Lokale Nachrichten 7 Sterbefall. Unſere wohlachtbare Ein⸗ wohnerin, Frau Magdalena Kirchner geborene Lang, wurde in die ewige Heimat abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Freitag ſtatt. R. I. P. * Ernſte politiſche Dinge werden in einem Artikel auf der erſten Seite der heutigen Nummer gemeldet. Dieſe ſollen ſich ſogar in unſerer allernächſten Nähe abgeſpielt haben. Umſo größeres Intereſſe wird der Artikel bei unſeren Leſern finden. „Die ſchwarz⸗weißen Sandhöfer in Viernheim! Am kommenden Sonntag ſtarten die Grünen zum letzten Kampf in Viernheim. Sandhofen, das in Viernheim ein gern geſehener Gaſt iſt, wird verſuchen Revanche zu üben, nach⸗ dem die Grünen ihnen auf eigenem Gelände die Punkte abgenommen haben. S. Z. war Sand⸗ hofen noch nicht in Fahrt. Man hat wieder den Mittelläufer Bayer geholt, ſowie die Läufer Müller und Ignor und im Sturm ſpielt wieder Barthn. Siege gegen VfR und Lac Phönix kommen alſo nicht von ſo ohne weiteres. Die Grünen müſſen auf dem Damm ſein, denn am Sonntag iſt die unwiderruflich letzte Gelegenheit Punkte zu erobern, die äußerſt dringend notwendig ſind. Das große Ereignis auf dem DSK⸗Platz am Sonntag, den 29. Nov. 1931. Verbaudsſpiel: 1. Mannſch. geg. 2. Mannſch. Dieſes Spiel dürfte wohl das ſpannendſte Spiel in der ganzen Spielſerie ſein. Noch ſteht die erſte Mannſchaft ungeſchlagen an der Spitze, und gerade die zweite will und dürfte es fertig bringen, ihnen die erſte Schlappe beizubringen, be⸗ ſonders wenn man in der erſten ſo ſpielt wie am vergangenen Sonntag. Auf alle Fälle ſteht für ſie viel auf dem Spiel. Verlieren ſie, dann ſtehen ſie punktgleich mit Lorſch 1. dann muß noch ſchwer gekämpft werden, um Meiſter zu werden. Die zweite dagegen wird es ſich zur Ehre anrech- nen, ihnen zu zeigen, daß ſie auch noch da ſind und nicht im Handumdrehen abgetan ſind. Ein Hochgenuß ſteht alſo bevor und dürfte daher für jeden Jugendkraftler und Sportsmann ſein, dieſes Spiel zu ſehen. Das Spiel beginnt ¾3 Uhr. Weiter ſpielt Viernheim 3. geg. Abenheim 1 Uhr. Auch dieſes Spiel dürfte ſehr intereſſant ſein, da beide Mannſchaften ohne Verluſtpunkte ſind. Ge⸗ winnt Viernheim dieſes Spiel, da haben ſie Aus⸗ ſichten den Meiſter zu machen. Viernheim Privat — Worms ¼3 Uhr. Handball: Herrnsheim 1. — Viernheim 1. Jugendkraft Heil! P. G. Helft weiter helfen!] Ueberall in deutſchen Landen gehen in dieſen Tagen und Wochen freiwillige Helfer von Haus zu Haus, um Spenden für die Winterhilfe entge⸗ genzunehmen. Und aus allen Teilen des Landes wird berichtet, daß die Gebefreudigkeit noch nicht erloſchen iſt, daß Geldſpenden und Naturalien in erfreulichem Umfange eingegangen ſind. Dieſe Feſtſtellung darf aber nicht dazu verleiten, nun et⸗ wa die Hände in den Schoß zu legen und ſich zu ſagen: Ich habe ſchon gegeben, mehr zu tu'g kann nicht von mir verlangt werden. 0 Nichts wäre falſcher, als ein ſolcher Standpunkt. Die Not unſerer Erwerbsloſen, die ja jetzt ſchon über die Maßen groß iſt, wird ſich auch während der kommenden Wochen und Monate keineswegs mindern. Man rechnet im Gegenteil damit, daß ſie noch weiter anſchwellen, in Verbindung mit den ungünſtigen Witterungsverhältniſſen teilweiſe ſogar unerträglich wird. Und da iſt es die Pflicht all derer, die noch irgendwie helfen können, ſich nicht auszuſchalten. Staat und Gemeinden kön⸗ nen bei ihrer an und für ſich ſchlechten Finanzlage nicht mehr ſchärfer herangezogen werden, die Not aber verlangt mehr, als bisher geſchehen iſt. In allen Orten beſtehen organiſierte Winter⸗ hilfswerke, überall haben ſich die zum Helfen be— reiten zuſammengeſchloſſen, um gemeinſam mit den Behörden für das Allernotwendigſte zu ſorgen. Selbſtverſtändlich kann nicht ein jeder Geld geben, aber wenn man die Wohnung durchſtöbert, ſo fin— det ſich doch ſicher überall noch ſo Vieles, was an ſich noch brauchbar iſt, oder was ein geſchickter Handwerker wieder inſtand ſetzen kann. Die Ei⸗ gentümer ſelbſt können es aber meiſtens nicht mehr verwenden. Man benutze einmal eine freie Stunde zur Durchſicht der abgelegten Sachen, ſeien es Kleider oder Schuhe, Mäntel, Strümpfe oder ſon⸗ ſtige Sachen, für alles dies finden ſich noch Men⸗ ſchen, die froh ſind, es zu bekommen. Eine Poſt⸗ karte oder ein Telephonanruf werden wohl über⸗ all genügen, um eine Abholung der zu geben Din⸗ ae in die Wege zu leiten. Die Winterhilfe appelliert an alle diejenigen, die helfen können. Es hat ſich gezeigt, daß bei durchgreifender Organiſation des Hilfswerkes auch der Erflog nicht ausbleibt. Jetzt handelt es ſich nur darum, in der Arbeit nicht zu erlahmen und zu helfen, ſoweit dies irgend möglich iſt. Darum: Gebt zur Winterhilfe! Vereins Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands,, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turngenoſſenſchaft 1893. Donnerstag abend ½8 Uhr Turnſtunde für Turnerinnen. Sprung⸗ ſeile ſind mitzubringen. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet. Der Turnwart. Männergeſang⸗Verein. Donnerstag abend 8 Uhr Singſtunde für 2. Baß. Halb 9 Uhr alle Stim⸗ men. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Präſident. G.⸗V.„Sängerbund.“ Freitag abend ½8 Uhr Vorſtandsſitzung im Lolal; ½9 Uhr Singſtunde. Der 1. Vorſitzende. Geſang⸗Verein„Sängertreue“. Freitag Abend 8 Uhr Bühnenprobe. Alles muß erſcheinen. Der Spielleiter. Sonntag vorm. ½10 Uhr 1. und 2. Baß, um 10 Uhr Geſamtſingſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Samstag abend 8 Uhr Verſammlung der Schutzſportler. Hierzu hat alles zu erſcheinen.(Kein Trinkzwang). Sonntag Handballſpiel geg. Worms in Viernheim. Kameraden! Wir beginnen ab Samstag abend im Lokal„Brechtel“ mit dem Vereinswettſchießen.“ Sonntag nachm. Fortsetzung. Hieran f beteiligen J ſich unſere aktiven und paſſiven Mitglieder. Das Schießen iſt unentgeldlich und wird in 3 Klaſſen ausgetragen.„Kameraden des Schießſportes, vor die Front“. Die techn. Leitung. Amicitia 09 E. V. Vn. 7 Sportplatz im Wald mit 0 e Reſt.„Zur Waldſchenke“. Sonntag, den 20. Nov. 31, nachmittags /3 Uhr Letztes Verbandsſpiel in Viernheim gegen Spielvergg. Sandhofen 1. Vorher untere Mannſchaften: 3. Mannſch. 9 Uhr, 4. Mannſchaft ½11 Uhr, 2. Mannſchaft /1 Uhr. In Sandhofen A-Jugend Mannſchaften. Beginn und Abfahrt wird bekanntgegeben. Kartenvorver⸗ kauf wie immer. Die Sportleitung. NB. 1.) Heute Abend 8 Uhr Pflichthallentraining für ſämtliche Spieler der 1. M. mit Erſatz⸗ leute, anſchließend Zuſammenkunft NB. 2.) Heute Abend 8 Uhr Zuſammenkunft der Schwarzweißelf mit ſämtlichen Erſatzleuten in der Geſchäftsſtelle. D. J. K. Handballſport Vorſchau. Die Verbandshandballvorrunde geht ihrem Ende zu. Lampertheim und Viernheim ſtehen noch unbeſiegt in der Tabelle. Am kd. Sonntag müſſen die Handballer nach Herrnsheim. Ob ſie einen weiteren Sieg zu ihren Gunſten buchen können, iſt noch eine unbeantwortete Frage. Bei friſchem Mut und Kampfesgeiſt wird's ſchon gelingen. Jugendkraft Heil! H. J. D. Druchsachen fegggaggggmgg aller Art liefert die Düchdrucherei don. Harun damned cage — Schwägerin und Tante, Frau geh. Lang Um ein stilles Gebet bitten Anzeige. Gott, dem Herrn über Leben und Tod, hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, unsere liebe, herzens- gute, treubesorgte Mutter, Groh mutter, Magdalena Mirchner nach kurzem, mit Geduld ertragenem Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 70 Jahren, gestern Nach- mittag 4 Uhr, zu sich in ein besseres Jenseits abzurufen. Viernheim, den 26. November 193. Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Freitag nachmittag 8 Uhr vom Sterbehause, Neubäuserstrabe 31 aus, statt. Schwiegermutter, Zwangs⸗Verſteigerung. Morgen Freitag, den 27. November 1931 verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Verſteige⸗ rungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffent- lich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Eiurichtungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände aller Art, darunter insbeſondere: 1 Büffett, 1 Credenz, 2 Sopha, 1 Tiſch mit 6 Lederſtühlen, 1 Flurgarderobe, 1 Standuhr, 1 Schlafzimmer⸗ Einrichtung, ferner Klaviere, Grammophone, Textilwaren, Damenſchuhe, Herren- und Damenhüte und Mützen, Malzkaffee, 1 elektr. Klavier, 1 Schreib- maſchine, 1 Schnellwaage, 1 Damenfahrrad, 1 Nähmaſchine, 1 Lieferwagen, 1 Rolle, 1 Braeck, 3 Kühe, mehrere Schweine u. a. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße, Lampertheim, den 26. November 1931. Köhler Gerichtsvollzieher in Lampertheim. Donnerstag Unterhaltungs⸗ Abend in der Vor⸗ ſtadt, wozu freundlichſt einladet. Der V. Makulatur- Papier zu haben in der Buch- dauckerei ds. Bl. 1 Schreibtiſch, e eee Wasch- l. Dube Anstalt lohanna Stumpf Goethestrasse 18 empfiehlt sich im Reine Winzer weine! Weinwein offen Lr. von 48 Pig. an Rotwein„„„ i Flaschenweine 0. 61. von 60 Pig. an Neue sübe Orangen Pid. 22 Pig. lepfel— Birnen— Citronen Alois Walter Adventkranzker zen das Stück zu 5, 6, 12, 18 u. 20 4 dazu paſſende ſerzenhalter das Stück zu 6 Pfg. Tap eien e e Weihnachtekrippen Modelierbogen in allen Preislagen! „Gchbeilart Papierhandlung. Morgen Freitag Ja. hausgemachte 5 5 Gar. reiner weißer Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Stenhan Schmitt Lampertheimerſtraße 30 Lorſcherſtraße 10 Billiges Angebot en anhn“ dr aß Schlachtgewürzen Süärnwnsche Mundok⸗pPfeffer / Pfund nur Delik.⸗ Sauerkraut 10 Pfg. mit Weingährung 1 Pfund Jahob Winkenbach Das Grundſtück Rathausſtraße 102 iſt zu ver⸗ pachten oder zu verkaufen. Maschen u. 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November Sabatt⸗Anfang „- Morgen „ Nachm. „ Abend Wochentag ⸗Abend 0 Morgen 18. Kislew 1,30 Uhr 3,30 5,20 6,00 7,00 Nobert Steier Empfehle ein reich sortiertes Lager in Damen- und gachlsch-Mänlel 0 Herreg., Zurscheg- und Anaben Mänlel 0* 8,30 0 5 Dun Sie staunen Über meine billigen Preise. — Auch der weiteste Weg lohnt sich.— Weinheimer Stralle 62. geburtstagswünſche ausſprechen, damit den Wunſch, daß es ihm mit Gottes Hilfe gelingen möge, llufgabe zu vollenden, zu welcher er berufen wurde, die hat es in Deutſchland einen Staatsmann ge— geben, auf dem eine ſolche gewaltige Leſt der Ver Fall iſt, nie aber auch war in ſchwerſter Not ein Führer beſchieden, der mit ſolchem Eifer und mit ſolcher Hingabe das einmal als richtig erkannte Ziel im Intereſſe der Wohl⸗ fahrt der Geſamtheit zu erreichen ſucht. feiner öffentlichen Tätigkeit an dem Finanzproblem die größte Aufmerkſamkeit wid⸗ mete. Zu einer Neichstagsabgeordneter war, ſeine warnende Stimme iernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus 1 1— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 10 Sonntagsblatt„Sterne und B Ar. 275 Brüning Reichskanzler Dr. Heinrich Brüning pbpurde'am 26. November 1931 46 Jahre alt. Jah Indem wir dem Reichskanzler die herzlichſten verbinden wir die unſagbar ſchwere und harte antwortung ruhte, wie das jetzt bei Brüning de! dem deutſchen Volſe Heinrich Brüning iſt der jüngſte Staatschef bon allen Ländern Europas, alle in der deutſchen Oeffentlichkeit bekannten Staatsmänner und Politiker ſind älter als Brüning, zum Teil um mehrere Jahrzehnte. Auch die führenden euro— bväiſchen Staatsmänner ſind älter als unſer Kanz⸗ ler, nur der italieniſche Außenminiſter Grandi iſt um zehn Jahre jünger. Zur guten Stunde erſcheint(im R. Kittler⸗ Verlag, Leipzig) ein neues Büchlein über Brüning, das den außenpolitiſchen Schriftleiter des„Deut⸗ ſchen“, Dr. Alphons Nobel, zum Verfaſſer hat. Dieſes Werkchen erhält ſeinen beſonderen Charakter dadurch, daß es den politiſchen Werde⸗ gang Brünings in den Vordergrund rückt und in außerordentlich anſchaulicher Form vor allem die Lätigkeit Brünings auf ſozialem, wirtſchaftlichem und ſteuerpolitiſchem Gebiete ſchildert. fährt da, wie Brüning ſozuſagen Man er⸗ von Anfang deutſchen Zeit ſchon, da er noch nicht nahm er in Ver⸗ öffentlichungen im„Deutſchen“ ſehr ſcharf Stel⸗ 9 lung gegen das leichtſinnige Finanzgebaren man⸗ cher deutſcher Finanzminiſter. Damals ſchrieb er — am 3. Juni 1923—: „Sparſamkeit, durchgreifende Reformen in der Verwaltung im Sinne der Verein⸗ jachung u. Verbilligung iſt unbedingte Pflicht. Die Erfolge dieſes Vorgehens müſſen bereits ſichtbar in Erſcheinung treten, bevor die Repa⸗ rationsfrage ihre endgiltige Löſung findet.“ Gerade dieſes Wort liefert den Beweis dafür, daß Brüning den Schlüſſelpunkt der ganzen Finanz⸗ miſere ſchon ſehr ganze weitere Tätigkeit, namentlich dann als ſpä⸗ terer Reichstagsabgeordneter und als Mitarbeiter in der Zentrumsfraktion, galt dieſem Problem der Finanz⸗ und Steuerpolitik. früh erkannt hat. Und ſeine Immer wieder ging ſein Streben darauf hin, auf dem Wege über die Steuergeſetzgebung die Reformen der Verwaltung zu betreiben. Immer wieder erhob er im Reichs⸗ tag, insbeſondere in den zuſtändigen Ausſchüſſen, gegenüber der Finanz politik und ihren Folgen. Aber man überhört dieſe Warnungen und nun muß es Brüning ſelbe. ſein, der die Auswirkungen dieſer falſchen Politil. wieder ausgleichen muß. Es iſt nicht unnötig, da⸗ ran zu erinnern, daß Brüning, als er einmal über ſeine Erlebniſſe im Kriege ſich äußerte, den Satz prägte, daß gerade das Erlebnis dieſes Krieges allgemein die Erfahrung ſtärke,„daß die großen Geſchicke der Welt nur durch Opfer, Selbſtloſig⸗ keit und freiwillige Diſziplin zu bewältigen ſind.“ Das iſt die Parole, die dieſer Mann, der jetzt am Steuerruder des Deutſchen Reiches ſteht, auch in ſeinem ganzen innen⸗ und außenpolitiſchen Schaffen zu verwirklichen trachtet. Brüning und die Landwirtſchaft. Mit zu den ſchmerzlichſten Erfſah unten für Brüning gehört es immer, wenn ſein Schaffen zur Erleichterung der Lage der Landwirtſchaft von gewiſſen Vertretern der Landwirtſchaft, ins⸗ beſondere der Landvolkpartei, mit Undank bedacht wurde. In der Tat hat es kaum einen Reichs kanzler gegeben, der mit ſolchem Verſtändnis für die beſondere Lage der Landwirtſchaft, aber auch mit ſolcher eigenen Initiative und Tatkraft der Förderung der landwirtſchaftlichen Intereſſen ſich widmete, wie Reichskanzler Brüning. Nun hat dieſer Tage im Reichshaltsausſchuß des Reichstages eime Ausſprache ſtattgefunden äber landwirtſchaftliche Fragen, insbeſondere über die Oſthilſe. Obwohl gerade dieſe Oſthilferegelung für die Landwirtſchaft in den betreffenden Gebieten große Erleichterungen bringt, geben ſich gewiſſe landwirtſchaftliche Organiſationen und Vertreter auch jetzt noch nicht mit dem Erreichten zufrieden und von deutſchnationaler Seite iſt ſogar die umen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 0. kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger 8, Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 175 Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Zeitung S — Freitag, den 27. November 1931. (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) ganze Regelung in Bauſch und Bogen abgelehnt worden mit dem rein parteiegoiſtiſch orientierten Hinweis darauf, daß nur das Hugenbergeſche Entſchuldungsprogramm in Frage kommen könn⸗ te. Es iſt deshalb bemerkenswert, was Reichs⸗ miniſter Schlange⸗Schöningen im Haushaltsaus⸗ ſchuß des Reichstages über die Auffaſſung des Reichskanzlers gegenüber der Landwirtſchaft aus⸗ ſprach. Er ſagte: „Der Reichskanzler habe mit einem ſolchen Verſtändnis und mit einem ſolchen guten Wil⸗ len das, was er ihm über die Agrarlage darge— ſtellt habe, entgegengenommen, und ſich mit einer ſolchne Entſchloſſenheit zur Hilfsbereitſchaft er⸗ klärt, wo immer ſich nur eine Möglichkeit böte, daß es geradezu ein frivoles Spiel ſei, wenn man in der Agitation draußen im Lande ihm unter— ſtelle, daß er nicht geneigt ſei, der notleidenden Landwirtſchaft zu helfen.“ N Sehr intereſſant iſt übrigens auch noch die Feſtſtellung des dem Chriſtlichſozialen Volksdienſt angehörenden Abgeordneten Mevyer⸗Hermsdorf in der Sitzung des Preußiſchen Landtages vom 24. November 1931, wonach der deutſchnationale Ab⸗ geordnete Hillger ſich geäußert hat: „Wir können Gott danken. daß Brüning im Amte geblieben iſt, weil es ſonſt der Landwirt⸗ ſchaft dreckig gegangen wäre!“ Abgeordneter Meyer⸗Hermsdorf ſtellte gegenüber dem er!ärli⸗ chen Verſuch, dieſe Aeußerung zu verſchleiern, ausdrücklich feſt, er habe gar keinen Anlaß, an dieſer beſtimmten Erklärung ſeines Gewährs⸗ mannes über die Aeußerung des deutſchnationa⸗ len Abgeordneten Hillger irgendwie zu zweifeln. Sweimal drei Fragen Wie lange glaubt Hitler noch ſchweigen zu können? Das Organ des Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes„Der Deutſche“ hat vor langer Zeit ſchon drei beſtimmte Fragen an Adolf Hit⸗ ler geſtellt: 1. Herr Hitler, haben Sie ſchwerinduſtri⸗ ellen Führern die Erklärung abgegeben, daß Sie mit Ihrer Partei gegen Gewerkſchaften und gegen Tarifverträge ſind? 2. Haben Sie die Abſicht, gemeinſam mit Herrn Hugenberg nach den Rezepten von Hartz und Bang die deutſche Sozialverſiche⸗ rung zu zerſchlagen? 3. Halten Sie es mit den Pflichten einer Arbeiterpartei für vereinbar, wenn dieſe ſich von ſozialrevolutionären Arbeitgebern mit Geld unterſtützen läßt? Dieſe Fragen ſind klar und bündig geſtellt. Aber trotzdem ſchwieg ſich Adolſ Hitler wo⸗ chenlang aus und lehnt es auch jetzt noch ab, dieſe Fragen zu beantworten. Dafür antwor⸗ tet Gregor Straſſer in„Völkiſchen Beobachter“ Nr. 312—313 und ſtellt die Gegenfrage, woher „Der Deutſche“ ſich das Recht nehme, den Na⸗ tionalſozialismus zur Rede zu ſtellen. Er ſchreibt: „Der Führer einer ſiegreichen Partei lehnt es ab und unſer jüngſtes, einfachſtes Partei⸗ mitglied lehnt es ebenfalls ab, Fragen von Politikern eines abwirtſchaftenden, erfolgloſen Syſtem zu beantworten.“ Dias iſt ein vergebliches Bemühen, die Ver⸗ legenheit Hitlers zu vertuſchen. Wenn man es ablehnt, Fragen von„Politikern eines abwirt⸗ ſchaftenden erfolgloſen Syſtems“ zu beantwor⸗ ten, warum dann zu gleicher Zeit dieſe vielen Artikel in der NS DAP.⸗Preſſe, die vielen Re⸗ den angeblicher NSDAP.⸗Führer gedade über dieſe Fragen? Da muß etwas faul ſein! Wir wiſſen ja, daß in Harzburg immerhin andere„Abma⸗ chungen“ im engſten Führerkreis getroffen wurden, als man heute wahrhaben will. Die deutſchnationale Preſſe hat ſchon manches ver⸗ raten, und Herr Hugenberg hat erſt in ſeinen letzten Reden ausgeführt: „Wie ſteht es mit der nationalen Oppoſi⸗ tion? Iſt ſie ſich einig? Oder läuft ſie wieder auseinander, wie nach dem Poungplan⸗Volks⸗ begehren? Ich will Ihnen ganz ofſen darauf antworten, ich glaube es zu können. Denn ich bin derjenige geweſen, der beide Male zur Zu⸗ ſammenarbeit gedrängt hat. Ich bin nicht ohne Dokumente über die Sachlichkeit und den Eifer dieſes Beſtrebens.“ Das iſt doch ſehr deutlich. Hugenberg pocht alſo Hitler gegenüber bereits auf Dokumente. Gregor Straſſer bemüht ſich nun in ſeinem Artikel, die Tätigkeit der Chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften und ihrer Führer zu diskreditieren u. erklärt, daß ſie ihre Politit ändern müßten. denn ſie hätten mit den Zuſammenbruch ver⸗ urſacht. Sodann weiſt er darauf hin, daß die NSDAP. es nicht nötig habe, ſchwerinduſtriel⸗ len Führern Erklärungen abzugeben über Ge⸗ werkſchaft und Tarifverträge. Das hätten ſie auch nie getan. Das iſt ebenfalls eine Verlegenheitserklä⸗ rung. Denn in Harzburg iſt etwas vor ſich ge⸗ ſten zuſammengefunden, wie in der Frage des gangen. Umſonſt ſpricht Herr Hugenberg nicht von„Dokumenten“. Und hier hat eben nicht Herr Straſſer, ſondern Adolf Hitler zu ant— worten. Solange er ſchweigt, bilden wir unſer Urteil nach wie vor. Bezüglich der wichtigen dritten Frage des„Deutſchen“, welche die geldliche Unterſtützung der NSDAP. durch das Großkapital und die Schwerinduſtrie anlangt, kann ſich Gregor Straſſer aber nicht einmal herausreden. Er verweigert die Antwort und ſtellt dafür nur die Gegenfrage:„Und wo ha— ben wir uns von ſozialreaktionären Arbeit⸗ gebern mit Geld unterſtützen laſſen? So, wie Sie das andeuten, mit der Gegengabe des Ver— zichtes auf ſozialiſtiſche Programmpunkte?“ Das heißt ganz deutlich: Wir haben Geld bekommen, aber zu welchem Zwecke geht euch einfach nichts an. Doch die deutſche Arbeiterſchaft weiß Beſcheid. Zum Schluß will Straſſer zum Gegenzug ausholen und ſtellt ſeinerſeits an den„Deut⸗ ſchen“ drei Gegenfragen, warum ſeit 1918 die Herrſchaft des Marxismus ermöglicht, die Erfüllungs- und Tributpolitik mitgemacht worden ſei, warum ſei 12 Jahren die NSDAP. bekämpft und verhöhnt worden ſei uſw. Darauf antwortet ihm„Der Deutſche“ in ſeiner Mittwoch-Ausgabe ſehr ſachlich, aber auch ſehr deutlich. Er vermerkt, Deutſche“ das Recht für ſich in Anſpruch neh⸗ me, an Adolf Hitler beſtimmte Fragen zu richten, denn ſeit vierzig Jahren kämpfen die chriſtlichen Gewerkſchaften für die Lebensinte— reſſen der deutſchen Arbeitnehmer, hätten ſie zahlreiche Erfolge und größte Fortſchritte für die Arbeitnehmer erſtritten, ſeien ſie ſelbſt vom Marxismus tödlich gehaßt, aber auch von einem rückſchrittlichen Arbeitgebertum brutal bekämpft worden, hätten ſich trotz allem durch— geſetzt und ſeien in keiner Peiſe irgendwie parteipolitiſch gebunden. Sie wollten aber wiſſen, wer ihr Freund und wer ihr Feind ſei. Und dieſe Frage habe eben Adolf Hitler zu beantworten. Zu den neuerlichen Fragen Gregor Straf— ſers an den„Deutſchen“ wird erklärt, daß die chriſtlich- nationale Gewerkſchaftsbewegung ſtets in ſchärfſtem Gegenſatz zur marxiſtiſche Bewegung bleibe, das ſie einen ununterbroche— nen Kampf gegen den Marxismus geführt habe und führe. Er fragt, ob es nicht gerade chriſtlich-nationale Gewerkſchaftler wa— ren, welche ſich im Jahre 1918 und in den folgenden unruhigen Jahren den marxxiſtiſchen Revolutionären in toſenden Verſammlungen und gärenden Betrieben entgegenſtemmten, u. die der Revolution einen Teil der Giftzähne ausbrachen, während das übrige Bürger⸗ tum, darunter viele von denen, die heute in der NSDAP. ſtohen, ſich feige verkrochen! Die grundſätzliche Gegnerſchaft gegen den Marxis⸗ muß bleibe beſtehen. Aber wenn Lebensinte⸗ reſſen der deutſchen Arbeitnehmerſchaft auf dem Spiele ſtünden, wenn Arbeiterrechte beſeitigt werden ſollten, dann ſeien die meiſten Freige— werkſchaftler gerade in ſozialen Dingen zu⸗ verläſſiger als die Harzburger Bundesgenoſ⸗ ſen der RSDApP. Im übrigen hätte doch die NSDAP. oft genug ſich mit den Kommunf⸗ daß„Der! Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden F 48. Jahrgang Volksentſcheids, und Straſſer ſelbſt habe er⸗ klärt, daß er ſich auch mit dem Teufel verbün⸗ den wolle, um zum Ziele zu kommen. ö Auch die Angriffe Straſſers gegen den „Deutſchen“ wegen der von den Gewerkſchafts⸗ führern in den letzten Jahren betriebenen Po⸗ litik werden ſchlagkräftig zurückgewieſen. Die chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung lehne jedes Parteijoch ab, habe nur eine Miſſion zu er— füllen, die für die Wahrung der berechtigten Intereſſen der Arbeitnehmerſchaft ſich einzu— ſetzen ohne dabei aber die Binſenwahrheit von der Schickſalsgemeinſchaft des Volkes zu igno— rieren. Damit iſt ſicherlich eine neue Diskuſ⸗ ſion eröffnet, und wir ſehen mit Intereſſe den weiteren Erklärungen der NSDAP. ent— gegen und ſtellen die eine Frage: Wie lange glaubt Hitler noch ſchweigen zu können? Prälat Schreiber auf dem Abrüſtungskongreß wtb. Paris, 26. Nov. Die zweite am Nach⸗ mittag abgehaltene Sitzung des internaticna⸗ len Kongreſſes für die Abrüſtung, der als Leitmotiv die Frage diente:„Wann abrü⸗ ſten?“, wurde vom Freiherrn von Rheinbaben mit der Erklärung eröffnet, daß die Stunde gekommen ſei, zu handeln, und man ſchon jetzt mit der Abrüſtung anfangen müſſe. Der niederländiſche Delegierte Limburg forderte im Namen der holländiſchen Vereini⸗ gungen für den Völkerbund den ſofortigen Abrüſtungsbeginn. Prälat Dr. Schreiber hielt dann eine groß angelegte wiederholt von ſtarkem Beifall unterbrochene Rede. Er beleuchtete die Not⸗ wendigkeit einer ſchnellen Löſung des Ab rü⸗ ſtungsproblems vom menſchlichen, europäiſchen und deutſchen Standpunkt. Die überſteigerten Rüſtungen vieler Staaten, die ungeheure Maſ⸗ ſe von Kriegs⸗ und Mordwerkzeugen, die auf⸗ gehäuft bereit liegen, ſtänden wie eine große Drohung vor den Augen der Mencchheit. Al⸗ les, was durch Gründung des Völkerbundes, durch Locarnopakt, Kelloggpakt und Entwick⸗ lung der Schiedsgerichtsbarkeit für die Siche⸗ rung des Friedens und die Stärkung des Ver⸗ trauens erreicht worden ſei, drohe verloren zu gehen, wenn nicht endlich mit aller Beſchleu— nigung den lauernden Göttern des Krieges ein entſcheidender Teil ihrer Waffen genom⸗ men werde. Es ſei eine ſchwere Anklage gegen den Völkerbund, daß der Gedanke des Rü— ſtungsſtillſtandes erſt im Jahre 1931 verwirk⸗ licht worden ſei. Rüſtungsſtillſtand ſei aber noch kein Fortſchritt; er ſei nur eine Voraus⸗ ſetzung für Rüſtungsherabſetzung. Die Abrü⸗ ſtungskonferenz des nächſten Jahres müſſe dem Rüſtungsſtillſtand eine einſchneidende Rü⸗ ſtungsverminderung folgen laſſen. Nur dann könne man ſagen, daß die Völkerbundsmit⸗ glieder mit den Verpflichtungen des Art. 8 der Satzung Ernſt zu machen begonnen hätten. Sleiſch verkauf am dritten weihnachtsfeiertage? dz Berlin, 26. Nov. Auf Anregung des Fleiſchergewerbes beſchäftigen ſich die zuſtändigen Stellen zur Zeit mit der Frage, ob in dieſem Jah“ re der dritte Weihnachtsſeiertag in einigen Mor⸗ genſtunden für den Fleiſchverkauf freigegeben werden ſoll. Die Tatſache, daß der dritte Feier⸗ tag diesmal auf einen Sonntag fällt, bedeutet für die Verbraucherſchaft inſofern eine Härte, daß an drei Tagen keine Einkäufe, vor allem von friſchen Lebensmitteln, gemacht werden können. Preußen hat ſich bereits zuſtimmend zu der Anregung ge⸗ äußert. Es iſt möglich, daß die Angelegenheit auch im Reichsrat noch behandelt wird. In Preu⸗ ßen glaubt man, daß eine entſprechende Beſtim⸗ mung ohne Inanſpruchnah ne des Menchsraſes einfach auf dem Wege der Verordnung erlaſſen werden könnten. heute 2 Glätter Ein miniſterium weniger in Heſſen Das heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft aufgelöſt.— Miniſter Korell ſcheidet am 1. Dezember aus dem Amt. Die M. V. Z. meldet: „Das Miniſterium für Arbeit und Wirt⸗ ſchaft wird mit Wirkung vom 1. Dezember aufgelöſt. Miniſter Korell ſcheidet am 1. Dez. aus dem Dienſt. Die ſoziale Abteilung des Miniſteriums unter Führung von Staatsrat Karcher wird dem Innenminiſterium ange⸗ gliedert, die landwirtſchaftliche Abteilung, unter Miniſterialdirektor Rößler wird zum Innenminiſterium geſchlagen, die geologiſche Abteilung unter Leitung von Bergrat Wagner wird dem Kultusminiſterium angehängt. Selbſtverſtändlich werden die einzelnen Abtei⸗ lungen nicht im vollen Umfange erhalten, ſon⸗ dern einem organiſchen Abbau unter worſen.“ * Vermiſchtes Privatförſter erſchoſſen. witb. Freienohl(Kr. Arnberg), 26. Nov. Geſtern mittag wurde bei Freienohl der Privalför— ſter Stock— vermutlich von Wilderern— er— ſchoſſen aufgefunden. Tödlich abgeſtürzi. Würth na. Rh., 26. Nov. Bei Arbeiten an ſeinem Tahakſchuppen ſtürzte geſtern der 56jährige Muſiker Becht ab und trug ſchwere Kopfverletzun— gen davon, ſodaß der Tod alsbald eintrat. Verſchiedene landwirtſchaftliche Fragen im Volkswirtſchaftlichen Reichstagsausſchuß. Der Volkswirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich in ſeinen Sitzungen am 5. und 6. November 1931 außer den Fra— gen der Grenzlandhilfe, des Brotpreiſes ſowie des Obſt-⸗ und Gartenbaues, mit einer Reihe von ſonſtigen die Landwirtſchaft intereſſieren— den Anträgen. Im Einzelnen wurde über fol— gende Gebiete beraten: Ein Antrag der Wirtſchaftspartei erſucht die Reichsregierung,„die für Marktſtützung und Abſatzförderung landwirtſchaftlicher Er— zeugniſſe zur Verfügung ſtehenden Mittel nicht einſeitig den Genoſſenſchaften zuzufüh— ren, ſondern den freien Handel und die Ge⸗ noſſenſchaften paritätiſch zu berückſichtigen. Hierzu erteilte ein Vertreter der Reichs— regierung die Auskunft, daß nach den Verein— barungen mit den Genoſſenſchaften eine Aus⸗ ſchaltung des Handels beim Abſatz der genoſ— ſenſchaftlichen Waren an die Verbraucher nicht in Frage komme. Darauf wurde der Antrag vom Ausſchuß für erledigt erklärt. Ein Antrag der Landvolkpartei erſucht die Reichsregierung,„umgehend einen Geſetzent— wurf vorzulegen, der beſtimmt, daß alle An⸗ ſtalten und Unternehmungen des Reiches lein— ſchließlich Reichswehr und Marine), der Län⸗ der und Gemeinden verpflichtet werden, ihren Bedarf an Getreide, Mehlprodukten, Hülſen— früchten, Kartoffeln, Fleiſch, Milch- und Mol— kereiprodukten, Eiern, Obſt, Gemüſe, Wein u. Honig durch inländiſche Erzeugniſ⸗ ſe zu decken“. Auch dieſer Antrag wurde vom Ausſchuß für erledigt erklärt, nachdem ein Vertreter der Reichsregierung die Zuſage erteilt hatte, daß erneut im Sinne des Antrages an alle Be— hörden herangetreten werde. Angenommen wurde ein Entſchließungs— anttag Hemeter Döbrich und Genoſſen(Land- volkpartei), worin die Reichsregierung erſucht wird,„die zuſtändigen Reichsbehörden zu ver— anlaſſen, für jeglichen amtlichen und halbamt— lichen Textilbedarf die Verarbeitung von min— deſtens 40 bis 70 vom Hundert deutſcher Wolle vorzuſchreiben, und die Länderregierungen aufzufordern, für ihren amtlichen und halb— amtlichen Textilbedarf gleiche Vorſchriften zu erlaſſen“.— Ein Antrag der Bayeriſchen Volkspartei über einen Geſetzentwurf über die Verwendung von Inlandsgerſte zur Herſtellung von Malz und Bier und über die Verwendung von Inlandshopfen wurde für erledigt er— klärt.— Angenommen wurde ein Antrag Dr. Weber, Hillebrand und Genoſſen(Staatspart.) worin die Reichsregierung erſucht wird,„auf die Länderregierungen dahingehend einzuwir⸗ ken, 1. daß alle Pachtzinsſtundungen und Er⸗ laſſe, die den Domänenpächtern gewährt wer— den, anteilig auch den Unterpächtern zugute kommen, 2 daß die Kleinpächter und Parzel⸗ lenpächter, die ſtaatseigene Ländereien direkt gepachtet haben, den Großpächtern in der Be— handlung von Nachlaß- und Stundungsgeſu⸗ chen gleichgeſtellt werden.“ Behandelt wurde ferner ein kommuniſtiſcher Antrag, in dem das Verbot des Anbaues der Hybridenrebe verlangt, aber ſchließlich vom Ausſchuß ablehnt wird.— Zwei beiantragte Geſetzentwürſe über die Regelung des Han delsverkehrs mit Eiern im Inland und über die Abgabe von verbilligtem Mais(Hühner⸗ mais) wurden nicht beraten. Wir weiſen zur Beurteilung des Stimmen⸗ verhältniſſes darauf hin, daß die Vertreter der Nationalſozialiſten u. Deut ſch⸗ nationalen den Beratungen des Volks- wirtſchaftlichen Ausſchuſſes nicht beiwohnten. Die Sozialdemokraten und Kommuniſten hat⸗ tem demnach die abſolute Stimmenmehrheit. 5 Mannheim in Erwartung der Wanderausſtellung Vor 45 Jahren veranſtaltete die kurz vorher von Max Eydt ins Leben gerufene Deutſche Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft ihre erſte Wanderaus⸗ ſtellung in Frankfurt a. M. Auf ihrem Rundgang durch die deutſchen Gaue wird ſie mit ihrer 88. Wanderausſtellung im Jahre 1932(31. Mai bis 5. Juni) in Mannheim einkehren. Um mit den Zielen und Aufgaben der Geſellſchaft und ihrer Wanderausſtellungen näher bekannt zu machen, wird am 8. Dezember dieſes Jahres, nachm. 5 Uhr in Mannheim(Kunſthalle) eine Verſammlung unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Heimerich ſtattfinden, an der Vertreter von Han⸗ del und Induſtrie, Gewerbe und Landwirtſchaft, der Hochſchulen ſowie der Fach- und. Tagesyreſſe teilnehmen werden.„„ Is wird vielfach die Fräge aufgeworfen, ob nicht unter den heutigen Zeitverhältniſſen die Ver— anſtaltung von Ausſtellungen zurückgeſtellt werden müſſe. Wer den Weg der D. L. G. während ihrer nun faſt fünfzigjährigen Tätigkeit verfolgt und das Weſen ihrer Wirkſamkeit erkannt hat, muß dieſe Frage für die Wanderausſtellungen der D. L. G. unbedingt verneinen. Abſeits jeder poli— tiſchen Beſtrebung hat die Geſellſchaft unverrückbar ihr Ziel, nämlich die Förderung der Landwirt- ſchaft auf dem Wege der Selbſthilfe verfolgt. Wann wären dieſe Beſtrebungen wohl notwendiger geweſen, als in der heutigen Zeit? Mit ihren 45 000 Mitgliedern— fortſchrittlichen Landwir— ten aus allen Betriebsgrößenklaſſen— hat ſie die führenden Köpfe aus Praxis und Wiſſenſchaft zu fruchtbarer Tätigleit vereint, und wie kaum eine andere Körperſchaft hat ſie es vermocht, zwiſchen Stadt und Land, zwiſchen den Ländern diesſeits und jenſeits der Mainlinie Brücken zu ſchlagen und ſelbſt in ſchweren Zeiten ziel- und kraftbewußt den Willen zur Tat aufrecht zu erhalten. Die letzte Wanderausſtellung der D. L. G., die in dieſem Jahre in Hannover ſtattgefunden hat, iſt dank eifriger Mitarbeit aller Beteiligten zu einem glänzenden Erfolg geworden. Sie brachte es in ſechs Tagen auf 375 000 Beſucher und konnte ſomit ihren Zweck, anregend und belehrend auf weiteſte Kreiſe zu wirken, voll erfüllen. Hoffent— lich gelingt es durch tatkräftige Förderung ſeitens aller beteiligten Stellen, auch für die kommende Mannheimer Ausſtellung ein ähnlich günſtiges Er— gebnis zu erzielen. 4 Caval vor der Kammer witb. Paris, 26. Nov. Nach Erledigung einer ganzen Reihe von Geſetzentwürfen ging die Kam— mer zu Beginn der heutigen Nachmittagsſitzung dazu über, die Beratung der außenpolitiſchen Interpellation fortzuſetzen. Als letzter Interpel— lant ſprach der kommuniſtiſche Abg. Doriot. Er ſprach vor allem über den chineſiſch-japaniſchen Konflikt, kritiſierte das Verhalten des Völkerbundes und wandte ſich vor allen Dingen gegen Japan. Nach ſeiner Rede füllte ſich der Sitzungsſaal und in dem Augenblick, als Miniſterpräſident Lava! die Tribüne beſtieg, iſt das Haus voll beſetzt. Die Ausführungen; des Miniſterpräſidenten dauerten etwa eine Stunde. Er begann damit, chronologiſch die Ereigniſſe zu ſkitzzieren, die ſich ſeit dem Vorſchlag Hoovers, ein Reporations- und Schuldenfeierjahr einzulegen, zugetragen haben. Die optimiſtiſchen Vorausſagen, die inan au das Hooverfeierjahr geknüpft habe, hätten ſich nicht erfüllt. Im Gegenteil. Laval kam u. a. auf die Reiſe zu ſprechen, die er und Außenminiſter Briand nach Berlin unter⸗ nommen haben und hob den ausgefprochen herz— lichen Empfang hervor, der den franzöſiſchen Miniſtern von der deutſchen Bevölkerung bereitet wurde. Kein Mißton habe die ſchwerwiegenden Unterredungen geſtört. Die beiden franzöſiſchen Staatsmänner hätten auch ſeitens der deutſchen Behörden den herzlichſten Empfang gefunden. Dann ſprach der franzöſiſche Miniſterpräſident von ſeinem Vorſchlag einer deutſch-franzöſiſchen Wirtſchaftskommiſſion, deren erſte Fühlungnahme am 13. November erfolgt ſei. Dieſe erſte Unter— redung geſtatte, die beſten Hoffnungen für die Zukunft zu hegen. Zu den Reparationen, auf die Frankreich ein heiliges Recht habe, müſſe er ſagen, daß Deutſch⸗ land als Schuldner eine gewiſſe Großmannsſucht (prodigalité) bewieſen habe. Immer alles ſchöner zu geſtalten und die nationale Aufrüſtung zu ver⸗ vollkommnen, aber in dem Augenblick, in dem man zahlen ſolle, ſich für zahlungsunfähig zu erklären, das ſei die Gewohnheit Deutſchlands.(Starker Beifall bei den Mittelparteien und der Rechten). Dieſer Zuſtand werde noch dadurch verſchlimmert, daß Kundgebungen erfolgten, die bei zu vielen Menſchen in Deutſchland Unterſtützung fänden. Er, Laval verſtehe das Elend des deutſchen Volkes; aber wenn nun das Gegenteil der Fäll wäre, was würde man in Deutſchland denken, wenn Frank⸗ reich genau ſo handeln würde, wie man in Deutſch⸗ land handle? Die Welt ſei gewiß durch eine bei⸗ ſpielloſe Kriſe in Mitleidenſchaft gezogen. Deutſch⸗ land ſei am ſtärkſten davon betroffen; aber an⸗ dere Länder ſeien auch nicht verſchont. Es ſei eine Wahrheit, Gleichgewichts Frankreichs hervorzuheben berech⸗ tigt ſei, daß nämlich Frankreich ſich weigern müſſe, ſein Geld zu vergeuden. Frankreich dürfe auch nicht Beweiſe einer gewiſſen Großmut geben, die gewiſſe Länder von ihm erwarteten. Frankreich habe ſeine Pflicht erfüllt. Wir haben, ſo fuhr Laval fort, in keiner Weiſe die Verpflichtung der internationalen Solidarität verkannt. Aber es gibt Grenzen, die zu über⸗ ſchreiten wir nicht das Recht haben. Die Kriſe hat übrigens eine moraliſche und eine pſychologiſche Seite. Es ſcheint, daß ſie Wurzel hat in einer Krankheit, die man als kollektive Neuraſthenie be⸗ zeichnen kann. Ueberall hört man, es müſſe das Vertrauen wieder hergeſtellt werden. Aber wie, wenn man nicht als Grundlage annehme: Den Reſpekt vor dem gegebenen Wort und vor dem unterſchriebenen Abkommen? Frankreich würde ſich nicht weigern, die Modalitäten eines neuen Arran⸗ gements mit ſeinen Gläubigern zu prüfen. Der franzöſiſche Standpunkt in der Repara⸗ tionsfrage ſetzt ſich auf Grund der Rede Lavals aus vier Theſen zuſammen: 1. Frankreich wird für die wiͤrtſchaftliche Depreſſionsperiode ein neues Arrangement an⸗— nehmen. 2. Frankreich wird eine Verminderung der Reparationen in dem Maße annehmen, in dem die interalliierten Kriegsſchulden herabgeſetzt werden. 3. Frankreich wird nicht auf den ungeſchützten Teil der Reparationen verzichten. 4. Frankreich wird ſich der Forderung entge— genſetzen, daß den Privatſchulden die Priorität vor den Reparationen zukommt. Vertrauensvotum für die Regierung Laval. wib. Paris, 27. Nov. Heute Nacht un 3 Uhr früh wurde die von der Regierung angenom⸗ mene Tagesordnung der Linksrepublikaner mit 325 gegen 150 Stimmen angenommen. Vom richtigen Eſſen Beim Eſſen iſt körperliche und geiſtige Ruhe das Zweckmäßigſte. Wichtiger als die Ruhe nach Tiſch iſt ein kurzes Ausruhen vor dem Eſſen, wo— bei ſich Körper und Gedanken auf die einzuneh— mende Mahlzeit einſtellen können. Beim Eſſen ſelbſt ſollte alles lebhafte und aufgeregte Sprechen vermieden werden, damit man ſich nicht„ver— ſchluckt“. Rauchen bei nüchternem Magen ſtört häufig den Appetit. Nach Tiſch iſt das Rauchen einer Zigarre wohl am unſchädlichſten, ja mitunter zur Erzeugung einer behaglichen Verden 1 mung vielleicht ſogar angenehm. Lokale Nachrichten E Die Landeskriminalpolizei iſt heute Früh hier eingetroffen und hat mit den Er⸗ mittlungen bezw. Zeugenvernehmungen bezüglich des tragiſchen Ablebens des Herrn Polizeihaupt⸗ wachtmeiſtes Weis begonnen. * Polizeiſtreifen im Wald. Zwecks Verhütung von Waldfrevel bezw. Ermittlung von Tätern ſind laufend Polizeiſtreifen unterwegs und zwar Schupomannſchaften von Darmſtadt, die den Wald nach Forſt- und Waldfrevler abſuchen. Heute Vormittag traf zum gleichen Zwecke ein Auto mit Schupo ein, die hier den Wald abſuchen und dann wieder weiter fahren, um evtl. in einigen Tagen wieder zu kommen. * Auszahlung der Militärrenten. Die Militärrenten für den Monat Dezember gelangen bereits Samstag, den 28. November bei dem Poſt⸗ amt zur Auszahlung. * Geſangverein Liederkranz. Um- ſtändehalber kann leider die Wiederholung der Operetten⸗Aufführung„Die Winzerprinzeſſin vom Rhein“ am Samstag, den 28. November nicht ſtattfinden. Wir können jedoch verſichern, daß die Aufführung beſtimmt am Sonntag, den 27. De⸗ zember 1931 ſta ttfindet. Die verkauften Eintritts- karten behalten ihre Gültigkeit bezw. werden auf Wunſch zurückgenommen. Es iſt zu raten, ſich frühzeitig Karten zu ſichern, da dieſelben in den letzten Tagen vergriffen ſein werden. Sonntag, den 29. Handball-Wett⸗ ſpiel in Seckenheim » Jiernheim!— Seckenhelm! Beginn 3 Uhr. Abfahrt wird im Lokal bekannt gegeben. Heute Freitag Spielerverſammlung 8 ½ Uhr im Lokal zum „Freiſcheitz'. Um 8 Uhr Spielausſchußſitzung. Der Spielwart. 29. November Freundſchaftsſpiel geg. T.G. Freie Turner Sechenheim. 1. Mannſchaft 2.45 Uhr. 2. M. 1.15 Uhr Handball: Sonntag vorm. 10 Uhr auf unſerem Platze 1. Mannſchaft gegen Zohenſachſen. 2. M. nachm. 1 Uhr gegen Hemsbach in Hems⸗ bach. Heute Abend ½9 Uhr Spielerverſammlung im Lokal. Die Spielleitung. Fußballabteilung. Sonntag, den die man angeſichts des harmoniſchen e. Das Feſt ihre n morgen Samstag, den 28. November die Eheleute Herr Auguſt Gutperle und Frau Anna geb. Haas, Friedrich Ebertſtr. 26 Wir Gratulierrn. Glück auf, zur Goldenen! — Viernheimer Filmſchau. Danton, der große Revolutionär in den Mauen Viernheims geſtartet, als 100% Großton. Meiſterwerk im U.⸗T.⸗Filmpalaſt. Was uns der hiſtoriſche Tonfilm„Danton“ zu ſagen hat. Der hiſtoriſche Tonfilm übt immer wieder einen unwiderſtehlichen Zauber auf alle Schichten der Bevölkerung aus. Vergangenheit— wie ez einſt wirklich war— lebendig nachzuerleben, if immer von größtem Reiz; es ſtillt zudem manchen Bildungshunger; bereichert und vertieft auch die Geſchehniſſe der Gegenwart, macht ſie oft erſt ganz verſtändlich, weil alle Gegenwart letzten Endes Fortſetzung der Vergangenheit iſt. Dieſe Tatſach macht ganz beſonders der hiſtoriſche Tonfilm„Danton“ deutlich.„Danton ſchlägt“ eine Brücke von 1789 bis zu uns herüber, überſpannt 150 Jahre mit ſeinen Geſchehniſſen. Gerade der„Danton“ macht ſo manches Ereignis der letzten Jahrzehnte verſtänd⸗ licher, rückt es in das continuierliche Licht hiſtori⸗— ſcher Geſetze und Geſetzmäßigkeiten. Wo der Revolutionär Danton damals ſtehen bleiben mußte, weil Zeit und Menſchen noch nicht reif waren, fangen wir Heutigen wieder an. So iſt unſere Zeit gewiſſermaßen eine Anknüpfung, eine Fortſetzung der hiſtoriſchen Zeit um Danton. Re- volution damals und heute! Damals eruptiv, heute ruhiger, dafür tiefer, umwandelnder, dauer⸗ hafter. Damals wie heute hoffen Millionen auf ein beſſeres, gerechteres Lebensſchickſal! Viel haben die 150 Jahre Auswirkung der franzöſiſchen Revolution ſchon getan an Volk und Völkern; aber Unrecht liegt auch heute noch über dem Leben der Völker; immer noch gibt es, wie damals in Frankreich, Kräfte, die den Völkern und dem Einzelnen das Eigenleben, das Lebensrecht be— ſchneiden, ſchmälern wollen; der Kampf ums Da— ſein iſt ſtatt milder noch härter und grauſamer ge— worden. Nicht alle Menſchen können— ſozial ge— ſehen— ſtark ſein; ſo iſt es Pflicht der Starken, die Schwachen zu ſchützen, ihnen zu helfen. Menſch! zu Menſch zu ſein, nicht Herr zu Knecht, wenn auch in verſchleierter Form als damals vor 150 Jahren, iſt Forderung des Tags und der Gegen— wart. So geſehen, iſt der„Danton“ eine Hiſtorie, die, zugleich mahnt und warnt, aufrüttelt und den Machthabern zeigt, wo der Punkt iſt, an dem die Geduld eines Volkes zu Ende iſt und es ſich das Recht nimmt, das ihm das Unrecht vorenthält.! „Danton“ ruft allen zu: Lernt aus der Geſchichtel Darum beſucht„Danton!“ Vereins⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden G.⸗V.„Sängerbund.“ Freitag abend ½8 Uhr Vorſtandsſitzung im Lokal; ½9 Uhr Singſtunde, Der 1. Vorſitzende. Geſang⸗Verein„Sängertrene“. Freitag Abend 8 Uhr Bühnenprobe. Alles muß erſcheinen. Der Spielleiter. Sonntag vorm. ½10 Uhr 1. und 2. Baß, um 10 Uhr Geſamtſingſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet. 4 Der Vorſtand. Tunerbund. gebeten, ſich heute abend 8 Uhr mit Waffen im Vereinslokal einfinden zu wollen.(Letzte Uebungs⸗ ſtunde vor der Jungmannenfechterprüfung.) a Der Schriftführer Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Samstag abend 8 Uhr Verſammlung der Schutzſportler. Hierzu hat alles zu erſcheinen.(Kein Trinkzwang) Sonntag Handballſpiel geg. Worms in Viernheim Kameraden! Wir beginnen ab Samstag abend im Lokal„Brechtel“ mit dem Vereinswettſchießen. Sünger⸗Einheit. Samstag Abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. 1 Der Vorſtand. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. An⸗ läßlich der Jubiläumsſchau in Birkenau an Sonntag, den 29. 11. 31 finden zwei Delegierten⸗ ſitungen des Gau 1 und des Gau 15 ſtatt, Alle Delegierte pünktlich erſcheinen um 2 Uhr. Abfahrt am Staatsbahnhof 12,39 Uhr. N. B. Am Samstag abend 8 Uhr im Lokal „Zum Kaiſerhof“ Vorſtandsſitzung mit Ausſtel⸗ lungsleitung. Der Vorſtand. Fritz Kunden⸗Dienſt heißt der Proſpekt, den wir heute im Auf— trage des bekannten Schuhhauſes Fritz& Cie., Mannheim H 1, 8 unſerer Zeitung beifügen. Wir empfehlen dieſen Proſpekt in eigenem Intereſſe zu beachten. Fechtabteilung: Die Fechter werden U. I. Fmpalast Ab Heute und folgende Tage. Der grobe Start.— Der erste 100% Grob- tonfilm der französischen Revolution. Fritz Kortner, Lucie Mannhelm, Gustav Gründgens 1. dem gewaltigsten Meister- werk des Jahres. . ee eee Das gewaltige Schicksal'des größten Revolutionärs. Tod des ehemaligen Volkshelden auf dem Blutgerüst.— Das Werk, das zu den allerbesten Tonfilmen zählt in 12 Akten. Achtung! Der sprudelnde Lustspiel- 8 Akte. Schlager. 8 Akte. Don juan in er Mädchenschule Hallo! 3. Schlager. Die Lachkanone — Wenn die Federn fliegen. Versäume niemand diese erste Ton- filmdarbietung. Werktags ab 7 Uhr. Sonntags ab 6 Uhr.— Ende 12 Uhr. Sonntags erhöhte Eintrittspreise. Wir bitten, des groben Andranges am Sonn- tag, die Werktagsvorst. zu besuchen, Achtung Kinder! Sonntag nunkt 3 Uhr groſte jugendvorstellung. Alles zahlt 10% Auf zu Danton! Ferkel aus weltbekannten Zuchtge— bieten(Weſtfalen⸗Hannover) N liefert direkt an Private jede gew. Stückzahl. 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Betr.: Ausſtellung von Legitimationskarten f. 1932 Auf Grund der§§ 44, 44a der Gewerbe- ordnung fordern wir alle diejenigen Perſonen, die im Jahre 1932 eine Legitimationskarte benötigen, auf, alsbald Antrag auf Ausſtellung bei uns, Zim- mer Nr. 12, zu ſtellen. 5 Perſonen, die nach dem 1. Januar 1932 ohne Karte betroffen werden, haben Strafen zu ge— wärtigen. Betr.: Ausſtellung von Wandergewerbeſcheine für 1932. Die Wandergewerbetreibenden werden hiermit zwecks Erneuerung ihrer Wandergewerbeſcheine für das Jahr 1932 aufgefordert, Antrag alsbald bei uns, Zimmer Nr. 12, zu ſtellen. Diejenigen Perſonen, die ab 1. Januar 19 bei der Ausübung ihres Gewerbes ohne Wander— gewerheſchein betroffen werden, haben Strafen zu erwarten. Viernheim, den 27. Nov. 1931. Heſſiſches Polizeiamt J. V.: Kraus. 20 32 frische Seefische Kablian— Schellfiſch— Goldbarſch Pfd. 30 Gg. Mich. Winkenbach, Lampertheimerſtr. 1. 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