Lokale Nachrichten + Todesfall. Unſere achtbare Mitbürgerin, Frau Karolina Spieler Witwe, geborene Edinger, hat das Zeitliche geſegnet. Die Beerdigungszeit iſt aus der Anzeige erſichtlich. * Feierabendſtunden einhalten. Wir machen die Herren Gaſtwirte und auch Gäſte darauf aufmerkſam, daß polizeilicherſeits ſtreng da⸗ rauf geachtet wird, daß die Polizeiſtunde pünktlich eingehalten wird. Wir empfehlen deshalb, die Gaſt⸗ ſtätten pünktlich zu ſchließen um Strafmandaten aus dem Wege zu gehen. * Angeſtellten⸗Verſicherung. Auf den heutigen Lichtbilder Vortrag wird nochmals hingewieſen. Da Aufklärung nötig iſt, dürfte das Erſcheinen aller Intereſſenten zu erwarten ſein. 8 Kanarien ⸗Ausſtellung. Bei der am 5.—7. Dez. ſtattgeſundenen großen Kanarien: ausſtellung der Mannheimer Kanarienzüchtervereine, erhielt Herr Jak. Sch alk 1. von hier, in der „Allgemeinen Klaſſe“ den 1. Ehrenpreis, in der „Selbſtzuchtklaſſe“ den 2. Ehrenpreis. Herr Schalk iſt wohl der älteſte Züchter am Platze und gratu, lieren wir ihm zu dieſem ſchönen Erfolge.„Gut Hol! * Geſang⸗Verein„Sängertreue.“ Auch in dieſem Jahre wieder wartet der vorgenannte Verein mit einer großzügigen Theatervorſtellung auf. Ausnahmsweiſe beginnen wir dieſesmal bereits um 4 Uhr mit dem Hinweis, daß der Beſuch nur den Mitgliedern nebſt Angehörigen geſtattet iſt. Wie ſchon in vergangenen Zeiten, ſo iſt auch die Spie- lerſchar am kommenden Sonntage eifrigſt beſtrebt, erſtklaſſige Genüſſe in die Herzen aller eindringen zu laſſen; ungeheuer ſpannende, ſowie ergreifende Begebenheiten halten mit dieſem klaſſigen Schauſpiel (beſtehend aus 5 Akten) laufend Schritt. ö Es iſt betitelt„Der Schuß im Erlengrund.“ Ein drin⸗ gendes Anliegen ſei unſeren werten Sangesbrüdern dahingehend unterbreitet, daß alle ausnahmslos dieſe Vorſtellung beſuchen ſollen. Die Aufführung am 3. Jan. k. Js. iſt ſür Freunde und Gönner des Vereins, nicht zuletzt für das theaterliebende Publikum Viernheims beſtimmt. Der Eintritt am Sonntag iſt der Notzeit entſprechend gehalten und beträgt ausnahmslos 40 Pfg. Alle ſollen ſich er⸗ gbtzen und Freude haben an dieſer Darbietung und für einen gemütlichen Aufenthalt verbürgt der ge⸗ räumige Schützenhofſaal in ſeiner ſonderlichen Art. Auch unſere Sangesfreunde von Altenbach werden zum großen Teil die an ſie ace Einladung kzeptieren. ſodaß im Kreiſe Gleichgeſinnter einige ſchbne g Kein Sangesfreund Alle müſſen kommen und die An⸗ Der gute Eindruck auf die ſchöne Stunden verlebt werden. darf fernbleiben. gehörigen mitbringen. auswärtigen Sangesfreunde muß in der Scheide ſtunde einkehren durch den Niederſchlag. Es war ein vollbeſetztes Haus im Kreiſe froher Sanges- brüder.(Siehe Inſerat.) * Auskunft über deutſchen Seiden⸗ bau. Seidenraupenzucht und Maulbeerkultur er- teilt Intereſſenten koſtenlos(Rückporto erbeten) Be⸗ ratungsſtelle deutſcher Seidenbau, Weinböhla(Bez Dresden), Schließfach 22 3. Sieg des Turnerbundes. Turnerbund Viernheim zum 3 Male Sieger im Gerätemanuſchaftskampf. Vor einem gutbeſetzten Haus fand am Sams- tag abend der dritte Mannſchaftskampf der Vereine Turnerbund Viernheim, Tv. Sulzbach, Tv. Heppen⸗ heim und Ty. Bürſtadt in letzterem Lokal ſtatt. Allgemein war die Spannung bei dieſer Begegnung da Tb. Viernheim ſchon zweimal Sieger dieſer Kämpfe geworden war. Um es vorweg zu ſagen, auch zum 3. Male ſiegte die gute, ausgeglichene Viernheimer Gerätemannſchaft, ſo ihre Beſtändigkeit erneut beweiſend. Gleich bei den beiden Uebungen am Barren holte ſich der Tb. Viernheim einen Vorſprung von 26 Punkten gegen den nächſtfolgen⸗ den Verein. Und ſo ging es fort von Gerät zu Gerät, und der Sieg wurde Viernheim zur Gewiß⸗ heit als Viernheims Mannſchaft am Reck abermals 20 Punkte mehr erzielte. Auch bei der Freiübung zeigte ſich ein guter Fortſchritt, ſodaß das Endreſul⸗ tat ein ſicherer Sieg war. Mit 31 Punkten ging zum drittenmal Tb. Viernheim als Sieger aus dieſem Kampf hervor. Hoffen wir, daß auch der letzte Kampf in Heppenheim ein ſicherer Erfolg werden wird. In einer herrlichen Anſprache nahm am Schluſſe der Gauvertreter des Riedgaues die Siegerehrung vor, die folgendes Ergebnis zeigte: Geſamtſieger Tb. Viernheim, 2. Sieger Sulzbach, 3. Bürſtadt, 4. Heppenheim, Beſter Einzelturner Schmitt, Sulzbach; es folgen: Adam Kühlwein, Valtin Träger, Hans Effler, Mathias Träger, Engelbert Müller und Nik. Adler, ſämtliche vom Tb. Viernheim. Ein dreifach„Gut Heil“ dem Sieger! FFP. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden EEFFEFCFCCͤͥͤã ĩ³ð2öu! d Gaſtwirte⸗Verein. Donnerstag abend 8 ¼ Uhr Verſammlung im Roſengarten. Um vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 10. ds. Mts., abends 8 Uhr Vorſtandsſitzung mit Ausſtellungsleitung im Gaſthaus zur friſchen Qulle. Püntliches Erſcheinen erwartet g Der Vorſitzende. Krieger u. Soldaten⸗Verein Teutonia(Schützen⸗ abteilung). Mittwoch, den 9. Dezember, abends — Flergestellt in den Persil Werken! 410% Ri d 8½½ Uhr, Zusammenkunft im Lokal. Auch die Theaterſpieler wollen erſcheinen.(Kein Trink⸗ zwang). Der Vorſtand. Kartell der chriſtl. Gewerkſchaften. Donnerstag, den 10. Dezember, abends 8 Uhr, im Ketteler ⸗ ſälchen 1. Lichtbilder⸗Abend. Tagesordnung; 1. „Gewerkſchaftsarbeit in der Kriſe“(Koll. Vogt⸗ Mannheim), 2. Lichtbildervortrag.„Gewerk; ſchaftliche Jugendarbeit“(Koll. Bell⸗Mannheim). Zu dieſer Veranſtaltung ſind alle Mitglieder und deren Angehörige herzlichſt eingeladen.(Kein Trinkzwang). Der Kartellvorſtand. Geſang⸗Verein„Sängertreue“. Donnerstag abend halb 8 Uhr Bühnenprobe. Der Spielleiter. Bekanntmachung. Als gefunden wurde ein Herrenfahrrad hier abgeliefert. Viernheim, den 8. Dez. 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. — Der Sündenbock Er wird nie ausſterben, denn er wird ungemein häufig benötigt. Jeder braucht ihn, der Abas verſiebt hat und zu feige iſt, dies vor anderen oder auch nur vor ſich ſelbſt einzugeſtehen. Er ſchiebt ſeine eigene Schuld dann eben auf den. den man den Sündenbock nennt— In. der Mehr- zahl der Fälle wird der Sündenbock ja zwar ein Menſch ſein, aber es iſt ſehr wohl möglich, daß irgend eine nicht von Menſchen beeinflußte Einwir⸗ kung als Sündenbock verwendet wird. So kommt es beiſpielsweiſe garnicht ſo ſelten vor, daß man ſich beim Zuſpät⸗Kommen mit dem anhaltenden Regen entſchuldigt, wenn auch dieſer Regen durch⸗ aus kein Verhinderungsgrund geweſen iſt. Zuweilen allerdings, und beſonders dann, wenn er ein Menſch iſt, kann der Sündenbock auch unbequem werden. Nämlich dann, wenn er von der Rolle erfährt, die er ſpielen ſoll, und wenn er mit dieſer Rolle nicht einverſtanden iſt. Dann kann er zur ungelegenſten Zeit die ſchönſte Aus⸗ rede und Schwindelei aufdecken und zu mehr als peinlichen Situationen Anlaß geben. f 5 Wer einen Sündenbock braucht, beweiſt damit in keinem Falle beſonders gute Charakterzüge. Noch viel peinlicher aber muß es berühren, wenn man jemanden ohne vorherige Prüfung irgend einer Ungehörigkeit oder einer Verfehlung beſchul. digt, nur weil man auf„die günſtige Gelegenheit ſchon lange gewartet hat. Und wenn dieſer Schein ſich dann als trügeriſch und falſch erwieſen, hat, etwas von der Anſchuldigung iſt immer hängen geblieben. Bekanntmachung. Das der Gemeinde gehörige Vorfallbandage— wurde nach der letzten Verwendung nicht wieder zurückgegeben. Da dieſes durch einen Land⸗ fordern wir hier— mit denjenigen Landwirt, welcher das Bandage noch in ſeinem Beſitze hat, auf, für die Zurückbringung gerät wirt dieſer Tage verlangt wurde, beſorgt zu ſein. Viernheim, den 8. Dezember 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 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Viernheim 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand— kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal-Anzeigeblatt in Viernheim 0 zeig 0 Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkontb Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 286 Sur neuen Notverorònung Die neue Notvexordnung, die ſeit Monaten vom ganzen deutſchen Volke mit Spannung erwartet wurde, iſt nun nach langer heißer Arbeit der maßgebenden Kreiſe ans Tageslicht gekom— men. Sie bringt durchgreifende Maßnahmen auf den verſchiedenſten Gebieten, aber auch neue ſchwere Opfer; die nur getragen werden können, wenn ſich die Preis- und Tarifſenkungsaktion auch wirklich voll und ganz den Erwartungen gemäß auswirkt. Der neuen Verordnung wird man das Zeugnis nicht verſagen können, daß ſie den Grundſatz der ſozialen Gerechtigkeit verfolgt u. über— all das ehrliche Streben nach einem Ausgleich zeigt. Zu dieſem Zweck iſt das Lohn- und Preisproblem in die engſte Beziehung gebracht worden. Obgleich ſeit jener Zeit, in der das Wort von der Preis— ſenkungsaktion zum erſten Male fiel, die geſamten Lebenshaltungskoſten ſich vermindert haben, herrſcht doch die Ueberzeugung, daß durch dieſe Verminderung im allgemeinen der Lohn- und Gehaltsausfall nicht wettgemacht worden iſt. Die neue Notver ordnung will aber nunmehr frühere Fehler und Unterlaſſungen vermeiden. Sie verfügt mit der Einkommensverminderung zu dem gleichen Termin eine Herabſetzung der ſtarren Ausgaben, die, wie Miete und Hypotheken- Senkung der notwendigen Aufwendungen für das tägliche Leben wird ſofort eintreten. Dieſe vorbehalten. Er hat durch Machtvolltommenheiten erhalten, um die in An— griff genommene Preisſenkungsaktion fortzuführen. Die nächſte Zeit wird zeigen müſſen, ob ſich die Hoffnungen nach dieſer Richtung er⸗ füllen. Daß ſie erfüllt werden, iſt eine weſentliche Vorausſetzung für das Gelingen des großen Wertes, das zu vollbringen ſich die Reichsregierung zum Ziele geſetzt hat. Und dieſes Ziel wird nur dann erreicht werden, wenn die Reichsregierung ihre Autorität in einer Weiſe verſtärkt, daß nirgendwo auch nur der Gedanke an irgendwelche Nebenkräfte und Nebengewalten aufkommen kann. Eine Regierung, die dem deut⸗ ſchen Volke ſoviel zumutet, muß ſichſehr ſtark fühlen. Das Kabinett Brüning hat trotz einer ſchmalen parlamentariſchen Baſis und trotz der lauernden Gegner rechts und links in der Tat eine ſehr ſtarkte Poſition. Die Frage der nächſten Zukunft wird die ſein, mit welcher Energie die Reichsregierung gegenüber allen zerſetzenden Elementen ſich zu behaupten entſchloſſen iſt. Erfreulicherweiſe hat die neue Notverordnung auch einen Paſſus über die Sicherung des inneren Friedens. Die Maßnahmen, die hier vorgeſehen ſind, werden die rückhaltloſe Zuſtimmung eines jeden Freundes der öffentlichen Ordnung finden. Endlich werden ſchärfere Beſtimmungen gegen den Waffenmißbrauch eingeführt, und endlich wird der lebensgefährlichen Privatuniformſpielerei ein Ende bereitet, wie wir das ſeit Jahren ſchon immer gefordert haben. Damit hat die Regie- rung Machtinſtrumente in der Hand, die, richtig angewandt, in der Tat zur Sicherung des inneren Friedens beitragen können. Aber wichtiger als dieſe polizeilichen Maßnahmen wird die politiſche und moraliſche Autorität der Regierung ſein. Trotz der erneuten Laſten wird die Mehrheit des deutſchen Volkes einer Staatsführung folgen, die mit unnachgiebiger Konſequenz ihrem Pro⸗ gramm treu bleibt und die Ueberzeugung ſtärkt, daß keine nutzloſen Opfer verlangt werden ſollen. Die Regierung hat das große Ziel der Rettung des deutſchen Volkes aus wirtſchaftlicher und poli⸗ tiſcher Not. Aber das Volk muß dieſes Ziel ſehen und begreifen können. Wenn es ſieht, daßt die Reichsregierung ganz methodiſch arbeitet, daß all ihre harten Einzelmaſfnahmen Glieder einer wohlgefüg⸗ ten Kette ſind, u. wenn es die Ueberzeugung gewinnt, daſt auch die neuen Opfer ſich auf die Dauer lohnen, dann wird es auch die neuen Entbehrungen auf ſich nehmen. daß die Reichs⸗ die Notverordnung genügend Donnerstag, den 10. Dez gen werden. Von der durch die Deutſche Volks— partei verlängerten Harzburger Front iſt frei— lich gar nichts zu erwarten. Um ſo wichtiger iſt aber, daß die Arbeitsmehrheit, die ſich noch in der Oktober⸗Tagung Reichstags bewährt hat, erhalten bleibt. Es wird in den nächſten Tagen viel darauf ankommen, wie die Regierung ihre Sache führt, wie ſie wirtſchaftlich und politiſch dem Volke ihren neuen Schritt begründet. Von ihrem energiſchen Herabſetzung des wib. Berlin, 9. Dez. Die Reichsbank hat mit Wirkung ab Donnerstag, den 10. Dezember, den Diskontſatz von 8 auf 7 Prozent und den Lombardſatz von 10 auf 8 Prozent herabgeſetzt. Begründung der Diskontſenkung. wib Berlin, 9. Dez. In der heutigen Zen— tralausſchutzſitzung begründete der Reichsbank⸗ präſident den Beſchluß des Reichsbankdirektori⸗ ums, mit Wirkung vom 10. Dezember ds. Is. den Diskontſatz um 1 Prozent und den Lom— bardſatz um 2 Prozent zu ermäßigen, wie folgt: . Berremer-Ruchprifung des bei der Reiche bank gegenwärtig geltenden Diskont⸗ und Lom⸗ bardſatzes auf ſeine Berechtigung hin muß man auf der einen Seite dem Umſtand Rechnung tra⸗ gen, daß unſere Währung infolge der beſtehen⸗ deln Deviſenordnung und des Stillhalteabkom⸗ mens ſich zur Zeit nicht in unbehindertem Wech⸗ ſelverkehr mit den ausländiſchen Währungen befindet, wobel zu beachten iſt, daß ein großer Tefl dieſer ausländiſchen Währungen infolge der in dieſen Ländern beſtehenden Vorſchriften ſich mehr oder weniger dem Charakter einer Bin⸗ nenwährung nähert, während noch andere Wäh⸗ rungen gegenwärtig ohne die Grundlagen einer ſeſten Münzparität ſind. Auf der anderen Seite wäre es falſch, anzunehmen, daß der deutſche Geldmarkt mit den ausländiſchen Märkten über⸗ haupt nicht mehr kommuniziere, vielmehr fin⸗ det, und zwar beſonders inſoweit es ſich um die Wiederinanſpruchnahme der durch das Stillhal⸗ teabkommen offen gehaltenen Kreditlinien han⸗ delt, eine Wechſelwirkung zwiſchen von den aus⸗ ländiſchen Gläubigern aus abgeforderten Zins⸗ ſätzen und dem Diskontſatz der Reichsbank ſtatt. Ob in dieſem Geſamtbilde der jetzige Diskont⸗ und Lombardſatz der Reichsbank beizubehalten iſo, beſteht beſondere Veranlaſſung zu unterſu— chen, nachdem durch die erlaſſene Verordnung des Reichspräſidenten die bisher beſtehende Un⸗ ſicherheit über den Ausgleich des Haushaltes für den Reſt des Haushaltsjahres 1931 behoben wor den und ein Haushaltsplan in Kraft getreten iſt, der den Reſt des Jahres 1931 abdeckt. Dies alles in Verbindung mit tiefgrecfenden wirt⸗ ſchaſtspolitiſchen Maßnahmen, zu denen das Reichsbankdlrektorium keine Stellung nehmen kann, die aber den Willen der Reichsregierung, die wirtſchaftliche Grundlage ſür die Aufrechter⸗ haltung der Währung zu ſichern bekunden. Im beſonderen gilt es zu prüfen, ob es nicht bei vol⸗ ler Beachtung der währungs⸗ und deviſenpoliti⸗ ſchen Geſichtspunkte, die trotz der eingangs ge⸗ ſchilderten Beſonderheit der derzeitigen Lage der deutſchen Reichsmark ihre Geltung behalten, möglich iſt, durch entſprechende Herabſetzung der beſtehenden Diskont⸗ und Lombardſätze, die in der Entwicklung liegenden preisſenkenden Ten⸗ denzen zu unterſtützen, die neben oder aufgrund der Notverordnung durch beſchloſſene oder ge⸗ plante Maßnahmen verſchiedener Stellen, wie der Reichsbahn, anderer Unternehmungen oder in⸗ nerhalb der Geldwirtſchaft einen neuen Antrieb erhalten. Dieſe Prüfung hat die Möglichkeit einer Senkung des Diskontſatzes um 1 Prozent und einer Senkung des Lombardſatzes um 2 Prozent ergeben, wodurch die früher übliche Spanne von 1 Prozent zwiſchen Diskont⸗ und Lombardſatz wieder hergeſtellt würde. Der Zentralausſchuß ſchloß ſich einſtimmig den Ausführungen Dr. Luthers an. Senkung des Sollzinsſatzes um 2 Prozent wib. Berlin, 9. Dez. In Anbetracht des dann beſteht auch Ausſicht, 005 9 er 0 zeitung Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden J. ee Willen iſt noch immer eine werbende Kraft aus— gegangen. Das hat ſich wiederholt gerade an der Regierung Brüning gezeigt, die ſchon häufig ſchwankende Geſtalten einfach auf ihrem Wege des Erfolges mitgeriſſen hat. Neben den Sozial- demokraten ſteht auch die Wirtſchaftspartei mit drohend erhobenem Zeigefinger. Wir möchten bezweifeln, daß beide aus ihrer Geſte ernſt machen— wenn die Regierung ihrerſeits wirklich eruſt macht. des Reichsbankdiskonts von acht auf ſieben Prozent im Beſtreben, die Notmaßnahmen der Regierung zur Geſundung der deutſchen Wirtſchaft ſoweit wie irgend möglich zu fördern und zu unterſtüt⸗ zen, haben die Mitglieder der Vereinigung von Berliner Banken und Bankiers(Stempelver— einigung) im Einvernehmen mit den maßgeben— den öffentlich-rechtlichen Kreditinſtituten des Rei— ches und der Länder, ſowie den maßgebenden auswärtigen Banken und Vankhäuſern beſchloſſen, den Sollzinsſatz, der gegenwärtig 2 Prozent über dem Reichsbankdiskontſatz, d. h. 10 p. a. beträgt, Maßnahmen der Reichsbank iſt ſomit eine Sen— kung des Sollzinsſatzes um volle 2 Prozent, alſo von 10 auf 8 Prozent erzielt. Preisſenkungskommiſſar tritt in Aktion enb. Berlin, 9g. Dez. Wie wir erfahren, wird Oberbürgermeiſter Gördeler ſeine Tätigkeit als Preiskommiſſar bereits in den allernächſten Tagen beginnen. Er wird ſie zunächſt von Ber— lin aus ausüben. Es iſt aber möglich, daß er ſie ſpäter, wenn die erſte und ſchwierigſte Haupt— arbeit getan iſt, auch in Leipzig fortführen kann. Deshalb behält Dr. Gördeler auch ſeinen Poſten als Leipziger Oberbürgermeiſter bei. wtb. Tokio, 10. Dez. Die Regierung hat Noſhiſawa Anweiſung gegeben, den Be— ſchluß des Völkerbundsrates über die Grund— lagen des Friedens in der Mandſchurei unbe— ſchränkt anzunehmen. Wie verlautet, wird NYoſhiſawa die Frage der japaniſchen Forde— rungen hinſichtlich des Rechts, das Räuberun⸗ weſen in der Mandſchurei zu bekämpfen, zu klären und daraus den Gegenſtand eines be— ſonderen Vorbehalts zu machen haben, in dem betont ſein wird, daß es ſich dabei um eine vorläufige Maßnahme handele, die mit der Rückkehr normaler Verhältniſſe aufhören müſſe. Die Ausarbeitung der Entſchließung über den mandſchuriſchen Konflikt. wtb. Paris, 10. Dez. Der Zwölferrat hielt geſtern vormittag eine Sitzung ab, in der die letzte Hand an die Entſchließung und den Kommentar gelegt und von Briand über eine Demarche des franzöſiſchen Botſchafters in Tokio Bericht erſtat⸗ tet wurde. Die Japaner beſtehen darauf, in ihren witb. Belgrad, 10. Dez. In der Nähe des Bahnhofs von Cilli ſtieß ein Perſonen⸗ zug mit einem ſtädtiſchen Autobus zuſam⸗ men. Acht Perſonen wurden getötet und zehn ſchwer verletzt. 0 witb. Wien, 10. Dez. Der Perſonenzug, der bei dem Bahnhof Cilli mit einem ſtädtiſchen ler Nee ruen gaennzeicneten Lauf-. Pruseut-üler.- dein. ieweiligen. Neichsbank: diskontfatz zu ſenken. Im Zuſammenhang mit den 48 Jahrgang Auch Senkung der Schiffahrtsabgaben. witb. Berlin, 9. Im Zuſammenhang mit der tiefgreifenden Senkung der Reichsbahn— gütertarife, über die Einzelheiten in der Preſſe bereits bekannt geworden ſind, werden auch die Reichstarife für die Schiffahrtsabgaben auf den Binnenwaſſerſtraßen und vor allem der am 1. November dieſes Jahres in Kraft getretene Reichstarif für den Ueberlandverkehr mit Kraft— fahrzeugen geſenkt. Das Ausmaß der Senkung dieſer Tarife entſpricht der Senkung der Reichs— bahntarife. Die Einzelheiten werden in den nächſten Tagen bekanntgegeben werden. Vor— ausſichtlich ſollen die neuen Tarife am 16. Dez. 1931 in Kraft treten. Neunte Verordnung über Deviſenbewirtſchaſtung wtb. Berlin, 9. Dez. Reichsanzeiger veröffentlicht heute eine neunte Verordnung zur Durchführung der Verordnung über die Deviſen— bewirtſchaftung 7. Dezember 1981. Auf⸗ vom 7. grund der Verordnung des Reichspräſidenten Auguſt 8 Dez. Der — über die Deviſenbewirtſchaftung vom 1. 1931 wird verordnet: 8 1. In Abweichung von§ 5 die Deviſenbewirtſchaftung ſind bis auf weiteres ſolche Termingeſchäfte über ausländiſche Zah— lungsmittel gegen inländiſche Zahlungsmittel zu— läſſig, die durch Vermittlung der Reichsbank oder Efffer bot ihr beſtimmten— Stelle abgeſchloſſen wurden. der Verordnung über 82 8 2. Für Deviſenbewirtſchaftung a) inländiſche, auf einen Sachwert lautende papiere, inländiſchen auf Reichsmark oder mark lautenden Wertpapieren gleich; b) Gewinnanteilſcheine Zinsſcheinen gleich; faßt der Begriff Gold auch Blattgold. die ſtehen Wert⸗ Gold— ſtehen c) um⸗ § 3. In§ 1 der 7. Durchführungsverordnung wird hinter Worten„durch den Verkauf“ eingefügt„oder infolge der Ausloſung oder Kün— digung“. § 4 der 7. Durchführungsverordnung erhält folgenden Satz 2:„Dieſe Gleichſtellung gilt nicht den Titebuz zutaten für den Anwendungsbereich der Vorſchrift des Entſpannung im fernen Oſten? Annahme des Völkerbundsbeſchluſſes durch Japan gegenwärtigen militäriſchen Stellungen in der Mandſchurei zu bleiben, und behalten ſich auch das Recht polizeilicher Maßnahmen vor. Da die ja— paniſchen Inſtruktionen betreffend die Reſolution und den Kommentar noch nicht vorliegen, iſt be— ſchloſſen worden, die für den Nachmittag anbe— raumte öffentliche Sitzung zwax abzuhalten, aber den Punkt der Tagesordnung, der ſich auf den japaniſch⸗chineſiſchen Streit bezieht, auf die Ver— leſung der Reſolution und des Kommentars zu beſchränken und die abſchließende Ausſprache da— rüber auf Donnerstag zu vertagen. Trotzdem: Neue Bombenabwürfe der Japaner in der Mandſchurei. wtb. Peking, 10. Dez.(Reuter.) Die Japa⸗ ner haben ihre Streifflüge über der Mandſchurei wieder aufgenommen. Geſtern früh warfen acht Flugzeuge über Tſchungtſchiantung 21 Bomben ab und über Tawa 7. Dieſe Stadt war auch Ma⸗ ſchinengewehrfeuer ausgeſetzt. Die genannten Ort— ſchaften liegen an der Bahnlinie nach Niutſchwang. Suſammenſtoß zwiſchen Sug und Autobus Acht Tote und zehn Verletzte Sieben Perſonen waren auf der Stelle tot, während die übrigen Inſaſſen mehr oder weni⸗ ger ſchwer verletzt wurden. Drei von den Ver⸗ letzten ſind auf dem Transport ins Kranken⸗ haus geſtorben, ſodaß die Zahl der Toten be⸗ reits 10 beträgt. Einige Schwerverletzte ringen mit dem Tode. Einige Leichen ſind bis zur Un⸗ eit zerſtümmelt, ſodaß ſie noch nicht Uebergangszeiten Herbſt und Winter führen immer noch ei nen harten Kampf um die Vorherrſchaft. Scheint der Winter mit froſtklaren Tagen auch bereits die Oberhand gewonnen zu haben, ſo ſchickt ſein Rivale doch wieder Regenſchauer ins Treffen, die jede Hoffnung auf die baldige Alleinherrſchaft des Eis⸗ und Schneegewaltigen empfindlich ins Wanken bringen. Der Leidtragende bei dieſem Kampf de Naturgewalten iſt der Menſch. Am Mittag noch kann er darüber klagen, daß ihm im Winter mantel zu heiß wird, am Abend oder gar in der Nacht könnte er ſich ruhig einen wärmen den Ofen in dieſen Mantel einbauen laſſen denn der Froſt und die Kälte dringen durch das wärmſte Kleidungsſtück. Und bezahlen muß er dieſen Zwitterzuſtand, dieſe Ueber gangszeit zwiſchen Herbſt und Winter mit ſei ner Geſundheit, ſeinem Wohlbefinden. Zu kei ner anderen Jahreszeit finden Erkältungs krankheiten einen ähnlich guten Nährboden wie gerade jetzt. Jeder zweite Bekannte iſt erkältet. die Schnupftücher erfreuen ſich geſteigerten An— ſehens.„Hatſchi! Hatſchi!“ begrüßen ſich die Leute frühmorgens, mittags iſt die Begrüßung die gleiche und abends nicht um einen Ton an⸗ ders. Alles iſt erkältet, krank, die Widerſtands⸗ fähigſten packt es genau wie die Schwachen. Es gibt kaum ein erfolgverſprechendes Mit— tel gegen dieſe Begleiterſcheinungen der Ueber— gangstage. Man darf ſich noch ſo ſehr in Acht nehmen, mit keinem ſprechen, der bereits infi⸗ ziert erſcheint, Zug und ſonſtige Gelegenheiten meiden, die gerne die Keimſtätte für Erkältun⸗ gen ſind, es packt einen doch. Aber das Eine muß doch feſtgeſtellt werden: Wenn die jahres zeitlich bedingten Erkältungen auch ohne Un— terſchied einen jeden packen, ſo treten ſie doch mit unterſchiedlicher Stärke auf. Den Emp— findlichen wirft es ſchon, wenn der Abgehärte— te, Unempfindliche die Erkältung vielleicht nur als einen leichten Schnupfen ſpürt. Abhärten heißt natürlich nicht, daß man unbedingt ſich im dickſten Winter im gefrorenen Teich ein Waſſerloch zum Baden aufſchlagen muß, es genügt bereits, wenn man nicht übermäßig früh ſich in die dickſten Pelze hüllt, wenn man ſei— nem Körper Verbindung mit der Luft läßt, wenn man ihn daran gewöhnt, den Tempera— turausgleich ſelbſt ſo zu regulieren, wie es zu turausgleich ſelbſt ſo zu regulieren, wie es zu ſeinen Funktionen gehört. Und dann verleirt auch die Uebergangsze“ ihre Schreckniſſe. Cokales Sonntagsrückfahrkarten gelten in dieſem Jahre über Weihnachten und Neujahr zur Hinfahrt vom 23. Dezember 12 Uhr bis zum 3. Januar und zur Rückfahrt vom 23. Dezember bis zum 4. Januar, 9 Uhr. Schnellzüge können an allen Tagen gegen Bezah⸗ lung des Schnellzugzuſchlages benützt werden. Arbeiterrückfahrkarten, die in der Zeit vom 19.— 27. Dezember gelöſt werden, gelten bis zum 4. Januar einſchließlich. Im Verkehr mit den S aarbahnen gelten die Sonntags ⸗Rückfahrkarten: über Weihnachten: zur Hinfahrt am 23. Dez. von 12 Uhr ab; am 24., 25., 26. u. 27. Dez. zur Rückfahrt am 25., 26. und 27. Dezem⸗ ber; am 28. Dezember 1931 bis 9 Uhr. über Neujahr: zur Hinfahrt am 81. Dezember von 12 Uhr ab; am 1., 2. und 3. Januar. zur Rückfahrt am 1. Jan., am 2. Jan. bis 90 . Beſucht am 20. Dezember das Konzert der Vereinigten Feuer⸗ wehrkapelle im Freiſchütz. 9 Uhr; am 3. Jan.; am 4. Jan. vis Y Uyr. Die Arbeiterrückfahrkarten gelten wie im Reichs⸗ bahn⸗Verkehr. * Oeffentliche Bauſparkaſſe. Die vierte Bau⸗ geldzuteilung der Oeffentlichen Bauſparkaſſe (Abteilung der Landeskommunalbank⸗Giro⸗ zentrale) für Heſſen in Darmſtadt findet am Montag, den 14. Dezember 1931, vormittags 10 Uhr, in Darmſtadt im Sitzungsſaal des Rathauſes am Marktplatz ſtatt. Zuteilungs⸗ berechtigt ſind ſämtliche Bausparer, deren Ver⸗ trag ſpäteſtens am 1. Oktober(für Tarif 18 am 1. September) 1931 begonnen hat, und die mit Einzahlungen gicht im Rückſtande ſind.— Jeder Bauſparer, der ſich als ſolcher ausweiſt, kann der Zuteilungshandlung beiwohnen. Alle Oeffentlichen Bauſparkaſſen in Deutſchland haben bis Ende Auguſt 1931 insgeſamt 41768 Verträge über 234,4 Millionen Reichsmark ab⸗ geſchloſſen. Davon wurden bisher 1683 Ver⸗ träge mit einer Geſamtvertragsſumme von 11,4 Millionen Reichsmark zugeteilt. * Weihnachtsgeſchäft und Heilig⸗ abend. Im vorigen Jahr hat man mit dem frühen Ladenſchluß am Heiligen Abend allſeits gute Erfahrungen gemacht. Es wird von den be— teiligten Kreiſen— Verkaufsgeſchäften und Kauf- publikum— verſichert, daß man mit der neuen Regelung durchaus einverſtanden iſt. Ohne irgend- welche Beeinträchtigung konnte das ganze Weih- nachtsgeſchäft ſo abgewickelt werden, daß die ſpäte⸗ ren Stunden am Heiligen Abend nicht mehr be— nötigt wurden. In dieſem Jahr, in dem die ver- ſpäteten Gehaltszahlungen erſt recht die Einkaufs- zeit abkürzen, ſollte man beſonders darauf bedacht ſein, frühzeitig mit den Einkäufen zu beginnen, um die Ruhe des Heiligen Abends nicht zu ſtören. * K. K. Ver verſäumt nicht den heutigen Vortrag über dieſes aktuelle Thema. Zahlreiches Erſcheinen dringend erwünſcht. Fahrradlampe geſtohlen. Am Dienstag abend um 8 Uhr wurde vor dem Hauſe Holzſtraße 25 eine Fahrradlampe geſtohlen. Sach⸗ dienliche Mitteilungen, die zur Ermittetung des Diebes verhelfen können, wollen bei der Kriminal⸗ polizei gemacht werden. Dieſelben werden vertrau⸗ lich behandelt.. 8 Angeſtellten⸗Verſicherung. Geſtern Abend fand hier ein Lichtbilder⸗Vortrag über die Angeſtellten-Verſicherung ſtatt. Im Verhältnis der Mitgliederzahl hätte der Beſuch beſſer ſein dürfen. Der Ueberwachungsbeamte, Herr Schaef aus Mann⸗ heim, gab an Hand von ſtatiſtiſchem Material uſw. einen Ueberblick über die Angeſtellten⸗Verſicherung, Rechten und Pflichten der Verſicherten, Aufbau und innere Verwaltung. Die klaren, ſachlichen Ausfüh⸗ rungen des Herrn Schaef bewieſen, daß die Ange⸗ ſtellten⸗Verſicherung ein gewaltiges und ſoziales Hilfswerk für die Angeſtellten und ihre Familien iſt. Am Schluſſe des Vortrages wurde noch darauf hingewieſen, daß die hieſigen Vertrauensleute den Verſicherten gerne mit Rat und Tat(koſtenlos) zur Seite ſtehen. Es ſind dies die Herren Jörns, Ludwigſtraße; Hch. Hofmann, Schillerſtraße und Joh. Engel, Rechtskonſulent, Mannheimerſtraße. „ Das zweitletzte Verbandsſpiel der Grünen auf dem Lindenhofplatz! Am Sonntag müſſen die Spieler der Sportvergg. Amieitia den gefürchteten kleinen Platz der Linden⸗ höfer beſuchen. Dort ſind äußerſt ſchwere Punkte zu holen. Wie oft mußte dies Waldhof, VfR und Phönix verſpüren. In Viernheim ſiegten die Grü⸗ nen glatt 3:1. Wie es am alten Gaswerk aus⸗ gehen, kann man wohl nicht im Voraus ſagen. Wir ſind aber der Ueberzeuguug, daß die Viern⸗ heimer es ſchaffen können, wenn ſie mit demſelben Ehrgeiz wie gegen Neckarau ſpielen und der Tor- wächter einigermaßen auf der Höhe iſt. Viernheimer Filmſchau. 100% Großtonfilmſchau in Viernheim. Im U T. Filmpalaſt gehen 4 100% tige Tonfilme vom Stapel, wie es Viernheim noch nie gezeigt wurde. Ab heute Donnerstag: Grock! Grock! Grock! Grock! Die beſte 100% Tonfilmkanone der Welt. 2. 100% Tonfilm: Heimkehr vom Oktoberfeſt. 3. 100% Tonfilm: Zirkus Kater Murr. 4. 100% Tonfilm: Prominente im Käfig. Dem Unternehmer iſt es gelungen, den beſten aller bis jetzt gezeigten Tonfilme für ſein Theater zu ſichern.„Grock“, den Millionen auf der Bühne ſahen, jubeln Grock zur Zeit in den Kinos auf der ganzen Welt zu. Ueberall ansverkaufte Häuſer. Zahlreiche polizeiliche Abſperrungen beweiſen, daß wir es mit einem ganz erſtklaſſigen, ausgezeichne⸗ Tum Landtagszuſammenkritt in Aeoden Links: Dr. Bernhard Adelung, der bisherige Staatspräſident und Kabinettschef. Mitte: Das Gebäude des Landtages in Darmſtadt, wo die neugewählten Abgeordneten zur erſten Sitzung zuſammentraten. Rechts: Profeſſor Ferdinand Werner⸗Butzbach, Abgeordneter der NSDAP., wurde mit 40 Stimmen Mehrheit zum Landtagspräſident e eee Das medaillonbild Noman von Anny v. Panhuis. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) 17. Fortſetzung. Die Morgenblätter brachten bereits die nächtliche Tragödie, und der Name Witten— born kam vielen wieder ins Gedächtnis, die ſeit Jahren nicht mehr an ihn gedacht hatten. Nur Hedwig Sanders, die ſich kaum für an⸗ deres als den politiſchen Teil in den Blät⸗ tern intereſſierte, wußte nichts von dem furcht— baren Ereignis, ſie ahnte nicht, welche düſteren Wolken ſich über Renates Köpfchen zuſammen— zogen an dem Himmel, der dem Kinde jetzt doch ſo heiter und blau ſchien. * Es war am ſpäten Nachmittag, als es an der Haustür Fräulein Sanders energiſch ſchellte. Juſtizrat Weißzwang aus Angermünde ließ ſich melden. Seine Enkelin befand ſich wieder hier in Penſion. Hedwig Sanders wunderte ſich etwas über den unvermuteten Beſuch. Sie empfing den breitſchultrigen Herrn mit dem mächtig langen Bart und den goldgefaßten Brillengläſern in ihrer freundlichen, zuvorkommenden Art. „Nun, haben Sie Sehnſucht nach dem Enkelchen, Herr Juſtizrat?“ fragte ſie freund⸗ lich.„Ich werde Käthchen ſofort von Ihrer Ankunft unterrichten laſſen.“ Der Juſtizrat wehrte ab. „Das hat Zeit, Fräulein Sanders, denn ich bin aus einem anderen Grund gekommen.“ Er ſchob an ſeiner Brille.„Ich bin ja im allgemeinen ein vorurteilsfreier Menſch, aber es gibt in der Welt Dinge, über die man ſich nicht hinwegſetzen darf. Tja— alſo, verehrtes Fräulein Sanders, ich hörte letzten Sonntag von Käthchen, als ſie uns am Geburtstag meiner Frau beſuchte, es ſei vor kurzem hier eine neue Penſionärin eingetreten, die Renate Wittenborn hieße. Tia— der Name Witten⸗ born fiel mir nur auf, weil ich ihn von früher her im Gedächtnis habe. Ein entglei— ſter jüngerer Kollege von mir, der in Berlin praktizierte, hieß ſo. Es war ein begabter Menſch, der fabelhaft zu tun hatte und ſich, trotzdem er eminent verdiente, an fremdem Gelde vergriff. Als meine Enkelin den Na⸗ men erwähnte, dachte ich, vielleicht gibt es ihn öfter. Nun las ich aber heute früh beim Frühſtück in der Berliner Zeitung eine Ge⸗ ſchichte, in deren Mittelpunkt als trauriger Held jener entgleiſte Kollege ſteht. Da ließ es mir keine Ruhe. Ich ſetzte mich in den näch⸗ ſten Zug, um Sie zu fragen, Fräulein San⸗ ders, ob es irgendwelche Familienbande zwi⸗ ſchen Ihrer neuen Penſionärin und dem früheren Rechtsanwalt Franz Wittenborn gibt.“ Hedwig Sanders begriff nicht viel von dem, was der Juſtizrat geſagt. Ihr ſchwirrte es durch den Kopf; es ſollte heute etwas in der Zeitung geſtanden haben, deren Mittel⸗ punkt als trauriger Held Renates Vater ge⸗ weſen. „Um des Himmels willen, geſchehen?“ fragte ſie erregt. „Ich bitte Sie, vor allem meine Frage zu beantworten, Fräulein Sanders“, drängte der Juſtizrat Weißwang.„Bedenken Sie, ich bin deshalb extra von Angermünde hierhergefah⸗ ren. Ich habe noch nicht einmal zu Mittag ge⸗ 7 was iſt denn ten, ja dem allerbeſten 100% Tonfilmſchlager zu tun haben. Die Tonfilmkanone der Welt. Im Beiprogramm noch weitere 3 100proz. Tonfilm⸗ ſchlager. Wir ſehen ein vollſtändiges 100 proz. Rieſentonprogramm. Durch techniſche, neue Ein⸗ richtung auf dem Gebiete der Tonfilme ſind wir in der Lage, eine erſtklaſſige Wiedergabe zu bieten. Darum beſuchen Sie Grock. Ueberzeugen Sie ſich. Unüberbietbar. Nur U. T. P. Verſäumen Sie nicht die Tondarbietung. Ganz Viernheim wird ſprechen. Dieſe Schau kann niemals überboten werden. Wir bitten, die erſten Vorſtellungen zu beſuchen, da mit einem großen Beſuch zu rechnen iſt. Demnächſt ſtartet das Meiſtertonwerk Richard Tauber „Das Land des Lächelns.“ ..c.Ccc(c( CCCP Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Gaſtwirte⸗Verein. Donnerstag abend 8 ¾ Uhr Verſammlung im Roſengarten. Um vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 10. ds. Mts., abends 8 Uhr Vorſtandsſitzung mit Ausſtellungsleitung im Gaſthaus zur friſchen Qulle. Püntliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Kartell der chriſtl. Gewerkſchaften. Donnerstag, den 10. Dezember, abends 8 Uhr, im Ketteler⸗ ſälchen 1. Lichtbilder⸗-Abend. Tagesordnung: 1. „Gewerkſchaftsarbeit in der Kriſe“(Koll. Vogt⸗ Mannheim), 2. Lichtbildervortrag.„Gewerk- ſchaftliche Jugendarbeit“(Koll. Bell⸗ Mannheim). Zu dieſer Veranſtaltung ſind alle Mitglieder und deren Angehörige herzlichſt eingeladen.(Kein Trinkzwang). Der Kartellvorſtand. Geſang⸗Verein„Sängertreue“. Donnerstag abend halb 8 Uhr Bühnenprobe. Der Spielleiter. Turnerbund. Freitag Abend 8 Uhr Vorſtands⸗ ſitzung im Lokal. Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein. Donnerſtag 8 Uhr Sing⸗ ſtunde für 2. Tenor, halb 9 Uhr alle Stimmen. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Präſident Amicitia 09 E. V. Vhm. 1 V Sportplatz im Wald mit 9 e Reſt.„Zur Waldſchenke“. Sonntag, den 13. Dezember 1931, nachm. ½8 Uhr Bezirksliga⸗Verbandsſpiel gegen M. F C. 03 Lindenhof in Mannheim. Platz am alten Gaswerk. Vorher wie üblich untere Mannſchaften. Abfahrt 3. M. um 8 Uhr ab Lokal. 4. M. 9,16 Uhr OC. 2. M 11,16 Uhr OEG. und 1. M. 12,16 Uhr OEG. Zuſchauer löſen Sonntagskarte bis Haupt⸗ bahnhof zu 90 Pfg. In Viernheim vorm. 10 Uhr: Schwarz⸗Weiß⸗Elf— VfR Bürſtadt Privat. In Laudenbach nachm. /2 Uhr: Jugendmannſchaft— Sp. V. Laudenbach. Abf. wird bekanntgegeben. Die Sportleitung. Handballer! Die Einzeichnungsliſte liegt dieſe N Woche in der Geſchäſtsſtelle noch offen. Bekanntmachung. Betr.: Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen. Wir machen nochmals zu allem Ueberfluß da⸗ rauf aufmerkſam, daß die Auszahlung der Wohl⸗ fahrtsunterſtützung nur Samstags erfolgen kann, da uns vorher die nötigen Gelder hierzu nicht zur Verfügung ſtehen. Die Unterſtützungsempfänger wollen ſich hiernach bemeſſen. Vorſprachen auf frühere Auszahlungen ſind zwecklos. Viernheim, den 10. Dezember 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 0 wenn—“. verſchlug ihm die Stimme. richtete ihre kleine Figur geſſen, denn es w Die Erregung Hedwig Sanders ſtraff auf. „Jawohl, Herr Juſtizrat, Renate Witten⸗ born iſt verwandt mit dem früheren Rechts⸗ anwalt Franz Wittenborn, ſie iſt ſeine Toch⸗ ter und ein liebes, gutes Kind, deſſen Ge⸗ ſellſchaft für ihre Mitſchülerinnen keinen Scha⸗ den bedeutet, falls Sie davor Angſt haben ſollten, wie es mir ſcheint.“ „Fräulein Sanders, ich bin außer mir, daß es ſich wirklich ſo verhält, wie ich ahnte. Tja, ich nehme nun natürlich an, das Mädchen wird nach dem Tode des Vaters— denn Witten⸗ borns Frau ſtarb, wie ich zufällig weiß, ſchon vor Jahren— in ein Waiſenhaus überſiedeln müſſen. Alſo liegt mir nun daran zu erfah⸗ ren, wann dieſe Kleine Ihr Haus verlaſſen wird.“ Hedwig Sanders war blaß geworden. Ihr Herz krampfte ſich zuſammen, da ſie daran dachte, daß Renate Kummer und Schmerz be⸗ vorſtehe. Sie ſagte erregt: Ich weiß ja bis jetzt noch von nichts, bitte, erklären Sie mir doch, was ſich überhaupt ereignet hat.“ Der Juſtizrat zog eine Zeitung aus der Taſche und hielt ſie ihr ſtumm entgegen. Wäh⸗ rend Hedwig Sanders las, wechſelte ſich ihre Geſichtsfarbe; ihre Hände bebten. „Arme kleine Renate!“ flüſterte ſie voll inniger Teilnahme. Sie wußte wohl, daß das Kind nicht ſehr an dem Vater hing, aber wenn möglich, ſollte es vorläufig doch nicht die volle Wahrheit über das traurige Geſchehnis erfah⸗ ren. Ihre Wangen begannen zu glühen. „Ich habe bis eben nichts von dieſer Tra⸗ gödie gewußt, Herr Juſtizrat, aber nachdem ich Beſcheid weiß, will ich verſuchen, Renate Wittenborn in Unwiſſenheit zu erhalten. Und weshalb, Herr Juſtizrat, meinten Sie, ſoll Renate in ein Waiſenhaus? Wenn, wie ich annehme, der Tote nichts hinterlaſſen hat, werde ich das Obervormundſchaftsgericht bit⸗ ten, mir die Kleine zu laſſen. Ich behalte ſie auch gerne ohne Entgelt.“ Der Juſtizrat blinzelte ärgerlich. „Sie laſſen ſich dann eben das, was die Tochter des Falſchſpielers ißt und trinkt, von den anderen Penſionärinnen mitbezahlen, nicht wahr? Aber da mache ich nicht mit, ganz abgeſehen davon, daß mir die Geſellſchaft für meine Enkelin nicht paßt. Da Sie mir Ihre Meinung unverhohlen mitteilen, dürfen Sie natürlich auch die meine wiſſen. Ich bitte Sie, Käthchens Sachen ſogleich packen zu laſſen, da ich beabſichtige, meine Enkelin ſofort mitzuneh⸗ men. Ihr Penſionat ſcheint mir leider nicht mehr der richtige Ort für Kinder aus unbe⸗ ſcholtenen Familien zu ſein.“ Hedwig Sanders ſchaute ihn ernſt an. „Herr Juſtizrat, gehören auch Sie zu den engherzigen, oder richtiger geſagt, herzloſen Menſchen, die völlig Schuldloſe für Vergehen anderer büßen laſſen wollen, wenn ſie mit jenen anderen durch Familienbande zuſam⸗ mengehören? Ich wiederhole Ihnen, Renate Wittenborn iſt ein unſchuldiges, gutes Mäd⸗ chen. Wenn ihr Vater ſtrauchelte und fiel, ſo darf man dies doch das Kind nicht entgelt⸗ laſſen.“ Fortſetzung folgt. 5 Tarnowſki nämlich beſchuldigte ihren Lieblingshund einem Schmuggler für drei verletzten nach dem Weſtendkrankenhaus, Eheglück und Klkohol Das Gericht zu Cleveland im Staate Ohio hat kürzlich die Ehe des Ehepaares Tarnowiſki mit ungewöhnlicher Begründung geſchieden. Anna ihren Gatten, Liter Whisky verkauft zu haben.„Aber das iſt nicht alles“, erklärte die entrüſtete Frau vor Ge⸗ richt,„mein Mann hat gleichzeitig auch unſer Bankdepot abgehoben, um es in Schaps anzulegen, er hat ſogar das Ghebett und die Konſerven, die ich eingelegt hatte, zum gleichen Zwecke verkauft.“ Die Richter von Cleveland teilten die Entrüſtung der Frau, ſchieden die Ehe und erklärten den e Gatten für den allein ſchuldigen Teil. Renten für Kriegsbeſchädigte uſw., Ruhe⸗ gehälter und Hinterbliebenenbezüge. Das Ver⸗ ſorgungsamt Mainz teilt mit, daß die einmal gewählte Zahlungsart für Militärrenten, Ruhegehälter und Hinterbliebenenbezüge(bar Poſtſcheck⸗ oder Bank⸗Konto) im Laufe eines Rechnungsjahres nur in zwingenden und ein⸗ gehend begründeten Ausnahmefällen geändert werden darf; auch können Inhaber eines Bank⸗ uſw. Kontos ihre Verſorgungsbezüge nicht beliebig bald auf dieſes, bald auf jenes Konto überweiſen laſſen. Wünſcht ein Emp⸗ fänger eine andere Zahlungsart, ſo kann im allgemeinen nur zum Beginn eines Rech⸗ nungsjahres einem ſolchen Antrage ſtattgege⸗ ben werden. Es empfiehlt ſich deshalb, etwaige Anträge auf Aenderung der Zahlungsart bal⸗ digſt, ſpäteſtens aber bis zum 15. Januar 32 beim Verſorgungsamt Mainz ſchriftlich anzu— bringen. Einigkeit der Gläubigerbanken in der Frage der kurzfriſtigen Kredite. wtb. Paris, 10. Dez. Wie„Temps“ berich⸗ let, ſoll der amerikaniſche Bankier Wiggin erklürt haben, die Bankvertreter der Gläubigerländer Deutſchlands ſeien hinſichtlich der Frage der kurz⸗ friſligen Kredite untereinander einig. Donnerstag Länderkonferenz. enb. Berlin, 10. Dez. Zur Beratung der Ausführungsbeſtimmungen, die für die Mieten⸗ ſenkung und die ſonſtigen Neuerungen auf dem Gebiete des Wohnrechts zu erlaſſen ſind, tritt heute in Berlin eine Konferenz der Länder zuſammen. Sie ſoll, wie das„Verliner Tageblatt“ berichtet, vor allem Richtlinien für die Senkung der Mieten in Neubauwohnungen aufſtellen, nachdem für die Wohnungen in alten Häuſern die Notverordnung ſelbſt vom 1. Januar an die Mieten um 10 Pro⸗ zent geſenkt hat. Berlin, 9. Dez. Die Befreiung der im Stein⸗ kohlenbergbau unter Tage beſchäftigten Arbei- ter und Angeſtellten ſowie ihrer Arbeitgeber von der Beitragspflicht zur Arbeitsloſenverſi⸗ cherung iſt über den 30. November hinaus bis zum 31. Dezember 1931 verlängert worden. Unglück bei einer Grubenbahn. Saarbrücken, 9. Dez. meldung aus Forbach(Lothringen) kippte am Bahnhof Simon-Schacht eine angekoppelte Ma⸗ ſchine um und riß den letzten Wagen eines Grubenzuges, in dem ſich 30 zur Mittagsſchicht fahrende Grubenarbeiter befanden, mit ſich. 15 Arbeiter wurden durch Glasſplitter leicht und drei ſchwer verletzt. Blutiger Suſammenſtoß zwiſchen Berliner Kommuniſten und National⸗ ſozialiſten.— Ein Kommuniſt getötet. Berlin, 10. Dez. Anhänger der kommuni⸗ ſtiſchen Partei hielten geſtern Abend in Char⸗ lottenburg eine Verſammlung ab. Gegen 22 Uhr begaben ſich einige Verſammlungsteilneh⸗ mer auf den Heimweg. Als ſie die Lohmeyer⸗ Straße paſſieren wollten, tauchten etwa 20 Na⸗ tionalſozialiſten auf, die ſich ſofort auf ihre Gegner ſtürzten. Sie feuerten mehrere Schüſſe ab, durch die drei Kommuniſten ſchwer verletzt wurden, der eine am Arm, der andere am Bek⸗ len, der dritte am Hals. Dann ergriffen die Täter die Flucht. Man ſchaffte die drei Schwer⸗ wo der eine, der den Halsſchuß erhalten hatte, ſei⸗ nen ſchweren Verletzungen erlag. Die Polizei nahm neun Kommuniſten und vier National⸗ ſozialiſten feſt. Nach einer Blätter⸗ Mainz, 9. Dez.(Selbſtmord eines Bankdirektors.) Durch Gas vergiftet hat ſich in der vergangenen Nacht der verheira⸗ tete 64jährige Bankdirektor der Dresdener Bankfiliale in Mainz, Albert Benfrey. Die Urſache des Selbſtmordes iſt noch unbekannt. Mainz, 9. Dez.(Verurteilung we⸗ gen fahrläſſigen Falſcheids.) Der der KPD angehörende 29jährige Arbeiter Fr. Joh. Mühlbach aus Mainz hatte ſich geſtern vor dem hieſigen Schwurgericht wegen wiſſent⸗ lichen Meineids zu verantworten. Das Ge⸗ richt verurteilte ihn wegen fahrläſſigen Falſch⸗ eids zu zehn Monaten Gefängnis. Der Staats⸗ anwalt hatte eineinhalb Jahre Zuchthaus we⸗ gen wiſſentlichen Meineids beantragt. Mannheim, 9. Dez.(Todesſturz aus dem Fenſter.) Geſtern früh hat ſich ein 61 Jahre alter, in einem hieſigen Krankenhaus untergebrachter Patient, vermutlich infolge ſchweren Nervenleidens vom 4. Stock aus dem Fenſter geſtürzt. Der Tod iſt alsbald einge⸗ treten. Mannheim, 9. Dez.(Schwerer Un⸗ fall.) Geſtern nachmittag führ ein Perſonen⸗ kraftwagen auf der Werterſtraße einem Rad⸗ fahrer, der aus der Richard Wagnerſtraße in die Werderſtraße eingebogen war, an und warf ihn zu Boden, wodurch der Radfahrer ſchwer verletzt wurde. Mannheim, 9. Dez.(Räuberiſcher Ueberfall.) Geſtern nachmittag iſt auf der Breite⸗Straße ein Mann mit halber Geſichts⸗ maske verſehen in einen Geſchäftsraum einge— treten und hat unter Vorhalten einer Schuß— waffe von dem anweſenden Perſonal Geld verlangt. Als eine Angeſtellte nach dem Fern⸗ ſprecher griff, um die Polizei herbeizurufen, hat ſich der Unbekannte unter Drohungen ohne Beute entfernt. witb Wuppertal, 9. Dez.(Maſſenzwangs⸗ ſtellungen von Nationalſozialiſten in Wupper⸗ tal). Im Laufe des Dienstag zeigten ſich an den verſchiedenen Stellen der Stadt National⸗ ſozialiſten einzeln oder in kleinen Trupps in voller Uniform mit der offenbaren Abſicht, ſich nach vorgefaßtem Plan über die Verordnung des Oberpräſidenten hinwegzuſetzen. Im gan⸗ zen wurden rund 100 uniformierte National⸗ ſozialiſten zwangsgeſtellt. Soweit ſie von dem Angebot der Polizei, ſich Zivilkleider zu ver⸗ ſchaffen, Gebrauch machten, wurden ſie nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien entlaſſen. Der Reſt, der dieſe Aufforderung ablehnte, wurde erſt im Laufe der Nacht auf freien Fuß geſetzt. wtb München, 9. Dez.(Reichstagsabgeord⸗ neter Stöhr vom Schlaganfall getroffen.) Wie der„Völkiſche Beobachter“ aus Naumburg an der Saale meldet, hat der Reichstagsabgeord— nete Stöhr während einer Verſammlung einen leichten Schlaganfall erlitten. Es trat vorüber⸗ gehende Sprachſtörung und rechtzeitige Arm— lähmung ein. Lebensgefahr beſteht nicht. wtb Berlin, 9. Dez. Todesurteil ge⸗ gen Kabelitz. Der 23jährige Händler Kabe— litz wurde heute vom Gericht wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Pirmaſens, 8. Dez.(Wilddieb er⸗ tappt.) Im Staatswald in der Nähe der Ortſchaft Glashütte wurde in letzter Zeit wie— derholt Fangmaterial, wie Schlingen uſw. ge⸗ funden, was der Forſtbehörde Anlaß gab, am Tatort den Wilddieben auf den Leib zu rücken Bei dieſer Gelegenheit wurde der verheiratete Gipſer Jakob Hornung aus Glashütte beim Kontrollieren der Schlingen ertappt und konn— te geſtellt werden. Er wurde zunächſt in das Amtsgerichtsgefängnis Pirmaſens eingeliefert. Die Auswirkungen der Notverorödnung enb. Berlin, 9. Dez. Ueber-die Auswirkungen und die einzelnen, teilweiſe einſchneidend in die Wirtſchaft eingreifenden Beſtimmungen der Not⸗ verordnung, erfahren wir von unterrichteter Seite noch eine Reihe von Einzelheiten. Nach Paragraph 2 des Kapitels über die Anpaſſung der gebunde⸗ nen Preiſe an die veränderte Wirtſchaftslage gilt als Stichtag für die Herabſetzung der Preiſe für Markenware nicht, wie in der amtlichen Verlaut⸗ barung geſagt worden iſt, der 1. Juli 1981, ſon⸗ dern der 30. Juni 19831. Weiter gelten die Be— ſtimmungen über die Zinsherabſetzung nicht für feſtverzinsliche Vorzugsaktien, z. B. die ſiebenprozentigen Reichsbahnaktien. Bei dieſem Kapitel über die Zinsherabſetzung werden als be— ſonders weſentlich angeſehen die Beſtimmungen über das Eingreifen des Reichskommiſſars für das Bankgewerbe, um die Höhe der für hereingenom— mene Gelder zu gewährenden Zinſen zu regeln. Der Reichskommiſſar kann gegen diejenigen Un⸗ ternehmer, die ſich den Beſtimmungen der Not— verordnung beziehungsweiſe den Vereinbarungen der Spitzenverbände der Kreditinſtitute mit dem Reichskommiſſar nicht anſchließen, die Unterſagung weiterer Depoſitengeſchäfte beantragen. Die Mietſen kung wird ſich nach Auffaſſung der zuſtändigen Stellen bei Altwohnungen reibungslos bereits vom e rſten Januar ab durchführen laſſen. Die Ermäßi⸗ gung erſtreckt ſich aber nur auf den Mietzeitraum, der am 1. Januar beginnt, kommt alſo bei Poſt⸗ numerandozahlungen erſt am 1. Februar in Frage. Bei Neubauwohnungen wird ſich das Verfahren etwas länger hinziehen als bei alten Wohnungen; es ſoll aber dafür geſorgt werden, daß auch in die- ſen Fällen Mieter und Vermieter die Entlaſtung ſobald wie möglich erfahren. Wo die Einbezie— hung der Neubauwohnungen in das außerordent— liche Kündigungsrecht terminmäßig bis zum 5. 1. nicht mehr möglich iſt, weil die genauen Feſtſtel— lungen bis dahin noch nicht getroffen ſind, beſteht ja die Möglichkeit, von dieſem Kündigungsrecht vorſorglich Gebrauch zu machen. Uebrigens wird durch die Kündigung der Vertrag vollkommen auf— gelöſt, ſodaß auch andere Fragen als die der Miethöhe der neuen freien Vereinbarung vorbe— halten bleiben. Die zuſtändigen Stellen erwarten von dieſem Kündigungsrecht nicht, daß nun ein großer Wohnungswechſel eintritt, vielmehr liegt es im Intereſſe von Vermieter und Mietern, den Kündigungsparagraphen als neue, freie Vereinbarungen zu betrachten. Die Einzelheiten hierzu werden durch die Durchfüh— rungsbeſtimmungen geregelt, die bereits am mor— gigen Donnerstag mit den Vertretern der deutſchen Länder beraten werden. Der Preisſenkungs⸗ kommifſar, deſſen Aufgabegebiet naturgemäß beſonders um— fangreich iſt, wird ſeine Aufmerkſamkeit in erſter Linie den Verhältniſſen auf dem Lebensmittel— markt zuwenden, wovon freilich die Erzeugerpreiſe der Landwirtſchaft ausgenommen ſind, die ohne— hin weit unter dem Niveau der Vorkriegszeit liegen. Bei dieſen Artikeln wird der Kommiſſar ſeine Be— mühungen auf die Preisſpannen richten. Es liegt auf der Hand, daß er ſich in erſter Linie auch den Brotpreis anſehen wird. Die Dauer der Tätigkeit des Preiskommiſſars iſt nicht irgendwie begrenzt worden.— Sie hängt natürlich von den Ergeb— niſſen ab. Eine Senkung der Rechtsanwaltsgebühren iſt übrigens in der Notverordnung nicht vorgeſehen, weil die Einbeziehung in die Gewerbeſteuer, die kürzlich erfolgt iſt, bereits eine Einkommenſenkung um 10 Prozent bedeutet. Außerdem vermindert ſich mit der Preisſenkung ja auch die Höhe der Ob— jekte und damit fallen auch die Gebühren auto— matiſch. Die Beſtimmungen des Kapitels 6 über die Erleichterung für Kürzung der Löhne und Gehälter gelten nur für Tarifverträge, nicht aber für Ein— zelverträge. Die Tarife für die Arbeiter des öffentlichen Dienſtes, der Reichsbahn, der Reichs— poſt und der Gemeindearbeiter werden im Kapitel 7 der Notverordnung behandelt. Die Beſtimmun— gen über eine Herabſetzung der Tarife auf den Stand vom 10. Januar 1927 treten weiter nicht in Kraft in den Fällen, wo im Augenblick kein Tarifvertrag beſteht, ſo z. B. bei den Arbeitern in der nordweſtlichen Gruppe. In dieſem Falle ſetzt das normale Schlichtungsverfahren ein. Der Grundſatz dieſes Teiles der Notverordnung iſt, den Lohn auf die Höhe vom 10. Januar 1927 zu ſenken. Das bedeutet aber nicht, daß bei ſol⸗ chen Tarifverträgen, die heute geringere Löhne vorſehen als diejenigen von dem genannten Stichtag, zu Gunſten einer Lohnerhöhung ge— kündigt werden, ſondern in ſolchen Fällen bleibt der gegenwärtige niedrige Lohn in Kraft. Por det endgültigen Besläti⸗ gung Kamotas als Jtäsident uon Inanien Alcala Zamora, bisher nur proviſoriſcher Präſident der jungen ſpaniſchen Republik, wird aller Vorausſicht nach bei den Präſidentſchaftswahlen am 10. Dezember in ſeinem Amte endgültig beſtätigt werden. Für den Kleinſiedler Allgemeine Betrachtungen über Nutz⸗ und Ziergewächſe. aſ. In unſerem kleinen Hausgarten möchten wir natürlich ſo Vielerlei wie möglich anbauen und ernten. Dies können wir aber nur erreichen wenn wir die vorhandene Fläche gut einteilen und die einzelnen Teile ihrer Beſtimmung nach ſo vorteilhaft wie möglich ausnutzen.— Die hauptſächlichſſen Kulturen für unſeren Hausgar— ten werden folgende ſein: 1. Gemüſetulturen. Dieſe werden in erſter Linie zur Verſorgung des Haushaltes dienen und den größten Raum im Garten einnehmen. Wir ziehen einjährige Gemüſearten, wie Salate, Kohlarten, Rüben- und Wurzelgewächſe, und mehrjährige Gemüſearten, wie Spargel, Schwarz⸗ wurzeln, Meerrettich, Erdbeeren uſw. Wichtig iſt es dabei, eine ſogenannte Wechſelwirtſchaft zu be— treiben, da die verſchiedenen Gemüſearten, ver⸗ ſchiedene Anſprüche an den Boden ſtellen und je nachdem den Boden ſtark oder ſchwach auszehren. Wir müſſen uns dieſe Kenntnis zunutze machen und die betrefenden Gemüſearten in verſchiede⸗ ner Reihenfolge in jährlichen Wechſel auf die dazu beſtimmten Quartiere bringen. Niemals darf im darauffolgenden Jahre dieſelbe Kultur auf demſelben Platze ſtehen. 2. Blumenkulturen. Dieſe werden wohl zu⸗ meiſt den wenigſten Raum im Hausgarten ein— nehmen, es ſei denn, daß der Garten ſo groß iſt, daß er die geſonderte Anlage eines Ziergartens mit Raſenflächen, Blumenbeeten, Blütenſträu⸗ chern und Koniferen geſtattet. Gewöhnlich ge⸗ nügt die Anlage eines kleinen Blumenbeetes am Wohnhauſe oder Laube und die Ausnutzung der Beetſbreifen(Rabatten) längs der vorhandenen Wege zur Heranzucht des für den Hausbedarf notwendigen Blumenſchmuckes. Blumenſämereien und Blumenzwiebeln, ein- und mehrjährige Blütenſtauden, Blumenknollen, wie Dahlien, Gladiolen uſw. können wir in reicher Auswahl durch Samenhandlungen, Gartenbaubetriebe und Baumſchulen beziehen. 3. Obſtkulturen. Formobſtbäume, Beeren⸗ ſträucher und andere Obſtgehölze werden, ſoweit es der Raum erlaubt, wohl auch in keinem Gar⸗ ten fehlen. Wegen Bezug der notwendigen Obſt⸗ bäume wende man ſich an eine reelle, gutgelei⸗ tete Baumſchule. Weinzeitung Schlechtes Weingeſchäft in der Nordpfalz. Zell, 9. Dez. Der neue Wein entwickelt ſich ſehr gut und vereinzelt hat man ſchon probe— weiſe mit dem erſten Abſtich begonnen. Nach⸗ frage nach dem„Neuen“ beſteht faſt gar nicht. Es werden wohl vereinzelt Angebote gemacht, doch liegen die gebotenen Preiſe noch weit un— ter den bereits als vollkommen ungenügend bezeichneten Herbſtpreiſen. Außer einigen Notverkäufen halten ſich die Bauern zurück. Auch in alten Weinen iſt das Geſchäft erſchrek⸗ kend ruhig. Der Ausſchankpreis für 1931er beträgt in den guten Weinbaugebieten des Zellertales im allgemeinen nur 20 Pfg. pro ein Viertelliter, alter Wein koſtet 25 und 30 Pfen⸗ nig. In den Weinbergen iſt man mit den Win⸗ terarbeiten raſch vorwärts gekommen. Zur Düngung wurde faſt ausſchließlich Stalldünger verwendet. 5 W beN 1 Ane 0 . 10 5 15 1 ö 0 0 e 10 15 ö Die Irische spricht zur Qualität: Air wollen uns verkelten!“ n SATEN LEM Aereten l digaretten fragt die Qualität: Und wo: