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Wit leſen in der„Germania“ vom Mittwoch folgenden Tatſachenbericht: „Der deutſchnationale Parteiführer Dr. Hu⸗ gen berg, dem es ſichtlich auf die Nerven ge⸗ gangen ist, ſich auf ſeinen inflationiſtiſchen We⸗ gen ertappt zu ſehen, macht jetzt als Wanderred⸗ ner zur Heſſenwahl den Verſuch, ſich von dieſen Vorwurf zu befreien. Wiederholt erklärte er in Gießen wie in Darmſtadt, daß die Harz⸗ burger Front eine inflationiſtiſche Zielſetzung gar nicht kenne. Leider paſſierte ihm dabei ein bedauerliches Mißgeſchick. Von ſeiner Binnen⸗ mark wollen wir ſchon gar nicht reden. Aber der Generalſekretär der Wirtſchaftspartei für Sach⸗ ſen, Herr Vorwerg, hat in einer Verſamm⸗ lung in Glasbätte eine Geſchichte erzählt, die Herrn Hugenberg auf ſeiner Propagandareiſe durch Heſſen ſicherlich nicht gelegen kommt. Herr Vorwerg hat nämlich mitgeteilt, daß von ſei⸗ ner Partei an der Harzburger Tagung mit Ge⸗ nehmigung der Parteileitung die Abgeordneten Weber, Lucke, Ladendorff und Sachſenberg teil⸗ genommen hätten, und daß dieſe Herren mit den Herren Hitler und Hugenberg eine Ausſprache gehabt haben. In dieſer Ausſprache ſei auch die Sicherung der Währung behandelt worden. Herr Hugenberg habe zu dieſem Thema ausgeführt die Währung ſolle dem Sterling⸗ Kurs angepaßt werden, d. h. die deutſche Mart ſolle um etwa 20 Prozent entwertet werden. Erinnert man ſich an die Preſſedebatte der Tage, in denen das engliſche Pfund vom Goldſtandard losgelöſt wurde, dann erinnert man ſich auch daran, daß der gleiche Gedanke in recht sſte⸗ henden Kreiſen empfohlen worden iſt. In politiſchen Kreiſen erzählt man ſich, daß auch Herr Schacht, der ja zur Harzburger Front gehört, dieſer Idee gehuldigt hat. Herr Hu⸗ genbeg mag nun ſagen, was er will, er wird ſicher nicht zu behaupten wagen, dieſe Idee habe mit inflationiſtiſchen Methoden nichts zu tun.“ Wähler innerhalb und außerhalb des Zen⸗ trums, entſcheidet Guch am 15. Novem⸗ ber für Brüning, das zuverläſſigſte Bollwerk gegen die Inflation. Wählt Liſte Nr. 2. Hoch die Partei des Inflationsgeg⸗ ners Brüning! Die„ſchwarze Peſt“ Im Oldenburgiſchen Landtag iſt es dieſer Tage zwiſchen Zentrum und Nationalſozialiſten zu tät⸗ lichen Auseinanderſetzungen gekommen, wie ſie bisher nun doch noch nicht in einem deutſchen Par⸗ lament erlebt wurden. Der Ausgangspunkt war ganz eigenartig und letzten niemals dazu angetan, zu ſolchen Szenen zu füh⸗ ren. In durchaus fachlicher und fachlicher Form hatte ein oldenburgiſcher Zentrumsabgeordneter Elektrizitätsfragen behandelt und dabei die Bemer⸗ kung gemacht, es ſei fraglich, ob bei den heutigen eleltrizitäts⸗wirtſchaftlichen Verhältniſſen ſelbſt ein europäiſches Land eine völlig ſelbſtändige Strom⸗ verſorgung und»erzeugung beſitzen könne. Dieſe Aeußerung gab einem Nationalſozialiſten Anlaß zu der merkwürdigen Erklärung, ſolche Ausfüh⸗ rungen ſeien hochpolitiſch, weil— und nun folgen wir dem Bericht des Hugenberg'ſchen„Lokalanzei⸗ ger“(Nr. 528 vom Donnerstag, den 5. Novem⸗ ber 1931) „darin letzten Endes der Wunſch liege, daß man eine„ſchwarze Herrſchaft“ über Eu⸗ ropa aufrichten wolle und wohl an liebſten ſähe, wenn der letzte Druckknopf der Elektrizi⸗ tätsverſorgung Europas im Vatikan läge. Das veranlaßte wiederum das Zentrum zu einer ſcharfen Erwiderung. Die Nationalſosia⸗ liſten hätten die katholiſche Kirche ganz un⸗ ſach lich in den Meinungsſtreit hineingezogen. Die Nationalſozialiſten erwiderten, ihr Ziel ſei, nicht nur die„rote Peſt“, ſondern auch die „ſchwarze Peſt“ auszurotten.“ Soweit der wörtliche Bericht des„Berliner Lo⸗ lalanzeiger“. Nicht ein einziges Wort der Kritit des unerhörten und ſachlich abſolut völlig deplacier⸗ zen, la geradezu an den Haaren herbeigezogenen Angriffs auf den Vatikan, und auch nicht ein ein⸗ iges Wort der Abwehr gegen die ſchamloſe Be⸗ ſchimpfung des Zentrums als der„ſchwarzen Peſt“. Wir ſtellen das feſt, wir werden die Folgerun⸗ gen aus dieſem Verhalten zu ziehen wiſſen. Zeitung bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— (Blernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Gander. t.— Für die Aufnahme rn an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gew Freitag, den 13. November 1931 1000 mark Rkoſtete eine Schlemmerei Ceo Sklarels mit Stadtrat Gäbel enb. Berlin, 12. Nov. Im wurde heute die Frage der Zuwendungen der Sklareks an die einzelnen Angeklagten weiter er⸗ örtert. Zunächſt wurde der Angeklagte Gäbel ge⸗ hört. Bei Schilderung ſeiner Einkommenverhält⸗ giſſe beziffert er ſein damaliges monatliches Ein⸗ kommen auf 900—1000 Mark, das ſich aus ſeinem Sklarek⸗Prozeß Gehalt, ſeinem Monatsgehalt von der KPD., ſeiner Aufwandsentſchädigung als Stadtverordneter und aus journaliſtiſcher Betätigung zuſammenſetzte. Daß er gelegentlich bei den Sklareks in den Ge⸗ ſchäftsräumen geweſen ſei, gibt er zu. Seinen Sommerurlaub hat in im Jahre 1928 in Miſtroy mit Leo Sklarek verbracht. Leo Sklarek erklärt, Gäbel ſei oft mit ihm im „Kakadu“, im„Valencia“ uſw. geweſen. Wenn Gäbel wolle, könne er Namen von Leuten nennen, die dabei waren, und die jetzt noch in höhe⸗ ren Seſſeln ſitzen. Solch ein Abend habe ihn über 1000 Mark gekoſtet. Die Frage der Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten Kohl. enb. Berlin, 12. Nov. Im weiteren Verlauf des Sklarek⸗Prozeſſes wurde der behandelnde Arzt des Angeklagten Kohl, Prof. Dr. Kornfeld, als Sachverſtändiger über die Frage der Verhandlungs⸗ fähigkeit gehört. Profeſſor Kornfeld vertritt den Standpunkt, daß Kohl unter einer maniſch⸗depreſ⸗ ſiven Pſychoſe leide, und für mindeſtens vier Wochen nicht verhandlungsfähig ſei. Von dem erwähnten Selbſtmordverſuch trage Kohl noch heute eine Kugel im Kopf. Der Gerichtarzt, Medizinalrat Dr. Stör⸗ mer erklärte, daß er ſich dem Gutachten nicht an⸗ ſchließen könne, und vertrat die Auffaſſung, daß Kohl bei ſchonender Befragung verhandlungsfähig ſei. Es wäre wohl möglich, daß er wieder in Wei⸗ nen ausbräche, aber ſchließlich könne man auch mit jemand verhandeln, der weine. Rechtsanwalt Dr. Braubach beantragte, das Verfahren gegen Kohl wegen Verhandlungs⸗ unfähigkeit abzutrennen. Oberſtaatsanwalt Frei⸗ herr Steinäcker hält das Gutachten von Profeſſor Dr. Störmer für das richtige und meint, der An⸗ geklagte Kohl habe ja bisher der Verhandlung ſehr gut folgen können. Sieg mit vergifteten Pfeilen und Mundaufreißen Der Naziführer von Berlin. Dr. Paul Goebbels, ſchrieb in ſeinem„Angriff“ an⸗ läßlich deſſen täglichen Erſcheinens in ſeinem Programmartikel wörtlich folgendes: „Wir ſchrieen und randalierten, ſchlugen Florett und ſchwere Säbel, ſchoſſen mit Böl⸗ lern und vergifteten Pfeilen und ſo kamen wir allmählich nach oben.“ Und an einer anderen Stelle: „Wir hungerten uns ſchlecht und recht durch, aber um ſo weiter machten wir den Mund auf u. um ſo lauter ſchrieen wir. Je weniger wir waren, deſto dicker taten wir, und am Ende haben wir damit gewon⸗ nen.“ Welcher vernünftige und verantwortungs— bewußte Menſch will eine ſolche Partei, die auf dieſe Weiſe hochgekommen iſt, wählen? Nein, die Partei des Dicktuns, der vergifteten Pfeile und des Mundaufreißens kommt für uns nicht in Frage. Wir wählen am näch- ſten Sonntag die Partei des ſozialen Aus⸗ gleichs und der verantwortungsvollen Auf— bauarbeit, die Partei Heinrich Brünings. Wir wählen Zentrum, Liſte Nr. 2. Ueble Blüten des Pfeddersheim, 10. Nov. Man ſchreibt uns: Wir leben in Heſſen in einem Rechtsſtaate, ſo ſollte man glauben. Das Treiben der rechtsradikalen Richtungen nimmt Formen an, die jeder Geſittung und jeden Anſtandes bar find. Sin Hakenkreugzka ſt en an dem Hauſe eines Beigeordneten, den die Katho— liken mitwählten, iſt die Ablagerungs-⸗ ſtätte der Hitlerpartei in einem klei⸗ nen rheinheſſiſchen Städtchen. Die Katholi⸗ ken der Minderheit ſind es, welche zu⸗ ſehen müſſen, wie ihre heilige katholiſche Kirche und ihre Denkart in den Kot gezerrt wird. An— ſtändige Leute jeder Parteirichtung und je⸗ den Bekenntniſſes verurteilen ſcharf dieſe Mobilmachung gegen die katholi⸗ ſche Kirche. Eine kleine Blüten leſe des Nazikaſtens wollen wir der breiteren Oeffent⸗ lichkeit übergeben. Wenn die Nazis Pla kate ankleben:„Juden iſt der Zutritt verboten!“, ſo iſt das dem chriſtlichen Standpunkte zuwider, jedoch handeln ſie in der Praxis anders, denn mit Vor⸗ liebe verkaufen ſie dem Israeliten und kaufen bei ihm ein. Das iſt doch unlogiſch! Wundern muß man ſich, daß die Nazi, welche doch rein gar nichts für das Vaterland geleiſtet haben, den traurigen Mut haben, den Herrn Reichskanzler Dr. Brüning in Karikatur, auf einem fetten Schwein reitend, in der Oef⸗ fentlichkeit darzuſtellen. Wie würde es ſich ausnehmen, wenn einer ihrer Sorte ſo der Oeffentlichkeit dargeſtellt würde? Die Nazi denken eben anders. Sie meſſen mit verſchiebenem Maß. Dr. Brüning iſt ja nur ein katholi⸗ ſcher Kanzler, wenn er ſich auch Tag und Nacht abmüht zum Wohle der deutſchen Raſſe, er gehört zur Reaktion nach ihren Begriffen, weshalb in einer anderen Karikatur Hitler der Reaktion den linken Fuß auf den Wahlkampfes Nacken ſetzt, Geſicht und Kleidung Brünings. Wir fragen:„Wie nimmt es ſich aus, wenn die Vertreter der katholiſchen Kirche, wie Biſchof, Generalvikar, Prieſter in Karikaturen in dem Kaſten ausgeſtellt werden, um ſie der Lächerlic eit, dem Hohn und Spott auszuliefern? Wie nimmt es ſich wenn der Stolz und die Ehre der katholiſchen Kir⸗ che— die Jeſuiten— als Ungeziefer in Geſtalt von Flöhen oder Wanzen der Oeffentlichkeit dargeboten werden? 8 aus, Wie nimmt es ſich aus, wenn der katholi⸗ ſche Prieſter in kirchlicher Amts⸗ tracht das Allerheiligſte zu den Kranken trägt, auf offener Straße von einem Hitler, hoch zu Roß, mit: „Heil Hitler!“ angeſchrieen wird? Müſſen derartige Darſtellungen nicht aufreizend und demoraliſierend wirken auf die Jugend, beſonders auf jeden noch anſtändigen Menſchen, der noch einen Funken Religion beſitzt? Iſt hier die Behörde nicht befugt, ſolche Darſtellungen, welche die religiöſen Ge— fühle angreifen, zu unterbinden? Wir Katholiken können doch ge⸗ wiß nicht bei der Landtagswahl Leute dieſer Art wählen, welche ſchon jetzt ſich nicht genug tun kön⸗ nen, die katholiſche Kirche zu höh⸗ nen und zu ſpotten. Die Lehre iſt daraus erſichtlich, daß Katholiken bei des Landtags wahl am 15. November 1931 nur für Wahrheit, Freiheit und Recht ſtim⸗ men können. Liſte Nr. 2— Zentrumspartei— dort hinein das Chriſtenkreuz! Spectator. icht übernommen werden 48. Jahrgang eee Notruf! Einige Katholiken aus Heidelberg und Um- gebung richteten an den Freiburger Erzbiſchof einen „Offenen Brief“. Die Briefſchreiber gaben darin an, ſich im Hinblick„auf die furchtbare Gefahr für das Anſehen der Kirche“ an den Oberhirten ge⸗ wandt zu haben. Sie hofften,„von ſchweren Sor⸗ gen um das Wohl der Kirche“ befreit zu werden. Das Schreiben ſelbſt wird als„ein Notruf aus gequältem Herzen“ bezeichnet. So hat man den Eindruck, daß der Brief aus großer Gewiſſens⸗ und Seelennot hervorgegangen iſt. f Durch die zuſtändigen Stellen wurde darauf⸗ hin die Liſte der Unterzeichner genauer geprüft. 177 Namen enthält ſie, verſchwindend wenig im Vergleich zu der Geſamtzahl der Katholiken von Heidelberg und Umgegend. Ueberraſchend war die Feſtſtellung, daß viele Unterzeichner, die einen ſo ſittlichen und religiöſen Geiſt zur Schau tragen, ihre religiöſen Pflichten entweder gar⸗ nicht oder nur ſehr nachläſſig erfüllen. Eine erhebliche Anzahl leben in bloßer Zivilehe oder in gemiſchter Ehe mit nichtkatholiſcher Kindererziehung. Es befinden ſich auch Ge⸗ ſchiedene darunter, die zu Lebzeiten ihres früheren Ehegatten ſich wieder verheiratet haben. Und dieſe Katholiken, die ſich über Grundpflichten ohne Bedenken hinwegſetzten, täuſchen jetzt Gewiſſensnot und Herzensqual vor! Einer der Unterzeichner iſt aus der Kirche ausgetreten, ein anderer iſt Proteſtant. Ferner hat etwa ein Dutzend noch nicht das wahlfähige Alter erreicht; dieſe ſind alſo ganz beſonders dazu beru⸗ fen, einen Biſchof darüber zu belehren, was er in Sachen des Nationalſozialismus zu tun und zu laſſen hat!—— Ratholiſcher Viernheimer! Stellſt Du Dich auch in die Reihe dieſer merk⸗ würdigen„Kirchen⸗ und Religionsbe⸗ ſchützer“? Gerichtszeitung Wormſer und Bürſtädter Schmuggler zu ſchweren Gefängnisſtrafen verur eilt. Durch Zufall gelang es in der Nacht zum 19. September Zweibrücker Zollbeamten, im Zweibrücker Stadtgebiet vier Schmuggler zu ſtellen, während einer entweichen konnte. Der Fabrikarbeiter Franz Schramm aus Bür— ſtadt, der Bauhilfsarbeiter Adam Uhl aus Worms und der Bahnarbeiter Fritz Herrle aus Bürſtadt kamen aus dem Heſſiſchen über Zweibrücken nach Homburg, um bei der Firma Hellmann entſprechende Mengen Ziga— garetten uſw. einzukaufen und unverzollt über die Saargrenze zu ſchaffen. In der Wirtſchaft „Zur Inſel“ in Zweibrücken wurde der Feld— zugsplan entworfen. Das Kleeblatt kaufte insgeſamt 5 500 Zigaretten, 3000 Heftchen Zi⸗ garettenpapier, 274 kg Tabak und ſechs Beutel Kaffee. Mit der Eiſenbohn wurde von Hom⸗ burg nach Zweib: ücken gefahren, und zwiſchen Einöd und Zweibrücken diesſeits der Zoll⸗ grenze das Schmuggelgut aus dem Zuge ge⸗ worfen. Der Hilfsarbeiter Ludwig Denger aus Niederauerbach half beim Abtransport der Waren, wobei der wegen Bandenſchmug⸗ gels vorbeſtrafte Herrle in Marſchſicherung voranging. In der geſtrigen Verhandlung vor dem Schöffengericht in Zweibrücken beſtrit⸗ ten die Hauptangeklagten vergeblich den Ban⸗ denſchmuggel. Bemerkenswert war, daß die Schmuggler teilweiſe Erwerbsloſengelder vom Staat beziehen und mit dieſen Einnahmen den gleichen Staat empfindlichen ſchädigten. We⸗ gen Bandenſchmuggels erhielten einſchließlich Strafverſchärfung Schramm u. Uhl drei Mona⸗ te, Herrle neun Monate Gefängnis, jeder au⸗ ßerdem 11975 Mark Geldſtrafe oder weitere 22 Tage Gefängnis. Wegen Beihilfe wurden Denger zu zwei Monaten Gefängnis verur⸗ teilt. Die Anterſuchungshaft gelangt zur An⸗ rechnung. ———— en „ 2. „7—FFFFFPFPTPTPTPTTTTPTTTTTCTCTCTCTCT0TCTCT0TꝗB—äNF.