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Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet ſind, erhalten vom Finanzamt einen Bordruck zugeſandt., Die durch das Einkommen- ſteuergeſetz, Körperſchaftsſteuergeſetz und Umſatz⸗ ſteuergeſetz begründete Verpflichtung, eine Steuerer⸗ klärung abzugeben, auch wenn ein Vordruck nicht öberſandt worden iſt, bleibt unberührt; erforder⸗ lichenfalls haben die Steuerpflichtigen Vordrucke vom Finanzamt anzufordern. Heppenheim, den 29. Januar 1932. Das Finanzamt. Heute Montag Extra großer 30 Pfg.-Abhend 1. Tonfilm unn ust du mir genöron! J 2. Tom Mi x „Die groge Tirkusnummer“ 8 3. Der Lacherfolg „Die Reise um die Welt in 80 Sek.“ Alles auf heute zur unt berbiet⸗ 30. baren Tonſchau, fichert Plätze für Hallo! im U. T.- Filmpalast. Jun Krater Heute Montag, 8.11 Uhr ab mit großen Ueberraſchungen! 1 Mich. Herbert. Es ladet freundlichſt ein Dieſes erſtklaſſige Programm darf niemand verſäumen. Suenandananmadanaunu nada un Einladung! Motto: Machs. Zu dem am Samstag, den 6. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 27 Der Krieg geht weiter 1 f Dienst Japaniſcher Kreuzer beſchießt Nanking Japaniſche Truppenlandung in Nanking— Erbitterte Kämpfe Völkerdundskommiſſion fliegt nach der Mandſchurei? Die Lage in Schanghai Paris, 1. 2. Die Agentur Indopacifique be⸗ richtet aus Schanghai, daß in unmittelbarer Nähe der internationalen Zone zahlreiche Schüſſe zwiſchen japaniſchen Soldaten und chi⸗ neſiſchen Freiſchärlern gewechſelt worden ſeien. Die Japaner hätten mittags Maſchinengewehre eingeſetzt, um die Chineſen aus einem Hauſe unweit des japaniſchen Telegraphenbüros zu vertreiben. Der Straßenbahnverkehr in Schang⸗ hai ſei am Nachmittag eingeſtellt worden, und zwar wegen einer kommuniſtiſchen Demon⸗ ſtration. Heute vormittag überflogen 17 japa⸗ niſche Flugzeuge Nantao und Schapei. Wie aus Charbin gemeldet wird, haben die lapaniſchen Militärbehörden beſchloſſen, den Hauptteil der japaniſchen Kräfte in der Mand⸗ ſchurei um Charbin zu verſammeln, da die Tätigkeit des chineſiſchen Befehlshabers der oſtchineſiſchen Eiſenbahnſchutztruppen eine ern— ſte Lage geſchaffen habe. veſchießung der Küſte von schanghal Newyork, 1. 2. Nach einer Meldung aus Schanghai hat ein japaniſcher Zerſtörer die Küſte bei Schanghai mit Maſchinengewehrfeuer belegt. Japaniſche Truynenlandung in Nanking Newyork, 1. 2. Wie Aſſociated Preß aus Schanghai berichtet, werden chineſiſchen Mel dungen zufolge japaniſche Marineſoldaten un ſter dem Feuerſchutz eines auf dem Jangtſe Fluß liegenden japaniſchen Zerſtörer in Nan king gelandet. N Us lehnen Beleiligung an Unter⸗ juchungskommiſſion für Schanghai al Genf, 1. 2. Die Regierung der Vereinigter Staaten hat die Einladung des Generalſekre tärs des Völkerbundes, ſich an der Unterſu⸗ chung über die Vorgänge in Schanghai zu be⸗ teiligen ablehnend beantwortet. Die Beſchießung von Nanking Erbitterte Kämpfe. London, 2. Febr. Ueber die japaniſche Lan⸗ dungsaktion bei Nanking wird in einem Tele⸗ gramm mitgeteilt, daß die japaniſchen Kriegs⸗ ſchiffe um 23,15 Uhr(Ortszeit) begonnen haben, Nanking mit Geſchützfeuer zu belegen. Die japa⸗ niſchen Marineſoldaten wurden im Schutze heftigſten Sperrſeuers an Land gebracht. Er⸗ bitterte Kämpfe ſind im Gange. Vor Nanking liegen vier japaniſche Kreuzer und drei Zerſtörer, wührend die Chineſen dort diei Kanonenboote, die Vereinigten Staaten und Großbritannien je ein Kanonenboot dort haben. Das Feuer eingeſtellt. wib. Nanking, 2. Febr. Seit 1 Uhr nachts (Ortszeit) herrſcht Ruhe in der Stadt. Gleich nach Beginn der Beſchießung begannen die ausländiſchen Konſulate in größter Eile Maß⸗ nahmen zum Abtransport ihrer Staatsange⸗ hörigen zu treffen; ein Abreiſebefehl wurde indes noch nicht erteilt. Chineſiſche Augenzeugen der Zuſammenſtöße berichten, daß japaniſche Matroſen auf eine chineſiſche Patrouille gefeuert hätten und gleich danach japaniſche Kriegsſchiffe die Forts auf dem Löwenhügel nahe dem Ufer mit Granaten belegten. Offiziell wird erklärt, daß die Forts das Feuer nicht erwidert hätten und die in der Stadt befindlichen Truppen Befehl erhalten haben, nicht zurück zu ſchießen. Insgeſamt ſeien 20 Granaten von den japaniſchen Kriegsſchif⸗ fen abgefeuert worden. Auf Anordnung der Behörden iſt nach Geſchäftsſchluß die ganze Stadt in Dunkel gehüllt. 222 55 witb. Waſhington, 2. Febr. Der amerikaniſche Zerſtörer Simpſon, der das Marineamt von der Beſchießung Nankings durch einen japani⸗ ſchen Kreuzer benachrichtigt hat, teilte weiter⸗ hin mit, daß er ſeinen Ankerplatz verändern müſſe, um aus dem Feuer der Japaner zu kommen. Viernheimer Zeitung a e Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werder Hinrichtung gefangener Chineſen? wib. Schanghai, 2.(Reuter.) Chine⸗ ſiſche Blätter behaupten, daß etwa 150 gefangene Chineſen von den Japanern erſchoſſen worden ſeien. Bei den meiſten der Hingerichteten ſoll es ſich um Freiſchärler handeln. Weiterhin berich⸗ ten die Blätter, daß ganze Wagenladungen toter Chineſen am Montag Morgen von japaniſchen Landungstruppen beiſeite geſchafft worden ſeien. Frankreich und die Schanghai⸗Frage wib. Waſhington, 2. Febr.(Reuter.) Die franzöſiſche Regierung hat den Vereinigten Staa⸗ ten offiziell mitgeteilt, daß Frankreich ſich an den Schritten der anderen Mächte in der Schanghai— Frage beteiligen werde. Allerdings ließ Frank— reich wiſſen, daß man ſich nur zu ſolchen militäri⸗ ſchen Maßnahmen entſchließen könnte, die ſich auf die Verteidigung der franzöſiſchen Konzeſſions— zone beſchränken werden. Febr. Franzöſiſche Verſtärkung für Schanghai witb. Paris, 2. Febr. Wie Havas mitteilt, iſt angeſichts der Verſchärfung der Lage im Fernen E e Lire volksfront für Hindenburg! Rufruf des Hindenburg⸗Ausſchuſſes an das deutſche Volk Berlin, 1. 2. Der Hindenburg⸗Ausſchuß hat heute abend folgenden Aufruf erlaſſen: Das Volk will Hindenburg! Deutſche! In wenigen Wochen ſoll das deutſche Volk den Reichspräſidenten wählen. Faſt alle ſind der Ueberzeugung, daß für die höchſte Stelle des Reichs nur ein Mann in Betracht kommt: Hindenburg! Gegenüber der geſchichtlichen Perſönlichkeit des gegenwärtigen Reichspräſi⸗ denten treten alle anderen Namen zurück, die in den Erörterungen der letzten Woche von der Parteipolitik genannt worden ſind. Hindenburg: In dieſem Namen leuchtet der Ruhm von Tannenberg und die lebendige Erinnerung an das deutſche Heer des Welt- krieges, das vier Jahre lang den Boden der Heimat ſchützte und die deutſchen Waffen ſieg⸗ reichen ferne Länder trug. Hindenburg: Das iſt ein Leben deutſcher Pflichterfüllung im Dienſte des Vaterlandes von 1871 bis zur Präſidentſchaft der Republik. Hindenburg: Das iſt die Ueberwindung des Parteigeiſtes, das Sinnbild der Volksgemein⸗ ſchaft, die Führung in die Freiheit. Hindenburg: Das iſt für Deutſchland und die Welt die vornehmſte Verkörperung der deutſchen Nation. Der Höchſte im Kriege, der Erſte im Frieden und der Erſte im Herzen ſeiner Mitbürger. a Deutſche! Seid in dieſer Stunde ein Volk, ganz einig und groß! Eine ſpontane Kundgebung ſoll Hindenburg bitten, ſich als Volkskandidat für die Wieder⸗ wahl zum Reichspräſidenten zur Verfügung zu ſtellen. Keiner darf beiſeite ſtehen, wenn es gilt, ſich zu Hindenburg und zur nationalen Einheit zu bekennen. Deutſcher! Dein Name gehört Hindenburg! Berlin, den 1. Februar 1932. Der Hindenburg-Ausſchuß. 255 0 Zur Ausführung des Aufrufes für die Wie⸗ derwahl Hindenburgs teilt der Hindenburgaus— ſchuß mit: Ein von den Parteien unabhängi⸗ ger Wahlvorſchlag muß die Unterſchrift von 20 000 Wählern tragen. Es gilt, dieſe Zahl möglichſt ſchnell zuſammenzubringen. Deshalb iſt die deutſche Preſſe gebeten worden, Liſten zur Eintragung für den Wahl⸗ vorſchlag„Hindenburg“ aufzulegen. Dadurch ſoll die geſetzliche Vorſchrift erfüllt und zugleich eine ſpontane Vertrauenskundge⸗ bung für den Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg ermöglicht werden. Dieſe Kundgebung bedeutet die Bitte an den Reichs yräſidenten, ſich als Volkskandidat für die Wiederwahl zur Verfügung zu ſtellen. Die Einzeichnungsliſten werden von den Zeitungen, die ſich hierzu be— reit finden, von Mittwoch, den 3. Februar bis einſchließlich Sonnabend, den 6. Februar, aus⸗ Redeverbol für einen Slahlhelm Landesführer Hagen, 1. 2. Der Landrat des Kreiſes Olpe hat dem Landesführer des Stahlhelms, Studi⸗ enrat Mahnken, für den Bezirk des Kreiſes Ol⸗ pe Redeverbot auferlegt, weil zu befürchten ſte⸗ he, daß durch das öffentliche Auftreten Mahn⸗ kens im Kreiſe Olpe die öffentliche Ruhe und Sicherheit geſtört werde. Reichspräsident v. Hindenburg beſuchl die„Grüne Woche Berlin“ Berlin, 1. 2. Reichspräſident v. Hindenburg ſtattete heute vormittag der„Grünen Woche“ ſeinen traditionellen Beſuch ab. Zu ſeiner Be⸗ grüßung hatten ſich Reichsminiſter Dr. Schiele, Staatsminiſter Dr. Steiger, Oberbürgermeiſter Dr. Sahn, der Direktor des Meſſeamtes, der Leiter der„Grünen Woche“ Berlin, der Präſi⸗ dent des Reichsjagdbundes Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg, der Präſident der brandenburgiſchen Landwirtſchaftskammer ſo⸗ wie eine Reihe Vertreter landwirtſchaftlicher Körperſchaften eingefunden. Lucien Romier über das Ende der Veltwirlſchaftskriſe Paris, 1. 2. Im„Petit Pariſien“ beantwortet Lucien Romier die Frage, ob in abſehbarer Zeit mit einem Rückgang der Weltwirtſchaftskriſe zu rechnen ſei, zuverſichtlich, warnt jedoch davor, Wunder zu erwarten. Noch vor dem 31. März würde eine feſte Grundlage für die Liquidie⸗ rung der Wirtſchaftskriſe gefunden werden. All⸗ mählich werde das allgemeine Gefühl des Miß⸗ trauens und die Zurückhaltung in der Ge⸗ ſchäftstätigkeit verſchwinden. Die Preisdeflati⸗ on der Privatwirtſchaft ſcheine in Amerika, Deutſchland und Italien ſchon zum Stillſtand gekommen zu ſein. England habe ſich dieſer De⸗ flation durch Entwertung ſeiner Währung an⸗ gepaßt. Auch Frankreich paſſe ſich dieſem Ni⸗ veau mit Mühe an, und ſo erkläre ſich die Ver⸗ ſchärfung der Not, die man in Frankreich ge. genwärtig ſpüre. eee 49. Jahrgang Oſten ein Bataillon Infanterie aus Tonking nach Schanghai abkommandiert worden. Der franzö⸗ ſiſche Botſchafter in Tokio hat ebenſo wie der Bot⸗ ſchafter der Vereinigten Staaten und Englands am Montag erneut die japaniſche Regierung auf die Notwendigkeit aufmerkſam gemacht, die interna⸗ tionale Konzeſſion zu reſpektieren. Jorderungen des japaniſchen Generalkonſuls in Nanking Nanking, 1. 2. Der japaniſche Generalkonſul ſprach heute beim chineſiſchen Außenminiſter vor und beſchuldigte die chineſiſchen Truppen, daß ſie als erſte in Tſchapei das Feuer eröffnet hätten. Der Außenminiſter entgegnete, die Ja— paner ſeien an erſter Stelle dafür verantwort⸗ lich, weil ſie in chineſiſches Gebiet eingedrungen ſeien. Der Generalkonſul forderte dann, daß der status quo aufrechterhalten werde: aber der Außenminiſter erklärte, daß zunächſt die normalen Bedingungen wieder hergeſtellt wer— den müßten. In dieſer Unterredung ſind dem— nach keine Beſchlüſſe gefaßt worden. * L** 2 1 Japans Preſſe zu den Ereigniſſen in Schanghai Tokio, 1. 2. Die Preſſe kritiſiert den Beſchluß des Völkerbundsrats, Artikel 15 anzuwenden, ſehr ſcharf als ſachlich unberechtigt und poli— tiſch höchſt bedenklich. Die japaniſchen Seeſol⸗ daten hätten ausſchließlich chineſiſche Angriffe abgewehrt, als ſie auf Anordnung des inter— nationalen Stadtrats die von tauſenden von Ausländern bewohnte Zone von Schanghai beſetzten. Der Zwiſchenfall laſſe ſich mit den Vorgängern in der Mandſchurei nicht verglei— chen. Die Schanghai-Frage ſei lediglich von zugenblicklicher und lokaler Bedeutung, werde dom Völkerbundsrat aber offenbar ungeheuer überſchätzt. Es beſtehe keine Gefahr eines Kriegsausbruchs zwiſchen Japan und China. der allein die Vorausſetzung für die Anwen— dung des Artikels 15 und der daraus reſul— tierenden Sanktionen bilden ſollte. Der Be— ſchluß des Völkerbundsrats laſſe vollkommen die Tatſache außer Acht, daß der Völkerbund dei dem anglo-amerikaniſchen Bombardement Nankings im Jahre 1927, das einen viel ſchlimmeren Gewaltakt dargeſtellt habe, nicht eingeſchritten ſei. Der übereilte Beſchluß des Völkerbundsrats ſei für Japan unbegreiflich. deſſen Beziehungen zum Völkerbund dadurch ſchwer gefährdet ſeien. Die Völkerbundskommiſſion fliegt nach der Mandſchurei. wib. Amſterdam, 1. Febr. Das Völkerbunds⸗ ſekretariat hat ſich an die holländiſche Luftver⸗ kehrsgeſellſchaft, die den Luftverkehr Holland Niederländiſch⸗Indien unterhält, mit der An⸗ frage gewandt, ob ſie ein Flugzeug für die ſchleu⸗ nige Ueberführung der Unterſuchungskommiſſion des Völkerbundes nach der Manoſchurei zur Verfügung ſtellen könne. Die Luftverkehrsge⸗ ſellſchaft hat hierauf eine poſitive Antwort er⸗ teilt. Ein beſonderes Flugzeug wirh bereit ge⸗ halten. Jedoch iſt bisher noch keine neue Mit⸗ teilung des Völkerbundsſekretariats eingegan⸗ gen. Cetzte Radiomeldungen Neue angelſächſiſche Vorſtellungen in Tokio. Waſhington, 1. Febr.)(Reuter.) Die Ver⸗ einigten Staaten und Großbritannien haben neue und nachdrückliche Vorſtellungen bei Japan erho⸗ ben. Ueber den Inhalt dieſer Vorſtellungen iſt nichts bekannt gegeben worden. Sie ſind erfolgt im Anſchluß an einen Beſuch des britiſchen Bot⸗ ſchafters im Staatsdepartement und eine direkte transatlantiſche Telefonbeſprechung zwiſchen Stim⸗ ſon und dem amerikaniſchen Geſchäftsträger in London. Japan und China erhalten keine Kriegsanleihen. Newyork, 2. Febr.(Reuter.) Namens der führenden Bankiers von Wallſtreet wurde heute erklärt, daß weder Japan noch China in Stand ge⸗ ſetzt werden würde, in Newyork Anleihen zur Fi⸗ nanzierung eines Krieges zu erlangen. 1 Düſtere Aueſichten! Der Vulkan im Oſten. Vor dem Zerfall des Völkerbundes? * Wie eine Bombe ſchlug am Samstag Abend die Reuter⸗Meldung von der angeblichen Kriegs⸗ erklärung Chinas an Japan ein, die inzwiſchen nun von der chineſiſchen Regierung aufs entſchie⸗ denſte dementiert worden iſt. China wäre ja auch ſchön dumm, ſich durch eine ſolche Erklärung vor aller Welt ins Unrecht zu ſetzen, wo die Sachlage dadurch doch keine Veränderung erfahren würde. China und Japan leben de facto im Kriegs⸗ zuſtand. In dem Augenblick, in dem in Genf die erſten De— legierten zur Abrüſtungskonferenz eintreffen, ſchla— gen zwei prominente Mitglieder des Genfer Völ⸗ kerbundes aufeinander los, bombardiert ein ſtän⸗ diges Ratsmitglied die Zivilbevölkerung einer friedlichen Stadt. Gewiß muß man zuerſt nähere Nachrichten, vor allem die Berichte beider Par- teien abwarten, aber es beſteht der Eindruck, daß die Handlungen Japans nur mit dem Kriegszu— ſtand zu vereinbaren ſind. Eine Tatſache ſteht feſt, ſchreibt u. a. die K. V., der Haß zwiſchen den beiden Völkern des Oſtens, die ihm ſein kulturelles Gepräge gegeben haben, iſt aus allen, mit Schnee bedeckten Kratern wieder heftig aufgelodert und zur hohen, ſengenden Flam me geworden. Seit dem Streit um Korea, jenes Land, das nun zu Japan gehört, und das dem japaniſchen Reiche gänzlich angegliedert iſt, iſt ein gutes Verhältnis zwiſchen Japan und China nicht mehr für längere Dauer zuſtande gekommen. Wenn es wirklich zu Handlungen kommt, die mit ſchulgerechten Schlachten zu vergleichen ſind, wird China nicht erfolgreich abſchneiden. Die militäriſche Stärke Japans iſt ganz überra— gend; die wenig diſsiplinierten Haufen der Chine— ſen werden einen Guerillakrieg führen können, aber nichts Großes ausrichten. Japans Flotte und Heer ſind erſtklaſſig. China könnte, wenn es ſich endlich unter einem einheitlichen Willen zuſammen— finden würde, dennoch in günſtiger Lage ſein, denn es könnte die gegneriſche Armee zwingen, ſich in dem chineſiſchen Rieſenraum zu zerſplittern und damit ſich ſelbſt zu ſchwächen. Aber dies wird nicht ſein; die Uneinigkeit der Chineſen iſt die Ga— rantie des Erfolges Japans, und weder heute noch morgen iſt ſie zu beſeitigen. Der Einigungspro— zeß Chinas iſt noch lange nicht abgeſchloſſen, wenn vielleicht jetzt auch das Vorgehen der Japaner ge— eignet iſt, die Einigkeit der Chineſen zu fördern. Wahrſcheinlich haben wir die Meldung von der angeblichen Kriegserklärung Chinas als Schreck— ſchuß für Genf zu deuten. Wie ſie aber auch im— mer zu deuten ſein mag: Es herrſcht Krieg, es fallen Bomben, und es ſauſen Granaten. Die Kriegshandlungen und die Folgen eines Krieges können auf die beiden Länder begrenzt bleiben; ſie können aber auch wie brennendes Ben— zin blitzſchnell auf andere Länder übergreifen. Es iſt ganz klar, daß ſogleich, wenn der Krieg in Gang kommt, die Antipathien und Sympathien verteilt werden, und aus dieſer Teilung kann neue, rie— ſenhafte Gefahr kommen. Beide kriegführende Staaten werden Waffen- und Munitionslieferun— gen vergeben, und es iſt gar nicht ausgeſchloſſen, daß es Länder gibt, die ohne Skrupel dem einen wie dem anderen der Kriegspartner gegen Bargeld Aus ſolchen Handlungen werden ſich neue Reibungen ergeben, und wenn auch kein Weltbrand entſtehen wird, ſo iſt es doch nicht unmöglich, daß gewiſſe Mächtegruppen aneinandergeraten. düſtere Ausſichten. Die Freunde des Völkerbundsgedankens— nicht die Freunde dieſes Völkerbundes ſind ge— meint— haben recht, wenn ſie ſagen, daß die Hilfloſigkeit des jetzigen Völkerbundsſyſtems klar vor den Augen der ganzen Welt liegt. Der Rück— tritt des Herrn Drummond iſt der Verzicht auf 7 ²˙ͤn A ˙ Alles in allem: Das Medaillonbild Noman von Anny v. Panhuis. (Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold in Braunſchweig.) 58. Fortſetzung. Uruguays Sonne hatte ihn gewandelt, die ganze veränderte Lebensweiſe dort drüben. Sein Geſicht, ſeine Haltung hatten ſich ſehr um⸗ geformt, ſeit er damals geflohen. In mein Glück bin ich geflohen! ging es ihm durch den Sinn. Andere flohen nach jo ſchwerer Schuld, wie er auf ſich geladen, ins Elend, in Not und in ein trauriges Ende. Verenas Geſtalt ſtand plötzlich vor ihm, ihr kluger Blick ſah ihn an. Weit über das Meer, aus ihrem ſtillen Grabe in den Pampas von Uruguay kam ſte, um ihn zu ermutigen und ihm zu wiederholen, was ſie ihm im Leben ſo oft geſagt: Du han⸗ delteſt nur in Notwehr, vergiß das nicht! Er ſtönte laut. In die Stille des durch Teppiche und ſchwere Vorhänge ſtark abge⸗ dämpften Zimmers klang dieſes Stöhnen auf⸗ dringlich und laut. Juan Caſero wandte ſich erſchreckt. War hier jemand? Er machte eine unmutige Bewegung. Er, der abgehärtete, ſtarknervige Juan Caſero, be⸗ fand ſich kaum in Deutſchland, da wurde er ſentimental und nervös. Ganz deutlich hatte er Verena zu ſehen ge⸗ meint, ganz deutlich hatte ſie vor ihm geſtan⸗ den, in einem der weißen, einfachen Kleider, die l 3 ſie bevorzugte. Ihr die Rolle eines kranken Mannes, der diesmal nicht am Bosporus, ſondern am Genfer See wohnt. Nur noch wenig an Anſehen hat der Völker⸗ bund zu verlieren. Wenn er ſich nicht zu einer entſchloſſenen Tat aufrafft, tut er am beſten, an alle Mitglieder offen die Frage zu richten, ob ſie noch ein ernſtes Intereſſe an ſeinem Beſtehen haben. Die Hoffnung, die Streitenden zu trennen und vielleicht ſogar erſt nach einigen Monaten des Kampfes zu trennen, iſt gering, aber vorläufig doch noch nicht gänzlich unbegründet. Es liegt im Intereſſe Deutſchlands, alles zu tun, um den Frieden im Oſten ſo ſchnell wie nur möglich herbeizuführen. Wer glaubt daß die Anteilnahme an jeder Friedens⸗ bewegung und jeder Friedensaktion über⸗ flüſſig ſei, hat die Freundlichkeit, zu be⸗ denken, daß der Oſten ein deutſcher Abſatz⸗ markt iſt. Simmern, 1. 2. Die Ereigniſſe der letzten Ta⸗ ge und Wochen haben die Hunsrückbevölkerung in begreifliche Erregung verſetzt. Faſt vergeht kein Tag, an dem nicht in irgendeinem Dorfe ein Einbruch verübt wird, ja vereinzelt wurden richtige Raubzüge durch Dörfer veranſtaltet und von den Tätern fehlt jede Spur. In der vorletzten Nacht wurde das nur wenige Bürger zählende Steinbach bei Kiſſelbach heimgeſucht, mehrere Einbrüche und Wäſchediebſtähle ver— übt und große Mengen Butter, Eier, Fleiſch, Wurſt, Kleider, ſowie einige Flaſchen Wein, geſtohlen. Die Burſchen frühſtückten dann im Ge⸗ meindebackhaus und verſchwanden uner⸗ kannt. Vergangene Woche wurde ein Rheinböllen in ein Manufakturwarengeſchäft eingebrochen, und, wie inzwiſchen feſtgeſtellt werden konnte, Waren im Werte von rund 800—1000 RM eent⸗ wendet. Zwei Tage zuvor hatten die Einbrecher Freiburg i. Br.(Durchbruch des Stern⸗ waldtunnels.) Dieſer Tage erfolgte der Durch⸗ bruch des erſten Stollens des Sternwaldtun⸗ nels. Der 300 Meter lange Tunnel iſt damit hergeſtellt. Sein Ausbau dürfte allerdings erſt Ende 1932 beendet ſein. Pirmaſens.(Mißglückter Raubüberfall.) Hier wurde in der Glockenſtraße auf eine 17 jährige Büroangeſtellte einer hieſigen Schuh⸗ fabrik ein Raubüberfall verſucht. Das Mädchen hatte kurz zuvor auf einer Bank einen größeren Betrag abgehoben, den es in einer Aktentaſche bei ſich trug. Der Räuber ſtreute ihr Pfeffer ins Geſicht und verſuchte, ihr die Mappe zu entrei⸗ ßen. Das Mädchen war jedoch geiſtesgegenwär⸗ tig, um Hilfe zu rufen und die Flucht zu ergrei⸗ fen, ſodaß die Tat nicht durchgeführt werden konnte. Der Räuber iſt vorläufig nicht bekannt: er entkam. Eine Räuberbande i auf dem Hunsrück Ganze ötſer in achrecken verſeht— naubzüge einer vermullich gut orga⸗ 1 niſierken Bande Daxweiler in Schrecken verſetzt. Drei Einbrüche und drei Wäſchediebſtähle waren das Ergebnis der Unterſuchung. Da es bisher unmöglich war, die zahlreichen Fleiſchdiebſtähle in vielen Dör⸗ fern, die in vielen Fällen in ähnlicher Weiſe ausgeführt worden ſind, vermutet man, daß eine Einbrecherbande ihr unſauberes Handwerk ausübt, die trefflich organi⸗ ſiert ſein muß. Dieſe Vermutung wird noch beſtärkt durch die Verhaftung des berüchtigten Einbrechers Lud— wig Förſter aus Bad Kreuznach, der im Ver⸗ dacht ſteht, an den Einbrüchen in Daxweiler be⸗ teiligt geweſen zu ſein. Er war bis heute noch nicht zu einem Geſtändnis zu bewegen. Da es aber unmöglich iſt, daß er die Diebſtähle allein ausgeführt hat, glaubt man mit Beſtimmtheit annehmen zu dürfen, daß er Mitglied einer Bande iſt, auf deren Konto die zahlreichen Ein— brüche zu buchen ſind. ———— 2 0.————ß5ßr¶ ¶ UL—L— Chineſiſche Arkillerie n Zum 280. Gebürtsea: Johann Frleurich Bötters Der Erfinder des europäiſchen Porzellans, Johann Friedrich Böttger, wurde vor 250 Jahren, am 4. Februar 1682, zu Schleiz im reußiſchen Vogtland geboren. Böttger war urſprünglich Alchimiſt, er wollte Gold auf künſtlichem Wege erzeugen, dabei gelang es ihm, 1704 aus dem braunroten Ton der Meißner Erde Porzellan herzuſtellen. 1710 wurde er Leiter der eigens für ihn einge⸗ richteten Meißner Porzellanfabrik. Unregelmäßigkeiten bei der Vergebung von nNeſchsbahnaufkrägen Fulda, 1. 2. Durch eine Unterſuchung, die ſchon ſeit längerer Zeit durch die Reichsbahn⸗ direktion Frankfurt in Fulda über die Art der Vergebung von Leiſtungen und Lieferungen für die Reichsbahndienſtſtellen geführt worden iſt, war es notwendig geworden, mehrere Reichs— bahnbedienſtete von Fulda zu verſetzen. Neuer⸗ dings hat ſich ergeben, daß der Reichsbahn⸗ Oberſekretär Voß ſich ohne Genehmigung der vorgeſetzten Dienſtſtelle an einer Firma betei⸗ ligt hat, die auch für die Reichsbahn Aufträge ausführte. Voß ſind verſchiedene Unregelmä⸗ ßigkeiten nachgewieſen worden, die es notwen⸗ dig machten, die Angelegenheit zur weiteren Verfolgung dem Gericht zu übergeben. Voß wurde am Freitag vorläufig feſtgenommen und Samstag vormittag verhaftet. Die Unterſu⸗ chung durch die Reichsbahnverwaltung wird fortgeſetzt. Das abhanden gekommene Eigen⸗ tum der Reichsbahn iſt bereits ſichergeſtellt. Daß die Reichsbahn durch die Vergebung von Arbeiten an eine beſtimmte Firma weſentlich geſchädigt worden iſt, kann durch die bisherige Unterſuchung noch nicht als feſtgeſtellt angeſe⸗ hen werden. Drei Todesopfer eines Kaffeehausbrandes im Haag Haag, 1. 2. Einem Großfeuer, das in einem d Hieſigen Kaffee ausbrach, fielen geſtern Nacht drei Menſchen, darunter ein deutſches Dienſt⸗ mädchen, die 18jährige Helene Kottmann, zum Opfer. Das Feuer hatte ſich ſo ſchnell ausge⸗ dehnt, daß die Ehefrau des Kaffeehausbeſitzers, der Hausdiener und das Dienſtmädchen, die im oberen Stockwerk ſchliefen, von den Flammen im Bett überraſcht wurden. Als es der Feuer⸗ wehr gelang, in das oberſte Stockwerk einzu⸗ dringen, fand ſie nur noch die verkohlten Lei⸗ chen auf. Die Urſache des Brandes iſt bisher unbekannt. um das ſich das Haar wie ein ſtraff gebundenes glänzend ſchwarzes Tuch legte, die lieben Ku⸗ gen Augen und vor allem ihr Lächeln. Dies Lächeln voll unendlicher Liebe, das ſie nur zwei Menſchen auf Erden geſpendet: ihrem Vater und ihm. N Sein Fuß ſtampfte über die Teppiche. O, denken zu müſſen, da war man beinahe ein glücklicher, ruhiger Menſch geworden, unter dem Schirme dieſer köſtlichen Frauenliebe, und wurde dann jäh wieder zum armen Schlucker. Nicht an Gut und Geld. Beides beſaß er reichlich, überreichlich. Er wußte gar nicht, wo⸗ hin damit. Aber wenn er auch alles hergeben wollte, Verena würde er damit doch niemals wiederkaufen können. Daß ſie von ihm gegangen, das war es, was ihn aufwühlte bis ins tiefſte Herz, ſie, ſein treuer und immer zuverläſſiger Kamerad. Er ſann, Ramon Saperas hatte auch wohl nur deshalb die Reiſe nach England wichtig ge⸗ funden, um ihm Gelegenheit zu geben, ſich her⸗ auszureißen aus dem ſtändigen Grübeln und Nachſinnen über etwas, was menſchliches Wiſ⸗ ſen und menſchliche Macht doch nicht mehr zu ändern vermochten. „Reiſe nach England, mein lieber Junge, und wenn du das Geſchäftliche dort erledigt haſt, dann ſieh dich, wenn du Luſt verſpürſt, noch etwas auf dem Kontinent drüben um!“ So hatte Ramon Saperas zu ihm geſagt, als er am Schiff in Montevideo von ihm Abſchied nahm. Und er hatte hinzugefügt:„Laß das warme Leben an dich heran, mein Junge, ver⸗ härte dich nicht in dem Kummer um Verena. herbes, braunliches Geſicht, Denke immer daran, ſie war ſehr glücklich mit . ͤ VVT dir. Es gab nie einen Mißklang zwiſchen euch, alſo kann dich auch keine böſe Erinnerung quälen. Reiſe jetzt und kehre friſch und froh wieder zu unſerer gemeinſamen Arbeit. Wenn ich leider auch eigentlich nicht mehr weiß, für wen wir beide arbeiten.“ Juan Caſero lächelte müde. Für wen ſie beide arbeiten, ja, das wußte er eigentlich auch nicht. Das war ſehr ſchwer zu ſagen. Er preßte die Hände krampfig feſt zuſam⸗ men.— Weshalb beſaß er keinen Sohn, keinen lie⸗ ben, kleinen Jungen, für den Ramon Saveras und er arbeiten konnten, einen ſchlanken Jun⸗ gen, mit dem Haar und den Augen der Mut⸗ ter.— Sein Blick fiel zufällig auf den Bericht der Auskunftei, und nun dachte er wieder an die Miſſion, um derentwillen er nach Berlin ge⸗ kommen. Er ſteckte das Panier in ſeine Brief⸗ taſche und zog dann das kleine Medaillonbild der blonden Frau ßbervor, das er einem kleinen Beutel entnahm. Er trug es in letzter Zeit im⸗ mer in der Amßſillung. Unbeſchädigt ſollte es die rechtmäßige Beſitzerin erhalten. Das Medaillonbild der blonden Frau übte noch immer dieſeſße Wirkung auf ihn aus. ohne ſeine Liebe zu Verena auch nur im geringſten zu berühren. Die ſchöne Frau auf dem Bild war ein Phan⸗ tom, eine holde Spukgeſtalt, die ſich in ſein Leben verirrt und wieder mit dem Bild daraus verſchwinden würde. Mochte ſich das unſchein⸗ bare Mädchen, das ſich aus dem unſcheinbaren Kinde entwickelt haben mußte, an dem Bild der Mutter erfreuen. Er würde nun am beſten perſon nia aus⸗ kundſchaften, auf welche Weiſe er Renate Wit⸗ tenborn das Geld, das er ihr zugedacht, und das Bild zustellen konnte. Erſt wollte er ſich einmal die Umgebung anſehen, in der ſie lebte. ** Frau Kuſchke ſtarrte den vornehmen Herrn, der vor ihr ſtand und ihr erklärte, er möchte ein paar Kleinigkeiten mit der Schreibmaſchine ſchreiben laſſen, verblüfft an. So ein elegant und apart ausſehender Herr hatte ſich noch nie in ihr Lädchen verirrt. „Een Minuteken, mein Herr, ick wer“ Ihn' de Maſchinſchreiberin hol'n; denn könn' Se mit ihr reden. Oder woll'n Se fleich mitjehn bei ſe? Aba ſe wohnt int Hinderhaus, un ſck weß nich, ob ich Ihn det zumuten derf.“ Er nickte freundlich. „Natürlich gehe ich gleich mit!“ Mitten auf der Treppe, ſchon ſah man No⸗ 95 Zimmertür, blieb Frau Kuſchke plötzlich ehen. Wie eingerammt ſtand ſie. „Mir is wat injefalln“, ſagte ſie mit unter⸗ drückter Stimme,„un det muß erſt runta vone Herze.“ Sie lauſchte, ob niemand nahte. Nein, das Treppenhaus lag ganz ſtill. Sie ſah den zwei Stufen unter ihr Stehen⸗ den feſt an. „Hör'n Se mal, mir kommt da mit eenmal een jroßet Bedenken. Mir fallt in, Se ſinn am Ende ooch ſo eener, dem janiſcht an der Schreib⸗ arbeet von Fräulen Renate felejen is, der men bloß na det ſcheen Mächen fiebert.“ ig folgt. 1. l ee „ Kronprinz von Aheffinſon im Reichstag Berlin, 1. 2. Am Montag nachmittag ſtattete der zur Zeit in der Reichshauptſtadt weilende Kronprinz von Abeſſinien mit ſeinem Gefolge dem Reichstag einen Beſuch ab. Die fremden Gäſte wurden in Bgleitung des Freiherrn von Lersner durch die Haupträumlichkeiten des Reichstags geführt. Hirlenbrief gegen Jrau Ludendorſfs Buch„Erlöſung“ Regensburg, 1. 2. Von den Kirchenkanzeln der Diözeſe Regensburg wurde am Sonntag ein Hirtenbrief des Biſchofs verleſen, der ſich mit dem Buch„Erlöſung“ von Frau Luden⸗ dorff beſchäftigt. Der Biſchof ſagt, ſelten ſei ein Buch geſchrieben worden, das den Gottesſohn ſo unwürdig, wegwerfend und verächtlich be⸗ handele. Numndlfunk Mühlacker Mit woch, den 3. Februar 1932. 6,45: Gymnaſtik; 7,10: Wetter; 8,10: Weter; 10,00: Konzert a. d. Welte⸗Klavier; 11,00—11,15: Nachrichten; 12,00: Wetter: 12,05: Promenaden⸗ konzert; 12.55: Nauener Zeitzeichen; 3.00: Operettenmuſik; 13,00: Pre'ſe, Programm, Wet⸗ ter; Anſchl. bis 14,15: Schallplatten; 15,30— 16,30: Kinderſtunde; 15,35: Eine völkerkundli⸗ che Forſchungsreiſe nach dem Salor-Alor-Archipel in Niederländiſch-Indien; 17,05: Bunter Nach⸗ mittag; 18,30: Zeit, Landwirtſchaft, Wetter; 18,40: Eſperamokurſus; 19,05: Das deutſche Theater in der Kriſe; 19,30: Bericht über die Auslosung um den Dabis⸗Pokal; ab 19,45: ſiehe Frankfurt. Frankfurt Mittwoch, den 3. Februar 1932. 6,15: Wecken, Gymnaſlik; 7,15: Wetter; An⸗ ſchließend Soliſten konzert? 7,55: Waſſerſtand; 10,20 10,57: Schulſunk; 12,00: Zeit, Wirtſchaft; 12,05: Konzert; 12.40: Preſſe, Wetter, Pro— gramm: 12,55: Nauener Zeitzeichen; 13.00: Kon⸗ zert; 13,50: Nachrichten; 14.00: Werbekonsb ert: 14,45: Gießener Metterbericht; 15,05: Zeit, Wirtſchaft; 15,50:— 16,00: Jugendſtunde; 17,00: Wirtſchaft; 17,05: Bunter Nachmittag; 18.30: Wirtſchaft; 18,40: Die Kluft zwiſchen den Gene⸗ rationen: 19,30: Zeit, Programm, Wetter, Wirt- ſchaſt; 19,45: Unterhaltungskonzert; 20.45: Ak'u⸗ eller Dienſt; 21,00: Dichtergalerie; 21,30: Colle⸗ gium muſicum, Leitung H. Rosbaud; 22,30: Zeit Wetter, Sport, Preſſe. München N. Joch, den 3. Februar 1932. 6,45: Morgengymnaſtib; 10,50: Marktbericht, Zeit, Wetter, Preſſe; 11,30: Werbeſtunde der Deulſchen Reichspoſt; 12,30: Erich Kleiber diri— giert,(Schallplatten): 13,00: Konzert; 14,20: Stunde der Fortbildung; 15,20: Für die Jugend; 15,40: Alte Namen— Alte Bräuche, heimatli⸗ cher Spaziergang; 16,05: Zeit, Wetter, Landwirt- ſchaft; 16,20: Kinderſtunde; 17,20: Konzert; 18,35: J. Fr. Böttger: der Erfinder des Porzel⸗ lans; 18,55: Für die Frau; 19,15: Schumann: Kinderſzenen; 19,35: Kulturpropaganda der Vül⸗ ker untereinander; 20 00: Kölner Karneval Das Jubiläum des Zuchthausveleranen Er ſuchte ſein Opfer im Gebäude des Strafge⸗ richts. Doppelt betrogene„Braut“. Düſeldorf. Ein gerade nicht häufiges Jubi⸗ läum beging der Arbeiter Matthias K., als er vom Schöffengericht mit edlem Anſtand⸗ ſeine 25. Straße, ein Jahr Zuchthaus, in Emp fang nahm. K. beſitzt offenbar eine Gauner dreiſtigkeit, die ſelten zu finden iſt. Kaum aue dem Zuchthaus in Brandenburg beurlaubt ſuchte er neue Opfer— ausgerechnet in der Gängen des Strafgerichts. Der H50jährige Zuchthauskandidat, der gut gekleidet auftrat und keinen üblen Eindruck machte, biederte ſich dort mit einer 45 jährigen Wwe. an, gab ſich als Beamter mit einem Vermögen von 21000 RM und 550 RM Monacsgehalt aus und machte der Frau einen— Heiratsantrag. In der Wohnung der Witwe wurden die Beſpre⸗ chungen bei einem üppigen Mahle, das die überglückliche Witwe ſpendierte, fortgeſetzt. K. bat ſeine„Zulünftige“, ihm doch mitzuteilen, welche Schulden ſie habe; dieſe Kleinigkeit werde er gleich morgen berichtigen. Um noch einige leckere Sachen zu beſorgen, entſchuldigte ſich die Witwe für einige Minuten. Als ſie wiederkam, war der„Bräutigam“— mit dem Schmuck der Witwe verſchwunden. Die doppelt betrogene Witwe rief ſofort die Kriminalpo⸗ lizei an. Und wenige Stunden ſpäter war K. in Haft. Er hatte Teile des Schmuckes am Hauptbahnhof verkaufen wollen. Bei der Gemeinheit der Tat hielt es das Gericht für notwendig, die Jubiläuumsſtrafe recht empfindlich ausfallen zu laſſen.— K. Verſteigerungshalle Mannheim 4,% diger mönelverhaul 1, 0 verſchiedene mod. Zimmer, Küchen und enn bel a prachtv. Gelegenheitskäufe nebſt Piano, Radio, Nahmaſch, Staubſau⸗ Nah und Jern Freißurg i. Br.(Schwerer Autounfall.— 3 Verletzte.) Ein ſchwerer Opelwagen fuhr aus Richtung Breiſach kommend am Ortseingang von St. Georgen bei Freiburg an der Kreu⸗ zung mit der Landſtraße nach Baſel auf die wenige Meter vom Bord ſtehende Wendelin⸗ Kapelle auf. Der Wagen fuhr mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit und wurde vollſtändig demoliert. Während der Führer und Beſitzer des Wagens ohne nennenswerte Verletzungen davon kam. erlitten die drei Mitfahrenden z. T. ſchwere Verletzungen. Ein Freiburger Herr namens Faber trug einen Schädelbruch davon, ein zweiter Herr aus Freiburg namens Herbſt eine Gehirnerſchütterung und Rippenbruch, wäh⸗ rend die dritte Perſon, eine junge Dame aus Gottenheim eine Gehirnerſchütterung u. Kopf- verletzungen davontrug. Alle drei Verunglück— ten wurden alsbald in die Freiburger Chirur— giſche Klinik überführt. Lebensgefahr ſoll. wi— es heißt, bei keinem der Verletzten beſtehen. 1 U ö ö Mannheim.(Selbſtmordverſuche.) Ein Ma ler aus den J⸗Quadraten und ein Kaufmann aus der Lortzingſtraße verſuchten in ihren Wohnungen durch Einatmen von Leuchtgas ihrem Leben ein Ende zu machen. Der Sani⸗ tätskraftwagen verbrachte beide ins allgemeine Krankenhaus. Die Beweggründe zue Tat ſind nicht bekannt. Ludwigshafen.(Schmuggler feſtgenommen.) In der Bergmannſtraße hier wurde ein 32 Jahre alter Fenſterputzer von Kaiſerslautern, der franzöſiſches Zigarettenpapier hier ein— ſchmuggelte und in obengenannter Straße ab— ſetzen wollte, feſtgenommen. Der Täter, der noch in Verbindung mit einem anderen Manne tand, hatte ungefähr 4000 Heftchen Zigaret— enpapier hierher gebracht. Kehl.(Unter ſchwerem Verdacht feſtgenom men.) Unter dem Verdacht, auf der Straße Oberkirch⸗Nußbach den 27 Jahre alte knecht Joſeph Käshammer von Ran ich töd lich überfahren zu haben, wurde Holzhändler und Gaſtwirt Fritz Grimm von hier verhaftet. Braunkohlen zwangsweise gesenkt? Eingreifen des Preiskommiſſars beim milteldeutſchen-oſtelbiſchen Fraun. Rohlenſyndikat Berlin, 1. 2. Die Regelung—. Preiſe beim Mitteldeutſchen Braunkohlenſyndikat hat in Verbraucherkreiſen ſtarke Mißſtimmung her⸗ vorgerufen. Aufgrund der letzten Notverord⸗ nung ſind nun lediglich die ſog. Reichsanzei⸗ gerpreiſe, die tatſächlich nur auf dem Papier ſtanden, um 10 Prozent geſenkt orden. Für die Verbraucher iſt daher vielfach eine effektive Preisermäßigung überhaupt nicht eingetreten, und es iſt verſtändlich, daß man mit dieſem negativen Ergebnis der Preisſenkungsaktion außerordentlich unzufrieden iſt. Andererſeits beſteht jedoch die Tatſache, daß das Syndikat die ihm durch die Notverordnung auferlegte Preisſenkungsverpflichtung formell erfüllt hat. Kohlenwirtſchaftsorgane u. Reichswirtſchafts⸗ miniſterium haben ſich mit dieſer Angelegen— heit bereits befaßt und ſind offenbar zu der aufgrund der Nolverordnung nicht möglich iſt. Doch ſind die Beſchwerden an den Reichskom⸗ miſſar für Preisüberwachung weitergeleitet worden, und Dr. Goerdeler würde in den aller— nächſten Tagen die Verhandlungen aufnehmen. Der Reichskommiſſar hat bekanntlich unbe— ſchränkte Vollmachten, trotzdem hofft man of— fenbar in dieſem Falle ohne einen Zwangs— eingriff auskommen zu können. Man will viel⸗ mehr verſuchen, die Werke des Mitteldeutſchen Braunkohlenſyndikates zu einem— vielleicht zeitlich begrenzten— freiwilligen Entgegen— kommen zu veranlaſſen. Gleichzeitig hat der Reichskommiſſar ein Eingreifen in die Preis— verhältniſſe beim oſtelbiſchen Braunkohlenſyn— dikat beſchloſſen. Auch hier finden die Ver— handlungen bereits in den nächſten Tagen ſtatt und ſollen gleichfalls mit aller Veſchleu— Einſicht gekommen, daß für ſie ein Vorgehen J nigung zum Abſchluß gebracht werden. Bluliger Polterabend an der Meſer Das ganze Dorf keilte mik— Fünf schwer- und zehn Leichlverletzte Chaos im gochzeitsjaal Rinteln, 1. 2. Zu wüſten Ausſchreitungen kam es bei einem Polterabend in dem Dorfe Engern a. d. Weſer. Am Tage vor der Hoch⸗ zeit der Tochter des Dorfwirtes hatte ſich nach üblicher Weiſe das ganze Dorf zum Poltern eingefunden. Gegen Mitternacht, als jung und alt in ausgelaſſener Stimmung waren, gerie⸗ ten plötzlich einige Gäſte aus politiſchen Grün⸗ den in Streit. Mit Steinen, Latten, Knüppeln und Scherben gingen die Gegner aufeinander los. In wenigen Sekunden war die ganze Ge⸗ ſellſchaft in zwei Lager geſpalten. Auf jeder Seite ſtanden etwa hundert Perſonen. Als von der einen Partei zwei Perſonen ſchwer ver⸗ letzt und blutüberſtrömt zuſammenbrachen, zog ſich dieſe in das Gaſthaus zurück. Aber die Gegner ließen keine Ruhe. Sie warfen ſämt— liche Scheiben des Wirtshauſes ein und kletter— ten in den Saal. Eine regelrechte Schlacht ent⸗ brannte. In die Rufe der Kämpfer drangen die Schmerzensſchreie der Verwundeten. Nichts im Saal blieb mehr heil. Der blutigen Aus⸗ einanderſetzung wurde erſt ein Ende geſetzt, als ein ſtarkes Landjägeraufgebot aus Rinteln erſchien. In dem zum Hochzeitstage feſtlich ge— ſchmückten Saal war alles zertrümmert. Zer- ſchlagene Fenſterſcheiben, Blutlachen und Klei⸗ derfetzen auf dem Boden und in allen Ecken und Winkeln, Steine Knüppel und Latten ga⸗ ben Zeugnis von dem verhängnisvollen Auf— takt zur Hochzeitsfeier. Nach den bisherigen Ermittlungen forderten die Ausſchreitungen fünfzehn Verletzte, von denen zehn leichterer Natur ſind. Deutsche Matrosen auf den Bermugas Blaue Jungens von der„Karlsruhe“ bei einem Beſuch in Hamilton, der Hauptſtadt der Bermudas. Der auf einer großen Auslandsreiſe befindliche Kreuzer„Karlsruhe“ ging An⸗ fang Januar vor den Bermudas⸗Inſeln vor Anker. 1 5 d Honsul wilhelm Litten 2 der deutſche Geſchäftsträger in Bagdad, iſt einem Herzſchlag erlegen. Mariä Lichtmeß Das Lichtmeßfeſt(2. Februar) wurde in frü⸗ geſter Zeit als Chriſtusfeſt und erſt ſpäter al! Marienfeſt gefeiert, es iſt der Erinnerung an die erſte elterliche Einführung des Jeſuskinde z in den Tempel zu Jeruſalem geweiht. Ini Volksgebrauch ſpielt der Lichtmeßtag eine gro— ße Rolle, vor allem als Lostag, denn das Licht- meßwetter gilt als beſonders entſcheidend für die Witterung des kommenden Jahres.„Wenn es zu Lichtmeß ſtürmt oder tobt, der Bauer ſich das Wetter lobt“, heißt es in der Wetter- regel, denn„Lichtmeß im Klee bringt Oſtern. in Schnee“. Ja, auch ſchneien muß es am Licht— meßtag,„Wenns um Lichtmeß nur ſo viel ſchneit, daß mans auf einem ſchwarzen Schnee— ochſen ſieht“, ſagt ein altes Bauernwort,„ſo wirds bald Sommer; iſts hell und klar, ſo dauert der Winter noch lange“. In Süddeutſch— land war früher der Lichtmeßtag ein beliebter Ziehtag für die Dienſtleute, die noch etwas vom Karneval genießen wollten und darum nicht gleich wieder einen neuen Dienſt antraten. Die Zeit nach Lichtmeß wurde alſo gewöhnlich in Saus und Braus verbracht oder„Schlenkel zeit“. Die kirchliche Erklärung der alten Licht bräuche der Lichtmeſſe— der Kerzenweihe wie überhaupt der Lichtmeßkerzen— geht dahin, daß die brennenden Lichter das Sinnbild des Jeſuskindes ſeien, das, nach dem Wort des greiſen Simon im Tempel, als Licht der Wel die Menſchheit erleuchten werde. * Tinte gegen Kreuzſchmerzen Ein ergötzliches Stückchen hat ſich in einem Dörfchen Mittelfrankens zugetragen. Bei ei— nem dort wohnenden alten Großvater ſtellten ſich eines Nachts heftige Kreuzſchmerzen ein. Auf Vorſchlag des Alten ſollte der Rücken mit Franzbranntwein eingerieben werden. Da bei der Großmutter peinliche Ordnung herrſchte, ſo wußte ſie genau, auch nur mit einem Kerzen licht die Flaſche mit dem Franzbranntwein zu finden. Tüchtig rieb ſie ihren Alten mit der Flüſſigkeit ein und auch nach wenigen Minuten glaubte er keine Schmerzen mehr zu verſpüren. Frühmorgens betrachtete die Großmutter ih⸗ re Hand, die gar ſchwarz ausſah. Sie dachte, das käme wohl vom Franzbranntwein, ging an das Bett ihres Alten und— o Jammer, was ſah ſie hier: Schwarz war das Bett, ſchwarz das Hemd, der ganze Buckel des Alten ſchwarz. Sie hatte ſich beim Aufſuchen ihrer Fläſchchen doch geirrt und ſtatt des Franz brantweines— Tinte genommen. Anſcheinend hat aber auch die geholfen. Hamndelsteil Mannheimer Produktenbericht Mannheim, 1. 2. Inlandsweizen, 75—76 Kilo, gut, gesund und trocken, 25,7526; dto. 73—74 Kilo, gut, gesund und trocken 24,7525, Inlands- roggen, gut, gesund und trocken 22, Inlandshafer 15,50—18, inl. Sommergerste 19—19, 75, inl. Fut- tergerste 18,25—18,50, Laplatamais 17,75—18, südd. Weizenmehl, Speziell Null, neue Mahlung, per Februar 36,75, dto. mit Auslandsweizen 37,50, südd. Weizenauszugsmehl, gleiche Mahlart und Lieferung, 39,75 bezw. 41,50; südd. Weizenbrot- mehl, gleiche Mahlart und Lieferung 27,75 bezw. 29,50, Roggenmehl, 60prozentige Ausmahlung, je nach Fabrikat, 31—31,75, feine Weizenkleie 8,75 bis 9, Biertreber 12,25—12,50 und Frap nb 13,50. Amtlicher Frankfurter Getreidebericht. Frankfurt, 1. 2. Weizen, 74 kg, 242,50 243,50, Roggen, 72 kg, 223,50—225, Sommergerste 185, Wintergerste, n.—.—, Hafer, inländ. 150—155, Weizenmehl südd. 36,7587, 75, südd. Sondermell 35—36, niederrhein. 36,757,550, niederrh. Son- dermahl. 3535,75, Roggenmehl 31—32, Weizen- kleie 8,658, 75, Roggenkleie 9,25. Mannheimer Grogviehmarkt. Mannheim, 1. 2. Zufuhr und Preise: 126 Ochsen 26—34, 112 Bullen 1826, 276 Kühe 10—28, 32 Füärsen 25—36, 849 Kälber 2442, 47 Schafe 14 bis 20, 2658 Schweine 34—41, 2 Ziegen 14—2 RM.— Marktverlauf: Großvieh u. Kälber ruhig langsam geräumt; Schweine mittel, geräumt, aus- gesuchte über Notiz. f 4