Lokale Nachrichten * Ortsbürgerverſammlung. Wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, findet am nächſten Sonntag Nachmittag eine Verſammlung der Orts⸗ bürger ſtatt, betr. Stellungnahme zur Erhöhung der Allmendauflage. Das Nähere und die Ein⸗ ladung wird im Laufe der Woche erfolgen. An den Ortsbürgern und Ortsbürgerinnen liegt es, ob ſie ihre Rechte nach und nach preisgeben wollen, oder ob ſie mit allem Nachdruck dafür eintreten, daß dieſelben erhalten bleiben. * Die Winzerprinzeſſin vom Rhein. Die Vorverkaufsſtellen zu dieſer am kommenden Samstag ſtattfindenden Operettenaufführung ſind nachſtehend verzeichnet: Prinz Friedrich; Jakob Sax, Römergartenſtraße; Auguſt Sax, Luiſenſtraße; Friſeur Stein und bei den Spielern. * Die Umſatzſteuer ſoll wieder einmal erhöht werden und zwar gleich um das Doppelte.(l) * Die Medaille der Reichsregierung an— Kathreiner verliehen. Die Hygiene- ausſtellung in Dresden iſt geſchloſſen. Unendlich viel hat ſie uns gezeigt, unendlich viel haben wir in dieſen zwei Sommern geſehen und gelernt. Auf allen Gebieten der Wiſſenſchaft vom Menſchen. Als wichtigſtes vielleicht, daß Milch, die bekanntlich ziem⸗ lich ſchwer verdaulich iſt, ſtets mit Kathreiner, dem Kneipp⸗Malzkaffee, gemiſcht werden ſoll. So wird ſie nämlich dreimal leichter verdaut.— Die höchſte Auszeichnung, die überhaupt vergeben werden konnte, die Medaille der Reichsregierung, wurde Kathreiner verliehen— verdientermaßen, muß man ſagen Der Sport vom Sonntag Fußball der Gruppe Rhein. Die Sportvereinigung verliert 0:5 geg. den Meiſter Waldhof! Es gehört zu den Seltenheiten, daß die Grü⸗ nen auf eigenem Platze hoch verlieren, und dazu noch ohne einen Gegentreffer herausholen zu können. Wo lag nun der Hauptfehler? Wir wollen nicht die Verteidigung mit dem Tormann belaſten, ſon— dern es war der Läuferreihe zu verdanken, die in keiner Weiſe zuſammen harmonierte und den Auf- bau zu den Flügeln völlig vergaß. Der Sturm natürlich kann auch keinen Ball mehr halten und verſiebte die ſicherſten Chancen. Uebrigens getraut ſich keiner der Stürmer zu ſchießen. Wo iſt die Courage hingekommen? Wir ſind der Anſicht, daß man es mal in einer neuen Aufſtellung probieren ſollte, denn das Spiel am kommenden Sonntag jede Umhüllung eines MAS El- Soppen-Wörfels giſt- ouch wWenn sſe goch nicht mit Gutschein- Aufdruck versehen ist- als 1 Gutschein. 8 gegen Sandhofen muß unbedingt gewonnen werden, denn es kann leicht möglich ſein, daß die Grünen in größte Abſtiegsgefahr kommen können. Zum Schluß wollen wir es nicht unterlaſſen zu erwähnen, daß das Spiel wirklich ſchön und fair war. Der Schiedsrichter war Klaſſe und der Rahmen um das Spielfeld war imponierend, noch nie ſah Viernheim ſo viel Sportbegeiſterte. Dieſe Anziehungskraft hat nur der Waldſportplatz! L. Vereins- u. Trainingsabende der Sport- veremigung Amicitia 09 e.. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb. Dienstag Abend 8 Uhr: Hallentraining einshaus der 1. M. Mittwoch mittag 4 Uhr: Jugendtraining. Abends ½9 Uhr: Spielausſchußſitzung in der Geſchäftsſtelle. Donnerstag abend 8 Uhr: Hallentraining der 1. M. Freitag 3 Uhr: Fußballtr. der unt. Mannſchaft. Vorſchau für den 29. November 1931 Das letzte Verbandsſpiel in Viernheim: Spielvereinigung Sandhofen! Wochenplan der DK. Dienstag: 8—10 Uhr Turuſtunde. Mittwoch: 2—4 Uhr Schülertraining. 7 8 Uhr Training für 1. Fußballmſch. „910 Uhr Training für die oberen Mannſch. Donnerstag: 5¼—7 Uhr Schülerturnſtunde. 8—9½ Uhr Training für 1. Handballm. und Jugendmannſchaften. Freitag: 8— 10 Uhr Turnſtunde. 8 Uhr Spielausſchußſitzung. Montag: 5¼—7 Uhr Schülertraining. Dienstag und Freitag Platztraining. im Ver⸗ Bekanntmachung. Betr.: Futterbedarf für das gemeinheitl. Faſelvieh. Für den Faſelſtall werden ca. 50 Zentner Speiſekartoffel und 60 Zentner Hafer benötigt. Angebote find verſchloſſen und mit entſpr. Aufſchrift verſehen bis Donnerstag, den 26. Nov. 1931, nachmittags 6 Uhr auf dem Baubüro— Zimmer 5— einzureichen. ſind dem Angebote beizufügen. Die Eröffnung der Angebote findet im Bei⸗ ſein etwa erſchienener Bieter ſtatt. Zuſchlags⸗ und Bindefriſt acht Tage. Ver⸗ gebung in 2 Loſe bleibt vorbehalten. Muſter von Hafer Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep⸗ penheim wird am Dienstag, den 1. Dezember 1931 auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 27. Nov. 1931, vormittags 11 Uhr, bei uns, Zimmer 21 anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 20. November 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Als gefunden wurde ein Herrenfahrrad und ein Geſangbuch hier abgeliefert. Viernheim, den 20. November 1931. Heſſiſches Polizeiamt J. B.: Kraus. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u Singſtunden Berein für Spoct⸗ und Körperpflege 1896. Mittwoch Abend 8 Uhr vollzählige Uebungs⸗ ſtunde. Aufſtellen der Mannſchaften im Stem men und Ringen zu den kommenden Serien- kämpfen am 6. Dezember in Viernheim. Mitt⸗ woch Abend Abwiegen der Ringermannſchaften. Es iſt Pflicht, daß alle Sportler erſcheinen; wer nicht abgewogen iſt, wird nicht geſtellt. Der Vorſtand. Wahlen vom 15. November l Soziales b Frankfurter Metallſchiedsſpruch angenommen. Frankfurt, 28. Noy. Nachdem am Samstag ein neuer Schiedsſpruch in der Metallinduſtrie durch die Schlichterkammer gefällt worden war, haben am Montag die Parteien den Schiedsſpruch angenommen. Damit iſt der Arbeitsfriede in der Frankfurter Metallinduſtrie, die etwa 150 000 Arbeiter umfaßt, wieder hergeſtellt. Im Anſchluß daran fanden Verhandlungen für das Offenbacher Gebiet ſtatt und man einigte ſich in freier Verein⸗ barung auf den Frankfurter Schiedsspruch unter der Berückſichtigung der Offenbacher Verhältniſſe. Die heſſiſche Sozialdemokratie zur Regierungsbildung Frankfurt a. M., 23. Nov. Auf der am Sonntag hier ſtattgefundenen Landeskonferenz der Sozialdemokratiſchen Partei Heſſens war man übereinſtimmend der Auffaſſung, daß der Ausgang der heſſiſchen Landtagswahlen die Sozialdemokratie von der Regierungsverant⸗ wortung entbunden hat und daß dieſe auf die aus den Wahlen hervorgegangene ſtärkſte Par⸗ tei übergegangen iſt. Beſchlüſſe irgendwelcher Art wurden nicht gefaßt, da die Initiative für die Geſtaltung der parlamentariſchen Verhält⸗ niſſe in Heſſen nicht bei der Sozialdemokratie liege. Anfechtung der beſſiſchen Wahlen Landesverband Heſſen der Wirt⸗— ſchaftspartei hat, wie man erfährt, in ſei⸗ ner Wahlkreiskonferenz in Frankfurt a. M. vom 22. November einſtimmig beſchloſſen, die heſſiſchen anzufechten. Der eſchluß gründet ſich nach Anſicht der Wirt⸗ ſchaftspartei auf die Nichtzulaſſung der Wirt⸗ ſchaftspartei bei den heſſiſchen Wahlen, was ge⸗ gen die Verfaſſung verſtoße. Bei der Anfech— tungsklage handelte es ſich darum, dieſes Unrecht flarzuſtellen. Der Bekanntmachung. In letzter Zeit wurden uns wiederholt Klagen von Frauen von Wohlfahrtsunterſtützungsempfängern ſowie von Erwerbsloſen vorgetragen, daß ihre Männer die für ihre Familie in erſter Linie be⸗ ſtimmte Unterſtützung vollſtändig für ſich verwenden und in Alkohol umſetzen würden, ſodaß die Familie darben müſſe. Wir ſind nicht in der Lage, bei den ohnehin ſchwierigen Geldbeſchaffungsverhältniſſen außer der wöchentlichen Unterſtützung noch eine zweite Unter⸗ ſtützung einſetzen zu laſſen und bemerken im aus⸗ drücklichen Einverſtändnis des Fürſorgeausſchuſſes, daß in allen uns weiter bekannt gemachten Fällen der gekennzeichneten Art die Unterſtützung nicht an den Ehemann, ſondern an die Ehefrau ausbe⸗ zahlt wird, damit eine Gewähr für richtige Ver- wendung des Geldes ſichergeſtellt iſt.—— Wir machen nochmals ausdrücklich darauf auf merkſam, daß Vorſchüſſe auf die zu gewährende Wohlfahrtsunterſtützung vor dem Fälligkeitstage nicht mehr gegeben werden können, da uns die Voraus- zahlung an der wöchentlichen Ueberweiſung abge⸗ zogen wird, was dadurch hervorgeht, daß wir in der abgelaufenen Woche 7200 RM. ausbezahlt und nur 4444 RM. erhalten haben. Solche Verluſte dürfen nicht mehr eintreten, es ſei denn, daß die Sicherſtellung der Auszahlung gefährdet werden ſoll. Viernheim, den 24. Nov. 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Volkschor Mitglied des Deutschen Arbeitersängerbundes Heute Dienstag abend, 3/9 Uhr Singſtunde de⸗ Frauenchors. 8—9 Uhr Beſprechung des Vorſtandes. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Neparduren an Fahrrädern und Nähmaschinen werden prompt, reell und billig ausgeführt Mikolaus Effler. J. Ein wickeln 1. Te iin haben Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Donnerstag, den 26. Nov. 1931, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffentl. verſteigert: Oberlück 4. Gew. Nr. 43 Oberlück 8. Gew. Nr. 23 Kl. neuer Garten Nr. 2 Kleine Striethen Nr. 27 Sandgaben Nr. 81 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 69 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 56 Gr. Neuenacker im Gr. Bruchfeld Nr. 5 Kl. Neuenacker im Gr. Bruchfeld Nr. 102 Rothfeld 2. Gew. Nr. 69 Dreiruthen Nr. 21 Vierruthen Nr. 93 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 1 Overbruchweide 4. Gewann Nr. 22 Oberlück 7. Gew. Nr. 19 Oberlück 13. Gew. Nr. 83 Kleiner Neuenacker Nr. 31 Sandgaben Nr. 35 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 17 Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 71 Gr. Bruchfeld 2. Gew. Nr. 44 Almen Nr. 37 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 46 Vierruthen Nr. 90 Vierruthen Nr. 124 Mittlere Lange Theilung Nr. 61 Krottenwieſe(Acker) Nr. 62 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 8 Oberlück 7. Gew. Nr. 37 Oberlück 12. Gew. Nr. 40 Alter Garten 1. Gew. Nr. 34 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 8 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 27 Kl. Neuenacker im kleinen Bruchfeld Nr. 40 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 85 Rothfeld 2. Gew. Nr. 41 Dreiruthen Nr. 85 Vierruthen Nr. 32 Mittlere lange Theilung Nr. 105 Krottenwieſe(Acker) Nr. 129 Oberbruchweide 2. Gew Nr. 6 Kl. Bruchfeld 2. Gew. Nr. 48 Schloth Nr. 74, 79, 114 Viernheim, den 23. Nov. 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Alte zeitungen K ke in der Geſch Hen! U Mächahste Woche Wohffahrts; Held-Lofferie Zehn. Oe 25000 10 900 900 los 50 Pfa bopp⸗1os 1 porto u. Liste 35 Pfq. IL. F. Ohnacker Däarmsitadl. Schulstr. 15 stisch. 15219 Fruft. g. fl. u alle Verkaufsstellen Wohnhaus mit Heitenbau und Garten per ſofort zu verkaufen. Bar- zahlung von Mark 1000.— genügt. Von wem, ſagt der Verlag. Schlafzimmer, alles ſchreit n. bill. gut erhalt. gebr. Schlofz. Dieſer Schrei iſt ganz klar. 10 8 iſt d. Zeit wo man bill. kaufen muß. Vor allem aber i. d man nicht mehr ausgeben darf wie man tatſächlich erſp. hat. Ein Schlafz. kompl. f. N. 68.— zu bekommen, dazu gehört ein ganz beſond. Glück. Dies ſoll. Sie haben, wenn Sie raſch z. uns kommen. Wir liefern Ihnen z. dieſ. Preis ein kompl. Schlafz. frei Haus, das ſelbſtverſtändl. v. uns nochmals nachge⸗ ſehen wird, fodaß es Ihnen ſicherl. viele Jahre Dienſte tut. Das Zimm. beſt. a. 1 groß. 2tür. Kleiderſchr., 1 groß. Waſchtiſch m. Spie⸗ gel, 2 Bettſtellen ſogar m. Polſterröſten, daß Sie alſo d. Auflegematr. ſparen, 2 Nachttiſchen u. 2 Stühlen. Sagen Sie ſelbſt, ob Sie jemals es f. mögl. gehalten haben, f. ſage und ſchreibe RM. 68.— ein kompleites Schlafz. zu erhalten. Landes Mannheim⸗Lindenhof, Bellenſtraße 2(Alte Oel⸗ fahrif) direkt hint Haupt⸗ bahnhof, durchgehend ge⸗ öffnet non 8 bis 7 Uhr. Billiges Angebot Schlachtgewürzen Gar. reiner weißer 45 Pfg. Mundohk⸗Pfeffer J Pfund nur Delik.⸗Sauerkraut 10 mit Weingährung 1 Pfund Pfg. 5 Prozent Rabatt! Lorſcherſtraße 10 Telefon 88 Drucksachen Aaagggggnm aller Art liefert die dcp Joh Muri eee. lohanna Stumpf Goethestrasse 18 empfiehlt sſch im Maschen u. Bügeln von Siürkewäsche kardinen Boli- U. Leibwäsche usw. im von Apzügen, Rlelder. mläntel zubilligsten Preisen Annahmestellen: Joh. Kempf Friedrichstraße 53 open Adler am Haltepunkt. 1 Zimmer und Küche an ruhige Leute auf 1. Dez. zu vermieten. Repsgaſſe 6. Emplente zaulend. Weißkraut z. Einſchneiden alle Sorten Gemüſe Spinat 3 Pfd. 25 Pfg. Roterüben 10 Pfd. 60% 1a. Eßbirnen, Wirt⸗ ſchafts. Eß- und Tafeläpfel Kartoffel, Zwiebel, auch Dickrüben zu den billigſten Tagespreiſen. Kempf, Hügelſtraße beſtehend aus 9 Zimmer u Rüche zu vermieten. Zu er⸗ fragen: Holzſtr. 40 d ungen u. Astnmakranken let unser Kräuter- Tee Silyana“ von he, vorragend durch. greifender Wirkung, Ahr Tee hat bei mit direkt Wunder ewirkt“ schreibt E. W. inp.„Aus wurf, Nachtschweig, Fe. er, Husten, Atembeschwerden hörten sofort auf“,„Insert Arzt freute sich seſbst, daß der Tee mit bekommt, 80 lauten begeisterte Dankschreiben über glänzende Erfolge in wenigen Tagen, wo andere Kuren jahrelang vergeblich Waten. Pro Paket 1 MK Nachn. it Verordnung ffei ver- K uf! Silvena-Tee-Vertrieb, Augsburg 814. Sie staunen nicht mehr über die Ankündigung billiger Möbelpreiſe, wie Sie ſolche täglich leſen. Sie können Ihnen nichts beſagen, denn Sie können daraus nicht erſehen, ob es ſich nicht etwa um geringwertige Möbel handelt, für die auch der niedrigſte Preis 10 hoſch iſt. führe derartige are nicht und überlaſſe deren Ver⸗ trieb anderen Geſchäften, die mit keiner bleibenden Kundſchaft rechnen wollen. Mas Sie aher überraschen Wird iſt die große e von formſchönen und preiswerten Qualitätsmöbel die Sie bei mir finden. Nur ein Beiſpiel: Schlafzimmer, afrik. Birnbaum lak. 180 em. breiter Schrank, voll abgeſperrt, mit weißem Marmor, wie in meinem Laden Rathausſtraße ausgeſtellt, zu Rm. 430.— Möbelhsus Hook Weinheimerſtraße 43 Rathausſtraße 13 biernheimer Anzeiger int kägli t Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 2 Fe en, gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. bas a iachtige illuſtrierte latt„Sterne und Blumen“, „ Unnahme von Abonnements täg 11 0 5 einen 2 0 8 owie einen Wand⸗ in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 117.—— 3 Feanfhurt a N. Scheiſlalkang, den Ar. 23 In der Reihe der großen Veranſtaltungen, die in der Geſchichte der„Anima“ in Rom fort— leben werden, iſt durch die Gedenkfeier zu Ehren der Hl. Eliſabeth ein neuer Markſtein geſetzt wor— den. Die Einladung ging vom katholiſchen deut— ſchen„Leſeverein“ aus, dem die„Anima“— die mit der deutſchen Kirche verbundene deutſche Na— tionalſtiftung— deu prächtigen Feſtſaal wie im— mer bei ſolchen Gelegenheiten zur Verfügung ge— ſtellt hatte. Umrahmt von Chören von Kromolicki und Joſef Lechthaler zu Ehren der Hl. Eliſabeth wurde zunächſt eine Feſtrede des Rektors der Anima, Prälaten, Profeſſor Dr. Alois Hudal, geboten, die wiederum ein oratoriſches Meiſterwerk war. Das Leben der hl. Eliſabeth und ihre Bedeutung für die Gegenwart ſtanden im Mittelpunkt der Betrachtungen. Dann aber folgte eine künſtleriſche Glanz— leiſtung, die durch ihre originelle Idee wie durch den Zauber der Ausführung alle bannte und er— griff. Der deutſche Seelſorger der Anima, Ku— ratus Dr. Joh. Schümmer, hatte unter Zu— grundelegung von Motiven aus den Dachreliefs am Eliſabethſchrein in Marburg lebende Bilder entworfen, für die er ſich aus Gliedern ſeiner Ge— meinde eine geeignete Spielſchar zuſammenſtellte. Mit feinſtem Stilgefühl waren dieſe Bilder hingeſtellt, unwirklich ſchön, aus der Ferne ganz vie Reliefs wirkend, in einem romaniſchen Bo⸗ gen geſpannt, wie er vom Reliquienſchrein her⸗ bekannt iſt. Da ſah man, wie Eliſabeth ihren Mantel verſchenkt, wie der Gatte das Kreuz empfängt, den Abſchied vom Gatten, die Wohl⸗ täterin Eliſabeth, den Empfang des Ordens— mantels und zuletzt unter Sprengung des bis— herigen Rahmens die Verherrlichung der Heiligen. Einen verbindenden Text ſprach Baroneſſe Maria von Ketteler, außerdem erklangen ge— dämpfte Terzette eines Frauenchors und von einem Sprech hor vorgetragene hymnenartige Sätze. Das Ganze machte einen geſchloſſenen Eindruck von ergreifender Schönheit und Wucht. Der mit⸗ telalterliche Charakter war mit feinem Stilgefühl getroffen, und über jedes Bild war glgeichſam ein Holdhauch gelegt, wie man ihn von Altarblättern aus jener Zeit kennt. Es gab dann auch nur eine Stimme der An— erkennung in der ſtattlichen Repräſentation der deutſchen Kolonie, unter der wir den Patriarchen Grafen Huyn und eine Reihe von Vertretern unſeres diplomatiſchen Korps bemerkten, darunter zum erſtenmal Dr. Klee in ſeiner neuen Eigen⸗ ſchaft als Botſchaftsrat der deutſchen Votſchaft beim Hl. Stuhl. Am 22. November(Sonntag) wird die Auf⸗ führung unter den Marientindern wiederholt, wofür auch an eine Reihe von Kirchenfürſten einſchließlich des Herrn Kardinalſtaatsſetretärs Pacelli, der belanntlich Protektor der Anima iſt, Einladungen ergangen ſind. Für den 2. Dezember iſt die traditionelle Nikolausfeier angeſagt mit Tombola, deren Er⸗ träguis beſtimmt iſt, armen deutſchen Landsleuten in Rom eine kleine Weihnachtsfreude zu bereiten. * Auch die Deutſchen Italiens möchten ihren Beitrag zur Linderung der Not in der deutſchen Heimat beizuſteuern. Zu dieſem Zweck haben ſie dieſer Tage in Rom ein Ausſchuß gebildet, dem u, a, beide Botſchafter, die Rettoren der„Anima“ (Prälat Hudal) und des„Campo Santo“(Dr. Stoeckle), ſowie der katholiſche Seelſorger, Dr. Schümmer, und der deutſche proteſtantiſche Pfarrer Walcker angehören, die dieſer Tage mit einem Aufruf für eine Hilfsattion an die Oeffentlichkeit treten werden. Sämtliche deut⸗ ſchen Organiſationen und die genannten National⸗ inſtitute, ſowie das evangeliſche Diakoniſſenheim ſind daran beteiligt. Es handelt ſich erſtens um eine ſogenaunte Brockenſammlung, deren Ertrag zu gleichen Teilen dem Caritasverband und dem Vaterländiſchen Frauenverein zufällt, und zweitens um die Er⸗ bittung von Geldſpenden, die dem Herrn Reichs⸗ präſidenten ausgehändigt werden ſollen. Dafür ſind, u. a. von der„Anima“, ſchon namhafte Be⸗ träge in Ausſicht geſtellt worden. Sämtliche deutſchen Konſulate ſollen zu einer ſeheſpwechenden Aktion aufgefordert werden.— Dr. Schümmer in Rom hat im übrigen Be⸗ kürebungen eingeleitet, um die Unterſtützungen er, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Am add 950 Marken „Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 8— erholung abgeſtufter Ra e 18 größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von An e Geſchäftsſte — Viernheimer Zeitung i iſe: Die einſpalti tit 5 Pfe., bie Rell 00 . reiſe: Die ſtet Rabatt Fanal lr 8 amezeile 60 Pe. ate und No 1 zeigen 1 u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Wlahßvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Gewähr aach Abu die Aufnahme U an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gew Mittwoch, den 25. November 1931. Aus der Ewigen Stadt Eine ergreifende Eliſabethfeier in der Anima— Deutſches Nothilfswerk in Rom Von unſerem römiſchen Mitarbeiter. für die immer zahlreicher kommenden deutſchen Handwerksburſchen zu organiſierxen. Der deutſche Geſellenverein in Rom hat in dieſer Hinſicht eine ſtändig wachſende Aufgabe zu leiſten. Die erſten Kabinettsberatungen über die neue Notverordnung enb. Berlin, 24. Nov. Die Kalbinettsbera⸗ tungen über die neue Notverordnung, die heute vormittag begannen, ſind im Laufe des Nach— mittags fortgeſetzt worden. Sie hatten zunächſt den Zweck, die Probleme und die Aufgabengebiete für die einzelnen Reſſorts abzugrenzen, damit dieſe an die praktiſche Arbeit gehen können, um die Entwürfe auszuarbeiten, für die die Leitſätze des Wirtſchaftsbeirates die grundſätzlichen Unter⸗ lägen geliefert haben. Es iſt nun alſo damit zu rechnen, daß die nächſten zehn Tage eine Fülle von Beratungen in den Miniſterien, Chefbeſpre— chungen, Miniſterbeſprechungen und Kabinetts— witb. Paris, 24. Nov. Zu Beginn der heu⸗ tigen Sitzung der Kammer verlas der Kam— merpräſident einen Nachruf für den verſtorbe— nen Abgeordneten und Miniſter Loucheur. Mi— niſterpräſident Laval ſchloß ſich im Namen der Regierung ſeinen Worten an. Nach Ver⸗ leſung der Interpellation des Abg. Louis Du— bois über die Einberufung des Beratenden Ausſchuſſes der B. J.., deren Beratung ver⸗ ſchoben wurde, ergriff als erſter Redner Han⸗ delsminiſter Rollin das Wort, um auf die Interpellation des radikalen Abg. Bergery über die franzöſiſch-ruſſiſchen Beziehungen zu antworten. Alsdann begründete der ſozialiſtiſche Abg. Riviere ſeine Interpellation über die Vorbe— reitung der Abrüſtungskonferenz. Er wandte ſich beſonders gegen den franzöſi⸗ ſchen Kriegsminiſter Maginot und ſeine Re⸗ den, hauptſächlich gegen die in Montmedy, die nicht mit der Politik Briands in Einklang zu bringen ſei. Maginot bringe Frankreich in den Ruf, ein Land zu ſein, das ſich auf ſeine Militärmacht ſtütze in einem Augenblick, in dem alle Länder für die Abrüſtung ſeien. Es ſei nicht zu bezweifeln, daß die deutſchen Sozia⸗ liſten ein Element des Friedens ſeien. Man dürfe die Empfindlichkeit Deutſchlands nicht reizen und, damit kam Riviere wieder auf Maginot zu ſprechen, der Welt nicht das Schauſpiel geben, daß die leitenden Männer Frankreichs uneinig ſeien, während in Genf die Abrüſtungskonferenz eröffnet werde. Sonſt ſei es beſſer, daß Frankreich an der Abrü⸗ ſtungskonferentz überhaupt nicht teilnehme. Als letzter Interpellant in der Kammer⸗ ſitzung erklärte der katholiſche Demokratiſche Abg. Pezet, die Regierung müſſe ſich effektiv der Organiſierung einer regiona⸗ len Wirtſchaftsunion, die für Mittel⸗ und Oſteuropa beſonders dringlich ſei, wid⸗ men. Man dürfe nicht vergeſſen, daß an der Donau 65 Millionen Menſchen in einem un⸗ ſtabilen wirtſchaftlichen Zuſtande lebten. Da⸗ rum müſſe man die Wirtſchaftsunion Mittel⸗ europas im Nahmen des Völkerbundes ver⸗ wirklichen. Wenn die italieniſchen Intriguen dieſen Plan gefährdeten oder wenn der deutſch⸗ franzöſiſche Gegenſatz anhalte, dann werde es unmöglich ſein, Mitteleuropa wieder hoch zu bringen. Die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung würde es ermöglichen, Mitteleuropa ſeinen Wert wieder zu geben. Abg. Pezet ſchloß, Frankreich müſſe ſo han⸗ deln, daß die Völker ſich bewußt ſeien, daß ſitzungen, bringen werden. Aus dieſer Aufgaben- verteilung ergibt ſich ſchon, daß die kommende Not— verordnung eine ganze Reihe von Einzelvorlagen enthält, alſo auch wieder recht umfangreich ſein wird. In unterrichteten Kreiſen rechnet man da— mit, daß das Kabinett trotz der außerordentlich ſtarken Arbeitsanſprüche, die dieſe Aufgabe an alle Beteiligten ſtellt, vor dem Beginn der Baſeler Verhandlungen, alſo bis 5. oder 6. Dezember fertig werden wird. Der Fall Erkens⸗ Hamburg Diſziplinarverfahren gegen die Leiterin der Hamburger weiblichen Kriminalpolizei. witb. Hamburg, 24. Nov. Der Senat hat ge— gen die Leiterin der hieſigen weiblichen Kriminal- polizei, Frau Regierungsrat Erkens, das förmliche Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der Entlaſ— ſung beantragt. Im Sommer dieſes Jahres hat— ten, wie ſeinerzeit gemeldet, zwei Hamburger Polizeibeamtinnen Selbſtmord verübt, was zur Aufdeckung der Mißhelligkeiten innerhalb der weiblichen Kriminalpolizei und zu Angriffen ge— gen Frau Erkens führte. Das vom Senat bean— tragte Verfahren wird ſich auf alle die Einwände erſtrecken, die in Zuſammenhang mit dem Selbſt⸗ mord der beiden Polizeibeamtinnen gegen das dienſtliche Verhalten der Frau Regierungsrat Erkens erhoben worden ſind. Ausſprache in der franzöſiſchen Kammer Cavals Rede erſt Donnerstag Frankreich ſeine bevorzugte Stellung dazu be— nutze, den anderen zu helfen. Die Weiterberatung der außenpolitiſchen Debatte wurde dann auf Donnerstag nachmit— tag vertagt. Lavpal⸗Rede erſt am Donnerstag. Paris, 24. Nov. Miniſterpräſident Laval wird erſt am Donnerstagnachmittag zur Be— antwortung der außenpolitiſchen Interpella⸗ tionen das Wort ergreifen. Die Sp⸗Sührer berichten Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Reichs tagsfraktion nahm am Dienstag den Ber die Verhandlungen mit dem Reichskan Brüning entgegen. In der Ausſprache wie von der Fraktion mitgeteilt wird, in Linie die durch die Theſen der über die Geſtaltung des Tarifrechts und den abbau ſich ergebenden Gefahren für haltung der Maſſen des Volkes erö lig gebilligt wurde die entſchieden Vorſitzenden der ſozialdemokrati i fraktion, Dr. Breitſcheid, mit der die chung mit der Reichsregierung eing Eine Aushöhlung des Tarifrechts Senkung des Reallohnes verſchärfe die innerpoli— tiſchen Spannungen, führe zu weiterer wirtſchaft— licher Droſſelung und Arbeitsloſigkeit und große Gefahren hervor. Entſprechend dem Be⸗ ſchluß des Reichstages vom 16. Oktober ſeien Pläne auf Aushöhlung des Tarifrechts abzulehnen und die Angriffe auf die Unabdingbarkeit des Ta⸗ rifvertrages abzuwehren. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion tritt am Dienstag, den 1. Dezember zuſammen. Der Deutſche Beamten⸗ bund an die Keichsre⸗ gierung Berlin, 24. Nov. Der Deutſche Boeamtenbund hat am Dienstag folgendes Telegramm an die Reichsregierung gerichtet: „Die Bundesleitung des Deutſchen Beamten⸗ bundes hat heute zu dem Ergebnis der Ver⸗— handlungen des Wirtſchaftsbeirates Stellung ge⸗ nommen. Da kein Vertreter der organiſierten Beamtenſchaft in den Beirat berufen wurde, war ſie bei ihrer Beurteilung auf den amtlichen Bericht angewieſen. Danach iſt die Senkung der Löhne und Gehälter als“ unvermeidlich unge⸗ ſehen worden, während die für die Erhaltung des Realeinkommen notwendige Senkung der Lebenshaltungskoſten auf den verſchiedenſten Gebieten zwar als richtig erkannt worden iſt, jedoch ohne daß durchgreifende Maßfnahmen die Lebe rufe den Parteien geführt worden. Reichsregierung 12 zum 30. Januar 1932 8 ber hieſigen Metallinduſtrie haben auf Grund des t übernommen 48. Jahrgang Der Präſident des größten amerikaniſchen Bankkonzerns kommt mit Wiggin nach Berlin Charles Mitchell, der Präſident der National City Bank, des größ— ten Bankkonzerns der Vereinigten Staaten, der über ein Kapital von 10 Milliarden Mark verfügt, wird den Vorſitzenden des Stillhalte-Komitees, Albert Wiggin, auf ſeiner Berliner Reiſe beglei— ten, um mit den Vertretern der deutſchen Finanz— kreiſe perſönlich Fühlung zu nehmen. vorgeſchlagen werden. Dieſe Auffaſſung erfüllt uns mit ernſter Sorge, weil die Stärkung der Kaufkraft durch erhebliche Preisſenkung Vor— ausſetzung für die Wiederbelebung der Wirt— ſchaft und die Wiedergeſundung der Staatsfi— nanzen iſt. Außerdem hat die Art, wie die mehrfachen Einkommenſchmälerungen u. Rechts- minderungen in Reich, Ländern und Gemeinden vorgenommen werden die Beamtenſchaft außer ordentlich erregt. Aus alledem haben wir den dringenden Wunſch nach einer Ausſprache mit dem Herrn Reichskanzler, die wir mit Rückſicht auf die bevorſtehenden Entſcheidungen der Reichsregierung für die nächſten Tage erwarten, Friede in der Darmſtädter metallinduſtrie Darmſtadt, 24. Nov. Die Lohnverhandlungen die am 23. November in Frankfurt unter dem Vorſitz des Landesſchlichters Dr. Kimmich ſtattge— funden haben und ohne Ergebnis abgebrochen wurden, ſind am 24. November im Laufe Vormittags wieder aufgenommen und nach mehr— ſtündiger Dauer zu einer Vereinbarung zwiſchen Auf Grund dieſer Vereinbarung gilt Folgendes: Der Tariflohn des des gelernten Metallarbeiters über 24 Jahre beträgt der Lohnwoche, in die der 16. November fällt, 76 Pfennige, ſeither 81. Die übrigen Tariflöhne rrechnen ſich nach dem ſeitherigen Schlüſſel. Die Alkordlöhne ſind vom gleichen Zeitpunkt an um 6 Prozent gekürzt. Laufdauer der Verein— barung iſt wie in Frankfurt und Offenbach bis bemeſſen. Die Betriebe 8 Die neuen Abſchluſſes ſämtliche zum 24. November ausgeſprochenen Kündigungen zurückgezogen. Der Mandſchurei⸗Konflikt Der chineſiſche Ratsdelegierte erwartet Inſtruktionen aus Nanking. tb. Paris, 24. Nov. Die Ratsmitglieder ſind ohne die Vertreter Chinas und Japans heute vormittag zu einer einſtündigen Sitzung zuſam⸗ mengetreten, in der eine unweſentliche Ab⸗ änderung des geſtrigen Reſolutionsentwurfes vorgenommen wurde. Die Weiterberatung wurde dann auf morgen vormittag vertagt in der Hoff⸗ nung, daß bis dahin genaue chineſiſche Vorſchläge vorliegen werden. Der chineſiſche Delegierte Dr. Sze ſteht ſeit geſtern mit dem neuen chineſiſchen Außenminiſter Wellington Koo in Verbindung und erwartet ſeine endgültige Inſtruktionen. 4,84 Millionen Arbeitsloſe enb. Berlin, 24. Nov. Die Zahl der Arbeits⸗ loſen in der erſten Hälfte des Monats November iſt um rund 220 000 auf rund 4 840 000 geſtie⸗ gen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger iſt um 68 000, die der Bezieher der Kriſenfür⸗ ſorge um 30 000 gewachſen. ölkerbund in Verlegenheit China lehnt Entſchließung Wa ab und verlangt ſofortige Paris, 24. Nov. Der Generalſekretär des Völterbundes, Sir Erie Drummond hat,— lt. Blättermeldung— bereits einen Entwurf für die Eutſchließung ausgearbeitet, mit der der Völker⸗ bundsrat den chineſiſch-japaniſchen Konflikt ſchlich⸗ ten ſoll. Der Entwurf beſteht aus fünf Para⸗ graphen. Der erſte Paragraph nimmt Kenntnis von der Friedensbereitſchaft der bei⸗ den Parteien, insbeſondere von der Erklärung Japans, daß es keine territorialen Groberungs⸗ abſichten habe. Der zweite Paragraph legt den beiden ſtreitenden Parteien die Verpflichtung auf, die Lage nicht durch feindſelige Hand⸗ lungen zu verſchlimmern. Der dritte Para⸗ graph enthält die japaniſche Erklärung, daß die Räumung der Mandſchurei ſo ſchnell wie möglich erfolgen ſoll, ſobald China die nötigen Sicher— heitsmaßnahmen zum Schutze der japaniſchen Untertanen getroffen hat. Der vierte Paragraph bringt die chineſiſche Gegenerklärung, für die Sicherheit der Japaner ſorgen zu wollen. Der fünfte Paragraph endlich enthält die Beſtimmun⸗ gen über die Entſendung der Studienkom⸗ miſſion des Völkerbundsrates. Die chineſiſche Delegation lehnt ſchläge ab. Gleichzeitig hat Dr. Sze aber eine offizielle Note überreicht, worin er den ablehnenden Stand⸗ punkt Chinas eingehend begründet.„Eine En⸗ quete“, erklärt er darin wörtlich,„die nicht zu gleicher Zeit von Maßnahmen begleitet iſt, um die Feindſeligkeiten ſofort aufhören zu laſſen und für den Rückzug der japaniſchen Truppen zu ſorgen(der Rückzug müßte jetzt ſofort beginnen u. ſchnellſtens durchgeführt werden), wäre nichts anderes, als ein einfaches Verlegenheitsmittel, das während einer mehr oder minder langen Zeit noch die unberech⸗ tigte Beſetzung eines Teiles des chineſiſchen Ge⸗ bietes durch einen Angreifer erlauben würde, der jetzt ſchon, während die Verhandlungen noch an⸗ dauern, das illegale Ziel, das er ſich geſteckt hat, latſächlich erreichen konnte.“ dieſe Vor⸗ Vor neuen Taten! Zu den Beratungen des Reichswirtſchaſtsbeirats * Der Reichswirtſchaftsbeirat, den vor eini— gen Wochen die Reichsregierung zuſammenberufen hat, iſt jetzt nach mancherlei Zwiſchenfällen und Fährniſſen glücklich am Ende ſeiner Beratungen augekommen. In einem ausführlichen Kommuni— que wurden am Montag die Ergebniſſe dieſer Be— ratungen der Oeffentlichkeit übergeben, nachdem in einer Schlußſitzung der Herr Reichspräſident und Reichskanzler Dr. Brüning den Mitgliedern des Wirtſchaftsbeirates nochmals den Dank der Reichsregierung ausgeſprochen hatten. Das Kommunique, das der Wirtſchaftsbeirat als eine Zuſammenfaſſung ſeiner Arbeiten veröf— fentlicht hat, bringt gewiſſermaßen eine Enttäu— ſchung, die keine iſt. Eine Enttäuſchung nämlich für den, der von den Arbeiten dieſes Gremiums, das ſich aus den Vertretern der verſchiedenſten Wirtſchaftskreiſe zuſammenſetzte, deren wirtſchaft— liche Intereſſen ſich diametral gegenüberſtehen, etwas anderes erwartet hatte, als lediglich Vor— ſchläge an die Reichsregierung, wie der deutſchen Wirtſchaft aufzuhelfen ſei, ohne daß irgend ein weſentlicher Teil des deutſchenVolkes die Koſten dieſer Hilfe allein zu tragen habe. Es ſtand von vornherein feſt, daß von der Arbeit des Wirt— ſchaftsbeirates allein nicht das Heil zu erwarten war. Seiner ganzen Zweckbeſtimmung nach konnte der Wirtſchaftsbeirat— ſchon der Name, den man ihm gegeben hat, drückt dies deutlich aus— nichts anderes ſein als eine Verſammlung von Wirt— ſchaftsführern, die in ſachlicher Ausſprache ſich darüber ſchlüſſig zu werden hatte, wie dem oben erwähnten Ziel am nächſten zu kommen ſei. Und aus dem Ergebnis dieſer Beratungen ſollte dann die Reichsregierung diejenigen Entſchlüſſe faſſen und diejenigen Maßnahmen treffen, die dem Prin— zip der gleichmäßigen Laſtenverteilung am gerech— teſten würden. Wenn man dergeſtalt die Aufgaben des Wirt— ſchaftsbeirates auf das zurückführt, was ſie allein ſein ſollten, dann iſt es unverſtändlich, wie man von einem Mißerfolg dieſer Beratungen ſprechen könnte. In verſchiedenen Berliner Blättern, die ſich redaktionell zu den Richtlinien des Wirt⸗ ſchaftsbeirates geäußert haben, iſt allerdings von einem ſolchen die Rede, doch ſei dahingeſtellt, ob dieſe Auffaſſung nicht tatſächlich fehl am Platze iſt. Die Verantwortung für die kommenden Maß— nahmen wird— wie das ja auch vorgeſehen war — einzig und allein die Reichsregierung tragen müſſen. Wenn die Richtlinien des Wirtſchafts⸗ rates nichts weſentlich Neues gebracht haben, wenn ſie insbeſondere keinen eindeutig zu be— ſchreitenden Weg zur Behebung unſerer Wirt⸗ ſchaftsnot zu weiſen vermögen, ſo liegt das doch zweifellos einmal in der Schwierigkeit dieſer Auf⸗ gabe im allgemeinen, zum anderen aber auch in der angedeuteten Verſchiedenartigkeit der Zuſam⸗ menſetzung des Wirtſchaftsbeirates. Die Grund⸗ tendenz der Richtlinien, an die ſich wohl auch die Reichsregierung bei ihren künftigen Schritten hal⸗ ten wird, liegt in der Feſtſtellung, daß nur aus einer allgemeinen Senkung der Preiſe und einer Senkung der Löhne und Gehälter, alſo aus einer ins Gewicht fallenden Reduzierung der Geſamt⸗ lebenshaltungskoſten, ein Ausweg zur Geſundung unſerer Wirtſchaft gefunden werden kann. An der Reichsregierung wird es liegen, hier in kluger und gerechter Abſtimmung der verſchiedenen Maßnah⸗ men aufeinander den richtigen Weg zu finden, eine Aufgabe, die durch die Arbeiten des Wirtſchafts⸗ beirates ſicher erleichtert worden iſt. Vermiſchtes Der Reichspräſident empfüngt Prof. Dr. Wegener. wtb. Berlin, 24. Nov. Der Reichspräſident empfing heute vormittag Prof. Dr. Kurt Wegener den ſtellvertretenden Leiter der deutſchen Grön⸗ 0 landexpedition, Bruder des in Grönland verun⸗ glückten Führers dieſer Expedition, Prof. Dr. Al⸗ fred Wegener. Diskontherabſetzung der Bank von Danzig. wtb. Danzig, 24. Nov. Die Bank von Danzig hat mit Wirkung vom 24. Nov. ab den Diskont⸗ ſatz von ſechs auf fünf Prozent und den Lombard⸗ zinsſatz von ſieben auf ſechs Prozent herabgeſetzt. 24 Tote bei einem Schiffszuſammenſtoß. Diambi(Sumatra), 24. Nov. Infolge eines Zuſammenſtoßes zwiſchen einem Perſonendampfer und einer Dampffähre ſind 24 Perſonen ums Leben gekommen. Antifaſchiſtiſche Kundgebung in Newyork. wtb. Newyvrk, 24. Nov. Bei einer Vorſtellung im Metropolitan Opernhaus, der der italieniſche Miniſter des Auswärtigen, Grandi, beiwohnte, wurden in dem Augenblick, da nach dem Abſpielen der italieniſchen Nationalhymne die Zuſchauer„Es lebe Grandi“ riefen, von der Galerie herab roſa und gelbe Zettel geworfen, die die Worte„Nieder mit Grandi trugen. Die Manifeſtanten, zwei Antifaſchiſten, wurden verhaftet. Grandi über Italiens Mitarbeit an einer vernünftigen Schuldenlöſung. kwotb. Newyork, 24. Nov. Der italieniſche, Außenminiſter Grandi hielt heute auf einem ihm zu Ehren gegebenen Bankett des Council of Fo⸗ reign Relatians eine Anſprache, in der er eine zufriedenſtellendere Löſung des Kriegsſchuldenpro⸗ blems ſowie Rüſtungsbeſchränkungen als wün⸗ ſchenswert bezeichnete. Europa ſei während der Nachkriegszeit von ſchweren wirtſchaftlichen und politiſchen Störungen heimgeſucht worden, die ſich durch eine vernünftigere und gemäßigtere Politik hätten vermeiden laſſen. Grandi erinnerte da⸗ ran, daß Muſſolini bereits im Jahre 1922 anläß⸗ lich der Londoner Konferenz die enge Verbindung von Kriegsſchulden und Reparationen betonte und ſagte, daß, wie immer ſich dieſes Problem geſtal⸗ ten werde, Italien ſtets bereit ſei die weitherzigſte. Löſung zu unterſtützen. Seiner Ueberzeugung en werde eine ſolche Löſung auch die beſte ſowohl filr die Schuldner wie für die Gläubiger ſein. Aus die⸗ ſem Grunde ſei Italien auch willens, bei einer Neuregelung des Fragenkomplexes entſprechende Opfer zu bringen. Mißerfolg der Rundtiſch⸗Konferenz Nur beſchränkte provinziale Autonomie für Indien wotb. London, 24. Nov. Der tatſächliche Miß⸗ erfolg der Rundtiſchkonferenz wird ſeinen äußeren Ausdruck in einer Geſetzesvorlage finden, die die engliſche Regierung Anfang näch⸗ ſter Woche dem Parlament vorzulegen gedenkt. Der Geſetzentwurf ſieht zwar, wie verlautet, für die indiſchen Provinzen ein gewiſſes Maß von Autonomie vor; jedoch erhält Indien keine ver- antwortliche zentrale Selbſtregierung, ſondern es wird nur das bereits früher gegebene Verſprechen über die künftige Errichtung einer verantwort⸗ lichen Zentralregierung in einer Präambel der Vorlage wiederholt. Dieſer Beſchluß der Regierung ſoll dem diplo— matiſchen Korreſpondenten des„Daily Herald“ zufolge„unter dem Druck der Tories“ gefaßt N über Indien worden ſein. Man folgt damit den Vorſchlägen des Simon⸗Berichtes und wird die Errichtung einer zentralen Selbſtregierung unbeſtimmte Zeit verſchieben. Die Zentralregie⸗ rung wird ſomit wie bisher völlig in den Händen des Vizekönigs und des engliſchen Staatsſekre⸗ färs für Indien bleiben. Neue Richtlinien für die landwirtſchaſtliche Siedlung lotb. Berlin, 24. Nov. In Nr. 33 des Reichs⸗ arbeitsblattes vom 25. Nov. 1931 werden neue Richtlinien für die landwirtſchaftliche Siedlung veröffentlicht. Um dieſen Richtlinien, die das Reich gemeinſam mit Preußen als dem einzigen bas medallonbud Roman von Anny v. Panhuis. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) 4. Fortſetzung. Heinz Hausmanns Blick irrte immer wie— der dorthin Der andere bot ihm, weil er den Blick bemerft hatte, die Zeitung an. „Mollen Sie leſen?“ Es ſteht heute aller⸗ hand Intereſſantes darin. Zum Beiſpiel wurde vorgeſtern nacht iy Berlin ein Mord unker ganz ſeltſamen Umſtänden begangen. Es han⸗ delt ſich um eine geheimnisvolle Sache. Leſen Sie es nur ſelbſt, es iſt ſehr intereſſant, wirk⸗ lich.“ Heinz Hausmann wehrte ab. „Nein, nein, ich leſe ſo etwas nicht gern!“ Ihn fror plötzlich, und gleich darauf ward ihm ſiedend heiß. Vorgeſtern nacht! Ein Mord unter ſeltſamen Umſtänden! Er beſtellte ſich ein Glas Rum. Ihm war ganz übel zumute. e Des andere lachte.„Ihnen wird wohl ſchon flau, wenn man von ſo etwas wie einen Mord redet“ 95 285 g. Heinz verſuchte, Haltung zu bewahren, „So ſchlimm iſt es nun gerade nicht, mir iſt ſchon den ganzen Morgen flau.“ Er redete noch allerlei, zwang ſich dazu, denn jählings war in ihm die Angſt erwacht, der Mann neben ihm könnte vielleicht ein Kriminalbeamter ſein. Schließlich vermochte er die Nervenanſpannung nicht mehr zu er⸗ tragen, er zahlte, erhob ſich und grüßte. Ihm ward leichter, als er merkte, daß er nicht verfolgt wurde. Er ſchalt ſich Niemand dachte daran, ihn zu verfolgen, weil niemand ihn verdächtigte. Dennoch, ſolange er ſich auf deutſchem Boden befand, würde ihn die wahnwitzige Angſt quälen, ihm nicht die kleine Ruhepauſe gönnen, um frei zu atmen. Ob er ſich wegen ſeiner Ueberſeereiſe ir⸗ gendwo beraten laſſen ſollte? Aber wer weiß, welchem Schwindel und welchen Gaunereien er da ausgeſetzt war. Bunte Plakate im Fenſter eines Schiff⸗ fahrtsbüros lockten an, verſuchten in Farben die Reize fremder Länder anzupreiſen. Unter einem mächtigen Dampfer auf grellblauen Wogen las er mit rieſigen Lettern das Wort Uruguay. Die Buchſtaben ſtrebten ihm förm⸗ lich entgegen und das Wort war ihm doch noch geſtern ſo fremd und unbekannt geboeſen, wie es ihm heute ſchon vertraut ſchien. Er betrat das Büro, ließ ſich die Fahrpreiſe ſagen, fragte allerlei und erhielt ſreundliche Auskunft. Er hörte, der nächſte Dampfer nach Montevideo, der Hauptſtadt von Uruguay, würde Mitte der kommenden Woche von Bre⸗ merhaven abſahren. Da mußte er an die Fremde denken. Er fragte, wann das Konſu⸗ lat geöffnet ſei, alle ſeine Papiere trug er ja bei ſich. a Man antwortete ihm, wenn er ſich eile, käme er noch rechtzeitig, ehe geſchloſſen würde. Vor der Tür des Konſulats traf er die Fremde wieder. Sie trat aus dem Hauſe, blieb ſtehen, begrüßte ihn wie einen alten Bekann⸗ len. f Mun, Sie wollen doch nicht etwa auf das Konſulat für Uruguay * f Er nickte.„Doch! Denn ich weiß ja nun, wohin meine Fahrt gehen ſoll. Nach Uruguay! kindiſch. in Indien auf Das zerſtörte Konſulatgebäude in Seranton (Pennſylvanig) U. S. A. Kurz vor dem Eintreffen des italieniſchen Außenminiſters Grandi in den Vereinigten Staa⸗ ten, wurde anſcheinend von einer antifaſchiſtiſchen Organiſation auf das Haus des Vizekonſuls von Pennſylvanien ein Bombenanſchlag verübt, durch den das Gebäude ſchwer beſchädigt wurde. durch Zufall war der Vizekonſul ſelbſt dem Atten⸗ tat entgangen. Nur . an der Deutſchen Siedlungsbank beteiligten Land aufgeſtellt hat, und die nach Fühlungnahme auch mit den übrigen Ländern für das ganze Reich in Kraft geſetzt werden, werden neue Wege der Siedlung vorgezeichnet. Bisherige Siedlungs— form und Siedlungsverfahren werden weitgehend umgeſtaltet. Die neuen Beſtimmungen erſtreben eine Verbilligung, Vereinfachung und Beſchleu— nigung der Siedlung und ſuchen damit Forderun— gen der Kreiſe zu erfüllen, in denen heute das größte Siedlungsbedürfnis beſteht. Das ſind die minderbemittelten Schichten der ländlichen Bevöl⸗ kerung, insbeſondere die Landarbeiter und Hand⸗ werker. Anbauſiedlung und Gruppenſiedlung ſtehen im Mittelpunkt der neuen Richtlinien. Dem Siedlungsbewerber wird nicht mehr eine vollkom⸗ men ausgebaute Bauernſtelle übergeben. Stelle wird vielmehr nur in einem Zuſtand bereit— geſtellt, wie ſie der dringendſte Wirtſchaftsbedarf für die erſten Jahre erfordert. Deshalb müſſen die Siedler mit beſonderer Sorgfalt ausgewählt werden, damit eine Gewähr dafür gegeben iſt, daß die Stellen ordnungsmäßig bewirtſchaftet werden. Die neuen Richtlinien tragen mehr als bisher der tatſächlichen Finanzlage des Reiches und dem vorhandenen Siedlungsbedürfnis Rechnung. Sie werden dadurch mittelbar und unmittelbar eine wirkſame Hilfe im Kampf gegen die Arbeitsloſig⸗ keit bilden. mit einer Viertel Million geflüchtet Berliner Bankvorſteher nach Unterſchlagungen verſchwunden. enb. Berlin, 24. Nov. Der 40⸗jährige Bank⸗ vorſteher Hans Brüggemann aus Moabit, der in leitender Stellung der Depoſitenkaſſe T der Com— merz⸗ und Privatbank in der Frankfurter Allee . Die 30 beſchäftigt war, ſoll, dem Berliner Tageblatt 5 zufolge, nach Unterſchlagungen in Höhe von mehr als einer Viertel Million, die ihm von Kunden zu Privatgeſchäften anvertraut waren, geflüchtet ſein. Brüggemann hatte im vorigen Monat ſeinen Ur⸗ laub angetreten und iſt von dieſem bis heute nicht zurückgekehrt. Nach den bisherigen Feſtſtel⸗ lungen hat Brüggemann die ihm anvertrauten Gelder reſtlos mitgenommen. Sei haben mir Luſt gemacht, das Land kennen zu lernen. Und weil ich Landwirt bin, hoffe ich dort auch Arbeit zu finden.“„ee, Sie ſah ihn ſehr ernſt an. „War Ihr Entſchluß auch nicht vielleicht übereilt? Ich möchte nicht die Schuld tragen, falls Sie vielleicht drüben bei uns im Lande nicht das Glück finden, das Sie erwarten. Sie dürfen ſich nicht davon beeinfluſſen laſſen, daß ich meine Heimat lobte.“ „Nein, nein“, verſicherte er hastig.„Hof⸗ fentlich iſt das Konſulat noch geöffnet.“ „Ja, es iſt noch geöffnet“, gab ſie zurück. Sie meinte nachdenklich:„Vielleicht macht man Ihnen aber für die Einreiſe Schwierigkeiten. Ich werde deshalb, wenn es Ihnen recht iſt, wieder mit hineingehen und erklären, Sie ſeien von meinem Vater durch mich angeſtellt, was ja, da Sie Landwirt ſind, durchaus glaub⸗ würdig iſt. Ich habe mir vorhin Briefe vom Konſulat geholt.“ Er hatte bisher an keine Schwierigkeiten gedacht, plötzlich aber ſah er Hinderniſſe. Er nahm ihr Anerbieten dankbar an. Sie lächelle.„Ein wenig iſt meine Hei⸗ matſchwärmerei doch die Veranlaſſung, daß Sie ſich für Uruguay entſchieden haben, des⸗ halb will ich Ihnen behilflich ſein.“ f Es ging alles glatt. Er zeigte ſein Zeug⸗ nis der Landwirtſchaftsſchule und ſein Zeug⸗ nis als Gutsinſpektor, auf dem Tüchtigkeit und Ehrlichkeit betont wurden und daß die Ent⸗ laſſung nur geſchehe, weil der Gutsherr in be⸗ drängter Lage keinen Inſpektor mehr halten könne. Sie ſtanden dann beide auf der Straße, und Heinz Hausmann wußte jetzt auch den Namen des brünetten Mädchens. Sie hieß Verena Saperas, Ihres Vaters Eſtanzia ſchien Bedeutung zu haben. Er hatte das auf dem Konſulat gemerkt an der Art, wie die Herren mit ihr ſprachen. Sie erbot ſich, ihm bei der Beſorgung des Fahrſcheins behilflich zu ſein, und er willigte mit Freuden ein. Ihre ſichere, zuverläſſige Art ſchläferte ſeine Aengſte ein. Sie verſchaffte ihm einen Platz auf dem⸗ ſelben Dampfer, mit dem auch ſie fahren wollte, Er hatte das Gefühl, als ſeien da plötzlich wie der helfende Mutterhände für ihn bereit. And es war doch ſchon ſo lange her, ſeit ſeine Mutter ſich neben dem Vater zur Ruhe ge⸗ ö legt auf dem kleinen Friedhof ſeines Geburts⸗ dorfes. f Verena Saperas' erzählte ihm viel von ihrem Daheim, und aus ihrem Munde klang es wie eine einzige große Lobeshymne auf dle Heimat. Sie wohnte in einem Hotel, nicht weit von dem ſeinen entfernt, und er durfte ſie ein paarmal zu Ausgängen abholen. Dabei fragte ſie ihn über ſeine landwirtſchaftlichen Kennt⸗ niſſe aus, und er bewunderte aufrichtig ihre Beſchlagenheit auf dieſem Gebiet. Sie verſprach, den Verſuch zu machen, ihm auf einer befreundeten Eſtanzig Stellung zu verſchaffen. Im Anfang müſſe er beſcheiden ſein und mit allem vorliebnehmen; wenn er das Zeug dazu beſitze, arbeite er ſich ſchon empor Er freute ſich des Verſprechens; reiſte et doch nun nicht ohne Hoffnung in die Fremde. Fortſetzung folgt. Die Löhne hochquali⸗ ſizierter Arbeiter Senkung der Selbſtkoſten iſt die Parole der Gegenwart. Steuern und Abgaben, Zinſen, Kartell⸗ und Syndikatspreiſe ſind nach Auf⸗ faſſung der Unternehmer nicht ſenkbar; für die Kürzung der hohen Direktorengehälter aber fehlt der Wille; alſo bleibt nichts ande⸗ 12s Übrig, als die Stelle des ſchwächſten Wi⸗ derſtandes zu wählen, nämlich das Lohnkonto. Die Abbaumaßnahmen überſtürzen ſich. Die Lohntariſe haben nur mehr eine Laufdauer von zwei Monaten. Kaum iſt ein Vertrag un⸗ ter Dach und Fach, ſo erfolgt gleich darauf wieder die Kündigung. Der Abbau vollzieht ſich keineswegs nach ſachlichen Geſichtspunkten, etwa unter Berückſichtigung der Qualitäts- arbeiter uſw. Ausſchlaggebend iſt nur die Durchſetzbarkeit einer Forderung, auch wenn daraus die größten Ungleichheiten in der Ent⸗ lohnung der verſchiedenen Berufe eintreten. Wie tief der Verdienſt der Qualitätsarbeiter in der Metallinduſtrie bereits geſunken iſt, darüber gibt folgende Aufſtellung des Vier⸗ wochenverdienſtes im Monat Oktober einer willkürlich herausgegriffenen Zahl von hoch⸗ qualifizierten Arbeitern aus einem Betrieb der A. E. G. in Berlin Aufſchluß: Werkzeugmacher: Geleiſtete Arbeitsſtunden 85, Bruttoverdienſt 109,12 RM, Erhaltene Kurzarbeiter-Unterſtützung 24,95 RM, Geſ.⸗ Einkommen in den 4 Wochen 134,07 RM.— Werkzeugmacher: Geleiſtete Arbeitsſtund. 101; Bruttoverdienſt 124,07 RM.; Erhaltene Kurz— arbeiterunterſtützung—, Geſamteinkommen in den 4 Wochen 124,07 RM.; Werkzeughobler: Geleiſtete Arbeitsſtunden 68; Bruttoverdienſt 72,99 RM; erhaltene Kurzarbeiter-Unterſt. 15,00 RM; Geſamteinkommen in den 4 Wochen 87,99 RM; Werkzeughobler: Gel. Arbeitsſtd. 64; Bruttoverdienſt 66,99 RM; Erhaltene Kurzarbeiterunterſtützung 17,00 RM; Geſamt⸗ einkommen 83,99 RM; Lehrenbauer: Gel. Ar⸗ beitsſtunden 88; Bruttoverdienſt 87,42 RM; erhaltene Kurzarb.-Unterſtg. 25,60 RM; Ge⸗ ſamteinkommen 113,02 RM.; Werkzeugdreher: Geleiſt. Arbeitsſtd. 79; Bruttoverdienſt 82,79 RM; erhaltene Kurzarbeiter-Unterſtützung 3,80 RM;Geſamteinkommen 86,59 RM; Werk⸗ zeugdreher: Gel. Arbeitsſtd. 8194; Bruttover⸗ dienſt 90,47 RM; Erh. Kurzarb.⸗Unterſtützung 4.00 RM; Geſamteinkommen 94,47 RM.; Hin⸗ terdreher: Arbeitsſtunden 72; Bruttoverdſt. 55,08 RM,; Erh. Kurzarbeiter-Unterſtützung 2,40 RM; Geſamteinkommen 57,48 NM; Uni⸗ verſalfräſer: Arbeitsſtd. 66/½; Bruttoverdienſt 57,40 RM; Erhaltene Kurzarb.⸗Anterſtützung 9,80 RM; Geſamteinkommen 67,20 RM; Ka⸗ ruſſeldreher: Arbeitsſtunden 144; Bruttoverd. 154,81 RM; erh. Kurzarbeiterunterſtützg. 154,81 RM; Lagerdreher: Arbeitsſtunden 152; Brut. toverdienſt 167,11 RM; Erh. Kurzarbeiterun— terſtützung—; Geſamteinkommen 167,11 RM. Was iſt an dieſen Verdienſten noch zu kür⸗ zen? Die Landwirtſchaft klagt über die geſun⸗ kenen Preiſe. Trotz lückenloſem Zolltarif und prohibitiv wirkenden Zöllen ſtehen die Preiſe jür landwirtſchaftliche Erzeugniſſe— ſoweit ſie der Landwirt bekommt— teilweiſe weſent⸗ lich unter den Vorkriegspreiſen. Und wenn die Zölle noch einmal verdoppelt würden, ja, ſelbſt wenn ſie verdreifacht würden, ſ) würde dies der Landwirtſchaft nicht helfen, wenn die Löhne der Arbeiter ſo weit abſinken, wie obige Beiſpiele aufzeigen. Bei dieſer dürftigen Kaufe kraft findet die Landwirtſchaft nicht mehr ge⸗ nügend Abnehmer für ihre hochwertigen Pro— dukte. Die Fortſetzung des Lohnabbaues iſt deshalb eine große Kurzſichtigkeit volkswirtſchaftlicher Dilettantismus. Aus Nah und Fern. Germersheim, 24. November.(Billiger Transport.) Auf eine gute Idee kamen die— ſer Tage zwei hieſige Arbeitsloſe, die ihnen einen guten Teil des Winterbrandes verſchaffte. Sie hatten in den rechtsrheiniſchen Waldungen bei Sondernheim Holz geſtoppelt, ſich aus dieſem Holz ein regelrechtes Floß gebaut und waren da⸗ mit nach Germersheim rheinabwärts getrieben. Sie hatten ſo das Holz umſonſt und auch der Transport war koſtenlos und dazu recht einfach. Viele Leute beſtaunten am Rheinufer das ſeit Jahren nicht mehr gewohnte Bild eines Floßes. Burgalben, 24. Nov.(Aus Liebes kum⸗ mer erhängt.) Geſtern hat ſich hier der 20 Jahre alte ledige Modellſchreiner Karl Löhde, der ſeit Mai ds. Is. bei einem hieſigen Land⸗ wirt beſchäftigt war, in ſeinem Zimmer erhängt. Die Tat iſt dem Vernehmen nach auf Liebeskum⸗ mer zurückzuführen. Neuenburg, 23. Nov.(18 jähriger Revolverheld.) Nach vorausgegangenem Wortwechſel ſchoß am Samstag abend der 18 Jahre alte Arbeiter J. Reneter von Neuen⸗ burg den 24 Jahre alten verheirateten Arbei⸗ ter J. Trapp von Steinenſtadt, Vater von 2 Kindern, mit einer Piſtole in den Leib und verletzte ihn ſo ſchwer, daß Trapp geſtern vor⸗ nittag in der Chirurg. Univerſitätsklinik Frei⸗ burg, wohin er verbracht worden war, geſtor⸗ ben iſt. 4 1 * und iſt 0 Sühne für beſtialiſche Brudermißhandlung Die entmenſchten Angehörigen erhalten 5 Monate Gefängnis Mainz, 24. Nob. Das Erweiterte Vegirks⸗ ſchöffengerxicht Mainz hatte ſich geſtern und heute mit der traurigen Sache Ko pf⸗Gimbsheim zu beſchäftigen, über die wir ſeinerzeit ausführ⸗ lich berichteten. Der 60⸗jährige Landwirt Jakob Kopf und die 35⸗jähr. Ehefrau Kath. Köller geb. Kopf in Gimbsheim waren angeklagt, in den Jahren 1930 und 1931 den in ihrer Obhut und ihrem Hausſtande befindlichen ſchwachſinnigen Bruder und Onkel, nämlich den 43=ùzjährigen, zu Guntersblum geborenen Wilhelm Kopf, mittels gefährlicher Werkzeuge und Peitſchenhiebe miß— handelt, und an der Geſundheit vorſätzlich geſchä— digt zu haben. Ein Kriminaliſt erhielt durch ano— nyme Benachrichtigung davon Kenntnis, daß der ſchwachſinnige Wilhelm Kopf bei ſeinem Bruder in einer Weiſe von dieſem und deſſen Tochter be— handelt werde, daß die Behörde eingreifen miiſſe. Die polizeilichen Feſtſtellungen dabei er⸗ ſchreckende Mißſtände zutage gefördert haben. 8 Schwachſinnige befand ſich in ſchmutzigſter Wäſche und Kleidung. Er war abgemagert bis zum Skelett und hätte in der letzten Zeit im Kuhſtall neben den Kälbern genächtigt, angeblich, weil er ſein Bett verunruhigt habe. In der Hauptverhandlung ſchilderten einige Zeugen die Behandlungs⸗ art der beiden Angeklagten gegen den Schwach— ſinnigen als geradezu grauſam, Sklarek⸗ Prozeß: ſallen während die Mitglieder i der Familie Kopf den Wilhelm Kopf als einen ſtarrköpfigen, wider— ſpenſtigen Menſchen bezeichneten. Er ſei ſehr jähzornig, zerreiße dann ſeine Kleider und be— ſchmutze immer wieder ſein Bett und ſeine Wäſche. Es ſei auch nicht wahr, daß er nur Dickwurz und rohe Kartoffeln als Eſſen bekommen habe. Er hätte in der Küche mit den anderen gegeſſen, aber an einem kleinen Tiſch allein, da er unappetitlich die Speiſen zu ſich genommen hätte. Ein gewiſſes Streiflicht fiel auf die Angelegenheit durch den Umſtand, daß der Angeklagte Kopf durch einen gerichtlich genehmigten Pflegſchaftsvertrag ſeinen gebrechlichen, geiſtesſchwachen Bruder Wilhelm zeitlebens zu unterhalten hat. Als Gegenleiſtung fällt ihm als Alleinerbe das in Ackerbeſitz und väterlichem Hausanteil beſtehende Vermögen des Schtvachſinnigen im Werte von 3760 RM. zu. Der Richter erklärte denn auch, daß es faſt den Anſchein habe, als ob der Angeklagte den möglichſt ſchnellen Tod des Unglücklichen wünſche. In der Weiterverhandlung am Dienstag wurde der Angeklagte Jakob Kopf und deſſen Tochter, die 36jährige Ehefrau Kath. Köhler geb. Kopf aus Gimbsheim wegen ſchwerer Mißhand— lung des ſchwachſinnigen 44⸗jährigen Bruders des Kopf zu je 5 Monaten Gefängnis verurteilt. Schwarze Tage für Willy Sklarek Er iſt tatſächlich ernſtlich krank— Vernehmung des Bürger⸗ meiſters Scholz und der übrigen Magiſtratsmitglieder deswegen erneut verſchoben— Zuſammenſtoß Willy Sklareks mit dem Staatsanwalt enb. Berlin, 24. Nov. Zu Beginn der heuti⸗ gen Verhandlung im Sklarek-Prozeß wies der Vorſitzende Ausſtellungen an der Gutachtertätig⸗ keit des mediziniſchen Sachverſtändigen, Wedi⸗ zinalrat Dr. Störmer auf das entſchiedendſte zu— rück. Dr. Störmer erklärte, daß eine erneute Unterſuchung Willy Sklareks ge⸗ ſtern abend eine fehlerhafte Funk⸗ tion der Leber ergeben hale. Darin liege der Beweis, daß die Krankheit nicht abſicht— lich herbeigeführt worden ſei. Bei der Geſanit— verhandlung werde man mit einer längeren Dauer als vorgeſehen rechnen müſſen, da Willy Sklarek größeren Anforderungen während der nächſten Monate nicht gewachſen iſt. Im weiteren Verlauf der Verhandlung gaben bie beiden mediziniſchen Sachverſtändigen, Medi— zinalrat Dr. Störmer und Prof. Citron, der be— handelnde Arzt Willh Sklarxeks, ein Gutachten über die Verhandlungsfähigkeit Willy Sklareks ab. Das Gericht beſchloß, die für heute geladenen elf Zeugen auf die nächſten drei Verhandlungs— tage zu verteilen und die für Donnerstag in Ausſicht genommene Vernehmung des Bürger— meiſters Scholz und der übrigen Magiſtratsmit⸗ glieder erneut auf den kommenden Montag zu ver⸗ ſchieben, da ſie für Willy Sklarek ver⸗ mutlich mit Aufregungen verbun⸗ den ſein dürfte. Bei der Vernehmung des Zeu— gen Breitkopf, eines Lagerbuchhalters der Skla— rek'ſchen KB., kam Willy Sklarek plötzlich auf die Vernehmung von Schüning zu ſprechen und erklärte äußerſt aufgeregt, daß es nur den Vorhaltungen der Sklareks zu ver⸗ 0 danken ſei, wenn Schüning keinen Meineid geleiſtet hätte. Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat Weißenberg, der in dieſem Zuſammen— hang von Willy Stlarek angegrifffen worden jpar erklärte aber unter großer Bewegung im Ver handlungsſaal, daß Schüning eingeſchüchtert wor— den ſei, und daß der Rechtsvertreter Schünings erklärt habe, Schüning werde ſeine Aus ſage nicht mehr aufrechterhallen. Daraufhin erklärte der Vorſitzende:„Das Gericht kennt nur die Ausſage, die er hier gemacht hat. Eiwas anderes iſt für uns nicht in der Welt.“ Bevor die heutige Sitzung des Stlarekprozeſſes geſchloſſen und auf Donnerstag vertagt wurde, ermahnt der Vorſitzende die beiden Hauptzeugen Erwert und Wick aus deren Ausſagen u. a. her— vorgeht, daß die einzelnen Bezirksämter ihre Lä— ger bei der Firma gelegentlich kontrollierten, daß aber der Tag der Kontrolle vorher bekanntgegeben worden ſei. Max Sklarek habe dann angeordr daß alles in Ordnung gebracht Die Be amten hätten nur oberflächlich kontrolliert. Regel— mäßig habe man mit ihnen Kaffee getrunken. Verſchiedentlich ſeien Geſchenkle in die Wohnungen einzelner Leuie getragen worden; u. a. zu dem jetzigen Angeklagten Schmidt Anzüge, Froktier— handtücher, Badelaken, Lebensmitte“, Rehleulen uſw. Die Sachen ſeien auch manchmal mit Se— ſchäftswagen gelieſert worden. Man habe zu dem Bürgermeiſter Schneider und auch zu 2 germeiſter Otto nach Charlottenburg gel der Wage alte nicht vor dem Ha len, damit man nicht die Firma KV. ſel werd Waren Hellen: f Jas eise Originalbild von der funelilbazen Bergeoerkofiala. stionſie im englisefen Indusliiegebiel Die Angehörigen der verunglückten Bergleute belagern die Einfahrt der Grubenanlage in Doncaſter(Grafſchaft York). Die furchtbare Grubenkakaſtrophe, die ſich in Toncaſter(Grafſchaft York) ereignete, hat 47 Bergleuten das Leben gekostet. Das Unglück war dadurch verſchlimmert worden, daß mehrere Stollen in Brand gerieten und die darin arbeitenden Bergleute nicht mehr zum Ausgang gelangen konnten. Heidelberg, 23. Nov.(Fünf Verletzte) Zu dem geſtrigen Autounglück an einem OEG⸗ Uebergang meldet der Polizeibericht: Beim Ueberqueren der Straßenkreuzung der Blücher⸗ und Gneiſenauſtraße wurde ein Kleinkraftwa⸗ gen von einem Straßenbahnzug erfaßt und zur Seite geſchleudert. Fünf Inſaſſen des ſtark überlaſteten Kleinkraftwagens wurden teil— weiſe erheblich verletzt. Zwei der Verletzten mußten im Krankenhaus Aufnahme finden. Der Perſonenkraftwagen iſt ſtark beſchädigt. Mannheim, 24. Nov.(Erhängt.) Ge⸗ ſtern nachmittag wurden unweit des Waſſer— werkes im Käfertaler Wald ein Mann in kniender Stellung unter einem Baum erhängt aufgefunden. Nach bei dem Toten vorgefun— denen Papieren handelt es ſich um den Stra— ßenbahnſchaffner Johann Buſcher. Das Mo— tiv des Selbſtmordes iſt nicht bekannt. Frankenthal, 23. Nov. re durch entgleiſte Lokomotive.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am Montag den 23. November um 15 Uhr entgleiſte in Frankenthal, nahe der Zuk— kerfabrik, die Lokomotive des Lokalbahnzuges 1879 von Oppau-Edigheim nach Frankenthal. Die Entgleiſungsurſache iſt noch nicht geklärt. Da die Strecke geſperrt war, mußten die Lo— kalbahnzüge 1878, 1881 und 1882 zwiſchen Op— pau⸗Edigheim und Frankenthal ausfallen. Gönnheim, 23. Nov.(Schießende Kartoffeldiebe.) Als der Gutsbeſitzer Joh. Jak. Ludwig Blaul von hier, dem in ei— nigen Nächten etwa 30 Zentner Kartoffeln aus den Mieten geſtohlen worden waren, ſich in der Nacht auf Freitag auf die Lauer legte, konnte er die Spitzbuben zwar überraſchen, je— doch gaben die Burſchen, etwa ein halbes Dutzend, Schüſſe auf Blaul ab, ſodaß ſie uner— kannt entkommen konnten. Zweibrücken, 23. Nov.(„Heil Moskau“ am Grabe.) Zu einer Störung auf dem ſtädtiſchen Friedhof kam es am Sonntag bei ei— ner proteſtantiſchen Beerdigung. Nachdem der amtierende Geiſtliche Grabrede und Gebet be— endet hatte, trat ein Angehöriger der Jugend— gruppe der KPD mit einem Kranz hervor, um eine Rede zu halten und unter Emporſtrecken der geballten Fauſt mit„Heil Moskau!“ zu ſchließen. Der Kranz war mit roter Schleife und Aufſchrift verſehen. Wegen des Vorfalls wurden ſofort polizeiliche Ermittlungen auf— genommen. Streckenſper⸗ * Winterboten Der Herbſt dieſes Jahres iſt bisher nicht nur erträglich, er iſt in meteorologiſcher Hinſicht ſogar ſchön geweſen. Selten unterbrachen kurze Regen— ſchauer die Bemühungen der Sonne, das im Som— mer Verſäumte wenigſtens zum Teil wieder ein— zuholen. Aber die Sonne hatte doch nicht mehr die Kraft und Ausdauer, um gelegentliche Winter— boten zu vertreiben. Die Morgen- und Abend— ſtunden und beſonders natürlich auch die Nächte waren bereits erheblich kühl, einmal fiel vor Wo— chen bereits der erſte Schnee dieſes Jahres in un— ſerer Gegend. Schwarzwald und die höchſten Er— hebungen der Pfalz präſentierten ſich eines Mor— gens in weißer Winterkappe, von den Erhebungen hochgebirgleriſchen Charakters in Deutſchland ganz zu ſchweigen. Und immer mehr macht ſich ſeither der kom— mende Winter bemerkbar. Der Wald iſt kahl, Weinberge und Felder ſind abgeerntet und harren der ſchützenden winterlichen Schneedecke, die Sonns iſt kraftlos und matt geworden. Wintermantel! und dicke Handſchuhe kommen bereits zu Ehren, die Nachrichten von Schneefall im Gebirge häufen ſich. In Stadt und Land rüſtet man auf den nahen Winter, dem der Ruf vorausgeht, beſonders hart und ſtreng werden zu wollen. Dieſe Ausſpizien werden wahrſcheinlich nicht ſäuſchen. Wenn auch die meteorologiſchen Bedin— gungen im kommenden Winter nicht ſo ſchlinun werden ſollten, wie man das allgemein befürchtet, ſo dürften doch die Verhältniſſe in der Geſellſchaft die wirtſchaftliche und arbeitsmarktliche Lage das ihre dazu tun, um die kommenden Monate mit zu den ſchlimmſten und härteſten zu machen, die Deutſchland vielleicht je mitgemacht hat. Vorboten dieſes Winters ſind nicht etwa die witterungsmäßigen Anzeichen allein, auch Wirt— ſchaft und Politik weiſen der Signale eine ganze Menge auf, Signale leider, die nicht allzuviel Gu— tes vom bevorſtehenden Winter erhoffen laſſen, Ueberall in Deutſchland wird man froh ſein, wenn die letzten Monate des alten und die erſten des neuen Jahres ohne einſchneidende Erſchütterungen oder Kataſtrophen vorübergehen. Man fürchtet nicht ſo ſehr den Winter als harte Jahreszeit, als den anderen Winter, der eine gewaltige Steige⸗ rung der verheerenden Arbeitsloſigkeit bringen ſoll. Uns bleibt heute nur die Hoffnung, daß die Optimiſten im Rechte bleiben werden, die den Winter 193132 nicht ſo einſchätzen, wie die große Mehrheit der deutſchen Bevölkerung dies tut. Gelbe Rancherzähne das Richtige für meine ebrauch blendend weiße e, trotzdem dieſelben durch vieles Rauchen braun „Nach 6 Suchen endli 90 n och dreimaligem und unſchön wirkten. Ich werde nichts anderes mehr gebrauchen, als Chlorodont. B., Horſt Berg. Man verlange nur die echte Chlorodont⸗Za 1 Tube 54 Pf. und 90 Pf., und weſſe jeden Erſaß dafür zurück.