Lokale Nachrichten Kath. Arbeiter⸗Verein. Morgen nachm. 4 Uhr Generalverſammlung im Schützenhof. * Jünglingsſodalität. Die Mitglieder der Kath. Jugend-⸗Vereine, die Eltern u. Freunde der Jugend werden gebeten, das Inſerat im An- zeigenteil beachten zu wollen. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarzies hat morgen Sonntag die Vertretung Herr Dr. Kienle. * Aus dem Geſchäftsleben. Herr Hans Froſcha ner, Sohn des Kaiſerhofwirtes Herrn Michael Froſchauer hat, wie aus dem Inſeratenteil zu erſehen iſt, das Friſeurgeſchäft im„Fürſt Alander“ übernommen. Herr Dr. Sponagel, prakt. Zahn- arzt, hat ſich hier als Zahnarzt niedergelaſſen und übt ſeine Praxis im Hauſe Brückmann, Schulſtr. 4, aus. Siehe Inſerat.— Herr Johann Heckmann, der ehemalige Mitinhaber der Firma Hoock u. Heck— mann, gibt in vorliegender Nummer bekannt, daß er in ſeinem Hauſe, Weinheimerſtraße 78, eine Auto-Reparatur-Werkſtätte, Autovermietung und Tankſtelle eröffnet hat und hält ſich der titl. Ein— wohnerſchaft beſtens empfohlen. » Verlegung des Arbeitsamtes. Es wird erwogen, das Stempelamt von feiner ſeit— herigen Stelle zu verlegen. Zur Begründung wird angeführt, daß der Verkehr an der Hauptſtraße gehemmt und ſchon öfters zu Unträglichkeiten ge— führt hätte. Wohin das Stempelamt verlegt wer— den ſoll, iſt noch nicht beſchloſſen. *Der letzte Maskenball findet heute Abend 8,11 Uhr in den Lokalitäten des„Freiſchütz“ ſtatt. Alle Mitglieder ſowie Freunde und Gönner des Turnerbundes ſind hierzu nochmals freundlichſt eingeladen. Für einige ſchöne Stunden wird ga— rantiert, zumal die Kapelle Hanf-Blank ihre ſchönen Weiſen dazu ſpielen wird. Darum auf zum Tuma— Ball! * Arbeiter ⸗Sportkartell. Die dem Kartell angeſchloſſene Fußball⸗Abteilung der Turn— Genoſſenſchaft wird morgen Sonntag 3 Uhr, gegen die ſpielſtarke Mannſchaft der„Freien Turnerſchaft Käfertal“ zum fälligen Serienſpiel antreten. Nach Ueberwindung einer Kriſe, hat ſich die Abteilung wiederum zu einer der beſten Mannſchaften im Bezirk entwickelt. Es iſt deshalb Pflicht unſerer Kartellvereine, ſich recht zahlreich morgen nachmit⸗ tag auf dem Platze der Turngenoſſenſchaft am Wieſenweg einzufinden. * Lange Nacht auf dem Muchenhof. Auf dem Muckenſturmerhof, in der Wiriſchaft zu den 4 Jahreszeiten, findet heute Samstag ein närriſcher Nacht-Rummel ſtatt, wozu die Viernhei⸗ mer Einwohnerſchaft freundl. eingeladen iſt. * Volkschor. Zu dem morgen Sonntag abend 8 Uhr, im„Karpfenſaale“ ſtattfindenden „Heiteren Theaterabend“ iſt jedermann freundlichſt eingeladen. Das bekannte Theater-Enſemble des Vereins wird bei dieſer Gelegenheit mitwirken. (Heute abend Singſtunde für den Frauenchor und den 1. und den 2. Tenor.) *Generalverſammlung des Sänger⸗ bundes. Die am verfloſſenen Sonntag im Ver⸗ einslokal abgehaltene diesjährige Generalverſamm- lung wurde mit dem deutſchen Sängerſpruch und einem Chorvortrag, unter Leitung des anweſenden Dirigenten Herrn Lamberth, eröffnet. Hierauf begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr Peter Müller, die Anweſenden und gab die Tagesordnung bekannt. Bevor man zur Tagesordnung überging, hatte ſich der 2. Vorſitzende, Herr Adam Faltermann, einer ehrenvollen Aufgabe zu entledigen und zwar der Ueberreichung von zwei Ehrenzeichen„Für Ver— dienſt“, die der Heſſiſche Sängerbund unſeren beiden einzigen noch aktiven Gründern des Vereins, dem 1. Vorſitzenden, Herrn Peter Müller und dem Vorſtandsmitglied, Herrn Joh. Helbig, dieſe ſeltene Auszeichnung verliehen hat. Herr Falter— mann übermittelte die Glückwünſche des Bundes- vorſitzenden, Herrn Miniſterialrat Dr. Siegert, und verſtand es in eingehenden, vortrefflichen Aus⸗ führungen die Verdienſte jedes Einzelnen ehrend zu würdigen. Seine Anſprache endigte mit dem Wunſche, daß die beiden Dekorierten dem Verein noch recht lange zum Vorbild für die Sänger erhalten bleiben mögen. Der Chor brachte ſodann das muſikaliſche Hoch auf die Geehrten aus. Hierauf ging man zur Tagesordnung über. Der Geſchäftsbericht ſowie der Kaſſenbericht zeigten ein für den Verein günſtiges Ergebnis. Wenn auch der Kaſſenbeſtand keinen rieſigen Barbetrag aufweiſt, ſo konnte doch zur Ent⸗ laſtung des Vorſtandes feſtgeſtellt werden, daß der Verein in dieſer kritiſchen Zeit all ſeine Verpflich⸗ tungen, auch dem Bund gegenüber, reſtlos erfüllen konnte, was ſchließlich die Hauptſache iſt. Dies iſt nur möglich, wenn die Mitglieder von einem eines echten Sängers würdigen Opfergeiſt erfüllt ſind, wie es bei den Sängerbundsmitgliedern der Fall iſt. Bei der vorgenommenen Neuwahl des Vorſtandes wurden der 1. Vorſitzende Peter Müller, der 2. Vorſitzende Adam Faltermann und der geſamte aktive Vorſtand per Akklamation wiedergewählt. Als paſſive Vorſtandsmitglieder wurden unter den An⸗ weſenden die Herren Auguſt Gutperle und Michael Wunder in den Vorſtand gewählt. Wie vom Vor⸗ ſtand angeregt, wurde von der Generalverſammlung beſchloſſen, dem Ernſt der Zeit entſprechend. von einem Kappenabend oder gar Maskenball ſtrikten Abſtand zu nehmen. Dieſe Einſtellung muß als unbedingt geſund angeſprochen werden, wenn man in dieſer Notzeit auf derart völlig unberechtigte Vergnügen verzichtet und die Mitglieder in der Pflege des deutſchen Liedes einzig und allein ihr Ideal erblicken, das geeignet iſt, uns in dieſer Kriſe. aufzurichten und daran zu erbauen. Möge dieſe Eintracht und dieſer geſunde Geiſt im Sängerbund weiterbeſtehen, zum Blühen und Gedeihen des Ver⸗ eins, unter der vortrefflichen Leitung ſeines verehrten Dirigenten Herrn Lamberth. Noch mehrere ge— meinſam geſungene Chöre hielten die Verſammelten noch lange beiſammen. Gemeinderats⸗Sitzung am Freitag, den 5. Februar 1932. Um 8 Uhr erklärte Herr Bürgermeiſter Lam berth die Sitzung für eröffnet. Das Plenum iſt beſchlußfähig. Das Protokoll führt Herr Verw.“ Inſp. Alter. Der Zuhörerraum iſt ſchwach beſetzt. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Abtretung von Kommunal-Darlehen an die ukzept⸗ und Garantiebank A. G. Berlin; hier: Umſtellung derſelben auf Feingold Baſis. Die Feingoldklauſel iſt in dem alten Vertrag ſchon ge— wahrt. Eine Umſtellung auf neuer Grundlage wird abgelehnt. Die Abtretung wird von dem Herrn Bürgermeiſter als unbedenklich erachtet, da ihr nur formelle Bedeutung beizumeſſen iſt und wird gegen 3 Stimmen genehmigt. Punkt 2. Senkung der Waſſer-, Gas- und Strompreiſe. Die Waſſerpreisſenkung kann heute noch nicht erfolgen, da noch Nachrichten von der Bank bezüglich Zinsſenkungen uſw. abzuwarten ſind, weshalb dieſe Poſ. zur nächſten Sitzung verwieſen wird. Ein Antrag des Herrn G. R. Kühlwein, den Meſſerpreis auf 30 Pfg. zu ſenken und mehr als 4 Familien in einem Haus nicht mehr mit ber Grundgebühr von 2.— Mk. zu belaſten, wird zur Vorberatung an den zuſtändigen Ausſchuß verwieſen. — Der Gaspreis wird vorläufig von 20 auf 18 Pfg. pro ebm. ermäßigt.— Der Strompreis wird für Lichtſtrom um 5 Pfg und für Kraftſtrom um 1 Pfg. ermäßigt und zwar gegen 3 Stimmen, die nur eine Lichtſtrompreis- Ermäßigung von 3 Pfg. für tragbar hielten Punkt 3. Feſtſetzung der Tagesgelder für die Ratsmitglieder, einſchließlich derjenigen des Beige— ordneten ſowie des Bürgermeiſters. Die Tagegelder werden für die Gemeinderäte von 10.— Mk pro Tag auf den Stand vom Oktober 1927 auf 5.— Mk. pro Tag geſenkt. Den Beamten wird das Tagegeld nach den ſtaatlichen Grundſätzen vergütet. Punkt 4. Erlaß einer Polizeiverordnung über den ungehinderten Verkehr auf den Bürgerſteigen in der Gemeinde Viernheim. Um den vielen Miß— ſtänden, die in dieſer Beziehung in unſerem Orte herrſchen, abzuhelfen, iſt der Gemeinderat im Prin- zip mit dem Erlaß einer Polizeiverordnung einver— ſtanden und wünſcht Vorlage eines Entwurfes zur Begutachtung desſelben. Evtl. ſoll auch die Lokal- verlegung des Arbeitsamtes aus der verkehrsreichen Rathausſtraße erwogen werden Hiermit war die öffentliche Sitzung um 10 Uhr beendet. D. J. K.⸗Sport. Vorſchau. Die 1. Fußballelf muß morgen zum fälligen Verbandsſpiel nach Bürſtadt. Bür⸗ ſtadt iſt aufgrund ſeiner Leiſtungen als eine der ſtärkſtu Mannſchaften im Bezirk Südheſſen zu be⸗ zeichnen. Hoffen wir, daß der Heſſenmeiſter den B. die Punkte abknöpft und als ungeſchlagen die Bezirksrunde beendigt. Jugendkraftfreunde, begleitet die 1. Mannſchaft auf ihren Gang nach Bürſtadt und helft mit, daß dieſes Jahr unſere wackere Elf unſeren Namen und Ruf weit über die Grenzen Heſſens hinaustragen. In Viernheim ſtarten die Handballer zu einem ten Douglas Fairbanks in Neuaufführung ſchweren Kampf gegen Lampertheim. L. iſt bis jetzt noch ungeſchlagen. V. mußte mit einer knappen 2:1⸗Niederlage die Punkte in L. laſſen. Handballer, kämpft geſchloſſen und ſpielt wie man es von euch gewohnt iſt. Ein Sieg muß unbedingt herausge⸗ holt werden.— Jugendkraft Heil! N Die Sportleitung. Der große Pokalkampf auf dem Wald⸗ ſportplatz gegen den Fußballklub Idar. Die ganze Viernheimer Sportwelt nimmt Teil an dem morgen auf dem Waldſportplatz ſtatt⸗ findenden Pokalſpiel gegen den F. C Idar. Durch den vorzüglichen Tabellenſtand der Grünen haben die Pokalſpiele einen beſonderen Reiz, umſomehr als für die Viernheimer keine unbegründete Aus⸗ ſicht haben auf die Meiſterſchaft des Bezirkspokals. Der F C. Idar war derjenige, der immer wieder für Ueberraſchungen in der Gruppe Saar ſorgte und es iſt Tatſache, daß Idar auf eigenem Platz faſt nicht zu ſchlagen iſt. Aber auch auswärts be wies Idar ſein Können. Die Durchſchlagskraft des Sturmes iſt bekannt, der dafür ſorgen wird, daß die Viernheimer Hintermannſchaft ſich nicht über Arbeitsloſigkeit beklagen kann. Der Viern⸗ heimer Sturm muß ſich natürlich auch von einer Seite zeigen, die das Publikum ſehen will. Den Stürmer wollen wir empfehlen, das Spiel auf Schnelligkeit und Schußfreudigkeit einzuſtellen. Kein zu langes Drippeln, keine Ueberkombination. Tore entſcheiden und dieſe können nur erzielt werden, wenn geſchoſſen wird. Wir glauben beſtimmt auf einen Sieg rechnen zu können, wenn er auch etwas knapp ausfallen wird Die Erwerbsloſen und Mit— glieder der Sportvereinigung werden auf das Inſe— rat bezüglich der Eintrittspreiſe aufmerkſam gemacht. Wir Samariter! Wir Samariter, wir kennen uns aus, Wir ſcheuen nicht Regen noch Wind, Wenn's gilt dir zu helfen Auf Fahrt oder im Haus, Dann eilen wir zu dir geſchwind. Bereit ſind wir ja zu jeder Stund Und helfen euch gerne und viel, Drum trete auch du in unſern Bund, Dann kommen wir ſchneller zum Ziel. Willſt du mal hinaus in die freie Flur, Willſt lachen nach eigener Art, Dann ſieh dir mit uns an die ſchöne Natur Und geh mit uns nur auf die Fahrt. Noch lacht ja der helle Sonnenſchein Und ruft uns zu fröhlichem Spiel, Wer bleibt denn da zu Haus allein, O wandern, du herrliches Ziel. Ihr Jungen u. Alten, ihr Männer u. Frauen Die ihr uns vielleicht noch nicht kennt, Wollt ihr uns nur immer von weitem zuſchauen, Oder wollt ihr, daß auch euch man ſo nennt? Wir machen nie einen Unterſchied, Vom Mittelſtand, arm oder reich, Bei uns iſt willkommen jedes neue Glied, Bei uns iſt ein jeder gleich. J. Helfrich. U. T.⸗Filmplaſt. Heute Douglas Fairbanks in „Das Zeichen des Zorro“, Der Narr der Liebe“, „Liebe und der Alkohol“. Endlich kommt er wieder, auf den alle war- „Das goethejabhr 1932 —— Dieſes ſtille Heim in dem ſchönen Park hat den Großteil Goethes Lebens und Wirkens geſehen. Hier überreichte ihm Chriſtiane Vulpius die Bittſchrift, damit ſich der Herr Geheime Rat für den in ärmlichen Verhältniſſen lebenden Bruder des Mädchens, der Schriftſteller war, verwende. Sie blieb und wurde Lebensgefährtin und Gattin des Genies. Der größte Teil der unſterblichen Werke entſtand hier, und all⸗ mählich wurde das Haus zu der großen geiſtigen Metropole jener Zeit und ſpäter zum Wallfahrtsort aller Verehrer des großen Mannes.— Aber Goethe hat auch als Staatsmann eine ſehr erhebliche tägliche Arbeitslaſt auf ſich genommen. Erwähnt ſei nur ſein Beſtreben zur Gründung eines preußiſch⸗deutſchen Fürſtenbundes. Goethe ſchaftslebens. hatte auch einen ſehr ſcharfen Blick für alle realen Faktoren des Volks⸗ und Wirt⸗ Zeichen des Zorro“. Dies iſt der beſte aller Fair⸗ banksſchlager, auch diesmal wird ganz Viernheim dieſen echten Fairbanks⸗Reiſer beſuchen. Im 2. Teil der brillante Spitzenfilm„Der Narr der Liebe“. Ein Film, ſpannend bis zum letzten Meter. Zum Schluß der Lachſchlager„Liebe und der Alkohol“ Verſäumen Sie nicht dieſen ausgezeichneten Pracht⸗ ſpielplan für nur 40 Pfg. Alle Freunde und An; hänger Fairbanks treffen ſich heute im U. T. P. Goltesdienſtorduung der katholiſchen Gemeinde V' heim Sonntag Quinquageſima. ½ 7 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. 3/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des 3. Ordens Die Verſammlung für die 1. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation fällt aus. 4 Uhr Generalverſammlung des kath. Arbeiter- vereins im Schützenhof. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Magdalena Georgi geb. Adler. Dienstag: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Johann Adam Wunderle 1. 7/8 Uhr Requiem für Hochw. Herrn Pfarrer Molitor. Mittwoch: ¾7 Uhr Sing⸗Meſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Anna Maria Lammer gebor. Träger und Angehörige. 8 Uhr Sing⸗Meſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Marg. Wunderle, Schweſter Maria Eva und Angehörige. Donnerstag: 7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig verſt. Klara Beikert. 7/8 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Schäfer geb. Heckmann, Bruder 7 Krieger Lehrer Gg. Heck— mann und Großeltern. Freitag:/ 7 Uhr 2, ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Adam Wunderle 1. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Hoock 7., Sohn 7 Krieger Nikolaus und Eliſab. Buſalt. Samstag: 7 Uhr beſt. Amt für Sophie Wie⸗ gand, beſt. von ihren Schulkameradinnen. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig f Cäcilia Kirchner und ledig 7 Eva Seib. 8 Uhr beſt Amt für Stephan Winkenbach. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die 3. Abteilung der Jungfrauen- Kongregation und zugleich gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Lipp, Kumpa und Devis. Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. Am Aſchermittwoch wird nach dem 1. und 2. Amt die geweihte Aſche ausgeteilt. Während der hl. Faſtenzeit, die am Mittwoch beginnt, ſind Mittwoch und Freitag abend 8 Uhr Faſten⸗Andachten. Am nächſten Sonntag iſt Collekte für den hl. Vater. Donnerstag, abends 8 Uhr im Kettelerſälchen Schulungsabend des kath. Arbeiter vereins. Kirchliche Anzeigen der Evang. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 7. Februar 1932. Eſtomihi. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchenbund. Mittwoch, den 10. Februar 1932. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Freitag, den 12. Februar 1932. Abends 8 Uhr: Turnſtunde. Neues vom Sport. * Der Städtekampf Bad Hütten⸗ feld Viernheim wird morgen Sonntag nach⸗ mittag 8 auf dem grünen Raſen in Bad Hütten⸗ feld ausgetragen. Die Viernheimer bombige Aus⸗ wahlelf wird dieſen Kampf in folgender Aufſtellung beſtreiten: Peter Mandel Hans Kiß Willy Stein (International)(Die Hoffnung) Bähr Georg Pfenning Adam Adam Adler Wilh. Adler H. Haas Gg. Martin E. Hanf Wunderle Ph. (Repräſentativ)(Berufsſpieler)(Die Kanone) Erſatz: Klopper, Gauer, Faulhaber. * Bad Hüttenfelds Streiter: Jochim P. Zehnbauer Ad. Herweck J. Wiegand F. Delp. Schneider Adam Falkenſtein Jakob Ringewald Fritz Wiegand Georg 7. Rhein Georg Wunder Peter Erſatz: Lehrer Hartmann, Phil. Moos, Ernſt Rhein. Dieſe 22 Spieler werden ſich morgen in heroiſchem Kampfe um das runde Leder gegenüber ſtehen. Wer wird der Sieger ſein? Für die Viernheimer Mannſchaft iſt Abfahrt un 5/1 Uhr per Rad bei Friſeur Stein. An der Brücke bei Bad Hüttenfeld wird die Mannſchaft mit Muſtk abgeholt, und unter Triumpf zum Bad Hüttenfelder Station geleitet, woſelbſt die Empfangs feierlichkeiten ſtattfinden jernheimer Anzeiger 9 0 9 (Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernh eimer 8 eitung(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,50 Mk. ei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21377 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ar. 31 CCC CTarnera⸗Boxabend in Berlin jolb. Berlin, 5. Febr. Der Carnera-Kampf⸗ abend am Freitag hatte dem Berliner Sportpalaſt mit 10 000 Zuſchauern ein faſt ausverkauftes Haus verſchafft. Im einleitenden Schwergewichts— treffen ſiegte der Kölner Hower über den noch un— fertigen Hamburger Störtebecker(Roth) nach meh— reren vorangegangenen Niederſchlägen ſchon in der zweiten Runde entſcheidend. Im folgenden Mit— telgewichtskampf vermochte der Berliner Anklam trotz ſeiner größeren Reichweite gegen den ſchon bejahrten Italiener Meroni nicht viel auszurichten und mußte dem Gaſt nach acht Runden den ver— dienten Punktſieg überlaſſen. Im nächſten Tref— ſen ſtanden im Halbſchwergewicht der tſchechiſche Doppelmeiſter Hampacher und der Berliner Hart— kopp gegenüber. Der Tſcheche boxte gegen den ſtets angreifenden Berliner klug auf dem Rückzuge und konterte in der 5. Runde ſo wirkungsvoll, daß Hartkopp für wenige Sekunden zu Boden mußte. Der Berliner hielt aber gut durch und konnte noch einen allerdings ſehr knappen Punktſieg nach acht Runden landen. Gührung wegen Fußverletzung aufgegeben! Nach der Pauſe ſtanden ſich im Hauptkampf des Abends der italieniſche Rieſe Primo Carnera und der Stuttgarter Ernſt Gühring gegenüber Gühring, der ſeinem Gegner 58 Pfund an Ge— wicht vorgeben mußte, beſchränkte ſich darauf, den ſchweren Brocken Carneras aus dem Wege zu gehen. Mit ſeinem ſicheren Auge und ſeiner gro— zen Gewandtheit gelang ihm dies auch bis in die fünſte Runde, wo er bei einem Sturz mit ſeinem Körpergewicht auf den rechten Fuß fiel. Der Ring⸗ richter Scheman ſchickte Gühring in ſeine Ecke, wo der Arzt einen Bluterguß am rechten Knöchel feſtſtellte und das Weiterkämpfen verbot. Car- nera mußte ſomit zum Sieger er- klärt werden. Berliner Handelskammer für ſchleu⸗ nigſte Wiedereröffnung der Börſe Berlin, 5. 2. Die Induſtrie und Handels⸗ kammer zu Berlin hat ſich in ihrer Vollver⸗ ſammlung einſtimmtg für ſchleunigſte Wieder⸗ eröffnung der Börſe ausgeſprochen. Lelliſch ruſſiſcher Nichlangreffspakt unterzeichnet Riga, 5. 2. Miniſterpräſident Skujenieks und der Delegierte der Sowjetunion Stomoniakoff haben heute den lettiſch-ruſſiſchen Nichtangriffs⸗ pakt unterzeichnet. Cetzte Radiomeldungen Zahlungseinſtellung der Aktiengeſellſchaft für Webwaren und Bekleidung, Breslau. witb. Breslau, 5. Febr. Die weit über Schleſien bekannte A.⸗G. für Webwaren und Bekleidung, iſt infolge großer Verluſte, die be⸗ ſonders in den letzten Wochen eingetreten ſind, gezrungen, ihre Zahlungen einzuſtellen und ſich an ihre Gläubiger zu wenden. Die Verbindlich⸗ leiten betragen rund drei Millionen RM., da⸗ runter ca. ein Drittel geſicherte Bankſchulden. Im Zufammenhang mit dieſer Zahlungsein⸗ ſtellung dieſer Geſellſchaft muß auch mit der Inſolvenz des Herrn Leo Lewin, des General⸗ direktors der Geſellſchaft, der als Bürge für einen Teil der Verbindlichkeiten einzutreten hat, gerechnet werden. Die Firma bechäftigt zur Zeit noch mehrere hundert Angeſtellte und Arbeiter. 21 Vermißte bei einem Schiffszuſammenſtoß. wtb. Newyork, 5. Febr. Der belgiſche Dampfer„Jean Jadot“ teilte heute durch Funkſpruch mit, daß er 365 Meilen öſtlich von Halifax mit einem Fiſchereiſchoner aus Boſton zuſammengeſtoßen ſei. Der Fiſchereiſchoner ſei untergegangen. Von einer Bemannung hätten ſechs Mitglieder gerettet werden können; 21 würden vermißt. Samstag, den 6. Februar 1932. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile loſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Verewigung der ſranzöſiſchen Vorherrſchaſt? Franzöſiſcher Vorſtoß in Genf Neue Sicherheitsvorſchläge überreicht— Internationale Streitkräſte für den Völkerbund gefordert— Cetztes Ziel: Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Cage Genf, 5. Febr. In der Vollſitzung der Ab⸗ rüſtungskonferenz am Freitag erklärte Tardieu, daß die franzöſiſche Abordnung im Präſidium der Konferenz den Wortlaut der Vorſchläge der franzöſiſchen Abordnung zur Abrüſtungsfrage übermittelt habe. Die Vorſchläge ſind gleich⸗ zeitig ſämtlichen 64 Abordnungen übermittelt worden. Die franzöſiſchen Vorſchläge zur Ab⸗ rüſtungs⸗ und Sicherheitsfrage ſind der erſte amtliche Vorſchlag, zu dem die Konferenz nach der Geſchäftsordnung Stellung nehmen muß. Ueber den Inhalt der franzöſiſchen Vorſchläge werden folgende Einzelheiten bekannt: Die franzöſiſche Regierung ſchlägt die Bil⸗ dung internationaler Streit⸗ kräfte vor, zu denen jedes Land ein Konti⸗ gent ſtellen ſoll und die dem Völkerbundsrat für die Durchführung ſeiner Beſchlüſſe gegen diejenigen Staaten zur Verfügung ſtehen ſollen, die ſich weigern, die Entſchließung des Völker⸗ großen Die und Flugzeuge Völkerbundsrat direkt. bundsrates durchzuführen. Kriegsſchiffe ſtehen dem unter⸗ ſtehen der Hoheit der einzelnen Staaten, müſſen bundspaktes zur Verfügung geſtellt werden. Die Tanks, ſchwere Artillerie, Unterſeeboote, größeren Kreuzer, ſonſtige Panzer⸗ und Linien⸗ Genf in Erwartung Brünings Montag Beginn der großen politiſchen Ausſprache— Der Reichskanzler in der Genf, 5. 2. Die große politiſche Ausſprache auf der Abrüſtungskonferenz beginnt am Mon⸗ tag. Als erſte Redner ſind vorgemerkt Sir John Simon, Tardieu, der amerikaniſche Bot⸗ ſchafter Gibſon und Reichskanzler Dr. Brü⸗ ning. Geuf iſt geſpannt auf Brüning Genf, 5. 2. Der Ankunft des Reichskanzlers ſieht man hier allgemein mit großem Intereſſe entgegen. Die Preſſe legt der Anweſenheit Dr. Brünings die größte Bedeutung bei. Man weiſt darauf hin, daß der führende deutſche Staats⸗ mann von dem das Ausland nur mit allge⸗ meiner Bewunderung ſpricht, zum erſten Male nach Genf kommt, und nimmt an, daß Dr Brüning die Gelegenheit benutzen wird, um erſten Redneragarnitur die Genfer Inſtitutionen kennen zu lernen. Cs ſind Begegnungen mit Drummond und Albert Thomas vorgeſehen. Ob der Reichskanzler auch an der für Montagnachmittag vorgeſehenen Ratstagung teilnehmen wird, ſteht noch nicht feſt. Im übrigen rechnet man damit, daß Dr. Brüning eine Reihe von Geſprächen mit ver⸗ ſchiedenen Staatsmännern haben wird. Dabei wird auch die allgemeine weltwirtſchaftliche Lage im Zuſammenhang mit der Frage der internationalen Verſchuldung und der Repa⸗ rationen erörtert werden. Selbſtverſtändlich kann es ſich nur um einen unverbindlichen Ge— dankenaustauſch handeln, nicht um Verhand— lungen, da ja der Kanzler die beſtimmte Ab⸗ ſicht hat, bereits am Dienstag wieder nach Berlin zurückzukehren. Japaniſche Offenſive gegen Schapei geſcheitert CTharbin von Japanern beſetzt— Chineſen leiſten heldenmütigen Widerſtand Beſetzung Charbins durch die Japane Paris, 5. 2. Eine Meldung der japaniſche Telegraphenagentur Rengo beſagt, daß di. Vorhut des japaniſchen Expeditionheeres heute früh, ohne Widerſtand zu finden, in Charbin eingerückt iſt. die Kümpfe um Schapei Paris, 5. 2. Nach einer Havas-Meldung au Schanghai ſetzte heute früh die Beſchießun, von Schapei wieder ein. Die Japaner hatten die an die Konzeſſionszone grenzende Oſtſeit, von Schapei beſetzt. Eine japaniſche Abteilune unternimmt von Norden längs der Bahn Wu⸗ ſung⸗Schapei eine Umgehung gegen Schapei. 500 japaniſche Matroſen ſind in Wuſung ge⸗ andet worden. Gegen Trennung der schanghai⸗ und Mandſchurei⸗Jrage Nanking, 5. 2. Außenminiſter Lo Wen Kon veröffentlicht eine Erklärung, in der die japa⸗ tiſche Behauptung, die Schanghai⸗ und die Mandſchureifrage hätten nichts miteinander zu tun, zurückgewieſen wird. China werde für die Wahrung ſeiner Souveränität in Schang⸗ hai wie in der Mandſchurei eintreten. Die japaniſche Offenſive gegen Schapei geſcheitert. wih. Schanghai, 5. Febr. Die Chineſen ver⸗ mochten gegen Ende des Tages ihre alten Stellun⸗ gen wieder zu beſetzen. Der Kampf geht, wenn auch weniger heftig, in der Nacht weiter. Der ja— paniſche General Shiozawa(der nicht, wie irrtüm— lich verlautete, Harakiri begangen hat), gab zu, daß die japaniſche Offenſive gegen Schapei heute geſcheitert iſt. Die chineſiſche Regierung will den Widerſtand fortſetzen. wtb. Loyang, 5. Febr.(Reuter.) Wang⸗ tſchingwen, der Leiter der Nanking-Regierung, er⸗ klärte dem hieſigen Reuter⸗Vertreter: Wir ſchicken in größter Eile Verſtärkungen und Kriegsmaterial nach Schanghai. Die Politik der chineſiſchen Re⸗ gierung, ſo fügte er hinzu, baſiert auf zwei Prin⸗ zipien: 1. Niemals einen Vertrag zu unterzeich⸗ nen, der unſere territoriale Souveränität beein⸗ trächtigt, und 2. den Widerſtand gegen die angrei— fende japaniſche Armee fortzuſetzen. Japan entſendet eine Diviſion Landtruppen nach Schanghai. wtb. Waſhington, 5. Febr. Japan informierte heute die Vereinigten Staaten, daß es beabſichtige, eine Diviſion japaniſcher Landtruppen in Stärke von 10 000 Mann nach Schanghai zu beordern. Die Wuſung⸗Forts von den Japanern eingenommen. wtb. Schanghai, 6. Febr. Die Japaner haben die Wuſung⸗Forts eingenommen. Die Einnahme der Wuſung⸗Forts. wtb. Schanghai, 6. Febr. Die Einnahme der Wuſung⸗Forts erfolgte durch die erſt kürzlich ge⸗ landete japaniſche Brigade, die 3000 Mann zählt, und 800 japaniſchen Marineſoldaten. Die Beſet⸗ zung der Forts wurde ſo ſchnell durchgeführt, daß die Schiffahrt durch die militäriſchen Operationen nicht geſtört wurde. Die Flug⸗ zeuge und Kriegsſchiffe mittlerer Größe unter⸗ l 3 2 8„Sant bundsrates weiter ſtärken. 1970 9105 e 15 125 ker. Vorſchläge ſehen ferner weitgehende gegenſeitige ionsverfahrens na 150 es Volker⸗ Sicherheitsverpflichtungen der eee, Jahrgang 49. ſchiffe ſind gleichfalls dem Völkerbundsrat ge⸗ gebenenfalls zur Verfügung zu ſtellen. Luft⸗ angriffe werden außerhalb einer beſtimmten, noch feſtzulegenden Zone unterſagt. Die ſehr umfangreichen Vorſchläge der fran⸗ zöſiſchen Militärs ſind als der Ausbau der gegenwärtig beſtehenden Sicher⸗ heits garantie aufzufaſſen und ſollen das Sanktions verfahren des Völker⸗ Die franzöſiſchen Staaten zur Aufrechterhaltung der gegenwär⸗ tigen Lage vor. In deutſchen Kreiſen beſteht der Ein⸗ druck, daß Tardieu in ſeiner 1½⸗ſtündigen Un⸗ terredung mit Nadolny am Donnerstag dieſem keine Mitteilungen über die offizielle Einrei⸗ chung des franzöſiſchen Vorſchlages gemacht hat. In Kreiſen der engliſchen Abord⸗ nung haben die franzöſiſchen Vorſchläge große Beunruhigung ausgelöſt, da ſie über den bisherigen franzöſiſchen Standpunkt in der Sicherheitsfrage weit hinausgehen. Der Eindruck des franzöſiſchen Memorandums. enb. Genf, 5. Febr. Das franzöſiſche Memo— randum hat wohl bei keiner Delegation irgend— welche Ueberraſchung hervorgerufen. Es enthält keinen einzigen praktiſchen Vorſchlag für die der Konferenz eigentlich geſtellte Aufgabe, nämlich die allgemeine Abrüſtung, ſondern Reihe von Vorſchlägen, die keinen anderen Zweck verfolgen, als die bekannte franzöſiſche Sicherheitstheſe noch— mals zu erheben. eine Die einzige poſitive Neuerung in den franzö— ſiſchen Vorſchlägen ſind die Beſtimmungen, über den Schutz der Zivilbevölkerung bei Bombarde— ments. Wenn das franzöſiſche Memorandum jetzt die Sicherheitstheſe in den Vordergrund der Ver— handlungen zu rücken verſucht, ſo iſt hierzu feſtzu— ſtellen, daß die Aufgabe der Konferenz völlig ver— kannt wird. Die franzöſiſchen Vorſchläge für die Interna— tionaliſierung der Luftfahrt ſind ſowohl hinſichtlich der Kriegsflugzeuge als hinſichtlich der zivilen Luftfahrt unverkennbar gegen Deutſchland gerich⸗ tet, das bei dem gegenwärtigen Zuſtand ein geo— graphiſches Hindernis für den freien Verkehr der Kriegsflugzeuge Frankreichs und ſeiner öſtlichen Verbündeten bildet, und das ſich gezwungen ſieht, ſeine an techniſcher Ausſtattung und wirtſchaft— licher Leiſtungsfähigkeit muſtergültige Luftflotte auszubilden. Für Deutſchland iſt die Frage einer Völkerbundsarmee ſolange nicht diskutierbar, als das gegenwärtige flagrante Mißverhältnis zwi— ſchen rückſichtslos entwaffneten und ſchrankenlos aufgerüſteten Staaten beſteht. Unter dieſen Um— ſtänden würden in einer Völkerbundsarmee die ſo aufgerüſteten Staaten das unbedingte Ueberge— wicht beſitzen, und ſeine Exekution würde nur ge— gen den Schwacken möglich ſein. Wie ſchon zur⸗ zeit des Genfer Protokolls verfolgt Frankreich auch jetzt das Ziel, als Mandatar des Völkerbundes in Europa nach Gutdünken die Polizeigewalt aus⸗ zuüben. Schon eine erſte Prüfung der techniſchen Seite der franzöſiſchen Vorſchläge zeigt, daß es ſich um keinen praktiſchen Plan handelt, ſondern um ein Dokument, das unter dem Vorwand techniſcher Ziele im weſentlichen politiſche Zwecke verfolgt. Die deutſche Delegation iſt von dem Inhalt des franzöſiſchen Memorandums in keiner Weiſe überraſcht worden. Sie wird im gegebenen Au— genblick dazu Stellung nehmen. Aus Nah und Fern. Freiburg i. Br.(Sabotageakt.) Der Erſte Staatsanwalt 2 in Freiburg i. Br. erläßt eine Bekanntmachung, in der es heißt, daß der am 8. Januar 1932 entſtandene Brand im Lager⸗ haus der Ramiefabrik in Emmendingen noch nicht aufgeklärt iſt. Man rechnet mit der Mög⸗ lichkeit eines Sabotageaktes, begangen etwa durch Einſchmuggelung chemiſcher Zündſtoffe in den Ramieſtapel. Für Angaben, welche zur Aufklärung der Brandurſache führen, iſt eine Belohnung bis zu 1000 RM ausgeſetzt, über deren Verteilung die Staatsanwaltſchaft un⸗ anfechtbar verfügt. Odenheim(Amt Bruchſal).(Erhängt.) Die Frau eines hieſigen Kolonialwarenhändlers hat ſich an einem Baum ihres Hausgartens erhängt. Die Lebensmüde hatte ſchon vor kur— zem verſucht, durch Oeffnen der Schlagader aus dem Leben zu ſcheiden. Der Grund der Tat iſt unbekannt. Pforzheim.(Das ſchwache Geſchlecht.— Brandſtiftung.) Als eine Frau V. eine Nach⸗ barin zur Rede ſtellte, weil ihre zum Trocknen aufgehängte Wäſche beſchmutzt worden war, kam es zwiſchen den beiden zu heftigen Aus— einanderſetzungen. Plötzlich griff die Nachbars⸗ frau zu einem Beil und verſetzte der Frau V. einen glücklicherweiſe nicht gefährliche Hieb auf den Kopf.— In Würm wurde nachts das Anweſen des Maurers Wilhelm Kindsvogel durch Feuer zerſtört. Der Beſitzer wurde unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet und ins Pforzheimer Amtsgerichtsgefängnis ein— geliefert. Gersbach(Amt Schopfheim).(Zu Tode ge— drückt.) Bei der ſogen. Lochſäge wurde der 33 Jahre alte Chauffeur Rudolf Wittel von Wei— ler bei Sinsheim von einem Anhängewagen zu Tode gedrückt. Mittel wollte den Anhänger abbremſen, als der Laſtwagen zum Stillſtan? kam. Die Bremsvorrichtung ſchien jedoch nicht zu funktionieren, denn der Anhänger wurde gegen den Laſtwagen geſtoßen u. Mittel wurde tot gequetſcht. Kehl.(Schwerer Unfall.) Der 33 Jahre alte verheiratete Maurer Wilhelm Kuder von Leu— tesheim kam beim Kohlenausladen einem Greifer zu nahe und wurde von dieſem er— drückt. Mit einem Wirbelſäulenbruch wurde er in hoffnungskoſem Zuſtand ins Kranken- haus verbracht. Eppingen.(Großfeuer.) In der Scheune des Landwirtes Auguſt Barth im Scheuerle war aus noch nicht aufgeklärter Urſache ein Brand ausgebrochen, der in den Stroh- und Heuvor⸗ räten reiche Nahrung fand. Die Scheune und die angebaute Branntweinbrennerei ſind ein Raub der Flammen geworden, ebenſo einige landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte. Der Geſamtſchaden wird auf etwa 10000 RM ge⸗ ſchätzt. Radolfzell.(Großfeuer.) In dem die Pum⸗ pendreherei enthaltenden Oſtflügel der Gott⸗ hard⸗Allweiler Pumpenfabrik, A.⸗G., brach Feuer aus, das den Oſtflügel vollſtändig ein⸗ äſcherte. Die Allweiler Fabrikfeuerwehr und die ſtädtiſche freiwillige Feuerwehr von Ra⸗ dolfzell konnten des Großfeuers allein nicht Herr werden. Die Konſtanzer und Singener Feuerwehren leiſteten mit ihren Motorſpritzen Hilfe. Der Schaden iſt außerordentlich hoch und dürfte ſich auf mehr als 700 000 RM be⸗ laufen. Die Fabrikation erleidet keine Ein⸗ ſchränkung. Die Belieferung der Kundſchaft er⸗ folgt jedoch uneingeſchränkt aus den vorhan⸗ denen Beſtänden. Die Brandurſache iſt noch nicht aufgeklärt. Darmſtadt.(30 000 RM bei einer Raiffeiſen⸗ Genoſſenſchaft unterſchlagen.) Das Bezirks⸗ ſchöffengericht Darmſtadt verhandelte gegen den 28jährigen Kaufmann und ehemaligen Bankangeſtellten Georg Schmidt aus Groß⸗ Zimmern und deſſen Mutter wegen Untreue, Unterſchlagung und Urkundenfälſchung zum Nachteil der Groß⸗Zimmerner Raiffeiſen⸗Ge⸗ noſſenſchaft. Es wurden bekanntlich damals Unterſchlagungen in Höhe von etwa 30 000 RM feſtgeſtellt. Der Angeklagte beſtritt an⸗ fangs entſchieden jede Verfehlung, gab dann aber Unterſchlagungen in Höhe von 20 000 RM zu. Die mitangeklagte Mutter hatte zu⸗ erſt als Nachfolgerin ihres verſtorbenen Man⸗ ns die Bücher der Genoſſenſchaft geführt und war dabei von ihrem Sohn unterſtützt wor⸗ den, der dann die Buchführung der Mutter gänzlich entzog. Nach einer ausführlichen Zeu— genvernehmung ſprach das Gericht die Mutter frei, weil bei ihr eine Schuld nicht nachzu⸗ weiſen ſei, obwohl ein Verdacht beſtehen bleibe. Der Angeklagte Schmidt wurde wegen fortgeſetzter Unterſchlagung und ſchwerer Ur— kundenfälſchung zu zwei Jahren vier Mona⸗ ten Gefängnis abzüglich vier Monaten Unter⸗ ſuchungshaft verurteilt. Der Verurteilte will Berufung einlegen. Gieſſen.(Wahlen an der Gießener Univer— ſität.) Die Studentenſchaft an der Heſſiſchen Landesuniverſität Gießen nahm die Wahlen zum Allgemeinen Studentenausſchuß vor. Es waren rund 1800 Studenten wahlberechtigt, von denen 80 Prozent von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten. Der Nationalſozialiſtiſche Deutſche Studentenbund erhielt 767 Stimmen (13 Sitze), die Großdeutſche Arbeitsgemein⸗ ſchaft erhielt 397 Stimmen(8 Sitze), die Gruppe für Aſtareform 108 Stimmen(2 Sitze), die Rote Liſte 87 Stimmen(1 Sitz), die Ka⸗ tholiſche Arbeitsgemeinſchaft 114 Stimmen(2 Sitze). Frankfurt a. M.(Dreijähriges Kind das Opfer trauriger Familienverhältniſſe.) Einen traurigen Ausgang nahm ein Streit in der Familie des ſeit langem arbeitsloſen Speng⸗ lers Jakob Heill in Schwanheim bei Frankfurt a. M. Der unmenſchliche Vater, der mit ſeiner Frau ſtändig in Aerger und Streit lebte, packte in der Wut ſein dreijähriges Söhnchen Ferdinand und ſchleuderte es auf das Hof⸗ pflaſter, ſo daß es einen Schädelbruch und Geſichtsverletzungen erlitt; an ſeinem Aufkom⸗ men wird gezweifelt. Heil wurde verhaftet. Der vorhergegangene Streit hatte ſich darum gedreht, wer bei einer Scheidung das Kind behalten ſollte. Mannheim.(Auto überſchlägt ſich auf dem Bahnkörper.) Ein Perſonenkraftwagen, deſſen Führer die geſchloſſene Schranke am Bahn⸗ übergang beim Staatsbahnhof Mannheim⸗ Käfertal zu ſpät bemerkte, fuhr auf den Bahn⸗ körper. Beim Ueberfahren der freiliegenden Gleiſe überſchlug ſich der Wagen. Von den vier Inſaſſen wurden drei leicht verletzt. Aerztliche Hilfe brauchte nicht in Anſpruch genommen zu werden. Das Fahrzeug wurde faſt völlig zer⸗ trümmert. Enzberg(bei Pforzheim).(Erkannte Leiche.) Die Tote, die nachts am Rechen der Lederfa⸗ brik Roſer gefunden wurde, iſt als eine 43,äh⸗ rige Ehefrau aus Niefern erkannt worden. Die Frau, die einige Kinder hatte und in ge⸗ ordneten Verhältniſſen lebte, ſcheint die un⸗ erklärliche Tat in einem Anfall von Schwer⸗ mut begangen zu haben. Frankfurt.(Gefängnis für verheimlichte Ein⸗ künfte.) Die Gerichte gehen jetzt mit aller Strenge gegen diejenigen Perſonen vor, die ſich vom Wohlfahrtsamt unterſtützen laſſen und dabei verſchweigen, daß ſie ein Einkommen be⸗ ſitzen. Dieſe Erfahrung mußten zwei Beſchur⸗ digte vor dem Kleinen Schöffengericht machen. Da war zunächſt ein Vertreter, der das Amt um etwa 1000 RM ſchädigte. Dieſe ihm ge⸗ zahlte Unterſtützung wäre unterblieben, wenn das Amt Kenntnis davon beſeſſen hätte, daß der Angeklagte außer einem Fixum von mo⸗ Stinen alten Vater erſchoſſen Traurige Szenen in einer Zäuferfamilie— Beil, Säbel und heißes Waſſer als Vaffen bei hausſtreiligkeilen Marburg, 5. 2. In der geſtrigen Schwur⸗ gerichtsſitzung hatte ſich der 22jqährige Melker Johannes Fink aus Marburg zu verantworten, der am Abend des 29. Dezember v. J. ſeinen 67jährigen Vater Bonoſius Fink mit einer Pi⸗ ſtole niederſchoß und tödlich verletzte. Das Ge⸗ richt erkannte wegen vorſätzlicher gefährlicher Körperverletzung mit Todeserfolg auf ſechs Monate Gefängnis unter Anrechnung der Un⸗ terſuchungshaft. Der Staatsanwalt hatte we⸗ gen vorſätzlicher Tötung zehn Jahre Zuchthaus beantragt. Die Verhandlung entrollte ein Bild traurigſter Familienverhältniſſe. Vater u. Mutter des Angeklagten waren von jeher dem Trunke ergeben. Täglicher Familienſtreit, bei dem Beil, Säbel, heißes Waſſer uſw. oft zur Anwendung kamen, führten dazu, daß ſechs Kinder in Fürſorgeerziehung kamen, unter ih⸗ nen auch der Angeklagte. Nachdem letzterer im vergangenen Sommer ſeine Volljährigkeit er⸗ langt hatte, kam er nach Hauſe und fand die früheren Verhältniſſe immer noch vor. Am Abend des 29. Dezember hatte der Vater in der elterlichen Wohnung gemeinſam mit einem Freund wieder eines der üblichen Schnaps⸗ gelage, an welchem auch der Sohn und die krank bas Medaillonbild e Noman von Annn v. Panßuts. [Copyright 1930 by Verlag Alfred Bechthold 0 in Rraunſchweig.) 62 Fortſetzung. Ihre feinen Ausſteuerkiſſen lagen auf dem Sofa und bunte Aſtern. die erſten Aſtern hatte ſie oekauft, damit es hübſcher ausſehen ſollte. Martha rückte Juan Caſero einen Stuhl zu⸗ recht und ſtürmte dann über den Hof, um Re⸗ nate zu benachrichtigen. Sie rannte beinahe eine Nachbarin an. e e Renate erſchrak vor der Neuigkeit. Alſo war er doch wiedergekommen. Ihr war zumute. als hätte ihr Martha eine ganz unge⸗ wöhnliche Freudenbotſchaft gebracht. Natürlich, Gelegenheit zum Geldverdienen bedeutete filr ie immer große Freude. Die beiden Mädchen trugen die Maſchine hinüber ins Vorderhaus, und als ſie die Stube betraten, ſprang Juan Caſero von ſeinem Stuhle auf und nahm ihnen die Laſt ab. Renate grüßte, und etwas von der Freude, daß er wiedergekommen, ſpiegelte ſich auf ihren Zügen wieder, leuchtete in ihren Augen, als ie den Mann anſah. Martha verſchwand dann, ließ die beiden in der Stube allein, darin der mütterliche Brautkranz, das ſtockſteife Bild des Vaters und das Bauer mit dem trilierenden, ſich ſtändig ſſeines kleinen goldfederigen Lebens freuenden Kanarienvogels hing. Juan Caſero nahm neben dem Tiſche Platz, daran Renate vor ihrer Maſchine ſaß. Auf dieſe ſich. Weiſe hatte er ſtändig das ſchöne Geſicht vor Nach dem Anßblick dieſes Geſſchtes hafte er ſich geſehnt zwei Tage und zwei Nächte bis er ſeinen Entſchſuß. Renates perſönliche Nähe zu meiden, ſchließlich fäh umwarf. Das Buch, aus dem er die Ueberſotzung dik⸗ tierte. batte er in einer Buchßbandſung erſtan⸗ den. Viele Auswahl an ſpaniſchen Nüchern hat⸗ te man dart nicht gehabt. Das Ruch handelte von der Pflanzen⸗ und Tierwelt Südamerikas. Er begann mitten im Buch, weil er doch neu⸗ lich geſagt, er wäre ſchon mit der Ueberſetzung beſchäftigt. Nach dem dritten Satz ſchob er eine Pauſe ein.— „Wie lange können wir heute arbeiten?— fragte er. ö „So lange Sie wünſchen, Herr Caſero“, gab ſie zurück. 6 N Ihm ſchien ſehr viel an dem Fortgang der Ueberſetzung zu liegen, denn Renate bemerkte deutlich den zufriedener werdenden Ausdruck des gebräunten Geſichtes. Er diktierte weiter und ſie ſchrieb. „Nun müſſen Sie aber ein wenig ausruhen“, ſagte er nach einer Weile,„ſonſt tun Ihnen die Finger weh.“ e e eee Er ſah auf die ſchlanken Mädchenhände, und heiß quoll es in ihm hoch, das Verlangen, dieſe Hände zu nebmen und zu küſſen, und ſich dann anzuklagen. Die Schuld zu bekennen, die ſeit mehr als 11 Jahren ſein Gewiſſen belaſtete Die Schuld, die ſtill geworden unter der Liebe Ve⸗ renas, aber nun, angeſichts des blonden Mäd⸗ darniederliegende Mutter nicht unbeteiligt wa⸗ ren. Im Schnapsduſel geriet der Vater mit ſeinem Sohn in Streit und bedrohte dieſen nach der Ausſage des Sohnes mit Säbel und Beil. Als der Sohn dem Vater die Waffen entriſſen hatte und letzterer Miene machte, ei⸗ nen Waſſerkrug zu ergreifen, nahm der Sohn eine kleinkalibrige Piſtole und feuerte auf den Vater, um dieſen angeblich kampfunfähig zu machen. Der Vater ſtarb nach der Einlieferung in die Klinik an den Folgen des Schuſſes, der eine innere Lungenblutung herbeigeführt hatte. Die Angaben, die der Angeklagte vor Gericht über ſeine Tat machte, zeugten von großer Geiſtesbeſchränktheit, doch liegt, wie der ärztli⸗ che Sachverſtändige ausführte, krankhafte geiſti⸗ ge Störung nicht vor. Wie in der Urteilsbe⸗ gründung ausgeführt wurde, konnte ein Vor⸗ ſatz, den Vater zu töten, nicht feſtgeſtellt wer⸗ den. Es müſſe Notwehr dem als gewalttätig bekannten Vater gegenüber angenommen wer⸗ den, die jedoch durch Benutzung der Schußwaffe überſchritten wurde. Als mildernde Umſtände wurde die mangelnde Erziehung des Angeklag⸗ ten ſowie ſeitherige Straffreiheit und geiſtige Beſchränktheit anerkannt. ten, keine Unüberlegtheiten begehen. Martha kam. „Fräulein Renate. Sfje haben noch keinen Kaffee getrunfen. Möchten Ste welchen haben?“ Nongte ſchüttelte den Kopf. „Bewahre, deshalb kaan ich doch die Arbeit nicht unterbreen“, wehte Renate ab. „Trinken Sie doch, Fräulein Mittenporn ich werde mohl noch ein raar Stunden diktieren“, redete Juan Caſero zu. Martha ſah plötzlich ſehr triumpßierend aus und kehrte nach einigen Minuten mit einem Tablett zurück, auf dem zwei Taſſen ſtanden. And Napfkuchen hatte ſie auch geholt. „Sie trinken vielleicht ein Täßchen mit“, als er die Einladung annahm. Und der dünne Kaffee ſchmeckte ihm ebenſo wie der ſtark an Brötchenteig erinnernde Ku⸗ chen, ſchmeckte ihm beſſer als alles, was er bisher gegeſſen und getrunken. weil er ihr da⸗ bei gegenüber ſaß, der lebendig gewordenen blonden Frau aus dem Medaillonbiid. Er plauderte leichthin, brachte es ſo weit, daß Renate etwas aus ſich herausging. „Ich habe keine Eltern mehr“, erzählte ſie. „Meine Mutter verlor ich ſehr jung, mein Vater wurde im Streit von einem jungen Menſchen getötet, und eine liebe Dame, die ſich der Waiſe erbarmte, mich ſtändig bei ſich auf⸗ nahm, die mich mütterlich betreute, ſtarb im Frühling Um ſie trage ich Trauer.“ 1 Ihre Stimme ſchwankte. „Ich habe die alte Dame ſehr lieb gehabt, chens, zu einer furchtbaren Laſt ward. nur hat ſte mich zu ehr verwöhnt. Jetzt, da ich knickſte ſie vor Juan Caſero. und freute ſich, natlich 200 N noch eine anständige ſion bezogen hat, die etwa 100 nat ausmachte. Der Angeſchuldigte wurde gen Betruges zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt.— Auch ein Schuhmacher, ein älte⸗ rer Mann, hinterging das Amt, das ihn mo⸗ natelang mit 35 RM unterſtützte und ſeinen Schaden mit 1400 RM berechnete. Der Ange⸗ klagte führte gemeinſam Haushalt mit einer Frau, die Kriegsrente, teilweiſe auch Zuſatz⸗ rente, bezog und einen Monatsverdienſt hatte. Der Schuhmacher machte eine Schuhreparatur⸗ werkſtätte auf und nahm ſeiner Tätigkeit mo⸗ natlich etwa 100 RM ein. Das Gericht er⸗ kannte in dieſem Falle auf drei Monate Ge⸗ fängnis. Oberſtein(Nahe).(Von einem Felſen abge⸗ ſtürzt.) Der 13jährige Max Gottlieb ſtürzte von einem Felſen des Klotzberges ab und zog ſich ſchwere Verletzungen, u. a. einen Schädelbruch und eine Gehirnerſchütterung zu. Er wurde mit dem Sanitätsauto dem Krankenhauſe zu⸗ geführt. f f Landſtuhl.(Schuß waffenbeſitzer vor Gericht.) Wegen Vergehens gegen das Schußwaffenge⸗ ſetz hatten ſich vor dem hieſigen Amtsgericht 5 der Tagner Ludwig Lehmann 2. von Neu mühle und der Tagner Paul Scherer var Landſtuhl zu verantworten. Lehmann erhiel, wegen Vergehens in zwei Fällen zwei Monate eine Woche Gefängnis, Ende des Jrankfurker gechslagereunens N Schön/ Tietz Sieger Frankfurt a. M., 5. 2. Das 5. Frankfurter Sechstagerennen ging am Donnerstag abend vor faſt ausverkauftem Hauſe zu Ende. Sieger wurde die Mannſchaft Schön/ Tietz mit Run⸗ denvorſprung vor Rauſch/ Hürtgen, van Kem⸗ pen/ Braspenning, Göbel/ Dinale und Charlier/ Deneef. Die letzte Stunde des Rennens brachte nochmals ſpannende Kämpfe, doch ließ ſich die Mannſchaft Schön/ Tietz die in der vorherigen Nacht errungene Führung nicht mehr entrei ßen. Schön/ Tietz wurden auf ihrer Ehrenrunde 5 ſtürmiſch gefeiert, aber auch Rauſch/ Hürtgen er⸗ hielten außerordentlich ſtarken Beifall. Mit Schön/ Tietz hat zweifellos die beſte Mannſchaft gewonnen. Rauſch/ Hürtgen waren nur wenig wächer als die Sieger, aber ſie waren in der e Nacht, in der Schön Tietz die Entſchei⸗ dung ſuchten und fanden, nicht aufmerkſam ge⸗ nug.— Der finanzielle Erfolg der Veranſtal⸗ tung dürfte geſichert ſein. Zurückgelegt wurden insgeſamt 3292,600 Kilometer. Tages allerlei Die Dozenten der Marburger Univerſität haben ſich in einem Aufruf für die Volkswahl Hindenburgs ausgesprochen. Die Führer der Sächſiſchen Wirtſchaftspartei, unter ihnen der frühere Finanzminiſter Dr. Weber, ſind zur Deutſchnationalen Volkspar⸗ tei übergetreten. 5 m Prozeß wegen der Erſchießung des Na⸗ e Felgendreher in Eſſen durch Kommuniſten wurden vier Angeklagten zu acht Jahren drei Monaten bis zehn Jahren und drei Monaten Zuchthaus und fünf Angeklagte zu Gefängnisſtrafen von fünf Monaten bis drei Jahren verurteilt. In Reichswehr u. Marine können nunmehr auch ehemalige Nationalſozialiſten als Rekru⸗ ten eingeſtellt werden. Sie müſſen aber auf je⸗ de politiſche Betätigung verzichten. Müſam bezwang er ſich Nur keine Torhel⸗ allein ſtehe, ſpüre ich alle scharfen Ecken 15 1 all⸗ mählich bilde ſich aber eine Hornhaut, dann Kanten des Lebens. Frau Kuſchke ſagt, täte ſo leicht nichts mehr weh.“ Er ſah ſie an mit mattem Lächeſn. „Und nun warten Sie darauf, daß ſi ß ele Hornhaut bei Ihnen bilden ſofl. nicht wahr?“ Er hob flüchtia mie zur Abwehr die Hand „Warten Sie lieber nicßt darauf. dieſe Horn⸗ faut gepärt nicht zu Ihnen. Menſchen die de haben. ſind nicht immer angenehm. Meiſt bud f 8 es Egoiſten, von denen alles abyrafft mos nicht in ihren Kram paßt, oder arme der, die auf ſich herumtrampeln laſſen bis zur mütiaung.“ i Renate ſagte nachdenkfich:„Manchmal es woßf ratſam, Egoiſt zu ſein“. Sie dachte, wenn ſie Otto Holz mit meir Selßſtſucht und wenjager Emyfindſichfeit tge⸗ gengetreten wäre, ſie jetzt vielleicht doch etwas a beſſer daſtände. f „Haben Sie einen Beweis für das, was Ste eben äußerten?“ fragte er. Da erzählte Renate in plötzlich erwachtem Vertrauen von Hedwig Sanders und deren Neffen Otto Holz. Juan Caſero hörte aufmerksam zu. Für ihn war es klar, daß Renate auf raffi⸗ nierte Weiſe übervorteilt worden war. Merk wrdig war es auch, daß Hedwig Sanders wäh⸗ rend des Beſuches dieſes Freundes von Ott⸗ Holz verſchieden war. Eine myſteridte Geſchichte! ſann er. und ſeſn Herz war von überſtrömendem Mitleid erfürn für das ſchöne, blonde Mädchen, das ſa ſolchen Halunken gegenüber, wie die zwei Freunde u ſein ſchienen, völlig wehrlos geweſen. Fortſetzung folgt e Automobilinduſtriellen Frankreichs ha⸗ ben auf einer Tagung an den Miniſterpräſiden⸗ ten eine Reſolution abgeſandt, in der die Ver⸗ nichtung aller franzöſiſchen Autos, die über 10 Jahre alt ſind, gefordert wird. Würde dieſes Verlangen Geſetz, ſo würden jährlich 45 000 Autos vernichtet. 0* Kurz vor Beendigung der Ausgrabarbeiten am Grabe Tutanchamos wurden Bruchſtücke eines goldenen Schreines gefunden. Die Gra⸗ bungen haben 10 Jahre gedauert. *. Der Sylter Heimatdichter Johaunſen aus Keitum, Autor zahlreicher frieſiſcher Bühnen⸗ werke und Gedichte, der ſich um die frieſi⸗ ſche Heimatkultur große Verdienſte erworben hat, iſt jetzt gezwungen, nachdem er ſeinen Tiſchlerberuf wegen Alters nicht mehr ausü⸗ ben kann, ſich ſein Brot als Zeitungsträger zu verdienen. * Gerhart Hauptmanns neues Drama„Vor Sonnenuntergang“ wird am 16. Februar in der Inſzenierung Max Reinhardts am Deut⸗ ſchen Theater in Berlin uraufgeführt. Klubſeſſel für die Schulkinder Die Schulverwaltung von Grand Rapids im Staate Michigan iſt der Auffaſſung, daß die hölzernen Bänke, die in allen Schulen der Welt üblich ſind, für die armen Kinder zu hart ſind. Ueber Nacht iſt dieſe amerikaniſche Mittelſtadt berühmt geworden, durch den Beſchluß, dieſe Bänke durch bequeme weiche Lederſeſſel von be⸗ ſonderer Form zu erſetzen, wie ſie eine Fabrik in St. Louis herſtellt. Natürlich hat dieſer Be⸗ ſchluß den Widerſpruch vieler Väter und be⸗ ſonders eines Teiles der Lehrerſchaft hervorge— rufen, die der Ueberzeugung ſind, die harten Bänke bewahrten die Jungens vor Anwand— lungen der Faulheit, der Schläfrigkeit und ſchlechter Gedanken. Die neue Lehrergeneration allerdings behauptet, die bequemen Seſſel wür⸗ den dazu beitragen, den Fleiß der Schüler zu erhöhen, indem ſie ihre Aufmerkſamkeit anfa⸗ chen. Die Jungens ſtimmen natürlich dieſer zweiten Anſicht bei und haben die Neuerung ſehr wohlwollend aufgenommen. Die neuen Seſſel haben verſchiedene Abmeſſungen je nach Größe und Wuchs der Schüler, die ſie benutzen ſollen. Sie ſind mit einem Leſepult und einem Schreibtiſchchen verſehen und beſitzen entfernte Aehnlichkeit mit den Operationsſtühlen der Zahnärzte. Speyer.(Domvikar Dr. Schreiber zum Re⸗ gens ernannt.) Biſchof Dr. Sebaſtian hat nun den Nachfolger für den zum Domvikar er⸗ nannten Regens Weckmann ernannt. Neuer Regens wurde Domvikar Dr. Vinzenz Schrei⸗ ber in Speyer. nolwehr! Von Hilfsamtsanwalt Olczewski, Berlin Jüngſt ging durch die Preſſe die Nachricht, daß ein elfiähriger Förſtersſohn einen Dieb mit einem Gewehr erſchoſſen hätte, der in der Abweſenheit der Eltern ins Forſthaus ein⸗ gedrungen war, ſich in einer Vermummung als Teufel ausgegeben und RM 300.— weg⸗ genommen hatte. Einige Tage ſpäter wurde jedoch bekanntgemacht, daß die Sache wohl nur hübſch er unden ſei, weil der Ort, in dem die grauſige Geſchichte geſchehen ſein ſoll, gar nicht exiſti-re. Nun gut, maa es ein Mär⸗ chen ſein! Tatſächlich geſchehen Dinge im Le⸗ ben, die man nicht für möglich hält. Die Ge⸗ richte erleben jedenfalls allerlei. Intereſſant war vom ſtrafrechtlichen Geſichtspunkt aus die angebliche Schutzbehauptung des Knaben, er habe geglaubt, ſchießen zu dürfen, weil es ja nur der Teufel geweſen ſei.( 4 Wie wäre die Rechtslage, wenn es ſich um eine wahre Begebenheit gehandelt hätte?? Der Junge hat doch nicht nur geſchoſſen, weil er den Dieb für den Teufel hielt, ſon⸗ dern deshalb, weil dieſer„Teufel“ ſeinen El'ern Geld ſtehlen wollte. Darf man in Not⸗ wehr einen Dieb totſchießen oder überhaupt auf ihn ſchießen?? Die Beſtimmung über die Notwehr ſteht dem Laien nicht immer klar vor Augen. Verteidigungsfähig iſt nicht nur Leib und Leben, ſondern jedes Rechtsgut, alſo auch das Eigentum. Dieſes war hier verletzt durch Diebſtahl. Der Angriff gegen das Rechts zut muß aber noß gegenwärtig fein. wenn zur Notwehr geſchritten wird, das heißt, er muß ſchon begonnen haben, darf aber noch nicht beendet ſein. In unſerem Falle aber war der Angriff noch nicht beendet, denn der Dieb ging die Treppe vom Obergeſchoß hinunter, als der Junge zur Flinte griff. Mithin war der Gewahrſam an dem Gelde des Förſters noch nicht völlig gebrochen und der Dieb hat⸗ te für ſich einen ſicheren Gewahrſam daran auch noch nicht gewonnen. Notwehr iſt aber nur diejenige Verteidigung, welche erforder⸗ lich iſt, um den Angriff abzuwenden. War das Erſchießen oder das Schießen ſchlechthin in dieſem Falle überhaupt erforderlich?? Das kommt auf die Umſtände des Falles an. Ein Erwachſener braucht natürlich nicht gleich zu ſchießen, um einen Dieb feſtzuhalten. Wenn aber die Tat in einem Forſthauſe geſchieht, das vielleicht einſam im Walde liegt, kann dies ſehr wohl gerechtfertigt ſein. Jedoch ge⸗ nüat im allgemeinen eine Verletzung am Bein, die die Flucht verhindert. Für einen Jungen kann aber auch das Schießen die er⸗ forderliche Verteidioung dann ſein, wenn der erwachſene Dieb ihm ö gerlich überlegen iſt u. er damit rechnen muß, daß der Angeſchoſſene noch die Kraft beſitzt, ihm die Waffe zu ent⸗ reißen und gegen ihn zu kehren. Abgeſehen davon, daß ein elfjähriger Junge noch nicht ſtrafmündig iſt(dies beginnt erſt mit dem 14. Lebensjahr), ſo kann ein Jugendlicher na⸗ türlich nicht die Ueberlegung im gegebenen Augenblick anſtellen, wohin er ſchießen müſ⸗ ſe. Auch bei Erwachſenen wird dies infolge der Aufregung nicht immer der Fall ſein. Fällt nun der Schuß ſo unglücklich, daß er zum Tode führt, ſo kann dies dem in Notwehr befindlichen Jäger nicht zur Laſt gelegt wer⸗ den. Seine Tat bleibt auch bei der Ueber⸗ ſchreitung der Notwehr ſtraflos, wenn er in Beſtürzung, Furcht oder Schreck über die Grenzen der Verteidigung hinausgegangen iſt. Aus uller Welt Der Biebesheimer Räuber hal ſich neu eingekleidet Darmſtadt, 5. 2. Die Polizei iſt dem Biebes- heimer Räuber Hermann auf der Spur. Es wurde feſtgeſtellt, daß er am Mittwoch ſeine Kleider bei einem Schneidermeiſter von Groß⸗ Gerau ergänzen ließ. Er trägt jetzt graugrüne Hoſe, braunen Rock und Weſte und eine ein— farbige braune Hoſe über der anderen. Weiter verſchaffte er ſich Halbſchuhe, graue Strümpfe und trägt eine graue Klapp-Sportmütze. Er hat mit Schnallengurt umarbeiten laſſen; die friſchen ſich ſeinen graugrünen Lodenmantel Nähte ſind ſicher außen ſichtbar. Liebeskragödie Die Braut und ſich ſelbſt erſchoſſen Oggersheim, 5. 2. Der 27 Jahre alte Otto Reffert von Ludwigshafen, der ſeit Jahren ein Liebesverhältnis mit der Maria Hecht von Og⸗ gersheim unterhielt, hatte vor etwa 14 Tagen mit ſeiner Braut eine Auseinanderſetzung, die die Scheidung zur Folge hatte. Reffert erſchien geſtern mittag in der Wohnung ſeiner Braut, die bei ihrer Schweſter wohnte. Er lockte das Mädchen in den Hof. Nach kurzem Wortwechſel zog er einen Walzenrevolver und brachte dem Mädchen einen Schuß in die Bruſt bei, worauf dieſes ſofort zuſammenbrach. Er feuerte dann noch einen zweiten Schuß auf das am Boden liegende Mädchen, der in den Kopf drang. Dar⸗ auf richtete Reffert die Waffe gegen ſich ſelbſt. Durch einen Schuß in die linke Schläfe trat der Tod ſofort ein. In hoffnungsloſem Zuſtande wurde das Mädchen in das Krankenhaus nac Ludwigshafen eingeliefert, wo es geſtern abend gegen ſieben Uhr ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Reffert wurde in die Oggersheimer Lei⸗ chenhalle verbracht. Arbeitslos— ein billeres Los Selbſtmord wegen Arbeitsloſigkeit Ruppertsecken, 5. 2. Der hier wohnhafte 48⸗ jährige ledige Tünchergeſelle Johann Lotz wur⸗ de im vergangenen Jahre arbeitslos und litt ſeitdem an Schwermut. In einem ſolchen An⸗ falle machte er nun ſeinem Leben ein Ende. Lotz ſchoß ſich mit einer Piſtole eine Kugel in den Kopf, die ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Am letzten Unterſtützungstag in den Tod Framersbach, 5. 2. Ein Opfer der Not und der Arbeitsloſigkeit wurde der Schneider Georg Rüth, der ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende machte. Am Tage ſeines Todes ſollte er die letzte Unterſtützung erhalten. Er ſah ſich vor dem Nichts, da er keinerlei Einnahmen mehr hatte und nicht wußte, wie er ſich und ſeine Familie, Frau und ſechs kleine Kinder, durch⸗ bringen ſollte. Er ſcheint in geiſtiger Umnach⸗ tung gehandelt zu haben. In ſeinem Auto verbrannt Gelſenkirchen⸗Buer, 5. 2. Bei lebendigem Leibe verbrannt iſt auf der Chauſſee von Her⸗ ten der Oberſtadtſekretär Anton Brinkmann aus Buer. Er hatte am Donnerstag abend mit ſeinem Wagen eine Fahrt nach Herten gemacht, von der er nach Mitternacht zurückkehrte. In der Nähe des Schloſſes Weſterholt fuhr er ge— gen einen Chauſſeebaum, wobei der Wagen in Brand geriet. Brinkmann, der ſich nicht recht⸗ zeitig aus dem Wagen befreien konnte, kam in den Flammen um. Schwerer Aulounfall Berlin, 5. 2. Bei einer Uebungsfahrt von Staatsanwälten und Richtern, die geſtern abend auf einem Wagen des Polizeiinſtitutes für Technik und Verkehr unternommen wurde, geriet der mit 6 Perſonen voll beſetzte Wagen zwiſchen Rathenow und Nauen aus noch unbe⸗ kannter Urſache ins Schleudern, überſchlug ſich mehrere Male und blieb vollkommen zertrüm⸗ mert liegen. Sämtliche Inſaſſen ſtürzten auf das Chauſſeepflaſter. Einer von ihnen, der Staatsanwaltſchaftsrat Lettner, wurde auf der Stelle getötet. Die anderen Inſaſſen und der Fahrlehrer des Inſtitutes trugen mehr oder weniger ſchwere Verletzungen davon. Politfiſcher Mord? Berlin, 5. 2. Geſtern abend wurde in Lank⸗ witz der 22jährige Joſef Bartos durch einen Schuß ſchwer verletzt aufgefunden. Er wurde dem Krankenhaus zugeführt, wo er geſtorben iſt. Drei verdächtige Perſonen wurden feſtge⸗ nommen. Der Mord ſcheint politiſcher Natur zu ſein. Jur Unkerſchlagung der Poſtagenlin Keubl München, 5. 2. Zu dem Fall Steubl berichtet der„Oberbayeriſche Gebirgsbote“ noch: Die Steubl hatte an ihrem Geliebten, den gleichfalls flüchtigen Wegſcheider Poſtmeiſter Aumüller, ein Telegramm geſandt, das unge⸗ fähr die Worte enthielt:„Viehtransport geht heute ab.“ Daraus geht hervor, daß der Diebes⸗ plan ſorgfältig vorbereitet war. Der Weg⸗ ſcheider Poſtmeiſter Aumüller hat ſeine Frau und Kinder in größter Not zurückgelaſſen. Die Darlehnskaſſen ſind durch die Veruntreuungen der Steubl nicht geſchädigt worden, da die durchlaufenden Geldet bei der Poſt nicht liegen geblieben ſind. Die Steubl iſt von der Natur mit O-Beinen ausgeſtattet, eine Tatſache, auf die der erlaſſene Polizei⸗Steckbrief beſonders hinweiſt. Die Steubl hatte eine Wohnung von ſieben Zim⸗ mern ausgeſtattet und lebte auf großem Fuße. Das Inventar der Betrügerin wurde zugunſten der geſchädigten Reichspoſt beſchlagnahmt. Annahme des zweilen Jünfjahrplanes durch die kommuniſtiſche Parteikonferenz. Moskau, 5. 2. Die kommuniſtiſche Parteikon⸗ ferenz der Sowjetunion wurde geſtern geſchloſ⸗ ſen. Nach einem Schlußworte Molotoffs beſtä⸗ tigte die Konferenz einſtimmig die Theſen zum zweiten Fünfjahrplan mit von Molotoff be⸗ antragten Zuſätzen, ſowie die Theſen über die Ergebniſſe der Induſtrie im Jahre 1931 und über die Aufgaben für das Jahr 1932. Ungſtein.(Die Schußwaffe in Kinderhand) Beim Spielen in einem Nachbarhauſe ergriff der vierjährige Knabe des Winzers Eugen Wolf ein Flobertgewehr, ſtieß die Schußwaffe auf den Boden und verſuchte, in den Lauf zu ſchauen. Dabei löſte ſich ein Schuß, der dem Kind oberhalb des Auges in den Kopf ein⸗ drang und alsbald den Tod herbeiführte. Heimbach(Nahe).(Wieder ein Kind ver⸗ brüht.) Das vier Jahre alte Töchterchen des Arbeiters Peter Kix fiel in einem unbewachten Augenblick in einen Topf mit kochendem Waſ⸗ ſer. Die Verletzungen waren derart ſchwer, daß das Kind nach wenigen Stunden ſtarb. Die Preisſenkung Innerhalb der letzten Wochen ſind faſt alle Dinge, die zum Leben notwendig ſind, alſo Nahrungsmittel, Kleider, Schuhe, Heizung, Be⸗ leuchtung, auch Genuß⸗ und Vergnügungs⸗ Artikel uſw., mehr oder weniger ſtark im Preis reduziert worden. Ueberallhin reicht die ſtarke Hand des Preiskommiſſars, und man muß ob⸗ jektiv zugeben, daß die Bemühungen dieſes wichtigen Beamten nicht erfolglos geblieben ſind. Der allgemeinen und nicht zu knappen Lohn- und Gel(tsſenkung iſt die Preisminde⸗ rung gefolgt. Langſam und ſchüchtern zwar, aber immerhin: Die Dinge wurden und werden billiger. Es iſt dies eine Feſtſtellung ſehr erfreulicher Dinge. Aber es ſcheint doch, als ob die Rech⸗ nung nicht ſo ganz ſtimmen könne, als ob die Erwartungen, die man wohl an den Vorgang der Preisreduktion geknüpft haben mag, nicht ganz in Erfüllung gegangen wären. Zweifellos iſt ein gewiſſer Ausgleich für die Lohnſenkung geſchaffen, aber eine Lockung zu vermehrten Einkäufen ſind die herabgeſetzten Preiſe keines⸗ falls. Sie wären es unbeſtritten dann, wenn ihnen nicht überall die ſtarken Einkommensmin⸗ derungen der meiſten Bevölkerungsſchichten vorausgegangen wären, ſo aber können ſie le⸗ diglich erreichen, daß der Kaufluſt nicht allzu harte Feſſeln angelegt werden müſſen. Die deutſche Wirtſchaft ſelbſt dürfte bisher noch wenig poſitiven Nutzen aus dem Preis⸗ rückgang gezogen haben. Sie muß aber zufrie⸗ den ſein, denn gemeſſen an der verſtärkten Kauf⸗ kraft des Geldes iſt ihr wenigſtens der vorheri— ge Umſatz erhalten geblieben. ichwarzarbeit an elektriſchen Anlagen iſt ſtrafbar i (Mitgeteilt von der Deutſchen Geſellſchaft für Schadenverhütung e. V., München, Bayerſtraß 9 37-39). ö Immer wieder müſſen mangelhafte elektri⸗ ſche Anlagen beanſtandet werden, weil ſie Menſchen, Tiere, Gebäude und Mobiliar ge⸗ fährden. Nur zu oft ſind ſolche Anlagen von vornherein ſchlecht und vorſchriftswidrig an⸗ gelegt worden, weil der Beſitzer nicht einen an⸗ erkannten Fachmann, ſondern irgend einen Schwarzarbeiter mit der Ausführung betraute; meiſt ſollen dieſe Pfuſcher billiger gearbei⸗ tet haben. f Viele Auftraggeber ſind ſich gar nicht be⸗ wußt, welche große Verantwortung ſie unter Umſtänden auf ſich nehmen, wenn ſie in ſo unkluger Weiſe etwas ſparen wollen. Sehr deutlich beleuchtet eine Reichsgerichtsentſchei⸗ dung vom 6. 11. 1930 die Rechtslage. Dort wird feſtgeſtellt, daß derjenige, der als Auf⸗ traggeber die Ausführung gefährlicher Arbei⸗ ten, insbeſondere die Ausführung elektrotech⸗ niſcher Arbeiten oder von Arbeiten an Strom⸗ leitungsanlagen vergibt, ſich ſorgfältig darü⸗ ber vergewiſſern muß, ob die Betreffenden zur Ausführung von Arbeiten befähigt und bei der Arbeitsausführung in der Lage und gewillt ſind, Schädigungen Dritter abzuwen⸗ den. Iſt die Auswahl nicht in dieſer Weiſe getroffen, ſind die Aufträge z. B. an unzu⸗ verläſſige Schwarzarbeiter vergeben und kom⸗ men durch Unfähigkeit oder Unvorſichtigkeit der die Arbeiten ausführenden Perſonen Drit⸗ te zu Schaden, ſo kann der Auftraggeber nach vorerwähnten Entſcheidung des Reichsgerich⸗ tes unter Umſtänden wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung oder Körperverletzung ſtrafbar ſein. In gleicher Weiſe wird man ihn für Brandſchäden an Gebäuden und Inventar haftbar machen können.. Darum, fragen Sie ihr Werk, wenn eine eleltriſche Inſtallation erforderlich wird, und laſſen Sie die Arbeit nur durch einen tüchtigen Fachmann ausführen! Es handelt ſich immer um Gut und Leben! 2 0 Suit tei aα’ dies;! Denn Eure Männer ihre Tebensverſcherung verkallen laſlen möchten: helkt ihnen, ſie in Krakt zu halten! Pelkt mit. an anderer Stelle ſo viel zu[paren, datz Euer Beitrag eingezahlt werden kann! Kur dann ſeid Ihr und Eure Kinder auch in dem ſchlimmſten Fall geſchützt! alm Lelesaa uten a Lisi gaecoiaoe Helbſt in ſchweren Teiten Abt es Mittel und Wege, um eine Tebensberllcherung in Arutt zu 27 erhalten. Fragt den Berlicherungs⸗Fachmann er wird Euch ſachgemitz beraten! 75 Kampfruf der jun⸗ gen Front Brünings Der Reichsjugendausſchuß der Deutſchen Zentrumspartei hielt im Haus des Geſel⸗ lenvereins in Köln ſeine erſte diesjährige Tagung ab. Nachſtehender Aufruf iſt der Auftakt für den kommenden Wahlkampf, in den die im Reichsjugendausſchuß zu⸗ ſammengeſchloſſenen Gruppen der jungen Generation, die zur Zentrumspartei ſtehen. in der gleichen kampffreudigen Art eintre⸗ ten, wie ſie im Vorjahre die Reichsjugend⸗ kampfwoche gegen Sowjetſtern und Haken⸗ kreuz durchgeführt haben. Wir wollen Deutſchlands Schickſal wenden! We— ber Intereſſentenangſt noch gewiſſenloſe Maſſen— leidenſchaft, weder Hakenkreuz noch Sowijetſtern führen uns aus Wirtſchaftselend und Volksnot heraus. In dieſer Entſcheidungszeit ſind wir die entſchloſſene Front der Gottgläubig⸗ keit und der politiſchen Verant⸗ wortung. Unſer politiſches Handeln gilt der Beſeiligung der Not und der endgültigen Freiheit Deutſchlanbs. Darüber hinaus kämpfen wir für eine chriſtliche Neuordnung in Wirtſchaft, Volk und Reich. 1 Wir kämpfen für die Gerechtigkeit: Alle Deutſchen müſſen die Not tragen. Alle zerkügbaren Kräfte, alles, was der größte und kleinſte Deutſche zu geben hat. Blut, Gut nnd Geld, alle Kapitalkraft, alle Wirtſchafts⸗ führung, alle Sozialpolitik und Selbſthilfe im Volt müſſen für die Rettung reſtlos mobil gemacht werden. Wir kämpfen für Arbeit und Brot. Die Rückbildung von Rieſenformen der Wirt— bait zu einem geſunden Mittelſtand in In— duſtrie, Gewerbe und Handel iſt eingeleitet. Wir kämpfen für eine durchſichtige, leitbare 2Zuiſchaftsform, in der Arbeitsplatz geſchaf— fen wird und Arbeitsleiſtung geſichert iſt. Neue Lebensmöglichkeiten ſind durch die Sledlungs maßnahmen aufgeſchloſ— ich. In unſeren Reihen lebt der Mut zur Koloniſation und der Wille zur Wiedererove— cung des deutſchen Bodens. g 2 In der opfervollen Politik des Kanzlers ſehen wir den Weg zur Eroberung der deutſchen e reiheit. Wir folgen ihm auf dem Weg der Entſagung aus der gleichen, von Gott zeliehenen Kraft. Nur ſo werden wir die Befreiung von der Belaſtung der Reparatio⸗ nen erreichen und die Wirtſchaftsnot über⸗ winden. Nicht Inflation und Reaktion, nicht Zerſchlagung des deutſchen Sozialwerks, nicht Preisgabe blühender Provinzen— die beherrſchte, planmäßige Politik ber Ent⸗ ſagung und Gerechtigkeit ſind der wahre Weg zur deutſchen Freiheit. Gegen eine Vereitelung des Enderfolges dieſes harten Weges durch innen- politiſche Abenteuer wehren wir uns mit allen Kräften. 3. Wir verlangen einen ſtarken, hoheits⸗ vollen Staat, der nicht zum Kampf⸗ platz der Intereſſentenhaufen herabgewürdigt wird. Wir wollen ein klar gegliedertes Reich. Gegen die rechts- und die linksbolſche— wiſtiſche Zerſetzung, gegen vaterlandsloſe Geſchäftemacher, fordern wir den rückſichts⸗ ioſen Einſatz der ſtaatlichen Hoheitsgewalten. Recht und Verfaſſung ſind die Grundlagen der ſtaatlichen Gemeinſchaft. Sie zu erhal⸗ ten und ſie zur echten konſervativen Demo— tratie zu geſtalten, iſt für uns die Vorbe— dingung für einen gedeihlichen Fortbeſtand des deutſchen Staatsweſens. Wer ſich am Volks vermögen durch Korruption, Unterſchlagung und Schiebung vergreift, muß ſchnell und wirkſam beſtraft werden. Wir verlangen, daß der Staat das chi ſt⸗ liche Kulturgut mit allen Mitteln ſchützt gegen eine volksvergiftende Schmutz⸗ preſſe, Schundliteratur, eine erotiſche und das Nationale entwürdigende oder verfäl— ſchende Filmproduktion, woher ſie auch komme. 4. Dieſe wirtſchaftspolitiſchen, außen- und in⸗ nenpolitiſchen Kampfforderungen und Maß⸗ nahmen der Staatsführung und aller politi⸗ ſcher Volkseinſatz ſind nicht nur Verordnun⸗ gen gegen die Not der Zeit, ſondern Elemente eines neuen und geſunden Aufbaues. Wir wollen eine neue Volksord⸗ nung, deren Träger die natürlichen Glie⸗ derungen: Familie, Gemeinde, Berufsſtand, kirchliche und kulturelle Gemeinſchaft in ihrer urſprünglichen Kraft und Geltung ſind. Die Enzyklika„Quadrageſimo anno“ weiſt in ihrem berufsſtändiſchen Aufbau den Weg zur Ueberwindung des volkstren⸗ nenden Klaſſenkampfes und gibt die Grund⸗ lage für eine geſunde Geſellſchafts⸗ und Wirt⸗ ſchaftsordnung. b 5. Wir glauben an die Berufung und Zukunft unſeres Volkes in Europa und in der Welt. In Wiederbelebung der großen, deutſchen und chriſtlichen Vergangenheit unſeres Volkes glauben wir an das große Deutſche Reich als das Herz und die Werkſtatt Europas. Deutſchlands Schickſal hängt von uns ab: Her zu uns! Der Reichsjugendausſchuß der Deutſchen Zentrumspartei: Dr. H. Krone, A. Winkler. Frühjahrs⸗Dünger zu den neu herabgeſetzten Preiſen. Am Lager vorrät g: Thomasmehl, Kaliſalz, AKainit, Kohlenſaurer Düngerkalk in Original 1 Str.⸗Säcken. Alois Walter. goet᷑hejabhr 1962 Frauen um Goethe Obere Reihe: Anna Eliſabeth Schönemann, Goethes„Lili“. Stein, geb. v. Schardt, die Freundin des letzte Liebe. 1 — Charlotte von Dichters.— Ulrike von Levetzow, Goethes Mittlere Reihe: Anna Katharina Schönkopf(„Kätchen“), Goethes Jugendliebe in der Leipziger Zeit.— Anna Amalia, Herzogin von Sachſen-Weimar, die hochher— zige Gönnerin Goethes.— Charlotte Keſtner, geb. Buff, das Vorbild der„Lotte“ im „Werther“. Untere Reihe: Minna Herzlieb, die„Ottilie“ der„Wahlverwandtſchaften“.— Friderike Brion, Goethes Liebe in Seſenheim.— Marianne v. Willemer, geb. Jung, das Urbild der„Suleika“ im„Weſtzöſtlichen Divan“. der Mieter hal ein Recht auf die Außenankenne Durch zahlreiche Urteile der letzten Jahre hat ſich in Anbetracht der Bedeutung des Rund— funks eine Rechtſprechung entwickelt, die dem Hauswirt die Verpflichtung auflegt, ſeinem Mieter die Anbringung einer ordnungsmäßig angelegten Außenantenne zu geſtatten. Trotz⸗ dem tritt Monat für Monat der Fall ein, daß Rundfunkhörern die Anlage einer Außenanten— ne vom Hauswirt ohne wirklich ſtichhaltige Gründe verweigert wird. Ebenſowenig wie ein Mieter vom Vermieter die Duldung einer Außenantenne verlangen kann, deren Errich— tung bauliche Veränderungen, übermäßige Be— anſpruchung oder Verunzierung des Hauſes be— dingt, ebenſowenig kann der Hauswirt die An⸗ bringung der üblichen, mit einfachen Mitteln angelegten Außenantennen verbieten. Denn, ſagt das Landgericht Duisburg in einem kürz⸗ lich ergangenen Urteil,„gemäߧ8 535 BGB. hat der Vermieter dem Mieter den Gebrauch der vermieteten Sache zu gewähren. Soweit ſich der Umfang des Gebrauches nicht unmittelbar aus dem Vertrage ergibt, iſt der Vertrag ge— mäß 8 157 BGB. ſo auszulegen, wie Treu und Glauben es mit Rückſicht auf die Verkehrsſitte erfordern.“ Da über die kulturfördernde und volkswirtſchaftliche Bedeutung des Rundfunks gerade in der heutigen ſchweren Zeit lein Zwei⸗ fel mehr beſtehen kann, kommt das Landgericht zu dem zwingenden Schluß,„daß niemand willkürlich von der Teilnahme am Rundfunk ausgeſchloſſen“ werden darf. In gleicher Weiſe hat auch ſoeben das Landgericht Frankfurt a. O. unter Hinweis auf die„hohe Bedeutung, die dem Rundfunk insbeſondere in kultureller Be— ziehung zukommt“ und„im Einklang mit der herrſchenden Rechtsſprechung“ den Vermieter zur Duldung einer Außenantenne ſeines Mie⸗ ters koſtenpflichtig verurteilt. Damit iſt nun nicht geſagt, daß ſich jeder Mieter ohne weiteres eine Dachantenne anlegen darf, ohne ſeinen Hauswirt zu fragen. Er muß ſich nicht nur an⸗ ſtandshalber, ſondern auch aus rechtlichen Gründen die Einwilligung des Hauswirts ein⸗ holen, die dieſer nur verweigern kann, ſofern — die ebenfalls in den vorerwähnten Urteilen geſagt wird—„nicht beſondere Belange des Vermieters entgegenſtehen“; und der Mieter hat ſelbſtverſtändlich dafür zu ſorgen,„daß die Anbringung einer Antenne unter möglichſter Schonung“ der Intereſſen des Vermieters ge⸗ ſchieht. Das iſt ſelbſtverſtändlich gegenſeitige Rückſichtnahme, Anerkennung der beiderſeitigen Rechte und Pflichten. die Bienen im Jebruar Die Gewichtsabnahme des Wagſtockes der Bienen beträgt im Januar 800 Gramm. Bei ſchattigen Bienenſtänden iſt die Zehrung gerin⸗ ger. Vom 16. bis 18. Januar ſind alle Völker geflogen. Im Februar blühen bei günſtiger Witterung die Haſelnußſträucher und die Sal⸗ weiden, deren Blütenſtaub von den Bienen eifrig geſammelt wird und den Wiedereinſatz des Brutgeſchäftes hervorruft. Die Februar— und Märzbienen haben die Befruchtung der Obſtbäume zu beſorgen. Ohne ihre Mithilfe gibt es kein Obſt. Daher iſt die ſorgſame Pflege der Bienenvölker jetzt von größter Bedeutung. An alle wird appeliert. Schont daher die Haſel— nuß⸗ und Weidenkätzchen! Der Imker kann aber auch ſeinerſeits durch Warmhalten der Völker weſentlich zu einer günſtigen Entwicklung der Bienenvölker beitragen. Futternot darf jetzt nicht beſtehen. Bei Futtermangel kann durch Einhang von Futtertafeln abgeholfen werden. Eine flüſſige Fütterung iſt in dieſer Jahreszeit noch nicht ratſam. Nicht zu vergeſſen, daß ſtrengſte Aufſicht im Revier dringendſtes Erfordernis iſt. Zum Ausſetzen von Faſanen(aus freier Wildbahn ſtammend) iſt im Monat Februar die beſte Zeit. Zu empfehlen iſt auch das Ausſetzen von Feldhühnern und Haſen. Jchwere gteiheilsſtuſen 1 für Veinfälſcher Frankenthal, 1. 2. Wegen ſchwerer Weinfäl⸗ ſchung waren verurteilt worden der Weingroß⸗ händler Steigelmann aus Gimmeldingen zu 1 Jahr 6 Monaten, Weinkommiſſionär Ludwig Kör⸗ ner aus Framersheim, Obſtgroßhändler Jakob Mayer aus Bad Dürkheim und Obſthändler W. Weber aus Weiſenheim a. Sd. zu je 3 Monaten Gefängnis. Gegen dieſe Straſen hatten die drei letzten Angeklagten Berufung eingelegt. Ferner hatte der nach Holland geflüchtete Arnold Chriſt⸗ mann 8 Monate Gefängnis erhalten, wogegen der Amtsanwalt Berufung eingelegt hatte Die Angeklagten hatten in den Jahren 1928 und 1929 große Mengen Johannisbeerwein und ſpaniſchen Rotwein vermiſcht und dann als pfälziſchen Rot⸗ wein verkauft. Die Angeklagten behaupteten, daß ſie den Wein unter der Bezeichnung„Johannis- bergwein“ bezogen und verkauft hätten. Wie groß bie Fälſchungen waren, geht daraus hervor, daß in einem Keller 160 000 Liter Wein beſchlaanahmt gerichts auf und verurteilte den Angenlagten Chriſtmann wegen fortg ſetzten Petruges zu 1 Jahr Ge ängnis, wovon Unterſuchungshaft abge⸗ hen. Der Angeklagte We wird freigeſprochen. Der Angeklagte Weber ethielt fünf Monate Ge⸗ fängnis und die Berufung des Angeklagten Kör⸗ ner wurde verworfen. Chriſtmann wurde wegen Fluchtverdachtes ſofort in Haft genommen. Was die Ahne erzählte Von Koehler⸗Nor.⸗Saulheim Wer im Gedächtnis ſeiner Lieben lebt, der iſt nicht tot,— nur fern! 5 Seneca. Die Ahne. Sie iſt längſt, längſt heimgegan⸗ gen. Heim, wo kein Neid und Streit. Heim, wo keine Hetze, keine Haſt. Sie ruht nun in Frieden, im wohlverdienten Frieden. Wenn Ihr, liebe Leſer, aber in Stunden der Beſinnlichkeit, in Feierſtunden, Euer Tagewerk und Euern Lebensweg überdenkt, dann ſteht auch die Geſtalt der lieben Ahne, der alten Großmutter, wieder vor Euch auf. Dann ſeht Ihr ſie leibhaftig, gebückt wie ehe⸗ dem, durchs Zimmer ſchreiten. Wie ſie leibte, lebte und ſtrebte. Dann hört Ihr ſie wieder mit zahnloſem Munde mahnen:„Kinder, ſeid ſparſam, genügſam, beſcheiden!“ Ja, Ihr Leſer, die Ahne hatte es in ihrem Leben nicht ſo bequem, nicht ſo fein wie Ihr. Sie hat ſechzig Ernten geſchnitten; ſie hat ge⸗ graſt und geſichelt bis ins hohe Alter und fünf Kinder geboren. Auf einmal aber konnte ſie nicht mehr. Hand und Fuß ruhten nun. Aber der Geiſt, der alte Feuergeiſt nicht. Wißt ihr noch, Ihr Enkel, wie gar oft ſie an der Nacht im Dämmerſtündchen auf dem Pfühl im Seſſel bei Euch ſaß? Wie ſie Euch um ſich ſammelte, wenn Ihr heim vom Spielplatz kamt, um ſich ſcharte wie eine Henne ihre Kücken. Das Feuerchen brummte im Ofen. Draußen war ein milder Oktoberabend. Der Mond mit ſeinem ſchiefen Geſicht blickte in die verdäm⸗ merte Stube und malte auf den faſerigen, öli⸗ gen Fußboden ſein weiches, bleiches Licht. Wißt Ihr's noch? Die Eltern waren draußen im Stalle. Sie fütterten, tränkten, melkten und ſtreuten. Bei Euch und der Ahne da drinnen am Oef⸗ chen, da war's ſo heimlich, ſo traulich, ſo ſtill, ſo ſchön! Ihr Enkel hattet Stuhl und Stühlchen ganz dicht an die Traute herangerückt. Ganz mäuschenſtille ward's. Ihr alle ſahet unten ins helle Aſchenloch. Und die Ahne ſah nachdenklich mit gerunzelter Stirn in ein anderes, fernes Land. Heinrich hatte ſachte ſeinen Arm um die Seſ⸗ ſellehne geſchlungen. Jetzt batet Ihr die Gute: „Großmutter, vezeehl uns doch ebbes! Ach, ve— zeehl uns doch ebbes!“ Dann berichtete ſie aus den„guten alten Zei— ten“. Sie ſchloß den Born ihrer Erinnerung und ihrer weiſen Erfahrung auf. Erzählte, daß man früher nur winters zur Schule gegangen und im Sommer barfuß von ſechs bis achte früh; daß man dann aber graſte, Gänſe, Ziegen, Kühe und Kinder hütete. Erzählte, daß man auf Papier nur mit Gän⸗ ſekiel geſchrieben. Der Lehrer ſchnitt ſie mit dem Federmeſſer und rührte Tinte aus Schleh⸗ beeren. Jedes Kind hatte nur ein einzig Paar handfeſte Nagelſchuhe; die Buben nur einen derben Anzug. Das Chriſtkind brachte nur Handſchuhe, Puls⸗ wärmer, Ohrenklappen, Hemden, Strümpfe, Schürzen und Schals; keine Autos, Eiſenbah⸗ nen, Gramophone und keinen anderen Spiel⸗ kram. Am Chriſtbäumchen hing kein Flitter und glitzeriger Tand, keine ſilbernen Glaskugeln und kein Lametta.„Das alles koſtet heute zu⸗ viel Geld!“ meinte Großmutter. Rotbäckige Aepfel und braune Nüſſe an roten Wollfäd⸗ chen waren die ſchönſte Zierde. Das ganze Jahr kochten die Urahnen Kaffee aus geröſteten Möhren. Brot gabs nicht dazu. Woher auch? Ein magerer Morgen Acker brach⸗ te knapp ſechzig, ſiebzig Garben. Zum Kaffee morgens röſtete man Kartoffelkrüſtchen auf dem Plattöfchen. Reiche Kinder ſchmierten Mus drauf. Arme aßen ſie ſo. In der Schule lernte man das Einmaleins, die 10 Gebote, den Glauben. Und der Herr Leh⸗ rer ſaß auf dem Pult ſchnitt Federn und rauch⸗ te ſeinen Tobak dazu. Die Erzählerin rüttelte einmal am Feuer. „Ja Kinderchen“, meinte die Ahne,„alles iſt anders. Alles iſt jetzt ſo teuer, drum weiß Euer Vater eben auch gar nicht, wo er das Geld hernehmen ſoll!“ Eß brummte wieder. Weiter: „Früher, lieber Heine, ſchliefen die armen Kinder oft unter den Ziegeln; auch im Winter. Viele hatten nie Unterhoſen an. Hatten ſie ar⸗ frorene Füße, ſchmierten ſie Bärenfett drauf. Ja, oder Katzenfett. Ihr lacht! Katzenfett, rich⸗ tiges Katzenfett aus der Apotheke. Man mußte aber hinlaufen; oft eine Stunde weit. Nie hin⸗ fahren. Immer laufen, laufen, ſelbſt auf die Kerb. Drum waren alle Leute auch geſünder. Schluß folgt. wurden. Das Gericht hob das Urteil des ae Heute 2 Blätter Bereins⸗ Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Reiſevereinigung der verein. Brieftaubenzüchter. Samstag, den 6 ds. Mts. abends halb 9 Uhr wichtige Vorſtandsſitzung im Lokal zur Erholung. Der Vorſitzende. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die General-Ver⸗ ſammlung am 7. 2. nicht ſtattfindet, ſondern aus wichtigen Gründen auf Samstag, den 13. 2, abends 8 Uhr, verlegt worden iſt, wird noch— mals an dieſer Stelle bekannt gegeben. Getrock⸗ nete Felle können bis ſpäteſtens 15. Februar bei Ehrv. Berg, Bismarckſtraße, abgegeben werden. Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia. Die General⸗Verſammlung für das Vereinsjahr 1931 findet ſtalt, am Samstag, den 7. Februar 1932 nachmittags ½4 Uhr im Lokal zum Schützen- hof. Hierzu werden alle Mitglieder, auch die Kriegsbeſchädigte und Jungſchützenabteilung ein- geladen. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ 10 Uhr Singſtunde. Sonntag vorm. Der Vorſtand. Gaſtwirte⸗Verein. Donnerstag, den 11. Februar, in der„Starkenburg“ Mitglieder-Verſammlung. Dringendes Erſcheinen erforderlich. Der Vorſtand. Klub der Gemütlichen. Samstag abend ½9 Uhr gemütliches Beiſammenſein bei Mitglied Berg— mann im Roſengarten.— Sonntag abend 8 Uhr im Lokal zum Anker Rhein. Abend. Es ladet alle Mitglieder ein Der Vorſtand. Arbeiter⸗Samariter⸗Kolonne Vieruheim Mon- tag, den 8. 2. 32, abends 8 Uhr Gemütliche Zuſammenkunft der geſamten Kolonne im Lokal „zum Rheingold“. Der Vorſtand. Arbeiter⸗Samariter⸗Bund E V. Kol. Viernheim. Sonntag, den 14. Febr. 32, nachm halb 3 Uhr findet im Lokal„zum Rheingold“ unſere dies- jährige Generalverſammlung mit der üblichen Tagesordnung ſtatt. Hierzu laden wir unſere aktiven und paſſ Mitglieder freundlichſt ein und bitten um zahlreichen Beſuch. Der Vorſtand. Heute 2 Blätter Sportplätze an der Lorſcher⸗Straße mit Sport⸗ g. J. K. halle und Kaffeewirtſchaft. Handball: Programm für den 7. Februar 32 (Fußball: Auswärts) Bürſtadt 1.— hm. 1. us Bürſtadt 2. Igd.— Viernheim 1. J. ½2 Uhr Abfahrt dieſer beiden Mannſchaften 12 Uhr per Auto ab Drehſcheibe. Abenheim 1.— Viernheim 3. 3 Uhr Abfahrt dieſer Mannſchaft wird im Schaukaſten be⸗ kanntgegeben. in Viernheim(Plotz 1) Um die A⸗Meiſterſchaft in der A- Klaſſe Viernheim 1.— Lampertheim 1. 4 Uhr Viernheim J.— Lampertheim J. 3 Uhr In Viernheim: Viernheim 2. b.— Laudenbach 1. ½3 Uhr Pl. 1 Viernheim Sch. 1.—„ Sch. /½3 Uhr„2 Handball: Viernheim J.— Lampertheim J. ½3 Uhr Pl. 1 „Sch. 2.— Viernheim Handball⸗Schüler 8 1724 Uhr. Wir laden zu obigen Spielen recht ergebenſt und freundlichſt ein. Die Sportleitung. Sportplatz im Wald mit Gp. 0. f. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 7 Februar, nachmittags ½ 3 Uhr: Bezirksliga⸗Pokalſpiel gegen Fußballklub 07 Idar Vorher/ 1 Uhr: Amieitia Viernheim 4. VfR. M' heim 4. (Verbandsſpiel). Vormittags ½ 11 Uhr: Amicitia Viernheim 2. Igd.— Laudenbach 1. Igd. Samstag nachm. 3 Uhr: VfR. Mannheim— Amicitia Viernheim. Schülerm. Abfahrt wird bekannt gegeben. Der Vorſtand. Eintrittspreiſe zum Spiel gegen Idar: Allgemeiner Stehplatz 60 Pfg. 1„ für Erwerbsloſe nur im Vor— verkauf 40 Pfg.(Vorverkaufsſtellen: Geſchäftsſtelle und„Gold. Stern.“ Mitglieder⸗Stehplatz im Vorverkauf nur 30 Pfg. 8 5 an der Platzkaſſe 40 Damen und Schüler nur an der Platzkaſſe 30 Sitzplatz, nummeriert, nur an der„ 80 5 Die Erwerbsloſen und Sportler bitten wir drin- gend vom Vorverkauf Gebrauch zu machen, an der Platzkaſſe gibt es nur Karten zu erhöhten Preiſen. Amieitia 09 E. V. V'heim * 1 Vorzeigen der Ausweiſe(Stempelkarte mit neueſtem Eintrag und Mitgliederkarte mit Dezember⸗Marke). 100 Schlafzimmer Um unsere Spezial- Fabrik in Schlafzimmern auch weiterhin voll beschäftigen zu können, haben wir uns entschlossen, unsere Er- zeugnisse in gediegenen, fein polierten Schlafzimmern zu fabel- haft billigen Preisen direkt an Private, ohne jeden Zwischenhandel, ab unserer Verkaufsstelle Mannheim, vom 8. bis 27. Februar zum Verkauf 2 bringen Auch in Speisezimmern, sowie Küchen grobe Auswahl mit bedeutenden Preisvorteilen. Rottweiler Möbelfabrik Lagerung kostenlos! Fußballabteilung. Sonntag, den 7. Februar Verbands- HAL. HAI Verkaufsstelle Mannheim P 7, 9 ſpiel der 1. u 2. M. in Vie rn— heim gegen Arbeiter⸗-Sport⸗ verein Käfertal. Anfang der 1. M 3 Uhr, 2. M. 1.15 Uhr. Das Sportliebende Publikum wird zu dieſem Treffen auf herzlichſte eingeladen. Handballabteilung. Sonntag den 7. ds. Mts. Freundſchaftsſpiel der 1. M. in Ilvesheim. Aufang 2 Uhr. Abfahrt wird in der Verſamm— lung bekannt gegeben. Die Leitung. Central⸗Film⸗Palaſt Ein Bomben⸗Tonfilm⸗Schlager⸗Programm. 1. Das Ekel oder: Jung muß man bleiben 100% Tonfilm. 2. Der Kampf des Donald Weſthof Wahre Begebenheiteu. 3. Das Ufa⸗Kabarett⸗ Tonfilm Programm Nr. 1 Ein ganz ausgezeichnetes und hervorragendes Ufa-Tonfilm⸗Programm zeigt man ab heute i. Central- Film⸗Palaſt 2 Tonfilmſchlager ſowie das ſtumme Programm. Wer deshalb einen vergnügten und billigen Abend ſich wünſcht, der beſuche unbedingt den Cefipa. Sie werden ihre helle Freude haben an einem Ekel. Sie werden Tränen lachen über die klaſſige Großſchnauze Max Adalberts. Wirbelnd, tobend geiſtert ein kleiner Mucker über die tönende Leinwand, räſoniert, ſchimpft, ſprudelt, kräht, be- leidigt beleidigend, eine Landplage, ein Pracht-⸗ exemplar von einem Ekel. Das muß man gehört und geſehen haben. Im 2. Teil zeigt man:„Der Kampf des Donald Weſthof“ Wahre Begebenheiten aus den Tiefen des Leben von ſtärkſter Dramatik. Im 3. Teil kommt das Ufa⸗Tonfilm⸗Kabarett⸗ Programm Nr. 1 mit Siegfcied Arno und Trude Berliner. Verſäume niemand das brillante Tonfiſm- Schlager⸗Programm der Ufa dieſer Woche im Cefipa anzuſehen. Ein Beſuch erfreut und hat noch nie— mand gereut. Bekanntmachung. Beitreibunasverfahren; hier: Anbringung des Pfandſiegels. Der Pfandmeiſter Roßmann hat ſich bei dem Heſſ. Kreisamt Heppenheim beſchwert, daß bei Vor— nahme von Pfändungen ihm Schwierigkeiten bereitet würden, indem die Schuldner bei Anbringung des Pfandzeichens an die gepfändeten Gegenſtände ſich widerſpenſtig zeigen und ihm entgegnen, früher wären keine Pfandzeichen angebracht worden und ſie würden ihre Möbel uſw. nicht bekleben laſſen. Wir machen die Schuldner von Gemeindefällen darauf aufmerkſam, daß das Anbringen von Pfand— zeichen der Dienſtanweiſung für die Vollziehungs- beamten entſpricht und nicht umgangen werden kann. 11 die ſtrafgeſetzlichen Folgen weiſen wir beſonders in.— Betr: Zuſchläge für Steuerrückſtände. Wr uachen die Einwohnerſchaft darauf auf- merkſam, daß lt. Verordnung des Reichspräſidenten vom 22. Januar 1932(Reichsgeſetzblatt Teil 1 Nr. 6) für Zahlungen die vor dem 1. Febr. 1932 fällig geworden und nicht zum Ablauf des 1. Febr. entrichtet find, für jeden auf den 1. Febr. 1932 folgenden angefangenen halben Monat ein Zuſchlag in Höhe von einundeinhalb vom Hundert des Rückſtandes zu zahlen iſt. Viernheim, den 5. Februar 1932. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr.: Neu aufgenommen! Bleyle's Striek kleidung Bleyle-Kommunion-Anzügen Bleple-Herren⸗ und Damenweſten und Pullover Bleyle-Knabenanzüge und ⸗Hoſen Bleyle-Strickkleider Bernhard Oppenheimer Ecke Lorſcher⸗ und Luiſenſtraße. 2 Einleg⸗ ſchweine zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Tüchtige Vertreter für Kapital u. Mobiliar⸗ geſellſchaft geg. hohe Ent⸗ ſchädigung an allen Plätzen geſucht Uorbands Syndikus. lr Engler Hamburg, Neuerwall 71 md Sport⸗Vgg.„Amieitia 09“. Wir teilen hiermit unſeren ſämtlichen närri- ſchen Ehrenmitgliedern, aktive und paſſive Mitglie- der, ſamt ihrem Damenflor, ſowie allen aktiven und paſſiven Anhängerinnen und Anhänger mit, daß unſer Urosser Härrischer Hülaben am Roſenmontag abend 8,11 Uhr in allen Räumen unſeres geräumigen Vereinshauſes vom Stapel läuft. Für alles iſt geſorgt. achagggaggagaggggaanangaagaggadaaannngga Studlenanstalt der Englischen Fräulein Bensheim a. d. B. Die Anmeldungen für Grundſchule, Studien⸗ auſtalt(Matur), Frauen- und Faushaltungsſchule täglich von 3—5 Uhr nachmittags. Anmeldungen für Nähſchule, Kochkurſe täglich von 10—12 Uhr vormittags und 2—4 Uhr nachmittags. Die Inſtitutsleitung. schl Erülnonn l. Engen 5 Wohnung 3 evtl. auch 4 Zimmer unter 2 15 an den Infolge Auflösung der Fa. Hoock& Heckmann habe ich in meinem Hause— Weinheimerstrasße 78— eine und Aüche ab 1. März Un zu vermieten. 1 T r Ur 5 5 1 Schriftliche Anfragen 0 Verlag dieser Zeitung anmaitami erbeten. Tascha Fr önong U. Euplehune U ö ͥ cc Der verehrl. Einwohnerſchaft Nachbarn, Freunden, Verwandten und Bekannten zur Kenntnisnahme, daß ich mit mich in die Lage, a Ho Hans Froschauer N. B. Empfehle gleichzeitig alle Rauchwaren in nur guten Qualitäten ſowie halte auch die ſeitherige Zlürkewäsene Aungameslelle bei. insbeſondere werten 0 Heutigem im„Fürst Alexander Bismarckſtraße(ſeither N. Fiſcher) einen Herrenfrisier-Salon eröffnet habe. Meine dende Fachausbildung ſetzen en 1 gerecht zu werden und wird es mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine Kund⸗ 1 0 ſtets gewiſſenhaft und beſtens zu bedienen. im gefl. Unterſtützung bittend, zeichnet eröffnet. tragenen Aufträge. zeichnet Telefon 120 ilamathnunncnthanuundaun tant Auto-Vermietung und Tankstelle Meine langjährigen praktischen Erfahrungen geben die 5 beste Gewünr für die gewissenhafte Ausführung aller mir über- kuntanatttattstauntatuttautumun Ich danke bestens für das seither entgegengebrachte Vertrauen und bitte mir dasselbe auch fernerhin bewahren zu wollen. Um gefüllige Unterstützung meines Unternehmens dittend, Hochachtungsvoll Johann Heckmann Autoschlossermelster lelefon 120 Pana 850 Liter preiswert zu verkaufen. friedrich Schmitt, Mhm.-Kätertal achtungsvoll Faſanenſtraße 16. 8 Habe ſtets vorrätig: weizenkleie, Weizenfuttermehl, Nach⸗ mehl, Erdnußmehl, Treber, Malzkeime Schnitzel, Soyaſchrot, Weizenkeime, Reps- und Erdnußkuchen, Viehſalz, Gerſte⸗, Hafer⸗ und Maisſchrot. Alle 5 Hühner⸗, Tauben ⸗ und Vogel- utter. Alois Walter. Ein guterhaltener Schrank e (Fliegenſchrank) zum Auf⸗ eine Zither bewahren von Fleiſch⸗ u. und Wurſtwaren, zu verkaufen Eichelhäher Wo, ſagt d o, ſagt der Verlag mit Räſig billig zu ver- kaufen . U. 2. Women Käfertal, auf Wohn- und Geſchäfts⸗ Grohbergstraße 12, 3. St. häuſer, Landwirtſchaft, 85 Ablöshypothek, raſche, Dickrüben reelle Beſchaffung d. zu verkaufen. Schubert, MHannneim] Georg Brechtel 5. Gärtnerſtr. 85 Weinheimerſtraße Eine gutgehende Zur Kommunion „ Unschen Sie einen Anzug, der Ihren dun- gen vornehm kleidet, tadellos sitzt und auch durch Qualitat und Preiswuürdigkelt zufrieden stellt. Bleyle-Anzüge eind unerreicht in Güte, Sitz u. Haltbar- keit. Verlangen Sie den Sonder- Prospekt mt der neuen ermäolgten Preisliste Robert Steiert, Manufaktur- u. Modewaren— Wäsche und Aussteuer— Damen- und Herrenkonfektion Welnheimerstrate 62.