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Die Zahlungen erfolgen nicht direkt zu Händen der Gläubiger, ſondern an einen von der Angariſchen Nationalbank verwalteten Fonds, aus dem die ausländiſchen Forderun⸗ gen im Einvernehmen mit dem von der Bz. der Angariſchen Nationalbank zugeteilten Bei⸗ rat unter Anhörung des Vertreters der Gläu⸗ biger honariert merden. Hinſichtlich der priva⸗ ten kurzfriſtigen Anſeihen ſtrebt die Regierung ein ſechsmonatiges Stillhalteabkommen an. Exvloſion an Bord eines deutſchen Dampfers Vier Schwerverletzte. wtb. Newyork, 23. Dez. An Bord des 3000 Tonnen großen deutſchen Fracht⸗ dampfers„Henry Horn“ ereignete ſich am Dienstag im Maſchinenraum eine Explo⸗ ſion. Vier Heizer wurden ſchwer verletzt. wtb. Newyork, 23. Dez. Von den vier Ma⸗ ſchiniſten, die bei der gemeldeten Exploſion an Bord des deutſchen Schiffes„Henry Horn“ ver⸗ letzt worden waren. ſchweben drei in Lebens⸗ gefahr, und zwar der erſte Ingenieur Waja⸗ mar, der zweite Ingenieur Schwaars und der Oeler Schneider. Die Verletzten liegen im Marinehoſpital.„Henry Horn“ iſt in Flens⸗ burg beheimatet. Savag⸗ Prozeß Frankfurt, 22 Dez. Im Favag⸗Prozeß wur⸗ de heute eine Reihe von Zeugen vernommen. die zu den Grundſtücksgeſchäften des Kirſchbaum ausführliche, in alle Einzelheiten gehende Aus⸗ ſagen machten. Von größter Bedeutung waren die Angaben des Zeugen Lauber, der zugleich Ge⸗ schäftsführer der Rhenania und Angeſtellter der Favag war. Er hatte eine Garantie-Urkunde über 500 000 ſchweizer Franken für die ſchweizer Rückverſicherung ausgeſteillt. Prämien wurden für die Bürgſchaft nicht bezahlt, aber beim Zu⸗ ſammenbruch der Favag in die Schuldſumme der Rhenania aufgenommen. Kirſchbaum habe ſich wenig um die Rhenania gelämmert. Auf Auſ⸗ forderung Kirſchbaums ſchilderte der Zeuge ſo⸗ dann das Verfahren, das bei den Bürgſchafts⸗ übernahmen durch die Favag gehanbhabt wurde. Auf einen Einwurf des Staatsanwaltes muß der Zeuge jedoch zugeben, daß im Falle Mala⸗ koff dieſe geſchilderten Grundlinten nicht einge⸗ halten wurden. Eine bemerkenswerte Erklärung gibt der als Zeuge vernommene Immobilien⸗ makler Schleſinger, indem er ausdrückt, daß er in ſeinen Geſchäftsverhandlungen bei Kirſchbaum größere Zurückhaltung als bei Becker und dem Bauunternehmer Hilf beachten konnte. Kirſch⸗ baum habe dadurch ihm manches Geſchäft ver⸗ dorben. Der Grundſtücksmakler Beer bezeichnete ſeinerſeits die Malakoff⸗Transaktion als„Das Geſchäft“ Frankfurts. Nach der Vernehmung einiger weiterer Makler, die nichts bedeurſames mehr brachten, wurde die Verhandlung auf Don- nerstag vertagt. Der Brand im Stuttgarter Schloß wtb. Stuttgart, 23. Dez. Geſtern um 10 Uhr abends loderte das Feuer neben dem Nord⸗ weſtturm erneut auf und nahm wieder bedrohliche Formen an. Auch am Südoſtturm ſchlagen im⸗ mer wieder Flammen empor. Dawes Führer der ameri⸗ kaniſchen Abrüſtungsdelegation witb. Wafhington, 22. Dez. Präſident Hoo⸗ ver ernannte heute Botſchafter Dawes zum Führe der amerikaniſchen Delegation für die Genfer Abrüſtungskonferenz. Als weiteres Delegationsmitglied iſt Seator Swanſon er⸗ nannt worden. Botſchafter Gibſon, Geſandter Wilſon und eine Amerikanerin werden vor⸗ ausſichtlich ebenfalls der Delegation angehö— ren. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Mittwoch, den 23. Dezember 1931. 5 1 Baſeler Gutachten wieder in Frage geſtellt Erneute Obſtruktionsmanöver der Franzoſen— Dennoch heute Schlußſitzung? enb. Baſel, 23. Dez. Die Spannung, die über den Verhandlungen des Beratenden Sonderaus⸗ ſchuſſes vor einigen Tagen lagerte, hat geſtern Abend ihren Höhepunkt erreicht. Die Verhand⸗ lungen ſind am kritiſchſten Punkt angelangt. Das Redaktionskomitee tagte mit einer kurzen Unter⸗ brechung den ganzen Nachmittag bis in die ſpä⸗ ten Abendſtunden. Das Schickſal des Schlußberichtes ſcheint im Verlauf der geſtrigen Sitzung wieder einmal in Frage geſtellt worden zu ſein. Man hört, daß der franzöſiſche Delegierte Einwände gegen die im Bericht enthaltenen Formuliern die von den Einwirkungen der Reparationen auf die allgemeine Weltkriſe handeln, erhoben habe. Der Standpunkt Frankreichs in dieſem Punkte iſt bekannt. Profeſſor Riſt möchte, unterſtützt von dem jugoſlawiſchen Vertreter, nicht anerkennen, daß die Funktionen ſtörender Wirkungen der Re- parationen ſo groß ſind, wie es nach Anſicht der Mehrheit des Ausſchuſſes der Fall iſt und wie es die Ausführungen Colijns vor dem Ausſchuß klargeſtellt haben. enb. Baſel, 28. Dez. Die Beſprechungen des Redaktionskomitees des Beratenden Sonderaus⸗ ſchuſſes wurden geſtern Abend vor 10 Uhr abge⸗ brochen. Die im Anſchluß daran urſprünglich vor⸗ geſehene vertrauliche Sitzung der Ausſchußmitglie⸗ der iſt abgeſagt worden, da verſchiedene Del gierte ſich vor Uebermüdung außerſtande erklär⸗ ten, in der Nacht weiter zu arbeiten. Das zweite Kapitel des Schlußberichtes, das von den Urſachen der wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Kriſe Deutſchlands handelt, konnte im großen und ganzen abgeſchloſſen werden. Am Mittwoch werden die Beſprechungen fort— geſetzt. Mittwoch Nachmittag Schlußſitzung der Baſeler Konferenz. witb. Baſel, 23. Dez. Nach den übereinſtim— menden Mitteilungen verſchiedener Ausſchußmit⸗ glieder wird der Beratende Sonderausſchuß der BIZ. ſeine Tagung, die einer Unterſuchung der Zahlungsfähigkeit Deutſchland gewidmet war, am Mittwoch Abend abſchließen. Für heute Vormit⸗ tag 11 Uhr iſt eine vertrauliche Zuſammenkunft der elf Ausſchußmitglieder vorgeſehen. In dieſer Sitzung wird das zweite Kapitel des Berichtes, das geſtern vom Redaktionskomitee verabſchiedet wor— den iſt, behandelt werden. Sollten in dieſer Sit⸗ zung keine neuen Schwierigkeiten auftauchen, ſo könnte am Nachmittag in einer Vollſitzung des Ausſchuſſes der geſamte Bericht abſchließend be⸗ handelt werden. Die übrigen Kapitel des Be⸗ richtes, einſchließlich der Schlußfolgerungen, ſind nämlich in den voraufgegangenen Sitzungen des Redaktionskomitees und in verſchiedenen vertrau⸗ lichen Zuſammenkünften der Ausſchußwitglieder ſoweit gefördert worden, daß der Annahme des Geſamtberichtes auf der heutigen Vollſitzung nach Auffaſſung verſchiedener maßgebender Mitglieder des Ausſchuſſes kaum mehr Schwierigkeiten entge- genſtehen dürften. Man hat bereits geſtern Abend die offizielle Schlußſitzung auf heute nachmittag 3 Uhr angeſetzt, woraus hervorgeht, daß der Vor- ſitzende einen Abſchluß heute für möglich hält. Der Bericht des Ausſchuſſes, der mit ſeinen zahlreichen Anhängen ein ſehr umfangreiches Schriftſtück dar⸗ ſtellt, wird noch im Laufe des Mittwoch der Oef— fentlichkeit übergeben werden. Forderungen des Deutſchen Gewerhkſchafſtsbundes enb Berlin. 22. Dez Der„Deutſche“ veröf⸗ fentlicht ein längeres Schreiben der Hauptge— ſchäftsſtelle des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes an die Reichsregierung, in dem zuſammenfaſ— ſend zu der Notverordnung Stellung genom— men wird. Der Deutſche Gewerkſchaftsbund fordert in dem Schreiben die Beſeitigung der ungerechten Beſtimmung der vierten Notverordnung über die Neufeſtſetzung der Tariflöhne und Gehäl⸗ ter im Kohlen- und Kalibergbau. Während allgemein der Lohnſtand vom 10. 1. 1927 die unterſte Grenze für die Lohnſenkung bilden ſolle. würden die Löhne der Arbeitnehmer im Kohlen und Kalibergbau ohne Rückſicht auf dieſe Grenze und die Wirtſchaftlichkeit des Bergbaues um 10 oder 15 Prozent gekürzt. Weiter wird die Herausnahme der Arbeiter in Betrieben des Reiches, der Länder und Ge⸗ meinden, der Reichsbahn und der Maſſerſtra⸗ ßenbetriebe aus dem Kapitel der Notverord— nung und ihre Unterſtellung unter den ſechſten Teil gefordert, damit ſie hinſichtlich der ar— beitsrechtlichen Vorſchriften mit den übrigen Arbeitnehmern gleich behandelt werden. Die ſchematiſche Lohnſenkung werde beſonders un— gerecht überall dort, wo Kurzarbeit geleiſtet werden müſſe, ohne daß Kurzarbeiterunterſtüt— zung in Frage kommt. Das gelte z. B. für den Bergbau. bei dem Feierſchichten nicht abgegol— ten würden. Die weit über das Maß des Er— träglichen hinausgehenden Lohn- und Gehalts⸗ kürzungen würden umſo härter empfunden, Deckeneinſturz in der Vatikaniſchen Bibliothek vier Arbeiter vermißt— Die wertvollen Deckengemälde vernichtet witb Rom, 22. Dez. In einem Teile der Vatikaniſchen Bibliothek ſind an der dem Hof des Belvedere zugekehrten Seite die Decken in drei Stockwerken eingeſtürzt. Man befürchtet, daß Menſchen unter den Trümmern begraben ſind. Der Deckeneinſturz in der Vatikaniſchen Bib⸗ liothek erfolgte in dem Flügel der Bibliothek, der zur Zeit des Papſtes Sixtus X. gebaut wurde und nach ihm benannt war. Er enthält wert⸗ volle Bücher u. eine Menge anderer Raritäten. Ein großer Teil der an den Wänden ſtehenden Bücher iſt unbeſchädigt geblieben. Man glaubt, daß ſich im Augenblick des Deckeneinſturzes etwa 10 Per⸗ ſonen, Arbeiter und Bibliotheksbeſucher in der Bibliothek befanden. Die römiſche Feuerwehr iſt mit den Aufräumearbeiten beſchäftigt. Wie von zuſtändiger Seite erklärt wird, iſt der an Kunſtwerlen angerichtete Schaden geringer, als man zunächſt annahm. Vier Vermißte. wtb. Rom, 23. Dez. Bei dem Deckeneinſturz in der alten Vatikanbibliothek werden vier Arbeiter vermißt, die wahrſcheinlich unter den Trümmern begraben ſind. Rund 20 000 Bände, bei denen es ſich faſt ausſchließlich um Druck⸗ werke handelt, wurden unter den Trümmern begraben. Die unerſetztlichen Manuſkripte, die bis ins vierte Jahrhundert nach Chr. zurück⸗ reichen, dürften mit ganz wenigen Ausnahmen unbeſchädigt geblieben ſein. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind die Wandfresken in den drei Stockwerken ſogut wie unbeſchädigt, dagegen find die Deckengemälde vernichtet. BBE 48. Jahrgang als vielfach der Eindruck beſtehe, daß ſie in der Lage des Betriebes nicht begründet ſeien. Der Deutſche Gewerkſchaftsbund verlangt dann weiter die Beſeitigung der Beſchränkun— gen der Erſatzkaſſen, ſoweit Berufsverbände de— ren Träger ſind. Die ſelbſtändige Beitrags⸗ politik der Berufskrankenkaſſen habe auf die Höhe der ſozialen Verpflichtungen der Arbeit⸗ geber keinen Einflug. Das Schreiben wendet ſich ferner gegen die Regelung in der Unfall- verſicherung, der Invalidenverſicherung und der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte, und fordert Aenderungen in den Beſtimmungen über die Mietregelung. Der Deutſche Gewerk⸗ ſchaftsbund richtet zum Schluſſe an die Reichs⸗ regierung die dringende Bitte, die in dem Schreiben erbetenen Aenderungen baldigſt vorzunehmen. Ceichter Autounfall Hitlers enb. Berlin, 22. Dez. Auf der Chauſſee Kyritz— Pritzwalk verunglückte, dem„Tempo“ zufolge, das Auto, in dem Hitler, Goebbels, General Epp und andere Führer der NSDAP. ſowie der Pfar⸗ rer, der Goebbels vor kurzem mit Frau Magda Quandt getraut hatte, ſaßen. Der Chauffeur wurde ſchwer verletzt. Die übrigen Inſaſſen konnten nach Anlegung von Notverbänden entlaſſen werden. Ueber den Autounfall Hitlers berichtet der „Angriff“ noch folgende Einzelheiten. Die Betei⸗ ligten fuhren in drei Wagen hintereinander. Im erſten Wagen ſaß Dr. Goebbels und Gattin, im zweiten weibliche Anverwandte des Berliner Gau— leiters und der bekannte Pfarrer Wenzel, der die Trauung des Ehepaares Goebbels vollzogen hatte. Im letzten Wagen befanden ſich Hitler und Ge— neral Epp.— An abſchüſſiger Stelle, 18 Km. von Kyritz, auf der von Pritzwalk kommenden Chauſſee geriet der zweite Wagen ins Schleudern und fuhr, trotz des mäßigen Tempos von nur 40 Stunden— kilometern gegen einen Baum. Der dritte Wagen prallte gegen den zweiten.— Hitler ſtürzte ge— gen die Windſchutzſcheibe und brach ſich einen Finger. Pfarrer Wenzel erlitt einen Naſenbruch. Am ſchwerſten wurde der Fahrer Thonak mitge— nommen, der mit einer Gehirnerſchütterung im Kreiskrankenhaus Kyritz liegt.— Hitler konnte ebenſo wie Paſtor Wenzel nach Anlegung eines Verbandes die Fahrt fortſetzen. Die Arbeitsmarktlage im Reich wib. Berlin, 22. Dez. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 1. bis 15. Dez. hat ſich der Druck auf den Arbeitsmarkt, wie zu erwarten war, in der erſten Hälfte des Dezember verſtärkt. Die Zunahme der Zahl der Arbeitsloſen belief ſich auf rund 290 000, womit eine Belaſtung von rund 5 349 000 erreicht wurde. In der glei- chen Zeit des Vorjahres war die Zunahme mit rund 278 000 neu gemeldeter Arbeitsloſen nur um weniges gexinger. Der Anteil der überwiegend von der Kon— junktur abhängigen Berufe iſt in der erſten Dezemberhälfte raſcher(um 4,2 Prozent) als in der zweiten Novemberhälfte(um 1,6 Prozent) geſtiegen. Neben der Beendigung des Weih— nachtsgeſchäftes in vielen Induſtrien haben beſon⸗— ders die internationalen Währungsſchwierigkei— ten und die Schutzzollmaßnahmen wichtiger Ab— nehmerſtaaten ungünſtig auf den deutſchen Ar⸗ beitsmarkt gewirkt. Die Verhandlungen mit den Sowjetvertretern abgeſchloſſen. enb. Berlin, 23. Dez. Die deutſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen wirtſchaftspolitiſchen Verhandlungen, die ſeit mehreren Wochen in Berlin geführt wurden, ſind— der„Das“ zufolge— am Dienstag nach⸗ mittag in einer Schlußſitzung beendet worden. Ein gemeinſames Communique über die Ergebniſſe der Verhandlungen wird im Laufe des heutigen Tages bekannt gegeben werden. * Der Stuttgarter Schloßbrand Urſache: Wahrſcheinlich Kaminbrand— Einſtürzende Mauer trifft Feuerwehrleute tötlich Stuttgart, 22. Dez. Der furchtbare Brand des Alten Schloſſes in Stuttgart iſt beendet. Die heute nacht noch da und dort aufflammenden Herde konnten durch die Feuerwehr ſofort im Keime erſtickt werden. Noch glimmt es an den Hauptbrandherden, aber es ſcheint doch die Hoff⸗ nung berechtigt, daß der 0 Hauptteil des Schloſſes gerettet werden kann. Noch immer ſteigen dicke Rauchſchwaden gegen den Himmel. Kahl ragen in den drauen Winter⸗ morgen die ausgebrannten beiden gewaltigen Türme im Nordoſten und Südoſten mit der dazwi⸗ ſchen gelegenen, ihrer herrlichen Barockgiebel be⸗ raubten Südoſtfront. Das Wahrzeichen der ſchwäbiſchen Hauptſtadt, das den Unbilden vieler Jahrhunderte trotzte, bietet jetzt in iner am Karlsplatz gelegenen Seite das Bild einer Ruine. Noch iſt nicht zu überſehen, was neben den zahl⸗ reichen Mobiliarſchäden, von denen die Hausbe⸗ wohner und Verwaltung betroffen wurden, an Kunſtſchätzen vernichtet iſt. Von den vielen Privatperſonen, die im Alten Schloß wohnten, iſt die Witwe des verſtorbenen erſten württembergiſchen Staatspräſidenten, Frau Anna Bloß, am ſchwerſten geſchädigt. Die große Bibliothek des Staatspräſidenten mit zahl⸗ reichen einzigartigen Bänden und Erinnerungs— werken, Statiſtiken, Stößen handſchriftlicher Auf— zeichnungen, ſind völlig vernichtet. Wertvollſtes Material über die Geſchichte der Revolution von 1918 iſt mit zerſtört. An Kunſtwerken ſind vernichtet worden die ſchöne Stuckdecke aus der Barock- u„ Rokoko⸗ zeit ſamt den herrlichen Deckengemälden, die erſt vor kurzem renoviert worden waren, außerdem der Saal im Rundturm, in dem ſich noch eine alte Decke aus dem 17. Jahrhundert mit hiſtoriſchen Darſtellungen befand. 1 Der geſamte Schaden wird— wie bereits ge— meldet— auf 4—5 Millionen RM., geſchätzt. Die Brandurſache iſt noch nicht ein— wandfrei geklärt. Man ſpricht ſowohl von Kurz- ſchluß wie von Kaminbrandz; vieles ſpricht für die letztere Annahme. Es haben ſich Zeugen gemeldet, die erklären, der Rauchgeruch ſei nicht erſt geſtern, ſondern ſchon einige Tage vorher wahrzunehmen geweſen. Jedenfalls ſcheint es ſicher, daß der Brandherd nicht erſt ſeit geſtern früh beſtand, ſonſt hätte das Feuer nicht mit ſol⸗ cher Schnelligkeit ſich ausbreiten können. Die Stuttgarter Berufsfeuer⸗ wehr war 21 Stunden ununterbrochen an der Brandſtätte tätig. Während der Nacht wurden noch drei Feuerwehrleute wegen Rauchvergiftung und ſtarker Augenentzündung ins Krankenhaus geſchafft. Swei Feuerwehrleute getötet Schweres Einſturzunglück bei dem Schloßbrand in Stuttgart. wib. Stuttgart, 22. Dez. Auf der Süd⸗ ſeite des alten Schloſſes ſtürzte heute vormittag unmittelbar neben dem Eckturm ein beträchtliches Stück des Gebäudes gerade da, wo zahlreiche Feuerwehrleute noch im Kampfe mit den lodernden Flammen ſtanden, in ſich zuſammen. Drei Feuerwehrleute wurden mit in die Tiefe geriſſen. Die Gebäudetrümmer trafen am Boden die mit Löſcharbeiten und mit der Abſperrung beſchäftig⸗ auf der rechten Seite des Turmes ein groſier Teil des Dachgeſchoſſes in ſich zuſammen. Auch hierbei wurde ein Feuerwehrmann aus der Höhe des zweiten Stockes in die Tiefe geriſſen. Soweit ſich bisher hat feſtſtellen laſſen, wurde ein Feuerwehrmann getötet, während nach einem anderen, der ſich noch unter den Trümmern be⸗ finden ſoll, gegraben wird. Sieben Feuerwehr⸗ leute wurden ſchwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Vier Schwerverletzte liegen noch an der Unfallſtelle. * wib Stuttgart, 22. Dez. Die Bemühungen zur Bergung des zweiten bei dem Einſturz des ausgebrannten Teiles des Stuttgarter alten Schloſſes verſchütteten Feuerwehrmannes wa⸗ ren lange erfolglos, da die Feuerwehr an die Trümmer des zuſammengebrochenen Dachſtocks und der beiden Stockwerke des Verbindungs⸗ teiles zwiſchen Südflügel und ſüdlichem Flan⸗ kenturm nicht herankommen konnte. Erſt we⸗ nige Minuten vor 15 Uhr gelang es, den Ver⸗ mißten, den 42fährigen Feuerwehrmann Wezel der wie das erſte Opfer der Freiwilligen Feu⸗ erwehr Zuffenhauſen angehörte, als Leiche aus dem Schutt herauszugraben. Feuerwehrleute hatten von oben aus einen Stiefel aus dem Schutt herausragen ſehen, worauf ſie den To⸗ ten fanden Die Frau des Wezel war ſchon am frühen Nachmittag völlig zuſammengebrochen Die Brotpreisſenkung Kilogramm Brot in einer Reihe und vom Platz getragen worden. Bei dem Ein⸗ ſturz iſt auch die Drehleiter der Eßlinger Feu⸗ erwehr zertrümmert worden. wib. Berlin, 22. Dez. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat ſich die Staatsregierung wegen des bekann⸗ ten Beſchluſſes der Landwirtſchaftskammer vom 15. Dez. genötigt geſehen, die oſtpreußi⸗ ſche Landwirtſchaftskammer aufzulöſen und den Landeskulturpräſidenten Pauly in Kö⸗ nigsberg zum Staatskommiſſar für die zwi⸗ ſchenzeitliche Verwaltung zu ernennen. witb. Berlin, 22. Dez. Der Amtliche Preuß. Preſſedienſt teilt mit: Die oſtpreußiſche Landwirt⸗ ſchaftskammer hat in ihrer Vollſitzung am 15. Dez. im Anſchluß an eine Entſchließung folgenden An⸗ trag angenommen: „Die Vollverſammlung bittet den Präſidenten Brandes, dem Reichspräſidenten zu erklären: Der oſtpreußiſche Landſtand erkennt die Machtloſigkeit des Reichspräſidenten der heutigen Syſtemkraft gegenüber? In tiefſter wirtſchaftlicher und ſeeli⸗ ſcher Not bittet er den Reichspräſidenten, ſowohl für ſeine Perſon als auch für das derzeitige Reichskabinett den Weg alsbald freizumachen für Männer, die aus Kampf und Glauben zuſammen⸗ geſchweißt jetzt nur noch allein in der Lage ſind, nicht nur die Landwirtſchaft, ſondern das ganze Volk zu retten.“ Dieſer Beſchluß fordert nachdrücklichſt den Rücktritt des Reichspräſidenten und der Reichs⸗ ten Mannſchaften.— Gleich darauf ſtürzte auch regierung. Die den Antragſtellern naheſtehende N Oſtpreußiſche Candwirtſchafts⸗ kammer durch Regierung aufgelöſt weil ſie Rücktritt des Reichspräſidenten und der Reichsregierung fordert— Ernennung eines Staatskommiſſars in den Großſtädten enb. Berlin, 22. Dez. Von zuſtändiger Stelle erfahren wir, daß der Abſchlag für ein von Städten ſchon jetzt und in anderen ab 1. Januar 1932 eintritt. In Halle beträgt der Abſchlag 1,3 Pfg., in München 4 Pfg., in Solingen Schwarzbrot 4 Pfg., Roggenbrot 2 Pfg., in Beuthen 4 Pfg., in Stuttgart je nach Brotſorte 1—3 Pfg., Nürn⸗ berg 2 Pfg., Wiesbaden 2 Pfg., Mannhein 2,6 Pfg. und Stettin 1,6 Pfg. Hoover fordert vom Kongreß die erſte Rate für die Abrüſtungs konferenz wib. Waſhington, 22. Dez. Präſident Hoover legte dem Kongreß die Botſchaft vor, in der er um Bewilligung von Mitteln für die Beteiligung Amerikas an der Genfer Abrüſtungskonferenz nachſucht. In einem Begleitbericht führt Staats⸗ ſekretär Stimſon aus, man ſei dem Ziele der Rü⸗ etungsbeſchränkung 1922 in Waſhington und 1930 in London je einen Schritt näher gekommen. Er hoffe, daß man 1932 in Genf einen weiteren Schritt vorwärts komme. Amerikas Beteiligung an der Konferenz ſei weſentlich, um einen Fehl⸗ ſchlag der Beratungen möglichſt zu verhüten. Da die Konferenz vielleicht viele Monate dauern werde, fordere er 450 000 Dollar als erſte Rate an. Deutſch⸗franzöſiſcher Stickſtofflieſerungs vertrag? witb. Paris, 22. Dez. Chicago Tribune“ gibt Gerüchte über den unmittelbar bevorſtehen⸗ den oder bereits erzielten Abſchluß eines deutſch⸗ franzöſiſchen Stickſtofflieferungsvertrages in Pa⸗ ris wieder. Danach habe die deutſche Stickſtoff⸗ induſtrie ſich mit den franzöſiſchen Stickſtoff⸗ intereſſenten dahin geeinigt, daß Deutſchland vom 20. Januar 1932 bis 1. September 1982 an preußiſche Zeitung hat dies offen beſtätigt. Da⸗ mit hat die Kammer politiſche Forderungen ge⸗ ſtellt und die ihr geſetzlich zuſtehenden Befugniſſe überſchritten. Selbſt bei weitherzigſter Auslegung des Selbſtverwaltungsrechtes der Kammer kann ein ſolcher Beſchluß im Intereſſe der Erhaltung der Staatsautorität nicht hingenommen werden und bedarf ſchärfſter Ahndung. Zwar hat der Vorſtand der Landwirtſchaftskammer in ſeiner Sitzung vom 19. Dez. 1931 beſchloſſen, die An⸗ gelegenheit nochmals auf die Tagesordnung der nächſten Vollverſammlung zu ſetzen, um erneut Beſchluß zu faſſen, mit der Begründung, daß ein Teil der Kammermitglieder ſich über die Tragweite des Beſchluſſes nicht im Klaren geweſen ſei. Dieſer Vorſtandsbeſchluß kann jedoch nach Auffaſſung der Staatsregierung an den oben feſtgeſtellten Tat⸗ ſachen nichts ändern. Die Staatsregierung hat ſich deshalb genötigt geſehen, die oſtpreußiſche Landwirtſchaftskammer aufzulöſen und den Lan⸗ deskulturamtspräſidenten Pauly in Königsberg zum Staatskommiſſar für die zwiſchenzeitliche Ver⸗ waltung zu ernennen. Innerhall drei Monaten Neuwahl der oſt⸗ preußiſchen Landwirtſchaftskammer. enb. Berlin, 22. Dez. Wie wir von unter⸗ richteter preußiſcher Seite erfahren, muß nach den geſetzlichen Beſtimmungen die Neuwahl der heute aufgelöſten oſtpreußiſchen Landwirtſchaftskam⸗ mer innerhalb von drei Monaten erfolgen. am 2. Sebruar: beginn der KAbrüſtungskonferen in Genf Arthur Henderſon, der frühere engliſche Außenminiſter und Führer der oppoſitionellen Arbeiterpartei, ſoll, wie jetzt die franzöſiſche Preſſe übereinſtimmend jetzt mel⸗ det, am 2. Februar den Vorſitz bei der Eröffnungs⸗ konferenz führen. Frankreich 150 000 Tonnen, und wenn dieſes es wünſche, ſogar 200 000 Tonnen Stickſtoff liefere. Ein Teil davon ſoll als Sachlieferung getätigt werden. Der Verkaufspreis ſoll 83 Fran⸗ ken pro 100 Kg. betragen, wobei den franzöſiſchen Abnehmern die Erlaubnis erteilt werden ſoll, den Stickſtoff an die franzöſiſche Landwirtſchaft und die ſonſtigen Intereſſenten zu 95 Franken pro 100 Kg. weiter zu verkaufen. Dieſes deutſch⸗ franzöſiſche Stickſtoffabkommen ſei möglich ge⸗ worden, da Frankreich ſich nicht mit den übrigen ſtickſtoffliefernden Ländern, Chile, Amerika und Norwegen bezüglich der Wiederverkaufs⸗Verdienſt⸗ marge nicht habe einigen können. Sachverſtänti⸗ genkreiſe ſeien, ſo erklärt das Blatt, allerding der Anſicht, daß die Lieferung von 150 000 Ton⸗ nen und eventuell ſogar noch 200 000 Tonnen Stickſtoff bis September 1932 die Produktions⸗ fähigkeit Deutſchlands überſteige. Zur Hausſuchung auf Schloß Rothenberg Eine Erklärung Prof. Frommels. Heidelberg. 22. Dez. Im Zuſammenhang mit der bekannten Aktion der badiſchen Landes⸗ polizei gegen den Geſandten a. D. von Reichenau auf Schloß Rothenberg bei Wiesloch am Nachmit⸗ tag des politiſchen Tees, an dem auch eine An⸗ zahl unpolitiſcher Perſönlichkeiten aus Heidelberg teilnahm, veröffentlicht jetzt der Theologe und Schriftſteller Kirchenrat Prof. Dr. Otto From⸗ mel in der Heidelberger Preſſe folgende Erklärung: „Dem Träger des geiſtlichen Amtes getziemt ſtrengſte Zurückhaltung gegenüber dem politiſchen Gezänk des Tages. Denn ſein Beruf iſt Dienſt an der politiſch vielgeſtaltigen Gemeinde. Sich zumal wenn dies in privatem Kreiſe und unter vorhergegangener Zuſicherung politiſcher Neutrali⸗ tät geſchieht, muß jedoch auch dem Geiſtlichen wie jedem Staatsbürger gewährleiſtet ſein. Was auf Schloß Rothenberg am 13. Dezember ds. Js. bleibe dem Urteil der Gerichte und der Oeffent⸗ lichkeit anheimgeſtellt. Daß aber die Namen der Geladenen mit Angabe ihrer Perſonalien durch das Organ der Regierung bekannt gegeben und von einem Teil der Preſſe weiter verbreitet werden, iſt eine Handlungsweiſe, gegen die nicht ſcharf ge⸗ nug Einſpruch erhoben werden kann. 5 die Abſicht, die Träger dieſer Namen vor einem Teil des Volkes zu verdächtigen, deutlich genn, zutage.“ Roman von Anny v. Panhuis. [Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) 28. Fortſetzung. Verena deutete in die Ferne. „Sehen Sie den dunklen Kreis da hinten, dieſes ſcheinbare Gewirr von Spielhäuschen? Das iſt unſere Eſtanzia!“ „So nahe ſind wir ſchon?“ ſtaunte er. Verena wechſelte einen lächelnden Blick mit dem Vater. „Warten Sie es nur ab. Unſere Entfernun⸗ zen täuſchen. Anſere wunderbar klare Luft zeigt uns ſchon lange Stunden vorher das Ziel der Fahrt.“ Und es vergingen wirklich noch lange Stun⸗ den, bis man endlich an den erſten Stallungen vorüberfuhr. Es war zur Zeit des Sonnenunterganges. Heinz Hausmann, der gemeint, das Schönſte an Sonnenuntergängen geſehen zu haben, als das Tagesgeſtirn rotflammend hinter den Föh⸗ ren ſeines heimatlichen Dorfes verſank und goldenes Blut an den hohen, kahlen Stämmen niederrieſeln ließ, dann, als er vom Dampfer aus die Sonne hatte ins Meer ſinken ſehen, der ſaß jetzt wie benommen, ergriffen von dem Schauſpiel, das der Sonnenuntergang bot in dieſer gläſern⸗klaren Luft. In allen Farben des Regenbogens ſprühte und funkelte es, in unerhörter Buntheit aus ſchimmernden Juwelen zuſammengeſetzt vom höchſten Künſtler. Kein Malergenie hätte dieſe ſymphonie je nachmalen können, weil die Ab⸗ ſtufungen, der betörende Glanz, die erdrücken⸗ den Maße gefehlt hätten. Das Himmelsgewölbe war zur rieſigen Schatzkammer geworden. Heinz Hausmann war ſtumm vor Staunen. Ein paarmal ſuchte ſein Blick den Verenas.— Endlich rang es ſich über ſeine Lippen:„Daß es ſo etwas gibt! Und wenn ich hundertmal darüber gehört und geleſen hätte, ich würde mir ſo einen Sonnenuntergang unmöglich ha⸗ ben vorſtellen können.“ „Anſer herrlicher, unvergleichlicher Sonnen— untergang iſt auch nur eine Erſcheinung, die durch unſere klare Luft hervorgerufen wird“, ſagte Ramon Saperas.„Ich ſelbſt kenne keine beſſere Stunde, als bei ſolchem Sonnenſterben draußen auf dem Campo zu ſein. Wie in ein buntes Märchen verirrt iſt man dann. Emfin⸗ det man den Zauber, die Größe und Erhaben⸗ heit ſo einer Stunde bis ins tiefſte Herz, dann iſt das wie ein frömmſtes Beten.“ Heinz Hausmann ſah Ramon Saperas zu⸗ ſtimmend an, aber er hätte dieſem Mann mit den kühlen, energiſchen Zügen die religiös⸗ poetiſche Auffaſſung gar nicht zugetraut. Allmählich wurden die Gebäude zahlreicher. Viele langgeſtreckte, flache Schuppen waren dabei, Gartenland ſchob fich dazwiſchen, Bäume reckten ſich. Ein wenig abſeits lag das Wohn⸗ haus des Eſtanziero Es war niedrig und breit glich einem plumpen Kaſten. Ein paar Balkons hingen daran wie ein großer Vogelbauer. Bis zum Hauſe fuhr der Wagen durch eine breite Allee von Eukalyptusbäumen, dahinter ſich zu beiden Seiten Orangen⸗ und Zitronen⸗ bäume anreihten. Zwer Indianer ſtanden, als der Wagen vor⸗ ſcharfe und dennoch weich zerfließende Farben⸗ fuhr, bereit, und warteten der Befehle. Sie trugen weiße, loſe Anzüge mit blauen Kragen und Gürteln. Verena erteilte ein paar kurze Befehle, dann forderte ſie Heinz Hausmann auf, dem einen der Diener, den ſie Cacique nannte, zu folgen. Sie ſagte noch zu Heinz, in einer Stun⸗ de würde ihm das Eſſen gebracht werden, dann möge er ſich morgen früh um acht Uhr bereit halten, ſie würde ihn dann in ſeinen Pflichten⸗ kreis einführen. Heinz Hausmann begriff nicht, wie Verena dieſen gleichmütigen Ton ihm gegenüber auf⸗ zubringen vermochte. Wenn ihre Augen beim Sprechen nicht in die ſeinen geſchaut hätten, würde er irre geworden ſein an ihr und ſich. Cacique nahm den Koffer von Heinz Haus⸗ mann urd ging ihm ein paar Schritte voran. Heinz machte erſt vor Verena eine Verben⸗ gung. dann vor Ramon Saperas und bedankte ſich für alles. Der Herr der Eſtanzia grüßte freundlich, und als er mit Verena ins Haus ſchritt, meinte er:„Du betonteſt dem Deutſchen gegenüber den Abſtand doch ſchon ziemlich ſtark eben, fand ich, Verena. Faſt tat er mir leid.“ Verena freute ſich wie über eine beſondere Anerkennung. Sie dachte vergnügt: O ahnteſt du nur, welch eine gute Schauſpielerin deine Tochter iſt, und daß ſie dem Deutſchen ſchon ihr Herz gegeben hat! 3 Aber laut und ernſt ſagte ſie:„Man muß erſt abwarten, wie er ſich weiter anſtellt und benimmt, dann mag, wenn du willſt, auch der Abſtand zwiſchen ihm und uns weniger ge⸗ wahrt werden.“ f Ramon Saperas lächelte. „Du haſt recht, wie immer, Verena.“ häutige Diener ein Zimmer vor Heinz Haus⸗ mann. Es war einfach eingerichtet. Hellgelbe Möbel ſtanden auf den Steinfließen, Das Prunkſtück der Einrichtung war ein Liegeſtuhl mit Segelleinen bezogen. Der Raum atmete Friſche und Sauberkeit. Heinz nickte dem Indianer dankend zu und Cacique, mit dem ſtraffen Haar und den ſchma⸗ len Augen, entfernte ſich mit ſpaniſchem Gruß, den Heinz erwidern konnte dank ſeiner durch Pablo Lopez erworbenen Kenntniſſe. legte ſich in den Liegeſtuhl, er mußte vor allem ein paar Minuten ausruhen, mußte nachden⸗ er ſeit Wochen erlebt, ein Traum, alles. Und ſich ſeine Finger um den Hals Franz Witten⸗ borns krampften.. Er ſchaute ſich in dem ſchlichten Zimmer um, machte ſich klar, wo er ſich befand. Ein tiefen Atemzug hob ſeine Bruſt. a Wie weit fort war er von der Heimat, wit weit, weit fort. Wie weit hatte er fliehen müſ⸗ ſen, um der Gefahr aus dem Wege zu gehen. die ihm in Deutſchland drohte, weil Schuld auch Sühne verlangt. b ö Dan trat er ans Fenſter, doch ſah er nur in die Krone einer breiten Palme, die ſeinem Blick ein Hindernis bot. Er mußte denken, ſo ſei es auch mit ſeiner Zukunft trotz aller Si⸗ cherheit, die ihm Verenas Nähe gab. Gleich den dichten Palmwedeln, durch die ſein Auge nicht zu dringen vermochte, ſo brei⸗ tete ſich Unſicherheit vor ſeine Zukunft. In einem kleinen Hauſe, nicht allzu weit Fortſetzung folgt. über die bewegenden Fragen der Zeit zu belehren, ö durch Organe der ſtaatlichen Macht geſchehen iſt, Liegt doch So, nun befand er ſich endlich allein. Er ken über ſo vieles. Faſt dünkte ihm alles, was der Traum begann in einem Augenblick, als Aus Nah und Fern enb Mainz, 22. Dez.(Der Abbruch alter Kaſernenanlagen). In verſchiedenen Zeitungen werden an die Meldung über den Abbruch ver⸗ schiedener alter Kaſernenanlagen in Mainz unberechtigte Angriffe gegen die Regierung ge⸗ richtet. Wie wir von zuſtändiger Seite erfah⸗ ven, handelt es ſich bei den abzubrechenden Ge⸗ bäuden faſt ausſchließlich um ſehr alte Kaſer⸗ nen⸗ und ähnliche Militärgebäude ſowie zwei Antennenmaſten. Die Beſeitigung all dieſer Anlagen iſt von der Stadt Mainz ſelbſt als wünſchenswert bezeichnet worden, da ſie meiſt im Innern der Stadt liegen und den Verkehr behindern, eine Verwertung aber trotz aller Bemühungen nicht möglich iſt. Anſtelle der al⸗ ten Münſterkaſerne ſoll ein Neubau für das Telegraphenamt errichtet werden. Auch für die Antennenmaſten hat ſich keine Verwendung gefunden, ebenſo blieb ihr Ausgebot erfolg⸗ los. Da die Gefahr beſteht, daß die nichtbe⸗ nutzten Antennenmaſten mit der Zeit durch Witterungseinflüſſe ſchadhaft werden, und umſtürzen können, iſt ihr Abbruch notwendig. Im Hinblick auf die Arbeitsloſigkeit, die wie überall ſelbſtverſtändlch auch die Finanzen der Stadt Mainz ſehr ſtark belaſtet, bedeuten die Abbrucharbeiten auch eine nicht unerhebliche Verminderung des Arbeitsloſenmarktes der Stadt Mainz. Aſchbach, 21. Dez.(Im Walde er⸗ hängt.) Im Jungenwald zwiſchen Nöck⸗ weilerhof und hier hat ſich der 18jährige Gärt⸗ nerlehrling Richard Oemcke erhängt. Niederhochſtadt, 22. Dez.(Ueberfahren). Sonntag nachmittag wurde auf der Land⸗ ſtraße Weingarten-Niederhochſtadt der Rad⸗ fahrer Albert Berberich aus Ludwigshafen von einem Auto angefahren und ſchwer ver— letzt. Dieſes fuhr weiter, ohne ſich um ihn zu kümmern. Ein nachkommender Wagen brachte den Verletzten ins Krankenhaus nach Landau. Landau, 22 Dez.(Fahrradmarder verhaf— tet). Der Polizei gelang es, einen der Fahrrad— marder, die hier in der letzten Zeit rund 40 Näder geſtohlen haben, nämlich Sebaſtian Stengel von Birkenhördt zu verhaften. Er hat bereits ſieben Diebſtähle eingeſtanden. enb Berlin, 22. Dez.(Anklage gegen zwe! Berliner Bankiers). In dem Verfahren gegen die Inhaber des Bankhauſes Markus hat jetzt die Staatsanwaltſchaft 1 Berlin gegen die Bankiers Max Markus und Berthold Schrei— ber Anklage wegen ſchwerer und einfacher De— potunterſchlagung und wegen Konkursverge— hens erhoben. wtb. Pfronten(Allgäu). 22. Dez.(Im All- gäu 30 Grad unter Null.) Die Tempe⸗ ratur in Pfronten⸗Ried und in Pfronten⸗ Steinach iſt bis auf 25 Grad beziehungsweiſe 30 Grad Celſius unter Null geſunken. Die Hirſche kommen zu den Futterplätzen ins Tal. Darmſtadt, 22. Dez.(Friſtloſe Ent⸗ laſſung und Haftbar machung.) Ge⸗ ſtern abend fand hier im ſtädtiſchen Saalbau eine außerordentliche nichtöffentliche Generalverſamm— lung der Darmſtädter Volksbank ſtatt, die in ſpä⸗ ter Nachtſtunde die friſtloſe Entlaſſung der bis⸗ herigen Vorſtandsmitglieder beſchloß. Weiter wurde der Aufſichtsrat ermächtigt, Regreßan⸗ ſprüche gegen den bisherigen Aufſichtsrat und Vor⸗ ſtand zu ſtellen und eventuell den Klageweg zu be— ſchreiten. Eine dritte Entſchließung wendet ſich gegen die Höhe der Gebühren für die für das Ver⸗ gleichsverfahren beſtellte amtliche Perſon, die als übermäßig hoch bezeichnet wurden. Die Zuwahl eines weiteren Aufſichtsratsmitgliedes wurde von der Tagesordnung abgeſetzt. Mannheim, 22. Dez.(Selbſtmord⸗ verſuch.) Geſtern nachmittag unternahm ein Hilfsheizer aus Waldhof einen Selbſt— mordverſuch, indem er ſich in ſeiner Wohnung mit einem Raſiermeſſer eine Schnittwunde am linken Unterarm beibrachte. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen ins all⸗ gemeine Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat ſind zerrüttete Jam lienverhältniſſe. Sihöllbronn(Amt Ettlingen), 21. Dez. (Tödlicher Sturz auf der Treppe.) Die 70 Jahre alte Witwe Walburga Doll geb. Hauck fiel geſtern Abend wohl infolge eines Schwindel⸗Anfalles die Treppe herunter und blieb hewußtlos liegen. Die betagte Frau iſt nach Ver⸗ lauf von zwei Stunden ihren ſchweren Verletzun— gen erlegen. Eſchenau, 21. Dez.(Tödlicher Sturz.) Am Freitag nachmittag ſtürzte beim Futterho⸗ len der 29jährige Landwirt Peter Schreiner in der Scheune auf die Tenne herab. Dabei zog er ſich ſo ſchwere innere Verletzungen zu, daß er bald darauf verſtarb. Kandel, 21. Dez.(Bügeleiſen und Flaſchen als Wurfgeſchoſſe.) Der Zigarrenmacher Philipp Heilemann wurde durch einen Wurſ mit einem Bügeleiſen am Kopf ſo ſchwer verletzt, daß er in bedenklichem Zuſtande ins hieſige Krankenhaus gebracht wurde. Der Täter wurde verhaftet. Heile⸗ mann hat vorher deſſen Wohnung mit Bier⸗ flaſchen bombardiert. Jockgrim, 21. Dez.(Im Walde töd⸗ lich verunglückt.) Beim Baumfällen im Bienwald wurde am Freitag der hier wohn⸗ hafte Wunibald Hellmann von einem ſtürzen⸗ den Stamm ſehr ſchwer verletzt. Der Verun⸗ glückte iſt in der vergangenen Nacht im Be⸗ zirkskrankenhaus Kandel geſtorben. Lokale Nachrichten * Poſtdienſt über die Weihnachts⸗ feiertage. Am Donners tag, den 24. Dezem⸗ ber werden die Poſtſchalter um 16 Uhr geſchloſſen.— Am Freitag, den 25. Dezember(1. Weihnachts⸗ feiertag) findet eine Brief-, Geld⸗ und Paketzuſtell⸗ ung ſtatt.— Am Samstag, den 26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag) wird keine Zuſtellung aus⸗ geführt.— Am Sonntag, den 27. Dezember findet eine Briefzuſtellung ſtatt.— Der Telegraphen⸗ und Fernſprechdienſt wird über die Feiertage un⸗ verändert von 7 bis 24 Uhr durchgeführt. S8 Militärrentenzahlung. Die Mili⸗ tärrenten für den Monat Januar 1932 werden bei dem Poſtamt am Montag, den 28. Dezember ausgezahlt. Sterbefall. Heute Nacht um ½12 Uhr verſchied nach langem, ſchweren Leiden unſer wohl- achtbarer Mitbürger, Herr Georg Kempf 11. im Alter von 59 Jahren. Die Zeit der Beerdigung iſt aus der Anzeige erſichtlich. 75. Geburtstag. Morgen Donnerstag, den 24., am Chriſttag, feiert Herr Jakob Kirchner 4., Lampertheimerſtraße 17, Violinlehrer und ehemaliger Landwirt, in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 75. Geburtstag. Nahezu 20 Jahre iſt er ſchon Witwer und hat in ſparſamen Verhältniſſen ein rechtſchaffenes Leben hinter ſich. Seine ver— ſtorbene einzige Ehefrau, ſamt ihm und ſeine Kinder haben ihm zu einem angenehmen, ſorgloſen Lebensabend verholfen. Der Jubilar gibt heute noch einzelne Violinſtunden.— Wir gratulieren unſerem Geburtstagskind, und wünſchen ihm noch viele weitere frohe Tage der Ruhe und Geſundheit. Schönes Beiſpiel. Die Verwaltung der Bezirksſparkaſſe Lorſch hat in ihrer letzten Sitzung vom 18. Dezember lfd. Is. in Anbetracht der allgemein herrſchenden Notlage als Beitrag zur Winterhilfe an ihre Garantiegemeinden die Summe von 2500 Mk. ausgeworfen. Die Verteilung er⸗ folgt anteilmäßig unter Zugrundlegung der Ein⸗ wohnerzahl der in Betracht kommenden Gemeinden. Mögen andere, ähnliche Anſtalten dieſem ſchönen Beiſpiele folgen. Da iſt guter Rat teuer, wenn man ſich vor die Frage geſtellt ſieht, zu beſtimmen, wo— hin man an Weihnachten geht. Jedermann möchte doch auch die ſichere Gewißheit haben, für ſein gutes Geld auch tatſächlich etwas zu bekommen. Gerade weil man heute mit jedem Pfennig rechnen muß, ſo ſollte dieſe Frage beſonders eingehend ge⸗ prüft werden. Der Volkschor hat alle diesbezüg⸗ liche Wünſche weitgehendſt berückſichtigt. Er bietet ein Programm, das jedermann gefallen wird. Der große Zaktige Schwank„Die ſpaniſche Fliege“ iſt ein Schwank ganz großen Formats. Sie brüllen vor Lachen ſo ſchreibt die Kritik. Dazu kommt noch ein gemütvolles Weihnachtsſtück. Zu erwähnen iſt noch, daß der Karpfenwirt ſeine Preiſe durchaus den veränderten Zeitverhältniſſen angepaßt hat. Mitglieder des Volkschors mit ihren engſten Angehörigen haben am 1. Feiertag freien Eintritt. Der 2. Feiertag iſt ſür die Oeffentlichkeit beſtimmt und beträgt der Eintrittspreis pro Perſon 50 /. (Verloſungsgegenſtände der Mitglieder können bis zum 1. Feiertag vormittags im„Karpfen“ oder beim Vorſitzenden abgegeben werden.) Am erſten Feiertag, nachm./ 3 Uhr kurze Singſtunde des Frauenchors. Weihnachtsabſchlüſſe der Sport⸗ Vereinigung. Wir müſſen der Sportwelt mit⸗ teilen, daß der Spielabſchluß von ASR Nürnberg ohne Verſchulden der Viernheimer rückgängig gemacht werden mußte, dafür konnte im letzten Moment der alte Rivale Phönix Mannheim für den 1. Feier⸗ tag in Viernheim verpflichtet werden. Am 2. Feier⸗ tag ſpielen die Viernheimer in Lorſch und am 3. Feiertage gibt die bekannte Ueberraſchungsmannſchaft Kaſtel ihr Gaſtſpiel. Die Erwerbsloſen erhalten zum 1. Spiel Eintrittskarten für 30 Pfg. im Vor⸗ verkauf. Beim Spiel Kaſtel koſten dieſelben wieder 40 Pfg. und wird den Mitgliedern der Sp.-Vgg. ein Vorteil geboten, daß diejenigen, die den No⸗ vemberbeitrag bezahlt haben, freien Einlritt haben! Alſo nur bei dem Spiel gegen Kaſtel und gegen Vorzeigen der Novembermarke. D. J. K. Sport. Die erſte Punkteinbuße Viernheims in der A Klaſſeurnunde. Lampertheim— Viernheim 221 Eine knappe Niederlage iſt der nun ſo ſehr in Frage geſtellt geweſene Ausgang. Faſt rätſel⸗ haft erſcheint es, mit einem ſolchen Reſultat das Feld zu verlaſſen, denn das Spiel wurde in ſtets ſtarker Ueberlegenheit Viernheims beſtritten. Die erſten 2 Tore zu Ungunſten Viernheims fielen kurz vor Halbzeit. Schuld daran iſt, das ungenügende Deckungsvermögen der Läuferreihe. Lampertheims Torhüter ging der Angſtſchweiß nie aus, während D. im Tor zeitweiſe nichts zu tun hatte. L. machte in der erſten Spielhälfte nur wenig Durch- brüche, aber ſolche waren gut durchdacht. Der Ball wanderte vom Mittelläufer zum Sturmführer, die- ſer leitete geſchickt ausgezogene Flügelſpiele ein, die niemals einen Erfolg vermiſſen laſſen. Und das fehlte bei Viernheim. Warum denn immer dieſes Abmüden im Innentrio und das Kaltſtehen der beiden Außenſtürmer. Auch die Ueberarbeitung der rechten Sturmſeite war der ungewollte Gegen- ſtand. Das muß in den künftigen Spielen andere Geſtalt annehmen. Zu erwähnen iſt noch ganz be⸗ ſonders, daß der mit der Leitung dieſes Spieles betraute Schiedsrichter(Serr Schwan aus Heppen- heim) nicht Herr der Lage war. Die Hinterleute L. erlaubten ſich manches, das zu einer längeren Sperre hätte unbedingt Anlaß geben müſſen. Sie mußten halt wieder einmal weil es gegen Viern⸗ heim ging ihre Wut auslaſſen. Nicht faires Spiel, ſondern feiges Beinſtellen, ja ſogar in einzelnen Fällen verſuchten ſie es durch Backenſtreiche heran- zukommen. Der Beweis dafür ſagt genug, indem 2 Spieler L. auf Zeit außer Feld geſetzt wurden. Ein anderes Spielſyſtem muß gegen Lorſch gezeigt werden und ein Erfolg wäre vielleicht die ſichere Gewähr. Alſo dieſes verlorene Spiel iſt noch lange nicht ausſchlaggebend für die Meiſterſchaft. Mit friſchem Mut und neuer Kraft ans Werk, und es wird gelingen. Im Anſchluß an dieſes Spiel griff die erſte Handballjugend ein, die ſich mit ihrer Spielweiſe wirklich ſehen laſſen kann. Die neue Aufſtellung hat ſich glänzend bewährt. Sie holten ein Unentſchieden gegen L. Jugend heraus, womit ſie ſchon zufrieden ſein können. Ein wirklich guter Start. Jugendkraft Heil! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſang⸗Verein„Liederkranz“. Am 1. Weihnachts- feiertage beteiligt ſich der Verein an der Weih— nachtsfeier des Reichsbundes der Kriegsbeſchä— digten. Eintritt frei. Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein Tentonia. Unſer Wintervergnügen findet am 10. Januar ſtatt und wollen die Mitglieder ſich darauf einrichten. (Schützenabteilung). Heute Mittwoch Abend 8 ¼ Uhr Uebung im Lokal für alle. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängertreue.“ Sonntag den 27. Dezember, vorm. 10 Uhr Singſtunde. Vollzäh⸗ liges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Turngenoſſenſchaft 1893. Heute Mittwoch abend 8 Uhr dringende Vorſtandsſitzung beim Kaſſier. Der Vorſitzende. 9 J K Lorſcher⸗Straße mit Sport- 0 0 halle und Kaffeewirtſchaft. Weihnachtsprogramm 1931. Fußball: 2. Weihnachtsfeiertag 26. 12. 31 Freundſchaftstreffen Mühlhanſen 1.— Viernheim 1. Verbandsſp.: Viernheim 2.— Herrnsheim 1. Viernheim Prv. Hambach 1. Sonntag, den 27. 12. 1931 Lor ſſch 1.— Viernheim 1. Lorſch Jugd.— Viernheim Jugd. 2. Handball-Verbandsſpiel: Lorſch— Viernheim 1. Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt— genannten Vereine ſtatt.— Die Anſtoßzeiten aller Mannſchaften werden in der Feſtnummer beider Sportplätze an der Tageszeitungen(Donnerstagsausgabe) veröffentlicht. Die Sportleitung. Sioh feuer im lausendjäflꝛigen Alten Heliloß in Slullgait 0 5 Das alte Schloß in dem ein Großfeuer ausbrach, das bald mehrere Stuttgarter Feuerwehr mußte aufgeboten werden, Jahr 1000 zurückgehen, vor der ve in Stuttgart, Gebäudeteile in Flammen hüllte. Die geſamte um das Schloß, deſſen älteſte Teile bis auf das gen Zerſtöſ rung zu bewahren. Amicitia 09 E. V. Vhm Sportplatz im Wald mit Gp. ⸗Vgg J. 39“ Reſt.„Zur Waldſchenke“. Weihnachtsſpiele: e e Uhr 106 15 tag, 1. Feiertag, ele Phönir M heim 1. Amieitia 1. Vorſpiele: 1 Uhr: Alemannia Ilves⸗ heim 1.— Amicitia 3.½. Mannnſch. 10,30 Uhr: S. C. Käfertal 3.— Amicitia 4/8. Mannſchaft. Samstag, 2. Feiertag, nachm. ½3 Uhr, Freund⸗ ſchaftsſpiel gegen Olympia Lorſch in Vorſch. Ab⸗ fahrt per Omnibus um ½2 Uhr ab Lokal. Untere Mannſchaften: Olympia Lorſch 2.— Amieitia 2. um 2 Uhr. Abfahrt wird morgen bekannt gegeben. Sp. V. Jugenheim— Amieitia 4. Mannſch. 3 Uhr. Abfahrt wird bekanntgegeben.— Sp.⸗Vgg. Klein⸗ hauſen 1.— Amicitia 3. Mannſch. Abfahrt wird bekanntgegeben.— Abends 8 Uhr im Vereinshaus: Weihnachtsfeier verbunden mit Abſchlußfeier der Saiſon. Hierzu ſind unſere ſämtlichen Mit⸗ glieder, aktiv oder paſſiv, freundlichſt eingeladen. Sonntag, den 27. Dezember, nachm. ¼83 Uhr: Das große Bezirksliga⸗Treffen gegen Fugg. 06 Mainz⸗Kaſtel 1. 5„Tabellendritter Heſſen⸗Gruppe. Viernheim 3. M.— S. C. Neckarſtadt 2. M. 10 Uhr. Viernheim 5. M.— Leutershauſen 2. M. 12 Uhr. Viernheim 2. M.— Lentershauſen 1. M. um 1 Uhr. Eintrittspreiſe: Erwerbsloſe und Mitglieder 30 Pfg. nur in der Geſchäftsſtelle bis Donnerstag abend im Vorverkauf. An der Platzkaſſe 40 Pfg. Allg. Stehplatz 50 Pfg. Spiel gegen Kaſtel. Mitglieder gegen Vorzeigen der Novbr. Marke freien Ein⸗ tritt, ſonſt 40 Pfg. an der Kaſſe. Er⸗ werbsloſe 40 Pfg. nur im Vorverkauf im„gold. Stern“ und Geſchäftsſtelle. Allen unſeren Mitgliedern, Freunden und Gönnern ein frohes Weihnachtsfeſt. Der Vorſtand. Bekanntmachung. Betreffend: Winierhilfe 193132. Es iſt beabſichtigt, für die Winterhilfe Schuhe Stiefel zu erwerben. Bemuſterte Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis 30. ds. Mts., vorm. 10 Uhr, auf dem Baubüro, Zimmer 5 einzureichen. Das Angebot ſoll ſich erſtrecken auf: Herren⸗Tourenſtiefel(Chromſport) Gr. Burſchen— Knabenſtiefel Kinderſtiefel(Knaben) Kinderſtiefel 5 5 6. Frauenhalbſchnürſchuhe(l. Rindbox)„ 36—42 7. Mädchenſtiefel„„ 31—35 8. i„ 27—30 9. 5 1„ bis 26 Vollſtändig freie Wahl und Verteilung in ver- ſchiedene Loſe bleibt vorbehalten. Für die Abgabe der übertragenen Schuhe bezw. Stiefel an die Empfänger werden Beſtellſcheine ausgeſtellt. Viernheim, den 22. Dezember 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 1. Feiertag: 3. Feiertag: und * 40—46 „„ 36—39 1 31— 35 1 27—30 bis 26 1. 2. 3. 4. Bekanntmachung. Betr.: Die Polizeiſtunden an den Weihnachtsfeier⸗ tagen und an Sylveſter. Mit Rückſicht auf die derzeitige boſondere wirt— ſchaftliche Notlage des Gaſtwirtegewerbes hat ſich der Herr Miniſter des Innern im Einvernehmen mit dem Herrn Finanzminiſter bereit erklärt, daß die Holizeiſtunde am 2. Weihnachtsfeier⸗ tag und am Neufjahrstage allgemein auf 2 Uhr und an Sylveſter auf 6 Uhr feſtgeſetzt wird. Wir machen dies hiermit unter Aufhebung unſerer Notiz vom 14. ds. Mts. bekanat. Es wird jedoch ſeitens des Herrn Miniſters des Innern ausdrücklich darauf hingewieſen, daß es ſich nur um eine ausnahmsweiſe Regelung für 1931 handelt und irgendwelche Berufungen hieraus für die folgenden Jahre nicht hergeleitet werden können. Viernheim, den 23. Dezember 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Segler Hachhilfe⸗ Stunden Form in ſchön. Räucherton in alien Fächern der gebeizt. Man ſoll heute wirkl. nicht mehr auf Ab- zahlg. kaufen. Vor einig. höheren Schule erteilt Hermann Brügel Frledrich Ebertstraße 2 Monaten hat ein junges Ehepaar b. uns ds. 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