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Wir * nehmen geſchloſſen an der Verſamm⸗ lung teil u. bringen auch unſere Anverwandte, beſon— ders unſere Väter und Brüder mit. Vorher Sportabteilung. Eintritt für beide Veran- ſtaltungen 20 Pfg., für ältere in Arbeit ſtehende 30 Pfg. Seid alle zur Stelle! Abends treffen wir uns im Freiſchntz. Euer Präſes. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt- nis, daß die kath. Jugend am Sonntag, den 6 ds. Mts., nachmittags 1½ Uhr beginnend auf dem Sportplatz der DK. zu Gunſten der hieſigen Notleidendenden ein Fußballſpiel arrangiert hat, deſſen Erlös reſtlos dem Unterzeichneten zwecks ge⸗ eigneter Verwendung an die Notleidenden über⸗ wieſen wird. Nach dem Spiel findet um 4½ Uhr in der Sporthalle eine Verſammlung ſtatt, in der Herr Prof. Ullrich über Kirche, Kapitalismus und Not⸗ zeit ſprechen wird. Der Eintritt beträgt 0,30%, derjenige für Damen, Erwerbsloſe ſowie Jugend liche bis zu 16 Jahren 0,20%. Mit Rückſicht auf den guten Zweck dieſer Veranſtaltung, bitten wir unſere Einwohnerſchaft um recht zahlreichen Beſuch derſelben, damit wir aus dem Eintrittsgeld den Noileidenden eine kleine Weihnachtsfreude be⸗ reiten können. Viernheim, den 3. Dezember 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lambert 0 nicht vom Einzelintereſſe ausgehen, vom Geſamtwohl im Sinne des Sta ttsbürger⸗ tums. greifend helfen ohne deutſchen Staatsbürger. Neue Notverbrdnun⸗ gen werden dieſer Tage erſcheinen, die der Fortgang des Staats- und Wirtſchaftstevens intereſſante Fußballfpiele unſerer ſicherſtellen. nicht die öffentliche Kritik. Die Regierung hat aber auch ein Recht darauf, daß ihre verant⸗ Punkt 8 Ahr. Staatsbürgern tungsbewußtſein aufgenommen werden. antwortungsbewußtſein iſt die für Regierung bnd Staatsbürger. Vorbilder im Volke vertreten, vor auem aber der Mann, der an der Spitze des deutſchen Volkes ſteht: Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr Ar. 283 Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 2. Dezember 1931. „Von der Verantwortung des Staatsbürgers“ Rundfunkvortrag des Reichsinnenminiſters Dr. Groener wib. Berlin, 6. Dez. Reichsinnenminiſter . Dr. Groener ſprach heute im Rundfunk über die Verantwortung des Staatsbürgers. Miniſter führte u. a. aus: Der Ich hoffe und wünſche, daß meine heutigen Morte die Ueberzeugung von der engen und nicht zu löſenden Schickſalsverbundenheit aller deutichen Volksgenoſſen weiter vertiefen wer⸗ den. Vom Staatsbürgertum und ſeiner Ver⸗ antwortung in der heutigen Zeit zu ſprechen, iſt nicht ganz einfach, weil in der Preſſe aller Richtungen und Schattierungen die öffentliche Meinung in einer Weiſe zum Ausdruck kommt, die oſtmals den Eindruck erweckt, als exiſtiere ein Staatsbürgertum im deutſchen Volke nur nach mit antiquariſchen Reſten. Der Miniſter gab dann einen Veberblick über die Entwicklung des Staatsbürgerbegrif⸗ ies von den 70er Jahren bis zur Jetztzeit und fuhr fort: Jeder einzelne Staatsbürger trägt bie Verantwortung dafür, daß der Volkswille nicht in Bahnen getrieben wird, wo es ſtatt zur Zuſammenfaſſung zur Auflöſung der Volks⸗ kräfte kommt. Wir erleben gerade in der heu⸗ tigen Zeit eine ſolche Auflöſung und müſſen daraus erkennen, daß ſich das Staatsbürger⸗ tum in einem krankhaften Zuſtand befindet. Wie ſollen wir dem begegnen? 1. Die Verantwortlichkeit des Einzelnen muß geſtärkt werden einerſeits durch den Ein⸗ zelnen aus eigener Kraft, andererſeits durch Einwirken des Staates. 2. Die Verantwortlichkeit der Partei darf ſondern 3. Die Verantwortlichkeit der Regierung muß alle Volksgenoſſen umfaſſen. Der geiſtige Inhalt des Staatsbürgertums muß von dem Einzelnen ausſtrömen als lebendige Kraft bis zur oberen Spitze der Regierung und muß von dieſer wieder zurückſtrömen bis zu jedem Ein⸗ zelnen. Dieſe Funktion iſt in der heutigen Zeit geſtört. Ihren normalen Lauf wieder herzu⸗ ſtellen, iſt eine der wichtigſten Aufgaben für eine geſunde Entwicklung des Volksganzen. Die verantwortliche Regierung kann nicht durch⸗ die Unterſtützung der Die neuen Maßnahmen ſcheuen wortungsbewußten Maßnahmen von den mit dem gleichen Verantwor⸗ Ver⸗ letzte Löſung Unzählige des echten Staatsbürgertums ſind Reichspräſident von Hindenburg. Einen zwei⸗ ten hier zu nennen iſt mir aufrichtiges Bedürf⸗ nis: Das iſt der Reichskanzler Dr. Brüning, über deſſen Perſönlichkeit in einzelnen Kreiſen des Volkes ganz falſche und ſogar böswillige Meinungen umherlaufen, verbreitet von Leu⸗ ten, die ihn überhaupt nicht kennen. Das iſt eine ſchlimme Entartung des Staatsbürger⸗ tums. Es ſteht jeder Führer in der politiſchen Drucklinie, und wer den Weg der Politik kennt macht ſich nichts daraus. Es handelt ſich dabei auch gar nicht um die einzelne Perſönlichkeit, ſondern um das geſamte Vaterland, das ſchwer leiden muß, wenn die Verrohung der politi⸗ ſchen Sitten zur Verunglimpfung derjenigen führt, die aus heißer Vaterlandsliebe bemüht find, den hohen ſittlichen Wert des Staatsbür⸗ gertums zu erhalten. Staatsbürgerliche Gefin⸗ nung iſt das Lebensprinzip des Staates. Ich ac mit dem Wunſche, daß dieſes Prinzip wieder zum Allgemeingut des deutſchen Volkes werden möge. In dieſem Zeichen allein wird 6 die Not der Gegenwart überwin⸗ n. Held über Deutſchlands Kämpfe nach Außen und Innen enb. München⸗Eichſtett, 7. Dez. In einer über⸗ füllten Verſammlung der BWP. und des Chriſtl. Bauernvereins ſprach am Sonntag im Katholiſchen Geſellenhaus in über zweiſtündiger Rede Miniſter⸗ präſident Dr. Held über„Deutſchlands Kämpfe nach Außen und Innen um ſeine Exiſtenz“. Dr. Held verwies einleitend auf die heute beginnenden Verhandlungen der BIZ. Frankreich erwarte auch in dieſem Augenblick, daß Deutſchland nach wie vor Reparationen zahle, obwohl feſtſtehe, daß wir heute ſchon 10 Milliarden mehr an Frankreich und das ehemalige feindliche Ausland geleiſtet haben, als die Schäden des Krieges für dieſe Länder be— tragen. Die neue Notverordnung würde ſchwere Stuttgarter Opfer bringen, wer aber die Kataſtrophe wolle, müſſe dieſe Opfer bringen. Worauf es in der nüchſten Zeit ankomme, ſei, bei den Verhandlungen feſt zu bleiben in der Erklärung, wir ſind nicht mehr in der Lage, Reparationen zu zahlen, nicht, weil wir nicht wollen, ſondern weil wir nicht können. Dr. Held bezeichnete Frankreich als unverſöhnlich, mit dem nicht weiter zu kommen ſei. Es wäre da⸗ her Solidaritätspflicht aller übrigen Staaten, Frankreich umzuſtimmen. Dr. Held ging dann auf die bayeriſchen Ver⸗ hältniſſe näher ein und erklärte, Bayern ſei es ge⸗ lungen, durch rigoroſe Maßnahmen ſeinen Etat auszugleichen. Es gebe nahezu keinen Staat in Deutſchland, der heute ſo gefeſtigte Finanzen habe, wie der bayeriſche Staat. nicht Kommuniſtiſcher Angriff auf einen Polizeibeamten witb. Schwabach(Mittelfranken), 6. Dez. Als in der Nacht auf Samstag ein hieſiger Polizeibe⸗ amter in Zivil von Nürnberg nach Schwabach heim— kehrte, wurde er in der Bahnhofſtraße von etwa 25 Kommuniſten angegriffen. Er zog ſeine Schuß— waffe und gab einige Schreckſchüſſe in die Luft ab. Von herbeigeeilten Beamten wurden zwei Kommu— niſten verhaftet, von denen einer ein Ausländer ſein ſoll. Weitere Verhaftungen ſtehen bevor. Auch Gemeinderatswahlen Auch hier das gleiche Bild wie in Heſſen wtb. Stuttgart, 7. Dez. Bei der geſtrigen Gemeinderatswahl wurden von 266749 Wahlbe⸗ rechtigten 209 048 Stimmen abgegeben. Die Wahl— beteiligung betrug rund 78,4 Prozent. Bei der letzten Reichstagswahl am 14. September 1930 betrug die Zahl der Wahlberechtigten 261 497, die Zahl der abgegebenen Stimmen 212 752 oder 84,8 Prozent. Es entfielen auf die Reichstagswahl 4037 66 9 075(113382) 46 810(55 602) 18 186(19 074) 19 525(18 006) 4760(— Komm. Oppoſition Chr. ſoz. Volksdienſt Sozialdemokraten Zentrum Deutſchnationale Frauenliſte Einheitsliſte(Demokr., DVP., VR⸗Partei, Nat. VG.) Nationalſozialiſten Kommuniſten 23 104 44 599 37 808 (49 998) (21.860) (36 119) Die Stuttgarter Gemeinderatswahlen. wib. Stuttgart, 7. Dez. Von den geſtern neu— gewählten 30 Gemeinderatsmitgliedern entfallen auf die Komm. Oppoſition 0, auf den Chriſtlich Sozialen Volksdienſt 1, Sozialdemokraten 7, Zen— trum 3, Deutſchnationale 3, Frauenliſte 0, Ein⸗ heitsliſte 3, Nationalſozialiſten 7, Kommuniſten 6 Mandate. Das charakteriſtiſche Merkmal der Gemeinde— ratswahl iſt das Anſchwellen der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Stimmen, die ſich ſeit der letzten Reichs⸗ tagswahl, alſo innerhalb Jahresfriſt, mehr als verdoppelten, während die Parteien der Einheits⸗ liſte, Demokraten, Deutſche Volkspartei, Volks⸗ rechtspartei und Nationale Volksgemeinſchaft um mehr als die Hälfte zuſammengeſchmolzen ſind. Die Sozialdemokratie hat ſich als die ſtärkſte Par⸗ tei behauptet, aber ihre Stimmen ſind um nahezu 9 000 zurückgegangen, während die Kommuniſten, einſchließlich der kommuniſtiſchen Oppoſition, ihre Stimmenzahl um 5 700 zu erhöhen vermochten. Aufſehenerregende Rede Gregor Straſſers enb Suttgart, 7. Dez. Der nationalſoziali⸗ ſtiſche Reichstagsabgeordnete Georg Straſſer hielt am Freitag abend in einer großen natio⸗ nalſozialiſtſſchen Verſammlung in der Stadthalle eine durch ihre Schärfe Aufſehen erregende Rede. Nachdem Straſſer die Hauptziele der National⸗ ſozialiſten: Kraft, Brot, Arbeit folgendermaßen erläutert hatte: Kraft im Innern zur Abrech⸗ nung, nach Außen zur Aenderung der alten Ver— träge, Kraft durch Weckung von Wehrkraft und Wehrgeiſe; Brot durch Stärkung der Landwirt⸗ ſchaft, Arbeitsbeſchaffung, Umnſiedlung von der Stadt zum Land, Eigenheime, Arbeitsdienſt⸗ pflicht, ſagte er u. a:: Nie nand wird gezwun⸗— gen„Heil Hitler!“ zu rufen, wenn wir an der Macht ſind Wer aber dann noch„Heil Moskau!“ ruft, wird zuſammengeſchlagen. Eine Einigung in unſerer Innenpolitik gibt es nicht. Komme uns keiner mit Bürgerkrieg oder Mitleid Mit uns hat man nie Mitleid gehabt. Die Knute Severings hat uns ſtahlhart gemacht, wie wir ſein müſſen, um mit ihm abzurechnen. Wir wer— den hart ſein, unerbitterlich hart, brutal, wenn es gilt, mit dem„Zwölfjährigen Schmutz“ aufzu— räumen. Aber wir wiſſen auch, daß der Appell an die deutſche Ehre ſtärker iſt als der Appell an die Feigheit. Wir weichen keinen Millimeter zurück, denn das wäre der Beweis, daß wir un⸗ recht gehabt hätten. Der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeord— nete erklärte, es würde für Frankreich ein Riſiko bedeuten, in ein von den Nationalſozialiſten re— giertes Deutſchland einzumarſchieren, Feinde unſerer Feinde“, ſagte Straſſer weiter, „ſind unſere Freunde. Dem Völeerbund unſeren tiefſten Reſpekt, aber wir werden uns mehr an Japan ein Beiſpiel nehmen. Uns wird niemand antaſten, und wir werden in Ruhe den neuen natlonalſozialiſtiſchen Staat aufbauen, wenn die „marxiſtiſche Peſt“ ausgerotlet iſt. Dann wird Arbeit und Opfer der alleinige Wertmeſſer ſein über uns alle. „Die Neue Interviews Hitlers und Roſenbergs mit engliſchen Preſſevertretern. enb London, 7. Dez Mehrere Londoner Sonn⸗ tagsblätter bringen wiederum in großer Auf— machung Interviews ihrer Berliner Berichter⸗ ſtatter mit Hitler, ſo vor alem„Sunday Gla⸗ phie“. Das von dieſem Blatt veröffentlichte In⸗ terview iſt inzwiſchen von der Preſſeſtelle der Reichsleitung der NSDAP als in weſentlechen Teilen unzutreffend wiedergegeben bezeichnet worden. „Sunday Referee“ veröffentlicht ein Inter⸗ view des in London weilenden Beauftragten Hitlers, Roſenberg, in dem dieſer wiederum be⸗ tonte, daß die Natlonalſozialiſten ihr Ziel durch rein verfaſſungsmäßige Mittel zu erreichen ge⸗ dächten. Eine Aenderung der Verſaſſung von Weimar ſei von ihnen nicht beabſichtigt. Roſen⸗ berg wandte ſich darauf außenpolitiſchen Fragen zu und betonte zum Schluß, daß die ungeheue⸗ ren Zahlungen aufgrund des Vi u ſailler Vertra⸗ ges jeden vernünftigen Plan für induſtrielle Sanierung unmöglich machten. 48. Jahrgang ein Ansbacher Verſicherungsbeamter den Leuten angegriffen droht. wurde von und mit dem Meſſer be⸗ Vernehmungen im Falle Boxheim wib. Darmſtadt, 6. Dez. Durch den beauf⸗ tragten Unterſuchungsrichter des Oberreichsan⸗ walts, Reichsgerichtsrat Zöller, wurden am Frei⸗ tag und Samstag im hieſigen Oberlandesgericht eine Reihe von Vernehmungen wegen der Abfaſ⸗ ſung des Boxheimer Dokuments vorgenommen. Dabei wurden Dr. Beſt und die übrigen Beſchul— digten vernommen. Ueber die Vernehmung wird ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. Exploſion in einem Poſtamt Verſuchter Raubüberfall. wib. Unna, 7. Dez. Im Schalterraum des hieſigen Poſtamts explodierte am Samstag ein Paket. Ein junges Mädchen erlitt dabei ſo ſchwere Brandwunden, daß es dem Kranken⸗ haus zugeführt werden mußte. Das Publikum ſtürzte panikartig aus dem Raum. Der Brand konnte von einem Beamten gelöſcht werden. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß es ſich um ein mit einem Mechanismus verſe⸗ henes Paket handelte, das in einem Fahrrad— ſchlauch Schwarzpulver enthielt. Man nimmt an, daß bei der durch die Exploſion entſtande⸗ nen Verwirrung ein Raubüberfall ausgeführt werden ſollte. Die Oberpoſtdirektion hat auf die Ergreifung der Täter eine Belohnung ausgeſetzt. Die Täter ſind bisher noch unbe⸗ kannt. Auftakt zur Cöſung des Reparationsproblems Vor dem Zuſammentritt des Baſeler Sonderausſchuſſes. wib. Baſel, 6. Dez. Die Führer der ſieben Delegationen des Beratenden Sonderausſchuſ⸗ ſes, der die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands nachzuprüfen hat, ſind geſtern in Baſel einge troffen. Der Sonderausſchuß hat bekanntlich das Recht, ſich durch Zuwahl um weitere vier Mitglieder zu vergrößern. Wie die Schweize⸗ riſche Depeſchenagentur erfährt, werden in Kreiſen der im Sonderausſchuß vertretenen Zentralbanken folgende Namen genannt: Dr. E. Bindſchedler, Vizepräſident der Schweizeri— ſchen Creditanſtalt, der holländiſche Wirt— ſchaftsführer Colijn, Bankier Rydbeck, der in enger Verbindung mit Kreuger und Toll ſteht, ſowie ein jugoſlawſcher Finanzmann. Dieſe Vorſchläge ſind jedoch nicht unbeſtritten, und es hat darüber im Laufe des ganzen Tages ein lebhafter Meinungsaustauſch ſtattgefunden. Die erſte offizielle Sitzung wird am Mon⸗ tag vormittag 10.30 Uhr ſtattfinden. Ueber die Frage, wer den Vorſitz führen ſoll, wird zur Stunde noch verhandelt. Tagesnachrichten Sonntagsſitzung des Reichskabinetts. enb. Berlin, 6. Dez. Das Reichskabinett trat, wie wir erfahren, heute nachmittag zu einer kurzen Sitzung zuſammen, um in ſeinen Beratungen über die neue Notverordnung fortzufahren. Morgen vormittag ſollen dieſe Beratungen nunmehr zum Abſchluß gebracht werden. Daraufhin wird der Reichskanzler vom Reichspräſidenten zum Vortrag empfangen werden, wofür bis zur Stunde noch kein Termin anberaumt worden iſt. Es bleibt da⸗— bei, daß die Notverordnung nach der Unterzeich⸗ nung am Dienstag oder Mittwoch veröffentlicht werden wird. Muſſolini für Einſchränkung der Rüſtungen. wib. Wien, 6. Dez. In der Neuen Freien Preſſe äußert ſich Miniſterpräſident Muſſolini über den Beſuch Grandis in Waſhington und deſſen Be⸗ ſprechungen mit Hoover: Die von Amerika gefor⸗ derte Einſchränkung der Rüſtungen iſt die wich⸗ tigſte Vorausſetzung des internationalen Wieder⸗ aufbaues. Der Vertrag von Verſailles, mit dem Europa beſchwert iſt, verlegt jedem Fortſchritt en Weg; aber ehe wir an die Erörterung dieſer Schwierigkeiten gehen, müſſen wir unſer Bemühen darauf konzentrieren, einen praktiſchen Plan zur Verminderung der Militärausgaben zu finden, die an den Energien faſt aller Völker zehren. Aus nah und Fern Mainz, 4. Dez.(Der Krankenkaſſen⸗ Prozeß in Mainz.) Gegen den 327jährigen Kaufmann Karl Schmitt von hier ſchwebte ein Ver⸗ fahren wegen Verſicherungsbetrugs, dem er durch fingierte Gründung einer„Krankenkaſſe der rhein⸗ heſſiſchen Landwirtſchaft“ und durch die Vorſpiege⸗ lung, im Auftrage der„Vereinigten Freien Rhein⸗ heſſiſchen Bauernſchaft“ zu handeln, verübt haben ſollte. In der Verhandlung vor dem Bezirksſchöf⸗ fengericht erklärte der Generalſekretär der Ver⸗ einigten Freien Rheinheſſiſchen Bauernſchaft, Sek⸗ ker⸗Gonſenheiem, als Zeuge, daß er ſehr überraſcht geweſen ſei, als er in dem Aufruf des Hauptbe⸗ ſchuldigten Schmitt als Vorſtandsmitglied der neuen Krankenkaſſe bezeichnet worden ſei. Schmitt habe ohne ſeine Einwilligung gehandelt. Nach längerer Beratung ſprach das Gericht ſämtliche Angeklagten von der Beſchuldigung des Betrugs frei. Schmitt wurde mangels genügenden Be⸗ weiſes freigeſprochen. Bezüglich der Nichtanmel⸗ dung der Krankenkaſſe beim Reichsaufſichtsamt wurde Schmitt zu zwei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Drei mitangeklagte Verſicherungsagenten erhielten Geldſtrafen von 50—100 RM. Frankfurt a. M., 5. Dez.(Selbſtmord eines Liebespaares.) Waldarbeieter fan⸗ den geſtern nachmittag im Vilbeler Wald die Lei⸗ chen eines jungen Mannes und eines Mädchens. Das Mädchen hatte einen Schuß ins Herz, der junge Mann in den Kopf. Die Feſtſtellungen der Polizei ergaben, daß es ſich um den ſeit Sonn⸗ tag vermißten in Hildburghauſen wohnhaften 21⸗ jährigen Willi Scheller und deſſen 19⸗jährige Braut Hedwig Lamm, ebenfalls aus Hildburg⸗ hauſen, handelt. Was die jungen Leute in den Tod getrieben hat, konnte noch nicht ermittelt werden, doch wird angenommen, daß materielle Not mitbeſtimmend war für den Entſchluß, gemein⸗ ſam aus dem Leben zu ſcheiden. Hauenſtein, 5. Dez.(Schadenfeuer.) Heute früh gegen 4 Uhr brach in der Gaſtwirt⸗ ſchaft„Zum Ochſen“ bei Mathias Engel in einer Dachkammer Feuer aus, durch welches das An— weſen zum Teil eingeäſchert wurde. Beſonders ſtark mitgenommen iſt der Tanzſaal. Durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr konnte der Brand auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Sach⸗ ſchaden beträgt einige tauſend Mark. Pirmaſens, 5. Dez.(Tödlicher tehrs unfall.) Die Fabrikarbeiter Ignatz Kuntz und Fritz Kraft ſetzten ſich geſtern auf der Fahrt zum Holzholen in der abſchüſſigen Landauer Straße auf ihr Handwägelchen, als plötzlich an einer gefährlichen Kurve ihnen ein Laſtauto ent— gegenkam. Kraft, der dem unvermeidlich ſcheinen— den Zuſammenſtoß entgehen wollte, ſprang kurz vorher von dem Gefährt herunter, ſtieß aber mit dem Kopf gegen den Kühler des Autos an und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ins Kranken— haus verbracht werden mußte. Dork iſt er im Laufe der Nacht geſtorben. wtb Hirſchberg i. Rieſengebirge, 5. Dez. Schwerer Autounfall. Bei einem Au⸗ tounglück in der Nähe von Hirſchberg wurde in der vergangenen Nacht der Hotelbeſitzer Moſt aus Brückenberg getötet. Ein Fahrgaſt wurde ſchwer, der Kraftwagenführer leichter verletzt. München, 5. Dez. sucht.) Der Ver⸗ (Mord aus Eifer⸗ In München-Freimann erſtach geſtern abend der 32 Jahre alte Metallformer Joſeph Dirnberger den 82 Jahre alten Eiſenbahn⸗ ſchloſſer Sebaſtian Jemiller und verletzte die 30⸗ jährige geſchiedene Ehefrau Jemiller durch mehrere Stiche ſchwer. Die Tat geſchah aus Eiferſucht. Das Medaillonbild Roman von Anny v. Panhuis. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) (14. Fortſetzung.) Dieſe Begrüßung hatte Heinz gleich in eine etwas frohere Stimmung verſetzt. Und die hatte er nötig. Der Abſchied von Verena war ihm gar ſo bitter ſchwer geworden, das Un⸗ ſichere ſeiner Zukunft quälte ihn wieder. Er hatte kaum ein Viertelſtündchen geruht, da trat nach kurzem Anklopfen der Wirt ins Zimmer. CCC i „Ick freue mir, mal wieder jut deutſch reden zu dürfen, Herr Hausmann, un nu will ick jerne mal hören, wat Sie eſſen möchten?“ Er klopfte ſeinem neuen Gaſte ſehr energiſch auf die Schulter.„Wat unſere Nationalſpeiſen ſind, ſo müſſen ſie ſich erſt ſachteken daran jewöhnen, die ſind niſcht uff nüchternen deutſchen Ma⸗ gen. Aber wie wäre et mit een jutes Schnitzel⸗ ken.“ Er blinzelte.„Na ja, ick ſehe et Ihnen ja an, det Sie jerne Schnitzel eſſen. Is voch wat Feines!“ ö 5 Bums! Bums! Zwei neue kraftvolle Schläge auf die Schulter riſſen Heinz aus dem Wahn, daß ſich Senjor Lopez jetzt vielleicht entfernen wiülrde. Er ſchwatzte nur noch lebhafter drauf⸗ los. er ee „Menſchenskind, wiſſen Sie, wat ick in Ber⸗ lin am liebſten jefuttert habe? Raten Sie iel!!! e e 7 Es ſchallte ſo laut in Heinz Hausmanns Ohr, als ob er taub wäre, R 4 n Mundenheim, 5. Dez. Schwerer Un⸗ fall. Wie gefährlich es iſt, auf einen fahren⸗ den Zug aufzuſpringen, beweiſt folgender ſchwerer Unfall. Der verheiratete Bahnmei⸗ ſtereiarbeiter Valentin Kreuzenberger von Lingenfeld wollte geſtern abend auf den um 7,28 Uhr von Mundenheim abfahrenden Per⸗ ſonenzug Nr. 682 aufpringen. Er rutſchte ſe⸗ doch aus und kam unter den Zug zu liege. wobei ihm das eine Bein oberhalb des Knies und am anderen Bein der Fuß oberhalb des Knöchels abgefahren wurde. Er wurde ins Marienkrankenhaus eingeliefert. Der Unfall iſt umſo tragiſcher, als Kreuzenberger Vater von ſechs Kindern iſt. Die Frau des Kreuzen⸗ bergers wurde bekanntlich vor zwei Jahren von dem Lingenfelder Mörder Remm ermor⸗ det. Höheinöd, 4. Dez.(Abgeſtürzt.) Der Dienſtknecht von Albert Munzinger fiel beim Füttern vom Heuſtall. Der Bedauernswerte ſiel ſo unglücklich, daß er einen Schädelbruch davontrug und in bewußtlolen Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert w mußte. Eſchenau, 4. Dez. Erhängi er 64 Jah⸗ re alte ledige Landwirt Philipp Reis wurde in ſeinem Schlafzimmer erhängt aufgefunden. Der Grund zur Tat dürfte in einem chroni⸗ ſchen Beinleiden zu ſuchen ſein. Imsweiler(Wpf.), 4. Dez. Tödlicher Unfalleines Torhüters. Bei dem am vergangenen Sonntag Fußballſpiel erlitt der Tormann Waſem aus Imsbach eine Nierenquetſchung, an deren Fol⸗ gen er jetzt geſtorben iſt.. ö 55 Deutſchland muß geholfen werden! newyorker Finanzkreiſe über die Notwendigkeit einer Wieder⸗ erſtarkung der deutſchen Wirtſchaſt wtb. Newyork, 5. Dez. Die Blätter beſchäf⸗ tigen ſich in erhöhtem Maße mit Deutſchlands Finanzlage. Wie Aſſociated Preß zu berichten weiß, haben führende Bankleute aufgrund ihrer in Deutſchland eingezogenen Informationen und nach einem geſtern zwiſchen ihnen erfolgten Mei⸗ nungsaustauſch erklärt, daß Deutſchland ſeine mit den ausländiſchen Gläubigern getroffenen Verein⸗ barungen mit gutem Erfolge erfülle. Weiter ſei man in Newyorker Finanzkreiſen der Anſicht, daß die von amerikaniſchen und europä⸗ iſchen Banken an Deutſchland gegebenen kurzfriſti⸗ gen Kredite nicht als zweckmäßig hoch bezeichnet werden könnten. ö Sobald Deutſchland wieder Wege für den normalen Geldkredit und für den Deviſen⸗ verkehr finde, würden Deutſchlands Gläubi⸗ ger bereit ſein, ohne Zögern benötigte Kapi⸗ talien vorzuſchießen. Eine internationale Verſtändigung über die deutſchen Reparationszah⸗ lungen und die Privatſchulden ſei für die finan⸗ zielle Erholung der Welt von weſentſicher Bedeu⸗ tung. Die Newyorker Finanzkreiſe erwarteten zuverſichtlich, daß Frankreich die Notwendig⸗ keit der Aufrechterhaltung einer ſtarken Kredit⸗ poſition für Deutſchland einſehen, und dementſpre⸗ chend mit den übrigen Gläubigern zuſammenarbei⸗ ten werde, um die deutſchen Wirtſchaftsſchulden auf eine geſunde Grundlage zu bringen. Die Beſeitigung der wirtſchaftlichen und der finan⸗ ziellen Stagnation der ganzen Welt hänge eng da⸗ mit zuſammen, daß man für Deutſchland wieder wirtſchaftliches Wohlergehen erreiche. Man er⸗ warte für die bevorſtehende Baſeler Konferenz des Beratenden Sonderausſchuſſes intenſivſte Z u⸗ ſammenarbeit der Finanzexperten. —— Hitler⸗Interview für die englische Preſſe enb. London, 5. Dez. Das Hauptergebnis für die heutigen Morgenblätter bildet ein Inter⸗ view, das Adolf Hitler in Berlin dortigen Vertre⸗ tern engliſcher Blätter gegeben hat. Der Führer der Nationalſozialiſten ſetzte den engliſchen Jour⸗ naliſten ſeine Auffaſſung über die Lage und ſeine Vorſtellungen von der Zukunft auseinander. Er betonte dabei u. a. wieder, daß er nur auf lega⸗ lem Wege vorgehen werde. Denn die Macht liege für ihn praktiſch ſchon in Reichweite und da wäre es eine Dummheit, wenn ſeine Partei ſich auf das Riſiko illegaler Handlungen einlaſſen würde. Zu dem Boxheimer Dokument erklärte Hitler, nie⸗ mand könne ihn für die privaten Taten ſeiner 700 000 Parteimitglieder verantwortlich machen. Zur Frage der Außenpolitik hob Hitler hervor, daß das Verhältnis zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land von erſterem abhänge. Auf eine Politik der Erpreſſung gegenüber Deutſchlands, die zum Ruin führen müſſe, könne ſich Deutſchland nicht einlaſſen. Deutſchland ſei nicht Karthago und Frankreich ſei nicht Rom. Die Forderung nach einer draſtiſchen Verminderung der deutſchen Einfuhr taucht in den Drrrrrrrrrrrrreerennee Er zuckte ſchweigend die Achſeln. Der dicke Wirt ließ die breiten Flügel ſei⸗ ner Uebercharakternaſe förmlich flattern. „Aber Sie ſind doch aus Norddeutſchland, ſtammen aus der Berliner Jejend. Da müßten Sie doch jleich wiſſen, wat ick meene.“ Er ſtrich wohlgefällig in der Nähe ſeines ſtattlichen Bauches herum, ſagte dazu:„Hand uffs Herz, Herr Hausmann, wat jibt et denn Beſſeres in Berlin un um Berlin herum, als'ne jute je⸗ bratene Jans, ſo recht knuſprig muß ſie ſinn und mit Aeppeln ausjeſtoppt. Jrünkohl jehört dazu. Menſch, det is'ne Jöttermahlzeit.“ Bums! Schon wieder hatte die Schulter eins weg.—. 125 „Un nu kommen Sie man runter, Herr Hausmann, zum Eſſen, ſo in'ner halben Stun⸗ de. Sie ſetzen ſich uff die Veranda, da is et ſtille und kühl.“ Heinz verſprach pünktlich zu ſein. Er mußte herzlich lachen, nachdem ſich die Tür hinter Senjor Lopez geſchloſſen hatte. Ein origineller Menſch ſtellte er feſt.. Er ſetzte ſich in den bequemen Lehnſtuhl aus Rohrgeflecht und ließ alles, was ſich ſeit ſeiner Abreiſe von Berlin ereignet, noch einmal er⸗ innernd an ſich vorüber ziehen. Vor allem dachte er an Verena Saperas, und ſein Herz ward weit vor Seligkeit und Glück und vor Sehnſucht nach ihr. Kaum hatte ſie ihn ver⸗ laſſen, da fehlte ſie ihm ſchon wie ein lieber Menſch, der von jeher bei ihm geweſen. Er holte das Medaillonbildchen hervor und be⸗ trachtete es mit dankbar zufriedenen Augen. Ohne das Bildchen hätte er Verenas Bekannt⸗ ſchaft gar nicht gemacht. 1 8 In welcher grauen, verzweifelten Stimmung befände er ſich dann wohl jetzt? wo w n Hitler'ſchen Bemerkungen immer wieder auf. Er brachte die Theorie vor, daß durch Vermeidung des Ankaufes unnötiger ausländiſcher Lebensmittel eine Milliarde Mark im Lande blieben, was den heimiſchen Markt in einem Ausmaße von ſechs bis ſieben Milliarden anregen würde. Die Zeitſpanne, die verſtreichen würde, bis die Nationalſozialiſten die Macht erlangten, entweder allein oder wahrſcheinlicher noch zuerſt auf Koalitionsbaſis— ſchätzte Hitler auf höchſtens 10 Monate.—„Ti⸗ mes„fügen hinzu, man müſſe vielleicht mit der Hälfte dieſer Zeit rechnen. Der Bericht des Korreſpondenten der„Mor⸗ ning⸗Poſt“ hebt hervor, daß Hitler, wenn er auch die gegenwärtige Regelung der Reparationen öf⸗ fentlich anklagte, die Möglichkeit, daß Rußland zahlen würde, nicht ausſchloß. Eine nationalſozia⸗ liſtiſche Regierung würde nur das unterzeichnen, wovon ſie wüßte, daß ſie es ausführen könnte. Aus Hitlers Bemerkungen ſei klar geworden, daß ihm nur eine Reparationsregelung annehmbar er⸗ ſchien, die in wenigen Jahren abgetragen werden könnte. hier ſtattgefundenen Bergzabern, 5. Dez. berfall auf der Landſtraße.) Auf der Landſtraße zu ſchen Bergzabern und Dörrenbach wurde am Fre⸗ tag abend zwiſchen 7 und 8 Uhr der von hier zu Fuß heimkehrende Metzgermeiſter Jakob Hörner von zwei Burſchen überfallen, die Herausgabe ſeh nes Geldes verlangten. Hörner war gefaßt um ſchlug mit ſeinem Stock auf einen der Angreifer ein. Im gleichen Augenblick kamen Straßenpaſſan, ten vorbei. Die gemeinſam aufgenommene Ve folgung blieb erfolglos; die Burſchen entkamen in Dunkel der Nacht. Die Staatsanwaltſchaft ha die Unterſuchung des Vorfalles eingeleitet. Tages nachrichten Montero Präſident von Chile. wtb. Paris, 5. Dez. Wie Havas aus San, tiago de Chile meldet, iſt von den in außer ordentlicher Sitzung verſammelten Cortes und in Anweſenheit zahlreicher Diplomaten Montero zun Präſidenten der Republik bis zum 3. Dezember 1987 ausgerufen worden, nachdem er den Eid auf die Verfaſſung geleiſtet hatte. Sprengſtoffattentet auf ein Erholungsheim. wtb. Kaſſel, 5. Dez. In der vergangenen Nacht wurde in Waldeck am Ederſee auf das Er, holungsheim Wiegand ein Sprengſtoffattentat verübt. Unbekannte Täter brachten vor der Haus tür eine Sprengladung zur Entzündung, deren Wirkung ſo ſtark war, daß ſämtliche Fenſterſchei⸗ ben zertrümmert wurden. Ein Teil der Wände und Decken ſtürzte ein. letzungen. 9 Drahtloſe Hilfe eines deutſchen Dampfers wib. Norddeich, 5. Dez. „Theodor“, der ſich zur Zeit niederländiſchen Küſte befindet, telegraphiſch, daß er hilflos infolge Steuerbru⸗ ches gegen das Ufer treibt. den um 1.30 Uhr aufgenommen. Der Gribel⸗Reederei, groß iſt. Hilfe für den Dampfer„Theodor“. Bremen, 5. Dez. bemühen. ker Sturm. Borkum meldet Windſtärke 8. Mord an einem 19 jährigen Mädchen wtb. Lauenburg, 5. Dez. mark im Kreiſe Lauenburg Tochter des Beſitzers Möhring unter In Das Mädchen hatte am Tage des Mordes Uhr an einer beſtimmten Stelle ſich ließ. Gegen Morgen wurde tener Kehle tot aufgefunden. es mit durchſchnit⸗ Neben der Leiche meſſers. ein Einwohner von Unterbismark verhaftet. er dann? Vielleicht ſäße er noch entſchlußlos in Hamburg herum oder wäre aufs Gerate⸗ wohl irgendwohin übers Meer gefahren, von wo ſich ihm keine gütige helfende Hand ent⸗ gegenſtreckte, um ihn ein Stück Weges in das neue Leben hineinzuführen. ö Lange blickte er auf das Bildchen nieder. Das ſüße, das unendlich liebliche Antlitz dreſer Frau, die längſt tot war, tat es ihm immer von neuem an. Er lächelte ein wenig über ſich ſelbſt, als er ausſann, mit welch leidenſchaft⸗ licher Liebe er dieſe Frau umworben, wenn ſie im Leben ſeinen Weg gekreuzt hätte. Zögernd ſteckte er das Bildchen wieder ein. Er meinte jetzt Verena vor ſich zu ſehen, ihre herben, willensſtarken Züge, ihre klugen Au⸗ gen.— Verena! Er liebte ſie mit Dankbarkeit, mit einem Gefühl von Anklammerungsbedürfnis. Anders liebte er ſie, als er jene blonde Frau geliebt hätte. g 155 mer lag im zweiten Stock; ein kleiner, breitkronigen Palmen eingefaßter Platz von öff. nete ſich unter ihm. Eine Indianerfrau ſpielte deren dort mit zwei dunkellockigen Kindern, Jauchzen bis zu ihm heraufdrang. Ein hüdſch gedeckter Tiſch erat Heinz dann unten auf der Veranda. Der Wirt ſelbſt führte Heinz hin und blieb bei ihm ſitzen. Er ließ ihn eſſen und plauderte dabei. Heinz lobte das Fleiſch. e ee e e, e, ee, Pablo Lopez lachte:„Wenn unſer Fleiſch nich jut wäre! Hier ſind Sie doch in det Hir⸗ tenland, hier ſind Sie doch direktemang an der Fleiſchquelle. Wiſſen Sie, det meiſte ſoge⸗ nannte arjentiniſche Fleiſch exportiert alles Er trat an die offene Balkontür. Sein Zim⸗ Irunde von die Ochſen oder in Büchſen ſchleppen die Schiffe Vieh rüber nach dem Kontinent. Det wir de Er unterbrach ſich. käufer, wat? Mir wundert man bloß, det S8 nich Spaniſch können. Wenn Sie mit di Wirt mit dem Abruzzenräuberausſehen wa einkäufer war. Welt hätte ſehen wollen, wäre er hierher ge kommen in der Hoffnung, auf irgendeine Eſtanzia Beſchäftigung zu finden. Der maſſide Kopf mit dem fettglänzendel e bewegte ſich pendelnd hin um her. 8 eee 5 1 70 1 „Junge, Junge, Junge! Wie kann mat bloß ſo 115 1777 55 ohl een in die Welt u rennen. Na, hoffentlich finden Sie een Pläh ken), i e eee Jetzt regte ſich in Heinz Hausmann Neu gier. Er wußte ſo wenig von Verena Sape taz Nicht viel mehr, als daß ſie ein lieber, gute Menſch war, daß ihr Vater ſaß und ſie ihres Vaters be e Der Beſitzer des Hause erlitt durch umherfliegendo Splitter ſchwere Ver Dampfuß in der Nähe der meldet funken Die SOS⸗Rufe wur Es handel ſich wahrſcheinlich um den deutſchen Dampfer der; der 919 Bruttoregiſtertonnen Der geſtrandete Dampfaf „Theodor“ befindet ſich in der Nähe von Texel Ein aus Borkum ſtationierter Bergungsſchleppaß iſt ſofort zur Hilfeleiſtung ausgelaufen. Er wioßß jedoch wahrſcheinlich wieder umkehren, da inzwiſchaß Nachrichten eingelaufen ſind, daß ſich bereits meh rere Schiffe um das in Seenot befindliche Schiff An der oſtfrieſiſchen Küſte herrſcht ſta- Unter bia, iſt die 19 Jahre alte ſeltſam aß Umſtänden einem Verbrechen zum Opfer gefallen einenß Brief mit der Aufforderung erhalten, bis um 6.30% einzufinden Es blieb aber zu Hauſe. Gegen 7 Uhr wurde jedoch an ſein Fenſter geklopft, wrrauf es das Haus ver und Rinder, vol. Hammeln und Schafen. Lebendig oder tot, et nähren die Viecher Uruguay. Als Jefrierfleiſß unſeth Beſte for uns behalten, det es doch klar, wat? „Ick oller Quatſchkopp, verzappe aber ol 0 Kamellen, nich wahr? Denn Sie ſind doch Ju Durch die Zuſammenarbeit der Berliner Beamten Fleiſchfritzen deutſch reden, verſtehen die keene Dunſt un hauen Ihnen fründlich über't Ohr Heinz Hausmann merkte ganz deutlich, de neugierig, denn das hatte der Schlaue längſ heraus, daß er kefn Fleiſch⸗ oder Konſerveyß Er erklärte kurz, er habe in Deutſchlan 5 ſeine Stellung als Gutsinſpektor aufgeben miſf ſen, und weil er gern einmal etwas von dei Keine deutſchen Verluſte beim Ruſtland⸗ geſchäft. enb. Berlin, 5. Dez. In einem Berliner Vor⸗ nittagsblatt wird behauptet, daß Deutſchland im geſchäftsverkehr mit Rußland große Verluſte des⸗ vegen erlitten habe, weil die meiſten Verträge auf pfundbaſis abgeſchloſſen ſeien. Es wird von einem Heſamtverluſt von 200 Millionen geſprochen. Von unterrichteter Seite wird dieſe Nachricht als abſo⸗ lut unrichtig bezeichnet. Die Verträge mit Ruß⸗ land ſind faſt ausſchließlich in Reichsmark abge⸗ ſchloſſen worden, nur ein ganz verſchwindend ge⸗ einger Teil iſt auf Pfundbaſis geſtellt, ſodaß von irgendwelchen weſentlichen Verluſten nicht die Rede ſein kann. Der Reichskanzler und die Univerſitäten Gießen und Roſtock. enb. Berlin, 5. Dez. Von amtlicher Seite wer⸗ den die Gerüchte, daß Reichskanzler Brüning bei den beteiligten Regierungsſtellen für eine Auf⸗ hebung der Univerſitäten in Roſtok und Gießen ein⸗ getreten ſei, als unzutreffend bezeichnet. Eigenartige Wetterverhältniſſe in Sowjet⸗ rußland. witb Moskau, 5. Nov. In der Sowjetunion werden augenblicklich ſeltſame Wetterverhält⸗ niſſe babachtet. Aus Murmanſk am nördlichen Eismeer werden zwei Grad Wärme gemeldet. Dagegen herrſcht in der wegen ihres ſonſt milden Klimas bekannten Krim eine Kälte von 20 Grad. Die Straßen von Kertſch frie⸗ ren bereits zu. Auch hier in Moskau herrſcht zurzeit froſtiges trockenes Wetter. Muſiker wegen verſuchten Verrats militäri⸗ ſcher Geheimniſſe verurteilt. enb Berlin, 5. Dez. Der erſte Strafſenat des Kammergerichts verurteilte den Muſiker Georg Dupke wegen verſuchten Verrats mili⸗ täriſcher Geheimniſſe zu Gunſten Polens zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt. Dupke hatte verſucht, ſich wichtige Nachrichten über den Verteidigungszuſtand an der Grenze zu verſchaffen. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Der Lübecker Prozeß wtb. Lübeck, 5. Dez. Dispoſitionen fand heute eine Sitzung im Tuber⸗ tuloſeprozeß ſtatt.— Zu Beginn der Verhand⸗ lung beantragte Rechtsanwalt Dr. Ihde die Ver⸗ nehmung von Oberregierungsrat Dr. Volger darü⸗ ber, daß der lübeckiſche Staat den Eltern ſämtlicher mit BCG. gefütterten Kinder ange vor Beginn des Prozeſſes ein Uebereinkommen angeboten habe, wonach der Lübecker Staat ſämtliche Schäden über⸗ nehmen wollte, wenn ein Verſchulden irgendeiner Perſon anzunehmen geweſen wäre, für die der Staat nach Paragraph 839 BGB. einzuſtehen habe. Dr. Volger ſoll auch darüber gehört wer⸗ den, daß die überwiegende Mehr eit der Eltern die⸗ ſes Angebot bereits angenommen hat. Entgegen früheren Lynchjuſtiz an einem Neger. wib. Salisbury(Maryland), 5. Dez. Ein Neger, der geſtern nachmittag einen Mann erſchoſ⸗ ſen und ſich ſelbſt verwundet hatte, wurde in der Nacht aus ſeinem Bett im Krankenhaus gezerrt und im Hofe des Gerichtshauſes von einer 200⸗ N löpfigen Menſchenmenge lag ein Taſchentuch und die Klinge eines Raſier Unter dem Verdacht des Mordes wurdt 95 10 an einem Baum aufge⸗ hängt. Internationale Rauſchgiſt⸗ Schmuggelbande verhaſtet enb. Berlin, 5. Dez. In der Nacht zum 1. ds. Mts. verhafteten Beamte des Rauſchgiftdezernats auf dem Bahnhof Friedrichſtraße den als Rauſch⸗ gifthändler bekannten Kaufmann Auguſt Del⸗ Gracio aus Newyork aus dem Zuge heraus. Durch ſeine Feſtnahme iſt man im Laufe der Unter⸗ ſuchung einem großen Rauſchgift⸗ ſchmuggel auf die Spur gekommen, der von der Türkei bis Amerika reicht. der Zentralſtelle zur Bekämpfung des Rauſch⸗ gifthandels und der Hamburger Kriminalpolizei iſt es gelungen, im Hamburger Freihafen 27 Kiſten und Pakete mit insgeſamt 250 Kg. Mor⸗ phium zu beſchlagnahmen, die aus der Türkei ſtammten und in Würfelform verſandtbereit fürs Ausland fertigſtanden. Zugleich konnte ein ge⸗ wiſſer Karl Frank und ſein Komplize Bater, die beide aus Hamburg ſtammen, und mit Del⸗Gracio in ſtändiger Geſchäftsverbindung ſtehen, feſtgenom⸗ men werden. Del⸗Gracio kommt als Abnehmer und vermutlicher Geldgeber der Bande in Frage. Nach anderen in die Angelegenheit verwickelten Perſonen wird noch gefahndet. Straſverfolgungen in Deviſenſachen enb. Berlin, 5. Dez. Der Reichswirtſchafts⸗ miniſter hat unter Hinweis auf die erweiterten Strafbeſtimmungen der Verordnung bes Reichsprä⸗ ſidenten vom 17. November die Deviſenbeſpirtſchaf⸗ tungsſtellen erſucht, jedesmal, wenn ſich, ſei es bei Anträgen auf Genehmigung oder bei Erſtattung der monatlichen Nachweiſungen oder aus ſonſtigem Anlaß, der begründete Verdacht einer nach der Deviſenordnung und den Durchführungsverord⸗ nung. ergibt, der zuſtändi⸗ 0 e Deviſenbewirtſchaftundsſtellen ſollen in jedem der artigen Fall außerdem prüfen, ob ſonſtige Maß⸗ nahmen, etwa die Entziehung der allgemeinen Ge⸗ nehmigung und die Verweigerung weiterer Ein⸗ zelgenehmigungen zu ergreifen ſind. Außerdem iſt den Deviſenbewirtſchaftsſtellen nahegelegt wor⸗ den, ſich zur Aufklärung zweifelhafter Tatbeſtände der Einforderung eidesſtattlicher Verſicherungen zu bedienen. Schwarzer Tag in Wallſtreet Baiſſe für deutſche Bonds.— Gerüchte. Newyork, 5. Dez. Im Zuſammenhang mit Gerüchten von einem innerhalb der nächſten 24 Stunden bevorſtehenden Staatsſtreich in Deutſch— land erlebte Wallſtreet einen ſchwarzen Tag. Beſonders ſchwer betroffen Werte. Die Young⸗Anleihe einen neuen Tiefrekord. Der iſt gleichfalls ſtark abgeglitten. Newyork, 5. Dez. In Newyorker Bankkreiſen führt man die neue Flut von Gerüchten über Deutſchlands Abſicht, ein Moratorium für Privatſchulden zu verlangen, auf die unverant⸗ wortlichen Attacken einer Gruppe von Baiſſiers zurück, die am amerikaniſchen Bankaktienmarkt engagiert ſind und durch Gerüchte über Deutſchland hoffen, die Bankaktienkurſe Amerikas zum Fallen zu bringen. Obwohl das bekannt war und obwohl die Großbanken, die in ſtändiger radiophoniſcher Verbindung mit Berlin ſtehen, ſofortden Ge— rüchten energiſch entgegentraten, ſanken die Kurſe für deutſche Bonds ſoweit herab, daß das Niveau der deutſchen Werte heute dem der in Verzug befindlichen latein-amerikaniſchen Staa⸗ ten und Provinzen entſpricht. Eine notwendige Forderung: Fort mit Bata! waren deutſche erreichte mit 25½ Kurs der Mark Die G6⸗prozentige Preußenanleihe ſchloß bei— ſpielsweiſe mit 17, die 6 ½⸗prozentige Berliner Anleihe mit 19, die Nürnberger Stadtanleihe mit 18 und zahlreiche andere ſtaatliche und kommunale ja auch Induſtriebonds ſchloſſen um 20 herum. Durch die Angriffe auf Deutſchlands Kreditwür⸗ digkeit wurden ſchließlich auch amerikaniſche Werte in Mitleidenſchaft gezogen, womit die Baiſſier⸗ gruppe den gewünſchten Erfolg erzielte. Die ame— rikaniſchen Bankaktien, die ſich in den letzten Tagen hartnäckig behauptet hatten, ſchloſſen mit Durchſchnittsverluſten von 6—10 Prozent. In Wallſtreet erwartet man intereſſiert die Wir— kung des Interviews, das Hitler geſtern den amerikaniſchen und engliſchen Korreſpondenten im Kaiſerhof in Berlin gewährte und worin er ſein Wort für die Anerkennung der Privatſchulden Deutſchlands verpfändete.(Wir geben vorſtehende Meldungen mit Vorbehalt wieder. Red.) Gründung der Diskont⸗Compann⸗ Aktiengeſellſchaft wtb. Berlin, 5. Heute vormittag fand in den Räumen der Reichsbank die Gründung der Diskont⸗Company⸗Aktiengeſellſchaft ſtatt. An der Gründung haben ſich durch Uebernahme von Aktien folgende Banken und Bankhäuſer beteiligt: Deutſche Gold⸗Diskontbank; Bank für Deutſche Induſtrieobligationen; Deutſche Verkehrskredit— bank A.⸗G.; Preußiſche Staatsbank(Seehand— lung); Deutſche Bank und Diskonto-Geſellſchaft; Berliner Handelsgeſellſchaft; S. Bleichröder; Commerz- und Privatbank A.-G.; Darmſtädter und Nationalbank, Kommanditgeſ. auf Aktien; Delbrück, Schickler u. Co.; Deutſche-Giro-Zentrale, Deutſche Kommunalbank; Dresdner Bank; Hardy u. Co., GmbH.; Mendelsſohn u. Co.; Reichskredit— Do Dez. Kauft deutſche Schuhe! Thomas Bata iſt bekanntlich der große tſchechiſche Schuhinduſtrielle, deſſen ausbeute— teriſches Produktions- und Abſätzſyſtem nicht ſcharf genug gegeißelt werden kann. Nach ſei⸗ ner Auffaſſung hat jeder Menſch, insbeſon⸗ dere in den ziviliſierten Ländern, Anſpruch auf mindeſtens zwei Paar Schuhe im Jahr. Durch ſeine Methode will er es ermöglichen, daß jeder Einzelne ſich die ihm jährlich zuſte⸗ henden zwei Paar Schuhe kaufen kann. Durch die Befriedigung dieſes Bedürfniſſes an Schuhen„wird der einzelne aus den Niede⸗ rungen des Daſeins zur vollen Würde des Meuſchtums hervorgehoben und ſomit der Kernfrage des Lebens, der Kultur und Zivili⸗ ſation zum Erfolge verholfen.“ Mit dieſer menſchenfreundlichen Bemäntelung verteidigt Bata ſein Syſtem. In einem Prozeß gegen den Schriftſteller Philipp, der in ſeinem Buch „Der unbekannte Diktator“ ſchwere Vorwürfe gegen Bata erhoben hat, hat das Kammer⸗ gericht zu Berlin über die Bataſchen Metho⸗ den wie folgt geurteilt:„Hält man alles Er⸗ örterte zuſammen, ſo verlangt die Annahme immer größere Wahrſcheinlichkeit, daß durch eine aufs äußerſte geſteigerte Ausnutzung des ökonomiſchen Machtelements— mit Hilfe ei⸗ nes pfychologiſch aufs klügſte durchdachten Sy— ſtems— Erſcheinungen gezeigt werden, die ſich — nach dem Sprachgebrauch der„Ausbeu— tungstheorie“— als ſtärkſte„Ausbeutung“ der Arbeiterſchaft darſtellen“. Durch fortdauern— den Lohndruck und wiederholte Preisſenkun⸗ gen hat Bata es erreicht, daß die Tſchechoſlo⸗ wakei im Jahre 1928 unter den ſchuhausfüh⸗ renden Ländern an die erſte Stelle gerückt iſt. Seine Schuhe werden in der Tſchechoſlowakei von Arbeitern unter den ſchlechteſten Lohn— und ſozialen Verhältniſſen hergeſtellt. Durch erhöhten Zollſchuz gelang es der deutſchen Regierung im Jahre 1928, die Einführung der Bata'ſchen Schuhe langſam zurückzudrän⸗ gen. Bata verſuchte nunmehr, um die Scharte wieder auszuwetzen, in Deutſchland ſelbſt eine Produktionsſtätte zu gründen. Die Verhand— lungen, die er im vorigen Jahre mit dem preußiſchen Fiskus gepflogen hat, zwecks An⸗ kaufs eines Grundſtücks in Oberſchleſien, ſind noch lebhaft in der Erinnerung. Den zahlrei⸗ chen und heftigen Auftritten in der Preſſe iſt es zu verdanken, daß dieſer Vertrag ſeiner⸗ zeit nicht zuſtande gekommen iſt. Auch im Preußiſchen Staatsrat wurden gegen die ſchwe⸗ ren wirtſchaftlichen ſozialen und politiſchen Folgen eines ſolchen Vertrages ſtarke Beden⸗ ken geltend gemacht. Leider gibt es aber bis heute keinerlei 5eſetzliche Handhabe, Nieder— laſſungen derartiger fremdländiſcher Schäd⸗ linge auf deutſchem Boden zu verhindern. Bata verhandelte durch eine in Deutſchland anſäſ⸗ ſige und eingetragene Geſellſchaft deutſchen Rechts, die ſich auch einen deutſchen Namen zugelegt hat und überall, wo ſie will, Boden zur Niederlaſſung und Aufnahme einer Fa⸗ brikation erwerben kann. Es iſt ſehr bedauer— lich, daß es Bata ſchließlich doch gelungen iſt, in Deutſchland feſten Fuß zu faſſen. Wie be— kannt wird, hat er nunmehr ein in Schleſien gelegenes Grundſtück aus Privathand erwor- ben. Bereits ab 1. Dezember ſoll die Schuh— fabrikation mit etwa 600 bis 800 Arbeitern aufgenommen werden. Im Hauptgeſchäftsvier— tel der Berliner Innenſtadt hat Bata inzwi⸗ ſchen in unmittelbarer Nähe der Hauptver— kaufsſtellen der alteingeſeſſenen Geſchäfte die erſten Schuhläden eröffnet. Die Eröffnung weiterer Geſchäfte ſteht in Kürze bevor. Auch in Emden und Wilhelmshaven werden bereits Filialen eingerichtet. Nies soll die Abzüstungskonfeꝛenz kagen— aber cuann? 3 ö ö a Der neue Saal im„Palais Electoral“ in Genf, 600 die endgültige Abrüſtungskonferenz tagen ſoll. Allerdings iſt der Zeitpunkt des Kouferenzbe⸗ ginns heute unklarer als je, und es ſcheinen Beſtrebungen im Gange zu ſein, den Beginn der Verhandlungen auf unbeſtimmte Zeit zu vertagen geſellſchaft A.-G., ſämtlich in Berlin. Braunſchivei⸗ giſche Staatsbank(Leihhausanſtalt Braunſchw.); Gebrüder Arnold, Dresden; Sächſiſche Staatsbank, Dresden; Barmer Bankverein Hinsberg, Fiſcher u. Co., Komm.⸗Geſ. auf Aktien, Düſſeldorf; Sim. Hirſchland, Eſſen; M. M. Warburg u. Co., Ham⸗ burg; Strauß u. Co., Karlsruhe; A. Leoy, Köln; Sal. Oppenheim jr. u. Cie., Köln; Allgemeine Deutſche Kreditanſtalt, Leipzig; Bayeriſche Hypo— theken⸗ und Wechſelbank, München; Bayeriſche Staatsbank, München; Baheriſche Vereinsbank, München; Merck, Finck u. Co., München. Bunte Seitung Vogelgeſang und Wetter. Langjährige Beobachtungen haben dem engliſchen Vogelforſcher H. W. Alexander die Ueberzeugung gegeben, daß der Geſang der Vögel in unmittelbarem Zuſammenhang mit der Wetterbildung ſteht. Danach haben Ver— änderungen des Wetters, vor allem der Ein⸗ bruch ſtrenger Kälte oder Schneefalls, Einfluß auf Qualität und Quantität des Vogelgeſangs doch äußert ſich die Wirkung bei den verſchie⸗ denen Arten verſchieden. Froſtwetter beiſpiels⸗ weiſe mindert die Geſangsproduktion bei den Arten, die, wie Lerchen und Droſſeln, ihr Futter am Boden ſuchen, während kalte Win⸗ de die gleiche Wirkung bei Vögeln hervorbrin— gen, die zumeiſt auf Bäumen leben und dor; auf Nahrung ausgehen. Andere Gattungen. z. B. die Kohlmeiſe, reagieren ſtimmlich auf den Sonnenſchein, andere wieder, wie die Am⸗ ſeln, werden durch Regen augenſcheilich zum Singen angeregt. Der engliſche Ornithologe nimmt zwar an, daß die Wirkung von Son— nenſchein oder Regen mit der Futtergelegen⸗ heit zuſammenhängt und daher die genann— ten Singvögel zur ſtimmlichen Betätigung anregt, dem ſteht aber die Wahnehmung ent⸗ gegen, daß Regen die Singfreudigkeit der Am⸗ ſeln ungleich mehr anreizt als die anderer Vertreter der Familie der Droſſeln, obgleich die Futter- und Ernährungsverhältniſſe bei allen die gleichen ſind. Ein Clearinghaus für Schriftſteller. Die Schwierigkeiten, mit denen franzöſiſche Schriftſteller bei der Einziehung der fälligen Tantiemen für ihre im Ausland aufgeführten Theaterſtücke rechnen müſſen, haben den Wunſch aufkommen laſſen, eine internationale Abrech— nungsſtelle in Form eine Clearinghauſes zu begründen, in dem Schulden und Forderungen der franzöſiſchen und ausländiſchen Autoren durch gegenſeitige Abrechnung untereinander ausgeglichen werden ſollen. Charles Mere, der Präſident der Geſellſchaft der Autoren, er— klärt, daß die Frage mit dem deutſchen Schrift⸗ ſtellerverbande erörtert worden, und daß aus dieſen Verhandlungen der Gedanke einer Ver— mittlungsanſtalt für den Zahlungsverkehr er— wachſen ſei. Danach würden die Zahlungen, die franzöſiſchen Schriftſtellern aus dem Aus— lande zuſtehen, mit denen verrechnet werden, die ausländiſche Autoren für ihre Theaterſtücke und Bücher zu fordern haben, die in franzöfi⸗ ſcher Ueberſetzung erſchienen ſind oder auf franzöſiſchen Bühnen aufgeführt wurden. Da es ſich dabei um einen bargeldloſen Verkehr handelt, würde der Zahlungsausgleich im An— weiſungs- und Scheckverkehr erfolgen, ohne daß bares Geld die Grenze zu überſchreiten brauchte. 2,5 Milliarden für das Weihnachts⸗ geſchäft. Die Hoffnung der Geſchäftswelt in den Vereinigten Staaten auf ein gutes Weih— nachtsgeſchäft gründet ſich nicht zuletzt auf die Milliarden, die im Laufe des Jahres in die Kaſſen der ſogenannten„Weihnachtsklubs ge— floſſen ſind und in dieſen Wochen unter die 12 Millionen Einzahler verteilt werden. Dieſe „Weihnachtsklubs“ ſind Sparkaſſen zu Nutz u. Frommen der nur mit beſcheidenen Mitteln geſegneten Perſonen, die im Laufe des Jahres Dollar auf Dollar eingezahlt haben, um zum Feſt die Spargelder zum Einkauf von Weih— nachtsgeſchenken zur Verfügung zu haben. Seit dem Vorjahr iſt die Zahl dieſer Sparer um eine Million auf zwölf Millionen angewach— ſen, die im laufenden Jahre die anſehnliche Summe von rund 2,5 Milliarden Mark ein— gezahlt haben. Die Bekanntgabe dieſer Ziffer durch den Präſidenten der„Weihnachtsklubs“, Mr. Rawl, hat allgemein überraſcht, denn auch die optimiſtiſchſten Schätzungen rechneten damit, daß die ſchwierige Wirtſchaftlage in ei⸗ ner Enſchränkung der Spargelder ihren Aus— druck finden würde. Es iſt zwar nicht wahr— ſcheinlich, daß die genannte Summe von 2,5 Milliarden Mark ſofort in den Verkehr ge— langt, immerhin berechtigen frühere Statiſti⸗ ken zu der Hoffnung, daß ſie dem Geſchäft ei⸗ nen ſtarken Antrieb geben werden. Die Schät⸗ zungen gehen dahin, daß 38 Prozent der ein⸗ gezahlten Beträge zum Kauf von Weihnachts— geſchenken verwendet werden. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 558 Stück Verkauft 351 Stüch Milchſchweine das Stück 3— 7 Mk. Läufer das Stück von 10—16 Mk. Einleger das Stück zu 25 Mk. 1 5 2 e