Das Paradies. Ein Ausländer kommt nach Mannheim. Ein Führer zeigt ihm das Schloß, Jeſuitenkirche, Theater, Luiſenpark, Oſtſtadt, neue Wohnviertel, zuletzt ſpeiſt er im Palaſthotel. Was wird der Fremde in ſei⸗ ner Heimat erzählen?„Deutſchland iſt reich, Deutſch⸗ land geht es gut, in Deutſchland läßt es leben!“ — Nicht geſehen hat er ja die ſtillgelegten Fabri⸗ ken, die leeren Lagerhänſer, den verwaiſten Hafen, das Stempelamt, die Elendsquartiere, die in Maſ⸗ ſen zu Hauſe ſind. So bekam er ein kein falſches Bild.—— Wenn Ausländer Rußland bereiſen, ſo be— kommen ſie nur meiſtens nur das zu ſehen, was die Bolſchewiken ihnen zu zeigen für gut und nütz⸗ lich finden. Das wirkliche Volksleben lernen ſie ſelten kennen. Nun berichteten vor einiger Zeit H. und E. Weichmann über ihre Reiſe in Ruß⸗ land, bei der ſie ſtets beſtrebt waren, mit dem wirklichen Bolksleben in Fühlung zu kommen. Wir können hier nur einen ganz kleinen Ausſchnitt aus dieſem Berichte geben: In den großen Städten ſieht man manch⸗ mal noch die alte Tracht, die Ruſſenbluſe. Sie träumt von beſſeren Tagen, in denen ſie noch ge— waſchen wurde. Der Arbeiter trägt faſt nur noch reine Zufallskleidung, ein Netzhemd, ein grobes Leinenhemd, abgelegte Kleider, die ein mit⸗ leidiger Ausländer zurückgelaſſen hat, Hoſen aus Sackleinen, primitiv zuſammengenäht. Alles iſt zer⸗ riſſen, nicht geflickt— es wäre auch hoffuungslos, mit dem Flicken anzufangen! Es gibt ſehr viele, die den Rock über den nackten Oberkörper anziehen müſſen. Die Schuhe ſind meiſtens Wraks, aus den die Zehen ſchauen. Viele haben ihre Füße in Lumpen gewickelt, manche laufen barfuß. Müde, bleich und grau ſchleichen die Frauen durch den Alltag, in ähnliche Zufallskleidung gehüllt, wie ihre männlichen Kollegen.— Die Häuſer in denen die Menſchen wie in einem Ameiſenbau aufeinander hauſen, ſtrotzen begreiflicherweiſe vor Schmutz. In Leningrad und Moskau ſind zuſammen nicht ſo viel neue Häuſer gebaut worden, wie in einer mittleren deutſchen Stadt. In den Zwei- u. Drei⸗ Zimmer-Wohnungen wohnen nicht eine, ſondern 2 oder 3 Familien.— Der Ruſſe erhält Kleider, Schuhe, Lebensmittel und die meiſten anderen an- dern Waren nur auf Grand von Scheinen. (Waren das nicht„feine“ Zeiten, als es bei uns gerade ſo war?) Wer aber einen Schein beſitzt, hat noch lange keine Ware! Im günſtigſten Falle kann der Ruſſe damit rechnen, daß er in 6 Jahren einmal zu einem Paar Schuhe kommt. Er ſoll weiterhin erhalten: 500 g. ſchlechtes Brot pro Tag für das Familienoberhaupt, 300 g. für jedes weitere Mitglied; 500 g. Graupen, 400 g. Nudeln, 100 g. Tee, 250 g. Fleiſch, 250 g. Fett pro Monat!— Die Einkommensverhältniſſe ſind kümmerlich, zumal die ſtaatliche Verſorgung nur 70 Prozent des Lebensmittelbedarfs deckt. Das Uebrige muß im freien Handel gekauft werden, deſſen Preiſe das Zehn- und Fünfzehnſache der amtlichen Preiſe betragen.—— So ſieht das ruſſiſche Arbeiter-Paradies ans! Freilich, die ruſſ. Arbeiter werden doch ge⸗ ſättigt! Sie werden gefüttert mit Verſprechungen und Hoffnungen, daß nach Erfüllung des„Fünf jahresplanes“ alles Elend verſchwinde. Klappt dann die Sache nicht, dann werden ein paar Leute als Sündenböcke erſchoſſen, es werden neue Ver— ſprechungen gemacht, das Volk darf nicht weiter darben. Aber der ruſſ. Geſandte in Berlin hält große Feſtlichkeiten ab, der Sekt ſteht auf dem Tiſch, die Damen kommen in„Hoftoillette“, die Frau des Geſandten wird weiterhin einen hochnob— len Pelzmantel tragen, damit ſie nicht im kalten Deutſchland friert. Welcher Arbeiter möchte das ruſſ.„Paradies“ nach Deutſchland verpflanzt haben? Mag die Lage in Deutſch⸗ land noch ſo drückend ſein, jedenfalls iſt ſie immer noch hundertfach beſſer als in Rußland, wo es höchſtens der gelernte Qualitätsarbeiter zu einer Ex iſtenz bringt, die derjenigen eines Erwerbsloſen in Deutſcha and ent- ſpricht. Wer ja mit den Zuſtänden im ruſſ. Paradies zufrieden iſt, mag kommuniſtiſch wählen! Wer aber nicht nur für den Arbeiter, ſondern für das ganze deutſche Volk eine höhere Lebenslage erſtrebt, wer ſeinen Teil dazu beitragen will, daß ein neuer Aufſtieg Deutſchlands einſetzt, der muß fich hinter Brüning ſtellen, der muß die Partei Brünings wählen, er muß wählen Zentrum, Liſte 2 Lokale Nachrichten * Die Winzerprinzeſſin vom Rhein. Das größte Ereignis der diesjährigen Kirchweih⸗ Veranſtaltungen wird zweifellos die Operetten⸗Auf⸗ führung: Die Winzerprinzeſſin vom Rhein, durch den Geſangverein Liederkranz bilden. Außer dem bekannt guten Spielerperſonal des Vereins wirkt hierbei das geſamte Orcheſter des Muſikvereins Mannheim⸗Feudenheim, verſtärkt durch erſtklaſſige Soliſten, mit. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen des Herrn Muſikdirektors Richard Müller, Mannheim⸗Feudenheim. Herr Müller war längere Zeit am Liebig⸗Theater, Bensheim, als 1. Kapell⸗ meiſter tätig. Es iſt daher Gewähr für künſtleriſche Leitung geboten. Die Eintrittspreiſe betragen den Zeitverhältniſſen Rechnung tragend, für Mitglieder 40 Pfg., Nichtmitglieder 60 Pfg. Wer alſo für wenig Geld eine recht ſchöne Kirchweihfreude erleben Zum 700. Codestag der Heiligen Eliſabeth Links: Eine gotiſche Eliſabethſtatue aus dem Kaiſer-Friedrich-Muſeum in werk der Holzſchnittkunſt. Verlin, ein Meiſter— Rechts: Das Grabdenkmal der Heiligen Eliſabeth in der Eliſabeth-Rirche in Marburg. (Joto: Staatliche Vildſtelle.) will, ſorge ſich baldigſt für Eintrittskarten. Die⸗ felben ſind zu haben, bei den Mitgliedern, ſowie im Vereinslokal zum Prinz Friedrich und bei Fri ſeur Stein. * Zur Landtagswahl. Unſerer heutigen Ausgabe iſt ein Wahlflugblatt der Zentrumspartei beigegeben, welches wir zu beachten bitten.— We⸗ gen zu großen Stoffandranges bringen wir den Bericht von der Zentrumsverſammlung in morgiger Ausgabe. * D. J. K. Morgen Abend wird die Di. ihre ſämtlichen aktiven Mannſchaften zu einer Generalſitzung in die Sporthalle verſammeln. Es ſind dazu auch alle Freunde und Gönner der DJK. willkommen. Zur Beſprechung ſind wichtige Tages- fragen geſtellt. Möge kein Mitglied der Di. dieſen Abend verſäumen. * Steuerſtundung für die Land⸗ wirtſchaft. Die Eingabe des Bauernvereis um Stundung der rückſtändigen Steuern und Martini⸗ gefälle bis zur Auszahlung der Tabakgelder wurde von der Gemeinde abgelehnt mit der Begründung, daß nur einzelne Anträge Berückſichtigung finden können. * Reichskanzler Brüning ſpricht heute Abend in der Stadthalle in Mainz. Alle Vor- bereitungen für den Maſſenbeſuch ſind getroffen. * Der Wahlkampf. Rüttelt alle Säumi⸗ gen auf, bringt alle hin zur Wahlurne, dann muß ein großer Sieg des Viernheimer Zentrums heraus- kommen. Alle Mann an Bord, alles fürs Volk, wählt Zentrum, Liſte 2! * Das Kerweſpiel in Mundenheim. Die Sport- Vereinigung muß am Sonntag zum Rückſpiel nach Mundenheim! Beide Vereine ſtehen zueinander in freundſchaftlichen Beziehungen und auf dieſer Grundlage dürften auch alle Mannſchaften die Spiele auf dem Mundenheimer Platze austragen. Das Spiel der 1. M. wird mehr den Charakter des Spieles um 5. und 6. Platz haben, nachdem die Grünen vorübergehend ſich an die bisherige Stelle des Gaſtgebers geſetzt haben. Es wird von allen Mannſchaften erwartet, daß nicht ſchon auf dem Spielfeld Kerweſtimmung eintritt: dazu iſt noch Zeit nach den Spielen. Nach einem ſchönen Spiel und guten Leiſtungen iſt die Kerwe nochmals ſo genußreich wie umgekehrt.— Die Fahrt nach Mundenheim für unſere Mitglieder und Sport- freunde geht in kürzeſter Weiſe: Abfahrt OEGG.⸗Eilzug 1 Uhr bis Neckarſtadt, dort umſteigen direkt in die Städtiſche— 12 Perſonen Fahrblock Mk. 3.60— bis Munden⸗ heim. Rückfahrt 4,30 ab Mundenheim, Neckar⸗ ſtadt an 5 Uhr, ab nach Viernheim 5,15, Viernheim an 5,43 Uhr,— Hiernach Kerwe! N. B. Mitglieder! Beſucht über die Kerwe das Vereinshaus! 1a Speiſen und Getränke bei gemüt⸗ lichem Aufenthalt. *Total⸗ Ausverkauf. Mit das älteſte und größte Fachgeſchäft der„Schirmbranche“ weit und breit, Firma C. W. Schmidt Nachf., Mannheim, D 1. 1, Paradeplatz, bekannt ſeit über„60 Jahren“, gibt ihren Betrieb in D 1. 1 auf. Der alte gute Ruf des Haufes Schmidt bietet die ſicherſte Gewahr für ein unübertreffliches, ſtreng courantes Warenlager nur beſter Qualitäten und Ausführungen und iſt bei dem jetzigen Ausverkauf ohne Zweifel eine ſelten wiederkehrende Gelegenheit zur Eindeckung, auch für das Weihnachtsgeſchäft, geboten. Während des Ausverkaufs durchgehend geöffnet. Heute 2 Blätter 8 Seiten. St. Eliſabeth Königskind auf deutſchem Fürſtenthrone, Minneſelig und doch Gott geſchenkt, Der der Liebe goldne Erdenkrone Und der Heilgenſchein aufs Haupt ſich ſenkt. Aus der Erde, Reichtum, Glück und Glänzen Schufſt du Roſen der Barmherzigkeit, Da in Frauengüte ohne Grenzen Du dem Dienſt der Armut dich geweiht. Deiner Jugend Glück brach jäh in Trümmer, Doch die Seele wuchs im Sturme groß, Nieder ſank der Erde Prunk und Schimmer, Heilige Armut wählteſt du als Los. Um das ſchlichte Kleid der Tertiaren Gabſt du Krone, Glanz und Reichtum hin, In der Heiligen ungezählten Scharen Wardſt du dennoch eine Königin. Roſenduft entſtrömt noch deinem Grabe, Und— ein Wunder im Novembergrau— Blüht dein ſelges Leben alle Jahre Leuchtend wieder um uns, heilge Frau. Deiner Güte einen Schimmer ſende In die Herzen, die ſo kalt und blind, Uunſrer engen Seelen Armut ſpende (nagdenroſen, heilges Königskind. Martha Große. eee ech Die Geſtalt der heiligen Eliſabeth im Wandel der Zeit Von Dr. Karl Bergmann. Die in dieſem Jahre feſtlich gefeierte Heilige gehört zu jenen wenigen Geſtalten, die, wie Her— mann Heſſe einmal ſagt,„wegen ihres reinen und adeligen Weſens durch Jahrhunderte geliebt und bewundert werden und gleich ſeligen Sternen über uns in der reinen Höhe ſtehen, golden und lächelnd und gütige Führer und Leiter für die im Dunkel dahintreibenden Irrfahrten der Men— ſchen.“ Doch mit der Zeit hat das Antlitz der großen heiligen Frau Züge angenommen, die ſich von dem Urbild immer mehr entfernten, bis ſie in Richard Wagners„Tannhäuſer“ die Mutter der Notleidenden geworden iſt zur Gegenfigur der Liebesgöttin im Venusberg. Nicht mehr Gemahlin ſondern unverheiratete Nichte des Landgrafen, jubelt hier die leidenſchaftlich Liebende ihre Nei⸗ gung zu dem heimgekehrten Sänger, und erſt nach Tannhäuſers frevelhafter Erzählung von ſeinem Aufenthalt im Venusberg gibt ſie ihre irdiſche Liebe auf, um in himmlicher Liebe den Gefal⸗ lenen durch Gebet und Opfer zu retten. Ihr Gebet: .„Ihm der ſo tief gefallen, vergib der Sünden Schuld!“ ſcheint ſich nicht zu erfüllen, vergebens forſcht ſie nach dem Sünder im Pilgerzuge, der aus Rom zurückkehrt. Da bietet ſie der Gottesmutter für ſein Heil ihr Leben an. Gewiß, das Weihe⸗ volle dieſes Gebetes hat Wagner nur an wenigen Stellen im„Parzifal“ wieder erreicht; wie Gliſabeth langſam, ſchon ganz vergeiſtigt den Vurgpfad hinaufgeht,„iſt ſie wie von einem verklä⸗ renden Heiligenſchein belichtet“. So erhaben dieſe Wagnerſche Darſtellung ſein mag, ſie hat mit der großen Heiligen nur Aeußerliches gemeinſam. Ihrem Weſen näher kommt das gewaltige Eliſabeth⸗Oratorium Franz Liſzts, für das Otto Roquette den Text ſchrieb. Dieſer „Hymnus der Gottes⸗ und Nächſtenliebe“ iſt ein „% u Geſtalt und Perſon gewordener Traum, ſichtbar gewordener Traum, ſichtbar gewordenes Heimweh und Ewigkeitsverlangen der ganzen Erde“. Doch auch hier finden wir die eigentliche heilige Gliſabeth ebenſowenig wie auf den be⸗ rühmten Fresken und Rundbildern im Eliſabeth⸗ gang der Wartburg, auf denen Moritz v. Schwind die Heilige dargeſtellt hat, wie ſie die ſieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit übt. Denn ihr Weſen beſteht nicht ſchlechthin in der mildtätigen Nächſtenliebe einer Reichen. Dieſe Eigenſchaft wäre nicht einmal etwas Be⸗ ſonderes an ihr. Damals eiferten alle Klaſſen und Stände, hoch und niedrig, Laien und Kleriker, in Stiftung und Erbauung von Armen⸗, Kranken⸗ und Seuchenhäuſern und zwar in ſolchem Maße, daß ein bekannter Kirchengeſchichtsſchrei⸗ ber erklärt hat, nie ſeit den erſten chriſtlichen Zeiten habe die beſitzende Klaſſe ſich der Armen und Hilfsbedürftigen in ſo umfaſſender und liebevoller Weiſe angenommen als gerade zur 3 der hl. Eliſabeth. Die Größe dieſer Heiligen ruh, in einem anderen Bereich: dem heroiſchen Opfer der Perſönlichkeit, einer Hin— gabe jenes unerhörten Ausmaßes, das die ha Schrift meint, mit dem Worte:„Wer es faſſer kann, der faſſe es“. Nicht nur Gold und Kron gab die hl. Eliſabeth hin, ſie opferte mehr, al; alle Schätze der Welt aufwiegen können: ihre Gattenliebe, ja ihre Mutterliebe. Nicht das mach ihre Größe und Eigenart aus, daß ſie in noch ſe ſtinkendem Ausſatz und noch ſo ſchwärender Peſtbeulen den leidenden Chriſtus pflegte. Der ins Uebermenſchliche ragenden Geſtal dieſer heiligen Frau nahen wir uns erſt he— jenen Worten, die ſie ſprach angeſichts des„ge— liebten Gebeins, der Adern und Sehnen“ ihres toten Gatten,„meines allerliebſten Bruders und Freundes“.„Obwohl ich ihn von ganzem Herzen, über alle irdiſchen Dinge, geliebt.. ſein Leben und ſeine liebliche, fröhliche Gegen— wart und ſein Angeſicht mir lieber waren als alle Freude, Wonne, Ehre und Wolluſt dieſer Welt,... wider Deinen heiligen Willen wollte ich ihn nicht zum Leben erwecken, ſelbſt wenn ich es um den Preis eines Haares tun könnte!“ Tot iſt ihr Ludwig lieber als lebend. Denn das Glück ihrer Gattenliebe bedeutet ihr Marter der Hei⸗ landsliebe— ſo ſehr, daß ſie einmal, als ihre Augen bei der Meſſe den Gatten innig betrachtet, nachher bei der Wandlung von dem darob bluten⸗ den Heilandsgeſicht der erhobenen Hoſtie zu Bo⸗ den geworfen wurde. Sie legt einen Ausſätzigen in das Bett ihres Gemahles. Nicht genug.„Wer Vater oder Mutter oder Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, iſt meiner nicht wert“: Das Opfer das Gott Abraham erließ, als er ſein Meſſer auf Iſak zückte, wurde von dieſer zwanzigjährigen Mutter dreifach dargebracht:„Der Herr hat mein Gebet erhört. Alles Weltliche, was ich einſt ge⸗ liebt, erachte ich für nichts. Auch für meine drei Kinder ſorge ich nicht mehr bei Gott! Ich liebe ſie nur wie andere Nebenmenſchen.“ Sie trennte ſich von ihnen. Erſt als ſie ſo Niemands Mutter mehr war, konnte ſie Mutter Aller werden. Spüren wir, wie vor der Wucht ſolcher Größe unſer Schlagwort von der„ſozialen Heiligen“ ver⸗ blaßt! Wenn die heilige Eliſabeth unſerer Zeit wirklich etwas bedeuten ſoll— und welche Zeit litt mehr als der Tragik von Nächſtenliebe, Gat⸗ tenliebe, Mutterliebe— dann müſſen wir zu dem Urbild der Heiligen zurück. Wir finden es nichl in dem ſentimentalen Bild im 3. Band von Gu— ſtav Freytags„Ahnen“, den Brüdern von Deutſchen Hauſe“. nicht in Friedrich Lien hardes„Wartburgfahrten“(2. Teil). Nur bleich haut es uns an in Joſef Seebers Vers— epos„St. Eliſabeth v. Thüringen“, verblichen in Alban Stolzens gemütstiefer Proſa⸗ legende. Auch der neueſte Eliſabeth⸗Koman von Franz Johannes Weinrich, ſo weit er dieſe früheren Darſtellungen übertrifft, hat die Geſtalt der Heiligen noch nicht derart wieder in unſerer Gegenwart zurückgerufen, daß ſie uns ergriffe wie ihre Zeitgenoſſen, wie den Papſt Gre⸗ gor, der ſie elf Tage nach ihrer Heiligſprechung der Königin Beatrix v. Kaſtilien als Beiſpiel vor⸗ hielt und der den hl. Franz gebeten haben ſoll, ihr ſeine härene Kutte als Zeichen der Ver⸗ ehrung zu ſchicken. Eine ſolche Wirkung, wie die hl. Mechthild ſie verſpürte, daß ſie ausrief, Gott habe Eliſabeth v. Thüringen zur Beſſerung der „verboſten“ Chriſtenheit, inſonders der verkom⸗ menen adeligen Damen auf den Ritterburgen ge⸗ ſandt, eine ſolche Wirkung geht von dem durch Weinrich gezeichneten Bilde nicht aus. Nicht, weil etwas Weſentliches darin fehlte. Im Gegenteil, es entfaltet ſich nicht in ber Fülle des erzähle⸗ riſchen Rankenwerks, ja verliert ſeine Kraft durch das Theater der künſtlichen Sprache. In der Marburger Cliſabethkirche lehnt an einem Pfeiler das Standbild der jungen Frau, herb in Witwenkleidung mit ergebenem Geſicht. In dieſer unerbittlichen Klarheit hat Maria Kruſemeyer unter ihren„Großen Frauen der Vergangenheit“ die Welt⸗ verneinende gezeichnet, auch der Frage nicht aus dem Wege gehend, ob unſerer Zeit nicht mehr der andere Heiligentypus helfen könne, der weltzu⸗ gewandten Katharina von Siena oder Maria Ward. Drucksachen fcaaggaggaggangendmg aller Art liefert die Buchurucuapel don. Harin cane Zeil wurde ſchar iernheimer finzeiger aul de gerd uezraht Casta 8 t. ra latt„Sterne und B 12 zahn lender.— Unnahme von Abonnements täg 10 der Geſchäftsſt Feiertage.— Bezugspreis monatl. en: wöchentl. das 1 7 e illuſtrierte einen 19 7 5 owie einen Wand⸗ e u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ruſprecher 117. ger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt : A rankfurt a. M.— Schellen Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchaftsſtelle Rathausſtr. Ar. 264 wie Gerüchte entſtehen Dr. Pfriemer ans München abgereiſt. end München, 12. Nov. Zu dem Aufenthalt Dr. Pfriemers in München berichtet die Münchener Poliseidtreftion: Dr. Pfriemer iſt am 18. Oktober un Miinchen eingetroffen und hat ſich am anderen Taar freiwillig bei der Polizeidirektion gemeldet unter der Angabe, ſein hieſiger kurzer Aufenthalt diene der Erledigung anwaltſchaftlicher Geſchäfte. adie Wiederabreiſe verzögerte ſich, da die Wieder⸗ einteiſeerlaubnis von der jugoflawiſchen Regierung erſt erholt werden mußte. Anfang November brachte die Polizeidirektion in Erfahrung, daß der Preſſechef des Fürſten Starhemberg— ein Dr. Thaler aus Wien— ſich in München dahin ge⸗ außert hat, er ſei Zeuge einer in einem Kaffee zwiſchen Dr. Pfriemer, Graf Lamberg und zwei weiteren namentlich genannten Oeſterreichern ge— führten Unterhaltung geweſen, in der von der Möglichkeit einer von Bayern aus geführten Aktion gegen Oeſterreich geſprochen worden iſt. Die poli⸗ zeilichen Erhebungen haben ergeben, daß Pfriemer im München lediglich einmal mit Graf Lamberg und den beiden Oeſterreichern von Pach und Lux eine Unterredung hatte. Daß dabei aber auch ein neuer Putſchplan Pfriemers beſprochen wurde, iſt frei erfunden. Der mutmaßliche Verbreiter dieſes Gerüchts, Dr. Thcrler, war bei dieſer Unter⸗ redung gar nicht anweſend. Dieſe Tatſache in Nerbindung mit dem Umſtand, daß Dr. Thaler beim polizeilichen Zugreifen aus München ver⸗ ſchwunden war, legt die Annahme nahe, daß Dr. Thaler aus irgendwelchen Gründen ſeinem Wider⸗ ſacher Pfriemer Schwierigkeiten bereiten wollte. Pfriemer hat Bayern heute verlaſſen. Generalausſprache im Wirtſchaſtsbeirat beendet wtb. Berlin, 12. Nov. Die aus den Mit⸗ gliedern des Wirtſchaftsbeirates der Reichs⸗ regierung gebildeten beiden Ausſchüſſe für Fragen der Produktionskoſten und Preiſe und Fragen des Zinſes und Kredites haben ihre Generalausſprache heute in einer Vormittags⸗ und einer Nachmittagsſitzung in der Reichs⸗ kanzlei unter Vorſitz des Neichskanzlers Dr. Brüning zu Ende geführt. Die Reichsregie⸗ rung wird nunmehr während der nächſten Tage unter Leitung der nächſtbeteiligten Reichsminiſter in Einzelbeſprechungen mit den Ausſchußmitaliedern die Formulierung von Leitfätzen über die Geſtaltung des Wirt⸗ ſchaftsprogramms vorzubereiten. Dieſe Leit⸗ ſätze ſollen den beiden Ausſchüſſen, die nach dem Bußtag in der zweiten Hälfte der näch⸗ ſten Woche wieder tagen, zur endgültigen Be⸗ gutachtung vorgelegt werden. Tagesnachrichten Strafanträge im Henning⸗Prozeß. wib. Hamburg, 12. Nov. Zu dem Prozeß wegen der Tötung des kommuniſtiſchen Bürgerſchafts⸗ mitgliedes Henning beantragte der Oberſtaatsan⸗ walt gegen Angeklagten Hueckmeyer wegen Tot⸗ ſchlags 10 Jahre Zuchthaus, gegen Janſen neun Jahre Zuchthaus und gegen Bammel acht Jahre Zuchthaus. 22 e eee e e e e Die deutſche Delegation der deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchafts⸗Kommiſſion in Paris. wib. Paris, 12. Nov. Die deutſche Delegation der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftskommiſſion iſt heute unter Führung von Staatsſekretär Dr. Tren⸗ delenburg um 18 Uhr franzöſiſcher Zeit in Paris angetroffen. Zur Begrüßung hatten ſich auf dem Bahnhof im Namen der deutſchen Botſchaft, Bot⸗ ſchaftsrat Doehle und im Namen der franzöſiſchen Sektion der gemiſchten Kommiſſion deren General⸗ ſekretär Coulondre ſowie der ſtellvertretende Gene⸗ ralſekretär, Hoſchiller eingefunden. Heute nachmit⸗ tag finden bereits interne Veſprechungen ſtatt. Ein Toter bei kommuniſtiſchen Demonſtrationen in Lübeck. kwotb. Lübeck, 12. Nov. Nach einer Erwerbs⸗ oſenkundgebung, die heute vormittag in den Zen⸗ tralhallen abgehalten wurde, verſuchten die Kom⸗ muniſten trotz des in Lübeck beſtehenden Umzugs⸗ verbotes im Innern der Stadt zu demonſtrieren. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot verſuchte die Demon⸗ ſtranten auseinander zu bringen. Der Aufforde⸗ rung der Polizei wurde jedoch nicht Folge geleiſtet ſondern ein Teil der Demonſtranten griff drei Po⸗ ligeibeamte an und ſchlug auf ſie ein. Die Beamten mußten in der Notwehr zum Revolver greifen. Es d f geſchoſſen. Dabei erhielt der 50 Freitag, den 13. Jahre alte Schuhmacher Friedrich Schütt aus Lü⸗ beck einen Schuß in den Leib, an deſſen Folgen er verſtarb. Der Sohn Primo de Riveras wieder in Freiheit. witb. Paris, 12. Nov. Wie Havas aus Madrid berichtet, iſt der geſtern verhaftete Sohn Primo de Riveras heute wieder in Freiheit geſetzt worden. Matroſenkundgebung der franzöſiſchen Handelsmarine Marſeille. wtb. Marſeille, 12. Nov. Verſchiedene Matro— ſen der franzöſiſchen Handelsmarine veranſtalteten heute hier eine Demonſtration. Die Matroſen ſtellten von 7—13 Uhr die Arbeit ein, wodurch die Ausfahrt einigen Dampfer ſich verzögerte. Eine Abordnung überreichte dem Präfekten eine Denk— ſchrift, in der die Regierung aufgefordert wird, dringende Maßnahmen zu treffen, um Entlaffungen in der Handelsmarine vorzubeugen u. dafür Sorge eitung bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von An (Eierubetmer Bürger-. Sternb. Velpblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige f nteſchlaz 12 die Reklamezeile 60 Pfg., nahmeſchlu Inſerate und Notizen vor; zeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden November 1931 zu tragen, daß keine Schiffahrtslinien ſtillgelegt werden. Soziales Kündigungsbeſchluß des Zechenverbandes. wib. Eſſen, 12. Nov. In der heutigen außer⸗ ordentlichen Hauptverſammlung des Zechenverban⸗ des wurde beſchloſſen, auf allen Bergwerken des Rheiniſch⸗Weftfäliſchen Induſtriebezirkes die Ein⸗ zelarbeitsverträge zum 30. November vorſorglich zu kündigen. Die Kündigung hat den Zweck, für den Fall des nicht rechtzeitigen Zuſtandekommens eines neuen Tarifvertrages den Werken die Mög⸗ lichkeit zu geben, ab 1. Dezember neue Löhne feſt⸗ zuſetzen. Nach der Rechtſprechung würden ſofort falls die Einzelarbeitsverträge nicht gekündigt ſind, die alten Lohnſätze auch bei Nichtzuftandekommen einer neuen Lohnordnung nachwirken. Die deutſch⸗franzöſiſchen Beſprech ungen nach der Rückkehr des franzöſiſchen Botſchaſters— Die vier Punkte des enb. Berlin, 12. Nov. Wie wir erfahren, entſpricht die in einem Teile der Preſſe ver⸗ öffentlichte Ankündigung, daß Votſchafter Fran⸗ cois Poncet nach ſeiner Rückkehr aus Paris noch heute eine Anterredung mit dem Reichs⸗ kanzler haben werde, nicht den Tatſachen. Er hat ſich bis zum Abend nicht bei Dr. Brüning angemeldet, und da dieſer morgen nach Mainz fährt, um dort am Abend eine Rede zu halten, liegt es auf der Hand. daß der Botſchafter wohl Bülow über ſeine Pariſer Eindrücke unter⸗ richtet. Im allgemeinen beurteilen politiſche Kreiſe den Stand der diplomatiſchn Fühlungnahme über die weitere Entwicklung der Repara⸗ tionsfrage recht zuverſichtlich. In der Preſſe iſt ja auch bereits angedeutet worden, daß zu⸗ nächſt mit der Einberufung des Sonderaus— ſchuſſes der BIz. zu rechnen iſt, der ſich mit der Prüfung der deutſchen Lage zu beſchäfti⸗ gen hätte und daß im Anſchluß daran dann die große Reparationskonferenz zuſammentreten würde, bei der die eigentlichen Entſcheidungen liegen. So ſehen die Dinge nun allerdings nicht aus, wie ſie heute in einem franzöſiſchen Blatt, dem„Excelſior“, dargeſtellt werden. Er behauptet, daß der Standpunkt der franzöſi— ſchen Regierung ſich in vier Punkte zuſammen— faſſen laſſe. Danach ſoll 1. der Sonderaus— ſchuß genau begrenzte Vollmachten haben. Demgegenüber muß man feſtſtellen, daß die ganze Prüfung keinen Zweck hat, wenn ſie ſich nicht auf den geſamten Komplex der einſchlä— gigen Fragen beziehen würde. Es hört ſich ja auch merkwürdig an, wenn das Blatt— das iſt der zweite Punkt— be— hauptet, es handele ſich darum, die deutſche Lage zu prüfen und nicht die deutſche Zah— lungsfähigkeit noch einmal zu kalkulieren. Das iſt ein Widerſpruch in ſich, der auch nicht ge⸗ Reparationen und „Excelſior“ rade dadurch an Logik gewinnt, daß das Blatt uns vorwirft, wir ſeien ein reiches Volk, das nur durch ſchlechte Verwaltung ſeinen Kredit zerſtört habe. Ein ſo ſachverſtändiges und maßgebliches Gremium wie der Wiggin-Aus⸗ ſchuß hat ausdrücklich feſtgeſtellt, daß Deutſch⸗ land alles nur mögliche getan hat, um ſeine Finanzen in Ordnung zu halten. Nach dem dritten Punkt des„Excelſior“ will Frankreich ſich dagegen wehren, daß die Reparationen den kurzfriſtigen Krediten geopfert werden ſollen. Niemand hat ein ſolches Verlangen geſtellt. Aber Deutſchland hat gefordert und muß dieſen Standpunkt ſelbſtverſtändlich weiter ver⸗ treten, daß die Geſamtlage berütckſichtigt wird, und ſie wird von der Frage der kurz⸗ friſtigen Kredite natürlich ſehr ſtark beein⸗ flußt. Schließlich wird in dem vierten Punkt die Regelung der Reparationen von einer paral⸗ lelen Schuldenherabſetzung durch die Vereinig⸗ ten Staaten abhängig gemacht. Das iſt ſchon nach dem ganzen Gang der bisherigen Repa⸗ rationsbeſprechungen eine Unmöglichkeit. Sie ſtehen augenblicklich doch ſo, daß Präſident Hoo⸗ ver den Prozeß gewiſſermaßen an die erſte Inſtanz zurück verwieſen hat, indem er Deutſchland und Frankreich ſich zunächſt ein⸗ mal auseinanderſetzen läßt. In dieſem Stadium kann aber keine Rede von den Schul⸗ den bei Amerika ſein, auf deren Geſtaltung Deutſchland nicht den geringſten Einfluß hat. Aus allen dieſen rein ſachlichen Unmöglich⸗ keiten kann man eigentlich nur ſchließen, daß es ſich mehr um vier Punkte des„Excelſior“ als der franzöſiſchen Regierung handelt. Um⸗ ſo notwendiger erſcheint es, ihnen ſofort die Wirklichkeit entgegen zu ſtellen. Kriegsſchulden Caval und Hoover haben ſich freie Zand vorbehalten Lavals Expoſe im Auswärtigen Ausſchuß. wib Paris, 13. Nov. Miniſterpräſident La⸗ val hat ſich, begleitet von Außen niniſter Briand, Finanzminiſter Flandin und Unterſtaatsſekre⸗ tär Cathala, vor die vereinigten Kammeraus⸗ ſchüſſe für auswärtige Angelegenheiten und Fi⸗ nanzen begeben. Hierbei wird ein offizielles Kommunique ausgegeben, in dem es heißt: Miniſterpräſident Laval erſtattete ein eingehen⸗ des Expoſe über die internationalen Verhandlun⸗ gen, die auf Hoovers Vorſchlag vom Juni ds. Is, erfolgten. Er ſchilderte namentlich, unter welchen Bedingungen die franzöſiſche Regierung mit den Vertretern der amerikaniſchen Regie⸗ rung im Juli ſich in dieſer Hinſicht geeinigt ha⸗ be. Er gab einen eingehenden Bericht über die Beſprechungen mit Reichskanzler Dr. Brining und Dr. Curtius in Paris vom Juli, die Londo⸗ ner Konferenz und das dabei erzielte Abkommen. Er äußerte ſich über das Expertenkomitee(Wig⸗ gim), das in Baſel im Monat Auguſt zuſammen⸗ trat, und über das Londoner Expertenkomitee, das die Modalitäten des Hoovermoratoriums regelte. Miniſterpräſident Laval hat alsdann die ſeine Berliner Reiſe betreffenden Fragen ange⸗ ſchnitten und die Ausſchüſſe über ſeine kürzli⸗ chen Beſprechungen mit Präſident Hoover un⸗ terrichtet. Er gab namentlich belannt, daß nach Prü⸗ fung der Lage in Europa und insbeſondere eee eee eee eee 48. Jahrgang in Deutſchland Präſident Hoover und er da⸗ rüber einig geweſen ſeien. daß die Initiative für die Einberufung des im Voungplan vor⸗ geſehenen beratenden Sonderausſchuſſes er⸗ griffen werde. Erſt nach Einbringung des Berichts der Sachverſtändigen würden die Regierungen die Bedingungen und Beſtimmungen der neuen Regelung, die für die Depreſſionsperiode in Kraft treten ſoll. ins Auge zu faſſen haben. Meh⸗ rere Fragen wurden Miniſterpräſident Laval von den Ausſchußmitgliedern Grumbach. Berge⸗ ry, Francois-Albert und Candace geſtellt. Auf eine Frage des Abg. Guernut erwiderte der Mi⸗ niſterpräſident. daß hinſichtlich der Re⸗ pvarationen und Kriegsſchulden er die Freiheit der franzöſiſchen Re⸗ gierung vorbehalten habe, genau wie Präſi⸗ dent Hoover dieſenige ſeiner Resireung. Zum Schluß betonte Miniſberpräſident Laval daß die Rechte des Parlaments in jeder Weiſe gewahrt worden ſeien a Ergänzend berichtet Haval zu dieſem Kommu- nique. daß Miniſterpräſident Laval betreffend die Schulden- und Reparationsſrage erklärt ha⸗ be, beide Probleme ſeien von Hoover und ihm in voller Offenheit erörtert worden, und eine Regelung megen der Kriegsſchulden babe als re— aliſierbare Hyvotheſe, ſobald die Umſtände oſtatten ins Auge gefaßt werden können. Der Miniſterpräſident habe ſich auch vor den Aus— ſchüſſen über die Berliner Verhandlungen ein⸗ gebend gezußert und ſehr charakteriſtiſche Einzel⸗ heiten über die Möaſichkeiten einer deutſch⸗fron⸗ zöſiſchen Zuſammenarbeit ſowie über die Schaf⸗ fung der gemiſchten deutſch⸗franzöſiſchen Kom⸗ miſfion gegeben. Groeners Stellunanahme zum Nundſunkſtreit bdgz. Berlin, 12. Nov. Der Reichsrat hielt am Donnerstag unter dem Vorſitz des Miniſters Groe⸗ ner eine Vollſitzung ab. Miniſter Groener benutzte die Gelegenheit, um ſich dem Reichsrat als neuer Innenminiſter vorzuſtellen. In ſeiner Anſprache erklärte er, daß er beſtrebt ſein werde, die innigſten Beziehungen zum Reichsrat zu pflegen. Nichts liege ihm ferner, als etwa durch Maßnahmen die ſelb— ſtändige Tätigkeit der Länder irgendwie zu be— ſchränken. Man werde bei ihm ſtets ein offenes Ohr für die Wünſche der Länder finden. Er werde niemals einen Standpunkt einnehmen, der bei den ſachlichen Auseinanderſetzungen zwiſchen Reich und Ländern dazu führen könnte, irgend einen Kon— flikt zu ſchaffen. In dieſem Zuſammenhang kam der Miniſter auch auf den bekannten Rundfun k⸗ streit zu ſprechen. Er erklärte, daß er von einem Konflikt zu keiner Stunde auch das Geringſte empfunden habe. Im Ueberwachungsausſchuß ſeien zwei Anſchauungen geweſen und er habe es für nötig gehalten, die preußiſche Regierung darauf hinzuweiſen und ihre Hilfe zu erbitten. Der Mini⸗ ſter bezeichnete es als untragbar, daß ihm perſön⸗ lich erſt wenige Stunden vor dem Rundfunkvortrag eine Entſcheidung vorgelegt werde, die nicht in wenigen Stunden erledigt werden könne. Er be⸗ tonte, daß auch die Länder das Intereſſe haben müßten, frühzeitig genug über ſolche Dinge unter⸗ richtet zu werden. In dieſer Richtung werde er die beſtehenden Beſtimmungen prüfen und nach der für nächſte Woche vorgeſehenen Ausſprache mit dem preußiſchen Miniſterpräſidenten entſprechende Vor⸗ ſchläge machen. Zum Schluß bat der Miniſter um das Vertrauen des Reichsrates. Der mandſchuriſche Konflikt China fürchtet den Ausbruch ſchwerer Kämpfe. wib. Genf, 11. Nov. Der Vertreter Chinas Dr. Sze hat dem Präſidenten des Völkerbunds⸗ rates Briand heute dringend erſucht, ſofort bei der japaniſchen Regierung vorſtellig zu werden, weil infolge der agreſſiven Haltung Japans ſchwere Kämpfe in der Mandſchuxei zu befürchten ſeien. In der chineſiſchen Note wird ausgeführt:„Am 12. November mittags hat die Provinzialregierung von Hailungkiang vom General Honjo ein Ultimatum erhalten, worin der General Ma, der Präſident der Provinzialregierung, aufgefordert wird, ſein Amt niederzulegen und ſofort Tſitſikar zu räumen. Die japaniſchen Truppen ſind im Begriff, entlang der Eiſenbahnlinie Taonan⸗Angangchi die Stadt Tſit⸗ ſikar zu beſetzen. Die chineſiſchen Truppen haben ſich nach San Chien Fang Sze, 17 Meilen vom Bahnhof von Tahſin entfernt, zurückgezogen. Der Bahnhof iſt im Augenblick in den Händen der Ja⸗ paner. Wenn die Japaner ihre Abſicht, Tſitſikar zu beſetzen, ausführen, ſo würde das eine flagrante Verletzung der dem Rat gegebenen Verſprechen be⸗ deuten und man müßte jeden Augenblick mit dem Ausbruch ſchwerer Kämpfe rechnen. g dies Wirtſchaſtsnotizen Notverordnung über Aufwertungsfülligkeiten Der Inhalt der erwarteten Notverordnung über die Aufwertungsfälligkeiten wird nunmehr bekannt gegeben. Nach dem Geſetz über die Fälligkeit und Verzinſung der Aufwertungshypotheken vom 18. Juli 1930 hat der Grundſtückseigentümer wohl die Möglichkeit gehabt, innerhalb von drei Monaten nach Zugang der Kündigung bei der Aufwertungs⸗ ſtelle eine Zahlungsfriſt zu beantragen. Eine Reihe von Schuldnern hat keinen Antrag geſtellt, weil ſie ihren damaligen Verhältniſſen entſprechend glaub⸗ ten, termingemäß den Aufwertungsbetrag zahlen zu können. Es gab auch Schuldner, die zuerſt den Antrag ſtellten, dann wieder zurücknahmen, weil ſie inzwiſchen für den zurückzuzahlenden Betrag ſich eine Erſatzhypothek beſchaffen konnten. Schließlich haben die Aufwertungsſtellen in zahlreichen Fällen auch Anträge abgelehnt. Durch die Entwicklung der wirtſchafklichen Ver⸗ hältniſſe ſeit Juli dieſes Jahres ſind ganz andere Vorausſetzungen geſchaffen worden, als ſie die alte Geſetzgebung zugrunde gelegt hatte. Darum mußte eine neue Verordnung erlaſſen werden, die vor⸗ ſieht, daß die Schuldner, welche durch die Verände- rung der allgemeinen Wirtſchaftsverhältniſſe über⸗ raſcht wurden, bis zum Ablauf des 3 0. Nov. 1931 bei der Aufwertungsſtelle den Antrag auf Bewilligung einer Zahlungs friſt nachholen, oder ihn, ſofern er bereits rechtskräftig abgewieſen war, erneuern können, vorausgeſetzt, daß die für ihn heute zu berückſichtigende Lage nicht ſchon in einem früheren Zahlungsfriſtverfahren in Be⸗ tracht gezogen werden konnte. Die Vorausſetzungen unter denen die Zahlungsfriſt bewilligt werden kann, ſind dieſelben wie nach dem Geſetz vom 18. Juli 1930. Unangetaſtet bleiben Vereinbarungen zwiſchen Gläubiger und Schuldner, wenigſtens die vor der Aufwertungsſtelle geſchloſſenen Vergleiche in die neue Regelung einzubeziehen, nicht ſtattge— geben worden. Nach der Nolverordnung kann weiter den Schuto— nern von Induſtrie-Obligationen und verwandten Schuldverſchreibungen eine Zahlungsfriſt für die am 31. Dezember dieſes Jahres fällig werdenden aufgewerteten Kapitalbeträge— nicht aber für die bis zum 31. Dezember dieſes Jahres geſtundeten Tilgungsbeiträge— in ähnlicher Weiſe gewährt werden. Die Zahlungsfriſt, die nur bis zum 3 1. Dezember 1934 bewilligt werden kann, und während deren nach Möglichkeit Teilzahlungen geleiſtet werden ſollen, darf nur gewährt werden, wenn der Schuldner infolge der allgemeinen Wirt— ſchaftslage nicht über die zur Rückzahlung erforder⸗ lichen Mittel verfügt, ſie auch nicht zu zumutbaren Bedingungen verſchafffen kann, oder wenn die Rück⸗ zahlung nicht ohne Gefährdung der Fortführung des Unternehmens erfolgen kann. Die geſtundeten Beträge ſind ab 1. Januar 1932 mit 7% pCt. jährlich zu verzinſen und mit einem Aufgeld von 2 PCt. für jedes angefangene Kalenderjahr, für das die Stundung in Anſpruch genommen wird, zurückzuzahlen. Für die Dauer der Stundung darf der Schuldner keine Gewinne an die Geſellſchafter ausſchütten und in der Regel auch keine Tantiemen zahlen. Zuſtändig für die Bewilligung der Zah⸗ lungsfriſt iſt die bei den Oberlandesgerichten nach früheren Verordnungen gebildete Spruchſtelle. Die Anrufung der Spruchſtelle muß ſpäteſtens bis zum 3 0. November ds. Is. erfolgen. Durch dieſe Verordnung wird alſo ein nachträg— niches Stundungsverfahren bei den Spruchſtellen zugunſten derjenigen Schuldner von Aufwertungs⸗ hypotheken neu eingefügt, denen die Hypothek ge⸗ kündigt wurde, und die angeſichts der Lage auf dem Hypothekenmarkt eine Erſatzbeleihung nicht be⸗ ſchaffen können. Die Friſt für die neue Antrag⸗ ſtellung iſt ſehr kurz bemeſſen. Eine Verlängerung der Friſt kommt nicht in Frage. Es iſt weſentlich, daß zwar abgelehnte Stundungsanträge nochmals wiederholt werden können, daß aber früher abge— W ſchloſſene Vergleiche ihre Wirkſamkeit behalten. Völlig neu iſt die Regelung für aufgewertete In⸗ duſtrieobligationen. Hier wird den Schuldnern ein ihnen bisher nicht eingeräumtes Recht zur Stellung von Stundungsanträgen gewährt. Hervorzuheben iſt ſchließlich, daß im Falle der Stundung der fälli⸗ gen Aufwertungsobligationen über den 1. Januar 1932 hinaus automatiſch eine Erhöhung des bis⸗ herigen Zinsſatzes auf 7½ pCt. eintritt, was dem Zinsſatz für aufgewertete Hypotheken, die über den 1. Januar 1932 hinaus verlängert werden, ent⸗ ſpricht. Ueberwachung des Büroverkehrs. Aus gut unterrichteten Kreiſen verlautet, daß man zur Zeit im Reichswirtſchaftsminiſterium wegen angeblicher Ausſchreitungen verhandelt, welche ſich im Telefonverkehr von Büro zu Büro bemerkbar gemacht haben. In amtlichen Kreiſen ſoll man der Anſicht ſein, daß einzelne Firmen, die für ganz Deutſchland geltende freiwillige Verein⸗ Neuer Appell Briands witb Genf, 12. Nov. Briand hat in ſeiner Eigenſchaft als Ratspräſident wiederum einen Appell an China und Japan geſandt. Er erinnert nochmals daran, daß die beiden Parteien ſich vor dem Nat verpflichtet hät⸗ ten, jede Verſchärfung des Konfliktes zu vermeiden und beſteht darauf, daß den Kommandanten der beiderſeitigen Streit⸗ kräfte die ſtrikteſten Anweiſungen gegeben werden, ſich jeder militäriſchen Aktion zu enthalten. Im übrigen ſpricht Briand die Er⸗ wartung aus, daß den Ratsmächten, die vielleicht Beobachter an Ort und Stelle ent⸗ ſenden, um ſich ein Bild über die Vorgänge zu machen, die Ausübung ihrer Aufgabe ermöglich“ werde. Unterſtützung Poſhiſawas in Paris. Japaniſche Beſchwerde in Nanking. barung, keine Effektenverkäufe für ausländiſche Rechnung vorzunehmen, durchbrochen haben und noch durchbrechen. Weil das kürzlich herausgegebene Rundſchrei⸗ ben des Zentralverbandes in dieſer Angelegenheit ſcheinbar nicht überall die erforderliche Beachtung fand, wurden jetzt vom Reichswirtſchaftsminiſterium mit den zuſtändigen Stellen Beſprechungen darüber gepflogen, wie die abſolute Abſtellung der angeb⸗ lichen Mißſtände zu erreichen iſt. Sollte ein gangbarer Weg durch dieſe Verhand⸗ lungen nicht gefunden werden, müßte man mit dem Erlaß einer Notverordnung rechnen, welehe dann wahrſcheinlich auch andere, den Freiverkehr betref⸗ fende Angelegenheiten regeln wird. Dagegen iſt auf eine baldige Wiedereröffnung des amtlichen Börſenverkehrs nicht zu rechnen, da die Reichsbank nach wie vor ihren Widerſpruch mit Rückſicht auf die Deviſenlage aufrecht erhält. Der Brandherd im fernen Oſten an China und Japan ſchafter in London und Rom haben Anwei⸗ ſung erhalten, zur Tagung des Völkerbunds⸗ rates nach Noris zu fahren, um Poſhiſawa zu unterſtützen. Sie werden aber, wie verlautet, den Sitzungen des Völkerbundsrates nicht bei⸗ wohnen, es ſei denn, um Yoſhiſawa gelegent⸗ ermäßigungen und Kontingente und durch an⸗ dere wirtſchaftliche Maßnahmen die ruſſiſche Einfuhr nach Deutſchland ſteigere. Die Ruſ⸗ ſen verwieſen dabei darauf, daß die deutſche Ausfuhr nach Rußland bereits wieder den Vorkriegsſtand erreicht habe. Deutſchland konnte dabei keine Zugeſtändniſſe machen, da Deutſchland ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß die Grundsätze der Meiſtbegünſtigung nicht verletzt werden dürften. Die Ruſſen ſoll⸗ ten ſich den freien Markt erobern. Es kann nicht Aufgabe der deutſchen Regierung ſein, den Mangel an Elaſtizität den das ruſiiſche Handelsmonopol beſitzt, durch Regierungskäufe auszugleichen. Verhaſtung wegen des CThauffeurmordes enb Berlin, 12. Nov. Unter dem dringen⸗ den Verdacht des Mordes an dem Chauffeur Pohl wurde heute mittag der 21 Jahre alte Eiſenbahnarbeiter Wittſtock und ſein 26 Jahre alter Freund Rohrbach feſtgenommen. Beide haben ſich durch widerſprechende Angaben ver⸗ dächtig gemacht. Wittſtock war bereits am Mittwoch feſtgenommen worden. Er hatte nicht nur mit der Kenntnis von dem Morde Ar⸗ beitskollegen gegenüber geprahlt, ſondern auch verſchiedentlich geäußert, daß er Pläne für andere Raubüberfälle„ausbaldowert“ habe. Sein Freund Rohrbach, der ſchon längere Zeit arbeits⸗ und wohnungslos iſt, war im Beſitze einer Piſtole mit ausreichender Muni⸗ tion angetroffen worden. Die Kreuzverhöre von Deutſchland verlangte, daß es durch en lich zu vertreten. Der japaniſche Geſandte in China hat Anweiſung erhalten, bei der Nan⸗ kinger Regrerung Beſchwerde zu erheben, weil ſich chineſiſches Militär bei den letzten Unru— haben die beiden jungen Leute immer mehr verdächtigt. Es iſt nachgewieſen, daß Wittſtock noch vor acht Tagen im Beſitze einer Piſtole japaniſchen Konzeſſion befunden habe, Jahre 1902 rerſtößt. Die amtlichen äußern ernſte Befürchtungen an Zahl überlegen ſeien. witb Tokio, 12. Nov. Die japaniſchen Bot⸗ enb. München, 12. Nov. Die„Münchener Zei— tung“ berichtet heute in Zuſammenhang mit dem Aufenthalt Dr. Pfriemers in München aufgrund von zuverläſſigen Nachrichten aus Wien, die einer genauen Nachprüfung unterzogen worden ſeien, u. a., Dr. Pfriemer ſcheine tatſächlich in München Vorbereitungen für ein neues politiſches Abenteuer getroffen zu haben. Er habe zu dieſem Zweck öfter mit dem Grafen Lamberg, einem Teilnehmer an dem Steiermärker Putſch, Unterredungen gepflogen. —— Neue Putſchpläne in Oeſterreich? Dr. pfriemer bereitet in München neue Abenteuer vor den Montag geplant geweſen ſei. nerhalb kurzer Friſten fortlaufend auf der Polizei direktion melden. Graf Lamberg habe zuwandern. In Wien vermute man, daß eine Aktion von Wiederaufnahme der deutſch-ruſſiſchen Wirtſchaſts- verhandlungen enb Berlin, 12. Nov. Reichswirtſchaftsmi⸗ niſter Warmbold hat geſtern die erſte Beſpre⸗ chung mit den ruſſiſchen Delegierten für die deutſch-ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen ge— habt. Die offiziellen Verhandlungen werden am Sonnabend beginnen. Die ruſſiſchen Ver⸗ treter ſind Botſchafter Chintchuk, der Handels— Rampf um Rosenburg vertreter Ljubimoff und der Generalſekretär Weizer. Ueber den Inhalt der Beſprechungen er ſich in erſter Linie mit den Fragen der Zollta ſowie des ruſſiſchen landwirtſchaftlichen u. in Zolltarifverhandlungen, hen in Tientſin näher als 50 Meter vor der was gegen das chineſiſch-japaniſche Abkommen vom Kreiſe hinſichtlich der Entwicklnug der Dinge in der Nordmandſchu⸗ rei, wo die ſödlich von Angantſchi ſtehenden chineſiſchen Truppen den japaniſchen Kräften Bayern aus für die Nacht vom letzten Sonntag auf Die Münchener maßgebenden Stellen ſeien von Wien aus auf dieſe vermeintlichen Abſichten Dr. Pfriemers aufmerk⸗ ſam gemacht worden, und dieſer müſſe ſich jetzt in⸗ übrigens München bereits wieder verlaſſen und Dr. Pfriemer beabſichtigte, in nächſter Zeit nach Südſlavien aus⸗ ſtellvertretende fahren wir von unterrichteter Seite, daß ſie rife, der Eiſenbahntarife, der Hafengebühren duſtriellen Exportes beſchäftigen werden. Die die im Auguſt und September im Gange waren, konnten zu kei— ner Einigung führen, da Rußland ſeinerſeits war. Er beſtreitet das. Beide behaupten, daß ſie ſich ſeit acht Tagen nicht mehr geſehen hät⸗ ten. Die Mordkommiſſion hat aber Zeugen ermittelt, die beide am Sonnabend, 7. ds. Ms. alſo am Mordtage, vormittags und nachmit⸗ tags zuſammen geſehen haben. Mehrere Zeu— gen behaupten ſogar. daß beide nachts gegen halb 12 Uhr in der Nähe der Pankower Kirche waren. Sollten die beiden für das Verbrechen an dem Chauffeur Pohl nicht in Frage kom⸗ men, ſo iſt doch bewieſen, daß ſie an dem frag⸗ lichen Abend irgend eine andere Straftat ge— plant hatten. Bei der Mordkommiſſion hat ſich kürzlich ein Zeuge gemeldet, der angeben konnte, daß beide am Sonnabend eine größere Menge Pariſer Zigaretten bei ſich hatten. Wiederaufnahme der deutſch⸗ ſchweizeriſchen Handelsvertrags⸗ verhandlungen wtb. Berlin, 12. Nov. Heute vormittag traten die beiden Delegationen für die deutſch-ſchwweizeri⸗ ſchen Handelsvertragsverhandlungen, die vor kur⸗ „zem in Bern begonnen haben, in Berlin im Aus⸗ wärtigen Amt wieder zuſammen. Miniſtexrialdirel— tor Dr. Köpke begrüßte namens der Reichsregie⸗ rung die ſchweizeriſche Delegation u. gab der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß die Verhandlungen zu einem beide Teile befriedigenden Ergebnis führen werden. Nach einer Erwiderung des ſchweizeriſchen Geſand⸗ ten in Berlin, Dr. Rüfenacht, der ſich dieſem Wunſche anſchloß, wurde in die ſachlichen Verhand⸗ lungen eingetreten. 5 Slugzeugabſturz Beide Inſaſſen tot. . München, 12. Nov. Auf dem Flugplatz Oberwieſenfeld iſt heute nachmittag ein Sport⸗ flugzeug abgeſtürzt. der Führer u. ein Beglei⸗ ter, ein Student aus Düſſeldorf, waren ſofort tot. ö 1 Bis er zuſammenbrach und ganz plötzlich ſtarb. Bogislav von Waslewſki drückte ihm die Roman von Johannes Hollſtein. 86. Fortſetzung. Als der Kraftwagen einfuhr, da ſtörmten ſie aus den Häuſern und die Soldaten mußten ob ſie wollten oder nicht, herunter vom Kraft⸗ wagen. Wie im Triumph führte man ſie in das Wirtshaus. 5 Im Saale war eine große Tafel hergerich— tet. DerKretſchenbauer lud alle zu einem Ab⸗ ſchiedsſchmauſe ein. Gleich ſei es geſagt, die Soldaten ſind erſt am nächſten Tage nach Breslau gekommen, denn das Feſt währte den ganzen Tag, bis in die Nacht hinein und der Kretſchenbauer, der war beſonders ſchuld, denn er traktiete die beiden f Ale Er fort war; Chauffeure unter den Soldaten ſo, daß ſie er⸗ klärten, außerſtande zu ſein, zu fahren. Und ſo blieb man. Augen zu und dann ritt er hinüber nach Roſen⸗ burg. Es war der Tag, da Willfried das Bett verlaſſen hatte, und die Herren ſprachen ſich an dem Tage zum erſten Male. An dem Tage ſprach er Willfried zum er— ſten Male. Ernſter war das Antlitz des Mannes ge⸗ worden, durchſichtig, blaß von der langen Krank⸗ heit. Aber— das fühlte man— er halte den inneren Frieden wiedergefunden. — Sie ſollen mich begleiten, Wollen Sie?“ Ihre Wangen färbten ſich rot. Aber ſie antwortete nicht. „Ich habe ſo gelitten!“ weiter.„Immer noch kann mich vom Schickſal wieder ein ganzer Menſch werden— ein frohe was ich Ihnen verdanke. Wollen Sie mein Pflegerin noch bleiben, Fräulein Elſe? Ih froh machen. Wollen Sie mich begleiten?“ Es gab ein langes Ausſprechen zwiſchen den Männern. Sie ſchieden als gute Freunde. * kam Elſe, die wie eine Roſe glühte, wieder ins Krankenzimmer. Dankbar ſah Willfried ſie an. Schwur, daß man wiederkommen würde. Herzen fanden ſich und mancher Bauer ſchmunzelte, daß er einen ſo tüchtigen Schwie⸗ gerſohn bekam. Das war ein Leben an dieſem Tage. Dann wurde es ſtiller auf Gut und im Dorf Roſenburg. Der Prozeß Brucks in Breslau kam und ſeine Helfershelfer wurden teilweiſe zu empfindlichen Freiheitsſtrafen verurteilt. Herr von Waslewſfki aber ſiechte dahin. Der Tod ſeines Kindes hatte ihn entwur⸗ zelt. Er aß und trank kaum noch; tagtäglich pilgerte er zum Grabe ſeines Kindes und hielt „Fräulein Elſe!“ bat er. Verlegen kam ſie näher. Er nahm die ſchmale, weiche Hand. Sah ſie lange an.„Wie muß ich Ihnen dan⸗ ken, Fräulein Elſe. Oh— erröten Sie nicht! Gothe hat mir erzählt, was Sie an mir getan haben und ich habe ſo oft während meiner 2 ner heißen Stirn gefühlt. 5 „Ich freue mich ja ſo, und Vater— 91 wh alle, f Wege der Beſſerung ſind.“ en „Ich bin es wieder! Aber— ich bin ſo ttumme Zwieſprache mit der Tote ſchwach— daß ich mich ſchäme! Ich— ich will Süden f. jetzt über den Winter nach ſahren. Und der Trauergäſte. 1 Krankheit Ihre weiche, kleine Hand auf mei⸗ alle freuen ſie ſich, daß Sie wieder auf dem „Ja, ich will, Herr von Kamerlingk!“ * Nach zwei Tagen ſahen die Trauergäſte, die zahlreich zu dem Begräbnis Waslewſfki lingk. Er wohnte den Feierlichkeiten bei. an ſeiner Seite ſchritt, ſtehen. will dich nicht vergeſſen!“ zu den Andächtigen. N Die Träne in Willfrieds Auge funkelte. gerin Elſe Schaffranz. Er fuhr über Berlin 1 85 ſuchte den Vater, m Fräulein Elſe. ſprach Willfried ichs kaum faſſen, daß Katja— tot iſt. Aber— ich— ich will nicht unterkriegen laſſen. Das will Katja nicht, ich fühle es! Ich will Menſch! Und— das iſt allein ſchwer. Ich weiß, frohes Herz wird auch mich wieder einmal Nach dem Begräbnis zerſtreute ſich die Zahl Willfried blieb allein mit Elſe, die als Pflegerin zuſammen mit Gothe am Grabe Katjas „Schlafe wohl, Katja!: ſagte er mit zucken⸗ den Lippen.„Schlafe wohl— Geliebte! Ich Die Sonne brach durch das Gewölk und ihre letzten Strahlen glitten über das Grab 8 55 Acht Tage ſpäter reiſte Willfried von Ro⸗ ſenburg ab, begleitet von ſeiner reizenden Pfle⸗ 4 dem er ſich ausſprach, auf, und dann ging es nach dem ſonnigen Süden. Inſpektor Selle hatte inzwiſchen in Berlin Kalkum zu einem Geſtändnis gezwungen. Kalkum, der gefürchtete Geldſchrankknacket, hatte endlich geſtanden, Freundes, der ihm perſönlich unbekannt wat, den Geldſchrank geſtohlen zu haben. 95 Von dieſer Summe hat er 5000 Mark er halten. e Selle war der Ueberzeugung, daß Kalkum r ſeinen Auftraggeber kenne, daß er ihn abet menſchrauben an. „Kalkum“, ſagte er⸗ kann Ihnen den Kopf koſten, wenn Sie 1261 nicht die volle Wahrheit ſagen“ 8„Wat denn! Einbruch— wat kommt da ſchon erſchienen waren, auch Willfried von Kamer⸗ in Frage— een paar Jährken Zuchthaus— ſonſt weiter niſcht.“ „Nein, hier liegt der Fall anders. In den großen Feldſcheune, die doch damals mit nie⸗ derbrannte, wurden die Uebe reſte eines Man nes gefunden. Wir müſſen jetzt annehmen, daf es ſich um einen Komplicen von Ihnen handelt, Es ſteht ſchlecht für Sie, Kalkum“ Der Verbrecher kam in Aufregung, deine Stimme zitterte, als er iprach. „Wat denn, ich— habe noch nie een Men: ſchen umjebracht! Icke bin da ville zu zart icke kann keen Blut ſehen, Herr Inſpektor! 9 Wat ick jetan habe, det wiſſen Sie! Ick weeß von Brandſtiftung un von Mord niſcht un ic habe alleene uffjeknackt. Nee, nee, da bin i nur een Menſch! Morden— nee, det köngte ick nich.“. a Fortſetzung folg im Auftrage eines erbrochen und 62 000 Mart nicht verraten wolle. Er ſetzte drum die Daun 15 „die Angelegenheit Handel und Induſtrie Ruhiger Verlauf des Einlagenverkehrs bei den Genoſſenſchaftsbanken. wtb. Berlin, 12. Nov. Nach Mitteilungen, die dem WTB⸗Handelsdienſt von genoſſenſchaftlicher Seite gemacht werden, iſt der durch die Beſtimmung der Notverordnung vom 8. Auguſt 1931 feſtgelegte Dreimonatstermin für die Auszahlung gekündig⸗ ter Gelder über 1000 Reichsmark ruhig verlaufen. Eine Umfrage bei Genoſſenſchaftsbanken ergab, daß überhaupt bis jetzt der Monat November im Unterſchied zu den Vormonaten verhältnismäßig normal verlaufen iſt. Es ſtellt ſich heraus, daß die Rückzahlungen gekündigter Einlagen nur zu einem geringen Bruchteil tatſächlich erfolgen. Zum großen Teil findet eine Abhebung der Gelder über— haupt nicht ſtatt. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 12. Nov. Es wurden notiert: Weizen inl. 75—76 Kg., gut, geſund und trocken 24,25—25;: Roggen inl., gut, geſund, trocken 22,15— 22,50; Hafer inl. je nach Qualität 17— 10; Sommergerſte inl. 19—20; FJuttergerſte 18,50— 19; ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, neue Mahlung, per November— Dezember 35,25— 35,50; dto. mit Auslandsweizen 37,25; ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart und Lieferzeit 39,25 bezw. 41,25; ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlart und gleiche Lieferung 27,25 bezw. 29,25; Roggenmehl 0—60⸗-prozentige Ausmahlung je nach Fabrikat 30,75—32; feine Weizenkleie 9,50— 9,75; Biertreber 18— 13,25; Erdnußkuchen 13,50— 13,75. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 12. Nov. Es wurden notiert: 108 Kälber 30—46; 52 Schafe 22— 24; 43 Schweine, nicht notiert; 1046 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 5—7, über vier Wochen 8—12; Läufer 14—19 RM. 1 Ziege nicht notiert. Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt; Ferkel und Läufer mittelmäßig. Aus Rah und Fern Ludwigshafen, 12. Nov.(Vom Zuge über⸗ fahren). Auf dem Bahnkörper zwiſchen Og— gersheim und Ludwigshafen beim Sportplatz der„Germania“ wurde heute früh eine gräß— lich verſtümmelte Leiche eines Unbekannten in den 50er Jahren durch einen Streckenwärter aufgefunden. Bei dem Toten fanden ſich keine Papiere vor, die die Perſonalien feſtſtellen ließen. Lediglich war in der Rocktaſche ein Lichtbild, das den Namen Lingenbach oder Lingenbacher trägt. Der Unbekannte muß von einem Richtung Ludwigshafen fahrenden Zug auf dem zum Sportplatz führenden Bahnüber— gang erfaßt und getötet worden ſein. Der Kopf iſt eingedrückt, der Körper verſtümmelt und das Bauchfell aufgeriſſen. Beide Beine ſind zu einem Bündel zuſammengepreßt. Es dürfte Selbſttötung in Frage kommen. Peirmaſens, 12. Nov.(Ehemaliger Separatiſt als Betrüger verurteilt.) Der penſionierte Eiſenbahnaſſiſtent Georg Forſter, geb. 1873 in München, zuletzt in Pirmaſens woh⸗ nend und zur Zeit in Unterſuchungnshaft, ſtand wegen Betrugs und Betrugsverſuchs unter Anklage vor dem hieſigen Schöffengericht. Er lernte vor einiger Zeit eine Frau kennen, die er unter Vor⸗ piegelung falſcher Tatſachen um 100 Mark an⸗ pumpte. Die Summe hat er bis heute nicht zurück⸗ gezahlt. Er machte der Frau vor, er müſſe zu einer Konferenz nach Stuttgart oder München reiſen, der Verlag Soundſo werde die Reiſeſpeſen erſetzen. Dei ſeine. Kückkehr werde er das Geld zurückgeben. In Wirklichkeit hatte Forſter Pirmaſens überhaupt Ich nicht verlaſſen. Als die Frau am verabredeten Tage ihr Geld noch nicht zurück hatte, machte For— ſer, ſtatt Geld ſehen zu laſſen, einen weiteren ö „ umpverſuch, um zu einer Konferenz nach Ludwigs⸗ hafen reiſen zu können. Diesmal hatte er aber kein Glück. Das gleiche Manöver verſuchte der Schwindler bei weiteren Perſonen, die ihm aber auch nichts gaben. Die Geldgeberin vertröſtete er auf ſein ausſtehendes Honorar, das aber auch nicht den Weg zu ihm fand. Forſter war übrigens ſ. Zt. dabei, als die Separatiſten hier eingezogen und hatte ſich auch an der Beſetzung des Rathauſes beteiligt. Unter Zubilligung mildernder Umſtände verurteilte ihn das Gericht wegen eines Verbre— chens des teils vollendeten, teils verſuchten Betrugs im Rückfall zu ſechs Monaten Gefängnis und ord⸗ nete Haftfortdauer an. wib. Neumünſter, 12. Nov.(Eine Ver⸗ haftung.) Um die geſtrigen Zuſammenſtöße bei denen der Nationalſozialiſt Martens erſchoſſen wurde, aufzuklären, wurden während der ganzen Nacht zahlreiche Augenzeugen vernommen. Unter dem dringenden Verdacht, die Schüſſe abgegeben zu haben, wurde heute früh der kommuniſtiſche Füh⸗ rer Weißig verhaftet. Die Unterſuchung dauert an. Hockenheim, 12. Nov.(Selbſtmord auf den Schienen.) Geſtern nachmittag warf ſich einige hundert Meter hinter der Ueber⸗ gangsbrücke bei Hockenheim ein etwa 34jähri⸗ ger Zigarrenfabrikarbeiter vor den Rheingold— zug. Der Lebensmüde wurde bis zur Unkennt⸗ lichkeit verſtümmelt. Saarbrücken, 12. Nov.(Tödlicher Ran⸗ gierunfall.) Auf dem Rangierbahnhof der Grube Jägersfreude geriet ein Bergmann beim Auseinanderkoppeln zweier Wagen zwi⸗ ſchen die Puffer und erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß er kurz darauf nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Favag⸗Prozeß Frankfurt a. M., 12. Nov. In der Donners— kags⸗Verhandlung im Favag-Prozeß fehlten auch, nachdem im Laufe des Dienstags der Angeklagte Mädje dem Gericht ferngeblieben war, die Ange— klagten Schumacher und Lindner. Das Gericht be— ſchloß, in Abweſenheit der beiden weiter zu ver— handeln, weil die Vernehmung dieſer beiden Ange— klagten zur Anklage bereits erfolgt ſei und das Gericht ihre Anweſenheit nicht für erforderlich halte. Die Verhandlung wird nunmehr mit der Vernehmung von Dr. Kirſchbaum zur Angelegen— heit Induſtrie-Kredit fortgeſetzt. Es wird u. a. erörtert, wie die Zahlung von 200 000 Mark Aval⸗ prämie der Induſtriekredit an die Favag geleiſtet wurde, und wie die Buchungen bezw. die Rück— buchungen in dieſer Angelegenheit zuſtande gekom— men ſeien. Der Vorſitzende hält Kirſchbaum vor, daß die Induſtriekredit nur 129 000 Mark Ge— winn ausgewieſen habe, ſodaß in Wirklichkeit 71 000 Mark Verluſt vorhanden geweſen ſeien. Man habe dann 83 000 Mark zurückverbucht, ſo⸗ daß die Induſtriekredit nach außen hin mit 12 000 Mark Ueberſchuß ins neue Geſchäftsjahr ging. Kirſchbaum erklärt, daß ihm nicht bekannt ſei, wie die Verbuchung zuſtande gekommen ſei. Im ein⸗ zelnen wird dann eingehend beſprochen, wie die zweite Zahlung von 100 000 Mark der Induſtrie— kredit an die Favag im Juni 1929 ausgeführt und wie dieſer Betrag verteilt wurde. Kirſchbaum bemühte ſich, nachzuweiſen, daß keine Falſchbuch⸗ haltung vorhanden geweſen ſei. Man habe jeder. zeit nachweiſen können, wohin die ausgezahlter Beträge gelangt ſeien. Zum Schluß der Vormit tagsſitzung gab Kirſchbaum einen Fall bekannt, wo nach er im Jahre 1928 eine Sondervergütung für ein einzelnes ertragsreiches Geſchäft mitten in Geſchäftsjahr abgelehnt habe. Jer Nꝛieg im Feinen Osten unuermeiclliel.? Oben: Der Bahnhof von Mandſchuli an der nordmandſchuriſchen Bahnſtrecke, auf die die japani— ſchen Truppen jetzt marſchieren.— Unten: Das Stadttor von Tientſin, wo es erneut zu ſchweren Kämpfen zwiſchen Chineſen und Soldaten der japaniſchen Konzeſſion kam. Während die Weltmächte noch immer über Maßnahmen. beraten, durch die der mandſchuriſche Konflikt zwiſchen China und Japan beigelegt werden ſoll, beginnt die Hochſpannung im fernen Oſten ſich bereits in ſchweren Kämpfen zu entladen. Sowohl im Norden an der nordmandſchu— riſchen Bahnſtrecke wie in Tientſin iſt es zu Gefechten zwiſchen Chineſen und Japanern gekommen. i Die Nachmittagsverhandlung begann mit der Vernehmung Kirſchbaums darüber wie die Favag an die Auskunft Wh maler 10 0 Obwohl Kirſchbaum dem Vermittler verſprochen habe, die Angelegenheit betr. Kaufs der Auskunftei zu prüfen, ſei der Vermittler nach Frankfurt ge⸗ fahren und habe hinter ſeinem Rücken mit Becker verhandelt. Gelegentlich einer Beſprechung in geicd habe Becker dann mitgeteilt, daß er die 2 uskunftei gekauft habe. Der Kaufpreis ſoll 225 000 Mark betragen. Kirſchbaum und Becker wurden an dem Kauf mit je 16000 Mark unterbe— teiligt. Die Anklage wirft nun Kirſchbaum vor, daß er, als er einſah, daß das Geſchäft mit der Auskunftei ſich nicht nach Erwarten entwickelte, ſei— nen Anteil an dem Geſchäft unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen an die Induſtriekredit abgegeben hat. Die Anklage lautet in dieſem Punkte auf Be⸗ trug. Kirſchbaum beſtreitet, daß er ſich ſchuldig gemacht habe. Er habe noch in Leipzig bei der Be⸗ ſprechung mit Becker zur Vorſicht geraten und ſei dann vor vollendete Tatſachen geſtellt worden. Zentralkomitee der Apd gegen Terrorhandlungen enb. Berlin, 13. Nov. Das Zentralkomitee der KPD. veröffentlicht in der„Roten Fahne“ eine längere Erklärung, die ſich gegen das„Zurückwei⸗ chen vor der Bourgeoiſie und ihrer ſozialen Haupt— ſtütze, der Sozialdemokratie“ wendet. Die linke Gefahr in der revolutionären Bewegung zeige ſich u. g. im Entſtehen terroriſtiſcher Stimmungen, der Anwendung von Einzelterror, in der Durchführung ſinnloſer Einzelaktionen und bewaffneter Ueber⸗ fälle, in abenteuerlichen Spielereien mit Spreng- ſtoff. Das Zentralkomitee der KPD. ſtelle feſt, daß ſolche Tendenzen mit dem Kommunismus nichts gemein hätten. Ohne die kommuniſtiſche Loſung des organiſierten ſelbſtſchutzes einzuſchränken, erklärte das Zentral⸗ komitee jede Verfechtung oder Duldung der terrori— ſtiſchen Ideologie und Praxis für vollkommen un⸗ . Das Intereſſe der Arbeiterklaſſe, das Intereſſe der proletariſchen Revolution erfordere es, daß gegen jede Durchbrechung dieſes Beſchluſ— ſes die ſchärfſten diſziplinariſchen Maßnahmen bis zum Ausſchluß aus der Partei angewandt würde Teure Weihnachtsbäume? Wie aus dem Taunus, dem Weſterwald und den Odenwald berichtet wird, hat dort der Han⸗ del mit Weihnachtsbäumen ſchon begonnen. Die Händler der Großſtädte haben zum Teil ſchon größere Poſten gekauft und für gutgewachſene Bäume 30 Pfg. bis zu 1,50 Mark bezahlt. Durch den Hauerlohn und den Transport werden ſich die Preiſe ſtark erhöhen, ſodaß man in dieſem Jahre mit recht teueren Weihnachtsbäumen rechnet. ö Dieſe Meldungen kommen eigentlich gerade für die gegenwärtige Zeit reichlich überraſchend. Die allgemeine Kaufkraft iſt doch wohl nicht der⸗ art gut, daß die Händler damit rechnen können, ihre Weihnachtsbäume zu höheren Preiſen ab— ſetzen zu können, als ihnen das im vergangenen Jahre möglich war. Man erinnert ſich der zahl⸗ loſen Bäume, die auf den Märkten des letzten Jahres nicht vertauft werden konnten, ſodaß der Händler⸗Optimimus hinſichtlich der zu erzielen— den Verkaufspreiſe eigentlich fehl an Platze er— ſcheint. Warten wir ab! proletariſchen Maſſen— zuläſſig. Blutige Suſammenſtöße in Neumünſter 1 Toter, 6 Verletzte. Neumünſter, 12. Nov. Nach Blätter⸗ meldungen kam es hier geſtern Abend zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten zu ſchwe⸗ ren Zuſammenſtößen, bei denen der National⸗ ſozialiſt Martens durch einen Schuß getötet wurde, 6 Nationalſozialiſten wurden ſchwer verletzt. Iſt Wandern gut? Wandern?— Ja! Gibt es etwas Schöneres, als abſeits von der Unraſt der Großſtadt ſich an der wunderbaren Heilkraft der Natur zu er⸗ quicken! Nun, wir ſind uns darüber einig! Aber wie wollen wir wandern? Auch darüber ſollten wir uns einig ſein, doch wir ſind es nicht. Iſt das wandern, wenn man im hetzenden Eil⸗ tempo, ſo, als ob man irgendeinen böswilligen Verfolger auf den Ferſen hätte. Gegenden durch⸗ jagt? Oder iſt das wandern, wo man nur geht und ſreht, mit Liedern und Kampfgeſängen die Naturwelt zu erfüllen? Wandern heißt ſchauen, genießen, erholen— und nicht zuletzt— lernen! Alles das tut uns not! Das andere nacht uns ſtumpf und un⸗ empfindſam. Es kommt doch wirklich nicht da⸗ rauf an, daß man an einem Tage ſo und ſo biel Kilometer„abgeriſſen“ haben muß! Und es braucht auch nicht zu heißen: Wir ſind an einem Tage da, und da und dort geweſen, ohne ein wirkliches Naturerlebnis nit heim zu brin⸗ gen. Wir wollen es nicht ſo machen die viele von denen, für die Geld ein weniger ſeltenes Objekt iſt, die nach Italien, Spanien, Vlrita, und was weiß ich wohin reiſen, nur. um ſagen zu können, wir ſind da geweſen. Wenn mir wan⸗ dern, dann wollen wir keine ſportlichen Rekorde gufſtellen. Das iſt Mißbrauch des Wories Wandern. Wir brauchen ja gar nicht i be⸗ ſtimmten Stunden unbedingt das Ziel zu errei⸗ chen. Gewiß, die Jugendherbergen liegen mauch⸗ mal weit auseinander, aber darum legt eue Fahrt ſo, daß ſie kein dauernder Eilmaeſch wird, auch unter dem Verzicht, einmal nicht in dieſe oder jene Gegend zu kommen! Zum anderen aber ſeid eifrig Förderer und Helfer an den ſtol⸗ zen Werk der deutſchen Jugendherberge. Ich höre oft Eltern klagen, daß ihre Jungen und Mädels von den Fahrten abgewandert und er⸗ ſchöpft zurückkehren. Das iſt ja wohl nicht der Zweck der Wanderfahrten! Und weiter der Ge⸗ ſana! Es iſt ſchön und aut. am Lagerbplatze ein Lied anzuſtimmen. Unvergeßliche Stunden sind die feierlichen Liedandachten am Abend vor der Herberge. Das Schönſte doch bleibt, den Stüm⸗ men der Natur zu lauſchen. Aber ſortgeſetzt, und oft gerade da, wo es am wenigſten hinge— hört, ſeine Lieder ertönen zu laſſen, beleidigt die Natur und iſt beleidigend für den, der die Natur genießen will. Ja, auch auf der kahlen Landstraße mag ein munteres Lied angebracht ſein. Es marſchiert ſich beſſer dabei. Im übri⸗ gen ſoll auf dem Marſch am beſten nicht geſun— gen werden Das erinnert mich an das Militär. Da wurde auch geſungen, ſnußte geſungen wer— den, ob der hungrige und müde Soldat dazu aufgelegt war oder nicht. Und noch etwas: auch die Wirtshausgänger pflegen oft ſehr ſangeslu— ſtige Geſellen zu ſein! Wandern?— Ja! Aber es ſoll'chauen, ge— nießen, erholen und lernen. was wir im Film nicht ſehen wollen Eine bekannte deutſche Wochenſchrift hat ſich mit der„Tobis“ und der„Ufa“ auf ein Preis⸗ ausſchreiben geeinigt, in dem von den Leſern der Zeitſchrift und von allen Leuten, die irgend⸗ wie Intereſſe haben,„eine gute Tonfilm-Idee“ verlangt wird. Zur Verteilung ſollen 100 000 Mark kommen, Da die Teilnahme an dem Preis⸗ ausſchreiben von der Einſendung eines Ver⸗ pflichtungsſcheins abhängig gemacht wird. dieſer aber nur in den betreffenden Sonderheft der be; treffenden Zeitſchrift abgedruckt iſt, die de Zeitſchrift aber 50 Fruchbarkeit der Phantaſie der ohne weiteres damit zu rechnen, daß die Hun⸗ derttauſend zur Stelle ſind, ehe die„guten Ideen“ in den Köpfen der Leſer nommen haben. Bis zur Prämiierung und erſt techt bis zur Verfilmung der„guten Ideen“ wird wohl noch eine Weile vergehen. Aber de en betreffen⸗ ö Pfennige koſtet, iſt bei der Magazinleſer Geſtalt ange⸗ uns hier weniger intereſſieren. als die Fkage, was wir in unſern Filmpaläſten nicht mehr ſehen wollen, was wir endlich ſatt haben, was uns den Film verekelt. Vielleicht können alle, die ſich an dem Preisausſchreiben beteiligen wollen, von dieſer Abwehr banaler, unwahrer Dinge noch et⸗ was profitieren Alſo: wir wollen die Verlogenheit nicht mehr, mit der der Film das Leben in Villen und Pa— läſten darſtellt. Hollywood ist eine Welt für ſich, aber Hollywood is nicht die Welt. Mag ſein, U daß es dort einige hundert Villen mit phantaſti⸗ ſchem Reichtum gibt und mit einigen Leuten, die immer nur darauf ſinnen, wie ſie dieſen Reichtum verzehren. Wir wollen die Bilder von der„Arbeit“ nicht mehr, die der Film uns aus dem Leben hochge— ſtellter Perſönlichkeiten, von Generaldirektoren, Generälen uſw. gibt. Es iſt nicht wahr, daß die⸗ ſe Leute erſt um 12 Uhr ins Geſchäft kommen, hier eine dicke Zigarre rauchen, ein Stelldichein mit einem hübſchen Frauenzimmer vereinbaren, tief im Klubſeſſel einige Befehle geben und dann wieder in die Polſter eines Rolls-Royce verſin— ken, um zu einem Rennen oder zu einer Jagd oder in eine Bar zu ſahren. Der Klaſſenhaß iſt mit dieſen entſetzlich ſchiefen Darſtellungen lange genug geſchürt worden. Genug Menſchen ſind mit ihrem Daſein unzufrieden geworden. Wir wollen nicht mehr nur Frauen ſehen, die wie aus einer anderen Welt hergeholt erſchei— nen, die man gewöhnlich„Halbwelt“ nennt, und Millionen deutſcher Männer täglich einen ganz falſchen Begriff vom Frauenideal geben. Wir wollen nicht mehr das„Luxusweibchen“, die mit Firleſanz behängte Puppe, die ſich auf ſchwellen⸗ den Kiſſen rekelnde Verführerin. Wir wollen nicht mehr die Häufung von Szenen, die im Badezimmer, im„Himnelbett“ oder im Ankleidezimmer ſpielen, oder„dezent“ angedeutet werden. In gewöhnlichen Leben ſpielen ſich dieſe Szenen ohne Zeugen ab. Der Film entrollt ſie ſchamlos vor den Augen einer tauſendköpfigen Menge. Die Filmregiſſenre Nekelerregende plikums zum guten Geſchmack ſollten endlich wiſſen, daß mit dieſen„Reizen“ lein Geſchäft mehr zu machen iſt, falls ſie ſonſt keine Bedenken gegen dieſe Aufnahmen haben. Wir wollen nicht mehr die beſonders in ame— rikaniſchen Filmen beliebten Orgien in Speiſen, das Beſchmieren mit Sahne oder Teich, den ver— ſchwenderiſchen Mißbrauch von Früchten, das Sichumherwälzen en klebrigen Speiſen. Für den Tonfilm iſt die Erziehung des Pu⸗ nſo weſentlich, wie die Orientierung nach feſtſ en, ethiſchen Grundſätzen. Denn einmal wird auch das an— ſpruchsloſeſte Publikum die ewigen Banalitäten leid, einmal, wenn das neue und„Unerhörte“ der techniſchen Leiſtung zur Alltäg lichkeit gewor⸗ den iſt, wird man auch im Beos der Kinobeſu— cher vom Film Niveau verlangen. Und daun iſt die Erfüllung dieſer billigen Forderung eine Lebensfrage für den Film. 5 Wenn wir auf ethiſchem Gebiete heute ſtren— gere Grundſätze fordern, geſchrnayt das wiederum öm Intereſſe eines Kulturfectors, von dem das Volk noch ſehr viel erwarten darf. Man ſoll darum endlich Schluß machen mit dem ſentimentalen Operettenkitſch, mit den„drei— und mehreckigen“ Verhältniſſen. Oder man ſoll wenigſtens die Dinge beim Namen nennen. Ehe⸗ bruch bleibt Ehebruch, ob in Färſtenſchlöſſern oder in Mietskaſernen, ein Mord verlangt Süh— ne, ganz gleich, aus welchem Grunde er began— gen worden iſt. Es gehört alſo auch zu„happy end“ eines Films, daß die Handlung im Sinne der morali⸗ ſchen Gerechtigkeit ausgehe, daß nicht— wie z. B. in„Der Mann, der den Mord beging“— die Behörde einem offenkundigen Mörder noch zur Flucht verhilft. Mit einem Wort, wir wollen nicht mehr ſe⸗ hen, wie der Film täglich vor einer Unmenge von Menſchen die Grundſätze des ſtaatlichen und religiöſen Zuſammenlebens, die Achtung vor dem Eigentum, vor der Ehre und dem Leben des Mächſten verwäſſert. Dr. K. Aufruf! Der unterzeichnete Ortshilfsausſchuß, der ſich in unſerer Gemeinde zur Durchführung des Hilfs⸗ werks für die Winterhilfe gebildet hat, wendet ſich mit einem ebenſo herzlichen wie dringenden Appell an alle diejenigen, die das Glück haben, noch in Arbeit und Verdienſt zu ſtehen, und richtet an die⸗ ſelben die herzliche Bitte, die durch Mitglieder des Roten Kreuzes ſowie des Arbeiterſamariterbundes vorzunehmenden allgemeine Hausſammlung durch Geld, Spenden von Lebensmitteln, Bekleidungs- gegenſtänden aller Art, Schuhen ſowie Brennmate⸗ rial weitgehendst unterſtützen zu wollen. Ein Winter von ungeheuerer Not, wie ſie noch nie in den weiteſten Kreiſen bedürftiger Mit⸗ bürger erlebt worden iſt, ſteht bevor. Hunderte hieſiger Mitbürger, arbeitsfähige und arbeitswillige, ſind mit ihren Angehbrigen durch das harte Los der Arbeitsloſigkeit betroffen und dadurch lang⸗ dauerndem Elend preisgegeben. Den Anforderungen des kommenden Winters wird die öffentliche Wohl- fahrt nicht gewachſen ſein, und es gilt, alles, was es an privater Wohlfahrt gibt und was ſich durch die Mitarbeit der Bevölkerung erreichen läßt, ratio⸗ nell zuſammenzufaſſen. Die Liebe zum Nächſten und die Sorge um die Zukunft unſeres Volkes müſſen zuſammenwirken, das letzte, was jeder her⸗ geben kann, herauszuholen und es einzuſetzen im Kampfe gegen die Not. Wir werden die Not über⸗ winden, wenn unſere Einwohnerſchaft in Hilfsbereit⸗ ſchaft und Opferſinn zuſammenſtehen. Dies muß in der Hoffnung geſchehen, daß ſolche Liebestätig⸗ keit zur inneren Verſöhnung unſeres Volkes beitra- gen möchte. Laßt das Vertrauen von Menſch zu Menſch wieder lebendig werden. Helft einander! Die„Winterhilfe“ zeigt Euch den Weg dazu. Die von Euch geſpendeten Gaben find nicht für Bettler beſtimmt, ſondern für gleichwertige Volksgenoſſen, an die die allgemeine wirtſchaftliche Not härter her⸗ antritt als an alle diejenigen, die von dem harten Los der Arbeits- und Verdienſtloſigkeit nicht be⸗ troffen ſind. Die Sammlungen werden nach der Kirchweih beginnen. Unſere Einwohnerſchaft hat ſchon immer, wenn es galt ein Liebeswerk zu krönen, den be⸗ währten Opferſinn gezeigt, ſodaß wir auch bei dieſer Aktion volles Vertrauen zu derſelben haben. Wer bedürftigen und darbenden Kindern einen Frei- tiſch gewähren will, trage dies in der beſonderen Spalte der Sammelliſte ein. Das Gleiche gilt für Lebensmittel, Kleider und Wäſcheſtücke aller Art, die durch beſondere von der Gemeinde geſtellte Fuhr⸗ werke abgeholt werden. Die Bäcker- und Metzger⸗ meiſter unſerer Gemeinde wollen in der zuſtändigen Spalte vermerken, daß ſie Gutſcheine für Brot, Fleiſchwaren und Wurſt der Bürgermeiſterei zur Verfügung ſtellen. Mitbürger, habt Verſtändnis für die Not unſerer armen Volksgenoſſen, ſpendet reichlich und bedenkt, daß ihr alle in Eurem letzten Kleide keine Taſchen habt. Des Dankes aller derjenigen, deren Not dieſe Spenden zu lindern ſind, dürft ihr ſicher ſein. Es wird für Euch die größte Genugtuung ſein zur Krönung dieſes Liebeswerkes beigetragen zu haben. Innere Befriedigung gewährt Euch das Bewußtſein, auch in eiſerner Zeit Euere Pflicht gegen die unſchuldig in Not geratenen Volksgenoſſen erfüllt zu haben. Viernheim, den 10. November 1931. Lamberth, Bürgermeiſter, Vorſitzender des Orts⸗Hilfs⸗Ausſchuſſes Für die kath. Kirchengemeinde: Wolf, Geiſtl. Rat Für die evang. 5: Roos, Pfarrer Für die jüd. Religionsgemeinde: Loew gur die hieſ Schulen: Rektor Beller, Gillig, Müller Für den Anzeiger: Kempf Für die Volkszeitung: Schröder Kreisfürſorgeſchweſter: Gremm Für die Bäckerinnung: Brechtel Für die Metzgerinnung: Gg. Heckmann Für den Bauernverein: Mich. Mandel 7. Für den Ortsgewerbeverein: Wunderle i Für den Zweigverein vom Roten Kreuz: M. Beikert Für den Arbeiter- Samariterbund: Alois Schmitt. Bekanntmachung. Als zugelaufen wurde ein Schäferhund gemeldet. Sollte der Eigentümer ſeinen Hund nicht bis Samstag, den 14. Nov. 1931 abgeholt haben, ſo erfolgt am gleichen Tage um 9 Uhr vorm. die Verſteigerung des Hundes. Viernheim, den 10. Nov. 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Kraus. Bekanntmachung. Betr.: Stromverſorgung; hier Einrichtung von Sperrzeiten für die Kraftſtromverbraucher. In Anbetracht des nunmehr zunehmenden Lichtsbedarfs in den Abendſtunden, durch den das Ortsnetz in erhöhtem Maße belaſtet wird, ſind wir gezwungen, unſeren Kraftſtromabnehmern für die Wintermonate, November, Dezember, Januar und Februar Sperrzeiten aufzuerlegen. Die Kraftſtrom⸗ abnehmer haben daher bei Eiutritt der Dunkel⸗ heit bis abends 9 Uhr die Motore auszuſchal⸗ ten. Bei den meiſten Kleinverbrauchern wird es ſich ohne beſondere Umſtände durchführen laſſen, die Benutzung der Motoren auf die Tagesſtunden zu beſchränken. Ferner weiſen wir darauf hin, daß auch die Benützung der Bügeleiſen in dieſer Sperr⸗ zeit vermieden werden muß, um dadurch die Licht⸗ ſpitze za ſchonen. Wir bitten die Kraftſtromabnehmer, die Sperr⸗ zeiten genau einzuhalten, zumal dieſe Maßnabme zur ſtörungsfreien Durchführung der Stromverſor⸗ gung unbedingt notwendig und auch zur Vermei⸗ dung einer Strompreiserhöhung unerläßlich iſt. Die Einhaltung der Sperrzeiten werden wir überwachen laſſen und bei Zuwiderhandlungen ge⸗— eignete Maßnahmen zur Abhilfe treffen. Wir hof⸗ fen jedoch, auf die Einſicht der Stromabnehmer rechnen zu können, ſodaß weitere Maßnahmen ſich erübrigen werden. Betr.: Schutz der Waſſerleitungen gegen Froſt. Wir machen die Hausbeſitzer darauf aufmerk- ſam, vor Cintritt der Kälte die auf ihrem Grund- ſtück befindlichen Waſſerleitungseinrichtungen aus⸗ reichend gegen Kälte zu ſchützen Die Kellerfenſter ſind zu ſchließen und mit ſchlechten Wärmeleitern, Stroh, Holzwolle, Lumpen ete abzudichten. Wo es notwendig erſcheint, ſind die Rohre und die Waſſermeſſer noch beſonders durch Umwickeln mit ſchlechten Wärmeleitern vor Froſt zu ſichern. Gar⸗ tenleitungen ſind vor Eintritt des Winters zu ent⸗ leeren und während des Winters leer zu halten. Die Waſſermeſſerſchächte müſſen mit doppeltem Dek⸗ kel verſehen und die Waſſermeſſer beſonders mit ſchlechten Wärmeleitern umwickelt ſein. Ausdrücklich wird darauf hingewieſen, daß der Hausbeſitzer auf Grund der Waſſerbezugsordung verpflichtet iſt, ſämtliche auf ſeinem Grundſtück an⸗ gebrachten Waſſerleitungseinrichtungen, insbeſondere die Waſſermeſſer, ausreichend gegen Froſt zu ſichern und auch ſonſt vor jedweder Beſchädigung zu ſchützen. Die Koſten für auftretende Froſtſchäden ſind in allen Fällen vom Hausbeſitzer zu tragen. Es liegt daher im eigenen Intereſſe des Haus- beſitzers, geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen, damit er vor unnötigen Koſten und unliebſamen Störungen in der Waſſerverſorgung bewahrt bleibt. Viernheim, den 6. November 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. in der Qualltät, dem flotten Sitz und den modernen Formen und Farben llegen die be- sonderen Vorzüge der Bleyle- Strick kleider Ueberrougen Sie sioh bitte Verlangen Sie bitte den duroh einen Beauoh. mustr. Bleyte- Katalog. Robert Steiert Weilnbheimer straße. Bleyle- Strick kleider sehen flott und vornehm aus und verlieren beim Tragen durch ihre vor- zügliche Qualität weder Form noch Farbe. Dozirus- Vertreter für Zweckſparkaſſe ſo⸗ fort geſucht. Es kommen nur burchaus zuverläſſige, redegewandte Herren m. gutem Leumund in Frage, da es ſich um ein ſtreng reelles Unter⸗ nehmen handelt. Schriftl. Angebote unt, F. V. 4045 durch Rud. 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Ebenſo iſt es den Flaſchenbier⸗ verküufern gänzlich unterſagt, Flaſchenbier zum 1 unmittelbaren Genuß an Ort und Stelle abzu⸗ geben. widerhandelnde außer der Veranzeigung die Ent- ziehung der Erlaubnis zum Flaſchenbierverkauf beim 1 Kreisamt beantragen. Unſere Beamten haben ſtrenge Weiſuug, Zuwiderhandelnde unnachſichtlich z. Anzeige zu bringen Viernheim, den 6. November 1931. Heſſiſches Polizeiamt J. B.: Kühne. Wer verkauf sein Haus + 5 evtl mit Geſchäft od. ſonſt. 4 40 1 10 10 1 einer. Anweſen hier oder Umge⸗ g Segelfliegergruppe bung? Nur Angeb direkt vom Beſitzer unter V. 47 an den Verlag der„Vor- Mlct.- U. Uerkauls-Lentrale“ Fräqklurt a. M., Goethepl.22 Statt. Kredite Am Freitag, den 13. November abends 8 Uhr, findet im„Gasthaus zum Walfisch“ eine Werbe- Versammlung, zwecks Alle, die Interesse an dem Flugsport haben, sind hierzu herzlichst eingeladen. a. ſtädt. u. landw. Objekte evtl. auch an 2. Stelle. Desgl. Zwiſchenkredite f. Bauſparverträge u. Finan⸗ zierung v. 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Wiederbelebung der Bauwirtſchaft burch ſteuerliche Vergünſtigungen; hier Befreiungs⸗ und Ermäßigungsmöglichkeiten. In Einhaltung der vom Miniſterium gegebenen Richtlinien ſollen alle Neubauten, die vom 1. April 1931 bis 1. April 1934 bezugsfertig werden bis Ende 1938 die Grundſteuer erlaſſen werden bezw. wird nur Grund⸗ ſteuer vom Grundſtück, nicht vom Hausbeſitz, er⸗ hoben. Alle Bauten, die in den letzten 8 Jahren erbaut wurden, ſoweit noch die Friſt läuft, gerech⸗ net wird vom Bauungsjahre an, ebenfalls von der Grundſteuer befreit werden. Punkt 3. Durchführung der Heſſ. Verord— nung zur Sicherung der Haushalte der Gemeinden; hier Ueberprüfung des Voranſchlags. Der Herr Kreisdirektor hat den Voranſchlag der hieſigen Ge⸗ meinde durchgeprüft und in Anbetracht des hohen Fehlbetrages von 350000 Mark wird erwartet, daß die Ausgaben ſoviel wie möglich beſchnitten und die Gemeinde-Arbeiten auf das Notwendigſte beſchränkt werden. An verſchied. Poſ. in Einnahme und Ausgabe werden Aenderungen u. a. auch die Erhöhung der Sprunggebühren und die Einführung einer 10% Getränkeſteuer vorgeſchlagen Dieſes wird vom G.⸗R. einſtimmig abgelehnt. Auch die gering⸗ fügigen Aenderungen werden, ſoweit ſie nicht ſchon von der Gemeinde durchgeführt ſind, abgelehnt, da durch dieſe kleinen Einſparungen die Suppe nicht ſüß und nicht ſauer wird und auch das große De— fizit im Gemeindehaushalt nicht aus der Welt ge— ſchafft iſt. Punkt 4. Die Holzhauer, 88 an der Zahl, haben gegen den Beſchluß des G.-R., daß kein Leſeholz mit beſpanntem Fuhrwerk aus dem Walde gefahren werden darf, worauf der G.-R. ſeinen Beſchluß aufhob, jedoch mit der Bedingung, daß das Holz, das für die Wellen beſtimmt iſt, nicht nach Hauſe gefahren werden darf. Punkt 5. Die Milchfrage der Bauernſchaft. Einem Antrag der Jungbauern, wonach die Wohl⸗ fahrtsunterſtützungsempfänger wegen Milchbezug an die Bauernſchaft verwieſen werden, kann, weil un⸗ geſetzlich, nicht ſtattgegeben werden. Es wird der Bauernſchaft empfohlen, die Milch billiger zu ver⸗ kaufen, dieſes bekannt zu geben und dann wird ſicherlich die Milch alle abgehen. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. Neues vom Film Volksabend im U. T.⸗Filmpalaſt! Achtung! Heute Freitag nur 1 Tag großer Volksabend. 3 Schlager für 40 Pfg. Der großen und allgemeinen ſchweren Not— lage in Viernheim wegen, veranſtalten wir heute einmal einen„Volksabend für 40 Pfg.“ Gezeigt wird ein Bombenprogramm von 3 Kanonen. Der Emelka Großfilm„Die Kaiſerjäger“, und der ge— waltigſte Wildweſtſchlager„Toms gefährlichſtes Abenteuer“, ſowie Blondy die Lachkanone. Sie ſehen ein unüberbietbares, reichhaltiges Spitzenpro⸗ gramm. Wer kommt? Auf Kirchweih Doug las Fairbanks! Bereins⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u.Singſtunden e e Sänger⸗Einheit. Samstag Abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Freitag abend /9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz. Heute abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Damen und Studenten im Prinz Friedrich. Der Spielleiter. Samstag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Karten die noch im Beſitze von Mitglieder ſind, müſſen in der Singſtunde zurückgegeben werden. Der Vorſtand. G.⸗V.„Sängerbund.“ He e, abt ee, Hurchi eifc ches Nadlern chi An Nad, ofort loch, and dduſtig. Die Quclulatiom Glecht eriecxlter cle efrelchieſ lies dluchi clie Madnucischę ohe UA. Kopf Irocken- Schaum SchwWärz Ane b ggg Haus- Sohlachlungen! Meiner werten Kund— schaft n. der Einwoh- nerschaft empfehle ich mich zu Hausschlacht- ungen. Nikl. Mandel agg Herrenschuhe agg fag abzugeben! Trotz der billigen Preise gewähre ich ferner noch auf sämtl. 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