Lokale Nachrichten Sterbefall. Die Familie des Herrn Michael Hanf, Elektrohaus, Bahnhofſtraße, wurde in tiefe Trauer verſetzt. Ein Sohn von ihr, Herr Hans Alfons Hanf, der erſt kürzlich mit beſtem Erfolge ſein Ingenieur⸗Examen beſtanden hat und die Freude ſeiner Eltern geweſen, iſt an den Fol- gen eines Herzleidens, das einen operativen Ein- griff notwendig machte, geſtern Nachmittag im Mannheimer Krankenhaus plötzlich und unerwartet geſtorben. Die Familie Hanf verlor mit ihm einen hoffnungsvollen Sohn, der erſt 21 Jahre alt, allzeit brav und fleißig geweſen. Allgemeines Mitgefühl wird der betroffenen, ſchwergeprüften Familie entgegengebracht. Die Beerdigungszeit iſt aus der Anzeige erſichtlich. R. J. P. § Gemeinderatsſitzung am Donnerstag, den 12. November, abends 8 Uhr, mit folgender Tagesordnung: 1. Gewährung von Baudarlehen für das Jahr 1930/1; 2. Wiederbelebung der Bauwirtſchaft durch ſteuerliche Vergünſtigungen; hier Befreiungs⸗ u. Ermäßigungsmöglichkeiten; 3. Durch- führung der Heſſ. Verordnung zur Sicherung der Haushalte der Gemeinden; hier Ueberprüfung des Voranſchlags; 4. Stromlieferung an Georg Fried- rich Klee 1.(nichtöffentlich). § Die Erwerbsloſen⸗Anterſtützung kommt dieſe Woche zur Auszahlung, und zwar wegen des Kirchweihfeſtes ausnahmsweiſe ſchon am Sams⸗ tag, den 14. November. Die Auszahlung erfolgt in bekannter Reihenfolge. § Achtung, Arbeitsinvaliden. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß morgen Mitt- woch Abend halb 8 Uhr im„Fürſt Alexander“ eine ſehr wichtige Verſammlung ſtattfindet, in der der Gauleiter, Kollege Jaxt⸗-Darmſtadt, über ein ſehr aktuelles Thema ſpricht.(Siehe Inſ.) § Preisgekrönt. Bei der Geflügelſchau in Neckarau am letzten Sonntag, die vom Geflügel— zuchtverein 1926 von hier durch Zuchtkollege Nik. Bugert, Steinſtr., beſchickt war, konnte dieſer einen großen Erfolg erzielen. Bei ſtarker Konkurrenz in Abt. Italiener, von ca. 200 Nummern, errang ſich Herr Bugert mit ſeinen Italiener„Silberhals“ mit 2 mal 1,0 einen Klaſſenpreis mit ſehr gut 1. und Ehrenpreis, 1 Klaſſenpreis mit ſehr gut 3., mit 2 mal 0,1 die Note gut Wir wünſchen dem ſtrebſamen Züchter auch fernerhin gute Erfolge zur Zucht. Wir gratulieren. * Sperrzeiten für Kraftſtromver⸗ braucher. Die Bürgermeiſterei gibt in der heu— tigen Bekanntmachung die Einführung der Sperr- zeiten für die Kraftſtromabnehmer bekannt. Dieſe Sperrzeiten, die auch in anderen Stromverbrauchs— gebieten eingeführt ſind, dienen in erſter Linie da— zu, eine ſtörungsfreie Lichtverſorgung in den Abend— ſtunden zu ſichern und andererſeits auch, um eine Verteuerung der Stromkoſten entgegen zu wirken Eine Verteuerung der Stromkoſten iſt unausbleib— lich, wenn bei dem hohen Bedarf an Lichtſtrom in den Abendſtunden ſämtliche Motoren und nicht zu— letzt auch die vielen Bügeleiſen eingeſchaltet werden. Es wird dadurch eine hohe Belaſtung des Orts— netzes hervorgerufen, die dann bei Berechnung des Strompreiſes zu Grunde gelegt wird und denſelben ganz enorm erhöht. Die Werke müſſen daher be— ſtrebt ſein, einen möglichſt gleichmäßigen Verbrauch zu erzielen, damit nicht etwa in den wenigen Abend— ſtunden ein ſehr hoher Verbrauch auftritt, der den Kraftwerken eine erhöhte Arbeit der Erzeugungs— maſchinen verurſacht, wührend dann dieſe Maschinen i am Tage oder nachts bei einem geringen Verbrauch zum Teil nutzlos daſtehen müſſen. Aus dieſem Grunde laſſen ſich die Kraftwerke auch die Bereit⸗ ſtellung der Maſchinen durch eine Leiſtungsgebühr bezahlen, die auf Grund der zur Verfügung geſtell⸗ ten Leiſtung errechnet wird und die im Falle einer übermäßigen Belaſtung in unter Umſtänden ſehr hoch ſein kann. Eigentlich müßte die Gemeinde wie auch andere Werke es tun, dieſe Gebühr auf die Kraftſtromverbraucher. abwälzen, die dieſe hohe Spitzenlaſt in den Abend⸗ ſtunden verurſachen. Man hat bis jetzt davon Ab⸗ ſtand genommen und will verſuchen, durch Einfüh⸗ rung der in der Bekanntmachung der Bürgermeiſterei näher bezeichneten Sperrzeiten einen Ausgleich in dieſer Hinſicht herbeizuführen. Sch. * Wahlverſammlung der Sozial- demokratiſchen Partei. Man ſchreibt uns: Die am Samstag abend im„Karpfenſaal“ ſtatt⸗ gefundene Wahlverſammlung der S. P. D. nahm einen ungeſtörten Verlauf. Ungeſtört, wenn man den Auszug der Kommuniſten als eine lächerliche Nebenſächlichkeit bezeichnet. Man verſteht die Auf⸗ geregtheit der K. P. D. wenn man weiß, daß ſie ſeit Jahr und Tag der Arbeiterſchaft und insbe⸗ ſondere den Erwerbsloſen doch nichts als Ver— ſprechungen gemacht hat, von denen bis jetzt noch niemand ſatt geworden ſein dürfte. Man muß aber doch etwas machen um die rebellierenden Maſſen bei der Stange zu halten. Alſo hin in die S. P. D.⸗Verſammlungen u. ein bißchen„Theater“ gemacht, damit doch wenigſtens der Parteikarren intakt bleibt. Der Referent des Abends, Reichs- tagsabgeordneter Ullrich Heilbronn ſchilderte die Weltwirtſchaftskriſe in allen Phaſen und beſprach im Zuſammenhang damit die Außenpolitik der Sozialdemokratie, die einen Teilerfolg in dem Ab⸗ zug der Beſatzungstruppen und der Wiederaufrollung der Reparationsfrage zeitigte. Innenpolitiſch umriß der Referent beſonders wirkungsvoll die Stellung- nahme der Sozialdemokratie zum Kabinett Brüning. Wenn die S. P. D. das Kabinett Brüning toleriert, dann nur, weil ſie verhindern will, daß ſtatt Brüning der Schwerinduſtrielle Hugenberg die Regierungs- geſchäfte übernimmt. Eine Auslieferung des Reichs- wehrminiſteriums, des Innenminiſteriums, des Ber— liner Polizeipräſidiums an Hitler, Goebbels, Frick uſw. wäre das Ende der geſamten Arbeiterbewe— den Abendſtunden gung. Es wäre aber auch das Ende aller ſozial ⸗ politiſchen Errungenſchaften und Einrichtungen. Die Regierungstätigkeit der Harzburger Front bedeutet aber zugleich Aufhebung der Tarifverträge und des geſamten Schlichtungsweſens. Schärfftes Mißtrauen des Auslandes wäre die Folge, was unweigerlich einen neuen Krieg nach ſich ziehen würde. Wenn dieſe Regierungsſehnſucht der Nationalſozialiſten bis jetzt nicht Wirklichkeit wurde, dann iſt es ein Ver⸗ dienſt der S P. D. Wenn die K. P. D. in Gemein⸗ ſchaft mit den Faſchiſten und den Vertretern der Schwerinduſtrie in Preußen einen Volksentſcheid zur Auflöſung der Regierung Braun-⸗Severing durch- führt, dann bleibt es eben einen Verrat an der Arbeiterklaſſe, der auch nicht durch Beſchönigungen und Geſchrei aus der Welt zu ſchaffen iſt. Die Politik der S. P. D. iſt getragen von tiefer Ver⸗ antwortung und großer Sorge für das Schickſal der deutſchen Arbeiterſchaft. Wer darum verhin⸗ dern will, daß aus dem freiheitlich geſinnten Heſſen ein faſchiſtiſches Experimentierländchen werden ſoll, der wähle die Partei Auguſt Bebel's, die Sozial- demokratiſche Partei: Liſte 1. *„Konzert der 2000.“ Am kommen- den Sonntag, den 15. Nov., nachm. 3 ¼ Uhr, wird in Mannheim, Nibelungenſaal, das bereits vor einem Jahre beſchloſſene„Konzert der 2000“ ſtattfinden. 41 Vereine in 8 Gruppen eingeteilt, werden am Sonntag durch das Lied für die Ar- beiterſängerbewegung demonſtrieren. Es iſt das erſtemal im Mannheimer Bezirk, daß ſich die Ar⸗ beiterſänger zu einer ſolchen Veranſtaltung zuſam⸗ mengefunden haben. Von dem alten Stile des Werbungsſingens hat man diesmal Abſtand genom⸗ men und das rein konzertmäßige an ſeine Stelle geſetzt. Das Konzert der 2000 wird ein a-capella Konzert größten Stils werden. Der Volkschor Viernheim wird mit dem Vollkschor Weinheim und dem Arbeitergeſangverein Hemsbach die beiden gro⸗ ßen Uthmann⸗Chöre„Der Freiheit mein Lied“ und „Frühlingsbotſchaft“ zum Vortrag bringen. Den Schluß des Konzertes bildet eine Uthmann-Gedenk⸗ feier, wobei Gaudirigent Dr. Knöll⸗Karlsruhe die Rede halten wird. Anſchließend ſingen ſämtliche Männerchöre den Maſſenchor„Ich warte Dein“. Paſſive Mitglieder und Angehörige des Viernheimer Volkschors, die an dieſem Konzert teilnehmen wol⸗ len, können in der heute Dienstag ſtattfindenden Singſtunde des Frauen- und Männerchors, Karten ——— Zentrums Verſammlung Kredite a. ſtädt. u. landw. Objekte evtl. auch an 2. Stelle. Desgl. Zwiſchenkredite f. Bauſparverträge u. Finan⸗ zierung v. Wohnhausneu⸗ am Mittwoch, den 11. Nov., abends 8 Uhr daten van ag Jah im Freiſchütz! Redner: 1.) Herr Abg. Groß, Stuttgart 2.) Herr Abg. Hoffmann, Darmſtadt 3.) Herr Prof. Stohr, Mainz. Hierzu ſind alle Freunde der Zentrumspartei, Männer und Jung- männer, Frauen und Jungfrauen, herzlich eingeladen und werden gebeten, mit Rückſicht auf die außerordentliche Wichtigkeit der bevorſtehenden Landtagswahl dieſe Verſammlung zahlreich zu beſuchen. Der Vorſtand der Zentrumspartei. gibt zu günſt. Beding. o. Einzahlung von Vorprü⸗ fungsgeb.(Briefrückporto iſt bei Anfrag, beizulegen.) Deuischer Sparverein Kreditabteilung Wiesbaden Rheinſtraße 39, l. Schwarzer Paletot faſt neu, billig abzugeben. mannnelimerstr. Rr. 29 Nur noch etliche Tage dauert mein 95 Pfg.⸗ Werbeverkauf in Putzartikel Bürsten, Besen usw. Bodenwachs und Beize Emallle waren, Zink-, Glas- und Popzellan- und alle sonst. Haus- haltwaren Bestecke usw. Vall. Winkenbach Weinheimerſtraße 59. Bekanntmachung. Betr.: Den Verkauf von Flaſchenbier. Wir ſehen uns veranlaßt, die Flaſchenbier⸗ händler erneut darauf hinzuweiſen, daß der Ver- kauf von Flaſchenbier lediglich von 7-19 Uhr während der allgemeinen Verkaufszeit geſtattet iſt. An Sonn- und Feiertagen iſt jeglicher Verkauf ſtreng verboten. Ebenſo iſt es den Flaſchenbier⸗ verkäufern gänzlich unterſagt, Flaſchenbier zum unmittelbaren Genuß an Ort und Stelle abzu⸗ geben. Im letzten Falle werden wir gegen Zu⸗ widerhandelnde außer der Veranzeigung die Ent- ziehung der Erlaubnis zum Flaſchenbierverkauf beim Kreisamt beantragen. Unſere Beamten haben ſtrenge Weiſung, Zuwiderhandelnde unnachſichtlich z. Anzeige zu bringen Viernheim, den 6. November 1931. Heſſiſches Polizeiamt J. B.: Kühne. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Donnerstag, den 12. Nov. 1931, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffentl. verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 43 Oberlück 8. Gew. Nr. 23 Kl. neuer Garten Nr. 2 Kleine Striethen Nr. 27 Sandgaben Nr. 81 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 69 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 56 Gr. Neuenacker im Gr. Bruchfeld Nr. 5 Kl. Neuenacker im Gr. bruchfeld Nr. 102 Rothfeld 2. Gew. Nr. 69 Dreiruthen Nr. 21 Vierruthen Nr. 93 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 1 Oberbruchweide 4. Gewann Nr. 22 Oberlück 7. Gew. Nr. 19 Oberlück 13. Gew. Nr. 83 Kleiner neuer Garten Nr. 31 Sandgaben Nr. 35 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 17 Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 71 Gr. Bruchfeld 2. Gew. Nr. 44 Almen Nr. 37 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 46 Vierruthen Nr. 90 Vierruthen Nr. 124 Mittlere Lange Theilung Nr. 61 Krottenwieſe(Acker) Nr. 62 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 8 Oberlück 10. Gew. Nr. 19 Sandgaben Nr. 24 Dreiruthen Nr. 9 Unterbruchweide 9. Gew. Nr. 14 Schloth Nr. 74, 114 Viernheim, den 9. Nov. 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. 1 Lamberth⸗ f J ſehr ſpannend und aufregend. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lambert. irg enn den, n 10e be ie been f ſich zwiſchen 50 Pfg. bis 1. * J Die 0 D. J. K. Viernheim. Viernheim—Herrnsheim— Diesmal 20. Der Verlauf des Spieles hat ſich den Er⸗ wartungen entſprechend vollzogen. Viernheim 1 war immer die ſpieleriſch weit überlegene Partei und ließ den Gegner nur in vereinzelten Augenblicken aus ſeiner Spielhälfte heraus. Aber auch in dieſen Momenten blieb Viernheims Tordeckung Herr der Lage. Man kann es daher den Viernheimern nicht verdenken, daß ſie nicht mit dem in letzter Zeit be⸗ obachteten Schneid an die nicht allzu ſchwierige Lö- ſung herangegangen ſind. Sie fühlten ſich eben zu überlegen, fanden es deshalb nicht der Mühe wert, mehr zu zeigen, als nötig, um dieſes 7:0⸗Ergebnis herauszuholen. Und wenn man dann noch erwähnt, daß verſchiedene verunglückte Torſchüſſe gegen Latte und Pfoſten, ferner haushoch darüber gingen, dann verſteht man, daß es am Schluß nur 7:0 hieß. Anders dagegen die Herrnsheimer. Alle Achtung, ſie haben ſich tapfer gewehrt, aber ihre Handlungen ſind manchmal erſchrechend planlos. Leider verloren ſie nach einer halben Stunde Spielzeit ihren be⸗ ſtimmt nicht ſchlechten Torwächter und ſo mußten ſie das Spiel mit 10 Mann durchführen. Der Verlauf des Spieles war nicht ſonderlich aufregend, doch wie bereits geſagt, faſt ſtets im Zeichen Viern⸗ heims. Das 1 Tor gleich in der erſten Minute nach einem ſchönen Durchbruch. Bis Halbzeit fielen noch weiter 3 Tore durch ſchönes Zuſammenſpiel des Innenſturms, ſodaß das Halbzeitergebnis 4.0 hieß. Nach Halbzeit kam Herrnsheim etwas auf. Aber als der Halblinke Viernheims und dann der Halbrechte 2 weitere Tore ſchoß, da war es mit der Herrlichkeit Herrnsheims ganz zu Ende. Es reichte nicht mal mehr zum Ehrentor, was ſie ſicher verdient gehabt hätten. Ein Lob verdienen Viern⸗ heims Halbrechter und zeitweiſe der Mittelläufer. Aber allen wäre etwas mehr Ruhe im Spiel zu empfehlen. Es wird doch mit den Füßen gearbeitet und nicht mit dem Munde. Der Schiedsrichter gut, nur manchmal etwas kleinlich. Bürſtadt 1.— Viernheim 2. 1:0. Unſere 2. Mannſchaft mußte ſich in Bürſtadt knapp mit 1:0 beugen. Dieſes Spiel war von Anfang bis Ende Aber für Viernheim war heute das Glück nicht hold und ſo mußten ſie geſchlagen den Heimweg antreten. Weitere Reſultate: M. H. M. Käfertal— Viernheim priv. 7:3; Viernheim Sch. 1—Rot⸗Weiß Sch. 2:5; Bürſtadt Sch. 2— Viernheim Sch. 2 2•8; Viernheim A. H. 1a— Viernheim A. H. 1b 31g. Handball: Viernheim 1—Lorſch 2 413; Viernheim Sch. 2— Rot-weiß Sch. 2 0:9. P. G. Wochenplan der D. J. K. Dienstag 8 Uhr Turnſtunde. Mittwoch 2— 4 Uhr Schülertraining. Das Hallen- training fällt wegen der Zentrumsverſammlung aus. Vereins- u. Trainingsabende der Sport- vereinigung Amicitia 09 e. v. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag abend 8 Uhr: Hallentraining der 1. M. im Vereinshaus.— Nachm. 4 Uhr: Fußball- Training der Schwarzweißmannſchaft und 4. M Vereins⸗Anzeiger. Klub der Geflügelzüchter 1926. Dienstag, den 10. Nov. abends halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung mit Ausſtellungsleitung bei Kollege Peter Buſalt zur„Sonne“. Ich erſuche jedes einzelne Vor- ſtandsmitglied zu erſcheinen und lade hiermit ein. 5 Der Vorſitzende, Bekanntmachung. Betr.: Stromverſorgung; hier Einrichtung von Sperrzeiten für die Kraftſtromverbraucher In Anbetracht des nunmehr zunehmenden Lichtsbedarfs in den Abendſtunden, durch den das Ortsnetz in erhöhtem Maße belaſtet wird, ſind wir gezwungen, unſeren Kraftſtromabnehmern für die Wintermonate, November, Dezember, Januar und Februar Sperrzeiten aufzuerlegen. Die Kraftſtrom⸗ abnehmer haben daher bei Eintritt der Dunkel⸗ heit bis abends 9 Uhr die Motore auszuſchal⸗ ten. Bei den meiſten Kleinverbrauchern wird es ſich ohne beſondere Umſtände durchführen laſſen, die Benutzung der Motoren auf die Tagesſtunden zu beſchränken. Ferner weiſen wir darauf hin, daß auch die Benützung der Bügeleiſen in dieſer Sperr⸗ zeit vermieden werden muß, um dadurch die Licht- ſpitze za ſchonen. f Wir bitten die Kraftſtromabnehmer, die Sperr⸗ zeiten genau einzuhalten, zumal dieſe Maßnahme zur ſtörungsfreien Durchführung der Stromverſor⸗ gung unbedingt notwendig und auch zur Vermei⸗ dung einer Strompreiserhöhung unerläßlich iſt. Die Einhaltung der Sperrzeiten werden wir überwachen laſſen und bei Zuwiderhandkungen ge⸗ eignete Maßnahmen zur Abhilfe treffen. Wir hof⸗ fen jedoch, auf die Einſicht der Stromabnehmer rechnen zu können, ſodaß weitere Maßnahmen ſich erübrigen werden. 2 Viernheim, den 9. November 1931. iernheimer Anzeiger (Eiernheimer Tageblatt— Blernheimer Nachrichten) ei ins Haus gebra eint täglich mit gebe der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. t.— Gratisbeilagen wöchentl. das achtſeitige a r e latt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Viernheim and kalender.— Annahme von Abonnements tägk in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 920 recher 117. Telegramme: W Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Ams r ankfurt a. M.— Schriftleitung, Dru Ar. 261 j y Sprengunglück in einem Steinbruch 6 Tote und mehrere Verletzte. Hauenſtein(Bez. Pirmaſens), 9. 11. Im hieſigen Steinbruchbetrieb ereinete ſich am Montag nachmittag ein Sprengunglück, das mehrere Todesopfer forderte. Als ein Felsſtück geſprengt worden war, liefen mehrere Arbeiter hinzu, um die Abraum⸗ Arbeiten in Angriff zu nehmen. In die⸗ ſem Augenblick ſpaltete ſich das Felsſtück, deſſen eine Hälfte fünf Arbeiter unter ſich begrub. Vier der Verunglückten wurden bereits als Leichen geborgen. Es ſind dies: Joſef Seibel 3., Vater von 6 Kindern, Otto Borgard, 20 Jahre alt, Karl Greim, ſämtlich aus Hauenſtein und ein gewiſſer Müller aus Wernersberg. Der Arbeiter Albert Klemm liegt noch unter den Fels⸗ maſſen. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß er gleichfalls getötet wurde. Ein älte⸗ rer Arbeiter wurde ſchwer, ein 10⸗jähriger Junge leichter verletzt. Hauenſtein, 10. Nov. Zu dem Sprengunglück bei Hauenſtein erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Unglücksſtelle liegt in einem Waldtal unweit des Ortes. Beim Beginn des Kirchenneubaues wurde dort an einer ſtein— reichen Felsſtelle ein Steinbruch angelegt, in dem die Steine zum Kirchenneubau gerbochen werden. Am Montagabend kurz vor der Feier— ſtunde ſollte noch eine Sprengung ausgeführt werden. Es waren an der Sprengſtelle nur noch wenige Arbeiter und einige Zuſchauer anweſend. Anſcheinend wurden auch nicht die nötigen Abſperrmaßnahmen getroffen. Etwa 5 Minuten vor 5 Uhr ſollte die Sprengung vorgenommen werden. Die Entzündung der Sprengladung verzögerte ſich jedoch und nach weiteren 10 Minuten gingen 2 Arbeiter zu der Sprengſtelle, um zu erkunden, woran die Verzögerung läge. Im gleichen Augenblick er⸗ folgte die Exploſion und warf einige hundert Kubikmeter Erde und Geröll auf. Die beiden Arbeiter, die an der Sprengſtelle waren, flogen in die Luft und wurden in Stücke zerriſſen. Von einer Paſſantengruppe, die auf einem Fahrweg unterhalb des Steinblocks ſtanden, wurden mehrere Perſonen von Sand- und Steinmaſſen überſchüttet. Von ihnen wurden drei Perſonen getötet und mehrere teils ſchwer teils leichter verletzt. Auch einige Kinder tru⸗ gen Verletzungen davon. Ueber die Urſache der Exploſion verlautet noch nichts Näheres. Von den abtransportier⸗ ten Verletzten iſt inzwiſchen der Landwirt Gabriel Burkhardt aus Wernersberg, der ei⸗ nen Nervenſchock erlitten hatte, auf dem Heim⸗ weg geſtorben, ſodaß ſich die Zahl der Toten auf 6 erhöht. Bei dem Vermißten handelt es ſich um den 20jährigen Karl Creim aus Hau— enſtein. Schwerverletzt wurden der 10-jährige Sohn des Schuhfabrikanten Joſef Seibel aus Hauenſtein und der Kartonagefabrikant Joh. Seibel, ebenfalls aus Hauenſtein. Eine andere Verſion beſagt folgendes: Die Sprengungen erfolgten unter der Aufſicht ei⸗ nes ſachverſtändigen Sprengmeiſters. Es iſt deshalb noch ungeklärt, ob eine Sprengladung zu ſpät losgegangen war, oder ob der Zuſam⸗ menhalt des Geſteins lockerer geweſen iſt, als in den vorher gesprengten Schichten. Gegen 5 Uhr nachmittags löſte ſich ein großes Stück Bo⸗ den ab, auf den die Arbeiter zurückgetreten waren und dieſe ſauſten mit ihm in die Tiefe der Sprenggrube. Dabei ſind ſie unter die fal⸗ lenden Geſteins⸗ und Geröllmaſſen zu liegen gekommen. Die Feuerwehr Pirmaſens hat die Rettungsarbeiten ſofort aufgenommen. Sie muß jedoch mit aller Vorſicht die Aufräu⸗ mungsarbeiten verrichten, da die Gefahr eines weiteren Geſteinsnachſturzes beſteht. Eine Rede Maedonalds wib London, 10. Nov. Premierminißter Mae Donald erklärte in einer Rede auf dem Gildhall⸗ bankett u. a.: Die augenblickliche Lage Deutſchlands im Verhältnis zum äbrigen — Schlagwaffen beſchlagnahmt wurden. u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Teil der Welt müſſe der Gegenſtand einer völ— ligen„Ueberholung“ werden, bei der Deutſchland ſelbſt ein williger Mitarbeiter ſein müſſe, und endgültige Vereinbarun⸗ gen müßten. erzielt werden, die erträglich und durchführbar ſeien; die ferner nicht in ihrer Auswirkung zu immer größerer finan— ziellen und Handelsſchwierigkeiten führten und die nicht verhinderten, daß der internationale 8 Zeitung Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— er (Slernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annonten-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes an Austauſch der Waren und Dienſte Bahnen zu 0 Mac Dol gierung hab in normale dann fort, die britiſche Re— it großer Genugtuung von La vals Beſuch in Waſhington gehört und hofſe, daß darauf ein Einvernehmen zwiſchen Frank reich und Deutſchle weſentliche Beding arbeit in Europa betrachtet werden mäßte. Siedlungsrichtlinien vor dem Reichstag Stellungnahme der intereſſierten vdz Berlin, 9. Nov. Der Reichstagsaus— ſchuß für das Siedlungsweſen trat am Mon— tag zur Beratung der Richtlinien für die Siedlung zuſammen. Einleitend gab der neue Reichsſiedlungskommiſſar Dr. Saaſſen mit eingehenden Erläuterungen den Ausſchußmit— gliedern die Richtlinien der Reichsregie— rung für die Siedlung bekannt. Er ließ jedoch die Sitzung für vertraulich erklären, da er ſelbſt die Preſſe am Dienstag in einer Preſſekonferenz über die Richtlinien unterrich— ten wollte.— Dem Ausſchuß lagen mehrere Eingaben aus intereſſierten Kreiſen vor. Der Reichsverband des Deutſchen Handwerks wendet ſich in einer ſolchen Eingabe gegen die Abſicht, die Ausführung der für die Siedlung notwendigen Bauten durch erwerbsloſe Bauarbeiter vornehmen zu laſſen. Eine Nichtberückſichtigung des ſelbſtän— digen Baugewerbes würde nur dazu führen, daß öffentliche Regierungsarbeit Platz greifen würde, wodurch einerſeits eine Konkurrenz für das ſelbſtändige Gewerbe geſchaffen würde, und andererſeits kaum die Gewähr für ſpar— ſamſte Verwendung der öffentlichen Mittel geboten wäre. Es ſei auch nicht der richtige Weg, wenn er— hebliche Aufträge von Holtzhäuſern an einige wenige Großfirmen vergeben würden. Zahlreiche Betriebe des Zimmererhandwerkes könnten ſolche Holzhäuſer zu den gleichen Vedingungen und in gleicher Qualität herſtellen. Schließlich verlangt die Eingabe die Heranziehung von Vertretern des Bauhandwerkes zur gutachtlichen Beratung des Reichsſiedlungskommiſſars. Eine Eingabe des Bundes Deutſcher Architekten verlangt, daß die Aufſtellung der Siedlungsprogramme von den örtlichen Siedlungen ſelbſt ausgehen muß und daß für ihre Aufſtellung und Durchführung an Ort und Stelle freie Kräfte beauftragt werden, die allein eine organiſche Lö— ſung der Schwierigkeiten finden und die Fehler— quellen einer ſchematiſchen Abwicklung ausſchal— ten können. ee Wir wir aus parlamentariſchen Kreiſen hören, gab Reichskommiſſar Dr. Saaßen ſeine Richtlinien nur inhaltlich bekannt. Die Richtlinien liegen sausſchuß Kreiſe zum Siedlungsprogramm dem Ausſchuß noch nicht ſchriftlich vor. Im übri— gen erklärte der Kommiſſar, man dürfe die Er— wartungen nicht zu hoch ſpannen. Er nannte eine Zahl von 20 000 Erwerbsloſen, die zunächſt ein— mal im Wege der vorſtädtiſchen Kleinſiedlung un— tergebracht werden ſollte. In der Ausſprache beſchwerten ſich Redner verſchiedenſter Richtung darüber, daß ſie zu einem Siedlungsprogramm Stellung nehmen ſollten, das ſie kaum in großen Zügen kennen. Von kommu— niſtiſcher Seite wurde auch erklärt, dieſer kleine Siedlungsplan bedeute nur einen Tropfen auf einen heißen Stein und ſei in keiner Weiſe ge— eignet, die Arbeitsloſigkeit zu lindern. Nach dem offiziöſen Bericht über die Aus— ſchußſitzung wurden in der Ausſprache die Maß— nahmen der Regierung im allgemeinen begrüßt, ohne daß man ſich einen nennenswerten, über das Maß der Hilfe am eigenen Haushalt hinausgehen— den wirtſchaftlichen Erfolg verſprach. die Hauptvorzüge ihrer Haushaltskoſten und in einer Entlaſtung der Gemeinden und Gemeindeverbände von ihren ſo— zialen Leiſtungen. Die Ausſprache über die Richt- linien für die vorſtädtiſche Siedlung wurde abge— ſchloſſen, ohne daß der Ausſchuß Beſchlüſſe faßte. In ſeiner nächſten Sitzung, am 1. Dezember wird ſich der Ausſchuß mit der landwirtſchaftlichen Siedlung und mit Petitionen beſchäftigen. Die Richtlinien für die vorſtädtiſche Klein⸗ ſiedlung. vdz Berlin, 9. Nov. Nach dem Entwurf der Richtlinien für die vorſtädtiſche Kleinſiedlung, ſoll, wie das VdZ-Büro aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt, die Durchführung des ganzen Projekts in die Hände der Gemeinden und Ge— meindeverbände gelegt werden, die ihrerſeits die ſchon beſtehenden Wohnungs-Fürſorge-Geſell— ſchaften und die Wohnungsbau- und Siedlungs- unternehmen mit dieſer Aufgabe betrauen kön— nen. Aus Sparſamkeitsgründen ſollen in erſter Li— nie ſchon im öffentlichen Beſitz befindliche Grundſtſcke beſiedelt werden, die ſo liegen, daß keit aufnehmen können. Die einzelnen ſollen etwa 600 bis 5000 Quadratmeter groß ſein und im Wege der Erbpacht, des Erbbaurechtes Blutige Suſammenſtöße in Bremen und Leipzig— Ein Toter, mehrere Verletzte wtb. Bremen, 10. Nov. Im Anſchluß an eine nationalſozialiſtiſche Kundgebung kam es geſtern zu Zuſammenſtößen zwiſchen Ange⸗ hörigen des Reichsbanners und Nationalſozia⸗ liſten. Hierbei wurde ein Nationalſozialiſt erſtochen. Eine Anzahl Perſonen, deren Zahl noch nicht feſtſteht, erlitten Verletzungen, die jedoch durchweg leichterer Natur ſein ſollen. Es kam dann im Verlaufe des Abends noch zu kleineren Reibereien an verſchiedenen anderen Stellen der Stadt, doch iſt die Ruhe jetzt wie⸗ der vollkommen hergeſtellt. In Verfolg der Ausſchreitungen wurde auch eine Durchſuchung des Volkshauſes in Bremen vorgenommen, wo Schwerer Zuſammenſtoß in Leipzig. wtb. Leipzig, 10. Nov. Am Montag kurz vor Mitternacht ereignete ſich in Leipzig⸗ Plauwitz ein ſchwerer politiſcher Zuſammen⸗ ſtoß. Ein Trupp Nationalſozialiſten, die von einer Verſammlung zurückkehrten, begegnete einer Anzahl Kommuniſten. Es kam zu Tät⸗ lichkeiten, ſodaß die Polizei einſchreiten mußte. Auf die Beamten wurden mehrere Schüſſe ab⸗ gegeben, die von der Polizei erwidert wurden. Darauf gingen die Beamten mit dem Gummi⸗ knüppel gegen die Menge vor, die allmählich auf etwa 400 Perſonen angewachſen war. Die Anſammlung konnte ſchließlich zerſtreut wer⸗ den. Fünf Nationalſozialiſten wurden feſtge⸗ nommen, ebenſo ein verletzter Reichsbanner⸗ mann, der Schläge auf den Kopf erhalten hatte. Die dem Polizeipräſidium zugeführten Perſonen wurden in Haft behalten. vern 5 N nl⸗ Gruppen d folgen möge, das als eine für 0 Migrant 2 2 N 2 1— 7 7— 2 3 für die Wiederaufbau ſen kommen ſpäter als Siedler in Frage, ſoweit ſie und ihre Familienangehörigen nem Prozent rücksahlbar ſein. Man ſay, in der ſeeliſchen Verfaſſung g der Erwerbsloſen, in der weſentlichen Verringerung; die Siedler ſpäter wieder eine berufliche Tätig- Stellen Alahen een bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 48. Jahrgang oder als Eigentum ähnlich wie Rentengüter ver— geben werden. Die vorbereitenden Arbeiten und der Aufbau der Siedlungen ſollen durch Erwerbsloſe vorge— nommen werden, und zwar hauptſächlich durch von Arbeits dienſtfrei⸗ willigen. Die daran beteiligten Erwerbslo— für die Be⸗ wirtſchaftung einer Stelle überhaupt geeignet ſind, wobei langfriſtige Erwerbsloſe und Kinder— reiche bevorzugt werden. Die Wohn- und Stall- gebäude ſollen ſo einfach wie möglich und nur aus inländiſchen Bauſtoffen hergeſteilt werden; auf die Holsbauweiſe wird dabei beſonders hin— gewieſen. Die Geſamtkoſten ſollen,— abgeſehen vom Grundſtückswert— nicht über 3000 Mark für jede Stelle hinaus gehen. Die Darlehen des Reiches werden höchſtens je 2500 Mark betragen und von dem Jahre nach der erſten Ernte an mit höchſtens 2 Prozent verzinslich und mit ei⸗ In Ausnahme— fällen wird das Reich Fir den Grundſtückser— werb und für die Einrichtungskoſten auch Bürg— ſchaften übernehmen. Wie wir weiter hören, ſtehen zunächſt 50 Mil⸗ lionen Mark für die vorſtädtiſche Kleinſiedlung an Reichsgeldern zur Verfügung. Damit hofft man, einſtweilen 20000 Ermerbsloſe a“? Klein⸗ ſiedler anſetzen zu können. Die Abſicht iſt dabei. die Beſchaffung des Lebensunterhaltes für die Familien der Erwerbsloſen zu erleichtern, ſodaß ſpäter einmal die Fürſorgelaſten für ſie geringer werden könnten. N 8 Maedonald kündigt Stabiliſie⸗ rung des Pfundes an wib. London, 10. Nov. Im Verlaufe ſei— ner Ausführungen auf dem geſtrigen Bankett des Lordmayors von London erklärte Macdonald u. a. auch:„Wir haben die Abſicht, ſobald es die Um— ſtände zulaſſen, Maßnahmen zu treffen, durch die die engliſche Währung unbedingt auf einer ſolchen. Baſis ſtabiliſiert wird, die ſie von ſpekulativen Bewegungen oder Tagesgeſchehniſſen unabhängig macht.“ Cetzte Radiomeldungen Briand empfängt Fraucvis Poucet und v. Hoeſch. th. Paris, 10. Nov. Der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in Berlin, Francbis Poncet, wird heute vormittag mit Außenminiſter Briand Fühlung nehmen, der, wie Havas mitteilt, übrigens auch eine Unterredung mit Botſchafter von Hpeſch haben wird. Notlandung eines deutſchen Waſſerflugzeuges? wib. Madrid, 10. Nov. Einer Meldung aus Cadix zufolge ſoll der Dampfer„Romeo“ bei Las Palmas dem deutſchen Dornier-Waſſerflugzeug mit der Zulaſſungsnummer 2069 begegnet ſein, das wegen eines Motorſchadens auf die Waſſer⸗ oberfläche niedergegangen ſein ſoll. Fünf Arbeiter vom Starkſtrom getötet. wtb. Segovia, 10. Nov. Beim Legen von Hochſpannungskaheln wurden fünf Arbeiter durch den elektriſchen Strom infolge Kurzſchluſſes ge⸗ tötet. Lohnabkommen für die Berliner Metallarbeiter abermals verlängert. enb. Berlin, 9. Nov. Die Schlichtungsverhand— lungen, die heute zur Veilegung des Lohnkonflikts in der Berliner Metallinduſtrie vor dem Schlich— tungsausſchuß unter Vorſitz von Gewerberat Kör⸗ ner ſtattfanden, führten zu einer Verlängerung des bisherigen Lohnabkommens bis zum 18. De⸗ zember ds. Is., zu welchem Termin der Lohnver⸗ trag erſtmalig mit 14tägiger Kündigungsfriſt er⸗ neut gekündigt werden kann. eſtiger Ram 580 10 der Mandſchurei wtb Tokio, 9. Nov. „Aſahi“ meldet, ſoll der chineſiſche General Nat⸗ ſchangſchan das Feuer Stellungen um Tahſing eröffnet haben, Ein ſchwerer Kampf ſei im Gange. Vis jetzt iſt teine amtliche Beſtätigung dieſer Meldung ein⸗ getroffen. Wie die Zeitung gegen die jepaniſchen - ͤ——..—— Es geht um Tage und stunden! müſſen wir durch das Chaos hindurch? Rettung kann nur gelingen durch gemeinſame Front des deutſchen Volkes * Innerwirtſchaftlich halten die Spannun⸗ gen an, nirgendwo iſt eine Beſſerung zu er⸗ kennen. Außerwirtſchaftlich haben ſich die Span⸗ nungen mittlerweile überdies noch erhöht. Es könnte einem wahrhaftig angſt und bange werden, vor dem, was uns bevorſteht. Müſſen wir denn wirklich durch das Chaos hindurch? Dieſe Frage ſchwebt heute auf Hunderttauſenden, auf Mil⸗ lionen von Lippen. Sie gilt nicht nur der wirtſchaftlichen, ſondern auch der politiſchen nahen Zukunft des deutſchen Volkes. Jeder einzelne von uns fühlt, daß für uns die Wirt⸗ ſchaft zugleich das Schickſal iſt, von dem nicht nur unſere wirtſchaftliche, ſondern auch poli— tiſche Exiſtenz abhängt. Wir in Deutſchland kranken daran— und das iſt letzten Endes die Urſache aller Uebel— daß wir uns ſelbſt in entſcheidenden Stunden, ſelbſt in Stunden höchſter Lebensgefahr für Staat und Volk, nicht zu einer einheitlichen Front zuſammenfinden können. Wie wir po— litiſch auseinanderſtreben und uns noch in dem gleichen Augenblick, in welchem das Haus brennt und ſchon die Dachbalken über unſeren Häuptern zuſammenzuſtürzen drohen, in end— loſen und fruchtloſen Debatten und Diskuſſi— erſchöpfen, ſo kommen wir auch wirtſchaftlich nicht zuſammen. Hüben und drüben ſtarre Fronten, für die der Mittler und die Vermitt— lung, der Ausgleich und die Ausgleichung mehr und mehr ſchwinden. Wenn dieſer volitiſche und wirtſchaftliche Ausgleich bei uns in Deutſchland nicht bald gelingt— und wir haben nicht mehr Jahre. wir haben kaum mehr noch Mo⸗ nate zu verlieren!— es geht in der Tat um Tage und Stunden!— dann gibt es gar keine Möglichkeit, um das Chaos auf⸗ zuhalten. ſtiemand wäre imſtande, und ſei es der ſtärkſte Führer, und ſei es die großmächtiaſte Partei. und ſei es die rückſichtsloſeſte Diktatur, die dann mit elementarer Gewalt ſich hervordrän⸗ genden Strömungen noch zu bändigen. Wir müſſen, wenn wir nicht das Chaos und damit den Untergang wollen. uns zu einer ge⸗ meinſamen Front zuſammenfinden. Es geht um Leben und Sterben des Volkes, und wir alle ſind mit dieſem Schickſal auf Ge⸗ deih und Verderb verbunden. Die Rettung kann nur gelingen, wenn wir mit äußerſter, vielleicht letzter Kraftan⸗ ſtrengung die Linie des gemeinſamen Willens und Wollens finden und auf ihr bis zum Ende ausharren. Wir können nur dann das Chaos vermei⸗ den, wenn wir dieſen letzten großen und heroiſchen Appell an unſere eigene Kraft ergehen laſſen, und wenn jeder Einzelne dieſem Appell an der Stelle, auf die ihn ſein Wiſſen und Können, ſein Beruf und ſein Talent geſtellt hat, nachkommt. Denn nur noch wir ſelbſt können uns helfen! Jede, aber auch jede Hoffnung, daß uns noch irgendwelche Hilfe von außen kommen könnte oder würde, wäre nicht nur trügeriſch, ndern wäre unter den Verhältniſſen, unter denen wir gegenwärtig leben, geradezu frev⸗ leriſch. Wir haben nichts mehr einzuſetzen als un⸗ ſere eigene Kraft. Mit ihr müſſen wir aber auch haushalten, wir müſſen gegebenen⸗ falls mit den ſtärkſten Mitteln und Maßnah⸗ men, die uns neue Opfer und neue Entſagun⸗ gen auferlegen, die Baſis ſchaffen, auf der al⸗ lein noch wir uns zu der großen Kraftanſtren⸗ gung zuſammenfinden können, die uns die Ueberwindung dieſer furchtbaren Kriſis, die unſer Land und Volk in Todesgefahr gebracht hat. ermöglicht. Das deutſche Volk hat noch große Reſer⸗ ven. Die ſtärkſten ſind ſein unbeugſamer Le⸗ benswille und ſeine, wenn geſchwächte, ſo doch Angeben Arbeitstraf i de zweckvoll vereint, werden das deutſche Volk unüberwindlich machen. Aber es will einen Ausweg ſehen, und wer ihm den zu zeigen vermag, deſſen Führung folgt das Volk. Für die Ehre der Nation, für die Souve⸗ ränität des Reiches, für die Freiheit der Heimat ſetzt das deutſche Volk auch heute noch ſein Alles und ſein Beſtes ein. Sollte es wirklich nicht möglich ſein, dieſe großen und in ihren idealen wie realen Wer⸗ ten unter den heutigen Verhältniſſen gerade⸗ zu unſchätzbaren Kräfte nutzbar zu machen für eine gemeinſame Frontbildung, um nach innen und außen die Exiſtenz der Nation wirkſam verteidigen zu können? Wir haben den Glauben an unſer Volk, daß es dieſen Lebenswillen hat und ihn auch in die Tat umſetzen will, und darum glauben wir auch nicht, daß wir durch das. vielen zu⸗ weilen geradezu als ein Verzweiflungsſchritt unvermeidlich ſcheinende Chaos hindurch müſ⸗ ſen, das uns nicht die erwartete Beſſerung ſondern mit Sicherheit wirtſchaftlichen und nationalen Untergang brächte. Verwaltungsrat der B. J. 5. tagt sbunalteabheommen Vaſel, 9. Nov. Heute morgen um 10 Uhr trat der Verwaltungsrat der BIZ. zu ſeiner üb⸗ lichen Monatsſitzung zuſammen. Die Tagung, an der Reichsbankpräſident Dr. Luther nicht teil— nimmt, wird ſich zunächſt mit der Geſchäftstätig⸗ keit der BI. ſelbſt zu befaſſen haben. Auf der geſtrigen Konferenz der Noten— bankleiter, die, wie üblich, der Sitzung des Ver— waltungsrats voraufging, fand eine allgemeine Ausſprache über die ſchwebenden Probleme der internationalen Kredit- und Währungspolitik ſtatt. Insbeſondere beſchäftigte ſich die Konferenz mit dem Stillhalteabkommen, das mit Deutſchland ge— ſchloſſen worden iſt. Unter den Notenbankleitern herrſchte Ueber— einſtimmung darüber, daß eine Verlänge— rung des Abkommens erfolgen muß, wobei eine allmähliche Amortiſation der deutſchen Schulden geplant wird. Von franzöſiſcher Seite wurde dabei mitgeteilt, daß jedenfalls Mitte Dezember eine internatio⸗ nale Konferenz einberufen wird, die die Fragen der deutſchen politiſchen und privaten Verſchulung beraten ſoll. wib. Baſel, 9. Nov. Der Verwaltungsrat der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich hat in ſeiner heutigen 16. Sitzung einen Unter⸗ ausſchuß eingeſetzt, der mit der Leitung der Bank die bei den Einlage- und Bankgeſchäften der BIZ. zu befolgenden Richtlinien beſprechen ſoll. Dieſem Ausſchuß gehören an: von der Deutſchen Reichs- bank Geheimer Oberfinanzrat Dr. Vocke, ferner ſind vertreten England durch Gouverneur Norman, Italien durch Prof. Beneduche, Frankreich durch Farnier und Belgien durch Franck. Hinſichtlich des Oeſterreich zu gewährenden neuen Kredites in Höhe von 60 Millionen Schil— ling hat der Verwaltungsrat den Bericht des Völkerbunds⸗Finanzſachverſtändigen Prof. Bruins über die Lage in Oeſterreich zur Kenntnis genom— men, daß bei dem augenblicklichen Stand der mo— netären Lage Oeſterreichs die Gewährung eines ſolchen Kredites nicht einen dringlichen Charakter hat. Der Verwaltungsrat will vielmehr das Er⸗ gebnis der Reformen abwarten, die ſeitens der öſterreichiſchen Regierung in Vorbereitung ſind. Außerdem ſoll abgewartet werden, in welcher Weiſe die Ratſchläge der hinzugezogenen inter⸗ nationalen Dane, Ausgetvertet werden. ſo von dem Bericht über die Prager muß verlängert werden Aus dem weiteren Verlauf der Verwaltungs⸗ ratsſitzung iſt zu entnehmen, daß Francois Rodde von ſeinem Poſten als Direktor der B53. tritt und zu ſeinem Nachfolger R. H. Porters ernannt worden iſt. Von der Berufung Henry J. Brucet zum Berater der Ungariſchen National- bank wurde gleichfalls Kenntnis genommen, eben— Deviſenkon— ferenz, ohne daß jedoch hierzu beſondere Beſchlüſſe gefaßt wurden.— Schließlich waltungsrat, der am 14. Dezember wiederuin in Baſel zuſammentreten wird, noch bankmäßige An— gelegenheiten. Unter anderem nahm er zur Kenntnis, das Einverſtändnis der Bank von Eng⸗ land, der Bank von Frankreich und der Bundes— Reſervebank von Newyork hinſichtlich ihrer Be— teiligungen an dem der Reichsbank gewährten Dreimonatskredit, deſſen Erneuerung in der letzten Sitzung vorbehaltlich der Zuſtimmung dieſer Ban— ken beſchloſſen worden iſt. zurück⸗ Kommuniſtiſche Nachtübungen bei Merzig enb. Saarbrücken, 9. Nov. Wie die„Saar⸗ brücker Zeitung“ berichtet, veranſtaltete in der Nacht zum Sonntag eine Abteilung des Rotfront⸗ Kämpferbundes in einem Walde in der Nähe von Merzig eine Nachtübung mit Biwak und Abkochen. Als die Landjäger des Bezirks heranrückten, wur⸗ den ſie mit Schüſſen empfangen, ſodaß auch aus dem Bezirk Saarlouis Hilfe herbeigeholt werden mußte. Es wurde darauf eine regelrechte Säu⸗ berung des Waldes vorgenommen, wobei 80 Kom⸗ Politiſche Ausſchreitungen in Magdeburg witb. Magdeburg, 9. Nov. Das Polizeipräſi⸗ dium teilt mit: Am frühen Morgen des 8. Novem⸗ ber wurden Angehörige des Wehrwolf, die von außerhalb zu einer Tagung in Magdeburg weil⸗ ten, von einem großen Trupp Kommuniſten über⸗ fallen und zu Boden geſchlagen. Als zwei Polizei⸗ beamte die Ueberfallenen in Schutz nahmen, wur⸗ den ſie von den Kommuniſten angegriffen und mit Steinen beworfen. Es wurde verſucht, die Mit⸗ glieder des Wehrwolf dem Schutze der Beamten muniſten in voller Ausrüſtung verhaftet und eine Au; Zahl. n Ae erledigte der Ver- ſen daraufhin auf die ſechs bis ſieben Schüſſe. ren gezwungen, das Feuer gu 5 teiligter erhielt einen Schuß in den Oberſchenkel. Ob weitere Perſonen verletzt worden ſind, war nicht feſtzuſtellen. Sechs Beteiligte ſind feſtge⸗ nommen worden. Bei einem wurde ein geſchlif⸗ fener Dolch gefunden. Strafverfahren ſind ein⸗ geleitet. Die kommuniſtiſche Serſetzungs⸗ tätigkeit in der Wehrmacht witb. Berlin, 9. Nov. Vom Reichswehrmini⸗ ſterium wird mitgeteilt: In den letzten Monaten hat die von kommuniſtiſcher Seite gegen die Wehr⸗ macht gerichtete Zerſetzungstätigkeit außerordent⸗ lich an Umfang und Intenſität zugenommen. Seit Mitte Juli dieſes Jahres ſind nicht weniger als 40 verſchiedene kommuniſtiſche Zerſetzungsſchrif— ten ſowie zahlreiche Plakate und Zettel der glei⸗ chen Art in mehr als 200 Fällen in Tauſenden von Exemplaren durch die Kommuniſten in den Kaſernen verbreitet oder einzelnen Soldaten zuge⸗ ſtellt worden. In allen Fällen wurde das Mate⸗ rial den Vorgeſetzten abgeliefert. Außerdem konn⸗ ten 26 Zettelverteiler im gleichen Zeitraum von der Truppe auf friſcher Tat ertappt und der Ve— ſtrafung zugeführt werden. Ein Erfolg iſt der kommuniſtiſchen Zerſetzungstätigkeit nach wie vor nicht beſchieden geweſen. Die Zahl der Fälle, wo Soldaten einer Beeinfluſſung unterlagen, iſt ver⸗ ſchwindend gering. Die Truppe wird auch in Zu⸗ kunft allen weiteren Zerſetzungsverſuchen mit größter Aufmerkſamkeit und Energie entgegen— treten. Zur energiſchen Abwehr der geſteigerten Zer⸗ ſetzungstätigkeit der KPD. enthält bereits die Notverordnung vom 6. 10. 1931 erheblich ver⸗ ſchärfte Strafbeſtimmungen.— Vor dem Reichs⸗ gericht in Leipzig laufen zurzeit zahlreiche Ven fahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat. Wahlen in Bremerhave Vremerhaven, 9. Nov. Am Sonntag fanden in den bremiſchen Hafenſtädten Bremerhaven und Vegeſack(Weſer) Wahlen zu den Gemeindever— tretungen ſtatt. Die Wahlen verliefen ohne Zwi— ſchenfall und erbrachten folgendes Ergebnis.(Die in Klammern geſetzte Mandatszahl bezieht ſich auf die Kommunalwahl vom November 1928). Bremerhaven: SPD. 3809 Stimmen, 11 (15) Mandate, 3974 Bürgerſchaftswahl 1930; Zentrum 386 Stimmen, 1(1) Mandate, gingen 1930 zuſammen; Staatspartei 517 Stimmen, 1(4) Mandate, 1121 Bürgerſchaftswahl, 1980; Nat.⸗Soz. 3098 Stimmen, 9(—) Mandate, 2836 Bürgerſchaftswahl 1930; Mittelſtand 654 Stim⸗ men, 2(6) Mandate; Deutſchnationale 1292 Stimmen, 4 Mandate, gingen 1928 mit DV. und Wirtſchaftspartei zuſammen. Wahlbeteili— gung 72 Prozent; Kommuniſten 1868 Stimmen, 1(2) Mandate, 1349 Bürgerſchaftswahl 1930; Bürgerl. Vgg. 948 Stimmen, 3(8 Mandate, ein⸗ ſchließlich DNVP, W. P. und DVP.) Vegeſack: SPD. 575 Stimmen, 4(6) Man⸗ date; 590 Bürgerſchaftswahl 1930; Kommuniſten 245 Stimmen, 1(—) Mandate, 164 Bürger⸗ ſchaftswahl 1930; Bürgerbl. 427 Stimmen, 3 Mandate; DNVP. 302 Stimmen, 2 Man⸗ date; NSDAP. 935 Stimmen, 6 Mandate * bürgerl. Einheitsliſte 10 Mandate, 1930: 1350 Stimmen. Wahlbeteiligung 77 Prozent. Wahlen in Sonneberg. Sonneberg, 9. Nov. In der thüringiſchen Spielwarenſtadt Sonneberg fanden Sonntag Kom⸗ munalwahlen ſtatt, die folgendes Ergebnis hatten: Nationalſozialiſten 10(5) Bürgerliche 2(6) Sozialdemokraten 5(7) „Lommamiſten 4(8) Rampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 83. Fortſetzung. Aber nicht nur das— ſein großer Fehler war auch, daß er das Tagebuch der Toten, Ihrer Schweſter Katja, ſtahl. Ich fand es bei der Hausſuchung, zuſammen mit der ganzen polniſchen Korreſpondenz, die ſehr eee zu ſein ſcheint.“. „Und— Katja— hat ſie.— Korfalo⸗ ny näher geſtanden?“ e Der Inſpektor antwortete 1 15 0 „Hat ſie ihm näher geſtanden?“ Ja! Vor einem Jahre beſtand ein Liebes— verhältnis zwiſchen ihm und der Toten. Wie intim es nicht hervor. Bogislav atmete ſchwer. Ttänen waren in ſeiner Stimme, als er ſagte:„Katja— warum — haſt du einſt ſo geſpielt mit dem Heiligſten!“ Selle legte ſeine Hand auf des jungen Mannes Schulter. „Warum fragen Sie? Sie ſtand allein, auf ſich angewieſen, mitten auf der Bühne und damit auf dem Hauptſchauplatz des Lebens. Iſt es ein Wunder, daß ſuchende Sehnſucht nach dem Glück in ihr war? Hat ſie einer geführt und geleitet? Sie hat ja nicht gewußt, was— Liebe war, bis ſie hier, als ſie den jungen Ro⸗ ſenburger kennen lernte— zum erſten Male im Leben liebte. Die— Liebe— Herr von Waslewſki— die war heilig— unendlich, die löſte alle Schuld alle. Sünde der Jugend.“ Da reichte ihm slav 3 war, das geht aus beiden e von „Ich— danke Ihnen, Herr Fuſpektorle Spannung hielt alle auf Roſenburg in ih⸗ rem Bann. Willfried, der junge Roſenburger, kämpfte den Kampf mit dem Tode. Tag und Nacht ka⸗ men ſie, die ihn mit nimmermüder Liebe um⸗ ſorgten, nicht zur Ruhe. 5 Um die Mittagsſtunden kam der Fiebernde endlich zur Ruhe und ſchlief abermals ein.— Aber unruhig war ſein Schlaf. Hin und wieder ſchrie er verzweifelt auf, daß es allen ans Herz griff. Der Kommerzienrat zitterte um den Sohn. Er ſaß im Jagdzimmer, und immer, wenn ſich jemand der Türe näherte, da fuhr er angſt⸗ voll auf. Der Inſpektor war grekommen, hatte ihm alles berichtet, was ihm Waslewſki mitteilte. Stumpf und apathiſch hatte er alles e hört.— Was machte ihm das jetzt alles aus— nur an den Sohn dachte er. Die Mamſell traf im Gutshof den Rete; bel Lehmann. „Wie gehts dem jungen Herrn?“ fragte der Feldwebel. Sie faltete die Hände.„Schlecht, Herr Feld⸗ webel! Es iſt ein Jammer, wie er ſich quält und nicht zur Ruhe kommt.“ Der Mann nickte ernſt, ſchließlich ſagte er gedrückt:„Mamſell— in acht Tagen rücken wir ab von Roſenburg.“ Sie erſchrak. „Ach, du lieber Gott— ſo bald!“ „Ja, die Ernt vorbei! War eine Ze „Man kan ſich nicht ee wenn 5 alle nicht mehr da ſind.“ 5 Lehmann nickte, dann wandte er ſich zur Mamſell. „Haben Sie es 950 mal überlegt?“ „Was denn?? „Na, Sie wiſſen 50 0 Mamſell— von we⸗ gen uns beiden! Gothe meint, er könnte mich ganz gut gebrauchen. Die Meierei— das machte mir Spaß, und Sie ſind weiter die Mamſell— wenn Sie wollen.“ Die Mamſell ſah verlegen vor ſich hin. „Ja— ich weiß nich' recht— ich——1* f„Sind Sie mir denn ein bißken gut, Mam⸗ ell?“— „Gut leiden, das kann ich Sie ſchon!“ „Dann iſts ja gut, Mamſell! Ich bin doch kein Hanswurſt mehr, kein ſtürmiſcher Spring⸗ insfeld! Möcht' nur mal wiſſen, wie ſo'n häus⸗ licher Herd iſt. So'ne recht herzliche Kamerad⸗ ſchaft! Mamſell— geben Sie mir Ihre Hand.“ Gothes kräftige Stimme fuhr auf einmal dazwiſchen. „Das machen Sie nur, Mamſell! Sie die Patſchhand hin. Der Lehmann, das iſt doch ein properer Kerl.“ Und wirklich, die Mamſell ſchlug ein. Lehmann umarmte ſie und 1 0 iht einen Kuß auf die Backe. „Jottlob!“ 2 Gothe reichte Frau Roſellen, die noch ganz „Recht gemacht! verdutzt daſtand, die Hand: Und jetzt— ſollen Sie auch mal eine gute Nachricht hören. Unſer— Herr— der Will⸗ fried— der iſt übern Berg— ſagt der Doktor!“ Der Mamſell kamen die Tränen. Sie Geben Der Herr Fol hörte die Bol ſchaft des Arztes:„Er ſchläft feſt— ich glaube, wir haben ihn Aber den Berg. Das Fieber il gefallen.“ ee, Eine unendliche Freude, 5 ſo beglückend war, erfüllte ihn. Er hatte das Bedürfnis, zu ſagen. Erhob ſich, traf Gothe, dann ging er über den Hof. treuen Schaffranz. Fand ihn auch im Stalle. Er war eben damit beſchäftigt, dem Stier Futter zu ſchütten. „Herr Schaffranz!“ Stimme. Der Mann wandte das Haupt. merlingk fragend an. „Mein— Junge!“ ſtieß der Kommerzien⸗ rat hervor.„Er— er iſt— über den Berg! Der Doktor ſagts!“ Schaffranz ſah ihn ſtumpf an, als könne er ihn nicht verſtehen. Dann ſank das mächtige Haupt nieder. Er wankte und mußte ſich an die Wand lehnen. Kamerlingk ſah, wie die mächtige Bruſt ar⸗ beitete, wie der Mann die Zähne zuſammen⸗ biß, um nicht aufzuſchluchzen vor tiefer Freude, Der Augenblick brachte ihn Schaffranz ſo nahe, daß er dachte, ſie müßten zeitlebene h anderes als gute Freunde geweſen ſein. »Herr— Schaffranz—!“ ſagte er erſchüt⸗ 128 und faßte den Bewegten am Arm.. es den anderen dem Er ſagte, ben et es ſuchte ſagte er mit belegter Sah Ka⸗ wollen, 5 temꝛon bringt immer etWũ²as, wWwas aus dem Rahmen fällt. Wir meinen damit, daß wir stets Angebote bringen, die in Bezug auf Preise und Qualitäten nicht alltäglich sind. Auch diese Woche bieten Wir wieder gewaltige Pieisvortelle. Unser täglich wachsender Kundenkreis ist der beste Bewels für unsers unantastbare Leistungsfähigkeit. 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