T Add alldg v adgddp aldddp flag Anda Vereinigte feuerwenrkapelle Viernheim. allles Sonntag. 20. nerember. abends 9 Uhr. ſm grolen Frelschützsaale 2. usf. Abe Zum Vortrag gelangen erstklassige Musikstücke, Violin-, Zither- u Xylo- phon-Solis, musikalische Duette sowie humoristische Einlagen. Zu dieser Veranstaltung laden wir alle Musikfreunde, sowie die verehrliche Einwonnerschatt freundlichst ein. Karten im Vorverkauf 40 Pfg., an der Abendkasse 50 Pfg. Getränke nach Belieben. Ka, tenvorverkauf: Musikhaus Hanf, Frei- schütz, I. Kommandant Kempf, Schriftführer Andr. Weidner, Franz Hofann ODrehsch.), im Tivolf ber Miiglieg NI kiaac Mofike- straße 108 u. bei allen Orchestermitgliedern. e Ag Aa i ll Anm s Verſteigerungs Anzeige. Auf Anordnung des Finanzamts Heppenheim werden am Dienstag, den 22. Dezember 1931, vormittags 10 Uhr und am Mittwoch, den 23. Dezember 1931, vormittags 10 Uhr in Viern⸗ heim an Ort und Stelle— Zuſammenkunft am Rathaus— die nachſtehenden Pfänder öffentlich gegen Barzahlung verſteigert und zwar am Diens⸗ tag, den 22. 12 1931 ein Perſonenkraftwagen 4 16 PS, eine Schreibmaſchine und ein Kaſſenſchrauk; am Mittwoch, den 23. 12. 1931 zirka 300 kg. ausländiſcher Rohtabak. Heppenheim, den 18. Dezember 1931. Vollſtreckungsſtelle. A dhn fdddö ffdddp faded cdddddd Add Ad affe hg Aüddgg Wag Aeg Wüdg Wp Beschenkn I Cen Herrn! N FCC Acc 0 harren und bigarilos in Weihltacht aba 50 ie an ñuch- und Cigar ellen-Jabahke in Geſchenlpackung von 25 Pfg. an blarellen alle Marken und Preislagen Tahaks Pfelen und Hläöbchen von 30 Pfg. an Sonst ge Rauch Ulensib n Alles in reicher Auswahl findet man im bcarreg. Haus Wander Lorſcherſtraße 44. S d e e eee Wu zu Schleuderpreisen solange Vor- rat reicht, bei Dall. Wiakenbach Weinheimerstraße 53 morgen Sonntag von Uhr ab geöffaet. Herren⸗Unterhoſen u. 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Dezember das Konzert der Vereinigten Jeuer⸗ wehrkapelle im Freiſchütz. Telefon 83 Zum Beſuche ladet die hieſige Einwohnerſchaft ein 8 Juh.: Chr. Trautwein, e Alte Zeitungen 3. El wickeln a Tapezieres geeignel zu haben in der Geſchäfteſtelle ds Blattes Wollen Sie als Weihnschts- Geschenk in Musikinstrument kaufen do nützen Sie die Gelegenheit! Wegen Aufeabe meines Zweig Geschäftes (Qu 4. 19) gebe en ab heute, auf alle lustrumente usw. 10 prozent Rabatt l von 10- Mk. on von 4.80 un von 2.90 an von 12. an von.-„ un Kurt Hoyer, Lauten- und Geigenbauer Spezial- Geschafft für Streſch- u. Zup'⸗ Instromente Mannheim.— Haup e. G schäft h 4. 16, 1. Etage(Ponken) schräguber Hürschiand Laden-Geschäst Qu 4. 19, Geigen G- igen-Kösten Bogen„ Gitarren. Mandolinen Wr N Praktische und preiswerte Weihnachts- Geschenke für Groß und Klein in reicher Auswahl empfiehlt J. Schweikart Schöne Auswahl in Weihnachts Glückwunschkarten. Qernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſektige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr 295 Nach wie vor ſtrengſte Vertraulichkeit Zeitung viernheimerfinzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., dei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann Montag, den 21. Dezember 1931. FFP Immer noch große Schwierigkeiten in Baſel? Die Beratungen über den Schlußbericht des Baſeler Sonderausſchuſſes. enb Babel, 21. Dez. Die Beratungen des Son— Zrausſchuſſes über den Schſußbericht ſind am Sonntaß jn vertraulichen Reſprechungen fortoe— ſetzt worden. Kurz nach 9 Uhr verließen die elf Mitglieder des Ausſchuſſos das Hotel„Schwei- 65 Hof“ ſno ße mehr als drei Stunden gemein⸗ ſam an dem Bericht gearbeitet haben. Es iſt nicht möglich, auh nur einigermaßen ein Bild äper den Slaud der Rrßbeiten zu be⸗ kommen, da auch an Sonntag wieder die Aus— ſchuſtmitaliedey auf ſtre note Dis tretjon ve pflich⸗ tet worden ſind. Der Teir des Boris der die ſtatiſt chen Ruterfagen das von der deut ſchen Reiſchsreaieruna gelieferte und von Aus- ſchug geyrſfte Material enthält iſt fertis und mird gedenmzytig in den vier offizſoſlon Syrg— chen(enoſiſch kranzöſiſch deutſch und ſtalieniſchh ongefertſot Pebeden bedehnel der zuſammenge— faßte und kyitiſche Teil gig der Hauytteif des Morſchts offenbar naß immer arofßen Schmieriakejten Ueber gemiſſe arund— ſähſiche NY fr e 7 guf die Schlußtofberun— gen Eufeſlungen nem, posjehen. iſt man ſich guck geſtern noch nicht eins geworben. Gs ſchoint daß der Meyicht ehenſo ſtar! wie es im Lontan Boxricht des Miohin-AMuskchuſſes geſche⸗ ben iſt. die mertimettchafhliche Moßdentung der doutſchen Hritenzuſtände ßervorbebt Falſch iſt die han fran öffter Seite verbreitete Meldung, dan der Ansſchuß ſich mit der Frage der Prjo⸗ rität der privaten oder der paf'tiſchen Schulden beſchäftiat habe. Die Frage iſt bis jetzt nicht be⸗ rührt marden. Die Beratunden oeden haute in der pisberfgon Form weiter. Am Vormittag treffen ſich die mit der Ausarbeitung des Berihs ſyoeszeil po- uftrabten WIe t Near Miß, Kanton und Nrofeſſor Beneditce Am Nachmit⸗ tag findet mioder eine vertrauliche Zutcmnmen— funft eicher Weite ſeder des Musſchuſſes Ralf Man hofft, vor Weihnachten fertig zu werden. Der ſchweizer““ Desert ur internat'ona-. en Nerſchulßung. meh Baſel. 20 Nez. Die ſchweiszeriſche De⸗ beſchengdenlur meldet daß in den Nerhandlun— den des Boralenden Sonderauskchuſſes auch der ſchmeiser'ſcho Staupyunkt zum Proßlem der in⸗ teyrngtianolen Norichuldeng zum Ausdruck ge— kommen def, Er läßt ſich wie foſa, zuſommen⸗ faſſen: Eine weitere Hingauszöderung der Re⸗ poratjonſchulden menn möglich eine völlige An nuf'erung, würde für die internationalen Wert- ſchafts beziehungen und für die Ueberwindung der Weltw'rtſhaltetuſe von außerordentlich günſtigem Einfluß ſein. Die nerlener Stillhbaltever“landlungen wtb. Berlin, 20. Dez. Die Verhandlungen ber mit der Abänderung und Erneuerung der Still⸗ halteabkommen beſchäftigten Ausſchüſſe ſind, wie wir erfahren, gut vorangeſchritten und haben ſich jeverzeit in ſehr harmoniſcher Atmoſphäre abge⸗ ſpielt. Um den Zeitverluſt durch das Weihnachts⸗ feſt ſo gering wie möglich zu geſtalten, erklärten ſich die ausländiſchen Delegierten bereit, die Ver⸗ handlungen bis Dienstag fortzuführen und am 28. Dezember wieder aufzunehmen, ſodaß nur zwei Arbeitstage verloren gehen. Schwerer Schiffs⸗ zuſammenſtoß auf der Untereibe wtb. Hamburg, 20. Dez. In der letzten Nacht ſind in der Nähe von Brunsbütteltoog der 5400 Bruttoregiſter⸗Tonuen groſſe holländiſche Dampfer„Klipftontein“ und der etwa 1000 Brut⸗ toregiſter⸗Tonnen große deutſche Dampfer„Göte⸗ borg“, die ſich beide auf der Ausreiſe von Ham⸗ burg befanden, zuſammengeſtoßen. Beide Schiffe wurden ſo ſchwer beſchädigt, daß ſie die Reiſe auf⸗ geben und mit Schlepperhilfe in den Hamburger Hafen zurückgebracht werden muſſten. Menſchen ſind nicht zu Schaden gekommen. Tagesnachrichten Aufdeckung einer Geheimbrennerei in Bochum. Drei Perſonen verhaftet. wib. Bochum, 20. Detz. Die Gebrüder Schee— rer aus Eſſen, die erſt im Juli dieſes Jahres we— gen Betreibens einer Geheimbrennerei und um— fangreicher Steuerhinterziehung zu hohen Geld— und Freiheitsſtrafen verurteilt worden waren, ha— ben— wie nunmehr entdeckt wurde— bereits im November wieder eine Geheimbrennerei, diesmal in Bochum, eingerichtet. Den Beamten der Zoll— fahndungsſtelle Dortmund gelang es, die Bren— Der Störenfried Frankreich läßt am Youngplan nicht rütteln Caval über Reparationen und Abrüſtung wtb. Paris, 21. Dez. Auf einem Bankett zu Ehren des Luftfahrtminiſters hielt Mini⸗ ſterpräſident Laval eine außenpolitiſche Rede, in der er für eine, wenn auch vorſichtig gehal- tene, Kontingentierungspolitik zum Schutze der franzöſiſchen Wirtſchaft eintrat. Er kündigte an, daß Frankreich auf der bevorſtehenden Re⸗ gierungskonſerenz im Rahmen des Voungplanes bleiben und nicht bereit ſein werde, die Reparationen den Prk⸗ vatſchulden zu opfern. In gewiſſen Ländern habe man zu ſehr be⸗ tont, daß die Schulden und Reparationen an⸗ nulliert werden müßten. Angeſichts der Hal- tung der Vereinigten Staaten würden die Regierungen, die an dieſe kühne Iniative ge⸗ dacht hätten, zweifellos jetzt weniger Eile an den Tag legen. Auf einen Zuruf aus der Verſammlung, feſt zu bleiben, erwiderte Laval:„Wir wer⸗ den den YVoungplan nicht zerrei⸗ ßen laſſen.“ Zum Abrüſtungsproblem ſagte Laval, er weiſe die Beſchuldigung, daß Frankreich mili— tariſtiſch ſei, zurück; aber Frankreichs Vergan— genheit mahne zur Vorſicht. Man dürfe ſich Univerſitätsprofeſſoren Cändernotverordnungen verſaſſungswidrig? enb. Berlin, 21. Dez. Die rechts⸗ und ſtaats⸗ wiſſenſchaftlichen Fakultäten aller deutſchen Univerſitäten haben— wie die„Montagspoſt“ berichtet— beim Reichsinnenminiſterium ei⸗ nen Proteſt gegen die Notverordnungen der Länder erhoben, ſoweit dieſe Verordnungen nach Anſicht der Profeſſoren mit der Reichs⸗ verfaſſung nicht vereinbar ſind. Die juriſtiſchen und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultäten verwei⸗ ſen auf drei Beiſpiele, bei denen nach ihrer Auffaſſung Notverordnungen der Länder ver⸗ faſſungswidrige Maßnahmen verfügt haben: 1. Thüringen hat durch Notverordnung Ausnahmebeſtimmungen zu Ungunſten der weiblichen Beamten geſchaffen, die in der Praxis darauf hinauslaufen, die weiblichen Beamten im Wege der Abfindung aus ihren Berufen zu entfernen. 2. Preußen hat Vorſchriften über den Be⸗ amtendienſt erlaſſen, durch den jeder Beamte gezwungen werden kann, auch in einer Stel⸗ lung niederen Ranges Dienſt zu tun, ſofern 9 7 lein geſetzliches Gehalt nicht berührt wird. ſich mit Formeln der Hoffnung zu begnügen. den Maßnahmen zu erheben, und fordern vom Hochſchullehrer zu einer beſchleunigten Prüfung der angeführten Punkte durch den Miniſter nerei aufzufinden. Die geſamte Einrichtung, etwa U 4000 Liter Zuckermaiſche und ein Poſten Brannt⸗ wein, wurden beſchlagnahmt. H. Scheerer, der Kraftfahrer und ein Brennereigehilfe konnten feſtgenommen werden. Verſuche mit einem Schienenomnibus in Frankreich. wib. Paris, 20. Dez. Die franzöſiſche Eiſen⸗ bahnverwaltung hat heute verſuchsweiſe auf der Strecke Paris— Dünkirchen einen auf Gummi— rädern laufenden Schienenomnibus in Dienſt ge⸗ tellt. Störung einer Friedenskundgebung in Toulouſe. enb. Paris, 20. Dez. In Toulouſe fand am Freitag eine von der Liga für Menſchenrechte ein— berufene Kundgebung ſtatt, auf der auch Frau Frieda Perlen aus Stuttgart ſprechen ſollte. Als ſie das Wort ergreifen wollte, verſuchten einige auf keine Improviſierungen einlaſſen, die Frankreichs Sicherheit nicht garantierten. Die franzöſiſchen Delegierten auf der Abrüſtungs— konferenz würden es nicht ablehnen, jede Art gegenſeitiger Hilfeleiſtung zu prüfen und nöti⸗ genfalls anzuregen, vorausgeſetzt, daß ſie wirk— ſam, d. h. effektiv und ſchnell ſei. Niemals werde Frankreich die Unvorſichtigkeit begehen, Frankreich und die Vorgänge in China. weib. Paris, 20. Dez. Das franzöſiſche AußenminiſteriuÜm dementiert ausländiſche Preſſenachrichten über die Zuſammenziehung von Truppen in Indochina an der chineſiſchen Grenze ſowie das Gerücht über ein geheimes Abkommen zwiſchen Frankreich und Japan. Vor der Beſehnne Tſchintſchaus durch die Japaner. wtb Paris, 20 Dez. Wie die Agentur Indo Pacifique aus Peking berichtet, hat der japa⸗ niſche General Honſo den chineſiſchen Behörden in Mukden mitteilen laſſen, er ſei entſchloſſen, Tſchintſchau zu be'etzen, wenn die chineſiſchen Truppen dieſe Stadt nicht unverzüglich räum⸗ ten. proteſtieren 3. In Preußen, aber auch in den anderen Ländern iſt durch Notverordnung die Emeri⸗ tierung der Hochſchullehrer abgeſchafft worden. Das bedeutet, daß Profeſſoren bei Erreichung der Altersgrenze nicht mehr mit vollem Hono⸗ rar penſioniert werden können, ſondern nur mit entſprechender Kürzung der Einnahmen. Die Sonderſtellung der Hochſchullehrer war aber es bar orden mit ihrer For⸗ ſcherarbeit, der kein Alter eine Grenze ſetze. „Die deutſchen Univerſitäten fühlen ſich“, ſo heißt es in ihrem Proteſtſchreiben,„in ihrem Gewiſſen verpflichtet, durch ihre rechts- und ſtaatswiſſenſchaftlichen Fakultäten, nachdrück⸗ lichſt Einſpruch gegen ſolche verfaſſungsändern⸗ Reichsminiſterium Abhilfe“. Das Blatt ſchreibet hierzu: Da beim Reichs⸗ innenminiſterium ſich auch ſonſt Beſchwerden über angeblichen Verfaſſungsbruch durch Not⸗ verordnungen häufen, wird der Schritt der führen. jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 48 Jahrgang FFP Er ſoll die Tariflöhne in Berlin und Brandenburg ſenken .. 2 8 Reichsarbeitsminiſter a. D. Rudolf Wiſſel der Schlichter für Berlin und Brandenburg, hat in dieſen Tagen ein Uebermaß von Arbeit vor ſich. Ueber 2000 Tarifverträge, von denen an- nähernd 3 Millionen Arbe ter und Angeſtellte erſaßt werden. meiſſen durch ihn entſprechend der neuen Notverordnung verändert werden. —— Mitglieder der Action Francaiſe ſie daran zu hin— dern. Die Zuhörer proteſtierten und gerieten mit den Baheſtörern ins Hangemenge. Polizei mußte die ſtörenden Elemente aus dem Saale entfernen, worauf die Kundgebung zu Ende geführt werden konnte. Ausweiſung Stojanoffs aus Braunſchweig. witb. Braunſchweig, 20. Dez. Wie vom Poli⸗ zeipräſidium mitgeteilt wird, iſt der bulgariſche Student Chriſto Stoſanoff durch Beſchluß des Po— lizeipräſidiums als läſtiger Ausländer aus dem Gebiete des Freiſtaates Braunſchweig ausgewie— ſen worden.— Bekanntlich hatte Stojanoff dem Vorſitzenden der Braunſchweiger Studentenſchaft gegenüber beleidigende Aeußerungen gebraucht. Wegen der ungenügenden Beſtrafung Stofjanoffs durch die Hochſchulbehörde war Anfang der Woche ein zwe! ägiger Proteſtſtretik der Studentenſchaft durchgeführt worden. Im Streif erſchoſſen. wib Frankfurt a M., 20. Dez. In einem Ca'“ felaus entſtand heute früh ein Strei“ zwiſchen dem Kellner und drei Giſten, die ihre Zeche nicht bezahlen wollten Im Verlauf des Streites zog einer der Gäſte eine Peſtole und ſchaß blind'ines um ſich. Ein 20jäpßriger jun zer Mann erbelt einen Herzſchuß und brach tot zuſa nmen. Der Kellner bekam einen lebensbefährſichen Lungen- ſchuß. Ein Gaſt wurde leicht verletzt. Der Täter iſd unerlannt entkommen. N 5 Cetzte Radiomeldungen Raubüberfall in Vierſen.— Der Räuber ſchießt zwei Verfolger nieder. enb. Vierſen, Am Samstag abend wurde die Filialleitern eines Konſumvereins von einem Manne überfallen und ihrer Aktentaſche beraubt. Zwei Paſſanten, die den flüchtenden Räuber verfolgte, wurden von dieſem durch meh⸗ rere Schüſſe ſchwer verletzt. Einer der Verletzten iſt im Laufe des Sonntags im Krankenhaus ge⸗ ſtorben. Der Räuber wurde feſtgenommen. 21. Dez. Amerikaniſcher Dampfer ausgebrannt. wtb. Newport News(Virginia), 21. Dez. Der im Bau befindliche nahezu vollendete Dampfer„Segovia“ brannte in der Werft voll⸗ ſtändig aus. Das Schiff, das im Auftrag der United States of Mail Steamſhip Co., einer Toch⸗ tergeſellſchaft der United Fruit Co., gebaut wurde, hatte einen Wert von 3,5 Millionen Dollar. Erdſtöße in Italien. wtb. Rom, 21. Dez. In dem Erdbebengebiet von Toscana, aus dem ſeit etwa einer Woche faſt täglich ſchwache Beben gemeldet wurden, ſind am Samstag weitere Erdbebenſtöße aufgetreten, die beſonders in Faenza, aber auch in Bologna ver⸗ ſpürt worden ſino. Schaden iſt nicht entſtanden. Die Preisſchilder⸗ Verordnung Der werten e ee Wi Preisſchilder Die Verordnung über Prrisſchilder und Hreis⸗ verzeichniſſe hat folgenden Wortlaut: Auf rund der 88 3, 4 und 7 der Verordnung über die Ve⸗ fugniſſe des Reichskommiſſars für Preisüberwa⸗ chung vom 8. Dezember 1981(RGBl, 1 Seite 747) verordne ich hiermit das Folgende: Kapitel 1. Brot und Kleingebäck. § 1. Wer Brot oder Kleingebäck in Läden, Schau⸗ fenſtern, Schaukäſten, auf dem Wochenmarkt, in der Markthalle oder im Straßenhandel ſichtbar ausſtellt oder anpreiſt, iſt verpflichtet, die Waren mit Freisſchildern zu verſehen, aus denen ihr ge⸗ nauer Vor“ spreis erſichtlich iſt. Die Anbringung eines Preisſchildes iſt nicht erforderlich, wenn die Ware zweifelsfrei bezeich⸗ net in ein Preisverzeichnis aufgenommen iſt, das gut ſichtbar in Läden und Schaufenſtern oder an Verkaufsſtänden angebracht iſt. § 2. Wer Brot oder Kleingebäck im Kleinhandel ab— ſetzt, ohne ſie ſichtbar zuszuſtellen, iſt verpflichtet, für die nicht ausgeſtellfen Waren ein den Vor⸗ ſchriften im§ 1, Abſatz 2 genügendes Preisver— zeichnis anzubringen. § 8. Auf den Preisſchildern und Preisverzeichniſ— ſen iſt das Gewicht der verſchiedenen Arten von Brot und Kleingebäck anzugeben. Für Kleinge— bäck ſind als Zahleneinheit höchſtens 10 Stück in dem ſich daraus ergebenden Gewicht und Preis anzugeben. § 4. Kleingebäck im Sinne dieſer Vorſchriften ſind Schrippen, Brötchen, Knüppel, Semmeln, Rund— ſtücke und einfache Hörnchen ohne Rückſicht darauf, ob dieſe Bezeichnungen oder andere ortsübliche ge— wählt werden. Kapitel 2: Friſchfleiſch. § 5. Wer Friſchfleiſch der in der Anlage 1 bezeich— neten Sorten in Läden, Schaufenſtern, auf dem Wochenmarkt oder in der Markthalle ſichtbar aus— ſtellt oder anpreiſt, iſt verpflichtet, die Ware mit Preisſchildern zu verſehen, aus denen ihr genauer Verkaufspreis erſichtlich iſt. Die Anbringung eines Preisſchildes iſt nicht erforderlich, wenn die Ware zweifelsfrei bezeich— net in ein Preisverzeichnis aufgenommen iſt, das gut ſichtbar in den Läden und Schaufenſtern oder an Verkaufsſtänden angebracht iſt. § 6. Wer Friſchfleiſch der in der Anlage 1 bezeich⸗ neten Sorten im Kleinhandel abſetzt, ohne es ſicht⸗ bar auszuſtellen, iſt verpflichtet, für die nicht aus⸗ geſtellten Waren ein den Vorſchriften im Para— graph 5, Abſatz 2 genügendes Preisverzeichnis an⸗ zubringen. §8 7. In den Schaufenſtexn ausgeſtellte Fleiſchſtücke, deren Preiſe höher ſind als die im Preisverzeich⸗ nis angegebenen Preiſe für dieſelbe Sorte, oder die im Preisverzeichnis nicht enthalten ſind, müſ⸗ ſen unter genauer Angabe der Fleiſchſorte und des geforderten Preiſes mit einem Preisſchild beſonders gekennzeichnet werden. Die Vorſchriften im Abſatz 1 gelten nur für Friſchfleiſch der in der Anlage 1 bezeichneten Tierarten. 8 8. Auf den Preisſchildern und Preisverzeichniſſen iſt der Preis des Fleiſches für ein ganzes Pfund anzugeben. 8 9. Die Vorſchrift im Paragraph 6 des Geſetzes über den Verkehr mit Vieh und Fletch vom 10. Auguſt 1925(RGBl. 1, Seite 186) in der Faſ⸗ ſung des Geſetzes vom 4. Juli 1929(RG Bl. 1, Seite 128) bleibt unberührt. Kapitel 3: Friſeurgewerbe. 8 10. Friſeure(Barbiere, Haarſchneider uſw.) ſind verpflichtet, in ihren Läden und Schaufenſtern ober in ihren außerhalb der Läden befindlichen Schaukäſten gut ſichtbare Preisverzeichniſſe anzu⸗ bringen, aus denen die Preiſe für die in der An⸗ lage 2 bezeichneten Leiſtungen erſichtlich ſind. Kapitel 4: Schlußvorſchriften. 8 11. Die oberſten Landesbehörden weiſen die Po⸗ lizeibehörden an, die im Kapitel 1—3 erlaſſenen Vorſchriften im Einzelfall durch polizeiliche Ver⸗ fügung anzuordnen und erforderlichenfalls durch die ihnen nach Landesrecht zuſtehenden Divangs⸗ mittel durchzuſetzen. Die polizeilichen Verfügun⸗ gen können im verwaltungsgerichtlichen Verfahren angefochten werden. Soweit das Landesrecht zu⸗ nächſt eine Beſchwerde im Verwaltungsverfahren vorſieht, bleibt dies unberührt. Das Verfahren und die Zuſtändigkeit der Behörden richtet ſich nach Landesrecht. Die oberſten Landesbehörden weiſen die Po— lizei ferner an, dem Reichskommiſſar für Preis überwachung unmittelbar Nachricht zu geben, wenn infolge hartnäckiger und böswilliger Zu— widerhandlung gegen die Vorſchriften in dieſer Verordnung die Unterſagung der Fortführung von Betrieben oder die Schließung von Betriebs- und Geſchäftsräumen angezeigt erſcheint. § 12. Dieſe Verordnung tritt am 1. Januar 1982 in Kraft. Berlin, den 17. Dez. 1981. Reichskommiſſar für Preisüberwachung. gez.: Dr. Goerdeler. Anlage(zu§ 5.) a) Rindfleiſch, Schmorfleiſch(Keule, braten und dergl.) mit Knochen. Bruſt und Querrippe(Kochfleiſch, fleiſch und dergl.). Gehacktes(Hackfleiſch, Schabefleiſch und der— gleichen), Talg(Rinderfett). b) Schtboeinefleiſch, Schinken(Keule, Schlegel nnd dergl). Koteletts(Karbonade, Rippenſtück, Rippchen und dergl). Schnitzel(Schweineſteak) ohne Knochen. Kamm(Nacken, Gratbraten und dergl). Schulter(Schäuferl u. dergl.). Bauch(Wammerl u. dergl.). Rückenfett(Grüner Speck und dergl.). c) Kalbfleiſch, Keule(Schlegel u. dergl.) Knochen. Nierenbraten. Bru..(Bruſtbraten u. dergl.). Schulter(Bug, Blatt, Schäuferl). Kamm(Gratbraten u. dergl.). Schnitzel ohne Knochen. (Schlegel u. dergl.) Hammelfleiſch. Keule mit Rücken. Schulter(Bug, Blatt, Schäuferl u. dergl.). Bauch(Dünnung u. dergl.). Anlage(zu§ 10). a) Herren: Raſieren, Friſieren, Raſieren und Friſieren, Haarſchneiden, Kopfwaſchen einſchl. Friſieren, Haarſchneiden einſchl. Kopfwaſchen und Friſieren, Schamponieren. b) Bei Damen: Friſieren Kopf äche für langes und ki . ellen. Rinder⸗ Suppen⸗ mit rſchneiden, „ Dauer⸗ was jeder beachten muß: Die wichtigſten Termine aus der neuen Notverorònung H. D. Sofort in Kraft getreten: Die politi⸗ ſchen Rotmaßnahmen wie Weihnachtsburgfrie⸗ den(bis 3. 1. 1932), Uniform⸗ und Abzeichen⸗ verbot, Befugnis an die Länder. Maßnahmen gegen Waffenmißbrauch zu erlaſſen, Verſtär⸗ kung des Ehrenſchutzes. Beginn einer zweijährigen Kündigungs⸗ ſperre(bis 31. Dezember 1933) für langfriſtige Forderungen, Hypotheken uſw. Gebundene Preiſe(Kartellpreiſe etc.) ſowie Preiſe für Markenwaren werden bis zum 1. Januar 1932 um mindeſtens 10 Prozent gegen⸗ über dem Stande vom 30. 6, 1931 geſenkt. Inkrafttreten von Beſtimmungen auf dem Gebiete der Zwangsvollſtreckung(insbeſondere Mindeſtgebot, einſtweilige Einſtellung von Zwangsverſteigerungen unter beſtimmten Vorausſetzungen). 10. Dezember 1931: Aufnahme der Tätigkeit des Reichskommiſſars für Preisüberwachung (zunächſt Brot⸗ und Fleiſchpreiſe, Verkehrs⸗ tarife, Gas⸗ und Elektrizitätstarife.) Inkrafttreten der Reichsfluchtſteuer(nöti⸗ genfalls Steuerſteckbrief) für Staatsangehörige mit mehr als 200 000 RM. Geſamtvermögen oder mehr als 20000 RM. Einkommen, die ſeit 1. 4. 31 ihren Wohnſitz ins Ausland ver⸗ legt haben oder bis zum 31. 12. 1932 verlegen werden. 16. Dezember 1931: Herabſetzung der Frachttarife der Reichsbahn im Geſamtbetrag von jährlich 300 Millionen RM. ſowie Sen⸗ kung der vom Reich feſtgeſetzten Schiffahrts⸗ abgaben. 19. Dezember 1931: Bis zu dieſem Zeitpunkt haben die Vertragsparteien ſämtlicher beſte— hender Tarifverträge(rund 5000), die ab 1. Januar 1932 geltenden Lohn- und Gehalts⸗ ſätze feſtzulegen. 1. Januar 1932: Herabſetzung der Löhne u. Gehälter in der privaten Wirtſchaft um 10. v. H., im Höchſtfalle um 15 v. H. 1. Januar 1932: Kürzung der Beamtenge⸗ hälter, der Gehälter und Löhne für Behörden— angeſtellte und ⸗Arbeiter um 10. v. H. 1. Januar 1932: Senkung der Preiſe für Steinkohle, Braunkohle, Kali(vergl. oben: Kartellpreiſe für Markenartikel). 1. Januar 1932: Ermäßigung der Mieten für Altwohnungen um 10 v. H. ſowie der Neubaumieten nach Uebereinkommen mit dem Hausbeſitzer entſprechend der Entlaſtung des auch Hausbeſitzers durch Ermäßigung der Hypothe⸗ kenzinſen. 1. Januar 1932: Senkung der Zinſen für alle langfriſtigen Forderungen(öffentliche Schuldverſchreibungen, Obligationen, Pfand⸗ briefe, Hypotheken uſw.), ſoweit ſie über 6 v. H. liegen, auf 6 v. H.; ſoweit ſie über 8 v. H. liegen, im Verhältnis von 8:6, ſoweit ſie über 12 v. H. liegen, im Verhältnis von 814. 1. Januar 1932: Erhöhung der Umſatzſteuer auf 2 v. H., ausgenommen Getreide, Schrot oder kleine aus Mehl hergeſtellte Backwaren. 1 Auſterkraftſetzung der Mineralwaſſerſteuer. 1. Januar 1932: Beſeitigung der Steuerver⸗ zugszuſchlge und Ermäßigung der Steuer⸗ Stundungszins auf 12 v. H. jährlich. 1. Januar 1932: Aenderung der Kranken⸗ und Unfallverſicherung insbeſondere durch In⸗ krafttreten eines allgemein gültigen Aerztetarifs und Fortfall der kleinen Verletztenrenten; Lei⸗ ſtungsbeſchränkungen auf dem Gebiete der Ren⸗ tenverſicherungen(Invaliden-Angeſtelltenverſiche⸗ rung). 5. Januar 1932: Letzter Kündigungstermin für alle Mieter, die bis zum 31. März 1932 das beſtehende Vertragsverhältnis wegen Unerſchwing⸗ lichkeit der Miete löſen wollen. Kündigung muß ſpäteſtens am 5. Januar dem Hauswirt zugegan⸗ gen ſein. Ausgeſchloſſen von dieſem einmaligen Kündigungsrecht ſind die Mieter, deren Mietver— trag nach dem 15. Juli abgeſchloſſen iſt, oder die bereits im Laufe des Jahres 1931 Mietsnach⸗ läſſe von mindeſtens 20 v. H. erhalten haben, oder Mieter, iit deren Wohnungen der Hauswirt grö⸗ ßere Bauarbeiten hat machen laſſen. Voraus⸗ ſetzung des einmaligen Kündigungsrechts iſt, daß der Mie“ er eine ihm normalerweiſe(vertraglich oder geſetzlich) ſeit dem 15. Juli 1931 gebotene Kündigungsmöglichkeit nicht ungenutzt gelaſſen hat. 10. März 1931: Vordatierung am 10. April 1932 fälligen Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperſchaftsſteuer. Sie ſind nunmehr am 10. März zu entrichten. 31. März 1932: Der Hauseigentümer kann die Hauszinsſteuer für die Zeit vom 1. April 1932 bis zum 31. März 1939 ablöſen. Der Ab⸗ löſungsbetrag beläuft ſich, wenn er bis zum 31. März 1932 entrichtet wird, auf das Dreifache des vollen Jahresbetrages der Steuer, ſpäter auf das Dreieinhalbfache. der bisher F Am 1. Weihnachtstag 1931 gelangt das Schauſpiel: n Weionächtsiest aul Feſtensteln in 3 Akten und einem Zwiſchenakt(Bewegliches Traumbild) im Kaiſerhof zur Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Wir laden Die Leitung ufführnng. Ginteitt 50 Pfg. Anfang 8 Uhr. hiermit die verehrlichte Einwohnerſchaft freundlichſt ein der Operetten⸗ und Theatergeſellſchaft Viernheim 1928. Em eeneeeeeeeeeeeeeeereeeeeeeeeeeeeereeeeeeeeeen Das Medalllonbid Roman von Anny v. Panhuts. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) 28. Fortſetzung. Er ſagte:„Mir ſcheint das drollig.“ Sie neckte:„Vielleicht kündigſt du auch bald wegen ſchlechter Behandlung.“ Donna Nieves brachte Zitronenlimonade und ein Schlüſſelchen mit ſüßem Gebäck. Noch ein Viertelſtündchen unterhielt ſich Verena eiftig mit ihrer geliebten, alten Amme. Als die beiden aufbrachen, ſteckte Donna Nieves Heinz Hausmann eine Schachtel der in Uruguay heimiſchen Miguelito⸗Zigaretten zu. Er mußte ſie annehmen, wenn er die Spende⸗ rin nicht beleidigen wollte. ſich Vor der Kathedrale Verena. Ich bin ziemlich bekannt in Montevideo, und um Geklatſch zu vermeiden, iſt es beſſer, wenn wir uns ſchon hier Lebewohl ſagen. Auf Wiederſehen morgen früh! Wir haben eine ſchöne Küſtenfahrt vor uns. Sei pünktlich an der Anlegeſtelle der Dampfer nach Payſandu. Aber du weißt ja durch den Vatet Beſcheid.“ Sie zuckte mit den Achſeln.„Heute nachmittag muß ich mich mit den Damen unfſerer hieſigen Fieunde langweilen, im Palace Zabala Man glaubt mich zu zerſtreuen und zu unterhalten, wenn man mich zum Tanz führt, um zuzu⸗ ſchauen.“ Ihre dunklen Augen leuchteten in die ſei⸗ nen.„Meine Gedanken aber werden den gan⸗ en Nachmittag bei dir ſein, Liebſter. Immer verabſchiedete * werde ich an dich denken und mich freuen auf morgen. So heimlich wir auch tun müſſen, ſo ſind wir einander doch nahe, nicht wahr?“ Sie reichte ihm die Hand und ging mit ihrem ſchnellen, ſicheren Schritt davon. Er blickte ihr noch lange nach. f Am frühen Morgen des nächſten Tages nahm er Abſchied von Pablo Lopez, der ihm ſür die Zukunft viel Glück wünſchte. „Und wenn Sie mal in Montevideo zu tun haben, Herr Hausmann, dann laſſen Sie ſich man boch bei mir blicken, verjeſſen Sie mir nich.“ Er wiederholte das immer wieder. Heinz Hausmann ward der Abſchied von dem dicken Penſionswirt faſt ſchwer. Er war doch ſein erſter Halt hier im fremden Lande geweſen, dieſer originelle Menſch, mit dem romantiſchen Ausſehen, der Deutſch ſprach wie ein kleiner Berliner Weißbierwirt. ** Auf dem Küſtendampfer war Ramon Sa⸗ peras ſehr freundlich zu Heinz Hausmann. Nachdem er ihn nach allem möglichen gefragt hatte, meinte er: 17 ö „Die Arbeit, die ich eigentlich für Sie bei uns vorgeſehen, iſt wohl nicht das Richtige für Sie. Sie hatten in Deutſchland ſchon eine lei⸗ tende Stelle inne, bei uns aber kämen Sie ins Rudel. Ich beabſichtigte, Sie unter die Peons zu ſtopfen, Sie von der Pike auf unter ihnen zu laſſen. Aber ich ſehe ein, es wäre eine Quälerei für Sie. Wenn unſere Leute auch im allgemeinen Disziplin haben, rüde ſind ſie doch nach außen hin, dieſe Menſchen, die mit ihrem Pferd förmlich verwachſen ſind. Unſere Auf⸗ jeher über das Vieh auf den Pampas ſteigen — des Morgens um fünf aufs Pferd und um ein Uhr erſt wieder herunter; von drei Uhr nach⸗ mittags bis acht Uhr abends laſſen ſie fich dann weiter auf dem Pferderücken ſchaukeln und ſtoßen. Ich beſitze aber auch viel Ackerland und werde Sie als Capataz über die Landar⸗ beiter einſtellen. Das dürfte Ihnen liegen. Es täte mir leid, einen gebildeten Deutſchen, den die Arbeitsloſigkeit aus der Heimat getrieben, zu einer Beſchäftigung zu quetſchen, die kaum für ihn paßt.“ Ramon Saperas bemerkte das Aufleuchten in Hausmanns Augen, es erſetzte ihm ein warmes Dankeswort. „Wir ſtehen vor der Ernte, die vom No⸗ vember bis Januar währt; fünfzehnhundert Leute ſind während dieſer Zeit bei uns tätig.“ „Ich ſtaune über die große Zahl der Land⸗ arbeiter, die Sie benötigen, nie hätte ich das gedacht“, ſagte Heinz Hausmann. Er dankte Ramon Saperas für das Wohlwollen und ver⸗ ſicherte, daß er ſich ſtets die größte Mühe ge⸗ ben werde, ihn zufriedenzuſtellen. Ramon Saperas ſaß mit Heinz auf Deck, und die Ufer des Uruguayfluſſes zogen lang⸗ ſam vorüber. Der Eſtanziero ſagte lächelnd: „Ja, die Alma brava braucht zur Ernte⸗ zeit viele Hilfskräfte, aber ein Freund von mir beſchäftigt während der Haupternte ſogar zweitauſend Leute, wenn ihm ſonſt im allge⸗ meinen einhundertfünfzig und mir ſogar hun⸗ dert genügen. Die Haupternte auf den Eſtan⸗ zias lockt immer viel Volk herbei. Es iſt loh⸗ nende Arbeit. Die Leute erhalten vollſtändige freie Verpflegung und reichen Tagelohn. Sie ſparen faſt das ganze Geld. Sehen Sie an einem Beiſpiel, wie ſehr ſich die Erntearbeit lohnt: Da kommen nämlich alljährlich aus Italien Landarbeiter, ganze Familien. Sie er ſcheinen pünktlich zu Beginn der Ernte, blei⸗ ben ein paar Monate bei uns und fahren Art von Einwanderern: Las golondrinas(Die Schwalben).“ Heinz zeigte reges Intereſſe, und er hörte er keine Ahnung gehabt. Er hatte dabei das Empfinden, er ſei dem Manne, der nicht den Eindruck machte, ſchnell mit jedermann gut Freund zu ſein, ſympathiſch. Das gab ihm Mut und Sicherheit. Vater allein, weil ſie ſich freute, daß der Pa⸗ ter zu dem Geliebten freundlicher und netter war, als ſie zu hoffen gewagt hatte. redt. Er erzählte von Deutſchland. Die alte Mark Brandenburg ward lebendig in ſeinem Wort, die Erinnerung an die Heimat verllel ihm im allgemein en nicht gegeben war. Heimat! Welch ein Zauber liegt doch ſchor in den zwei Silben, füllt ſie mit dunten Far ben. Unwillkürlich malt die Rede Bilder, di voll von warmen Lebens ſind. Ramon Saperas lauſchte mit größter Auf merkſamkeit. Er glaubte das Flachland den ſandigen Mark vor ſich zu haben; ihre ſtillen dunklen Seen, ihre einſamen Gehöfte, von Lin den behütet, ihre verträumten Dörſchen, dere! niedrige Häuſer ſich um die Kirche ſcharten (Fortſetzung folgt.) dann wieder nach Hauſe. Wir nennen diefe noch ſo manches von Verenas Vater, wovon Verena ließ Heinz abſichtlich viel mit dem Heinz Hausmann ward allmählich auch be- ihm die leicht bewegliche Ausdrucksweiſe, die g * Aus nah und gern i Mainz, 19. Deg.(Brotpreisſen⸗ kung.) Wie die Bäcker⸗JInnung für den Kreis Mainz mitteilt, hat ſie, der Not der Zeit Rechnung tragend, den Preis für das 2 Kg.⸗Brot, 1. Sorte von 95 auf 90 Pfennig, für die 2. Sorte von 35 auf 80 Pfennig herabgeſetzt. Das 1 Kg.⸗Brot koſtet nunmehr 45(ſeither 48) bezw. 40(ſeither 48) Pfennige. Altenkirchen, 18. Dez.(unglück in der Grube.) Auf der Grube Frankenholz verun⸗ glückte der ledige Bergmann Emil Hetterich. Beim Verbauen brach ein Stück Berge vom Dache los und fiel ihm auf den Kopf, wobei er ſchwere Ver⸗ letzungen erlitt und ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Kappelwindeck(Amt Bühl), 18. Dez.(Zu Tode mißhandelt.) In der Nacht auf Donnerstag entſtand im Hauſe der Geſchwiſter Maria und Ludwig Seifried in Hohbaum ein Streit, in deſſen Verlauf der 50 Jahre alte Ludw. Seifried ſeine ſechs Jahre ältere Schweſter miß⸗ handelte, zu Boden warf, mit Füßen trat und an den Haaren im Zimmer herumſchleifte. An den Folgen der brutalen Mißhandlungen iſt ſie als⸗ bald geſtorben. Der Täter wurde geſtern morgen verhaftet und ins Unterſuchungsgefängnis einge⸗ liefert. Die beiden unverheirateten Geſchwiſter wa— ren ſeit langem völlig dem Trunke ergeben. Sie hatten ihre Felder verpachtet und ihr Vieh ver— lauft und bearbeiteten nur noch ihren Weinberg, um ihrer Leidenſchaft fröhnen zu können. Landau, 19. Dez.(4½% Monate Ge⸗ fängnis.) Vor dem Amtsgericht Landau hatte ſich der 32 Jahre alte Ingenieur Ottmar Walter aus Kaiſerslautern wegen Betrugs und Unter— ſchlagung zu verantworten. Seine ſtrafbaren Handlungen beſtehen in drei Gruppen: zunächſt hatte er einen von einem Landauer Gaſtwirt aus Gefälligkeit leihweiſe erhaltenen Mantel unter— ſchlagen, dann hat er weiter in vier Fällen in Bad⸗Dürkheim, Haßloch und Landau zur Zah— lung ſeiner Zechen Schecks über Beträge ausge— ſtellt, die über der Schuldſumme lagen, und ſich den überſchießenden Betrag in bar ausbezahlen laſſen und ſchließlich hat er in weiteren drei Fäl⸗ len, einen Hotelier in Landau, bei dem er ſich unter falſchem Namen eintrug, und zwei Gaſt— wirte in Forſt und Königsbach, um Hotelzechen von 25—35 Mark geprellt, indem er nach zwei bis drei Tagen Aufenthalt ſpurlos verſchwand. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 4½ Monaten und verſagte die erbetene Bewährungsfriſt. Nanzweiler, 18. Dez.(Beim Holzfäl⸗ len verunglückt.) Der 19⸗jährige Nich. Becker wurde beim Holzfällen von einem Uſt ſo unglücklich getroffen, daß er bewußtlos wurde und ſtarke Verletzungen erlitt. g enb. Berlin, 19. Dez.(Dr. Goebbels hat geheiratet.) Der nationalſozialiſtiſche Reichstagsabgeordnete Dr. Joſef Goebbels hat heute vor dem Standesamt Berlin⸗Charlotten⸗ burg mit Frau Magda Quandt die Ehe geſchloſſen. Als Trauzeuge fungierte Adolf Hitler. ö Lokale nachrichten Der goldene Sonntag. Der geſtrige Sonntag, als letzter Sonntag vor Weihnachten in der Geſchäftswelt der„Goldene Sonntag“ benannt, war ein echter, rechter Winter- ſonntag. In der Samstagnacht war Schneefall ein⸗ getreten, ſodaß am Sonntag Früh ſich die Erde in eine weiße Decke eingehüllt hatte. Der Geſchäfts⸗ verkehr bezw. der Einkauf von Weihnachtsgeſchenken war recht rege, wenn er auch gegenüber den Vor⸗ jahren um vieles zurückblieb.— Die„Grünen“ kämpften geſtern das letzte Verbandsſpiel gegen VfR. Mannheim aus und verloren 3:2. Viele Hundert Sportbegeiſterte waren mitgeeilt und erlebten einen Punktekampf mit allen ſeinen Aufregungen.— Die Ver⸗ einigte Feuerwehrkapelle hielt im Freiſchütz ihren 2. muſik. Abend ab und hatte ein überfülltes Haus. Viele mußten wieder umkehren. Die gebotenen muſikaliſchen Darbietungen waren Kunſtgenüſſe und haben die geſtellten Erwartungen weit übertroffen. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Vergehen gegen die Straßen- und Verkehrsordnung und zwar Fahren ohne Licht; 3 wegen Verſtoß gegen die Baupolizei⸗ ordnung, Bauen, umbauen uſw. ohne polizeiliche Genehmigung oder ohne vorherige Anmeldung; 1 wegen Nichteinhaltung des pünktlichen Ladenſchluſſes; 1 wegen Vergehen gegen die Gewerbeordnung, das ausgeübte Gewerbe war nicht angemeldet; 1 wegen Körperverletzung; 1 wegen Betrug und 4 wegen Diebſtahl. * Winter⸗Anfang. Morgen Dienstag, den 22. Dezember beginnt kalendermäßig die letzte Jahreszeit, der Winter. * Die Säuglings⸗Beratungsſtunde am morgigen Dienstag fällt aus, worauf die Mütter aufmerkſam gemacht werden. * Diebſtähle. In der letzten Berichts- woche wurden einer Frau 35.— Mk. aus einem Wäſcheſchrank entwendet. Den Holzfällern wurden Säge und Beile im Walde geſtohlen. Weiter wurde in der Kapelle am Weinheimerweg eingebrochen, der Opferſtock aufgeſprengt und deſſen Inbalt mit⸗ gehen heißen. * Ladenſchluß einhalten. Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht wurde eine Anzeige wegen Nichteinhaltung der Ladenſchlußzeit eingebracht. Wir machen deshalb alle Geſchäftsinhaber hierauf aufmerkſam und empfehlen die Ladenſchlußzeit um 7 Uhr eizuhalten. Das Konzert der Feuerwehrka⸗ pelle. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle trat geſtern Abend zum 2. Male mit einem muſikaliſchen Abend an die Oeffentlichkeit und hatte wiederum einen großen Erfolg. Bei Beginn des Konzerts war der geräumige Freiſchützſaal dicht beſetzt. Viele mußten wieder umkehren. Bei der Wiederholung nach Neu- jahr iſt dieſen Gelegenheit geboten, ſich den Kunſt⸗ genuß nicht entgehen zu laſſen. Das gebotene Pro⸗ gramm war wieder eine Ausleſe von Perlen aus dem deutſchen Muſikſchatz. Beſonders gefiel der Konzertpolka„In der Waldſchmiede“ von H. Starke. Herr Karl Blank mit ſeinen Xylophon⸗Solis er⸗ zielte ſtarken Applaus und mußte ſich zu Drein⸗ gaben bereit erklären. Die Zitherſolis von Fräulein Martin waren exakt vorgetragen und wurden bei⸗ fällig aufgenommen. Die beiden Stimmungskanonen Herr Jakob Müller und Herr Georg Pfenn ing ſorgten in der bekannten Güte für den nötigen Hu⸗ mor, ſodaß alles in allem ein Abend verlebt wurde, wo jeder gerne dabei iſt. Die Feuerwehrkapelle ſteht mit ihren muſikaliſchen Darbietungen auf hoher Stufe und können wir ſtolz darauf ſein, eine der⸗ artige gut geſchulte Kapelle am Orte zu haben. Zur Wiederholung des Abends wünſchen wir heute ſchon wieder ein volles Haus. „Ein Weihnachtsfeſt auf Falken⸗ ſtein“. Wir weiſen nochmals kurz auf unſer heutiges Inſerat hin und machen nochmals höflichſt aufmerkſam auf dieſen wunderſchönen Abend im Kaiſerhof. Niemand verſäume einen Blick in dieſes Leben dieſes deutſchen Kriegsgefangenen in Rußland nach 12jähriger Gefangenſchaft. Die Zu- ſchauer ſind direkt an den Inhalt gefeſſelt und leben ſelbſt in dieſem zur Schau gebrachten Bühnenwerk mit. Drum auf in den Kaiſerhof am 1. Weih- nachtsfeiertag. Karten im Vorverkauf ſind noch zu haben bei Friſeur Gg Lang, Filiale, im Kaiſer⸗ hof, ſowie bei den Mitgliedern. Sport und Spiel Fußball der Gruppe Rhein. Viernheim wird vom BfR. 2:3 geſchlagen! In hartnäckigem Kampfe, ſuchten geſtern die Grünen auf dem Platze an den Brauereien Revanche zu nehmen, für die in der Vorrunde erlittene Nieder— lage. Es gelang aber nicht. Abermals mußte ſich Viernheim nach aufreibenden Kampfe 3:2 geſchlagen bekennen. Weiter ſpielten: O8 Mannheim— Waldhof 11 Sandhauſen— Sandhofen 14 Stand der Tabelle vom 20. Dezember: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore P. SV. Waldhof 18 13 68:17 29 Vf. Neckarau 18 11 43:21 27 Phönix Ludwigshafen 17 9 51:30 22 VfR. Mannheim 17 10 4728 22 SpVgg. Mundenheim 18 39:40 20 SpVgg. Sandhofen 18 27:25 17 Amicitia Viernheim 18 33:35 16 08 Mannheim 18 25 31 14 FV. Sandhauſen 18 14 15:84 6 FG. Kirchheim 18 15 25.59 5 — do ts e o do 1 OO 0 O n Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Flora. Dienstag abend 8 Uhr Sing- ſtunde. Betreffs Darbringung eines Ständchens werden die Sänger gebeten pünktlich und voll- zählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. — Viernheimer Filmſchau. Winterhilfe! Im U. T.⸗Filmpalaſt. Heute Montag! Eintritt 40 Pfg. Der Unternehmer Herr Wamſer zeigt heute das Bombenprogramm zu Gunſten der Viernheimer Erwerbsloſen. Herr Wamſer wird dieſe Abend- einnahme dem hieſigen Komitee für Winterhilfe überweiſen. Bitte daher dieſe Vorſtellung zahlreich zu beſuchen. Helft alle den Viernheimer Erwerbs⸗ loſen, beſucht dieſen Wohltätigkeitsabend zu Gunſten der Winterhilfe. Zu großem Beſuche ladet freund- lichſt ein U. T. P. Warnung vor unzuverläſſigen Hauſierern. 1. Seid vorſichtig beim Wareneinkauf von unbekannten Hauſierern und Geſchäftsreiſen⸗ den, die Euch in den Wohnungen auſſuchen, denn neben reellen Geſchäftsreiſenden und Hauſierern gibt es eine Anzahl unreeller oder ſogenannter wilder Händler, deren Namen und Wohnort Ihr nicht kennt. 2. Laßt Euch ſtets die behördlichen Aus⸗ weispapiere vorlegen, weil Ihr ſonſt niemals einwandfrei wißt, bei wem Ihr Waren er— ſtanden habt und weil Ihr ſpäter etwaige Mängel nicht rügen könnt. 3. Waren, die Euch im Hauſe angeboten werden, ſind vielfach geringwertig und teuer. 4. Leſt jedes Schriftſtück genau durch, ehe Ihr eine Unterſchrift oder Anzahlung leiſtet. Unterſchreibt unter keinen Umſtänden einen Wechſel. Soziales Gehaltskürzung für die kaufmänniſchen und tech⸗ niſchen Angeſtellten des Ruhrbergbaues. wtb. Eſſen, 19. Dez. In der Frage der Ge— haltsfeſtſetzung für die kaufmänniſchen und tech⸗ niſchen Angeſtellten des Ruhrbergbaues hat der Schlichter ſeine Entſcheidung gefällt. Trotz der geltend gemachten Bedenken der Angeſtelltenge— werkſchaften hat er, wie der GDA. mitteilt, ent— ſchieden, daß ſämtliche Tarifgehaltsſätze der be⸗ ſtehenden Abkommen ab 1. Januar um 10 Proz. gekürzt werden. Die neuen Gehaltstafeln laufen bis zum 30. 4. 1932. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 299 Stück Verkauft 197 Stück Milchſchweine das Stück 3— 7 Mk. Läufer das Stück von 10—25 Mk. Marktverlauf mäßig. Des Notuesos claudi, une, Haben Wir unsere Preise 2p 1. Juli 1851 ohne Rücksicht auf die Selbsilkosſen 4. 4 20% FFF inen unsere SC Dau DSS Asen s dlennbeim Carl Eritz. Cie Breitestr H As Hilft's nichts, ſo ſchadet's nichts Von Dr. Wolfgang Schmidt⸗Aſchaffenburg. 1 RH V. Kommt jemand in die Verlegenheit irgendwie helfend eingreifen zu müſſen, ob⸗ wohl er eigentlich nicht recht weiß wie, dann hilft er ſich meiſt, in dem er höchſt ſalomoniſch zu etwas rät, was nicht direkt ſchadet; ſagt man doch im Volksmund„„)ſilft's nichts, ſo ſchadet's doch auch nichts!“ Beſonders in geſundheitlichen Fragen,— wer wollte nicht Helfer ſein— verfährt der Laie oft nach dieſem bequemen Grundſatz. Man riskiert ja nichts mit einem„harmloſen, ungif⸗ tigen Hausmittel“, man iſt gefällig und— „hilft's nichts, ſo ſchadet's nichts!“ Iſt dieſe Meinung 0 0 oder liegt ihr nicht doch ein verhängnisvoller Denkfehler zu Grunde? Nehmen wir ein Beiſpiel: In einer Familie iſt der kleine Willi krank geworden. Ganz plötzlich wurde es ihm ſchlecht, er erbrach, hatte Bauchſchmerzen und wurde zunächſt einmal ins Bett geſteckt. Tante Mal⸗ chen, die gerade da iſt, ſagt zu der beſorgten Mutter: Liebe Schweſter, das tut gar nichts, der Junge hat zuviel Obſt gegeſſen, da gibt es nur eins: ordentlich Brechmittel, das Zeug muß raus!“ Die Mutter iſt keine Freundin ſo ſtarker Mittel, aber die energiſche Tante hat den armen Neffen ſchon in die Kur genom⸗ men und kitzelt mit einer Feder im Rachen Les kleinen Patienten berum. Natürlich wird 1 der kleine Aeiui ſchlechter und die Weutter zweifelt an der Kunſt der Helferin. Ihrem Zweifel begegnet Tante Malchen mit dem üb⸗ lichen„hat's Willi nicht geholfen, ſo hat's ihm nicht geſchadet.“ Der Arzt, der den kleinen Jungen nach zwei Tagen ſah, iſt leider nicht erbaut der kranke Wurmfortſatz iſt durch die verzögernde „Behandlung“ durchgebrochen das Bauchfell ſchwer entzündet, wer kann heute garantieren, ob die Operation Willi noch retten wird. Ein anderes Beiſpiel: Emilie hat Halsweh. Sie ſagt es ihrer Mut⸗ ter, die glückliche Beſitzerin eines„Doktorbu⸗ ches“ iſt. Schnell wird nachgeſchlagen, da „Halswickel, Gurgeln, bei Fieber heiße Limo⸗ nade zur Schweißerzeugung“. Schnell iſt alles zurecht gemacht und wie der Mann abends heim kommt, kann ihm ſeine Frau mitteilen, daß ſie„viel Geld für den Arzt geſpart habe“. Emilie hat am nächſten Tag mehr Fieber, alſo nochmals die Schwitzprozedur. Bis der Vater wieder von ſeiner Tagesarbeit kommt, hat ſich die Sache gar nicht gebeſſert. Er möch⸗ te gern den Arzt noch holen, aber ſeine Frau hat noch ein Mittel gefunden, das wenn's nicht hilft, auch nicht ſchadet“. Emilie iſt in⸗ zwiſchen kränker geworden, ſie atmet ſchwer, ſodaß in der Nacht nun doch zum Arzt geſchickt erden muß. Sein erſtes Wort nach kurzer Arteiincung iſt:„Diphtherie“. Die Mama fällt aus den Wolken, an„Diphtherie hat ſie nicht gedacht, es war doch vorgeſtern kein Be⸗ lag da, da konnte man doch mit den„einfachen Hausmitteln“ es verſuchen! Non den unerkannten. mit„harmloſen())“ Mitteln lange Zeit„behandelten“ Krebsleiden wollen wir gar nicht erſt reden! Ich höre nun ſagen:„Da dürfte man al⸗ ſo Hausmittel und ähnliches gar nicht gebrau— chen und müßte wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt gehen? Ganz gewiß nicht, das wollen die Aerzte ſelbſt nicht, daß man mit allen Ba— gatellen gelaufen kommt. Worauf es einzig und allein ankommt, iſt die Beantwortung der Frage, die ſich jeder Helfer ernſthaft ſtellen ſotk: „Kenne ich die Grenzen meines Wiſſens und Erkennens, wenn ich dieſe und jene„Diagnoſe“ ſür wahrſcheinlich halte und dieſe oder jene „Behandlung“ als Nichtfachmann empfehle?“ Hat man Zweifel— und ein ſolcher Zweifel ehrt mehr, als zu großes Selbſtbewußtſein!— ſo verzichte man ſelbſtverſtändlich auſ jeder Raterteilung und überlaſſe ſie dem dazu be⸗ rufenen Arzt. So wird man beſtimmt ſich nie Vorwürfe machen müſſen. Zehn Gebote zweckmäßiger und ſparſamer Ernährung 1. Verwende immer das, was die Jahres- zeit in Deutſchland bringt. Kaufe nichts ein, was viele Abfälle gibt, was nach viel ausſieht, ohne geſund und nahrhaft zu ſein. Kaufe preiswert und achte auf die deutſche Herkunft der Waren. 2. Iß und trink nicht mehr, als Du Hun⸗ ger und Durſt haſt. Zuviel Eſſen und trinken überlaſtet und ermüdet den Körper und ſchä⸗ digt den Geldbeutel. Billige Hausmannskoſt iſt beſſer als teuere und gewürzte Luxuskoſt. 3. Halte die Mahlzeiten regelmäßig ein. Vermeide morgens und abends ſchwer verdau— liche Speiſen. Iß nicht zu heiß und nicht zu kalt, iß langſam und kaue gründlich. 4. Iß gemiſchte Koſt, Fiſchgerichte nicht ver— geſſen. Verwende reichlich Obſt und Gemüſe, um die tägliche Koſt zu verbeſſern. 5. Iß Roggenbrot ſtatt Weizenbrot, mit Butter, Käſe, Quark, Marmelade oder Honig beſtrichen. Dazu ais Getränk ſaure, ſüße oder Magermilch oder friſches Obſt. 6. Iß reichlich Kartoffeln, die durch ihre vielſeitigen Verwendungsmöglichkeiten die Grundlage einer billigen und guten Ernäh⸗ rung bilden und außerdem billig, nahrhaft, vitamin⸗ und nährſalzreich ſind. 7. Verwende Grützen, Suppenmehle Mehlſpeiſen aus deutſchem Getreide, die Hülſenfrüchte, ſie ſind nahrhaft, ſchmeckend und billig. ö 8. Dämpfe oder dünſte das Gemüſe anſtatt es zu kochen. Gieße das Brühwaſſer nicht weg, es gibt eine gute Suppe. Sorge dafür, daß Deine Koſt genügend durch Milch und Obſt Kalk enthält. Gewöhne dich an kochſalzarme Nahrung. 9. Bereite das tägliche Mahl mit Sorgfalt und Verſtändnis. Koche die Speiſen nicht länger als nötig. Richte ſie appetitlich an. Laß nichts umkommen, verwerte alle Reſte. 10. Sei ſparſam in allen Dingen. Achte da⸗ rauf, daß Preis und Ernährung der Speiſen in Einklang miteinander ſtehen. Sparſamkeſt und überlegter Verbrauch im Kleinen führt zu Geſundheit und Wohlſtand in Familie und Staat. f a und ebenſo wohl⸗