* Winternot! Die heutige Notzeit verlangt die Erſchließung möglichſt vieler Hilfsquellen. In den Dienſt der Notleidenden will ſich auch die kath. Jugend Viern⸗ heim ſtellen. Sie lädt für den St. Nikolaustag zum Geben ein. Das Spiel der 1. Mannſchaft für die Sportliebenden, der Vortrag Prof. Ullrich für diejenigen, die dem Sport allein nichts abge⸗ winnen können, und für die Sportliebhaber. Auf dem großen Spielfeld wird der Alt⸗ Gaumeiſter von Baden gegen unſere 1. Mannſchaft kämpfen. Dies Spiel wird nicht nur deshalb in⸗ tereſſant ſein, weil Neckarſtadt Weſt eine ſpieler⸗ fahrene, kampferprobte Mannſchaft iſt, ſondern auch deshalb, weil wir vielleicht ſchon im nächſten Jahre dem Gau Mannheim zugeteilt werden, Neckarſtadt alſo unſer Rivale um die Meiſterſchaft ſein wird. Am nächſten Sonntag ſollen die Kräfte geprobt werden. Es wird ein ſcharfes, techniſch hochſtehen⸗ des Spiel werden, das ſicher jeden befriedigen wird. Nicht zu verachten ſind auch die Kämpfe der alten Herren. Mancher Gleichaltrige wird hier die Be⸗ weglichkeit der Muskeln ſeiner ehemaligen Schul⸗ kameraden bewundern. Auf Spielfeld 2 wird die 2. Mannſchaft ebenfalls den Badenſern gegenüber⸗ ſtehen. Ihr faires, ſcharfes und flottes Spiel vom Sonntag wird noch in Erinnerung ſein. Nach dem Spiel der 1. M. wird Prof. Ullrich Mannheim in der Sporthalle ſprechen. Er wurde in der letz- ten Zeit oft genannt in Zuſammenhang mit Frei⸗ denkerverſammlungen in Mannheim. Als ſcharfer Logiker und ausgezeichneter Redner wurde er von dieſen gefürchtet und erregte weit über die Grenzen Badens hinaus berechtigtes Aufſehen. Er wird über eines der brennendſten Themen ſprechen: Kirche— Kapitalismus— Notzeit. Dieſe 3 Worte ſagen genug. Die Kirche wird bekämpft. Warum? Das heutige kapitaliſtiſche Wirtſchafts⸗ ſyſtem liegt im Todeskampfe, woher die Not. Die ſer Vortrag wird ſicher für alle intereſſant ſein. Allüberall wird ja über dieſe Themen geſprochen. Wir müſſen auch unterrichtet ſein. Laſſen wir dieſe Gelegenheit nicht ungenutzt vorbeigehen. Der Eintritt von 20 bezw. 30 Pfg. iſt der Zeit ent⸗ ſprechend geſetzt und wird ganz und gar der Bür— germeiſterei zur Verfügung geſtellt. Es möge da⸗ her auch jeder Beſucher die von der Bürgermeiſterei abgeſtempelte Karte in Empfang nehmen. Die Ver⸗ anſtaltung gilt für alle Viernheimer, wie auch der Erlös für alle Viernheimer beſtimmt iſt. »Die große Geflügelausſtellung des Club der Geflügelzüchter 1926 am nächſten Sonntag, den 6. Dez. im Saale zum Gaſthaus „Fürſt Alerander.“ Die hieſigen Geflügelzüchter werden auf obige Ausſtellung beſonders hingewieſen, werden doch darin die von den Mithliedern gezüch— teten Raſſehühner, Enten und Faſanen zur Schau geſtellt, zur Begutachtung und Empfehlung an all die Liebhaber der Kleintierzucht, um die Freude 1 zu erwecken für die Haltung der für die deutſche Lebenshaltung ſo wichtigen Tiere. Allerorte wird das größte Intereſſe bekundet für ſolche Ausſtellun⸗ gen, weil immer mehr Züchter edler Geflügelarten geworben werden Es ſollte daher auch in den Mauern Viernheims für dieſe Geflügelausſtellung ein erhöhtes Intereſſe am Sonntag zu bemerken ſein. 75 Jahre alt. Unſer achtbarer Bür⸗ ger Herr Georg Kaiſer, Alexanderſtraße 1, feiert morgen Freitag ſeinen 75. Geburtstag. Der Jubilar erfreut ſich noch angenehmer Geſundheit. Wir gratulieren herzlichſt! Erhöhung der Allmend auflage. Die am letzten Sonntag in der Ortsbürger⸗ verſammlung gebildete Kommiſſion war heute Vor⸗ mittag bei dem Herrn Bürgermeiſter vorſtellig. Die geforderte Einſicht in die rechneriſchen Unter⸗ lagen wurde gewährt. Der Steuerwert der Allmend⸗ grundſtücke rekrutiert ſich noch aus 1914 und be⸗ trägt 2335900 Mk. Die ſich aus dieſem Steuer⸗ wert errechneten Steuern ſtimmen mit den Angaben der Bürgermeiſterei überein. Im Jahre 1932 wird die neue Einheitsbewertung vorgenommen, wo⸗ bei der Steuerwert der Allmend herabgeſetzt wer⸗ den muß. Hierdurch wird ſich auch die Auflage zu verringern haben. dem Herrn Bürgermeiſter mit aller Energie darauf, daß die diesjährige Erhöhung unbedingt in Wegfall zu kommen hat, da ſie für die Ortsbürger untrag⸗ bar iſt. Der Herr Bürgermeiſter erklärte ſich hierauf bereit, bis zum Abſchluß der Verhandlun⸗ gen ſich mit der Einziehung der letztjährigen Allmend⸗ auflage zu begnügen. Die Ortsbürger und Allmen⸗ dierten haben alſo nur den Betrag der letztjährigen Auflage zu bezahlen. In einem geharniſchten Schrei- ben an das Kreisamt wurde dieſes aufgefordert, die Erhöhung zurückzunehmen. Die Stellungnahme dieſes Amtes bleibt abzuwarten. Bis jetzt wurde der Teilerfolg erzielt, daß vorläufig mit der Ein— ziehung der Erhöhung ausgeſetzt wird. F. K. Eingeſandt. (Ohne Verantwortung der Redaktion.) Ich erlaube mir hierdurch die höflichſte An- frage, warum ſeit Wochen der Feldweg„Vier Jahreszeiten“— Tivoli nicht beleuchtet iſt? Es wäre doch unbedingt angebracht, daß man die bei den Beleuchtungskörper an der Straße anbringt und nicht auf den Aeckern. Des weiteren wäre noch vorzuſchlagen, um die Menſchheit vor dem raſenden Element zu ſchützen, daß ein Fußſteig an- gelegt wird. Es iſt doch für Fußgänger ein Spiel mit dem Leben, wenn ſie des Abends dieſes Stück Schauſſee paſſieren müſſen. Die Gefahr iſt natür⸗ lich, da ſeit Wochen die Lampen nicht brennen, be— Die Kommiſſion drang bei 1 deutend erhöht. Es iſt alſo unbedingt am Platze, daß hier einmal nach dem Rechten geſehen wird. Hoffentlich genögen dieſe Zeilen, um dem Uebelſtand abzuhelfen. Ein Tivolibewohner. 1 Vereins⸗Anzeiger Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Frei tag, den 4. Dezember, abends 7 Uhr Einſetzen der Tauben zur Ausſtellung im Lokal zum „Kaiſerhof“(vorher Schlagverloſung). Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß bei ſolchen Tauben, die nicht die hieſige Verbandsnummer tragen, die Ringkarte bezw. Ausweiſe vorzuzei⸗ gen ſind. Die Ausſtellungsleitung. Geſaug⸗Verein„Sängertrene“. Sonntag morgen 10 Uhr Singſtunde, kein Sänger fehle. NB. Die Vorſtandsmitglieder werden gebeten/ Stunde früher zu erſcheinen. Der 1. Vorfitzende. Krieger⸗ u. Soldaten⸗Verein Teutonia(Schützen⸗ abteilung). Heute Donnerstag abend 8 ¼ Uhr Verſammlung im Lokal. Zimmerſchießen und Beſprechung über das Wintervergnügen. Der Vorſtand. Geſangverein Flora Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen erbittet Der Vorſtand. Turnerbund. Morgen Freitag abend Turnſtunde. Die Turnleitung. Radfahrer ⸗ Verein Eintracht. Sonntag, den 6. Dez., nachmittags /½4 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt Mitglieder⸗Verſammlung. Die Mitglie- der werden gebeten der wichtigen Tagesordnung wegen vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Odenwaldklub(Ortsgr Viernheim). Sonntag, den 6. Dezember 1931, 2. Programm-⸗Wanderung Viernheimer Wald. Abmarſch 1 Uhr Bahnüber⸗ gang am Kirſchenweg. Von 5 Uhr ab gemüt⸗ liches Beiſammenſein mit der Ortsgruppe Lam⸗ pertheim im Löwen. Zahlreiche Beteiligung er- wartet Der Führer. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt- nis, daß die kath. Jugend am Sonntag, den 6 ds. Mts., nachmittags 1½ Uhr beginnend auf dem Sportplatz der DJK. zu Gunſten der hieſigen Notleidendenden ein Fußballſpiel arrangiert hat, deſſen Erlös reſtlos dem Unterzeichneten zwecks ge— eigneter Verwendung an die Notleidenden über- wieſen wird. Nach dem Spiel findet um 4½ Uhr in der Sporthalle eine Verſammlung ſtatt, in der Herr Prof. Ullrich über Kirche, Kapitalismus und Not⸗ zeit ſprechen wird. Der Eintritt beträgt 0,30%, derjenige für Damen, Erwerbsloſe ſowie Jugend- liche bis zu 16 Jahren 0,20%. Mit Rückſicht auf den guten Zweck dieſer Veranſtaltung, bitten wir unſere Einwohnerſchaft um recht zahlreichen Beſuch derſelben, damit wir aus dem Eintrittsgeld — f pe J äpnamaamnmnmmanmmnaanmnmmmmmammmmſmſu Mlub der Geflügel züchter 1928. H f a faahaaagaoanaamaamaaa — Am Sonntag, den 6. Dezember, von Einladung vormittags 9 Uhr ab grobe G belflügel⸗ llusstellung verbunden mit Preisschiessen, im Gasthaus zum„Fürsten Ile ander“ wozu wir alle Qeflügel-Freunde und Interessenten sowie die verehrl. Einwohnerschaft Viernheims freundlichst einladen. Günstige Kaufgelegenheit! adgagaagngaggggqaggaggagadgaagagnagagganaanaangaggagagagadgaadagag Zwangs⸗Verſteigerung. Morgen Freitag, den 4. Dezember 1931, verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Verſteige⸗ rungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffent- lich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände aller Art, darunter insbeſondere: 1 Büffett, 1 Credenz, 1 Schreibtiſch, 1 Klub⸗ ſeſſel, 2 Diwan, 2 Schlafzimmer⸗Einrichtungen, 1 Küch nzimmer u. 1 Speiſezimmer⸗Einrichtung 1 Sekretär, 1 Standuhr, 1 Spiegel, 1 Waren⸗ ſchrank, ferner: 1 Partie Textilwaren, elektr. Klavier, 2 Radiobanlagen, 1 Betonmaſchine, 2 Anhänger, mehrere Schweine u. a. Zuſammenkunft der Steigliebhaber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Pflug, Weinheimerſtraße. Lampertheim, den 3. Dezember 1931. Gerichtsvollzieher in Lampertheim. Heute Donnerstag von nachm. 2 Uhr ab 1a. hausgemachte zu haben bei Heinrich Kempf bei Georg Lang Waſſerſtr. 34 Köhler Billige Backartikel für die Weihnachtsbäckereil Allerfeinſtes Blütenmehl Allerfeinſtes Auszugsmehl 00 Kristallzucker Grieszucker Puderzucker, Streuzucker Friſche Landeier Stück 11, 12 u. 13% Feinſte Süßrahmtafelbutter(Teebutter) Pfund 155 Mk., ½ Pfund 783 1 Pfund⸗Tafel 32, 38, 50 u. 707 Margarine 1 Pfund⸗Paket 45 u. 70% Cleverſtolz 1 Pfund 90%— Sanella— Backöle, Citronat, Orangeat, Vackoblaten, Kunſt⸗ honig, Citronen, Orangen— Nüſſe Pfd. 35 Haſelnüſſe Pfd. 1.10 Mk. Süße Mandeln 1 Pfd. 1.20, 1 30 und 1.50 Cocosflocken 1 Pfund 35, ½ Pfund 10,0, 5 Prozent Rabatt Heute Donnerstag und morgen Freitag friſche Seefiſche, Cabliau, Schell fiſche und Goldbarſch Pfund 30— Filet Pfund 45.0 G9. Mich. Winkenbach Lampertheimerſtraße 1.— Telefon 165. Pfund Pfund Pfund Pfund 244 260 3600 380 Tafelfett Küthol. Arheiter⸗Verein Donnerstag von 2—5 Uhr Syrech⸗ ſt unde des Arbeiter Sekretärs im Rettelerſälchen. Der Vorſtand. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 4. Degember Wajeſchew. 24. Kislew Sabatt-⸗Anfang 4,30 Uhr „⸗Morgen 8,30 „»Nachm. 3,30 „ Abend 5,15 Wochentag⸗Abend 6,00 Morgen 7,00 Roſch-Chodeſch Tewes iſt Donnerstag und Freitag eingetroffen.— Kottelets, backfertig gepußzt. bei Franz Hofmann, am Haltepunkt und Nik. Sommer, Lorſcherſtraße 18. Guterhaltener nderwagen zu verkaufen. Alexanderſtraße 54 u. Läuferſchweine zu verkaufen Johann Adler 9. Repsgaſſe 10 7290 Alois Walter. 9 Zur Weihnachts bäckerei benötigt die Hausfrau folgendes: Feinſtes Konfektmehl, ſchöne Eier, Gries zucker, Staub⸗ zucker, bunter Streußelzucker, Hagelzucker, Vanill⸗ zucker, Backpulver, Dr. Oetker Backöle, wie Citrone, Bittermandel, Roſe, Rumaroma, Arrakaroma, Neue Mandel- und Haſelnußkern, Kokosflocken, Roſinen, Sultaninen, Korinthen, Citronat, Orangeat, Citronen Kartoffelmehl, Guſtin, Maizena, Mondamin, Schoko⸗ ladenpulver, Reibſchokolade, Kakao, Zwiebackmehl, Süßrahmtafelbutter, Landbutter, Ma garine, Kokos⸗ fett, Speifefett, Schweineſchmalz Kunſthonig, reiner Bienenhonig, Anis, Ammonium, Kardamom, Leb⸗ kuchengewürz, Streuſchokolade, Silberperlen, Oblaten, Streichwachs. Alle dieſe Artikel kauft eine ſparſame Hausfrau in nur guten Qualitäten zu den billigſten Preiſen bei Alois Walter 5 Prozent Rabatt! Der weiteſte Weg lohnt ſich! NB. Mandel- u. Haſel⸗ nußkern werden auf Wunſch unentgeltlich gemahlen. ois Walter teilnehmern ſich anſchließenden Tellerſammlung den Notleidenden eine kleine Weihnachtsfreude bereiten können. N Betr.: Erhöhung der Allmendauflage. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Orts- bürger, daß bis zum Austrag des Einſpruchs gegen die Erhöhung und der hierwegen eingeleiteten Ver⸗ handlungen die Allmendauflage nur in dem vor⸗ jährigen Satze bezahlt zu werden braucht. Die Ortsbürger wollen ſich hiernach bemeſſen. Viernheim, den 3 Dezember 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. f Lamberth. N a Amicitia 09 E. V. Vhm⸗ 9 Sportplatz im Wald mit 0 e Reſt.„Zur Waldſchenke“. Sonntag, den 6. Dezember 1931 nachm. ½3 Uhr Bezirksliga ⸗Verbandsſpiel gegen auf dem Sportplatz an der Altriper Fähre. Abfahrt 12,16 Uhr mit der OEG. Vorher 9 Uhr 3. M. ½11 Uhr 4. M. Abfahrt beider Mann⸗ ſchaften mit Auto ab Stern um ¾8 Uhr. 2. M. um 12,45 Uhr, Abfahrt ¾12 Uhr ab Lokal. Mit letztem Wagen können noch Zuſchauer mitfahren. Karten zu 1.— Mk in der Geſchäftsſtelle. Untere Mannſchaften: Privatmannſchaft in Mannheim geg. VfR. Mannheim. Beg und Abf wird bek. gegeb. 5. M. in Viernheim gegeu Phönix Mannheim vorm. ½1 1 Uhr. Schülermannſchaft nachm. 3 Uhr in Heddesheim. Abfahrt wird bekannt gegeben. A-Jugend in Sandhofen vormittags /¼11 Uhr. Abfahrt wird bekannt gegeben. Die Sportleitung. NB. Die Sportvergg. beabſichtigt eine Handball- abteilung ins Leben zu rufen und es ergeht daher an alle Handballintereſſenten die Bitte ſich in die in der Geſchäftsſtelle aufliegende Liſte einzutragen. D. J. K. Veranſtaltung zu Gunſten der Notleidenden. Sonntag, den 6. Dezember(Nikolaustag) 1.30 Uhr A. H. u. 2. Mannſchaft gegen die gleichen Mannſch. von Neckarſtadt Weſt. 2.45 Uhr Viernheim 1. geg. Neckarſtadt Weſt 1. 4.30 Uhr Verſammlung in der Gporthalle. Herr Prof. Ullrich, Mannheim Kirche— Kapitalismus Notzeit. Der Eintritt iſt ganz für die Notleidenden beſtimmt! Herren 30, Damen 20, Jugend— liche bis 16 Jahren und Erwerbsloſe 20. Zu dem driginellen Thema ſowie zu dem vorausgehenden Spiel unſerer 1. Mannſchaft laden wir die Einwohnerſchaft von Viernheim beſonders die Mitglieder unſerer Vereine ein. Heute Abend ½9 Uhr Dortra9 im Saale des Reſtaurant „zum Tannhäuser“ über das Radium im Dienſte der Volksgeſundheit. Wichtig für alle ob geſund oder krank! duto-Vermietung Tag- und Machtbe trieb Zeitgemäße Preise! Hans Kne pp echanker meister Lorscherstraße 7 Tel. 89 Billiges Angebot Schlachtgewürzen Gar. reiner weißer 45 Mundoh⸗Pfeffer 1 Delik.⸗ Sauerkraut 10 Pig mit Weingährung 1 Pfund Jakob Winkenbach Lorſcherſtraße 10 Telefon 83 . Das Grundſtück Rathausſtraße 102 iſt zu ver⸗ pachten oder zu verkaufen. und der in der Sporthalle unter den Verſammlungs⸗ viernheimer Anzeiger V. l. L. Neckarau Hoffen ſtehen. ches Gottes. iſt der gleiche Gott, der für die ganze Welt ſeinen Sohn zu uns geſandt und in ſie hinein das Werk ſeiner Kirche geſtellt hat. Seine Offenbarung war damit abgeſchloſſen, aber die Heilsgeſchichte ſeiner Auskunft erteilt D. O 5 Girnbeine Tageblatt— Pierubeimer Nachrichten) untags Sterne u d Blumen“, halbjähr Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. A rei 1155 1 ebracht.— Gratisbeilagen: wbchentl. das achtſeltige illuſtrierte ich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender. Dahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fehn recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt rankfurk a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr Ar. 281 Hinein in die „ Die einſpaltige Petit olung abgeſtufter Rabatt.— bei Wieder (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) eile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., lnnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bel Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Freitag, den 4. Dezember 1931. chriſtlich⸗nationale Sront! Cehrreiche Zeitgedanken Das ſtürmiſche Gewoge in deutſchen Landen braucht keineswegs als beginnende Kataſtrophe an⸗ geſprochen zu werden, wenn wir uns nur Rechen⸗ ſchaft darüber geben, daß ein Volk durch den Welt⸗ lrieg und die nach ihm folgende Leidenszeit mit den ungeheuerlichen Opfern, mit der bitterſten leib⸗ nchen und ſeeliſchen Not geradezu bis in ſeine tief⸗ ten Tiefen aufgewühlt werden muß. Und dieſes Volk will ſich befreien, will wieder aufwärts, will wenigſtens Kind und Kindeskindern eine beſſere Zukunft hinterlaſſen. Alles aber wird darauf ankommen, daß dieſer vaterländiſche Frei⸗ heitskampf in die Bahnen gelenkt wird, die der Würde und Ehre unſerer Nation entſprechen, daß neben ihm die unheilvolle ſeeliſche Zerſplitterung ein Ende nimmt, denn ſie beeinträchtigt die im nationalen Sinne ſo erwünſchte Einheit des ge— ſamten Volkswillens zwangsläufig. Die gegenwärtige Aufgabe des deutſchen Katho— 5 lizismus muß darin beſtehen, eine ſtarke, einheit— liche politiſche Operationsbaſis zu ſchaffen. Aber das iſt nur eines der Betätigungsfelder, die uns Wir müſſen auch eine geiſtige Gemeinſchaftsbaſis errichten, auf der die Samm⸗ lung der beſten nationalen Kräfte in dem augen⸗ blicklichen heroiſchen 5 kann. Befreiungsringen erfolgen Kampf und Liebe ſind die Strategie des Rei⸗ Liebe ohne kämpferiſche Qualitä⸗ ten wäre unmännlich. Kampf ohne Liebe Rück⸗ fall in Barbarei. Dieſe Zeitſtunde erheiſcht von uns, die wir keine Materialiſten, ſondern Chriſten find, das feine Geſpür, bis zu welchem Ausmaß des Kampfes die Liebe verpflichtet. mit uns ſelbſt den Kampf um dieſe Liebe getreu dem heiligen Evangelium, das nur gegen die Mächte der Finſternis und ihre menſchlichen Hel⸗ Kämpfen wir fershelfer dort, wo ſie in verſchlagener Bosheit oder in hartem Stolz des Phariſäismus auftreten, die Waffenrüſtung des Lichtes zu ergreifen gebeut, ſonſt aber, und zwar ungleich häufiger und ein⸗ dringlicher, den Kampf mit uns gegen ſich ſelbſt 5 gebietet. Links und rechts von uns ſtehen Volks⸗ genoſſen. Sie ſtehen und wir ſtehen auf dem gemeinſamen Mutterboden des Vaterlandes, der zwei Millionen unſerer Väter, Brüder und Söhne das Opfer ihres Lebens gekoſtet hat. a Seit Jahrhunderten iſt dieſes Stück Erde leidgeſättigt, immer aufs neue bis ins Innerſte aufgewühlt die deutſche Seele. Kein Paneuropa, keine ſozialiſtiſche und bol⸗ ſchewiſtiſche Internationale paßt auf die Fülle der Zeiten, die nun endlich für dieſes Volk anbrechen muß, wenn es noch eine Zukunft haben ſoll. Gottes Ratſchluß entſtammen die Völler. Nicht als äußere Intereſſengemeinſchaften wuchſen Menſchen du einem Volte zuſammen. Und Gottes Vorſehung leitet jedes Volt, um die ihm übergebenen Anlagen und ihm geſetzten Aufgaben zu verwirklichen. Es Vorſehung geht weiter und liegt auch heute noch in ſeiner überlegenen Hand. Ueber das hinaus, was er ſeiner Kirche zu treuen Händen überant⸗ wortet hat, wirkt auch er an jeder Menſchenſeele und in jedem Volke, auch jenſeits der Grenzpfähle ſeiner ſichtbaren Kirche. Das alles iſt katholiſches Erbgut, umſo ehrwürdiger und koſtbarer, weil vielfältig umkämpft in den Irrniſſen vergangener Zeiten. Das gilt es in echt katholiſcher Aktion neu zu aktivieren. Das Gebot der Stunde, über alle Unterſchiede hinweg den gemeinſamen nationalen und chriſtlichen Willen zu ſuchen, um die nationale chriſtliche Front, dieſe Loſung des Nürnberger Katholikentages, mit der Kelle in der einen ufzubauen, in der anderen Hand aber das Schwert zu faſſen gegen jeden, der diefe vaterländiſche und chriſtliche Arbeit zu ſtören wagt. 1*. 2. Das Ende der Fünf⸗Tage⸗Woche in Sowjet⸗ Rußland. Vor zwei Jahren war es. Da verkündete die Sowjet⸗Regierung die Abſchaffung des Ruheſonn⸗ tags und die Einführung der Fünf⸗Tage⸗Woche. Die Betriebe ſollten kontinuierlich arbeiten und je ein Fünftel der Belegſchaft an je einem von fünf Tagen feiern, aber einen allgemeinen Feiertag ſollte es nicht mehr geben. Die Herrlichkeit dauerte nicht lange. Was wollte auch der Arbeiter mit einem freien Tag anfangen, an welchem aber die übrigen Familienmitglieder arbeiten mußten. Auch in den Betrieben wirkte ſich die ſchematiſche Regelung ganz anders aus, wie die Sowjet⸗Macht⸗ haber es haben wollten. Nach nicht ganz einem Jahre fing man ſchon an, einen feſtſtehenden Feiertag wieder einzufüh⸗ ren. Dieſe Belaſtung war noch unerträglicher für die Betriebe, und jetzt ging man in aller Stille wie⸗ der zur ſechstägigen ununterbrochenen Arbeits⸗ woche über, ebenſo kam in aller Stille der Sonn⸗ tag als Feiertag wieder. Keine Sowjet-⸗Preſſe durfte darüber berichten, keine der üblichen Pro⸗ klamationen der Sowjet⸗Regierung begleitet das Begräbnis der Fünf⸗Tage⸗Woche. Kein Wunder auch. Denn es iſt eine unſterbliche Blamage, daß die angeblich„revolutionärſte“ Einrichtung ſo raſch wieder ein Ende fand. Revolution in Salvador Abſetzung des Präſidenten— Blutige Straßenkämpfe wib. Mexiko, 4. Dez.(Reuter.) Nach hier eingetroffenen Nachrichten ſoll in der Republik San Salvador ein Aufſtand ausgebrochen ſein. In den Straßen der Hauptſtadt ſoll ge⸗ ſchoſſen werden. wib. Newyork, 4. Dez. Eine frühere als die bereits gegebene Meldung der Aſſociated Preß aus Mexiko(Stadt) beſagte, daß die mexikaniſche Flugverkehrsgeſellſchaft Funkberichte erhielt, nach denen es in San Salvador zu Straßenkämpfen ge- kommen ſei. Die Unruhen wurden als die Rebel— lion politiſcher Parteien bezeichnet, und Präſident Araujo habe gebeten, vorläufig keine Flugzeuge auf den regelmäßigen Flugpoſtlinien nach der Hauptſtadt fliegen zu laſſen. „Newyork Sun“ veröffentlicht Privatberichte aus San Salvador, die beſagen, daß die Garniſo— nen zweier Forts meuterten und auf den National- palaſt ſchoſſen. El Salvadors Präſident Araujo abgeſetzt. wib. Newyork, 4. Dez. Aſſociated Preß meldet aus Mexiko(Stadt): Das hieſige mexikaniſche Fliegerhauptquartier erhielt aus San Salvador einen Funkſpruch, der beſagt, daß Präſident Araujo abgeſetzt worden iſt. Ein militäriſches Triumvirat regiere das Land. Wahlen würden bald— und zwar wahrſcheinlich innerhalb zwei Tagen— ab— gehalten werden. Die Lage in der Republik wird als ruhig bezeichnet. Ausſprache über die Wirtſchaftspolitik Cuther über die Diskontpolitik Hauptausſchußſitzung des deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages. wib. Berlin, 3. Dez. In der heutigen Haupt- ausſchußſitzung des deutſchen Induſtrie- und Han⸗ delstages wurde Dr. jur. et Dr. ing. e. h. Grund, der Präſident der Induſtrie- und Handelskammer Breslau einſtimmig zum Nachfolger des zurückge— tretenen bisherigen Vorſitzenden Franz von Men⸗ delsſohn gewählt. Die Sitzung geſtaltete ſich zu einer Dankkundgebung für Herrn von Mendels— ſohn, der zum Ehrenpräſidenten des Deutſchen Induſtrie und Handelstages ernannt wurde. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Warmbold brachte ein warm gehaltenes Dankſchreiben des Herrn Reichspräſidenten an Herrn Franz von Mendels⸗ ſohn zur Verleſung. Herr von Mendelsſohn dankte bewegt. Präſident Dr. Grund ſprach dann über Welt⸗ wirtſchaftskriſe und den Wiederaufſtieg der deut⸗ ſchen Wirtſchaftskraft. Im Laufe ſeiner Ausfüh⸗ rungen kam er auch auf die in den letzten Jahren zutage getretenen Verfehlungen gegen kaufmänni⸗ ſche Pflicht und Sitte zu ſprechen. Er unterſtrich die jüngſten Bemerkungen des Präſidenten Krupp von Bohlen zu dieſem Thema. Unbedingt nötig ſei es, abgeſehen von der Selbſtverſtändlichkeit, Verfehlungen gegen das Strafgeſetz zu vermeiden, bei allem laufmänniſchen Tun ſtrengſte Sorgſam⸗ keit walten zu laſſen. Die deutſchen Handelskam⸗ mern werden alles daran ſetzen, dieſe Grundſätze wieder zu Ehren zu bringen. wtb. Berlin, 4. Dez. In der geſtrigen Haupt⸗ ausſchußſitzung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Han⸗ delstages— über die bereits berichtet wurde— ſprach Dr. Silverberg(Köln) über die wirt⸗ ſchaftspolitiſche Lage. Die gegenwärtige Kriſe— ſo führte Dr. Silverberg aus— laſſe die der Wirt⸗ ſchaft und Wirtſchaftspolitit innewohnenden Feh⸗ ler beſſer erkennen, als in Zeiten normaler Kon⸗ junktur, nämlich die Ueberſpannung der öffent⸗ lichen Finanzbeanſpruchung und die zu einem gro⸗ ßen Teil durch ſie bedingte Erſtarrung der Koſten und Preiſe. Es ſei die Aufgabe der Gegenwart, dieſe Fehler zu beſeitigen. In der Staatswirtſchaft ſei ein Ausgleich der öffentlichen Haushalte unerläß⸗ lich. Darauf nahm Reichsbankpräſident Dr. Luther das Wort und führte aus, daß die Reichsbank ſtets bereit ſei, der Wirtſchaft jede Erleichterung zu ge— währen. Sie ſei ſich auch bewußt, daß der Zins— ſatz neben der Regulierung der Kapitalbildung und ihrer Verwendung ein gewichtiges Koſtenelement darſtelle und nach dieſer Richtung jede mögliche Er— leichterung erwünſcht ſei. Die Reichsbank habe dieſe ihre Auffaſſung fortgeſetzt in der Praxis be— ſtätigt, wofür Dr. Luther Einzelbeiſpiele heranzog. Die Möglichkeit einer Diskontſenkung müſſe aber jeweils aus den Geſamtumſtänden beurteilt wer— den. Bei der Beurteilung der gegenwärtigen Diskontlage könne nicht von der Annahme einer vollkommenen deviſenpolitiſchen Abdichtung ausge— gangen werden. Deutſchland müſſe auch die letz⸗ ten Möglichkeiten ausnützen. dem Ausland gegenüber offenen Kreditlinien betrugen jetzt ſchon etwa 600 Millionen Mark. Hierfür ſei der Zins⸗ ſatz gewiß nicht der einzige Grund, ſondern die ge⸗ ſamte politiſche und weltwirtſchaftliche Lage ſpie⸗ gele ſich darin. Aber ebenſowenig ſei der Zinsſatz bedeutungslos. Erfahrungen in Deutſchland wie in Amerika hätten übrigens gezeigt, daß in Zeiten ſinkender Konjunktur durch Niedrighalten oder Senken der Zinſen eine Belebung der Wiriſchaft nicht gewährleiſtet ſei. Das ſei ſelbſtverſtändlich kein Geſichtspunkt, der die Reichsbank auch nur einen Augenblick zurückhalten würde, wenn die Möglichkeiten einer Diskontſenkung ſich zeigten. In der Ausſprache wurde anerkannt, daß die Induſtrie⸗ und Handelstag folsende Mitteilung herausgegeben: 5 In der Ausſprache wurde aneskannt, daß die Regierung Brüning erhebliche Sparmaßnahmen mit größtem Ernſte durchgeführt hat. Das Stre⸗ ben nach Ausgleichung des Haushaltes wurde angeſichts der Geldmarktlage ind der kommenden internationalen Verhandlungen als notwendig anerkannt. Dieſer Ausgleich würde aber nach den Plänen der Regierung mit ſchweren Be⸗ laſtungen für die Wirtſchaft erkzuft werden. wenn nun die Umſatzſteuer weſentlich er⸗ Die 1 FF 48. Jahrgang höht und durch eine zuſätzliche Kapitalertrags⸗ ſteuer auf feſtverzinsliche Anlagen eine Weyſteu⸗ erung von Kapital mit ſehr bedenklichen Folgen für Kapitalbeſtand und Vecccauenslage eintrete würde. Eine ſolche Belaſtung der Wirtſchafr. kraft iſt umſo bedauerlicher, als die Zuſchüſſe hätten vermieden werden eönnen, wenn rechtzei⸗ tig mit der Erkenntnis der Line die notwendigen Maßnahmen Hand in Hand gegangen wären. Auch jetzt iſt auf dem Gehiete der Staats- und Verwaltungsrefſorm weder eine durchgreiſende Tat noch ein einheitlicher Plan zu ſehen. Dazu wurde mit tiefer Beſorgn's auf die Gefahren hingewieſen, die aus der Oſtverordnung ſich für Kreditweſen und Wirtſchaftsleben im Oſten erge⸗ ben und verlangt, daß gemäß den Beſchlüſſen des Reichstagsausſchuſſes weniaſteas die unent⸗ behrlichſten Maßnahmen zur Anwendung ver⸗ meidbarer Schädigungen der Gläubiger, insbe⸗ ſondere der gewerblichen Wirtſchaft, ein jebaut würden. Mit ſtärkſtem Nachdruck wurde davor gewarnt, ähnliche Maßnahmen für andere Teile des Reiches zu treffen.— Zur Frage der Preiſe wurde darauf hingewieſen, wie dieſe mit dem Sinken der Koſten, dem Rückoang der Kaufkraft und der Verſchärfung des Wettbewer⸗ bes faſt durchweg ſtark geſunken ſind. Es wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß in Aus⸗ ſicht ſtehende Preisſenkungen öffentlicher Betrie— be, namentlich der Reichsbahn, in dieſem Sinne nach den inneren Geſetzen der Preisbildung weiter wirken wärrden. Dagegen glaubte man, von einem verwaltungs mäßigen Eingreifen von vielerlei Stellen natürlicher Preisbildung weder wirtſchaftlich noch ſtimmunosmäßig eine gün⸗ ſtige Wirkung erwarten zu können. Tagesnachrichten Tagung des Reichsverbandes der laudwirt⸗ ſchaftlichen Genoſſenſchaften. wib. Eſſen, 3. Dez. Der Geſamtausſchuß des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaft⸗ lichen Genoſſenſchaften(Raiffeiſen) befaßte ſich heute auf einer Tagung gemeinſam mit den Vertretern der weſtdeutſchen Induſtrie u. a. m. mit der Frage einer„Zuſammenarbeit der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften mit Han⸗ del und Verbraucherorganiſationen“. An die⸗ ſer Tagung nahmen der Oberbürgermeiſter von Eſſen, Dr. Bracht, der Kölner Regierungs— präſident Elfgen, Vertreter der Landwirt— ſchaftskammer von Münſter und Bonn, des deutſchen Induſtrie- und Handelstages u. a. teil. Am Schluß dieſer Veranſtaltung ſprach der Präſident des Reichsverbandes. Reichs— miniſter a. D. Dr. Hermes bei einem Preſſe⸗ empfang über die gegenwärtige Lage der Landwirtſchaft. Nach einer Schilderung ner immer ſtärker werdenden Not der bäuerltchen Wirtſchaft in Nordweſt-, Weſt⸗ u. Südveutich⸗ land ging Dr. Hermes auf die Wirkungen der Oſthilfenotverordnung ein. 4⸗Pfg.⸗Stücke ſtatt 5⸗Pfg.⸗Stütke. enb. Berlin, 3. Dez. Wie wir erfahren, werden in abſehbarer Zeit die Fünfpfennig⸗ ſtücke aus dem Verkehr gezogen und dafür Vierpfennigſtücke geprägt. Maßgebend für dieſe Aenderung iſt wohl die Abſicht, den Pfen⸗ nigverkehr und damit dem Spartrieb eine ſtärkere Belebung zu geben. Es handelt ſich um eine rein nottechniſche Angelegenheit. KReeichsdeutſcher in Polen verhaftet. enb. Krakau, 3. Dez. Der„Krakauer Illu⸗— ſtrierte Kurier“ berichtet, daß am 1. ds. Mts. in Weinbergen bei Lemberg ein angeblich reichsdeutſcher Staatsangehöriger Leon Var⸗ toſch von der Polizei verhaftet worden ſei, da er im Auftrage der NSDAP. die Stimmung unter den deutſchen Koloniſten und unter den deutſchen Ukrainern habe erkunden wollen. Nach Mitteilung von anderer Seite ſoll es ſich um den in Orzegow in Oſtoberſchleſien ge⸗ borenen ſtellungsloſen Handlungsgehilfen Leo Bartoſchek handeln, der in Hindenburg in Deutſch⸗Oberſchleſien einen Zeitungsſtand hat und am 28. November vom Polizeirevier in Hindenburg einen Grenzübertrittſchein für eine einmalige Fahrt nach Kattowitz erhalten hat, um Verwandte zu beſuchen. Cand in Not! Die gegenwärtige Notlage unſeres Vater⸗ zandes iſt ſo offenkundig, daß ſogar diejenigen, die durch mehr als anfechtbare Friedensverträge und ſonſtige politiſche und wirtſchaftspolitiſche Abkom⸗ men ein Großteil Schuld an dieſer Entwicklung der Dinge tragen, ihre ſchweren Fehler einzuſehen be— ginnen. Wir ſtehen alſo mitten in einem ſchick⸗ ſalsſchweren Abwehrkampf, einem Ringen um Sein oder Nichtſein von Land und Nation. Kein Menſch in Deutſchland kann ſich, und wenn er dies noch ſo ſehr verſuchen wollte, der Wucht dieſer Tatſache entziehen. Tagtäglich wird ſie ihm durch die wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Ereigniſſe eingehäm⸗ mert, er ſpürt ſie an ſeinem Steuerzettel, er er⸗ kennt ſie aus dem ins Rieſenhafte gewachſenen Arbeitsloſenheer und aus der Stagnation von Han— del und Induſtrie. Aber es gibt in Deutſchland Gegenden, in denen ſich dieſe Notlage beſonders ſchwer und drückend auswirkt, die Grenzgebiete. Der deutſche Oſten, und hier beſonders das durch eine ſinnloſe Grenzziehung vom Mutterlande abgeſchnittene Oſtpreußen, der Süden und insbeſondere auch der deutſche Weſten ſind die Teile des Reiches, die aus grenzpolitiſchen Gründen ſchwerer in Mitleiden— ſchaft gezogen werden, als andere deutſche Land— ſtriche. Beſonders der Weſten leidet ſchwere Not. Die deutſchen Landesteile, die heute Grenzland nach Frankreich hin ſind, ſtehen mehr oder weniger vor dem Nichts. Durch die Abtrennung ihrer wirtſchaftlichen Hin— terländer— dem Elſaß und dem Saargebiet— ſind ſie ihrer vornehmlichſten Abſatzgebiete be— raubt. Die landwirtſchaftliche Produktion mußte nach dem Kriege und beſonders auch nach dem end— lichen Abzug der fremden Beſatzungen neue Abſatz— gebiete ſuchen, die Beſchäftigungsmöglichkeit für ihre Arbeiterſcharen iſt größtenteils auf ein Aus— maß reduziert, das dem Nichts bedenklich nahe— kommt. Unter dieſen Verhältniſſen haben vornehmlich auch die Rheinpfalz und Rheinheſſen zu leiden. Der weſtliche Teil des linksrheiniſchen Bayern hat ſeine Verbindungen zur Saar hin ebenſo verloren, wie der Süden die ſeinen nach dem Elſaß einge— büßt hat. Ihre Induſtrien ſind nicht ſo entwickelt, daß die vorhandenen Arbeiter auch nur einiger— maßen untergebracht werden könnten, die bäuer— lichen Betriebe wiſſen nicht wohin mit ihren Er— zeugniſſen. Naturgemäß drängen ſie nach dem übrigen Reich, ſodaß auch die nach Oſten anſchlie— ßenden Gebiete unter der Wirtſchaftsnot im direk— ten Grenzgürtel ſchwer zu leiden haben. Von den bisher noch nicht behobenen Schäden durch die langjährige Beſetzung ſoll dabei garnicht einmal geſprochen werden, denn ihre Behebung wird noch mancherlei Schwierigkeiten und noch mehr Koſten verurſachen. Es iſt nicht zu leugnen, daß gerade dieſes notleidende Land, das für das übrige Deutſchland einen mehr als unangenehmen Teil der Kr'gs⸗ bezw. Friedensfolgen zu tragen gehabt hat und noch tragen muß, einen berechtigten Anſpruch auf die Unterſtützung und Hilfe der übrigen Reichsteile und damit der Reichsgeſamtheit hat. Und an dieſem Anſpruch iſt unter keinen Umſtänden zu rütteln und zu deuteln. Swiſchenfall nach einer Reichsbannerkundgebung Dienſtenthebung eines Polizeimajors. enb Berlin, 3. Dez. Im Anſchluß an eine Kundgebung des Reichsbanners im Sportpa— laſt iſt es geſtern abend zu einem merkwürdi⸗ gen wiſchenfall gekommen. Ein Miniſterial⸗ .. ße FEC ⁵˙ AA rat, der im Reichspoſtminiſterium einen füh⸗ renden Poſten bekleidet, brachte, als die Teil⸗ nehmer an der Kundgebung in dichten Scha⸗ ren den Verſammlungsraum verließen, auf der Straße ein Hoch auf den preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Dr. Braun aus. Er wurde daraufhin auf Veranlaſſung des Polizeimajors Lewit, der mit der Aufrechterhaltung der Ordnung und den polizeilichen Schutzmaßnah⸗ men in Zuſammenhang mit der Kundgebung beauftragt war, verhaftet. Als der Miniſte⸗ rialrat darauf den Major aufmerkſam machte, daß es ſich nicht um eine antirepublikaniſche Demonſtration handle, ſondern alle Leute „Hoch die Republik“ und„Frei Heil“ riefen, ſoll Major Lewit erwidert haben, daß dadurch die öffentliche Ruhe, Sicherheit und Ordnung geſtört würden. Der Miniſterialrat wurde auf ein Polizeirevier gebracht und erſt nach längerer Zeit wieder entlaſſen. Wie wir hier⸗ zu nun erfahren, iſt Polizeimajor Lewit auf⸗ grund der geſtrigen Vorgänge in der Potsda⸗ merſtraße nach der Reichsbannerkundgebung im Sportpalaſt ſeines Amtes als Leiter der Polizeiinſpektion Tiergarten enthoben worden. Der Miniſter des Innern hat ſich disziplinari⸗ ſche Maßnahmen vorbehalten. Wer der Nach⸗ folger des Offiziers ſein wird, und wohin Ma⸗ jor Lewit verſetzt werden wird, ſteht noch dahin. Die Blamage Herriot über die Vorgänge im Trocadero—„Was iſt aus der franzöſiſchen Höflichkeit geworden?“ 6 wtb Paris, 3. Dez. Eduard Herriot, der die kläglich geſcheiterte Abrüſtungskundgebung im Trocadero-Saal leitete, nimmt heute in der„Ere Nouvelle“ zu den Vorgängen, die ſich dort abſpielten Stellung. Er erklärte: Wer hätte glauben können, daß ſo wohl überlegte Entſchließungen und Beſchlüſſe, von denen ei⸗ nige noch nicht ohne Schwierigkeiten von den Vertretern einiger ausländiſcher Vereinigun⸗ gen angenommen worden waren, in dem Lan⸗ de, das ſich für das liberalſte der Welt hält, ſolche Zornesausbrüche eine derartige Entfei⸗ ſeung des Fanatismus und eine Interpretie— rung ſchlechten Willens auslöſen würden. Was iſt aus der franzöſiſchen Tradition, aus der franzöſiſchen Höflichkeit geworden? Daß die Rechtsparteien und die Rechtsverbände ſich freuen, begreift man; daß ſie durch Schweigen oder gehäſſige Kommentare ihrer Genugtuung Ausdruck geben, dagegen kann man nichts machen. Aber wie könnten die Republikaner, die Pazifiſten, die Demokraten aller Schattie⸗ rungen und aller Bekenntniſſe ihrerſeits dieſe Demütigungen hinnehmen? Wie könnte man in Paris oder in der Provinz die gefährlichen Folgen dieſer Tumulte und die Gefahr, die ſie für den Frieden diesſeits und jenſeits der Grenzen bereiten, verkennen? Kann man in Frankreich von Friedensorganiſationen nur noch unter dem Schutze der Gewalt oder mit ihrer Zuſtimmung ſprechen? Mehr als ein Ausländer iſt heimgefahren, weniger von Haß als von Verachtung für Frankreich be— ſeelt. Vertreter der Linken werden nicht dieſe Solidarität mit der Gewalt annehmen. Das wahre Frankreich iſt nicht im Trocadero zu Wort gekommen. Vermiſchtes Das Befinden Dr. Schachts. enb. Waren, 3. Dez. Wie das Städtiſche Kran— kenhaus auf Anfrage mitteilt, hat Reichsbankprä⸗ ſident a. D. Dr. Schacht nach ſeinem geſtrigen Autounfall eine gute Nacht verbracht. Der Pa⸗ tient fühlt ſich verhältnismäßig wohl und hofft, in etwa 14 Tagen wiederhergeſtellt zu ſein. Eine Niederlage der franzöſiſchen Regierung N in der Kammer. wib. Paris, 3. Dez. In der Kammer wurde die Regierung heute vormittag bei der Fortſetzung der Beratung über die Kredite zur Durchführung der der franzöſiſchen Wirtſchaft zugutekommenden Arbeiten öffentlichen Intereſſes in die Minderheit verſetzt. Gegen den Wunſch der Regierung und gegen den Wunſch des Finanzausſchuſſes wurde nämlich ein ſozialiſtiſcher Antrag Lambert auf Rückverweiſung des Kapitels, die nach Anſicht der * r 3925 20 bas Medallonbild Roman von Anny v. Panhuis. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) (12. Fortſetzung.) „Von der Müllerſtraße zog ich nach dem Berliner Oſten. Jetzt wohne ich dort. Aber im Vorderhaus und zwei Treppen hoch. Sie ſehen, ich ward ſchon wieder etwas vornehmer, Fräulein Sanders. Aber völlig zurück gibt es für mich keinen Weg mehr. Wiſſen Sie, ich bin jetzt ſo ein ganz kleinwinziger Linksan— walt, ein ſo kleiner, daß meine Berufsexiſtenz kaum noch mit der Lupe zu entdecken ſein dürfte. Aber für mein Kind möchte ich einen Weg ausfindig machen, ihn für es ebnen, auf dem es zurückkehren kann in die Kreiſe, in die es eigentlich gehört. Renate beſucht eine Volksſchule; es ſchien mir genügend. Doch plötzlich denke ich anders. Mir wurde das kleine Medaillonbild Evas geſtohlen. Sie kennen es wohl, und nun muß ich, dadurch veranlaßt, immerfort an Eva denken und daß ich an ihrem Kinde unrecht handle.“ Er holte tief Atem. „Kurz, mein Leben iſt nicht ſo, daß ich allein der richtige Erzieher für Renate bin. Sie iſt unter meinen Händen nur ein blaſſes Angſttierchen geworden. Heute jammerte mich Renate über die Maßen, da lief ich zu Ihnen. Und nun bitte ich Sie um Evas willen, neh⸗ men Sie ſich der Kleinen an.“ Faſt flehend ſah er ſie an. „Ich glaube, Sie können das Kind glücklich machen, Eva würde Sie ſegnen.“ Hedwig Sanders hatte Wittenborn bis zu Ende reden laſſen. Nun wies ſie auf einen Stuhl. „Bitte, ſetzen Sie ſich. Sie taten klug, den Namen Evas anzurufen, er hat ſeine Wirkung nicht verloren. Um Evas Willen werde ich morgen zu Ihnen kommen und mir Renate anſehen, mich mit ihr anfreunden. Erſt danach kann ich eine beſtimmte Antwort geben.“ Franz Wittenborn verneigte ſich im Sitzen. „Ich weiß ſchon im voraus, Sie werden ſich Renates annehmen, weil ſie die Augen ihrer Mutter hat.“ Als er wieder draußen auf der Straße ſtand, war er froh, den Gang gemacht zu ha— ben und er bereitete Renate ein wenig vor. Er erzählte ihr, daß die Dame ſie einmal be— ſuchen wollte, bei der ihre Mutter zur Schule gegangen. Wie fieberte nun Renate dem Beſuch ent- gegen, wie freute ſie ſich darauf, allerlei über die Mutter zu hören, was ſie noch nicht wußte. Ganz aufgeregt lief es am nächſten Nachmittag in der Wohnung umher, wiſchte immer von neuem Staub und ſtrich ſich von Zeit zu Zeit mit einer unter der Waſſerleitung naß ge⸗ machten Bürſte das Haar glatt. Sie ahnte nicht, daß ſie, anſtatt vorteilhafter auszuſehen, wie ſie es beabſichtigte, ſich nur immer un⸗ ſcheinbarer zurechtmachte. Und dann kam die warmherzige und grund⸗ vornehm denkende Hedwig Sanders, und ihr Herz quoll über beim Anblick des kleinen Ge⸗ ſchöpfes, das ſie aus blaſſem, verſchüchtertem Geſichtchen mit den ſchönſten Angen anſah, die es gab Die Augen bezwangen Fräulein Sanders, zärtlich nahm ſie das Kind in die Arme Nach 5 gut unterzubringen. Kammermehrheit ungenügenden Kredite für Schul⸗ bauten, mit 325 gegen 263 Stimmen angenom⸗ men. Die Erkrankung des Prinzen von Wales. wib. London, 3. Dez.„Daily Mail glaubt zu wiſſen, daß es ſich bei der gemeldeten Erkran⸗ kung des Prinzen von Wales um einen leichten Malariaanfall handelt, wie ihn der Prinz bereits im März vorigen Jahres während des Aufenthal⸗ tes in Kenya erlitten hat. Keine Rückwirkung der Reichsgerichtsentſcheidung über das Uniformverbot in der Rheinprovinz auf Bayern. wib. München, 3. Dez. Halbamtlich wird in Zuſammenhang mit der Tatſache, daß das Reichs⸗ gericht ein vom Oberpräſidenten der Rheinprovinz erlaſſenes Uniformverbot beanſtandet hat, darauf hingewieſen, daß Näheres über Inhalt und Be⸗ gründung dieſes Urteils bisher in der Oeffentlich⸗ keit nicht bekanntgeworden iſt. Für Bayern ſtehe auf alle Fälle feſt, daß eine Rückwirkung dieſes Urteils auf das vom bayeriſchen Staatsminiſterium des Innern erlaſſene Uniformverbot nicht in Be⸗ tracht kommen könne, denn das Reichsgericht habe bereits im Auguſt dieſes Jahres das bahyeriſche Uniformverbot nachgeprüft und es als rechtsgültig erklärt. Der Reichskanzler beim Reichspräſidenten. wib. Berlin, 3. Dez. Der Reichspräſident emp⸗ fing heute den Reichskanzler Dr. Brüning zum Vortrag über den Fortgang der Beratungen der Reichsregierung über das Wirtſchaftsprogramm. Hausſuchung bei Regensburger Kommuniſten. wib. Regensburg, 3. Dez. Im Laufe des geſt⸗ rigen Tages wurden bei mehreren hieſigen füh⸗ renden Kommuniſten Wohnungsdurchſuchungen vorgenommen. Das vorgefundene Agitationsma⸗ terial und revolutionäre Schriften wurden poli⸗ zeilich beſchlagnahmt. a Guter Empfang der Rundfunkrede von Geheimrat Schmitz in USA. witb. Waſhington, 2. Dez. Der Rundfunkvor⸗ trag des Geheimrats Schmitz über„Vorgeſchichte und Sinn der Stillhalteverhandlungen“, der im ganzen Lande von der National Broadcaſting Co. verbreitet wurde, kam außerordentlich gut über den Atlantiſchen Ozean. Jedes Wort des Redners war klar verſtändlich.„ Konferenz der f Finanzminiſter twotb. Berlin, 3. Dez. Im Reichsfinanzminiſte⸗ rium fand heute unter dem Vorſitz des Reichs⸗ finanzminiſters Dietrich eine Konferenz der Fi⸗ nanzminiſter der Länder ſtatt. Die Verhandlungen A r im Reichstag 8—. Die Büſte des großen preußiſchen Staatsmannes, die anläßlich der 100⸗Jahrfeier des Todestages Steins vom Reichskunſtwart erworben wurde und jetzt in der Wandelhalle des Reichstages das An—⸗ denken an den großen preußiſchen Reformator Stein bewahren ſoll. Die Büſte ſtammt von dem Bildhauer J. Hübel. —+ wurden durch ein Referat des Reichsminiſters der Finanzen, der die derzeitige Lage der Reichsfinan⸗ zen darſtellte, eingeleitet. Dem Referat folgte eine eingehende Ausſprache, an der ſich die Finanz, miniſter aller Länder beteiligten. Die Verhand— lungen, die vertraulich waren, ſollen den abſchlie⸗ ßenden Beratungen des Reichskabinetts als Unter⸗ lage dienen. Einigkeit beſtand darüber, daß die öffentlichen Haushalte um jeden Preis in Ordnung zu bringen ſind. Fährt Hitler zu Muſſolini' Berlin, 3. Dez. Das Gerücht über ſeine bevor⸗ ſtehende Romreiſe hat Hitler in verklauſulierter Form dementieren laſſen. Trotzdem hört man, daß Hitler ſchon in den nächſten Tagen in Rom eintreffen wird. Wie die„B. Z. am Mittag“ weiter erfährt, iſt dieſe Reiſe ſehr eingehend vorbereitet worden, Der italieniſche Generalkonſul in München, der früher einmal der Preſſechef Muſſolinis war, habe das Notwendige vermittelt. Auffällig erſcheint auch, daß gerade in letzter Zeit in italieniſchen Buchhandlungen ein Buch über Hitler, in vier Sprachen abgefaßt— engliſch, italieniſch, franzö⸗ ſiſch und deutſch— demonſtrativ ausliege, und Strafanzeige Dr. Beſts gegen Schäfer wegen unbefugter Titelführung Darmſtadt, 2. Dez. Dr. Beſt hat bei der heſſi⸗ ſchen Staatsanwaltſchaft Schäfer⸗Offenbach Anzeige wegen unbefugter Ti⸗ telführung erſtattet. In der Begründung heißt es, Schäfer führe ſeit wenigſtens einem Jahr den Doktortitel. Auf Befragen habe er angegeben, er habe im Jahre 1922 in Frankfurt die Doktorprü⸗ fung beſtanden und den Titel erworben. Nachfor⸗ ſchungen hätten jedoch ergeben, daß dieſe Anga⸗ ben unwahr ſeien, daß Schäfer vielmehr an der Univerſität Frankfurt den Doktortitel überhaupt nicht erworben habe. Es beſtehe deshalb der drin⸗ gende Verdacht, daß Schäfer den Doktortitel zu Unrecht führe. einem halben Stündchen waren ſie beide die beſten Freunde der Welt. Renate war ganz närriſch vor Seligkeit, zu Fräulein Sanders überſiedeln zu dürfen. In wenigen Tagen ſchon. 5 Hedwig Sanders erklärte Renates Vater: „Zu der Aeberſiedlung bedarf es aber doch einiger Vorbereitungen. Vor allem braucht die Kleine einige nette Kleidchen und etwas Wäſche, außerdem noch mancherlei, damit ſie unter meinen anderen Pflegebefohlenen nicht auffällt. Sie müſſen nämlich wiſſen, Sie blinder Vater, daß Renate gar nicht häßlich iſt, wie es den Anſchein hat, ſondern ein ganz niedliches, hübſches Ding werden wird, wenn eine geſchickte Hand ein wenig an ihr herum⸗ poliert.“ Franz Wittenborn war froh, das Kind Er bot Hedwig Sanders ſofort Geld an, damit ſie alles Nötige anſchaf⸗ fen könne. Geſtern nacht hatte er wieder beim Spiel Glück gehabt; er verſtand es ja ſo gut, dem Glück nachzuhelfen, wenn es nicht frei⸗ willig kam. 6 Als die neue Penſionärin Renate Witten⸗ born ihren Mitſchülerinnen vorgeſtellt wurde, war ſie ein hübſch gekleidetes Mädchen mit hellem Blondhaar in Form eines Pagenkopfes geſchnitten, und einem ſchmalen Geſichtchen, beherrſcht von übergroßen Augen. Hedwig Sanders betreute das kleine, verſchüchterte Weſen mit mütterlicher Güte, und das Kind, das ſich nach dem traurigen, öden Zuhauſe im Paradieſe wähnte, dankte es ihr aus vollem Herzen, war anſchmiegſam und fleißig Die Lehrerinnen gewannen die Kleine lieb, auch die Mitpenſionärinnen. 1 Des Sonntags holte ihr Vater manchmal Renate ab. Er war ſtolz darauf, ſo ein hübſche⸗ Kind zu haben. Er führte Renate dann in ein Reſtaurant am Wannſee oder fuhr mit ihr in die weitere Umgebung hinaus. Aber er wußte niemals recht, was er dem Kinde auf die zu— weilen herzlich unbequemen Fragen antworten ſollte. Er ließ ſich zuletzt immer ſeltener blit— ken. Nur die ausgemachte Penſion pünktlich, auch das Taſchengeld bemaß er reich— lich.— Renate war nicht traurig darüber, daß die Sonntagszuſammenkünfte mit dem Vater d bald ein Ende genommen. Sie machte lieber die Spaziergänge mit den andern Kindern mit oder ſpielte mit ihnen im Garten. Am meiſten aber liebte ſie die verregneten Sonntage. Da huſchte ſie heimlich ins Zimmer zu Fräulein Sanders, die ihr immer wieder lieb und warm von ihrem Mütterchen erzählte. Gar nicht genug konnte ſie davon hören. Und in ſo einer Stunde plauderte Renate aus, auf welche Weiſe das kleine Medaillonbild abhan⸗ den gekommen.„Mutterchen hat ſich nicht gern photographieren laſſen“, ſagte ſie traurig,„und auf dem gemalten Bildchen war ſie ſo wunder⸗ ſchön.“ N Sie berichtete genau, was in jener Nacht, in der das Bild verſchwand, geſchehen war, und erzählte von dem fremden Menſchen mit dem ſeltſamen Muttermal. Vergaß auch nicht zu er⸗ zählen, daß der Fremde ihren Vater„Falſch⸗ ſpieler“ genannt. Hedwig Sanders erſchrak bis ins Innerſte. Zwar lächelte ſie, aber das Lächeln tat ihr weh. Fortſetzung folgt. Eine Freiherr vom Stein⸗Plaſtin f zwar bezeichnenderweiſe neben Muſſolini-Büchern, in Darmſtadt gegen zahlte et 4 Aus Nah und Fern enb. Berlin, 3. Dez.(Anklage gegen den Kunſtmaler Otto Wacker.) Die Staatsanwaltſchaft 1 Berlin, hat gegen den Kunſt⸗ maler Otto Wacker Anklage wegen fortgeſetzten Betrugs eröffnet. Der Angeklagte hat in den letz⸗ len Jahren 30 Gemälde mit dem Namenszug van Gogh's zu einem Durchſchnittspreis von mehr als 10 000 Mark verkauft. Dieſe Gemälde ſind, wie ſpäter feſtgeſtellt wurde, ſämtlich nicht von van Gogh gemalt. Dem Angeklagten wird zur Laſt gelegt, dieſe Gemälde in Kenntnis ihrer Unechtheit als ſolche ban Gogh⸗Bilder veräußert zu haben, und zwar zu Preiſen, wie ſie nur für echte Werle van Goghs bezahlt werden. enb. Berlin, 3. Dez.(Aufklärung von Villeneinbrüchen.) Einer zweiköpfigen Diebesbande, die es nur auf Villen abgeſehen hatte, iſt man auf die Spur gekommen. Zwei Einbre⸗ cher und der Haupthehler wurden verhaftet. Meh⸗ rere große Einbrüche in Dresden, Leipzig und Berlin ſind ihnen nachgewieſen. Die Einbrecher ſind der 38 Jahre alte frühere Kaufmann Wen⸗ gel, der 26 Jahre alte Schriftſetzer Zachmielewfki. Der Hehler iſt der 38 Jahre alte Juwelier und Goldwarenhändler Wieſe, in Berlin unter dem Namen„Trauring⸗Wieſe“ bekannt. Sieben Ein⸗ brüche in Leipzig und acht in Dresden ſind nachge⸗ wieſen. Die Einbrecher ſchoben die Jalouſien hoch, ſteckten ſie und ſchlugen die mit Seife einge— ſchmierten Fenſterſcheiben ein. Darmſtadt, 3. Dez.(Zunahme der Maul⸗ und Klauenſeuche in Heſ⸗ ſen.) Nach dem Stand der Maul- und Klau— enſeuche am 15. November hat die Seuche eine Anzahl von weiteren Gehöften ergriffen. An dieſem Stichtag waren in 34 Gemeinden(da— von 18 neu) insgeſamt 175 Gehöfte(davon 131 neu) von der Seuche befallen. Frankfurt a, M., 3. Dez.(Die Finanz⸗ lage Frankfurts.) In der geſtrigen Sitzung des Hauptausſchuſſes der Stadtverordnetenver— ſammlung machte der ſtellvertretende Kämmerer Stadtrat Müller auf Grund eines volkspartei⸗ lichen Antrages eingehende Mitteilungen über die Finanz- und Kaſſenlage der Stadt Frankfurt. Danach beträgt die Geſamtverſchuldung der Stadt 278 Millionen Mark. Darunter befinden ſich als kurzfriſtige Schulden etwa 74 Millionen Mark, die nach wie vor die Finanzlage der Stadt ſchwer gefährden. Was die Kaſſenlage betrifft, ſo erklärte Stadtrat Müller, daß die Stadt Frankfurt nach wie vor ihren Verpflichtungen nachkommen könne und er glaube, daß man über die nächſten Schwie— rigkeiten hinwegkommen werde. In der Sitzung ſtand auch die Frage der Wechſelproteſte zur De— batte, nachdem die Stadtverordnetenverſammlung verlangt hatte, daß derartige Vorkommniſſe, die den Kredit und das Anſehen der Stadt ſchädigten, in Zukunft zu vermeiden ſeien. Der ſtellvertretende Kämmerer gab die beruhigende Erklärung ab, daß alle Maßnahmen in dieſer Hinſicht getroffen ſeien. Mutterſtadt, 3. Dez.(Jugendlicher Selbſtmörder.) Nach vorausgegangenem kurzen Wortwechſel mit ſeinem Vater und ſei⸗ ner Schweſter ſchoß ſich geſtern nachmittag der erſt 18 Jahre alte Emil Behlbach mit einem Flobertgewehr in der elterlichen Wohnung ei⸗ ne Kugel ins Herz. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen. Neuſtadt a. H., 3. Dez.(Von ſcheuen⸗ dem Pferd verletzt.) Ein hieſiger faſt er⸗ blindeter Händler namens Wentz wurde geſtern in der Vorſtadt von einem Einſpännerfuhrwerk der Firma Nenninger, deſſen Pferd ſcheu gewor⸗ den war, überfahren und erlitt ſo ſchwere Kopf⸗ und andere Verletzungen, daß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Die beiden Kinder, die den blinden Mann begleiteten, waren vor dene ſcheuenden Pferde auf den Bürgerſteig geflüchtet und konnten den Mann nicht ſo ſchnell in Sicher— heit bringen. Zuſammenſtoß zweier Torpedoboote wtb Kiel, 3. Dez. Beim Torpedoſchieß en ſind geſtern abend die beiden Torpedoboote „Falke“ und„Albatros“ zufammengeſtoßen. „Albatros“ wurde nur gering beſchädigt, „Falke“ hat Bugſchaden davongetragen. Beide Fahrzeuge liegen jetzt zur Reparatur im Ar⸗ ſenal. Perſonen ſind nicht verletzt worden. 1 5 ö 7 Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 3. Dez. Weizen inl. 75— 76 Kilo, gut, geſund und trocken 24— 24,50, desgl. 73—74 Kilo 28,25— 23,75, Roggen inl. gut, geſund und trocken 22,25— 22,50, Hafer inl. 15,75—18, Sommergerſte inl. 17,50—18,75, Futtergerſte inl. 1717,50, ſüdd. Weizenmehl Spezial Null neue Mahlung, per Dezember 34,50, desgl. mit Auslandsweizen 36,50, ſüdd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlung und Lieferzeit 38,50 bezw. 40,50, ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlung und Lie⸗ ferzeit 26,50— 28,50, Roggenmehl 60proz. Aus⸗ mahlung, je nach Fabrikat, 30,50— 31,50, feine Weizenkleie 9, Viertreber 13,50— 13,75, Erdnuß⸗ kuchen 13,50— 13,75. A Maunheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 3, Dez. Zufuhr und Preiſe: 172 Kälber 28— 43, 35 Schafe 18— 22, 29 Schweine, nicht notieret, 860 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 5—7, über vier Wochen 9—13, Läufer 15—19, 1 Ziege, nicht notiert.— Marktverlauf: Kälber mittel, geräumt; Ferkel und Läufer mittel. Weinzeitung Weinverſteigerung. 1 Wachenheim, 2. Dez. In den Sekkkellereien verſteigerte heute die Bürklin-Wolfſche Gutsverwal⸗ tung, Albert Bürklin, 54 050 Liter 1980er und 9 690 Liter 1929er Weißweine, ſowie 9 690 Fla⸗ ſchen des Jahrganges 1929. Aus der Pfalz und den Nachbargebieten war der Weinhandel ſehr zahl⸗ reich erſchienen, der den Weinen, beſonders den ſpritzigen 1930er, großes Intereſſe entgegenbrachte. Leider entſprachen nicht immer die Gebote der hoch⸗ ſtehenden Qualität der Weine. Die Gutsverwal⸗ tung zeigte ſich aber ſtets abgabefreudig und trug den gegenwärtigen geldknappen Verhältniſſen wei⸗ teſtgehend Rechnung. Von den 1930er Faßweinen ging eine Nummer und von den 1929er Flaſchen⸗ weinen wegen Mindergebots nicht ab. 1000 Liter koſteten: 1930er 480, 510, 540, 620, 680, 640, 650, 680, 690, 700, 720, 740, 770, 810, 820, 840, 1000, 1100, 1220, 1400, 1450, 1510, 2000; 1929er 1100, 1110, 1180, 1300, 1830, 1430, 1460, 1710 Mark; die Flaſche koſtete: 1929er 1.20, 1.30, 1.40, 1.50, 2.00, 2.70, 3.00, 3.20, 4.10 Mark. * Vom Polizeiamt— Dienſtantritt. Heute Freitag, den 4. Dezember, tritt Herr Polizei— Oberinſpektor Oechler ſeinen Dienſt bei dem hie- ſigen Polizeiamt an. Herr Oberinſpektor Oechler wurde durch Verfügung des Herrn Miniſters des Innern vom Polizeiamt Lampertheim an das hie- ſige Polizeiamt verſetzt. Erhöhung der Sprunggelder. Wie wir erfahren, hat der Herr Kreisdirektor auf Grund der Verordnung zur Sicherung des Haushaltes der Gemeinden die Sprunggelder für den Faſelſtall, da hier ein Defizit vorhanden iſt, zur Deckung des- ſelben erhöht. * Die Getränkeſteuer iſt von den hieſigen Wirten ab 1. Dezember ds. Is. für alle abgegebenen Getränke, außer Bier, da hierauf bereits die Bierſteuer ruht, in Höhe von 10% zu berechnen. Geſchieht dieſes nicht, ſo haben die Wirte den Ausfall hierfür zu tragen. * Diebſtahl. Vor einigen Tagen wurde hier von einem Rad, das vor einem Gaſthauſe ſtand, ein Sack mit Futtermehl, 40 Pfund, geſtohlen. Evtl. Angaben zur Aufklärung dieſes Diebſtahls wollen bei der hieſigen Kriminalpolizei gemacht werden. Dieſelben werden vertraulich behandelt. * Die Weltwirtſchaftskriſe. Ueber dieſe außerordentliche bedeutſame Frage ſpricht auf Veranlaſſung des Heſſiſchen Beamtenbundes und des Landeskartells Heſſen des Deutſchen Beamten⸗ kinder, bundes am Samstag, den 12. Dezember, nach⸗ mittags 3 Uhr im großen Saal des„Saalbaus“ zu Darmſtadt Herr Univerſitätsprofeſſor Dr. Lukas aus Tübingen. Er iſt einer der führenden Köpfe der neueren nationalökonomiſchen Schule u. bringt neue ſchöpferiſche Gedanken über die Geſtaltung der Weltwirtſchaft und der deutſchen Wirtſchaft. Alle Reichs-, Staats⸗ und Gemeindebeamten, Landtags- abgeordneten, Vertreter von Arbeitgeber- und Ar- beitnehmerverbände ſind zu dieſem Vortrag einge⸗ laden. * Die„Amieitia“ an der Altriper Fähre! Noch nie kämpften die Grünen gegen den V. f. L.⸗Neckarau auf deſem eigenem Gelände. Dieſer Kampf wird am Sonntag Tatſache. Der VfL.-Neckarau iſt z. Z. in Hochform und iſt be— reits Entſpielteilnehmer um die ſüddeutſche Meiſter⸗ ſchaft. Die Grünen werden ſich am Sonntag in Neckarau in einer neuen Formation vorſtellen und hoffen wir, daß die Elf gut abſchneidet. Das wird ſie auch ſicher, wenn ſie kämpft und Fußball ſpielt. Abfahrt iſt 12,16 OEG. ebenfalls können auch noch einige Zuſchauer per Auto fahren. ½12 Uhr ab Stern. Preis 1 Mk. Karten in der Geſchäftsſtelle.— Wir verweiſen noch auf das Inſerat bezüglich der zu gründenden Handball- abteilung.* * Jungfrauen⸗ Kongregation. Ein Spiel aus dem Leben der hl. Eliſabeth. Es gibt wohl keine deutſche Heilige, die ſo ſehr im Herzen des Volkes lebt, wie die große heilige Eliſabeth von Thüringen. Von Zeit zu Zeit will das Volk dieſer ſeiner Liebe ein uns wärmeres Leben geben. So auch in dieſem Jahre, dem 700. Gedächtnis⸗ jahr ihres ſeligen Todes. Dem gleichen Ziel will das Schauſpiel„O, liebe Frau Eliſabeth“ dienen. Die Legende bat die Geſtalt der hl. Eliſabeth mit mancherlei lieblichenzügen umwoben, deren Geſchicht- lichkeit nicht immer vor der wiſſenſchaftlichen For- ſchung ſtandhielt. Die wiſſenſchaftliche Forſchung hinwieder hat manche Züge ihres Charakterbildes beſſer herausgebracht und uns das Geſamtbild der Heiligen tiefer verſtändlich gemacht. Der Verfaſſer hat es meiſterlich verſtanden, ans beiden, aus der Legende und der JForſchung zu ſchöpfen und damit ein herziges Schauſpiel zu entwerfen, das ſo recht geeignet iſt, die große Heilige in ihrer innigen Gottesliebe darzuſtellen, die die Quelle ihrer gro— ßen Nächſtenliebe iſt. Herzige Scenen der Waiſen⸗ die Eliſabeth als ihre Mutter lieben, zierliche Reigen der Zwerge, Tannen- Männlein und Zucker⸗Fräulein, Geſänge der Kreuzfahrer. durchziehen das Ganze. Möge niemand es ver— ſäumen. D. J. K. Handballſport. Vorſchau: Lampertheim und Viernheim ſtehen mit je 5 Spie⸗ len, 10 Punkten, als Spitzenkandidate in der Ta⸗ belle. Ob Viernheim im letzten Vorrundenſpiel die Punkte einheimſen kann, iſt ſehr zweifelhaft. Lampertheim iſt eine techniſch gute Elf und ver⸗ ſchenkt ſehr ſelten Punkte auf eigenem Platze. Dieſes Spiel wird ein großes Räſelraten geben. Ingend⸗ kraft Heil! H. J. D. § Die Ladengeſchäfte ſind an den, Sonn- tagen vor Weihnachten für den Verkauf von Nach⸗ mittags 1 Uhr bis Abends 6 Uhr geöffnet. Man beſorge ſo früh als möglich ſeine Einkäufe. Neues vom Film. U. T.⸗Filmſchau Der 100% prachtvolle Tonfilmſpielplan. Mary Sir John greift ein. Der Dornenweg einer Fürſtin. Bubi ſoll fein werden. Ab heute zeigen wir den beſten Farbentonfilm. Mary eine verhängnisvolle Mordaffäre aus dem Zirkusleben. Im 2. Teil der große ruſſiſche Spitzenfilm„Der Dornenweg einer Fürſtin“. Ein Film der alle Herzen höher ſchlagen läßt, umrahmt mit erſtkl. ruſſiſchen Volksliedern. Zum Schluſſe„Bubi ſoll fein werden“ alles lacht Tränen. Somit ſehen Sie wieder einen reichhaltigen Spielplan, dar alle Beſucher zufriedn ſtellt. Parole nur in den U. T.⸗Filmpalaſt. Der alle baden ward zu Klein Drum riditen nir nen größ ren ein! Allen beufen sei berkündef Vo man jetal den Sehuhmark i findeſ U 1, 14 Die Ed am Marhiplalz sie ist bekannt Sonst manch schon Beit im Fenster stand. 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Auch Regen reinigt die Luft, aber in viel ſtärkerem Maße bewirkt das eben der Schneefall. Worauf iſt das nun zu⸗ rückzuführen? Schneeflocken ſind größer als Regentropfen, füllen alſo in der Luft einen größeren Raum aus und dann bleiben die Flocken auch bedeutend länger in der Luft. Wir ſprechen vom wirbelnden Tanz der Schneeflocken, in der Tat tänzeln ſie auf gro⸗ ßen Umwegen zur Erde nieder, werden vom Winde hin- und hergetrieben, während die Regentropfen dagegen in einer kürzeren Bahn zur Erde herniederfallen. Weil nun die Schnee⸗ flocken länger in der Luft bleiben, müſſen ſie luftreinigender ſein als Regentropfen. Die heutige Beilage Schmoller, Mannheim, bringt eine Fülle von Angebote, deren Beachtung große Vorteile bringt. Weihnachten bei Schmoller Mannheim. Tannengrün und Lichterpracht grüßen von den Fronten des Warenhauſes Schmoller. Es geht auf Weihnachten zu. Glänzende Auslagen, in denen der Weihnachtsmann mit der Weihnachtskerze als beherrſchendes Motiv abwechſelt, breiten eine Fülle von Artikeln vor unſeren Augen aus, allein ſchon reich genug für eine erſte Auswahl zum Beſcheer⸗ feſt. Laſſen wir uns vom Strom der Beſucher hineintragen, ſo entrollt ſchon der große Mittelraum weihnachtliches Gewimmel und einen Aufbau in Toilettenartikeln und Stoffen, in Reiſeſachen und Galanteriewaren von ſeltener Vollſtändigkeit. Und trotz der verwirrend großen Auswahl gewinnt das Publikum ſehr raſch einen Ueberblick. Medaillons mit Bildern aus deutſchen Märchen ſchmücken die hohen Pfeiler und man lieſt ein Preisausſchreiben an die Kinder. Sie ſollen aus dieſen Bildern er⸗ raten, welche Märchen in dieſem Jahre der Weih⸗ nachtsmann erzählt. Für die Löſung ſind wertvolle Preiſe ausgeſetzt: 12 Hauptpreiſe und 25 Troſt⸗ preiſe. Schon ſieht man die Kinder eifrig an der Arbeit. Wo ein ungeſtörter Winkel ſich darbietet, ſind ſie mit geſpitztem Bleiſtift dabei, die Rätſel⸗ vorlage auszufüllen und die Märchentitel einzutra⸗ gen. Aus ihrer Aufregung läßt ſich die Vorfreude ermeſſen, die ihnen dieſes Märchearätſel bereitet. Ein zweites Preisausſchreiben geht das Perſonal an, das ſich um fünf Hauptpreiſe und etliche Troſt⸗ 1 preiſe im Wettbewerb um die beſten Dekorationen beteiligen kann. Gleich nebenan iſt die Buchhand⸗ lung mit ihrem reichen Stapel an bunten Märchen- büchern. Die eigentliche Spielwarenabteilung birgt die dritte Etage. Sie hat Knecht Rupprecht gefüllt bis aufs Aeußerſte. Da ſteht ein ganzer Marſtall edelſter Schaukelraſſenpferde. Sehr ſtark vertreten ſind auch die Kinderfahrgeräte, die ſogenannten Holländer. Bei der Jugend ſteht das Pferdefuhr⸗ werk einſtweilen immer noch über dem Auto, ob- wohl man dieſes mit allen berühmten Marken ver⸗ treten ſieht. Trotz des Vorherrſchens der Liefer- autos im Straßenverkehr hantiert das Kind immer noch lieber mit dem edlen Pferd, insbeſondere, wenn es eine elegante Rolle oder einen großen Laſtwa⸗ gen, befrachtet mit Ballen und Fäſſern, zu ziehen hat. Für den Artikel Bahnhöfe und Eiſenbahnen iſt ein beſonders ausgedehntes Depot eingerichtet. Hier ſieht man Bahnhöfe jeden Bauſtils bis zum modernſten, dem Stuttgarter mit Turmgaſthof. Da⸗ neben ſieht man Tunnels, Güterſchuppen, Bahn⸗ wartshäuſer, Bahnſchranken und alles, was zum Betrieb gehört. Der Vorortverkehr iſt glänzend gelöſt. Schnittige große Straßenbahnwagen zeigen die Ueberſchrift Lampertheim— Mannheim, Viern⸗ heim— Mannheim oder Hockenheim— Mannheim Erſtaunlich reich iſt die Abteilung Unterhaltungs⸗ ſpiele beſchickt. Moderne techniſche Baukäſten, Dampf⸗ maſchinen jeder Stärke, mechaniſche Spielſachen, Kinos, Wunderlaternen, nichts wird vermißt werden. Beſondere Aufmerkſamkeit erregen die Puppen jeder Größe und jeder Art, beſonders die in Volkstracht. In Puppeneinrichtungen iſt der moderne Stil auf⸗ genommen, daneben ſieht man Kaſperltheater, Pup— penläden, reizende Puppenwagen uſw. uſw. Der Rundgang beweiſt, daß bei Schmoller der Weih- nachtsvorfreude Tür und Tor geöffnet iſt. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u.Singſtunden Reiſevereinigung der Brieftaubenzüchter. Frei⸗ tag, den 4. Dezember, abends 7 Uhr Einſetzen der Tauben zur Ausſtellung im Lokal zum „Kaiſerhof“(vorher Schlagverloſung). Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß bei ſolchen Tauben, die nicht die hieſige Verbandsnummer tragen, die Ringkarte bezw. Ausweiſe vorzuzei⸗ gen ſind. Die Ausſtellungsleitung. Geſang⸗Verein„Säugertrene“. Sonntag morgen 10 Uhr Singſtunde, kein Sänger fehle. NB. Die Vorſtandsmitglieder werden gebeten/ Stunde früher zu erſcheinen. Der 1. Vorſitzende. Der Vorſtand. Geſaugverein Flora Freitag abend 8 Uhr Singſtunde. Vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen erbittet Der Vorſtand. Radfahrer ⸗ Verein Eintracht. Sonntag, den 6. Dez., nachmittags ¼4 Uhr im Vereinslokal zur Vorſtadt Mitglieder⸗Verſammlung. Die Mitglie⸗ der u. Vorſtände werden gebeten der wichtigen Tagesordnung wegen vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Samstag Abend punkt 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Freitag abend letzte Turn- ſtunde vor dem Mannſchaftskampf in Bürſtadt. Alle Intreſſenten wollen ſich betreff Fahrtgele⸗ genheit im Lokal zum Freiſchütz einfinden. Die Turnleitung. Ab 4 Uhr Schülerturnſtunde betreff. Weihnachtsfeier Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Sams⸗ tag, den 5. Dezember abend 8 Uhr im Gaſt- haus„Zum Kaiſerhof“ Monatsverſammlung. Die Mitglieder werden gebeten bei dieſer Verſamm⸗ lung(die letzte vor der Ausſtellung) vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Die Anmeldungen erfolgen bei dem Ausſtellungsſchriftführer Baus, Jak., Bismarckſtraße. Meldeſchluß am Montag, den 7 Dez. Es wird darauf hingewieſen, daß getrocknete Felle zum Verſand bei Ehrenvor⸗ ſitzender Peter Berg(Sammelſtelle) Bismarckſtr. bis zum Januar abgeliefert werden können. Der Vorſtand. G.⸗V.„Sängerbund.“ Sonntag vorm. ½11 Uhr Singſtunde. Vollzählig erſcheinen. ö Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgr Viernheim). Sonntag, den 6. Dezember 1931, 2. Programm⸗Wanderung Viernheimer Wald. Abmarſch 1 Uhr am Wohn⸗ haus Stockert. Ab 4 Uhr gemütliches Bei⸗ ſammenſein mit der Ortsgruppe Lampertheim. im Löwen. Zahlreiche Beteiligung erwartet f Der Führer. eee eee eee