Die kommunale Umſchuldung Eine ſteuerfreie Prämienanleihe Die kommunale Umſchuldung betrifft eine Frage von ganz außerordentlicher Bedeutung nicht nur für die von der Amſchuldung unmit⸗ telbar betroffenen Gemeinden, ſondern für die geſamte Staats- und Volkswirtſchaft. Nach langen Vorbereitungen iſt nun ein reifes Pro⸗ jekt für die kommunale Umſchuldung in Ge⸗ ſtalt des Vorſchlages einer ſteuerfreien Prä⸗ mienanleihe erwachſen. Man war ſich klar darüber, daß bei der ge⸗ genwärtigen Geld- und Kapitallage eine ſol⸗ che Anleihe, noch dazu angeſichts des hohen Emiſſionsbetrages, den ſie bedingt, wenn ſie auch nur einigermaßen den gegebenen Not⸗ wendigkeiten gerecht werden will, mit ganz be⸗ ſonderen Vorzügen ausgeſtattet werden muß, nicht nur deshalb, um nach innen einen An⸗ reiz zum Erwerb einer ſolchen Anleihe zu ſchaffen, ſondern auch um ausländiſche Inte⸗ reſſenten zu gewinnen. Dieſe Anleihe muß alſo ein internationales Papier werden. Nach dem vorliegenden Plan iſt nun die Ausgabe einer auf 600 Millionen RM. ſich belaufenden Obligationsanleihe vorgeſehen, die mit 6 Prozent verzinſt werden und in gleicher Weiſe wie die Reichsbahnanleihe voll⸗ kommene Steuerfreiheit genießen ſoll. Gegen⸗ über den Bedingungen der Reichsbahnanleihe iſt aber dieſe Kommunal⸗Umſchuldungsanleihe noch beſſer ausgeſtattet, einmal durch den hö⸗ heren Zinsſatz(6 Prozent gegen 4,5 Prozent bei der Reichsbahnanleihe), zum zweiten da⸗ durch, daß jährlich 2 Prozent einſchließlich der erſparten Zinſen getilgt werden ſollen und ſo⸗ dann dadurch, daß die Anleihe mit einer Prä⸗ mie verſehen wird, die ein Prozent des je⸗ weils umlaufenden Betrages ausmachen ſoll. Dieſer Prämiencharakter iſt beſonders wich⸗ tig für die Gewinnung von ausländiſchen In⸗ tereſſenten. Wir haben in Deutſchland zwar auch ſchon Prämienemiſſionen gehabt, die im⸗ mer von recht guten Ergebniſſen begleitet waren. Schon vor dem Kriege hat z. B. die Meininger Hypothekenbank ſolche Anleihen mit großem Erfolge ausgegeben. Derartige Obligationen mit Prämien zu verſehen und damit den Reiz zur Erwerbung zu erhöhen, iſt auch ſchon ſeit langem Gepflogenheit des Auslandes. Beiſpielsweiſe gibt der Credit Foncier, das bedeutendſte Hypothekarinſtitut von Frankreich, ausſchließlich Prämienanlei⸗ hen heraus. Natürlich wird eine enge Verbindung die— ſer Anleihe, die angeſichts des Geſamtbedarfs freilich nur Zug um Zug in den Verkehr ge⸗ bracht werden kann und darf, um nicht die Aufnahmefähigkeit des Marktes bezüglich an⸗ derer Inanſpruchnahme allzu ſehr zu belaſten, mit der Reichsbank geſchaffen werden, und zwar iſt eine mit 50 Prozent begrenzte Lom⸗ bardierung vorgeſehen. Ferner muß und wird auch dafür Sorge getragen werden, daß die Ergebniſſe der Anleihe auf die einzelnen Län⸗ der möglichſt gleichheitlich verteilt werden. 17 Produktionsfördernde maßnahmen der Gſthilfe wtb. Berlin, 10. Nov. Ueber die Oſthilfeauf⸗ gaben des Reichsminiſteriums des Inneren haben die beteiligten Reichs⸗ und Staatsminiſterien ein⸗ gehend beraten. Der Bau von Gemeindewagen, Kanaliſationen, Waſſerleitungen, Krankenhäuſern, Wohlfahrtseinrichtungen, insbeſondere aber auch Meliorationen, Waſſerregulierungen und ſonſtige der Gewerbeförderung dienende Zwecke ſind in An⸗ griff genommen. Die Verteilung auf die Provin⸗ zen und innerhalb dieſer auf die einzelnen vor⸗ dringlichen Zwecke iſt in vollem Einvernehmen zwiſchen Reich und Staatsbehörden und unter An⸗ hörung der zuſtändigen Provinzialſtellen erfolgt. Der zur Verfügung geſtellte Betrag iſt bis auf einen geringen Reſt ſchon ſeit Monaten den Pro⸗ vinzen zugeführt und hat ſich hier gerade in der Zeit der ſchärfſten Wirtſchaftskriſe durch Auftrags⸗ erteilungen zur Milderung der Wirtſchaftsnot aus⸗ wirken können. Bedenken des Reichsinnenmini⸗ ſters gegen die Organiſation des Rundfunks enb. Berlin, 10. Nov. Im Zuſammenhang mit einem geſtern im Berliner Rundfunk gehalte⸗ nen Vortrag von Paul Höltermann über das Thema„Arbeiterſchaft und Staat“ iſt es, wie wir erfahren, innerhalb des Ueberwachungsausſchuſ⸗ ſes zu Unſtimmigkeiten über die Frage gekommen, ob einzelne Stellen dieſes Vortrages als partei⸗ politiſche anzuſehen ſind und deswegen geſtrichen werden mußten. Der Vertreter des Reichsinnen⸗ miniſteriums hat einige Stellen des Vortrages als parteipolitiſch beanſtandet; er wurde aber von den preußiſchen Vertretern überſtimmt. Reichsinnen⸗ miniſter Groener hat ebenfalls nach Prüfung des Vortragsmanuſkriptes den Standpunkt einge⸗ nommen, daß der Vortrag ſtellenweiſe parteipoliti⸗ ſchen Charakter trage. Der Miniſter hat dieſer Meinung in einem Schreiben an das preußiſche Staatsminiſterium zu Händen des Staatsſekretärs Weißmann Ausdruck gegeben und betont, daß der Vortrag parteipolitiſchen Charakter trage und mit enb. Berlin, 10. Nov. Der erſte Ausſchuß des Wirtſchaftsbeirates der ſich mit der Geſtaltung von Produktionskoſten und Preiſen zu befaſſen hat, iſt heute vormittag um 10 Uhr zu ſeiner erſten Sit⸗ zung zuſammengetreten. Sie begann damit, daß der Kanzler dem Ausſchuß zunächſt die Leitſätze vorſchlug, die das Kabinett ausgearbeitet hat. Es handelt ſich dabei allerdings nicht um fertige Lö⸗ fungen, die die Reichsregierung dem Wirtſchafts⸗ beirat vorſchlägt und über die er ſich dann nur gutachtlich zu äußern hätte, ſondern nur um eine Dispoſition für den Gang der Verhandlungen, um ein Verzeichnis der Fragen, die angefaßt werden müſſen, wenn man die Ziele erreichen will, die in den erſten Plenarſitzungen des Wirtſchaftsbeirates von 10 Tagen aufgezeigt wurden. Der Wirtſchaftsbeirat wird alſo von ſich aus Wege zeigen müſſen. Dabei kann man aber wohl annehmen, daß das Reichskabinett ſeinen eigenen Standpunkt zu den Problemen bereits gewonnen hat. Die geſtrigen Beratungen des Kabinetts dauerten bis gegen Mitternacht, und ſchon aus dieſer langen Zeit ergibt ſich eigentlich, daß die Reichsregierung die einzelnen Fragen bereits recht gründlich behandelt. Es ſcheint, daß das Kabinett gewiſſermaßen den Spielraum ausgemeſſen hat, der zwiſchen einem Maximal⸗ und einem Minimal⸗ Programm möglich wäre, und daß die Löſungen, die aus den Beratungen des Wirtſchaftsbeirates herauskommen, ſich innerhalb dieſes Rahmens be⸗ wegen müſſen. Hätte der Kanzler fertige Vor⸗ ſchläge vorgelegt, ſo wäre die Regierung taktiſch vielleicht in die Gefahr gekommen, daß bei den Verhandlungen nur eine negative Kritik das Feld beherrſchte. Dann würde man wahrſcheinlich ſehr den Richtlinten des Rundfunks nicht vereinbar ſei. Dieſes Schreiben iſt geſtern nachmittag um 4.20 Uhr durch den Referenten perſönlich im preußiſchen Staatsminiſterium abgegeben worden. Um 7 Uhr abends hat Staatsſekretär Weißmann dem Reichs⸗ innenminiſter telefoniſch mitgeteilt, daß er ſoeben erſt das Schreiben erhalten habe und leider nicht mehr in der Lage ſei, etwas zu unternehmen, da der Vortrag bereits gehalten war. Wie wir in Zuſammenhang mit dieſer Ange⸗ legenheit aus dem Reichsinnenminiſterium erfah⸗ ren, hält Reichsinnenminiſter Groener die be⸗ ſtehende Organiſation des Rundfunks für unmög⸗ lich, insbeſondere im Hinblick auf die Tatſache, daß in den Ueberwachungsausſchüſſen der örtlichen Sendegeſellſchaften immer nur ein Vertreter des Reiches zwei Ländervertretern gegenüberſteht, alſo in jedem Falle überſtimmt werden kann. Der Mi⸗ niſter beabſichtigt, beſchleunigte Schritte für eine Abänderung der Rundfunkorganiſation zu unter⸗ nehmen. Eine deutſch⸗franzöſiſche Kund⸗ gebung zur Verſtändigung witb. Paris, 10. Nov. Im Völkerbundsinſtitut für geiſtige Zuſammenarbeit veranſtaltete geſtern abend die franzöſiſche Abteilung der Amitees In⸗ ternationales unter dem Vorſitz des Senators De Trocquer einen Vortragsabend, der mit einer Rede des amerikaniſchen Profeſſors Broda, dem Vor⸗ ſitzenden der Liga für die Organiſation des Fort⸗ ſchrittes, eingeleitet wurde, der ſich über die Ver⸗ einigten Staaten und den Völkerbund verbreitete und zu dem Ergebnis kam, daß im Augenblick keine Ausſicht beſtehe, daß die Vereinigten Staa⸗ ten Mitglied der Genfer Organiſation werden.— Hierauf verbreitete ſich der Vorſitzende des deut⸗ ſchen Komitees für den Europäiſchen Zollverein, Ausſprache über Preisſenͤkung beginnt Preisausſchuß des Wirtſchaſtsbeirates zuſammengetreten bald in einer Sackgaſſe angekommen ſein. Durch die Methode, die der Kanzler jetzt anwendet, wird dieſe Gefahr vermieden. Allerdings werden ſich die Schwierigkeiten, die wirkſamen Löſungen ſachlich und vom Standpunkt der verſchiedenen Intereſſen aus entgegenſtehen, nun ſchon zu Anfang der Ver⸗ handlungen zeigen. Aus all dem, was bisher an Kritik und Vorſchlägen an die Regierung herange— tragen worden iſt, ſollen jetzt die Konſequenzen gezogen werden; und da wird ſich nach Auffaſſung gutunterrichteter Kreiſe ſchon ſehr ſchnell zeigen, daß die vielbeſprochene Veſeitigung oder auch nur Auflockerung der Bindungen auf ſehr viel mehr Schwierigkeiten ſtößt, als die Kritiker ſelbſt viel⸗ leicht erwartet haben. Es dürfte ſich ferner er⸗ weiſen, wie richtig die Politik des Kanzlers war, die immer dahin geht, die Dinge ſachlich und pfy⸗ chologiſch erſt ausreifen zu laſſen. Inmitten der zu erwartenden Schwierigkeiten hat die Reichs⸗ regierung es aufgrund ihrer eingehenden Beſchäf⸗ tigung mit den Problemen aber doch in der Hand, die Diskuſſion des Wirtſchaftsbeirates in beſtimmte Richtungen zu führen, und ſo ſind immerhin die Möglichkeiten für ein poſitives Ergebnis vorhan⸗ den. Sollte es dagegen nicht gelingen, in der einen oder anderen Frage zu einer Verſtändigung zu gelangen, ſo müßte das Kabinett natürlich von ſich aus ſeine Entſcheidungen treffen. Jedenfalls rech⸗ net man damit, daß die Verhandlungen des Bei⸗ rates etwa eine gute Woche in Anſpruch nehmen und daß das Kabinett dann an die Ausarbeitung der großen Wirtſchaftsnotverordnung herangehen wird, die beſtimmt bis Ende dieſes Monats fertig⸗ geſtellt werden ſoll. deutſch⸗ franzöſiſchen Widerſprüche u. die deutſch⸗ franzöſiſche Verſtändigung. Der Redner ging bei Or. Edgar Stern⸗Mubarty(Berlin), über 0 ſeinen Ausführungen von der jetzigen kritiſchen Lage aus, die er nicht gerade optimiſtiſch beurteilte, um Frankreich klar zu machen, daß es dringend notwendig ſei, ohne Zeit zu verlieren ſich zu ver⸗ ſtändigen, wenn man die individualiſtiſche, kapita⸗ liſtiſche und demokratiſche Ziviliſation retten wolle. Im Sinne des Programms der Europäiſchen Zollunion begrüßt Dr. Stern⸗Rubarth den Zu⸗ ſammentritt des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ ausſchuſſes am kommenden Freitag.— Das Publi⸗ kum, das die Ausführungen außerordentlich ſym⸗ pathiſch aufgenommen hal, nahm zum Schluß eine längere Entſchließung an, in der auf die Dring⸗ lichkeit der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung hingewieſen wird und vor allen Dingen auf die Bedeutung der Arbeiten des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsausſchuſſes, dem anempfohlen wird, ſich der Grundſätze des Europäiſchen Zollverein zu bedienen. Die Eröffnung des engliſchen Parlaments wib. London, 10. Nov. Der König begab ſich heute vormittag in Begleitung der Königin in der goldenen Staatskutſche von dem Buckingham⸗ Palaſt nach Weſtminſter, um das Parlament zu eröffnen. Der ſeltene Anblick der prächtigen Kutſche, eskortiert von berittener Leibgarde in ihren rotweißen Uniformen mit blitzenden Bruſt⸗ ſchilden hatte trotz des regneriſchen Wetters eine große Menge von Schauluſtigen herbeigelockt, die Spalier ſtanden. Dies iſt das erſte Parlament einer Koalitions⸗ regierung, das ſeit dem Kriege durch den König er⸗ öffnet wird. Bei der Eröffnung des Parlaments nach den letzten Neuwahlen im Juli 1929 war der König infolge ſeiner Krankheit nicht zugegen und die Thronrede wurde damals von dem Lordkanzler verleſen. ö Oſtaſienkonflikt Waſhington hofft auf direkte Verhandlungen im Oſtaſienkonflikt. wib. Washington, 10. Nov. Die amerikaniſche Regierung hält, wie verlautet, nach wie vor an der Hoffnung feſt, daß China und Japan dazu ge. bracht werden können, den mandſchuriſchen Streit durch direkte Verhandlungen beizulegen. Es ſind neue Vorſchläge für China und Japan vorbereitet worden, um China und Japan aufzufordern, die Feindſeligkeiten einzuſtellen und ihre Truppen aus der Gefahrenzone zurückzuziehen. Mit Nachdruſk wird auf die Bedingungen des Kelloggpaktes und auf den Neunmächtevertrag über die Integrität Chinas hingewieſen werden. Die japaniſche Antwort auf die amerikaniſche Denkſchrift. wib. Tokio, 10. Nov. Die japaniſche Antwort auf die amerikaniſche Denkſchrift iſt geſtern abend abgeſandt worden. Wie verlautet, ſoll der Mini⸗ ſter des Auswärtigen in Anbetracht der beſonderen Umſtände beſchloſſen haben, die Veröffentlichung der Korreſpondenz zwiſchen den beiden Regierun⸗ gen nicht zu verlangen. Japan würde jedoch dieſe Veröffentlichung nicht ablehnen, wenn Stimſon ſie wünſchen ſollte. Rückzug der Japaner in der Nordmand⸗ ſchurei. wib. Charbin, 10. Nov. Die japaniſchen Trup⸗ pen haben ſich bis 12 Kilometer ſüdlich der Nonni⸗ brücke zurückgezogen, es verlautet jedoch, daß ſie einen neuen Vormarſch auf Tſitſikar beabſichtigen Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 84. Fortſetzung. „Lieber— Freund— Schaffranz!“ ſagte der ſonſt ſo verſtandeskühle Kommerzienrat bewegt.„Unſer— Junge— iſt über den Berg. Sie— Sie hängen an ihm?“ Stumm nickte Schaffranz. ſtieß abgeriſſen hervor:„Ich— ich— dank' ihm alles Alles! Mein Leben gehört ihm— dem Jungen!“ „Kommen Sie mit mir, Schaffranz! Jetzt wollen wir uns einmal ausſprechen! Mein Junge iſt Ihr Freund, dann ſolls der alte Kammerlingk auch ſein. Sie haben ſichs ver⸗ dient.“ Arm in Arm ſahen die Soldaten und das Geſinde die beiden über den Gutshof ſchreiten. Im Jagdzimmer lebte noch einmal das bit⸗ tere Schickſal Schaffranz' auf. 5 Als er zu Ende war, erhob ſich der Kom⸗ merzienrat und ſagte warm:„Sie haben eine geringe Schuld bitter gebüßt! Jetzt werden wir um Ihre Rehabilitierung kämpfen und eine Wiederaufnahme des Verfahrens anſtre⸗ ben.“ „Ich— bin Ihnen ſo dankbar, Herr von Kamerlingk.“ ö „Lieber Freund— kein Wort des Dankes. Sie haben mehr um meinen Jungen verdient.“ Kuſches Gaſtſtube war noch nie ſo beſucht, als an dem Tage, da das Gerücht durchs Dorf ging— der Brucks iſt verhaftet worden. Man ſaß zuſammen, wartete auf eine au⸗ thentiſche Nachricht. Endlich ſahen ſie das Roſenburger Auto vorbei nach der Poſt flitzen. Sie erkannten Gothe. Als er zurückfuhr, da hielten ſie ihn an. Nötigten ihn nach der Gaſtſtube. An ſeiner ernſten Miene erkannten ſie, daß etwas Schweres geſchehen war. eee „Meine Herren!“ ſagte Gothe ſehr ernſt. „Sie wiſſen anſcheinend noch nicht, daß Katja von Waslewſki— geſtern geſtorben iſt. Alle ſahen ſich an. Erſchrocken. Stille war im Zimmer. Nein, „ eee ee, „Mein Freund Willfried liegt ſchwer krank auf Roſenburg. Wir haben das Schlimmſte fürchten müſſen. Jetzt iſt er ſcheinbar über das Aergſte hinweg. Gehirnhautentzündung! Lange wird es dauern, bis er Aber der Mörder Katjas und der Brandſtifter von Roſenburg iſt ermittelt und verhaftet. Es iſt— der ehrenwerte Herr Brucks— nein— Brucks heißt er ja gar nicht, der Name iſt an⸗ genommen, in Wirklichkeit iſt es der be⸗ rüchtigte Bandenführer— Korfalony!“ Alle ſtanden ſtarr vor Staunen. Ehe ſie ſich recht beſonnen hatten, war Gothe mi“ dem Auto auf und davon. Da ging ein heftiges Erzählen los. Die ſchier unglaublichen Ereigniſſe wurden bis ſpät in die Nacht beſprochen. Ueber eins waren ſie ſich klar. Zu Katjas Begräbnis ſollte das ganze Dorf Noſenburg erscheinen. * Katja von Waslewſki wurde begraben. das wußten ſie ſeltſamerweiſe noch nicht. völlig geneſen iſt.“ Nicht nur alle Bauern von Kodowitz waren vertreten, ſondern auch die Bauern von Roſen⸗ burg, das Geſinde des Gutes und die 50 Sol- daten, geführt vom Feldwebel Lehmann. Die Soldaten ſangen am Grab das Sterbe— lied:„Laßt mich gehen!“ Die Teilnehmer an dem Begräbnis hör— ten tieferſchüttert die ergreifende Melodie. Dann ſprach der Pfarrer von Kodowitz. Nach ihm ergriff Gothe das Wort. „Wir ſind alle gekommen, um dir das Ge— leit auf deinem letzten Erdenwege zu geben. Du, Bild der Jugend und Schönheit, von grau⸗ ſamer Mörderhand hingeſtreckt— wir wer⸗ den dich nie vergeſſen. Du gabſt ihm, der heute auf dem Krankenlager liegt und dir nicht das letzte Geleit geben kann, deine Liebe und ſie wird ewig in ihm leben. Schlafe wohl— arme — liebe Katja!“ f Die einfachen Worte erſchütterten alle tief. Der alte Waslewſki, nur noch ein Schatten von einſt mußte ſich gewaltſam ſtützen, daß er nicht zuſammenbrach. Dem Bruder liefen die erlöſenden Tränen über das Antlitz. Diann ſank der Sarg nieder: Abermals ſangen die Soldaten: „Es iſt beſtimmt in Gottes Rat Daß man vom Liebſten, was man hat, Muß ſcheiden!“ Da ging ein wehes Schluchzen durch die Reihen aller, die heute Katja von Waslewſfki die letzte Ehre erwieſen. Mit zitternden Händen ließen ſie Scholle um Scholle auf den Sarg fallen. Thomas Brucks, deſſen Verhaftung und Ent⸗ larvung als Korfalony für ganz Deutſchland eine Senſation bildete, leugnete den Mord Auch irgend eine Beteiligung an den Brand- ſtiftungen beſtritt er. Aber man hatte mit ſeiner Vernehmung nicht umſonſt den gefürch⸗ teten Dr. Buchka beauftragt, der ihn ins Kreuz⸗ verhör nahm ſtundenlang, Tag für Tag, und der auch ihn mürbe kriegte. Aber Brucks wollte ſich nicht zu einem Ge⸗ ſtändnis bringen laſſen. Buchka merkte wohl, wie er allmählich an Spannkraft verlor, aber es ging ihm ia ſelber nicht anders, Auch ihn ſtrengten die Kreuzverhöre maßlos an. Da verſuchte er es eines Tages auf andere Weiſe. „Herr Brucks“, ſagte er, als ſie ſich wieder erfolglos begegnet waren.„Warum Sie noch länger! Sind Sie zu feig, die Wahrheit zu bekennen. Sie haben ein verwegenes Spiel gewagt. Voila— Sie haben verloren! Und für den Verlierer, wenn er kein Feigling iſt, heißt es— zahlen.“ Brucks zuckte zuſammen, aber er ſchwieg. „Wir haben Ihr ganzes Korreſponden' material durchgeprüft, wir wiſſen ganz genau, daß Sie als Korfalony die Oberſchleſiſche Liga geführt haben. Das wollen Sie doch nicht leug⸗ nen?“ 1 „Nein!“ „Ich muß geſtehen, daß Ihre Geſinnungs— genoſſen außerordentlich vorſichtige Herten ge weſen ſind. Wir haben— ich will ganz offen zu Ihnen ſein— den Kreis um Sie nicht faſ⸗ ſen können. Daß Sie im Auftrage der Liga Intereſſe an der Erwerbung Roſenburgs hat— ten, iſt klar erwieſen. Sie wollten es zugrunde witſchaften und dann kaufen laſſen.“ an Katja ganz ei ieden. orlehmng foil leugnen iernheimer Anzeiger Gneis La dt bal— Berner Nacrite Viernh eimer Zeitung 10 heint täglich mit ab d der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei Haus gebra t.— Gratisbeilagen; wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte untagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u, erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim eau recher 117. Telegramme: Aeg Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Dru Ar. 262 Deutſchlandwillendgültig Reparationsregelung Berlin, 10. Nov. Die deutſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen über die Neuregelung der Repara⸗ tionen und der Schuldenfrage werden, wie man in dip n matiſchen Kreiſen glaubt, ſchon Ende die⸗ ſer Woche eine Verſtändigurg zwiſchen Paris und Berlin daröber erzielen können, mit welchem Ma⸗ terial für die Prüfung der deutſchen Zahlungs⸗ fähigkeit für die im Pounghplan ſelbſt vorgeſehene Reviſionsinſtanz, der beratende Sonderausſchuß der BI., befaſſen darf. Der Streit ging bisher um die Frage, ob er zur Feſtſtellung der deutſchen Zahlungsfähigkeit nur die politiſchen Schulden oder auch die privaten Auslandsſchulden Deutſch— lands berückſichtigen kann. Sobald eine Verſtändigung über dieſe Frage erzielt iſt, wird Deutſchland den offiziellen 5 160 5 auf Prüfung ſeiner Zahlungsfähigkeit tellen. Der Sonderausſchuß der BIZ. wird dann voraus⸗ ſichtlich auf Ende November nach Baſel einberufen werden, damit ſeine amerikaniſchen Mitglieder noch die Möglichkeit haben, rechtzeitig die Europa⸗ reiſe anzutreten. Die Beratungen des BIZ. Ausſchuſſes werden acht bis zehn Tage dauern. Im Anſchluß daran wird die große internationale Reparationskonferenz von Mitte Dezember mit Unterbrechung durch eine kurze Weihnachts— pauſe bis tief in den Januar hinein dauern. Der Hauptſtreitpunkt auf dieſer großen poli⸗ tiſchen Reparationskonferenz zeichnet ſich bereits ab. Frankreich will nur eine proviſoriſche Rege⸗ lung der Reparationsfrage zulaſſen, um ſich alle Rechte aus dem Youngplan für ſpäter vorzubehal⸗ ten. Deutſchland will im Gegenſatz dazu eine end— gültige Regelung, die allein geeignet iſt, die wirt⸗ ſchaftliche Unſicherheit in der Welt zu beſeitigen. Dagegen ſcheinen England, Italien und wohl auch Amerika die deutſche Auffaſſung über die Maßnahmen zur Beſeitigung der wirtſchaftlichen Unsicherheit zu teilen, wenn die Waſhingtoner Re⸗ gierung ſich auch mit Rückſicht auf die bevorſte⸗ hende Tagung der Konferenz offiziell zunächſt noch zurückhält. 100 millionen Einſparung bei der Reichspoſt odz. Berlin, 10. Nov. Wie das Nachrichten⸗ büro des Vd. erfährt, hat der Verwaltungs⸗ rat der Deutſchen Reichspoſt heute das Spar⸗ programm angenommen, das eine Einſparung von 100 Millionen RMk. im Betriebe der Deutſchen Reichspoſt vorſieht. Der Geſamtetat der Reichspoſt umfaßt 2½ Milliarden RMk. die Einſparung der 100 Millionen ſoll wie folgt vorgenommen werden: 60 Millionen auf dem Gebiete der Sach⸗ ausgaben, 15 Millionen bei den Perſonalausgaben, 6 Millionen durch Minderüberweiſung an das Reich infolge Einnahmerückganges, 19 Millionen durch Kürzung übertrag⸗ barer Titel. Aeber Gebührenſenkung bei der Reichspoſt liegt ein Beſchluß des Verwaltungsrates bis— hex nicht vor. vermiſchtes Gewalttätiger Landwirt erſchieſt einen Gerichtsvollzieher. wtb. Offenburg(Baden), 10. Nov. Der Gerichtsvollzieher Jäger aus Offenburg wurde heute vormittag von dem Landwirt Bühler im Weiler Neuhauſen bei Zell a. H. zu dem er ge⸗ kommen war, um ein gepfändetes Kalb zur Ver⸗ ſteigerung abzuholen, erſchoſſen. Bühler ver⸗ ſchanzte ſich nach der Bluttat in ſeinem Hauſe, wo er im Augenblick von Gendarmerie und Polizei belagert wird. 1 1 Stagtsminiſter Dr. Hirtſiefers 10⸗jähriges Amtsjubiläum.„ Verteidigung des Finanzminiſters Klepper. enb. Berlin, 10. Nov. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat zu Beginn der heutigen Sitzung des preußiſchen Staatsminiſte⸗ riums der preußiſche Miniſterpräſident Dr. Braun dem Miniſter für Kolkswohlfahrt, Dr. Hirtſiefer lücktbünſcht, der in ununterbrochener r dus Voliswohlfahrts⸗ u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Mittwoch, den 11. (Slernheimer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) 0 Werben Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlanbs u. des Antian Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Gewähr t.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewa November 1931 Wetterleuchten. Dunkle Wolken ballen ſich über unſerm Va— terland zuſammen. Grell zuckt zuweilen am Hori— zont ein Blitz auf, dumpf grollt der Donner in der Ferne. Wird das Unwetter ſich verheerend entladen, wird es glücklich vorüberziehen? Harzburg, Inflation, Kulturkampf, Bürger- krieg: Wer iſt ſo mit Blindheit geſchlagen, daß er die drohenden Wetterzeichen nicht erkennt? In Harzburg verbündeten ſich Prinzen, Induſtrie⸗ und Bankfürſten mit Hitler und Hugen— berg. Alle nationalſozialiſtiſche Redekünſte können über den Sinn dieſes Bündniſſes nicht hinweg— täuſchen: Abſchaf fung ſozialer Errungen⸗— ſchaften und Knechtung des Arbeiters! Man liebäugelt in dem ſogenannten„nationalen“ Lager auch mit einer„Binnenwährung“, mit„Fe dergeld“(von dem nationalſoz. Abg. Feder„erfun⸗ den“). Was aber ſolche Währungsexperimente, ſo ein„bischen Inflation“ bedeuten, das haben Ge— ſchäftsleute, Bauern, Lohn⸗ und Rentenempfänger und Sparer noch nicht vergeſſen. Sie haben für ihr Lebtag genug Inflation erlebt. Die Rechtsradikalen wollen nach ihrem Führer Roſenberg eine„Deutſche Kirche“ ſchaffen. Sie ſchmähen die Biſchöfe und ruſen über den Biſchof von Mainz„Pfui!“ Dieſes„Pfui“ wird von den Viernheimer Nationalſozialiſten ausdrücklich gebilligt. Ein Kulturkampf wird von nationalſoz. Seite angekündigt, von kommuniſtiſcher Seite die Aus⸗ rottung jeglicher Religion. Wo Natio- nalſozialiſten und Kommuniſten zuſammenſtoßen, ſchlagen ſie ſich zur Erzielung einer„beſſeren Zu— kunft“ gegenſeitig die Schädel ein. Mit Drohungen und Terror verſuchen ſie dos Volk einzuſchüchtern. Wehe, dreimal wehe dem deutſchen Volke, wenn Rechts⸗ oder Linksradikale die Oberhand be⸗ kämen! Der ſchrecklichſte aller Kriege, der Bür— gerkrieg, würde verheerend und verwüſtend das Land durchraſen! Der Patriot und gläubige Chriſt verſteht dies politiſche Wetterzeichen! Das gläu— bige Volk ſteht auf und ſorgt vor! Daß man in den Reihen des Zentrums die Zeichen der Zeit erkannt hat, hat die prächtige Ver⸗ trauensleute-Berſammlung bewieſen, die kürzlich ſtattfand und in der beſonders ſtark die Männer- welt vertreten war. Heute abend findet nun im Freiſchütz(8 Uhr) eine Zeutrumsverſammlung ſtatt, in der drei hervorragende Redner und Führer ſprechen werden. Herr Prof. Stohr iſt uns noch aus ſeiner hieſigen Kaplanzeit durch ſeine Bered— ſamkeit bekannt. Den Herrn Abg. Hoffmann kennen wir als einen durch ſeine klaren Ausführungen überzeugenden Redner. Herr Reichstagsabg. Groß iſt als begeiſternder und ſchlagfertiger Redner in weiteſten Kreiſen berühmt. Die heutige ſchwere Zeit verlangt mehr als je, daß das katholiſche Volk zu ſeinen Führern ſteht, um Deutſchland vor dem Verſinken in den Abgrund zu retten. Darum heraus, chriſtliches Volk! Zeige auch in der Oeffentlichkeit, daß dein Vertrauen auch weiterhin der Zentrumspartei und ihren Führern gehört, ins- beſondere unſerm oberſten Führer Brüning, der allen Widerſtänden zum Trotz Deutſchland nicht durch leere Schlagworte, ſondern durch zähe, ge— wiſſenhafte Arbeit retten wird!? Darum auf! zum Freiſchütz! Auf, Männer u. Frauen, Jünglinge und Jungfrauen, Arbeiter, Beamte, Geſchäftsleute, Angeſtellte, Alt⸗ und Jungbauern! Niemand bleibe mit der Ausrede zu Hauſe, daß er keine Verſammlung brauche, da er doch wieder Zentrum wähle! Für jeden Zentrumsanhänger gibt es heute Abend nur eine Parole: Auf zum Freiſchütz! miniſterium verwaltet hatte. Auch der Reichskanz⸗ ler hat in einem beſonderen Schreiben dem Mini⸗ ſter Hirtſiefer ſeine Glückwünſche ausgeſprochen. Im Anſchluß an die Beglückwünſchung Dr. Hirtſiefers vereidigte Miniſterpräſident Dr. Braun den neuen Finanzminiſter Klepper. Finanzminiſter Klepper wurde Mitglied des Reichsrates ernannt. ſodann zum Brandſtiftung in der Oberpfalz. 25 Scheunen ſind verachtet. witb. Waldmünchen, 10. Nov. In einem Gehöft an der nach Cham im bayeriſchen Walde führenden Straſie Waldmünchen entſtand ein Brand, der ſich ſehr ſchnell ausbreitete und 25 Scheunen mit allen Vorräten und landwirtſchaft⸗ lichen Maſchinen vernichtete. Die Feuerwehren konnten das rieſige Feuer nur mit großer Mühe eindämmen, da alle Gebäude aus Holz waren. Geſchädigt ſind ausſchließlich arme Leute, für die eine Hiflsaktion eingeleitet werden mußte. Offen⸗ bar liegt Brandſtiftung vor. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden. . oft iſt es nichts anderes als Serſte— rohe Herſte. die einfach gebrannt iſt. Verlangen Sie Nathreiner/ Dann haben Gie richtigen Mahz⸗ kaffee- und zwar den feinſten, den es überhaupt gibt. Lokale Nachrichten * Zentrumsverſammlung. Die Ver- ſammlung muß ſchon um 8 Uhr beginnen, da fie ſpäteſtens gegen 11 Uhr geſchloſſen werden ſoll, damik auch die Damen trotz der ihnen bevorſtehen— den ſchweren Arbeitstage unbedenklich die Verſamm- lung beſuchen können. »Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtver⸗ ein 1916. Bei der am 7. und 8. November in Neckarau ſtattgefundenen Allgemeinen Geflügelſchau erhielt Zuchtkollege Franz Lorenz auf 1,2 ſilber— farbige Italiener einen Klaſſenpreis mit ſehr gut und 2 Klaſſenpreiſe mit der Note gut. Wir gra— tulieren unſerem Zuchtkollege und wünſchen dem— ſelben viel Glück zu weiterem Erfolge. *Die Wahlbezirke zur am nächſten Sonn- tag ſtattfindenden Landtagswahl bleiben, wie es immer eingeteilt war. Die Einteilung und auch die Namen der Wahlvorſteher und Stellvertreter ſind im Rathauseingang für Intereſſenten ange- ſchlagen. Siehe Bekanntmachung in vorliegender Nummer. 7584 Wähler. In unſerer Gemeinde ſind zur Landtagswahl am nächſten Sonntag 7584 Perſonen wahlberechtigt. * Auto⸗Unfall. Geſtern, gegen Abend, verlor ein Lieferauto des Warenhauſes Wronker, Mannheim, hier in der Blauehutſtraße ein Rad. Glücklicherweiſe wurde langſam gefahren, ſodaß nichts paſſierte. Nachdem das Rad wieder feſtge⸗ macht war, konnte das Auto wieder weiterfahren. § Bubenſtreiche. Die Buben, die das Auto des Herrn Fieger, Central-Film⸗Palaſt beſchä⸗ digten und auch in dem Vorhofe des Kinos ein Bäumchen umgebrochen haben, wurden durch die Kriminalpolizei ermittelt und als Dummejungen— ſtreiche feſtgeſtellt. Vorſicht, Ladenkaſſendieb! Heute Vormittag verſuchte ein Mottenkugelhändler in einem hieſigen Spezereigeſchäft einen Griff in die Laden⸗ kaſſe zu tun. Als ſein Tun bemerkt wurde, leug⸗ nete er und ſuchte das Weite. Wir machen die Ladenbeſitzer hierauf aufmerkſam und empfehlen ihnen, hier beſondere Vorſicht walten zu laſſen. 1 t übernommen werden 48. Jahrgang Aufruf! a Der unterzeichnete Ortshilfsausſchuß, der ſich in unſerer Gemeinde zur Durchführung des Hilfs- werks für die Winterhilfe gebildet hat, wendet ſich mit einem ebenſo herzlichen wie dringenden Appell an alle diejenigen, die das Glück haben, noch in Arbeit und Verdienſt zu ſtehen, und richtet an die— ſelben die herzliche Bitte, die durch Mitglieder des Roten Kreuzes ſowie des Arbeiterſamariterbundes vorzunehmenden allgemeine Hausſammlung durch Geld, Spenden von Lebensmitteln, Bekleidungs- gegenſtänden aller Art, Schuhen ſowie Brennmate— rial weitgehendſt unterſtützen zu wollen. Ein Winter von ungeheuerer Not, wie ſie noch nie in den weiteſten Kreiſen bedürftiger Mit⸗ bürger erlebt worden iſt, ſteht bevor. Hunderte hieſiger Mitbürger, arbeitsfähige und arbeitswillige, ſind mit ihren Angehörigen durch das harte Los der Arbeitsloſigkeit betroffen und dadurch lang- dauerndem Elend preisgegeben. Den Anforderungen des kommenden Winters wird die öffentliche Wohl- fahrt nicht gewachſen ſein, und es gilt, alles, was es an privater Wohlfahrt gibt und was ſich durch die Mitarbeit der Bevölkerung erreichen läßt, ratio— nell zuſammenzufaſſen. Die Liebe zum Nächſten und die Sorge um die Zukunft unſeres Volkes müſſen zuſammenwirken, das letzte, was jeder her— geben kann, herauszuholen und es einzuſetzen im Kampfe gegen die Not. Wir werden die Not über— winden, wenn unſere Einwohnerſchaft in Hilfsbereit⸗ ſchaft und Opferſinn zuſammenſtehen. Dies muß in der Hoffnung geſchehen, daß ſolche Liebestätig⸗ keit zur inneren Verſöhnung unſeres Volkes beitra— gen möchte. Laßt das Vertrauen von Menſch zu Menſch wieder lebendig werden. Helft einander! Die„Winterhilfe“ zeigt Euch den Weg dazu. Die von Euch geſpendeten Gaben ſind nicht für Bettler beſtimmt, ſondern für gleichwertige Volksgenoſſen, an die die allgemeine wirtſchaftliche Not härter her⸗ antritt als an alle diejenigen, die von dem harten Los der Arbeits- und Verdienſtloſigkeit nicht be— troffen ſind. Die Sammlungen werden nach der Kirchweih beginnen. Unſere Einwohnerſchaft hat ſchon immer, währten Opferſinn gezeigt, ſodaß wir auch bei dieſer Aktion volles Vertrauen zu derſelben haben. Wer bedürftigen und darbenden Kindern einen Frei— tiſch gewähren will, trage dies in der beſonderen Spalte der Sammelliſte ein. Das Gleiche gilt für Lebensmittel, Kleider und Wäſcheſtücke aller Art, die durch beſondere von der Gemeinde geſtellte Fuhr— werke abgeholt werden. Die Bäcker- und Metzger⸗ meiſter unſerer Gemeinde wollen in der zuſtändigen Spalte vermerken, daß ſie Gutſcheine für Brot, Fleiſchwaren und Wurſt der Bürgermeiſterei zur Verfügung ſtellen. Mitbürger, habt Verſtändnis für die Not unſerer armen Volksgenoſſen, ſpendet reichlich und bedenkt, daß ihr alle in Eurem letzten Kleide keine Taſchen habt. Des Dankes aller derjenigen, deren Not dieſe Spenden zu lindern ſind, dürft ihr ſicher ſein. Es wird für Euch die größte Genugtuung ſein zur Krönung dieſes Liebeswerkes beigetragen zu haben. Innere Befriedigung gewährt Euch das Bewußtſein, auch in eiſerner Zeit Euere Pflicht gegen die unſchuldig in Not geratenen Volksgenoſſen erfüllt zu haben. Viernheim, den 10. Rovember 1931. Lamberth, Bürgermeiſter, Vorſitzender des Orts-Hilfs-Ausſchuſſes Für die kath. Kirchengemeinde: Wolf, Geiſtl. Rat Für die evang. 1: Roos, Pfarrer Für die jüd. Religionsgemeinde: Loew Für die hieſ Schulen: Rektor Beller, Gillig, Müller Für den Anzeiger: Kempf Für die Volkszeitung: Schröder Kreisfürſorgeſchweſter: Gremm Für die Bäckerinnung: Brechtel Für die Metzgerinnung: Gg. Heckmann Für den Bauernverein: Mich. Mandel 7. Für den Ortsgewerbeverein: Wunderle Für den Zweigverein vom Roten Kreuz: M. Beikert Für den Arbeiter-Samariterbund: Alois Schmitt. Heute 2 Blätter 0 wenn es galt ein Liebeswerk zu krönen, den be⸗ eee eee eee ee. — ͤ—— ä Billige Lebeusmitteltage zur Kirchweih: Allerfeinstes Auszugsmehl oo Pfd. 270 Feinstes Auszugmehl o 240 Grieszucker a 3800 Kristallzucker 3000 Würfelzucker 420 Allerfeinste Süssrahmtafelbutter 1 (Teebutter)/ pid. 78% 1 Pfd. l.ss Margarine Pfd. 42, 70 u. 90% Fst. amerik. Schweineschmalz Pfd. 88% Feinstes Cafelöl Liter bo, 80 u. 90% Frische Landeſer Stück u, 12 u. 13% Rosinen/ Pfd. 18% Korinthen/ Pfd. is, Sultaninen J Pfd. is u. 20% Kokosflocken 1 Pfd. 350, ¼ Pfd. 10% Mandelkerner ½ Pfd. 38% SClerteigwaren: a Gemüsenudeln Pfd. 50, bo, 70 u. 88% Maccaron! pfd. 42, 48, 78 u. 880 Suppeneinlagen in verschiedenen Sorten Grünnern ganz pfd. 4s, gemahlen 50% Tafelreis pfd. 30, 38 U. 40 9 Griess pfd. 300 Suppengerste fein und grob. 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Nur über den Herrn Sportleiter von Kirchheim, der durch ſein provozierendes Benehmen unangenehm auffiel, mußte man ſich beklagen. Die Grünen waren im Durch— ſchnitt in guter Form, ohne allerdings zu glänzen. Die Läufer müſſen ſich unbedingt eines beſſeren Aufbaues befleißigen. Vom Spiel iſt nicht viel zu berichten. Die Eröffnung der Torſcala ging ſchon in der 13. Minute vonſtatten. Der Linksaußen Kiß flankte ausgezeichnet zum Halbrechten Schmidt, der direkt eindrehte. der Rechtsaußen Kiß, der einen Eckball, trotz heftig⸗ ſtem Gewühl, durch die maſſierte Deckung Kirch⸗ heims verwandelte. Der Mittelläufer Viernheims ließ einen Schuß vom Stapel, den man mit Recht als einen Kanonenſchuß bezeichnen konnte, der aber allerdings das Mal der Kirchheimer knapp verfehlte. Bei 20 blieb es bis zur Pauſe. Vallendor erzielte den 3. Treffer. Dann erreichte Renſch, der Mittel- läufer von Kirchheim, das Schickſal, das ihm ſchon lange in Ausficht ſtand. Kirchheim ließ nun nicht Den zweiten Erfolg erzielte nach, wie man hätte glauben können. Im Gegen- teil, ſie wachten wieder einmal auf, erzielten den Ehrentreffer und drängten dann heftig auf das Viernheimer Tor. Krug hielt einen wundervollen Schuß des Linksaußen der Blauen brillant und wenige Minuten ſpäter eine unheimliche Bombe des Gaſtehalblinken. Wieder iſt es der Viernhei- mer M. St., der das Reſultat durch einen feinen 16 m Schuß auf 41 ſtellte. Am Sonntag in Mundenheim, wird es wohl einen anderen Tanz geben. Vereins- u. Trainingsabende der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e. v. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb. Mittwoch 4 Uhr Jugend ⸗Training. Donnerstag 4 Uhr: Trainingsſpiel der 1. u. 2. M. ½9 Uhr Spielausſchuß in der Geſchäftsſtelle. Freitag 4 Uhr: Fußballtr. der 3. u. 5. M. u. A. H. ½9 Uhr Zuſammenk. der 1. M. in der Geſchäftsſt. Vorſchau für Sonntag, den 15. November. Der Großkampf in Mundenheim. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz. Heute Mittwoch abend ½8 Theaterprobe im Engel. Alles muß pünkt⸗ lich da ſein. Der Spielleiter. Geſang⸗Verein„Sängertreue“. Donnerstag abend ½8 Uhr Theaterprobe bei Englert Schützenhof. Der Spielleiter. Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Kein Sänger darf fehlen. Der Vorſtand. * Wiſſen Sie ſchon, daß in Deutſchland eiue Kurzzeitung beſteht? Es iſt die„Deutſche Kurz⸗Poſt“ aus dem Rudolf Lorentz Verlag, Char⸗ lottenburg 9, die jeweils am Ende der Woche in kurzen, klaren Zügen die Vorgänge des geſamten Weltgeſchehens unter Ausſchaltung aller Senſations⸗ nachrichten bringt. Wichtig dabei iſt, daß die Zeit⸗ ſchrift tendenzlos iſt, wodurch wiederum die Gewähr für eine wirklich objektive Berichterſtattung gegeben wird. Der geſamte Stoff wird in 4 Gruppen ge⸗ gliedert und zwar in Ausland und Auslands⸗-Po⸗ litik, Inland⸗ und Inlands-Politik, Wirtſchaft u. Börſe und Verſchiedenes. Als beſondere Leiſtungen ſeien noch erwähnt, ein mit erſten Fachleuten aller Gebiete beſetzter Auskunftsdienſt, regelmäßig erſchei⸗ nende Bildbeilagen und Sonderberichte. Als letzte Sonderberichte erſcheinen die beiden Kurzbücher: Welches Auto kaufe ich? und Was koſtet mein Urlaub? Intereſſenten läßt der Rudolf Lorentz Verlag, Charlottenburg 9, gern Probehefte der D koſtenlos zugehen. Scha. Wochenplan der DK. Donnerstag: 57¼ Uhr Schülerturnſtunde. 1/29—10 Uhr Hallentraining. Freitag: 8 Uhr Turnſtunde. Dienstag und Freitag: Platztraining. Kirchweih ⸗ Inserate werden frühzeitſg erbeten! Bekanntmachung. Als zugelaufen wurde ein Schäferhund gemeldet. Sollte der Eigentümer ſeinen Hund nicht bis Samstag, den 14. Nov. 1931 abgeholt haben, ſo erfolgt am gleichen Tage um 9 Uhr vorm. die Verſteigerung des Hundes. Viernheim, den 10. Nov. 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Kraus. Bekanntmachung. Betr.: Landtagswahl. Die Landtagswahl findet am Sonntag, den 15. November 1931, von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 6 Uhr ſtatt. Wahlberechtigt iſt, wer am Tage der Wahl das 20. Lebensjahr vollendet und in der Wahlkartei eingetragen oder im Beſitze eines Stimmſcheines iſt. Die Bekanntmachung über die Abgrenzung der Stimmbezirke, die Namen der Abſtimmungsvorſteher und deren Stellvertreter iſt im Rathauseingang angeſchlagen. Viernheim, den 11. Nov. 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Drucksachen duo Aller Art liefert die Ducharucherei don. Harun — pump — eee Vallcobillse- für je RM. 3.— Bareinkauf ein Freilos! Schluf der Losausgabe: Samstag, 14. November — 8 f 8 ee 5 8 8 eee e 8 9000 Gewinne Rund um den Lebertran Von K. F. Als das grazile Perſönchen, das ſchon jetzt ſei⸗ ner ganzen Veranlagung nach einmal eine Perſön⸗ lichkeit zu werden verſpricht— Hannelore Schroth⸗ Haack, die in dem Film„Dann ſchon lie⸗ ber Lebertran“ unter der Produktionslei⸗ tung von Bruno Duday, Regie Max Ophüls, eine der Haupkrollen verkörpert, zum erſtenmal zu den Proben erſchien, flüſterte ſie ihrer Mutter, Käthe Haack, aufgeregt zu: „Mutti, Mutti, haſt du ihn geſehen, haſt du ihn geſehen?“ „Wen denn?“, fragt Frau Haack neugierig. „Na— meinen Gegner?“ „Na ja, Mutti, mit dem ich zuſammen filmen werde!“ „Aber Kind, das iſt doch kein Gegner“, belehrt ſie die Mutter,„das nennt man einen Partner.“ „Alſo gut, Partner“, erklärt ſich Hannelore einverſtanden.„Mutti, ich geh' mal zu ihm.“ Und Hannelore geht hin, mit ihren neun Jährchen ſchon ganz damenhaft. Zwei Paar Kinderaugen muſtern ſich lange und ernſthaft— man ſieht, ſie ſind beide mit der gegenſeitigen Prüfung zufrie⸗ den. Sie lächeln einander zu, dann geben ſich die zwei die Hand: die kleine Filmdiva Hannelore und der kleine Filmſtar Gert Klein. Hannelore:„Ich hab' dich ſpielen ſehen, auf der Bühne— in„Emil und die Detektive'.“ Gert:„So— hat es dir gefallen?“ Hannelore:„Ja, du haſt gut geſpielt— aber ich würde das anders machen— weißt du, ſo— und ſo— und ſo— und das— ja, und das würde ich ſo machen—.“ Und plötzlich, ohne ſich deſſen bewußt zu wer— den, ſind ſie mitten drin im Spielen, einander ver- beſſernd, wichtig— ganz hingeriſſen an ihre Aufgabe, wie die großen ernſthaften Schauſpieler. — Nach der Probe fordert Hannelore den kleinen Gert auf, mit ihnen zu fahren. Ja, aber, Han⸗ nelore, ſagt Käthe Haack,„wir wohnen doch ganz entgegengeſetzt.“„Au fein“, meint Gert,„dann fahre ich erſt mit Ihnen mit und dann nach Hauſe, da kann ich für dasſelbe Geld eine ganze Stunde länger fahren!“ Der erſte Aufnahmetag kommt. Hannelore im ſchwarzen Abendkleid mit langer Schleppe, Gert im Cut und— das iſt der Clou!— mit weißen Gamaſchen, wie ſie ein richtiger Gent trägt. Der Wunſch ſo vieler Kinder, hier wurde er plötzlich Wirklichkeit: Ueber Nacht ſind ſie erwachſen ge⸗ worden! Und Papa Gülſtorff muß wieder ein kleiner Junge ſein, der früh ins Bett geht— ge⸗ horchen und— Lebertran nehmen muß! Denn er iſt ebenſo plötzlich wieder ein Kind geworden. Um⸗ gekehrte Welt! Hannelore hat ein Geheimnis, man ſieht's an ihrer verſchmitzten Miene.„Herr Ophüls“, flü⸗ ſtert ſie aufgeregt,„darf ich Onkel Gülſtorff rich⸗ tigen, wirklich richtigen Lebertran geben?“„Na⸗ türlich, ja, du darfſt“, lacht der Regiſſeur. Die Lebertranſzene naht. Max Gülſtorff in dem ſorg⸗ loſen Gefühl,„mir kann nichts geſchehen, es iſt ja bloß Waſſer“, nimmt einen gehäuften Eßlöffel voll und——— ſpuckt— ſpuckt— ſpuckt— als mit würdiger Miene der neugebackene Papa, der kleine Gert, an der Tür erſcheint. Er ſchreit Gül⸗ ſtorff,„ſeinen ungezogenen Jungen“, an:„Willſt du wohl den Lebertran nehmen? Davon wird man groß und ſtark.“ Aengſtlich zuckt Gülſtorff zu— ſammen, und Hannelore extemporiert lachend: „Siehſte, da haſte's!“ * Am letzten Aufnahmetage. Die Kleinen ſind ein wenig betrübt. Sie möchten ſo gern noch länger„Erwachſene ſpielen“, und nun ſoll der Traum wieder zu Ende ſein. Aber einmal dürfen ſie ſich noch im Paradies— oder beſſer— im Schlaraffenland fühlen. Große Schüſſeln mit allen Sorten Pudding werden aufgetragen. Berge von Pudding— ſo boeit das Auge reicht— und ſie dürfen eſſen, was und ſoviel ſie nur wollen. Schokolade⸗, Himbeer⸗, Erdveer⸗, Bitronenpuooing — was ihr Herz begehrt. Heute dürfen ſie noch — morgen beginnt ſchon wieder der Alltag. Vor⸗ bei die Ferien, vorbei das Leben der Erwachſenen, dann müſſen ſie wieder in die Schule und lernen und gehorchen— wie die Kinder! Ihre kleinen Herzen ſind ein wenig ſchwer. Sie umarmen den guten Onkel Dudah, ſie geben ihm noch einen herzhaften Kuß— ſie haben eine ſchrecklich große Bitte: Hannelore möchte zu gern das„Abendkleid mit der langen Schleppe“ und Gert den„Cut“ mit den— Gamaſchen nach Hauſe mitnehmen— zur Erinnerung— und wenn ſie einmal wieder„Erwachſene ſpielen“ wol⸗ len. Und es wird ihnen erlaubt. Wer könnte da auch nein ſagen vor ſo ſtrahlenden, bittenden Kin⸗ deraugen— ſie haben Onkel Duday damit weich— gemacht. Froh und dankbar ziehen ſie mit ihren Schätzen ab. Es iſt doch ſoo ſchön— einmal„erwachſen“ Bunte Seitung Radio⸗Romane. Von jeher hat man ſich angelegen ſein laſſen, die Bücher zur Veranſchaulichung des Textes zu illuſtrieren. Der Bildſchmuck war dabei oft genug ſozuſagen eine Eſelsbrücke, die dazu dienen ſollte, der nachſchaffenden Phantaſie des Leſers die Ar⸗ beit zu erleichtern. Mit der Vervollkommnung des Illuſtrationsweſens gelangte man auf dieſem Wege allmählich zu dem vollkommenſten Bilder⸗ buch, dem Bildroman. Thereſe Lenotre, die Toch⸗ ter des bekannten franzöſiſchen Hiſtorikers, iſt noch einen Schritt weitergegangen und hat ſich mit einem franzöſiſchen Journaliſten zuſammengetan, um den Gedanken einer neuen Illuſtrationsmanier, der„akuſtiſchen“ Illuſtration, zu verwirklichen. Beide werden dieſer Tage unter dem Titel„Ein Schrei im Raum“ einen Abenteurerroman im Feuilleton eines Pariſer Blattes veröffentlichen. Der Roman iſt in eine geſwiſſe Zahl von Abſchnit⸗ ten geteilt, von denen jeder den Inhalt der Feuil— letons einer Woche bildet. Am Sonnabend wird dann durch eine Sendeſtation ein Sketch verbrei— tet, der am Mikrophon die Romanfiguren lebendig werden läßt, die in der Wochenepiſode des Feuil— letons als Träger der Handlung aufgetreten ſind. Es handelt ſich aber dabei nicht etwa um eine zu— ſammenfaſſende Ueberſicht des Wochenkapitels, ſondern um ein Theaterſtück, das beſonders für das Mikrophon geſchrieben wurde. Angeſtrengtes Denken behindert Körperarbeit. Wer Körperarbeit verrichtet, ohne dabei ange— ſtrengt denken zu müſſen, kann, wie die jüngſten Unterſuchungen gezeigt haben, viel mehr leiſten als der Handarbeiter, den ſeine Arbeit zugleich auch geiſtig anſtrengt. ſchen der Muskelſpannkraft und der geiſtigen An— ſpannung des Gehirns gewiſſe Beziehungen be— ſtehen. Schon bei der Ausführung der einfachſten körperlichen Arbeiten, wie zum Beiſpiel dem Aus— ſtrecken und Wiedereinziehen eines Fingers, ergab ſich, daß, ſobald die Prüfungsaufgabe nur etwas erſchwert wurde, die Kraft der Muskelſpannung be— reits nachließ. Auch andere Verſuche ergaben, daß ſchon durch die geringſte Komplizierung der Kör— perarbeit die Muskelkraft behindert wurde. Ließ man die Verſuchsperſonen um Geldpreiſe wetten, ſo waren Geiſt und Körper im gleichen Grade an— geſtrengt. Entmutigung, Mißerfolg und niederge— ſchlagene Stimmung wirkten gleichfalls auf die Denkkraft wie auch auf die Muskelarbeit hemmend ein, während ſtarke Aufmunterung und gehobene Stimmung beide Leiſtungen zwar weſentlich er— höhten, dafür aber die Achtſamkeit und Genanig— keit der Arbeitsausführung verminderten. Die Baumwolle der alten Aegypter, die beſte der Welt. Als man kürzlich auf der Univerſität zu Illi— nois durch Beſtrahlung Unterſuchungen an einem don der altägyptiſchen Mumie ſtammenden Baum— wollſtoff vornahm, zeigte ſich, daß heute auf der ganzen Erde keine Baumwolle zu finden iſt, die ſich an Qualität mit dieſer mehr als zweitauſend Jahre alten Baumwolle meſſen kann. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß die Zelluloſe-Beſtandteile in der altägyptiſchen Baumwolle viel weicher und elaſtiſcher waren, während gleichzeitig der Faden eine feſtere und regelmäßigere Spannung aufwies als die beſten der heute gepflanzten Sorten. Man muß jedenfalls annehmen, daß dieſer Zucht⸗ erfolg nur auf Grund einer ganz beſonderen, heute aber leider längſt vergeſſenen Behandlungs⸗ weiſe der Baumwollpflanze erzielt werden konnte. Kopfſchmerzen Von Dr. Curt Kayſer. Da.„Kopfſchmerzen, na ja, die hat man eben ab und zu. Da nimmt man irgendein Kopf— wehpulver und ausgeſtanden iſt's bis— zum nächſten Mal!“ Dieſes Spiel mit ſeinen Augen— blickserfolgen wiederholt ſich immer wieder, ſeine Kopfſchmerzen wird man zwar auf die Dauer nicht los, aber den Magen hat man ſich verdorben, Herzbeſchwerden treten nicht ſelten auf, bis man ſchließlich doch verſucht, ſo weit als möglich ſelbſt oder mit Hilfe des Arztes den Urſachen der Kopfſchmerzen nachzugehen. Dieſe ſind oft ſehr mannigfaltiger Art. So tritt z. B. mancher Kopfſchmerz ſtets in ſpäten Nachmittagsſtunden, am Abend oder auch nach längerem Leſen auf. Die Unterſuchung durch den Arzt ergibt dann meiſt das Vorhandenſein einer Sehſtörung und entſprechende Behandlung, unter Umſtänden die Verordnung einer zweckentſprechen— den Brille, bringt leicht die Kopfſchmerzen für im— mer zum Verſchwinden. Häufig ruft ſtarkes Rauchen oder das Rauchen ſchwerer Zigarren, chroniſcher Alkoholmißbrauch — Es zeigte ſich nämlich, daß zwi- oder ſonſtige ſchlechte ungewohnheiten den Kopf⸗ ſchmerz hervor, der dann durch Einſchränkung des Tabak⸗ ber Alkoholgenuſſes reſp. gänzliche Ent⸗ haltſamkeit leicht zu beſeitigen iſt. Kopfſchmerzen können auch durch Einwirkung von gewerblichen Giften, z. B. bei Berufen, die mit Blei, mit Chemikalien u. dgl. zu tun haben, hervorgerufen werden, und die ſtrikte Innehaltung der notwendigen hygieniſchen Vorſchriften und ge— werbepolizeilichen Maßnahmen wird dann zu ihrer Beſeitigung führen. Die Kopfſchmerzen ſchwäch— licher Schulkinder ſind häufig auf Uebermüdung zurückzuführen und laſſen ſich durch Sorge für ge— eigneten Wechſel von Arbeit und Ruhe ſowie durch ausreichende Bewegung in friſcher Luft leicht ver— hüten. Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei Büroange— ſtellten, Kopfarbeitern und Stubenhockern. Bei letzteren ſpielt oft auch noch eine gleichzeitig be— ſtehende Darmträgheit eine weſentliche Rolle. Da wird dann Regelung der Diät und Bewegung in friſcher Luft, ein wenig Körpergymnaſtik, vielleicht ein wenig vernünftig betriebener Sport, weit ſiche— rer helfen als alle Kopfwehpulver. Kopfſchmerzen können aber auch eine Teiler— ſcheinung anderer, z. T. ſogar ernſter Erkrankun— gen ſein. So ſind Kopfſchmerzen vielfach das erſte Zeichen akuter Infektionskrankheiten(Typhus, Grippe, Scharlach, Hirnhautentzündung uſw.). Es gibt ferner Kopfſchmerzen, die von Erkran⸗ kungen anderer Organe, ſo von den ſogen. Neben— höhlen der Naſe, von den Mandeln oder den Zäh⸗ nen ausgehen und auch von dorther wirkſam durch den Arzt bekämpft werden können. Teilerſcheinungen ernſter, chroniſcher Krankhei— ten ſind die Kopfſchmerzen bei Nierenkrankheiten, bei Gefäßverkalkung, bei Syphilis und gewiſſen Erkrankungen des Gehirns. Darüber kann natür⸗ lich nur eine genaue, ärztliche Unterſuchung den erwünſchten Aufſchluß bringen. Schließlich ſei, als beſondere Form des Kopf— ſchmerzes, noch die Migräne erwähnt, jener oft periodiſch auftretende Halbſeiten-Kopfſchmerz, der nicht ſelten erblich iſt und beſtimmten Störungen des Nervenſyſtems oder der Drüſen mit innerer Abſonderung ſeine Entſtehung verdankt. Wer alſo häufig und ohne nachweisbare Ver— c. aſſung unter Kopfſchmerzen leidet, der greife nicht wahllos zu einem Kopfſchmerzenmittel, ſon— dern bedenke, wie mannigfaltig die Urſachen der Kopfſchmerzen ſein können, und ſuche unter Inan⸗ ſpruchnahme ärztlicher Hilfe vor allem den Urſa— chen ſeiner Kopfſchmerzen nachzugehen. Nur ſo kann wirkliche und dauernde Hilfe mit geeigneten Mitteln oder Methoden gebracht und unter Umſtänden eine ernſte Krantheit durch recht zeitige ärztliche Feſtſtellung der Heilung zugeführt werden. Aus Nah und Sern. 5 enb Berlin, 9. Nov.(Der Mord an dem Chauffeur Pohl.) Auf Anord— nung der Staatsanwaltſchaft fand heute nach— mittag die Sektion des ermordeten Chauffeurs Pohl ſtatt. Die Todesurſache iſt auf innere Verblutung zurückzuführen. Die Kugel, die Pohl in die Bruſt gedrungen iſt, wurde ge— funden. Inzwiſchen hat die Mordkommiſſion in der Gegend von Buchholz und Pankow um— fangreiche Streifen vorgenommen. Außerdem hat man verſucht, Geſchäfte auffindig zu ma— chen, in denen am Samstag abend noch die auffallende Zigarettenmarke, die„Dicke Pari“ gekauft worden iſt. Ob die jungen Leute, die man mit fliegenden Mänteln, ſchnellen Schrit— og, dem Bahnhof Karow zugehen ſah, als börder in Frage kommen, iſt noch nicht ge— klärt. Durch Befragen des Zugperſonals iſt feſtgeſtellt worden, daß auf dem Bahnhof Ka⸗ row in de ten Zug niemand eingeſtiegen iſt. Regensburg, 10. Nov.(67 Schafe von perſonenzug getötet.) Nach einer Mit⸗ teilung der Reichsbahndirektion geriet zwiſchen den Bahnhöfen Landshut und Erpolding am 8. November gegen Mitternacht eine unbewachte Schafherde auf den Bahnkörper. Von einem Per⸗ ſonenzug, der in die Tiere hineinfuhr, wurden 67 Schafe getötet. Da auch ſpäter immer noch Tiere auf dem Bahnkörper umherirrten, mußten die Züge verſchiedentlich anhalten. Rheingönnheim, 9. Nov.(motorrad⸗ unglück.) Der hier wohnende ledige Bäcker Ernſt Weigel rannte zwiſchen Speyer und der Rehhütte mit ſeinem Motorrad beim Auswei⸗ chen vor einem Fuhrwerk gegen eine Telegra— phenſtange und erlitt eine ſchwere Schädelver⸗ letzung. Sein Soziusfahrer kam mit leichte— ren Verletzungen davon. Weigel wurde ins Speyerer Diakoniſſenkrankenhaus eingeliefert. Luſtadt, 9. Nov.(Beim Rangieren verunglückt.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am Montag, den 9. November kurz nach 11 Uhr entgleiſte im Bahnof Luſtadt beim Rangieren des Güter⸗ zuges 8652 ein Güterwagen. Der auf dem Fußtritt ſtehende Schaffner Jakob Poh aus Queichheim wurde durch die Erſchütterung herabgeſchleudert und vom Wagen erfaßt. Poh erlitt einen Unterſchenkelbruch. Er wur⸗ de in das ſtädtiſche Krankenhaus Landau ver⸗ bracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Darmſtadt, 10. Nov.(Keine Gefahr für Heſſens Aufbauſchulen.) Der „Schulbote für Heſſen“ vom 7. November bringt eine Notiz, nach der die Aufbauſchulen Heſſens in Gefahr ſeien. Wie der amtliche Heſſiſche Preſſedienſt meldet, kann davon keine Rede ſein. Das gehe ſchon daraus hervor, daß die letzte Notverordnung, in der die ſämt⸗ lichen im Schulweſen zu erwartenden Verein⸗ fachungen vorgeſehen ſind, die Aufbauſchule überhaupt nicht erwähnt. Rimſchweiler, 10. Nov.(Ein raſender Motorradler.) Ein rückſichtsloſer Mo⸗ torradfahrer, der etwa 20jährige Bäckerſohn Euler aus Hornbach, richtete in der Nacht auf Montag kurz nach 12 Uhr in unſerem Orte ſchweres Unheil an. Er fuhr aus Richtung Zweibrücken in lebhaftem Tempo mit unbe⸗ leuchtetem Motorrad in Richtung Hornbach und befand ſich längere Zeit im Lichtkegel ei⸗ nes nachkommenden Kraftwagens, deſſen Be⸗ leuchtung der Straße er ausnutzte. Ungefähr in der Mitte des Ortes verſuchte der Ortspo— liziſt, Oberwachtmeiſter Lehner, den Motor⸗ radler durch Lichtſignale anzuhalten, um ihn wegen Nichtbeleuchtung des Fahrzeuges zu protokollieren. Euler fuhr aber direkt auf den Polizeibeamten los und rannte ihn über den Haufen, ſodaß der 49jährige Mann ſchauerlich zugerichtet wurde. Er trug u. a. einen Bruch des Oberſchenkels davon, ferner einen Knie— und Beckenbruch, zwei Handbrüche und ſonſti— ge Verletzungen. Die Arbeiter-Samariterko⸗ lonne brachte den Verunglückten ins Eliſabeth⸗ Krankenhaus nach Zweibrücken. Der Fahrer, der wegen fahrläſſiger Körperverletzung be— reits vorbeſtraft iſt, kam ſelbſt zu Fall, wurde verhaftet und nach Zweibrücken ins Unterſuch— ungsgefängnis eingeliefert. Rundfunk⸗Programm Sül deutſche Gruppe. Frankfurt a. mM. Donnerstag, 12. Nov. 1981. 6.15 Uhr: Wettermeldung; Anſchl.: Morgen— gymnaſtik; 7.15: Frühkonzert; 12.05: Schallplat⸗ tenkonzert; 15.30: Stunde der Jugend; 17.00: Wirtſchaftsmeldungen; 17.05: Nachmittagskonzert; 18.30: Wirtſchaftsmeldungen; 18.40: Stunde des Buches; 19.05: Das Schlichtungsweſen; 19.30: Sonderweterdienſt; Ab 19.45: Programm von Stuttgart. Südweſtdeutſche Gruppe. Stuttgart. Donnerstag, 12. Nov. 1931. 6.15 Uhr: Zeitangabe, Wetterbericht; Anſchl.: Gymnaſtik; 10.00: Schallplatten; 12.35: Blas⸗ muſik; 13.30: Nachrichten; 14.30: Spaniſcher Sprachunterricht; 15.00: Engliſcher Sprachunter— richt; 15.30: Stunde der Jugend; 16.30: Vor⸗ trag: Aus der guten alten Zeit; 17.05: Nach⸗ mittagskonzert; 18.40: Vortrag: Deutſche Dich— tung in Frankreich; 19.05: Vortrag: Das Schlich— ˖ 19.45: Programm von Frank— ungsweſen; Ab furt. München. Donnerstag, 12. Nov. 1931. 12.30 Uhr: Unterhaltungskonzert; 14.20: Stunde der Fortbildung; 15.40: Kleine Geſchich— ten von Katharine Mansfield; 16.20: Konzert⸗ ſtunde; 16.55: Vortrag: Neues aus den Natur— wiſſenſchaften; 17.20: Veſperkonzert; 18.20: Neu⸗ regelung der öffentlichen Fürſorge; 18,40: Für unſere Landwirtſchaft; 19,00: Vortrag; In der Pauſe: Ratſchläge für Funkhelfer; 22,20: Nach⸗ richten. zu ſein! 115. 1 1 , „e a 0 15 e 11 ,, an 0 111177 19 40 11 105 iin 1 e e 99e 1. 0 f J in iin 11“ 1. 1 0 719 1 * 5 14 ··[[·1b8 * 9 Frische birgt gleiehwie die Kürze, E. „„ 1 U in sich erst deutsche dia e Wählen 8A die wahre Würze. ucher wählerisch. LEM-marken“ friseh! N S ALEMzaasgten Hl Ide