lehtung! Winterhilfe! Heute Montag Im U. I.-Filmnalast. Der Unternehmer veranſtaltet heute zum Eintrittspreis von 40 Pfg. einen Abend zu Gunſten der Viernheimer Erwerbs⸗ loſen, dieſe Abendeinnahme wird dem hiefigen Komitee für Winterhilfe überwieſen. 1. Eddy Polo Rache für Eddy 2. Bill Gody Räuber der Unterwelt 3. Billi„Unter Räubern“ 0 Beſucht dieſen abend und helft den Viernheimer Erwerbsloſen. Die Direktion. ö Käufers pad werden zu ſchönen Weihnachts paketen hergerichtet Geſchenkkarlons„n 50 pin en Flaſchenweine Weinbrand Südweine zu herabgeſetzten Preiſen. weißwein offen tr. 48, 55, 70, 80 u. 1.— Rotwein offen Ltr. 55, 70 u. 80 Pfg. 5 Prozent Rabatt! Hlois Walter A Rescheuka Aue Jen Harra! 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F ſaaaaaaagggggggagggagggggaaggaaggaagggaadgaagaagaggaggaddaadd Wasch- U ee an e über anstän ge ſiederten Sänger, johanna Stumm Goethestrasse 18 ſtr eut Futter empfiehſt sich im faagaggqgamgqaqaanggaaaggaagaagggggangan Schaukel⸗ Pferd ö ä Großes, ſtarkes ö Fe Waschen u. Bügeln von Stärkewäsche faruinen Heil- U. Lelbwäsche us W. im Reinigen 2 von Anzügen, Rieder u. Wurſt und Alantel 8 leis ch zubilligsten Preisen zu haben bet . Inpahmestellen: Zu Weihnachten 9 e Waſſertraße 46. Siemèns-Rundfunkgeräte 1556 mit Riesens kala am Haltepunkt. Vorfõhrung durch Bekanntmachung. M. Manf Betr.: Winterhilfsmaßnahmen der Reichsregie⸗ Bahnhofstrasse Morgen Dienstag von vormittags 9 Uhr ab und Mittwoch ſrüh von 7 Uhr ab 1a hausgemachte An die Abfieſeſung der nochmals erinnert ſtützte, ſowſe Empfänger von Zuſatzrenten nach dem R. G, inſoweit ſie nur af die Rente an e⸗ wieſen ſind, de mit 4 und mehr Zuſchſags⸗ oder Zuſatz entenempfäugern im gemeinſamen Haushalt leben, können wöchentlich 2 Pfund verbilligten Fleiſches erhalten; ihnen können daher 2 Bezugs⸗ ſcheine ausgehändigt werden. Die Ausgabe der Bezugeſcheine erfolgt durch die für den Aufenthaltsort des Fürſorgeberechtigten zuſtändigen Bürgermeiſte rei Abſchnitt 1 und 2 des Bezugsſcheines ver⸗ rung zur Verbilligung von Friſchfleiſch für die hilfsbedürftige Vevölkerung Im Rahmen der Winterhilfe hat die Reichs⸗ regierung Mutel zur Verfügung g ſtellt, durch die der hilfsbedürſtigen Bevö kerung fur die nächſten Wochen der Bezug von friſchem Rind od Schwei. nefleiſch zu einem verbilligten Preiſe ermö licht werden ſoll. Wurſtwaren ſind von der Verbil⸗ fallen am 26 Dezember 1931. ligung ausgeſchloſſen. g 9998 0 Arbeits ſoſe, und Kriſenunterſtützungsempfän⸗ Zur Teilnahme an der Fleiſchverbilligung ſind Praktische und preiswerte Weihnachts— ger erhalten die Bezugsſcheine durch das Arbeits- amt bezw. Nebenſtellen. Die von dem Verkäufer eingelöſten Abſchnitte der Bezugsſcheine ſind jew ils ſpäteſtens 5 Tage nach Ablauf der Gulligkeitsdauer an die Bürger berechtigt: a) die Hauptunterſtützungsempfänger der Arbeits- beitsloſenverſicherung, b) die Hauptunterſtützungsempfänger der Kriſenfür⸗ ſorge, zu a und b, ſoweir Familienzuſchläge ge⸗ zahlt werden, c) die in der öffentlichen Fürſorge laufend als Hauptunterſtützte in offener Fürſorge unterſtützten Perſonen, d) Empfänger von Zuſatzrenten nach dem R. V G., ſoweit ſie ausſchließlich auf die Rente und Zuſatzrente nach dem R. V G. angewieſen ſind. Zu c) und d) ſoweit ſie einen eigenen Haus- halt führer. Empfänger von Kurzarbeiterunterſtützung geklebt abzulieſern Bezahlung des Gegenwerts er⸗ folgt duſch die Kreiskaſſe Heppenheim Den Fleiſch verkaufe ſtellen geht durch die Bür⸗ germeiſterei ein Abdruck des Erlaſſes des Reichs⸗ arbeitsminiſteriums zu. Hepp nheim, den 17. Dez mber 1931. Areiswohlfahrtsamt Heppenheim. J. V. gz: Dr. Groß. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur iernheimer Anzeiger und Kanzleien meiſterei des Wohnortes des Fleiſchverkäufers auf; Geschenke für Groß und Klein in reicher Auswahl empfiehlt J. Schweikart Schöne Auswahl in Weihnachts- Glückwunschkarten. können an der Verbilligung nicht teilnehmen. Die Verbilligung er olgt auf Grund eines von ber Reichsregierung herausgegebenen Bezugsſcheins, der nicht übertragbar iſt. ö Bezugsſtellen für das verbilligte Fleiſch ſind alle gewerblichen Verkaufsstellen von Friſch⸗ fl iſch, die ſich bereit erklären, den Bezugsſchein in Zahlung zu nehmen und den erz aug nen Beſtimmungen zu entſprechen. Die Verkaufsſtellen ſind durch Aushang kennt⸗ lich zu machen. Der Aushang hat zu lauten: „Verkauf von verbilligtem Friſchſleiſch gegen Bezugsſchein“ 5 J der Berechtigte kann wöchentlich ein Pfund verbilligten Fleiſches erhalten. Auf geringere Mengen als ein Pfund darf eine Verbilligung nicht gewährt werden. Der verbilligte Preis muß 30 big. unter dem Tag unge en allgemeinen Kenntnis. 5 8 Die erſte Ausgabe der Bezugsſcheine erfolgt: Dienstag, den 22. Dez. 1931, vorm. für Aus⸗ geſteuerte bei der Kontrolle deim Arbeiisamt. Dienstag, den 22. Dez. 1931, nachm. 2 Uhr, für Kriegsbeſch. u. Kriegsbinterbl. im Sitzungsſaal. Dienstag, den 22. dez 1931, nachm. 3 Uhr, für Sozialreniner im Sitzungsſaale. Dienstag, deu 22. Dez. 1931, nachm. 4 Uhr, für Kleinrentuer im Sitzunge ſaale Die Fleiſchverkäufer haben die von ihnen ein⸗ gelöſten Scheine(Abſchnitte) innervalb 5 Tagen nach dem letzten Gul ſigteitstage bei uns, Buro 7, abzu⸗ liefen. Zur beſſſren Kontrolle ſind die Abſchuitte aufzukleben. Der Gegenwert für die abgelteferten Abſchnute wird den beireffenden Fleiſchverkäufern unmutelbar durch die Kreiskaſſe enſtattet Vieruh im den 19 Dezember 1931. eſſ. Bürgermeiſterei Viern Erſ 1 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1550 agen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeil 5 60 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt rau Ar 296 urt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Dienstag, den 22. 2 2 n Zeitung (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſttenmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e Dezernber 1931. Das Stuttgarter alte Schloß brennt Der Oſtflügel vollſtöndig ausgebrannt— wertvolle Bekämpfung der Seuersbrunſt— 35 Feuerwehrleute rauch wib. Stuttgart, 21. Dez. Aus bisher noch ungeklärter Urſache iſt im alten Schloß im zweiten und dritten Stockwerk ein Deckenbrand ausgebrochen, der ſchließlich auf den Dachſtuhl des einen Flügels übergriff. Eine Gefahr für die im alten Schloßf untergebrechte Sammlung nicht, wenn auch der ganze Dachſtuht Flügels jetzt in hellen Flammen ſteht. wib. Stuttgart, 21. Dez. Der im alten Schloß ausgebrochene Brand entwickelte ſich raſch zu einem Großfeuer, deſſen Ausmaße noch nicht abzuſehen ſind. Als die Feuerwehr mit drei gro— zen Leitern anrückte, ſtand der Dachſtock des öſt⸗ lichen Flügels ſchon in einem einzigen Flammen— meer, ſodaß die Feuerwehr ſich darauf beſchränken mußte, das Ueberſpringen des Feuers auf den ſüdlichen und nördlichen Flügel zu verhindern. Ob dies möglich ſein wird, ſteht noch nicht feſt. Men— ſchenleben ſind nicht zu beklagen, dagegen zogen ſich viele Feuerwehrleuete zum Teil ſehr ſchwere Rauchvergiftungen zu. Die Bekämpfung des Feuers geſtaltet ſich ſehr ſchwierig, da im Innern des Baues nur noch mit Rauchmasken vorgegan— gen werden kann, weil der geſamte Oſtflügel voll— ſtändi. verqualmt iſt. Etwa um 13,30 Uhr ſtürzte im Mittelbau des öſtlichen Flügels das Dachgeſchoß beſteht des einen zuſammen. Ein Kamin ſtürzte in den Hof auf eine Leiter der Feuerwehr. An den Rettungsarbeiten beteiligte ſich auch Reichswehr, die alsbald aus⸗ rückte, um die im S loß beeindlichen Wohnungen zu räumen. Am Brandplatz iſt Finanzminiſter Dr. Dehlinger und Herzog Philipp Albrecht von Württemberg erſchienen. Das Schloß iſt Eigentum des Staates. Um 14,30 Uhr ſteht der ganze Oſtflügel noch in Flammen. Das Feuer hat auch bereits auf die unteren Stockwerke übergegriffen. Das Feuer iſt im Nordoſtflügel des alten Schloſſes ausgebrochen und wahrſcheinlich ſchon vor einigen Tagen ent⸗ ſtanden, aber erſt jetzt zum Ausbruch gekommen. Der große Nordoſtturm ſteht völlig in Flammen. Es handelt ſich dabei um den älteſten Teil des Schloſſes, den ſogenannten Chriſtoph⸗Teil mit Waſſergraben. Gewaltige Rauchmaſſen ziehen über die Stadt. Die Feuerwehr arbeitet mit Sauerſtoff⸗ und Gasmasken. witb. Stuttgart, 21. Dez. Der Vrand im Stutt- garter alten Scloß nimmt eine immer größere Ausdehnung an. Von 15 Uhr an hatte das Feuer bom öſtlichen auf den nördlichen Flügel überge— griffen. Der Verbindungsturm zwiſchen den bei— den Flügeln iſt vollkommen ausgebrannt. In⸗— zwiſchen iſt auch ein weiterer Ten des Dachſtockes und vermutlich auch die Decke des dritten Stock— werkes im Oſtflügel unter großem Getöſe einge— ſtürzt. Die einzelnen Stockwerke ſin gleichfalls pom Feuer erfaßt. Die Feuerwehr die den Brand mit etwa 20 Schlauchleitungen zu bekämpfen berſucht, iſt bemüht, ein weiteres Uebergreifen des heuers zu verhindern. Am Braudplas haben ſich Nuterdeſſen auch Staatspräſident r. Boltz, Ober⸗ ürgermeiſter Dr. Lautenſchlager ſoſvie die VDeam— en der zuſtändigen Miniſterien eingefunden. wib. Stuttgart, 21. Dez. Der Brand im alten chloß greift mit ungeheurer Heſtigkei. weiter um ich. Um 3,30 Uhr hatte man den Cindruck, daß gefahr für das ganze Schloß beſtehe. Die Feuer— ehr hat weitere Hilfe herangezogen, u. a. aus ſer Nachbarſtadt Feuerbach. Im Oſtflügel iſ jetzt tuch das ganze Erdgeſchoß von den F' mmen ec— aßt. Immer wieder werden Feuerwehrleute mit ſauchvergiftun, in auf Bahren fortgetragen. Von en Wohnungen in den oberen Stockwerken bes pſtflügels konnte nichts gerettet werden. Die Be⸗ dohner wurden vom Feuer völlig überraſcht. Die ſchönen olten Teile des Schloſſes ſind mit dem ſtflügel dem Feuer bereits zum Opfer gefallen. witb. Stu. gart, 21. Dez. Das Feuer im alten ſchloß wirkt ſich immer mehr zu einer Brandkata⸗ kophe aus, wie ſie Stuttgart ſeit 15 Jahren icht mehr erlebt hat. Um 15,45 Uhr ſtürzte die tere Giebelwand des öſtlichen Flugels ein und einige Feuerwehrleute, die auf dem Gebälk anden, mit in die Tiefe. Feuerwehrmannſchaf⸗ n und Sanitätsperſonal ſind bemüht, die Ver⸗ üglückten zu bergen. Ob es Tote gegeben hat, ht noch nicht feſt. Der Brandherd vergrößert ſich ſehends. Der große runde Herzog Chriſtoph⸗ urm droht jetzt einzuſtürzen. Es werden noch tere Feuerwehren von auswärts zur Hilfe her⸗ gezogen. with. Stuttgart, 21. Weg. Das Foner im flügel des Schloſſes iſt völlig ausgebrannt. Es ſteht nur noch die Außenmauer an der Nordſeite. Das Feuer findet in den Holzwänden und in den mit Stren gefüllten Holzböden reiche Nahrung. Die Arbeit der Feuerwehrleute wird durch die große Kälte ſehr erſchwert. Trotzdem hofft man— das Feuer an der Brandmauer, die etwa in der Mitte des Nordflügels befindet, aufhalten zu kön⸗ nen. Der Südflügel und der Weſtflügel, in dem ſich eine Altertumsſammlung befindet. ſcheinen nicht mehr gefährdet zu ſein. Die ſchönen Stuck⸗ decken und Gemälde im Oſtflügel ſind vollſtändig vernichtet. Das Rote Kreuz hat eine Sanitäts— wache eingerichtet. Bis jetzt ſind 30 Feuerwehr— leute, die Rauchvergiftungen davongetragen hafen, abtransportiert worden. 13 Feuerwehrleute utußt⸗ ten in Krankenhäuſer gebracht werden. Nun auch der Südflügel in Gefahr. wib. Stuttgart, 21. Dez. Im Nordflügel des alten Schloſſes iſt das Feuer an der Brandmauer zum Stillſtand gekommen. Man hofft, eine wei⸗ enb Berlin, 21. Dez. Das Kabinett hat heute nachmittag die ſog.„Kleine Notverord— nung“ beraten, mit der man bereits ſeit einer Reihe von Tagen rechnete. Es iſt nun anzu— nehmen, daß ſie im Laufe des morgigen Tages veröffentlicht wird. Ihr Zweck iſt im weſentlichen die W rlän⸗ gerung laufender Geſetze oder ihre An⸗ paſſung an die Rechtslage, die ſich aus der letzten großen Notverordnungen er⸗ geben hat. So müſſen die Einkommenſteuerzuſchläge ver— längert werden, deren Geltungsdauer am 31. Dez. abläuft, ebenſo das Lohnpfändungsgeſetz, die insbeſondere Genehmigung für die Aus— fuhr von Kunſtſchätzen, die Eſſigſteuer und das Beſatzungsperſonenſchädengeſetz. All dieſe Ge— ſetze laufen mit Jahresſchluß ab und müſſen deshalb erneuert werden. Für die Kraftfahrzeughalter iſt von Intereſſe, daß die Kraftfahrzeugſteuer in Zu⸗ kunft monaftlich gezahlt nerden kann. Ferner hat ein beſonderex Abſchnitt den Zweck, der ſo ſchwer leidenden Binnenſchiffahrt eine gewiſſe Hilfe zu bringen. Die Maßnahmen, die dieſem Ziele dienen ſollen, ſind vom Reichsverkehrsmini— ſterium ſchon vor einiger Zeit vorbereitet worden. Schließlich befaßt ſich ein weiterer Abſchnitt mit einer Verſchärfung der Bekämpfung des Schmug⸗ gels. Dabei handelt es ſich ja um ein recht aktuel⸗ les Proctem. In Meldungen aus den Grenzgebie— ten hat der Schmuggel in der letzten Zeit bekannt— lich eine erhebliche Rolle geſpielt, ſo daß auch der Reichsfinanzminiſter kürzlich zu dieſen Dingen m Hauptausſchuß des Reichstages das Wort genom⸗ men hat. Turtius zur Reparations'ra e wib. Newyork, 21. Dez. In der„New Pork Times“ äußert ſich Außenminiſter a. D. Dr. Cur⸗ tius in einem Interview zur Reparationsfrage. Er führt u. a. aus: Der Ausfuhrüberſchuß von ungefähr 760 Millionen Dollar, den Deutſchland 1931 gehabt habe, habe nicht ausgereicht für Zin⸗ ſendienſt und Rückzahlung der Privatſchulden, ge⸗ ſchweige denn Reparationen. Dieſer Ausfuhrüber⸗ ſchuß ſei durch die Droſſelung der Einfuhr und die Wil Uig der Deflation mit einer Schrumpfung des geſamten Handelsvolumens als Begleiterſchei⸗ nung erreicht worden. Allen Anzeichen nach könnte Stuckhdecken und Gemälde alten Schloß greift immer weiter um ſich. Der Oſt⸗ Heute erſcheint die„Kleine Notverordnung“ Verlängerung und Anpaſſung alter Geſetze— Monatliche Kraſt⸗ fahrzeugſteuer— Hilfsmaßnahmen für die Binnenſchiffahrt vernichtet— Schwierige lvergiſtet, davon 13 im Krankenhaus ö tere Ausdehnung verhindern zu können. Dagegen iſt ſeit 18,15 Uhr der Südflügel ernſtlich bedroht. Aber auch dort iſt in der Nähe des großen runden Turmes eine Brandmauer vorhanden, von der man zwirkſame Hilfe erwartet. ib. Baſel, 22. Dez. Das aus Melchior, Riſt, Layton und Beneduce beſtehende Redak⸗ tionskomitee, das den Schlußbericht des Bera— tenden Sonderausſchuſſes der BIZ. anfertigt, hat von 9 Uhr abends bis 2 Uhr morgens ge— urbeitet. Der Teil des Berichts, der die Schluß⸗ folgerungen betrifft, iſt fertiggeſtellt worden. Ueber andere Teile des Berichtes hat man ſich erhalten werden. Proviſoriſche Maßnahmen u. die Ungewißheit über die zukünftigen politiſchen Schul— den verhinderten eine Wiederherſtellung des deut— ſchen Kredits und widerſprächen der Erkenntnis und dem verhängnisvollen Zuſammenhang zwi— ſchen politiſchen Schulden und Weltkriſe. Wir müß⸗ ten eine Endlöſung finden. Tagesnach richten Fortbeſtehen der Hausbank Ludwigshafen be— ſchloſſen.— Die Regreßpflicht gegen den Auf⸗ ſichtsrat beantragt. Ludwigshafen, 22. Dez. In der dritten außer— ordentlichen Generalberſammlung der Genoſſen der Bank für Hausbeſitz, Handel und Gewerbe in Ludwigshafen haben die Genoſſen nun nach län— gerer Beratung den Fortbeſtand der Bank beſchloſ— ſen. Nach kurzer Diskuſſion wurde die Erhöhung der Geſchäftsanteile auf 600 Mark mit 284 gegen 93 Stimmen angenommen. Dann wurde eine Kommiſſion aus fünf Herren beſtimmt. Dieſe fünf Herren ſollen die verſchiedenen Vorwürfe erhoben hat. Die Sylveſternacht in der Hufelandſtraße. Zuchthausurteil gegen Nationalſozialiſten. enb. Berlin, 21. Dez. Im Prozeß wegen der Vorgänge in der Hufelandſtraße, bei denen in der Sylveſternacht die Arbeiter Schneider und Graf erſchoſſen wurden, fällte das Schwurgericht beim Landgericht 1 heute nachmittag folgendes Urteil: Der Kaufmann Rudolf Becker und der Maler Max Hauſchle werden wegen Totſchlages zu je ſie— ben Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Wegen Begünſtigung werden der Mau⸗ rerlehrling Hans Kollatz zu ſieben Monaten und der Kaufmann Heinrich Weber zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Der Förſter Kurt Breſſel wird wegen Vergehens gegen das Schußwaffenge⸗ ſetz zu einem Jahre Gefängnis verurteilt, der Werlmeiſter Ernſt Porath wird freigeſprochen. Elly Beinhorn in Jaſt eingetroffen. enb. London, 22. Dez. Elly Beinhorn, te am frühen Morgen ihren Flug wieder auf⸗ e hatte, traf geſtern mittag in Jaſt ein. der gegenwärtige Ausfuhrüberſchuß nicht aufrecht nachprüfen, die man gegen den alten Aufſichtsrat eee 48. Jahrgang Das Feuer um 10 Uhr abends auf ſeinen Herd beſchränkt. wib. Stuttgart, 22. Dez. Nach 11⸗ſtün⸗ diger ſchwerer Arbeit iſt es den vereinigten Feuerwehren bis 10 Uhr abends gelungen, das Feuer im Alten Schloß auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. Die Brandnauern im Nord⸗ und Südflügel haben das Feuer aufgehalten. Der Oſtflügel iſt v'llig ausgebrannt ung bietet ein Bild völliger Nermütitung. Die Zahl der rauch⸗ vergifteten und verunglückten Feuer⸗ 15 1 5 3 Ak- wehrleute beträgt 35. ſonſt Einigung in Baſel RNompromißformel gefunden— Beſtätigung der katatlronnsven Cage Deutſchlands— Praktiſche Dor chläge ſoll die Regierungs- konferenz machen noch nicht vollſtändig geeinigt. Nachdem die Mitglieder des Redaktionskomitees die Sitzung verlaſſen hatten, blieben die techniſchen Sach— verſtändigen noch eine zeitlang beiſammen, um gewiſſe techniſche Fragen im Bericht zu beſpre— chen. Heute werden ſämtlie“n- Mitglieder des Ausſchuſſes um 11 Uhr vormittags nochmals ſich verſammeln, um zu dem Stand der Arbei— ten Stellung zu nehmen. Am Nachmittag wird dann das Redaktionskomitee wieder zuſammen— treten. Es iſt noch nicht zu überſehen, wann die Schlußſitzung des Ausſchuſſes ſtattkinden wird. Während am Abend im allgemeinen eine optimiſtiſche Stimmung vorherrſchte. hatte man nach der Nachtſitzung den Eindruck— daß wieder gewiſſe Schwierigkeiten aufsetaugit ſind. Nachträglich verlautet, daß es in Nachmittaas— ſitzung der elf Ausſchußmit⸗lieder zu einem ziemlich heftigen Zuſammenſtoß zwiſchen Lay⸗ ton(England) und Riſt(Frankreich) gekom— men iſt. E enb. Baſel, 21. Dez. Der Bericht des Beraten— den Sonderausſchuſſes, an dem das Redaktions- komitee geſtern in iner Nachtſickung noch die lente Hand anlegte, ſtellt— wie verlautet— mit dei— nem referierenden Teil und ſeinen zaßlreichen An— lagen ein eindrucksvolles Dokument zer die fata— ſtrophale Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft und Finanzen dar. Die Sciußfol serungen ergeben ſich daraus von ſelbſt. Man bat in Nredeerörte— rungen der letzten Tage geglaubt, annehmen au können, daß der Ausechuß konkrete Norſchläge eur die Löſuna des Reparctionsproblems machen werde. Dieſe Aufgabe obliegt nicht dem Aus— ſchuß, ſondern der Megjerunaskonferenz. Der Nyrs— ſchuß ſcheint ſeine Aufgabe von Anfang tan ſo guk— gefaßt zu ßaßen, daß er eine Dorſtellung der Lage zu geben babe. Wie dieſe Darſteſlung im inzel— nen ausoefallen iſt, muß abgewartet werden. Erſt dann iſt ein Nyteil ſißer die Arbeit des Mrsdchüſſes möglich. Der Ausſchuß wird im Lenke des heuti— den Tages porauszctlich zu einer Vollſitung»n— ſammentreten, um den Bericht zu verre Sern. Dieſer Sitzung dürfte nach den vorgufgegangenen einoobenden Veſprechungen ledielich nur noch for— melle Bedeutung zoammen. Nach den jebtgen Disnoſifionen ſcheint bean s'iat zu ſein, den Ve— richt am Mittwoch zu veröffentlichen. ö TCetzte Radſomeldunoen Zwiſchenfälle bei den Parlamentswahlen in Syrien. with. Paris, 22. Dez. Bei den vorgeſtri⸗ gen Wahlen zum ſyriſchen Parlament iſt es in Damaskus und in Hama zu Zwiſchenfällen ge⸗ kommen. Die Wo hlbüros wurden von Demon⸗ ſtranten geſtürmt und die Wahlurnen zertrüm⸗ mert. Zwiſchen Polizei und Demonſtranten entbrannte ein erbitterter Kampf mit Meſſern und Revolvern. Die Ruhe konnte nur mit Mü⸗ he wiederhergeſtellt werden. In beiden Orten mußte man die Wahl abbrechen. Franzöſiſches Militärflugzeug verunglückt. witb. Paris, 22. Dez. Ein franzöſiſches Mi⸗ litärflugzeug mußte auf der Höhe von Cher⸗ bourg infolge Motorſtörung auf das Meer niedergehen. Der Apparat verſank in den Wel⸗ len. Die beiden Inſaſſen ertranken. Dichtung oder Wahrheit? Der angebliche Entwurf eines franzöſiſch⸗ruſſiſchen Nichtangriffspaktes wib Paris, 21. Dez.„Echo de Paris“ will den angeblichen Text des am 24. Auguſt 1931 vom Generalſekretär am Quai d'Orſay, Phi⸗ lipp Berthelot, und dem ſowetruſſiſchen Bot⸗ ſchafter Dowgalewski paraphierten franzöſiich⸗ ruſſiſchen Nichtangriffspaktes veröffentlichen können.— Der Vertrag enthalte nach einer ziemlich ausführlichen Präambel, die ſich auf den Kellggpakt bezieht, folgende Beſtimmun⸗ gen: Artikel 1: Die beiden Mächte verſpre⸗ chen, ſich gegenſeitig einer jeden Angriffshand⸗ lung zu enthalten und nicht zum Kriege zu ſchreiten. f Artikel 2: Wenn eine dritte Macht ſich eine Angriffshandlung gegen eine der ver⸗ traaſchliemenden Parteien zuſchulden kommen läßt, verſpricht die andere vertragsſchließende Partei dieſer dritten Macht nicht zu helfen, ſondern neutral zu bleiben. Artikel 3: Keine der beiden vertrags— ſchließenden Narbejen darf eine Abmachung mit anderen Mächten abſchließen dahingehend. don Ankauf oder Norkauf von Maren der an⸗ deren vertraasſchließenden zu verweigern. Die beiden nertrenſchſſeßenden Parteien lehnen es nicht ab. voneinander Waren zu kaufen bezie⸗ hungsweiſe aneinander zu verkaufen. Artikel 4: Die beiden vertraaſchließen⸗ den Narteſen verſprechen einander keine Pro— paganda zu unternehmen und ſich feder Ein— miſchung in die inneren Angelegenßeiten zum Zwecke eines Umſturzes der beſtehenden Inſtji⸗ ſution mit Maffengewalt zu enthaften Keine Oraaniſation, die Souveränitätsrechte auf das Gebiet oder auf irgend einen Teil des Goßfe— tes der einen vertragsſchließenden Partei be— anſyrucht wird auf dem Geßfet der anderen vertraasſchließenden Partei geduldet. Artikel 5: Ein Schtichtungsnerfahren mird eingeführt. um die Beiſeagung fedes auf— kommenden Konkliftes zwiſchen beiden Partei— en zu gomäßrſeiſten. Artikel 6: Der Nortrag ajßt zwo Fahre und kann van da ab mit einjähriger Friſt ge⸗ kündigt werden. Nack dem Tert des„Echo de Paris“ enthal— te dor Nortraa zwei Anhänge. und zwar: Anhang e 1: Briefe. die zwiſchen Außen⸗ miniſter Rriand und Vatſchafter Dowaaſemski ousgetauſcht worden ſind Danach wird der Vertrag erſt in Kraft treten. wenn das vor— geſebene Schlichtungsverfaßren durch eine be— ſondere Abmachung im Naraus definiert ſein mird Briand gab jedoch Botſchafter Dwaa— lemeki die Nerſſcherung daß keine Meinunas⸗ verſchiedenßejten weſentlicher Art zwiſchen beiden Ländern in dieſer Hinſicht beſtehen. Anhang 2: Für Anwendung des Arti⸗ kels 2 ſieht Frankreich die Länder als Angrei⸗ fer an. die ſich weigern werden einen Konflikt nach den Beſtimmungen des Kelloggpaktes vom 27. 8 1928 zu regeln oder die Beſetzung eines fremden Gebietes aufrecht erhalten. nachdem man das betreffende Land gefragt. haben wird. ob es geneigt ſei. das Gebiet zu räumen Die Sowfetregierung werde den Angriffsfall nach einer ähnlichen Methode definieren. „Echo de Paris“ fügt hinzu, daß dieſe Tex⸗ te Polen, Rumänien, Lettland. Eſtland und Finnland unterbreitet worden ſeien. Außer- dem ſei Polen das Verſprechen gegeben wor⸗ den. daß nichts Endgültiges beſchloſſen werde. EEE bevor Moskau nicht mit Polen den ſeit Jahren zur Diskuſſion ſtehenden Nichtangriffspakt unterzeichnet haben werde. Polen ſeinerſeits habe eine gleiche Verpflichtung gegenüber Ru⸗ mänien und den baltiſchen Staaten übernom⸗ men. eee. hk. Die Reichsſteuer- Einnahmen im November wtb. Berlin, 21. Dez. Im November 1931 betrugen die Einnahmen des Reiches(in Millionen Reichsmark) an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 365,8 und aus den Zöllen und Verbrauchsabgaben Die Senkung des Brotpreiſes im Reich Preisſenkungsverhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern wib. Berlin, 21. Dez. Die vom Reichskom⸗ miſſar für Preisüberwachung zuſammen mit Lan⸗ des⸗ und Ortsbehörden eingeleitete Aktion zur Senkung des Brotpreiſes hat bereits Lorſchiedentlich zu erfreulichen Ergebniſſen geführt. Bäckerinnun⸗ gen, Brotfabriken und Konſumvereine haben eine Senkung des Brotpreiſes vorgenommen, u. a. in Halle, München, Solingen, Beuthen-Oberſchleſien, Wuppertal, Stuttgart, Nürnberg, Wiesbaden, Mannheim, Stettin. Die Senkung iſt überwiegend ſchon eingetreten und tritt in einzelnen Orten ab 1. Januar 1932 in Kraft. * enb. Berlin, 21. Dez. In einer Beſprechung der Reichsminiſter Dr. Warmbold und Dr. Schiele und des Reichskommiſſars für Preisüberſwachung, Dr. Gördeler mit den Spitzenorganiſationen der Gewerkſchaften und Beamten über Preisſenkung, führte nach der grundſätzlichen Seite ſowie auch be— 1931 fiel ein Vorauszahlungstermin für die Ver⸗ mögensſteuer; außerdem hat ſich bei der Umſatz⸗ 1931 für Betriebe mit einem ſteuerpflichtigen Jahresumſatz von mehr als 20 000 Mark vorge⸗ ſchriebene monatliche 202,6, zuſammen 568,4. In den November ſteuer die nach der Verordnung vom 25. Juni Vorauszahlung erſtmalig ausgewirkt. 6 Gegenüber November 1930 ſind ohne Be⸗ rückſichtigung von 16,2 Reichshilfe, die mit dem 1. Februar 1931 aufgehoben wurde, im November 1931 an Beſitz⸗ u. Verkehrs⸗ ſteuern 28,1, an Zöllen und Verßrauchs⸗ abgaben 28,5, im ganzen 56,6 weniger aufgenommen. Dabei iſt noch zu bemerken, daß im November 1981 die erſt im Rechnungsjahr 1931 neu einge⸗ führte Kriſenſteuer 21,5 erbracht hat. Die Min⸗ dereinnahmen ſind auf die Verſchlechterung der allgemeinen Wirtſchaftslage zurückzuführen. züglich des Vorgehens auf einzelnen Gebieten im weſentlichen zu übereinſtimmender Auffaſſung. Von einzelnen Vertretern der Verbände von Beamten und Arbeitnehmern wurde eine Reihe wertvoller Anregungen gegeben, deren Beachtung zugeſagt worden iſt.— Es beſtand allſeikig der Wunſch, daß die Ausſprache über Fragen der Preisſenkung zu gegebener Zeit fortgeſetzt werde. Die Reichsminiſter und der Reichskommiſſar Dr. Gördeler ſagten dies zu. Ein neuer Kurden⸗Aufſtand wib. Paris, 21. Dez. Wie Havas aus Kairo berichtet, wird der Zeitung„El Ahram“ aus Bei⸗ rut gemeldet, daß an der Grenze des Irak eine Kurdenrevolution ausgebrochen ſei. Es ſei zu hef⸗ tigen Kämpfen zwiſchen Streitkrä'ten des Irak u. den Kurden gekommen. Die letzteren ſtünden un⸗ ter dem Befehl des Scheiches Hamed. Winterſtimmung im deutſchen Mittelgebirge 2 Blick auf Lauſcha⸗Ernſtthal, das Winterſportborf im Auch in den deutſchen Mittelgebirgen haben die ſtarken Schneefälle der letzten Tage ein ideales Winterſportgelände geſchaffen, das während der Feiertage von zahlreichen Skifahrern und Rodlern beſucht werden dürfte. De Das Medaillonbild Roman von Anny v. Panhuis. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) 27 Portſetzung. Er glaubte den hohen Eichwald rauſchen zu hören und das Plätſchern der alten Brun⸗ nen auf den Marktplätzen der kleinen Land⸗ ſtätte; Abendfriede wob um die plumpen Mauern einſamer Gutshöfe und überrieſelte die roten Ziegeldächer mit mattſilbernem Mondeslicht. Warm und wahr ward das Hei⸗ matbild, das Heinz Hausmann dem Eſtanziero zeigte. Ramon Saperas äußerte ſpäter zu ſeiner Tochter:„Wenn ſich der junge Deutſche in un⸗ ſere Verhältniſſe gut einfügt, und hineinge⸗ wöhnt und auch ſonſt nichts an ihm auszuſet⸗ zen iſt, könnten wir ihn ab und zu an unſeren Tiſch laden Es tut ganz gut, ſich von Zeit zu Zeit mit einem intelligenten Ausländer zu un⸗ tezhalten Ich denke, du haſt auch nichts dage⸗ gen, Verena“. Verena lächelte heimlich und antwortete: „Es ſteht in deinem Belieben, Vater, die⸗ ſem Hausmann, wenn dir ſeine Perſon und Unterhaltung gefallen, eine Ausnahmeſtellung bei uns; geben; aber wir wollen doch noch damit warten, ihn nicht gleich allzu warm wer⸗ den laſſen. Erſt ſoll er beweiſen, daß er kein Faulenzer iſt. Ich meine, wenn man ihm gleich Familienanſchluß gewährt, wird er vielleicht zu frei. Der Reſpekt könnte darunter leiden, und du weißt, Vater, im Anfang muß man die Leute alle etwas anſchnurren, ſonſt fügen ſie ſich nicht. Und das muß ſein!“ a Ramon Saperas ſchüttelte den Kopf. „Höre. Verena, mir iſt es, als ainge es bei dem Deutſchen auch ohne dein Anſchnurren, was du bekanntlich fabelhaft verſtehſt.“ Verena nickt vergnügt. „Ja, es wird allgemein anerkannt“. Gönner⸗ haft fügte ſie hinzu:„Wenn unſer Neuer ſo nett iſt in ſeinen Leiſtungen. wie er als Menſch zu ſein ſcheint. könnte er allerdings ein ganz angenehmer Zuwachs unſeres Umgangkreiſes werden.“ Verena ſchien alles, was ſie gut eingefädelt hatte, noch beſſer zu gelingen, als ſie erwartet hatte. Vorbin hatte ſie ſogar noch einmal überlegt, ob ſie dem Vater nicht doch lieber die volle Wabrheit ſagen ſollte. Aber er mürde es gerade von ihr nicht begreifen. daß ſie ſich ſo Hals über Kopf nerlieht hatte. Begriff ſie es doch manchmal ſelbſt nicht. wie es gekommen, daß ſie einem fremden Menſchen ihr Herz gleich auf beiden Händen entgegengetragen. Doch ſie batte nicht anders gekonnt. Die Liebe hatte ſie wie ein Sturmwind gevackt und in ſeine Gewalt geriſſen. Dagegen gab es kein Wehren, und ſie hatte es auch gar nicht verſucht. Aber mit welchen Worten hätte ſie dem Vater ihr Empfinden klarmachen ſollen, ſie, die für alles, was Liebe hieß, bisßer nicht das ge⸗ ringſte Verſtändnis gezeigt? Sie war wie ein wilder Vub aufgewachien und durch die Er⸗ ziehung des Vaters, durch das freie Leben auf der Eſtanzia und hauptſächlich durch ihre Var⸗ anlagung ſo geworden. daß man ſie oft un⸗ weiblich nannte. Der Vater könnte vielleicht ihr heiliaſtes Gefühl ungläubig belächeln, und ſo erklärlich ſie das auch finden müßte, ſo wehe würde es ihr doch tun. Es wor doch beſ⸗ ſer, ſie ſchwieg dem Vater gegenüber noch 5 1— 2 2 Thüringer Wald. weiter. Sie mußten eben beide Ge Heinz und auch ſie. Sie gab ſich Mühe, vor dem Vater mit Heinz im gleichgültigſten Tone der Welt zuſprechen Nur ein verſtohlener zärtlicher Blick traf manchmal Heinz, und ſo ein Blick bedeutete für ihn dasſelbe wie ein Tröſten und Aufmuntern. „Ich reiſe gern mit dem Küſtendampfer“. erklärte Ramon Saperas,„es bedeutet für mich nämlich völliges Ausruhen.“ In Payſunda verließ man den Dampfer. Uruguay hat außer Montevideo keine großen Städte; aber Payſandu, am Fluſſe Urugua, der als Grenze zwiſchen Argentinien und Uru⸗ guay fließt, iſt ein bedeutendes Handelszen⸗ trum des Landes. Ein Gürtel von Fleiſchkon⸗ ſervenfabriken umaibt die Stadt, deren male⸗ riſche Kathedrale 2 Glockentürme hat, die das Geſamtbild Payſandus beherrſchen. In dieſer Stadt wurde es Heinz Hausmann faſt noch ſtärker klar als in Montevideo, daß er weit draußen in der Fremde war. Man fuhr von hier aus mit einem verdeckten Wagen der mit vier Pferden beſvannt war. Die reichen Silberbeſchläge am Geſchirr blitzten hell. Es waren rotbraune, finke Pferde, die den Wa⸗ gen mit großer Geſchwindigkeit durch das ſchroff hügelige Gelände zogen. Heinz hatte wirklich keinen Grund, ſich zu beklagen. Denn welcher Peon oder Cavataz war wohl ſchon ſo von ſeinem Eſtanziaherrn abgeholt worden? Wenn er es auch dem Zu⸗ fall verdankte, daß Ramon Saperas in Mon⸗ tevideo zu tun gehabt, ſo war doch bei allem noch ſehr viel perſönliches Glück dabei. Sein Schickſal hatte es bisber beſſer mit ihm ge⸗ meint als er es verdiente. ö Während Ramon Saperas ſich mit ihm un⸗ terhielt, ihn zuweilen ein heimliche 6 duld haben, Der Zollkonflikt mit 4 enb. Berlin, 21. 1 60. N N 22 vas deutſch ſchtzineriſche Handelzablel 4. Febr. gekündigt hat, win man, n unterrichteter Seite erfahren, verſuchen, bis dabin Verhandlungen mit der Schweiß darüber aufau⸗ nehmen, welche Maßnahmen nach dieſem Termin ergriffen werden können, um einen direkten Zoll⸗ krieg zu vermeiden. Die deutſch⸗italieniſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen. wib. Rom, 21. Dez. Ueber die deutſch⸗ italieniſchen Wirtſchaftsverhandlungen iſt heute eine Mitteilung ausgegeben worden, in der es heißt, daß der Meinungsaustauſch über eine An⸗ gleichung einiger Beſtimmungen des Handelsver⸗ trages bereits zu einer bemerkenswerten Annähe⸗ rung geführt habe, ſodaß die Ausſicht beſtehe, daß ein beide Teile zufriedenſtellendes Uebereinkom⸗ men zuſtandekommen wird. Die deutſche Delegation wird über die Weih⸗ nachtstage ſich nach Berlin begeben und der Reichs- regierung über das Ergebnis der bisherigen Arbei⸗ ten, die am 8. Januar fortgeſetzt werden ſollen, berichten. Eiſenbahnattentat in Indien London, 21. Dez. Der Dinapore⸗Expreß iſt in der Nähe von Oyara, 100 Meilen von Kalkutta, durch ein Attentat zum Entgleiſen gebracht worden. Die Lokomotive und neun Wagen wur⸗ den aus den Schienen geworfen. Keiner der Mit⸗ fahrenden erlitt Verletzungen, da der Zugf ü h⸗ rer, der die Beſchädigung der Schienen ſchon früher geſehen hatte, rechtzeitig bremſte und der Zug bei ſehr geringer Geſchwindigkeit aus den Schienen ſprang. In der Nähe des Unalſſcksortes wurden Schrauben und Werkzeuge gefunden. Das Zugattentat, das auf politiſchen Ter⸗ rorismus zurfckgeführt wird, iſt das zweite in⸗ nerhalb von vier Tagen. Soziales Die Lohnverhandlungen für den Mansfelder Bezirk geſcheitert. wib. Halle a. d. S., 21. Dez. Die Lohnver⸗ handlungen für den Mansfelder Bezirk ſind ge⸗ ſcheitert. Die Gewerkſchaften hatten darauf hin⸗ gewieſen, daß die Löhne ſeit 1930 insgeſamt ſchon um 25 Prozent gekürzt worden ſeien. Die Entſchei⸗ dung liegt nunmehr beim Schlichter. Betriebseinſtellung bei Borſig wegen Inventur. enb. Berlin. 21. Dez. Der geſamten Beleg⸗ ſchaft des Borſig⸗Werkes in Stärke von 2 809 Mann iſt heute wegen Inventuraufnahme— vor⸗ ausſichtlich vorübergehend— gekündigt worden. Die Arbeiterſchaft hat ſofort eine Betriebsverſamm⸗ lung einberufen, um zu der Kündigung Stellung zu nehmen. Hitler ſperrt die Ueberläufer München, 21. Dez. In einer parteiamtli⸗ chen Bekanntmachung verfügt Adolf Hitler mit Rückſicht auf die Erfahrungen in Heſſen fol⸗ gendes: Dem Erſuchen von Perſonen, welche bisher in der Oeffentlichkeit hervortraten, ins⸗ beſondere, wenn dieſe bereits als politiſche Führer anderer Parteien eine Rolle ſpielten, in die NSDaAp aufgenommen zu werden, iſt nicht vor Ablauſ einer Prüfungszeit von ei⸗ nem Jahr, gerechnet vom Tage der Einrich⸗ tung des Aufnahmegeſuches, ſtattzugeben. ter Blick Verenas ſtreifte, uge meiſt verſonnen auf der Landſchaft, du ah die man kam. Trotz einer gewiſſen Gleichmäßſgkeit ermüdste die Landichaft nicht Mehrmals ſuß⸗ ren Autos vorüber oder ähnliche Wagen wie der ihrige. Dann ſprengten wieder Reiter vor⸗ bei mit weiten Hoſen, einem dreieckigen Tüch⸗ lein um den Hals und Hüten auf den verwe⸗ genen Geſichtern, die kleinen Regenſchirmen alichen Oder ſie trugen den Poncho, ein Um⸗ hanatuch, in deſſen Mitte ſich befindet, um den Kopf hindurchzuſtecken. Man fuhr an den Pueſtos der Feldpolizei vorüber, die überall im Campo verteilt ihren Dienſt tut. Beinahe ſo unauffällig, wie ſich die Schug⸗ büfuschen der Feldpolizei aus dem higeligen Gelände hoben, ſo unauffäſlig hoben ſich auch die Nulperias aus dem Einerlei des willigen Kandes, die kleinen Herbergswirtſchaften des Camvo. Zuweilen gab Verena eine Erklärung der Gegend. Heinz ward immer von neuem wehl⸗ tuend von dieſer klaren, ein wenig ſieſen Stimme berührt. Er fand ſich allmählich in die Komödie, die ihm anfangs vor Ramon Sape⸗ ras ſo peinlich geweſen. Es beluſtigte ihn ſo⸗ gar, daß ihn Verena nun vor dem Vater e kühl und förmlich„Herr Hausmann“ anate. Heinz Hausmann war voll von guten Vor⸗ ſätzen. Er wollte ſich mit aller Kraft mühen, recht raſch in die neuen Verhältniſſe hineinzu⸗ wachſen, er wollte mit raſtlo: Energie arbei⸗ ten und ſtreben. damit Verenas Vater ihm teine Schwierigkeiten bereitete, die Geliebte recht bald die Seine zu nennen. ein Einichnitt Heidelberg, 21. Dez.(Politiſcher Anſchlag) In der vergangenen Nacht 1 1 Schlafzimmer des in Jieg hauſen wohnenden Redakteurs Seidel der ialt mokratiſchen „Heidelberger Volkszeitung“ eine Brandbombe geſchleudert. Die Bombe durchschlug mit gro⸗ Ber Gewalt das Fenſter und ſetzte einige Klei⸗ dungeſtücke ſowie die Vorhänge in Brand. Weiterer Schaden konnte durch ſchnelles Lö⸗ ſchen des Feuers verhindert werden; verletzt wurde niemand. Es handelt ſich um eine Bombe mit Kupfermantel von etwa 15 cm Länge. Die Täter find unbekannt, doch wird angenommen, daß es ſich um ein politiſches Attentat von rechtsradikaler Seite handelt, weil der Redakteur ſchon früher bedroht und erſt vor kurzem ein leicheres Attentat auf ſein Haus verübt worden war. Für ruhige Stunden! Wiſſenswertes aus allen Gebieten. Die Schweißabſonderungen des Menſchen ſind von großer Wichtigkeit und ihre Unterbrechung oder Zurückdämmung können eine Art Vergif⸗ tungszuſtand herbeiführen; Hunde, die mit menſch— licher Schweißabſonderung geimpft ſind, verlieren ihre Munterkeit; in dex Regel erfolgt heftiges Erbrechen und Muskelzittern. Nach ſtarken Mus- kelanſtrengungen iſt die Giftigkeit des menſchliche! Schlveißes ſtärker als z. B. nach einem Dampfbad; die während 24 Stunden zurückgehaltenen Schweißmengen eines Menſchen genügen, un einen menſchlichen Körper von 65 Kg. Gewicht zu vergiften. Die erſte Eiſenhahn in Deutſchland wurde i Jahre 1835 auf der Strecke Nürnberg— Fü dem Verkehr übergeben; der deutſche Bergbau! nutzte aber ſchon im 16. Jahrhundert ſowohl H. als Steingleiſe; letztere kamen ſogar ſchon bei den alten Griechen zur Anwendung. * An den Küſten Grönlands werden große Mengen Treibholz aus Sibirien angetrieben, während man an der Küſte von Alaska Kampfer— bäume aus Japan gefunden hat, die alſo durch den ganzen Stillen Ozean geſchwommen ſind. * Seit Stiftung des Nobelpreiſes wurde dieſer 154 mal verteilt; an der Spitze ſtehen die Deut— ſchen, die bisher 40 Preiſe erhalten haben, dann folgen die Franzoſen mit 23 und die Engländer mit 20, Schweden mit 11 die Dänen mit 8, die Amerikaner und Holländer mit je 7, die Oeſter— reicher und die Schweizer mit je 6, die Italiener und Norweger mit je 5, die Belgier mit 4, die Ruſſen, Polen, Spanier mit je 3, die Ungarn und Luxemburger mit je 1. Der einzige Menſch, der den Nobelpreis zweimal erhielt, war eine Frau, Madame Marie Curie, die das Radium entdeckte. * 1914 betrug die Zahl der Studierenden an ſämtlichen deutſchen. Hochſchulen 77 300, im Jahre 1931(ohne Straßburg und Danzig!) 138 Tauſend; das iſt eine Vermehrung von 78 Proz. * Im Jahre 1928 zählten wir in Deutſchland 30 000 Abiturienten, im Jahre 1931 dagegen 41 000. Auf Europa ohne Rußland entfallen jährlich 50 000 Selbſtmorde, auf Nord- und Südamerika zuſammen 16 000 und auf Japan 13 000. Man kann ſagen, daß in den heutigen Kulturſtaaten der Erde ſich jährlich rund 100 000 Menſchen das Leben nehmen. Eines der älteſten Spiele der Welt iſt das Poloſpiel, das aus dem alten Perſien ſtammte, von dort verbreitete es ſich nach Indien, China und Japan, ebenſo aber auch nach Weſten und wurde der Lieblingsſport der byzantiniſchen Kai⸗ ſer und ihrer Höflinge; in England tauchte das Spiel im Jahre 18638 zuerſt auf. In Aegypten»ibt es noch heute Brunnen von genau der gleichen Form, wie ſie bereits vor 5000 Jahren im Gebrauch waren. Dieſe Brunnen ſind ein Pumpenapparat, der nur aus einer Wippſtange beſteht, an deren einem Ende ein Tongefäß auf⸗ gehängt iſt; durch Wippen der Stange ſenkte ſich das Gefäß in den Nil und das Waſſer inte ge⸗ ſchöpft werden; dieſes Waſſer wird auch zum Be⸗ rieſeln der Felder verwendet. Bunte Seitung Lotteriefieber auf der Inſel Man. Die zu England gehörige Inſel Man, deren keltiſche Bewohner ſich ſelbſt Manx nennen, hat ihre eigene Verfaſſung und ihre eigenen Landes⸗ geſetze. Nach dieſen Geſetzen iſt auf der Inſel jede Lotterie verboten, bei der die Gewinne in Geld ausgezahlt werden. Vor zwei Jahren wurde ein Bürger von Man wegen Veranſtaltung einer un⸗ geſetzlichen Lotterie auf Grund des Lotteriegeſetzes vom Jahre 1839 angeklagt, weil der Hauptge⸗ winn der Lotterie in einem Automobil beſtand. Er berief ſich darauf, daß er ſich keines Verſtoßes gegen das Lotteriegeſetz ſchuldig gemacht haben könne, und mußte infolgedeſſen auch freigeſprochen werden. Auf Grund dieſer Feſtſtellung ſteht in dieſem Jahr eine Lotterie in Blüte, deren Gewinne ee aus Lebensmitteln von Puten, Gän⸗ Cokales Ausfall der Betriebsrätewahlen 1932. Auf⸗ grund der letzten Notverordnung hat die Reichs⸗ regierung eine Verordnung über Ausfall der Be⸗ triebsrätewahlen im Jahre 1932 vom 14. Dez. 1931 erlaſſen. Danach wird die Amtsdauer aller Mitglieder von Betriebsräten und aller Betriebs⸗ obmänner, die durch Ablauf der Wahlzeit im Ka⸗ lenderjahre 1932 enden würden, um ein Jahr verlängert. Neuwahlen können alſo nur ſtattfin⸗ den, ſoweit die Wahlzeit der beſtehenden Betriebs vertreter vor dem 1. Januar 1932 abläuft, oder ſoweit aus anderen Gründen das Amt der Betriebs- vertreter erliſcht. Die Vorſchrift findet keine An⸗ wendung, wenn die Neuwahl vor dem 9. Dezember 1931 eingeleitet und vor dem 1. Januar 1982 durchgeführt iſt. Der Wegfall der Sozialrenten für die Kriegs. blinden. In den Tageszeitungen finden ſich Klagen Se wtb Lohne(Kreis Oſterburg, Altmark), 21. Dezember. Bei einer Weihnachtsfeier in Lohne, die der Stahlhelm in einer Gaſtwirt⸗ ſchaft veranſtaltete, ereignete ſich ein entſetz⸗ liches Unglück, von dem ſechs Knaben betroffen wurden. Die Knaben ſtellten auf der Bühne Schneemänner dar und waren zu dieſem Zweck ganz mit Watte umhüllt. Einer der Knaben muß in der Pauſe einem brennenden Baum zu nahe gekommen ſein und fing Feuer. Im wib Lübeck, 21. Dez. In der heutigen Ver⸗ handlung des Lübecker Tuberkuloſeprozeſſes wies Prof. Dr. Bruno Lange u. a. darauf hin, daß man in letzter Zeit mehrere Fälle beob— achtet habe, wo Melker, die mit tuberkuloſem Vieh zu tun hatten, infolge Infektion durch den bovinen Typ erkrankten. Theoretiſch könne man die Möglichkeit eines Rückſchlages des BCG in eine virulente Form nicht ausſchlie⸗ ßen, praktiſch jedoch und beſonders im Lübek⸗ ker Fall ſei ſie gleich Null. Es komme darauf an, nachzuprüfen, ob eine pathologiſch-anato⸗ miſch fixierte Tuberkuloſe bei den Tieren durch BCG erzeugt werden könne. Dieſer Nachweis enb Berlin, 21. Dez. In der heutigen Ver⸗ handlung des Sklarekprozeſſes wurde mit der Beſprechung des zweiten Abſchnittes der An⸗ klage, des ſogenannten Stadtbankkomplexes, begonnen. Es handelt ſich um die Schädi⸗ gung der Berliner Stadtbank durch die Firma Sklarek um 10 Millionen Mark. Man rechnet für die Vernehmung der Ange— klagten zu dieſem Komplex mit einer Zeitdauer von etwa drei Wochen. Die Anklage lautet auf Betrug zum Nachteil der Stadtbank, der Dresdener Bank, Oſtbank, auf ſchwere Urkun⸗ denfälſchung und Beamtenbeſtechung. darüber, daß ſelbſt die Kriegsblinden von den bei⸗ den letzten Notverordnungen von Kürzungen ihrer VBezlige nicht verſchont worden ſeien. Der Fortfall der Renten aus der Sozialverſicherung bei den Kriegsblinden wird dadurch bedingt, daß ihre Ver⸗ ſorgungsbedürfniſſe unter Nichtanrechnung der Pflegezulage, der Führerhundzulage, der Zuſatz⸗ rente und eines weiteren Betrages von 25.— RM. der Rente immer noch höher ſind, als die ihnen bisher daneben gewährten Renten aus der Inva⸗ liden⸗ oder Angeſtelltenverſicherung. Durch die nunmehr vorgeſchriebene Anrechnung dieſer Renten wird naturgemäß das bisherige Geſamtrentenein— kommen vermindert, die jedoch dann ausgeglichen wird, wenn das Geſamtrenteneinkommen 150 Prozent des Arbeitsverdienſtes unterſchreitet. Der Kriegsblinde hat in dieſem Falle die Möglichkeit, Zuſatzrente in demſelben oder etwas geringerem chs Knaben lebende Brandfackeln Entſetzliches Unglück bei einer Weihnachtsfeier „Schmeichelworte“ im Cübecker⸗Prozeß Wie vereinbaren ſich Rüpeleien mit dem Ernſt dieſes Prozeſſes? Zweiter Abſchnitt im Sklarek⸗Prozeß Der„Stadtbankkomplex“ beginnt nun.— Vor ausſichtliche Verhandlungsdauer drei Wochen. Ausmaße zu erhalten, dem. Nu ſtanden alle ſechs Knaben in hellen Flam⸗ men. Sie drängten zur Bühnentür, vermochten aber dieſe nicht zu öffnen. Erſt als die Tür von außen durch Perſonen aus dem Saal ge— öffnet wurde, konnten die Knaben aus ihrer ſchrecklichen Lage befreit werden. Sie hatten aber bereits ſchwere Brandwunden erlitten. Einer der Knaben, der Sohn des Landwirts Gieſe, iſt inzwiſchen im Krankenhaus Oſter— burg geſtorben. ſei nicht geführt worden. Dazu macht Profeſ— ſor Schürmann eine Bemerkung, die unver— ſtändlich bleibt, die aber Prof. Much veran— laßt, zu ſagen:„Wenn Sie noch weiter lachen und mich noch weiter beleidigen, kriegen Sie eins um die Ohren!“ Als Prof. Schürmann beluſtigt fortlacht, rief Prof. Much:„Sie Lüm— mel! Sie dummer Junge!“ Etwa fünf Minu— ten ſpäter läßt Prof. Much Prof. Schürmann einen Zettel überreichen, den dieſer mit einer Verbeugung entgegennimmt. Man nahm zuerſt an, daß es ſich um eine Forderung handelte, nach einer ſpäteren Verſion ſoll ſich jedoch Pro— feſſor Much entſchuldigt haben. Autounfall der Sklareks. enb Berlin, 21. Dez. Die Brüder Sklarek erlitten heute früh, wie die B. Z. meldet, auf der Fahrt nach dem Kriminalgericht einen ſchweren Autounfall. Der Privatwagen, der ihnen zur Verfügung geſtellt worden war, wurde an einer Straßenkreuzung von einem Lieferwagen gerammt und zertrümmert. Die Brüder Sklarek blieben unverletzt und konn— ten ſich ſofort zur Verhandlung begeben, wäh— rend der Chauffeur Hautabſchürfungen erlitt. ſen und Enten ausgeſpielt, die ihren Weg auf die glücklichen Gewinner finden werden Gäſten beſonders bevorzugten d. „ Laſe Min lenbuꝛg“ ein neuer Jiefſnunlet der Teulseſien in Neiugotl a Die Auſſenfront der neueröffneten„Cafe Hindenburg“. In dem Newyorker Stadtteil Manhattan iſt ein neues Cafe eröffnet worden, das den Namen des Reichspräſidenten von Hindenburg trägt und naturgemäß von deutſchen und deutſch-amerita⸗ Im Silberkranze. Heute Dienstag feiern die Eheleute, Herr Michael Gal lei 5. und Frau Kreszenz geb. Oswald das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir Gratulieren! Glückauf zur Goldenen! * Zur gefl. Beachtung! Alle für die Weihnachtsnummer beſtimmte Inserate, auch Ver⸗ lobungs anzeigen, wollen uns ſchon im Laufe des heutigen und morgigen Tages zugeſtellt werden. Viernheimer Anzeiger. Sport und Spiel Die Grünen unterliegen knapp 2:3 auf dem VfR.⸗Platz. Der große VfR hatte es nicht für nötig ge⸗ funden den Schnee wegſchaffen zu laſſen und ſo wenigſtens einigermaßen die Gewähr zu bieten, daß die Spiele hätten gut durchgeführt werden können. So ſpielten aber vorher 3 Mannſchaften, die alles dazu beitragen mußten, daß der Boden glatt wie eine Eisbahn war. Die Viernbeimer litten ſtark darunter und mußten gleich 3 Tore hinnehmen, denen aber auch 2 Tore vom Halbrechten und Mittel- ſtürmer entgegengeſetzt wurde. Nach Halbzeit waren die Grünen dem VfR. faſt durchweg überlegen und großes Pech verhinderte den Ausgleich. Wie ge⸗ wöhnlich erhielten die Grünen einen ungerechten Elfer, den aber der Torwächter glatt unſchädlich machte, zum größten Leidweſen des noblen VfR.“ Publikums. Wir werden noch einen beſonderen Artikel über die diesjährige Bilanz und über die kommenden Pokalſpiele veröffentlichen. Vereins- u. Trainingsabende der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e. D. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Fäglich Betrieb Dienstag Abend 8 Uhr Hallentraining der 1. M. mit Erſatz. Mittwoch Abend 8 Uhr Spielausſchuß in der Ge- ſchäftsſtelle. Samstag, 2. Weihnachtsfeiertag: Weihnachts- feier verbunden mit Berbandaſpielabſchlußfeier im Vereinshaus, abends 8 Uhr. Sämtliche Ak— tiven haben in der Geſchäftsſtelle anzugeben mit wieviel Perſonen ſie erſcheinen. Wochenplan der DK. Dienstag: ¼59 Uhr Verſammlung der Unterabtei⸗ lung im Freiſchütz. 8 Uhr Turnſtunde. 9 Uhr Spielausſchußſitzung in der Harmonie. Mittwoch: 2— 4 Uhr Schülertraining. 79— 0/210 Uhr Hallentraining. Dienstag: Sehr wichtigl 8 Uhr Zuſammen- kunft der 1. Fußball. Elf zwecks Ausſprache über die Weihnachtsreiſe. 2 ee e Vereins⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden FCC S ucde ulle Geſaugverein Flora. Dienstag abend 8 Uhr Sing⸗ ſtunde. Betreffs Darbringung eines Ständchens werden die Sänger gebeten pünktlich und voll- zählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Turnerbund. Heute Dienstag abend 8 Uhr Turn⸗ ſtunde für alle Turner. Nächſte Schülerrinnen Turnſtunde am 6. Januar. Nächſte Schüler turnſtunde am 29 Dezember. Die Turnleitung. Auch die ſchönſte Kleidung kann rote Hände und rotes Geſicht nicht ſchön machen. Allein die herrliche Creme Leodor bewirkt dieſes Wunder und macht die Haut weiß und zart. Tube 60 Pfg. Verſuch überzeugt. Handel und Induſtrie Mannheimer Produktenbericht. Mannheim, 21. Dez. Inlandsweizen, gut, geſund und trocken, 75—76 kg., 23.7524, 25; dto. 73—74 kg. 23,25— 23,50; Inlandsroggen gut, geſund und trocken 21,50—21,75; Inlands⸗ hafer 15— 17,50; inl. Sommergerſte 17,75— 18.50, Futtergerſte 17.25 17,75; gelbes La Blata⸗Mais 17,50, ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, neue Mahlung, Dezember-Januar 34, dto. mit Auslandsweizen 35,75; ſüdd. Weizen⸗ auszugsmehl, gleiche Mahlung und Lieferzeit 38 bezw. 39,75; ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Mahlung und Lieferzeit 26 bezw. 27,75; Rog— genmehl 60proz. Ausmahlung, je nach Fabri— kat 29,25— 31,75; feine Weizenkleie 8,25; Bier⸗ treber 12,75—13, Erdnußkuchen 12,7513. Mannheimer Großviehmarkt. Mannheim, 21. Dez. Zufuhr und Preiſe: 158 Ochſen 26-35, 144 Bullen 18-27, 354 Kühe 1027. 398 Färſen 25—36. 970 Kälber 28—44, 90 Schafe 18—22, 3102 Schweine 34 bis 45; 3 Ziegen 12—22 RM. Marktverlauf: Großvieh ruhig, erheblicher Aeberſtand, Kälber mittel, geräumt; Schweine ruhig, erheblicher Ueberſtand. Gurgle auch auf der Straße! „ dotörlich trocken n 1 * Vol * 8