um Ausschank gelangen offene Getränke einschl. Bier. de ende seg 8 tag Abend, ½ 9 Uhr, im„Karpfensaal? zur letzten Aufführung. Eintritt pro Person 30 Pfg. e eee 1 fler laden Wir die Viernheimer Einwohnerschaft freundlichst ein. Volkschor Mernheim. Mn, Junnlusemtlflin N Dienstag Abend 9 Uhr Verſammlung der Oberabteilung (Alle über 17 Jahre.) u Donnerstag der Unterabteilung im Freiſchütz. Kein Ausſchank. Die Beſchlüſſe der Vorſtandsſitzung liegen ab Montag beim techn. Lei⸗ ter zur Einſicht offen. Die Mitglieder der DK. werden gebeten, die Wahlvorſchäge bei dem Hochw. Herrn Präſes einzureichen. Nach Eröffnung der Wahlverſammlung können Vorſchläge nicht mehr ge⸗ macht werden. Der Vorſtand. Central. Film-Falast Samstag, Sonntag u. Montag Der herrliche Operetten⸗Tonfilm⸗ Schlager Gin D. IL. S. Nlin * 0 e br ind baut REAR AN%% Ein echter Wiener Tonfilmſchlager in 11 köſtlichen Akten. Mit der großen Be⸗ ſetzung: Charlotte Susa, Sretl Iheimer. Ernst Verehes, Betty ird, Adele Sandrock. 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Tanz beehren wir uns, unsere Mitglieder, Ehrenmitglieder und Angehörige ergebenst einzuladen. Kameradschaftlichen Gruß: Der Vorstand. h U cd n Offene Weine! Offene Weine NB. jedes Mitglied darf eine Dame frei einführen. Jede weitere Person O. 50 Mk. Eintritt! Mitgliedskarte ist an der Kasse vorzuzeigen. Beginn: 8 Uhr abends. 1 iernheimer Anzeiger (lernhelmer Tageblatt— Siernheimer Nachrichten) Viernh eimer Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und 10 Mk. i ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, Halbjahr 1 a ee der.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſt Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Feiertage.— Bezugspreis monatl. ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ e u. beim Zeitungsträger rnſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 8 Hugenberg und die Verlängerung der Amtsdauer Hindenburgs. enb. Ratibor, 10. Jan. Auf dem Kreispar⸗ teitag des Kreisvereins Ratibor⸗Land der Deutſchnationalen Volkspartei führte der ſtell⸗ vertretende Reichsparteiführer Dr. von Winter⸗ feld⸗Berlin u. a. aus, die Beſprechung zwiſchen Hitler und Hugenbereg ſei noch nicht beendigt und werde morgen vormittag fortgeführt. Zum Standpunkt Hugenbergs und der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei zu einer Verlängerung der Amtszeit des Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg erklärte Dr. von Winterfeld aufgrund ſeiner Unterhaltung von heute vormittag mit Geheimrat Hugenberg, daß die Deutſchnationa⸗ len der Anſicht ſeien, den Reichspräſidenten habe nach der Verfaſſung das deutſche Volk und nicht der Reichstag zu wählen. Die Deutſch⸗ nationale Volkspartei könne einer Verlänge⸗ rulng der Amtszeit nicht zuſtimmen, und man müſſe ſich ſchon jetzt mit dem Gedanken vertraut muchen, daß im Frühjahr die Reichspräſiden⸗ tenwahl durchgeführt werden müſſe. enb. Berlin, 10. Jan. Wie wir erfahren, hat die Beſprechung, die heute mittag zwiſchen dem Kanzler und Geheimcat Hugenberg ſtattfand, 1½ Stunden gedagerr. Ein braktiſckes Ergebnis hat ſie noch nicht erbracht. Tr. Hugenberg hat ſich wohl im weſentlichen darauf beſchränkt, eine Reihe von Fragen zu ſtellen, die naturgemäß in erſter Linie das aktuelle Problem der Verlängerung der Amtszeit des Reichspräſidenten von Hindenburg betrafen, ſich aber darüber auch auf die Geſamt⸗ politik der Reichsregierung erſtrecken. Dieſer in⸗ formatoriſche Charakter der Unterredung war ja ſchon dadurch bedingt, daß die Organiſationen, die in der„nationalen Oppoſition“ zuſammengeſchloſ⸗ ſen ſind, erſt am morgigen Montag nachmittag eine gemeinſame Sitzung haben werden, in der ihre Auffaſſung endgültig geklärt werden ſoll. Nach dieſer Sitzung wird die Antwort an den Kanz⸗ ler ergehen, und zwar, wie jetzt auch in national⸗ ſozialiſtiſchen Kreiſen verlautet, vorausſichtlich ſchriftlich. Ob ſie gemeinſam erteilt wird, oder ob die einzelnen Faktoren getrennt für ſich antworten werden, ſteht noch dahin. Es wird aber verſichert, daß auch bei getrennter Antwort derſelbe ſachliche Inhalt anzunehmen ſei.— Inzwiſchen iſt nun ja bekannt geworden, daß der parlamentariſchen Lö⸗ ſung des Problems auf der Rechten ſtarke Beden⸗ len entgegengeſetzt werden. Man ſpricht in dieſen Kreiſen deshalb jetzt von der Möglichkeit, daß die Antwort auf eine Volksabſtimmung hinauslaufen könnte, die dasſelbe Ergebnis haben würde. 7* Ueber die Verhandlungen am Samstag lie⸗ gen noch folgende Meldungen vor: Berlin, 9. I. Die Gaupreſſeſtelle der NS DAP, teilt mit: Die heute von 3 bis 5,30 Uhr ſtatt⸗ gehabten Beratungen zwiſchen dem Führer der NSDAP., dem Führer der Deutſchnationalen und anderen Herren der„Nationalen Oppoſiti⸗ on“ haben einen poſitiven Abſchluß noch nicht gefunden und werden heute und morgen fort⸗ geſetzt werden müſſen, ſo daß früheſtens am Montag nachmittag eine Entſcheidung getrof.⸗ fen werden dürfte.. Dp. für ein verbleiben hindenburgs Berlin, 9. 1. Der Preſſedienſt der DVP. teilt mit: Reichskanzler Dr. Brüning hat den Par⸗ teiführer der DVP., Reichstagsabgeordneten Dingeldey, heute nachmittag zu ſich gebeten, um mit ihm die innen⸗ und außenpolitiſche Si⸗ tuation zu beſprechen. Im Verlaufe dieſer Unterredung erklärte Dingeldey, daß die DVP. ſelbſtverſtändlich die Erhaltung der Präſident⸗ ſchaft des Reichspräſidenten von Hindenburg a als oberſtes Ziel betrachte. Maedonald über Lauſanne witb. London, 11. Jan. In einem Inter⸗ view bemerkte Mac Donald mit Bezug auf Dr. Brünings Erklärung zur Neparationsfrage, Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 11. Januar 1932. Wahrſcheinlich im Frühjahr doch Reichspräſidentenwahl Derfaſſungsrechtliche Bedenken der Rechten— Entſcheidung heute zu erwarten daß die Politik und der Standpunkt der eng⸗ liſchen Regierung nur am richtigen Platz und zur richtigen Zeit bekannt gegeben werden könnten. Vor der Hand könne geſagt werden, daß in Anbetracht der wirtſchaftlichen Lage, wie ſie durch den Bericht der Sachverſtändigen dargetan worden iſt, und in Anbetracht der innerpolitiſchen Probleme Deutſchlands es nicht unwahrſcheinlich ſei, daß irgend eine ſolche Er⸗ klärung, wie die Dr. Brünings auf der Lauſan⸗ ner Konferenz gemacht werden würde. Die Tatſache, daß ſie bereits abgegeben worden iſt, mache jene Konferenz noch notwendiger denn je. Denn es ſei unmöglich, die Dinge ſo zu laſ⸗ ſen, wie ſie ſind. Die gegenwärtige Lage ſei das Ergebnis internationaler Abmachungen u. eine internationale Konferenz ſei deshalb nö⸗ tig, um ſich mit ihr zu befaſſen. Deulſche Schrille wegen der neuen Oplantenausweiſungen Berlin, 9. 1. Wegen der Ausweiſungen von 70 Optantenfamilien aus dem Korridorgebiet hat der deutſche Generalkonſul in Thorn be— reits Schritte bei dem Woiwoden unternommen und darüber nach Berlin berichtet. Der Bericht des Generalkonſuls liegt gegenwärtig dem Aus⸗ wärtigen Amt zur Prüfung vor. Wenn die Prüfung abgeſchloſſen iſt, werden deutſcherſeits weitere Schritte unternommen werden. In Indien wenig Neues Delhi, 9. 1. Der interimiſtiſche Vorſitzende des Indiſchen Kongreſſes Anſari iſt zu ſechs Mona⸗ ten Gefängnis verurteilt worden. * Cawnupur, 9. 1. Wegen einer Verſchwörung gegen die Regierung wurde der Führer der indiſchen Kommuniſten Roy, zu 12 Jahren Verbannung mit Zwangsaufenthalt verurteilt. Das Vermögen des Indiſchen Nationalkon⸗ greſſes bleibt unangetaſtet. Vombay, 9. 1. Die Regierung hat angeord— net, daß das Vermögen des Nationalkongreſ— ſes, das ſich auf mehrer tauſend Pfund Ster- ling beläuft, nicht angetaſtet wird. die Aufnahme der amerikaniſchen Nole in Japan Tolio, 9. 1. Die amerikaniſche Note wegen der Mandſchurei iſt im Außenminiſterium und in der Preſſe ſehr kühl aufgenommen worden. Man erklärt, die Note halte mit ihrer Beru⸗ fung auf den Kelloggpakt an der Fiktion der politiſchen und adminiſtrativen Einheit Chinas unter Einſchluß der Mandſchurei feſt. Dieſe Einheit habe tatſächlich ſeit Tſchangtſolin nie mehr exiſtiert, da die Mandſchurei immer nur nominell der Nankingregierung unterſtand. Obendrein ſei die Verdrängung Tſchanghſueh⸗ liangs und ſeiner Organe aus der Mandſchurei urſprünglich von Japan nicht beabſichtigt ge⸗ weſen. Sie habe ſich vielmehr erſt während der letzten Monate infolge der Weigerung der Chi⸗ neſen, den Konflikt durch direkte Verhandlun⸗ gen zu erledigen und infolge der fortgeſetzten antijapaniſchen Agitation der inzwiſchen in ſich zuſammengebrochenen Mukden-Behörden zwangsläufig ergeben. Die lippeſchen Gemeinderats⸗ wa hlen Schwere Verluſte der Sozialdemokraten und der Mitte— Zunahme der Extremen witb. Detmold, 11. Jan. Die lippeſchen Ge— meinderatswahlen ſind im allgemeinen ruhig ver— laufen. Lediglich in Schötmar kam es im Anſchluß an eine nationalſozialiſtiſche Verſammlung zwi— ſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten zu einer Schlägerei. Dabei wurden ein National- ſozialiſt und ein Kommuniſt verletzt. Die Wahl— beteiligung war äußerſt ſtark. Ergebniſſe: Detmold: Zentrum 423 (450) Stimmen, Volksdienſt 670(622), Kriegs- beſchädigte 302(552 bei Stadtverordnetenwahlen von 1928), Kommuniſten 797(431), Sozialde⸗ mokraten 1354(2370), Beamtenliſte 597(—), Staatspartei 188(616), Deutſche Volkspartei 683(1280), Deutſchnationale 959(879), Na⸗ tionalſozialiſten 2852(2152). ſowie auch der Deutſchnationalen wtb. Detmold, 11. Jan. Nach dem Ergebnis der Kreistagswahlen im Kreiſe Detmold verteilen ſich die Mandate wie folgt: Sozialdemokraten 8, Deutſchnationale 2, Bür- gerliche Liſten 3, Zentrum 0, Evangeliſcher Volks— dienſt 1, Nationalſozialiſten 7, Neutrale Liſte 0, Kommuniſten 3. Geſamtzahl der in Lippe abgegebenen Stim— men einſchließlich der kreisfreien Städte: Sozial— demokr. 25 396(letzte Reichstagswahl 30 142), Deutſchnationale 8616(7263), Bürgerliche Liſte 13 237(—), Zentrum 2282(2648), Evangeli⸗ ſcher Volksdienſt 3259(5023), Nationalſoziali— ſten 28 442(20 520), Kommuniſten 9570 (5867) Stimmen. Nach 144 Stunden lebend geborgen Sieben Opfer des Gebirgsſchlags auf Karſten⸗Sentrum gerettet wtb. Beuthen, 10. Jan. Das Ober⸗ bergamt teilt mit: Die Rettungsarbeiten auf der Karſten⸗ Zentrum⸗Grube haben den hocherfreulichen Erfolg gehabt, daß von den durch einen Gebirgsſchlag verſchütteten 14 Bergleuten nach ſechs Tagen ſieben Leute lebend ge⸗ borgen worden ſind. Die Geretteten ſind verhältnismäßig wohlauf, wenn auch zum Teil recht ſchwach. Nur zwei von ihnen ſind äußerlich verletzt. Das Schickſal der übrigen Verſchütteten iſt noch ungewiß, doch iſt mit dem Tode der meiſten zu rechnen. Die Bergungsarbei⸗ ten ſind äußerſt ſchwierig. Sie konnten den erteichten ſchönen Erfolg nur haben, weil alle Leute unter Nichtachtung ihres Lebens ihr äußerſtes getan haben, um zu ihren verſchütteten Kameraden vorzu⸗ dringen. Die Bergungsarbeiten gehen mit aller Kraft weiter. Als ſich heute kurz nach 16 Uhr in Beuthen wie ein Lauffeuer das Gerücht verbreitete, daß auf der Karſten⸗Zentrum⸗Grube die am ver⸗ gangenen Montag Verſchütteten noch am Le⸗ ben ſeien, ſetzte ſofort eine wahre Völkerwan⸗ derung nach der etwas außerhalb des Stadt⸗ gebietes liegenden Grube mit allen möglichen Fahrzeugen ein. Auch vor dem Knappſchafts⸗ lazarett ſammelten ſich große Menſchenmengen an, um Näheres über dieſes Gerücht zu erſah⸗ ren. Wenige Minuten ſpäter ſammelten ſich auch ſämtliche Sanitätswachen der Stadt vor den Toren der Grube, um die Aufgefundenen 49. Jahrgang ſo ſchnell wie möglich den Lazaretten zuzufüh⸗ ren. Als jedoch bekannt wurde, daß die Ber⸗ gungsarbeiten noch einige Zeit in Anſpruch nehmen werden. fuhren die Wagen zunächſt wieder in die Stadt zurück. Der Bevölkerung hat ſich nach der Beſtätigung der Nachricht über die Aufnahme der Verbindung mit ſieben der Verſchütteten eine begreifliche Erregung bemächtigt. Dieſe Wendung der Dinge bildet das allgemeine Geſprächsthema Auch im übri— gen Oberſchleſien hat die ſofort weiter gelei⸗ tete Nachrichten Erſtaunen und Freude aus⸗ gelöſt. * witb. Beuthen. 11. Jan. Bei den zwei im Lazarett befindlichen geretteten Beraleuten Klubowſki und Ludwig haben ſich die Verler⸗ zungen nur als Fleiſchwunden herausgeſtellt. Die beiden noch unter Tage befindlichen Geret⸗ teten haben Knochenbrüche erlitten und kön⸗ nen infolgedeſſen nur mit großer Schwierig- keit in Sicherheit gebracht werden. Der eine von dieſen beiden Verletzten iſt der Hauer Marek. Die letzten der ſieben Beuthener 90 Bergleute geborgen. wtb. Beuthen, 11. Jan. Die beiden letzten der im Laufe des Sonntags auf der Karſten⸗ Zentrum⸗Grube aufgefundenen, noch lebenden Verſchütteten. der verheiratete Füller Paul Nowak aus Beuthen und der ledige Förder⸗ mann Willi Marek aus Beuthen ſind ins Knappſchaftslazarett eingeliefert worden. No⸗ wak iſt mit leichten Fleiſchwunden, und Marek mit leichtem Beinbruch davongekommen. * Ueber die glücklichen Umſtände, die zu der Auffindung der ſieben Beraleute geführt ha⸗ ben, erfahren wir, daß ſie ihr Leben dem Weiterarbeiten der Friſchluftzufuhr zu ver⸗ danken haben. Das über ihnen zuſammen ge⸗ brochene Geſtein bot ihnen noch einen engen Anterſchlupf. Die geretteten Beuthener Beraleute berichten... wib. Beuthen, 11. Jan. Ueber den Hergang der Rettung der ſieben auf Karſten-Zentrum von den 14 eingeſchloſſenen Bergleuten erfahren wir u. a. folgendes: Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr kam der Boh— rer der Rettungsmannſchaften plötzlich in einen lee— ren Raum. Dieſe Tatſache wirkte auf die Mann⸗ ſchaft wie ein elektriſcher Schlag, denn ſie bedeu⸗ tete, daß die Strecke dahinter nicht zerbrochen war. Das entſtandene Bohrloch wurde mit größter Vor⸗ ſicht erweitert und man hörte albsald auch Klopf— zeichen, die ſofort erwidert wurden. Als die Oeff— nung groß genug war, wurde in ſie hineingeleuch— tet. Zu aller Erſtaunen und zur freudigen Ueber— raſchung ſah man fünf Bergleute eng aneinander gekauert ſitzen. Der Held der Eingeſchloſſenen iſt der 30 Jahre alte Rohrleger Slama, deſſen Humor und Energie die Kameraden vor dem Aeußerſten bewahrt hat und der immer wieder aufmunterte. Wie die Geretteten erzählen, haben ſie von Brotreſten gelebt und ihren Durſt geſtillt, indem ſie das ſich an dem Kaltpreßluftrohr infolge der Untertagehitze bildenden Schweißwaſſer der Reihe nach ableckten. Wie ſie weiter erzählen, ſind ſie bei dem Gebirgsſchlag zunächſt zerſtreut worden. Einer hat dann immer nach den anderen geſucht, bis ſie endlich zu ſieben beiſammen waren. In den erſten fünf Stunden waren ſie ohne Licht. Dann fanden ſie durch einen glücklichen Umſtand Streichhölzer und noch etwas Karbid, das ſie mit äußerſter Sparſamkeit benutzten. Sie wußten ganz genau, daß heute Sonntag war. Das erſte, was die Geretteten verlangten, wa⸗ ren Zigaretten; ſie wurden ihnen ſofort gegeben. Gleichfalls verlangtes Getränk wurde nur nach ärztlicher Anordnung mit größter Vorſicht und ſchluckweiſe verabreicht. 90 Von einer 100 Meter langen Strecke ſind nach den bisherigen Feſtſtellungen durch den Gebirgs⸗ ſchlag etwa 60 Meter zu Bruch gegangen. Die zu den Geretteten vorgetriebene Stoßſtrecke durch die Kohle war nur 1,50 Meter hoch und 1 Meter breit. Von den anderen Verſchütteten können die Geretteten nichts ſagen, da ſie von dieſen keine Le⸗ benszeichen bemerkt haben. 1 nah und Jern Bensheim.(Ein⸗ und Ausbrecher Kehl an der Arbeit.) Der bekannte Ein⸗ und Ausbre⸗ cher Kehl, der wegen ſeines jugendlichen Al⸗ ters in einer Erziehungsanſtalt untergebracht war, iſt dort ausgebrochen. Seit dieſer Zeit mehren ſich die Einbrüche und Diebſtähle in unſerer Gegend ganz gewaltig, ſodaß mit Be⸗ ſtimmtheit angenommen wird, daß Kehl wie⸗ der an der Arbeit iſt. Bereits in den letzten Tagen war ein größeres Aufgebot von Schu⸗ po und Kriminalpolizei unterwegs, konnte aber den Ausbrecher noch nicht ausfindig ma⸗ chen. Neuſtadt i. Schw.(Erfroren.) Vor einigen Tagen wurde im Walde bei Schollach die 28 Jahre alte frühere Gaſtwirtin Frau Hör tot aufgefunden. Frau Hör iſt erfroren. In einem Zuſtand geiſtiger Verwirrung in den ſie durch mißliche Familienverhältniſſe geraten iſt, irrte die Unglückliche planlos im Walde umher, bis ſie den Tod fand. Stetten a. k. M.(Tot aufgefunden.) Der ſeit dem 20. Dezember vermißte 18jährige Landwirtsſohn Moritz Klett wurde nach lan⸗ gem Suchen in der Nähe von Thiergarten er⸗ hängt aufgefunden. Schwermut ſcheint die Ur⸗ ſache des Selbſtmordes n een. Kirrlach(Amt Bruchſal).(Erſtickt aufgefun⸗ den). Der 23jährige Sohn Oskar des Küfer⸗ meiſters Senger wurde erſtickt im Bette aufge⸗ funden. Der junge Mann litt an epileptiſchen Anfällen und hat bei einem ſolchen Unfall den Tod gefunden, Trier.(Sturmſchäden.)) In der letzten Sturmnacht wurden bei dem Vorort Ehren durch die Gewalt des Sturmes über 100 große und viele kleinere Bäume auf dem Kahn eines Berges aus den Wurzeln geriſſen und mit vie⸗ len 100 Kubikmeter Erdmaſſe ins Tal geſchleu⸗ dert. Hier ſperrten ſie die Fahrſtraße. Im Laufe des geſtrigen Tages wurde das Hinder⸗ nis notdürftig durch Arbeiter beiſeite geſchafft. Mutterſtadt.(Wilderer verhaftet). Wegen Jagdvergehens im Walde bei Mutterſtadt wur⸗ den zwei verheiratete Fabrikarbeiter von Mundenheim feſtgenommen und in das Amts- gerichtsgefängnis eingeliefert. Germersheim.(160 Pfund Fiſche geſtohlen). Nachts wurde im Banne Lingenfeld ein größe— rer Fiſchdiebſtahl ausgeführt. Die Diebe ſtah⸗ len aus einem im Rhein am Ufer liegenden Fiſchkutter einen Zentner Hechte und 60 Pfund Schleien. Geldern.(Spiel mit der Schußwaffe). Der 17 Jahre alte Maurerlehrling Karl Hof be⸗ ſchäftigte ſich unvorſichtigt mit einem gelade⸗ nen Flobertgewehr, bis dieſes ſich entlud und die Kugel dem unvorſichtigen jungen Mann in den Leib drang. Schwer verletzt wurde er nach der Klinik verbracht. Goslar.(Schwefelleitung vom Sturm zer⸗ ſtört.) Auf den Unterharzer Stanz⸗ und Hüt⸗ tenwerken in Oker wurde die Schwefelleitung über die Staatsſtraße von Oker nach Bad Harzburg in einer Länge von 75 Metern und 80 Zentimetern Durchmeſſer durch orkanarti⸗ gen Sturm zerſtört. Schwere Gitter⸗ und Ei⸗ ſenträger durchſchlugen das Dach der Betriebs- gebäude und beſchädigten die Stromleitung des Werkes, ſo daß ein Teil der Arbeits⸗ räume außer Betrieb geſetzt wurde. Der Scha⸗ den geht in die tauſende Mark. Die Staats⸗ ſtraße wurde geſperrt, da ſich Säure und flüſ⸗ ſiger Schwefel auf die Straße ergoſſen. Perſo⸗ nen ſind nicht verletzt. 5 Das Medalllonbid Noman von Anny v. Panhuis. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) 41. Fortſetzung. Als ſie noch hofften, es könne ihnen viel⸗ leicht gelingen, da wußte es Verena ſchon, es ging mit ihr zu Ende. Sie wußte es mit jener unfehlbaren hellſeheriſchen Sicherheit, die Kranke zuweilen ſchon auf die letzte Stunde vorbereitet, wenn der Arzt dieſen Gedanken oft noch weit von ſich abweiſt. Und als ſich Verena klar darüber war, daß es mit ihr zu Ende ging, bat ſie Heinz an ihr Bett und ſchickte die Krankenpflegerin hinaus. Heinz kam. Ihm ſchien, Verena ſah wohler aus als in den vergangenen Tagen. Er freute ſich darüber und ſagte es ihr. „Nun wirſt du bald wieder geſund werden, die Aerzte ſind heute ſehr optimiſtiſch“, ſprach et.„Ich bin froh, denn ohne dich ſind die Tage endlos, Verena. Ich bin an dich gewöhnt wie ans Brot. Eile dich mit dem Geſundwer⸗ den, Liebſte, du ſehlſt dem Vater und mir überall.“ 5 Sie lächelte erzwungen. ö „Setze dich hier neben mich, Heinz, und ſet, bitte, nicht traurig über ſagen möchte“, ſagte Verena. Er ſah ſie betroffen an, und ihm fiel auf, wie eingeſunken ihre Schläfen waren. Sein Herz klopfte ganz dumpf vor Bangen. Er ſetzte lich, nahm Verenas Rechte und ſtreichelte ſie. „Was willſt du mir denn ſagen, Lieb?“ Ihr Lächeln blieb um ihre Lippen liegen.. das, was ich dir „Nürnberg.(Rieſenunterſchlagungen eines Generalagenten.) Gegen den verheirateten 60⸗ jährigen Generalagenten der Bayeriſchen Hy⸗ otheken⸗ und Wechſelbank München, Hans Oß⸗ ann von hier, iſt ſeitens der Staatsanwalt⸗ ſchaft ein Ermittlungsverfahren wegen Unter⸗ ſchlagung eingeleitet worden. Die Erhebungen ſind im Gange. Oßmann hat von einer Reihe von Geſchäftsleuten, Freunden, Jagdkollegen und Privaten größere Geldbeträge zur Be⸗ ſchaffung von Wertpapieren, z. T. auch al. Treuhänder, ausgefolgt erhalten und dieſe für ſich verbraucht. Es handelt ſich um einige hunderttauſend Mark. Daß es ſich bei den Be⸗ trogenen lediglich um Geſchäftsfreunde han⸗ delt, wie urſprünglich angenommen wurde, ſcheint ausgeſchloſſen. ODßmann wurde verſchie⸗ dentlich verklagt. Es ergingen Urteile, auf Grund deren verſchiedentlich Mobiliarpfän⸗ dungen und Pfändungen von Außenſtänden vorgenommen wurden. (Stetten a. k. M.(Bei einem Zimmerbrand erſtickt.) Im Hauſe des Landwirts Joſef Straub entſtand ein Zimmerbrand, dem leider ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Durch die ſich entwickelten Rauchgaſe erſtickte der im Schlafzimmer nebenan liegende 72jährige Va⸗ ter des Beſitzers Anton Straub, noch ehe der Brand rechtzeitig entdeckt war. Der Brand ſoll vom Backofen aus ſeinen Anfang genom⸗ men haben. Bad Kiſſingen.(Dreifacher Selbſtmord.) In der Nacht zum Donnerstag nahmen ſich hier in der Villa Gleißner die drei Geſchwiſter Fe⸗ derlein, ein Bruder und zwei Schweſtern, in den 60er Jahren das Leben. Sie haben ſich mit Gas vergiftet. Aus hinterlaſſenen Briefen iſt zu entnehmen, daß ſie an eine Beſſerung der gegenwärtigen Verhältniſſe, insbeſondere weshalb ſie in den Tod gingen. 4 N Von links nach rechts: Amtsgerichtsrat mommen werden mußte. Dutlach.(Anhängerfahrer tödlich verun⸗ glückt). Nachts iſt der Beifahrer Chriſtian Walz zwiſchen Edesheim und Walsheim bei Landau tödlich verunglückt. Walz, der den Anhänger eines Laſtzuges der Nähmaſchinenfabrik Gritz⸗ ner bediente, ſtürzte während der Fahrt von dem mit Holz beladenen Gefährt herunter, ge⸗ riet unter die Räder und wurde völlig zer⸗ malmt. f 0. 102 Schwenningen.(Aus beträchtlicher Höhe zu Tode geſtürzt.) In dem neuerſtellten Keſſel⸗ haus der Stuttgarter Milchverſorgung, G. m. b. H., fanden Arbeiter die Leiche eines Man⸗ nes mit einer ſchweren Kopfwunde. Es han⸗ delte ſich um den Eiſenkonſtrukteur Jakob Hal⸗ ler aus Schwenningen, der offenbar, bevor die Arbeiter ihren Dienſt antraten, im Keſſelhaus auf eine Leiter geſtiegen und dabei durch Sturz aus 6 Meter Höhe verunglückt war. ö Gmünd.(Abſturz beim Segelflug.) Bei den Flugübungen der Gmünder Fliegergruppe auf dem Kalten Feld ſtürzte ein Segelflugzeug aus etwa 30 Meter Höhe ab und wurde zertrüm⸗ mer. Der Flieger, ein etwa 20jähriger, hier beſchäftigter Mann von auswärts, brach da⸗ bei den rechten Unterſchenkel. Er wurde von ſeinen Kameraden zur Straße auf der Paßhöhe getragen und von dort mit dem Sanitätsauto ins Spital überführt. Freudenſtadt.(Ertrunken.) Die 58 Jahre alte Babette Frick von Reinerzau, die in Freu⸗ denſtadt vorübergehend ihren Wohnſitz hatte, kam auf tragiſche Weiſe ums Leben. Sie 4 am Montagabend nach Reinerzau gefageen, um an einer Hochzeit teilzunehmen. Beim Heimweg, für den ihr ein Licht angeboten wurde, das ſie jedoch nicht mitnahm, iſt ſie in der Dunkelheit von der Brücke abgekommen der politiſchen, nicht mehr glauben konnten, Das Callmette⸗Gericht verhandelte führer Pätwo, Rechtsanwalt Gieſener, Oberſtaatsanwalt Dr. Lienau. Der Lübecker Calmette⸗Prozeß wurde am 8. Januar für einen Tag nach der Reichs⸗ hauptſtadt verlegt, da der SachverſtändigeProfeſſor Friedberger, das Gericht beſonderen Wert legt, erkrankt iſt und in ſeiner und über die Mauer in die Kleine Kinzig ge⸗ ſtürzt. Da ihre Verwandten in Reinerzau keine Kenntnis von ihrer Anweſenheit hatten, wur⸗ „ go nicht„event, in Berlin. Rechtsanwalt Ihde, Protokoll ⸗ 2 Stanau, auf deſſen Gutachten Berliner Wohnung vet⸗ 1* M ne 46 Jahre Sprudel trinken, hat Salmiak eingenommen, das waſſerflaſche verwahrt war ſich fe iſt in einer Krankenan Heivelberg.(Kaſſenrechner v icht) Der 48 Jahre alte Landwirt Heinrich Keller aus Hilsbach hatte als Rechner der Spar⸗ und Dar⸗ lehenskaſſe Hilsbach 3770 Mark unterſchlagen, den Schaden jedoch ſpäter durch Hypotheken ge⸗ deckt. Für ſeine Kaſſendienſte bezog er eine jährliche Vergütung von 480 Mark. Das Urteil des Schöffengerichts lautete auf vier Monate Gefängnis und Tragung der Koſten. 1 Mainz.(Senkung der ſtädtiſchen Tarife.) In Verfolg der letzten Reichsnotverordnung iſt nun auch in Mainz eine Senkung der ſtädti⸗ ſchen Tarife in Ausſicht genommen worden. Es iſt vorgeſehen, daß von dem Grundpreis von 20 Rpf. für Gas ein Nachlaß von einem Pfennig und von dem Grundpreis für elek⸗ triſchen Strom von 50 Pfg. eine Verbilligung um 3 Pfennig erfolgen ſoll. Außer dieſer ge⸗ nerellen Verbilligung wird daran gedacht, durch Staffelungen, die ſich im Verbrauch er⸗ geben ſollen, noch weitere Verbilligungen her⸗ beizuführen. Für Straſſenbahn wirkt ſich die Verbilligungsaktion wohl nur bei den Fahr⸗ kartenbündeln und Wochenkarten aus. Die Mieten ſollen nach der Vorlage der Stadtverwaltung nicht ermäßigt werden, da man auf dem Standpunkt ſteht, daß die Herab⸗ ſetzung des Zinsfußes den Zinſendienſt der Stadt für die Anleihen, die für die Erſtellung von Wohnungen aufgenommen wurden, nicht entlaſte. Bingen.(Mittleres Nahe⸗Hochwaſſer.) Wie⸗ derholte Schneefälle und Regenniederſchläge in den letzten 14 Tagen haben ein ſtarkes An⸗ ſchwellen der Nahe bewirkt. Der Fluß, der bis dahin einen für die Jahreszeit verhältnismä⸗ ßig niedrigeren Tiefſtand hatte, hat bereits in den letzten Tagen das Vorflutgelände über⸗ ſchwemmt. Im unteren Lauf ſtehen lange Streifen Land auf beiden Uferſeiten unter Waſſer. In der Gemarkung Münſter bei Bin⸗ gerbrück hat ſich die Flut auf der rechten Ufer⸗ ſeite beginnend unterhalb der Sarmsheimer Eiſenbahnbrücke den Weg durch den Gemar⸗ kungsteil„Wörth“ gebahnt. Weinheim.(Tödlicher Betriebsunfall.) Am Donnerstag mittag erlitt der verheiratete Kraftwagenführer Adam Haag aus Hambach im Betriebe der hieſigen Nudelfabrik Henſel einen tödlichen Unfall, indem er beim Abkop⸗ peln eines beladenen Anhängers zwiſchen den Motorwagen und Anhänger kam und dabei ſchwer verletzt wurde. Unmittelbar nach der Verbringung in das Krankenhaus trat der Tod ein. Darmſtadt.(Vergleichsverhandlungen der Volksbank.) Die Leitung der Darmſtädter Volksbank teilt mit:„Zwiſchen der Darmſtäd⸗ ter Volksbank, e. G. m. b. H., und den früheren Aufſichtsratsmitgliedern ſchweben Vergleichs⸗ verhandlungen, die die Hoffnung auf eine güt⸗ liche Regelung begründet erſcheinen laſſen. Im Intereſſe der Sache dürften ſich deshalb wei⸗ tere Erörterungen erübrigen. Wolfsanger(Bez. Kaſſel).(23 Schafe er⸗ trunken). In einer der letzten Nächte drangen zwei wildernde Hunde in die Hürde eines au⸗ genblicklich mit 700 Schafen bei Wolfsanger weilenden Schäfers. Etwa 30 Schafe entwichen bei der ausbrechenden Panik und liefen in ih⸗ rer Angſt in die hochgehende Fulda. 23 Schafe ertranken, während die übrigen von herbeige⸗ „Erſchrick nicht, Heinz, Abſchied nehmen. Wir ſtehen ja alle in Gottes Hand, und vielleicht will er noch nicht, daß ich ſterbe. Aber eine innere Stimme ruft mir zu: Es iſt ſo weit!“ „Verena, ſprich nicht ſo, du marterſt mich!“ ſchrie er auf, und ſeine Augen weitete Ent⸗ ſetzen.„Du liegſt ſchon lange und biſt es nicht gewohnt, das hat deinen Nerven zugeſetzt, und ſie zeigen dir nun Schreckgeſpenſter.“ Damit verſuchte er ſie und ſich zu beruhi⸗ gen. Noch am gleichen Tage kam der Eſtanzia⸗ pfarrer, Padre Francisco, mit den Meßkna⸗ ben herüber ins Herrenhaus. Ein Glöckchen läutete dabei leiſe und heiſer, und wo er vorüberſchritt mit dem Knaben, unter dem weißen Schirm, der den heiligen Leib Chriſti wie ein kleines Dach ſchützte, da ſanken Män⸗ ner und Frauen in die Knie. Padre Francisco mit dem riſſigen, braunen Ledergeſicht und der kindlichen Seele trug die letzte Wegzehrung zu Verena. Ehe die Sterne noch aufgezogen über der Eſtanzia Alma brava, war Vexena ſchon fort⸗ gegangen, hinüber in das Land, das niemals wallen aus aller Herren Länder, gleichviel welche Religion ſie hiet unten beſaßen. Verena war tot! l Ihr Vater und Heinz knieten neben dem faſſen, daß die junge, kraftvolle Verena, ſo früh hatte ſterben müſſen. Keine Schmerzens⸗ linie entſtellte das großzügige Geſicht. Es war Hug und kühn geblieben wie im Leben. . 0 e * ich möchte von dir übervölkert wird, obwohl ſeit Erſchaffung der Welt tagtäglich endloſe Pilgerſcharen dorthin —4 9 Lager der Entſeelten und konnten es nicht! Renate Wittenborn ſtand vor dem Pots⸗ damer Häuschen, das ihre Heimat geworden und läutete. Das ſaubere Mädchen öffnete. „Fräulein Sanders iſt im Garten“, ſagte ſie. 1 Renate ging durch den Hausflur in den Garten, und ſie dachte flüchtig daran, wie viele junge Mädchen ſich hier auf den klesbeſtreuten mand wollte ſein Töchterchen Tochter des Falſchſpielers ſamen Penſionat wiſſen. 9880 mehr mit der licher Güte ihrer erbarmt, hatte alle Kinder den. Hand, niedriger Tannen ſäumten. * lachte ſie dabeie dete, eee eee 0 n e 1 lenlenleiden verdüſterte ihr oft das Leben. „Wer biſt du?“ lächelte die alte „Vielleicht gar der Frühling!“ Renate lachte ſilbern. „Geraten, Tante Hedwig.“ Wegen getummelt, ehe dann das Furchtbare geſchah. Ihr Vater wurde erſchoſſen, und nie⸗ 9 Da hatte Tante Hedwig ſich mit mütter⸗ in einem gemein⸗ gehen laſſen, nur ſie nicht, und das Penſionat geſchloſſen. So war ſie ihr Töchterchen gewor⸗ Renate trug ein Veilchenſträußchen in der und ſie fand Hedwig Sanders, wie ſte vermutet, in dem Wege, den zwei Reihen dunkler, pflegte ſie um die Mittagsſtunde, wenn es die Sonne ſo gut wie heute meinte, auf und ab zu gehen. Renate ſchlich ſich im Rücken der alten Dame vorwärts, umſchlang ſie.„Wer bin ich?“ Hier Hedwig Sanders ehemals rotbraunes Haar zwar längſt ſilbergrau geworden; ihr Geſicht hatte einen gelblichen Schein. Ein böſes Gal⸗ Dame. Sie hielt ihr das Veilchenſträußchen entgegen.„Sieh hier, mein Erkennungszeichen“LL“L 1 1 1 Sie ſchob hren Az unter den der mütter⸗ lichen Frau. „Heute habe ich etwas früher Schluß ma⸗ chen dürfen, und heute nachmittag kann ich überhaupt zu Hauſe bleiben. Herr Berndt hat heute das Büro geſchloſſen, ſeine Tochter ver⸗ lobt ſich. Höre, Tantchen, wollen wir eine Fahrt auf der Havel machen oder nach Sans⸗ ſouci gehen? Es muß jetzt dort im Park ſchön ſein im Frühlingsſonnenſchein.“ 1985 „Gerne, Renate, aber langſam werden wir gehen müſſen, heute treten meine Schmerzen wieder ſehr ſtark auf. Doch nun komm ins Haus, Kind, es wird gleich Mitlageſſen geben.“ N Rengte lebte nun ſchon über zehn Jahre im Hauſe Hedwig Sanders. Sie hatte die Handelsſchule beſucht und ſeit zwei Jahren eine ſehr gute Stellung bei dem großen Bauunter⸗ nehmer Markus Berndt. Hedwig Sanders“ Blick hing mit Stolz an dem reizenden Mäd⸗ chen, das ihrer Mutter immer ähnlicher ward. Renate würde ſicher kein Altjüngferchen. Wie⸗ bald mußten junge Männer auf die blonde Schönheit aufmerkſam werden und einer von ihnen ſie zu ſeiner Frau machen. 155 5 1 e Ganz arm war Renate auch nicht, denn ſollte dereinſt ihre Erbin werden; ſie ſelbt hatte ja ſonſt niemand, dem ſie das hübſche Haus hier und das Geld auf der Bank hätte geben mögen. Vielleicht vermachte ſie ihrem liederlichen Neffen, um den ſie ſich längſt nicht mehr kümmerte und von dem ſie gar woßte, wo er ſich zurzeit herumtrieb, ein paar tauſend Mark. Mehr auf keinen Fall, es wöre ſchade um das Geld, da ran ſie ſo lange geſpart⸗ hatten. 152 g Fortſetzung folgt. 7 Gutsbeſitzer aus Hoof iſt es gelungen, einen kommen werden. eee ewohnern rden ko all ein beträchtlicher Verluſt entſtanden. Kaſſel.(Ein weißer Hirſch geſchoſſen). Einem weißen Hirſch, über deſſen Auftreten in den letzten Monaten ſchon öfters berichtet wurde, in ſeinem Waldrevier am Fuße des Hohen Graſes 10 erlegen. Der Hirſch, der ſchon einmal ange⸗ choſſen war, iſt ein etwa zehn Jahre altes Tier und trug ein herrliches Geweih. München.(Gewerkſchaftsvertreter beim reisüberwachungskommiſſar). Der Preis⸗ berwachungskommiſſar für Bayern, Präſident Dr. Zahn, hat, einem Antrag der bayeriſchen gewerkſchaftlichen Spitzenorganiſationen ent⸗ ſprechend, deren Vertreter am Freitag zu einer Ausſprache über die Durchführung der Preis⸗ ſenkungsaktion zuſammenberufen. Nach einer kurzen Darlegung der geplanten Maßnahmen durch den Präſidenten brachten die Vertreter der Arbeitnehmer ihre Wünſche vor, die darin gipfelten, daß vor allem bei den lebensnotwen⸗ digen Bedarfsartikeln wie Brot, Fleiſch, Bier, Milcherzeugniſſe und bei den Preiſen für Gas, Waſſer, elektriſchen Strom und den Verkehrs⸗ tarifen durchgegriffen werden müſſe, um mög⸗ lichſt raſch die durch die 10-15 igen Lohnſen⸗ kungen mit dem 1. Januar eingetretene Kauf⸗ kraſtverminderung der Löhne u. Gehälter aus⸗ zugleichen. Lokale Nachrichten Herabſetzung der Verſicherungsgrenze in der Angeſtelltenverſicherung? Man rechnet damit, daß das Werk der Sozialverſicherungsreform, das im Reichsarbeitsminiſterium gegenwärtig vorbereitet wird, dem Reichstag noch bei ſei⸗ ner Februartagung vorgelegt werden kann. In dieſem Zuſammenhang wird auch die Frage geprüft, ob die Grenze der Angeſtelltenverſiche⸗ rungspflicht entſprechend der allgemeinen Ein⸗ kommenſenkung herabgeſetzt werden ſolle. Flaalspreiſe für den Deulſchen Zängerbund Die Preußiſche Akademie der Künſte, Abtei⸗ lung für Muſik, hat in Verbindung mit dem Muſikausſchuß des Deutſchen Sängerbundes die zur Bewerbung um die vom Reichsminiſte⸗ rium des Innern und dem Preußiſchen Mini⸗ ſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbil⸗ dung dem Preußiſchen Sängerbund geſtifteten Staatspreiſe eingegangenen Arbeiten geprüft und folgende Werke mit Preiſen bedacht: 1. Ge⸗ org Nellius, Neheim a. R.:„Aus deutſcher Not“, Oratorium für Soli, gemiſchter Chor, Kinder⸗ chor und Orcheſter(2 500 RM).— 2. Otto Jo⸗ chum, Augsburg:„Der jüngſte Tag“, Oratori⸗ um für Soli, gemiſchten Chor und Orcheſter 2 500 RM).— 3. Otto Jochum, Augsburg: „Begleitete und unbegleitete alte Weiſen“ für Männerchor(1000 RM).— 4. Dr. Rudolf Ochs Brüx:„Schnittertod“ für gemiſchten Chor mit Orcheſter(1000 RM).— 5. Georg Nellius, Neheim a. R.:„Deutſche Meſſe“(700 RM).— 6. Georg Nellius, Neheim a. R.:„Ruhrzyklus“ (500 RM).— 7. Hubert Pfeiffer Wuppertal⸗ Barmen:„Choralmotette“ für unbegleiteten Männerchor(400 RM).— 8. Hubert Pfeiffer⸗ Wuppertal⸗Barmen:„Motette“ für unbegleite⸗ ten gemiſchten Chor(350 RM).— 9. Franz Sykora, Ellbogen bei Karlsbad„2 Königskin⸗ der“ für unbegleiteten gemiſchten Chor(350 RM).— 10. Julius Gatter Plauen i. V.:„2 alte Tanzlieder für unbegleiteten gemiſchten Chro(350 RM).— 11. Louis Dité Wien:„Ein Muſikus wollt fröhlich ſein“ für unbegleiteten Männerchor(350 RM). Die preisgekrönten Kompoſitionen ſind ſämtlich Chorwerke, die beim XI. Deutſchen Sängerbundesfeſt im Juli ds. Is. in Frankfurt a. M. zur Aufführung zewohnern on Wolfsanger gerettet onnten. Dem Schäfer iſt durch den Manüheimer 505 Auf der Mannheimer Wanderausſtellung, die vom 31. Mai bis 5. Juni auf dem früheren Ex⸗ erzierplatze zwiſchen der Neckarſtadt und der Kolonie Käfertal veranſtaltet wird, nimmt die landwirtſchaftliche Maſchineninduſtrie den größten Raum ein. In dieſer Zeit der ſchweren Notlage hat ſich der Verband der landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchineninduſtrie auf die Beteili⸗ gung an wenigen Unternehmen beſchränkt, die Wanderausſtellung der D. L. G. aber in erſter 0 0 Induſtrieſpiongge? gchwere Anklage gegen bie Veriiuer tuſſiſche Handelsverlrelung 5 Berlin, 9. 1. Das Arbeitsgericht verhandelte in einem Prozeß, den der öſterreichiſche Ober— ingenieur Lippner gegen die ruſſiſche Handels⸗ vertretung auf Zahlung von 9000 RM ange⸗ ſtrengt hatte. Vor Gericht behauptete der Kläger, daß er im April 1931 mit einem Monatsgehalt von 1500 RM von der ruſſiſchen Handelsvertretung an⸗ geſtellt worden ſei, um auf dem Spezialgebiet der Benzinerzeugung zu arbeiten und Unter⸗ lagen für Verhandlungen mit dem Reichspa⸗ tentamt zu liefern. Die Verhandlungen ſeien in den Räumen der ruſſiſchen Handelsvertre— tung mit einem Manne namens Gleboff ge— führt worden. e i Dieſer Gleboff habe ſchließlich das An⸗ ſinnen an ihn geſtellt, Werkſpionage bei 790 J. G. Farben Ludwigshafen zu trei⸗ en. 8 8 a Er habe darauf den Vertrag gelöſt, weil er für legale Zwecke von der ruſſiſchen Handelsver— tretung engagiert worden ſei. 1 Demgegenüber behauptete die ruſſiſche Han⸗ delsvertretung, daß ein Angeſtellter namens Gleboff bei ihr gar nicht exiſtiere. Auf Rückfra⸗ ge bei der Polizei ſei der ruſſiſchen Handels— vertretung mitgeteilt worden, daß es in Berlin einen weißruſſiſchen Emigranten namens Gle⸗ boff gebe. Die ruſſiſche Handelsvertretung er— Tlärte, daß dieſer Gleboff ſtaatenlos ſei und (mit ihr nichts zu tun habe. Surhbrüchen errichtet den gefallenen Söhnen dler Stadt ein Shrenmal Das eindrucksvollſte Gefallen enehrenmal von Saarbrücken, das die Hauptſtadt des noch immer nicht mit Deutſchland wieder vereinten Saargebiets ihren gefallenen Helden errichtet hat. 1H land gereiſten Angeſtellten zu ermitteln. Linie beibehalten. Somit wird die Mannhei⸗ mer Wanderausſtellung als die offizielle Ver⸗ tretung des Maſchinenverbandes dem deutſchen Landwirt eine Ausleſe der beſten Maſchinenfir⸗ men und ihrer Fabrikate vorführen, das um ſo mehr, als die Stadt Mannheim ſelbſt den Sitz 10 0 führender Maſchinenbetriebe ildet. nein Jägerlalein? Mit einem Schuß einen Haſen, einen Igel, einen Fuchs und einen Bären erlegt? Gewiß werden Sie das für allergröbſtes Jägerlatein Die ruſſiſche Handelsvertretung beſtritt über⸗ haupt, mit Oberingenieur Lippner einen Ver⸗ trag geſchloſſen zu haben, da die ruſſiſche Han⸗ delsvertretung ja Verträge nur mit Herren tä— tigen könne, deren Namen im Reichsanzeiger veröffentlicht worden ſeien. Demgegenüber äußerte ſich Oberingenieur Lippner dahin, daß die ruſſiſche Handelsvertre— tung dann mit einem Strohmann gearbeitet ha— ben müſſe, deſſen Namen ſie abſichtlich geheim— halte. In dieſem Zuſammenhang ſei auch feſt— zuſtellen, ſo führte der Kläger aus, daß ein Angeſtellter der ruſſiſchen Han⸗ delsvertretung, der von den Abmachun⸗ gen wiſſe, nachdem er die Zeugenladung erhalten habe, plötzlich ins Ausland ver⸗ zogen ſei. 8 Die ruſſiſche Handelsvertretung betonte, daß es natürlich möglich ſein könne, daß Oberingeni— eur Lippner in den Räumen der ruſſiſchen Han⸗ delsvertretung Geſpräche geführt habe, ſo z. B. mit einem Profeſſor, der wiſſenſchaftlicher Mit⸗ arbeiter eines Truſts in Baku ſei. Das Gericht beſchloß ſchließlich, in die Be- weisaufnahme einzutreten. Im neuen Termin ſoll die Sekretärin der ruſſiſchen Handelsver— tretung darüber vernommen werden, ob ſie von einem ſolchen Vertrag wiſſe und ob ihr bekannt ſei, wer der angebliche Gleboff wäre. Der ruſ— ſiſchen Handelsvertretung wurde vom Arbeits- gericht aufgegeben, die Adreſſe des ins Aus— halten. Es ſoll aber tatſächlich wahr ſein: Auf einer Treibjagd in Helldorf in Oberfranken kam einem Jägersmann ein Haſe in den Schuß. Er legte an, zielte und— bum, da lag der Haſe und ſchrie auf, aber gleichzeitig ſchreien auch drei Treiber auf, die etwas von dem Schrot mitgekriegt hatten. Nicht lebensgefähr⸗ lich— dem heiligen Hubertus ſei's gedankt— aber doch immerhin ſchmerzlich. Und dieſe drei Treiber tragen Namen, die einzeln nicht auf⸗ fällig, in ihrer Geſamtheit aber merkwürdig lachhaft wirken: Igel, Fuchs und Bär.— Halali! 5 Züchligungsrecht Erwachſener gegenüber fremden Kindern Bei Ungezogenheiten von Kindern und Ju⸗ gendlichen auf der Straße greifen mitunter Erwachſene der Umgebung durch eine fühlbare Zurechtweiſung des Fehlenden ein. Nicht ſelten ergreift dann ein Teil der Anweſenden gegen dieſen Erwachſenen Partei. Es herrſcht auch nicht Klarheit über die Berechtigung eines ſol⸗ chen Eingriffes. Nun hat neuerdings das Kam⸗ mergericht eine Entſcheidung erlaſſen: Ein Er⸗ wachſener an ſich nicht erziehungsberechtigter Tatzeuge, iſt im öffentlichen Intereſſe befugt, eine Ungehörigkeit eines Kindes ſogar gegen den Willen des Erziehungsberechtigten alsbald zu ahnden. l 5 5 1 4 Obſt und Gemüſe in feuchlen näumen Feuchte Räume, in denen ſich Obſt und Ge⸗ müſe nicht halten, können durch Chlorkalzium trockener gehalten werden. Man ſtellt dieſes in offenen Schalen auf. Das Chlorkalzium zieht das Waſſer an und zerfließt dabei zu einer ſchmutzigen Brühe, weshalb man die Schalen nie zu ſehr füllen ſoll. Sobald das Chlorkalzi⸗ um genügend Flüſſigkeiten angezogen hat, wer⸗ den die Schalen fortgenommen und zum Trock⸗ nen auf einen Ofen geſtellt, worauf das Salz von neuem verwendet werden kann. Beſſer iſt es natürlich, wenn man in der Zdwiſchenzeit neues Chlorkalzium in dem Raum auffſtellt, ſo daß der Feuchtigkeitsentzug nicht unterbrochen wird. Kohle fließt in Röhren. Nach Mitteilungen von F. Schulte auf einer Tagung der Kohlenfachleute wird im Ruhrgebiet Kohlenſtaub durch weite Transportrohre hindurch⸗ geblaſen, wobei für eine Tonne Staub 270 Kubik⸗ meter Gas gebraucht werden. Doch iſt dieſe enge nur etwa 6 Prozent der bei der Verbrenn z be⸗ nötigten. Um Exploſionen des leicht brennbaren Staubes zu vermeiden, benützt man als Trans⸗ portgas ein unbrennbares, das am Ende der Röhre zurückgewonnen und im Kreislauf wiederverwen⸗ det wird. Rundfunkhörer ſollen die Theater erhalten. Der Vorſtand des„Verbandes für öffentliche Kunſtveranſtaltungen“ hat mit Zuſtimmung Muſ⸗ ſolinis beſchloſſen, von den italieniſchen Rundfunk⸗ hörern eine Steuer zugunſten der notleidenden italieniſchen Theater zu erheben. Aus den Steuer⸗ eingängen ſoll ein Fonds gebildet werden, der he⸗ ſtimmt iſt, der Oper, dem Film und der Sprech⸗ bühne Italiens in ihren Nöten zu Hilfe zu kom⸗ men. Zu dieſer Hilfsaktion ſollen alle Beſitzer von Radioapparaten herangezogen werden. Der Fonds wird nicht weniger als eine Million Lire im Jahre einbringen, ohne daß der Staat etwas beizuſteuern braucht. b pflege Deinen Hals täglich Surgle trocken mit, Yael es gehört dos zut Hygiene wie dus Putzen Deiner 26hnei Jetzt 90 u. 45 Pfg. geworden. Landrat ſaß vor dem 0 ole vergaß. doppelt auf. lichem Schlafe in die alte die ſchönſte Stelle im 5 er hatte ſie oft mit . mit anho Stin er 1457 dal Vergeſſen Von Hans Bethge. Der alte Landrat hatte ſein Weib verloren. Es war der weheſte Schlag, den ihm das Leben Una hatte. Seine Helene fehlte ihm überall. Unſagbar öde und leer war es in ſeinem Hauſe Es war ein paar Wochen na Ein Herbſtnachmittag, kalt un über der Welt, und es ging ſchon ſtar dem Zwielicht entgegen. Am Himmel ſtoben ſchwarze olkenballen, und die Luft war voll von tau⸗ melnden Blättern. Die Apfelbäume im Garten rauſchten und ſcheugeg mit den Wipfeln anein⸗ ander, und von dem Dach der Laube gingen die 1 tſamen Töne einer Aeolsharfe aus. Der eodor Storms Novelle„Pol ppenſpeler Theodor Storm ovelle„Pole Poppenſpäler“. Deeſes Buch des teuren Holfſen liebte 25 var allen anderen. Er las ſich ſo hinein in dieſe herzige Kindergeſchichte, daß er fee Schmerz darüber torm war ſchon 15 Tröſter ge⸗ weſen,— jetzt, im größten Weh, war er ihm ein Freund. Er las und las, und ſein Geſicht hellte ſich f. Nun kam er an die Szene, wo ſich die beiden Kinder ee chmiegt zu nächt⸗ iſte betten. Das war dem Begräbnis. ſtürmif„lag Helene geleſen. Ja, die mußte ſie noch einmal en, ſie hatte ſie auch ſo gern. „Du, elene“, ſagte er und rückte die Brille, denn die Dämmerung wurde 0 97 a Es kam keine Antwort. Auch klang ſeine am in dem Zimmer. Und als dem Fenſterbrett herunternickten, da wurden ſeine alten Augen größer und größer.. Er hatte gemeint, daß ſie ihm gegenüber ſäße wie ſonſt. Nun erkannte er mit Schrecken ſeinen Irrtum und war verlaſſener denn je.. Die geheimnisvollen Schätze der Inkas „In den tiefen Gebirgsfalten der kolum⸗ biſchen Anden in Südamerika liegt 3000 Meter über dem Meeresſpiegel ein See, der in ſeinen Tiefen geheimnisvolle Schätze der Indianer birgt. Im Gebiete des 1 Königreiches Neugranada beteten in vorkolumbiſcher Zeit die Rot äute die Sonne an und opferten ihr alle fünfzehn Jahre einen geheiligten, zum Abbild des Sonnengottes erzogenen Knaben. Um ſich die Freundſchaft böſer Naturgeiſter zu ſichern und die Habgier der Spanier nicht zu reizen, benutzten dieſe Indianer den Grund des Sees als Schatz⸗ kammer. Vor einiger Zeit barg der engliſche Bergwerks⸗ ingenieur Kowles fünfhundert Jahre alte Helme, Bruſtplatten aus gehämmertem Gold, goldene Reife und koſtbare Ohrringe, Götter, Menſchen und Tiere aus ſtrahlendem Gold, die von jenen unglücklichen Urbewohnern herrühren ſollen, 997 9— fen den Untergang brachten. er See iſt einer von fünf heiligen Gewäſſern in denen nach dem Glauben e die Geiſter hauſten. Um deren Zorn zu beſänftigen, brachten die Prieſter kleine Figuren und andere Gaben aus reinem Gold als Opfer dar. Als ſpäter die ſpaniſchen Eroberer das Land aus⸗ raubten, verſenkten die Häuptlinge der einzelnen Stämme ihre Schätze auf den Boden des heiligen aufplickte und den leeren Lehnſtuhl ſah, auf den die Geranien. die ſie ſo ſchr lien i Sees. Die an ſtellten alles mögliche an, um ihrer habhaft zu werden, allein vergeblich. 1 wurſt!“ Keiner wußte recht, warum. Aber ſie 95755 nun einmal gegenſeitig von einander dieſen Eind Schnee⸗Orkan brauſte über die Stadt hin, daß 1 1 alles in die nächſtge Schließen, ließ der König von Spanien das Waſſer des Sees abfließen. Zwar kamen nun nicht alle Schätze zum Vorſchein, jedoch war es immerhin eine anſehnliche Beute, mit der die Spanier abziehen konnten. In neuerer Zeit kommt man auf dieſe Ver⸗ ſuche zurück. Im Jahre 1904 unternahmen es amerikaniſche Ingenieure, den See trocken zu legen, und fanden auf dem Grunde zahlreiche Edelſteine, indianiſche Reliquien, alte Goldſtücke und goldene Ornamente. Sachverſtändige vermuten auf dem felſigen Grunde in der Tiefe des Schlammes noch weitere Schätze. Eine Geſellſchaft ſtellt es ſich zur Auf⸗ gabe, auch die letzten Ueberreſte einer altehr⸗ würdigen und ſo ruchlos zerſtörten Kultur für die Nachtwelt zu bergen. 0 —— Winkergewitter Von Herbert Wildhagen. Zwei Männer begegneten einander ſeit Jahr und Tag morgens auf ihrem Geſchäftsgang um dieſelbe Minute auf dem nämlichen Platze. Und ſie konnten einander Rt ausſtehen.„Muß das ein fader Kerl ſein!“ dachte ſich jedesma der wenn der andere vorüberging, und der eine zer brummte in ſich hinein:„So ein Hans⸗ wieder ruck. Da donnerte und blitzte es eines Morgens mitten in die Kälte hinein und ein derartiger ſondern So flüchteten auch vie zuö e auf die allernächſte Türe los und fanden ſich einige Sekunden ſpäter in einem halbdunklen fremden Hauseingang. „Herrje!“ dachte jeder.„Muß ich gerade mit dem ekelhaften Kerl zuſammenkommen!“ Weil aber das Unwetter ziemlich lange dauerte, guckte gelegentlich der eine hinaus, ob man noch nicht weitergehen konnte. Dann ſchaute der andere. Dann gab ſich ein Wort hinüber und herüber. An das Wort knüpften ſich Sätze, an die Sätze Reden und am Schluß entwickelte ſich ein ſehr an⸗ enehmes und unterhaltendes Geſpräch.„Schade!“ lächelte der eine.„Es iſt wirklich 00 daß man jetzt wieder weitergehen kann, und ich muß leider in mein Bureau.“—„Mir geht es ebenſo“, antwortete der andere.„Aber wir ſehen uns ja erfreulicherweiſe täglich.“ Jetzt wartete jeder ſchon mit Vergnügen dar⸗ auf, bis er den anderen traf. Sie wurden ſchließ⸗ lich Freunde. 0 10 Was ſo ein Wintergewitter macht! Es müßte eigentlich viel öfter blitzen, donnern und ſtürmen, um die Menſchen zuſammenzutreiben. ——— Humor Das Wichtigſte. „Kennen Sie die drei Dinge, die der heu⸗ tige Menſch am dringendſten braucht?“ „Da bin ich aber neugierig!“ „Einen Hammer, ein Faltboot und eine Ga⸗ rage! Einen Hammer, um ſich die Sorgen aus dem Kopf zu ſchlagen, ein Faltboot, um ſich über Waſſer zu halten, eine Garage, um ſeine man ſich nicht 8 55 halten konnte egenen Häuſer lief. Zahlungen einzuſtellen!“