* Vom Polizeiamt. Mit Wirkung vom 1. Januar ab wurden die beiden Herren Hauptwachtmeiſter Landzettel und Hauptwachtmeiſter Staib von Darmſtadt an das hieſige Polizeiamt verſetzt. * Der Preisſturz. Der Stadtrat in Mannheim hat die Tarife für Gas, Strom, Stra⸗ ßenbahn uſw. geſenkt. Gewiß eine erfreuende Nach⸗ richt. Wer macht es nach? * Für Landwirte. Wie aus dem heu⸗ tigen Inſerat erſichtlich, verſteigert am Samstag, den 16. Januar, vormittags 11 Uhr, die Maſchi⸗ nenfabrik Badenia A G. in Weinheim zwei neue Kartoffelnroder, wozu Liebhaber eingeladen ſind. * Frühlingsboten. Dieſer Tage wur den uns wieder ein brauner Maikäfer und ſogar ein bunter Schmetterling auf der Redaktion vorge⸗ zeigt. Soll das den nahenden Frühling bedeuten? «Curtius Generaldirektor? Dem früheren Reichsaußenminiſter Curtius ſoll von einer Aktiengeſellſchaft der Poſten des General- direktors angeboten worden ſein. * Der Maienbaum. Im benachbarten Lampertheim wurde dem wiedergewählten Bürger⸗ meiſter Keller ein Maienbaum geſtellt. Die ganze Ginwohnerſchaft nahm daran freudigen Anteil. * Maskenball im Saftladen zum grünen Laub. Zu dem am kommenden Sams- tag abend ſtattfindenden Maskenball im Saftladen, weiſen wir darauf hin, daß es in der gegenwärti⸗ gen Not eine geuugtuende Sache iſt, zu den all⸗ täglichen Sorgen einige Stunden zu genießen, bei einem frohen Beiſammenſein. Die Gemüter einmal wieder erfricht mit geſundem Humor. Deshalb ein ſideles friſch auf, auf, die Sorgen abgeladen, Zen⸗ tralſammelſtelle im Saftladen. In allen Jormen ermäßigte Preiſe. Maskenkarten ⸗ Vorverkauf bei Kamenzin, Bismarckstraße 25, Philipp Wohlfahrt, Verl.⸗Moltkeſtraße 105 am Tivoli, Peter Schneider, Friedrichſtraße und im Lokal bei Ad. Beckenbach. Vereins⸗Anzeiger Geſang⸗Verein„Liederkranz“. Heute Mittwoch abend um 8 Uhr Geſang⸗ und Theaterprobe im Prinz Friedrich. Ich bitte alle Theaterſpieler, ſich um die angegebene Zeit einzufinden. Der Spielleiter. NB. Karten im Vorverkauf ſind zu haben im Lokal bei Nik. Wunder, Jakob Sax, Auguſt Sax und bei allen Theaterſpielern. Münnergeſaugverein. Donnerstag abend/ Uhr Singſtunde. Um pünktliches Erſcheinen bittet Der Dirigent. Gaſtwirte⸗Verein. Donnerstag abend 9 Uhr bei Kollege Lantz, im„Rheingold“ Mitglieder- Verſammlung. Dringendes Erſcheinen Kaniuchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Don⸗ nerstag abend 8 Uhr findet im Lokal zum„Kai⸗ ſerhof“ eine außergewöhnliche Mitgliederverſamm⸗ lung ſtatt. Pünktliches Erſcheinen wird erwartet Klub der Geflügelzüchter 1926. Donnerstag, den 14. Januar, abends 8 Uhr, findet im Lokal zum „Goldenen Stern“ eine Vorſtandsſitzung mit Aus⸗ ſtellungsleitung ſtatt. Tagesordnung, wird im Lokal bekanntgegeben. Gleichzeitig unſeren Mit⸗ gliedern zur Kenntnis, daß unſere diesjährige ordentliche Generalverſammlung vorausſichtlich am Donnerstag, den 4. Februar, ſtattſindet. Etwaige Wünſche und Anträge ind bis Mittwoch, den 3. Februar, beim 2. Vorſitzenden, Mich. Neingardt, Steinſtraße, einzureichen. TDunꝛeeſtigaton? N Stellungnahme noskes zu einem franzöſiſchen Verſuchsballon Berlin, 12. 1. Unter der Ueberſchrift„In⸗ beſtigation“ nimmt heute Oberpräſident Noske in der„B. Z. am Mittag“ zu der von einem franzöſiſchen chauviniſtiſchen Journaliſten in 5 0 fälſchlich verbreiteten Meldung Stellung, aß in franzöſiſchen Kreiſen die Abſicht be⸗ ſtehe, auf der kommenden Abrüſtungs⸗ konferenz den Antrag auf Unterſuchung des tatſächlichen Standes der deutſchen Rüſtungen vorzulegen. Eine ſolche Inveſtigation, führt Oberpräſident Noske u. a. aus, wäre der Ausbruch von Wahnſinn mit tödlicher Wirkung. Tödlich in erſter Reihe für den Völkerbund, der noch gar nicht recht zum Leben gelangt ſei. Unter Hin⸗ weis darauf, daß Frankreich, Polen, die Tſche⸗ choſlowakei und andere Staaten der deutſchen militäriſchen Macht gewaltig an Rüſtung zu Lande, zu Waſſer und in der Luft überlegen ſind, ſtellt Noske feſt:„Ueber die deutſchen Rüſtungen gibt es keine Feſtſtellungen mehr zu treffen“. Deutſchland habe nicht einmal das mili⸗ täriſch ausgenützt, was ihm nach dem Verſailler Diktat zu tun möglich war. Es ſollte innerhalb des deutſchen Volkes kei⸗ nen Streit darüber geben, daß auszuſſhöpfen ſei, was Deutſchland nach Verſailles an Rü⸗ ſtungsmöglichkeiten blieb, ſolange die Abrü⸗ ſtung des Nachbarn nicht erfolge. a Eine Unterredung des deutſchen Rüſtungs⸗ ſtandes aufgrund eines Beſchluſſes des Völker⸗ bundes werde nicht erfolgen. Die franzöſiſche Regierung habe bereits erklärt, daß ſie nicht beabſichtige, einen ſolchen Antrag zu ſtellen. „Trotz des Artikels 213 des Verſailler Dik⸗ tats“, erklärt Oberpräſident Noske,„würde ein derartiger Beſchluß auch in Zukunft nicht aus⸗ führbar ſein, es ſei denn, daß der Völkerbund die militäriſche Beſetzung Deutſchlands be⸗ ſchließt. Denn mit Zuſtimmung einer deutſchen Regierung, ganz gleich, wie ſie zuſammenge⸗ ſetzt wäre, käme eine fremde militäriſche Un⸗ terſuchungskommiſſion nicht einmal auf deut⸗ ſchen Boden.„Mit Recht erſchlagen wie ein räudiger Hund würde der deutſche Staats⸗ mann, der ſich mit einer neuen Unterſuchung der deutſchen Rüſtungen abfinden wollte“. Es gebe nichts zu unterſuchen. Der Artikel ſchließt: Wer von der Unter⸗ ſuchung des tatſächlichen Standes der deutſchen Rüſtungen ſpricht.. will die Feſtſtellung vor aller Welt verhüten, daß die Siegerſtaaten bisher ihre im Verſailler Vertrag und im Ar⸗ tikel 8 der Völkerbundsſatzung übernommene Verpflichtung zur eigenen Abrüſtung nicht ge⸗ halten haben. Wannen benennen umnnummn Aim damslag, den 15. l8. Ms vorm. 11 Uhr, verſteigern wir in unſerem Verſandhaus eue Kartollelöroder Fabrikat Lemner& lensberg und laden Liebhaber hierzu freundlichſt ein Liquidation der Maschlnenlabrih Bagema g. d. Weinheim antmuumimumumumunmumummmunukanmnun tal lunnuunmuimimanbinmubmmnunm Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die Sportvereinigung Amicitia am Sonn- tag, den 17. Januar 1932, nachmittags 1/3 Uhr beginnend, auf ihrem Sportplatz zu Gunfien der hieſigen Notleidenden ein JFußballſpiel arrangiert hat, deſſen Erlös reſtlos dem Unterzeichneten zwecks geeigneter Verwendung an die Notleidenden über⸗ wieſen wird. Mit Rückſicht auf den guten Zweck dieſer Ver⸗ anſtaltung bitten wir unſere Einwohnerſchaft um recht zahlreichen Beſuch derſelben und bemerken noch, daß die Feuerwehrkapelle und die hieſigen Arbeiter⸗Samariter ſich zur Verfügung ſtellen, um die Veranſtaltung durch muſikaliſche Vorträge und eine Sanitätsſchlußübung intereſſant zu geſtalten. Beginn der Sanitätsübung um 2 Uhr. Viernheim, den 11. Januar 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. ae edhaünat-Derband e Viernheim. Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 15. Januar ſämtliche Rechnungen an den Rechner abzugeben, zwecks Auszahlung der- ſelben. Der Vorſtand. N. Später einlaufende Rechnungen können nicht berückſichtigt werden. Tur Schuelnezucht empfehle Vieh-Lebertran-Emuls ian Liter Brockmanns Futterkalk 1 Kilo⸗Paket 164 l„„ 403 Bauerntreue Paket 65 Lelasamen reingemahlen Pfb. 23. futterkalk bose Pfd. 30 3 Rathaus- Drogerie Peter Moskong 95.5 Jungbauern⸗ Verein Zu unſerer diesjährigen Generalnerſammlung heute Mittwoch Abend um 8 Uhr, im Gaſthaus zur Windeck laden wir unſere Mitglieder höflichſt wie dringend ein. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Der Vorſtand. Bar-Darlehen (direkt von Selbſtgeber) ferner Hypotheken, Ge⸗ ſchäftskredite, Geld für Ab⸗ löſung von Hypotheken und Bankkredite und für Anſchaffungen aller Art. Ploßer, Mannheim- Käfertal, Rebenſtraße 5. Dickrüben und laufend abzugeben. Unnastralle 37 lauulatur-Fapler zu haben in der Buch⸗ druckerei ds. Bl. im Inventur-Ausverkauf Herren-Auzugstoffe, reine Wolle, strapazierfähige Ware v. 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Von wem, ſagt der Verlag. zu Lampertheim aus den Abteilungen Untere Wild; bahn, 5, 9, 11, 16 und Obere Wildbahn 1, 2, 3, 5, 26 und 27 meiſtbietend, öffentlich unter Ausſchluß zahlungsunfähiger Schuldner von Doma⸗ nialgefällen verſteigert: Scheiter, rm: 238 Buche, 48 Eiche, 42 Kiefer geſp., 8 Kiefer rund, Knüppel, rm: 213 Buche, 96 Eiche, 167 Kiefer, Reisknüppel, rm: 4 Buche, 1 Eiche, 173 Kiefer. Weiteres Laubbrennholz wird vorausſichtlich nicht mehr zur Verwertung kommen. Nähere Auskunft durch das Forſtamt und Herrn Förſter Zimmermann, Forſthaus Wildbahn. Heſſ. Forſtamt Lampertheim die Eigentümer der Hunde 16. Jannar ds. Ihs. ge am gleichen Tage um 10 ſteigerung. Viernheim, den 12. Bekanntmachung. Als zugelaufen wurden ein Schäferhund und eine Dogge gemeldet. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Faſt neue Pfuhlpumpe ſowie ein weißer Herd mit Gasanhang billig zu verkaufen. Vall. Winkonbaen Weinheimerſtraße 53. Sollten ſich die nicht bis Samstag, den meldet haben, ſo erfolgt Uhr vormittags die Ver⸗ Januar 1932. MACAZIN Soeben erschienen Preis 1 Mark Probehefte gegen Einsendung von 30 Pf. für Porto Das Magazin Dr. Eysler& Co., Berlin 8SW638 Ur Private von bedeuten⸗ der Wäschefabtrik gesucht. Reichhalt. Kollektion sämtl. Haushalt- und Aussteuer Wäsche kostenlos. Hoher Verdienst wird Sofort bar ausbezahlt, Schliegfack 253 Plauen i. V. aller führenden Marken liefert 6. Mandel, wiesenstradg 3 (Verlangen Sie unverbindliche Vorführung) Zimmeröten, Kasten- und Empfehle: Rankekesselöfen, Fleischständer Fett- Töpfe(Emalleimer 95 Pig.) Bett- und Lelb-Wärmeflaschen Ersatzräder in allen Größen Jauchepumpen und alle Ersatztelle billligst. Valt. Winkenhach Weilnhelmerstraße 53. Wer sucht ded!? 2. Hyp. Betriebsg. i. Heppenheim, Bismarckstr 10. Keine Anz. Ausk. kostenl. Anfr. Rück. p Ofenschlrme usw 1. V kurz. Zeſt d. Heinr. Meffert Lelterwagen Empfehle: Speiſekartoffeln Rotkraut Wirſingkraut und Gelberüben. 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II Keine Ueberſtürzung Die Beſprechungen über die Wiederwahl des Reichspräſidenten. wtb. Berlin, 14. Jan. Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, haben am Nachmittag des 5 I Tages in parlamentariſchen Kreiſen prechungen darüber ſtattgefunden, wie die iederwahl des Reichspräſidenten von Hinden⸗ barg am zweckmäßigſten ö einzuleiten ſei. Es ſcheint, daß man es zunächſt für das richtigſte hält, die Dinge nicht zu überſtürzen, ſondern vorerſt eine Beruhigungspauſe einzulegen. Da⸗ ſbei iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die Wiederauf⸗ ſtellung des Reichspräſidenten von Hindenburg kommen wird, nur Auffaſſung der beteiligten dürfte nach der [Kreiſe die ganze Frage in einer viel ruhige⸗ ten und würdigeren Form gelöſt werden, wenn man einige Zeit ins Land gehen läßt. Der Termin, bis zu dem die Neuwahl des vollzogen werden muß, Er läßt für die Vorbereitungen ge⸗ nügend Zeit, ſodaß man inzwiſchen auch über⸗ ob die Nominierung aus dem Parlament oder auch in anderer Form durch der beſte Weg zur Erreichung des Zieles iſt. Politiſche 5 Kreiſe rechnen übrigens nicht damit, daß das Volksbegehren des Jungdeutſchen Ordens zur Auswirkung kommt, ſchon deshalb nicht, weil bis zur Erfüllung der geſetzlich vorgeſchriebe⸗ nen Friſten die Volkswahl führt ſein wird. 1 Cetzte Radiomeldungen bereits durchge⸗ Das Kongreßgebände in Allahabad von der Polizei beſetzt. wib. Allahabad, 14. Jan. Die Polizei beſetzte am Mittwoch früh das Kongreßgebäude und hißte die britiſche Flagge. Das Gebäude war der indi⸗ ſchen Nation von dem verſtorbenen Pandit Motilal Nehrn geſtiftet worden. Die ehem. griechiſche Königin 1 wib. Frankfurt a. M., 14. Jan. Die ehema⸗ lige Königin Sophie von Griechen⸗ 9[land iſt nach längerem Leiden geſtern Abend ſanft entſchlafen. Oeſterreich ſetzt die Tilgungsrate für Auslands⸗ ſchulden herab? enb. Wien, 14. Jan. Nach Beſprechungen der Oeſterreichiſchen Nationalbank mit den Banken und Bankfirmen über eine Aenderung des Stillhalte⸗ abkommens wurde, einer Blättermeldung zufolge, den Auslandsgläubigern vorgeſchlagen, 1 8 herige Tilgungsrate von fſetzen.— Wie die Neue Freie Preſſe erfährt, hat bisher nur das amerikaniſche Gläubigerkomitee dieſem Vorſchlag die bis⸗ 15 auf 5) herabzu⸗ zugeſtimmt. Mit den Gläu⸗ bigern der anderen Länder dauern die Verhand⸗ lungen, die teils in Wien, teils durch den diplo⸗ matiſchen Vertreter in den betreffenden Ländern geführt werden, noch an, Es handelt ſich um einen Geſamtbetrag von 32 Millionen Dollar, von dem jedoch bisher bereits 8 Millionen abgetragen wur⸗ den. Wirbelſturmkataſtrophe in Alabama. f Elf Tote, 150 Verletzte. witb. Birmingham(Alabama), 13. Jan. Der Staat Alabama wurde heute von einem Wir⸗ belſturm heimgeſucht, deſſen Opfer auf elf Tote und 150 Verletzte geſchätzt werden. Materialſchaden und die Verluſte an Vieh ſind außerordentlich groß. Auch der hamburg fordert Zuſchüſſe vom 5 Reich wib. Hamburg, 14. Jan. In der geſtrigen teilte Bürgermeister Dr. Peterſen mit, daß er ſich mit der Bitte an das Reich gewandt habe, Ham⸗ burg bei der gegenwärtigen Kriſe einen Zu⸗ ſchuß von 23,3 Millionen Mark zu gewähren, um den Fehlbetrag für den Hamburger Hafen zu decken. Dieſe Forderung, die in einer ein⸗ gehenden Denkſchrift der Reichsregierung un⸗ terbreitet werden ſoll, ſei— erklärte Dr. Pe⸗ Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Zig.— Siernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wicberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Donnerstag, den 14. Januar 1932. kerſen— nicht nur deswegen gerechtfertigt, weil ein Sechſtel des geſamten deutſchen Außen⸗ handels über den Hamburger Hafen gehe, ſon⸗ dern ſie ſtütze ſich auch auf den Paragraph 56 des Friedensausgleichgeſetzes, der Zuſchüſſe an Unternehmungen von höchſter Reichsbedeutung vorſehe. Strompreisermäßigung bei der Heag Darmſtadt, 13. Jan. Die Heag, die den größ⸗ ten Teil der Provinz Starkenburg mit Strom ver⸗ ſorgt, macht bekannt, daß ſie im Zug der allgemei⸗ nen Preisſenkungsaktion die Grundgebühren des Wohnungstarifs von 70 auf 60 Pfg. bezw. für Nebenräume von 35 auf 30 Pfg. und alle Grund⸗ gebühren um 10 Prozent geſenkt hat. Die Ein⸗ führung des Wohnungstarifs mit ſeinen Preisvor⸗ teilen iſt nunmehr allen Haushaltungen möglich, da bei Kleinſtabnahme die Differenz ſoweit zurück⸗ bezahlt wird, daß auf keinen Fall der Lichtſtrom⸗ preis über 38 Pfg.(ſtatt bisher 40 Pfg.) Negt. Der allgemeine Grund⸗Strompreis iſt bereits im Oktober vorigen Jahres um 10 Prozent geſenkt worden. Es tritt bereits eine nochmalige Senkung um zwei bezw. einen Pfennig pro KW-Stunde in den verſchiedenen Staffeln ein. Die Großabnah⸗ mepreiſe ſenken ſich automatiſch infolge der Koh⸗ lenpreisſenkung durch die in den Verträgen ent⸗ haltenen Kohlenklauſeln. Die Preisſenkungen be⸗ deuten nach Mitteilung des Werks einen Einnah⸗ menausfall von 225 000 Mark, dem nur 100 000 Mark Erſparniſſe durch die Notverordnung gegen— überſtehen. Die für 1932 erwarteten Konjunk⸗ turverluſte werden auf 275 000 Mark geſchätzt. Die Ermäßigungen werden alſo zu Laften der Ab- ſchreibungen gehen. Das Werk weiſt weiter da⸗ rauf hin, daß ſich auch die Zinsverbilligung zu ſei⸗ nem Nachteil auswirkt, da ſeine Schulden Aus⸗ landsanleihen ſind. Die Strompreiſe des Werkes bewegen ſich zur Zeit unter den Vorkriegsſätzen. Seit 1929 ſind die Durchſchnittspreiſe für Licht⸗ und Haushaltungsſtrom von 49,3 Pfennigen pro KW⸗Stunde auf 28 Pfennige geſunken. 75 Pro⸗ zent aller Werke hätten höhere Preiſe. Umdie VolkswahlhHindenburgs Ueberparteilicher Kusſchuß unter am 13. märz?— Jungdeutſcher Berlin, 13. 1. Im Reichstag fand am Mitt⸗ woch abend eine Beſprechung von Mitgliedern der Mittelparteien über die Volkswahl des Reichspräſidenten von Hindenburg ſtatt. Es handelte ſich um rein private Beſprechungen intereſſierter Politiker, alſo nicht etwa um Verhandlungen der Parteien. Dabei ergab ſich, wie bereits bei den Beſprechungen am Diens⸗ tag, Einigkeit darüber, daß die Aufſtellung und Wahl Hindenburgs als gemeinſa⸗ mer Kandidat des ganzen Volkes ein erſtrebenswertes Ziel auch im Hinblick auf die Außenpolitik ſei. Gleichzeitig kam jedoch, wie das Vd Z-Büro hört, zum Ausdruck, daß die Parteien keinen Schritt in dieſer Richtung unternehmen könn⸗ ten, weil dadurch der Erfolg nur gefährde— werden könnte. Man würde es natürlich be grüßen, wenn andere Kreiſe, die parteimäßig nicht ge bunden ſind, die Aufſtellung der gemein ſamen Kandidatur Hindenburgs über nehmen. Blättermeldungen zufolge blicklich der Plan, einen überparteilichen Ausſchuß zu bilden, deſſen Vorſitz der frühere Reichs wehrminiſter Geßler übernehmen ſoll. Wen es Geßler gelingt, einen ſolchen Ausſchuß 31 bilden, dann brauchen die Parteien nur die Parol auszugeben, daß für Hindenburg ge ſtimmt werden ſoll. Es käme dann über haupt nur ein Wahlgang in Frage. Aber wie der Wahlausſchuß praktiſch zuſam mengeſetzt werden ſoll, iſt vorläufig noch offen Die ſogenannten Mittelgruppen des Reichs tages haben geſtern beraten und ſind zu den Anſicht gekommen, daß die Aufſtellung eines Ausſchuſſes aus den Mittelparteien nich zweckmäßig ſei. Es würde ein Fehler ſein, ei nen Ausſchuß aus den Parteien zu bilden, die das Kabinett unterſtützen, denn in einem ſol⸗ chen Falle ſei beſtimmt damit zu rechnen, daß dieſelben Gründe, die Hugenberg und die Na⸗ tionalſozialiſten veranlaßt haben, die vorge⸗ ſchlagene parlamentariſche Amtsverlängerung des Präſidenten abzulehnen, auch dann wieder ſtörend auftreten würden. Schon jetzt wird von gewiſſer Seite bezweifelt, ob Dr. Geßler der geeignete Mann für die Bildung eines über⸗ parteiliſchen Ausſchuſſes ſei. Parteiengezüänk um Nebenſächlichkeiten aber könnte die Wir⸗ kung haben, daß Hindenburg die Kandidatur ablehnt. Die nationalſozialiſtiſche Darſtellung der Berliner Beſprechungen München, 13. 1. Die Preſſeſtelle der Natio⸗ ſalſozialiſtiſchen Partei gibt eine Darſtellung beſteht augen Führung Geßlers?— Wahltermin Orden beantragt Volksbegehren. der Berliner Beſprechungen über die Wieder— wahl des Reichspräſidenten, in der es heißt: General Groener ſchlug für den 7. Januan eine neue Ausſprache mit dem Reichskanzler und Hitler vor. Sofort nach Abſchluß dieſer erſten Unterredung hielt der Führer eine Be⸗ ſprechung mit den Herren ſeines engeren Sta— 916 ab und teilte ihnen ſeine Auffaſſung mit, aß aus verfaſſungsrechtlichen u. politiſchen Gründen der Vorſchlag des Reichskanz⸗ lers abgelehnt werden müſſe, daß aber der Reichspräſident ſelbſt unter keinen Umſtänden dadurch bloßgeſtellt werden dürfe. Eine Zuſammenkunft, die am Nachmittag des— ſelben Tages im Reichswehrminiſterium mit dem Reichskanzler und dem Reichsinnenmini⸗ ſter ſtattfand, ergab keine neuen Momente. Hitler wies insbeſondere darauf hin, daß zu ſeinem Bedauern die im Intereſſe des Reichs⸗ präſidenten diskret zu behandelnde Angelegen— heit bereits den Weg in die Preſſe gefunden habe. In einer Beſprechung am Freitagvormittag faßte Hitler ſeine Auffaſſung nochmals dahin zuſammen, daß die durch Brüning vorgeſchla— gene parlamentariſche Aktion nach jeder Rich— tung hin unmöglich und deshalb abzulehnen ſei, daß die Fühlungnahme mit der Deutſch⸗ nationalen Partei hergeſtellt werden ſolle und daß unter gar keinen Umſtänden durch die Art der Erledigung der Aktion des Reichskanzlers Brüning das perſönliche Anſehen des General feldmarſchalls von Hindenburg verletzt wer— den dürfe. Hitler verſuchte am Sonntag, einen Weg zu finden, der einerſeits ohne Schädigung des Anſehens der Perſon des Reichspräſiden— ten, andererſeits unter Berückſichtigung der Intereſſen der nationalſozialiſtiſchen Bewe— zung aus der Situation herausführen könnte. Am Montag, 11. Januar, wurde in Beſpre hungen, die teils Hauptmann Goering, teils Hitler mit Staatsſekretär Meißner hatten, die Denkſchrift an den Generalfeldmarſchall von Hindenburg fertiggeſtellt. Eine neue Unterre⸗ dung mit Geheimrat Hugenberg ergab, daß der Führer der DNVP. die Ablehnung auch wtb. Paris, 14. Jan. Um 1 Uhr gebildet worden. Miniſterpräſident Laval übernimmt mit der Miniſterpräſidentſchaft auch das Miniſterium für auswärtige Angelegen⸗ heiten. Der bisherige Landwirtſchaftsminiſter Tardieu übernimmt für den verſtorbenen Ma⸗ 49. Jahrgang durch die Deütſchnationalen endgültig beſtã⸗ tigte. a Reichspräſiden enwahl am 13. März? Was die„Germania“ meint. Die„Germania“ beſchäftigt ſich mit dem Verſuch, durch einen überparteilichen Ausſchuß! eine Sammlung des Deutſchen Volkes und ſei⸗ ner Parteien auf die Kandidatur des gegen⸗ wärtigen Reichspräſidenten vorzubereiten und durchzuführen. Sie ſchreibt dazu:„Je nach dem Ausgang dieſes Verſuches wird es u. U. notwendig werden, den Reichstag früher ein⸗ zuberufen, als bisher vorgeſehen iſt, damit er den Termin für die Präſidentenwahl feſt⸗ ſetzen kann. Als Termin wird vorläufig der 13. März genannt. a Volksbegehren über die Amtsverlängerung hinden⸗ burgs? Berlin, 13. 1. Wie wir erfahren, hat die Jungdeutſche Bewegung ſoeben beim Reichs⸗ innenminiſter einen Antrag auf Zulaſſung ei⸗ es Volksbegehrens über die Amtsverlänge⸗ ung eingereicht. Dieſem Antrag ſoll ſich auch die Volksnationale Reichsvereinigung ange⸗ ſchloſſen haben. In einem Aufruf appelliert er Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens irthur Mahraun an die anderen Verbände und Bünde, ſich dieſem Volksbegehren anzu⸗ ſchließen. Der Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens, Arthur Mahraun, hat in Zuſammenhang mit den gemeldeten Antrag auf Zulaſſung eines Volksbegehrens über die Amtsverlängerung Hindenburgs folgenden Aufruf erlaſſen: Der Reichspräſident von Hindenburg har ſeine Bereitwilligkeit erklärt, das Amt des Reichspräſidenten in der ſchickſalsſchweren ge— genwärtigen Zeit weiterzuführen, falls eine entſprechende Mehrheit des Reichstages ihre Zuſtimmung geben würde Der Verſuch des Reichskanzlers, eine ſolche Mehrheit zu— ſtandezubringen, iſt geſcheitert. In der Erörte— rung einer Volkswahl Hindenburgs treten die Gegenſätze der Parteien bereits erneut in den Vordergrund und es liegt die große Gefahr vor, daß ein neuer Streit darüber entbrennt, weſſen Kandidat der Reichspräſident von Hin— denburg iſt. Es liegt ferner die Gefahr vor, daß zum mindeſten ein kommuniſtiſcher Ge— genkandidat aufgeſtellt wird. Es iſt unbedingt notwendig, die Einheit zu erhalten, welche das deutſche Volk trotz aller vorhandenen Gegen— ſätze in ſeinem Glauben an Hindenburg be— ſitzt. Die Jungdeutſche Bewegung hat daher bei der zuſtändigen Stelle die Zulaſ⸗ ſung eines Volksbegehrens auf Volks⸗ entſcheid über folgendes Geſetz bean⸗ tragt: „Unter Außerkraftſetzung entgegenſtehender Beſtimmungen der Reichsverfaſſung, insbeſon— dere der Art. 41 und 43, wird die Amtsdauer des Herrn Reichspräſidenten von Beneckendorf und Hindenburg um weitere ſieben Jahre ver— längert.“ Die jungdeutſche Bewegung ruft alle Deut— ſchen auf, alle Sonderintereſſen zurückzuſtel⸗ len und an der Durchführung dieſes Volksbe— gehrens, ſowie des nachfolgenden Volksent— frühe ginot das Kriegsminiſterium. (deutſcher Zeit) iſt das dritte Kabinett Laval ſcheides mitzuarbeiten. Neues Kabinett Caval gebildet Ohne Briand— Laval ſein eigener Außenminiſter Der bisherige Unterſtaatsſekrtär im Innenminiſterium, Cat⸗ hala, wird Innenminiſter und der bisherig! Unterſtaatsſekretär im Landwirt⸗ſchaftsmini⸗ ſterium, Fould, wird Landwirtſchaftsminiſter. Alle ülrigen Miniſterportefeuilles bleiben in den Händen ihrer bisherigen Inhaber. Wiederbelrauung Lavals? Paris, 13. 1. Der Präſident der Republik Doumer hat heute vormittag ſeine Beſprechun⸗ gen zur Löſung der Regierungskriſe aufgenom⸗ men. Er empfing zunächſt überlieferungsgemäß die Präſidenten von Kammer und Senat und darauf eine Reihe von politiſchen Perſönlich⸗ keiten, darunter Herriot, Leon Blum und Louis Marin. Nach Aeußerungen mehrerer dieſer Per⸗ ſönlichkeiten beſteht der auch von„Paris Midi“ verzeichnete allgemeine Eindruck, daß die Kriſe nur von kurzer Dauer ſein werde, da Lavals Wiederbetrauung kaum zweifelhaft ſei. Auch glaubt man, daß Laval, da ſein Verſuch, zu einem Konzentrationskabinett zu gelangen, an der Abſage der Radikalen geſcheitert iſt, im we⸗ ſentlichen ſeine bisherigen Mitarbeiter behal— ten, und nur die Poſten des Auswärtigen und des Heeres beſetzen wird. Chineſiſche Erklärung an die UA Nanking, 13. 1. In der geſtern abend dem amerikaniſchen Konſul überreichten Antwort der chineſiſchen Regierung auf die amerikaniſche Note wird erklärt, China ſei bereit, mit den Vereinigten Staaten zuſammenzuwirken, um der Unantaſtbarkeit des Neunmächteabkommens Geltung zu verſchaffen, deſſen Grundprinzip, die Aufrechterhaltung der Gebiets- und Ver⸗ waltungshoheit Chinas, von den Teilnehmern geachtet werden müſſe. China ſpricht die Hoff nung aus, das die USA weitere Maßnahmen in dieſem Sinne treffen würden, da ein Ver— ſtoß gegen die Unverletzlichkeit der internatio- nalen Verträge Kriegsgefahr bedeuten könne. Täglich 21 000 Arbeilsloſe In der zweiten Dezemberhälfte nahm die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland um rund 316000 Erwerbsloſe zu. Demnach wurden gegen Ende des Jahres täglich rund 21 000 Perſonen von der Arbeitsloſigkeit betroffen. gprunghafte Entwicklung der gegelflugbewegung Im Flugverbandshaus in Berlin fand eine Sitzung des Segelflugausſchuſſes des Deut⸗ ſchen Luftfahrtverbandes ſtatt, bei welcher der Vorſitzende Profeſſor Dr. Georgii u. a. erwähn⸗ te, daß die Zahl der aktiven Segelflugtreiben⸗ den im Deutſchen Luftfahrtverband rund 8 bis 10 000 beträgt. Die Segelflugbewegung hat durch das Hinzutreten der Deutſchen Turner— ſchaft, des ADAC., der Deutſchen Burſchen⸗ ſchaft, des Köſener SC. und des ATB. neuen ſtarken Auftrieb erhalten. der dom zu Worms wiederhergeſtellt Worms, 13. 1. Die jahrelangen, bereits in der Vorkriegszeit begonnenen Wiederherſtel⸗ lungsarbeiten am Dom zu Worms ſtehen jetzt vor dem Abſchluß. Die Seitenſchiffe und die beiden Sakriſteien erhielten neue Dächer; ſämt⸗ liche Fenſter, die ſeit der großen Exploſion in Oppau mit Brettern verſchloſſen waren, wur⸗ den erneuert. Die gotiſche Nikolauskapelle an der Südfront des Domes wurde wiederaufge⸗ baut. Das Innere des Doms leuchtet nach der Reinigung nun wieder in der urſprünglichen roten Steinfarbe. Die Malereien aus dem 19. Jahrhundert wurden beſeitigt, und die Gewöl— beklappen haben eine zartgraue Tönung erhal⸗ ten. Gegenwärtig wird noch an der Reinigung des herrlichen Barockaltars, eines Werkes von Balthaſar Neumann, gearbeitet. ee eee e 0* f imme: Huch eine Kanadische Stimme: „Deutſchland * darf nicht in Armut gehalten werden!“ nach dem allgemeinen Preisrückgang iſt der Joung⸗Plan unhaltbar Neuyork, 13. 1. In der kanadiſchen Preſſe erklärt der Präſident der Handelsbank von Kana⸗ da Sir John Aird, es ſollte jedem, namentlich in Frankreich, verſtündlich erſcheinen, daß eine Reviſion der Kriegsſchuldenzahlungen gerechtfertigt ſei, nachdem der allgemeine Preisrückgang den Young⸗Plan noch drückender geſtaltet ha be als den Dawes⸗Plan. Eine Nation wie Deutſchland könne nicht im Zuſtand der Armut gehalten werden, ohne daß eine ernſtliche Schädigung der Nachbarländer eintreten würde. Großfeuer bei Sarrafant bei einem Gaſiſpiel in Ankwerpen— Pauiſche Flucht einer Elefaulenherde — 12 Glefanten verbrannt, einer von Polizei erſchoſſen— 1 Million RM gachſchaden— Die Anlipathie der Be völkerung läßt auf Brandſtiftung ſchließen Berlin, 13. 1. Im Zirkus Sarraſani, der ſeit te nacht in der Garderobe ein rieſiges Feuer au der Elefantenſtall. Zwölf Tiere, die man nicht werbrannten, während die anderen in wilder P auf die Elefanten, von denen einer getötet wur vernichtet iſt, wird der Sachſchaden auf etwa 1 Vorſtellungen fortzuſetzen. Die Antipathien der groß„ſo daß man annimmt, das Großfeuer ſei gloſch-Sarraſani erhiell Drohpoſtkarken Die Antipathie der belgiſchen Bevölkerung gegen den deutſchen Zirkus Berlin, 13. 1. Zu dem ſchweren Brandunglück im Zirkus Sarraſani in Antwerpen, dem 13 Elefanten zum Opfer fielen, entnehmen wir der„B..“ noch einige Einzelheiten. Der gro⸗ ße aus Ho“s gebaute Winterzirkus iſt von einer Reihe von Inbauten umgeben. In einem dieſer Anbauten, der die Garderoben und Koſtüme für das geſamte Perſonal enthielt, iſt das Feuer entſtanden. In kurzer Zeit griff es auf andere Räume über. Sarraſani hatte nach Ueberwindung größerer Schwierigkeiten ein längeres Gaſtſpiel in Ant⸗ werpen zuſtandegebracht. Er hatte von Anfang an die Antipathie der Bevölkerung gegen ſich, und es gelang ihm nicht, ſie zu unterdrücken. In den letzten Tagen bildeten ſich ſogar Demonſtrationszüge gegen Sarraſani. Geſtern erhielt er eine Poſtkarte, in der ihm gedroht wurde, man werde ſeine Zeltſtadt ver⸗ nichten, wenn er ſeine Zirkusſtadt nicht bald abbreche. Die Feuerwehr kam erſt zwei Stunden nach dem Brandalarm. Angeblich hatte man erſt die Erlaubnis des Bürgermeiſters zum Eingreifen holen müſſen. Militär rückte an, umſtellte die ganze Zirkus⸗ ſtadt und leiſtete Hilfe bei den Löſcharbeiten. Der kommandierende General war ſelbſt zur Stelle u. leitete die militäriſchen Maßnahmen. einigen Wochen in Antwerpen gaſtiert, iſt heu⸗ Sgebrochen. Neben der Garderobe befindet ſich mehr von den eiſernen Ketten befreien konnte, anik zu flüchten verſuchten. Die Polizei ſchoß de. Da außerdem der geſamte Koſtümbeſtand Million RM geſchätzt. Es iſt unmöglich, die Bevölkerung gegen den Zirkus waren ſehr durch Brandſtiftung entſtanden. Im Elefantenſtall bemühten ſich Sarraſani und ſein Sohn um die Tiere. Mehrere Wagen mit Raubtieren waren in großer Gefahr, doch konnten die Dompteure die Tiere beruhigen. Zum Glück gelang es, das Zirkusgebäude, das etwa 50 Meter von der Brandſtätte entfernt war, vor dem Uebergreifen des Feuers zu be⸗ wahren. Wenn Sarraſani auch verſichert iſt, iſt das Unglück dennoch beſonders für das Perſo⸗ nal von weittragender Bedeutung, da die Vor— ſtellungen unmöglich fortgeſetzt werden können. In einem zweiten Artikel der„B..“ ſchildert der Mitarbeiter Sarraſanis A. H. Kober, wie er mit den 24 Elefanten des Zirkus, von denen jetzt 13 getötet wurden, die Welt bereiſt hat. Raubtierkäfige und Pferdeſtälle verſchonk geblieben Brüſſel, 13. 1. Zu dem bereits gemeldeten Großfeuer im Zirkus Sarraſani berichtet die Belgiſche Telegraphenagentur: In der vergan⸗ genen Nacht brach im Zirkus Sarraſani, der ſich zur Zeit in Antwerpen-Berchen aufhält, ein Brand aus, der den Kleiderraum, die Satt⸗ lerei und das Schneideratelier mit Maſchinen zerſtörte. Der Brand ſprang auf den Elefanten⸗ ſtall über. Zwölf Elefanten erlitten ſchwere Brandverletzungen. Einer brach aus dem bren⸗ nenden Stalle aus und flüchtete. Er ſtürzte auf ſeiner Flucht ins Waſſer. Der Brandſchaden wird auf 4 Mill. Franken geſchätzt. Die Käfige mit den Raubtieren, die Ställe, in denen ſich 200 Pferde befinden, und die übrigen Einrich⸗ tungen des Zirkuſſes blieben vom Feuer ver⸗ ſchont. Homburger Sttomſtreiß gehl weiter Bad Homburg. Die am Samstag durch die Frankfurter Lokalbahn bekanntgegebene Sen⸗ kung der Preiſe von Licht⸗ und Kraftſtrom hat nicht vermocht, den ſeit Tagen in Bad Hom⸗ burg und Oberurſel mit bemerkenswerter Ener⸗ gie durchgeführten Lichtſtreik zu beendigen. In einer erneuten Verſammlung der Verbraucher⸗ ſchaft wurde die Senkung als ungenügend be⸗ zeichnet und einmütig beſchloſſen, den Streik in verſchärfter Form fortzuſetzen, bis das Ziel einer gerechten Strompreisſenkung erreicht iſt. Die Namen von Streikbrechern ſollen in Zu⸗ kunft veröffentlicht werden. Hüllenſtillegung Eſſen, 13. 1. Der Auftragsmangel bei der Friedrich⸗Alfred⸗Hürte in Reinhauſen(Friedr. Krupp AG) hat in ſtarkem Maße zugenommen. Das Werk ſieht ſich daher gezwungen, ſeinen“ Betrieb am 16. Januar ſtillzulegen. Von der Stillegung werden vorausſichtlich 4250 Arbei⸗ ter betroffen. Die Friedrich⸗Alfred⸗Hütte hat den Arbeitern vorſorglich gekündigt, jedoch in einer Bekanntmachung der Hoffnung Ausdruck gegeben, etwa am 8. Februar ds. Is. die Arbeit wenigſtens zum Teil wieder aufnehmen zu kön⸗ 9 nen. a. Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches 9 für die pfälziſche Textilinduſtrie Neuſtadt a. d. H., 13. 1. Der Verband pfälzi⸗ ſcher Induſtrieller teilt mit: Der Schlichter für 1 die Pfalz erklärte heute den Schiedsſpruch für 5 die pfälziſche Textilinduſtrie vom 30. Dezem⸗ ber 1931 für verbindlich. In dieſem Schieds⸗ ſpruch wird der Ecklohn in der pfälziſchen Ter- tilinduſtrie um 7½ Prozent geſenkt. Zwei schwere Raub⸗ und Einbruchsfälle aufgeklürt Frankfurt a. M., 13. 1. Zwei ſchwere Fälle ſind in den letzten Tagen von der Frankfurter“ Kriminalpolizei geklärt worden. Ein Metzger meiſtert von auswärts war kurz vor Weih nachten nach Frankfurt gekommen, um Ein⸗ käufe zu beſo gen. In einer Altſtadtwirtſchaft lernte er brei unge Burſchen kennen, die ihn“ betrunken mac en und dann in der Einhorn⸗ gaſſe überfielen. Sie riſſen ihn zu Boden un raubten ihm die Brieftaſche mit 130 RM. Der Polizei gelang es jetzt, zwei der Räuber, und zwar den Arbeiter Fritz Schopach und den Kellner Jakob Alban feſtzunehmen. Die bei⸗ den haben zugegeben, die Tat mit einem ge⸗ wiſſen Wilobert Schmidt zuſammen ausgeführt zu haben. Schmidt iſt noch flüchtig; es wurde Steckbrief erlaſſen. Der zweite Fall betrifft die ſeit Monaten ungeklärten Diebſtähle auf dem Frankfurter Schlachthof. In raffinierter Weiſe wurde hier Vieh, ganze Schweine und Rinderviertel, ge⸗ ſtohlen, ohne daß man der Täter habhaft wer⸗ den konnte. Jetzt hat die Polizei durch lange Beobachtungen und eingehende Verhöre feſt— ſtellen können, daß die drei Schwerverbrecher Ohlenſchläger, Vogt und Stegmann, die auch den Raub an der Metzgersfrau Eggert began. gen haben, auch an dieſen Diebſtählen betei⸗ ligt waren. Heute morgen wurden die Mithel⸗ fer, acht weitere Diebe und Hehler, von den Kriminalpolizei verhaftet und eingeliefert. C⸗ beſteht die Möglichkeit, daß noch mehr Perſe. nen in dieſe Angelegenheit verwickelt werden eee C ĩðVWt Das Medaillonbild Noman von Anny v. Panhuts. [Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) (44. Fortſetzung.) Er redete drauflos, ohne recht zu wiſſen was und dachte nur, wenn er nichts erben ſollte wen wollte die ſchrullige alte Dame denn ſonſt be⸗ glücken? Er ſagte, einer Spur nachgehend:„Wer iſt eigentlich die blonde junge Dame die mich erſt nach langem Betteln und deinem direkten Befehl einließ? Sie nannte dich Tante, und das gibt mir natürlich ein Rätſel auf.“ Hedwig Sanders neigte ein wenig den ſilber⸗ grauen Kopf. „Renate iſt verweiſt und eine meiner früheren Schitlerinnen, ſie lebt ſtändig bei mir darf mich Tante nennen, nimmt aber den Platz meiner Tochter bei mir ein.“ „So, ſo!“ machte Otto Holz gedehnt. Nun wußte er ja, wem einmal der Grundbeſitz und das Geld zufallen ſollten. Er ſtrich ſich über die kleine fahlbraune Haarbürſte über der Oberlippe. „Eine ſehr hübſche Tochter haſt du. Tante Hedwig. Darf ich wiſſen, aus was für Kreiſen ſie ſtammt?“ „Ihr Vater war Rechtsanwalt“, antwortete die alte Dame kurz. „Alſo Akademiker, man brauchte ſich nicht ge⸗ nieren.“ Er rieb ſeine Hände leicht aneinander. „Iſt die Schönheit ſchon verlobt, oder ſteht ſie vor der Verlobung?“ fragte er. Seine Tante begriff nicht, was er mit der Frage bezweckte. „Wir leben ſehr zurückgezogen, Renate hat wenig Gelegenheit, Herren kennenzulernen“ ant⸗ wortete ſie. N „Um ſo beſſer“, ſchmunzelte er.„Dann, liebe Tante, habe ich die Ehre, dich um die Hand des hübſchen Mädchens zu bitten. Ich habe mich vor⸗ hin ſofort Hals über Kopf in das reizende Ge⸗ ſicht vergafft. Wir würden gut zuſammenpaſſen, und wenn ich ihr ein paarmal die Kur ſchneide. iſt ſie in mich verliebt. Ich garantiere dir auch, ein höchſt ſolider Gatte zu werden. Gerade jetzt hätte ich Gelegenheit, mich mit einer kleinen finanziellen Einlage in ein goldenes Bett zu le⸗ gen. Tantchen, gib mir dazu die erbetenen Fünf⸗ tauſend und die Erlaubnis, deiner Renate zu er klären daß mich der erſte Blick zu ihrem Sklaven gemacht.“ „Höre auf, um des Himmels willen. höre auf!“ rief Hedwig Sanders.„Das iſt ja eine unerhörte Zumutung, dieſes reine, friſche Geſchöpf und du verlebter, verbummelter Menſch an der Grenze, wo die Vierzig beginnen. Den Plan den du dir ſo merkwürdg raſch aufgebaut. laß nur ruhig wieder fallen. Haſt dir wohl ganz richtig gedacht, daß Renate meine Erbin ſein wird und du dann über eine Ehe mit ihr an das Geld herankom⸗ men könnteſt. Renate und du! Es iſt Heiligtums⸗ ſchändung, Renats Namen mit dem deinen in einem Atem zu nennen Haſt du vergeſſen, daß du ſchon zwei armen Frauen die Mitgift ver⸗ geudet haſt? Daß die eine vor Kummer um dich ſtarb die andere im Müggelſee ſelbſt aller Pein ein Ende machte? Schluß! An dir iſt kein gutes Haar. Wenn ich ſterbe ſind dir dreitauſend Mkk ſicher. Heute wenn dir damit gedient iſt, kannſt du hundert bekommen Am übrigen wünſche ich nicht, daß du deinen Beſuch wiederholſt“. Otto Holz verfärbte ſich. „Tante, ich muß doch ſehr bitten. Du behan⸗ delſt mich wie einen Verrbecher!“ „In meinen Augen gilſt du auch nicht viel mehr, Leider! Es tut mir weh, weil du meiner Schweſter Sohn biſt! Aber ich habe mich damit aßgefunden, daß du nichts taugſt. Lange ſchon. Ich wähnte dich verſchollen, jetzt biſt du wieder da. Ich aber möchte meinen Frieden haben. Komm nicht wieder.“ Er erhob ſich wütend. Dieſes blonde ſcheinheilige Mädel ſchmeichelt jedenfalls ordentlich um dich herum. damit ſichert ſie ſich die Erbſchaft“ ſagte Otto Holz zu ſeiner Tante. Sie ſah ihn zornig an. 5 „Meine Renate brauche ich nicht zu verteidi⸗ gen. Ein Charakter wie der ihre iſt wie lauteres Gold. Du haſt deines Vaters kleines ſolides Gut verpraßt dazu die Mitgift von zwei Frauen. Wovon du zurzeit lebſt, mag der Himmel wiſſen.“ Er trumpfte auf. „Ich war in Bukareſt Landwirt, ich lebte dort lange, nun bin ich Reiſender für eine große Pa⸗ pierfabrik. Ein Freund und ich wollen aber jetzt eine Zeitſchrift gründen. Es ſind glänzende Ideen dafür vorhanden. Zu dem Zweck brauche ich das Geld. Alſo. Tante, äberlege es dir. gib mir fünftauſend Mark dann verzichte ich frei⸗ willig auf die Erbſchaft.“ Hedwig Sanders rief heftig:„Geh fort, du ſchlechter Menſch! Ich bin leidend jede Aufre⸗ gung ſchadet mir, und deine Gegenwart ſchon bedeutet Aufregung für mich.“ Sie erhob ſich, keinen Pfennig mehr.“ Sie holte ihre Portemannaie hervor.„Hier haſt du 4 dieſe Woche beſtümmtes Haushaltungs⸗ ge Er nahm die zwei Fünfzigmarſcheine, wollte trotzdem wieder von neuem zu reden beginnen. Hedwig Sanders macht einen Bogen um ihn, öffnete die Tür und rief laut nach dem Mädchen. Doch an Marthas Stelle kam Renate. „Martha iſt Milch holen gegangen liebe Tante“ Otto Holz war geladen von Zorn.„Liebe Tante!“ hätte er Renate am liebſten ſpöttiſch nachgemacht. Hedwig Sanders ſah ſehr verfallen aus. „So Martha iſt fortgegangen. Nun. da iſt ja die Gartenür offen. Du brauchſt die Tür nur einzuklinken. Otto.“ Er nahm ſeinen hellen Frühlingspaletot und den Hut vom Garderobehaken und grüßte ſtumm Sein letzter Blick traf die alte Dame. Sie ſchien ſehr krank zu ſein, ging es ihm durch den Kopf, lange lebte ſie wohl nicht mehr. Er mußte Obach! geben und nachdenken, auf welche Weiſe er ſich hier doch noch etwas retten konnte, Langſam ver⸗ ließ er das Haus. Er war wütend. Das wäre 3e ein gründlicher Reinfall geweſen! Ein etwas beſſeres Reſultat hätte er doch er hofft. Wenn die Tante noch dazu gewußt hätte daß er in Bukareſt wegen Heiratsſchwindels ein paar polizeiliche Unannehmlichkeiten gehabt un! ö hätte ſie ihn wohl überhaupt nicht ins Haus gelaſſen. Er fuhr nit der Stadtbahn nach Berlin zurück. In den Roſenthaler Straße, im lauteſten Geſchäftsvier tel, wohnte ſein Freund, der Herausgeber des Revolverblättchens„Die Sonne“, Ihn ſuchte er dann ausgewieſen worden war, auf. eintrat. richtete er ſich auf. „Endlich, Holz, ich konnte es vor Ungeduld kaum noch ertragen. Nun, wie iſt es, hat die alte Dame rausgerückt?“ Otto Holz warf ſeinen Hut auf das Bett. „Den Deubel hat ſie getan. Hundert Mar: gab ſie mir und wies mir die Tür.“ „Und du warſt deiner Sache ſo ſichee!“ rief Karl Kruſe und fuhr ſich über den vom Liegen etwas in Unordnung geratenen Scheitel.„Aber ſchließlich ſind hundert Mark immerhin etwas. Ich habe keine Tante, aus der hundert Mark her⸗ ausfallen, wenn man ſie ſchüttelt Doch erzähle, du biſt ja ganz verdattert. Tröſte dich mit der 8 5 Weisheit: Auf den erſten Hieb At kei aum.“ Jortſetzung folgt!. Karl Kruſe lag auf dem Sofa ſeines Zimmer chens. rauchte eine Zigarette und fühlte ſich an ſcheinend ſehr wohl Als er klopfte und Otto Hol? Nie gelkungsarbelten auf Karſten⸗ZJenlrum Durchſtoß nicht vor der nächſten Nacht. Beuthen, 13. 1. Bei dem Vortrieb der Ret⸗ tungsſtrecke auf der Grube Karſten⸗Zentrum machte man heute einen Durchſchlag nach der zerbrochenen Vorrichtungsſtrecke. Man ſuchte dort einige Zeit genau nach etwaigen Ver⸗ ſchütteten, fand aber niemand und ſetzte des⸗ halb den parallelen Vortrieb in der Kohle fort. Man hofft, das Ziel, die Abbauſtrecke 1, im Laufe der kommenden Nacht zu erreichen. nah und Jern Mannheim.(Selbſtmordverſuch.) Ein ledi⸗ ger 27 Jahre alter Schweinefütterer hat ſich in einer hieſigen Herberge die Pulsader der linken Hand geöffnet, um ſich das Leben zu nehmen. Er wurde mittels Krankenwagen in das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Fußgönheim.(Tötlicher Sturz auf der Kel⸗ lertreppe.) Als der Inhaber der Gaſtwirtſchaft „Zur Rhein⸗Haardt⸗Bahn“, Bechtold, in den Keller ſtieg, kam er auf der Treppe zu Fall, brach das Rückgrat und blieb tot liegen. Mannheim.( Betriebsunfall.) In einem Be⸗ trieb in Rheinau erlitt eine 21 Jahre alte ledige Fabrikarbeiterin, beim Schichten von Streichhölzern, welche ſich infolge Reibung ente, gündeten, wobei ihr eine Stichflamme in das Geſicht ſchlug, Verbrennungen. Die Verletzte wurde mit dem Sanitätsauto in das Allge— meine Krankenhaus gebracht. Gberſtadt.(Friſtloſe Entlaſſung des Vor— ſtandes der Vereinsbank Eberſtadt.) In der Generalverſammlung der in Zahlungsſchwie— rigkeiten geratenen Vereinsbank Eberſtadt ſtellten ſämtliche Aufſichtsratsmitglieder ihre Aemter der Verſammlung zur Verfügung. Zur Abdeckung des entſtandenen Verluſtes wurde beſchloſſen, den Geſchäftsanteil von 500 auf 1000 RM k zu erhöhen, dagegen ſoll die Haft- ſumme auf der bisherigen Höhe von 1000 RM unverändert bleiben. Der Erhöhungsbeſchluß ſoll erſt eingetragen werden, wenn ein Ver— gleich rechtskräftig heſtätigt iſt, der das Fort⸗ beſtehen der Bank gewährleiſtet, und wenn die Genoſſeaſchaft eine Sanierungsbeihilfe von 300 000 RM e von der Reichsregierung erhält. Die derzeitige Vorſtandsmitglieder der Bank wurden wegen nicht ordnungsmäßiger Ge— ſchäftsführung friſtlos entlaſſen. Die Höchſt— kreditgrenze wurde von 100 000 auf 30 000 RM durch einſtimmigen Beſchluß herabgeſetzt. Die Generalverſammlung wählte einen neuen zwölfgliedrigen Aufſichtsrat und beſtellte drei neue Geſchäftsführer. Darmſtadt, 38. 1. Eine Familientragö⸗ die ereignete ſich heute nacht im Hauſe Hein⸗ heimerſtraße 55. Der 39jährige Gasgebühren⸗ erheber Valentin Drohmann und ſeine gleich⸗ altrige Frau, ſowie die drei Kinder, ein zwölf⸗ jähriges Mädchen und zwei Knaben im Alter von zehn und drei Jahren, wurden heute früh zwiſchen 9 und 10 Uhr in den Betten des elterlichen Schlafzimmers gasvergiftet aufge⸗ funden. Auf dem Wege zum Krankenhaus ſind ſind die beiden jüngeren Kinder verſtorben. Die übrigen Perſonen ſchweben in Lebensge⸗ fahr. Drohmann, der verſchuldet iſt und ſich in⸗ folgedeſſen dienſtliche Verfehlungen zuſchulden kommen ließ, hat aus dieſem Grunde wohl die Verzweiflungstat, vermutlich im Einverſtänd⸗ nis mit ſeiner Frau, begangen. Die Nachbars⸗ leute hatten noch um Mitternacht in dem Schlafzimmer Licht bemerkt und wurden heute morgen gegen 9 Uhr durch den Gasgeruch auf den Vorfall aufmerkſam. Lörrach.(Eine nicht alltägliche Erbſchaft.) Ein beſonderes Glück hatten hier die drei Stenotypiſtinnen eines Rechtsanwalts. Eine Mandantin hatte durch die Geſchicklichkeit der Bürovorſteherin des Anwalts einen langwie— rigen Prozeß mit ihrem Gutsnachbarn ge— wonnen. Aus Dankbarkeit vermachte ſie den drei Stenotypiſtinnen ihren geſamten Guts⸗ hof. Die drei jungen Damen nahmen nach dem Tod der Beſitzerin Beſitz von ihrem Erbe und bewirtſchafteten es nun perſönlich. Pforzheim.(Benzinexploſion.) In der Süd⸗ ſtadt am Lifaine⸗Platz ereignete ſich eine furcht⸗ bare Benzinexploſion, welche die ganze Umge⸗ bung in Aufregung verſetzte. Die Exploſion hatte das halbe Dach des Hauſes Lameyſtraße 37a abgedeckt und Steine und Dachziegel in der ganzen Umgebung zerſtreut. Die Urſache der Exploſion konnte noch nicht feſtgeſtellt wer⸗ den. Eine Handarbeitslehrerin wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Hirſchhorn.(Fünf Kühe erſtickt.) In dem be⸗ nachbarten Heidesbach entſtand während der Nacht in der Stallung des Landwirts Seib in der Lichtleitung Kurzſchluß, wodurch brennbare Teile ins Kohlen gerieten und eine ſtarke Rauchentwicklung verurſachten. Beim Betreten des Stalles am nächſten Morgen fand der Beſitzer zu ſeinem großen Schrecken fünf wert⸗ volle Kühe durch Erſticken verendet vor. Schwabach.(Theaterſkandal.) Hier iſt es zu einem regelrechten Theaterſkandal gekommen. Erwerbsloſe Nürnberger Bühnenkünſtler zo⸗ gen eine„Heitere Revue“ auf, die bei einem Teil der Beſucher keinen Anklang fand. Es kam nem Jahr zwei Monaten Gefängnis verurteilt heim von hinten in eine Gruppe junger Na⸗ Vorſichtshalber wurde noch eine Brandwache an der Brandſtelle zurückgelaſſen. Das Feuer ſaß im Deckengebälk, wo es ſeither weiter⸗ während der Vorſtellung zu einem Johl⸗ und Pfeifkonzert und die unzufriedenen Zuſchauer verließen während der Vorführung unter Pro⸗ teſtrufen den Saal. Gießen.(Einbruch in eine Reichsbahnſtation.) Nachts drangen Einbrecher mit Nachſchlüſſeln in das Stationsgebäude auf Bahnhof Abend⸗ ſtern an der bei Gießen vorbeiführenden Reichsbahnſtrecke Wetzlar Lollar ein. In dem Gebäude erbrachen ſie mehrere Schubladen u. ſtahlen zwei Blocks Blanko⸗Fahrkarten zweiter und dritter Klaſſe, einen runden Dienſtſtempel „Bahnhof Abendſtern“, ferner ſchraubten ſie eine auf dem Fußboden befeſtigte eiſerne Geld⸗ kaſſette los. Weiter drangen die Täter in den Güterſchuppen ein, wo ſie eine Kiſte aufbra⸗ chen, in der ſie aber nichts Rechtes vorfanden. Die von der Landeskriminalpolizeiſtelle in frü⸗ heſter Morgenſtunde unmittelbar nach der Ent⸗ deckung der Tat aufgenommene Verfolgung führte dazu, daß man etwa 250 Meter vom Bahnhof entfernt die Kaſſette erbrochen auf⸗ fand, aus der etwa zehn RM Wechſelgeld ge⸗ 17 7 dienſtleiter⸗Mütze vorgefunden. Die Ermitt⸗ lungen werden fortgeſetzt. Offenbach.(Die brennende Petroleumlampe.) In der Geleitsſtraße wollte eine ältere Frau dem Kohlenfuhrmann leuchten. Sie ging mit der brennenden Petroleumlampe über den Hof. Dabei ſchlug ihr durch den Wind die Flamme ins Geſicht. Die erſchrockene Frau ließ die Lampe fallen. Die Lampe explodierte, die Röcke der Frau fingen Feuer und ſie erlitt an Bei⸗ nen und Geſicht erhebliche Brandwunden. Habitzheim.(In der Mühle den Tod gefun⸗ den.) In der Tannenmühle wollte der älteſte Sohn des Beſitzers an der Welle etwas repa⸗ rieren. Dabei wurde er vom Treibriemen er⸗ faßt und in die Maſchine gezogen. Er trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß der Tod ein⸗ trat. Kaiſerslautern.(Tödliche Brandwunden.) Frl. Gretel Klü, deren Kleider beim Feueran⸗ machen in Brand geraten waren, iſt ihren ſchweren Brandverletzungen im Krankenhaus ſtohlen waren, ferner wurde eine vote Fahr⸗ Elnillaux für erlegen. Fortfall der Tribute „Am Anfang aller Uebel ſtehen die Reparationen“—„Gebt deulſchland wieder koloniale Bekäligung!“ Berlin, 13. 1. In einem„Illuſion und Wirklichkeit“ überſchriebenen Artikel beſchäftigt ſich der ehemalige franzöſiſche Miniſterpräſident und Finanzminiſter Joſeph Caillaux im„Börſen⸗ Courier“ mit der Entwicklung der Weltwirtſchaftskriſe. Er warnt davor, zu glauben, daß ein demnächſt zu erwartendes Wiederaufblühen des Unternehmergeiſtes, da die Vorräte an Le⸗ bensmitteln und Fertigwaren aufgebraucht ſei en, mehr ſei als ein Zwiſchenſpiel von kurzer Dauer. Der Mechanismus, der täglich durch die Technik vervollkommnet werde, würde raſch wieder jenen gefährlichen Ueberfluß ſchaffen, der das Elend herbeiführte. Die Maſchine werde dieſes Elend in immer kürzeren Zwiſchenräumen ſtets von neuem herbeiführen, wenn man ſich nicht entſchließe, endlich das einzige Hilfsmittel anzuwenden, das wirkſam ſein könne, näm⸗ lich wohlüberlegte Organiſierung der Wirtſcha ft. Eines müſſe freilich verhütet werden: daß die Politik dieſen Wiederaufbau verhindere.— Caillaux führt dann weiter aus: Eine Finanzfrage ſteht am Anfang aller Uebel: die der Reparationen. Es war ein hervorragender franzöſiſcher Jour naliſt, der die Forderung ausgeſprochen hat, daß Frankreich freiwillig auf die reſtlichen Reparationszahlungen verzichten ſolle. Ich bin überzeugt, daß ſeine Mitbürger dieſem Rate gefolgt wären unter der Vorausſetzung, daß der Verzicht, den ſie zugelaſſen hätten, als Gegenleiſtung wirtſchaftliche Abmachungen zwiſchen den beiden Nachbarvölkern zur Folge gehabt hätte. Die deutſche Eigenliebe, die niemand kränken möchte, kann ſofort ihre berechtigte Befriedigung finden, wenn ſie in vol ler Gleichberechtigung mit anderen Ländern da⸗ ran arbeitet, die ungeheuren Gebiete jenſeits der Meere zu kultivieren, wenn ſie ſich mit allen Kräften der organiſator iſchen Genies der deutſchen Raſſe der Aufgabe zuwendet, den Gedanken der Grenzen zu verwiſchen, weil dadurch die Gegenſätze abgeſchwächt und Europa der Geſundung entgegengeführt werden kann. Aus duller Well Das Urkeil gegen Mechlsanwalt Müller Heidelberg, 13. 1. Im Betrugsprozeß gegen den früheren Rechtsanwalt Ludwig Müller nannte im Laufe ſeines Plaidoyers der Ober⸗ ſtaatsanwalt Haas den Angeklagten einen Ego⸗ iſten reinſten Waſſers, der ſeine Berufspflichten in unanſtändiger Weiſe verletzt habe. Er bean⸗ tragte zwei Jahre Gefängnis, die zuſammen mit der Strafe vom Juli 1931 von drei Jah⸗ ren drei Monaten auf vier Jahre und ſechs Monate zuſammengezogen werden ſollten und auf fünf Jahre Ehrverluſt. Das Gericht kam zu folgendem Urteil: Der Angeklagte wird wegen Betrugs zu ei⸗ und dieſe Strafe wird zuſammen mit der Stra⸗ fe vom Jahre 1931 wegen Untreue und einfa⸗ chen Bankerotts von drei Jahren und drei Mo⸗ naten Gefängnis zuſammengezogen auf insge— ſamt vier Jahre Gefängnis. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden auf die Dauer von zwei Jahren abgeſprochen. Neun Monate Unter⸗ ſuchungshaft und die bereits verbüßte Gefäng⸗ nisſtrafe werden auf dieſe vier Jahre angerech— net. Des weiteren wurde Müller zur Tragung der Koſten verurteilt. Auto fährt in Perſonengruppe Acht Verletzte. Stuttgart, 13. 1. Ein Kraftwagen fuhr auf der Straße von Ludwigsburg nach Kornweſt⸗ tionalſozialiſten hinein. Acht Nationalſoziali⸗ ſten wurden verletzt, zwei von ihnen ſchwer. neuer Brandherd im Allen Schloß zu Aullgart Stuttgart, 13. 1. Im Laufe des Dienstag⸗ vormittags machte ſich am Nordoſtturm des Al⸗ ten Schloſſes zu Stuttgart das Aufflackern ei⸗ nes Brandherdes bemerkbar. Das Feuer konnte aber bereits mittags wieder gelöſcht werden. glimmte und jetzt nach den letzten trockenen Ta⸗ gen zum Durchbruch kam. Im übrigen hat ſich an der Brandſtelle nichts geändert. 170 000 Am Geldſtrafe und Werkerſatz Vilbel, 13. 1. Ohne daß die Mengen ord⸗ nungsgemäß verbucht waren, wurden große Beſtände von Mineralwaſſer aus der„Sport- quelle“ verkauft. Nach langen Unterſuchungen erhob das Hauptzollamt Gießen gegen den Pächter der Quelle u. weitere Perſonen An⸗ klage wegen Hinterziehung des Reichsmine⸗ ralſteuer. Das Urteil lautete auf 91000 RM Strafe und 79 200 RM Werterſatz. Die„Sport⸗ quelle“ zählt zu den ſogen. illegalen Quellen, die entgegen dem heſſiſchen Quellenſchutz tiefer als fünf Meter gebohrt ſind. Arbeitsloſenunruhen in holland Amſterdam, 13. 1. In mehreren holländiſchen Ortſchaften haben ſich Arbeitsloſenunruhen er⸗ eignet, insbeſondere in Groningen. Die Poli⸗ zei griff ein. Eine größere Anzahl von Per— ſonen wurde verletzt. Polniſche Pferde 1,40 Rm Warſchau, 13. 1. Einer Veröffentlichung der wohlhyniſchen Landwirtſchaftsgeſellſc ft zufolge werden auf den wohlhyniſchen Märe⸗ ten kleiner Arbeitspferde für 30 bis 40 Zloty zum Kaufe angeboten. Im polniſchen Kreiſe Sdolbunowo unweit der ruſſiſch. Grenze wer⸗ den Pferde ſogar zum Preiſe von 3 bis 7 Zloty— alſo von 1.40 RM aufwärts— ge⸗ handelt. Bergſturz am Vierwaldſtälfterſee Altdorf, 12. 1. Am Dienstag ereignete ſich am Axenberg zwiſchen Siſikon und Flüelen am Vierwaldſtätterſee ein großer Bergſturz, der trotz der Stützmauerungen, die ſeinerzeit die Bundesbahn ausgeführt hatte, die Gotthard⸗ linie und die Axenſtraße zum Teil ſchwer be⸗ ſchädigte. Während die Gotthardlinie bald wieder freigemacht werden konnte, bleibt die Axenſtraße bis auf weiteres geſperrt. Der Ma⸗ Ztützungsmauer der Straße wurde ſchwer be⸗ ſchädigt. Die Gotthardlinie führt an der Ab⸗ ſturzſtelle über eine etwa 4 Meter hohe eiſerne Brücke, ſo daß ſich das Felsgeröll zum Teil unter der Brücke hindurch einen Weg in den See bahnte. Die Wiederinſtandſetzung der Arenſtraße wird längere Zeit in Anſpruch nehmen. Felsblöcke und umgeknickte Baum⸗ ſtämme liegen in wirrem Durcheinander au. der Straße und geben ein eindrucksvolles Bild von der Gewalt des Bergſturzes. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß im Rophaienwald, wo ſich die Felsmaſſen loslöſten, Sprengungen vorge⸗ nommen werden müſſen, da weitere Felsſtürze zu befürchten ſind. Der Wald, durch den die Felsmaſſen abſtürzten, iſt auf eine Breite von etwa 200 Meter völlig durchſchlagen. Wann die Axenſtraße wieder frei wird, iſt ungewiß. Ludwigshafen.(Endlich verhaftet!) Eine Unbekannte hat in der Oggersheimerſtraße neuerdings einem Kind einen kleineren Geld— betrag abgenommen. Die Diebin, die die glei— chen Manöver anwendete, wie ſie ſeit einiger Zeit bekannt ſind, konnte wiederum unerkannt entkommen. Am gleichen Tage abends wurd die Diebin, die ſich als die 16 Jahre alte Tochter einer Familie im nördlichen Stadt— teil feſtſtellen ließ, feſtgenommen, nachdem ſie von dem beſtohlenen Kinde wiedererkannt war. Sie hat bereits eine größere Anzahl von Dieb— ſtählen eingeſtanden. Aus Minderwerkigkeitsgefühl in den Tod. Die Tragödie eines Einſamen. London, 13. 1. Ueber den 37jährig. Beam⸗ ten der Londoner Hafenbehörde John Godfrey Thomkins kann man mit Zarathuſtra ſagen, daß ſeine ſtillſte Stunde ſeine furchtbarſte Her⸗ rin war, denn ſie hat ihn dazu getrieben, ſich mit Gas zu vergiften. Ein hinterlaſſener Brief Thomkins zeigt ein erſchütterndes Bild: Das Schickſal eines Menſchen, der ſich ohne Glau⸗ ben an ſein eigenes Ich in der Einſamkeit ver⸗ zehrte:„Seit meiner Jugend“, ſo ſchreibt Thomkins,„bin ich einſam geweſen. Wirkliche Freunde habe ich nie beſeſſen. Die wenigen Jugendgefährten, die ich hatte, wollten von dem Augenblick an nichts mehr von mir wiſſen, als ſie Mädchenbekanntſchaften gemacht hatten. Neue Bekanntſchaften zu ſchließen wag— te ich nicht. So kam es, daß ich auch nie eine Freundin beſeſſen habe. Durch meine Verein⸗ ſamung verlernte ich faſt die engliſche Sprache. Sobald ich einem Freunde begegnete, mochte es Mann oder Frau ſein, hörte mein Denken auf... ich wußte nichts zu ſagen. Natürlich habe ich mich ſehr nach einer Lebensgefährtin, nach einem eigenen Heim und nach einem Kinde geſehnt. Es würde wohl anders gekom⸗ men ſein, wenn ich in meiner Kindheit nicht unnatürlich klein geweſen wäre, alle ſahen in mir nur den„Kleinen“ und behandelten mich dementſprechend geringſchätzig. Unter ſolchen Umſtänden wuchs in mir ein Minderwertig— keitsgefühl heran, das mich bis zur Stunde nicht verlaſſen hat und— in den Tod zwingt.“ die neuen Poſigebühren treten am 15. Januar in Kraft. Die neuen Poſtgebühren treten nach Mit⸗ teilung des Reichspoſtminiſteriums am 15. Ja⸗ nuar in Kraft. Danach werden künftig erhoben: Für Briefe im Fernverkehr bis 20 g 12 Rpf., über 20—250 g 25 Rpf., über 250 bis 500 g 40 Rpf. Für Poſtkarten im Fernverkehr 6 Rpf. Für Pakete, die in der nachfolgenden Ueber⸗ ſicht zuſammengeſtellten Gebührenſätze, zu de— nen bei Nichtabholung eine Zuſtellgebühr von 15 Rpf. für jedes Paket hinzutritt, die auch vom Abſender vorausbezahlt werden kann. Der Freimachungszwang für Poſtpakete wird gleichzeitig aufgehoben, für nichtfreigemachte Pakete bis 5 kg einſchl. wird neben dem Fehl⸗ betrag ein Gebührenzuſchlag von 10 Rpf. nach⸗ erhoben. Die neuen Paketgebühren betragen im einzelnen: 1. Zone 2. Zone 3. Zone 4. Zone 5. Zone bis über über über über 75 im 75/150 150/75 375½50 750 km bis 5 kg 0.30 0.40 0.60 0.60 0.60 üb. 5— 6kg 0.35 0.50 6— 7g 0.40 0.60 7— 8g 0.45 0.70 8— 9g 0.50 0.80 9—10 kg 0.55 0.90 10—11 kg 0.65 1.05 11—12 kg 0.75 1.20 12—13 kg 0.85 1.35 13—14 kg 0.95 1.50 14—15 kg 1.05 1.65 15—16 kg 1.15 1.80 16—17 kg 1.25 1.95 17—18 kg 1.35 2.10 18—19 kg 1.45 2.25 3.40 4.35 „ 19-20 kg 1.55 2.40 3.60 4.60 5.60 Im Paketverkehr zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Reich wird die Gebühr der jewei⸗ lig nächſtniedrigeren Zone in Anſatz gebracht, 0.90 1.20 1.50 1.80 2.10 2.35 2.60 2.85 3.10 3.35 8.60 3.85 4.10 0.80 1.00 1.20 1.40 1.60 1.80 2.00 2.20 2.40 2.60 2.80 3.00 3.20 terialſchaden iſt groß. Eine etwa 6 Meter bobe 1