Zentrums versammlung Redner: Abg. Heins ta dt, Bensheim. im Freischütz, Sonntsg, den 24. Januar, EPP // ppc cc(( abends 8 Uhr. FEE ˙¹ AAA Freunde der Zentrumspartei, seid zur Stelle Lokale Nachrichten * Zentrumsverſammlung. Die heu⸗ tige politiſche Lage erfordert eine Verſammlung aller Zentrumsanhänger, die am nächſten Sonntag abend, 8 Uhr, im Freiſchütz ſtattfindet. Herr Land- tagsabg. Heinſtadt, Bensheim, wird über„Die Zentrumspartei in der Entſcheidungsſtunde“ ſprechen.— Geſtern fand in Heppenheim eine Konferenz von Vertrauensleuten ſtatt. Herr Reichs- tagsabg. Groß, Stuttgart, ſprach über die gegen- wärtige politiſche Lage. Der Beſuch dieſer Kon⸗ ferenz war über erwarten ſtark. Ein Zeichen da⸗ für, daß die Zentrumsanhänger die Schlafmütze beiſeite legen. Mögen die hieſigen Zentrumsan⸗ hänger dasſelbe rege Intereſſe bekunden und die Verſammlung zahlreich beſuchen. Freunde der Zentrumspartei, Männer, Frauen, Jünglinge und Jungfrauen, ſeid zur Stelle! Jamilie adrama Memmingen(Schwaben), 20. 1. Ein bluti⸗ ges Familiendrama hat ſich geſtern abend hier zugetragen. Der Hilfsarbeiter Joſef Joos ver⸗ letzte durch Meſſerſtiche ſeine Frau, ſeine Toch⸗ ter und ſeinen Sohn ſchwer. Die Tochter iſt be⸗ reits geſtorben. Nach der Tat verſuchte Joos ſich ſelbſt das Leben zu nehmen. Der Grund zu der Bluttat ſcheint in Familienzwiſtigkeiten zu liegen. Der Sohn war mit einem Meſſerſtich im Hals aus dem Fenſter des erſten Stockwerks ge— ſprungen: er wurde wie die übrigen Verletzten ins Krankenhaus gebracht. — Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Samstag, den 23. Januar 1932, vorm. 11 Uhr werden im Sitzungsſaale des Rathauſes, nachſtehende Allmendgrundſtücke öffentl. verſteigert: Oberlück 7. Gew. Nr. 43 Oberlück 12. Gew Nr. 46 Kl. neuer Garten Nr. 4 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 22 Kleiner Neurnacker im Kleinbruchfeld Nr. 16 Winterskiſte Nr. 7 Almen Nr. 5 Rothfeld 2. Gew. Nr. 2 Vierruthen Nr. 84 Gr. lange Theilung Nr. 46 Mittlere lange Theilung Nr. 13 Krottenwieſe(Acker) Nr. 6 Oberbruchweide 1. Gew. Nr. 18 Oberlück 7. Gew. Nr. 49 Oberlück 12. Gew. Nr. 52 Alter Garten 2. Gew. Nr. 11 Sandgaben Nr. 51 Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 42 Winterskiſte Nr. 16 Gr. Bruchfeld 1. Gew. Nr. 35 Gr. Neuenacker im Gr. Bruchfeld Nr. 9 Rothfeld 2. Gew. Nr. 19 Dreiruthen Nr. 46 Vierruthen Nr. 99 Mittlere Lange Theilung Nr. 49 Krottenwieſe(Acker) Nr. 95 Overbruchweide 6. Gewann Nr. 4 Oberlück 7. Gew. Nr. 51 Oberlück 12. Gew. Nr. 54 Alter Garten 1. Gew. Nr. 19 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 18 Kl. Striethen Nr. 32 Kleinbruchfeld 2. Gew. Nr. 27 Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Nr. 65 Großbruchfeld 1. Gew. Nr. 10 Rothfeld 2. Gew. Nr. 59 Dreiruthen Nr. 22 Vierruthen Nr. 6 Mittlere lange Theilung Nr. 66 Krottenwieſe(Acker) Nr. 114 Oberbruchweide 7. Gew. Nr. 16 Unterbruchweide 11. Gew. Nr. 14 Schloth Nr. 7 Schloth Nr. 41 Schloth Nr. 44 Betr.: Winterhilfe 1931/32. Die Barmittel zur Anſchaffung von Schuhen und Schuhſohlen ſind vollſtändig aufgebraucht, ſo⸗ daß ſich eine Vorſprache auf dem Büro erübrigt. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß die Ausgabe von Gutſcheinen von Brot und Fleiſch ſowie die Kartoffelausgabe im Laufe der nächſten Woche er- ſolgen wird. Viernheim, den 20. Januar 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Vereins⸗Anzeiger Mänuergeſangverein. Donnerstag abend 9 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Dirigent. Turnerbnud. Morgen Freitag abend im Lokal Vorſtands⸗Sitzung. Der Vorſitzende. Amicitia 09 E. V. V'heim Sportplatz im Wald mit V 60 0 9. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 24. Januar nachm. 1 Uhr im „Vereinshaus“ Ordentl. Generalverſammlung mit der Tagesordnung: . Geſchäftsbericht „Kaſſenbericht Bericht des Spielausſchuſſes Anträge . Entlaſtung Neuwahlen Bekanntgabe der Ehrenmitglieder Verſchiedenes. Unſere ſämtliche Mitglieder werden gebeten 1 Anträge ſind bei unſerem 1. Vor- ſitzenden Herrn Michael Hoock, Friedrichſtraße 27 zu erſcheinen. zu ſtellen. Samstag abd. 3,30 Uhr auf den Neuoſtheimer Sportplatz: Sp. Vgg 07— V'heim Schüler Sountag, vorm. 10 Uhr auf dem 08 Platze: Viernheim A 1 Igd.— 08 M'heim A 1 Jgd. Sonntag, vorm. 11 Uhr auf dem Waldſportplatz: Hemsbach A-Igd.— Amicitia 09 B-Jgd. Abfahrten ſind an der Geſchäftsſtelle angeſchlagen. Der Vorſtand. aller führenden Marken liefert G. Mandel, wiesenstrage? (Verlangen Sie unverbindliche Vorführung) Bekanntmachung. Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep⸗ penheim wird am Dienstag, den 2. Februar 1932 auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vor ſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Freitag, den 29. Jan. 1932, vormittags 11 Uhr, bei uns, Zimmer 21 anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 22. Januar 1932. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gelbe Speiſe⸗ Kartoffel zu verkaufen Frau Faltin Weidner Wieſenſtraße 6 1 immer u. Rüche per ſofort zu mieten geſucht. Von wem, ſagt der Morgen Freitag von nachm. 3 Uhr ab 1a hausgemachte Wurst U. Fels cn zu haben bei Jakob Klee, Weihgartenſtraße 24. Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, geſtern Früh um 8 Uhr, unſere liebe, gute Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau Magdalena Georgi g geb. Adler plötzlich und unerwartet, im hohen Alter von 87 Jahren, zu ſich in ſein Reich aufzunehmen. Wir bitten, um ein ſtilles Gebet für die Seele unſere lieben Verſtorbenen. Viernheim, den 21. Januar 1932 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet morgen Freitag nachm. um 3 Uhr vom Trauerhauſe, Mannheimerſtraße 32 aus, ſtatt. Schweſter, ö. Dauerwellen . Wasser wel- len ab 13 Uhr 1 Mk. mehr! Garantie ½ Jahr Haltba keit! Keine Verbrei nun gsgefahr Dauerwellinstitut Salon weder Bismarckstrabe Bauernverein. Es wird Zeit zum Ausſtreuen von Thomasmehl, Kainit, evil Kali und den kohlenſ. Düngerkalk. Vorrätig und hochprozentig am Lager. NB. In zweckmäßiger Düngung gibt unſer Lager⸗ halter als erfahrener Landwirt gerne Auskunft. Der Vorſtand. Liter von 50 3 an Piund„ 34) an Cocosfett Pfund„, 32 an Umd. Siangenkäse 20 FTI. ½ Id. 11 Pfd. von 14 J an Pfd. nur 203 Speise⸗Oel Margerine weiße Bohnen braune Bohnen Linsen Pfd. von 170 an Erbsen Pfd. von 21 an dazu 6 Prozent Rabatt! Hamnurger Haneelager mehard Hohmann Niederlage von Thams& Garts Rathausstrase 62. friſche See Kablian— Schellfiſch— Goldbarſch Gg. Mich. Winkenbach, Lampertheimerſtraße 1. Frische Seefische eingetroffen.— Kottelets, backfertig geputzt. bei Franz Bofmann, am Haltepunkt und Aik Sommer, Lorſcherſtraße 18. 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Hierzu laden wir unſere Ehren- mitglieder ſowie die geſamte Paffivität und Aktivität freundlichſt ein. Der Vorſtand. Viernheim Rathausſtraße 50— Lorſcherſtraße 8 Eler-Maakharont va 50. 58 Marla ien-Makkapont Pfund lb. 8, 32 Elor-Spagheil Pfund 90 u. 1 Hartories spageith 7.3.42 50 Flor schmtnugeln Pfund 13 Il, 50, 92 Schninudeln rana 90„ f Fölnsles Mischobst aus besten Früchten, letzter Ernte! efand. Jg. 0, 50, 55 Puaumen— Danpläplel— Prssene Cülll. Apr fasen und gionen Pata e Salkkscher Kabllau Freitag 5 Proz. Rabatt! Suchen die Geld? wie Darl, 155 Bau⸗ und Betriebsg. oſtenl. Bera⸗ tung bei Heſgr. Mellert. Hennenhelm, Bismarckſtr. 10, Anfr. Rückp. Schöne eingemachte 0* hat billig zu verkaufen. 6. V. Rook 1. Ww. Rathausſtraße 2 0 0 5 I 1 Poſten div. Kinderſchuhe von 18—26 1 Damenſchuhe in allen Ausführungen ſchwarze und braune Herrenhalbſchuhe und Stieſel 1 braune Herrenhalbſchuhe, 1a Boxe. 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Gegenüber dem letzten Stichtage hat die Zahl der Arbeitsloſen in den Saiſonaußen⸗ berufen um 4,4 Prozent, in den übrigen Be⸗ rufsgruppen um 5,9 Prozent zugenommen. In der Arbeitsloſenverſicherung ſtieg die Zahl der Hauptunterſtützung“ ipfünger um rund 136000 auf rund 1778 000(31,9 Proz. der unterſtützten Arbeitsloſen), in der Kriſen— fürſorge um 41000 auf rund 1547 000(31,3 Prozent). Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslo⸗ ſen erhöhte ſich bis Mitte Januar um rund 63 000 auf rund 1629 000(32,8 Proz.) Bor dem Abſchluß der Flillhalte⸗ verhandlungen Berlin, 21. 1. Wie wir erfahren, iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß die Berliner Verhandlungen mit den Vertretern der ausländiſchen Stillhal⸗ teglüubiger am Ende dieſer Woche zum Ab⸗ 1 ſchluß kommen. An dem Text des zweiten Still⸗ haltvertrages, der ein neues einjühriges Pro⸗ viſorium vorſehen dürfte, wird zur Zeit noch gearbeitet. Wie wir hören, hat man ſich in der beſonders ſchwierigen Frage der Zinsſätze auf eine Klauſel geeinigt, in der den Gläubigern die Erhebung vernünftiger Zinſen empfohlen wird. Auch bezüglich der beſonders von ameri⸗ kaniſcher Seite erhobenen Sicherheitsforderun⸗ gen iſt eine Einigung erzielt worden, die ſich auf der mittleren Linie zwiſchen den auslündi⸗ ſchen und deutſchen Wünſchen hält. Der Jeuerüberfall bei Triebſees Roſtock, 21. 1. Bei der Vernehmung der vier auf dem Roſtocker Bahnhof verhafteten Berli— ner Einbrecher, die, wie gemeldet, mit Land— jägern in der Nähe von Tribſees ein Feuer gefecht hatten, konnte auch der vierte— offen⸗ bar der Anführer der Bande— als der Schloſ— ſer Walter Schering aus Berlin feſtgeſtellt wer— den, der bereits mit 14 Jahren Zuchthaus we— geu verſchiedener Delikte vorbeſtraft, aber 1928 amneſtiert worden iſt. Die Verhafteten beſtrei— ten, das Feuer auf die Landjäger eröffnet zu haben. Sie leugnen auch, bei ihrer Fahrt von Naumburg nach Tribſees einen Einbruch ver— ö übt zu haben. Die bei ihnen gefundenen 470 RM wollen ſie bei Gelegenheitsarbeiten ver— dient haben. Ueber die Herkunft der Waffen verweigerten ſie nach wie vor die Ausſage. Letzte Radiomeldungen Schwerer Zuſammenſtoß in Nybnik. wib. Nybnik, 22. Jan. Im Anſchluß an eine 5 Arheitsloſenverſammlung kam es geſtern nach⸗ mittag zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen der Polizei und Verſammlungsteilnehmern. Ein Arbeitsloſer wurde erſchoſſen und drei Stra⸗ ßenpaſſanten ſchwer verletzt. 5 Neues deutſch⸗belgiſches Kohlen⸗ Abkommen. wib. Brüſſel, 22. Jan. Die deutſche und die belgiſche Delegation für die Verhandlungen über ein neues Abkommen in der Kohlen⸗ frage, haben über die Grundlagen eines neuen Abkommens Ei nigungen erzielt. Der Wortlaut des Abkommens wird in einigen Ta⸗ gen bekannt gegeben werden. Verhaftung im Mordfall Cromm. wib. Düſſeldorf, 22. Jan. Die wegen der Er⸗ mordung des Kaufmanns Cromm, deſſen Leiche wie erinnerlich, vor einigen Tagen im Düſſel⸗ zorſer Hafen gefunden wurde, angeſtellten Nach⸗ ſorſchungen haben zur Feſtnahme des Kauf⸗ mann Reſſgen in Reusrath geführt, in deſſen Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Januar Wohnung ein Rock des Ermordeten beſchlag⸗ nahmt worden iſt. Neffgen iſt geſtern dem Richter vorgeführt worden, der aufgrund des vorliegenden Ermittelungsergebniſſes Haftbe⸗ fehl erlaſſen hat. eee Groener fordert Gleichberech⸗ tigung für Deutſchland enb. Berlin, 22. Jan. In der neuen ÜUfa-Ton⸗ Woche, die heute Abend zum erſten Mal laufen wird, iſt der Abrüſtungsfrage ein beſonderer Teil gewidmet. Durch Trickzeichnungen wird die mili— täriſche Stine der einzelnen Völker dargeſtellt. Im Rabl en dieſes Teiles der Ufa-Ton-Woche wird einne Rede des Reichswehrminiſters Dr. Groe— ner über die Abrüſtungsfrage, die dieſer der Ufa— * Ton-Woche zur Verfügung geſtellt hat, wiederge— geben. Die Rede folgenden Wortlaut: „Inmitten einer Weltkriſe ohnegleichen geht Deutſchland in den ſchweren Kampf der Abrü⸗ ſtungskonferenz. Der Irrſinn der Friedensver— träge hat die Menſchheit an den Rand des Ab— grundes gebracht. Das deutſche Volk iſt nicht duldendes Opfer dieſer Politik der Unvernunft zu ſein. Aus der Not der Vergangenheit, aus dem Leid der Gegenwart erwächſt ihm der Wille zur Freiheit, zur Gleichberechtigung und zur Wieder— gewinnung ſeiner nationalen Sicherheit. länger gewillt, Entwürdigend und unerträglich für das Frei— heitsgefühl eines großen Volkes ſind die Feſſeln von Verſailles, ſolange der Entwaffnung Deutſch— lands nicht die feierlich verkündete Abrüſtung der Siegermächte in gleichem Umfang und nach den gleichen Methoden folgt. des Reichswehrminiſters hat f 77 Dor Völkerbund muß Deutſchlands Gleichbe— rechtigung in der Wehrfrage bringen, oder er zer— ſtört die Grundlagen, auf denen er ruht. Es darf nicht zweierlei Recht für Sieger und Beſiegte ge— ben. Umringt von waffenſtarrenden Nachbarn, finanziell und wirtſchaftlich bis ins Mark getrof— fen, kann Deutſchland ſeine nationale Sicherheit nur durch Abrüſtung der Siegermächte, nicht durch Teilnahme am Wettrüſten wiedergewinnen. Deutſchland verlangt aber das gleiche Maß an Wehrhoheit wie die anderen Mächte. Der Kampf in Genf wird ſchwer werden. An Lockungen zu ſchwächlichen Kompromiſſen wird es nicht fehlen. Umſomehr gilt es, in geſchloſſener Front für die unantaſtbaren Anſprüche Deutſch— lands einzutreten. Die gleichen Ausführungen werden auch der Deulig-Ton-Woche zur Verfügung geſtellt. Die Vertagung von Cauſanne Waſhingtons Standpunkt unverändert— England hofft, daß Konferenz in naher Zukunft Amerika und die Verzögerung der Neparations⸗ konferenz. wtb. Waſhington, 22. Jan. In amtlichen Kreiſen wird eine offizielle Oiekungnahme ßu dem britiſch⸗franzöſiſchen Plan einer Verſchie⸗ bung oder eines Verzichts der Lauſanner Kon⸗ ferenz abgelehnt. Jedoch wurde an maßgeben⸗ der Stelle angedeutet, daß Europa, wenn es die gegenwärtige Finanzkriſe zu politiſchen Machenſchaften auszunutzen ſtrebe, ſich ſelbſt die Folgen zuzuſchreiben habe. Jedenfalls be⸗ ſtehe im Kongreß keine Geneigtheit, ſich von Europa diktieren zu laſſen, daß Amerika die doch zuſtande kommt Koſten des Weltkrieges übernehmen müſſe, da⸗ mit Frankreich weiterhin gewaltige Summen für Rüſtungszwecke ausgeben könne. Amerika beſtehe darauf, daß jede Nation an der Abtra⸗ gung der Kriegsſchulden mitarbeite, und werde ſich durch Drohungen wegen einer angeblichen Einheitsfront Europas gegen Amerika nicht ſchrecken laſſen. Amerika werde daher nichts in der internationalen Schuldenfrage unter⸗ nehmen, bevor nicht die europäiſchen Staaten ſich unter Berufung auf ihre Schuldenverträge einzeln an die Regierung der Vereinigten Staaten gewandt hätten. Die weſtdeutſche Wirtſchaft an den Neichskanzler Gegen eine etwaige Weiter führung der Tributbelaſtung der Reichsbahn Düſſeldorf, 21. Jan. 33 maßgebende rhei— niſch⸗weſtfäliſche Wirtſchaftskörperſchaften ha— ben unter Führung des Langnamvereins an Reichskanzler und Reichsverkehrsminiſter eine Eingabe gerichtet, die ſich gegen Andeutungen des Baſeler Sonderausſchuſſes wendet, die di. Befürchung aufkommen ließen, daß innerhal des Sonderausſchuſſes die Anſicht vertreter worden iſt, die Reichsbahn könne künftig un ter günſtigeren Verhältniſſen wieder an der Aufbringung der Tributlaſten mitwirken und bedürfe nur vorübergehender Erleichterungen. Demgegenüber muß, heißt es in der Eingabe, mit aller Eindringlichkeit feſtgeſtellt werden, daß 1. der im Baſeler Bericht gewählte Ver— gleichszeitraum für eine Beurteilung der zu— künftigen wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit der Reichsbahn nicht maßgebend ſein kann, weil die Jahre 1926—1929 anerkanntermaßen in Zeichen einer Kreditinflaton und wirtſchaft— lichen Scheinblüte ſtanden, die auch auf den Verkehrsumfang günſtigere Rückwirkungen haben mußte. 1 2. der durchſchnittliche Betriebsüberſchuß nur aufgrund ſtark überſetzter, unerträglicher Tarife erzielt wurde, denen ſich die Wirtſchaft nicht entziehen konnte, weil die Eiſenbahnen das bei weitem wichtigſte Beförderungsmittel ſind. Hätte die Reichsbahn unbeſchwert von po litiſchen Auflagen bei ihrer Tarifgeſtaltung den wirtſchaftlichen Notwendigkeiten Rechnung tra gen können, ſo hätten ſich ohne weiteres bedeu— ten“ ungünſtigere Betriebszahlen ergeben. Die Eingabe ſchließt:„Sie, ſehr geehrter Herr Reichskanzler, haben ſich noch vor kurzem erneut zu dem Gedanken bekannt, daß Deutſch land nicht in der Lage ſei, in Zukunft Tribute zu zahlen. Das muß ſelbſtverſtändlich auch für die Tributlaſten der Reichsbahn gelten. Auch hierfür darf in den Reparationsverhandlungen keine Kompromißlöſung zugelaſſen wer⸗ den, wenn nicht die vor allem notwen⸗ dige Wiedergeſundung der deutſchen Wirtſchaft überhaupt in Frage geſtellt werden ſoll“ Neue Unruhen in Spanien Anführer beſetzen Eiſenbahnlinie— Anarchiſtiſche Machenſchaſten Madrid, 21. 1. Zwiſchen Manreſa und Berga in der Provinz Barcelona ſind Unruhen aus⸗ gebrochen. Die Regierung hat ein ſtarkes Gen⸗ darmerieaufgebot aus Zaragoſſa an den Schau— platz der Ereigniſſe entſandt. Außerdem ſind 2 Jägerbataillone, eine Eskadron Kavallerie und ſonſtige Truppen entſandt worden. Der Mini⸗ ſterrat iſt unter dem Vorſitz des Präſidenten Alcala Zomora zuſammengetreten, um ſich mit dieſen Geſchehniſſen zu befaſſen. Nach Schluß der Beratungen erklärte der Arbeitsminiſter, die Regierung ſei feſt entſchloſſen, die Unruhen mit großer Energie zu unterdrücken. Der Innenminiſter hat folgendes mitgeteilt: Zwiſchen Manreſa und Berga iſt ein revolu— tionärer Generalſtreik ausgebrochen. Die Auf— rührer haben eine Eiſenbahnlinie beſetzt und ſich der Telefonleitungen einſchließlich der Tele—⸗ fonzentrale in Navascues ſowie eines Pulver, und Dynamitlagers bemächtigt. Der Präſident glaubt, daß die Urheber der Bewegung unten den Anarchiſten zu ſuchen ſind. 7 ſich schließlich dahin unterbrechen. England erwartet Neparationskonferenz ohne vorherige Zuſtimmung zur Moratoriums⸗ Verlängerung. wtb. London, 22. Jan. Hieſige unterich⸗ tete Kreiſe vertreten die Anſicht, daß die in der Frage der Abhaltung der Konferenz von Lau⸗ ſanne geführten Beſprechungen den toten Punkt noch nicht überwunden hätten. Man gibt offen zu, daß es ſich um eine ſehr ernſte Stockung handele, hegt jedoch weiter die Hoffnung, daß im Laufe der allernächſten Tage eine Formel gefunden werde, die die Abhaltung der Kon⸗ ferenz in naher Zukunft ermögliche. Man hält es für durchaus möglich, daß man einigen wird, die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten, die bisher nur in den diplomatiſchen Verhandlungen zutage getreten ſind, in öffentlicher Konferenz der Regierungs⸗ vertreter zu behandeln. Unter dieſen Umſtänden könnte damit gerechnet werden, daß in naher Zukunft eine Reparationskonferenz ohne vor⸗ herige Zuſtimmung Deutſchlands zu einer Ver⸗ längerung des Hoovermoratoriums ſtattfinden werde. Die hier entſchieden vorgebrachte Tat⸗ fache, daß für Deutſchland eine derartige Ver⸗ längerung nicht in Frage kommen kann, iſt endgültig zur Kenntnis genommen worden. Erregter Swiſchenfall während der Interpellationsdebatte in der franzöſiſchen Kammer. wib. Paris, 22. franzöſiſchen Jan. Kammer, die Die Nachtſitzung der nach 9 Uhr begann, mußte nach kurzer Zeit wegen eines Zwiſchenfalles unterbrochen werden. Als Interpellant ſprach der Abg. Delſol von der Fraktion Maginot. Delſol ſagte, die Erklärung des Reichskanzlers bedeute nicht, Deutſchland könne nicht mehr zahlen, ſon— dern Deutſchland wolle nicht mehr zahlen. Es ſei alſo unnütz, die Verhandlungen fortzuſetzen. Man müſſe Deutſchland gegenüber die ſtarke Fauſt zei— gen und dürfe nicht nachgeben. Namentlich in der Abrüſtungsfrage heiße es, feſt zu bleiben. Der Friede um jeden Preis bedeute den unvermeid— lichen Krieg. Zum Schluſſe gab Delſol der Hoffnung Aus— druck, daß in der franzöſiſchen Kammer nur Ab⸗ geordnete ſäßen, die als Vertreter Frankreichs, nicht aber als Vertreter Deutſchlands zu gelten hätten. Dieſe Aeußerung bezogen die Sozialiſten auf ſich. Sie verlangten eine Rektifizierung. Delſol verweigerte dieſe. Es ſetzte ein Pultdeckel— konzert ein. Unter allgemeinem Lärmen zeigte der ſozialiſtiſche Abgeordnete Grumbach dem Mi⸗ niſterpräſidenten Laval eine Zeitung mit einer Karikatur. Hierauf entſtand ungeheure Erre— gung. Der Kammerpräſident mußte die Sitzung 49. Jahrgang Meifere Zunahme der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen in heſſen Dainſtadt, 20. 1. Im Volksſtaat Heſſen ſind nach den neueſten Ermittlungen des heſſiſchen Landesſtatiſtiſchen Amts die von den Arbeits⸗ ämtern anerkannten, bei den Bezirksfürſorge— ſtellen gezählten Wohlfahrtserwerbsloſen ge⸗ genüber dem Vormonat von 33 027 auf 36 633 am 31. Dezember 1931 geſtiegen. Um die glei⸗ che Zeit des Vorjahres waren 21843 Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe ermittelt worden. Die Zu— nahme im Lauſe des Monats Dezember war beſonders erheblich in den Bezirken Offenbach, Mainz und Worms. In der Stadt Offenbach iſt jetzt jeder 10. Einwohner ein Wohlfahrts— erwerbsloſer. Da dort aber auch ſehr viel Emp— fänger der Arbeitsloſenverſicherung, der Kri— ſenfüſorge wie auch unterſtützte Sozialrentner, Kleinrentner uſw. vorhanden ſind, ſind rund gerechnet in der Hälfte aller Offenbacher Haus halte Empfänger von Unterſtützungen vorhan— den. Nur einige ländliche Fürſorgeverbände Oberheſſens wieſen einen ganz geringfügigen, Rückgang der Zahl der Wohlfahrtserwerbs— loſen auf. Geundung eines heſſ. Heimalwerns Darmſtapt, 21. Jan. Im Kaiſerſaal fanden ſich geſtern nachmittag Vertreter aller inter— »ſſierten Kreiſe zu einer konſtituierenden Sit— zung des Heſſiſchen Heimatwerkes zuſammen. Ziel des Heimatwerkes ſoll ſein, tatkräftig und völlig unabhängig arbeiten zu können, der ſee— liſch, geiſtig und materiell Not leidenden Ju— gend zu helfen, ihr Brücken ins Leben zu bauen, ehe ſie völlig verloren geht. Das grundlegende Referat erſtattete Direktor Bäuerle-Stuttgart über„Arbeitsdienſt, Siedlung und Heimat— werk“. Sodann wurden durch Dr. Neundör— fer-Offenbach die Richtlinien für die Arbeit des Heimatwerkes und die Arbeitslager ent— wickelt. Der Zweck der Arbeitslager iſt weder bloße Beſchäftigung noch bloße äußere Ver— ſorgung, ſondern die Wiedereinfügung junger Menſchen in die natürlichen menſchlichen Bin— dungen: Arbeit und Boden. Dies geſchieht durch gemeinſchaftliche Arbeit, durch das Zu— ſammenleben im Lager und durch zweckmäßige Geſtaltung der Freizeit. Zum Vorſitzenden und Führer des Heſſi— ſchen Heimatwerkes wurde unter lebhaftem Beifall der Verſammlung Oberſchulrat Haſ— ſinger gewählt. In den Ausſchuß ſoll je ein Vertreter der Verbände kommen, die ſchon Einrichtungen derart haben, weiter Dr. Neun— dörfer-Offenbach, je ein Vertreter des Landes— arbeitsamts, des Landesjugendamts, der Forſt— behörde, der Jugendverbände uſw. Der Aus— ſchuß wird in aller Kürze zur Arbeit zuſam— mentreten. Humor der Woche Ein Gläubiger. „Haus, was iſt ein Gläubiger?“ fragte der Lehrer. „Ein Gläubiger iſt der Mann, der meinem Papi ſein Auto verkauft hat und zu dem wir immer ſagen müſſen, Papi iſt nicht zu Hauſe“. K. Schottiſche Geſchichte. Sandy: Warum hat ſich denn Angus mit ſeiner Braut gezankt? Mac: Ach, nichts von Bedeutung. Er dachte nur, ein Streit ſei billiger als ein Geburts⸗ tagsgeſchenk. 5 i f 0 ö Aſmeechiſches Kriegsmaterial fiir Sowielrußland Geschütze und munition auf ſchwediſchem Dampfer in Hamburg verladen— Beſchlagnahmt in Conſtanza von rumäniſcher Hafenpoltzei Hamburg, 21. 1. Nach einem Telegramm des Kapitäns Ballengren, der den ſchwediſchen Dampfer„Erlan“ führt, iſt die Ladung dieſes Schiffes in Conſtanza durch einen überraſchen⸗ den Zugriff der rumäniſchen Behörden be⸗ ſchlagnahmt worden. An Bord befanden ſich lt. „Nachtausgabe“ Waffen und Munition, und zwar ganz neue Geſchütze, die in Hamburg ver⸗ laden worden ſind und auf dem Wege nach Sowjet-Rußland ſich befanden. Den Hamburger Behörden kann in keiner Weiſe ein Vorwurf aus der Tatſache gemacht werden, daß ſie die Verladung von Waffen ge⸗ ſtatteten. Die Waffen ſtammen nach dem Zeug⸗ nis von Kapitän Ballengren von den Skoda⸗ Werken und wurden von dort aus mit unbe— kanntem Beſtimmungsort auf den Weg ge— bracht und im Hamburger Freihafen, der deut⸗ ſches Zollausland barſtellt, verladen. Uebrigens hat die Tſchechoſlowakei in Ausnutzung des Verſailler Vertrages im Hamburger Hafen ein Stück eigenes Land gepachtet. Die Skoda⸗Werke lieferten alſo die bei ihr von Rußland in Auf⸗ trag gegebenen Waffen und verfrachteten ſie mit dem ſchwediſchen Dampfer„Erlan“ nach einem Hafen am Schwarzen Meer. Den Hafenpolizeiſtellen in Conſtanza war durch Agenten mitgeteilt worden, daß Waffen nach Rußland mit einem ſchwediſchen Dampfer unterwegs ſeien.„Erlan“ mußte infolge eines Maſchinendefekts Conſtanza anlaufen und dort in Dock gehen. Die rumäniſche Polizei über⸗ zeugte ſich jetzt, daß wirklich Geſchütze und Mu⸗ nition an Bord ſeien und daß der Dampfer ſich nach Rußland begeben wollte. eltſamerweiſe geſtattete man zuerſt der„Erlan“, den Hafen zu verlaſſen. Wenige Minuten ſpäter aber liefen zwei rumäniſche Zerſtörer aus, die den Damp⸗ fer auf hoher See anhielten. Nach langen Ver⸗ handlungen und angeblich unter Anwendung von militäriſcher Gewalt glückte es auch, den Kapitän zur Umkehr zu bewegen. Im Hafen wurden die Geſchütze und die Munition für beſchlagnahmt erklürt. Der Kapitän hat jede weitere Rechtfertigung abgelehnt und das Aihalten des Schiffes als eine Verletzung der Seerechte erklärt. Am unangenehmſten iſt die Angelegenheit zweifellos für die Skoda-Werke, die die Liefe⸗ rungen für Rußland kaum mit Zuſtimmung der tſchechiſchen Regierung getätigt haben. Aus die⸗ ſem Grunde waren die Wafſen auch unadreſ— ſiert nach Hamburg gegangen. Einsturz der giebelwand eines Wohnhauses 1 In Britz bei Berlin ſtürzte während der Nacht die etwa 40 Quadratmeter große Giebelwand eines freiſtehenden zwei ſtöckigen Bauernhauſes in ihrer geſamten Ausdehnung ein, ſo daß ein Teil der Wohnräume, wie unſer Bild zeigt, völlig freige⸗ legt wurde; die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Mannheim.(Die Arbeitsmarktlage im Ar⸗ beitsamtsbezirk Mannheim) Das Arbeitsamt Mannheim zählte am 15. Januar 1932 insge⸗ ſamt 46 101 Arbeitsloſe, davon 35772 Männer und 10 329 Frauen. Die Zunahme beträgt im Vergleich zum letzten Stichtag vom 30. Dezem⸗ ber 1931 2515 Berſonen. Die Arbeitsſuchenden verteilen ſich auf folgende Induſtriegruppen: Landwirtſchaft 232 Männer, 26 Frauen 4 22; Metallinduſtrie 9480, 332,. 219; Lederindu⸗ ſtrie und Verarbeitung 600, 559,. 192; Holz⸗ induſtrie 1613, 17, + 87; Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittel 709, 1937, 4. 595; Bekleidungsgewer⸗ be 519, 634, 4 159; Baugewerbe 3483,—,. 101; Vervielfältigungsgewerbe 274, 78, 4 26; Gaſt⸗ und Schankwirtsg. 312, 750, + 20; Ver⸗ kehrsgewerbe 1820, 68,. 121; Hausangeſtellte aller Art—, 1465, 4 151; Ungelernte Arbeit 11024, 1595, + 406; Kaufm. Angeſtellte 3342, 1861, 4 357; Techn. Angeſtellte 1195, 8, 4 104; Alle and. Berufsgr. 1169, 999, + 155. Von den Arbeitsſuchenden entfallen auf die Stadt Mannheim 27856 Männer und 7947 Frauen, auf die Landgemeinden 7916 Männer und 2382 Frauen. Unterſtützung haben bezogen 210362 Perſonen, und zwar Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung 10 867 und Kriſenunterſtützung 10 945 Perſonen. Zu den Unterſtützungsberechtigten 5 kamen noch 25 289 zuſchlagsberechtigte Ehegat⸗ ten und Kinder. Der Neuzugang von Unter⸗ ſtützten beträgt in der Zeit vom 16. Dezember ü 1931 bis 15. Jausar 1932 6 896 und den gang 5057. Tauberbiſchofsheim.(Brandſeuche). i Weihnachten ſind im Frankenlande nicht weni ger als 9 Brände zu melden. Dazu kommt neuerdings das Großfeuer in Zimmern. Auch! die Scheune des Landwirts Wundling wurde zerſtört, ſodaß insgeſamt 5 Scheunen ein Raub der Flammen geworden ſind. Der Schaden! wird auf etwa 50 000 Mark beziffert. Die Be ſitzer erleiden dank der Gebäudezwangsverſi cherung nur teilweiſe Fahrnisſchaden. Es wird Brandſtiftung vermutet. Ludwigshafen. ten eine ſilberne Handtaſche mit einigem In halt gewaltſam entriſſen. Der Täter hat ſich 55 nach der Tat in Richtung Mundenheim en fernt. Er wird wie folgt beſchrieben: etwa 165 Meter groß, kräftig, breitſchultrig, trug dun! len Anzug, war ohne Mantel und ſoll etwa! 95 zwiſchen 20 und 39 Jahren alt ſein. Landau.(Tätlicher Angriff auf einen Ge⸗ richtsvollzieher). Bei Ausübung ſeines Dien— 1 ſtes ging ein hieſiger Schuldner gegen den Gerichtsvollzieher Seibert tätlich vor und miß handelte ihn. Er ſtieß ihn im Verlauf des Streites aus ſeiner Wohnung die Haustreppe hinunter. Der Beamte wurde verletzt und iſt dienſtunfähig. Eine Unterſuchung iſt im Gange. Hans im Glück Daß Ferkel nicht bloß ſymboliſch Glück brin⸗⸗ gen, ſondern auch in Wirklichkeit, davon konnte ſich ein Bauer in Soltau mit eigenen Augen überzeugen. Mißvergnügt war er von einem Markt nach Hauſe zurückgekehrt, da er ſeine 18 Ferkel nicht hatte abſetzen können. Um wenig⸗ ſtens die Futterkoſten für die Unglücksviecher! zu ſparen, ſetzte er ſie im Walde aus. Doch die heilige Hermandad hatte ihn beobachtet, und man zwang den Bauer, ſeine Ferkel am näch⸗ ſten Tage wieder einzufangen. Als er nachher zählte, waren es ſtatt 18, 28 Ringelſchwänzchen. ee N Ne Das Mmedalllonbild Noman von Anny v. Panhutis. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) 49. Fortſezong.) Ob es vielleicht dieſer Menſch geweſen war, mit dem ſich Otto Holz duzte? Die beiden ſchienen ſich ſehr gut zu kennen, und es ſprach nicht ſehr zugunſten des anderen, ſich mit ei⸗ nem Otto Holz zu duzen. An der nächſten Station ſtieg Renate um. Der unverſchämt muſternde Blick des Menſchen wurde ihr unerträglich. Kaum hatte ſie aber das Abteil verlaſſen, ſtürzte Karl Kruſe zum Fenſter. „Sie iſt in den nächſten Wagen geſtiegen,“ ſtellte er mit einem bedauernden Seufzer feſt. „Schade, das Mädel hätte ich immerfort be⸗ wundern können!“ „Ich bin froh, daß dieſer Tugendengel raus iſt,“ erwiderte ihm Otto Holz.„Dein Anſtarren überſtieg aber auch jedes Maß, da⸗ mit haſt du ſie raus gegrault. Ich hatte ihr vorher, ehe du auſtauchteſt, ein paar Anden⸗ ken an die Verſtorbene angeboten Weißt du, was ſie mie antwortete?“ Er ſetzte ſich in Pofttur, ſchraubte die Stimmlage höher und piepſte überttieben:„Ich nehme von Ihnen nichts geſchenkt. was nach Tante Hedehigs Wil⸗ zen mein E gentam ſein ſollte. Und nun bitte ich Sie, mich nicht mehr anzuſprechen, es lohnt nicht, denn ich werde Ihnen nicht mehr ant⸗ worten!“ Karl Kruſe lachte. „Die Abfuhr ärgert dich, was? Ja, das hätte dir gepaßt, mit dem ſchönen Weibsbild eine Bändelei anzufangen. Bei der brauchſt du es gar nicht mehr zu verſuchen. Eher glau— be ich ſelbſt noch Glück zu haben. Ob ſie noch auf dem Büro von dem Bauunternehmer an⸗ geſtellt ſein mag? Will mal meine Fühler ausſtrecken.“ Otto Holz ſah ihn ärgerlich an. „Rede doch nicht ſo viel Blödſinn auf ein⸗ mal. Wir beide, und beſonders du, haben allen Grund, uns Renate Wittenborn nicht zu viel in Erinnerung zu bringen. Es war ſchon blöd genug von mir, ſie anzureden.“ „Finde ich auch,“ beſtätigte Kruſe,„ich hätte das auch nicht gewagt an deiner Stelle, 8 0 du dem Mädel ſo böſe mitgeſpielt a 17 0 „Du, ſei ſtill, du haſt ja die Hauptrolle bei allem übernommen. Du haſt ja Hedwig San⸗ ders ſo aufgeregt, daß ſie den Herzſchlag be⸗ kam, du haſt ja ihre Taſchen durchſucht und das Teſtament geſtohlen, mit dem ſie anſchet⸗ nend, um vollkommen ſicher zu ſein, noch zum Notar gehen wollte. Wäre das Papier in ih⸗ rer Handtaſche geblieben, hätte die Wittenborn heute das Haus, denn der Wiſch war juriſtiſch einwandfrei aufgeſetzt. Der Zufall kam dir ſehr zu Hilfe, Freundchen, aber klage mich nicht an, der Hauptgauner von uns biſt du.“ „Biſt du bald fertig?“ brummte Karl Kruſe, ſagte dann lachend: Darum keine Feindſchaft nicht! Sie will von dir nichts wiſſen, und das weckte gleich deine ſchlechten Inſtinkte gegen mich. Aber wenn ich das Mädel mal vorher geſehen hätte, wäre das Teſtament vielleicht in der Handtaſche geblie⸗ ben.“ Jetzt lachte auch ſein Freund. „Das iſt ein vorzüglicher Witz. Der un⸗ eigennützige Karl Kruſe! So, und nun Schluß, reden wir von der Sache, um die du mir nach⸗ gelaufen biſt.“ Renate Wittenborn hatte heute Abend Martha beſuchen wollen, die ihr geſchrieben, ſie liege erkrankt bei der Mutter. Martha, die bei der Tante für Küche und Haus geſorgt, hielt immer noch treu zu ihr, und wenn ſie ſich trafen, ſprachen ſie beide viel von der lieben Verſtorbenen, an der auch Martha ſehr ge⸗ hangen hatte. Marthas Mutter beſaß eine kleine Wäſche⸗ rej und Bügelei. Ein winziges Lädchen in der Jannowitzbrücke war ihr Stolz. Renate betrat den kleinen Laden, in dem zwei derbe Mädchen eifrig die Bügeleiſen über Herren⸗ und Damenwäſche hin- und her⸗ zogen. Frau Kuſchke, hochrot im verblühten Ge⸗ ſicht, rief ihr entgegen:„Martheken wird ſich freuen, det Sie kommen, Fräulein, jehn Se man rig, ſe liggt uffs Soffa in de Stube. Se hat ach verküft beis Danzen. Jetzt, wo et Sommer is. Aber da ſpendieren de Herren Eis un ſowmat un de Damens ſind jeſchwitzt, un dann triejen ſe de Beſcherunk, liejen da un huſten“ Renate betiot die Stube, in der ſie ſchon öfter geweſen. Martha lag auf dem Sofa, hatte in einem abgegriffenen Buch geleſen und lächelte Renate entgegen. „Wie lieb von Ihnen, mich zu beſuchen. Mutter ſetzt mir zu, ich ſoll ganz bei ihr blei⸗ ben, ich hätte es nicht nötig, zu dienen. Ich ſoll bügeln, das wäre feiner.“ Sie ſprach Nähe der etwas heiser.„Ich habe eln bißchen viel g. tanzt, Fräulein Renate, und das ſtrengt an.“ Sie lachte.„Aber ſchön war es doch!“ Sofa. „Wenn Sie gerne tanzen, Martha, wäre es doch töricht, wenn Sie es nicht täten.“ Side machte ein ſehr ernſtes, faſt finſteres Geſicht. „Eben im Zuge von Potsdam nach Berlin ſah ich den gräßlichen Menſchen wieder, den Nef⸗ fen von Tante Hedwig. O, Martha, Sie kön⸗ nen ſich gar nicht vorſtellen, wie mir zumute war. als dieſer Schurke in mein Abteil trat.“ erzühlte ausführlich, was er geſag: und erzählte auch von dem anderen, der im Sie letzten Moment in den Zug geſprungen. „Und nun, Martha,“ ſchloß ſie,„geht es mir fortwährend im Kopf herum, der Beglei⸗ ter von Holz müſſe der letzte Beſucher von Tantchen geweſen ſein. Sie beſchrieben mit ſchwarzem Spitzbart und etwas ſchielenden Augen. ich traue ihm Gemeinheiten zu.“ ſehr lebhaft.„Nicht wahr, Martha, er hatte einen ſehr ſchwarzen Spitzbart und einen 1“ lenden Blick?“ „Natürlich, Fräulein Renate, und es wire wohl derſelbe geweſen ſein. Ich meine des⸗ halb, dieſer Holz hängt irgendwie mit dem Beſucher zuſammen. Der mit dem ſchwarzen Spitzbart hat Ihrer Tante ſicher etwas ſehr Aufregendes geſagt und als er ſah, was er Lerichtet hat, iſt er ſchnell verduftet. (Fortſetzung folgt.) Seit (Ein Handtaſchenränber). 5 In der Kurfürſtenſtraße wurde einer 37 Jahre alten Ehefrau von hier von einem Uebekann⸗ 5 Renate ſchob ſich einen Stuhl neben da⸗ ihn Seine Züge ſind nicht häßlich, aber Sie ward Die Ungl ücksſtätte. In St. Juſt an der Strecke Pa ris— Amiens, etwa 80 Kilometer von Paris entfernt, ereignete ſich ein ſchweres Eiſenba hnunglück, das 10 Tote und 20 Schwerver— letzte forderte. Gefährliche Einbrecherbande f unſchädlich gemacht Frankfurt a. M., 21. 1. Durch die Aufmerk⸗ ſamkeit eines Hausmeiſters gelang es geſtern nacht der Polizei, aus einem Keller in der Kaiſerſtraße drei Einbrecher herauszuholen, und zwar drei polizei- und gerichtsbekannte Burſchen, einen Walter Rabe aus Pleißa (Sachſen), den Monteur Alois Böß aus Saar— louis und einen Alfred Böhm aus Flotten— burg. In dem Keller verſteckt fand man in einer Aktentaſche Schuß⸗ und Stichwaffen und Ein⸗ brecherwerkzeuge. Bei einer ſofortigen Durch— ſuchung der Manſarde, vie die drei in der Blü— cherſtraße bewohnten, wurde noch ein junges Mädchen vorgefunden, die 24jährige Anna G., die wegen Verdachts der Mittäterſchaft eben— falls feſtgenommen wurde. Zahlreiche Tabak— waren, die in der Manſarde lagerten und aus Diebſtählen herrühren dürften, wurden be— ſchlagnahmt. Eine Taube als Ichmugglerin Breden(Kreis Ahaus), 21. 1. Auf dem Firſt des Daches eines hieſigen Taubenzüchters hat⸗ te ſich eine Brieftaube niedergelaſſen, die durch irgendeinen Umſtand am Weiterfliegen gehin— dert wurde. Als der Taubenliebhaber das Tier einfing, machte er die überaſchende Entdeckung, daß es zu Schmuggelzwecken mißbraucht wor— den war. Am Halſe und an den Flügeln des Tieres war eine Packung von 25 Zigaretten mit einem Bindfaden befeſtigt. Nebel legt Schiffahrt lahm Emden, 21. 1. Durch andauernden außer⸗ ordentlich ſtarken Nebel iſt die Schiffahrt an 1 Ensmündung ind der oſtfrieſiſchen Küſte vollkommen lahmgelegt. Der Dampferverkehr und die Poſtverbindung zwiſchen Borkum und Emden ſind ſtillgelegt. Schiffsunfälle ſind bis⸗ her nicht bekannt geworden. „Kongreß der Bärc führer“ Ein romantiſches Rendezvous gaben ſich etwa 100 Bärenführer mit ihren Tanzbären im Soonwald. Aus allen Gegenden Weſtdeutſch⸗ lands zogen die braunen Geſellen herbei. Die Bärenführer, die meiſtens Zigeuner ſind und allem Anſchein nach in einer Gilde organiſiert ſind, hielten ihre Jahrestagung ab. Es war ein Bild wie aus den Zeiten des Schinderhannes: flackernde Lagerfeuer, Schweine wurden am Spieß gebraten, die Bärenführer geſtikulierten. Leider machte die Polizei dem romantiſchen Treiben ein vorzeitiges Ende, da das fahrende Volk nach geſetzlichen Vorſchriften ſich nur zwei Tage an einem Ort aufhalten darf. Der„Kon⸗ greß der Bärenführer“ wurde in die nächſte Ge⸗ markung abgeſchoben. Tagesallerlei Der Geſchäftsführer der engliſchen kommu⸗ niſtiſchen Zeitung„Daily Worker“, Frank Prieſt⸗ ley, wurde wegen Aufreizung von Matroſen zur Meuterei zu drei Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt. Die Anklage ſtützte ſich auf zwei im „Daily Worker“ erſchienene Artikel. * 10 Der Papſt hat feierliche Gebete für das Ge⸗ 1 0 0 der Reparationskonferenz angeordnet. m 23., 24. und 25. Januar werden in der 99 5 San Rocco in Rom dieſe Gebetsfeiern abgehalten. Das Hochamt wird von einem — Kardinal zelebriert werden, um der Zeremonie beſondere Bedeutung zu verleihen. * Von der Preußiſchen Akademie der Wiſſen ſchaften wurde Geheimrat Duisberg zur Erin— nerung en ſeine vor 50 Jahren(21. Januar 1882) in Jena erfolgte Promotion zum Dr. * 5 8* phil. ein Diplom überreicht. Nach britiſchen Meldungen hat die chineſi— ſche Regierung Haftbefehl gegen den ehemali— gen chineſiſchen Kaiſer Puji, den Gouverneur von Charbin, Tſchantſchinghui, und andere ja— panfreundliche Perſönlichkeiten erlaſſen. Jap Truppenſendung nach Schanghai Tokio, 21. 1. Mehrere Flugzeuge, ein Kreu⸗ zer, vier Zerſtörer und eine Abteilung Marine ſchützen ſind nach Schanghai kommandiert wor⸗ den, da ſich der dortigen japaniſchen Kolonie eine wachſende Beunruhigung bemächtigt habe. Aus dem Gerichksſal Das Deutſchlandlied in der Aßmannshäuſer Bauernſchänke Frankfurt a. M., 21. 1. Nicht geringes Auf⸗ ſehen erregte anfangs Oktober 1930 die von ei⸗ ner Reihe von Zeitungen gebrachte Nachricht, daß der Eigentümer der weit und breit bekann⸗ ten„Alten Bauernſchänke“ zu Aßmannshauſen im Rheingau, der Gaſtwirt Alfred Prokoph, in der Nacht zu Hindenburgs Geburtstag den in ſeinem Lokal anweſenden Gäſten verboten ha⸗ be, das von der Muſikkapelle intonierte Deutſch—, landlied geſanglich zu begleiten. Als Grund für dieſe eigenartige Maßnahme war angegeben, Prokoph ſei Tſcheche und deutſchfeindlich einge— ſtellt. Die Folge dieſer Zeitungsmeldung war eine Klage des Gaſtwirts Prokoph gegen die Schriftleiter und Verleger einer Anzahl Zei⸗ tungen beim Landgericht Wiesbaden, die zu— nächſt gegen eine Zeitung bezw. gegen deren Schriftleiter, Verleger und den Gewährsmann erfolgreich verlief und den Beklagten in einem Teilurteil die Auflage machte, die verbreitete kreditgefährdende Nachricht auf Grund gegen— teiliger Beweisführung in der fraglichen Zei— tun! zu widerrufen, und zwar daß der Kläger Tſcheche ſei und aus deutſchfeindlicher Geſin— nung verboten habe, das Deutſchlandlied in ſeiner Bauernſchänke zu ſpielen und dadurch das deutſche Volk beleidigt habe. Gegen dieſes Teilurteil des Landgerichts Wiesbaden erfolg— te ſeitens des Schriftleiters der Zeitung Beru⸗ fung, die nunmehr der 3. Zivilſenat des Ober⸗ landesgerichts Frankfurt a. M. unter Beſtäti⸗ gung des Wiesbadener Urteils koſtenpflichtig abwies. Das Oberlandesgericht ſah den Vor⸗ wurf deutſchfeindlicher Geſinnung in vollem Umfange widerlegt an, zumal der Kläger, der aus einem deutſchſprachigen Gebiet der heuti⸗ gen Tſchechoſlowakei von deutſchſtämmigen El⸗ tern abſtammt, zeitlebens nur deutſch geſpro⸗ chen und auch als Wirt der Bauernſchenke das Deutſchlandlied bei anderen Gelegenheiten ſtets ungehindert habe ſingen und ſpielen laſſen. Zur Rechtfertigung des Klägers ſei eine Verfügung des Landrats des Rheingaues anzuführen, wo⸗ nach das Abſingen vaterländiſcher Lieder nicht geſtattet werden ſolle, wenn die Tageszeit und ausgelaſſene Stimmung der Gäſte nicht mehr die Gewähr für eine würdige Aufnahme des Liedes zu bieten ſcheine. Ueber die Höhe des Schadenerſatzes, der von jeder beklagten Zei⸗ tung bis zu 20 000 RM gefordert wird, wird noch entſchieden werden. daß der Regenſchirm Hilfsmittel des Menſchen wurde. Waren Kälte .* Lerkehrler Januar Die Monate des vergangenen Jahres haben im allgemeinen nicht das gehalten, was ſie pflicht⸗ und traditionsgemäß hätten bringen müſſen. In meteorologiſcher Hinſicht natürlich. Wenn der Kalender einen Monat mit eitel Sonnenſchein und gutem Ferienwetter vor⸗ ſchrieb, dann konnte man ſich darauf verlaſſen, das unentbehrlichſte oder Regen angeſagt, dann lachte natürlich die Sonne vom Himmel, als ob es nie ein Wölk⸗ Es iſt daher von überaus großer Bedeutung und chen gegeben hätte, das ihren hellen Schein trü— ben könnte. 1932 ſcheint es ähnlich zu werden. Wenig⸗ ſtens hat der Januar, der erſte Monat, in kei⸗ ner Weiſe dem entſprochen, was man ſich ei— gentlich vorſtellt. Kein Schnee war zu ſehen, kalt war es auch nicht, im Gegenteil, die läng— ſte Zeit des Monats war ein Wetter, als ob am nächſten Tag jeweils der Frühling ſeinen Einzug halten wollte. Es war, wie man ſo ſagt, nichts Halbes und nichts Ganzes. Was ſoll man ſchon mit einem Januar anfangen, ſinnig macht, der höchſtens Regen bringt, aber keinen Schnee? Der Winterſport hat viele Anhänger., und die verwünſchen einen ſolchen„Kälte“ Y t Aber es gibt in Deutſchland ungleich mehr Menſchen, die dem Wettergott dankbar ſind für ſeine abnorme Launen. Meuſchen, denen es am Nötigſten fehlt, die kein Geld für Kohlen und keines für Wintermäntel haben. Ihnen iſt der warme Januar gerade recht geweſen. Eine alte Bauernweisheit lautet dahin, daß es im Ma⸗ gen warm ſein müſſe, wenn es draußen kalt ſei. Und da ſich die Richtigkeit dieſer Behaup⸗ tung kaum wird anzweifeln laſſen, kann man ſich leicht ausrechnen, wie dankbar die paar Wärmegrade von denen empfunden werden, denen die entſprechende„innerliche Heizungs— möglichkeit“ nicht ſo gegeben iſt, wie es ein kal— ter Jonnar erfordern würde. Im Rampf um den Verbandspokal Den Pokalſpielen bringt man von Sonntag zu Sonntag größeres Intereſſe entgegen. Die intereſſanten Paarungen bringen meiſt ſchöne ſpannende Spiele und oft überraſchende Ergeb— niſſe. Erſt am vergangenen Sonntag hatten wir ja Gelegenheit beim erſten Pokalſpiel in Worms eine recht ſaftige Ueberraſchung zu er— leben, indem Alemannia Worms Rotweiß Frankfurt mit 51 abfertigte. Lorſch über⸗ raſchte nicht minder, indem die Olympen den FC. Langen, den ſie in den Verbandsſpielen nie ſchlagen konnten, gleich 6:2 überfuhren. Das Intereſſe an dieſen Spielen iſt ſchließlich noch geſteigert, als jeder gegen jeden ſpielen muß. Der kommende Sonntag. Bezirk Main⸗Heſſen. Kickers Offenbach— Alemannia Worms; Olympia Lorſch— Union Niederrad; Sp.V Wiesbaden— Pf. Neu-Iſenburg; FVgg. Kaſtel— Rotweiß Frankfurt; Hanau 93— Viktoria Urberach; 1. FC. Langen— Heuſen— ſtamm. Bezirk Württemberg⸗Baden. SC. Freiburg— Sp.-Vgg. Schramberg; Phönix Karlsruhe— Freiburger FC.: FC. Mühlburg— Pf. Karlsruhe; Kickers Stutt— gart— Germannia Brötzingen: SV. Feuer— bach— FC. Birkenfeld; Sp.-Fr. Eßlingen— Unien Böckingen. Bezirk Rhein⸗Saar. Phönix Ludwigshafen— Saar Saarbrücken; Sportfreunde Saarbrücken— VfR. Mannheim, SV. 05 Saarbrücken— 1. FC. Idar; FC. Kai⸗ ſerslautern— FC. Mannheim 08; Boruſſia Neunkirchen— Sp.-Vgg. Sandhofen. Amicitia Viornbeim— Sy-Vag. Mundenheim. ſpiele gegen Hemsbach in Hems⸗ 0„ bach. 2. M. 2 Uhr, 1 M. 3 Uhr. Fußballabteilung: Sonntag, den 24. Jan. Freund- ſchaftsſpiel der 1. und 2. M. gegen Arbeiter⸗Sport-⸗ verein Mannheim⸗Lindenhof in Mannheim, Sellweide. Anfang der 2. M. 1 Uhr. 1. M. 3 Uhr. Abf. der Mannſch punkt 12 Uhr am Ritter Heute Freitag Abends 8 Uhr Spielerverſamm- lung auf dem Sportplatze.(Vereinshaus). Die Spieler haben in Anbetracht der wichtigen Tages- ordnung unbedingt zu erſcheinen. Die Leitung. Eingeſandt. Nachdem nun die Viernheimer Sportanhänger es im vorigen Jahre erleben durften, daß der langerſehnte Aufſtieg in die Bezirksliga endlich ge⸗ glückt, erſtehen für die vielen Tauſenden, die am Sonntag den Sportplatz zu beſuchen gewohnt ſind, neue Pflichten: Am kommenden Sonntag, den 24. Januar iſt Generalverſammlung. Sportfreunde, wir wollen dem treu ſich mühenden Vorſtand hel⸗ fen, das einmal Erreichte zu erhalten. Wir wol- len das nicht nur dadurch beweifen, daß wir Zu⸗ ſchauer, nein ſchaffen wollen wir helfen. Ich richte an alle Mitglieder, die zu arbeiten gewillt ſind, die dringende Bitte: Kommt am Sonntag in die Generalverſammlung und ſeht zu, daß ſie die Grundlage ſchafft, wie ſie der größte Sport; vereiu in Viernheim nötig hat. Ein alter Sportbegeiſteter. Sonntag, den 24. ds. Mts. Serien- Vereinsleitung Sorge getragen. ſchloſſen hinter der 1. Mannſchaft zum ſchwerſten, Sportinorſchau der D. J. K. Wer wird Bezirksmeiſter?— und was dann! Der am nächſten Sonntag in Lorſch ſteigende Verbandskampf zwiſchen Viernheim 1. und Lorſch 1. muß als bedeutend wichtiger gewertet werden, wie derjenige in der vorjährigen Spielſaiſon. Was hat der künftige Bezirksmeiſter in dieſem Jahre alles noch zu erfüllen? Werte Jugendkraftler! Im Anſchluß an die Bezirksſpiele greifen die Gaumeiſter⸗ ſchaftsſpiele ein. Ja, es geht ſogar in dieſer Saiſon noch um die Süd- und Südweſtdeutſche Meiſterſchaft. unerläßlichen Notwendigkeit, daß eine ſtarke Begleit⸗ mannſchaft den Spielern den nötigen begehrten Rück— halt gibt. Hoffentlich reicht es am nächſten Sonn- tag zu einem ehrenvollen Sieg; ein Unentſchieden ſichert natürlich auch ſchon den Meiſtertitel. Für eine bequeme Beförderung wird von Seiten der Darum alles ge- eutſcheidungsvollſten Gang. In Viernheim begegnen ſich die zwei Bezirks- klaſſenmannſchaften Viernheim 2.— Heppenheim 1. g e Ein Si er Einheimiſe i der den Wintermantel überflüſſig oder gar un- Ein Sieg der Einheimischen dürfte im Voraus ſchon feſtliegen, da im Vorſpiel H 45 unterlag. Die Startzeit iſt aus dem Inſerat erſichtlich. Wir hoffen, daß alle diejenigen D. J. K. Freunde, Weg nach Lorſch nicht einſchlagen, den hieſigen Platz aufſuchen. welche den Der Handballſport bietet wiederum den Freun- den dieſer edlen unh zukunftsreichen Sportart be⸗ ſondere Vorzüge Herrnsheim iſt bekannt als eine gute Durchſchnittsmannſchaft, und die Gewähr, daß ein ſchönes Treffen zuſtande kommt, liegt in der ſicheren Vorherſage, die auf Grund der außerge- wöhnlich gezeigten Leiſtung vom letzten Sonntag aufgebaut iſt. Durch ſchöne Vorſpiele unterer Mann- ſchaften iſt wiederum für ein abwechslungsreiches Programm vollkommen geſorgt. Jugendkraft Heil! 9 N K Lorſcher⸗Straße mit Sport- 9„ halle und Kaffeewirtſchaft. Programm für Sonntag, den 24. Januar 1932. Fußball:(Platz 1) Viernheim l⸗ Heppenheim! Beginn 2¼ Uhr V'heim 2. J— Heppenheim J. Fußball:(Platz 2) V'beim Pr.— Heppenheim 2. (Platz 3) V'heim Sch. 2 H'heim Sch. Handball:(Platz 2) Viernheim 1.— Herrnsheim 1. Fußball:(Auswärts) U 2 Lorſch 1.— N'heim 1. Beginn 2,30 Uhr Lorſch 2.— Viernheim 3. 12,45 Uhr Die Abfahrtszeiten nach Lorſch werden in der heute Abend ſtattfindenden Spielerzuſammenkunft, ſowie in der Samstagsnummer beider Tageszeitungen veröffentlicht. Ein Spielabſchluß für die 1. Jugendfußball mit einem Mannheimer Verein, liegt in der Schebe; vorausſichtlich wirb er aber zuſtande kommen. Samstag, den 23. 1. 1932. Waldhof Schüler 1— Viernheim Schüler 1 3 Uhr Abfahrt um 2 Uhr per Rad, ab Dreſchhalle(Sand⸗ höferweg) pünktlich zur Stelle ſein. Heute Freitag beginnt die Turnſtunde bereits ſchon um 6 Uhr, da der Bezirksturnwart ſein beſtimmtes Erſcheinen zugeſagt hat. Unſere werten Freunde und Gönner laden wir zu obigen Spielen ergebenſt ein, mit der letzten Bitte um eine Zugkräſtige Begleitung nach Lorſch. Dringender Appell! Die Sportleitung. Sportplätze an der 1,15 Uhr 1,15 Uhr 3,00 Uhr 3,00 Uhr Handel und Verkehr. Mannheimer Produktenbörse. Inlandweizen, gut, gesund und trocken, 75—76 Kg. 243½—25, dto. 73—74 Kg. 24 ½, Inlands- roggen, gut, gesund und trocken, 22—22 4, In- landhafer, je nach Qualität, 15—17, inl. Sorn- mergerste 19—20, Futtergerste 18 4—18½, gel- ber La Plata-Mais 1734—18, südd. Weizenmehl Spezial Null, neue Mahlung, Ianuar-Februar-Lie- ferung 349%, dto. mit Auslandsweizen 36%, süd- deutsch. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlung und Lieferzeit, 384, bezw. 40½, südd. Weizen- brotmehl, gleiche Mahlung und Lieferzeit, 2694 28 ½, Roggenmehl, 60 ige Ausmahlung, je nach Fabrikat, 3094—31½, feine Weizenkleie 834 9, Biertreber 12½—1294, Erdnußkuchen 13. Auf Grund einer Eingabe einer größeren An- zahl von Börsenbesuäern hat der Börsenvorstand beschlossen, zunächst den früheren Zustand in der Festsetzung der Pörbenzeit von 1—4 Uhr wiederherzustellen. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr und Preise: 272 Kälber, 25—38; 14 Schafe, 12—22; 178 Schweine, nicht notiert, 870 Ferkel und Läufer, Ferkel bifl 4 Wochen 7—12, über vier Wochen 14—17, Läufer 18—20, eine Ziege, nicht notiert. Marktverlauf: Kälber ruhig, langsam ge- räumt; Ferkel und Läufer mittelmäßig. au Hig fängt's an 20 0.— gurgle trocten 3 90⁰ mit