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Gott, dem Allmächtigen, hat es in se nem unerforsch- lichen Ratschlusse gefallen, heute Nacht um ½12 Unr meinen lieben Gatten, unseren treusorgenden Vater. Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Georg Kempf ll. mit großer Geduld ertragenen schweren Lei- den, wohlvorbereitet dureh den Empfapg der hg. Sterbesa- kramente, im Alter von 59 Jahren, in sein Reich aufzunehmen. Wir bitten, unserem Ib. Verstorbenen im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 23. Dezember 1931. nach längerem. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachm. um 3g Uhr vom Trauerhause, Ludwegstraße 2 aus, statt. Groh vater, Die trauernden Hinterbliebenen. zu haben in der Buch⸗ druckerei ds. Bl Nützliche und praktische Waelhnachls-össchenke kaufen Sie am billigsten bei Robert Steiert Weinheimerstraße 62 CFC Feiwillige feuerten Todes- Anzeige. Den Kameraden zur Mitteilung, dab unser langjähriges pass. Mitglied, Herr Seorg Mempf sanft entschlatfen ist. Die Beerdigung findet mor- gen nachm. 3 Uhr, vom Trauer- hause Ludwigstr. aus, statt. Wir erwarten vollzählige Beteiligung. Musik- u. Spielleute haben auch anzutreten. Zusammenkunft ½ Stunde zuvor im Gasthaus zum Engel. Das Kommando. In Weihnacs test schenken Sie Schuhe von praktischem Wert in eleganten Formen und erstklassigen Qualltäten. Meine Preise sind weitgehend reduziert und der heutigen Kaufkraft angepaßt. Thahhaus fisbcle an der Drehscheibe. viernheimer Anzeiger „Dlernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 750 eint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Viernheimer age.— Bezugspreis monatl. Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Pöſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 298 Gedanken zum hohen Weihnachtsfeſte Kopfſchüttelnd hat ein mancher dies Jahr das Weihnachtsfeſt auf ſich zukommen ſehen. Wär nicht unmöglich, er hätte gedacht:„Wenn mans doch überſchlagen könnte diesmal!“ Warum? Weil er es ſich nicht recht vorſtellen kann, was er heuer mit ihm fangen ſoll. Es iſt ihm förmlich eine Ver⸗ legenheit. Die vergangenen Jahre, Gott ja, da kam doch ſo etwas trotz aller Bedrückung, was heimlich ins Herz ſchlich, wenn dann doch zu ſeiner Zeit ſich Straßen und Plätze mit Tannen bevöl⸗ jerten. Man gab ſich, nun doch von einer ge⸗ wiſſen Sehnſucht und einer noch nicht ganz er⸗ ſchlagenen Hoffnung getrieben, einen Stoß und — holte ſich einen Baum. Dieſes Jahr aber überkam einem das Gefühl des Erſtaunens!„Ja, was wollen denn die Bäume? Wer kann denn einen brauchen?“ Wer das Ganze verſchlafen könnte, kommt der Gedanke, der wäre am beſten dran, Und ſelbſt der, der noch ohne unmittelbare eigene Not ſein Chriſtfeſt zu feiern imſtande wäre, ſelbſt er traut ſich keine rechte Freude zu, wenn er an die Not der vielen denkt. Und dennoch, bedenkt man es recht, ſo hat grade diesmal das deutſche Volk ein beſonderes gutes Recht auf ſein Weihnachtsfeſt. O nein, es doll uns niemand mit ſentimalen Gründen kommen! Es ſolls nur keiner Verſuchen, uns einzureden, wir könnten mit dem Zauber der Kerzen und der Lieder uns für Stunden über die Not hinwegträu⸗ men, die uns drückt! Da würden wir mitleidig lächeln. Mehr noch, ein Gefühl der Scham über⸗ kommt uns, denken wir nur, es könne einer ver⸗ ſuchen, es auf dieſen Karren zu laden. Er würde zuverſichtlich wenig Glück mit ſeinem Verſuche ha⸗ ben und die Freude daran würde iqm ſehr bald verſalzen werden. Nein, hier gibts nur eins. Nicht vergeſſen wollen wir unſere Not, weil wir das nicht können. Nein mitnehmen wol⸗ len wir ſie, mitnehmen ins Weihnachtsfeſt. Unſere Not und die Not der andern. Denn hir ſpüren, wenn wir es recht überlegen, nichts gibt ulis ein ſolches Recht, an die Krippe zu treten, als grade dieſe Verwandtſchaft der Axmut, die wir mit dem Gotteskinde der Chriſtnacht haben. Jetzt gehören wir wirklich dahin, und gar nichts ht mehr zwiſchen uns und ihm, der als Sohn einer armen Jungfrau im ärmſten Stalle geboren Ler⸗ den wollte. Nun, da wir wirklich au? der hohen Schule der Axmut ſtudieren, können wir dem Mei⸗ ſter der Armut getroſt in die Augen ſehen. Der Geſang eines Voltes vom armen Kindlein iſt nicht mehr der Geſang eines Volkes, das zum größten Teile die Armut nur vom Hörenſagen kennt. Dieſe Armut nehmen wir mit und ſiehe, es hat einen Sinn, einen neuen Sinn, vor die Krippe zu treten. Und es hätte keinen inn, nun gerase letzt aus dem Wege zu gehen. Vorausgeſetzt, das wir ein Volk ſind, das ſtark genug war, auch den Sinn der Armut zu erkennen und tapfer Ja dazu zu ſagen. Iſt das ſo bei uns? Es iſt eine alte Wahrheit, daß Celd und Gut die Menſchen trennt und ſcheidet. Armut, rechte Armut, Armut im Geiſte da⸗ gegen führt die Wnſchen ianerlich zuſammen und läßt zum Zeugniſſe deſſen aus ſich Lie Liebe erblühen. Haben wir dieſe Liebe und können wir ſie mit vor die Krippe bringen? Ich glaube doch. Lewiß, es iſt noch viel Haß da, und er geht umher 1. ein flackerndes Feuer. Und dennoch iſt auch die Liebe da. Ja, die Liebe eines ganzen Volkes, mag ir hie und da noch etwas zur letzten Fülle und Voll ⸗ kommenheit fehlen. Denn, man muß das endlich auch einmal ſehen, es geſchieht etwas Groges m unſerem Volke. Muß es einem nicht förmlich rühren, wenn man ſich vorſtellt, wie das arme deutſche Volk ſich in ſeiner Erwerbsloſen⸗ und Kriſenfürſorge und in ſeinen Wohlfahrtsmaßnah⸗ nen— die private Wohltätigkeit joll hier einmal gang ausſcheiden— ſich ſelber ein Geſetz auferlegte das nicht geringeres bedeutete als dies de das verarmte deutſche Volk ſich ſelber des Wort gab: Mit meinem freien Willen ſoll keiner meiner Volks⸗ genoſſen verhungern! Man mag an den Geſetzen und Maßnahmen von der einen wie von der an⸗ deren Seite etwas auszuſetzen haben— meinet⸗ wegen auch mit Recht, ich will darüber nicht ſtrei⸗ ten— ſo bleibt doch dies, daß das ein Entſchluß und eine Tat von hoher ſittlicher Größe iſt, wo⸗ vor man ſein Haupt neigen müßte. In einem alten Geſangbuche ſteht zu leſen, daß um das Jahr 13850 in Erfurt und Umgegend ay die 7500 Men⸗ ſchen Hungers geſtorben ſind. Wird es in? eutſch⸗ land ein Dorf geben, auch nur ein einziges, und wäre es das ärmſte von allen, das', nachſagen laſſen wollte:„In& oder Y haben ſie vorige We de den erſten verhungern laſſen?“ Keines. Bei Gatt, kein einziges. Dieſer hohe, ſittliche Wille, der ein Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ganzes Volk beſeelt— man ſoll ihn aber auch ſehen!— und der im letzten Grade Liebe und Verantwortung iſt, bedeutet der nichts? Wir ſcheint, er bedeutet für unſere Hoffnung auf eine beſſere Zukunft alles! Und— iſt das nicht ein zweiter, nicht minder ſtarker Grund für das Recht des d.. Volkes auf ſein Weihnachtsfeſt grade dieſes Jahr? Jawohl, wir haben ein Recht, unſere Armut nd unſere Liebe vom Kinde zu Bethlehem ſegnen zu laſſen, daß unſere Armut immer mehr Armut aus dem Geiſte werde und daß unſere Liebe mit der Armut wachſe und immer echter und felbſtloſer werde. Darum läutet, ihr Weihnachtsglock:, läulet trotz alledem und grade deswegen. Nein, dieſe Weihnacht iſt nicht Verlegenheit, denn es ward Weihnachten in den Ferzen der Men⸗ ſchen, weil die Weihnachtsgeſinnung der Armut und der Liebe in ihrem Herzen Wurzel zu ſchlagen begann.— Es iſt ein Roſ entſprungen mitten im kalten Winter unſeres größten Elends— und Weihnacht gehört zu Weihnacht. „Geburt Chriſti“ von Bernardino Luini (1470—1530). Annehmbarer Kompromiß: witb. Baſel, 24. Dez. Der Bericht des Beratenden Sonderausſchuſſes der BJ3. wurde geſtern Abend gegen 10 Uhr in einer nichtöffentlichen Vollſitzung des Ausſchuſſes unter Vorſitz von Profeſſor Beneduce(Italien) von ſämtlichen Mit⸗ gliedern des Ausſchuſſes unterzeichnet. Be⸗ vor die Mitglieder ihre Unterſchrift unter das umfangreiche Dokument ſetzten, wurde der Bericht, der bis jetzt nur in engliſcher Sprache vorliegt, von dem Chef⸗Dolmet⸗ ſcher das Ausſchuſſes, Oberregierungsrat Dr. Michgelis⸗Berlin, Abſchnitt für Ab⸗ ſchnitt vorgeleſen. Die Berabſchiedung des Berichtes erfolgte debattelos. Einwendun⸗ gen wurden von keinem Mitglied erho⸗ ben. Der Bericht trägt nunmehr die Un⸗ terſchriften folgender Perſönlichkeiten: Beneduce(Italien), Melchior(Deutſch⸗ land), Layton(England), Riſt(Frank⸗ reich), Francquis(Belgien), Colijn(Hol⸗ land), Nydbeck(Schweden), Bindſchedler (Schweiz), Diuritſch(Jugoſlawien), No⸗ gara(Japan). N DerBaſeler Bericht unterzeichnet Eine ernſte Rahnung an die Politiker der ganzen Welt—„Wenn nichts geſchieht, wird die Katastrophe unvermeidlich ſein“— Schlußfolgerungen lückenhaft— Das Wort hat nun die Regierungs konferenz Die Mitglieder des Ausſchuſſes haben größtenteils ſofort nach Veendigung der geſtrigen Sitzung Baſel wieder verlaſſen. Auszug aus dem Baſeler Schlußbericht. wtb. Baſel, 23. Dez. Der Beratende Son⸗ derausſchuß hat ſeine Beratungen heute durch Unterzeichnung eines Berichtes beendet. Der Bericht wird den beteiligten Regierungen und der BIZ. von dem Vorſitzenden des Ausſchuf⸗ ſes, Beneduce, übermittelt werden. Er beſteht aus vier Kapiteln und verſchiedenen Anlagen, die die Ergebniſſe der Arbeiten der Anteraus⸗ ſchüſſe für die Auslandsverſchuldung und die Auslandsguthaben Deutſchlands, für den Reichshaushalt und die Reichsbahn enthalten. Aufſchiebbare Annuitäten können nicht transferiert werden Der Ausſchuß ſtellt im Kapitel vier in ſeinen Schlußfolge ungen zunächſt ein⸗ mal feſt, daß Deutſchland den auf⸗ ſchiebbaren Teil der Annuitäten nach RR eee eee 48 Jahrgang Ablauf des Hooverjahres nicht zu transferieren vermag. Er weiſt indeſ⸗ ſen auf die beiſpielloſe Schwere der Kriſe hin, deren Ausmaß unzweifel⸗ haft die„verhältnismäßig kurze De⸗ preſſion“ überſteigt, die der Neue Plan ins Auge faßt. Der Neue Plan ging von der ſtändigen Aus⸗ dehnung des Welthandels aus, innerhalb de⸗ ren die Reparationszahlungen ein Faktor von abnehmender Bedeutung werden würden. Tat⸗ ſächlich iſt das Gegenteil eingetreten Nicht nur iſt der Umfang des Welthandels zuſammenge⸗ ſchrumpft, ſondern auch das außerordentliche Fallen des Goldyreiſes hat die tatſächſichen Laſten der deutſchen Annuitäten wie alle in Goſd feſtgeſetzten Zahlungen um 40 Prozent erhöht. Das deutſche Problem, das in weitem Maße die Urſache für die ſteigende finanzielle Läh⸗ mung der Meſt iſt, erheiſcht daher ein gemein⸗ ſames Handeln. das nur von den Regierungen ausgeben kann. Das Problem hat weltweite Bedeutung. und es muß in viel weiterem Maßſtabe als dem durch Deutſchlands Lage aſſein gegebenen behandeſt werden. Der Wig⸗ ain⸗Ausſchuß bat bereits eine auberordenflich ernſte Warnung ausgeſprochen. Die Ereigniſſe warteten nicht. Die Kriſe pat gewaltige Dimenſianen angenommen. Wenn nichts geſckient, werden die eingetretenen Schmierig⸗ keiten Vorboten werlerer Natuſtrophen ſein. Durch die Rückwirkungen des Wirtſchaftsle⸗ bens auf die politiſche Lage und umgekehrt wird die allgemeine Lage noch mehr verwirrt. Bei dieſem verwickelten Problem müſſen von den Regierungen die Tatſachen berſickſichtigt werden, die der wirklichen Lage entſyrechend nur nach wirtſchafrlichen Geſetzen behandelt werden können. Gewiſſe Betrachtungen erſcheinen dem Aus⸗ ſchuß von größter Wichtigkeit: Transferierungen von einem Lande in einem Umfange, der die Zahlungs⸗ bilanz erſchüttert. müſſen das augen⸗ blickliche Chaos noch verſchärfen. Die Befreiung eines Landes von nur uner— träglichen Laſten würde möglicherweiſe die Laſt auf ein Gläubigerland abwälzen, das in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Schuldner ſeinerſeits nicht in der Lage iſt, die Laſt zu tragen. Der einzige Schritt von Dauer, der das Vertrauen wiever herſtellen kann, iſt die Anpaſſung aller zwiſchenſtaatlichen Schulden(Reparationen und andere Kriegsſchulden) an die gegenwärtige zerrüttete Lage der Welt. Endlich ſind Schritte notwendig, um den ener⸗ giſchen Maßnahmen, mit denen die deutſche Regierung die Stabilität ihrer Wäh⸗ rung verteidigt, dauernde Wirkung zu ſi⸗ chern. Der Ausſchuß richtet an die Regierungen den Appell, ohne Verzug zu Entſcheidungen zu kommen und damit neue Hoffnung auf eine Beſſerung der ſchweren Kriſe zu erwecken, die gleichermaßen auf allen laſtet. Das erſte Kapitel gibt einen Ueberblick über die gegenwärtige Lage. Der Bericht hebt die beſondere Empfindlichkeit der deutſchen Wirtſchaft gegenüber der Kreditkriſe hervor. Er weiſt auf die hohe kurzfriſtige Verſchuldung hin. Die Ausfuhrüberſchüſſe der letzten Zeit hätten ein gewiſſes Gegengewicht gegen die jüngſten Kreditabzüge geſchaffen. Es er⸗ ſcheine aber zweifelhaft, ob die wirtſchaftlichen Bedingungen Ausfuhrüberſchüſſe in der bishe⸗ rigen Höhe geſtatteten. Jedenfalls ſeien die Ausfuhrüberſchüſſe nicht ſofort realiſtierbar, um damit kurzfriſtige Schulden ſofort zurück zu zahlen. (Schluß ſiehe an anderer Stelle.) 2. r Lokale Nachrichten * Ein Chriſtkindchen aus Amerika. Von einem Viernheimer, der in Amerika lebt, er⸗ hielten wir heute Vormittag mit der Poſt folgen den Brief: E⸗Orange, Dez. 13. 31. Werter Herr Martin! Entnehme beim Durchleſen einer Serie Ihrer Ausgaben des Viernheimer Anzeigers Kenntnis von der in die Wege geleiteten Winterhilfe, für unſere in Not geratenen lieben Viernheimer. Es iſt mein Pflichtgefühl, mein Scherflein hierzu beizutragen, denn meine Gefühle gehören und bleiben der Heimat. Ich hoffe, daß die Zeit nicht mehr fern iſt und dieſer diktierte Schandvertrag von Verſailles ſeinen Abſchluß findet. Sende mit gleichem Briefe 15 Dollar ab(ungeſähr 60 Mark) an Ihren Verlag und bitte Sie, den Betrag an die Mitglieder des Ortshilfs⸗ Ausſchuſſes für die Winterhilfe zu überweiſen. Achtungsvoll Auguſt Merkel. 4 north 18 th. ſh. Centerway E Orange N. J.— U. S. A. So das Schreiben unſeres hochverehrten Lands. mannes. Die Zeilen verraten uns, von welchem großem Mitgefühl Herr Merkel für ſeine in großer Not befindlichen Landsleute durchdrungen iſt. Sie zeigen weiter, daß der im Ausland lebende Deutſche die Liebe zu ſeinem Vaterland nicht vergeſſen hat. Dem edlen Spender ſei im Namen der Notleidenden an dieſer Stelle öffentlicher Dank zum Ausdruck gebracht. Sobald der Betrag bei uns eingegangen iſt, werden wir dieſen dem Oits-Komitee der „Wintergilfe“ abliefern und dies öffentlich bekannt geben. * Allen werten Leſern wünſchen wir geſegnete und gnadenreiche Weihnachten. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht den Sonn. tagsdienſt am 25. ds. Herr Dr. Kienle, am 26. ds. Herr Dr. Rudershauſen und am 27. ds. Herr Dr. Blaeß. Das Publikum wird gebeten, dieſes zu beachten. „ Drei Weihnachtsfeiertage. Zum diesjährigen Weihnachtsfeſte ſind uns drei Feier⸗ tage beſchieden, da der den beiden Weihnachtsfeier⸗ tagen folgende Tag ein Sonntag iſt. Alſo ein biß- chen viel des Guten auf einmal. * Im Silberkranze. Das Feſt der ſil⸗ bernen Hochzeit feiern in Seckenheim am Samstag, den 26., die Eheleute Georg Lahres und ſeine Frau Barbara geb. Wieland. Dem Jubalpaare, das von hier gebürtig, die beſten Glückwünſche! Unſern verehrten Landsleuten ein herzliches Glück auf zur Goldenen! * Jünglingsſodalität. Die Mitglieder, Ehrenmitglieder und Gönner der Mar. Jünglings- ſodalität und der D. J. K. mögen das Inſerat im Anzeigenteil beachten. * Jagdverpachtung. Am Montag, den 4. Januar 1932, Vormittags 11 Uhr, wird auf dem Rathaus die Gemeindejagd öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert. Wir machen hierauf aufmerkſam. „Die ſpaniſche Fliege ein Schwank in 3 Akten wird der Volkschor während ſeinen Weih⸗ nachts veranſtaltungen zur Aufführung bringen. Am 1. Weihnachtstag geſchieht die Aufführung nur für die Mitglieder und deren engeren Angehörigen und am 2. Weihnachtsfeiertag für die breite Oeffentlich⸗ keit und iſt hierzu die geſchätzte Einwoynerſchaft freundlichſt eingeladen. § Militärrentenzahlung. Die Mili⸗ tärrenten für den Monat Januar 1932 werden bei dem Poſtamt am Montag, den 28. Dezember ausgezahlt. *„Ein Weihnachtsfeſt auf Falken⸗ ſtein“. Am 1. Weihnachtsfeiertag, abds. 8 Uhr gelangt nur im Kaiſerhof dieſes wunder⸗ ſchöne Weihnachtsſtück von der Operetten- und Theatergeſellſchaft zur Aufführung. Wir können jedermann empfehlen, dieſen wunderſchönen Theater- abend zu beſuchen. Schickſal und Trauer werden durch die wahre Weihnachtsfreude abgelöſt. Drum: „Frieden den Menſchen auf Erden, die da guten Willens ſind!“ » Evang. Gemeinde. Die Ferien der Kleinkinderſchule dauern bis zum 4. Januar 1932. * Poftdienſt über die Weihnachts⸗ feiertage. Am Donnerstag, den 24. Dezem⸗ ber werden die Poſtſchalter um 16 Uhr geſchloſſen.— Am Freitag, den 25. Dezember(1. Weihnachts- feiertag) findet eine Brief-, Geld⸗ und Paketzuſtell⸗ ung ſtatt.— Am Samstag, den 26. Dezember (2. Weihnachtsfeiertag) wird keine Zuſtellung aus⸗ geführt.— Am Sonntag, den 27. Dezember findet eine Briefzuſtellung ſtatt.— Der Telegraphen⸗ und Fernſprechdienſt wird über die Feiertage un⸗ verändert von 7 bis 24 Uhr durchgeführt. * Weihnachtsfeier. Der Reichsbund veranſtaltet am 1. Weihnachtsfeiertage im Freiſchütz⸗ ſaale eine Weihnachtsfeier. Das Programm enthält geſangliche, muſikaliſche und theatraliſche Darbietun⸗ gen, die die Veranſtaltung zu einer würdevollen Feier geſtalten. Mitglieder und Freunde find hier⸗ zu herzlichſt eingeladen.(Siehe Inſerat). »Weihnachtsunterhaltung des Nad⸗ fahrervereins Eintracht. Wir verweiſen unſere Mitglieder und deren Angehörige, ſowle Freunde und Gönner des Vereins nochmals auf die am 3. Weihnachtsfeiertage im Vorſtadtſaale ſtattfindende Weihnachtsunterhaltung. Als Mitwir⸗ kende hat der Verein wiederum den bekannten Schau⸗ ſpieler und Humoriſten, Herrn Georg Hahn mit Enſemble aus Mannheim gewonnen, der mit einem vollſtändig neuen Programm aufwartet, und allen Beſuchern mit wenig Unkoſten wieder einen feſtlichen Weihnachtsabend bietet.(Näheres im heutigen Inſerat). § Reujahrskonzert des Männer⸗ geſangvereins. Der Männergeſangverein bleibt ſeiner alten Tradition treu und hält ſeinen Unterhaltungsabend wiederum auf Neujahr. Das Konzert iſt nur für die Mitglieder gedacht, die dieſes Jahr beſondere Ueberraſchungen erleben wer⸗ den. Der Verein hat in der letzten Zeit einen er⸗ freulichen Zuwachs durch Kölner Sänger erfahren. Außer ſeither bewährten Kräften wird Kölner Humor zur Geltung kommen. * Die Sänger⸗Einheit veranſtaltet wie alljährlich am Neujahrstage ihren beliebten Unter- haltungs abend, der mit Rückſicht auf die große Mit⸗ gliederzahl aus ſchließlich für die Mitglieder und deren Angehörige beſtimmt iſt. Dabei ſei jedoch ſchon heute darauf hingewieſen, daß die an dieſem Abend zur Aufführung gelangende Zakt. Operette „Aennchen von Tharau“ von Gebh. Schätzler-Pera⸗ ſini am 3. Januar für die Oeffentlichkeit zu Gunſten der Winterhilfe wiederholt wird, ſodaß auch den Nichtmitgliedern Gelegenheit gegeben iſt, fich dieſe beliebte Operette anzuſehen.(Siehe Inſerat). * Apollo⸗Theater, Mannheim Im Apollo⸗Theater findet morgen nachmittag 4 Uhr die Premiére des großen Weihnachts- Variété- Pro- grammes ſtatt, das auch Samstag und Sonntag nachmittags 4 Uhr vollſtändig ungekürzt in Scene geht. An den Feiertragen finden jeweils abends 8 ¼ Uhr Feſtvorſtellungen ſtatt. Ebenſo wird das Programm auch in den Tagen zwiſchen den Jahren, vom 28. bis 31. Dezember, abends 8¼ Uhr, in Scene gehen. Viernheimer Filmſchau. Auf Weihnachten Richard Tauber im U. T. P. Deutſchlands größter Kammerſänger in Viernheim in der Weltton⸗Operette„Das Land des Lächelns.“ „Dein iſt mein ganzes Herz.“ Dein iſt mein ganzes Herz! Wo du nicht biſt kann ich nicht ſein, ſo wie die Blume welkt, wenn ſie nicht küßt der Sonnenſchein! Dein iſt mein ſchönſtes Lied. weil es allein aus der Liebe erblüht, Sag mir noch einmal, mein einzig Lieb, o ſag noch einmal mir Ich hab Dich lieb! 2. Immer nur lächeln. Ich trete ins Zimmer, von Sehnſucht durchbebt. Das iſt der heilige Raum, in dem ſie atmet. In dem ſie lebt, ſie meine Sonne, mein Traum! O klopf nicht ſo ſtürmiſch, du zitterndes Herz! Ich hab dich das Schweigen gelehrt— Was weiß ſie von mir, von all meinem Schmerz Und der Sehnſucht, die mich verzehrt? Doch wenn uns Chineſen das Herz auch bricht, Wen geht das was an? Wir zeigen es nicht. Immer nur lächeln und immer vergnügt, Immer zufrieden, wie's immer ſich fügt, Lächeln trotz Weh' und tauſend Schmerzen, Doch wie's da drin ausſieht, geht niemand was an. Auf Weihnachten beſucht alles Richard Tauber. ——— Weihnachten auf dem Wald⸗ ſportplatz. Viernheim 1.— Phönix Mannheim 1. am 1. Feiertage, nachmittags ¼3 Uhr. Viernheim 1.— Fußballvergg Mainz⸗Kaſtel 1. am 3. Weihnachtstage, nachm. 83 Uhr. Ein ſchönes Weihnachtsgeſchenk der Sportogg an all ihre begeiſterten Sportanhänger. Freudig ſind dieſe intereſſanten Spiele begrüßt worden, weil man doch geſpannt auf den Unterſchied der Spiel- klaſſen Kreisliga— Bezirksliga zwiſchen den bei den alten Rivalen Phönix und Viernheim, andrer⸗— ſeits aber auch äußerſt geſpannt auf die heſſiſche Wundermannſchaft Kaſtel! Die Leiſtungen der „Grünen“ ſind allſeits bekannt, ſogar an höchſter ſüddeutſcher Stelle ſind die beiden Vereinigungsſpie⸗ ler Krug und Kiß 1 in Erwägung gezogen zum Spiel Süddeutſchland— Norddeutſchland im Mann- heimer Stadion. Eine Ehre für den Vieruheimer Sport und ein Lob für die Geſamtleiſtung der ganzen Mannſchaft. Kaſtel hat wunderbare Stür⸗ mer und genau wie Viernheim eine ſtabile Hinter, mannſchaft. Man darf auf den Ausgang beider Spiele ſehr geſpannt ſein, ebenſo auch auf das Tref⸗ fen in Lorſch am 2. Feiertage, wo die„Grünen“ zum Rückſpiel antreten.— Hinzuweiſen wäre noch auf die Weihnachsfeier am 2. Weihnachtstage, abds. 8 Uhr im Vereinshaus unter Mitwirkung des be⸗ kannten Kuhn'ſchen Quartetts. Dieſe Veranſtaltung iſt indes nur für Mitglieder und iſt für den Ver⸗ ein gleichzeitig eine Abſchlußfeier für die Verbands⸗ ſpielſaiſon.— Unſeren Mitgliedern nebſt Ange⸗ hörigen ſowie allen Sportanhängern wünſchen wir frohe Weihnachten! Sportvorſchau der DK. Die Weihnachtsſpiele in 1931. Unſere 1. Fußballmannſchaft unternimmt über die Feſttage eine 2 Tagereiſe. Sie ſpielt am Stephan ⸗ tage in Mühlhauſen bei Wiesloch, im Heimatort, bezw. Geburtsſtadt unſeres Spielers H. Bei dieſer Gelegenheit ſoll der Heſſenmeiſter wieder einmal zeigen, daß er über ein großes Können verfügt und und wir nehmen an, daß Mühlhauſens D. J. K. Freunde ein ſchönes und in allen Teilen muſtergül⸗ tiges Spiel zu ſehen bekommen. Der große Entſcheidungskampf läuft am da⸗ rauffolgenden Tage, 27. 12. 31, in Lorſch von Stapel. An unſere DiKk.⸗Freunde die ſchon immer den großen Wert dieſes Ausganges zu ſchätzen wußten, appelieren wir auch heute wieder unſerer Mannſchaft einen moraliſchen Rückhalt zu geben. Es iſt dies ſchon immer bei dieſen Begegnungen bitter notwendig geweſen und iſt es auch heute noch. In Viernheim ſteigt auch am 2. Weihnachts. feiertage ein Verbandstreffen zweier Bezirksklaſſen⸗ mannſchaften. Wir verknüpfen mit dieſem Hinweis den Wunſch, daß recht viele unſerer Anhänger Zeuge dieſes Treffens werden. Der Handballſport bietet auch, namentlich für unſere Freunde die den Weg nach Lorſch einſchlagen, eine beſondere Delikateſſe. Dieſer Kampf in Lorſch iſt nun noch der ſchwerſte auf fremden Boden. Da⸗ durch, daß für Viernheim die Punkte in Lampert⸗ heim verloren gingen, wird dieſe Begegnung um ſo ſpannender werden. Wir verweiſen noch beſonders auf das In⸗ ſerat, und wünſchen allen unſeren Freunden und Gönnern recht frohe Feſttage. Ein kräftiges Jugendkraft Heil! Die Sportleitung. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſang⸗Verein„Liederkranz“. Am 1. Weihnachts- feiertage beteiligt ſich der Verein an der Weih⸗ nachtsfeier des Reichsbundes der Kriegsbeſchä⸗ digten. Eintritt frei. Der Vorſtand. Mäunergeſangverein. Am 2 Weihnachtsfeiertag morgens dù11 Uhr und am Sonntag um die— ſelbe Zeit Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen er— wartet Der Dirigent. Geſangverein„Sängerbund.“ Die Singſtunde fällt ür dieſe Woche aus; dafür am 2. Weih⸗ nachtsfeiertag abends Zuſammenkunft mit Ange— hörigen in unſerem Lokal(auch paſſive Mitglieder.) Der Vorſtand. Geſangverein„Sängertreue.“ Sonntag den 27. Dezember, vorm. 10 Uhr Singſtunde. Vollzäh⸗ liges Erſcheinen wird erwartet Der Vorſtand. Geſetz über den Ladenſchluß am 24. Dezember. Vom 13. Dezember 1929. Der Reichstag hat das folgende Geſetz be⸗ ſchloſſen, das mit Zuſtimmung des Reichsrats hier- mit verkündet wird: Artikel 1. Offene Verkaufsſtellen dürfen am 24. Dez. nur bis 5 Uhr nachmittags, Verkaufsſtellen, die ausſchließlich oder überwiegend Lebensmittel, Genuß mittel oder Blumen verkaufen, bis 6 Uhr nachm. für den geſchäftlichen Verkehr geöffnet ſein. Die beim Ladenſchluß ſchon anweſenden Kunden dürfen noch bedient werden Die Vorſchriften des Abſ 1 gelten auch für Verkaufsſtellen von Konſum⸗ und ähnlichen Ver⸗ einen, für ſolche auf Eiſenbahngelände und das ge werbliche Feilbieten außerhalb offener Verkaufs- ſtellen. Sie gelten nicht für Apotheken, für den Marktverkehr und den Handel mit Weihnachts- bäumen. Artikel 2 Wer den Vorſchriften des Artikel 1 zuwider⸗ handelt, wird mit Geldſtrafe beſtraft. Artikel 3. Das Geſetz tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. N Berlin, den 13. Dez. 1929. Der Reichspräſident Der Reichsarbeitsminiſter v. Hindenburg. Wiſſel. Das vorſtehende Geſetz machen wir hiermit bekannt und empfehlen allen Intereſſenten die Ein⸗ haltung der geſetzlichen Anordnungen genaueſtens zu beachten. Viernheim, den 24. Dezember 1931. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Bekanntmachung. Betr.: Sprechſtunden der Bürgermeiſterei. Zur Aufrechterhaltung eines geordneten Ge⸗ ſchäftsbetriebes iſt es unbedingt notwendig, daß von ſeiten des Publikums die auf die Vormittage feſtgelegten Sprechſtunden eingehalten werden. Die Nachmittagsſtunden müſſen unter allen Umſtänden zur Erledigung der ſchriftlichen Arbeiten reſerviert bleiben. Nur dringende Ausnahmefälle(Anmeldung von Geburten oder Sterbefälle) können an Nach⸗ mittagen erledigt werden. Wir bitten die Einwohnerſchaft, ſich hiernach zu bemeſſen. Viernheim, den 23. Dez. 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Freitag, den 25. Dez. 1931. 1. Weihnachtstag. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Collekte für die Heidenmiſſion. f Abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier des Jugendvereins. Samstag, den 26. Dez. 1931. 2. Weihnachtstag. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt. Kollekte für Baſel. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Sonntag, den 27. Dez. 1931. S. n. Weihnachten Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Abends: 8 Uhr: Jugendverein. weihnachten „Dem Volke, das im Finſteren ſaß, erſchien ein fernes Leuchten“. Was es nicht ſo, daß der Stern von Bethlehem, ein Sinnbild Gottes, vor dem Scheine der elektriſchen Lampen an unſern Straßen, in unſern Schaufenſtern, Bars und Cafes, auf unſern Fabrikhöfen verblaſſen mußte? Wer ſah ihn noch? Ja, ſchien es uns nicht, wir könnten uns ſelber helfen und brauchten ihn nicht mehr? Ja, ſo war es. Und nun ſind, und darin liegt wieder ein Sinn⸗ bild, jene Erdenlichter eins nach dem anderen bis auf wenige erloſchen. Wir ſahen dem Er⸗ löſchen faſſungslos zu. Aber nun— ward auf einmal der Stern von Bethlehem wieder ſicht⸗ bar, weil das andere Licht ihn nicht mehr überlärmte Mehr und mehr tritt er wieder hervor und wir merken, er iſt der Stern der Rettung. Daß wir das mehr und mehr begrei⸗ fen, das iſt der Segen der ſchweren Zeit⸗ in der wir leben. Vorerſt iſt es nur erſt ein er⸗ nes Leuchten. Von unſerem guten Willen wird es abhängen. ob dieſes Leuchten bald nahe ſein und uns ganz durchſtrömen, retten und beglücken wird. Einmal im Jahr Einmal im Jahr, da ſchweigt das Leid Und aller Hader tiefinnen, Einmal darf jeder in wirter Zeit Sich auf ſich ſelbſt beſinnen. Einmal ſteht ſtille das Rieſenrad Ratternder Wirtſchaftsbetriebe. Einmal im Jahr gedeiht die Saat Helfender Nächſtenliebe. Einmal im Jahr ſtrebt jeder heim Mit frohem Geberſchritte. Einmal klingt ſeliger Kindereim Noch in der Kätnerhütte. Einmal pocht Liebe im Armutkleid Heiſchend an alle Türen. Einmal im Jahr darf Menſchlichkeit Ueber den Haß triumphieren. Einmal im Jahr läutet Frieden ein Liebliches Weihnachtstönen. Einmal wird Völkerverſöhnung ſein 5 Unter den Erdenſöhnen! Albert Korn. Goltesdienſtordnung der katholiſchen Gemeinde V'heim Hochheiliges Weihnachtsfeſt. 5 Uhr Chriſtmette, Predigt und anſchließender hl. Meſſe.(Die Kommunion wird nach der Predigt und in der hl. Meſſe ausgeteilt.) 7 Uhr hl. Meſſe bei den Engl. Fräulein und Barmh. Schweſtern. 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt(in der Kirche) 1/10 Uhr Hochamt. 11¼ Uhr Kindergottesdienſt. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Veſper, darauf Generalabſolution für die Mitglieder des 3. Ordens; darauf Gelegen⸗ heit zur hl. Beicht bis gegen 5 Uhr. Feſt des hl. Stephanus. Gottesdienſtordnung wie an Sonntagen. Nach- mittags nach der Andacht Gelegenheit zur hl. Beicht bis gegen 5 Uhr. 8 Uhr abends Weihnachtsfeier der Jünglings⸗ Sodalität im Freiſchütz. Eintritt frei. Mit⸗ glieder, Ehrenmitglieder, Eltern und Angehörige ſind herzlich eingeladen. Sonntag nach Weihnachten. Gottesdienſtordnung wie an gewöhnl. Sonntagen 8 Uhr Generalkommunion und hl. Meſſe mit Segen und Predigt für die Jubilare und In⸗ bilarinnen des Jahrganges 1881/82. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½8 Uhr beſt. E.⸗A. f. Joh. Lammer 4, Ehefrau A. M geb. Mandel, beiderſ. Eltern, Kinder, Schwiegerſohn Gg. Mandel u. Schwie⸗ gertochter Maria Lammer geb. Frank. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Metzgermeiſter Hans Heckmann, Eltern Adam Heckmann, Ehefrau Magd. geb. Kirchner und Schwiegereltern Anton Hanf, Ehefrau Joſephine geb. Winkenbach und Angehörige. Dieustag: 8 Uhr 1. S⸗A. für Gg. Kempf 11. 5/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Franz Sax, Ehefrau Sophie gebor. Gutperle, Tochter Cäcilia und Angehörige.. Mittwoch: ¼8 Uhr beſt. Amt für Joh. Neff, Ehefrau Barbara Crescentia geb. Helfert. 5/8 Uhr beſt. Amt für Stephan Gutperle, Sohn Nik., Tochter Kath. und Angehbrige. Donnerstag: ¼8 Uhr beſt. Amt f. Joſef Brück⸗ mann, Ehefrau Maria geb. Dietz, Schwieger ⸗ ſohn Karl Blank und Angehörige. 8 8 Uhr beſt. Amt für Kath. Marg. Hanf geb. Hahl, Eltern und Geſchwiſter. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Donnerstag von 5— ½ 7 Uhr Gelegen⸗ heit zur hl. Beicht. 8 Uhr Sylveſter Abends: Predigt, Andacht und Te Deum zum Schluſſe des alten Jahres g e . A Am 1. Weihnachtstag 1931 gelangt das Schauſpiel: An Lelfnachtstes zul faltanszen in 3 Akten und einem Zwiſchenakt(Bewegliches T bild im Raiſerhof zur Aufführung.(Bewegliches Traumbild) Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Wir laden hiermit die verehrlichte Einwohnerſchaft freundlichſt ein Die Leitung der Operetten und Theatergeſellſchaft viernheim 1928. . A ²˙—. — FF Eintritt 50 Pfg. Anfang 8 Uhr. Ueber die Feiertage kommt bel unserer Kundschaft ff. Spezial ohne Preiserhöhung zum Ausschank. N Viernheimer Brauhaus.“ (auch in Flaschen) Viernheim. im„Freiſchütz“. zur Stelle. Bringt auch chwiſter mit. Der Eintritt iſt frei. Verloſung iſt keine. Unſere Sportplätze und auch die Wirtſchaft auf dem DI K.⸗Stadion ſind am erſten Feiertag geſchloſſen. Den 1. Feiertag wollen wir in der Familie verbringen. Euer Präſes. Bekanntmachung. Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep⸗ penheim wird am Dienstag, den 5. Januar 1932 auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Donnerstag, den 31. Dez. 1931, vormittags 11 Uhr, bei uns, Zimmer 21 anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag N nicht rechnen. Viernheim, den 23. Dezember 1931. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Jügdperpachtung. Montag, den 4. Januar 1932, vor- mittags 11 Uhr, wird im Rathauſe zu Viern heim die Gemeindejagd öffentlich an die Meiſtbie⸗ tenden auf 6 Jahre verpachtet. Das Jagdgelände beſteht in Feld, Wieſen und Wald mit zuſammen 1925 ha. Die Jagd kommt im Ganzen und in 3 Bezirken zum Ausgebot Pachtliebhaber, deren Qualifikation hierzu nicht 1 bekannt iſt, wollen ſich rechtzeitig vor der Verpach⸗ tung bei der unterzeichneten Behörde ausweiſen, die jede weitere Auskunft erteilt und woſelbſt Plan und Pachtbedingungen eingeſehen werden können. Viernheim, den 19. Dezember 1931. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Für die Feiertage: Friſch gebrannte Kaffees Pfd. 60, 75, 90 und 1.— Miſchkaffee ¼ Pfd. Paket 45 Pfg. Eier Maccaroni 1 Pfd. 50 Pfg. Hartgries⸗Maccaroni 1 Pfd. 38 Pfg. Eier⸗Gemüſenudeln 1 Pfd. 45 Pfg. Sämtliche Suppeneinlagen billig und gut. * Schöne Geſchenkpackungen in Pralinen— Schokoladen— Seifen von 50 J an Geſchenkkörbe, Füllung nach Wunſch — in allen Preislagen.— Orangen— Aepfel— Bananen— Feigen— Nüſſe Schokolade Tafel von 25 Pfg. an 5 Prozent Rabatt! Otto Wächter Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 26. Degember Wajchi 16. Tewes Sabatt⸗Anfang 4,30 Uhr „ ⸗Morgen 8,30 „ Nachm. 9Ä,30 „ Abend 5,20 Wochentag ⸗Abend 6,00 rden Jönbfasspögd nc, Seid punkt 8 Uhr Euere Amicitia 09 E. V. Vhm 0 8 0 Sportplatz im Wald mit 90 s Reſt.„Zur Waldſchenke“. W̃ 1 n a 7 15 ſpie: Freitag, 1. Feiertag, nachm./* 3 5 7 Geſellſchafts ppiel Phönix M' heim 1. Amieitia 1. Vorſpiele: 1 Uhr: Alemaunia Ilves⸗ heim 1.— Amicitia 3./2. Mannnſch. 10,30 Uhr: S. C. Käfertal 3.— Amieitia 4/. Mannſchaft. Samstag, 2. Veiertag, nachm. ½3 Uhr, Freund— ſchaftsſpiel gegen Olympin Lorſch in Lorſch. Ab⸗ fahrt per Omnibus um ½2 Uhr ab Lokal. Untere Mannſchaften: Olympia Lorſch 2.— Amicitia 2. Sp. Vgg. Kleinhauſen—— Amieitia 3. Mannſchaft Abfahrt dec 3. M. nach Kleinhauſen und der 2. M. nach Lorſch zuſammen um 12 Uhr p Auto ab Lokal. Sp. V. Jugenheim— Amieitia 4. Mannſch. 3 Uhr. Abfahrt der 4 M. nach Jugenheim um 2 Uhr per Auto ab Lokal.— Abends 8 Uhr im Vereinshaus: Weihnachtsfeier verbunden mit Abſchlußfeier der Kaiſon. Hierzu ſind unſere ſämtlichen Mit⸗ glieder, aktiv oder paſſiv, freundlichſt eingeladen. Mit der 1. M nach Lorſch können noch einige Zu— ſchauer im Omnibus mitfahren. Karten 80 Pfg. (Sitzplatz) und 60 Pfg.(Stehplatz) in der Geſchäftsſt. Sonntag, den 27. Dezember, nachm. 3 Uhr: Das große Bezirksliga-Treffen gegen Fogg. 06 Mainz⸗Kaſtel 1. . Tabellendritter Heſſen-Gruppe. Viernheim 3. M.— S. C. Neckarſtadt 2. M. 10 Uhr. Viernheim 5. M.— Leutershauſen 2. M. ½12 Uhr. Viernheim 2. M.— Lentershauſen 1. M. um 1 Uhr. : Eintrittspreiſe: 1. Feiertag: Erwerbsloſe und Mitglieder 30 Pfg. nur in der Geſchäftsſtelle bis Donnerstag abend im Vorverkauf. An der Platzkaſſe 5 40 Pfg. Allg. Stehplatz 50 Pfg. 3. Feiertag: Spiel gegen Raſtel. Mitglieder gegen tritt, ſonſt 40 Pfg. an der Kaſſe. Er⸗ werbsloſe 40 Pfg. nur im Vorverkauf 5 im„gold. Stern“ und Geſchäftsſtelle. Allen unſeren Mitgliedern, Freunden und Gönnern ein frohes Weihnachtsfeſt. Der Vorſtand. Wo gehen wir hin, wenn wir nach Mannheim kommen? In Gambrinus-Zillertal Breiteſtraße. Bürgerliches Speiſe⸗Reſtaurant Den ganzen Tag warme Küche! Spezialität: Münchener Weißwurſt, Schlachtplatten Tüglich- Operbayeriſches Stimmunas⸗Konzert Zum Beſuche ladet die hieſige Einwohnerſchaft ein Oer Inh.: Chr. Trautwein, Metzgermeister für Brautleute sind gute, moderne, preiswerte öbel Schlafzimmer eichen mit Nußbaumecken und Türen. Wohnzimmer einfache bis zur ff. Ausführung. Moderne Wohnküchen Keine Fabrikware, alles in ei- gener Werkstatt hergestellt, im Vorzeigen der Novbr. Marke freien Ein⸗ Zu vermieten 3 Ummer- wongung und 5 Ummer- Wonnung ſowie Schöne Möpel u. Hanqkarron zu verkaufen. Angebote unter F 8 320 an den Verlag ds. Bl. erbeten. eee Kredite a. ſtädt. u landw. Objekte evtl. auch an 2. Stelle. Desgl Zwiſchenkredite f. Bauſparverträge u Finan⸗ zierung v. Wohnhausneu⸗ bauten vorl auf 1 Jahr gibt zu günſt Beding. o. Einzahlung von Vorprü— In letzter Minute. entschlient euch zum feste! Schenai warme öohune! 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Unſere Mitglieder nebſt Angehörigen ſind freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. 2. Weihnachtsfeiertag! Gaſthaus zum grünen m Saftladen hn große Weihnachts⸗ Canzunter haltung. Beſte und vornehmſte Gele⸗ genheit all unſerer Tanz- u. Muſikfreunde.—— Geſegnete Weihnachten!— Der Wirt: Akkordion-Kapelle: Ad. Becken bach. Kamenzin. Sountag Achtung!.% Tanz! Fürst Alexander. Am kommenden Sonntag(3. Feiertag) Uroder Janz Es ladet hierzu freundlichſt ein Orig. Jazz Kapelle: Hanf. Der Wirt: Joſef Klee. Zum„Deutschen Halser“ achtsfeiertage großer Verſtärktes Orcheſter!! Rarl Lamberth. r N b c c finden Sie in reicher Auswahl zu herabgeſetzten Preiſen bei Weinheimerſtraße. einen beſtens empfohlen. 1„Morgen 7,30 g Bei Bedarf von Verloſungsgegen⸗ f ſtände halte ich mich den werten Ver⸗ JJJJJJJG“W.... Alle 1920 aus der Schillerschule entlassenen Schulkameraden werden zu dem am kommenden Sonntag, abends 8 Uhr bei Schulkamerad Peter Vuſalt a N„Zur Sonne“ ſtattfindenden Gemütlichen Beiſammenſein freundlichſt eingeladen. Mehrere Schulkameraden. eee Lorſcher⸗Straße mit Sport- N. J. K. halle und Kaffeewirtſchaft. Weihnachtsprogramm 1931. Fußball: 2. Weihnachtsfeiertag 26. 12. 31 Freundſchaftstreffen Mühlhanſen 1.— Viernheim 1. Beginn 2½ Uhr Verbandsſp.: Viernheim 2.— Herrnsheim 1. Beginn 2¼ Uhr. Viernheim Prv. Beginn 1 Uhr. Sonntag, den 27. 12. 1931 Lorſch 1.— Viernheim 1. Beginn 2%è Uhr. Lorſch Jugd.— Viernheim Jugd. 2. Beginn 12 Uhr. Handball⸗Verbandsſpiel: Lorſch— Viernheim 1. Beginn 1,15 Uhr. Die Spiele finden auf den Plätzen der erſt⸗ genannten Vereine ſtatt.— Sehr wichtig! Beſondere Mitteilungen. Die Abfahrtszeit nach Mühlhauſen iſt am 2. Weihnachtsfeiertage morgens 5.58 Ahr G. E. G. f Die 1. Handballmannſchaft und 2. Fußvall⸗ jugend fährt um 11 Uhr mit Kraftwagen nach Lorſch. Die 1. Fußballmannſchaft dagegen um 1 Uhr. (Gleiche Beförderung). Das gilt auch für die Be⸗ gleiter und wir bitten daher, pünktlich zu den an- geſetzten Abfahrtszeiten zur Stelle zu ſein. Im Aushängekaſten an der Drehſcheibe wird die Aufſtellung der 2. Fußballelf(zum Spiel gegen Herrnsheim) beſonders angeſchlagen. Unſeren Anhängern, die ſich an der Fahrt nach Lorſch beteiligen, geben wir im Aushängekaſten an der Drehſcheibe über den Fahrpreis rechtzeitig Aufſchluß. Die Sportleitung. Sportplätze an der — Hambach 1. . K Werbe⸗ und Opferaktion Deuiſche Zentrumspartei. Die Löſung dieſer Aufgabe kann nur gelingen, wenn das kleine Opfer von 50 Pfg. ein Opfer der Vielen wird. Darum Parteifreunde in Stadt u. Land, 9 kauft Brüning ⸗ Karten! e panic abends 8 Uhr, im„Marpfens sal“, zur Aufführung. Außer- Schwank in 3 Akten von Pr. Arnold und E.᷑ Bach, gelangt am 2. Weihnachtsfeier tag, abends im„K. Der Eintritt beträgt pro Person dem kommen ein Weinnachtsstück sowie einige Männer- und Frauenchöre zur Darbietung. offene Getränke. Hierzu laden wir die Viernheimer Einwohnerschaft höfl. ein. Mitglieder mit Unseren Mitgliedern, Freunden und Gönnern wünschen wir ein inren engsten Angehörigen haben mit der gleichzeitigen Bitte, uns aueh im kommenden Jahre die Treue zu bewahren. zur Veranstaltung am 1. Tage freien Einteitt. Verlosungsgegenstände können bis zum J. Feiertag, vorm. 10 Uhr, im Karpfen oder beim Vorsitzenden abgegeben werden. „Fröhliches Weihnachtsfest“ und ein glückliches„Neues Jahr“. 30 Pig. Zum Ausschank gelangen Der Vorstand des Volkschors Viernheim. (Saal- Kontrolle). Wir verbinden diese Wünsche . ———.— Stall Harlen! hre Derlobung beehren sich anzuzeigen IHurguretha Buds gohann HVcdler Viernheim Veipinaciien 19310. 2 227ꝙ—⁵1t⸗————U—UQü—.—— Call Aarlen Josefa Merle Mlolaus Yrechiel Verlobte iernbeini Veibnacbten 1937 DDD 2 D , W Gall Aarten! hre Verlobung beehren sich anzuzeigen Clisabeib Gabadi Malentin Veilceri iernbeim Ns Verlobie gruſien Matia Vugeri Malbias Cder iernbeini Veibnacbten 1937 der Ariegsbeſchädigten, Ariegsteilnehmer und 1 Kriegerhinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim Am 1. weihnachtsfeiertage, abends 8 Uhr, im„Freiſchützſaale“ Jeihnachte mit Mufikallichen. gelanglicben und theatraliſchen. Darbietungen. Es ladet hierzu freundlichst ein e Der Vorſtand. Neujahrs⸗Karten mit Nameneindruck, werden billig angefertigt Viernheimer Anzeiger ene Das Haus der ersten Filme und besten Darbietungen. Die größte und gewaltigste 100% öMeistertonfilmschau Die Monumentalfümschau zum dies- jährigen Weihnachtsfest. 1. Weihnachtstelertag, 2. Weih- nachtsieiertag und Senntag Machard Tauber Deutschlands grögter Hammer sänger in d. brillanten Weltton-Operette Die Operette hat Tausende begeistert, das Meisterwerk, das Millionen begeistern, das trium- phale Ereignis dieses Jahres Richard Jauher singt: Dein ist mein ganzes Herz! Wo du nicht bist, kann ſch nicht sein, so We die Blume welkt, wenn sie nicht küßt der Sonnenschein! Dein ist mein schönstes Lied, weil es allein aus der Li be erblüht, Sag mir noch einmal, mein, einzig Lieb, O, sag noch einmal mir, lch hab Dich ſieb. Der beste 00% Tonfilmschlaper in 12 Ant. toentung! Ein stummer Spftzon-ronium Aerzen ohne Zlel Der Film, der alle Herzen erobert in 7 Akten. dor sprudelnde Tonmmschwanl Hoch v. Fiche als datsplaler Sie sehen, noch in keinem Jahr auf Weihnachten wurde solch eine Meisterschau geboten. J. Feiertag, 2. Feiertag u. Sonn- tag Anfang halb 7, Ende 12 Uhr. An allen 3 Tagen finden 3 große Fomſſſen- u. Minder-Versteſlungen statt. Zur Aufführung„Das Land des Lächelns“„Tom Mix vogelfrei“ „Flock und Flickie“ u. 8, W. Groß und Klein geht über Weih⸗ nachten zu Richard Tauber, der Mann, der die ganze Welt er- obert. Des großen Andranges wegen bitten wir, die ersten Vor- stellungen zu besuchen. Sſtaft Harten! n Helene Noos Georg Düster freuen sich Innen ihre VDerIobUung anzuzeigen. Viernheim Veihnachten 1931 Feuden heim r 2 Gall Aarten %, Derlobung beebren sich anzuzeigen Cisabeihß Faliermann riednich AMofmann Miernbeim Meipnacbten 1931 hre Verlobung beebren sich anzuzeigen Malbarina Merle Ouo Aapraun Dernbeim Goſl-Osibeim Meibnachten 1934 Nachhilfe- Stunden in alien Fächern der höheren Schule erteilt Hermann Brügel Frledrich Ebertstraße 2 Nachwelsber gute Er- folge Beste Referenzen Maäßiger Preis. Sophie Hnapp Sean Emig Viernheim Ueihnachfen 193“ Sure Verlobung beehren sich anzuzeigen Tröse/ .. ̃²7˙ü] ůumqdd:.. ⏑1r]ʃ⁰ 0000080888880 Jace. Pale Am Meufjahrstage, abends 8 Unr, im Saale des Gasthauses„Zum Freischütz“ Neujahrs- Unterhaltungsabend und damit verbunden die Aufiunrung der Sakt. Operette nennchen von Tharau von Gebn. Schzteler-Ferssinl. Wir laden hierzu unsers werten Mitglieder und Ehrenmitglieder nebst Angehörigen herzlichst ein. Jedes Wiiglied hat die Berechtigung, eine Dame frei einzuführen. Der Vorstand. WMederholung der Operette zu Gunsten der 7 Winterhilte am 3. Januar. Ausschank gelengen ofſona u. f 2 chen · Weine. Der Baſeler Bericht Fortſetzung aus dem 1. Blatt Eine Schätzung der deutſchen Zahlungsbilanz für das Jahr 1931 zeige den hohen Anteil der vom dem Ausfuhrüberſchuß für den Zinſen- und Tilgungsdienſt der Auslandsſchulden und der Re⸗ parationszahlungen vor dem Hooverplan verwen— det werden müſſe. Deutſchland habe eine überlegte Preis⸗ und Lohnſenkungspolitik verfolgt, um ſeine wirtſchaftliche Lage gegen— dem Auslande ſoweit wie möglich zu ſchützen. Preiſe und Löhne ſeien durch die letzte Notver— ordnung weiter geſenkt. Der Produktionsindex ſtehe bei 100 Prozent 1928 im September dieſes Jahres auf 66 Prozent. Ein Drittel des wirt⸗ ſchaftlichen Lebens Deutſchlands habe aufgehört. Die Arbeitsloſigkeit ſei weiter geſtiegen. Die Lage der Landwirtſchaft ſei durch dieſe Ent⸗ wicklung ebenfalls betroffen. Die Steu er la ſt ſei nach Auffaſſung des Ausſchuſſes ſo hoch geſtie— gen, daß für eine weitere Erhöhung kein Raum mehr ſei. Die Wirtſchaftsſchrumpfung zeige ſich auch in den Einnahmerfickg ä ng en der Reichsbahn. Was die kühe Lage der Reichs⸗ bahn angehe, ſo ſei der hierffir eingeſetzte Unter— ausſchuß zu der Schlußfolgeſung gekommen, daß die Reichsbahn im Grundz fein geſundes Unter⸗ nehmen und hei Beoluſchſung kaufmänniſcher Grundſätze künftig einen, Beftiebsüberſchuß zu er⸗ arbeiten in der Lage ſei,“ ud zwar einen Ueber⸗ ſchuß, wie ihn die übrigen großen Auslandsbah— nen erzielen, vorausgeſetzt, daß Deutſchland und die Welt das Gleichgewicht wieder gewonnen ha— ben und normale wirtſchaftliche Verhältniſſe ein— treten. Die größten Schwierigkeiten bei der Abfaſſung des Berichtes hat bekauntlich das zweite Kapitel verurfacht, das die Umſtände und Verhältniſſe, die zu der gegenwärtigen Lage geführt hatten, ſchildert. Dor Rückgang in der Konſumkraft Deutſchlands habe eine Verminderung oder ſogar ein vollſtändi— ges Verſchwinden der Rentabilität, ſchwere a heitsloſigkeit und einen Niederhruch in den Börſen— werten herbeigeführt. Die Erhöhung der Zoll— mauern mehre die hereits von dem Wiggin-Komitee geſchilderten Schwierigkeiten in den Beziehungen zlviſchen Gläubiger- und Schuldnerländern, da Zahlungen von einem Lande an das andere ſchließ— lich nur in Form von Waren gemacht werden könn— ten. Dentſchland habe einen ſtarken Kapital-Be⸗ darf gehabt, um die durch den Krieg, ſeine Nach— wirkungen und die Inflation geſchaffenen Lücken guszufüllen. Von dem ſeit 1924 eingeſtrömten Auslandskapital in Höhe von 18 Milliarden Mark feſen 10, Milliarden durch Reparationen aufge— zehrt. Jusgeſamt hahe Deutſchland von 1924 „is 1929 rund 33 Milliarden Kapital inveſtiert, dabon 22 Milliarden in öffentlichen Anlagen, Wohnungsbau, Gas, Waſſer und ſo weiter. Dieſe Summen ſtammten zum Teil aus Eigenkapital, zum Teil aus Auslandskapital. Der hohe Anteil des kurzfriſtigen Auslandskapitals habe Deutſch— jzand beſonders verwundbar gemacht. 10810 der Zeit von 1926 bis 1930 ſeien ebenſo wie die Steuereinnahmen auch die Ausgaben in Reich, Ländern und Gemeinden ſtark geſtiegen, und zwar von 17,2 auf 20,8 Milliarden. Die Ausgaben für Wohnungsbau. Bildungsweſen und Wohlfahrtsweſen machten hiervon 43 Pro⸗ zent aus. Statt geſtiegen waren ferner die öf⸗ fentlichen Schulden die 1931 insgeſamt 24 Mil⸗ liarden betrugen. Die ſteigende Ausgabenpolitik ſei oft revidiert worden, ebenſo wie das Suſtem des Finanzausaleichs zwiſchen Reich und Län⸗ dern und Gemeinden, das die Kontrolle über Ausgaben von der Verantwortung für die Er hebung mindeſtens eines beträchtlichen Teiles der Einnahmen trenne. Am Schluß dieſes Ka⸗ pitels wird eine allgemeine Betrachtung ange- ſtellt. So außergewöhnlich jetzt auch die Kriſe ſei, ſo ſei doch nach jeder Kriſe ein Aufſchwung gefolgt. Die ſtarke wirtſchaftliche Ausräßkung Deutſchlands könne jetzt zwar nicht voll ausge⸗ nützt werden, aber wenn man auch den Zeitpunkt der wirtſchaftlichen Stabilität nicht vorausſehen könne, ſo ſei es doch nicht weniger ſicher, daß dieſe Stabilität erſt mit Hilfe der in Kapitel 4 gemach⸗ ten Vorſchläge erreicht werden könne. Das Kapitel drei ſchildert die Sondermaß⸗ nahmen zur Bekämpfung der Kriſe. Es wird hervorgehoben, daß dieſe zur Verteidigung und Aufrechterhaltung der Stabilität der Währung und des Haushaltes getroffenen Maßnahmen den eutſchloſſenen Willen der Reichsregierung zu erkennen geben, der Lage gerecht zu werden. Das erſte Echo des Baſeler Berichts wtb Waſhington, 21. Dez. Senator Reed, ein einflußreiches republikaniſches Mitglied, erktlär⸗ te zu dem Bericht des Baſeler Sachverſtändigen⸗ ausſchuſſes, die Kriegsſchulden gegenüber den Vereinigten Staaten könnten nicht durch die Feſtſtellung der Sachverſtändigen beeinträchtigt werden, daß Deutſchland die Zahlung der ge⸗ ſchützten Reparationstranche nach Ablauf des Hoovermoratoriums nicht wieder aufnehmen könne. Tetzte Radiomeldungen Unglücksfall auf der Newyorker Untergrundbahn. wib. Newyork, 24. Dez. Als ein Zug der Untergrundbahn geſtern Abend durch einen Unter⸗ grundbahnhof fuhr, löſten ſich die auf einem Wa— gen aufgeſtapelten Eiſenbahnſchwellen und ſtürzten unter das auf dem Bahnſteig wartende Publikum. Etwa 30 Perſonen wurden verletzt. Der Geſetzentwurf über das Moratorium von Hoover unterzeichnet. tb. Waſhington, 24. Dez. Hoover hat geſtern den Geſetzentwurf Moratorium unterzeichnet. in Kraft getreten. Präſident über das Es iſt dadurch formell Die Vereinigten Staaten erkennen gie neue Regierung von El Salvador nicht an. wtb. Waſhington, 24. Dez. Die Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten verſtändigte General Martinez in El Salvador, daß ſie gemäß dem im Jahre 1923 zwiſchen den fünf mittelamerikani⸗ ſchen Republiken abgeſchloſſenen Vertrag ihn nicht als Chef der neuen Regierung von Salvador aner— kennen könne, weil er im vorangegangenen Kabi— nett als Kriegsminiſter den Umſturz in El Salva— dor herbeigeführt habe. wtb. Wiesbaden, 24. Dez. Der Ge ſchäftsführer der Evangeliſchen Verſicherungszen⸗ trale, Bender, der— wie bereits berichtet— am 15. ds. Mts. nach Veruntreuung von über 50 000 Mark mit ſeiner Tochter und ſeiner Sekretärin ge⸗ flohen war, iſt jetzt in San Remo verhaftet wor⸗ den. Einen Teil des unterſchlagenen Geldes hatte er noch in ſeinem Beſitz. Die Aufräumungsarbeiten in der vatikaniſchen Bibliothek. wib. Ro m, 23. Dez. Vei Aufräumungsar⸗ beiten in der zuſammengeſtürzten vatikaniſchen Bibliothek iſt die Leiche eines vierten Vermißten geborgen worden. Die Weihnachts⸗ notverordnung th. Berlin, 23. Dez. Die 4. Notperordnung vom 8. Dezember war von Beſtimmungen mehr geſetzestechniſcher Art und minderer Bedeutung ent— laſtet worden, um ſie einheitlich und überſichtlich zu geſtalten. Die neue Verordnung des Reichs präſidenten enthält Beſtimmungen dieſer Art. Es handelt ſich in erſter Linie um ſteuerrecht⸗ liche Vorſchriften. Zweifelsfragen werden geklärt, Auslegungsgrundſätze ſicher geſtellt, der Beſteuerung durch Staat und Gemeinden i wiſſer Richtung Grenzen gezogen. Im ein, haben die neuen Beſtimmungen folgenden Der H-prozentige Zuſchlag ſteuer von mehr als 8 000 Mark, ſchlag und der 10-prozentige der Aufſichtsratsmitglieder werden auch für 195 erhoben. d iſt beſtimmt worden, daß die land— wirtſchaftliche Einheitsſteuer für die Einkünfte aus Verpachtung, die einem landwirtſchaftlichen Betriebe anfallen, ſchon jetzt gilt, dagegen für die Einkünfte aus Verpachtung, die ein Nichtland— wirt bezieht, erſt von dem Zeitpunkt an, in dem eine entſprechende Regelung für das geſamte Grundvermögen getroffen wird. Verluſte aus Landwirtſchaft ſollen grundſätzlich vom übrigen Einkommen abgezogen oder gegebenenfalls auf das nächſte Jahr vorgetragen werden. Verluſte bis 1000 RM. bleiben außer Anſatz. N Auf dem Gebiete der Einheitsbewertung und Vermögensſteuer werden für die Vermögensſteuer— vexanlagung Maßnahmen getroffen. Die Entrichtung der Kraftfahrzeugſteuer iſt vom 2. Januar 1932 ab auch in Monatsraten zugelaſſen. Die geſetzlichen Vorſchriften ſäureſteuer werden geändert. Durch die Verordnung vom 6. Oktober 1931 iſt die Hauszinsſteuer mit Wirkung vom 1. April 1932 ab um 20 Prozent geſenkt worden. Länder können aber die Senkung mit Zuſtimmung des Reichsminiſters der Finanzen auch individuell geſtalten. Die Länder haben entſprechende An träge bis zum 31. Dez. 1931 zu ſtellen. Die Notverordnung enthält ein ausdrückliches Verbot daß den Hauseigentümern, die ihre Hauszinsſteuer nach der Verordnung vom 8. Dez. 1931 ablöſen möchten, nach vollzogener Ahlöſung höhere Grundſteuer auferlegt wird Die Notverordnung ſtellt ſicher, daß die Grund— ſtücke, auf denen von 1924 bis 1930 Wohnungs⸗ neubauten errichtet worden find, von der Gemeinde— grundſteuer befreit werden, ſolange die Befreiung on der Landesgrundſtener iteht. zur Ein zur Ein! anti- Tantier über die Eſſig⸗ N: Die eine Die Aenderung des Paragraph 35 des Finanz ausgleichsgeſetzes tritt erſt am 1. April 1932 in Kraft. Zur Belämpfung des Schmuggels ſind neue Vorſchriften erlaſſen worden, die die Errichtung von Baulichkeiten in einem 50 Meter breiten Grenzſtreifen von der Zuſtimmung der Zollbehörde abhängig macht. Kraftfahrzeuge, die zum Schmug⸗ gel benutzt werden, werden eingezogen, auch wenn ſie den Schmugglern nicht gehören. Zur Bekämpfung der Notlage der Binnen⸗ ſchiffahrt werden die Kleinſchiffer zum Zuſammen⸗ ſchluß zu öffentlich⸗xechtlichen Verbänden ermäch⸗ tigt. Der vierte Teil der neuen Notperordnung be— ſchäftiat ſich mit der Unterbringung von ehemaligen n 4. Dezb. 1931 Angehörigen der Wehrmacht und der Schutzpelizet, ſowie von Schwerbeſchädigten.— Entlaſſungen anderer Erwerbstätigen werden hierdurch micht hervorgerufen. Die vierteljährliche Vorauszahlung der Nan⸗ ten für die Beſatzungsperſonengeſchädigten wird zugunſten einer nur noch monatlichen beſeitigt. Um der Gefahr der Abwanderung bedeutfaner deutſcher Kulturbeſitze ins Ausland vorzubeugen, iſt die Geltungsdauer der Verordnung vom 14 Dez. 1919 über die Ausfuhr von Kunſtwerken um ein Jahr verlängert worden. Die Reichsregierung wird ermächtigt, in Er⸗ gänzung des Gerichtsverfaſſungsgeſetz und der Rechtsanwaltsordnung beſondere Vorſchriften für den Fall der Aufhebung oder Zuſammenlegung geri zu erlaſſen. Weiter iſt die Gel⸗ der auf den 31. Dezember 1921 be⸗ eten Lohnpfändungsordnung um ein halbes Jahr verlängert worden. Sin Füller cle amerikanis ellen Jicatbankieis bekont᷑ dlie dlerulsclle Mꝛeclilcvuuitligkeit Otto H. Kahn, 7 einer der wichtigſten Bankenführer in Newyork, gab vor dem Finanzkomitee des Senats Erklä— rungen ab, die größte Beachtung fanden. Kahn betonte, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfüllen werde, und daß ein Monat weiterer Kriegsführung Amerika mehr Geld gekoſtet haben würde, als es jetzt von Deutſchland zu fordern Bat. 3 4 2 Die Kriſe im Braugewerbe Noch vor 2 Jahren galt das deutſche Brauge— werbe als eine der feſteſten Säulen unſeres Wirt- ſchaftsgebäudes, als dieſes ſchon in vielen anderen Teilen bedenkliche Riſſe zeigte. Dieſe viel beneidete Blüte war nicht die Folge beſonders günſtiger Vor- bedingungen, ſondern das Ergebnis einer ſchnen und planvoll durchgeführten Rationaliſierung. Dem ſtarken Rückgang des Kanſums gegenüber der Vorkriegszeit war das Braugewerbe ſchneller als andere Induſtrien durch eine entſchloſſene Ju ſammenlegung der Betriebe begegnet. Daduren wurde trotz der ſehr, erheblichen Sonderbelaſtung der Produktion mit Reichs⸗ und Gemeindebier⸗ ſteuern dem einzelnen Unternehmen hinrei⸗ chend breite Exiſtenzlage geſchaffen. Der Rückſchlag begann, als am 1. Mai die Reichsbierſteuer auf das Doppelte, nämlich auf rund Mk. 12.— je Hektoliter erhöht wurde und er nahm erſchreckende Formen an, als am 1. Januar 1931 die Gemeinden die Ermächtigung erhielten, ihre Bierſteuer auf Mk. 10.— ie Hentoliter 31 0 C A EE bine Nachtbild Babelsberg Von Friedrich Kayßler. Man kommt in der Dämmerung über herbſt⸗ braunes Wieſengelände, ſieht darüber vom Wald⸗ runde feine Abendnebel ſich herbewegen und wan⸗ dert in eine kleine Straße hinein. Eine Dopp'l⸗ reihe altmodiſcher zweiſtöckiger Giebelhäuſer bildet eine kurze Gaſſe mitten auf freiem Feld. Was will dieſe Gaſſe auf einer Wieſe? Menſchen ſchie⸗ den ſich in der zunehmenden Dämmerung durchein⸗ ander, Studenten in Wichs, Soldaten, Bürger, Männer und Frauen in der Tracht vor 120 Jah⸗ ren. Man wird von der Menge durch die Gaſſe geſchoben und ſteht auf einem kleinen Platz, in dem ſich die Gaſſe in der Mitte öffnet. In der Tiefe des Platzes Stufen zu einem halbdunklen Staatsgebäude; halboffene Glastüren verbinden eine Terraſſe mit einem ſchloßähnlichen Innen⸗ baum, man kann es im Dunkel nicht deutlich er⸗ zennen. Stimmenſummen, laufende Boten, halb⸗ ſaute Rufe, ein aufflammendes Streichholz hier und dort, überall glimmende Punkte, die in rhyth⸗ miſchem Aufglühen aus dem Dunkel hin und wie⸗ der Geſichter aufblinten laſſen hinter kleinen Schleiern von Rauch. Man hat hier viel Muße offenbar, man wun⸗ dert lich nicht, man nimmt es hin, daß nichts Ve- ſonderes ſich ereignet, wie man es in Träumen willig über ſich ergehen läßt, daß viele Menſchen 90 ſind, ohne daß man ſie deutlich ſieht, daß Stim⸗ men ſprechen, ohne daß Worte zu unterſcheiden sind, daß Dinge ſich vorbereiten, von denen man nicht weiß, wie und woher ſie eintreten werden. Außerdem, eine altmodiſche Zeit offenbar, Men⸗ ſchen in vergangener Tracht, wo ile noch ſelten war. Man ſſt beruhigt, wundert ſich nicht und wandert mit in den langfamen Strömen der Züge, verweilt mit den Gruppen, gibt ſich der leiſen Spanmung des Dunkels hin, verweilt und wartet. her schon ſcheinen welche da zu ſeilt, die um bie Tllige wigſen, bie ſich hier vorbereiten, denn es kommen neue, eiligere Boten, die über die Stufen, hinter den ſchloßartigen Glastüren verſchteenden und drinnen Kerzen anzünden in mehrarmigen Leuchtern, bei deren Schein man hinter dem Glas Geſtalten deutlich werden ſieht, Generäle jener ſelben Zeit im Geſpräch mit Menſchen von heute. Eine der Glastüren wird offen gelaſſen, man hört ein Lachen, einen kommandoähnlichen Ruf, Eile wacht plötzlich auf, ſickert aus dem vornehmen, ker— zenerhellten Schloßzimmer durch die Glastetren über die dunklen Stufen hinunter ülſer die Köpfe Es iſt jetzt gang Nacht. Das Dunkel, der matthelle Schnee an den Fenſtern, die Kerzen⸗ der Menge quer durch den Platz. Sie pflanzt ſich ſort bis in die Fenſter der gegenüberliegenden klei⸗ nen Häuſer, wo ſich plötzlich Menſchen hinter den Vorhängen zu bewegen ſcheinen und Kerzen ent⸗ zünden, eine Flamme neben der anderen, vier und vier hinter jedem Fenſterflügel, bis die ganze kleine altmodiſche Straßenfront hell exleuchtet iſt, und man erkennt: eine Illumination. Was wird hier gefeiert? Man rüttelt ſich wach, etwas Feſtliches regt ſich beim Schein dieſer kleinen und doch ſo energiſchen Kerzenflämmchen, man beginnt das tGeſamtbild zu muſtern, man bemerkt, daß die Feulſtergeſimſe verſchneit ſind, man ſücht in alten Vildern der Erinnerug, und man weiß plötzlich: Königsberg, 1813. Winterabend vor dem Schloß. ſtammen in den Häufern und im Schloß laſſen die Illuſion alter Zeit ſich vollkommen um uns ſchlie⸗ ßen. Da ſchneidet ein Pfiff hinein, und mit einem Schlage ändert ſich das Bild. Ueberall ſchf zen Scheinwerfer aus dem Dunkel und verjagen den Traum. Alles iſt wach mit einem Mal: Das Schloßzimmer hell von Elektrizität und voll von Menſchen in Kleidern der wegenwart: Rufe, Pfiffe, Kommandos, die Trachten ordnen ſich. ziehen geordnet ab, ziehen geordnet wieder ein, ſtehen dichtgedrängt neu auf dem Platz. Stille. Eine leitende Stimme ſpricht und erklärt den Vor⸗ dang. Fackeln werden verteilt. Wieder Abgug der Menge: Studenten, Bürger, Soldaten. Lange Stille vor einem Beginn. Neuer Pfiff, neues Kommando, neuer Einzug, diesmal 1 Hunderten brennender Fackeln, alles ordnet ſi ſchweigend, ſteht vor dem Schloß. Ein Atemzug Stille, dann ſteigt ein Lied aus den Fackeln: Ernſt Moritz Arndt erhob ſeine Stimme. Die Glastüren im Schloß gehen auf: Nork, Generäle. Ein Student grüßt Norck nit Worten. Hords met an alle. Wiee der taucht alles in Stille. Hörbar nur das Kniſtern der Fackeln. Wurde ein Traum zerriſſen? Wurde das Bud alter Zeit, das vorhin im Dunkel ſo dicht um uns war, verſcheucht? Für einen Augenblick wohl: denn Scheinwerfer ſchoſſen elektriſches Licht, die ſtillen Kerzen der alten Zeit ſchienen in Ueberhelle zu er⸗ trinken für einen Augenblick, und die unruhigen Hüte und Mäntel der Jetztzeit mit den Pfiffen und Kommandoſtimmen darunter zerriſſen für einen Moment den Traum des Dunkels. Aber nur für den Augenblick, dann kam die Stille, das Ordnen. die Sammlung u. der Beginn eines neuen Traums gleichſam geordnet, geſammelt, zum zweiten Mal geträumt, angefüllt mit etwas Neuem, gang Be⸗ ſtimmtem, das vorher im Dunkel noch fehlte. Der einheitliche Wille dieſer Menſchen, die hier stehen, gibt dem Bild jener alten Zeit jetzt eine lebendige Seele, ſo daß dieſe Zeit gegenwärtig wird, uns aus Augen anſieht, uns anfaßt und deutlich zu uns ſpricht. Es iſt ein Stück vergangener Geſchichte, das ſich da regt und ſingt und Worte formt. Es iſt vergangen und kann nach ewigen Geſetzen nicht wiederkehren, iſt nicht anwendbar für uns, ſo wie wir hier in unſerer Gegenwart ſtehen. Und doch ſpricht etwas daraus ſo lebendig zu uns, daß wir im Innerſten unſerer Gegenwart angefaßt werden. Es iſt die Einheit eines vielſtimmigen Willens, die als lebendige Möglichkeit vor uns auſſteht, aus einem nächtlich geſpielten Bild, aus Worten, Ru⸗ Geſang und ſchweigendem Fackelſchein. Warum Zuſtlichem. cl Hnſern und 5 nen Trachten? Weil es Meuſchen ſind wie 18, die hier ſtehen, nur neue Menſchen von e, aber mit Augen und einer e wie da⸗ unter demſelben Sternenhimmel! wie da⸗ zeil dieſe Menſchen leibhaftig in bitterſter Not daftehen, wie damals; in einer anderen und neuen Not; weil dieſe Menſchen ſich hier in bſtnacht auf freiem Felde zwiſchen künſt⸗ „bei kimſtlichem Licht— die mei⸗ ſten aus bitterer Not des Tages— zuſammenge⸗ funden haben und ein Spiel ſpielen, um zu zeigen, s früher möglich war, einig in einem Willen zu ſein, daß dasſelbe immer wieder möglich iſt⸗ auch heute, und daß es beſſer iſt, zuſammenza⸗ ſtehen als gegeneinander. Das Auge hat ſich an das überſtarke Licht der Scheinwerfer längſt gewöhnt, und nun gewahrt es zu ſeiner Verwunderung etwas, das ihm vorkon e! wie ein ſehr deutliches Symbol: die kleinen Flam⸗ men der Kerzen in den Fenſtern, die anfangs in dem elektriſchen Lichtchaos zu ertrinken ſchienen. behaupten ſich auf die Dauer feſt und ſicher gegen die Maſſenſtröme neuzeitlichen weißen Lichtes: ruhig und klar heben ſich die vertrauten, kleinen Strahlenfinger warm lebenden Mtpäter⸗Lichtes aß gegen alles und trotz allem, ein Beiſpiel ruhigen Selbſtvertrauens und ſicherer Beharxlichteſt. Die Weihnachtschanee Von Berend de Vries. Antle 75 Jean Tetbrüggen rührte ſich N nicht. Aber jetzt ſaß ihm der Kopf noch geduckter auf Hals und Schultern. Et ſpürte nicht die eiskalten ins Hecht Regentropfen, die ihm der Wind fetzen. Die meiſten Städte und ſehr viele Laudorte gingen auf dieſen Höchſtſatz und zwar großenkeils Anker ſtaatlichem Zwang, da viele wirtſchaftlich weitblickende Gemeindevertretungen eine ſolche Ueberſpannung der Steuer abgelehnt hatten. Das bedeutet prakliſch, daß der Hektoliter Bier an die⸗ ſen Orten mit rund Mk. 22.— Sonderſteuer be⸗ Jaſtet iſt. Dazu kommen die allgemeinen Steuern, ie im Durchſchnitt weitere Mk. 3.— je Hektoliter ausmachen. Die Geſam tbelaſtung beträgt aljo und Mt. 25.— je Hektoliter. Berückſichtigt man. waß vor dem Kriege der Hektoliter bei den Braue⸗ seien nur Mk. 18.— und zum Teil noch weniger Aoſtete, ſo überſteigt jetzt die Steuerlaſt allein den Workriegspreis um Mk. 7.—. Daß hier die Sleuerſchraube überdreht iſt, daß eim ſchwerer wirtſchafklicher Rückſchlag nicht aus⸗ Atteiben konnte, liegt auf der Hand. Beſchleunigt twurde der Verfall durch die allgemeine Wirtſchafts⸗ Are. Durch die Kataſtrophe im Braugewerbe wird auch die Landwirtſchaft in Mitleidenſchaft gezogen, für deren Gerſte⸗ und Hopfenerzeugung dns Braugewerbe der promptzahlende Großabneh⸗ aner war. Hier macht ſich nicht nur der prozentuale Rückgang der Bierproduklion fühlbar, ſondern es ist eine faſt völlige Stockung des Abſatzes eingetre— ſten, weil die Brauereien mit Rohſtoffen auf lange Zeit überreichlich eingedeckt ſind. Schon iſt eine Stirtzung der Gerſten- und Hopfenpreiſe unter Auf⸗ dpendung von Reichsmitteln notivendig geworden. Weiter werden zahlreiche andere Induſtriezweige ſchwer geſchädigt, wie die Malzfabriken, Faß⸗ und Tankfabriken, Glasbläſereien, die Induſtrie der Prauerei⸗ und der landwirtſchaftlichen Maſchinen und der Kühlanlagen, die Holz- und Vaugeſchäfte, die Wagen⸗ und Automobilinduſtrie, die Kohlen⸗ bergwerke, Drahtinduſtrie uſw. Daneben erleidet anch der Handwerkerſtand ſchwere Ausfälle, der nicht uur in den Betriebs lagen ſelbſt. ſondern auch in den zahlreichen brauereieigenen Gaſtſtrt⸗ ten beſtändig lohnende Arbeit fand. Und dieſer allgemeine Zerfall nimmt labvinen⸗ nrtig immer weitere Ausmaße an. Bei der Wer⸗ ger⸗Brauerei in Worms ſteht einem Rückgang der Produktion im letzten Jahre bon 38 01 Prozent ein Rückgang im letzten Quartal ein ſolcher von 52.45 Prozent, im Monat Oktober 1931 von 52,82 Prozent, im Monat November 1931 von 59,63 Prozent gegenüber. Da es in anderen Brauerei⸗ betrieben ganz ähnlich geht, ſo lann man ſchon den Zeitpunkt berechnen, an dem die Brauereibetriebe ſelbſt zuſammenbrechen müſſen und Millionensverte der deutſchen Volkswirtſchaft unwiederbringlich ver⸗ zoren gehen. Schnellſte Hilfe tut alſo not. Auf Die Wirtſchaftsktriſe hat die Regierung wenig Ein⸗ luz, aber wenigſtens die finangpolitiſchen Miß⸗ griffe können rückgängig gemacht werden. Nur urch eine ſofortige und ſehr erhebliche Herabſetzung der Bierſteuern könnte vielleicht in letzter Stunde dem Braugewerbe wenigſtens ſoweit geholfen wer⸗ den, daß es bei ſeinem Kampf ums Daſein mit den übrigen Wirtſchaftszweigen uuf gleicher Stufe teht. 0 Dieſer Entſchluß ſollte auch der Regierung nicht ſchwer fallen angeſichts des völligen Fias os der bisherigen Steuerpolitik. Denn die gewaltige „Erhöhung der Reichsbierſteuer, hat nur vorüber⸗ gehend ein mäßiges Mehrerträgnis gebracht, ſchon geit geraumer Zeit aber iſt eine erhebliche Vermin⸗ derung des Steueraufkommens zu verzeichnen. Iſt doch innerhalb eines Vierteljahres der Ertrag der Bierſteuer um mehr als 20 Millionen hinter dem Ergebnis der gleichen Monate vor der Steuer⸗ erhöhung zurückgeblieben. Dazu kommen aber noch gar nicht berechenbare Ausfälle an Körperſchafts⸗, gewerbe- und Umſatzſteuer, an Einkommen⸗, Lohn⸗ und Gebäudeſonderſteuer und endlich die Mehr⸗ aufwendungen für Erwerbsloſenfürſorge und Stützung der Landwirtſchaft. Gerade das fiskaliſche „Intereſſe des Reiches fordert alſo gebieteriſch eine Belebung des Vierumſatzes. Es ſcheint an der Zeit, daß auch die Oeffentlichkeit über dieſe Zuſam⸗ menhänge aufgeklärt wird. ee eee Chriſtabend auf dem meer Durch das auf den rauſchenden Wogen des Ozeans laſtende Dunkel des Abends blitzt ein hel⸗ ler Lichtſchein. Zur Kommandobrücke des Llohd⸗ dampfers„Sierra Morena“ herüber erſchallt der Ruf des Mannes im Ausguck:„Fahrzeug Back ⸗ bord voraus!“— Nur kurze Zeit verſtreicht, bis die Umriſſe eines großen Ozeandampfers erkennt⸗ lich werden. Eine Fülle von Licht geht von dem Schiff aus. Hell ſtrahlt es aus jedem Bullauge. Im Glanz vieler Lampen liegen die Decks. Es iſt der Dampfer„Madrid“ des Norddeutſchen Lloyds. Signale und Grüße werden zwiſchen den beiden Schiffen ausgetauſcht:„Wünſchen Paſſagieren und Beſatzung gute Reiſe und fröhliche Weihnachten!“ —„Danken beſtens, erwidern in gleichem Sinne!“ In reſpektvoller Entfernung gleiten beide Dampfer, die vor einiger Zeit die Häfen Bremen und Buenos Aires zu ihren Reiſen in entgegenge⸗ ſetzter Richtung verließen, aneinander vorüber. Vorſorglich hatten die Schiffsleitungen ihre Vorbe⸗ reitungen für die Weihnachtsfeier treffen laſſen. Außer dem unentbehrlichen Tannenbaum war aber auch der Weihnachtsmann an Bord gekommen. Als ſich im Kinderzimmer des„Sierra Morena“ bald nach der Begegnung mit dem Dampfer„Madrid“ die kleinen Fahrgäſte erwartungsvoll zuſammen⸗ finden, vernehmen ſie plötzlich ſchwere über das Deck ſtampfende Schritte. Gleich darauf öffnet ſich die Tür und herein tritt der weißbärtige Knecht Rupprecht mit einem großen Sack über dem Rücken. Weihnachtslieder müſſen geſungen werden. Gedichte werden aufgeſagt. Dann beginnt ein Jubeln und Freuen, das kein Ende nehmen will. Auch die übrigen Schiffsräume, vornehmlich die großen Speiſeſäle, ſind weihnachtlich geſchmückt. Lichthell prangt der Tannenbaum. Vor allem überraſcht die Kunſt des Bordkonditors. Die wun⸗ derbarſten Dinge ſind unter ſeiner geſchickten Hand entſtanden. Ein ganzes Dörflein mit Kirche und Fäuſern. Bald herrſcht in allen Teilen des Schif⸗ les die echte deutſche Weihnachtsſtimmung. Und doch eilen die Gedanken derer, die der Heimat fern ſind, über das Meer hinaus. Die Welt der Erin⸗ nerungen, das Erlebnis froher Kindertage wird wieder lebendig. 6 Leiſe ſteigt die Chriſtnacht über das Meer her⸗ auf. Sicher und ruhig zieht das große Schiff ſei⸗ nen Weg. Geheimnisvoll umrauſchen die Wellen den Bug. In harter Pflichterfüllung ſteht der Seemann am Steuer, der Heizer vor dem Keſſel. Ohne Rückſicht auf Feſttag und ⸗ſtimmung ſchlägt „des Dienſtes ewig gleichgeſtellte Uhr“— See⸗ manns— Weihnachten! Bunte Seitung Unerklärliches Kopfweh. Viele Menſchen leiden an Kopfſchmerzen, ohne daß es ſelbſt genaueſter Unterſuchung ge⸗ länge, die wirkliche Arſache feſtzuſtellen. Der engliſche Arzt Kidd berichtet in der Zeitſchrift „Practicator“ von einem Patienten, der dau⸗ ernd von dumpfen Kopfſchmerzen mit ſchweren nervöſen Krankheitszeichen gequält wurde. Kein Medikament half, obwohl die verſchie⸗ denartigſten Heilmittel angewandt wurden. Auch die genaueſten bakteriologiſchen Unterſu⸗ chungen ergaben keinen Anhaltspunkt. Erſt das Röntgenbild ſchaffte Klarheit. Ein einge⸗ klemmter Weisheitszahn drückte dauernd auf die Wurzel der Nachbarzähne und rief dadurch die Kopfſchmerzen hervor. Der Zahn wurde gezogen, und ſofort war der Patient von allen Schmerzen und Beſchwerden geheilt. Fee des Sozialismus Lady Warwick erzühlt aus ihrem Leben.— Wie ſich die Königin Victoria einen Korb holte.— Ein nicht geſellſchaſtsfähiger Premierminiſter. Es gibt in England viele Ariſtrokraten, die ſich zum Sozialismus bekennen. Zu ihnen gehört auch Lady Warwick, die von Oswald Mosley und ſeinen Anhängern als die„gute Fee des Sozialismus“ bezeichnet wird. Dieſer Tage ſind ihre Erinnerungen erſchienen, die tro ihrem hohen Preis von 18 Schilling rei⸗ ßenden Abſatz finden. Lady Warwick weiß viel zu erzählen, denn ſie iſt ſozuſagen an den Stufen des Thrones aufgewachſen. Sie kennt alle bedeutenden politiſchen Perſönlichkeiten, Konſervative, Liberale wie Arbeiterparteiler, und ſie hat viele von ihnen, die politiſche Fein⸗ de waren, einander nähergebracht. Sie war ſogar dazu auserſehen, einen der Söhne der Königin Victoria, den Prinzen Leopold, zu heiraten. Damals ſtand noch die Autorität der Eltern feſt wie ein rocher de bronce, und die Lady erfuhr von dieſem Heiratsplan viel ſpä⸗ ter, als ihre Mutter, Lady Roßlyn, ohne ſie zu fragen, der Königin Victoria bereits einen abſchlägigen Beſcheid erteilt hatte. Das war viel, denn der Königin Victoria lag dieſes Eheprojekt ſehr am Herzen, und ſie hatte in einem handſchriftlich geſchriebenen Brief bei Lady Roßlyn um die Hand ihrer Tochter an⸗ gehalten. So wurde dem jungen Mädchen das erſpart, was ihre Mutter„die entſetzliche Langeweile des viktorianiſchen Hofes“ zu nen⸗ nen pflegte. In ihren Memoiren finden ſich viel Schwatz und Klatſch, aber auch viel Le⸗ ſenswertes. Am reizvollſten ſind die Seiten, die von Eduard 7. und der Königin Alexandra handeln, die damals noch Prinz und Prinzeſ⸗ ſin von Wales waren. Der neue Geiſt, der ſich zu jener Zeit der Politik bemächtigte, berührte Eduard 7. peinlich.„Nur mit großer Anſtren⸗ gung“, ſchreibt Lady Warwick,„hielt der Kö⸗ nig den Schein der Höflichkeit gegenüber Lloyd George aufrecht, deſſen heftige Reden ihn eben⸗ ſo erſtaunten wie kränkten. Obwohl England bereits zwei Arbeiterregierungen gehabt hat, leugnet Lady Warwick, daß die Labour⸗Party den geringſten Einfluß auf die Anſchauungs⸗ welt einer gewiſſen Schicht der Geſellſchaft aus⸗ geübt hat.„Aber ich ſehe ja meinen Premier⸗ miniſter garnicht!“ ſagte eines Tages König George zu einem Peer, der zu ſeinen Ehren eine Abendgeſellſchaft gab. Es war zur Zeit des erſten ſozialiſtiſchen Kabinetts.„Majeſtät“, antwortete der Herr des Hauſes,„ſolange die Regierung Eurer Majfeſtät ſo bleiben wird, wie ſie jetzt iſt, wird Eure Majeſtät keine Ge⸗ legenheit haben, Eurer Mafeſtät Premiermi⸗ niſter in meinem Hauſe zu ſehen“. —— Aus nah und sern Darmſtadt, 23. Dez.(Oeffentliche Bauſpartaſſe für Heſſen.) Die öf⸗ fentliche Bauſparkaſſe für Heſſen(Abtlg. der Landes ⸗Kommunalbank Girozentrale) in Darmſtadt nahm im hieſigen Rathaus in An⸗ weſenheit einer Anzahl von Bauſparern eine vierte Baugeldzuteilung vor. Zugeteilt wur⸗ den 165 000 Mark an 240 Sparer, ſodaß nun⸗ mehr nach ungefähr zweijährigem Beſtehen der öffentlichen Bauſparkaſſe im ganzen 410000 Mark an 55 Bauſparer ausgelost ſind. Die gute 0 90 11 5 1 Volksſtaat Heſſen ſind tadt, 25. Des,(3% Wehr tseuwerbsleſe in Heſſen) nnch den neue Ec mittlungen des Landesſtatiſpiſchen Amtes die non den Arbeitsämtern anerkanaten Wohl⸗ jahrtserwerbsleſen gegenüber dem Bermonat von 30 983 auf 38 027 am 30. November ge⸗ ſtiegen. Um die gleiche Zeit des Vorfahſres zählte man 19 302 Wohlfahrtserwerbsboſe. Mainz, 23. Dez. 356000 Beſucher des Streſemanun ⸗ Ehrenmals.) Das Streſemann⸗Ehreumal, das in den Win⸗ termonaten wochentags g n bleibt, wird an den Weihnachtsfeiertogen ſowie Neuſahr und den anſchließenden Sonntagen ven 11 bis 16 Uhr geöffnet ſein. Das Ehrenmal war geit ſeiner Einweihung das Ziel von 356 866 Be⸗ Ruchheim, 22. Dez.(Todesſturz von der Leiter.) Der hieſtge, im(ö. Lebensjahr ſtehende Landwirt Jehaun Adolf Sahweldet arbeitete im Anweſen ſeiner Schwester, der Witwe Bär, auf dem Heubsden. Als er mit ſchneeigen Schuhen die Leiter emporſtieg, gt er aus, ſtürzte ab und blieb mit zerſchmetter⸗ ter Schädeldecke liegen. An den Folgen der ſchweren Verletzungen iſt Schneider zwet Stunden nach dem Unfall geſtorben. Landau, 22. Dez.(Zwei Jahre Zu ch't⸗ haus wegen Naddiebſtahls.) In der heutigen Sitzung zer Landauer Strafkammer erhielt der 25 Jahſe alte Dienſtknecht E. Mon⸗ tillon aus Bardelröth eine Zuchthausſtraſe ven zwei Jahren. Er hatte im Auguſt ds. Is. im Banne Dierbach eizem Landwirt, der auf dem Felde arbeitete, am hellen Tage ein dort un⸗ tergeſtelltes Fahrr geſtohlen, net dem er trotz ſofortiger Vetfolgung flüchtete. M. iſt als Fahrraddieb mehrfach rückfällig und ein⸗ ſchlägig bereits erheblich vorbeſt raft. Gerichtszeitung Mainz, 23. Dez. Aufgrund einer Verord⸗ nung des Innenminiſters beſteht in Hefen für Nationalſozialiſten und Kommuniſten ein Ber⸗ bot von Laſtwagentransporten zu politiſchen Zwecken. Ein Kommuniſtenführer aus Fin, then bei Mainz hatte wegen Uebertretung die⸗ ſes Verbotes drei Monate Gefängnis evhalten, weil er bei der Beerdigung von zwei Kommu niſten, die in Groß⸗Gerau bei einem Zufam⸗ menſtoß mit politiſchen Gegnern getötet wor⸗ den waren, einen Laſtwagentransport von Kommuniſten von Finthen nach Groß⸗Gerau leitete, ohne vorher die polizeiliche Genehmi⸗ gung eingeholt zu haben. Gegen den Straf⸗ beſcheid von drei Monaten Gefängnis erhob der Angeklagte Einſpruch. Der Einzelrichter des Mainzer Amtsgerichts kam in der jetzigen Verhandlung zu einem Freiſpruch aus ſolgen⸗ den Gründen: Es ſei nicht zu verkennen, Daß der Laſtwagentransport nicht zu politiſchen, ſondern zu Pietätszwecken erfolgte. Weſter ſei das vom heſſiſchen Innenminiſter gegen Kom⸗ muniſten und Nattonalſozialiſten erlaſſene Verbot von Laſtwagentransporten rechtsun⸗ gültig, weil es den Rechtsbegriffen einer frei⸗ en Republik widerſpreche, einzelne nicht ver⸗ botene politiſche Parteien unter Ausnahmever⸗ bote zu nehmen. Der Staatsanwalt hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Es bleibt ab⸗ zuwarten, wie die höheren Inſtanzen über die Sachlage urteilen werden. —.—— ſchlug. Er jah nicht die toten Schiffe dort hin⸗ ten, deren eines er ſelber in beſſeren Tage oft genug nach Narvik geführt hatte. Mitten in der kalten Regenbö hatte er eine helle Viſton. Wie Menſchen, die dem Hungertod nahe ſind, wirre Träume von herrlichen Tafelgenüſſen haben, o ſah ſich Jean Terbrüggen irgendwo drau⸗ Zen auf den ſieben Meeren an Bord eines guten Schiffes. Sie machten Fahrt. Das Meer atmete in der langen blauen Dünungen des Oſt⸗Monſums. Es war Morgen und ewiger Sommer. Er ſtand auf der Brücke neben dem Kartenhaus. Da erklang ein leichter Schritt auf dem taunaſſen Deck. Er ſah ſich um: es war Antje— jung, mit hellblondem Haar und graublauen Augen. Wie ſtark und froh ihr ſein Herz entgegenſchlug.. Jan Terbrüggen ſchüttelte ſich ſchaudernd; es ſüh aus, als bebte ein Stier und ſchüttelte verwundert den Kopf nach dem empfangenen Todesſtoß. Plötzlich fror ihn. Er ſetzte ſich ſchwerfällig in Bewegung und ging auf die Seeſchleuſe zu. Er taumelte, als ob er betrun⸗ ken wäre. Warum mußte Antje auch hier Stadt bei ihren Verwandien ſein, das alles ſo ſchön ausgemalt: Der Sohn eines auswärtigen „keden gereizt, hatte Steuermann Jan Ter brüggen klar Dec gemacht und dem übermüti⸗ in der wo er vor die Hunde ging? Er grübelte und biß ſich die kalten Lippen wund. Oh, ſie hatten ſich Zum Herbſt hatte er einen Erzdampfer bekommen ſollen zund dann wollten ſie heiraten. Da kriegte der Teufel die Hand ins Spiel. Er, Jan Ter⸗ brüggen, verkrachte ſich auf dem Kontor der Reederei wegen irgend einer an ſich kleinlichen Sache. Er war ein aufrechter Mann und fühlte ſich im Recht. Es kam zu Reibereien zwiſchen ihm u. einem Kontorangeſtellten, der . ohn ein einfluß reichen Rerders war. Durch biſſige, unverdiente Hohn⸗ gen jungen Herrn einen regelrechten Kinnha⸗ ken verſetzt. Folge: kein Schiff und obendrein friſtloſe Entlaſſung aus dem Dienſt der Reede⸗ rei. Ein bißchen grob vielleicht hatte er ſich be⸗ nommen, aber es iſt ſchließlich doch kein Ver⸗ brechen, wenn ein Mann ſeine guten Rechte wahrt. Der Kinnhaken, den er da ausgeteilt hatte, tat Jan auch jetzt noch keineswegs leid; es hatte ihn ſchon immer gewurmt, daß der geſchniegelte Herr mit Antje, wenn auch nur von weitem, ſchön tat. Dieſer Grünſchnabel! Aber dieſes öde Leben, dieſes Nichtstun jetzt— oh, das machte einen Mann mit ſtarkem Be⸗ tätigungsdrang geradezu verrückt. Es wurde Abend. Lichter blitzten durch die Dämmerung. Die Bö war vorübergebrauſt.— Terbrüggen war auf dem alten Schleuſendamm blinkten das grüne und das rote Poſitionslicht einer Harfenbarkaſſe. Gerade ſchlüpfte die Stra⸗ ßenbahn durch den Deichdurchlaß auf die Stadt zu. Jan Terbrüggen murmelte einen Fluch. Nun konnte er zu Fuß in die Stadt gehen. Da fiel ſein Blick nochmals auf die Barkaſſe an der Bootslände. Schwere, ölzeugvermummte Geſtalten ſtapften darauf zu. Einen erkannte et; es war Fokke ten Boer, ſein Kamerad aus der Skagerrak⸗Schlacht; ſie waren zuſammen auf dem Hamburger Vollſchiff Ellinor. Fokle ten um. Da fiel auf dem Schleuſendamm ſtand. eine Nachricht für vic“ n angelangt. Er blieb ſtehen und ſah ſich um. An der Bootstreppe des Binnenfahrwaſſers auf Derflinger an Bord geweſen. Später auch Boer ſtieg ins Boot und ſah ſich ſein Blick auf den großen breit⸗ ſchultrigen Mann, der da in der Dämmerung „„Hallo, Jan“, rief er, was ſtreichſt du hier denn herum: Fahr mit. Ich habe übrigens Jan Terbrüggen ſt wieg zunächſt betrofſen.* Das hatte er nicht vor. mit denen da vom Waſſerſchutz, die ihren guten feſten Poſten be⸗ ſaßen, in die Stadt zu fahren. Eigentlich nicht. „Ja“, rief er rauh, die Steintreppe hinun⸗ ter gehend,„ich fahre mit!“ Das Boot fuhr ab. Jan Terbrüggen ſaß in der Nähe des Motors. Hier war es warm. Jetzt erſt merkte er, wie kalt und durchfroren er war. Die andern rauchten. Es roch ſchwer und ſüß nach„Schwarzen Krauſen“. Unwill⸗ kürlich ſuchte Terbrüggen in ſeinen Taſchen nach der Shagpfeiſe; er hatte jenes Gefühl. das beſonders Seeleuten eigen iſt: man raucht in Geſellſchaft mit. Aber er hatte ſeine Pfeife nicht da. Fokke ten Boer ſteuerte. Niemand ſprach. Sie ſchwiegen einander an, müde und naßkalt vom Dienſt, wie ſie waren. Der Motor puk⸗ kerte wie ein warmes gutes Menſchenherz. Bei den Nordſeewerken gab ten Boer einem der andern das Rad. Dann ſetzte er ſich ne⸗ ben ſeinen Kameraden. „Ich muß dir etwa wichtiges ſagte er. „Leg los“ knurrte Jan. „Haſt du noch immer keine Chance?“ „Nein. Warum?“ „Ich weiß eine feine Gelegenheit für dich. Hör zu.“ Und Fokke ten Boer erzählte ſeinem Freunde etwas, das den verbitterten Mann jäh aufhorchen ließ.„Die Reederei der Ellinor hat ſoeben ein Telegramm geſchickt. Es wurde mir nach draußen zugeſprochen. Ob ich wieder an⸗ muſtern wollte und wo du wärſt. Sie brauchen einen Erſten Steuermann, und ſie wollen dich. Mann, ein neues Schiff und nach Rangoon! Hier hab' ich das Formular“ Amd Fokke zog ein verknülltes Telegramm⸗ mitteilen“, formular aus fort.„ſag in meinem Namen ab. einen guten Poſten, abet du, du muſterſt na türlich an. Bald iſt Weihnachten. Am Tag nac Weihnachten mußt du an Bord ſein.“ Jan Terbrüggen nahm das Formular in die verklammerten Hände. Er war ſtarr von Staunen. Das war doch nicht möglich, dies Antje! ſchoß es ihm durch den Sinn. Und bald iſt Weihnachten! Ein Schiff, eine Chance Großer Gott, nach See, nach See! Er jaß in einer Wolke von neuem Hoffen. Er merkte es nicht, daß Fokke wieder am ſen ſaugten. Er erhob ſich, bog ſich über die Steuerbord⸗Reeling und verſuchte, das Tele⸗ gramm im ungewiſſen Schein der grünen Poſi⸗ tionslaterne zu leſen. Die Buchſtaben tanzten ihm vor den Augen, aber da ſtand es: ſie warteten ſeinen Veſcheid ab Es war nicht dei geringſte Zweifel. Schwerfällig ſank er wieder auf ſeinen Sitzplatz. Sie hatten ihn in Ham burg nicht vergeſſen 5 1 8 14 Das Boot hatte im Binnenhafen feſtge⸗ macht. Die andern wünſchten guten Abend u ſtiegen an Land. Fokke ten Boer löſchte die Lichter aus. Dann ſagte er:„Halle, Mat. Wir gehen auch heim, dünkt mich“ Da erwachte Jan Terbrüggen fer Betäubung. ö f „Fokke! Mann!“ ſagte er und es war wie⸗ der etwas von dem alten ſieghaften Sturm⸗ klang von damals, vor Schiermonnikoog, in ſeiner Stimme.„Das iſt wahrhaftig eine gute Botſchaft zu Weihnachten. Klar, daß ich zu⸗ ſage. Aber willſt du am erſten Feiertag mein Trauzeuge ſein, Kamerad?) „Wird gemacht, Stülrmann“, erwiderte Fokte,„und den Namen der fungen Frau dagen.“ wie aus tie⸗ der Taſche.„Nimm es“, fuhr er b. ich habe ſa Steuer ſtand und daß die andern ihn ſchwei⸗ gend anſtarrten oder verlegen an ihren Pfei⸗ 1 in, ſo ſpät abend in unſeren Kleidern herab⸗ abgehalten wurde. An dieſen weltlichen Freu⸗ eee mehr wert, als ein möglicher Sieg, Weihnachtstag Juimer muß ich mich verſenken Tief beglückt in dieſe Schau: Aus den Tagen, alt und grau, Einer blüht, da alle— ſchenken. Ja, aus haſſendem Gewimmel Notverhaftet, erdenwärts, Einmal wieder pocht das Herz Heimatlich den Schlag zum Himmel. And ein Feſt iſt, weißgewandet, Mild durchſtrahlt vom Lichterglanz, Wo die Liebe hebt den Kranz Hoch, vom Jubelchor umbrandet. Laurenz Kiesgen. Zumal derartige Siege nicht ſelten Pyrr⸗ hus⸗Siege ſind! Vitaminarme Wochen f Wenn die Tage des Weihnachtsfeſtes vor⸗ über ſind, dann iſt gewöhnlich auch das letzte heimiſche Gemüſe, das letzte deutſche Obſt vom Markt verſchwunden. Obſt und Gemüſe ſind aber, wie heute in Deutſchland wohl jede Hausfrau weiß, die Hauptträger der Vitamine, jener Ergänzungsnährſtoffe, deren Fehlen be⸗ ſonders beim Kinde, aber auch beim Erwach⸗ ſenen, allerlei Mangelkrankheiten auszulöſen vermag. Zwar find auch Butter und Milch ne⸗ ben der Kartoffel, die uns auch hier über manches hinweghelfen muß, wertvolle Vita⸗ minſpender, aber ihr Gehalt iſt in den Win⸗ termonaten bei der notwendigen Stallfütterung e ec e e wahrlich nicht allzu erheblich. Dazu kommt. daß Milch und Butter im Winter meiſt recht teuer ſind. Eine wichtige und billige Hilfe ſtel⸗ Abhängigkeiten 5 Man fragt ſich oft, warum handelt ein Menſch ſo und nicht anders, obwohl er doch— wie man genau zu wiſſen glaubt— zu ande⸗ zen Zeiten in gleichen Fällen eben anders ge⸗ handelt haben würde. Des Rätſels Löſung iſt natürlich zumeiſt nur dann zu finden, wenn der Betreffende Aufſchluß über die eigentlichen Gründe ſeines Handelns gibt. 2 Es kann zum Beiſpiel jemand— dieſer Jemand kann ſehr wohl auch eine juriſtiſche Perſon, eine A.G. etwa oder eine Partei ſein— in einer Anlegenheit ein Kompromiß ſchließt, obwohl er ſeiner Poſition dem Kompromiß⸗ partner gegenüber ſehr wohl zur Ablehnung Dieſes Vergleiches imſtande ſein müßte. In then wenigſten Fällen nun wird es ſich bei ei⸗ nem derartigen Verzicht auf die Ausnutzung einer ſtarken Poſition darum handeln, daß ewa Gutmütigkeit oder Mitleid mit einem Sthwächeren die Gründe zum Nachgeben gewe— len ſind. Eine anſcheinend klar für den einen ſprechende Situation kann ſehr wohl in ihren unbekannten Hintergründen garnicht ſo einfach ſtehen, wie der Außenſtehende ſich dies vorſtellt. Wer kann etwa wiſſen, welche perſönlichen der ſonſtigen Bindungen hinter den Kuliſſen noch beſtehen, die des einen Lage ſchwächen, die des anderen aber in einem Maße ſtärken, von dem ſich der Außenſtehende niemals einen Be— Kriff machen kann? f Die meiſten Menſchen ſind Egoiſten, minde⸗ fens ſind ſie es in rein geſchäftlichen Angele⸗ genheiten. D. h. alſo, ſie ſind unter allen Um⸗ ſtüänden auf ihren Vorteil bedacht. Dieſer Vor⸗ teil. den jeder nach beſtem Können wahrzuneh— men ſucht, muß aber nun durchaus nicht im- mer in der Erreichung eines naheltegenden und nach außen hin etwa als entſcheidend er⸗ scheinenden Erfolges liegen. Wo ein Sieg viel⸗ leicht auf die Umwelt ſtarken Eindruck machen würde, kann ſehr wohl ein Kompromiß wirk⸗ jamer und bedeutend günſtiger für den ſonſti⸗ gen Sieger ſein. Die Welt ahnt ja die Zuſam⸗ menhänge, die Verbundenheiten und Verflech⸗ tungen nicht, die zuweilen eine Vereinbarung zuſtande bringen helfen. Das iſt im Geſchäfts⸗ leben ſo, das iſt noch mehr in der Politik ſo. And im perſönlichen Leben, im Verhältnis von Menſch zu Menſch. iſt oft ein Kompromiß. ein len die verſchiedenen Obſtſäfte dar, ſonſt aber kommen im allgemeinen nur noch Apfelſinen und Zitronen als Nothelfer in Betracht. Al⸗ lein, beides ſind ausländiſche Früchte, deren man ſich im Intereſſe der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft nur in möglichſt geringem Ausmaße be⸗ dienen ſollte. Wie vermag ſich da die denkende Hausfrau zu helfen in der„vitaminloſen, der ſchrecklichen Zeit“? Die Antwort darauf lautet: Eßt See⸗ fiſch! Der Seefiſch ſtellt eine billige, ſchmack⸗ hafte, abwechſelungsreiche und noch viel zu wenig gewürdigte Vitaminquelle dar, deren Qualität das ganze Jahr hindurch gleichmäßig gut iſt. Vor allem die zur Volksernährung ge⸗ eigneten, billigen, fetten Fiſche, der Hering, die Sprotte, die Flunder, aber auch Schellfiſch, Kabeljau und Scholle ſind hier zu nennen. Sehr wichtig iſt es zu wiſſen, daß durch Kochen, Braten, Backen, durch Räuchern, Marinieren, wie überhaupt durch alle Arten der Konjer⸗ vierung, die Seefiſche von ihrem Vitaminge⸗ halt nichts einbüßen, Gerade die deutſche Fiſch⸗ Konſerveninduſtrie hat in den letzten Jahren einen weiteren erfreulichen Aufſchwung genom⸗ men und vermag in jeder Beziehung mit aus⸗ ländiſchen Firmen zu konkurrieren. Deshalb ſollten unſere Hausfrauen deutſche Fiſch⸗Kon⸗ ſerven weit mehr als bisher in ihren Küchen⸗ zettel aufnehmen und damit deutſche Arbeit und deutſche Arbeiter werktätig unterſtützen. Dieſen Gedanken hat auch ein vom Reichs⸗ Jeefiſch⸗Ausſchuß veranſtalteter Werbeabend in Berlin beredten Ausdruck verliehen. Mit ſtaunendem Intereſſe hörte man bei dieſer Gelegenheit, daß im Jahre 1930 die Ein⸗ fuhr zubereiteter Fiſche aus dem Ausland nach Deutſchland nicht weniger als rund/ Million Zentner betrug! Es liegt daher nicht nur tm ö geſundheitlichen, ſondern auch im volkswirt⸗ ſchaftlich-vaterländiſchen Intereſſe, wenn wir uns angelegen ſein laſſen, ſtets die der aus⸗ ländiſchen Ware mindeſtens gleichwertigen deutſchen Fiſchkonſerven zu kaufen. 5 „Wozu in die Ferne ſchweifen, Gute liegt ſo nah.“ Für die kommenden„vitaminarmen Wo⸗ chen“ kann man den deutſchen Hausfrauen da⸗ her nur den Rat geben:„Kauft und eßt See⸗ fiſch, kauft und eßt deutſche Fiſchkonſerven! Da⸗ mit werdet Ihr nicht nur der Geſundheit Eurer Familie dienen, ſondern gleichzeitig auch wert⸗ ſeht das Ausgleich auf weitere Sicht, erheblich diet Aus aller welt Geldſtrafen als Sühne für die Unruhen auf Cypern. wib Larnaka, 23. Dez. Aufgrund eines heute veröffentlichten Wiedergutmachungsge⸗ ſetzes werden die Städte und Gemeinden auf Cypern, die ſich an den Unruhen beteiligt ha⸗ ben, mit einer Geldſtrafe von insgeſamt 34 000 Pfund Sterling belegt. Dieſe Strafer werden in Form von Steuern von allen orthodoxen Chriſten mit Ausnahme der Beamten und der Regierungsmitglieder eingezogen werden. Die Stadt Nikoſia, als Hauptherd der Unruhen hat 14 000 Pfund Sterling zu zahlen. Treibendes Wrack geſichtet. wtb Hamburg, 23 Dez. Der engliſche Damp⸗ fer„Somersby“ meldete heute, daß er auf 30,25 Grad Nord und 14.55 Grad Weſt(alſo nördlich der Kanariſchen Inſeln) einen Stahl⸗ motorſchoner treibend geſichtet habe. Das in Seenot befindliche Schiff habe keine Menſchen an Bord gehabt. Schlimme Auswirkungen des Borſig⸗ Suſammenbruches Berlin, 22. Dez. Die Borſig⸗Werke in Ber⸗ lin⸗Tegel haben geſtern, nachdem erſt die ganze Belegſchaft von 2800 Mann entlaſſen war, wiederum 200 Arbeiter eingeſtellt. Mit dieſer Mannſchaft ſollen die dringendſten Auf⸗ träge erledigt werden. Die Leitung des Wer⸗ kes hofſt, bereits Anfang Januar weitere Neu— einſtellungen vornehmen zu können. Einſtwei⸗ len iſt es aber immer noch fraglich, ob die am Donnerstag fällig werdenden Löhne und die am 31. Dezember fällig werdenden Gehälter der Angeſtellten voll ausbezahlt werden kön⸗ nen. Hoffnung iſt vorhanden, aber keine Ge— wißheit. Im übrigen hat die Verwaltung der Firma Borſig Verhandlungen mit dem Wohlfahrts— miniſterium eingeleitet, um den entlaſſenen Ar⸗ beitern den Genuß der Erwerbsloſenunter— ſtützung früher zukommen zu laſſen, als es nach den jetzt geltenden Beſtimmungen zuläſſig iſt. Der Zuſammenbruch der Firma Borſig hat auch die Frage aufgeworfen, was mit den Geldern des Borſigſchen Werk⸗ ſparvereins geſchehen ſoll, die etwa 3 Millionen Mark ausmachen und mit denen die Firma gearbeitet hat. Bei dem Werksſparver⸗ ein der Firma hatten über 1000 Arbeiter der Werke in Tegel ihre Erſparniſſe angelegt. Falls eine Sanierung der Werke nicht erfolgt, müſſen die Arbeiter und Ange⸗ ſtellten auch noch den evtl. Verluſt ihrer Erſparniſſe befürchten, da die Sparein⸗ lagen keinerlei bevorzugte Stellung ge⸗ nießen, ſondern neben den anderen For⸗ derungen rangieren. Die Verwaltung erklärt auf Anfrage, daß die Gelder zwar hypothekariſch auf Grundſtlüccke, Werkanlagen und Maſchinen eingetragen ſei⸗ en; in welchem Maße dieſe Forderungen aber heute realiſierbar ſeien, ſei unſicher. Die Firma hat außerdem noch etwa 600 penſionierte Arbeiter, die eben⸗ falls dem vollkommenen Ruin preisgegeben volle, praktiſche Winterhilfe leiſten. ſind. wenn nicht die Fortführung des Betrie⸗ bes in irgend einer Weiſe ſichergeſtellt wird. Das gleiche gilt für die penſionsberechtigten Angeſtellten des Werkes. Der Zusammenbruch der Firma bedeutet für die Stadtteile Tegel und Reinickendorf eine Tragöd ie. Durch die Maſſenkündi⸗ zung iſt der ganze Vorort Tegel in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen. Faſt jeder Dritte des 38 600 Bewohner zählenden Vororts war wirtſchaft⸗ ſich von den Borſigwerken abhängig. Mit den Angehörigen der Arbeiter ſind mindeſtens 11000 Menſchen exiſtenzlos geworden, von denen der allergrößte Teil in Tegel wohnt. Die Geſchäftswelt des Ortes befürchtet einen ſs ſtarken Rückgang ihres Einganges, daß Zu⸗ ſammenbrüche kaum zu vermeiden ſein wer⸗ den. Der Betriebsrat wird beim Reichsarbeits⸗ miniſter vorſtellig werden, damit Maßnah⸗ men getroffen werden, um den Betrieb nach Reujahr wieder aufzunehmen. Marconk prophezeit Radiobotſchaften nach anderen Sternen. Marconi wurde während eines Aufenthaltes in London von einem Interviewer beſucht, der dem berühmten Erfinder eine Frage vorlegte, auf deren präziſe Beantwortung er kaum gehofft haben mochte. Die Frage lautete:„Wird es möglich ſein, einmal dahin zu gelangen, mit den Sternen in drahtloſe Verbindung zu treten und von ihuen auf demſelben Weg Antwort zu erhalten?“ Ohne auch nur einen Augenblick zu ſchwanken, erwiderte der Erfinder wit aller Beſtimmtheit:„Da ich der Meinung bin, daß die Geſtirne von intelligenten Lebeweſen bewohnt ſind, deren Natur der menſch⸗ lichen ähnlich iſt, vermag ich nicht einzuſehen, weshalb wir uns nicht mit ihnen durch das Mit⸗ tel der Hertzſchen Wellen verſtändigen ſollten.“ „Und glauben Sie“, fragte der Interviewer wei⸗ ter, der auf eine ſo bedingungsloſe Auskunft nicht gefaßt war,„daß wir in dreißig Jahren ſchon ſoweit ſein können?“—„Wir werden auch ſchon früher dahin gelangen können“, war Marconis Antlvort.„Ebenſogut kann es freilich auch viel ſpäter geſchehen“. Wie Baſel den Straßenlürm bekämpft. Die Regierung von Baſelſtadt hat neue Ver⸗ kehrsregeln zur Bekämpfung des Straßenlärms erlaſſen. Nach der neuen Regelung, die in der „Verkehrstechnik“ wiedergegeben wird, kann Fahr⸗ zeugen, die durch ihren eigenen Zuſtand oder durch ihre Ladung(Laſt) ſtarken Lärm verurſachen, von den Polizeiorganen zwiſchen 22 und 6 Uhr das Weiterfahren verboten werden. Motorfahr⸗ zeuge, an denen keine wirkſame Schalldämpfung angebracht iſt, können von der Straße weggewieſen werden. Jede überflüſſige und übermäßige Sig⸗ nalabgabe, beſonders zur Nachtzeit. iſt verboten. Außerdem wird das Polizeidepartement nach Pa⸗ riſer Vorbild ermächtigt, für die Zeit zwiſchen 22 und 6 Uhr den Gebrauch akuſtiſcher Signale zu unterſagen und die ausſchließliche Verwendung optiſcher Signale vorzuſchreiben. Die Hilfsbereitſchaft der Schuhfſirma Carl Fritz& Cie., Kian Der Inhaber der Firma, Herr Carl Fritz, hat zu Weihnachten dem Fürſorgeamt Mannheim 150 Stück Gutſcheine zur Ausgabe an beſonders Bedürftige übermittelt. Dieſe Gutſcheine bewilligen ven Bezug von Mehl oder Backwaren im Betrage don 2.— Mk. per Stück. Die Entnahme kann it jeder Bäckerei Mannheims erſolgen. Die Gutſcheine werden von der Firma an ihrer Kaſſe an die ein⸗ reichenden Bäckermeiſter in bar vergütet. Jãüũüũ y d ã d 5 CCC. VVV ðV/ Abd A vb Haſengaſſen zu, wo 8 zu, wo ſeit Jahrhunderten dte harten Schiffergeſchlechter der Handelsſtadt Wohnen. i 0 Weihnachts⸗ Erinnerungen eines Kindes Es gibt für mich viele ſchöne, herrliche Weihnachtsträume von Krippe, von Chriſt⸗ baum und Kinderſtimmen, von jenem Ueber⸗ ſtrömen der Freude, das uns nur dann zuteil wird, wenn wir uns ſelber ganz vergeſſen ha⸗ ben, um andere zu beglücken. Ja, ich habe ſogar mein Kind unter dem Baume flüſtern hören: Mutti, du biſt liebestoll! Aber das alles kam bist in ſpäteren Jahren. Aus meiner eigenen Jugend habe ich kei⸗ nie ſiße Erinnerungen. Der Irländer hat von allen Menſchen vielleicht am wenigſten Sinn für Feierlichkeiten und ich bin in Irland gebo⸗ zen. Und dann war ich noch dazu ein etwas Aberflüſſiges Familienmitglied, das achte Kind an einer Familie, wo alle ſtiefmütterlich behan⸗ velt wurden. a i Weihnachten war für uns ein Kirchenfeſt wie alle anderen Kirchenfeſte im Jahr. In der Familie war es ein Tag, an dem große Einla- bungen ſtattfanden und ein feierliches Diner den durften wir inſofern teilnehmen, als wir zum Früchtedeſſert nach dem Diner zugelaſſen wurden. Es lag eine gewiſſe Feierlichkeit da⸗ zuſteigen von der Kinderſtube im vierten Stock und uns drunten im feſtlich geſchmückten Saa⸗ le unter die Gäſte zu miſchen. Ich erinnere weichen Teppiche, die vielen Blumen und Lveuch⸗ ter auf mich machten und insbeſondere die mar⸗ mornen Statuen auf den Treppenabl ätzen, vor denen ich im Halbdunkel eine große Angſt hat⸗ te. Aber all dieſe Dinge waren nicht beſonders dazu angetan, dem kindlichen Gemüt das Weih⸗ nachtsgeheimnis näher zu führen. Niemals habe ich in meiner ganzen Kinder⸗ zeit ein Geſchenk zu Weihnachten bekommen. Oder doch. Ein einzigſtes Mal wurde mir ge⸗ gen alle Familienüberlieferungen von einer Patin ein ſchöner Kanarienvogel aus Pappe mitgebracht. Der Vogel war mit kleinen Bon⸗ bons gefüllt und man währte wenigſtens in⸗ ſofern genannte Ueberlieferungen, als man mir ſtrenge verbot, die Bonbons zu eſſen. Ich habe den Vogel lange bewundert und geſtreichelt. Dann habe ich ihn aufgemacht. Weiß und roſa⸗ rot ſchimmerten die niedlichen Bonbons in ſei⸗ nem Innern. Die Verſuchung war groß. Ich widerſtand ſo lange ich konate. Aber endlich ſchloß ich mit meinem Gewiſſen einen Vergleich. Ich nahm die Zuckerln heraus, ſchleckte ſie ab und legte ſie, eins nach dem andern, wieder ſorgfältig hinein. Das konnte man doch nich: „eſſen“ nennen! Aber o wehl man ſtelle ſich den Auftritt vor, als nach einigen Tagen die Bonbon von meiner Mama in feuchtem Zu⸗ ſtande entdeckt wurden! Der ſchöne gelbe Vo⸗ gel wurde mitſamt ſeinem leckeren Inhalt vor meinen unglücklichen Augen ins Feuer gewor⸗ fen und ich als ein kleines Ungeheuer der Ge⸗ e e dein Spotte der Familie preisgege⸗ hen. Als wir im Penſionate dann erfuhren, was Weihnachten für andere bedeute, kamen wir Kinder auf den Gedanken, uns gegenſeitig zu beſchenken. Woher aber dazu die Mittel neh⸗ men? Anſere reichen Eltern dachten, gerade weil ſie reich waren und alles im Ueberfluſſe b deutlich an den Eindruck. den die eld brauchen könnten. Und bei der ſpartani⸗ ſchen Streuge, mit der wir erzogen wurden, wäre es uns auch nicht gegeben worden, wenn wir darum gebeten hätten. Alſo, wie ſich be— ſchenken? Solange wir noch klein waren, be⸗ gnügten wir uns mit lächerlichen Liebeszeichen: eine kunſtgerechte mit Seidenflecken überzogene Zündholzſchachtel; ein Stückchen Kattun, deſſen Muſter wir mit endloſer Geduld zu einem bun— ten Deckchen überſtickten; eine Arbeitstaſche aus farbigen Sammetreſten. Aber mit den Jahren wurde die Frage immer kritiſcher, be⸗ ſonders für uns jüngere Geſchwiſter. Die älte⸗ ren waren nun erwachſen und verfügten über genügend Mittel, um beſcheidene Geſchenke zu kaufen. Nach langem Nachdenken kam ein Kriegs⸗ plan zuſtande. Wir hatten in der Schule ſchöne Klaſſikerausgaben als Preiſe erhalten. Sie wa⸗ ren unſer allereigenſtes Eigentum. Wenn wir ſie verkaufen und uns ſo Geld verſchaffen könnten? Wir wußten von unſeren Brüdern, daß längs des Flußquais ein lebhafter Handel in antiquariſchen Büchern getrieben wurde. Wir hatten noch vier Tage bis Weihnachten. Gegen Abend, als unſere Mama im Wagen ausgefahren war, um Beſuche oder Beſargun⸗ gen zu machen, ſchlich ſich bald die eine, bald die andere von uns auf das Elternzimmer, ent⸗ wendete raſch einen altmodiſchen Hut und Mantel aus Mutters Kaſten und zog kichernd mit der Beute davon. Eine Viertelſtunde ſpäter verließ eine dicht verſchleierte Geſtalt das Haus. Mit wilder Abenteuerluſt ſchlich man ſich auf den Büchermarkt. Es geſchah, daß die eine von uns, als ſie in dieſem Aufzuge über die Straße eilte, von der vornehmen Kutſche der Mutter beinahe überfahren wurde, während die andere dem Vater begegnete, als er im unten, nie daran, daß wir Taſchen⸗ ner wichtigen Sitzung herauskam. Aber man wurde nicht erkannt. Und jedes Riſiko war uns gleichgültig, wenn wir nur die Mittel auf⸗ treiben konnten, um zu Weihnachten unſere Lieben zu beſchenken. Dies gelang uns auch. Wir fanden unter den Buchhändlern wahre Freunde, gutherzige Irländer, welche Mitlekd empfanden für die armen Damen, denen es an⸗ ſcheinend ſo ſchlecht ging. Sie ahnten nicht, die guten, daß hinter den ſchäbigen ſchwar⸗ zen Schleiern unartige Backfiſchgeſichter blüh⸗ ten. Wir haben unſere Bücher gut verkauft. Mit dem unerhörten Reichtum von zehn oder fünfzehn Mark in der Taſche konnten wir jauchzend nach Hauſe ziehen. Da gab es dann auf unſerm Zimmer die erſte große Weihnachtsfeier meines Lebens. Annette Raybould. Trier, 23. Dez.(Irrfahrten eines franzöſiſchen Offiziers.) Das hieſi⸗ ge Schöffengericht verhandelte geſtern gegen einen aus dem Elſaß ſtammenden 24 Jahre alten ehemaligen franzöſiſchen Offizier na⸗ mens Gaite. Dieſer hatte während der Be⸗ ſatzungszeit in Trier geſtanden und war dann nach Afrika verſetzt worden. Dort deſertierte er und flüchtete über Spanien nach Deutſch⸗ land. Hier ließ er ſich 1931 in Düſſeldorf ei⸗ nen Einbruch zu Schulden kommen, deſſentwe⸗ gen er vier Monate Gefängnis erhielt. Nach Verbüßung dieſer Strafe wurde er ausgewieſen und kam wiedet nach Frankreich. Hier fälſchte er ſeinen Paß, worauf er nach Deutſchland zu⸗ rückkehrte. In Triet unterſchlug er eine Schreibmaſchine und fälſchte zwei Auftrags⸗ Zulindet mit befriedigter Miene aus irgend ei⸗ ſcheine. Wegen dieſer Straftaten erhielt er nunmehr fünf Monate Gefängnis. a