Sportplätze an der Lorſcher⸗Straße mit Sport⸗ N. J. K 0 0 halle und Kaffeewirtſchaft. Sportvorſchan für Sonntag, den 22. November Anſere 1. Maunſchaft ſpielt am Jonntag gegen Rot⸗Weiß Mannheim. ö Beginn ¼2 Uhr. Die 2. M. empfängt die 1. von Bens heim zum fälligen Verbandsſpiel. Wenn auch Bensheim 1. den Schluß der Tabelle ziert, ſo iſt doch nicht geſagt, daß ſie die ſchwächſten in der Gruppe ſind, beileibe nicht, ſie haben bisher meiſt auf fremden Plätzen ſpielen müſſen, und wenn man dieſes in Erwägung zieht, dann kann man verſtehen, daß ſie augenblicklich am Schluß ſtehen. Sie werden beſtimmt ihre Stellung im Laufe der Spiel⸗ ſerie noch verbeſſern. Dieſes Spiel iſt durchaus offen und beginnt um 3 Uhr.— Weiter ſpielen: Worms 1.— Viernheim 3. 3 Uhr Worms 2.— Viernheim Jug. 1. 1.15 Uhr Heppenheim 2.— V'heim Privat 1.15 Uhr V'heim Sch. 1.— Waldhof Sch. 1. ½ 1 Uhr Handball. Viernheim 1.— Weinheim 1. 7.2 1 V'heim Jug.— Weinheim Jug. 3 Uhr Viheim Sch.— Weinheim Sch. 2 Uhr Unſere werten Freunde ſowie alle Fußballintereſſenten ſind zu dieſen Spielen ergebenſt eingeladen. Freitag abend Spielerverſammlung z. Harmonie. NB. Ab Famstag 4 Uhr und Fonntag 3 Uhr Abſchluſt des großen Preiskegelns. Amicitia 09 E. V. Vhm. 8 Sportplatz im Wald mit 8» Reſt.„Zur Waldſchenke“. Sonntag, den 22. Nov. 31, nachmittags ¼3 Uhr Der entſcheidende Großkampf geg. Sportverein Waldhof Meiſter der Gruppe Rhein. Vorher untere Mannſchaften: 9 Uhr 3. Mannſch. ½11 Uhr 4. Mannſchaften, 1 2. Mannſchaften. Der Ball wird vor dem Spiel abgeworfen und während der Halbzeit werden von dem hieſigen Flugzeugführer Pfützer u dem Kunſtflieger Chriſt Kunſtflüge ausgeführt. Der Kartenvorverkauf findet wie immer Sonntag vormittag von 11 Uhr ab in der Geſchäftsſtelle und im Bereinslokal zum Goldenen Stern ſtatt. Samstag Abend in Friedrichsfeld Schülerverbands⸗ ſpiel. Abfahrt wird noch bekannt gegeben. Sämtliche Mitglieder und Sportanhänger werden zu dieſen wichtigen Verbandsſpielen frennd⸗ lichſt eingeladen. Die Sportleitung. Lokale nachrichten *„Die Spaniſche Fliege“, das Erſt⸗ lingswerk der beiden großen Schwank Autoren Franz Arnold und Ernſt Bach, iſt vom Volkschor zur Aufführung erworben worden. Das Stück wird erſtmals an Weihnachten ds. Is. zur Aufführung kommen. * Der mehrfache Gruppenmeiſter Waldhof auf dem Waldſportplatz. Das wichtigſte Spiel der Gruppe Rhein findet am Sonntag in Viernheim ſtatt, das Spiel, das für den Altmeiſter Sportverein Waldhof zur Erringung der Meiſterſchaft ausſchlaggebend iſt. Sollte Nek⸗ karau in Ludwigshafen verlieren und Waldhof in Viernheim gewinnen, ſo wäre die Meiſterſchaft für Waldhof ſicher. Für die Viernheimer gilt die letzte Frage: Gewinnt der Sportverein Waldhof in Viern⸗ heim? Es iſt nun Sache der Viernheimer Grü⸗ nen, hierauf die Antwort auf dem Spielfeld zu geben. Das Spiel im Stadion hat bewieſen, daß die Waldhöfer auch nur mit Waſſer kochen können. Ein Elfmeter, ein Geſchenk eines Schiedsrichters, half der ſchwarzblauen Kombinationself aus der Patſche, der Kampf wäre ſicher unentſchieden ge⸗ endet. Es iſt dies ohne Zweifel ein Beweis, daß die Grünen den Kampf mit dem Altmeiſter Wald⸗ hof aufnehmen können. Die 11 Grünen müſſen mit einer rieſigen Kampfesfreude, mit dem Einſatz ihrer ganzen Perſon, des ganzen Könnens und der ganzen Energie den Kampf aufnehmen. Der Aus⸗ gang iſt noch lange nicht ſo ohne weiteres für Waldhof ſicher. Der Ball wird vor dem Spiel mit dem Flugzeug abgeworfen und während der Pauſe wird unſer einheimiſcher Pilot Herr Nikol. Pfützer Kunſtflüge mit ſeinem Partner, Herr Chriſt, ausführen, die ihre Anziehungskraft nicht verfehlen dürften. Die Beerdigung des Polizei⸗ hauptwachtmeiſter Weis. Die Trauerfeier des auf ſo tragiſche Weiſe um Leben gekommenen Herrn Polizeiwachtmeiſters Weis fand geſtern unter rieſiger Anteilnahme der Bevölkerung ſtatt. Ein Leichenzug, wie ihn Viern⸗ heim noch nie geſehen, bewegte ſich unter dumpfem Trommelwirbel von der Bismarckſtraße durch den Ort. Unter der rieſigen Menge der Leidtragenden merkten wir den Vertreter des Miniſteriums des Innern, Herrn Miniſterialrat Dr. Siegert, die Polizeiabordnungen der näheren und weiteren Um- gebung, ſowie die geſamte hieſige Beamtenſchaft aus dem Staats⸗ und Gemeindedienſt, ferner zahl⸗ reiche hieſige Vereine und Korporationen. Alle waren ſie gekommen, um dem beliebten Polizeibe⸗ amten, der ganz in ſeinem Berufe aufging, aller⸗ orts geehrt und geachtet war, die letzte Ehre zu erweiſen. Der Leichenzug trug ganz ein militäri⸗ ſches Gepräge.— Unter den Klängen eines Trauer⸗ chorals, geſpielt von der anweſenden Polizei⸗ und Schupokapelle Darmſtadt, unter den Ehrenbezeug⸗ ungen der Polizei und unter rührender Anteil⸗ nahme der anweſenden Trauergäſte wurden die ſterblichen Ueberreſte des noch vor einigen Tagen in der Vollkraft ſtehenden Mannes von ſeinen hie⸗ ſigen Kollegen aus dem Hauſe zum Leichenwagen getragen. Hierauf ſetzte ſich ein Leichenzug in Be⸗ wegung, wie ihn Viernheim bisher noch nicht ge⸗ ſehen hatte. Es beteiligten ſich: der Männergeſang⸗ verein, die freiw. Feuerwehr, Schupo⸗ und Polizei⸗ beamte mit ihrer Muſikkapelle von Darmſtadt, Polizeiabordnungen von Mannheim, Weinheim, Lampertheim, Worms, Heddesheim uſw.; die Ver⸗ treter der Behörden, die Gemeindebeamten, Reichs⸗ bahn⸗ und Reichspoſtbeamten, die Beamten der O. E.G.⸗Bahn, des Forſt⸗ und Zollamts, der Krie⸗ ger⸗ u. Soldatenverein„Teutonia“, ſodann waren im Trauergefolge überaus zahlreiche Männer und Frauen unſerer Gemeinde vertreten. Auf dem Friedhof nahm Hochw. Herr Kaplan Weil die Einſegnung vor. Um das Grab gruppierten ſich die Leidtragenden, vor denſelben die ſchmerzgebeugten Hinterbliebenen und Anverwandte. Nachdem die kirchlichen Zeremonien beendet waren, gab die Schupo die Ehrenſalve. Hierauf ſang der Männer- geſangverein den Trauerchor:„Still ruht Dein Herz“. Nun hielt Hochw. Herr Kaplan Weil eine Grab⸗ rede, in welcher er die vortrefflichen Tugenden des auf ſo ſchmähliche Weiſe ums Leben gekommenen hervorhob und die ſchauervolle, ruchloſe Tat tief empört verurteilte. Sein Dienſt und ſein Beruf war es, für die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu ſorgen. Und als er friedlich den Streit ſchlich · ten wollte, den Randalierenden auf die Sinnloſig⸗ keit ſeiner geſetzwidrigen Tat aufmerkſam machen wollte, traf ihn die Mörderhand. Er war ein trefflicher, treuſorgender, Familienvater, Führer und Vorbild der Jugend. Er lehnte die Zeit ab, die ſich ſtolz das Jahrhundert der Freiheit nennt. Der Mörder iſt nicht der arme Menſch, der den Dolch gezückt hat, Mörder ſind die, die tagtäglich in Zei⸗ tungen und Verſammlungen gegen das Geſetz auf⸗ hetzen, das Chriſtentum verhöhnen und die Pflicht der Selbſtbeherrſchung aus dem Leibe reißen wollen. Das ſind die Mörder, die die Revolution auf ihren Schild erheben und nicht halt machen vor der Familie, die Gleichheit und Brüderlichkeit predigen und einander hetzen und haſſen. Dieſe Ideen fuld zu verwirklichen, jedoch nur, wenn wir werte Frau Weis iſt ohnmächtig geworden und wird vom Grabe hinweggebracht und mittels Aut nach Hauſe gefahren.— Die Muſikkapelle ſpiel wehmutsvoll das Lied vom guten Kameraden. Hen Miniſterialrat Dr. Siegert Darmſtadt legt im Auftrage des Herrn Miniſters des Innern einen Kranz nieder und bezeichnete den nunmehr Toten als pflichttreuen, vorbildlichen Beamten. So weit die Nachricht dieſer entſetzlichen Tat gedrungen i iſt die ganze geſittete Welt erſchüttert und mit Ab. ſcheu erfüllt. Er hat ſein Leben gelaſſen für Voll und Staat. Als Opfer ſeines Berufes iſt er ge fallen. Möge dieſes herrliche Bild der Trauer den Hinterbliebenen ein Troſt ſein. Sein Andenken lebt. Hierauf folgten kurze Anſprachen und Kranzniederle⸗ gungen durch Herrn G.⸗R. Schloſſer für den Männerge⸗ ſangverein, durch den Landesverband der Polizeibean⸗ ten Heſſens, durch Herrn Oberinſpektor Ludwig für dit hieſige Polizei, durch die Beamtenſchaft des Polizeiamg Lampertheim, durch Vertreter der Wormſer Polizt, durch Vertreter des Bad. Gendarmerieverbandez Nebenſtelle Weinheim, durch Vertreter der Bad. Polizeibeamtenſchaft, insbeſonders Mannheim. Aut die Schauſteller und Gewerbetreibenden des Mark. platzes ließen durch die Frau des Unternehmer Schmitt einen Kranz niederlegen. Nun folgte noc ein Trauerchoral, geſpielt durch die Polizeikapelt, worauf ſich die Trauerverſammlung auflöſte.— Dieſe gewaltige Trauerkundgebung war zugleich eine Sympathiekundgebung für die hieſige Polizei mannſchaft, die es in trefflicher Weiſe bisher ver. ſtanden hat, ein ſchönes Verhältnis mit der hieſigen Einwohnerſchaft zu ſchaffen. Der Polizeimannſcha von Viernheim und den ſchmerzgebeugten Hinter- bliebenen zum Verluſte eines guten Kameraden, lieben Gatten und treuſorgenden Familienvater 5 Möge ihm die Erde unſere herzlichſte Anteilnahme. leicht ſein. R. J. P. Notpreiſe für Nachkirchweih Allerfeinstes Kaiser-Auszug⸗mehl Pfd. 28 4 Feinstes Auszugmehl„oo“ Pfd. 23 Weizenmehl Spezial„o“ Pfd. 20 4 Zucker fein Pfund 38 Pfg. Eler Stück 10, u, 12, 14 Pfg. Allerfeinste Süssrahmtafelbutter(Teebutter) ) Pfund 78 Pig. Margarine pid. 33, 80, 70 u. 90 Cocosfett Pfd.⸗Tafel 32, 38, so u. 70% Amerik. Schweineschmalz Pfund 58% Feinstes Tafelöl Ltr. oo u. 90% Salatôl Ltr. 500 Rosinen Sultaninen Korinthen % Pid. 18s% ½ Pfd. 20% ½ Pfd. 180 Cocosflocken Zwiebackmeh! Weckmehl / Pfd. 10%/ Pfd. 1s ½ Pfd. 100 Haselnusskern/ Pfd. 28% Mandelkern/ Pfd. 350 hefe, Backpulver, Uanillzucker, Backöle, Citronen, Rochzucker, Cacao, Mondamen, Austin, Stärkemehl. Für Ruchenbelag: Reines Zwetschenmus Pfund 50%, Dörrzwetschen Pfund 36%, Backäpfel Pfund 60 Weisswein often Tir. 48, ss, 70 u. 90/0 Rotwein orten Liter oo, 70 und 30% Eierteigwaren: Suppeneinlagen nach Wahl ½ Pid.-Paket 250, lose/ Pfd. is u. 16% Gemüsenudeln Pfd. 38, 13, 80, 70 u. 90 Maccaroni Pfd. 33, 13, 50, eo, 80 u. 900 Gränkern ganz Pfd. 48% gemahlen Pid. 80% Tafelrels pid. 20, 30, 40,0 Gries Pfund 28 und 329 Suppengerste fein/ Pfund 10% Alle Sorten Oetker Pudding und Sossenpulver— Rezepibücher. Bohnenkaffee friseh gebrannt— nur beste Qualitäten ½% Pfund so, 60, 70, 30, 90, 1.— u. 1.10 mischkaffee(gute Festtagsmischung) ½% Pfund-Paket 48 0, Mmalrkatfee lose Pfund 30 9 Würkelzueker(Riein Domino) Pfund 42% Obst, Südweine, Liköre, Weinbrand. 5 Prozent Rabatt. Alois Walter. X kenlasp! Achau! 5 Verkaufe eine erſtklaſſige um kohle lite per er zn Mf. 1.50 1.40 la Brikett dr Mk. Gleichzeitig empfehle ich meine prima Anthrazit-Eiform⸗Brikett zum billigſten Preiſe. Hochachtungsvoll Mich. Ringhof 8. Kohlenhandlung, Weihgartenſtraße 23. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 21. November Wajeze 11. Kislew Sabatt⸗Anfang 4,30 Uhr „ ⸗Morgen 8,30 „»Nachm. 3,30 „ Abend 5,25 Wochentag⸗Abend 6,00 „ Morgen 7,00 Schlafrimmer: voll ab: geſp. in ganz mod. Räu⸗ cherton gehalten. Vor et⸗ wa 2 Jahren haben wir ds. ſchw. Schlafzimmer i. d Pforzheimer Gegend ge⸗ liefert Ueberall in Deutſch⸗ land, möge es ſein wo es will, iſt d. Arbeitsloſigkeit zu Hauſe. Unſ. Kunden war es unmoͤgl. noch wei⸗ ter zu zahlen. Wir mußt. uns daher entſchl., damit er nun endl. v. d. Raten⸗ zahlung los kommt, das ſchöne Schlafz. zurückzu⸗ nehmen. Das Zimm. hat 1 groß. Ztür. Ppiegel⸗ ſchrank mit Chriſtallfa⸗ ſettſpiegel,/ für Wäſche, 2 f. Kleider, 2 volle Bett⸗ ſtellen, 2 Nachttiſche, 1 große Waſchkomm. m. Fa⸗ conglas und 2 Stühle. Wenn wir Ihnen nun ſa⸗ en, daß das Zimmer nur Mk. 275. koſtet, ſo werden Sie nicht erſtaunt ſein, wenn wir Ihnen gleichz. mitteilen, daß unſ. Kunde ſchon eine größ. und Freunden, Danksagung. Allen, die uns beim Heimgange unseres lieben Sohnes und Bruders ihre Teilnahme bezeugt haben, innigen Dank. Besonderen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand und den barmh. Schwestern für die aufopfernde Pflege. der Mar. Jünglingssodalität, seinen Schulkameraden Mannheimer technischen Verbindungen, Siemens u Halske, der Firma Brown Boveri u. Co für die erwiesenen Ehren beim letzten Gang, sowie den vielen Stiftern von Seelenmessen und Kranz- und Blumenspenden. Herzlichen Dank auch dem Auto- und Motorradklub, den der Firma Familie Michael Hanf. Zahlg. geleiſtet hat. Sie profitieren wirkl. viel.— Candes Mannheim⸗Lindenhof, Bellenſtraße 2(Alte Oel⸗ fabrik) direkt hint. Haupt⸗ bahnhof, durchgehend ge⸗ öffnet von 8 bis 7 Uhr. Sie staunen über unsere billigen Preise Diwan moderne Porm Chalselongue verstellbar Hartholzgestell, Couch moderne Form, guter Bezug Mapokmatratren Wollmatratzen NHäntisch mit 3 Schubladen Flurgarderohen in eiche Bücherschränke in eiche moderne Hüchen moderne Schlafzimmer* pieseischn, 296. Höperüaber uu nr da direkter Bezug von der Fabrik bei ff. Tenberüng, Bismarkſtraße 54 Kein Laden. 2 Zimmer und Nüche per ſofort zu vermieten. Von wem, ſagt d. Verlag feisende für Private von bedeuten- der Wüschefabrik gesucht. Reichhait. Kollektion samtl. Haushalt- und Aussteuer- Wäsche kostenlos. Hoher Veidienst wird Sofort har ausbezahlt Schließfach 253 Plauen i. V. Malulatur- Papier zu haben in der Buch⸗ druckerei ds. Bl. 78. 20. 65. 48. 23. 14. 27. 42. 166. Mk. — 8 1. 13 Kleie Fefchwaren Weſten, Pullover, Klubjacfen und Kleider ſehr billig, Morgen Freitag Früh, von ¼9 Uhr, ab frisch Seefiſ fund 30 Pfennig am Fürſt Alexander, am Walfiſch und in meine Behauſung Blauehutſtraße 53. Gallel. Versäumen sie nicht den Told Ausverhall de Schirm-Schmidt Mannheim 0 1, 1 Bauernverein. Fuitermehl Kleie fein 1 Ztr. Rm. 5. 50 Mord und Totſchlag, reien und Verletzungen aller Art. der“! hören und anzuerkennen gewillt iſt, find zu bedauern. wie Helden gefeiert; ſie werden als die„un⸗ Vaterland gefallen verherrlicht! mittel nicht. rollen“ laſſen, vom Macht“ geſprochen und geſchrieben Selbſtverſtändlichteit. reiche Wort mißraucht! che Kabliau, Küchenfertig geputh phriſtliche führt, echte Geiſtesfreiheit hochhält. 75 Kg. Rm. 19.50 grob 1 Ztr. Rm. 5. 5 de Berben. (clernhetmer Tageblatt—. Blernhelmer Nachrichten) K W täglich mit an d der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 25 k. 110 s Haus gebra tagsblatt„Sterne und Blumen“, halb kalender.— Annahm⸗ von Abonnements tägl. jährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, AUteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim t.— Gratisbeilagen; wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Ne 117. Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Anm rantfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Job. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 269 Freitag, den 20. wie lange noch Mordatmoſphäre? Regierung werde hart!— Wann endlich Uniformverbot für das Reich? »Die politiſchen Morde gehören zu den ſtän⸗ dig ſich wiederholenden Vorgängen in Deutſch⸗ land. Kein Tag vergeht ohne politiſchen ohne Ueberfälle, Schläge⸗ Die Kommuniſten ſchreiben von den „nationalſozialiſtiſchen Mordgeſellen“ und die na⸗ tionalſozialiſtiſchen Zeitungen berichten täglich über die Schandtaten der„kommuniſtiſchen Mör⸗ Jede Richtung iſt beſtrebt, täglich neuen Haß gegen die andere Richtung auszuſtreuen, Drohungen auszuſtoßen und blutrünſtige Prophe⸗ zeiungen aller Art in die Welt zu ſetzen. Spendet fürdie Winterhilfe! Wer Haß ſät, wird Haß ernten! Wer die Be⸗ waffnung der einzelnen Parteien planmäßig vor⸗ bereitet und durchführt, wer andauernd neue Stoß⸗ irupps ſchafft, die doch den Sinn haben, Anders⸗ denkenden die eigene Meinung tüchtig„einzu⸗ bläuen“, wer keine andere Meinung mehr anzu⸗ der bereitet das Syſtem der politiſchen Ueberfälle vor. Die armen Opfer eines ſolchen Syſtems Sie werden auf beiden Seiten bekannten Soldaten“ der Bewegung ausgegeben und wie die Soldaten des Weltkrieges als für das In dieſer Ver⸗ herrlichung der Opfer der Bewegung liegt aber dann für viele andere ein Anſporn, ſich an der Rache für die„Gefallenen“ zu beteiligen. So entſteht in vielen Köpfen eine Art Blutrauſch. Das Leben iſt nichts mehr wert; der Gegner muß vernichtet werden! Eine in ſich geſunde Bewegung bedarf ſolcher Wer ſie aber nicht angewendet wiſ⸗ ſen will, der muß die politiſchen Kampfmethoden ändern., Dieſe ſind eben in den beiden radikalen . Lagern ſo, daß ſie zuletzt mit Naturnotwendigkeit zum politiſchen Mord führen müſſen. Wenn die Führer immer wieder vom„Aufhängen der politiſchen Gegner“ reden, wenn ſie die„Köpfe wenn vom„Köpfe einſchlagen“, „Aufräumen nach erlangter politiſcher wird, dann werden dieſe fortgeſetzten politiſchen Ueberfälle und Morde zu einer täglichen Begebenheit, zur Und ſo weit ſind wir in Deutſchland! Denke und Gewiſſensfreiheit, wie die freie Meinungsäußerung, wird immer mehr ge⸗ fährdet, und am Ende dieſer Entwicklung kann nur noch der Krieg aller gegen alle ſtehen. Wie wird dieſes inhalts⸗ a Jede radikale Richtung lümmt für ſich in Anſpruch, eine neue„Volksge⸗ Die Volksgemeinſchaft! 5 meinſchaft“ ſchaffen zu wollen; aber Andersden— ende ſollen darin nichts mehr ende zu ſagen haben. Es fehlt eben hüben und drüben der echte Gemeinſchaftsgeiſt, der überbrückt, Trennendes zuſammen— a Reiche, die aber nur auf Haß aufgebaut worden ſind, haben noch nie dem Volksganzen Nutzen gebracht. Deutſchland ſteht im ſchwerſten Ringen um eine Zukunft. Wir wollen und können nicht auf Gegenſätze Jahrzehnte in„franzöſiſche Gefangenſchaft“ ge⸗ hen. Wir wollen frei werden und in Freiheit 99 eine neue Zukunft bauen. Die kommenden reigniſſe fordern ein in ſich einiges Volk. 40 Statt nach außen hin einig zu ein und die Reichsregierung in ihrem Kampfe um Deutſch⸗ lands Zukunft zu ſtärken, wächſt die Mordat⸗ moſhäre im Lande, rüſten Deutſche gegen Deut⸗ ſche, um ſich gegenſeitig zu vernichten. Der „Krieg“ im Lande iſe für viele Kreiſe das wich⸗ tigſte: Um Außenpolitit und wirkliche Innen⸗ politik kümmern ſie ſich überhaupt nicht. Es hertſcht die Phraſe die Lüge und die Verleum⸗ zu Schlägereien und zu den ſchändlichen pgliti⸗ ſchen Prinzip erhoben. Was iſt zu tun? Die Regierungen müſſen handeln! Ein Staat, der nicht den Mut aufbringt, ſich ſelbſt zu ſchützen, iſt nicht wert, daß er weiter beſteht. Jeder ruhige, aber ſich mit verantworklich füh⸗ lende Mann fragt ſich, wie lange die volitiſche Narrenfreiheit in Deutſchland weiter beſtehen ſoll, wie lange die politiſchen Methoden fortge⸗ führt werden dürfen, die täglich landauf, landab Zeitung Anzeigenpreiſe: bel Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Die einſpaltige Petit Gott zurückkehren, können wir die Erde zum Pn N a diſe machen. Wir wollen zuſammenſtehen, daß nich dieſer Mord eine Fanfare zu weiteren Mordtaten i, i Den Hinterbliebenen unſere Teilnahme. Möge der gütige Gott ihr Vater ſein, an Stelle deſſen, den ſie gar zu früh verloren haben.— Die bedauernz. Viernheimer 3 (Slernheimer Bürger⸗ Zig.—. Siernh. Volls blatt) e koſtet 25 „ die Rekl 60 5 nnahmeſchluß 4* 915 r Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gew November 1931. zu Schlägereien und zu den ſchädlichen politi⸗ ſchen Morden von Deutſchen an Deutſchen füh⸗ ren. Warum wird nicht endlich. wie wir das ſchon ſeit Jahren gefordert haben, nach allen Sei⸗ ten hin, mit der Uniformierung der Parteien Schluß gemacht? Ob Rotfront, ob Stahl⸗ helm, ob SA oder SS, ob Reichsbanner— wir brauchen ſie alle miteinander nicht! Es geht nicht an, nur einſeitig wirkende Verbote auszuſprechen; ſie gehören alle mitei⸗ nander verboten. Damit würde die politiſche Luft gereinigt und der Mordhetze ſchon weit⸗ gehend begegnet. Weiteres Zuſehen der berufenen Kreiſe muß ſich an Staat und Volk zuletzt furchtbar rächen! Reparationsfrage kommt in Fluß Deutſcher Antrag auf Einberufung des Noung⸗Kusſchuſſes Der Antrag auf Einberufung des Moungausſchuſſes beſchloſſen. wtb. Berlin, 19. Nov. Die Reichsregierung hat beſchloſſen, nunmehr den Antrag auf Ein⸗ berufung des im Neuen Plan des Haager Ab⸗ kommens vorgeſehenen Beratenden Sonder⸗ ausſchuß zu ſtellen. Der Antrag wird im Laufe des Freitag der Bank für internationa⸗ len Zahlungsausgleich in Baſel und den Re⸗ gierungen der Gläubigerländer in Form eines Memorandums übergeben werden, das die Urſache und den Zweck des Antrages darlegt. Der Wortlaut des Memorandums wird veröffentlicht werden, ſobald es der Bank in Baſel und den Gläubigerregierungen über⸗ geben iſt. Zum Reparationsmemorandum. enb. Berlin, 20. Nov. Zur Abſendung des deutſchen Antrages auf Einberufung des Sonderausſchuſſes der B. J.. ſchreibt die„Voſ⸗ ſiſche Zeitung“: Das Memorandum dürfte zunächſt eine Ueberſicht über die Entwicklung der letzten Monate geben und dabei insbeſondere die en⸗ „Eine auf Ceben ge Verflechtung von Reparationen und Pri⸗ vatſchulden für die deutſche Zahlungsfähigkeit aufzuzeigen. Aus dem deutſchen Antrag ergibt ſich, daß man einen beſtimmten Auftrag für den Son⸗ derausſchuß der internationalen Zahlungs- bank nicht feſtgelegt hat, ſondern ihm bei ſei⸗ nen Beratungen freie Hand zu laſſen wünſcht. Das bedeutet, daß nicht ausdrücklich ein Recht des Ausſchuſſes verlangt wird, auch das Problem der deutſchen Privatverſchuldung zu überprüfen, d. h. alſo, daß keine formale Er⸗ weiterung der Ausſchußrechte von vornherein vorgeſehen iſt, aber dieſe Notwendigkeit zur Beachtung der geſamten bilanz ergibt ſich von ſelbſt. Die Notenbankpräſidenten werden nun zu⸗ nächſt, ſo ſchreibt das Blatt weiter, wie es im Pougplan vorgeſehen iſt, die Mitglieder des Beratenden Sonderausſchuſſes zu ernennen haben. Von der Auswahl dieſer Perſönlichkei⸗ ten, über die Verabredungen bis jetzt nicht getroffen ſind, wird wahrſcheinlich zum guten Teil das Tempo und die weitere Entwicklung aus den Zuſammenhängen abhängen. Frage und Tod“ China gegen direkte Verhandlungen unter dem Druck der japa⸗ niſchen militäriſchen Beſetzung— Dr. Sze an den Völkerbunds⸗ rat— Japaner rücken weiter vor wib. Paris, 19. Nov. Das Völkerbundsſekre⸗ tariat veröffentlicht einen Brief des chineſiſchen Delegierten Dr. Sze, der unter Hinweis auf die Beſchlüſſe des vierten nationalen Kongreſſes der Kuomintang nochmals betont, für die chineſiſche Regierung ſei es unmöglich, eine Regelung anzunehmen, die direkte Ver— handlungen unter dem Druck der japaniſchen militäriſchen Beſetzung verlange. Wenn der Völkerbundsrat erklären ſollte, daß er aufgrund des Artikels 11 nicht mehr tun könne, würde die chineſiſche Delegation nicht zögern, ſich ſofort auf andere Artikel des Völkerbundsſtatuts zu berufen. Es handele ſich um eine Frage auf Leben und Tod für die chineſiſche Regierung, deren politiſche Exiſtenz an eine Politik des Ver- trauens zum Völkerbund gebunden ſei. Wenn der Rat verſage, werde die chineſiſche Negierung gezwungen ſein, die Verantwor⸗ tung dafür auf die abzuwüälzen, die den Feh⸗ ler begangen hätten, d. h. die Großmächte, die nicht die geringſte Geſte unternehmen wollen, um das Völterbundsſtatut zu vertei⸗ digen, das zu achten ſie ſich feierlich ver⸗ pflichtet haben. Es handele ſich alſo in gleicher Weiſe um eine Frage auf Leben oder Tod für den Völkerbund und für die Abrüſtungskonferenz. Waffenſtillſtand oder Unterſuchungs⸗ kommiſſion? 5 wtb. Paris, 19. Nov. In der heute vormittag abgehaltenen nichtöffentlichen Sitzung der Völker— bundsratsmitglieder wurde u. a. die Frage der Stellungnahme amerikaniſchen Beobachters, General Dawes, erörtert. Der Ratspräſident, Briand, teilt mit, daß General Dawes unter Um⸗ ſtänden an dem Ratstiſch Platz nehmen würde, falls der Kelloggpakt direkt in die Debatte hinein⸗ gezogen werden ſollte. Im übrigen iſt in der heutigen Sitzung die Frage eines Waffenſtillſtan— des und die Frage der Entſendung einer Unter— ſuchungskommiſſion erörtert worden. Da Artikel 11 der Völkerbundsſatzung immer noch die Ver— handlungsgrundlage bildet, ſo würde die Entſen— dung einer Unterſuchungskommiſſion nur möglich ſein, wenn die Initiative dazu von japaniſcher Seite ergriffen würde. Man hofft, d. nß die japa⸗ niſchen Delegierten ſich einer derartigen Möglich⸗ keit nicht verſchließen werden. Sollte Artikel 15 der Satzung angerufen werden, was bisher noch nicht geſchehen iſt, dann würde die Frage einer Entſendung einer Unterſuchungskommiſſion ohne weiteres akut. des Weiteres Vorrücken der Japaner in der Mandſchurei. wib. Tokio, 19. Nov.(Reuter.) Die ſiegrei⸗ chen japaniſchen Truppen in der Nordmandſchurei deutſchen Zahlungs⸗ r uicht übernommen werden 48. Jahrgang verfolgen die Chineſen in Richtung auf Kokuſchan⸗ ſchen(nordöſtlich von Tſitſikar), wohin ſich Mat⸗ ſchangſchen geflüchtet haben ſoll. Chineſiſche Proteſtnote an Japan. wib. Nanking, 19. Nov. Die chineſiſche Re⸗ gierung hat eine Proteſtnote wegen der ſapani⸗— ſchen Operationen in der Mandſchurei nach Tokio geſandt. Unnachgiebige Haltung Japans wtb. Paris, 20. Nov. Außenminiſter Briand hatte geſtern nachmittag eine Unterredung mit dem japaniſchen Botſchafter in London, Matſudeira, dem japaniſchen Botſchafter in Paris, Yoſhiſawa, und dem cgineſiſchen Völ⸗ kerbundsdelegierten Dr. Sze. Er prüfte mit ihnen die Möglichkeiten einer Annäherung zwiſchen Japan und China. Die anfänglich für heute vormittag in Ausſicht genommene Sit⸗ zung des Völkerbundsrates iſt auf nachmittags 16 Uhr verſchoben worden. Im übrigen hat der japaniſche Botſchafter in Paris, Yoſhiſawa, geſtern Abend Außen⸗ miniſter Briand eine ſchriftliche Antwort auf die am Mittwoch an ihn geſtellten Fragen er⸗ teilt. Es verlautet, daß Japan darin erklärt, daß es die Mandſchurei nicht räumen werde, bevor ein neuer zwiſchen China und Japan direkt zur Verhandlung gelan⸗ gender Vertrag unterzeichnet ſein werde, der die beſtehenden Verträge einſchließ⸗ lich der von der japaniſchen Delegation kürzlich aufgeführten Punkte beſtätigt. Die japaniſche Regierung könne ſich keines⸗ falls mit den Erklärungen zufrieden geben, die der chineſiſche Delegierte Dr. Sze am 14. November über die Achtung der Verträge durch China abgegeben habe, denn dieſe Er⸗ klärungen böten für Japan keine Garantie. Die Havasagentur glaubt, daß der Völker⸗ bundsrat heute an die Frage herangehen müſ⸗ ſe, ob Artikel 15 herangezogen werden müſſe, auf den ſich die chineſiſche Delegation berufen habe. Wenn dieſer Artikel herangezogen wer⸗ de, dann ſei der Weg für ein Verfahren er⸗ ſchloſſen, das nicht mehr die Einſtimmigkeit der Beſchlüſſe verlange, da die Zuſtimmung der Parteien für die Beſchlußfaſſung nicht mehr notwendig ſei. Wenn die Unterredungen, die Briand geſtern mit den intereſſierten Par⸗ teien hatte, nicht neue Verſtändigungsmög— lichkeiten erſchließen, dürfte ſich der Völker⸗ S bundsrat heute in einer Sackgaſſe befinden. Tagesnachrichten Muſſolini mit Grandis Ergebniſſen zufrieden. wib. Newyork, 18. Nov. Der italieniſche Au⸗ ßenminiſter Grandi hatte heute mit Muſſolini eine telephoniſche Unterredung, in der Muſſolini die bisherigen Ergebniſſe der Veſprechungen mit Präſident Hoover als überaus zufriedenſtellend bezeichnet. Botſchaſter von Hoeſch bei miniſterpräſident Caval wib. Paris, 19. Nov. Botſchafter v. Hoeſch ſtattete heute um 14 Uhr dem franzöſeſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Laval einen Beſuch ab.— Dabei wurden die gegenwärtigen Beſprechungen über die Vorbereitung der Einberufung des im Noungplan vorgeſehenen Sachverſtändigen⸗Ausſchuſſes zur Nachprüfung der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands zum Abſchluß gebracht. Der amtliche deutſche Schritt wegen der Einberufung des Beratenden Sonderausſchuſſes iſt demnüchſt zu erwarten. Die Veröffentlichung des Textes des deutſchen Schreibens an die B38. und an die beteiligten Regierungen erfolgt in Berlin. Bunte Seitung Die Geſchichte der Fabriken Auf Anregung von Maxim Gorki hat das Zentral⸗Exekutiv⸗Komitee in Moskau die Heraus⸗ gabe einer Sammlung mit dem Titel„Geſchichte der Fabriken“ geſchloſſen. Dieſe Sammlung ſoll in einer Reihe von Monographien beſtehen, wel⸗ che die Vergangenheit und Gegenwart der ver— ſchiedenen großen Werke und ihre Verdienſte um die Entwicklung des Sozialismus darſtellen ſol⸗ len. Es arbeiten daran mit die Arbeiter, In⸗ genieure und wirtſchaftlichen Leiter der betrefe fenden Unternehmungen unter Direktion eines Redaktionskomitees, das aus hervorragenden Soßppjetführern wie Bucharin, Koſarew, Enokidſe und ſchließlich Gorki ſelbſt beſteht. Humor des Auslandes. „Ich weiß nicht, was mit meiner Uhm los iſt; ſie geht nicht. Ich werde ſie wohl man gründlich reinigen laſſen müſſen.“ „Ich weiß nicht, was mit meiner Uhr los iſt; ordentlich in meiner Waſchſchüſſel gewaſchen!“ Die Feuerwehr darf keinen Weißwein i trinken. Den Pariſer Feuerwehrleuten iſt durch Verfügung des franzöſiſchen Kriegsminiſte⸗ riums— die Pariſer Feuerwehr gehört dem Armeeverbande an— das Trinken von Weiß— wein verboten worden, eine Maßnahme, die der Präſident der einflußreichen Winzergrup— pe in der franzöſiſchen Deputiertenkammer, Barth, als„himmelſchreienden Skandal“ be— zeichnet. In einem erregten offenen Brief, den er an den Kriegsminiſter richtete, gibt er ſei— ner Verblüffung über ein Verbot Ausdruck, das„aller Hygiene Hohn ſpreche“. Er verweiſt dabei auf die Worte Paſteurs, daß Weiß- und Rotwein als das hygieniſch einwandfreieſte Getränk anzuſehen ſind.„Der Beſchluß“, heißt es in dem Briefe weiter,„der gerade in ei— ner Zeit erfolgt, in der die Kriſis im Wein— handel ſich in verhängnisvoller Weiſe ver— ſchärft hat, mutet heute wie ein übelangebrach— ter Scherz an, für den der Zeitpunkt recht ſchlecht gewählt erſcheint“. Man fragt ſich ſtaunend, welch geheimnisvolle Zuſammen— hänge zwiſchen Weißwein und Feuerwehrleu— ten beſtehen mögen. Die militäriſche Kom— mandoſtelle iſt augenſcheinlich der Meinung, daß die Pariſer Feuerwehrleute dem roten den weißen Wein vorziehen, wenn ſie ihn in der Kantine erhalten können, und daß dieſe Bevorzugung des Weißweines ungünſtigen Einfluß auf das Nervenſyſtem des Trinkers ausübt. Das Muſeum der alten Fahrräder. * Ein ſoeben in London erſchienenes Buch über die Geſchichte des Fahrrades macht die Oeffentlichkeit mit der überraſchenden Tatſa— he bekannt, daß in einem Wäldchen bei der 9 Ein neuer Roman betitelt„Das Medaillonbild,“ nimmt in heutiger Nummer ſeinen Anfang. Die geſchätzten Leſerinnen und Leſer ſeien hierauf aufmerkſam gemacht. 72 Das medalllonbild Roman von Anny v. Panhuis. (Topyriaht in Braunſchweig.) Die Schritte der beiden Männer tere beeilte ſich ſchneller zu gehen, andere blieb an ſeiner Seite. Ein Weilchen herrſchte Schweigen zwiſchen knir⸗ den beiden. Endlich ſagte Wittenborn ſchend: „Wenn Sie jetzt nicht machen, daß Sie fort⸗ Sie Unver⸗ kommen, ſchämter!“ „Ganz wie Heinz Hausmann. lieren, nur zu gewinnen. Wollen Sie rufe ich Hilfe herbei, Sie wünſchen“, „Menſch, nun türmen Sie aber, ſonſt läuft 1930 by Verlag Alfred Bechthold hallten in der nächtlich-ſtillen Straße wider. Der Ael— aber der entgegnete „Ich habe nichts zu ver⸗ mich los ſein, dann geben Sie mir das Geld zu⸗ rück, das Sie mir im Falſchſpiel abnahmen, Sie Bauernfänger. Sobald ich mein Geld habe, ſind Sie von meiner Begleitung frei.“ Wittenborn ſchaute ſich um. Er bedauerte, fich kein Auto genommen zu haben. Aber der Spaziergang durch die friſche Nachtluft hatte ihn gereizt. Wie hätte er auch ahnen können, daß ſich dieſer junge Menſch, der auf dem Lande daheim ſein mußte, mit ſolcher Aus⸗ dauer an ſeine Ferſen heften würde. Er ſann auf eine Gelegenheit, ihm zu entwiſchen, aber ſein Begleiter beobachtete jede ſeiner Be⸗ wegungen mit unverkenſkbarem Mißtrauen. Der Küſtriner Platz war überquert, dort drüben in einem der erſten Häuſer der Kö⸗ nigsberger Straße wohnte Franz Witten⸗ born. Er blieb ſchroff ſtehen. engliſchen Stadt Croydon ein einzigartiges Muſeum von alten Fahrrädern ein verſchwie⸗ genes Daſein friſtet. In dieſem Muſeum, das als das vollſtändigſte ſeiner Art in der Welt gelten darf, ſind alle alten Wracks der Rad⸗ fahrwelt vertreten. Man ſieht hier das rieſi⸗ ge Hochrad, das nur mit Hilfe eines Stuhles beſtiegen werden konnte, kurioſe Ungetüme, die altehrwürdigen Dreſchmaſchinen gleichen, und„Knochenbrecher“ aus der Rumpel⸗ und Schreckenskammer der Kinderzeit des Fahr⸗ radſportes. Die wertvollſte Maſchine der Sammlung iſt das älteſte mit Gummireifen ausgeſtattete Veloziped der Welt, das auf ei⸗ nen Wert von 500 Pfund Sterling verſichert iſt. Die merkwürdige Sammlung, die einen Ueberblick über die ſiebzigjährige Entwicklung des Fahrrads geſtattet verdankt ihr Daſein der Begeiſterung eines Sammlers namens Barleet, der die Abſicht hat, ſeine Sammlung der Stadt Coventry bei Birmingham, der Heimat der britiſchen Fahr- und Motorrad⸗ induſtrie, zum Geſchenk zu machen. Chemie der Geige Alles glaubt das 20. Jahrhundert meſſen, wägen und errechnen zu können. Zu dem Selt⸗ ſamen, das mit dieſen derben Methoden des Begreifens nicht aufzuklären iſt gehört auch das Klanggeheimnis jener wundervollen Cre— monenſer Geigen des 16. und 17. Jahrhun⸗ derts: der Amati, Guaneri und Stradivari. Vor einiger Zeit hat die Verſuchsſtation für Zellſtoff⸗ und Holzchemie in Eberswalde Anterſuchungen an einem Reſonanzbodenſtück einer Amatigeige angeſtellt; ſie war beglau— bigt 260—280 Jahre alt und nachweisbar von einem Mitgliede der Familie Amati in Cre— mona gebaut. Die mikroſkopiſche Unterſuchung des Holzes ergab, daß die berühmten Cremo— nenſer Geigen nicht aus dem Holze der bis zum 18. Jahrhundenrt in Oberitalien ange— pflanzten Balſamfichte gebaut ſind— wie Heilmann in ſeinem Buche„Cremona“ angibt —, ſondern aus einer anderen Fichtenart(ver— mutlich Picea excelſa). Um die Veränderung des Holzes durch das — Hausfrau au„ihr Volt“. Ihr ſeid gemeint, ihr guten Küchenfeen: Ihr Meſſer, Gabeln, Löffel, Töpfe, Kannen, Ihr Holzgeräte, Steingut, Flieſen, Wannen 5 Paßt auf! Es iſt was Wichtiges geſchehen: Vim, dieſes wundervolle Scheuermittel, Das wir tagtäglich oft und gern benutzen, Um euch blitzblank und glänzend rein zu putzen, g Das hat verbilligt ſich jetzt um ein Drittel! Vim gibt's— den ganz genauen Preis jetzt nenn' ich— 5 Für 20 und für 35 Pfennig! Alter ſeſtzuſtellen, ware zum Vergleich ein friſches Stück Holz derſelben Art, möglichſt von demſelben Standort nötig geweſen; zur Verfügung ſtand aber nur ein Stückchen deut⸗ ſchen Geigenholzes, wie es gegenwärtig im Geigenbau verwendet wird. Die gefundenen analytiſchen Werte zeigten jedoch ſo geringe Unterſchiede, daß ſie als zufällig angeſprochen werden müſſen, zumal die Hölzer verſchiedene Standorte hatten. Auffallend war lediglich der hohe Harzgehalt des alten Holzes, der aber möglicherweiſe durch Eindringen gewiſſer An⸗ teile des Lackanſtriches in die Poren oder durch die nicht unerheblichen Schwankungen des Harzgehaltes der Fichte bedingt ſein kann. Leider wurde verſäumt, durch eine Analyſe der Aſche die in der Literatur ſich findende Notiz nachzuprüfen, daß das Geheimnis der Blütezeit italieniſchen Geigenbaus in der Be⸗ handlung der Geigen mit beizenden Salzlö— ſungen beſtehe. Zuſammengefaßt das Ergebnis, hatte die Anterſuchung daß eine chemiſche Verände- rung des Fichtenholzes bei 200 bis 300 Jahre langer trockener Lagerung nicht nachweisbar iſt, ein Ergebnis, das uns der Löſung jenes Klanggeheimniſſes Cremonenſer Geigen um nichts näher gebracht hat; die Amati, Guaneri und Stradivari haben es mit ins Grab ge— nommen. —. Tur RNonfetenz dex deutscſlen Innenmin isles in Beilin Groener(Reich) Severing(Preußen) In Berlin traten die Innenminiſter der deutſchen Länder miniſters Groener zu einer Konferenz zuſammen, auf der Maßnahmen gegen 0 0 Klagges(Braunſchweig) Schnitzler(Bayern) im dunklen Mantel unter Vorſitz des Reichsinnen die überhandneh menden Gewalttaten der radikalen Parteien beraten wurde. eee Autolenker überfahren.) In der vergangenen Nacht fuhr der von Pirmaſens ſtammende Werkmeiſter Jakob Hertel in den Straßen Neuſtadts einen gewiſſen Walter Scherer au: Karlsruhe, der an ſeinem haltenden Auto eine kleine Reparatur vornahm, derart an, daf Scherer mit einem ſchweren Schädelbruch ine hieſige Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo er bedenklich darniederliegt. Nat den Mitteilungen der Polizei iſt der das Un. glück verurſachende Hertel betrunken gewesen er hat, wie feſtgeſtellt wurde, die Straßen il Schlangenlinien durchfahren. Nach dem Un, fall ergriff er mit ſeinem Auto die Flucht in Richtung Kaiſerslautern. Dort konnte er von der mittlerweile verſtändigten Polizei ver haftet werden. Eberbach, 19. Nov.(Schiffsheizer im Neckaf ertrunken.) Der 54 Jahre alte Heizer Johann Schwenger, wohnhaft in Haßmersheim, ſie nachts bei der Rückkehr auf ſein Boot von Leiche konnte geborgen werden. Waghäuſel, 18. Nov.(Wieder eine Bahn, ſchranke durchrannt.) Ein Motorradfahrer aus Kirrlach durchfuhr geſtern nachmittag in ſchärfſtem Tempo die Bahnſchranke in dem Augenblick, als gerade ein Strecke paſſiert hatte. Durch den heftigen An, prall ſchnellte die Schranke in die Höhe und dem an der Kurbel ſtehendenBahnwärter Hoff mann drang der Drehhebel in den Leib. Dei ſchwerverletzte Beamte wurde ins Karlsruhe Krankenhaus verbracht. Der Motorradfahrer kam mit heiler Haut davon. ö urteilt.) Geſtern ſtand die ledige Landwirtin Katharina Göller von Vimmingen wegen Milchfälſchung vor dem Strafrichter. Im Jul dieſes Jahres wurde die Milch, die ſie täglich nach Pirmaſens lieferte, geprüft, die einen Waſſerzuſatz bis zu 17 Prozent ergeben hatte Heute iſt ſie dem Gericht gegenüber um Aus reden nicht verlegen. Einmal hat ſie angeblich den Milcheimer, deſſen Deckel nicht gut ſchließt morgens zum Abholen in den Hof geſtellt, ſo⸗ daß es ſpäter hereinregnete. Ein anderma hatte ſie es frühmorgens beim Melken etwa eilig und vergeſſen den Milcheimer auszutrotk der Futterwechſel zur Veränderung der Mill das Seine beigetragen. Das Arteil lautet auf 10 Tage Gefängnis und 100 Mark Geld ſtrafe, erſatzweiſe weitere 20 Tage Gefängnie und Veröffentlichung des Urteils. Soziales Metallſchiedsſpruch für verbindlich erklärt. enb Berlin, 19. Nov. Der Schlichter für Berlin⸗Brandenburg hat heute den Schiedsſpruch für die Berliner Metallinduſtrie, den der Schlich— tungsausſchuß kürzlich gefällt hatte, für verbind⸗ lich erklärt. Infolgedeſſen bleiben die bisherigen Löhne der Berliner Metallarbeiter bis zum 13. Dezember ds. Is. weiter beſtehen. Zu dieſem Zeitpunkt werden neue Lohnverhandlungen nötig ſein. Lohnherabſetzung in der ſüdbayriſchen Textil⸗ induſtrie. wib Augsburg, 19. Nov. Der Arbeitgeber verband der ſüdbayriſchen Textilinduſtrie hat in einer hier abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, ſich dem Vorgehen der Augsburger Veredelungsbe⸗ triebe, die bekanntlich ihrer Belegſchaft zum 21. November gekündigt haben, anzuſchließen. Ez wurde beſchloſſen, den Arbeitern durch Anſchlag bekanntzugeben, daß ab 6. Dezember nur noch zu Löhnen gearbeitet werden könne, die 16 Prozent unter den jetzigen liegen. Durch dieſe Maßznah⸗ Nee. mir die Galle über!“ Der Jüngere lachte böſe. „Sie haben falſch geſpielt und mir dadurch mein Geld abgenommen. Ich verlawge meine fünfhundert Mark zurück; es iſt mein ganzes Kapital, und ich bin ſtellungslos.“ „Alſo ſind Sie ein leichtſinniges Huhn“, höhnte Franz Wittenborn;„im übrigen Schluß mit der Geſchichte. Da drüben kommen Leute, und wir können auffallen.“ 5 „Keinesfalls werden Sie mich los, bevor Sie mir mein Geld wiedergegeben haben.“ Franz Wittenborn zuckte die Achſeln, ging gerade auf das Haus zu, darin er wohnte, und ſchloß auf. Der andere drängte ſich neben ihn, ſtand bereits in dem hohen Hausflur, noch ehe Wittenborns Fuß ihn betrat. Jetzt drohte Hausmann. „Wenn Sie mich nicht mit in Ihre Woh— nung nehmen, mir dort mein Geld wieder⸗ geben, rufe ich hier ſo laut, daß Sie ein Bauernfänger, ein Falſchſpieler ſind, bis alle Hausbewohner zuſammenlaufen. Vor allem fordere ich eine Unterredung von Ihnen.“ Der Aeltere ſah keinen Ausweg, wenn er einen Sbandal vermeiden wollte, und ſtieg ſchweigend zwei Treppen hinauf, begleitet von dem jungen Mann, den er erſt am vergangenen Abend kennengelernt hatte. Der Lichtkegel der kleinen Taſchenlampe ſchob ſich geſpenſtiſch voraus. Vor einer Korridortüre machte Franz Wittenborn halt. Er hielt die Hand mit dem Taſchenlämpchen ſo über das Namensſchild, daß der andere nicht zu leſen vermochte, was darauf eingraviert war. Er unter falſchem Namen vorgeſtellt. Ein langer, ſchmaler Flur tat ſich vor den beiden auf. Wittenborn ſchritt voraus in ein ziemlich großes Zimmer, das ſehr verwohnt ausſah, deſſen Möbel aber den Stempel ein⸗ ſtiger Vornehmheit trugen. Franz Wittenborn ſchloß, nachdem er das Gas entzündet, die Zimmertür, warf ſeinen Hut auf einen mit grünem Samt bezogenen Polſterſtuhl und ſeinen Ueberzieher auf den Tiſch. Sein Geſicht war voll Hohn. Sie mir ſagen wollen, und zwar raſch, denn ich bin müde. Und reden Sie ein bißchen leiſe, meine Tochter ſchläft nebenan.“ 0 Renate Wittenborn war aber ſchon wach geworden. Sie wachte immer auf, wenn Ihr Vater, meiſt lange nach Mitternacht, nach Hauſe zurückkehrte; ſie ſtellte ſich jedoch ſtets ſchlafend, weil er zornig wurde, wenn er ſie noch wach fand. Sie hob ein wenig den Ober⸗ körper und unterſchied beim Lauſchen deutlich zwei Stimmen, die ihres Vaters und eine ihr völlig fremde Stimme. Die fremde Stimme ſchrie ganz laut: n 98 „Geben Sie mir meine fünfhundert Mark wieder, um die Sie Falſchſpieler mich betro⸗ gen haben. Ich ließ mich leichtſinnigerweiſe leider zum Trinken und Spielen verführen, aber wenn Sie ehrlich geſpielt hätten, würde ich gern die Zeche für meinen Leichtſinn tra⸗ gen, doch beſchwindeln laſſe ich mich nicht. Ich bin doch ſtellungslos, und mir blieb nichts, nicht ſo viel, um ein paar Tage eſſen und ſchlafen zu können. Alſo, geben Sie mir mein hatte ſich ihm nes Brot auch ganz gut.“ „Alſo, junger Mann, nun ſagen Sie, was me werden ca. 23 000 Textilarbeiter betroffen. — n Geld oder wenigſtens die Hälfte zurück. Wet weiß, wie lange es dauert, bis ich Stellung finde.“ 5 Renate hörte jetzt den Vater ſagen: „Das hätten Sie ſich früher überlegen ſol⸗ len, Bürſchchen, vor allem aber beleidigen Sie mich nicht, ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht falſch geſpielt. Aber ein gutes Herz habe ich, und deshalb ſchenke ich Ihnen zehn Mark. Dafür können Sie'ne ganze Weile in einem Aſyl unterkriechen, und wenn es nicht mehr zu warmem Eſſen reicht, ſchieckt trocke⸗ „Verſpotten Sie mich nicht noch, Sie Falſchſpieler“, erklang die Stimme des Frem⸗ den;„das Geld, das mein ist, will ich haben Renate begriff den Sinn der erregten An- terhaltung nicht. Ihr Vater ſprach auch jetzt leiſer. Sie verſtand nichts mehr und ſann, wer wohl bei dem Vater ſei, und was dieſer Fremde damit meinte, daß er den Vater JFalſchſpieler nannte. Nebenan aber ging der erregte Wortwech⸗ ſel weiter, obwohl die Stimmen jetzt gedämapft waren..„ 8 0 Wittenborn machte eine großartige Hand“ bewegung, erbot ſich, dem unwillkommenen Be⸗ ſucher zwanzig Mark zu geben. „Mas ſoll ich denn damit?“ wehrte Heinz Hausmann ab.„Aber ich will vergeſſen, daß Sie das Geld auf unrechte Weiſe an ſich brachten, und bitte Sie, es mit leihweiſe zu übergeben; Sie erhalten es zurück, ſobald ich Stellung gefunden habe.“ —: Fortſetzung folgt. Reuſtadt a. 9. 19. Nov,(Von betrunkenen Laufbrett in den Neckar und ertrank. Die Güterzug die! Pirmaſens, 19. Nov.(Milchpantſcherin ven nen. Schließlich hat nach ihrer Anſicht aul „Danke ſchön Herr General!“ Abele Sandrock im Spiegel der Anekdote. Begegnet man auf der Bühne oder im Film der Geſtalt einer großen Dame mit Heroinen⸗ figur und charakteriſiert ſich dieſe Darſtellerin durch eine tiefe Altſtimme, die eigentlich ſchon mehr einer Baßſtimme aus dem„tiefen Kel⸗ ler“ ähnelt, und wirkt dieſe Darſtellerin noch obendrein äußerſt komiſch, ohne dabei die Al⸗ lüren der großen Dame von Welt zu vergeſ⸗ ſen, ſo iſt dies: Adele Sandrock. Eine Begegnung mit ihr wird jedem zu ei⸗ ner bleibenden Erinnerung werden. Denn Adele Sandrock gehört zu jenen koſtbaren Ty⸗ pen unter den Künſtlern, die immer ſeltener werden. Kein Wunder, daß dieſe Frau, die nie ein Blatt vor den Mund nimmt, der man aber ein gutes Herz und goldenen Humor nach⸗ rühmt, ſich großer Beliebtheit erfreut. Und wie dies bei ſolchen Naturen nicht aus⸗ bleiben kann, gibt es Hunderte von Anekdo⸗ ten, die man ſich von Adele Sandrock erzählt. Wollen wir angeſichts des Ufa⸗Tonfilms„Der Kongreß tanzt“, in dem die Künſtlerin. wie⸗ derum Gelegenheit hat, in ihrer Art zu wir— ken, einmal aus der Schule plaudern und von Adeles urkomiſchen Erlebniſſen erzählen, ſo wird eine kleine Blütenleſe genügen, das Pub⸗ likum mit Adele Sandrock noch näher bekannt zu machen. Eines Tages ging Adele an einem blinden Bettler vorüber. Sie warf ihm ein Geldſtück in den Hut und ſagte mit ihrer tiefen Stim⸗ me:„Es ſind ſchreckliche Zeiten, armer Mann“ worauf der Blinde antwortete:„Danke ſchön., Herr General!“ * Vor einer Filmaufnahme werden bekannt⸗ lich die Prominenten morgens, wenn ſie nicht eigene Wagen haben, von ihrer Wohnung im Auto abgeholt, damit ſie zu Beginn der Auf⸗ nahme zur Stelle ſind. So war auch eine Aufnahme auf neun Uhr vormittags ange⸗ ſetzt. Es war ungefähr halb acht Uhr morgens, als Adele Sandrock bereits im Atelier ſaß und furchtbar ſchimpfte:„Der Tiger, der Blutſau⸗ ger, der Menſchenſchinder, dieſe Bulldogge ſoll mir nur vor die Augen kommen! Ich bringe ihn um!“ Was war geſchehen, und wer war jener furchtbare Menſch, über den ſich Adele ſo aufregte? Der Aufnahmeleiter, nennen wir ihn Meyer, hatte die Künſtlerin bereits um ſechs Uhr früh abholen laſſen. Als ſich dann aber Meyer nicht länger verſtecken konnte u. vor Adeles Augen kam, flötete ſie ganz zart: „Komm einmal her, Meyerchen, das mußt du doch nicht machen.“ Dabei umarmte ſie ihn, und alles war wieder gut. Ihr goldenes Herz hatte verziehen. N In der Wohnung der Künſtlerin hängen Sunderte von Porträts von berühmten Leuten und viele Erinnerungszeichen aus ihrer gro— ßen Laufbahn. Mitten drin hängt ein großes Bild von Muſſolini. Auf die Frage:„Und warum er?“ antwortete Adele:„Das iſt ein Kerl, ihr andern ſeid niſcht!“ * Und zum Schluß jene köſtliche Geſchichte, bei der viele Filmprominente Mitſpieler wa— ren. Man drehte in einer reizenden Stadt Süddeutſchlands einen Film. Die Künſtler NMündigungsſchutz Von Juſtizinſpektor Bracht, Eſſen. Im Arbeitsrecht findet ſich verſtreut eine Reihe bon Schutzbeſtimmungen über die Kün⸗ digung von Arbeitern und Angeſtellten. Dieſe Geſetze ſind notwendig geworden als Folge des Krieges und der Nachkriegszeit, insbeſondere, um das Beſtreben mancher Arbeitgeber zu unterbin⸗ den, an Stelle von teuren und älteren Kräften, junge, billigere Kräfte zu beſchäftigen. Kündigungsſchutz genießen zunächſt die Schwer⸗ beſchädigten. Der Schutz beſteht darin, daß dieſen Schwerbeſchädigten nur mit Zuſtimmung der Hauptfürſorgeſtelle gekündigt werden kann, und daß die Kündigungsfriſt 4 Wochen beträgt. Als Schwerbeſchädigte kommen Deutſche in Frage, die infolge einer Kriegsbeſchädigung oder durch Un⸗ fall um wenigſtens 50 Prozent in ihrer Erwerbs— fähigkeit beſchränkt ſind und auf Grund von Ver⸗ ſorgungsgeſetzen einen Anſpruch auf Penſion und Rente haben. Die Zuſtimmung zur Kün⸗ digung iſt bei der Hauptfürſorgeſtelle ſchriftlich zu beantragen. Die Kündigungsfriſt läuft erſt vom Tage der Abſendung des Antrages an die Haupt- fürſorgeſtelle ab. Schutzbeſtimmungen finden ſich ferner für An— geſtellte in dem Angeſtelltenkündigungsſchutzgeſetz vom 9. Juli 1926. Dieſes Geſetz gewährt unter gewiſſen Vorausſetzungen den Angeſtellten längere Kündigungsfriſten, die an Stelle der ſonſtigen geſetzl. od. vereinbarten Kündigungsfriſten treten. Das Geſetz iſt an zwei Vorausſetzungen gebunden, nämlich an das Dienſtalter und das Lebensalter. Bei einem Dienſtalter des Angeſtellten von fünf Veſchäftigungsjahren iſt der Arbeitgeber zur In⸗ nehaltung einer Mindeſtkündigungsfriſt verpflich⸗ let. Allerdings zählen hierbei auch die Beſchäf⸗ tigungsjahre mit, die der Angeſtellte bei dem Rechtsvorgänger des Arbeitgebers verbracht hat. Es iſt z. B. der Erbe des bisherigen Geſchäftsin⸗ habers an das Kündigungsſchutzgeſetz gebunden, ob er das Geſchäft fortführt oder nicht. Die Frage, ob bei ſolchen Angeſtellten, die aus der Arbeiterſchaft hervorgegangen ſind, auch die Arbeiterdienſtſahre bei Berechnung des Dienſt⸗ alters berückſichtigt werden müſſen, hat das Reichsarbeitsgericht in einer Entſcheidung vom 7. Dezember 1927 bejaht. Die zweite Vorausſetzung für die Anwendung des Schutzgeſetzes iſt das Lebensalter. Nur der⸗ jenige Angeſtellte, der nach Vollendung des 25. Lebensjahres mindeſtens fünf Dienſtjahre bei dem Arbeitgeber oder deſſen Rechtsnachfolger zuge⸗ bracht hat, hat Anſpruch auf den Schutz. Das Ge⸗ ſetz kann alſo für Angeſtellte unter 30 Jahren uberhaupt nicht angewendet werden. Die Mindeſtkündigungsfriſt beträgt bei dem Vorhandenſein beider Vorausſetzungen drei Mo⸗ nate. Die Friſten erhöhen ſich nach acht Jahren Beſchäftigungsdauer auf vier, nach zehn Jahren Veſchäftigungsdauer auf fünf, nach zwölf Jah⸗ — ren Beſchäftigungsdauer auf ſechs Monate. Die dreimonatige Kündigungsfriſt iſt nur zum Quartalsſchluß zuläſſig. Iſt alſo z. B. eine Kündigung erſt am 1. Oktober dem Angeſtellten zugegangen, ſo iſt die Friſt von drei Monaten nicht voll gewahrt, und die Kündigung gilt des— halb nicht für den 31. Dezember, ſondern erſt für den 31. März. Von den erhöhten Kündi⸗ gungsfriſten ſagt der Geſetzgeber nicht ausdrück⸗ lich, daß ſie zum Quartalsende zu erfolgen haben. Beſteht aber auf Grund der Vorſchriften des Han— delsgeſetzbuches die geſetzliche Kündigungsfriſt, ſo endigt auch die verlängerte Kündigungsfriſt erſt zum Quartalsſchluß desjenigen Monats, um den ſich die Friſt erhöht hat. Ein kurzes Beiſpiel möge dies erläutern: Der Angeſtellte X. hat Anſpruch auf die viermonatige Kündigungsfriſt. Für ihn beſteht die Kündigungsfriſt zum Quartalsſchluß. Am 10. Oktober geht ihm die Kündigung zu. Der Ablauf der Viermonatsfriſt würde alſo der 31. Januar ſein. Da der Januar nicht Quartals⸗ ſchlußmonat iſt, ſo kann dem Angeſtellten erſt zum 31. März gekündigt werden. Vielfach herrſcht Unklarkeit darüber, mit wel— chem Zeitpunkt die Schutzbeſtimmungen für den einzelnen Angeſtellten wirkſam werden. Als Stichtag gilt der Tag, an dem dem Angeſtellten ſpäteſtens nach geſetzlicher oder vereinbarter Be— ſtimmung hätte gekündigt werden können. Mit dieſem Stichtag ſoll verhindert werden, daß der Arbeitgeber das Geſetz umgeht. Ein Beiſpiel mag dies erläutern: Der 32 Jahre alte Angeſtellte Y. für den an ſich eine ſechswöchige Kündigungsfriſt beſteht, vollendet das fünfte Dienſtjahr am 18. November. Der 19. November(ſechs Wochen vor Quartalsſchluß) würde für ihn alſo der Stichtag ſein, an dem er in den Genuß des Schutzgeſetzes gelangen würde. Wenn ihm nun der Arbeitgeber, um das Geſetz zu umgehen, ſchon am 17. Novem⸗ ber, dem Tage vor Vollendung des fünften Dienſt— jahres die Kündigung zuſtellt, ſo wird zugunſten des Angeſtellten angenommen, daß die Kündi⸗ gung erſt am 19. November erfolgt iſt. Dagegen kann ein Angeſtellter, wenn er am 20. November in den Genuß des Geſetzes kommen würde, aber bereits am 19. November gekündigt iſt, das Ge— ſetz für ſich nicht in Anſpruch nehmen. a Es ſei noch kurz auf das Geſetz zum Schutz der Wöchnerinnen hingewieſen. Nach dieſem Ge— ſetz kann der Wöchnerin ſechs Wochen vor und ſechs Wochen nach der Niederkunft nicht gekündigt werden, wenn dem Arbeitgeber zur Zeit der Kündigung die Schwangerſchaft oder Entbindung bekannt war, oder wenn ihm die Wöchnerin ſofort nach Erhalt der Kündigung davon Mitteilung ge— macht hat. Der Schutz verlängert ſich um die Zeit einer Krankheit, die eine Folge der Entbin— dung iſt. Dieſes Geſetz gilt nicht für Hausange— ſtellte. ſaßen zuſammen und warteten auf den Regiſ⸗ ſeur, den Adele Sandrock noch nicht kannte. Man brachte das Geſpräch auf ihn und er⸗ zählte Adele die tollſten Sachen. Ob ſie denn nicht wüßte, daß dieſer Regiſſeur, Dr. Wend⸗ hauſen, ein Schwindler, ein Hochſtapler ſei, der ſich ſogar oft als Graf ausgäbe. Und als dann kurz darauf der Regiſſeur eintraf und die Freunde herzlich begrüßen wollte, nahmen ſie ſeinen Gruß mit gutgeſpielter Zurückhal⸗ tung auf. Nun ſtellte er ſich mit Nennung ſeines Namens Adele vor, dieſe aber drehte ſich ab und ſagte indem ſie ihren männermor— denden Blick auf den Ankömmling ſchmetterte: „Mit Hochſtaplern verkehre ich nicht!“ Der Regiſſeur, ganz verblüfft, wußte nicht, was er davon halten ſollte, bis er an den Blicken der Kollegen ſah, daß man Adele einen Bären aufgebunden hatte. Und als nun einige Tage darauf Adele Sandrock den Verfemten mit den anderen Darſtellern in heiterſtem Zuſam— menſein traf, gab ſie ihrer Empörung darüber Ausdruck. Mit großen Schritten ging ſie auf die Gruppe zu, und mit blitzenden Augen rief ſie:„Da ſieht man einmal wieder die Schau- ſpieler! Erſt erzählt ihr ſolche Geſchichten, und dann geht ihr mit dem Mann Arm in Arm! Ihr ſeid eben auch Schweinehunde!“ Es hat Jahre gedauert, bis ſich Adele überzeugt hat— te, daß dieſer Regiſſeur kein Schwindler war. And als er dann eines Tages wieder einmal bei einer Filmaufnahme ihr eine Angabe machte mit den Worten:„Ach bitte, gnädige Frau!“, donnerte ſie los:„Ich verbitte mir gnädige Frau', ich bin für Sie Adelchen!“ Das iſt Adele Sandrock. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 19. Nov. Inlandsweizen 24.75 bis 25.25, Inlandsroggen 22,50— 22,75, In⸗ landshafer 16—18.25, inl. Sommergerſte 18— 19, inl. Futtergerſte 17.25—18, ſüdd. Weizen⸗ mehl, Spez. Null, Nov.⸗Dez. 35,25, dto. mit Auslandsweizen 37,25, ſüdd. Weizenauszugs⸗ mehl 39,25, bezw. 41,25, ſüdd. Weizenbrotmehl 27.25 bezw. 29.25, Roggenmehl 30.25—31.50, feine Weizenkleie 9—9.25, Biertreber 13.75, Erdnußkuchen 13,75—14. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannjeim, 19. Nov. Zufuhr und Preiſe 145 Kälber 28—45, 8 Schafe 22—24, 69 Schweine, nicht notiert, 997 Ferkel und Läufer, Ferke! bis 4 Wochen 5—7, Ferkel über 4 Wochen 8— 12, Läufer 14—19.— Marktre. auf: Mi! Kälbern rubig. langſam geräumt, mit Fer, keln und Läufern mittel. Lokale Nachrichten Das Reichsmilchgeſetz. Ueber dieſes Thema ſpricht morgen Samstag Abend im„Fürſt Alexander“ im Auftrag des hieſigen Jungbauern— vereins, Herr Tierarzt Dr. Rolli aus Heddes— heim. Alle Kuhhalter müſſen ihr Intereſſe daran bekunden.(Siebe Inſerat). * Das Glück in Heſſen. Am kommen- den Donnerstag findet in Mainz öffentlich die Ziehung der Mainzer Wohlfahrtsgeldlotterie ſtatt. Nur 50 Pfg. koſtet 1 Los und überall ſind ſolche noch zu haben. Wir verweiſen unſere Leſer auf die Inſerate in unſerer Zeitung. * Kunſtflieger auf dem Waldſport⸗ platz! Daß am Sonntag das größte Fußballſpiel, das Viernheim je geſehen hat, ſtattfindet, iſt das Tagesgeſpräch von Viernheim. Es ſtellt ſich nicht nur der Rheinmeiſter vor, ſondern es gibt noch eine weitere Senſation auf dem Waldſportplatze. Sicher haben ſie ſchon von dem einheimiſchen Pi— loten Pfützer gehört. Er wird während der Halb— zeit mit Kollegen in der Luft Kunſtſtückchen mit ſeiner Maſchine vorführen, die Sie nicht verſäumen dürfen. Deshalb am Sonntag auf den Waldſportplatz! * Hinweis. Auf das heutige Inſerat „Darlehen und Hypotheken-Ablöſung“ wird hinge— wieſen. Viernheimer Filmſchau. Heute Extra großer Sonderabend. Eintritt nur 40 Pfg. im U.⸗T. Filmpalaſt. Der Erwerbsloſigkeit Rechnung tragend, ver— anſtalten wir heute einen Volksabend mit dem Eintrittspreis von 40 Pfg. Gezeigt wird ein brillantes Großſtadtprogramm, das jedem gefallen wird. Mögen alle Erwerbsloſen Viernheims dieſe Gelegenheit benützen, denn auch Sie ſollen ein billiges Vergnügen haben. Deshalb treffen ſich alle heute Abend im U T. P. für nur 40 Pfg. Auf Nachkirchweih ein Bombenprogramm. Nachruf! Nun iſt der ſchwere Schritt getan, Man Abſchied von dem„Edlen“ nahm, Die Freunde all' von fern und nah', Waren zum Grabgeleite da, Da fehlte keiner, hoch und bieder, Sie legten ihre Kränze nieder; Und manches tiefbewegte Wort, Sprach man an ſeinem Grabe dort. Ehrenſalven, Trauerklänge, Sie wechſelten mit Grabgeſänge. Doch koſtbarer als Blumenkränzen War'n Tränen, die in Männeraugen glänzten; Und aus den Mienen konnt' man leſen, Wie teuer jedem„Er“ geweſen. Das mag ein Troſt den Lieben ſein, Die er im Schmerz' läßt nun allein, Die weinend an dem Grabe ſteh'n, Voll Weh im Herz, nach Hauſe geh'n. Doch eines bleibt ja noch im Leben, Daß Gott die Hoffnung, hat gegeben, Der Glaube ſagt es ja doch ſo ſchön, Ein Jenſeits gibt's, ein Wiederſeh'n. Wer chriſtlich lebt in dieſer Zeit, Den find' inan in der Ewigkeit In Gottes Frieden ſchlummre nun Du, Gib ihm o Herr die ew'ge Ruh' Laß' leuchten ihm Dein ew'ges Licht, Und zeig' ihm bald Dein Angeſicht R. I. E. R. D. Warum wir nicht im Rund⸗ funk ſingen! Der Vorſtand des Volkschors teilt uns mit: Enttäuſcht werden die Viernheimer Rundfunk- hörer von dem Nichtſingen des Volkschors im Rund⸗ funk Kenntnis nehmen. Sie werden aber auch die Gründe würdigen, die die Vereinsleitung ge— zwungen haben, auf dieſe Mitwirkung zu verzichten. Am 28. Auguſt wurd dem Volkschor auf Grund ſeiner Anmeldung und der Erledigung aller Formalitäten vom Südfunk Stuttgart mitgeteilt, daß die Uebertragung des vorgeſehenen Konzerts beſtimmt am 29. November, vormittags von 8.20 Uhr bis 9.15 Uhr vorgenommen würde. Zur Aktivierung ſeiner Sängerſchar, teilweiſe auch aus propagandiſtiſchen Gründen hat darum der Vorſtand die Viernheimer Einwohnerſchaft, von dieſem Singen, durch die Lokalpreſſe in Kenntnis geſetzt. Es folgte nun eine Zeit angeſtrengteſter Proben, um auch die Chöre wirklich konzertreif zum Vortrag zu bringen. Doch mit des Geſchickes Mächten.... Von dritter Seite erhielt plötzlich die Vereinsleitung Kenntnis, daß der Mannheimer Senderaum höch— ſtens für 70 Perſonen aufnahmefähig ſei. Sofort eingezogene Erkundigungen beſtätigten dies. Die Forderung des Vorſtandes um Zuweiſung eines größeren Senderaumes wurde aus Etatsſparmaß— nahmen abgelehnt. Perſönliches Vorſtelligwerden des 1. Vorſitzenden bei dem Leiter der Mann- heimer Beſprechungsſtelle, Herrn Dr. Holzbauer, vermochte auch an der Haltung der Sendeleitung nichts zu ändern. Für den Vorſtand gab es nur noch eines: Entweder den Chor von 130 Perſonen auf 70 Perſonen reduzieren oder das Rundfunk- ſingen ganz abzulehnen. Der Vorſtand hat ſich zu letzterem entſchloſſen, weil eine Chor⸗Reduzierung für jeden Verein ein Experiment bedenten würde, das un— weigerlich Folgen nach ſich ziehtn würde. Die Chorein- heit wäre dadurch ſtark ins Wanken geraten, ganz ab— geſehen, daß die vorgeſehenen Chöre mit 40 Män- nern und 30 Frauen nicht bewältigt werden kön— nen. Die Ablehnung iſt dem Vorſtand allerdings erleichtert worden, durch eine faſt 125% ige Ermä— ßigung der Vergütung. Die morgen Samstag abend ſtattfindende Singſtunde des Männerchors wird mit der Einſtu— dierung neuer Chöre beginnen; weshalb alle früheren aktiven Sänger ſowie Neuhinzutretende herzlich will- kommen ſind. Bedingung beim Eintritt iſt: An- erkennung der Vereins- und Bundesſatzungen. durch