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Auch unſere meinde und Schulvorſtand, die Herrn Lehrer, die Jungmänner ſind herz— Prüfungsmeiſter und Geſellenbeiſitzer, die Mitglie- lichſt eingeladen. der der Innungen und des Ortsgewerbevereins, Um zahlreiches Er- ſowie die Meiſter, Geſellen, Lehrlinge und ſonſtigef ſcheinen bittet Intereſſenten ſind zu dieſer Feier höflichſt einge— Der Vorſtand. laden. Zu gleicher Zeit daſelbſt Ausſtellung der Ge— ſellenſtücke ſoweit dies möglich. Viernheim, den 4. November 1931. Wunderle Söller Salzheringe 10 St. 35, 55 u. 25 Pfg. Vismarkheringe 1 Ltr. Doſe 75 Pfg. Rollmops 1 Ltr. Doſe 25 Pfg. Marinierte Heringe Stück 10 Pfg. Stets friſche Süß⸗ und Scharfbücklinge Oelſardinen Doſe von 20 Pfg aan Vollreis Pfd. 15 u. 20 Pfg. Neue Linſen Pfd. von 18 Pfg. an Haferflocken Pfd. 18 Pfg. Bruchreis Pfd. 13 Pfg. Seife großes Stück nur 10 Pfg. 5 Prozent Rabatt. Alois Walter. Rotkraut Empfehle Rotkraut zu billig ſten Tagespreiſen Hch. Faltermann, Moltkeſtr. 15 Gebetzeiten der jüd. Gemeinde der 7. 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Danksagung. i Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben, unvergeb⸗ lichen Gatten und Vaters, Sohnes, Schwiegersohnes, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn peter Jahoh Weidner 2. sagen wir für die liebevolle Anteilnanme während der Krank- heit und beim Hinscheiden, sowie für die zahlreiche Kranz und Blumenspende unseren tiefgefühlten Dank. Ganz besonderen Dank der hochw. Geistlichkeit, für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, der verehrl. Schuhmacher-Innung für die erwiesene letzte Ehre und Kranzniederlegung sowie seinen Freunden für die letzte Ehrerweisung und den Stiftern von Viernheim, den 5. November 1931. Die trauernden Hinterbliehenen. Zu Mensſen, Oebruder Alts fader ELN(AEN Heine nolschlaenlung! Morgen Freitag von nachm. 3 Uhr ab und Samstag 1a. hausgemachte zu haben bei Philipp Adler, Blauehutſtraße 49. In Lermmelen 2 Zimmer mit Küche oder 1 Zimmer mit Küche ſofort beziehbar. Von wem, ſagt der Verlag dieſer Zeitung. 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Zeit des wirtſchaftlichen Niederganges des Rück⸗ ganges der Steuerkraft, Veränderung des Vermögensſtandes der einzel⸗ nen Steuerpflichtigen. mußte die Zentrumsfraktion nit allen Mitteln danach ſtreben, ihrem von jeher vertretenen entſprechende Entwürfe ausgearbeitet (oiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wbchentl. das achtſeitige illustrierte e täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 untagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117. Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amr rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 258 Zeitung bel Wicbensplang Die einſpaltige Petit bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— biernheimet feige Viernheimer (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlanbs u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Gewaße a zern die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä Freitag, den 6. November 1931 Das Sentrum heſſiſche Steuerpolitik Zum Wahlkampf in Heſſen Die heſſiſche Zentrumspartei iſt in den letzten Monaten insbeſondere wegen der St nerpolitik der hefſiſchen Regierung, zun Teil auch in der eigenen Reihen, ſßark angegriffen worden. Viel⸗ öffentlich den Herrn Finanzminiſter Kirnberger für die ſteuerli⸗ chen Maßnahmen allein verantwortlich gemacht, mit denen man unzufrieden war. Abgeſehen von der Tatſache, daß die Zentrumsfraktion ja mit der relativ geringen Anzahl ihrer Abgeordneten im heſſiſchen Landtag gar keine Steuerpolitik auf immer eine Landtagsmehrheit den ſteuerlichen Maßnahmen bGeſetzeskraft verleihen muß, ſind in der letzten Zeit in der heſſiſchen Oeffentlichkeit viel unrich⸗ ae, ſchiefe und oft direkt falſche Behauptungen über die heſſiſche Steuerpolitik verbreitet wor— den. Daher ſoll im Folgenden in mehreren Ar⸗ illeln die Steuerpolitik des heſſiſchen Zentrums etwas näher erörtert werden. manche falſche und irrige Behauptung und An⸗ ſcht richtig geſtellt werden. Dadurch wird Steuergeſetze machen und durchführen ſtellte allen Zeiten Regierung und Volksvertretung vor die ſchwierigſten Entſchei— Wieviel mehr aber gerade in unſerer der Verſchiebung und Aus dieſen Gründen Grundſatz der grüßtmüglichſten ſteuerlichen 5 Gerechtigkeit bei Verteilung der Laſten zum Durchbruch zu verhelfen che Da der endgültige Finanzausgleich zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden noch nicht zuſtande gekommen iſt, ferner Länder und . Gemeinden das Zuſchlagsrecht zur Einkommen⸗ ſteuer noch nicht erhalten haben, war Heſſen nach wie vor auf die Ausſchöpfung der drei im nach⸗ folgenden behandelten Steuerarten angewieſen. 1. Grundſteuer; Gewerbeſteuer; Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz. 2 2 0 Schon im letzten Landtag hatte die Zentrums⸗ fraktion ſich ſtärkſtens dafür eingeſetzt, der Steu— erveranlagung geſetzliche Unterlagen zu verſchaf⸗ fen. Obwohl von der Regierung damals auch worden waren, ſcheiterte die Verabſchiedung des Grund⸗ nud Gewerbeſteuergeſetzes an dem von der Reichs“ regierung in Vorbereitung befindlichen Reichs⸗ rah mecgeſetzes unter Zugrundelegung der Ein⸗ 0 heitswerte nach den Vorſchriften des Reichsbe— wertungsgeſetzes vom 10. Auguſt 1925. Bei dem Sonderſteuergeſetz ſcheiterte die Verabſchiedung, trotz Beratung im Finanzausſchuß, an dem Ver⸗ halten einzelner Parteien. Es lag daher nahe, daß die Zentrumsfraktion nach der Neuwahl des Landtages den früheſten Zeitpunkt wahrnahm, um den von der Fraktion geſtellten Herrn Fi⸗ nanzminiſter zur Ausarbeitung und Vorlage entſprechender Steuergeſetze zu bewegen. Der Erfolg war, daß gleichzeitig mit der Vorlage ei⸗ nes Steuervorauszahlungsgeſetzes für Rech⸗ nungsjahr 28 auch der Entwurf eines Gewer⸗ beſteuergeſetzes dem Landtag vorgelegt wurde. Das Gewerbeſteuergeſetz ſieht eine Kombination durch Heranziehung von Gewerbekap tal(Anlage⸗ und Betriebskapital und Gewerbeertrag vor. Das Gewerbekapital wird nach den Vorſchriften des Reichsbewer⸗ tungsgeſetzes, der Gewerbeertrag nach den Vor⸗ ſchriften des Reichseinkommen⸗ u. Körperſchafts⸗ ſteuergeſetzes errechnet werden. Unter aktiver Mitarbeit des Zentrums wurde der Geſetzent⸗ wurf beraten und unter Beſeitigung gewiſſer Härten und Einführung mancher Verbeſſerungen verabſchiedet. An Verbeſſerungen wurden ein⸗ gearbeitet: Bei Art. 2 Befreiung der gemein⸗ nützigen Unternehmung, bei Art. 4 Berückſichti⸗ gung gewiſſer Betriebe, und ſchließlich die Feſt⸗ ſetzung von Mindeſtbeträgen. Hart umſtritten war die Heranziehung der freien Be⸗ rufe, wie Aerzte, Tierärzte, Architekten, Geo⸗ meter, Heilgehilſen uſw. zur Gewerbeſteuer. Was damals von Heſſen erſtmals im Gewerbeſten⸗ ergeſetz vorgeſehen wurde, iſt jetzt in allen 8 um deutſchen Ländern rechtens geworden, da nach der Verordnung des Reichspräſidenten zur Sicherung von Wirtſchaft und Finanzen vom 1. Dezember 1930 auch die freie Berufstätigkeit als Gewerbe im Sinne der Steuervorſchriften zu gelten hat. Die Zentrumsfraktion legte ferner den größten Wert darauf, die leiſtungsſchwa⸗ chen Steuerpflichtigen durch Staffelung der Veranlagungsgrundlagen möglichſt zu ſchonen. Daher beſtimmt Art. 6, daß ein Gewerbekapital von weniger als 500 Reichsmark ſbeuerfrei bleibt, die erſten 2000 Mark nur mit 50 vom Hundert, die weiteren angefangenen oder vollendeten 2000 Mark nur mit 80 vom Hundert und erſt der Reſt mit 100 vom Hundert zur Beſteuerung herange— zogen werden. Ebenſo Art. 10 und 11 bezüglich des Gewerbeertrages. Hier bleibt ein Ertrag von 1200 Mark ſteuerfrei, bei höheren Beträgen wer⸗ den die erſten vollen 1000 Mark mit 10 vom Hun⸗ dert, die weiteren angefangenen oder vollen 1000 Mark mit 30 vom Hundert, die weiteren ange- fangenen oder vollen 1000 Mark mit 60 vom Hundert, die weiteren angefangenen oder vol⸗ len 2000 Mark mit 80 vom Hundert, und der Reſt mit 100 vom Hundert herangezogen. Die Ausſchlagsſätze betragen für Gewerbekapital 63 Pfg. je 100 Mk., Gewerbeertrag 270 Pfg. je 100 Mark und blieben für 1928, 1929 und 1930 unverändert. Für 1931 greift aufgrund der Notverordnung vom 1. Dezember 1930 eine Senkung um 12 Prozent Platz. Dieſe Senkung tritt auch bei der Gemeindegewerbeſteuer ein. Abgeſehen von der Höhe der Steuer und einzelnen Beſonderheiten, die ſich beim Einlaufen des Geſetzes ergeben ha⸗ ben, wie z. B. die außerordentlich hohe Belaſtung der örtlichen Spar⸗ und Darlehenskaſſen mit Warenverkehr, darf man wohl feſtſtellen, daß ſich die Beſtimmungen des Gewerbeßbeuergeſetzes be— währt haben. Vor neuen ſchweren Opfern Eine Rede des Reichskanzlers— Gegen jede inflatoriſche Maßnahme! Verlin, 5. Nov. Auf dem hier tagenden Reichs⸗ parteiausſchuß der Zentrumspartei nahm u. a. auch Reichskanzler Dr. Brüning das Wort und gab einen ausführlichen Ueberblick über die politiſchen und wirtſchaftlichen Ereigniſſe der letzten Monate. Der Kanzler ſetzte ſich mit dem Verhalten der einzelnen Parteien auseinander und dankte der Zentrumspartei für ihr feſtes und verantwortungsbereites Handeln, mit dem ſie allem Anſturm gegenüber ausgehalten habe. Wenn an⸗ dere Parteien denſelben Mut gehabt hätten, dann würden ſie heute nicht derartige Verluſte an die radikalen Parteien zu verzeichnen haben. Der Kanzler erklärte weiter, daß er nicht beabſichtige, das Parlament dauernd oder auf längere Zeit auszuſchalten, die Regierung brauche lediglich Zeit zur Arbeit. Es gehe nicht an, in dieſer Notzeit überſtürzte Ent⸗ ſcheidungen zu treffen, die Hauptſache ſei, das Vertrauen des deutſchen Volkes zu erringen und zu erhalten. Der Kanzler erklärte, er würde ſich bis letzten dagegen wehren, ir⸗ gendeine inflatoriſche Maßnahme zu treffen. Die Etatslage des Jahres 1982 bezeichnete der Kanzler als ſchwierig und ernſt. Es werde wohlohne neue Opfer des Volkes nicht abgehen. Nötig ſei aber un⸗ bedingt, den Schrumpfungsprozeß in der Wirt— ſchaft, Induſtrie und Handwerk aufauhalten. Außerdem müßte eine Löſung des Repa— rationsproblems erfolgen, die für das deutſche Volk erträglich ſei u. der ganzen Welt das Vertrauen wiedergibt. In dieſem Zuſam⸗ menhange berührte der Kanzler auch die Stil l⸗ haltungsfrage, die ſo gelöſt werden müſſe, daß neben einer Beruhigung im In- und Auslande auch eine Sicherſtellung unſerer wirtſchaftlichen Unternehmungen erzielt wird. Die ewige politi⸗ ſche Agitation, das Predigen von Experimenten müſſe aufhören, damit in Deutſchland und in der übrigen Welt die Vertrauensatmoſphäre die allge⸗ meine Nervoſität überwinde. Das Jahr 1932 wird für Reich, Länder und Gemeinden in finan— zieller Hinſicht das allerſchwerſte ſein. Sicherlich wird gerade dieſer Winter dem deutſchen Volk die ſchwerſte Nervenprobe auferlegen. Aber das deutſche Volk darf nicht im letzten Augenblick, ge⸗ rade wo man ſo weit iſt, daß man die Ausſicht in eine beſſere Zukunft hat, die Nerven verlieren. Man darf nicht nur an das Chaos glauben, und in Reſignation verfallen, ſondern muß einen reli— giöſen Glauben haben und aus dieſem Glauben die Kraft gewinnen, mutig den Dingen entgegen— zutreten, mutig in die Zukunft zu ſchauen. Hat man dieſe Geiſteseinſtellung im deutſchen Volke wieder erreicht, ſo wird nichts das deutſche Volk bedrücken können, ſo wird das deutſche Volk, das gepeinigt u. bedrückt iſt, ſich letzten Endes trotz aller Schwierigkeiten in der ganzen Welt aufgrund ſeines Glaubens, aufgrund ſeiner Kraft, aufgrund ſeines Fleißes endlich einmal ſicher durchzuſetzen. Die Ausführungen des Kanzlers wurden dom Parteiausſchuß mit ſtürmiſchem langanhaltenden Beifall aufgenommen. Der amerikaniſche Standpunkt zur Frage der Reparationen und kurzfriſtigen Kredite witb. Waſhington, 6. Nov. des„Univerſal Service“, daß Präſident Hoo⸗ ver dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ge— genüber ein Prioritätsrecht der Reparationen vor den Privatkrediten anerkannt habe, wird hier als abwegig bezeichnet. Man habe ledig⸗ lich vereinbart, daß die Frage der internatio⸗ nalen Schulden angeſichts der Weltdepreſſion einer Neuprüfung unterzogen werden ſolle, und daß, während im Juni Amerika das Mo⸗ ratorium vorſchlug, diesmal die Initiative von Europa kommen müſſe, da ein erneutes Angebot eines größeren amerikaniſchen Opfers weder vom Kongreß noch von der öffentlichen Meinung gebilligt werden würde. Erſt wenn Europa ſich geeinigt habe, und man den hieſi⸗ gen durch die Depreſſion ſchwer getroffenen Steuerzahlern zeigen könne, daß alle Schuldner Amerikas ebenfalls Opfer bringen, werde eine Neuregelung der alliierten Schulden auf der Die Meldung; Baſis der Zahlungsfähigkeit der einzelnen Staaten geprüft werden. Abwegig ſeien daher auch die geſtrigen Pariſer Meldungen, daß Amerika den Alliierten den vollen Betrag deſ— ſen zu erlaſſen bereit ſei, was ſie von den deutſchen Reparationen nicht erhalten. Dieſe Form der Regelung würde die Abwälzung des Geſamtopfers auf Amerika bedeuten und da⸗ her undiskutierbar ſein. Was die Frage der deutſchen kurzfriſtigen Kredite anlange, ſo ſeien ſich Hoover und La⸗ val bei ihren Unterhandlungen durchaus be⸗ wußt geweſen, daß der 29. Februar 1932 ein kritiſcher Tag ſei, für den Vorſorge getroffen werden müſſe. Hier werde man die weitere Entwicklung in Europa abwarten und glaube zuverſichtlich, daß Laval und Brüning zu einer Verſtändigung in dieſen finanziellen Fragen kommen werden. r nicht übernommen werden 48. Jahrgang Neues Kabinett Macdonald wib. London, 5. Nov. Die amtliche Kabinetts⸗ liſte iſt ſoeben veröffentlicht worden. Macdonald iſt Premierminiſter und Erſter Lord des Schatz— amtes. Es wurden weiter ernannt: Zum Schatz⸗ kanzler Chamberlain, zum Präſidenten des Han— delsamtes Runciman. Staatsſekretäte ſind: Für auswärtige Angelegenheiten Sir John Simon, für die Dominions Thomas, für die Kolonien Cun— liffe Liſter, für Indien Sir Samuel Hoare, für Schottland Sir Archibald Sinclair, für Krieg Lord Hailſham, für Luftfahrt Lord Londonderry, Staatsſekretär des Innern iſt Sir Herbert Sa⸗ muel. Erſter Lord der Admiralität Sir Bolton Eires Monſell(bisher Haupteinpeitſcher der Kon— ſervativen). Baldwin wurde zum Lordpräſiden⸗ ten des Geheimen Rates ernannt. Geſundheits— miniſter wurde Sir Hilton Voung, Lordkanzler Lord Sankey, Lordgeheimſiegelbewahrer Snow— den, Präſident des Unterrichtsamtes Sir Donald Maclean, Miniſter für Landwirtſchaft und Fi⸗ ſchereien Sir John Gilmore, Arbeitsminiſter Sir Henry Betterton, Hauptkommiſſar für öffentliche Arbeiten Ormesby Gore. Rede Cavals im Amerikaniſchen Club wib. Paris, 5. Nov. Miniſterpräffdent Laval war heute Gaſt des Amerikaniſchen Clubs von Pa⸗ ris. Bei dieſer Gelegenheit hielt er eine Rede, in der als Pflicht der beiden geſund u. kräftig gebliebenen Länder Frankreich und Amerika be⸗ zeichnete, ſich gemeinſam um die Wiederherſtellung des Vertrauens und des Kredits zu bemühen. Er habe auf ſeinen Reiſen durch die verſchiedenen Hauptſtädte die Ueberzeugung gewonnen, daß die verſchied. Regierungen die gebieteriſche Pflicht hätten, ſich für die Organiſierung und Konſolidie⸗ rung des Friedens einzuſetzen. Zum Schluß be— tonte Laval nochmals die Notwendigkeit, daß Frankreich und die Vereinigten Staaten mehr und mehr zuſammenarbeiteten. Die Swiſchenfälle in der Nordmandſchurei 15 Japaner getötet. wib. Tokio, 5. Nov. Nach amtlichen Mittei⸗ lungen an das Kriegsminiſterium ſind bei dem geſtrigen Gefecht zwiſchen chineſiſchen und japani— ſchen Truppen am Nonni-Fluß 15 Japaner getö— tet worden. Seitens d. Kriegsminiſteriums wird erklärt, daß die Japaner don dem chineſiſchen Ge— neral Matſchangſchen in einen Hinterhalt gelockt wurden. Infolgedeſſen würden die Japaner die Beſetzung auf das Nordufer ausdehnen, um die mit der Ausbeſſerung der Brücke beſchäftigten Sol— daten zu ſchützen. 1 Chineſen und Japanern Nonni⸗Fluß. wib. Schanghai, 5. Nov.(Reuter.) Einige Meilen ſüdlich von Angan'ſchi hat zwiſchen 5000 chineſiſchen Soldaten unter General Matſchangſchen und zwei Bataillonen Japanern ein ernſter Kampf um den Beſitz der Eiſenbahnbrücke, die über den Nonnifluß führt, begonnen. e Tagesnachrichten Kein neuer Rediskontkredit für die Ruſſengeſchäfte. 5 Kampf zwiſchen 5 am enb. Berlin, 5. Nov. Wie wir vont Rußland⸗ ausſchuß der deutſchen Wirtſchaft erfahren, ent⸗ ſpricht die in der Preſſe verbreitete Meldung über die angebliche Gewährung eines neuen Rediskont⸗ kredits in Höhe von 50 Millionen Reichsmark für Finanzierung der Ruſſengeſchäfte nicht den Tat⸗ ſachen. eee ee Demonſtrationsverbot in Dresden. witb. Dresden, Nov. Das Polizeipräſidium Dresden hat vom Nov. bis zunächſt zum 11. November ds. Js. einſchließlich alle Verſammlun⸗ gen unter freiem Himmel und Umzüge in der Stadt Dresden verboten. Das Polizeipräſidium wird, wie erklärt wird, dem Demonſtrationsver⸗ bot mit allen Mitteln, gegebenenfalls auch mit 5. 7. Waffengewalt, Geltung verſchaffen. Lokale Nachrichten * Fentrumsverſammlung. Wie uns durch das Landesſekretariat der Zentrumspartei mitgeteilt wurde, mußte leider die hieſige Zentrums⸗ verſammlung auf Mittwoch, den 11. Nov. verlegt werden. Der Grund dieſer Maßnahme iſt uns noch unbekannt, wir müſſen uns aber damit abfinden, zumal es auch andern Ortſchaften(Heppen⸗ heim) ebenſo ergeht. Es beſteht jedoch beſtimmte Ausſicht, daß auch am Mittwoch abend hervorragende Redner erſcheinen werden. Wir bitten daher, heute ſchon alle Anhänger der Zentrumspartei, ſich dieſen Abend zum Beſuch der Veranſtaltung freizuhalten. * Keine Diskuſſion in S. P. D. Ver⸗ ſammlungen. Vom Vorſtand der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei wird uns geſchrieben: Wie ander⸗ wärts, ſo wird auch bei der morgen Samstag abend im„Karpfen“ ſtattfindenden Wähler⸗Verſammlung, in der der Reichstagsabgeordnete Ullrich⸗Heil⸗ bronn ſprechen wird, keine Diskuſſion ſtattfinden. Wenn der hieſige Parteivorſtand ſich dem Beiſpiel der auswärtigen Ortsgruppen angeſchloſſen hat, dann nicht, weil die S. P. D. eine Diskuſſion zu ſcheuen oder gar zu fürchten hat, ſondern nur, weil fie auf dem Standpunkt ſteht, daß Verſammlungen kein Tollhaus radauluſtiger Elemente ſein ſollen. Die letzte Viernheimer S. P. D.⸗Verſammlung, in der der Kriegsblinde Gumbel⸗Gießen ſprach, war ein Beweis dafür, daß man es in Kreiſen der hieſigen K. P. D. nur auf eine Störung der S. P. D.⸗Verſammlungen abgeſehen hat. Die Verſammlungsteilnehmer der S. P. D. lehnen eine derartig gehäſſige Kampfes⸗ weiſe ab und werden deshalb ſicher den Beſchluß des Parteivorſtandes begrüßen. Derjenige Teil der Viernheimer Einwohnerſchaft, der angeekelt von dieſem kommuniſtiſchen Teyror die Wählerverſamm⸗ lungen gemieden hat, iſt deshalb zu einem Beſuch der S. P. D.⸗Verſammlung freundlichſt eingeladen, weil für einen ungeſtörten, ordnungsgemäßen Ver · lauf der Verſammlung in jeder Weiſe garantiert wird. * Freiwillige Feuerwehr. Am kom⸗ menden Sonntag, nachm. 2 Uhr findet die Schluß⸗ probe der freiw. Feuerwehr mit Beteiligung der freiw. Sanitätskolonne ſtatt. Es erſcheinen, außer der hieſigen Gemeindebehörde zur Beſichtigung Herr Kreisfeuerwehrinſp. Knaup, Vorſitzender des Ver⸗ bandes heſſ. freiw. Feuerwehren ſowie ein Vertreter des Kreisamtes Heppenheim. Wir bitten deshalb unſere aktiven Mitglieder und ganz beſonders die Pflichtmannſchaſten, daß ſie ſich alle reſtlos betei⸗ ligen und dadurch zum guten Gelingen beitragen. Im vorigen Jahr fehlten von der Pflichtmannſchaft 80% und mußten vom Kreisamt empfindliche Geld⸗ ſtrafen durchgeführt werden. Solche Härten können unbedingt vermieden werden, wenn jeder ein wenig Intereſſe der guten Sache entgegenbringt. Laſſe ſich daher niemand durch Geringfügigkeiten abhal⸗ ten und werden Entſchuldigungen keine entgegen⸗ genommen. Hier muß alles reſtlos anweſend ſein. Haltet gute ſtramme Disziplin. Es erſcheine kein Pflichtmann ohne Armbinde ſowohl bei der letzten Vorprobe als wie auch am Sonntag nachm. 1 Uhr. Das Kommando. * Aus dem Staatsdienſt. Mit Wirk⸗ ung vom 1. Januar 1932 wurde der Polizeihaupt⸗ wachtmeiſter Herr Johannes Laiſt in Viernheim in den Ruheſtand verſetzt. Sterbefall. Der in weiten Kreiſen be⸗ kannte achtbare Altveteran Herr Michael Röß⸗ ling 1., Weinheimerſtraße, einer unſerer älteſten Mitbürger, iſt im geſegneten Alter von 84 Jahren geſtorben. Er wird am Sonntag zur letzten Ruhe getragen. Der Krieger- und Soldatenverein Teu⸗ tonia wird ihm die militäriſche Ehre erweiſen. Apollo⸗Theater, Mannheim. Auf den Beginn des heutigen Variété⸗Spielplanes ſei hier⸗ mit nachmals hingewieſen. Der ausgezeichnete Köl⸗ ner Komiker„Bernd⸗Henrichs⸗Königsfeld“, der zum erſten Male in Mannheim gaſtiert, hatte jetzt erſt in Leipzig und Dresden ſenſationelle Erfolge zu verzeichnen, ſodaß anzunehmen iſt, daß auch das Mannheimer Publikum an dieſer herrlichen Volks⸗ type ſeine helle Freude haben wird.— Es ſei be⸗ ſonders darauf hingewieſen, daß Sonntag nachm. um 4 Uhr die erſte Nachmittags vorſtellung bei vollſtändig ungekürztem Programm ſtattfindet. Wieder⸗ holt ſei auf die Eintrittspreiſe aufmerkſam gemacht, die trotz gleichartiger Darbietungen der heutigen Zeit entſprechend eingerichtet ſind, ſodaß jedermann in der Lage iſt, ſich im Apollotheater einige genuß⸗ reiche und frohe Stunden zu verſchaffen. * Wormſer Meſſe und Tombola. Nächſten Sonntag begiant die altbekannte große Wormſer Herbſtmeſſe. Eingeleitet wird dieſelbe mit einem originellen Kinder⸗Reklameumzug v. 1— 2 Uhr. Der Zug paſſiert mit 4 Muſikkorps gleich nach 1 Uhr den Bahnhof, ſodaß den zahlreichen auswärtigen Meſſebeſuchern Gelegenheit gegeben iſt, das hübſche Bild zu bewundern. Mehr wollen wir darüber nicht verraten. Beſonders intereſſant dürfte die auf dem Marktplatz ſtattfindende große Bretzel⸗ verteilung an alle Zugteilnehmer werden, die in der Zeit von 1,45 bis 2,15 Uhr ſtattfindet An⸗ ſchließend daran folgt auf dem Marktplatz der hiſtoriſche Geſellentanz der Innungen und Zünfte. Standkonzerte finden von 12 bis 1 Uhr auf dem Lutherplatz ſtatt und von 2 bis 3 Uhr auf dem Marktplatz. Um 3 Uhr beginnt der bekannte Meſſe⸗ Jubel und Trubel auf dem Juxplatz und Nibe⸗ lungenplatz. Gleichzeitig mit der Meſſe findet eine großzügige Veranſtaltung der Wormſer Geſchäfts⸗ welt ſtatt und zwar die Wormſer„Tombola.“ Bei Einlanf von 5 Mark erhält jeder Käufer ein Losröllchen koſtenlos. Viele Tauſend Geldgewinne von 1 bis 50 Mark werden den glücklichen Ge⸗ winnern ſofort an Ort und Stelle in jedem Geſchäft ausgezahlt. Alle Wormſer Geſchäfte ſind von 12½ bis 6 Uhr geöffnet. Im Hauſe des Handwerks veranſtaltet eine Anzahl bekannter Wormſer Firmen 1 5 eine Möbelmeſſe. Die Wormſer Gaſtſtätten haben wie immer alles aufgeboten, den auswärtigen Be⸗ ſuchern den Aufenthalt in Worms ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. So kann denn die Parole für den nächſten Sonntag nur lauten: Jetzt aber nach Worms! Filmſchau. Siegfried Arno, Kurt Gerron, Iwau Petrowitſch Macella Albanin, Hermann Picha, Käthe von Nagy, Albert Panlig, Angelo Ferrari, Adele Sandrock„Blondy.“ Dieſen großen Künſtlerſtab ſehen Sie ab heute im U. T. P. in ihrem beſten Filme. So zeigt man den beſten Lachſchlager„Aufruhr im Jung⸗ geſellenheim!. Im 2. Teil den Großfilm„Fürſt oder Clown“ und dann die Kanone„Blondy und ſein Hund“. Alles geht zu dieſer unüberbietbaren Filmſchau. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vörſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag, den 7. 11. abends 8 Uhr im Vereinslokal Monatsverſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, pünktlich zu erſcheinen. Tiere zur Be⸗ wertung mitbringen, Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Fußballabteilung. Sonn ⸗ tag, den 8. ds. Mts. ſind ſämtliche Mannſchafteu ſpielfrei. Da die Vereine Waldhof— Eppelheim in Feudenheim nachmittags 3 Uhr um die Be⸗ zirksmeiſterſchaft ſpielen und das große Werbe⸗ ſchauturnen der Vereinigten Freien Turnerſchaft Mannheim im Niebelungenſaal ſtattfindet. Der Eintrittspreis zu dieſen Veranſtaltungen beträgt für Erwerbsloſe 30 Pfg. Sämtliche Fußball⸗ ſpieler ſowie Sportler und Turner ſind herz- lichſt eingeladen, dieſelben zu beſuchen. Der Spielausſchuß. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Am Sonntag nachmittags 1 Uhr findet eine ſehr notwendige Vorſtandsſitzung bei Kam. Brechtel Anter) ſtatt, Ich erſuche jedes einzelne Vorſtandsmitglied zu erſcheinen und ladet hiermit ein der Vorſitzende, (Abteil. Schutzſp.) Verſammlung am Samstag fällt aus. Sonntag morgen Training und wich⸗ tige Beſprechung auf unſerem Platz. Es wird verlangt, daß auch der letzte Kamerad erſcheint. Alle Säumigen werden ermahnt. D. Sch. Geſangverein Liederkranz. Samstag abend ½0 Uhr Singſtunde. Theaterſpieler 1 Stunde früher. Sonntag, den 8. November vormittags 11 Uhr Vorſtandsſitzung im Café Alter. Der Vorſtand. Krieger⸗ u. Soldaten Verein Teutonia(Schützen. abteilung). Zum Geländeſpiel Abfahrt Samstags; O. E. G. wie bekannt, Sonntag: O. E. G. 6.43, Sonntag: Weinheim 7.47. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Sängertrene“. Sonntag vorn. ½10 Uhr 1. und 2. Tenor und um 10 Uhr Geſamtſingſiunde. Kein Sänger fehle. D. V. Sänger⸗Einheit. Samstag Abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand, Freitag abend 1/9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Geſangverein„Flora“. Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünktl. Erſcheinen erbittet Der Vorſtand. Odenwaldklub. Sonntag, den 8. November 1931 1. Programm⸗Wanderung. Viernheim—Heddes⸗ heim—Großſachſen— Lützelſachſen—Muckenſturm — Viernheim. Abmarſch um 13. Uhr am Anker. Zahlreiche Beteiligung erwartet. G.⸗V.„Sängerbund.“ Bekanntmachung. Betr.: Den Verlauf von Flaſchenbier. Wir ſehen uns veranlaßt, die Flaſchenbier⸗ händler erneut darauf hinzuweiſen, daß der Ver kauf von Flaſchenbier lediglich von 7— 19 Uhr während der allgemeinen Verkaufszeit geſtattet ist An Sonn- und Feiertagen iſt jeglicher Verkauf ſtreng verboten. Ebenſo iſt es den Flaſcheubier⸗ verkäufern gänzlich unterſagt, Flaſchenbier zun unmittelbaren Genuß an Ort und Stelle abzu⸗ Schon ab 15.- erhalten Sie bei uns einen guten tragfähigen Anzug e ieee, eee 0 Kampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 80. Fortſetzung. Die Aerzte beobachteten ſcharf jeden Atem⸗ zug. Im großen Herrenzimmer des Schloſſes hatten ſich inzwiſchen Oberkommiſſar Steng⸗ lein, Kommerzienrat v. Kamerlingk, Thomas Brucks und Karl Schaffranz verſammelt. Brucks fragte:„Was hat das alles zu be⸗ deuten, Herr Oberkommiſſar?“ „Einen Augenblick, Herr Brucks! Der Herr Inſpektor Selle aus Berlin wird ſofort er⸗ ſcheinen. Er hat uns hierher gebeten.“ Selle hatte ſich inzwiſchen nach dem Sterbe⸗ zimmer Katjas begeben. Erſtaunte Augen trafen ihn. Die Schweſter wollte ihn nicht hereinlaſſen. „Es geht aufs Ende!“ ſagte ſie ernſt. „Stören Sie die Sterbende nicht.“ Selle ſah die Schweſter an.„Ich will ſie nicht ſtören! Es tut mir unendlich leid, daß ein ſo junges Leben fliehen will daß eine Mörderhand ſie niederſtreckte. Nur— dem jungen Kamerlingk und dem Herrn von Was⸗ lewſki— will ich ein paar Morte ſagen.“ Da ließ ſie ihn en We Mit einem Blick ſah der Kommiſſar: der Todeskampf hatte eingeſetzt. Der Körper des Mädchens zuckte noch einmal auf Willfried hielt ſie in den Armen. Da— er erzitterte bis in die innerſten Tiefen ſeiner Seele, * Ein Blick des Mädchens — K,, ꝙldublich 7 dieser Preis — jawohl für sage und schreibe 25.—. bringen wir diesen guten molligen Ulster, der an Qualität, Schnitt und Verarbeitung eine Sonderklasse darstellt. Wir weitgehende Garantie für gute Tragfähig- keit dieses Mantels, sodaß Sſe absolut kein Risiko eingehen. 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Der Tod— war zum Lager getreten. Die Männer falteten die Hände und ſahen vor ſich hin. Die Schweſter ſandte einen wehen Blick gen Himmel. Aber Willfried, dem das Liebſte wegge⸗ ſtorben war, warf ſich über die geliebte Tote und weinte. Herr von Waslewſki ſchrie auf, wie ein zu Tode getroffenes Tier. Lange Stille im Raume. Der Inſpektor wartete lange, ehe er zu Willfried trat. Legte ihm die Hand auf die Schulter. Willfried wandte das Haupt und ſah ein fremdes Geſicht. „Herr von Kamerlingk—“ hörte er die Stimme des fremden Mannes.„Seien Sie ſtark! Eine bittere Pflicht wartet noch Ihrer!“ Fragend ſtarrte Willfried den Sprecher „Welche— Pflicht?“ „Die Pflicht— die Geliebte zu rächen. Den Mörder der Gerechtigkeit zu überliefern! Wollen Sie mir jetzt folgen— auch Sie, Herr von Waslewfki?“ Alle hörten erſtaunt die Worte. „Wer— ſind Sie?“ fragte Waslewſki mühſam. „Inſpektor Sie— wi an Selle aus Berlin! Kommen wollen den Mörder faſſen.“ hat, iſt es. Ein anderer N Willenlos folgten ihnen die beiden, auch die Aerzte bis auf die Schweſter ſchloſſen ſich an. Sie traten in das große Herrenzimmer, wo die Männer bleich ſaßen, denn der Schrei des Vaterherzens war bis zu ihnen gedrungen. „Katja— von Waslewſki— iſt— einge⸗ gangen zu Gott!“ ſagte der Inſpektor ernſt, als ſie eintraten. Die Herzen der Männer, zitterten. tes „Meine Herren“, bat Selle.„Wollen Sie Platz nehmen! Ich bin gezwungen— jetzt in dieſer Stunde einen Lokaltermin abzuhalten.“ Alle nahmen Platz. die es hörten, Inſpektor Selles Augen aber ließen Btucks. Antlitz nicht frei. Fieberhaft arbeiteten ſeine Gedanken. Er überlegte, wo habe ich das Antlitz ſchon einmal geſehen?“ Da begegnete Brucks ſeinem Blick. And als ſich die ſchwarzen Augen in die des Inſpektors bohrten, da kam Selle die Erleuchtung blitzartig. N Mit einem Schlage wußte er— wer Tho⸗ mas Brucks war. Aller Blicke hingen an dem ernſten Geſicht des Inſpektors. f „Meine Herren!“ ſagte Selle.„Ich ſehe Sie alle— empört noch unter dem Eindruck der furchtbaren Bluttat, die ein junges Le⸗ ben vernichtete, das ſich das Glück jetzt errin⸗ gen wollte, an der Seite eines liebenden Gat⸗ ten zu ſtehen. Mörderhand ſtreckte Katja von Waslewſki nieder. Ich will Ihnen den Mör⸗ der nennen! Nicht der, den man eingeſperrt 2 Sein Blick richtete ſich auf Thomas Bruckz Augen 15 der aſchfahl geworden war. Aller folgten entſetzt ſeinem Blick. Selle deutete auf Brucks. „Dort— ſehen Sie ſich den Mörder an— dort ſitzt er— Thomas Brucks heißt der Mö, der— Thomas Brucks heißt der Brandſtiftet — Thomas Brucks—“ Ein einziger heftiger Aufſchrei ging durch das große Zimmer. nach ihm faſſen und ihn erwürgen. Thomas Brucks erhob ſich mühſam. „Wahnfinn! Blanker Wahnſinn!“ keuchte er auf. „Wahrheit iſt es! Wahrheit Herr Bruchs! Ihr ſchmähliches Spiel iſt aus. Sehen Sie ſich den Mann genau an— es iſt der einſtige Führer der Liga zur Befreiung Oberſchleſien⸗ der vor der polniſchen Regierung flüchten mußte— Korfalony iſt es— Korfalony!“ Dah ſah Brucks, daß er ſein Spiel verloren hatte. Mit einem plötzlichen Ruck war er an der Tür des Zimmers. Riß ſie auf. a Aber— da ſtand ihm einer im Wege. Bogislav von Waslewſi, der Bruder, der eben eingetroffen war, ſtand wie der leibhaſ⸗ tige Gott der Rache vor ihm. „Mörder meiner Schweſter!“ ſchrie det junge Mann auf, in ſeinem maßloſen Schmerze. Seine nervigen Finger faßten nach Brucks Halſe. Da war ſchon der Inſpektor da. Thomas Brucks wurde gefeſſelt. Fortſetzuna folat. Der Führer. gellräz- Vortrely für Zweckſparkaſſe ſo- N Es kommen nur durchaut 175 Herren m. gutem Leumund in Frage, da es ſich un F. V. 4045 durch Bud. haben? So wenden S Wen, ſagt der 05 N 1 Die Hände der Männet 5 ſtreckten ſich nach dem Manne, als wollten ſie geben. Im letzten Falle werden wir gegen Zu⸗ widerhandelnde außer der Veranzeigung die Ent⸗ ziehung der Erlaubnis zum Flaſchenbierverkauf beim Kreisamt beantragen. Unſere Beamten haben ſtrenge Weiſuug, Zuwiderhandelnde unnachſichtlich z. Anzeige zu bringen Viernheim, den 6. November 1931. Heſſiſches Polizeiamt i J. B.: Kühne. a Inoleum u. tragt der prahlische u. schöne Bodenbelag Grobe Auswahl in Läufer 70 cm. und 90 em. Teppiche 2004300 em. Stoffſäufer besonders bill. Restposten. Tum Heuanmaenen der Garainen benötigen Sie Vorhangkloben, Vorkangschnur, Eisenstengen, Ringe und Klammern Holz-Gallerlen in allen Farben bei niedrigsten Preisen zu erhalten im Mabelnaus Hoch Weinheimerstr. 43 Rathausstr. 13 aue Für ruhige Stunden! Wiſſenswertes aus allen Gebieten. Es gibt auf der Erde Menſchen mit grünem Haar. Und zwar leben ſie in Chile, bei den großen Kupfergruben. Das Roherz wird dort in Hochöfen geröſtet und die Dämpfe dieſes Verfahrens führen ziemlich raſch die ſeltſame Farbänderung herbei, wobei das Haar im übrigen unbeſchädigt bleibt. Die Bezeichnung Marmelade iſt nicht etwa, wie manche glauben mögen, eine Kriegserfin⸗ dung. Sie ſtammt vielmehr aus dem Portugie⸗ ſiſchen und geht auf die portugieſiſche Quitte „Marmelo“ zurück, aus der urſprünglich die Marmelade bereitet wurde. In Holland verſuchte man vor rund 300 Jahren, eine ſchwarze Tulpe zu züchten. Dieſe Zuchtverſuche hatten aber ebenſo wenig Erfolg wie die Verſuche zur Züchtung einer ſchwarzen Roſe. Das geſamte Blutquantum des Menſchen beträgt knapp 7 Prozent ſeines Körpergewich⸗ tes. Das ſind bei Leuten von 60—70 kg. Ge⸗ wicht nur 4—5 Liter. Während der Inflation hat die Notgeld⸗ Erzeugung zuweilen groteske Formen ange⸗ nommen. Die Stadt Bielefeld beiſpielsweiſe, die damals ihr 700jähriges Stadtjubiläum fei⸗ erte, gab durch die Stadtſparkaſſe Stoffſcheine in Werten von 25 bis 10000 Mark heraus. Pößneck in Sachſen⸗Meiningen gab damals als einzige Stadt Schuhleder⸗ und Sohlenleder⸗ Geldſcheine aus. Sie hatten Sohlenſtärke, ſo⸗ daß ſie zum Beſohlen eines Schuhs verwertet werden konnten. Dadurch bildeten ſie ein im⸗ merhin wertbeſtändiges Geld. Die Oſterwiecker Glacelederinduſtrie(Kreis Halberſtadt) gab Geldſcheine aus Glaceleder heraus, aus ſein⸗ ſtem Handſchuhleder, die nur in Oſterwieck a. Harz Gültigkeit hatten. Aluminiumſcheine wurden vom Lautaperk verausgabt. Sie wur⸗ den nach dem Druck äuf Papier gepreßt, um für den Verkehr handlicher zu ſein. Holzſcheine aus Sperrholz ſind nur in Oeſterreich in Um⸗ lauf geweſen. Den Handſchuh kennt das Abendland bereits ſeit dem 5. Jahrhundert v. Chr. Um jene Zeit lernten die Römer und Griechen die Hand— ſchuhe in den Perſerkriegen kennen. In Braſilien findet ſich ein Stein, Itakolu⸗ mit, auch Gelenkquarz oder elaſtiſcher Sand- ſtein genannt, der die Eigenſchaft beſitzt, daß er ſich nach Belieben biegen läßt, ohne daß er zerbricht. N Im Jahre 1820 waren 88 Prozent der Be⸗ völkerung der 1880 Staaten f 1915 Landwirtſchaft tätig; 1850 waren es 80 bent 1870 47,6 Prozent, 1900 35,7 Pro⸗ zent und 1920 kaum noch 20 Prozent. Die Ur⸗ ſachen dieſer Abnahme ſind die Zunahme der Induſtrie und die ſteigende Verwendung der Maſchinen in der Landwirtſchaft. Der Verbrauch an Trinkranntwein iſt in Deutſchland unter dem Druck der Wirtſchafts⸗ kriſe ſehr ſtark zurückgegangen. Während noch um das Jahr 1900 auf den Kopf de. Bevöl, kerung pro Tag 3.70 Liter Weingeiſt ver⸗ braucht wurden, iſt dieſe Ziffer jetzt auf 0,78 Liter zurückgegangen. — — Dufen einfaches Nudev: Ard n, fad gofort locben und dug De Onaulation bleibt enhalten. te ene chef dlibs dur de Na uιινũ,α e * Schwarzkopf rocken-Schaumpon Haſe und Haſe iſt zweierlei Welches Haſenfleiſch ſchmeckt am beſten? Die nährſtoffreichſte aller Wildfleiſcharten. Für den Kenner von Haſenfleiſch beſtehr ein deutlicher Unterſchied zwiſchen dem Ge— ſchmack der Berg⸗ oder Waldhaſen und dem der Sumpf⸗ oder Moorhaſen, da die erſtgenannten ein viel ſchmackhafteres Fleiſch liefern als die Haſen, die aus Sumpf- oder Moorgeländen herkommen. Außerdem finden ſich Unterſchiede im Fleiſch der männlichen und weiblichen Tie re, das Fleiſch der Häſin iſt viel zarter und ſaftreicher als das des oft etwas trockenen Rammlers. Am zarteſten ſchmeckt immer das Fleiſch des Junghaſen, wenn ſeine Entwicklung ungefähr bis zur Hälfte oder bis zu Dreiviertel ſeines Wachstums fortgeſchritten iſt; man er⸗ kennt die jungen Tiere immer ſchon am gerin⸗ geren Gewicht und nennt ſie dann je nach ihrer Größe„halbwachſen“ oder„Dreiläufer“. Der Fleiſchwert des Haſen hängt überdies davon ab, ob das Tier ſtark oder weniger zerſchoſſen iſt, weil ſich ſtark zerſchoſſene Haſen, namentlich dann, wenn Rücken und Schenkel angeſchoſſen ſind, viel weniger gut halten. Sei⸗ nem Nährwert nach gehört das Haſenfleiſch, weil es faſt reines Muskelfleiſch iſt, zu den nährſtoffreichſten aller Wildflekſcharten. Es enthält Eiweis, wertvolle Mineralſalze und Vitamin A und iſt außerdem leichter verdau⸗ lich als Lamm⸗, Kalb- und Ochſenfleiſch. Seine Verdaulichkeit kann allerdings dadurch ungün⸗ ſtig beeinflußt werden, daß es mehr oder we— niger ſtark gewürzt wird, wie es z. B. bei der Bereitung des„Haſenpfeffers“ üblich iſt, wes⸗ halb magenſchwache Perſonen das Haſenfleiſch am beſten nur in Butter gebraten verzehren. Anſere Vorfahren verwendeten das Blut und Fett des Haſen als Heilmittel gegen allerhand innere Leiden, während der Genuß von Ha⸗ ſenfleiſch beſonders Melancholikern anempfoh⸗ len wurde, weil es den Menſchen heiter und lebensluſtig machen ſoll. Aus Haſenfleiſch be⸗ reitete man früher auch verſchiedene Würſte, ſogar Blutwürſte, die gern gegeſſen wurden. Eine grauſame Sitte des 16. Jahrhunderts verlangte, daß man lebend gefangene Haſen durch Eingießen von ſiedendem Wein oder Eſ⸗ ſig tötete, was dem Fleiſch einen beſonders fei⸗ nen und würzigen Geſchmack geben ſollte. Eine andere, zur gleichenzeit ſehr beliebte Tierquä⸗ lerei war das Kochkunſtſtück, junge lebende Ha⸗ ſen in große Paſteten einzuſchließen und ſie dann beim Aufſchneiden der Paſtete auf der Tafel vor allen Gäſten wieder herauszulaſſen, was das rohe Vergnügen bot, die geängſtigten Tiere wie raſend auf dem Tiſch hin und her⸗ laufen zu ſehen. Aus Nah und Fern Darmſtadt, 6. Nov.(Lon der Volks⸗ bank.) Nachdem die geſetzlichen Vorausſetzungen erfüllt ſind, wurde vom Amtsgericht J das gericht⸗ liche Vergleichsverfahren über die Darmſtädter Volksbank G. m. b, H. eröffnet. Als Vertrauens⸗ perſon wurde Rechtsanwalt Dr. Schiff beſtellt. Mainz, 4. Nov.(Schiedsſpruch.) In der Metallinduſtrie für das Gebiet Mainz⸗Wies⸗ baden⸗Rheingau wurde am Mittwoch ein Schieds⸗ ſpruch gefällt, wonach der bisherige Spitzenlohn von 83 auf 78 Pfg. ab 1. November bis 31. Dez. geſenkt wird, ab 1. Januar 1932 bis 29. Februar 1932 auf 77 Pfg. Der Akkordrichklohn beträgt ab 1. November bis 29. Februar 76 Pfg. Neu⸗ eingeführt wurde die Landklaſſe. Der Spitzen⸗ lohn wird hier auf 74, der Akkordrichtlohn auf 73 Pfg. feſtgeſetzt. Die Erklärungsfriſt läuft bis 11. November. i Bingen, 4. Nov.(Bingen kauft die Kaſerne„La Marne“. Die Stadtverord⸗ neten haben beſchloſſen, die vom Reich für die Be— ſatzung erbaute Kaſerne„La Marne“ von der Reichsvermögensverwaltung für 100 000 Mark bei 10 000 Mark Anzahlung, 3 Prozent Verzin⸗ ſung und 8 Prozent Tilgung des Reſtes zu kaufen. Die Kaſerne wird in eine Volksſchule umgewandelt, die ſehr nötig iſt, da ſchon einzelne Klaſſen in Mieträumen untergebracht ſind. Büdesheim, 5. Nov.( Großfeuer.) Am Dienstag abend gegen halb 10 Uhr brach in einem Lagerſchuppen des Zimmermeiſters Joſef Kraß in der Rheinſtraße aus bisher noch unbe⸗ kannter Urſache Feuer aus. Der etwa 10 Meter lange Schuppen, der mit Bau⸗ und Lagerboalz ge— füllt war, bot den Flammen reiche Nahrung, und der Brand griff alsbald auf die angrenzende Werk⸗ ſtadt über, in der ſich Maſchinen und Geräte be⸗ fanden. Die Rüdesheimer Feuerwehr, die als— bald zur Stelle war und ſpäter auch von der As⸗ bacher und der Eibinger Feuerwehr unterſtützt wurde, mußte ſich darauf beſchränken, die umlie— genden Gebäude, die zum Teil ſchon vom euer ergriffen worden waren, zu retten. Der Lager— ſchuppen und die Werkſtatt mit allen Maſchinen und Geräten fielen dem raſenden Element zum Opfer. Der Schaden iſt beträchtlich. Wiesbaden, 4. Nov.(Verzweiflungs⸗ tat eines jugendlichen Erwerbs⸗ loſen.) Der 19jährige Schloſſer K. wurde von ſeiner Mutter tot in der Küche aufgefunden. Er hatte ſich mit Gas vergiftet. Als Grund gab er in einem hinterlaſſenen Schreiben ſeine Erwerbs— loſigkeit an. Heidelberg, 5. Nov.(Tödlicher Sturz von der Treppe.) Geſtern abend ſtürzte im Hauſe Eppelheimerſtraße 48 die 52jährige Witwe Laura Krauth aus unbekannter Urſache die Treppe hinunter. Sie erlitt bei dem Sturz ſchwere Kopf⸗ verletzungen, denen ſie bereits auf dem Transport zum Krankenhauſe erlag. Bad Dürkheim, 4. Nov.(Der Dürkhei⸗ mer Doppelſelbſtmord aufgeklärt.) Die Feſtſtellungen über die Herkunft der Toten, die heute früh in der Gemarkung Grethen gefunden worden ſind, haben im Laufe des Nachmittags zu einem Erfolg geführt. Die Leichen wurden von den erſchienenen Angehörigen als der 26jäh⸗ rige ledige Kaufmann Friedrich Palm aus Mann⸗ heim⸗Neckarau und als die 28 jährige verheiratete Helene Bendinger aus Grünſtadt erkannt. Die beiden Lebensmüden haben ſich am Samstag von zu Hauſe entfernt. Während die Frau in einem hinterlaſſenen Briefe ihrem Manne Mitteilung machte, daß ſie einen Arzt in Ludwigshafen auf⸗ ſuchen werde. hat der junge Mann ant Tage vor der Tat an ſeine Eltern einen Abſchiedsbrief ge— ſchrieben. Landau, 4. Nov.(Weitere Fälle der Uerberfliegungdeutſchen Gebiets.) Im Zuſammenhang mit der gemeldeten Notlan⸗— dung eines franzöſiſchen Militärfliegers auf dem Ebenberg wird aus Steinfeld gemeldet, daß deut⸗ ſche Zollbeamte am Dienstag vormittag an der elſäſſiſch⸗-pfälziſchen Grenze beobachteten, wie ins⸗ geſamt drei franzöſiſche Militäreindecker die Grenze nahe der Bienwaldmühle vom Elſaß her überflogen. Die drei Flugzeuge kreuzten etwa eine Stunde lang ſehr niedrig über dem Bienwald. Zwei von ihnen wandten ſich gegen 10 Uhr bezw. 10,30 Uhr nach dem Elſaß zurück; der Rückflug des dritten Apparates wurde nicht beobachtet. Man vermutet, daß es ſich bei letzterem um das hier not— gelandete Flugzeug handelte. Nach den Ausſagen der beobachtenden Grenzbewohner flogen die Flug— zeuge lange in einer Art und Weiſe über dem Bienwald, die annehmen ließ, als ob von oben her irgendwelche Beobachtungen angeſtellt würden. Oberſtein(Nahe), 5. Nov.(Steinwürfe auf einen Perſonenzug.) Auf der Sta⸗ tion Enzweiler der Bahnſtrecke Saarbrücken-Vin⸗ gen wurde geſtern nachmittag ein Reiſender eittes Perſonenzuges dureh Steinwürfe am Kopfe ver⸗ letzt. Der Reiſende hatte am Abteilfenſter Platz genommen., Nach ſeinen Angaben haben Kieder kurz nach der Ausfahrt aus der Station mit Ster⸗ nen nach dem Zug geworfen. Die Ortspolizeibe⸗ hörde von Enzweiler hat die Ermittelungen ſofort aufgenommen. Trier, 5. Nov.(Ein hartnäckiger Selbſtmordkandidat.) Als am Mitt⸗ woch die Große Strafkammer verkündete, daß ein gewiſſer Joſef Mittler aus dem Kreiſe Wittlich, der mit einer Bande eine große An— zahl Einbrüche in der Eifel begangen und in mehreren Eifelbächen durch Chlorkalk große Mengen Fiſche u. ihre Brut vernichtete hatte weiter in Haft zu behalten ſei, da Fluchtver— dacht vorliege, zog Mittler eine Raſierklinge aus der Taſche und verſuchte, ſich die Hals— ſchlagader zu durchſchneiden. Er verletzte ſich nur durch einen Schnitt, da herbeieilende Ge— richtsdiener ihn an ſeinem Vorhaben hin derten. Mittler hat bereits im Gefängnis mehrere Selbſtmordverſuche gemacht. U. a. verſchluckte er zwei Löffel, von denen erſt einen aus ſeinem Körper wieder entfernt werden konnte. enb. Stettin, 5. Novbbr.(Selbſtmord eines Arztes.) Heute morgen wurde die Mordkommiſſion der Kriminalpolizei nach deim außerhalb der Stadt liegenden Eruſt Moritz Arndt Krankenhaus gerufen, wo der Chefarzt der An ſtalt, Dr. Görlitz erſchoſſen aufgefunden worden war. Da ſchon am 9. Oktober ein Attentat auf Dr. Görlitz verübt worden ſein ſollte, nahm man zunächſt an, daß es ſich um ein Verbrechen han⸗ delt. Die Polizei hat aber feſtgeſtellt, daß De. Görlitz ſich ſelbſt erſchoſſen hat. Dr. Görlitz hatte berſucht, ſeinen Selbſtmord zu verſchleiern, indem er einen Unfall beim Reinigen ſeiner Piſtole vor⸗ zutäuſchen verſuchte. Man nimmt an, daß Dr. Görlitz wegen zerrütteter Nerven in den Tod ge— gangen iſt. 5 Gut wie immer wenn auch viel Billiger Ulster mit Ringsgurt. warm gefüttert, iragfähige Qualität. flotte Form 150 35.— L Haletot mit Samthragen. auf H'seide gefüttert, reine 35 Wolle, besond., preisw. 2 45.—, UL Wister-Paletot fee b aügliche Qualität. hochmoderne 8 Verarbeitung 38.—, 4 2 hervorragende Hammgarn-Oualitäten, mo- derne, prima Verarbeitung 38. 48. 58. ene fürje 3 Barxinrad Neicox dex Vochofrilſe BERGDOIT Mannheim, H 1, 5 Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 5. Nov. Im Vormittagsverkehr hörte man folgende Preiſe in RM. per 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Weizen inl.(75—76 dilo), gut, geſund und trocken, 24,75— 25,50, Roggen inl. gut, geſund und trocken, 22,50—23, Hafer inl. 17—19, Sommergerſte inl. 18,50 bis 20, Futtergerſte 18,25—18,50, ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, neue Mahlung, November-Dezem⸗ ber 35,75, desgl. mit Auslandsweizen 37,75, ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlung und Lieferung, 39,75 bezw. 41,75, ſüdd. Weizenbrot⸗ mehl, gleiche Mahlung und Lieferzeit, 27,75 bzw. 29,71, Roggenmehl(0—60proz. Ausmahlung), je nach Fabrikat 31,50—32,50, feine Weizen⸗ kleie 9,25, Biertreber 12,75—13, Erdnußkuchen 13.— Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 5. Nov. Zufuhr und Preiſe: 159 Kälber 32—48, 47 Schafe 24—28, 50 Schweine, nicht notiert, 970 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 4—6, über vier Wochen 7—11, Läu⸗ fer 13—18. Marktverlauf: Kälber ruhig, lang⸗ ſam geräumt; Ferkel und Läufer mittel. oll oli für je RM. 3. Bareinkauf ein Freilos!