Montag früh ½ Uhr . 5 4 5 N 5 RES TE don Messel, henmdentuch, Bettuchsfoffen, Bettdamast, Schürzenzeud, le. Während der Reste-Tage extra billig: extra 1 4 5 72 denend aten f 35 r agen..-35 feuer de-50 Strapazier- Qualität... Paar schwarz, reine Wolle Gr. Reste von Anzug- und Ulster- Stoffen! Damen- pDrimzeß-Rock angerauht mit Seidendecke, und angeschn. Schulter, extra schwere Qualität Stück 2.55 * Reste von Seidenstoffen, Woll⸗ stoffen, Mantelstoffen etc. etc. ste Tee Write mit ganz erhehlichem Preisnachlass. viernheimer Viernheim Er 10 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Haus gebracht. 0 wöchentl. das achtſeitige fee tagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Ubonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim . 117.—— amme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amr rankfurt a. M.— Schriffleitung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. Zeitung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 f bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate e den 1555 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä 5 übernommen werden lerne Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) (Siernbeimer Bürger-Zig.—. Siernh. Volksblatt) an den Planken neben der Hauptpost Damen-Strümpfe 95 Wolle platt., schwere Qual. 3 0 7 eee eee 8 N 0 Hinder-Schlüpfer warm gefütt., mit Seidendecke, Größe 30 Damen-Schlünfer Mako platt., leicht angerauht elegante Qualität Damen- Schlüpfer 2 schwere Qualität, angerauht 1 13 Seidendecke 0 Schwarze NMantelseide seide. Miatlasse, S5 em breit 1.35 Damen- Schlüpfer nen gerauht, außen mit Seidendecke Damen-Schlüpfer innen gerauht kräftige Qualität Mtr. nur 9593 Ar. 266 T Plüsch-Hose 48. Jahrgang echt Agyptisch Mako. Herren-Hosen wollgemischt, prima Qualität. Herren-Mormalhosen gute Verarbeitung Herren-Mormalhose Hinder-Prinzeffrock 95 gute Verarbeitung...... Paar angerauht, mit Achsel Gr. 50-60 ia! Harten! U. I.- Filmpalast Achtung! Wohin über die Kirchweihe? Sonntag Nur 1 Tag. Das brillante Prachtpro ramm. As VDerlobſe grüßen ind Hlueh Adam Schneider Diernheim, Hirchbein 1931. Erſtklaſſige s Rind-, Kalb⸗ und Schweinefleiſch Feinſte Wurſtwaren zum Tages pre is 19. KAuhfleiſch Pfd. 408 Ia. Siedwürſtchen„ 500 meizgerel Sehrimpf. Jünglingsſodalität. Wir laden alle aktiven Spieler unſerer Sportabteilung zu einer wichtigen Sitzung für heute Samstag Abend in die Sporthalle ein. Paßmarke Kabinett im Amte bleibt.— Jungwähler ſind anſcheinend geſchloſſen in das nationalſoziali⸗ ſtiſche Lager marſchiert. Komm. Opp. 9008(0), DVP. 1235 Staatsp. 1039(2203), Radikaldem. Chr. Soz. VD. 1390(905), Volksrechtsp. 307 (731), Heſſ. LV. 41(49), DRP. 1082(860), Im weſentlichen ruhiger Wahltag. 5 Soz. Arbeiterpartei 928(0), NSDAP. 11992 Starke Wahlbeteiligung. eee 8 2 5 N Gießen⸗Stadt: SPD. 4240(5040), Zentrum Darmſtadt, 15. Nov. Der Wahltag iſt in 988(925), Kommuniſten 1879(1730), Konun. Darmſtadt und auch in Heſſen bis auf einige Opp. 79(0), DP. 1038(2637), Staatsp. 524 Ausnahmen ruhig verlaufen. In Eberſtadt bei(1500), Radikaldem. 81(0), Chr. Sog. 534. Darmſtadt kam es zu einem unweſentlichen(634), Volksrechtsp. 111(221), Heſſ. V. 26 Zuſammenſtoß zwiſchen Nationalſozialiſten und 661), Dp. da(840), Soz. Arbeiterp. 161 Kommuniſten, der jedoch durch die Polizei(0), NSDAP. 90 55(8714). 8 aufgelöſt wurde. 5 e 15 Nov. 0 755 Schotten: Sg »In Viernheim wurde in der Nacht zum 225 10 1 50 5 2 140 StB: Sonntag bei einem Zuſammenſtoß 4(498 Radi in: 153 Chr Soz 92 8 ein Polizeibeamter 64(498.) Radikaldemokraten: 153. Chr. Soz.: 322 — 1 4 4(580), Volksrechtspartei: 18(36). Heſſ Landvolk: durch ernen Stich in das Herz getötet. Der Täter wurde von einem anderen Polizei⸗ 1298(3488), DNVP. 126(199), Soz. Arbeiterpar⸗ tei: 58, NSDAP: 9604(3815). Stünmberechtiale beamten durch zwei Schüſſe kampfunfähig ge⸗ macht. 18 603, gültige Stimmen 14 646, Wahlbeteiligung Die milde Witterung war für die Wahl— 85 Prozent. Worms⸗Stadt: SPD. 4895(5741), Zentrum Am 11.30 Uhr beteiligung ſehr günſtig. Da⸗ Auf⸗ marſchverbot verhinderte Demonſtrationen, 3217(3059), Kommuniſten 6312(5254), Komm. Opp. 191(0), DVP. 2195(5253). zuki qa Staatsp. 452(1597), Radikaldem. 201(0), vorläufiges Wahl⸗ die Straßen waren jedoch außerordentlich be⸗ Chr. Soz. 931(144, Volksrechtsv. 142 18680 lebt. Die Nationalſozialiſten beherrſchten Heſſ. Landvolk 15(69), DVP. 552(770). ſtark das Straßenbild, da ſie aus den Vor⸗ Soz. Arbeiterp. 218(0), NSDAP. 10 580 orten ihre Leute, in die Städte zuſammenge⸗(5498). zogen hatten, die auch hier vielfach mit 5 5 Stimmſcheinen wählten, ſodaß es in den Städ⸗ Acme 103 775 685 510 ten zu Aeberraſchungsergebniſſen kommen Komm. Op. 1484(— ö konnte. Die Nationalſozialiſten hatten außer⸗ Deutſche Volkspartei 18 325( 49 920) dem ab 15. November für Heſſen das Tragen 5 Deutſche Statspartei 10% indDbDGU des Haenden auß wen eee Radikaldemokraten 4617(38 823) efohlen, ſodaß man vielfach Männern, Frauen Volks rechts⸗Partei 1789( 4702 d Kindern mit dem Abzeichen begegnete. Heſſiſches Vandvolk 20 766(57 578 Die Flugpropaganda wurde vor allem von den Deutſchno ionale 10 857( 11902) Nationalſozioliſten ſtark betrieben. Auch Wer⸗ Soz. Arbeiterpartei 8177(— beflugzeuge wurden ſchon im Verlaufe der Nationalſozialiſten 201 180(157 58) Fotzen der mahnamdfe undes un en 5 1 von den Nationalſozialiſten und den Radikal⸗ demokraten. Ein nationalſozialiſtiſches Flug⸗ zeug mußte im Laufe des heutigen Tages im Felde bei Neu⸗Iſenburg notlanden. Werbe⸗ autos warden von den Sozialdemokraten und den Nationalſozialiſten benutzt; beide hatten auch einen gut organiſierten Schlepperdienſt eingerichtet. Die Wahlbeteiligung. — Die Wahlbeteiligung betrug (7 Stimmpborechtigten 82,2 Prozent. (* 62 Einzelergebniſſe (69) Friedberg-Stadt: SPD. 1530(letzte Reichs⸗ (3) tagswahl), Zentrum 521(478), KD. 694 — 1709), Su 7(488) dead 99725 1 zt 0 0 9958 Spartei 175(435), Radikaldemotr. Münenaitzigaſten 27(r 18(0), Ehr. 125 Voltsdienſt 348(388), Vols. Die Nadikaldemolraten, die im letzten rechtsparkei 10(41), Heſſ. LB. 119(143), Landtag durch dibſplitterung zweier Staals“ Dnall, 5 300 50 Arbeiterpartei 130(0), norteiler imti Sitze gewonnen hatten, haden NSDalp. 2340(908). diesmaf in Mundat erhalten. 1 wib. Darmſtadt, 16. Nov. Bei den ge⸗ 14098) 176(0), Die besten und gewaltigsten Kirchweihfest-Programme. 1. Die Kaiser jäger 2. Jom Tyler Joms Abenteuer Atemraubend- Spannend— Sensation 23. Blondy als Konditor. Kirchweik- Montag und Dienstag Der große Start in Viernheim. Hallo 1 Der 1 Douglas Faibanks-Schlager: Maid Aker e x 0 N ö 0 0 Wo treffen wir uns ber die Kirchweihtage? In Gasthaus Zum Hauen! ſein. J. A.: Euer Präſes. Für vorzügliche Speisen und Getränke A ist bestens Sorge getragen. Achtung 1 Aufgepaßt! Alles aus eigener Schlacht ung 2 Auf e ld. Kalb⸗ und Audſtelſg 14. Schweinefleiſch 14. Gchinken, gek. u. fob 16. hausmacher Leber⸗ u. Griebenwarſt Pfund 60 Pfa. K b f d 1 Schweinemeßgerei, Rudolf Valentino„DER ADLER“. Ja 0 Fr edel, Sismarckſtraße 2 la lnsdgste 4 1 4 n ſpeiigeten Ruhl verheiratet seine Eitern ö f Teil: 00* E Zur Kirchweih . ˙. ˙ Alles wählt über Kirchwein Douglas Fairbanks. um 1. Male hier 9 7 0— Das billigste und schönste Vergnügen.— Schmitt's Autonoblesse 9 Von heute Ab 0 0 0 15 e Salon⸗Schiffschaukel 7 5 und 8* ä ur. Hübe Rinderfahrradschule Prima Steinkohlen(Mun) n und Klein marschiert über Kirchweih Zentner l. 80 Mx. Zur zahlreichen Benützung ladet ein Zentner l. 60 Mk. in den U. T. Filmpalast hinein. Der Unternehmer: Schmitt, Mannheim. Lorenz Roos i y handlung. 2 ferd. Lamberth, banda, Volkschor Mitglied des Deutschen Arbeitersängerbundes muß geklebt (Die eingeklammerten Zahlen beziehen ſich auf die Reichstagswahl von 1930.) Sozialdemokraten 168 299 Es ladet ergebenst ein Reinhold Männer und Frau. (215 747) Ergebniſſe in den Provinzen. (Vorläufiges amtl. Geſamtergebnis.) Oberheſſen. 43 841 (51 399) 8501(68 3383) 14 604(10 532) 819 i 0% 4541(10 283) 2027(8 320) 1000„ 0) 3849(65781) Sozialdemokraten Zentrum Kommuniſten Komm. Oppoſition Deutſche Volkspartei Staatspartei Radikaldemokraten Chriſtl. Soz. Volksdienſt Volksrechtspartei 287(719) Landvolk 11252(29 362) Deutſchnationale 3113(4 076) Soz. Arbeiterpartei 18863 00) Nationalſozialiſten 87 085(35 033) 8 e: uni quloi. Sr rere Kegie: uus qu Der schönste Film von auf dem Marktplatze! Die Verteilung der Sitze. witb. Frankfurt a. M., 16. Nov. Nach dem vorläufigen amtlichen Geſamtergebnis vertei⸗ len ſich die Sitze auf die einzelnen Parteien wie folgt: Sozialdemokraten 15 Zenirum 10 Kommuniſten 10 Komm. Oppoſition Deulſche Volkspartei Staa!syartei Chr.⸗Soß. Vereinigung Volksrechtspartei Heſſ. Landal! Deutſchnarſonale Saz. Arbeiter⸗Partei Rheinheſſen. Sozialdemokraten 41364 Zentrum 52 760 Kommuniſten 30126 Komm. Oppoſition 1244 Deutſche Volkspartei 6134 Staatspartei 4 586 Radikaldemokraten 1339 Chriſtl. Soz. Volksdienſt 5 456 Volksrechtspartei 391 Heſſ. Landvolk 2312 Deutſchnationale 3 585 Sog. Arbeiterpartei 2 797 Nationalſozialiſten 88 216 t * . D S O D O u 10 240 13) 14 12 10 O . bei 955 185 9 8 E 8— I.:. ͤ—— = 8 4 0 Die heſſiſche Wahlſchlacht iſt geſchlagen 5* Betrachtungen nach Die geſamte Rechtsoppoſition verfügt nämlich läufig zu der Syntheſe zwiſchen Zentrum und mit geradezu fieberhafter Spannung erwartet. ſaucbe die jedoch zur Zeit nicht möglich erſcheint. ſeit der Reichstagswahl die Zentrumspartei[ Erfolg doch nun endlich auch eim mal werden zei⸗ nalſozialiſten löſte eine Verſammlung die an⸗ Reiche von ausſchlaggebender Bedeutung werden. das verhaßte Zentrum ausgeſchüttet, welches zuerſt zewiſſe Garantien für ihre Legalität wahl erhalten, ſondern noch erhöhen 0, tolgeldes 4 utliches Partei nicht nur im Reich, ſondern auch Front der Verantwortung geſtanden hat. wahl mehr als verdoppeln konnten, ſodaß ſie nete ſtellen, genau ſo viel wie die Zentrums⸗ ein Leichtes iſt, vom ſicheren Hafen der Oppo⸗ Sowjetdeutſchland zu verſprechen, wo man doch Das Begzeichnendſte an dem geſtrigen FEC 8 2 2 r Dienstag, den 1e. November 1931. nationalſozialiſten die weitaus ſtärkſte Partei— Zunahme auch der Kommuniſten— Zentrum die einzige bürgerliche Partei, die iliren Stand hält— Schwere Verluſte von D. D. P., Staatspartei, Fandvolk u. Sozialdemokratie— Regierungshkoalition ſtark in der Mindeckeit über 31 Sitze und iſt nicht in der Lage, eine der Wahl Mehrheit zu bilden, da ihr mindeſtens 4 Stim- * Das Ergebnis der Heſſenwahlen wurde[ Rechtsoppoſition kommen die im Reiche bei Aus⸗ ſchaltung der Deutſchnationalen, in den letzten Zum erſten Male wählte wiederum ein grö⸗ 5 8 95 7 5; J iht aon weil die Gegenſätzlichkeiten noch groß ſind. Wenn ßeres Land, wobei noch zu berückſichtigen iſt. es in Heſſen gelingen ſollte. die Nationalſoziali⸗ als größere Wahlgruppe hervortritt. Noch nie gen müſſen. was ſie Poſitives zu leiſten vermö⸗ iſt ein heſſiſcher Wahlkampf ſo geführt wor⸗ f gen, an die Verantwortung zu bringen, ſo könnte dere ab. Ganze Kübel von Schmutz wurden Ob es allerdings zu einer ſolchen Mehrheits⸗ nicht nur von radikaler Seite, ſondern auch bildung kommt, wird in erſter Linie von den nun trotz aller Anfeindungen und Verleum⸗ und vor allem auch in Bezug auf ihre Kultur— dungen als einzige bürgerliche Partei nicht politik geben müßten. konnte.. Beſonders beachtlich ist dieſer Erfolg des](gebe vor: in Heſſen, wo das undankbare Finanzmini⸗ ſterium vier Jahre lang von einem Zen⸗ Eine ſenſationelle Zunahme haben die Na⸗ tionalſozialiſten zu vezeichnen, die mit 27 Abgeordnete in den Landtag einziehen. Auch die Kommuniſten, die bisher nur partei. Man braucht ſich über dieſe ja wohl vorauszuſehende gewaltige Zunahme der Ra⸗ 1 tiition aus den Unzufriedenen, den durch die 1 1 kataſtrophale Wirtſchaftslage Zermürbten den e f 5 e g 15 genau weiß, daß man zunächſt nicht gezwun⸗ a hen iſt, all dieſe ſchönen Verheißungen nun „ Wahlergebnis iſt jedoch die faſt völlige . Aufreibung der Mittelparteſen um das —— O Regierung nur zwiſchen Zentrum und Rechtsoppoſition möglich— Wahlbeteiligung 82,2% men fehlen. Es wird nun wohl in Heſſen zwangs— vom geſamten Inland und auch im Ausland 4 Wochen von gewerkſchaftlicher Seite angeſtrebt daß bei dieſer Wahl zum erſten Male wiederum ſten, die nach einem ſolchen zahlenmäßigen den wie dieſesmal. Namentlich bei den Natio⸗ dieſe Entwicklung für den Gang der Dinge in von gewiſſen bürgerlichen Mittelparteien auf Nationalſozialiſten abhängen, die natürlich nur ſeinen Stand von der letzten Reichstags⸗ wib. Tarmſtadt, 16. Nov. Zentrums in Anbetracht deſſen, daß dieſe trumsmanne geführt wurde, in vorderſter ihre Stimmenzahl ſeit der letzten Reichstags⸗ 4 Mandate innehatten, werden 10 Abgeord⸗ dikalen nicht ſonderlich zu wundern, da es Himmel auf Erden im Dritten Reich oder in auch in die Tat umzuſetzen. — K. ͥ. ˙ ˙. ̃ ˙ Zentrum. 6925 Gasthaus zum Ochsen 8 Die größte Verliererin iſt die Deu tſche Volkspartei, die von 7 Mandaten im letzten Landtag nur noch 1 Mandat erhält und damit zur völligen Bedeutungs⸗ loſigkeit herabgeſunken iſt. Das iſt die verdiente Quittung für die Kriſenpolitik, welche die DVP. nicht nur in Heſſen, ſondern gerade im Sommer dieſes Jahres wieder im Reiche getrieben hat. Das Landvolk er⸗ hält von 9 nur noch 2 Mandate, die Staats⸗ ———— H———— Empfehle über die Mechweintape friſch gekelt. ſüßen Starkenburg. go gog 82 823 (109 126) 50 637(47 609) 619363(53 507) 12 898(0) 7615(24815) Sozialdemokraten Zentrum Kommuniſten Komm. Oppoſition Deutſche Volkspartei . Gute Speisen und Getränke. Um geneigten Zuspruch bittet Bad Nauheim: SPD. 799(1378), Zentrum 471(782), KPD. 480(468), Komm. Opp. 22 (0), DVP. 172(706), Staatsp. 1290(557) Radikaldem. 116(0), Chr. ſoz. VD. 286(406), — a Sonntag, Montag u. Dienstag groß. a i für Fesihchhelen 29. November: dingen im fundiunk! Heute Samstag abend, 3/9 Uhr Singſtunde d. Männer- u. Frauen⸗ chors. Zu dieſer letzten Singſtunde vor dem Kon⸗ zert der 2000 erwarten wir ein jedes Mitglied. Abfahrt am Sonntag mit Sonderzug der OEch 1,20 Uhr. Um 2 Uhr Probe unſerer Gruppe im Lehrerheim(früher Saalbau) N 7, 7. Für jedes Mitglied, das mit nach Mannheim geht, empfiehlt es ſich, ſeiner Wahlpflicht unbedingt vormittags zu⸗ genügen, da nachmittags hierzu keine Gelegenheit mehr ſein dürfte. Mit Bundesgruß„Frenndſchaft“ Der Vorſtand. Lir. 20 Pfg. Franz Froschauer neben der alten Kirche. Tafelſervicen Geſplelles Bociiſſoin- Diano schuqrz pollerl, gul er- Hallen, preiswer! be Hecol. Pianos ſMunnheim, Hunsistraße 0 3, 0 Kaffeeſervicen Wein⸗Bier⸗Likörgläſer Beſtecke aller Art waren Große Auswahl und sehr billig! Weinheimerstrasse geschenkartikel in grofl. Auswahl empfehle Matthäus Kempf u. Frau. doe 9 eee L la eslable Runrisunug i. u. 1.80 I. e Braunkohlenhriketts, Anthrazit EMormbriketis, Zechenkols. K o o b, Kohlenhandlung X Kohlen& prima gesiebte Mufkohlen a Ztr. I, 50 Mark. (ab Montag, den 16. ds. Mts. lieferbar) Rathausstraße. iünnnmmnmmnmmummmmnmminmmmnnummwnmm eee eee ee eee 1 partei von 3 nur noch 1 und die Deutſch⸗ nationalen ebenfalls von 3 nur noch 1 Mandat, während die Volksrechts⸗ partei, die bisher 2 Mandate hatte, über⸗ haupt nicht mehr vertreten ſein wird. Die bisher ſtärkſte Partei des Heſſenlandes, die Sozialdemokratie hat um faſt ein Drit⸗ tel abgenommen und wird von 24 Mandaten nur noch 15 er⸗ halten, womit die ſeitherige Regierungs⸗ koalition zwiſchen Zentrum und Sozialdemo kraten, wie wir das ja ſchon ſeit Jahren vor⸗ ausgeſagt haben, ſtark in die Minderheit ge⸗ raten iſt. Erfreulich iſt aber, daß das Zentrum bei den kommenden Verhandlungen um eine Regierungsbildung wiederum den Aus⸗ ſchlag geben wird. ſtrigen heſſichen Landtagswahlen hat ſich die Mehrheit der bisherigen Regierungsparteien — Zentrum und Sozialdemokraten— in eine ſtarke Minderheit verwandelt. Während bei den letzten Reichstagswahlen ſich die Stim⸗ menzahlen der heſſiſchen Regierungsparteien und der Oppoſition faſt genau die Waage hiel⸗ ten, brachten die geſtrigen Wahlen den Re⸗ gierungsparteien nur noch 25 von insgeſamt 70 Landtagsſitzen. Die geſamte Rechtsoppoſition verfügt über 32 Sitze, ſelbſt wenn man alſo den ſtaatsvarteilichen Abgeordneten zur Rechts⸗ oppoſition hinzurechnen wollte, iſt die Rechts⸗ oppoſition nicht in der Lage, ohne das Zentrum eine Mehrheit zu bilden, da ihr mindeſtens 3 Stimmen fehlen. Das Zentrum wird da⸗ her auch bei den kommenden Verhandlungen um eine Regierungsbildung den Ausſchlag ge⸗ ben. Immerhin iſt auch möglich, daß vorläufig die bisherige Regierung als geſchäftsführendes Ihr. Volksr. 19(62), Heſſ. W. 22(70), DNVP. 316(580), Soz. Arbeiterp. 86(0), DAD. 2124(1651), Stimmberechtigte 6300, abgege— bene Stimmen 5050. Bingen⸗Stadt: SPD. 971(1237), Zentrum 3796(3656), KPD. 467(514), Komm. Opp. 59(0), DBP. 278(633), Staatsp. 179(486), Radikaldem. 18(0), Chr. ſoz. VD. 118(118). Voltsrechtsp. 9(16), Heſſ. W. 61(193), DRB. 114(110), Soz. Arbeiterp. 48(0), NS DA g. 1497(692). Darmſtadt⸗Stadt: Sp. 12 465(is 886), Zentrum 3844(3532), KPD. 6579(5987), Komm. Opp. 236(0), DBP. 2780(908), Staatsp. 935(3602), Radikaldem. 849(0), Soz. 1607(1681), Volksrechtsp. 270 (752), Heſſ. LV. 66(138), DNVP. 1377 (1405), Soz. Arbeiterp. 866(0), NS Du. 25 832(18 141). Offenbach⸗Stadt: SpD. 10 168(15 742). Zentrum 5596(5392), KW. 7048(10 658), 4200(13 928) 2271ũ( 0) 7299(7149) 911(2717) 7165(16 849) 4155(4 626) 3 482(( 0 120 658(63 577) Deutſche Staatspartei Radikaldemokraten Chriſtl. Soz. Volksdienſt Volksrechtspartei Heſſiſches Landvolk Deutſchnationale Soz. Arbeiterpartei Nationalſozialiſten Soziales Berbindlichkeitserklärung ves Schiedsſpruches für die Reichsbahn. wib. Berlin, 16. Nov. Im Lohnſtreit bei der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft wurde heute der Schiedsſpruch vom 11. November 1931 vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärt. Wer wird in Heſſen nun regieren? Preſſeſtimmen zur Landtagswahl— Entſcheidung am 3. Dezember Mannheim, 16. Nov. Ueber die Frage, wer in Heſſen nun regieren wird, ſtellt die„NB.“ folgende Betrachtung an: Von den heſſiſchen Miniſtern ſind bei der geſtrigen Landtagswahl wiedergewählt worden der Staatspräſident Dr. Adelung und der Innenminiſter Leuſchner und zwar beide auf der ſozialdemokratiſchen Liſte. Außer ihnen iſt Finanzminiſter Kirnber⸗ ger, der für das Zentrum kandidierte, ge⸗ wählt. Der Miniſter für Arbeit und Witſchaft, Korell, hatte ſich nach der Umwandlung der Demokraten in die Staatspartei keiner Partet mehr angeſchloſſen und hat aus dieſem Grunde auch nicht kandidiert. Das von ihm verwaltete Miniſterium ſoll, das wird eine der erſten Maßnahmen ſein, zu denen der neugewählte Landtag Stellung nehmen muß, aufgelöſt wer⸗ den.— Gleich nach dem Zuſammentritt des neuen Landtags wird von den Nationalſozialiſten und den Kommuniſten ein Mißtrauensantrag gegen die bisherige Regierung, die vorläufig weiter im Amte bleiben wird, eingebracht werden. Dieſer Antrag dürfte eine Mehrheit von etwa 40 Stimmen finden. Dahinter kommt dann allerdings die Frage, durch welche Par⸗ teien die bisherigen Regierungsparteien er⸗ ſetzt werden ſollen. Die Regierungsbildung wird erheblich größere Schwierigkeiten ma⸗ chen. die bis zur Stunde noch nicht abzuſehen iſt, durch welche Koalition eine Regierung in Heſſen zuſtande kommen ſoll. Kreiſe der Deutſchen Volkspartei, die von 1927 bis heute von 61600 auf 18 300 Stimmen zurückgegan⸗ gen iſt, und nur noch über ein einziges Man⸗ dat im Landtag verfügt, ſind bereits eifrig dabei, eine aus Zentrum, Nationalſozialiſten und den kleinen Parteien gebildete Koalition zu provagieren, während es als durchaus zwei— felhaft bezeichnet werden darf, ob das Zentrum ſich auf ein ſolch gefährliches Experiment ein⸗ laſſen wird. enb. Frankfurt a. M., 16. Nov. Die Frank⸗ furter Zeitung ſchreibt zu den heſſiſchen Land⸗ tagswahlen u. a.: Ueber Heſſen hinaus wird die Frage der Regierungsbildung in dem klei— nen Lande weniger ins Geſicht fallen, als der Eindruck des mächtigen Wahlſieges der Natio⸗ nalſozialiſten. In erſter Linie verdanken ſie dieſen Sieg auch diesmal wohl der ländlichen Bevölkerung. Aber nicht nur ihr. Kein Zwei⸗ fel kann ſein, daß ſie den weitaus größten Teil des ſtädtiſchen Bürgertums zu ſich herüberge⸗ riſſen haben, kein Zweifel, daß ſie auch in die Arbeiterſchaft eingebrochen ſind. Die volksparteilichen„Frankfurter Nachrich⸗ ten“ ſagen, nachdem ſie die Unmöglichkeit einer parlamentariſchen Mehrheitsbildung ohne das Zentrum feſtgeſtellt haben. u. a., hier räche ſich, wie überall, die Taktik der Nationalſozia⸗ liſten die bürgerlichen Mittelparteien zu zer⸗ ſchlagen, anſtatt ihren Elan auf die Zermür⸗ bung der ſozialiſtiſchen Front zu verwenden. Das Zentrum gebe den Ausſchlag. Das„Darmſtädter Tagblatt“(parteilos) kommt zu folgenden Schlußfolgerungen, es hieße den Sinn dieſer heſſiſchen Wahlen in ein Gegenteil verkehren, wenn man etwa den Verſuch unternehmen ſollte. den Nationalſozia⸗ lismus auch fernerhin in Heſſen politiſch aus⸗ alten. Sie müſſen alsbald Gelegenheit er— Udtec n,* der praktiſchen Politik unſeres Lan— (des zu erweilen. ob das Vertrauen. das ihre Wähler ihnen geſtern geſchenkt haben, gerecht⸗ fertigt war. Das nationalſozialiſtiſche„Frankfurter Volksblatt“ äußert ſich u. a. wie folgt: Nach allem dürfte das Zentrum nunmehr endgültig vor die Frage geſtellt werden, ob es mit der „Koalition der Gottesleugner“ brechen will oder ob es, wie es die ganzen Jahre über be⸗ hauptet hat, mit aufrichtigen nationalen Poli⸗ tikern zuſammenarbeiten und ſich jenen Vor⸗ ſchriften beugen will, die von dieſen aus rein formalen dann aber auch aus grundſätzlichen Erwägungen heraus gemacht werden müſſen. Der heſſiſche Staatspräſident über den Ausgang der Wahl wib. Darmſtadt, 16. Nov. Der heſiiſche Staatspräſident Dr. Adelung gewährte dem Vertreter des W. T. B. eine Unterredung, in der er den für die Nationalſozialiſten ſo er⸗ folgreichen Ausgang der heſſiſchen Wahl zum Teil auf die Spaltungen zurückführte, die vor der Wahl in den Lagern der Sozialdemokra⸗ ten, der Kommuniſten und der Demokraten eingetreten und naturgemäß die Stoßkraft die⸗ ſer Parteien außerordentlich gelähmt hat. Des weiteren ſei zu beachten, daß die National- ſozialiſten ſich in der bürgerlichen Preſſe im allgemeinen einer wohlwollenden Beurteilung zu erfreuen gehabt hätten. Eine ſcharfe Stel⸗ lungnahme ſei von dieſer Preſſe gegen ſie nicht erfolgt. Als bemerkenswertes Ergebnis der Mahl bezeichnete der Staatspräſident auch die ſchwere Niederlage, die die beiden Parteien, die die bisherige Regierung am ſchärfſten be— kämpft hättn, nämlich der Heſſiſche Landbund und die Deutſche Volkspartei. erlitten hätten, die in ihren Mandaten von 9 auf 2 beziehungs— weiſe von 7 auf 1 zurückgegangen ſeien. Auf die Frage, ob das jetzige Kabinett irgendwel⸗ che Folgerungen aus dem Ausgang der geſtri⸗ gen Wahlen ziehen werde, antwortete der Präſident daß die Entſcheidung darüber dem am 3. Dezember zuſammentretenden neuen Landtage zufalle. Auch Dr. Adelung hält die Bildung einer neuen Regierung für ſehr ſchwierig. Eine auf der Weimarer Koalition aufgebaute Regie⸗ rung, wie ſie nunmehr 13 Jahre hindurch be⸗ ſtanden habe, ſei nicht mehr möglich, eine reine Rechtsregierung nur unter Tolerierung durch das Zentrum, das in einem gewiſſen Sinne die Schlüſſelſtellung in der Hand habe. Die Nsdap zu dem Ergebnis Nor Wahlen München, 10. Nov. Die Preſſeſtelle der NSDAP. teilt zu dem Ergebnis der Land⸗ tagswahlen in Heſſen mir. de Landtagswah⸗ len in Heſſen haben der NS. den erwar⸗ teten großen Sieg gebracht. No. it ſtärker als bei den letzten Wahlen in Hambourg An⸗— halt und Mecklenburg hat die Bewegung das Tempo ihres unaufhaltſamen Vormarſches ge⸗ ſteigert. In überwältigender Weiſe hat das Volk in Heſſen für den Nationalſozialismus geſtimmt. Die ſchwarz⸗rote Regierungskoalition iſt von der NSDAP. entſcheidend geſchlagen worden und verliert von ihren 42 Mandaten 16. Die Partei konnte ihre Stimmenzahl ge⸗ 2 8 genüber der letzten Reichstagswahl um 115 Prozent ſteigern. Unter Berückſichtigung der weit ſtärkeren Wahlbeteiligung hat der Ge⸗ ſamt⸗Marxismus eine ſchwere Niederlage er⸗ litten, die in einem Verluſt von nicht wenigen als drei Mandaten ihren Ausdruck findet. Auch das Zentrum hat in Heſſen die ver⸗ diente Quittung erhalten für die Anterſtüt⸗ zung, die es dem Marxismus gegen das erwa⸗ chende Deutſchland angedeihen läßt. Der ent⸗ ſcheidende Sieg der NSDAP. findet ſeinen überzeugendſten Ausdruck darin, daß ſie allein mit 27 Mandaten ſtärker geworden iſt als jetzt die geſamte bisherige Regierungskoalition zu⸗ ſammen. Im neuen Landtag werden die Frei⸗ heitskämpfer im Brauhemd allein faſt 40 pCt. der geſamten Mandate repräſentieren. In Heſſen iſt nicht nur um die Landespolitik ge⸗ kämpft worden, ſondern die Heſſenwahl iſt in ganz beſonderem Maße die Antwort des Vol⸗ kes an das Syſtem Brüning und ein untrüg⸗ liches Stimmungsbarometer gegen die heutige Reichspolitik. In Heſſen hat das Volk in noch überzeu⸗ genderer Weiſe als bisher zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß es die Herrſchaft des Nationalſo⸗ zialismus will. Wie lange noch wollen die Kapitolwächter der Demokratie ſich weigern, ihre eigenen Geſetze zu vollziehen, wenn der Wille des Volkes ſo überwäligend gegen ſie entſcheidet? Einheitsfront Sozial⸗ demokraten— RKommuniſten? odz. Berlin, 16. Nov. Die letzte Rede des Führers der Sozialdemokratiſchen Reichstags⸗ fraktion, des Abg. Dr. Breitſcheid, in Darm⸗ ſtadt hat in politſchen Kreiſen zu lebhaften Erörterungen Anlaß gegeben. Namentlich ha⸗ ben die die Kommuniſten betreffenden Aus⸗ führungen Breitſcheids Aufſehen erregt. In einem Teile der Preſſe iſt aus dieſer Stel⸗ lungnahme geſchloſſen worden, daß ſchon ſeit längerer Zeit Verhandlungen zwiſchen Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten geführt würden und daß ein Zuſammenſchluß beider Parteien nur noch eine Frage der Zeit ſei. Von maßgebender ſozialdemokratiſcher Seite wird dem Nachrichtenbüro des VDZ. dazu er⸗ klärt, daß zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten bisher keinerlei Verhandlungen ſtattgefunden hätten, und daß überhaupt von Verhandlungen von Partei zu Partei weder für die Vergangenheit noch für die unmittel⸗ bare Zukunft die Rede ſein könne. Breitſcheids Rede gehe im weſentlichen auf die Tatſache zu⸗ rück, daß bei einem beginnenden Bürgerkrieg ſie ohne ohne jedes Zutun abſolut aus dem Gefühl der Menſchen heraus eine Ueberbrük⸗ kung der Gegenſätze zwiſchen Sozialdemokraten und Kommuniſten anbahne. Die Sozialdemokraten beim Reichskanzler. odz. Berlin, 16. Nov. Wie das Nachrichten⸗ büro des V. D. Z. erfährt, wird vorausſichtlich am Dienstag eine Beſprechung der ſozialde⸗ mokratiſchen Führer mit Dr. Brüning ſtatt⸗ finden. Man iſt bei der Sozialdemokratie der Auffaſſung, daß durch das Auftreten der Na⸗ tionalſozialiſten, das auf der anderen Seite eine geſchloſſene Abwehrfront auf der Linken geſchaffen habe, der Bürgerkrieg in bedrohliche Nähe gerückt ſei. Die Sozialdemokratie will dieſe politiſchen Fragen zum Gegenſtand einer Ausſprache mit der Reichsregierung machen. Sie will von der Reichsregierung eine ein⸗ deutige Erklärung verlangen, ob ſie die Vor⸗ bereitungen des Nationalſozialismus zum Kampf um Rosenburg Roman von Johannes Hollſtein. 88. Fortſetzung. „Daß Sie ſich nicht irren, lieber Schwieger⸗ vater! Alle, die Sie als Kronzeugen aufrufen werden, ſchwören jederzeit, daß ſich nicht das Geringſte ereignet hat!“ „Das hieße Meineid!“ Berghammer zuckte ſpöttiſch die Achſeln. „Das können Sie nicht behaupten. Glauben Sie, daß das Gericht nicht verſtehen wird, daß der Schwiegerſohn des reichen Kamerlingk hin und wieder den Mäzen ſpielt? Das habe ich getan.“ „Verdammte Lüge, Kamerlingk erregt. Berghammer wurde blaß, aber er faßte ſich raſch wieder:„Ah— Sie haben ein wenig in meiner Vergangenheit rumſpionlert?“ „Ich kenne Ihre ganze Vergangenheit, und ich habe keine Luſt, mich mit Ihnen zu unter⸗ halten! Ich reiche die Klage ein. Das übrige wird ſich finden.“ Im Vorzimmer aber ſaßen der Inſpektor Selle mit dem Knacker Kalkum und Fräulein Cordula Steinberg. Die lauten Stimmen der beiden Männer drangen zu ihnen. Selle merkte, wie Kalkum plötzlich ſtutzte. „Was haben Sie, Kalkum?“ „Die Stimme— ich laſſe mich freſſen— det iſt dem Mann ſeine Stimme, for den ick den Jeldſchrank ufffeknackt habe.“ Herr Werziner!“ rief Selle atmete auf. In dieſem Augenblick hatte geſchloſſen. Alles war klar. Naſch entſchloſſen erhob er ſich und öffnete die Tür. „Guten Tag, Herr Kommerzienrat!“ grüßte Selle mit lauter Stimme.„Ich glaube, ich komme gerade zur rechten Zeit!“ Kamerlingk erhob ſich. „Was gibt es, Herr Iniſpektor?“ „Ihre Tochter wird geschieden werden, Herr Kommerzienrat!“ Dann waadte er ſich an den Baron und ſagte:„Herr von Berghammer— ein alter Bekannter will ſie begrüßen!“ Wandte ſich um und rief:„Kalkum, kom⸗ men Sie doch einmal herein! Fräulein Stein⸗ berg— bitte!“ Als Berghammer Kalkum ſah, wurde er bleich und zitterte. Er mußte ſich am Tiſche halten. „Was hat das zu bedeuten?“ fragte Kam⸗ merlingt abermals. Er fühlte, daß etwas Ent⸗ ſetzliches ſich vorbereitete. „Ganz einfach, Herr Kommerzienrat!— Ihr Schwiegerſohn hat Berlins tüchtigſten Geldſchankknacker beauftragt, den Treſor Ih⸗ res Sohnes auf Roſenburg aufzuknacken und ihn zu erleichtern.“ „Lüge!“ ſchrillte des Barons Stimme. „Kalkum rief laut aus:„Det is er! Er hat mir engagiert! Ich kanns beſchwören!“ Kamerlingk fuhr zuſammen. Aber er blieb Herr über ſich, denn— ſeit er alles Nähere über Werziner wußte, konnte ihn das nicht ſo ſehr überraſchen. „Setzen Sie ſich, Baron Berghammer!“— ſich der Ning ſagte Selle eiskalt.„Ihre Beine zittern ja vor Angſt. Kennen Sie die Dame? Es iſt Fräu⸗ lein Steinberg, mit deren Vater Sie in Ge⸗ ſchäftsverbindung ſtanden. Sie kennen doch den Bankier, den Wucherer Steinberg! Nicht wahr, Sie kennen ihn doch! Sie ſind doch mit nach Roſenburg gefahren! Nicht wahr? Alles ſchon feſtgeſtellt! Haben ihm weis gemacht, daß Sie ſich von Ihrem Schwager Geld pum⸗ pen und ihn damit befriedigen wollen. Stimmt das, Herr Baron?“ Berghammer erkannte, daß alles verloren war. d Er antwortete nicht. „Stimmt das, Herr Baron?“ Abermals klang des Inſpektors Stimme.„Wollen Sie mir nicht verraten, wo Herr Steinberg geblie⸗ ben iſt? Er iſt ſeitdem verſchwunden! Aber— wir haben feſtgeſtellt, daß er in der großen Feldſcheune mit verbrannt iſt. Wer hat ihn denn um die Ecke gehen heißen? Ja— wer? Wer hat die Feldſcheune angezündet, Herr Baron?“ Totenſtille im Raume. Aller Augen lagen auf dem zuſammenge⸗ ſunkenen Häuflein Menſch. „Sie ſind verhaftet, Herr von Bergham⸗ mer!“ Dann ſah er den Kommerzienrat an und ſagte mit Bedauern in der Stimme„Ich kann es Ihnen nicht erſparen, Herr Kommerzien⸗ rat.“ Feſt entgegnete der Herr von Kamerlingk: „Nein. Sie ſollen ohne Rückſicht Ihre Pflicht tun. Ich fürchte die Oeffentlichkeit nicht Ich bin Ihnen Dank ſchuldig.“ Er wandte ſich ao. „Da—!“ ſchrie Fräulein Steinberg auf. Bürgerkrieg weiter dulden wolle, oder ob ſie bereit ſei, dieſem Treiben mit allen Mitteln energiſch ent⸗ gegenzutreten. g Der Sport vom Sonntag. e Gruppe Rhein: f Spogg. Sandhofen— Phönix Lhafen SpVg. Mundenheim— Amieitia Viernheim 311 FG. Kirchheim— S. Waldhof: VfL. Neckarau— FC. 08 Mannheim VfR. Mannheim— FV. Sandhauſen Phönix Ludwigshafen ganz ausgeſchaltet Dieſer Sonntag brachte in der Gruppe Rhein verſchiedene auſſchlußreiche Ergebniſſe. So wurde Phönix Ludwigshafen durch eine unetwarten hohe 4:1⸗Niederlage gegen Sundhoſen vollig aus dem Rennen um die Meiſtertrone geworfen. Aber auch Vie. Neckarau kam nur mit viel Glück ge⸗ gen Mannheim 08 zu einem inappen 10S der den Leiſtungen nach nicht verdient was, Deſto erfolgreicher ſchuut Vidi, Wiannheim ab, der Sandhauſen mit 10:0 ab fertigte. Schwer zu kämpfen hatte Waldhof, um in Kirchhenu mit erfolgreich beſtehen zu tonnen. Die Begegnung Mundenheim⸗Viernheim endete mit einem 311 Sieg der Mundenheimer, die dauat endgüllig der Abſtiegsgefahr entronnen ſind Stand der Tabelle vom 15. November: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore P. SV. Waldhof 13 10 2 1 438.12 22 Vf. Neckarau 14 9 31:12 22 VfR. Mannheim 14 8 29:19 18 Phönix Ludwigshafen 14 7 36:27 17 SpVgg. Mundenheim 14 6 27:27 14 SpVgg. Sandhofen 14 5 18:17 13 Amicitia Viernheim 13 5 25:22 12 08 Mannheim 14 3 17:21 FV. Sandhauſen 14 2 11:60 FG. Kirchheim 14 1 14:49 Weitere Reſultate: Gruppe Nordbayern: ASV Nürnberg— Bayren Hof VfR Fürth— FC Beureuth FC Schweinfurt— 1. FC Nürnberg Spog Weiden— Spvg Fürth Würzburger Kickers— FV 04 Würzburg — n o t G D 2 2 Gruppe Südbayern: a Bayern München— Wacker München Teutonia München— DSV Münche 7 Jahn Regensburg— 1860 München FC Straubing— VfB Ingoldſtadt Schwaben Augsburg— SSV Ulm Gruppe Württemberg: VfB Stuttgart— Stuttgarer Kickers Union Böcki7gen— FW Zuffenhauſen VfR Heilbronn— FC Birkenfeld FC Pforzheim— Spfr. Eßlingen Germ. Brötzingen— SW Feuerbach Gruppe Baden: Phönix Karlsruhe— Karlsruher FV. Freiburger FC.— FC. Mühlburg FC. Villingen— VfB. Karlsruhe FC. Rheifelden— FV. Raſtatt SpVg. Schramberg— SC. Freiburg Gruppe Main: Rotweiß Frankfurt— Eintracht Frankfurt 2: Germania Bieber— Offenbacher Kickers ö Union Niederrad— Griesheim 02 FC. 93 Hanau— Pf. Neu⸗Iſenburg 5 FSW. Heuſenſtamm— Germ. 94 Frankfurt 31! „ Gruppe Heſſen: e Wormatia Worms— Alemannia Worms Viktoria Walldorf— Kaſtel 06 FSV. 05 Mainz— FC. Langen Viktoria Urberach— SV. Wiesbaden Olympia Lorſch— SV. 98 Darmſtadt Berghammer hatte einen Revolver aus der Taſche gezogen und ihn an die Stirn geſetzt. Raſch ſprang der Inſpektor hinzu— zu ſpät! Die Waffe entlud ſich, entſeelt ſank der Baron von Berghammer zu Boden. Der Inſpektor beugte ſich zu ihm herab. „Tot!“ ſagte er lakoniſch.„Beſſer als auf dem Schafott, das ihm gewiß geweſen wäre!“ Stumm verließen die Anweſenden das Zimmer. a f Frau Käthe erhielt die Todesnachricht mit der traurigen Aufklärung am nächſten Tage. Gothe fand ſie tränenüberſtrömt und fragte ſie beſtürzt nach dem Grunde. Sie reichte ihm den Brief, den er entſetzt las. Aber er fand ſich raſch wieder. Nahm die beide Hände Frau Käthes und zog ſie empor. „Frau Käthe!“ ſagte er weich.„Sie wei⸗ den— das ſchreckliche Ende Ihrer Ehe ver geſſen!“— N Sie ſah ihn unter Tränen an. „Sie— lieber Freund?“ „Ja, ich. Frau Käthe. Meine Stunde wird bald kommen!“ Dann nahm er ihren Arm und geleitete ſie hinaus. Er ging mit ihr im Herbſtſonnenſchein über die Fluren Roſenburgs. „Hier haben ſich Haß und Bosheit die Hand gegeben, haben gewütet auf den Fluren Ro- ſenburgs. Jetzt ſoll Frieden die Fluren und Menſchen beglücken“, ſagte er ernſt.„Vergeſ⸗ ſen wir alles Schlechte, bauen wir weiter am auten Werke daß wir Freude daran haben. Denken Sie, das Leben fängt an, Frau Käthe. Fortſetzung folgt. aus Nah und Sern Ludwigshafen, 16. Nov.(Einbruchsdieb⸗ ſtahl.) In der Nacht auf Montag wurden die Auslagekaſten eines Juweliers im Stadtteil Süd mittels Nachſchlüſſel geöffnet und daraus Damen⸗ und Herrenuhren, Ringe und eine Weckeruhr im Werte von etwa 570 Mk. ge⸗ ſtohlen. Ludwigshafen, 16. Nov.(Ein Meſſerheld.) In der Nacht auf Montag, gegen 1 Uhr wurde Ecke Kanal⸗ und Gräfenauſtraße ein lediger 25 Jahre alter Tagner von hier von einem ledigen Schmied, ebenfalls von hier, durch 4 Meſſerſtiche in den Kopf ſchwer verletzt. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Täter konnte noch in der gleichen Nach feſtgenommen werden. Grünſtadt, 15. Nov.(Blutiger Zu ſammen ſt o ß.) In der Sonntagnacht gegen 2 Uhr kam es auf der Altgaſſe zu einem Zuſammen⸗ ſtoß politiſcher Gegner, wobei der 28 jährige Ar⸗ beiter Willi Dauth, der der kommuniſtiſchen Par⸗ tei angehört, von dem Arbeiter Valentin Hahn, der Nationalſozialiſt iſt, einen Piſtolenſchuß erhielt. wib. Saarlouis, 16. Nov.(politiſche Zu⸗ ſammenſtöße.) In der Nacht zum Sonntag kam es hier zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten. In einer Wirtſchaft kam es zu einem Wortwechſel, in deſſen Verlauf ein Nationalſozialiſt vier Schüſſe gegen ſeine Gegner abfeuerte. Bei der ſich hieraus entwickelnden Schlägerei wurden zwei SA-Leu. durch Meſſerſtiche und Fußtritte ſo ſchwer verletzt, daß ſie dem Krankenhaus zugeführt werden muß⸗ len. Außerdem wurden noch mehrere andere— zum Teil unbeteiligte— Perſonen ſchwer verletzt. Der Landjägerei gelang es, im Laufe der Nacht die Haubptbeteiliaten feſtgzunehmen. wtb. Kaſſel, 15. Nov.(77 Schafe von einem Eiſenbahnzug getötet.) Ein Perſonenzug fuhr geſtern Abend auf der Strecke Kaſſel— Bebra in eine große Schafherde hinein, die aus ih. n Pferch ausgebrochen war und in dich. Maſſen über die Eiſenbahngleiſe drängte. 7“ Schafe wurden getötet. Nachdem die Schienen abgeräumt waren, konnte der Zug nach 10 Minuten Verſpätung die Fahrt fortſetzen. Mannheim, 16. Nov.(Entlaſſungen.) Bei der Rheiniſchen Gummi- und Celluloid-Fabrit A. G. in Mannheim⸗Neckarau, die dem J. G. Far⸗ ben⸗Konzern gehört, gelangen am 21. November aus der Puppenabteilung 300 meiſt weibliche Ar— beitskräfte zur Entlaſſung. witb. Kopenhagen, 16. Novbr.(Autoun⸗ glück.) Ein Automobilunglück ereignete ſich ge— ſtern nacht in der Nähe von Faaborg auf der Inſel Fünen. Zwei überfüllte Automobile ſtießen zu⸗ ſammen. Beide Wagen wurden zertrümmert. Ein dritter Kraftwagen, der hinzukam, nahm die Ver⸗ wundeten auf und wollte ſie zum nächſten Kranken⸗ haus befördern, ſtürzte aber in einer ſcharfen Kurve um. Der Führer des dritten Autos wurde getötet, drei Perſonen wurden lebensgefährlich und ſieben leichter verletzt. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die Führer der beiden zuſammengerannten Kraftwagen betrunken waren. Der Führer des dritten Wagens war der einzige, der keinen Alkohol genoſſen hatte— Dauth mußte in das hieſige Krankenhaus über⸗ führt werden. Hahn gibt an, in Notwehr gehan⸗ delt zu haben. N Eiſenberg, 15. Nov.(Gine 9 6⸗Jährige) Die älteſte Einwohnerin von hier, Frau Eliſabeth Korell konnte am Sonntag ihren 96. Geburtstag feiern. Sie iſt körperlich und geiſtig rüſtig. Kaiſerslautern, 16. Nov.(Das alte Lied.) Das 5⸗jährige Kind des Pächters der Enters⸗ weiler Mühle, O. Merſy, fiel rücklings in eine Wanne mit heißem Waſſer und verbrühte ſich dabei ſo ſchwer, daß es nach ſeiner Verbrin⸗ gung ins ſtädtiſche Krankenhaus ſtarb. Lokale Nachrichten »Eine ruchloſe Tat. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat ſich hier eine ſchwere Bluttat zugetragen. Dabei wurde der beim hieſigen Polizeiamt Dienſt tuende Hauptwachtmeiſter Herr Wilhelm Weis ein Opfer ſeines ſchweren Berufes. Die Einzelheiten über das tiefbedauer⸗ liche Vorkommnis ſind ja ſchon ortsbekannt. Um 4 Uhr früh ſoll dieſe ſchreckliche Tat paſſiert ſein. Der im Dienſt gefallene Beamte war hier allge⸗ mein beliebt, geehrt und geachtet. Mit den Hin⸗ terbliebenen des allzeit pflichttreuen Polizeibeamten empfindet man die Schwere der Tat und das Mit⸗ leid über den ſo plötzlich hereingebrochenen Verluſt ihres treuſorgenden Ernährers und vorbildlichen Familienvaters. Der Name unſeres Heimatortes hat durch dieſe abſcheuliche Tat wieder einmal ſehr ſchwer gelitten. In aller Welt war dieſer Tage von unſerem Viernheim zu leſen und in aller Mund wurde von dieſem geſprochen, aber leider nicht von der guten Seite. Möge dieſe Tat aber eine Mahnung ſein, unſere Polizeibeamten in ihrem ſchweren Beruf allzeit zu unterſtützen und alles zu vermeiden, damit mit dem Leben der Menſchen nicht gefrevelt wird, wie das leider am Sonntag Früh ſo furchtbar zum Ausdruck kam. Die Beiſetzung des ſo jäh ums Leben gekommenen Polizeibeamten findet morgen Nachmittag 3 Uhr ſtatt. Aus unſerem Leſerkreis erhalten wir zum Tode des Herrn Polizeihauptwachtmeiſter Wilhelm Weis das nachſtehende Gedicht: Ein Opfer der Pflicht. Ein gutes Leben hat geendet, In letzter Samstag Nacht, Die braven Bürger ſchliefen, Und er hielt treu die Wacht. Erßzkämpfte einſt fürs Vaterland, Und kehrte geſund zurück, Nun hat ihm ruchlos Mörderhand, Den Dolch ins Herz gezückt. So mußt er doch im Dienſt fürs Reich Sein teures Leben geben, Er war ſtets pflichtgetreu, beliebt, Ein Vorbild den Kollegen. Ruh in Gott! Du braver Mann, Zu früh biſt Du genommen, Dem treuen Weib, den Kinder Dein, Ein Traum iſt jäh zerronnen. Gott tröſte ſie in ſchwerem Leid, Auf Wiederſehen! In der Ewigkeit. R. D »Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen 2 wegen Vergehen gegen das Urkundenſtempelgeſetz, das ſind Wirte, die ihre Grammophone nicht verſteuert haben und 1 wegen Diebſtahl einer Fahrradlampe. Weiter wurden 2 Perſonen wegen Ruheſtörung feſtgenommen und zur weiterer Exzeſſe in Haft geſetzt.— Der Einbruch in dem Verkaufshäuschen des Jakob Wedel iſt aufgeklärt und die 3 Täter veranzeigt wordeu. * Feierabendſtunden einhalten! Wir verweiſen auf die diesbezügliche Bekanntmach⸗ ung in vorliegender Nummer und empfehlen den Wirten deren ſtrikte Befolgung, ohne Rückſicht vorgehen wird. * Das Wahlergebnis der Landtags- wahl in Viernheim und das Geſamtergebnis aus Heſſen, das wir bereits ſchon am Sonntag und Montag Früh durch Extrablatt bekannt gegeben haben, finden unſere Leſer auf der 4. Seite der vorliegenden Nummer. Im Durchſchnitt ſtimmten 80-85% der Wahlberechtigten ab. Viernheim hat aber diesmal ſehr ſchlecht abgeſtimmt. Es gingen nur etwa 60% der Wähler an die Wahlurne. * Den Grundſatz„Qualität über alles“ hat die Maggi⸗Geſellſchaft auch bei Ein⸗ führung ihrer Prämien für die fleißige Verwendung von Maggi's Erzeugniſſen gelten laſſen. Die ein⸗ zelnen Gegenſtänden ſind durchaus praktiſch und qualitativ wirklich gut. Die Hausfrauen werden ihre Freude daran haben. Da überdies bei der vielſeitigen Verwendung von Maggi's Erzeugniſſen im Haushalt ſchnell die nötige Anzahl Gutſcheine beiſammen ſind, lohnt es ſich, dieſe zu ſammeln. Zehn Eiſenbahnwagen voll Kath⸗ reiner für die Deutſche Winterhilfe! Das Haus Kathreiner in Berlin hat vierhundert— tauſend Pakete Kathreiner, die im Winter an Ar- beitsloſe koſtenlos verteilt werden ſollen, geſpendet. — Kirchweih⸗ und Wahltage in Viernheim Kirchweihe und Wahl, ſchon des öfteren war dieſes uns ins den letzten Jahren beſchieden. Die diesjährige Kirchweihwahl ging um die Sitze des Landtages. Schon wochenlang wurde wie überall, ſo auch hier der Wahlkampf heiß geführt. Trotz alledem waren es nur 60% der Wahlberechtigten, die ſich an der Wahl beteiligten. Der Zentrums- turm hat allen Anſtürmen Stand gehalten, ja ſeine Poſition ſogar noch erheblich verſtärkt, währenddem die Sozialdemokraten wie im Reich, ſo auch hier immer mehr zuſammenſchmelzen. Die Kommuniſten haben ihren Stand behauptet; die Nationalſozialiſten wurden geſchlagen und verloren mehr als 300 Stimmen. Die Wahl ging ſtill und ruhig von ſtatten. Infolge der in den frühen Morgenſtunden erfolgten Bluttat, bei welcher der Polizeihauptwacht⸗ meiſter Weis ſo ſchmählich ſein Leben laſſen mußte, waren alle Wahlagitationsarbeiten verboten.— Das Wetter während der beiden Kirchweihtage war glänzend und befriedigte in jeder Beziehung. Der Fremdenverkehr am Sonntag war recht lebhaft und wurde durch das ſchöne Wetter noch gehoben. Des— gleichen war auf dem Marktplatz, der mit ſeinem Karuſſell, Schiffſchaukel, Zuckerbuden uſw. ſeine An- ziehungskraft auf Jung und Alt ausübt, über die zwei Tage reger Betrieb. Die Tanz- und Ver- gnügungslokale hatten guten Beſuch zu verzeichnen. Allerdings wird der Umſatz ein nicht allzugroßer geweſen ſein. Die Arbeitsloſigkeit wird ſich auch hier kataſtrophal bemerkbar gemacht haben. Heute Dienstag wird noch einmal gefeiert und gejubelt, dann gehört auch die Kerve 1931 der Vergangen- heit an. da die Polizei Schütze den Hals!— pflege ihn täglich— gurgle troccen mit Vosge 5 2 1 41.0.0. Eingeſandt. Die Steuer⸗Vergünſtigung für in den Vorjahren erſtellte Neubauten; hier Be⸗ ſchluß des Gemeinderats in ſeiner Sitzung vom 12. November 1931. Von intereſſierter Seite werde ich gebeten, an obigem Ratsbeſchluß ausführlicher Stellung zu nehmen, da aus dem Bericht Näheres nicht erſicht⸗ lich iſt. Der Sachverhalt iſt folgender: Die Gemeinde Viernheim gewährte in den. Vorjahren nicht die ſteuerliche Vergünſtigung für erſtellte neue Häuſer wie der heſſ. Staat— auf Antrag hin beim Finanzamt Heppenheim— ſon⸗ dern es mußte das Grundſtück ſamt Hauswert ver- ſteuert werden(beim Staat nur der Wert des Grundſtücks). Anträge bei dem letzten Gemeinde⸗ rat, gleiche Beſteuerung der Neubauten vorzunehmen. alſo eine Ermäßigung eintreten zu laſſen, wurden ſtets abgelehnt. Auf Grund einer Notverordnung iſt nun aber auch die Gemeinde ab 1. 4. 31 ver⸗ pflichtet, die gleiche Steuervergünſtigung für Neu- bauten eintreten zu laſſen, die 1931 erſtellt wer⸗ werden. Anſchließend an dieſe Notverordnung ſtellte ich daher an den Gemeinderat den Antrag, eine gleiche Vergünſtigung für die in den Vorjahren er- ſtellten Neubauten eintreten zu laſſen mit der Be⸗ gründung, daß gerade dieſe Leute beſondere Schwie⸗ rigkeiten hätten, indem ſie in Zeiten ihre Häuſer erſtellten⸗ wo Einkommen und Verdienſt beſſer, wo niemand, ob Beſitzer od. Mieter erwerbslos waren, während andrerſeits die Zinſenlaſt bis heute nicht geringer wurde, wo auf die Zinsſenkung aber ſchon lange gewartet wird. Nach dem Beſchluß des Ge⸗ meinderats tritt nun ab 1. 4. 31 die gleiche Steuervergünſtigung ein wie beim Staat und zwar ab Erbauungsjahr auf 8 Jahre d. h. alſo wer 1924 gebaut hat, braucht für 1931 und 1932 die Gemeindeſteuern nicht mehr für Grund- und Gebäudewert zu entrichten(angenommen 7500 M.) ſondern nur für den Grundwert allein(angenommen 500 Mk.); wer 1929 gebaut hat, genießt dieſe Vergünſtigung mithin bis 1937, aber nur ab Rechnungsjahr 1931, nicht rückwirkend. Hiernach muß Jeder, der ab 1923 ein neues Haus erſtellt hat, ſofort ſeinen Gemeinde- ſteuerzettel 1931 aufs Rathaus bringen zur Be⸗ richtigung: wer es vergißt, zahlt weiterhin die er⸗ höhte Grundſteuer. Fr. Bender, Ratsmitgl. Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 16. Nov. Weizen inl.(75—76 Kilo. gut, geſund und trocken) 24,90— 25,25, Roggen inl. 22,25— 22,75, Hafer inl. 16,25 bis 18,75, inl. Sommergerſte 18,50— 19,25, Futter- gerſte 17,50— 18,50, ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, neue Mahlung, Nov.-Dez., 35,25, desglei— chen mit Auslandsweizen 87,25, ſüdd. Weizenaus— zugsmehl, gleiche Mahlart und Lieferung, 39,25 bezw. 41,25, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahl- art und Lieferung, 27,25 bezw. 29,25, Roggen⸗ brotmehl, 60prozg. Ausmahlung, je nach Fabrikat, 3132,50, feine Weizenkleie 9,50, Biertreber 13,25, Erdnußkuchen 14. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 16. Nov. Zufuhr und Preiſe: 124 Ochſen 26—834, 212 Bullen 18—26, 340 Kühe 10-26, 354 Färſen 25—36, 662 Kälber 26 bis 45, 33 Schafe 20—22, 3051 Schweine 36—46, 4 Ziegen 12—18 Mark. Marktverlauf: Großvieh ruhig, geringer Ueberſtand, Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine ruhig, geringer Ueberſtand. Delus Nachilibbeu voi NMASGI Würze veclaugeu die voii iteuii ſiduudlet duteli- s gibt für eine Nasche M ½ Gutschein . Ax— M 2 3 7— 3e 22— Rampf um Rosenburg Noman von Johannes Hollſtein. 89. Fortſetzung. Es iſt eine ſchlechte Stunde zu einer Werbung — aber ich tue ſie doch in dieſer Stunde— Frau Käthe— wollen Sie— Frau Gothe werden?“ Sie hat ihm nicht geantwortet, aber ſie barg das Haupt an ſeiner Bruſt, und der Druck ihrer beiden Hände, die ſeine Rechte um⸗ klammerten, ſagte mehr als tauſend Worte. Er nahm ihr Köpfchen hoch und ſagte ernſt: „Wenn— Will wieder heimgekehrt iſt, dann — nicht wahr— Käthe— liebe Käthe— dann wollen wir ganz ſtill Hochzeit feiern.“ Ihr Herz ſchlug raſcher bei ſeinen Worten. „Ganz ſtill, Käthe!“ ſagte er innig.„Denn in unſeren Herzen iſt das Glück— und es liebt die ſelige Stille.“ Da bat die Frau mit bebender Stimme: „Du— willſt— mich— du— küſſe mich, Lieber— daß ich weiß, daß du mich genommen haſt— für immer.“ Da küßte er das junge Weib an feiner Seite. Ganz leiſe, ſcheu, aber die Liebe war in dieſem Kuſſe. 92* Am nächſten Tage traf der Kommerzien⸗ vat von Kamerlingk auf Noſenburg ein. Man ſah ihm die Erſchütterung, die er 1 die furchtbare Eröffnung erlitten hatte, * Der Gatte der Tochter— ein Mörder!“ Es hatte ſich auch nicht verheimlichen laſ⸗ ſen. Der Fall ging durch die Tageszeitungen unter Namensnennung. Die Zeitungen kaüpf— ten daran ſehr ſachliche Kommentare und ver— ſchwiegen auch den Umſtand nicht. daß die Scheidung von des Toten Frau beantragt war. Kamerlingk ſprach ſich mit ſeiner Tochter aus. Gothe wohnte der Ausſprache bei und freute ſich, wie ruhig und gefaßt Frau Käthe war. „Mache dir keine Sorgen um mich, Papa!“ ſagte die junge Frau feſt.„Schon lange war zwiſchen mir und meinem Gatten kein Band mehr, das uns zuſammenhielt. Er war mir ein Fremder geworden, ſo fremd— wie das Glück. Sei um mich nicht in Sorge— ich weiß jetzt meine Straße. Papa— ich— ich— will mich— bald wieder vermählen!“ Der Kommerzienrat ſah die Tochter er⸗ ſtaunt an. Dann ſagte er:„Kind— es iſt jetzt nicht die Zeit, darüber zu ſprechen.“ „Doch, Papa! Der Herrgott oben, der wird mich— und Hellmer verſtehen, wenn wir nicht das Trauerjahr abwarten, ſondern ganz ſtill ein neues Leben beginnen.“ Die Augen der beiden Männer trafen ſich. Dann reichte Kamerlingk dem Mann die Hand und drückte ſie herzlich. Bewegt ſagte er:„Machen Sie mein Kind glücklich, damit es nicht noch einmal in die Irre geht!“ Ich danke Ihnen, Herr von Kamerlingk. Ich will Käthe glücklich machen!“ „Kathe?“ fragte der Kommerzienrat er⸗ ſtaunt cee Ja!“ lachte Frau Käthe verlegen.„Der „Schaffranz.. ich habe allerhand Neu⸗ Name Alida gefällt Hellmer nicht,... da hat igkeiten für Sie. Zuerſt eine bittere, die wenig er mich umgetauft. viel beſſer klingt?“ „Ja!“ geſtand Kamerlingk.„Gut.. Schade.. Findeſt du nicht, daß es Käthe! daß der Junge jetzt nicht in unſe— rem Kreiſe iſt!“ „Hat Will geſchrieben?“ Ja. und „ ſeine tapfere Pflegerin. gewichen. Er iſt wieder frohgeſtimmt. Ich glaube, das haben wir nicht zum wenigſten Fräulein Elſe zu verdanken.“ „Ich glaube es auch, Papa!“ ſagte Käthe eifrig. * auch Fräulein Schaffranz, Der Junge it endgültig über den Berg! Alle Schwermut iſt ö ö 1 N ö U Der Kommerzienrat ſuchte Schaffranz auf, den er wiederum, Stalle traf. „Guten Tag, Herr Schaffranz!“ Ein Freudenſchein glitt über des Mannes ernſtes Geſicht. „Herr von Kamerlingk! Herzlich willkom— men!“ „Schönen Dank, lieber Freund! Unſer... Junge läßt grüßen!“ Verlegen ſah der Mann zu Boden. „Unſer... Junge! Ja, ja, iſt ſchon ſo, Herr von Kamerlingk. Iſt mir doch ans Herz ge— wachſen, als wenns meiner wär!“ „Vielleicht wird er es noch, Schaf⸗ franz!“ „Wie meinen Sie das, Kerr Kommerzien— rat?“ 5 Kamerlingk ergriff die harten Hände des Mannes und drückte ſie. wie das letzte Mal, im: 1. 0 engumſchlungen über Roſenburgs Fluren wan⸗ dern ſah. Herr Kommerzienrat— Sie bekom— erfreut.“ Er erzählte ihm die Angelegenheit mit dem Baron Berghammer. Aber ließ Schaffranz keine Zeit, irgend— wie ſein Bedauern auszuſprechen. „Kein Wort darüber zu verlieren, kein Wort!... Etwas anderes... ich fahre mor— gen nach Schloß Waslewſki. Ich kaufe die Was⸗ lewſkiſche Herrſchaft.“ „Glück auf. Herr Kommerzienrat! Grenzwacht marſchiert!“ „Ja!“ Der Kommerzienrat reckte ſich.„Es ſoll eine Grenzwacht werden. ein Bollwerk ge— gen alle Feinde, die gegen Deutſchland an— rennen. Und dann— meine Tochter hat ſich mit Herrn Gothe verlobt.“ „Ich habe es mir gedacht, als ich ſie geſtern Die men keinen ſchlechten Hochachtung vor Gothe!“ Kamerlingk nickte nachdenklich. „Ich mag ihn ſehr gern. Aber ich mochte auch noch etwas anderes! Schaffranz— wenn meine Junge— und Ihr Mädel— ein Paar werden— lieber Schaffranz, es wäre meines Lebens ſchönſte Stunde!“ Schaffranz glaubte, daß er träumte. „Herr von Kamerlingk!“ ſtieß er hervor, „Der Sohn des Kommerzienrats von Kamer⸗ lingk— dem— dem ſoll die Tochter des Zucht häuslers begehrenswert erſcheinen?“ Kamerlingk ſah ihn lange an. Dann legte Schwiegerſohn. Alle er ihm die Hand auf die Schulter. —: Fortſetzung folgt.— TTTPTPTPTTTTTTTT