Lokale Nachrichten * Die Beerdigung der Verſtorbenen Frau Magdalena Georgi geb Adler findet heute Freitag Nachmittag nicht um 3 Uhr, ſondern um 4 Uhr vom Trauerhauſe Mannheimerſtraße 32 aus, ſtatt. Generalverſammlung der DSK. Am Dienstag abend hielt die DI K. in der Sport⸗ halle ihre Generalverſammlung ab. Ueber 150 Mitglieder und Schutzmitglieder waren er- ſchienen, eine Zahl, die bisber noch nie erreicht worden war. Als dringendſter Punkt wurde die Eintragung des Vereins zuerſt behandelt. Die vom Vorſtand vorgeſchlagene Vereinsſatzung wurde mit kleiner Abänderung angenommen. Die gerichtliche und außergerichtliche Vertretung des Vereins ob— liegt nach dieſer Satzung einem Haußptvorſtand, der auch für die Finanzierung der Sporthalle und den Wirtſchaftsbetrieb zuſtändig iſt. Der techniſche Betrieb wird vom techn. Leiter und dem Vorſtand geregelt.— Ein Rückblick auſ den Sportbetrieb des letzten Jahres konnte prächtige Erfolge der Fußballabteilung feſtſtellen. Die 1. Nſchft brach die Gaurunde kurz vor Schluß mit Genehmigung des Verbandes ab, nachdem ſie bis dahin ſämtliche Spiele gewonnen hatte, was ihr vorher nie ge— lungen war. Die 2. Mſchft. war ſehr nahe an der Erringung der Bezirksmeiſterſchaft, während Junioren und 1. Jugend Meiſter ihrer Klaſſe wur— de. In der gegenwärtigen Verbandsrunde domi⸗ Vorausſichtlich werden wieder mehrere Meiſterſchaf⸗ ten nach Viernheim fallen. Auch bei den Hand⸗ ballern ſtehen dieſes Jahr die Ausſichten günſtig. — Trotz der Not der Zeit, die ſich auch bei den Kaſſenverhältniſſen bemerkbar machte, konnte der gewaltige Sportbetrieb finanziert werden. Alle Ausgaben fanden ihre Deckung. Durch eine vor⸗ ſichtige Finanzgebahrung muß auch in Zukunft die Grundlage der Abteilung unerſchüttert bleiben.— Bei den Wahlen wurden faſt durchweg die bis⸗ herigen Vorſtandsmitglieder und Warte in ihren Aemtern beſtätigt. Die umfangreichen Verwaltungs- aufgaben erſorderten jedoch eine größere Dezentra- liſation, weshalb einige Ausſchüſſe neu gebildet wurden, in die neue Kräſte hineingewählt wur⸗ den. Möge die Neu⸗Organiſation ſich bewähren und den Weg zu einem neuen Aufſtieg ebnen! Nachdem noch die vom Bezirk und Verband geplan⸗ ten Veranſtaltungen beſprochen waren, ergriffen noch 2 Redner das Wort zu humorgewürzten Ausführ⸗ ungen, die großen Jubel hervorriefen. Die Mitter⸗ nachtsſtunde hatte bereits geſchlagen, als die Gene⸗ ralverſammlung geſchloſſen werden konnte. Central⸗Film⸗Palaſt. Heute Freitag Ertra großſe Sonder⸗Vorſtellung im Central⸗Film⸗Palaſt. Heute nur 30 Pfg. Auf Filmfreunde beſucht heute Freitag abend die Sonder⸗Vorſtellung. Ein ganz fabelhaftes und erſtkl. Doppel⸗Schlagerprogramm iſt ausgeſucht. Jeden Freitag wird eine Sonder-Vorſtellung ver- anſtaltet für den billigen Preis von nur 30 Pfg. Die Darbietungen werden ſtets ganz erſtklaſſig ſein nieren wiederum die Viernheimer Mannſchaften. 1 und alle Filmfreunde ſind von früher her über— zeugt, daß in auch dieſen Freitags⸗Sondervorſtellungen ein Extra⸗Programm geboten wird. So zeigt man heute eine der gewaltigſten Großfilme des Jahres „Die goldene Hölle“. Noch nie dageweſene Sen⸗ ſation in 13 Rieſenakten 4000 Meter lang. Alles wird ſtaunen. Alsdann zeigt man einen gewaltigen Wild⸗Weſt⸗Schlager mit Ken Maynard „Der Ritter von Texas“ und 3. Der Luſtſpiel⸗ ſchlager„Buſter ſpielt Soldat“, zum totlachen. Alle Filmfreunde beſuchen heute dieſe Freitagsvor⸗ ſtellung. Ab morgen: Carlo Aldini und Siegfried Arno in dem gewaltigen Tonfilm⸗Schlager„Im Kampf mit der Unterwelt“, 11 Akte. Meere. Vereins- Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Chriſtl. Bauarbeiterverband(Ortsgr. Viernheim.) Zu der am Sonntag, den 24. Januar, mittags 3½ Uhr, im Gaſthaus zur Germania(bei Koll. Knapp) ſtattfindenden Generalverſammlung werden hiermit alle Kollegen freundlichſt eingeladen. Es iſt Pflicht für jeden, zur Generalverſammlung zu erſcheinen. Der Vorſtand. Sänger⸗Eiuheit. Samstag Abend 8 Uhr Sing— ſtunde. Keiner darf fehlen. Der Vorſtand. Geſang⸗Verein„Liederkranz“. Samstag Abend 8½ Uhr Sin gftunde, ½8 Uhr wichtige Vorſtandsſitzung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. U. T.⸗Filmpalaſt. Felix Breſſart(Konkurrenz) im U T. Filmpalaſt Schreibt Deine Liebſte Dir. Worte von Charles Amberg Muſik von Jara Benes 0 Hallo! Die Poſt iſt da, Trara! Die Poſt iſt da! Sie bringt Dir, ſie bringt Dir, nen Brief Doch achte auf's Kuvert. lins Haus! Dann haſt Du's gar nicht ſchwer, Du kennſt ſofort Dich aus: Reſrain: Schreibt Deine Liebſte Dir, Auf roſa Briefpapier Dann will ſie ſagen Dir: Ich hab' Dich lieb! Doch kommt ein blauer Brief, Dann ſteht die Sache ſchief, Du kennſt ja das Motiv, Weshalb ſie ſchrieb: Blau— das heißt ſoviel, ich mach' Schluß! Weiß— iſt nur ein kühler Gruß! Drum ſchreibt die Liebſte Dir, Merk Dir das Briefpapier, Die Farbe ſagt es Dir, Woran Du biſt! Wenn man von Liebe ſpricht, Dann reichen Worte nicht, Man ſagt es zum Beiſpiel mit Blumen auch! Haſt Du Dein Mädel lieb, Geb ich Dir einen Tipp Für den Privatgebrauch: Aus dem Tonfilm„Er und ſeine Schweſter.“ Achtung. Heute Freitag tklra groge Sonder vorstellung. nur 30.3, Ein ausgesuchtes koch nie dagewesene Sensationen. Bauernverein. Es wird Zeit zum Ausſtreuen von Doppel- Pronramm in 20 uten. 1. Ife goldene Hole 2. Der Auer dun feuas Der gewaltigste Film d. J8. 18 Aue. Ein d randloses Flim- Werk v. gigantischer Wucht. Hen mapnard, der ull- deste Cowbovreſter der Prürle in 5 1088. Aten. Thomasmehl, Kainit, evtl. Kali und den kohlenſ. Düngerkalk. Vorrätig und hochprozentig am Lager. NB. In zweckmäßiger Düngung gibt unſer Lager- halter als erfahrener Landwirt gerne Auskunft. Der Vorſtand. — 1 ene 85 den Felix Bressart größten 100% Tonfilm. ANN MER VAST BUR Die Lachkan. der woche 2 flale. alles besucht Jeden Freſteg fur nur 30 Pig. den CGLina. . Hüsler dolel Soda Grundſtücks⸗ Verpachtung Die Stadt Weinheim verpachtet einen Teil lentung. Was kommt ah morgen Samstag 222 Bekanntmachung. Betr.: Abhaltung von Maskenbällen. Wir haben aus der Zeitung erſehen, daß man ſich wieder anſchickt, in dieſer ſchweren Notzeit, in der die Hälfte der hieſigen Einwohnerſchaft aus öffentlichen Mitteln unterſtützt wird, Maskenbälle zu arrangieren. Wir ſind der Auffaſſung und mit uns wohl die einſichtige Bevölkerung, daß kein Raum dafür ſein kann, in dieſen ſchwerwiegenden Zeitläufen Maskenvergnügungen, die mit Geldaus- gaben verbunden ſind, zu veranſtalten. Die heutige Notzeit erfordert mehr denn je, daß das ohnehin kärglich vorhandene Geld, das nur noch unter ben ſchwierigſten Verhältniſſen beigeſchafft werden kann, den bedürftigen Familien erhalten bleibt. Wir hoffen von der Einſicht unſerer Bevölke- rung, daß ſie dieſen wohlgemeinten Hinweis verſteht und denſelben nicht in böswilliger Weiſe umdeutet. Viernheim, den 14 Januar 1932 Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Viernheim Rathausſtraße 50— Lorſcherſtraße 8 Hochbuler Pfund l. 09 Aolkereibuler e 1.30 Tesbulter Pfund f. 20 Ja Schwelzerkäse, ane- 30 kuamerhase. d 10 100 Alangenhkäse/ Pfund 10 Preisahschlag fur ischs le lager Weig. und Rotwein Liter 55 3 5 Proz. Rabatt! Pfuhl Gambrinushalle. kann abgefahren werden. des Umbruchgeländes in Gewann Altau, eingeteilt 1 in 50 Loſe zu je 36 ar auf 1 Jahr. Die Intereſ— ſenten werden erſucht, ſich bis zum Mittwoch, den 27. ds. Mts. im Verwaltungsgebäude Schloß, Zimmer 15, zu melden. Daſelbſt wird auch nähere Auskunft erteilt. Weinheim, den 20. Januar 1932 Der Oberbürgermeiſter. SSS SSS S SSS SNN Mobi genen wir morgen Samsſag? dul den bra. fastrachis-Aummef nach Muckenstfurm! woselbst morgen Samstag Abend 8,11 Uhr beginnend, das diesjähr. Jahreszeiten“. Alles Es ladet alle närrischst ein p” 088 erste groge Fastnachtstreiben stattfindet. dorthin, um schöne Stunden unter närrisch Gleichge- sinnten zu verleben. Es iet für alles gesorgt. Für das leibliche und geistige Wohl, und nicht zu— letzt auch für hübsche Unterhaltung in den närrisch dekorierten Räumen des Gasthauses zu den läuft morgen Abend auf den Muckensturmerhof, woselbst für einige Stunden das traurige Erdendasein vergessen gemacht wird. Familie Sander, Muckensturm. S-coccecocoooo ch 0 2 Alles kommt „Vier Dauerwelle ohne 5. 1 . Empfehle: Rankekesselöfen, Fleischständer Fett- Töpfe(Emalleimer 95 Pig.) Zimmeröfen, Ofenschirme usw Bett- und Leib-Wärmeflaschen Kasten- und Leiterwagen Ersatzräder in allen Größen Jauchepumpen und alle Ersatzteile billigst. Valt. Winkenhach Woeinheimerstraße 53. RETTER in der Notl ist mein Monteuranzug„Dreinaht“ weihe Innenseite, Nieten, staubdicht Ausnahmepreis Mk. 10. Georg Martin Kiesstraße mit elektr. Heizern v. bar! 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Hook. 0 chen. ein leeres Zimmer? 5 8 tts a 75 7 7 2 2 Nähe des Haltepunkt man annehmen, daß ſie von vornherein nicht die Abſicht hatte, mit dem Zentrum zu regie⸗ Wer, ſagt der Verlag. 0 ö ö zu reg wenn die jetzige Regierung die Geſchäfte wei⸗ terführt, und ſie in der Oppoſition der Ge⸗ giſchen 1 Zimmer u. Hüche per ſofort zu mieten Von wem, ſagt der! Partei einmal wirklich chriſtliche iernheimer Anzeiger . 4 eint täglich mit Ausua 1.0 ft ei ins Haus gebr der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. t.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Viernheime 85 4 recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 5 Ar. 19 Was nun? ö Von Miniſterialrat Hoffmann, Vorſitzender der heſſiſchen Zentrumsfraktion Bedauerlicherweiſe vermag die esu den Ausgang der Heſſenwahlen nom November rigen Jahres auch heute och nicht objektib zv würdigen. Die Wahl beſagt nicht mehr 15 Die radikale Oppoſition rechts und links wurde geſtärkt. Die Sozialdemokratie hat ſtart abgenommen, die Mittelparteien außer dem Zentrum ſind für dieſesmal ſo gut wie ver⸗ ſchwunden. Das Zentrum hat trotz der langen [Zeit, die es in der Regierung war, zahlenmä⸗ ßig zugenommen. Die NSDAP konnte 37 Pro⸗ zent der Wählerſtimmen auf ſich vereinigen. Aus dem Wahlergebnis vermag alſo nicht her— ausgeleſen zu werden, daß das heſſiſche Volk in ſeiner Mehrzahl die Verwirklichung der politi⸗ dies: chen Auffaſſung der NSDAP e verlange, viel⸗ mehr lehnt die Mehrheit der heſſiſchen Wähler— ſcchaft die NSDAP ab. Außerdem hat die Zen⸗ trumswählerſchaft klar zu erkennen gegeben, daß ſie wünſcht, die Zentrumspolitik ſolle wei⸗ terhin zur Geltung kommen. Da aber die NSDAP als ſtärkſte Partei aus den Wahlen hervorgegangen iſt, wurde ihr eindeutig die Pflicht auferlegt, dem heſſiſchen Volke eine neue Regierung zu geben. Dafür muß die NSDaAßß eine andere Partei ausfindig ma⸗ Nach der Lage der Verhältniſſe kann hierfür nur das Zentrum in Betracht kommen, an das ſich die N. DAP auch gewandt hat. Die Unſicht der NSDalß. daß in der künftigen Ko⸗ halition auch vom Zentrum ausſchließlich natio⸗ nalſozialiſtiſche Politik gemacht werden müſſe, iſt ſo nam, daß ſie von keinem Politiker ernſt zenommen werden kann. Wenn das Zentrum in eine Koalition eintritt, ſo tut es dies ſelbſt⸗ oerſtändlich nur, um auch die Grundſätze, die es ſelbſt für richtig hält, in der Politik zu ver⸗ wirklichen. Gelbſtpreisgabe, die man vor allem nicht von einer Partei mit ſo alter und gefeſtigter Tra⸗ Jede andere Stellung wäre eine dition verlangen kann, zumal einer Bewegung gegenüber, die für ihre politiſchen Leiſtungen den Beweis noch zu erbringen hat, und die al⸗ ler Wahrſcheinlichkeit nach in dem beſtehenden Ausmaße nicht von Dauer ſein wird. In die⸗ ſem Sinne hat das Zentrum ſeine Antwort er— teilt in höflicher Form und den nationalſozia⸗ liſt. Bedingungen die eigenen entgegenſetzend. Da aber die NS DA von der Forderung, ihr Programm„ungehemmt und ohne politiſche Nückſichten“ durchzuführen nicht abgeht, muß ren. Es kommt ihr vielmehr ſehr gelegen, ſchäftsregierung durch eine Fülle von demago⸗ Anträgen Schwierigkeiten bereiten kann. Auf dieſen Zuſtand hat ſich die NS DAP bereits eingerichtet. . Daß die NSDAP mit den Beſtimmungen über die religiöſe Erziehung der Kinder nicht einverſtanden iſt, kann das Zentrum nur be⸗ grüßen. Die Mehrheitsverhältniſſe ließen aber leider, im Reich ſo wenig wie in Heſſen, andere Beſtimmungen als die zur Zeit beſtehenden nicht zu. Das Zentrum hätte es daher ſehr be⸗ grüßt, wenn es mit einer anders eingeſtellten Schulpolitik hätte machen können. Der NSDAP wäre da⸗ durch Gelegenheit gegeben worden, den Beweis dafür zu erbringen, daß die heidniſch⸗unchriſt⸗ lichen Anſichten des Roſenberg⸗Mythos und ihrer diſſidentiſchen Führer nicht die der Par⸗ tei d. Was die angebliche„Diffamierung“ der NSA durch das Zentrum betrifft, ſo beſteht ſie nur darin, daß die immer wieder in der Partei auftretenden unchriſtlichen Anſchauun⸗ zen und die die Volksgemeinſchaft zerſtörenden Agitationsmethoden als ſolche gekennzeichnet werden. Das Zentrum unte aber zu dem Ka⸗ bitel„Diffamierung“ eine Gegenrechnung auf⸗ machen und den Nachweis erbringen, daß die NS ſich nicht in ihrem Kampfe gegen das Zentrum ſcheut, mit direkten Unwahrheſten Zeitung — Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Peti bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— 5 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands (Biernheimer Bürger-Ztg.—. Siernh. Volksblatt) ile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Samstag, den 23. Januar vorzugehen. Als Beweis hierfür kann gerade die Behauptung in dem offiziellen Schreiben der NSDAP an das Zentrum dienen, nach welcher der nationalſozialiſtiſche Miniſter Tr. Frick gegen Abtreibungsfilme Stellung genom⸗ men habe, woben das Zentrum durch ſeine Mi⸗ niſter in den Rücken gefallen ſei. Wie verhält ſich die Sache in Wirklichkeit? Die Köln. Volkszeitung vom 14. Jan. 1932 hat den Sachverhalt in einem größeren Beitrag bereits richtig geſtellt Die Zulaſſung von Fil⸗ men unterliegt der Beurteilung der Filmprü⸗ fungsſtellen, die Spruchkammern mit richterli⸗ — 2* 7 2 2 1 cher Funktion ſind und die an die Richtlinien des Lichtſpielgeſetzes vom 12. 5. 1920 gebunden ſind. Der nationa'ſozialiſtiſche D.. Frick hat nach ennrer Information in vier Fällen die n Oberfilmſtelle angerufen. Bei der Beurtezlung der beanſtandeten Filme hatte der Reichsin⸗ nenminiſter, dem der Vorwurf in dem Schrei- ben der NSDAP gelten muß, nicht die geringſte Möglichkeit, die Entſcheidung zu beeinfluſſen; die Oberſi lips üfſtelle iſt ein unabhängiges Gericht. In privaten Beſprechungen hat trotz⸗ dem der damalige Innenminiſter Dr. Wirth verſucht, die Aufführung der deanſtandeten Filme zu verhindern und ſchließlich hat er noch kurz vor ſeinem Abgange durch die Notverord— nung vom 7. 10. 1931 erwirkt, daß auch der Reichsinnenminiſter von ſich aus— wie die Länder ſchon ſeither Widerrufsantrag ge— gen Aufführung von Filmen ſtellen kann. Das Zentrum ſoll ſchließlich mit dem Vor— wurf niedergeſchmettert werden, es ſei marxi⸗ e ſtiſch. Das Gegenteil iſt richtig. Das Zentrum kann es als großen politiſchen Erfolg buchen, daß es nach der Revolution eine marxiſtiſche und damit eine Klaſſen regierung verhindert hat. Als übrigens die Wahl im November 1924 in Heſſen eine Rechtsregierung zuließ, hat das Zentrum dieſen Weg verſucht. Das iſt be⸗ kanntlich an dem Verhalten der Demokraten geſcheitert. Auch dieſes Mal war das Zentrum zu einer Koalition ehrlich bereit, es kann ſich aber nicht davon überzeugen, daß auf der Ge— genſeite der gleiche Wille vorhanden war. Wenn demnächſt Anträge zur Auflöſung des Landtages zur Abſtimmung gelangen, dann wird ja das Verhalten der NS Dau zu dieſen Anträgen den wahren Willen dieſer Partei enthüllen. Jaſt 350 000 Arbeilsloſe im Lande sarbeilsamksbezirk heſſen Frankfurt a. M., 22. 1. Ueber die Arbeits- marktlage in Heſſen-Naſſau und Heſſen berichtet das Landesarbeitsamt Heſſen in Frankfurt a. M.: Die Arbeitsloſigkeit hat auch in der erſten Januarhälfte noch ganz beträchtlich zugenom— men. Die Zahl der Arbeitsſuchenden erhöhte ſich um rund 16 400 oder 5% auf 346 275(in der Vorberichtszeit um 18500 oder 697). Die— ſesmal ſind die Saiſonaußenberufe an der Zu⸗ nahme weniger ſtark beteiligt als die übrigen Berufe, und zwar mit nur rund 5000 oder 30,4% gegen 8700 oder 477 im vorigen Be— richtsabſchnitt, was darauf zurückzuführen ſein dürfte, daß der Zuſtrom aus den Außenberufen allmählich aufhören muß, weil überhaupt nur noch wenige unbedingt notwendige Arbeits- kräfte beſchäftigt werden. Von den übrigen Be— rufen werden durch die weitere Verſchlechte— rung der Wirtſchaftslage immer mehr Kräfte entbehrlich und entlaſſen. Die Zunahme an Ar- beitsſuchenden war am größten in der Metall— induſtrie(2804), im Bekleidungsgewerbe (11228), im Holzgewerbe(1003), in der Lederinduſtrie(1928) und im Nahrungs- und Genußmittelgewerbe(855). In den Ange— ſtelltenberufen iſt die Arbeitsloſigkeit gleichfalls ſtärker geſtiegen. Die Hauptunterſtützungsemp— fänger in Arbeitsloſenunterſtützuna und Kri— 11222 ſenfürſorge ſind insgeſamt um 11222 auf 174699 geſtiegen. Von den Arbeitsſuchenden er— hielten 90 514 oder 26,1 Arbeitsloſenunter— ſtützung, 84185 oder 24,30% Kriſenunterſtützung; 93 380 oder 27% waren von den Arbeitsämtern anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe. Kurzarbei— terunterſtützung wurde Mitte Dezember an 11615 Perſonen gezahlt im November an 10806. der Preiskommiſſar für Heſſen Naſſau + und heſſen Frankfurt a. M., 22. 1. Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung hat für Heſſen⸗Naſſau u. Heſſen den Stadtrat a. D. Dr. Heinrich Langer in Frankfurt a. M. als Landesbeauftragten eingeſetzt. Eine ernſte Mahnung! Selödſtmord Angeſichts der in unſeren Tagen leide ſo viel erörterten„Zumanitären“ Behandlung unheilbar Kranker ſei ein Fall erwähnt, über den der päpſt— liche„Oſſervatore Romano“ wie ſolgt berichtet: Tagen hat zu Moskau der Arzt (bſtmord verübt. Er „In dieſen Dr. Sukow Se hinter- Dices Gondel soll ins Museum kommen Die Kugelgondel des Piccard'ſchen Stratoſphärenballons auf dem Gletſcher in Ober⸗ gurgl; links oben Piccards Aſſiſtent Dr. Kipfer, der jetzt mit dem Abtransport der Gondel beſchüftigt iſt. Die Gondel des belgiſchen Stratoſphären-Forſchers Prof. Dr. Piccard, die noch im⸗ mer auf dem Gletſcher⸗Eis in Obergurgl liegt, ſoll jetzt abtransportiert werden und ins Muſeum kommen. Der Aſſiſtent Piccard eingetroffen, um die Bergung de 3, Dr. Kipfer, iſt bereits an Ort und Stelle elkörpers in die Wege zu leiten. Oſſervatore Romano zum Kapi“el dem Gerichte Gottes nahme ſei, ließ einen Brief an jſeinen Rechtsanwalt, im deut es heißt: „Ich ſtrafe mich wegen einer Schuld, und bin darüber eine Erklärung ſchuldig. Vor einigen Jahren kam die Gattin eines Profeſſors zu mir und klagte über Schmerzen an der Oberlippe. Ber forgfältiger Unterſuchung entdeckte ich eine kleine Geſchwulſt, die mir ſehr verdächtig vorkam. Ich bemertte, oder glaubte zu bemerken, daß durch den Gebrauch einer Schminke die äußerſt gefährlichen Bakterien einer unheilbaren Krantheit eingeimpft worden waren. Ich benachrichtigte den Profeſſor davon und gab ihm einen Rat, er auch be— folgte. Nach Hauſe zurückgekehrt, reichte er der Frau ein ſtarkes Gift, woran ſie ſchmerzlos ſtarb. Der von mir ausgeſtellte Totenſchein lautete auf „Herzſchwäche“. Dieſer exrſte Fall veranlaßte mich, in der Folge auf dieſelbe alle Patienten zu behandeln, deren crankheit ich für unheilbar hielt. Vor wenigen Tagen nun Frau B. an„Hergzſchwäche“. Das war meine 40. Vergiftung. Durch meine Unterſuchung hatte ich eine nicht operierbare Krebsgeſchwulſt feſtgeſtellt. Aber bei der Leie öffnung fand ich zu meinem großen Schrecken, daß es eine nicht bösartige Ge— ſchwulſt war. Ich hatte alſo ohne Grund getötet. Jetzt iſt die Reihe an mir...“ den M51 o Weiſe ſtarb au!) die Der Oſſervatore fährt fort:„Gewiß war die Reihe an ihm; aber auch wiederum ohne Grund. Der Tod ſühnt nicht immer, wie es ein Leben der Buße tut. Der Selbſtmord aber ſühnt niemals. Er eine verbrecheriſche Flucht, entgegen. Wir haben hier eine ernſte Mahnung, faſt einen Wink der Vor— ſehung bezüglich der erſchreckenden Lehre, daß es möglich und darum eine»sflicht mens er Teil⸗ einem Kranten ſein Leben bei gar nicht um hei dern. der die Tat heit, und bei dem, der ſie ins Werk ſetzt, u elbſtſucht, damit er unter dem Leider 8 1 nicht ſelbſt leide. Und trotzdem macht die chende Lehre Schule. Man verteidigt ſie noch jede menſchliche Ver irrung in entarteten G nen Verteidiger gefun Darüber braucht man ſich alſo nicht zu wundern, wohl aber darü— ber, daß man hier und da die Anwendung wagt. V Vor m1 It nur unheilbar zu verkürzen. Es handelt reines Mitgefühl, ſondern veranlaßt, um eine Fe 1 langer Zeit ereignete ſich eine ſolche Miſſetar. Ein deutſahes Mädchen kam zur Poli⸗ zei und klagte ſich voller Verzweiflung an, ihre Mutter umgebracht zu haben, die in ihren Schmerzen nach Lode verlangte. Wir wollen jetzt nicht wiederholen, was wir aus Anlaß eines ſo ſchrecclichen Falles geſagt haben vom morali— ſchen, menſchlichen und vom chriſtlichen Standpunkte aus und auch bezüglich des Rechtes über das Leben und bezüglich des Rechtes über das Leben und bezüglich des Sehmerzes. Hier iſt die Sache noch handgreiflieher, aber darum nicht weniger übergeugend. Bei der angenommenen Unheilbarkeit des Leidens, derentwegen die Tö⸗ tung erfolgte, handelte es ſich ſtets um ein menſch— liches Urteil, das doch immer einem Irrtum un— terworfen ſein kann. Und aus einem ſolchen Ur— teile wurde das Recht zu nem Mord hergeleitet. Eine vermeintliche Vorſorge wurde zu einer Ver— urteilung, der ſofort die Hinrichtung folgte. Wie oft, ſo muß man fragen, würde eine von Dr. Su⸗ ow vorgenommene Leich möffnung ihm offenbart haben, daß auch in den 29 anderen Fällen ſeine Diagnoſe falſch geweſen ſei?“ dent Peſtepidemie in Soerabaya Batavia, 22. 1. Amtlich wird bekanntgege— ben, daß in der Stadt Soerabaya eine Peſt⸗ epidemie ausgebrochen iſt.