unold kam mehr durch die ungeordneten Ver⸗ hältniſſe in ſeinen Gemeindegeſchäften als we— gen vorſätzlicher Amtsunterſchlagung vor den ichter. In der gleichen Pappſchachtel, wel⸗ che die Tageseinnahmen des Geſchäfts enthielt, verwahrte Anold auch die Gemeindegelder. Durch Krankheit ſeiner Ehefrau kam der An⸗ goklagte eines Tages in finanzielle Bedräng⸗ nis. Dabei ſoll er Gelder, die er in amtlicher Eigenſchaft vereinnahmt hatte, für den per⸗ ſünlichen Bedarf verwendet haben, und zwar 265,85 Mark, die die Landesverſicherungsan⸗ ſtalt für Krankenkoſten und 105 Mark, die die Vandauer Stadthauptkaſſe als Fürſorgeerſatz überwieflen hatte. Ferner ſoll Unold 313 Mark Saargängerunterſtützung unterſchlagen haben. Unold gab die Verwendung der Gel⸗ der aus den beiden erſten Fällen zu, will aber in augenblicklicher Notlage gehandelt haben. Er hat den Schaden inzwiſchen wieder gut ge⸗ macht. Ueber den dritten unter Anklage ſtehen— den Fall konte keine Klärung geſchaffen wer⸗ den. Das Gericht nahm mildernde Umſtände an und verurteilte den Bürgermeiſter zu drei Monaten Gefängnis mit Bewährungsfriſt. Buchau,(württ. Donaukreis), 28. Okt. (Nachdem Tod der Mutter geboren) Als die Eheleute Eduard Rommel von hier am Sonntag nachmittag gegen 5 Uhr von ei— nem Spaziergang nach Hauſe gehen wollten, erlitt die aus Kappel gebürtige erſt 23jährige Frau plötzlich einen Herzſchlag und war ſofort tot. Die Tote wäre in etlichen Tagen Mut⸗ ter geworden. Nur durch den raſchen Eingriff der ſofort herbeigerufenen Aerzte unter Bei— ziehung der Hebamme iſt es zu verdanken, daß dem Kind das Leben geſchenkt werden konnte. wtb Finſterwalde, 29. Okt.(Vierfscher Nord und Selbſtmord.) In der Nacht zum Donnerstag hat der 40 Jahre alte Kaf- lerer der hieſigen Ortskrankenkaſſe Kneifel eine Ehefrau und ſeine drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, erſchoſſen. Man. nimmt an, daß er ſeiner Familie vorher ein Schlafmittel beigebracht hat. Nach der Tat hät ſich Kneifel ſelbſt erſchoſſen. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. wib Troppau, 29. Okt.(Schweres A u⸗ tounglück.) Bei dichtem Nebel ſtieß geſtern auf der Straße nach dem benachbarten Ort Komorau ein Automobil aus Troppau mit ei⸗ nem Perſonenzug zuſammen. Die fünf In⸗ ſaſſen des Kraftwagens wurden ſämtlich ſchwer verletzt. Vier von ihnen ſind nachts im Kran⸗ kenhaus geſtorben, auch der fünfte dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Im Dienſt tödlich verunglückt Darm ſta dt, 29. Ott. Auf dem Terrain des Hauptbahnhofes Darmſtadt wurden heute vor⸗ mittag 11 Uhr zwei Eiſenbahner von einem durch⸗ fahrenden Güterzug erfaßt und überfahren. Der eine der beiden Unglücklichen, aus Wolfskehlen ſtammend, war ſofort tot, während der andere, in Weiterſtadt wohnhaft, ſchwer verletzt ins Kranken⸗ naue, gohracht wurde. Eine Glanzleiſtung der deutſdlen Wirtſchaft? In den letzten Tagen berichteten die Tages⸗ zeiungen in großen Lettern über den Rekordaus— fuhrüberſchuß Deutſchlands im Monat Septem⸗ ber 1931. Die Ausfuhr übertraf die Einfuhr um die bisher nie erreichte Höhe von 387 Millionen Reichsmark. Das bedeutet gegenüber dem Vor⸗ nonat eine Zunahme von 32 Millionen RM; allein 30 Millionen hiervon entfallen auf die Jertigwaren⸗Ausſuhr Eine derartige Ausfuhr ſtellt tatſächlich eine Rekordleiſtung deutſchen Unternehmer- und Ar⸗ beitsgeiſtes zumal bei den ſonſt kataſtrophal gela⸗ gerten Wirtſchaftsverhältniſſen dar. Betrachtet man ſich die Zahlen etwas genauer, ſo ſind ſie keineswegs der Ausdruck einer glänzenden Lage und geſunden Entwicklung. Sie bedeuten letzten Eudes die Verzweiflungstat einer um ihre nackte Exiſtenz ringenden Wirtſchaft. Ein großer Teil der Ausfuhr konnte nur mit Verluſten, zu Prei⸗ ſen getätigt werden, die noch nicht einmal die Produktionskoſten zu decken in der Lage waren. Die anormal geſteigerte Ausfuhr bedeutet ſo⸗ mit letzten Endes den Ausverkauf von Deutſch⸗ lands Wirtſchaft, der ſich umſo bitterer rächt, je länger er anhält. „Dieſe Tatſache wird noch erhärtet, wenn man ſich neben der Ausfuhr auch die Einfuhr einmal näher anſieht. Sie iſt mengenmäßig wohl noch ſchwach geſtiegen, wertmäßig aber gefallen. Da⸗ bei fällt insbeſondere ins Gewicht, daß die Ein⸗ juhr von Rohſtoffen und halbfertigen Waren, Dinge, die wir in der Induſbrie unbedingt ge⸗ brauchen, erneut ſtark zurückgegangen iſt. Auf der anderen Seite iſt die Lebensmitteleinfuhr im zum Vormonat noch geſtiegen, eine Tatſache, die umſo bedauerlicher iſt, da die hei⸗ miſche Landwirtſchaft nicht weiß. wie ſie auch zu den billigſten Preiſen ihre Produkte an den Mann bringen ſoll. Hoffen wir, daß das neue Kabinett Bräning N Wege findet, auch dieſe unhaltbaren ude zu beſſern. ein Schupo⸗ Deere T fürhe 37 gay fHHH¹ Meibor de Moch otto Trier, 29. Okt.(Kinder als Brand⸗— ſtifter.) In Pickließem(Kreis Bitburg) zündeten 8— 12 Jahre alte Kinder eine Kerze an, kletterten auf den SHeuboden einer Scheune und ſteckten dort Heu und Stroh in Brand. Die Scheune mit allen Vorräten und der angrenzende Stall brannten vollſtändig nieder. Das Wohnhaus des Bauern wurde nur dadurch gerettet, daß der Wind die Flam— men abhielt. Bunte Seitung Der Nabob als Schatzſucher. Im indiſchen Dorf Derawar im Pundſchab wird demnächſt der Verſuch gemacht werden, ei— nen Schatz zu heben, der 2,5 Milliarden Mark wert ſein ſoll. Dort ſoll vor Jahrhunderten die Hauptſtadt eines mächtigen Reiches geſzanden haben, von dem heute nur noch eine beſcheidene Häuſergruppe im Staate von Bahawalpur üb— riggeblieben iſt. Von Geſchlecht zu Geſchlecht hat ſich die Ueberlieferung vererbt, daß dort ein Schatz vergraben wurde. Wie verlautet, ſoll ſich die Fundſtelle nur wenige Meter unter der Erd— bherfläche befinden. Ausgrabungsverſuche, die ſchon früher gemacht wurden, ſind zwar ergeb— nislos geblieben, doch behauptete ein Hindu, die Stelle, wo der Schatz verborgen ſein ſoll. zu kennen, da ihm ſein verſtorbener Vater über das Geheimnis eingehende Angaben gemacht habe. Der Nabob von Bahawalpur hat auf Grund dieſer Mitteilungen einen Vertrag mit dem Hindu abgeſchloſſen, der dieſem das Recht gibt, auf eigene Koſten Nachgrabungen zu ver— anſtalten; im Falle des Gelingens ſollen ihm ſieben Sechzehntel des Wertes gehören, während der Reſt dem Nabob zufällt. Polforſcher ſind Baulerotteure. Der Lebenslauf aller bekannten großen Pol— forſcher iſt ein einziger langer Wettlauf mit dem Gelde. Der Pol ſteilt derartige Forderungen an die Ausrüſtung der Forſcher, daß auch die bedeu— tendſten Geldmittel ſchnell zuſammenſchmelzen. So berichtet Hubert Wilkins in ſeiner Biogra— phie„Eismeerflug“, welche Sorge ihm die Be⸗ ſchaffung der für ſeine Forſchungen notwendigen Mittel verurſacht hat. Zu den unzähligen ban⸗ kerotten Polſorſchern hat ſich auch Admiral Ri⸗ chard E. Byrd geſellt. Wie er in ſeinem jetzt bei Brockhaus erſcheinenden Rechenſchaftsbericht über ſein letztes wiſſenſchaftliches Unternehmen, der den Titel„Flieger über dem ſechſten Erdteil“ trägt, erzählt, hat ihm der Südpol den Reſt ge⸗ geben. Byrd hat zur Zeit etwa eine halbe Mil⸗ lion Schulden. Seine Bemühungen um das Zu⸗ ſtandekommen der Seidpolexpedition ſchildert Byrd in dem aufſchlußreichen Buch„als eines Ertrinkenden grauſiger Kampf die demütigendſte aller Rettungsſchlachten, die des Bettlers“. Ame⸗ rikaniſche Forſcher ſcheinen jedoch auch unter ſe traurigen Verhältniſſen nicht den Mut zu ver⸗ lieren; hat doch Byrd vor kurzem erſz die In: angriffnahme einer neuen Südpolexpedition an! gekündigt. Glückliches Land. das reich genug iſt ſolche Millionenunternehmen immer wieder zu finanzieren! Sträflinge auf Ehrenwort. Ein Freiluftgeſängnis ohne Zellen und Mau! ern, das die bequemſte Fluchtgelegenheit bietet — ohne daß ein Gefangener davon Gebrauch macht. weil er ſich ebrenwörtlich zur vollen Ver büßung ſeiner Strafe verpflichtet hat— iſt die Straffolonie Singeſhult in Weſtſchweden. Wie der Direktor der ſchwediſchen Anſtalt, Wijkman, erklärt, hat in den letzten zehn Jahren ihres Beſtehens nicht ein einziger Gefangener auch nur den Verſuch gemacht, aus dem Gefangenenlager zu entweichen, obwohl die Gefangenen talſächlich unbewacht bleiben. Die Strafgefangenen erfreu— en ſich der Wohltat dieſes gelockerten Strafvoll— zugs auf Grund des abgegebenen Ehrenwortes das Lager nicht zu verlaſſen. Unter den Gefar genen hat ſich eine Tradition herausgebildet. nach der jedem neueingelieferten Gefangenen von ſei— nen Schickſalsgenoſſen zum Bewußtſein gebrach: wird, was man von ihm erwarte. Alle nen verbüßen hier langjährige Straſen; nichts— deſtoweniger iſt ihre Führung und ihr allgemei— nes Verhalten ſo muſterhaft, daß ſich die Bewoh— ner der Umgegend des Lagers äber ihre Nach— barſchaft nicht im Geringſten beſchwert fühlen. Gefange— Ruhm der Ahnen ſchafft den Enkeln Renten. Die engliſche Preſſe beſchäftigte ſich dieſe Tage mit den Penſionen, die von altershe bis auf den heutigen Tag noch immer gezahl werden. Man glaubt, daß die Penſionen von 5000 Pfund Sterling, die alljährlich de Nachkommen Nelſons ausgezahlt werden, die leſten dieſer Renten ſind, die für beſondere zenſte bewilligt wurden und ſich in der Fa— milie forterben. Aber das iſt nicht der Fall So werden an rund 40 in der ganzen Welt verſtreuten Nachkommen der Familie Pendrell Penſionen gezahlt. Pendrell war der Wald wärter, der nach der Schlacht von Worceſter König Karl 2. in einer Eiche verbarg und ihn dadurch den Nachſtellungen ſeiner Feinde entzog. So erhält alljährlich Georg Pendrell ein Grundbeſitzer in Amerika, in ſeiner Eigen ſchaft als Nachkomme jenes Waldwärters die geſetzliche Penſion von 50 Pfund Sterling. Auf Grund des gleichen Herkommens werden dem auf Neufundland lebenden Dr. Francis E. Walker weitere 10 Pfund Sterling bezahlt. Der Hauptpenſionär Georg Pendrell, der heu— te 77 Jahre alt iſt, wird dieſe Penſion auf den älteſten ſeiner Söhne vererben, nach deſ— ſen Tod ſie wieder auf den älteſten Sohn über— geht. Wenn der Hauptzweig der Familie Pen— drell aber einmal ausſterben wird, ſo werden noch drei Leute ein Anrecht auf die Penſion haben. Die Urkunde, die den Pendrells den Genuß der Penſion ſicherte, iſt im Treſor des deneralſtaatsanwaltes von Wolverhampton ſicher verwahrt. Erwähnt ſei noch. daß die, Pendrell-Penſion aber nicht direkt aus dem Staatsſchatz fließt, ſondern aus den Erträgen einer Landkonzeſſien gezahlt wird, die Karl 2. gehörte. Die wichtigſten Kinoländer der Welt. Die Vereinigten Staaten von Amerika ver— fügen heute über 20 500 Kinos mit 18,5 Mil⸗ lionen Plätzen und einer wöchentlichen Beſu— cherzahl von 101 Millionen Perſonen. An zweiter Stelle ſteht Deutſchland mit 5 267 Ki⸗ nos, 1876 000 Sitzplätzen und einer wöchent⸗ lichen Beſucherzahl von ſechs Millionen. Noch beſſer beſucht ſind die franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Kinos, denn Großbritannien hat bei 4226 Kinos und 2,2 Millionen Sitzplätzen ſie— ben Millionen wöchentliche Beſucher, Frank⸗ reich bei ungefähr gleicher Theaterzahl mit 2,1 Millionen Sitzplätzen 6.7 Millionen Beſu⸗ * * 1 Ilte Zeitungen Zum Broteinschlagen und Tapezieren empfiehlt die Buchdruckerei ds. Blattes. cher in der Woche. Spanien verfügt über dreitauſend, Italien über 2800, Skandinavien über 1774 und Tſchechoſlowakei über 1187 Kinos. Insgeſamt verfügt Europa über 26803 Lichtſpielhäuſer mit 11.2 Millionen Sitzplätzen und 26 Millionen wöchentlicher Beſucher. Rach den Krediten nun auch eingefrorener Humor. Daß die Welt über den Nöten der Zeit u. dem Jammer des Alltags das ſorgloſe Lachen verlernt hat, macht ſich auch in den Kreiſen der bildenden Künſtler immer ſchärjer bemerk— bar. Abel Faivre, der neugewählte Präſident der Pariſer Geſellſchaft der Bilderhumoriſten, betonte in ſeiner Antrittsrede, daß der Hu— mor im Sterben liege, und daß wir es ver— lernt haben, ſo herzlich zu lachen wie unſere Vorfahren.„Das moderne Leben hat mit ſei— ner Unraſt den Witz getötet“, führte der Red— ner aus.„Ueber den bedeutungsvollen Ereig— niſſen und Senſationen, die jeder Tag bringt, iſt das Publikum blaſiert geworden, ſodaß ſei— ne Gleichgültigkeit gegen minder bedeutſame Geſchehniſſe im beſtändigen Wachſen begriffen iſt. Man kann es nur aufrichtig beklagen, daß die große Menge für die komiſchen Vorfälle des Alltagslebens, die dem Humoriſten ein ſo unbegrenztes Betätigungsfeld bieten, keinen Sinn hat. Die Leute ſind ſo angelegentlich mit den Problemen des modernen Lebens beſchäf— tigt, daß ſie darüber das einfach menſchliche Element vernachläſſigen. Und leider hat ſich auch bei den Humoriſten ſelbſt allgemein die Gepflogenheit herausgebildet die Dinge i, ernſt zu nehmen und darüber den Sinn für die kleinen heiteren Zwiſchenfälle zu verlieren. So iſt denn auch bei den Künſtlern der Humor mehr und mehr eingefroren der in der Welt kein Verſtändnis mehr findet.“ Wenn ein Franzoſe ſolche Erkenntniſſe hat— was ſollen wir erſt ſagen? Rundfunk⸗ programm Samstag, den 31. Oktober 1931. Südweſtdeutſche Gruppe. Frankfurt a. m. 6.15 Uhr: Wetter: Anſchl.: Gymnaſtik; 7.20 10,20: Schulfunk; 12,05: Konzert; Stunde der Jugend; 17.05: Konzert; 18,00: Frankfurter Motette; 18,40: Geſpräch; 19,20: Wetter; 19,25: Span. Sprachunterricht: 19,45:„Madame Pompadour“, Operette; 22,15 Nachrichten, Sport; 22.30: Tanzmuſik. Triff vort Fruhlonzert; 15,15: Süldeutſche Gruppe. Stuttgart. 6.15 Uhr: Zeit, Wetter; 10,00: Schallplen⸗ ten; 12,35: Konzert; 13,30: Nachrichten; Anſchl.: Konzert; 15,15: Jugend-Stunde; 16.00: Repor⸗ tage; 17,05: Konzert; 18,00: Mandolinenkonzert; (8,40: Gleichſtrom oder Wechſelſtrom?; 19,05: Schallplatten; 19,30: Programm von Frankfurt (ſiehe dort.) München. 6.45 Uhr: Gymnaſtik; 12,30: Nachrichten; 14,25: Berühmte Sänger; Vortrag; 16,10: Vortrag; 16,30: Konzert; 18.00: Stunde der Jugend; 18,30: Kammermuſik; 19,20: 10 Minuten für die Empfangsanlage; 19,35: Vortrag; 21,10: Konzert; 22,20: Nachrichten; 22,45: Konzert. Konzert; 14,00; 15,25 Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 29. Okt. Weizen inländiſcher gut geſund und trocken 24,25— 24,75; Roggen inl. 21,75— 22.00; Hafer inl. 16,75— 19,00; Sommergerſte inl. 17,75— 19,00; Futtergerſte 17,00; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, neu: Mahlung, Oktober-November 35,00; dto. mit Auslandsweizen 37,00; ſüdd. Weizenauszugs⸗ mehl, gleiche Mahlung und Lieferung 39,00 bezw. 41,00; ſüdd. Weizenbrotmehl. gleiche Mahlung und Lieferung 27,00 bezw. 29,00; Roggenmehl 60proz. Ausmahlung je nach Fab⸗ rikat 30,50—32,00, feine Weizenkleie 9.00 bis 9.25; Biertreber 12,25 12,50, Erdnußkuchen 11,75 12,00. Mannheimer Kleinviehmarklt. Mannhrim, 29. Okt. Zufuhr und Preiſe: 161 Kälber 28—45, 63 Schafe 22—26, 65 Schweine, nicht notiert, 1121 Ferkel und Läu⸗ fer, Ferkel bis vier Wochen 4—6, über vier Wochen 7—11, Läufer 13—18 RM.— Markt⸗ verlauf: Kälber ſchleypend, langſam geräumt; Fertel und Läufer ruhig.