20. Lohnſteuer für die Zeit vom 1.— 15. Nov., ſofern der Lohnſteuerabzug den Betrag von 200 RM. überſteigt.— Keine Schonfriſt.— Steuerlerminkalender für den Monat November 1931 „Lohnſteuer für die Zeit vom 16.— 31. Oktober ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Ge⸗ ſamtſumme der im Monat Oktober einbehal⸗ tenen Lohnſteuerbeträge.— Keine Schonfriſt.— 1. Monatliche Vorauszahlung und Voranmeld⸗ ung auf die Umſatzſteuer für Steuerpflichtige, die im Kal. Jahr 1930 mehr als 20 000 Rae. ſteuerpflichtigen Umſatz hatten.— Schonfriſt bis 15. November.— „Einkommenſteuer⸗Vorauszahlung der Landwirt⸗ ſchaft in Höhe der Hälfte der im Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld, ſoweit das Jahres- einkommen aus Landwirtſchaft bei der letzten Steuerfeſtſetzung 6000 RM. überſtiegen hat, und das Einkommen anderer Art 1000 RM. und mehr betrug.— Keine Schonfriſt.— Vermögensſteuer⸗Vorauszahlung in Höhe von einem Viertel, die Landwirtſchaft in Höhe der Hälfte der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld.— Keine Schonfriſt.— 3. Ziel Kirchenſteuer(Kultusſteuer) lt. Steuer- beſcheid.— Keine Schonfriſt.— In Verhaulen 1 Vertikov 1 Kleiderſchrank 1 Ausziehtiſch 4 Rohrſtühle diverſe Lampen u. Kronen. Bismarckstrae 64 Iu mieten gesucht 1 immer und Müche ſofort oder ſpäter, Näheres im Verlag ds. Blattrs. Bohiraben zu verkaufen. A Aussteuer- Varen! Wäsche aus schönen Stoffen, weiche Betten mit guter Füllung, sind und bleiben der Stolz der Hausfrau. Wir bedienen se in bekannt guter Weise, sachgemäß und billig. 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Das Kommando. 9783 jernheimer Anzeiger iernheimer Zeitung g Er 1 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 1 k. 170 ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ untagsblatt„Sterne und Blumen“, galbjah ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes unſprecher 117. Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Am„Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 1 a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ſtatt.(Slernheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) für je 3 M. Bar-Einkauf der Volkshilfe- Lotterie zu Gunsten der Winterhilfe. Hanptgewinne: 1 Auto, 1000 M. in bar gie Belt-Damuste Streifen-Damaste Nr. 257 Donnerstag, den 5. November 1931 15 garn, 78 breit, Meter 28, 18. 130 br., sol. Qual., Mtr. 1. 10. 85, 68 Bettuch-Nessel, solide, krüftige Qual., Mtr. 1.-, 72, 40 mit Seidengl., Dessins, Mir. Blumen-Damaste, 130 breit, in schönen 1.75, 1.45, 1.15 Uüsche-toffe Hemden tuch, starkſädige blütenweiße Qual., Mtr. 35, Edelqual., in muster., Mtr. Inletts u 27 Blumen-Damaste, 130 breit, mod. 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Nicht blindes Vertrauen, sondern nur vorzeitig erkannte Wege können uns aus der Notflut herausführen.— Darum halten Sie bitte diese Vortragsveranstaltung nicht für eine alltägliche Sache sondern für das was sie sein soll, nähmlich eine lussprache. über Entschuldung in der dentschen Notzeit. Sie werden hören dab es einen Weg gibi, der auch ihnen zur finanziellen Selbst- ständigkeit verhelfen will. Der Vortragsbesuch ist unverbindlich! e Oo Dang Hannd bang geb. Hühner Vermählte Haden-Haden, 4. November Dincensiusſiaus — 793]. Schwarzer Paletot faſt neu, billig abzugeben. Maunhelmersir. Rr. 29 K. K. U. Donnerstag, 8½ Uhr abends im Kettelerſälchen Mmonats-Versammiung mit„Vortrag“ und Beſprechung von wich⸗ tigen Verbands ⸗Angele⸗ genheiten. Auch unſere Jungmänner ſind herz⸗ lichſt eingeladen. Um zahlreiches Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſtand. Wollen Sie eine gute haben? So wenden Sie ſich an: Wen, ſagt der Verlag. Kirchweih im sauberen Heim! 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Die Eltern, Vormünder, Lehrmeiſter, der Ge— meinde⸗ und Schulvorſtand, die Herrn Lehrer, die Prüfungsmeiſter und Geſellenbeiſitzer, die Mitglie- der der Innungen und des Qrtsgewerbevereins, ſowie die Meiſter, Geſellen, Lehrlinge und ſonſtige e ee ſind zu dieſer Feier höflichſt einge⸗ laden. Zu gleicher Zeit daſelbſt Ausſtellung der Ge⸗ ſellenſtücke ſoweit dies möglich. Viernheim, den 4. November 1931. Wunderle Söller ee, Für Mirchweih. Mleider Solden- und wolsiolte in großer Auswahl. Ks. Crépe Marocain 100 cm. breit Nobert Steiert Weinheimerstraße 62 N ANN Billige Einkaufsquelle! Herren-, Butschen- u. Knaben- Mäntel von Mk. 21.— an Anzüge in deu neusten Mode- farben, in jeder Preislage. Auf Wunsch Maßanfertigung. Es wird garantiert für — tadellose Paß form bworg Mere. Messiragg 2. — Zentrum und Tandwirtſchaft Ein ſchwieriges Kapitel für die Landwirtſchaft iſt zur Zeit die Feldbereinigung. Die Vorteile einer Bereinigung werden heute allgemein anerkannt. Doch geht man von Seiten der Land— wirtſchaft nur zögernd an eine Bereinigung heran, weil man weiß, wie überaus ſchwierig die Kapital⸗ beſchaffung und Verzinſung iſt. Die Zentrums⸗ fraktion bat deshalb in einem Antrag, der nach zweimaliger Beratung am 10. Dezember 1929 an⸗ genommen wurde, die Regierung, geeignete Vor⸗ ſchläge zu machen zur Finanzierung der Feldbe⸗ reinigung und der Melorationsarbeiten durch ein zentrales Geldinſtitut. Durch dieſes Geldinſtitut ſollen die Schwierigkeiten der Kapitalbeſchaffung möglichſt beſeitigt werden. Dann beantragte die Zentrumsfrattion, daß beim Reichsfinanzminiſte⸗ rium dahin gewirkt werden ſolle, daß die Beſtim— mungen über Einkommenſteuererleichterung ſo erweitert werden, daß ſie allen an Bodenverbeſ— ſerungen Beteiligten zugute kommen. Dieſer An⸗ trag hat folgende Grundlage: Beiträge zu Voden— verbeſſerungsgenoſſenſchaften können vom Ein⸗ fommen bei der Steuerberechnung abgeſetzt wer— den. Ebenſo können die Koſten der Feldbereini— gung abgezogen ſpperden. Bei ſonſtigen Bodenver— beſſerungen können beſtimmte Abſchreibungen ge⸗ macht und die laufenden Aufwendungen als Wer— bungskoſten abgezogen werden. In den Fällen aber, in denen die Koſten des Feldbereinigungs— verfahrens durch Abzug an der beteiligten Fläche und Bildung von Maſſengrundſtücken aufgebracht werden, iſt es faſt unmöglich, einen ziffernmäßi⸗ gen Nachweis über Aufwendungen für Bodenver— beſſerungen zu führen, weil die Koſten ja in der Geſamtheit verrechnet werden. Für dieſe Fälle blieben alſo die Erleichterungen unwirkſam. Das zur Zeit geltende Feldbereinigungsgeſetz trat am 22. November 1928 in Kraft. Da ſich mittlerweile die Notwendigkeit einiger Aenderun— gen herausgeſtellt hat, beantragte die Fraktion, daß die Regierung dem Landtage baldmöglichſt eine Novelle zum Feldbereinigungs⸗ geſetz vom 22. November 1923 vorlegen möge. Der Artikel 8 Abſatz 1 des Geſetzes über die Abmartungen vom 9. Januar 1926 ſieht vor, daß Abmartungen von Parzellengrenzen nur im Beiſein eines Vermeſſungskundigen erfolgen, dürfen. Dieſes Geſetz iſt in der Hauptſache auf bereinigte Gemarkungen zugeſchnitten, bedeutet aber für nichtbereinigte Gemarkungen mit alten Parzellenſteinen eine Belaſtung inſofern, als der Steinſatz durch die Anweſenheit eines Vermeſ— ſungsbeamten eine weſentliche Verteu⸗ chung erfuhr. Es wurde deshalb beantragt, der Artikel 8 Abſatz 1 möge für die Gemarkungen, in denen eine Feldbereinigung noch nicht ſtattge⸗ funden hat, keine Gültigkeit haben. Vei Straßenumbauten und Neubefeſtigung oder Wiederherſtellung von Provinzialſtraßen wurden vielfach die vorhandenen Ueberfahrten zu den be⸗ nachbharten Grundſtücken beſeitigt und die Laud⸗ wirte darauf verwieſen, ſich ſelbſt Ueberfahr⸗ ten aufihre Koſten herzuſtellen. Die Pro⸗ vinzen ſetzten ſich hier über wohlerworbene Rechte vielfach hinweg. Um hier Klarheit zu ſchaffen, wurde beantragt, im Geſetz über das Straßen⸗ weſen in Heſſen folgenden Artikel 24a einzuſchal⸗ ten:„Bei Straßenumbauten und Neubefeſtigung oder Wiederherſtellung von Provinzialſtraßen ſind die Provinzen verpflichtet, die bereits vorhandenen Ueberfahrten von oder nach den benachbarten Grundſtücken beſtehen zu laſſen oder auf ihre Ko⸗ ſten wiederherſtellen zu laſſen. In der Ueberzeugung, daß eine gute Ausbil⸗ dung des werdenden Landwirtes unbedingt notwen⸗ iſt, beantragte die Zentrumsfraktion, die Lehr⸗ pläne der landwirtſchaftlichen Schulen noch inten⸗ ſiver zu geſtalten für dieſe Gebiete: 1. Förderung der Selbſthilfeorganiſationen; 2. der Geflügelzucht; 3. Förderung des Gemüſe⸗, insbeſondere des Frühgemüſebaues; 4. Förderung des Obſtbaues, insbeſondere die planmäßige Umpfropfung und Schädlings⸗ bekämpfung. 8 Außerdem ſind die Lehrperſonen der ländlichen Fortbildungsſchulen anzuweiſen, beim Unterricht auf dieſe Fragen einzugehen. Die Landwirtſchaft war in den letzten Jahren von Schickſalsſchlägen ſtark heimgeſucht. Unwetter⸗ und Hochwaſſerſchäden traten in einem nie gekannten Ausmaße auf; der Bauer mußte wiederholt zuſehen, wie der Erfolg ſeiner monate⸗ langen ſchweren Arbeit in wenigen Augenblicken zerſtört wurde. Einmal wurde die Getreideernte teien gebracht. im letzten Augenblick vernichtet, dann fielen Obſt und Gemüſe einem gewaltigen Hagel zum Opfer und ſchließlich verdarb das Waſſer die Hackfrüchte. Wahrlich für die Landwirtſchaft, die auf ihre Pro⸗ dukte angewieſen iſt, ſchwere, überaus ſchwere Schickſalsſchläge, welche die Not ſtändig vergrößer⸗ ten. Leider war es niemals möglich, die Schä⸗ den voll und ganz, zu 100 Prozent, zu erſeßen. Die Zentrumsfraktion war bei dieſen Fällen ſtets auf dem Damm und ſuchte von Reich und Land an Mitteln herauszuholen, was überhaupt herauszuholen war. Das Zentrum ſtellte dazu nicht weniger als 6 Anträge, wo⸗ bei es Agitationsanträge immer ablehnte. Wenn auch in Anbetracht der Finanzlage von Reich und Land nicht alles und jeder berückſichtigt wer⸗ den konnte, ſo war es doch möglich, manche Not zu lindern und manchen Betrieb vor dem Unter— gang zu retten. Die Landwirtſchaft befindet ſich heute in gro— Vor dem Bankerott!! Noeſch zer Not. Es gibt kaum eine Partei, die dieſe Not nicht ſieht oder ſehen will. Es iſt notwendig, daß in der Hilfe für die Landwirtſchaft Parteigegen— ſätze ſchweigen, damit die Hilfe nachhaltig werden kann und nicht Stückwerk bleibt. Unter⸗ gang der deutſchen Landwirtſchaft wäre das Schick— ſal Deutſchlands beſiegelt. Die Zentrumsfraktion kennt dieſe Zuſammenhänge und richtet darnach ihre Politik ein: Sie iſt beſtrebt, alles, was im Be— reich der Möglichkeiten liegt, zu tun, um der Land— wirtſchaft zu helfen. Im letzten Landtag hat ſie Beweiſe dafür erbracht. Dieſe Zuſammenſtellung, die nur das wichtigſte anführen konnte, dürften beſtätigen. Mit dem In der Hilfe für die Landwirtſchaft wax die Zentrumsfraktion ſtets führend. Sie wird es auch für die Folge ſein. Die Zentrumsfraktion wird eine treue Beraterin und verſtehende Helferin der Landwirtſchaft auch im neuen Landtage ſein. ſagt Caval die ungeſchminkte Wahrheit Grundſätzliche MReinungsverſchiedenheit: Deutſchland wünſcht zuerſt Regelung der Kurz⸗Kredite, Frankreich Rückkehr zum Noungplan Paris, 4. Nov. Die geſtrige zweiſtündige Anterhaltung zwiſchen dem Miniſterprä⸗ ſidenten Laval und dem deutſchen Botſchaf⸗ ter v. Hoeſch, die in der Hauptſache infor matoriſchen Charakter gehabt hat, hat doch Klarheit über den Standpunkt der beiden Par⸗ Nach den eingehenden und reſtlos übereinſtimmenden Darſtellungen der Pariſer Preſſe läßt ſich etwa folgendes Bild der Beſprechung geben: Der deutſche Bot— ſchafter ſchilderte zunächſt die ſchwierige Finanzlage des Reiches und betonte, daß Deutſchland nach dem Ablauf des Hoover⸗Feierfſahres an eine Wiederauf⸗ nahme der Young⸗Zahlungen nicht den⸗ ken könne. Er habe ſogar den Ausdruck gebraucht, daß Deutſchland„am Nande des Bankerotts ſtehe“. Trotzdem habe er darauf verzichtet, ſchon jetzt den Antrag auf ein dem Feierjahr folgendes Voung⸗ Moratorium zu ſtellen. Er habe aber die Notwendigkeit unterſtrichen, daß eine neue offizielle Prüſung der Zahlungsfähigkeit Deutſchlands vorgenommen werden müßte. Er habe dann mit beſonderer Betonung auch darauf hingewieſen, daß es unbedingt notwen— dig ſei, vor Eintritt in die Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Voung-Zahlun— gen das Problem ver im Februar zum Verfall kommenden Kurzkredite zu regeln. La⸗ val habe in erſter Linie betont, daß nach den Ergebniſſen ſeiner Verhandlungen in Waſhington man zunächſt einmal wieder zum Doung⸗Plan zurückkehren müſſe. Der Welt⸗ wirtſchaftskriſe wegen aber ſei es natürlich notwendig, für die Dauer dieſer Kriſe„eine Neuanpaſſung aller zwiſchenſtaatlichen Schul⸗ denverträge“ vorzunehmen. Dieſe Arbeit hät— ten die Amerikaner den Europäern überlaſ⸗ ſen. Die europäiſchen Regierungen hätten ſich alſo über eine entſprechende Revi⸗ ſion der Reparations-⸗ und Schul⸗ den verträge zu einigen und den Ame⸗ rikanern Vorſchläge in dieſem Sinne zu ma⸗ chen. Natürlich müßten ſie dabei immer darauf Rückſicht nehmen, daß ihre Vorſchläge letzten Endes aus bdem amerikaniſchen Kongreß annehmbar erſcheinen müßten und von ihm ratifiziert werden könnten. Bei der Beſprechung habe ſich eine grund⸗ ſätzliche Meinungsverſchiedenheit ergeben. Deutſchland wünſche zunächſt das Problem der Kurzkredite zu regeln; Frankreich da⸗ gegen wünſche zunächſt die offizielle Rückkehr zum Noungplan. Laval habe ſich alle Mühe gegeben, den deut— ſchen Botſchafter davon zu überzeugen, daß die Kurzkredite Privatſchulden ſeien; dieſe Privat- ſchulden aber müßten vor den Reparationen zurücktreten. Für den Gang der Verhand⸗ lungen wäre es beſſer, wenn ſich Deutſchland dem franzöſiſchen Standpunkt anſchlöſſe, denn für die Regelung der Kurzkredite ſei die fran⸗ zöſiſche Regierung ſchließlich nicht die richtige Adreſſe. Neue Sparnotverorödnung in Heſſen Einjährige Aufrückungsſperre für Beamte wird rückgängig gemacht Darmſtadt, 4. Nov. In einer dritten Not⸗ verordnung hat die heſſiſche Regierung weitere Maßnahmen zur Erzielung von Erſparniſſen getroffen. Gleichzeitig wird aber ab 1. Dezem⸗ ber 1931 eine Beſtimmung der erſten heſſiſchen Notverordnung rückgängig gemacht, nämlich die einjährige Aufrückungs⸗ ſperre im Gehalt. Da das Reich entgegen der urſprünglichen Erwartung eine gleiche Maß⸗ nahme nicht getroffen hat und andere Länder wie Preußen ſie wieder rückgängig gemacht haben, hätte ſich dieſe Beſtimmung in Heſſen als beſondere Härte ausgewirkt. Aus der gro⸗ ßen Zahl von Sparmaßnahmen ſeien die wich⸗ tigſten mitgeteilt. Durch eine Vereinfachung des Geſchäfts⸗ ganges in allen Verwaltungen wird eine weſentliche Verminderung der Stellenzahl herbeigeführt. Künftig entbehrliche Stellen werden auf den Inhaber geſetzt. Um möglichſt derartige Stel⸗ len ſparen zu können, ſoll den Beamten in ſolchen Fällen die Möglichkeit gegeben werden, ihre Ruheſtandsverſetzung zu beantragen, ſo⸗ bald ſie das 60. Lebensjahr vollendet haben. Bis zum vollendeten 65. Lebensjahre kann ih⸗ nen die Zeit bis dahin als ruhegehaltsfähige Dienſtzeit angerechnet und ein Zuſchlag zum Ruhegehalt von 10 v. H. gegeben werden. Für verheiratete weibliche Beamte, die ausſcheiden wollen, iſt eine Abfindungsſumme in Ausſicht genommen. Verſetzungen ſollen nach Möglich⸗ keit vermieden werden. Die Regierung glaubt, in Durchführung ihrer Sparmaßnahmen auch die Zahl der Miniſterien vermindern zu ſollen. Im Hinblick auf die außerordentliche politiſche Tragweite einer ſolchen Maßnahme erſchien es 48. Jahrgang jedoch nicht angebracht, im gegenwärtigen Zeit— punkt— kurz vor Landtagsſchluß— die Ent— ſcheidung über die ſofortige Auflöſung eines Miniſteriums endgültig zu treffen. Mit den Vorarbeiten iſt aber bereits be⸗ gonnen. Auf dem Gebiet der Rechtspflege bringt die Verordnung u. a. eine weitere Er— höhung des Staatsanteils an den Notariatsge— bühren. Die Amtsgerichte für Stadt- u. Land⸗ bezirk Darmſtadt werden zuſammengelegt. An den Schulen kann die Wochenſtundenzahl der Schüler herabgeſetzt werden, außerdem iſt die Zuſammenlegung ſchwach belegter Klaſſen vor— geſehen. Wie andere Länder, ſieht ſich auch Heſſen genötigt, die Studiengebühren der Hochſchulen zu erhöhen, und zwar von 70 auf 85 Mk. Der Anteil der Profeſſoren am Kolleggeld, der bisher fünf Sechſtel betrug, wurde auf vier Sechſtel herabgeſetzt. Sitzung des Reichskabinetts Weitere Rückfragen in Paris? enb. Berlin, 4. Nov. Ueber die heutigen Be— ratungen des Reichskabinetts wird ſtrengſtes Still— ſchweigen bewahrt, weil die zuſtändigen Stellen vermeiden wollen, daß die außerordentlich ſchwie— rigen Verhandlungen, die jetzt beginnen, irgend— wie geſtört werden können. Sicher iſt aber, daß irgendwelche weſentlichen Beſchlüſſe über die Re- parationsfrage heute noch nicht gefaßt worden ſind. Die Annahme, daß zunächſt weitere Rück⸗ fragen in Paris notwendig ſeien, hat einen ziem— lichen Grad von Wahrſcheinlichteit. Heute abend findet nur eine Sitzung des Vorſtandes der Zen— trumsfraktion ſtatt, die die morgige Sitzung des Reichsausſchuſſes dieſer Partei vorbereiten ſoll. Im Reichsausſchuß wird der Kanzler eine große Rede halten. Durch dieſe Tagung ſeiner Partei iſt er für heute und morgen natürlich in Anſpruch genommen. Wirtſchaftsparteiler beim Reichspräſidenten. enb. Berlin, 4. Nov. Wie wir erfahren, hat der Reichspräſident heute die Reichstagsabgeordne— ten Mollath and Hermann empfangen, die ihn über die Auffaſſungen der Wirtſchaftspartei zur politiſchen Lage unterrichteten. Raubüberfall in Mannheim Mannheim, 4. Nov. Ein mit unglaublicher Dreiſtigkeit ausgeführter Raubüberfall ereignete ſich heute nachmittag in dem Feinkoſthaus Elſe Schank, Ecke Richard⸗Wagnerſtraße und Kluck⸗ straße. Während der Hauptgeſchäftszeit gegen 5 Uhr betraten zwei maskierte Burſchen das Geſchäft, in dem ſich außer der Ladeninhaberin noch mehrere Damen befanden, und mit den Wor— ten:„Nicht ſchreien, ſonſt ſchießen wir!“ Ver— langten unter Vorhalten von Revolver von der Beſitzerin die Hausgabe der Kaſſe. Da jeder Widerſtand exfolglos war, war es den Räubern ein Leichtes, ſich der Kaſſe zu nähern und den geſamten Inhalt von etwa 150 RM. an ſich zu reißen. Sie ergriffen ſofort auf Fahrrädern in Richtung Seckenheimerſtraße— Tatterſall die Flucht und es gelang trotz ſofort aufgenommener Verfolgung durch Paſſanten nicht, ihrer habhaft zu werden. Beide Räuber dürften in den 20er Jahren ſtehen. Der eine war mit einer ſchwarzen Halbmaske, der andere mit einem dreieckigen Tuch maskiert. Ein zwei Stunden vorher in einem Zigarren— geſchäft der Seckenheimerſtraße verſuchter Raub der Ladenkaſſe konnte durch die Wachſamkeit der Beſitzerin verhindert werden. Friedrichsfeld wohnhafter wurde feſtgenommen. Soziales Ablehnungen des Gemeindearbeiter— ſchiedsſpruchs. witb. Köln, 4. Nov. Wie der Zentralverband der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe und Ver⸗ waltungen(Chriſtl. Gewerkſchaft) hat auch die heute hier tagende Bezirkskonferenz des Geſamt⸗ verbandes der Arbeitnehmer öffentlicher Betriebe (Freie Gewerkſchaften), nachdem Gewerkſchafts⸗ ſekretär Polenſte⸗Berlin, über die Verhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium Bericht erſtattet hatte, den Schiedsſpruch abgelehnt. Der Täter, ein in 283⸗jähriger Matroſe, * 4 Wie verhindern wir eine neue Inflation? Das Nächſte und * Wir haben geſtern in einem Artikel geſchil⸗ dert, welche ſchrecklichen Folgen bei einer neuen Inflation der deutſchen Wirtſchaft und damit dem deutſchen Volke drohen. Nun erhebt ſich die Frage, welche Maßnahmen ergriffen werden müſſen, um der Reichsbank und der deutſchen Finanzwirtſchaft es zu ermöglichen, vor einer ſo furchtbaren Ka⸗ taſtrophe, wie es eine neue Inflation wäre, be⸗ wahrt zu bleiben. Alles, was jetzt in Einzel⸗ organismen vorgeht, vorab im Wirtſchaftsbeirat der Reichsregierung, ferner bei den verſchiedenſten offiziellen Stellen der Regierung und der Reichs⸗ bank, muß in den Geſamtrahmen der wirtſchaft⸗ 9 00 und finanziellen Neuordnung eingebaut wer⸗ en. Das Nächſte und Wichtigſte iſt die Erreichung eines Stillhalteabkommens, das nach einem viel längeren Zeitraum bemeſſen ſein muß, als das bisherige. Dieſer Tage iſt amtlich feſtgeſtellt worden, daß ſeit Juli an Auslandsſchulden eine volle Milliarde zurückbezahlt worden iſt. Aber die weitere Feſt⸗ ſtellung, daß wir bis Ende Juli an kurzfriſtigen, alſo weniger als ein Jahr laufenden Schulden, noch volle 12 Milliarden Mark und an langfriſti⸗ gen Schulden, die alſo länger als 12 Monate lau⸗ fen, noch 11% Milliarden Mark hatten, dürfte doch den ganzen Ernſt der Lage kennzeichnen. Aber aus dieſer Situation ergibt ſich auch, daß vor einem Einvernehmen über die Stundung und des weiteren über die Abtragung dieſer Schulden die Reparationsfrage garnicht in Fluß gebracht werden kann. Wenn Frankreich nun jetzt wieder dieſe Frage offenbar aus politiſchen Gründen in Zuſammenhang mit den kommenden unvermeid— baren internationalen Beſprechungen hervorhebt, ſo geſchieht das zu dem Zweck, um den letzten Ver⸗ ſuch zu machen, doch noch den Poungplan in irgend einer Form aufrechtzuerhalten. Das wird aber vergebliche Mühe ſein, denn Art und Maß der deutſchen Auslandsver⸗ ſchuldung, gleichzeitig aber auch die Not⸗ wendigkeit, dieſe Verſchuldung zu beord⸗ nen, werden die Zahlungen auf Grund des Poungplanes ohne weiteres illuſoriſch machen. Wir müſſen uns jetzt auf große internatio⸗ nale Konferenzen einſtellen, weil buchſtäblich keine Stunde mehr zu verlieren iſt, weil man we⸗ der politiſch noch wirtſchaftlich weiß, was am näch⸗ ſten Tage geſchieht. Zu den im Poungplan vor⸗ geſehenen Maßnahmen betr. Moratorium und der⸗ gleichen mit langlaufenden Friſten haben wir jetzt keine Zeit mehr, und nach innen geſehen muß man ſich vollkommen darüber klar ſein, daß die Devi⸗ ſenlage der Reichsbank nach wie vor im höchſten Grade unbefriedigend iſt, daß aber zum zweiten die Reichsbank ſehr reſerviert disponieren muß, weil heute noch kein Menſch ſagen kann, ob denn ſchon die Verluſtliſte der Wirtſchaft, wie ſie ſich von dem Frankfurter Verſicherungsfall über Nord⸗ wolle und den anderen induſtriellen Zuſammen⸗ brüchen bis zu dem Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Fall ge⸗ ſtaltet hat, für die nächſten Tage abgeſchloſſen iſt. Leider muß man beſorgen, daß das nicht der Fall iſt. Jeder weitere Zuſammenbruch aber würde die letzten Auswirkungen nur noch verſchlimmern, weil die Möglichkeiten zur Unterſtützung oder doch dd der Verluſte immer geringer werden. Schuldentilgung und Repara⸗ tionen vor dem Reichskabinett nb Berlin, 4. Nov. Das Reichskabinett iſt heute vormittag zur Beratung der ſchulden⸗ und reparationspolitiſchen Fragen zuſammen⸗ gerreten. In politiſchen Kreiſen nimmt man an. daß ihm nun beſtimmte Vorſchläge des Stillhalte-Ausſchuſſes im Wirtſchaftsbeirat wichtigſte iſt die Erreichung eines Stillhalte⸗ abkommens auf lange Sicht 5 vorliegen, der bekanntlich geſtern abend zuletzt gétagr hat, und aufgrund der inzwiſchen einge⸗ holten ſtatiſtiſchen Unterlagen einen Tilgungs⸗ plan für die kurzfriſtigen Kredite zu entwer⸗ fen. Außerdem hat die Reichsregierung jetzt den Bericht ves deutſchen Botſchafters in Pa⸗ ris über ſeine geſtrige Unterredung mit Laval, Briand und dem franzöſiſchen Finanzminiſter Flandin in Händen. Was in Berlin über die⸗ ſe Veiprechungen bisher bekannt geworden iſt, ſtammt aus den franzöſiſchen Blättern, die von der Unterhaltung ein ziemlich einleuchtendes Bild geben. Danach hätte ſich nunmehr der vor allem taktiſche Gegenſatz der deutſchen und der franzöſiſchen Auffaſſung klar herauskriſtal⸗ liſiert. Er läßt ſich wohl am kürzeſten auf die Formel bringen, daß Laval zunächſt die reparationspolitiſche Seite des ganzen Problems behandelt ſehen will, damit der Voungplan mit dem Ablauf des Feierjahres wieder in Funktion tritt. Dabei ſind die Franzoſen offenbar durchaus bereit, zumindeſtens vorübergehend einige Nachläſſe zu gewähren. Sie ſcheinen ſich auch in der techniſchen Entwicklung einer ſolchen Regelung gewiſſen deutſchen Wünſchen anpaſ⸗ ſen zu wollen, z. B. in der Einberufung einer Reparationskonferenz. Aber das Weſentliche iſt doch, daß ſie den Voungplan wieder in Gang bringen wollen, der ſeine Unmöglichkeit nicht nur nach unſe⸗ ren, ſondern nach dem Urteil der beſten Sach⸗ verſtändigen der ganzen Welt erwieſen hat. Der deutſche Standpunkt geht nun von der kla⸗ ren Erkenntnis aus, daß ſich prinzipiell auch der franzöſiſche Finanzminiſter in der geſtri⸗ gen Anterhaltung nicht verſchließen konnte, daß die kurzfriſtige Verſchuldung Deutſchlands eine Situation geſchaffen hat, die zunächſt eine Bereinigung verlangt ehe man die Möglich⸗ keiten der Reparationszahlungen überhaupt überſehen kann. Das heißt alſo, daß die Reichs⸗ regierung zunächſt die privaten Schulden kon⸗ ſolidieren will, damit ſie an das große Repa⸗ rationsproblem von einer gefeſtigteren Baſis aus herangehen kann. Das widerſpricht dem, was die franzöſiſche Regierung will. Sie nimmt für die Reparationen die unbedingte Priorität in Anſpruch. Daß dieſer Gegenſatz nun ſcharf herausgearbeitet iſt, ſcheint im Augenblick das einzige Ergebnis der geſtrigen Pariſer Anter⸗ redung zu ſein. Die Reichsregierung wird nun zu dieſer Situation Stellung nehmen müſ⸗ ſen. Das iſt die Aufgabe der Kabinettsbera⸗ tungen, die heute vormittag begonnen haben. Juſätzliches Arbeitsprogramm der Reichsbahn Für 250 Millionen neue Aufträge enb. Berlin, 4. Nov. Wie bir erfahren, ha⸗ ben in der letzten Woche zwiſchen Reichsfinanzmi⸗ niſter, dem Reichsverkehrsminiſter und dem Gene⸗ raldirektor der Reichsbahn Beſprechungen ſtattge⸗ funden, die auf ein zuſätzliches Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm der Reichsbahn abzielen. Man iſt dabei übereingekommen, daß die Reichsbahn zu⸗ ſätzlich noch für etwa 250 Millionen Mark Auf⸗ träge erteilt. Formell bedarf dieſer Entſchluß zwar noch der Genehmigung des Verwaltungs⸗ rates der Reichsbahn, es iſt aber wohl nicht da⸗ ran zu zweifeln, daß er ſeine Zuſtimmung ertei⸗ len wird. Etwa 80 Millionen des Zuſatzbetrages ſollen bereits für dieſen Monat mit angeſetzt wer⸗ den, die wohl in der Hauptſache für Oberbauar⸗ beiten Verwendung finden werden. Augenblicklich finden bei der Leitung der Reichsbahn noch Bera⸗ tungen über die Verteilung der Aufträge ſtatt, die möglichſt verſchiedenen Induſtrien zugute kom⸗ men und gerecht auf die Induſtriegebiete der ein⸗ zelnen deutſchen Länder verteilt werden ſollen. Auch die Kleineiſeninduſtrie, die bekanntlich vor allem in Südweſtfalen zu Hauſe iſt, ſoll beſonders bedacht werden, und zwar zunächſt mit Aufträgen von etwa 10 Millionen Mark. Der Zweck dieſes zuſätzlichen Programms liegt natürlich darin, ge⸗ rade jetzt, da mit dem ſchärferen Einſetzen des Winters ohnehin mit einer ſtärkeren Zunahme der Arbeitsloſigkeit zu rechnen iſt, den in Frage kom⸗ menden Wirtſchaftszweigen zu helfen, ihre Be⸗ triebe über Waſſer zu halten und möglichſt viele Arbeiter zu beſchäftigen. Deshalb ſollen die ge— genwärtigen Beratungen wegen der Verteilung der Aufträge auch möglichſt beſchleunigt werden. Es iſt damit zu rechnen, daß ſie bereits in den aller— nächſten Tagen zum Abſchluß kommen. Dieſe An— ſtrengungen der Reichsbahn für eine zuſätzliche Ar⸗ beitsbeſchaffung ſind umſo höher anzuerkennen, als die Reichsbahn ohnehin jährlich für etwa 900 Millionen Aufträge herausgehen läßt. Die Neuregelung der Oſthilfe enb. Berlin, 4. Nov. Wie wir erfahren, liegt die Verordnung über die Neuregelung der Oſthilfe Rampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 79. Fortſetzung. Er kam heran und grüßte, „Herr Inſpektor Selle?“ „Bin ich!“ „Wachtmeiſter Peter Mielitſch. Ich— ſuchte Sie— beziehungsweiſe Herrn Stenglein. Er hat mich herübergeſchickt.“ „Famos! Alſo nehmen Sie Platz. Was ha⸗ ben Sie zu berichten?“ Der Wachtmeiſter ſetzte ſich, während ſich der Wirt entfernte. „Wichtige Sache. Habe vor einer Stunde ein Geſpräch in Kuſches Schenke angehört.“ „Und?“ „Da iſt doch geſtern hier ein polniſcher Arbeiter auf dem Gute des Herrn von Was⸗ lewſki geſtorben.“ „So— weiß ich nicht. Aber weiter.“ „Man hat einen Geiſtlichen aus Zorkone, das iſt das polniſche Dorf drüben, geholt, und der hat ihm die Beichte abgenommen und die letzte Oelung gegeben, dann iſt der Mann ge⸗ ſtorben.“ „Hm— das Intereſſante an dem Fall dürfte jetzt kommen.“ „Gewiß. Herr Inſpektor, Sie kommen aber um die Einleitung nicht herum. Alſo— am gleichen Tage hat der katholiſche Pfarrer den Inſpektor Brucks aufgeſucht—“. Das Intereſſe des Inſpektors war ge⸗ weckt. 9 5 N „Und weiter— man hat ſie beide zuſammen ſagte leiſe: gegangen und haben ſich unterhalten, in pol⸗ niſcher Sprache. Die Unterhaltung, man hat ſie von fern gehört und nichts verſtanden, ſoll aber ſehr aufgeregt geweſen ſein. Der katho⸗ liſche Pfarrer aus Polen ſoll ſcharf auf Brucks eingeredet haben. Das iſt alles, Herr Inſpek⸗ tor! Ich dachte mir aber, vielleicht wirft die⸗ ſes kleine Intermezzo auch etwas Licht in die Angelegenheit.“ Inſpektor Selle reichte dem Wachtmeiſter die Hand. „Meinen Dank, Wachtmeiſter! Wenn alle ihre Ohren ſo aufſperren würden und ſich überlegten, daß gerade die Kleinigkeiten ſo un⸗ geheuer wichtig ſind, dann ſtünde es beſſer um den Erfolg unſerer Arbeit! Wiſſen Sie, was Sie mir gebracht haben. Herr Wacht⸗ meiſter? Den letzten Stein für das Gebäude des Beweiſes— der Schuld von Brucks. Was Sie mir berichteten, das bedarf kaum eines Kommentars! Der katholiſche Geiſtliche hat durch die Beichte des armen Teufels, der jetzt tot iſt, Dinge erfahren, die ihn entſetzten, über die er aber ſchweigen muß nis ſpricht da mit.“ „Auch bei Dingen, die treffen?“ „Ich glaube auch! Der Pfarrer hat dann Brucks aufs Leder geknſet, hat ihm Vorwürfe gemacht. Ausgezeichnet, Herr Wachtmeiſter— wir haben ihn, Brucks— haben Sie kein Bild von dem Manne?“ Der Wachtmeiſter überlegte. „Nein, aber wir wollen den Wirt mal fragen, ich glaube, dem hat Brucks mal ein Bild von ſich verehrt.“ 2 Man rief den Wirt und es war an dem 9 einen anderen ve⸗ Das Beichtgeheim⸗ bereits vor. Es iſt anzunehmen, daß ſie heute oder morgen verabſchiedet wird und daß im An⸗ ſchluß daran auch die Ernennung des Reichstags⸗ abgeordneten Schlange⸗Schöningen zum Reichs⸗ kommiſſar und Mitglied des Kabinetts erfolgen wird. Der grundſätzliche Charakter der Neurege⸗ lung beſteht, wie wir geſtern bereits berichteten, in dem Anweiſungsrecht für den Reichskommiſſar unter gleichzeitiger Aufhebung des bisherigen Dualismus Reich⸗Preußen. Hinſichtlich der praktiſchen Handhabung der Oſthilfe hat ſich herausgeſtellt, daß in den andert⸗ halb Jahren ihres Beſtehens die geplante Renta⸗ bilität der Betriebe nicht erreicht werden konnte. Dazu kommt, daß die erwartete ausländiſche Kredithilfe nicht erfolgt, und drittens, daß eine grundlegende Veränderung der Grund⸗ und Bo⸗ denpreiſe eingetreten iſt, ſodaß die Oſthilfe völlig beränderten Verhältniſſen gegenüberſteht, Bei der Umſtellung der Oſthilfe muß ſtärker als bisher Gewicht auf die Sicherung der erſten Hypotheken gelegt werden, die man urſprünglich für ſicherer gehalten hat als ſich dann ſpäter her⸗ ausſtellte. Hier muß auf alle Fälle Vorſorge ge⸗ troffen werden, daß eine unnötige Beunruhigung am Pfandbriefmarkt verhindert wird. Daneben wird es unbedingt nötig ſein, eine Erleichterung der Zinſen zu ſchaffen und dafür Sorge zu tragen, daß durch eine Art Stillhaltung hinſichtlich der landwirtſchaftlichen Kredite die Betriebe in die Lage geſetzt werden, die kommende Erntekampagne durchzuführen. In welcher Form alle dieſe Auf⸗ gaben gelöſt werden können, iſt zurzeit noch Ge⸗ genſtand eingehender Verhandlungen. Irgend⸗ welche endgültigen Entſcheidungen ſind noch nicht getroffen. Ueber die der Oſthilfe zur Verfügung ſtehenden Mittel erfahren wir, daß für die Zwecke der Um⸗ ſchuldung im laufenden Etatsjahr aus der Indu⸗ ſtrieaufbringungsumlage 50 Millionen Mark und von der Rentenbank ebenfalls 50 Millionen Mark zur Verfügung ſtehen. e Bild verehrt und er brachte es. Der Inſpektor ſah das gleichmäßige ſchöne Männerantlitz, das von einem dunklen Voll⸗ bart umrahmt war, lange an. „Das Bild erinnert mich an einen andern!“ ſagte er dann erregtt„Ich komme nur nicht drauf! Wer war es denn gleich! Wenn mich nicht alles täuſcht— irgendwo im Fahndungs⸗ blatt— wenn nicht gar im Verbrecheralbum — ich muß nachdenken.“ Wieder betrachtete er das Bild. Hielt zwei Finger auf den Bart. Verſuchte ſich das Antlitz ohne Bart vor⸗ zuſtellen. 5 „Ich kenne ihn!“ ſagte er wieder.„Aber — noch komme ich nicht darauf. Aber ich finde es noch heraus.“ Dann fuhr ernſt fort:„Kommen Sie mit mir, Herr Wachtmeiſter, ich muß befürchten, daß heute Katja von Waslewſti ſtirbt, und für uns— für uns gilt es eine bittere Pflicht zu tun.“ Stenglein ſchwitzte Blut und Waſſer bei der Vernehmung. Er war furchtbar verlegen. Wußte gar nicht, was er alles fragen ſollte. Mühſam rollte er alles noch einmal auf. Notierte proviſoriſch. Brucks ſchien ſich heute nicht ganz wohl zu fühlen, das merkte er.. Plötzlich kam Gothe und rief:„Sie werden am Telephon gewünſcht, Herr Oberkommiſſar.“ Stenglein ging ſofort und atmete auf. Es war Selle. „Herr Kollege“, ſagte Selle.„Ich bin hier in Kodowitz— Sie wiſſen, das Dorf, das we⸗ nige Minuten vom Schloß Waslewſki die Augen aufſchlüge, 0 Morgan will deutſchen Finanzverhältniſſe perſönlich ſtudieren John Pierpont Morgan, der reichſte Privatbankier der Welt, wird auf ſei⸗ ner Guropareiſe in der nächſten Zeit auch Berlin beſuchen und mit maßgebenden deutſchen Finanz⸗ kreiſen perſönlich in Verbindung treten. vermiſchtes Ergänzungswahlen in den Vereinigten Staaten. wtb Newyork, 4. Nov. In fünf Bezirken haben Ergänzungswahlen für das Repräſen⸗ tantenhaus ſtattgefunden. Nach den bisheri⸗ gen Ergebniſſen haben die Demokraten dabei drei der fünf zu vergebenden Sitze erhalten. Bemerkenswert iſt, daß alle fünf Gewählten ausgeſprochene Gegner der Prohibitionsbewe⸗ gung ſind. Die Blätter bezeichnen es als einen bedeutungsvollen Sieg der Demokraten, daß der herkömmliche republikaniſche Wahlkreis in Michigan allen Republikanern verloren gegan gen iſt. Eine kommuniſtiſche Paßfälſcherwerkſtatt in Wien ausgehoben. wtb Wien, 4. Nopbr. Unter dem Verdacht. Päſſe und andere Urkunden gefälſcht zu haben, hat die Polizei den Reichsdeutſchen Willy Kloſe und den öſterreichiſchen Kommuniſten Emmerich Kliewer verhaftet. Bei der Durch⸗ ſuchung ihrer Wohnung fand die Polizei eine Druckmaſchine, Chemikalien und ſonſtige Mate⸗ rialien, die zur Fälſchung, beſonders ausländi⸗ ſcher Urkunden, dienten. Die Fälſchungen ſollen in großem Umfange betrieben worden ſein. Erdbeben in Japan. wtb. Tokio, 4. Nov. Im Nordoſten Japans hat ſich heute früh ein ſtarkes Erdbeben ereignet. Beträchtlicher Sachſchaden wurde verurſacht. Men⸗ ſchenleben ſind bis jetzt nicht zu beklagen. Blät⸗ termeldungen aus Tokio zufolge ſoll ein Teil einer kleinen Inſel im Meer verſchwunden ſein. Polizeiaktion gegen Königsberger Kommuniſten. Mehrere Verhaftungen. wib. Königsberg, 4. Nov. Die Königsberger Polizei hat geſtern in verſchiedenen Teilen der Stadt eine große Aktion gegen den verbotenen Rot— frontkämpferbund unternommen, in deren Verlauf mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. Un⸗ ter den Verhafteten, die größtenteils Funktionäre der K.K. D. ſind, befindet ſich auch der mutmaß⸗ liche Mörder des Nationalſozialiſten Tſchierſe, der in der Nacht vor Pfingſten in ſeinem Hauſe töd⸗ lich verletzt wurde. Die Vernehmungen der Ver⸗ hafteten füllten den ganzen Nachmittag aus. C= ſcheint ſich zu beſtätigen, daß Tſchierſe tatſächlich das Opfer politiſcher Verbetzung geworden iſt. folgreich. Ich denke, der Fall iſt geklärt ch möchte Sie bitten, mit Herrn Brucks, Herre Schaffranz und auch dem Herrn Kommer⸗ zienrat von Kamerlingk ſofort nach Schloß Katjas iſt ſehr ernſt. Man Auflöſung.“ „Ich komme ſofort mit dem Auto.“ Erwähnen Sie aber Brucks gegenüben nichts davon.“ „Selbſtverſtändlich! Ich bin Ihnen dank⸗ befürchtet die bar, Herr Kollege.“ Brucks war ſehr befremdet, als ihm der Oberkommiſſar eröffnete, daß er jetzt mit ihm, Schaffranz und Herrn von Kamerlingk nach Schloß Waslewfki fahre, aber er war ohne Zögern dabei. ö * Willfried ſtand im Sterbezimmer Katjas Die Auflöſung ſtand bevor. Er war ge⸗ faßt. Furchtbares Weh wütete in ſeinem Her⸗ zen, aber er trug es ſtark wie ein Mann. Er ſaß an dem Sterbelager des Mädchens und erſehnte nichts, als daß ſie noch einmal daß noch einmal die Liebe aus ihren ſchören Augen aufflamme Waslewfki kauerte zuſammengeſunken ne⸗ ben ihm. Der Mann war völlig gebrochen. Sein vergöttertes Kind— es ſtarb Sein Sohn wurde jeden Augenblick erwartet Eben⸗ ſ der Prieſter. Der Prieſter traf kurz darauf ein. Stunde um Stunde verging. Die Todkra. ent⸗ lag in vollkommener Apathie. 5 Waslewſki zu kommen. Der Zustand Fräulem dieſer Firma, verdienen Tagesnachrichten Politiſche Ausſchreitungen. Weſthofen(Kr. Worms), 4. Nov. Im Anſchluß an eine geſtern abend hier abgehaltene öffentliche Wahlverſammlung der Radikaldemo⸗ kraten, aus der ein Trupy Nationalſozialiſten we⸗ gen verſuchter Störungen hatte entfernt werden müſſen, kam es vor dem Lokal zu Schlägereien zwiſchen drei Kommuniſten und den National⸗ ſozialiſten. Ein Nationalſozialiſt ſchlug einem Kommuniſten ein Bierglas auf den Kopf, ein weiterer Kommuniſt wurde durch einen Meſſer⸗ ſtich ſchwer verletzt. Leichtere Verletzungen er⸗ litten der dritte Kommuniſt und ein National⸗ ſozialiſt. Die einſchreitende Gendarmerie beſchlag⸗ nahmte bei einem der Nationalſozialiſten einen Revolver. Aus Nah und Fern Mainz, 4. Novbr.(Strafgefangener ſtürzt ſich aus dem 3. Stock.) Vor dem Bezirksſchöffengericht hatte ſich der 21 Jahre alte Bäcker Eugen Degenhardt von hier wegen einer ganzen Reihe Einbruchsdiebſtähle, zwei einfachen Diebſtählen und eines Notzuchtsverſuches zu ver⸗ antworten. Er wurde zu 3% Jahren Gefängnis verurteilt. Er war in den letzten Tagen vollſtän— dig apathiſch. Geſtern benutzte er die Gelegenheit und ſprang im Landgerichtsgefängnis vom 3. Stock aus in den, Lichthof hinab. Trotz der Höhe ſcheint der Lebensmüde keine ernſtlichen Verletzungen davongetragen zu haben. Mannheim, 4. Nov.(Selbſtmord eines Ausländers.) Im Laufe des geſtrigen Ta— ges hat ein 54 Jahre alter amerikaniſcher Staats— angehöriger, zuletzt in Edingen wohnhaft, in einem hieſigen Hotel eine giftige Flüſſigkeit eingenom— men und iſt in vergangener Nacht im Allgemeinen Krankenhaus geſtorben. Kranthafter Zuſtand dürfte die Urſache der Tat ſein. Bauſchlott(b. Pforzhelen), 4. Nov.(Auto und Motorrad zuſammengeſtoßen.) Hauptlehrer Fander unternahm am Sonutag mit Frau und Kindern eine Autofahrt nach Ludwigs— burg. An einer Kurve bei Kleinglattbach ſtieß der Kraftwagen mit einem Motorradfahrer zuſammen, der die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verloren hatte. Die Familie Jander kam ohne körper— lichen Schaden davon, während der Motorradfah⸗ rer und ſein Begleiter auf dem Sozius durch den Sturz ſchwere Schädelbrüche erlitten und in be⸗ wußtloſem Zuſtande ins Vaihinger Krankenhaus gebracht werden mußten. An ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Oggersheim, 3. Nov.(Auf ein Au t o aufgefahren.) Am Ortsausgange vor der Sämerei Leonhardt in der Mannheimer Straße rannte der Poſtanwärter Hirl aus Frankenthal mit dem Motorrad auf ein Perſonenauto. Hirl wurde angeblich durch einen entgegenkommenden Laſtkraftwagen an der Lenkſtange geſtreift und verlor dadurch die Herrſchaft über ſein Fahrzeug Dieſes wurde durch den heftigen Anprall faſt volt⸗ ſtändig demoliert. Hirl ſtürzte ab und zog ſich Verletzungen zu. Oggersheim, 3. Nov.(Beſpußtlos au f. gefunden.) Der hieſige verheiratete Erwerbs— loſe Georg Stork wurde am Montag mittag in der Nähe des Ortes Grethen bei Bad-Dürkheim be— wußtlos aufgefunden. Er war infolge Nervenau— falles von ſeinem Fahrrad geſtürzt und hatte meh— rere Stunden hilflos im Straßengraben gelegen. Bewußtlos wurde er nach Hauſe gebracht. Bei dem Sturz ſind anſcheinend innere Verletzungen einge— treten. * wib. Magdeburg, 4. Nov. fallam Bankſchalter.) f 6 ereignete ſich heute vormittag gegen 10 Uhr im Schalterraum der hieſigen Reichsbank⸗Filiale. Als ein Bote der Viehmarktbank in der Reichsbank⸗ Filiale einen Betrag von 10 000 Mark abgehoben hatte, wurde er von zwei Männern angeſprochen, die ihn um das Einbechſeln einiger Noten baten. Im Verlauf dieſer Unterredung überfielen ſie ihn und entwendeten ihm den abgehobenen Betrag von 10 000 Mart. Die Täter flüchteten darauf aus dem Reichsbankgebäude, wurden aber ſofort durch Beamte der Vank verfolgt. Einer der Täter lonnte feſtgehalten und der Polizei übergeben werden, wo er an Hand ſeines Paſſes als der Pole David Mi⸗ leckt feſtgeſtellt wurde. In ſeinem Beſitz ſich der ganze Betrag des geſtohlenen Geldes. (Raubüber⸗ In der„Heſſiſchen Landeszeitung“ ſchreibt der neue Gauleiter Abg. Lenz aus Baden 100 Artikel zur Landtagswahl, in dem er agt: „Wenn im Anſchluß an die heſſiſche Landtagswahl eine nationalſozialiſtiſch be⸗ einflußte Regierungskoalition in die Er⸗ ſcheinung treten würde, oder wenn es gar der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ge⸗ lingen ſollte, ein Miniſterium zu beſetzen, dann kann dadurch keineswegs die wirtſchaftliche Geſamtlage des heſſiſchen Volkes eine Beſſe⸗ rung erfahren, denn zuerſt muß be⸗ achtet werden, daß das Deutſche Reich eine Wirtſchaftseinheit bildet, die an reichsge⸗⸗ ſetzliche Beſtimmungen gekettet iſt, ſodann muß überlegt werden, daß die urſächliche Not der Gegenwart keineswegs beſchräukt iſt auf ein einzelnes Land des Deutſchen Reiches Was wir ſchon immer geſagt ha⸗ ben. Aber wozu dann nationalſozialiſtiſch wäh⸗ len?— Auch darauf gibt Herr Lenz Antwort. „Um den Staat und die Verwaltungsorgane mit einem neuen Geiſt auszufüllen, eine Regierung der Ordnung, Saub erkeit, Sparſamkeit und Verantwortungs⸗ freude“ aufzurichten. Vorher gibt er aller⸗ dings zu,„eine nationalſozialiſtiſch beeinflußte Regierung in Heſſen könne grundlegende Re⸗ formen nicht durchführen“. Schließlich poſaunt er aber wieder:„Das heſſiſche Volk hat ein Recht, endlich regiert zu wer⸗ den“.— Und was hat er ſich dabei wohl ge— dacht? * Nehmen wir an, er hat an Thüringen gedacht. Dort hatte der nationalſozialiſtiſche Miniſter Frick 14 Monate Inneres und Kul⸗ tus. Dann machten Deutſche Volkspartei und Landbund Schluß mit Frick. In einem volks⸗ parteilichen Flugblatt nach Abſchluß der Pe⸗ riode Frick heißt es, daß Ein Raubüberfall befand Bad Dürkheim, 3. Nopy.(Inter natio⸗ nale Hoteldiebe gefaßt.) Den Bemüh⸗ ungen zahlreicher ſüddeutſcher Sicherheitsſtellen iſt es gelungen, zwei internationale Hoteldiebe und Hotelbetrüger zu faſſen, die ſeit Mitte September in der Pfalz, Baden, Heſſen, Thüringen, Würt⸗ temberg und Bayern ihr Unweſen trieben. Es handelt ſich um die in früheren Meldungen genann⸗ ten, welche fortgeſetzt in Hotels und Gaſthäuſern auftauchten, gewohnheitsmäßig in den Fremde zimmern ſtöberten, Diebereien verübten, die Gaſt⸗ geber durch Hinterlaſſung der Zechſchuld prellten und größere Geldbeträge zu ſtehlen ſuchten, die fremde Reiſende in ihren Koffern mitführten. Die ganze Zeit unternahmen dieſe Diebe und Betrüger in einem Kraftwagen gemeinſam ihre raſch wech⸗ ſelnden Streifaüge, bis ſie vor acht Tagen in Bad Warum nationalſfozialiſtiſch wählen? Die Nazis können Heſſens Wirtſchaſtslage nicht beſſern „das Innenminiſterium mehr eine Geſchäftsſtelle für das Dritte Reich geweſen ſei“. Weiter:„Die Perſo⸗ nalpolitik Dr. Fricks ſtand ſtark im Zeichen parteiiſcher Einſeitigkeit. Die Liſte der Polizeianwärter ließ er erſt durch die Organiſation der NSDAP. lau— fen und beurteilen! Auch die Auswahl der abgebauten Berufsſchullehrer wurde nicht von dem zuſtändigen verant— wortlichen Beamten, ſondern von einem un⸗ verantwortlichen nationalſozialiſtiſchen Par⸗ teimann vorgenommen. Dr. Frick hat fer— ner Maßnahmen getroffen, die auf eine Politiſierung der Kunſt hinauslaufen, er hat nationalſozialiſtiſchen Parteigeiſt in den Schulgebeten zu verankern geſucht, er hat die Verſammlungspolizei einſeitig gehand⸗ habt, er hat, als er vor den Gerichten mit ſeinen Verboten ſcheiterte, ſich nicht geſcheut, die Drohung auszusprechen, daß man den „Popanz der Unabhängigkeit der Richter“ beſeitigen müſſe; lauter Maßnahmen, die für das Wohl des Landes Thüringen völlig unerheblich waren und nur dazu dienten, dem„Dritten Reich“ den Weg zu berei⸗ ten.“ „So reihte ſich eine Kriſe an die andere“, heißt es weiter in dem volksparteilichen Flugblatt, „bis der dauernde Konflikt zum end⸗ gültigen Ausbruch kam. Die National⸗ ſozialiſten mußten ſich vom Landbund ſagen laſſen, daß man nur unter Hinzuziehung von Zeugen mit ihnen verhandeln könne, um ſich vor Verfälſchungen zu ſchützen! Die „Landbundzeitung“ fügt hinzu:„Dieſe Art des Kampfes iſt es geweſen, die, wenn man auf die tiefſten Gründe zurückgeht, auch zu dem Sturz der nationalſozialiſtiſchen Kabinettsmitglieder geführt hat.“ Hier das Thüringer Beiſpiel, wie wohl auch in Heſſen„regiert“ werden ſoll mit einer derarti— gen„Ordnung, Sauberkeit, Sparſamkeit und Ver— antwortungsfreude“, daß es in Thüringen Land— bund und Deutſche Volkspartei bald nicht mehr aushielten. Reichenhall der Polizei ins Garn liefen. Beide Täter wurden jetzt im Gefängnis München-Neu⸗ deck in Unterſuchungshaft eingeliefert. Bad Dürkheim, 4. Novbr.(Wieden ein Doppelſelbſtmord.) Am Haſeneg auf der Gemarkung Grethen wurden heute vor⸗ mittag 7 Uhr an einem Aufſtieg zur Limburg ein etwa 25—30 jähriger Mann und eine 30 Jahre alte Frau erſchoſſen aufgefunden. Allem Anſchein nach handelt es ſich um ein Liebes⸗ paar, da beide nach einem Abſchiedsbrief, den man bei dem Manne fand, beſchloſſen hatten, gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden. Die Frau wurde von ihrem Liebhaber in die linke Schläfe geſchoſſen, während er durch einen Schuß in die rechte Schläfe aus dem Leben ſchied. Bil dem Toten fand man eine Akten⸗ taſche, die— ebenſo wie die Kleidung— nichts über die Herkunft enthält. Bekleidet iſt er mit einem blauen Mantel, blauem Anzug, ſchwarzen Schuhen und trug an der linken Hand einen Siegelring, ferner keine Kopfbe⸗ deckung. Die weibliche Leiche iſt mit einem blauen Jackett und rohſeidener Bluſe mit ro⸗ tem Binder bekleidet. Morgens gegen 6 Uhr ſprachen beide in der Wohnung eines Brief⸗ trägers in Hauſen vor und verlangten ein Glas Waſſer. Kurz darauf dürfte die Tat ausge⸗ führt worden ſein. Man vermutet, daß der Mann aus dem Badiſchen, die Frau aus der Pfalz ſtammt. wtb. Püttlingen, 4. Nov.(Unbekann⸗ ter im Balde tot aufgefunden). In der Nähe der Püttlinger Grenze wurde ge— tern morgen im Walde die Leiche eines etwa 35 Jahre alten Mannes aufgefunden. In ei⸗ ner Ledertaſche befanden ſich ein Paar Turn⸗ ſchuhe mit kleinkarrierten Gummiſohlen. In der Hoſentaſche trug der Mann, bei dem kei⸗ nerlei Papiere vorgefunden wurden, Dietriche und zwei neuangefertigte Schlüſſel. In der Weſtentaſche ſteckte eine Rundfeile und eine flache Feile, ferner ein Brecheiſen und eine Revolverpatrone. Dem Ermordeten war wahr— ſcheinlich mit mehreren Schlägen die Schädel— decke vollſtändig zertrümmert worden. In der Stirn befand ſich eine Wunde, die von einem Schuß oder einem Meſſerſtich herrührt.— Die Unterſuchung wurde ſofort aufgenommen. Man vermutet, daß der Ermordete mit einem Helfershelfer in Streit geraten und von die⸗ ſem erſchlagen worden iſt. Es war, wie be⸗ kannt wurde, ein Einbruch in die Sparkaſſe von Schwalbach geplant. Ueber die Perſon des Toten konnte noch nichts ermittelt werden. Kurbehandlunz durch Gerichtsbeſchluß. Ein Arzt in Los Angeles, den der Widerſtand ſeiner Frau daran hinderte, ſeinen von der Ge⸗ fahr vorzeitigen Gewichts- und Körperduwachſes bedrohten Sohn durch eine geeignete Behandlung zu bewahren, hat ſich genötigt geſehen, die Hilfe des Gerichts in Anſpruch zu nehmen. Auf Grund des ergangenen Urteils wird der junge Adolphe R. Roome, der 14 Jahre alt, 1,82 Meter groß iſt und 212 Pfund wiegt, einer Behandlung mit Drüſen⸗ extrakt unterzogen werden, mit der ſein Vater be⸗ traut worden iſt. Die Behandlung ſoll das Kind davon bewahren, ſich zu einer Sehenswürdigkeit für Schaubuden auszuwachſen. Nach dem Gerichts⸗ urteil gehen die Koſten für die Behandlung zu Laſten des Vaters. 0 CCC CoCoCCP CCCP CCC ò ²˙* ²..•..—— Lokale Nachrichten * Neuer Einbruch. In dem Verkaufs- häuschen des Jakob Wedel an der Goetheſchule wurde in vorletzter Nacht wiederum eingebrochen und Waren, Tabak und Cigarren, im Werte von 30.— Mk. entwendet. Die Diebe haben wieder- um ein Ofenrohr herausgenommen und durch die hierdurch entſtandene Oeffnung die Waren geſtohlen. * Meffentlicher Vortrag. Heute Donners⸗ tag Abend 8 Uhr findet im„Schützenhof“ ein öffentlicher Vortrag über Befreiung von Hypotheken- und Schuldenlaſten ſtatt! Wir machen die Intereſ— ſenten hierauf aufmerkſam. * Evangeliſche Gemeinde. Am Sonn- tag, den 8. November l. Is., abends 8 Uhr, findet im Gaſthauſe z. Löwen eine Reformationsfeſt-⸗ feier ſtatt, bei welcher Pfarrer Lic. von der Au aus Darmſtadt ſprechen wird über„Heimat und Heimatſinn“. Wenn du noch eine Heimat haſt, ſo danke Gott und ſei zufrieden!, eine Heimat, wo deine Lieben deiner warten und auf deine Heimkehr ſich frenen, wo man dir einſt die Augen zudrücken und dich zum ewigen Schlaf einbetten wird. O daß doch alle unſere Volksgenoſſen eine Heimat hätten, ein Fleckchen deutſcher Erde, das ſie ihr Eigen nennen könnten! Denn heimatlos ſein auf Erden iſt ein ſchweres Los. von der Au am Sonntag Abend zu uns ſprechen und paſſende Lieder und Gedichte, in den verſchie⸗ denſten Mundarten unſeres deutſchen Landes vor⸗ getragen, werden Heimatklänge in unſer aller Herzen wachrufen. Die Gemeinde iſt herzlichſt eingeladen. Eintritt frei! g Goldenes Geſchäfts jubiläum. Die im Mannheimer Induſtriegebiet bekannte Kamin- und Keſſelbau⸗Firma Valentin Herrmann, die jetzt von ſeinem Sohn Chriſtoph weitergeführt wird, konnte dieſer Tage ihr goldenes Geſchäftsjubiläum feiern. Viele Viernheimer Arbeiter konnten bei die Weltruf. ſchon ihr Brot Deshalb unſeren Glückwunſc h. Darüber wird Herr Pfarrer Geſchäftliche Mitteilungen — Gemahlener Leinſamen iſt ein altes bewährtes Mittel zur Kräftigung des Viehes und bei vielen Beſchwerden(beſonders Maul- und Klauenſeuche) als natürliche Medizin zur Förderung der Freßluſt und zur Erholung von allen Tierärzten empfohlen. Selbſtverſtändlich muß der Leinſamen gut gereinigt und nicht entölt ſein. Gemahlener Leinſamen darf nicht verwechſelt werden mit ge⸗ wöhnlichem Leinſchrot oder Leinkuchenmehl, bei dem ſchon das Fett entzogen wurde. Wir verweiſen auf die Empfehlung von rein gemahlenem Leinſamen Marke A der Firma Gebrüder Altſtädter, Wein— heim in Baden. Die auſwachenden Kirchhei⸗ mer auf dem Waldſportplatz! Die Kirchheimer, die ſchon totgeſagt wurden, haben wieder einmal für Senſationen im Rheinbe⸗ zirk geſorgt. Zuerſt trotzten ſie den Neckarauern einen Punkt ab und am vergangenen Sonntag zog der Phönix Ludwigshafen auf dem Kirchheimer Ge— lände den kürzeren. Kirchheim iſt alſo in den Augen der Zuſchauer gewaltig geſtiegen und iſt wieder eine anziehende Mannſchaft geworden. Für die Viernheimer gilt es am Sonntag mit aller Energie die Bezirksliga ſicher zu ſtellen. Munden⸗ heim ſpielt gegen Phönix Ludwigshafen, wo es jedenfalls unterliegen wird. Ein Sieg über Kirch- heim könnte dann die Grünen mit 12 Punkten über die Mundenheimer bringen. Die Viernheimer müßten deshalb die Chance unbedingt wahrnehmen. Das Spiel muß von Beginn an auf Sieg durchge- führt werden. Man denke an Sandhauſen in Viern⸗ heim! Der Kampf wird hart und erbittert werden, denn Kirchheim hofft immer noch ſich zu retten vor dem Abſtieg in die Kreisliga. Zuſchauer ſteht wie immer hinter den Grünen! Gerade bei dieſen Spielen, bei denen es doch um die Exiſtenz geht, iſt der moraliche Rückhalt ausſchlaggebend. Der Vorverkauf der Eintrittskarten für Erwerbsloſe findet wie immer in der Geſchäftsſtelle und im Ver⸗ einslokal zum„Goldenen Stern“ ſtatt. Für Mit⸗ a glieder nur in der„Geſchäftsſtelle“. . Amicitia 09 E. V. Vhm. 7 Sportplatz im Wald mit 0 e Reſt.„Zur Waldſchenke“. Sonntag, den 8. November nachm. ½3 Uhr: Meiſterſchaftsſpiel der Gruppe Rhein gegen F. G. 1910 Kirchheim 1. Untere Mannſchaften in Viernheim: 9 Uhr 3. M. gegen Kirchheim 3. M. ½11 Uhr A-Jugend geg. Sandhofen A-Jugend./ 1 Uhr 2. M. geg. Kirch— heim 2. Untere Mannſchaften auswärts: 4. M. gegen VfR. Mannheim, dort 7/210 Uhr, Abfahrt 9 Uhr per Rad ab Tannhäuſer. 5. M. gegen Waldhof, dort. Beginn wird bekannt gegeben in der Samstag-Nr. 2. Jugend-Mannſchaft gegen Hemsbach, 1 Uhr, dort. Abfahrt ½12 Uhr per Rad ab Lokal. Privat- Mannſchaft Schwarzweiß gegen VfR. Bürſtadt, dort 10¼ Uhr, Abf. 9 Uhr per Auto ab Geſchäftsſtelle. Samstag, den 7. Nov. hier, 4 Uhr: Schülermannſchaft gegen Phönix Mannheim, Verbandsſpiel. Die Sportleitung. NB. Unſere Mitglieder und die erwerbsloſen Sport— ler werden auf den Kartenvorverkauf in den be— kannten Vorverkaufsſtellen aufmerkſam gemacht. Lorſcher⸗Straße mit Sport- D. 3 K. halle und Kaffeewirtſchaft. Die Parole für Sonntag: Auſ zum DJK. Platz! Viernheim 1.— Berrnsheim 1. Dieſes Spiel ſindet um 3 Uhr ſtatt und ſcheint ein ſchöner Kampf zu werden, denn Herrnsheim hat ſich was vorgenommen, aber ein Sieg unſerer Mannſchaft wird wohl außer Frage ſtehen. Doch iſt Vorſicht anzuraten und das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wer alſo ein ſchönes Spiel ſehen will, der komme hinaus zum Dig. Sportplatz.— Unſere 2. Mannſchaft muß zum fälligen Verbands- ſpiel nach Bürſtadt ein ſchwerer Gang und nur wenn ſie alle Hebel in Bewegung ſetzen und alle Technik anwenden, dann könnte es zum Siege reichen. Abfahrt 1,25 Uhr Staatsbahn. Weiter ſpielen: Mannheim⸗Käfertal— Privat 3 Uhr. Viernheim 1. Sch.— Rotweiß 3 Uhr Sportplätze an der A. H. 1a— A. H. 1b 2 Uhr Bürſtadt Sch. 2.— V'heim Sch. 2. 3¼ Uhr Handball: Viernheim 1.— Lorſch 2. 2 Uhr Bürſtadt Sch. 2.— V'heim Sch. 2. 2½ Uhr Freitag abend Spielerverſammlung für alle Aktiven. Sehr wichtig. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Turngenoſſenſchaft 1893. Heute Abend Turnſtunde der Turnerinnen. Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein. Heute abend 8 Uhr Sing- ſtunde für 2. Tenor um ½89 Uhr alle Stimmen. Pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund.“ Freitag abend ¼9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Geſangverein„Flora“. Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünktl. Erſcheinen erbittet Der Vorſtand. Odenwaldklub. Sonntag, den 8. November 1931 1. Programm⸗Wanderung. Viernheim—Heddes⸗ heim—Großſachſen— Lützelſachſen—Muckenſturm — Viernheim. Abmarſch um 13. Uhr am Anker. Zahlreiche Beteiligung erwartet. Der Führer. l in reſcher Auswahl bei billigsten Preisen Joh. Schweikart Ratnaustrabe 16 a